Tumgik
#im maschinenraum der götter
fabiansteinhauer · 2 years
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transitus: Stellvertretung
1.
Stellvertretung, deren Problem nicht das Verhältnis zwischen Anwesenheit und Abwesenheit, zwischen Grund und Abgrund oder zwischen Repräsentation und Idolatrie/Ersatz/Korruption/ Asebie ist, das ist eine Verstellung, also ein Stellenvergehen, Stellenversetzen, Stellenverstellen, eine Stellenverschiebung oder eine Stellenbewegung. Das kann ein Vergehen sein, dessen Problem nicht das Vergehen ist. Das Vertreten dieser Stellvertretung funktioniert auch so, wie man sich die Füße vertritt, wie man geht, spaziert, flaniert, wie man 'passiert', an etwas oder jemandem vorübergeht. Stellvertretung ist in diesem Sinne Übergang und Übergehen, auch Vorübergehen.
Ein Problem dieser Stellvertretung ist die Bewegung, nicht die Präsenz. Ein anderes ist das Distanzschaffen, nicht die Präsenz: legt man die Entfernung, die man schafft, auch zurück? Bekommt man im Distanzschaffen Abstand oder verschlingt einen der Vorgang, etwa so, wie die Schlangen das Geschlecht desjenigen, der nach den Leuten schaute, den Laokoon verschlungen haben? Hat man damit, wie Atlas, die Welt im Rücken?
Wie Werner Nekes (der künstliche Vater von Helge Schneider und Christoph Schlingensief) mit seiner fantastischen Sammlung, unübertroffenden Gastfreundschaft und Erklärungsbereitschaft, nun noch einmal mit neuen archäologischen Funden die Ausstellung im Städel (Maschinenraum der Götter) zeigen: Die Bilder haben nie, auch nicht früher als man dachte, Laufen gelernt.
Sie liefen von Anfang an, von Anfang an blieb das Verhältnis zwischen Bild und Bewegung aber auch ein 'schwieriges' Verhältnis. Es blieb auch von den Qualitäten des Stolperns, Stotterns und Leerlaufs, eines Innehaltens, einer (alb)traumhaften Kombination aus Schub und Rückhalt. Laufen, auch wenn man es nicht kann; Laufen, auch wenn es nicht gelernt ist; Laufen, auch wenn es nicht geht, das ist ein Laufen, das wird. Bilder sind von Anfang an dabei beteiligt, das Laufen werden und sein zu lassen. Auch darum müssen Bilder bestritten, auch darum müssen sie gehändelt werden.
2.
In ihrem Buch tabula picta hat Marta Madero die Inventionen des byzantinischen Bilderstreites auf ein Wort bezogen, das sie gleichzeitig neoplatonisch interpretiert, das Wort transitus. Madero behauptet dort, eine zentrale Idee oder Herausforderung dieses Bilderstreites sei die Präsenz des Prototyps im Bild, seinem Stellvertreter gewesen. Diese Präsenz bezieht sie auf die Idee und en Begriff transitus. Einerseits ist so Abwesenheit zu überbrücken, anderseits kann darin Ersatz oder ein Austausch liegen. Die Asebie, derer zum Beispiel Phyrne angeklagt gewesen sein soll, wird teilweise im Zusammenhang mit der Sanktion von Stellvertretung gedeutet. Man dürfe sich nicht mit den Göttern verwechseln, sie nicht und sich nicht mit ihnen austauschen, sich nicht als Göttin geben. Die Idolatrie wird ebenfalls auf solche Konflikte, einen Streit um die Austauschbarkeit und Inflation der Götter bezogen. Es kann aber auch sein, dass man einfach nicht wollte, dass da eine Frau, zumal an den Wellen, tanzt oder sich bewegt. Vielleicht war Ruhetag angesagt.
