Tumgik
#idk idk we need more scary morally questionable hugenay
daughterofhecata · 11 months
Note
27 Justus&Hugenay? 👀
[angsty dialogue prompts]
Und noch was, das möglicherweise nicht in die erwartete Richtung geht... aber auf einmal war die Idee da und ich konnte nichts mehr dagegen tun. Ich hoffe, es gefällt!
27. "I can't protect you." + Justus/Hugenay
Victor Hugenay wirkte eher resigniert als überrascht, als er aus dem Hotel trat und Justus an sein Auto gelehnt stehen sah.
Er war mit einem Fall zu ihnen gekommen – Justus wusste noch immer nicht ganz, ob es ihm gefiel, dass Hugenay sie um Hilfe gebeten hatte, oder ob ihn die Selbstverständlichkeit, mit der er es getan hatte, ärgerte. Was ihm jedoch definitiv ganz schön auf die Nerven ging, war, dass Hugenay jetzt Anstalten machte, sie aus den Ermittlungen zu drängen, jetzt, wo sie fast am Ziel waren.
Es ging um ein Gemälde, das Hugenay gestohlen worden war, eins, das er tatsächlich rechtmäßig erworben hatte, sodass Justus, Peter und Bob nicht so recht hatten nein sagen können, doch nun, wo sie die Diebe beinahe ausfindig gemacht hatten, wollte Hugenay plötzlich alleine weitermachen.
Nicht mit Justus.
Oder vielmehr: Nicht ohne ihn.
Das hier war sein Fall, da würde er ganz sicher nicht auf der Zielgeraden aufgeben.
„Du kannst mich nicht begleiten“, sagte Hugenay ernst als er heran war, anstelle eines Grußes.
Justus erwiderte seinen Blick stur. Schon die ganze Zeit weigerte er sich standhaft, sich von der Intensität in Hugenays Augen ablenken zu lassen.
„Warum nicht?“, entgegnete er, vielleicht ein wenig zu trotzig. „Schließlich habe ich herausgefunden, wo Ihre Freunde sich und das Bild verstecken.“
Es war verdammt noch mal sein gutes Recht, bis zum Ende dabei zu sein. Selbst, wenn er dafür mit Victor Hugenay durch ganz Kalifornien fahren musste.
„Nein, Justus“, wiederholte Hugenay. Zögerte für einen Augenblick, bevor er anfügte: „Ich werde dich nicht beschützen können.“
Das brachte Justus zum Lachen.
„Sie brauchen mich nicht zu beschützen“, gab er zurück. Er kam hervorragend alleine zurecht. „Und außerdem, bisher deutet nichts darauf hin, dass Ihre Freunde gewalttätig werden.“
Hugenays Kiefer verkrampfte sich, eine Anspannung lief durch seinen Körper, die Justus unerwartet neugierig machte.
Mit einer Hand schnippte Hugenay einen unsichtbaren Fussel von seinem grauen Jackett, sah Justus nicht an, als er antwortete: „Bisher haben sie sich auch noch nicht wirklich bedroht gefühlt. Glaube mir, ich kenne den, dessen Anweisungen sie ausführen, besser als du ahnst.“
Das war eine Neuigkeit und sofort brodelte in Justus der alte Ärger hoch, der immer kam, wenn er das Gefühl bekam, dass ein Klient absichtlich mit Informationen hinter dem Berg gehalten hatte – sie verarschen wollte.
Doch noch ehe er sich unfreundlich erkundigen konnte, was Hugenay ihm sonst noch verschwiegen hatte, hob dieser wieder den Kopf, fokussierte erneut auf ihn, und fügte leise hinzu: „Außerdem rede ich nicht nur von denen, die du meine Freunde nennst.“
Das ließ die Worte effektiv auf Justus Lippen verenden.
Irritiert zog er die Augenbrauen zusammen, musterte Hugenay. Da war etwas stählernes an die Stelle des üblichen charmanten Lächelns getreten, das Justus nicht deuten konnte, und es machte ihn unruhig, wenn er nicht verstand, was vor sich ging.
Widerwillig hakte er nach: „Wie meinen Sie das?“
Immer noch mit diesem uncharakteristischen Ernst, den Justus erst einmal bei ihm gesehen hatte, gab Hugenay seine Antwort. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich dich auf dieser Reise vor mir selbst schützen könnte.“
Justus schnaubte. „Seit wann wollen Sie mir denn etwas antun?“
„Oh, ich will dir nichts antun.“ Hugenay deutete ein Kopfschütteln an. „Nicht auf die Art, die du meinst.“
Eine kurze Pause, während der Justus verzweifelt und vergeblich versuchte, einen Sinn in diese Aussage zu bringen.
Dann rutschte Hugenays Stimme in eine Tonlage, die beinahe etwas bedrohliches hatte, ein unerwartetes Kribbeln unter Justus‘ Haut auslöste.
„Aber ich will Dinge mit dir tun, Justus, für die du noch entschieden zu jung bist.“
Der Hunger, der für eine Sekunde in Hugenays Augen durchschimmerte, brachte ihn auf die richtige Spur und ihm blieb die Luft weg.
Abrupt begriff er, was Hugenay implizierte, was er von ihm wollte, und er konnte den ehemaligen Kunstdieb nur anstarren.
Trotz der kühlen Brise, die vom Meer herrüber wehte, wurde ihm heiß. Sein Mund war trocken, unwillkürlich leckte er sich die Lippen. Die viel zu deutliche Vorstellung, wie Hugenay einen Schritt nach vorn machte, ihn mit seinem ganzen Körper gegen dieses Auto drängte, suchte ihn heim.
All die kleinen Momente, die schnell unterdrückten Gedanken und Impulse, mit denen er schon während dieses ganzen Falles gekämpft hatten, wurden ohne sein Zutun an die Oberfläche gespült.
„Ich bin volljährig“, rutschte es ihm heraus, ehe er sich auf die Zunge beißen konnte.
Hugenays Blick bohrte sich in seinen, eigentlich war es ein Wunder, dass die Luft zwischen ihnen sich noch nicht elektrisch aufgeladen hatte.
„Ich weiß“, erwiderte Hugenay. Schloss für eine Sekunde die Augen, brach den Bann, der sich auf Justus gelegt zu haben schien. „Aber nur, weil es legal wäre, heißt das nicht, dass es eine gute Idee wäre.“
Justus schluckte.
Vielleicht hatte Hugenay damit sogar recht.
Immerhin war er gerade erst achtzehn und der Kunstdieb dreißig Jahre älter.
Und dennoch.
Ein Teil von ihm wollte Hugenay herausfordern, ihn dazu treiben, diesen Fehler trotzdem zu machen.
„Du bleibst hier“, entschied Hugenay nach einem viel zu langen Schweigen.
Ging um den Wagen herum, glitt hinter das Lenkrad.
In der Zeit, die er dazu brauchte, traf Justus eine Entscheidung.
„Vergiss es“, erwiderte er und hatte den Beifahrersitz in Beschlag genommen, ehe Hugenay den Motor starten konnte. „Das hier ist immer noch mein Fall.“
Für einen Moment sahen sie sich noch an.
Dann drehte Hugenay den Zündschlüssel und fuhr los.
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