Transitus ist allerdings auch ein Begriff, der in der Meteorologie eine Rolle spielt. Thomas Hobbes definiert im Leviathan den meteorologischen Gegenstand über den Transit. Die Meteorologie sei insofern ein Wissen von vorübergehenden Körpern. Einerseits sprechen wir hier über unterschiedliche Zeiten, grob gesagt über das 8. und 9. Jahrhundert einerseits, das 17. Jahrhundert andererseits. Der Vergleich zwischen einer spätantiken Sicht auf Stellvertretung und den Begriff transitus und einer neuzeitlichen Sicht gerät ins Unzeitgemäße, in etwas, was nicht gleichzeitig sein, nicht gleichzeitig vorkommen soll. Anderseits liegen die Objekte, an denen solche Begriffe geschärft werden, alle Zeiten rum - und bewegen sich durch alle Zeiten. Auch in den byzantinischen Inventionen kann sich ein Streit am Transit, an Fragen nach der Bewegung, an meteorologischen Konstellationen entzündet haben. Und umgekehrt wird auch bei Hobbes Meterologie vielleicht keine reine Meteorologie, werden vorübergehende Körper vielleicht auch Meteore gewesen sein, damit aber auch (wie in Shakespeares Julius Caeser) die nächtlichen, traumhaften Versionen eines Souveräns, vielleicht auch seines Sekretärs oder Stellvertreters.
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wifesharing-blog-de · 5 years
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Reparaturen
Es vergingen ein paar Wochen, während die Megaclite in der Werft lag. Diese lag weit ab von Brassika, wodurch Tiffany mit dem Shuttle immer wieder Ausflüge unternahm, um Besatzungsmitglieder zurückzuholen. Beim letzten Flug war auch Ruug dabei, doch leider waren Tiffany und er nicht alleine unterwegs. Tiffany dachte daran, wie krass wahrscheinlich der Flug, der immerhin mehrere Stunden dauerte, ausgefallen wäre, wenn sie mit Ruug ungestört gewesen wäre. Wahrscheinlich wäre sie in einer seltsamen Gangart aus dem Shuttle ausgestiegen. Ruug war es auch, der die Zeit sinnvoll genutzt hatte. Nicht nur, dass er guten Kontakt mit den Olympen gepflegt hatte, auch ihre Mythologie hatte er genau studiert. Grund genug, bei Krieger in seinem Raum vorbeizuschauen. Ein Druck auf den Knopf und Krieger wusste, dass da jemand zu ihm wollte. »Ja bitte?« Die Tür öffnete sich und Ruug kam herein geglitten. »Ruug! Ich freue mich sehr sie zu sehen. Ist auf Brassika alles gut verlaufen?« »Aber ja Kapitän! Die Olympen sind ein wirklich nettes Volk. Sie werden dem Ruf, den sie ausserhalb ihres Raums haben, in keiner Weise gerecht.« »Den Eindruck habe ich auch. Es sind grosse Krieger, aber kein blutrünstiges Volk. Sie wollene einfach nur keine Fremden in ihrem Raum.« »So ist es Kapitän. Allerdings sind ihre Methoden dabei etwas, sagen wir fragwürdig. Es steht mir aber nicht zu, über sie zu richten. Ich habe mich jedoch mit ihrer Mythologie vertraut gemacht. Es gibt einige Dinge, die durch unser Erscheinen in Bewegung geraten sind und nach dem, was mir Tiffany erzählt und wie ich die Megaclite hier vorgefunden habe, glaube auch ich langsam, dass es wirkliche Vorhersagen sind, die sich gerade erfüllen.« Das machte Krieger natürlich neugierig. »Und wie kommen sie darauf?« »Nun, ich habe die Texte genau studiert und wortgetreu interpretiert. Die Götter kehren zurück und führen die Brass aus dem Schatten ins Licht. Soweit das, was wir ja schon gehört haben. Es ist aber nur eine wirklich heftige Zusammenfassung des Textes. In der Tat wird beschrieben, dass die Götter in der Tat erst planen, dann in Aktion treten. Sie demonstrieren ihre Macht, aber auch ihre Verwundbarkeit.« »Verwundbarkeit. Ja, bei dieser Übermacht ist selbst die Megaclite verwundbar. Eigentlich war es fast nur Glück, dass wir überhaupt zurückgekehrt sind!« »Nun wird es jedoch interessant! Denn die Vorhersage geht noch weiter. Die Götter werden, bevor die Brass aus dem Schatten treten, erneut ihre Macht unter Beweis stellen, denn das Dunkle wird zurückschlagen. So, wie es niemand vorhersehen wird. Doch die Götter sind zur Stelle und schlagen das Dunkle zurück!« Kriegers Mine wurde eisern. Er tippte auf den Knopf für die Sprechanlage. »Barry, kommen sie doch mal bitte zu mir!« Kurz darauf betrat Barry Kriegers Raum. »Was gibt es Chef?« Krieger wollte natürlich sofort wieder anmerken, dass man ihn mit Kapitän ansprechen sollte, doch entschied er sich dagegen. »Barry, sagen sie doch mal Ruug, was wir im Moment planen.« »Gerne doch. Ruug, Krieger und ich sind der Meinung, dass die Thori einen Gegenschlag planen. Aber nicht in diesem System! Wir gehen davon aus, dass sie Brassika angreifen werden und die Vorbereitungen bereits laufen. Wir haben eine Sonde gestartet, die sich in der Flugbahn nach Brassika befinden. Hoffentlich ist die Megaclite wieder fit, wenn der Angriff startet.« »Also scheint sich auch diese Vorhersage zu bewahrheiten.« »Es scheint so Ruug. Die Frage ist nur, wie stark wird die Flotte sein, wenn sie Brassika erreicht.« »Haben sie schon mit Ray gesprochen Krieger?« »Kapitän Krieger. Nein, habe ich nicht!« Barry ging einfach an die Sprechanlage. »Ray, komm mal bitte in Kriegers Raum!« »Barry, haben sie jetzt das Kommando, habe ich vielleicht irgendetwas verpasst?« »Natürlich nicht Krieger. Aber warten sie ab, sie werden wissen wollen, was Ray zu sagen hat!« Krieger lehnte sich zurück. Auch wenn seine Mannschaft viel Respekt gewonnen hatte, über die Handlungen konnte er noch nicht hinwegsehen. Doch in diesem Fall war er neugierig. Ray brauchte jedoch einen Moment, um vom Maschinenraum zur Brücke zu kommen. »Ja? Kapi ... Ruug. Sie, also angenehm sie ...« »Atmen Ray! Ruug beisst nicht! Barry meinte, sie hätten etwas, was mich interessieren könnte?« »Ja Krie ... Kapi ... also Ruug ... ich meine ich ...« »Ray! Ruug ist Mitglied der Besatzung und ich erwarte, dass sie ihn auch so behandeln! Er sieht nicht aus wie wir, aber seine Stellung an Bord sollte mittlerweile klar sein!« Ray atmete noch einmal durch, drehte sich dann so zu Krieger, dass er Ruug nicht mehr sehen konnte. »Kapitän. Beim Austausch einiger Komponenten ist mir etwas aufgefallen. Der Ersatz, den die Brass für uns anfertigen, hat nicht die gleichen Spezifikationen wie die Teile, die sie ersetzen. Anfangs hielt ich das noch für bedenklich, doch habe ich zwischenzeitlich einige Simulationen laufen lassen. Die Energiekupplungen zum Beispiel. Sie sind in der Lage, ein vielfaches der Energie zu verkraften, wie unsere Pendants. Das liegt alleine daran, dass das Material der Brass sich weit weniger erwärmt. Ich habe es schon durchgerechnet. Wir können fast 200% mehr Energie an Schilde und Waffen leiten, als bisher.« Krieger machte grosse Augen. »200%? Um wie viel würde es den Schild verstärken?« »Im Prinzip gar nicht. Doch würden Verluste durch Einschläge viel schneller kompensiert und durch die höhere Rotationsfrequenz bilden sich auch erst bei 15% Lücken. Laut den Simulationen, ich habe unsere beiden Gefechte mit den neuen Spezifikationen simulieren lassen, hätten die Tori weniger als 50% des Schadens angerichtet. Die erste Welle hätten wir deutlich besser überstanden und in der zweiten Schlacht weit weniger Feuer abbekommen.« »Und bezüglich der Waffen?« »Die Feuerkraft der Waffen wird durch diese selbst bestimmt. Da würde sich also nichts ändern. Jedoch erhöht sich die Feuerrate deutlich! Laut den Simulationen wären viele Schiffe der Thori bei reinem Energie-Feuer zerstört worden und nicht nur beschädigt!« »Sehen sie Krieger? Ich hab doch gesagt, dass wird sie interessieren!« »Korrekt Barry. Ich rekapituliere. Durch die Energiekupplungen der Brass sind wir mächtiger als vorher? Um wie viel? 100%« »121,33457% Kapitän!« »Danke Ray. Angenommen, die Thori greifen mit einer Flotte an, die so stark ist wie alles, was wir bisher von ihnen gesehen haben. Wie würden wir abschneiden?« »Wir müssten in die Werft zurück. Aber ich bin mir absolut sicher, nicht so schlimm beschädigt wie dieses Mal. Mit unserer neuen Taktik und dem Wissen, dass die Thori sich schnell darauf einstellen können, würden wir schon fast einen leichten Sieg davontragen.« »Einen leichten Sieg und dennoch sprechen sie von der Werft?« »Krieger, Ray rechnet den Unsicherheitsfaktor mit ein. Wir wissen nicht, wie schnell sich die Thori wirklich auf Situationen einstellen können. Aber sie können es, wie wir erlebt haben. Es ist also nicht unmöglich, dass sie uns wieder in eine verfängliche Situation locken können. Ich selbst gehe auch davon aus, dass wir gewinnen, aber wieder einiges auf die Ohren kriegen.« »Okay. Aber was wäre, wenn wir alle Energiekupplungen austauschen?« »Nicht mehr viel Kapitän. Wir könnten einige Systeme schneller mit Energie versorgen, vielleicht die Sensoren dadurch etwas verbessern. Aber das Navigationssystem bliebe davon unbeeindruckt. Auch der Antrieb wäre nicht leistungsfähiger.« »Soll mir egal sein. Ray, sobald die Schäden behoben sind sorgen sie dafür, dass wir genug dieser neuen Energiekupplungen bekommen, um alles umzurüsten. Dann Stück für Stück.« »In Ordnung Kapitän.« »Kapitän, die Vorhersage scheint sich wirklich zu bewahrheiten. In dem Fall sollte ich die Mythologie weiter studieren und schauen, ob es noch Passagen gibt, die uns betreffen könnten.« »Ich bin dafür Ruug. Machen sie es so! Barry, sie arbeiten weiter an der Taktik und Ray, sie wissen Bescheid!« Alle Drei nickten, wenn man das bei Ruug sagen konnte, dann verschwanden sie im Gänsemarsch aus dem Raum. Krieger blieb zurück und dachte nach. War das alles ein Zufall? Was konnte aus der Megaclite noch werden, wenn sie wirklich hierbleiben würden? Zumindest eins war klar. Hier gab es keine GemSpa und keine Regeln! Read the full article
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fabiansteinhauer · 2 years
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Ninfa moderna
Pretty, pretty, pretty good! Very, very, very warburgesk! Nicht nur, weil man wirklich aus Neapel den Atlas Farnese herbeigekarrt hat, auch weil die Nymphe direkt vor diesem Atlas ihren großen Auftritt hat.
Die Ausstellung zum Maschinenraum der Götter und damit zum Unterschwelligen, nicht-manifesten , eventuell sogar zum Unbewußten der Maschinen (Henning Schmidgen) entfaltet mit der Geschichte der Astrologie/ Astronomie, der Kinetik und Mechanik eine Kreuzung der Bildgeschichte, an der auch einmal Walter Benjamin den Aby Warburg treffen wollte, was leider misslang (Wolfgang Kemp hat 1975 angefangen, daran zu erinnern).
Wird sich Benjamin mehr für das revolutionäre Potential jener Volten, die Warburg an den Polen, den Inversionen, den Pendeln am Werk sah, interessiert haben? Die Antwort darauf könnte blöd sein, das Wissen an einer Stelle vermehren, an einer anderen vermindern, aber fragen kann man nicht nur, soll man auch.
Unter den Kreuzungen der Bildgeschichte ist diese hier, die an den Wanderkonstellationen und an dem, was sie stillen sollen, so etwas wie das Kamener Kreuz oder jene Stelle zwischen El Alto und La Paz, wo sich alle Straßen Boliviens auf einmal treffen und die Leute darum genau dort, auf der Straße, ihre Würstchenbuden aufstellen und dann die Polizisten kommen, um diese Würstchen auch zu essen. Das Wort komplex ist vielleicht etwas überstrapaziert, mir fällt kein besseres ein.
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fabiansteinhauer · 5 months
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U is for Uli isses
Ui, schau mal, eine Letter! Uli isses ist eine Zerlegung,d.i. Analyse, desjeniges Bildes, das Regen oder Regung und damit Norm und mir auch Recht ist. Die Zerlegung kann Abstieg, Absteige oder archäologische Geste sein, je nachdem, wie man es macht.
Uli isses ist der Name eines Films von Werner Nekes, der die Odyssee ins Ruhrgebiet verlegt. Im Grunde genommen trägt Nekes Eulen nach Athen. Darum wurde der Film kein Blockbuster, ist aber fantastisch. Werner Nekes ist wiederum der Sammler, Archivar und Historiker dessen gewesen, was zum Apparat des bewegten Bildes gehört und dessen Geschichte bis in den Maschinenraum der Götter zurückreicht. Ich erfinde grundsätzlich nichts, ich beschäftige mich nur damit, die Rechtwissenschaft an das Verhältnis zu bewegten Bildern zu erinnern.
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fabiansteinhauer · 2 years
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Tumblr media Tumblr media Tumblr media
Sarkophagkammer
In der sensationellen Ausstellung zum Maschinenraum der Götter (also auch zu einer minderen Normativität und zu einem Unterschwelligen des Rechts) findet man die Abzeichnung des Reliefs aus der Sarkophagkammer des Osireions.
Diese Kammer umschließt ein vages Objekt, ein Objekt, das den Verzehr von mehr als Fleisch organisiert. Dieses vage Objekt ist alles andere als unpräzise, es ist auf präzise Weise verschlingend und verschlungen. Man nennt das Objekt Sarkophag, es frisst, und das Fressen ist ab- und ausschweifend, was daran Essen ist, ersetzt und vertritt etwas anderes als das Essen. Nicht nur Fleisch wird so verzehrt. Der Sarkophag kommt auch als anthrophages Objekt in Betracht.
2.
Dieses Relief ist ein Kalender, es verwaltet und sortiert die Zeit. Es zeigt dafür (wie immer) Tabellen (Täfelchen) und Listen mit den 36 Dekansternen. Dieses Relief ist u.a. dem großen Saal im Palazzo Schifanoia verwandt, an dem Aby Warburg 1912 seine dritte ,rechtswissenschaftliche' Phase, nämlich die Phase seines Interesses an (römischem) Verwaltungsrecht, insbesondere an der Messung und Planung, der Verwaltung von Zeit, öffentlich einleutet, natürlich mit einem Vortrag in Rom.
Dieses Relief zeigt Nut, die Göttin (Königin?) der Nacht, und zeigt, wie sie die Sonne verschlingt. Der Stern sitzt am Abend, zur Dämmerung, an ihren Lippen, an der Körperöffnung, die Mund oder Schlund genannt wird. Kocht da etwa der Hölle Rache in ihrem Herzen? Nö.
Verschlingen ist auf diesem Relief eine Routine oder eine Technik, das Objekt in den Rücken rücken zu lassen. Das Relief zeigt darum auch, mit Heine gesprochen, ein altes Stück, eine Meditation (Bruno Lima) und fröhliche Polizei: Keine Sorge. Hier vorne geht sie unter und kehrt von hinten zurück. Am Morgen liegt ihr, der Nut, der Stern wieder zu Füßen. Da will man doch glatt selbst Sonne sein, abends untergehen, morgens aufstehen, oder aber, wie ich dem Gunther Teubner seit 2009 sage: Morgens agonal, abends perplex sein.
Beste Polarforschung zur Welt im Rücken. Ägypten 1200/ 1300, aber vor Christus. Nut könnte, auch wenn sie die Sonne verschlingt, die Sonne so aber nur im Rücken begriffen und nicht vernichtet wird, dennoch den apokalyptischen Weibern verwandt sein. Die sind so schlimm eventuell nicht, eventuell vernichten die weniger als gedacht und sorgen eher für Fristen, eher für die Planbarkeit von Zeit.
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