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#klassenverhältnis
goatles · 5 months
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All diese Manifestationen kapita­listischer Ausbeutung und Herrschaft werden nur noch als »Diskriminierung« benannt und damit nur in dem begrenz­ten Maße kritisiert, in dem sie gegen das bürgerliche Ideal der formalen Gleichheit von Warenbesitzer:innen verstoßen. Das grundlegende Klassenverhältnis, das auf der Abtrennung der Mehrheit der Menschen von den Produktionsmitteln und dem damit gegebenen »stummen Zwang« zum Verkauf ihrer Arbeitskraft in der einen oder anderen Form beruht, wird durch diesen Maßstab der Kritik ausgeblendet und faktisch legitimiert. Die als »Diskriminierung« gefassten Formen der Unterdrückung stehen in keinem Verhältnis mehr zur alltägli­chen Ausbeutung von lebendiger Arbeit, ohne die es so etwas wie Kapital, Profit, Zins usw. gar nicht geben könnte. Die ein­zelnen Unterdrückungsformen werden fein säuberlich isoliert und als für sich bearbeitbar und »adressierbar« hingestellt, ohne noch das Große und Ganze im Blick zu haben. Das zur­ zeit in Mode gekommene Reden von »Intersektionalität« hebt dieses Verschwinden der Gesellschaft aus der Kritik nicht auf, sondern verstärkt es noch. Die Betonung multipler Formen von Diskriminierung versucht nur konsequenter, das bürgerli­che Gleichheitsideal in Anschlag zu bringen, statt seine Widersprüchlichkeit und Begrenztheit zu kritisieren.
-- Eleonora Roldán Mendívil & Bafta Sarbo, Die Diversität der Ausbeutung
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linketheorie · 3 years
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Um die ›Klasse im Überbau‹ zu verstehen, müssen wir zunächst wissen was der Überbau ist. Und um das zu verstehen, brauchen wir ein Verständnis von der ›Basis‹ einer Gesellschaft: den Produktivkräften und Produktionsverhältnissen.
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ragekillscapitalism · 4 years
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Bild: Unser Haus e.V. (Augsburg)
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pfilme · 6 years
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Dieses obskure Objekt der Begierde (1977)
Der Titel gibt die Leserichtung des Films vor, es geht also um die Begierde, die den ihr innewohnenden Mangel nicht aufheben kann, weil ihr Objekt ein obskures ist, also eines, das sich immer wieder entzieht. Im Umkehrschluss wiederum muss es obskur sein, damit die Begierde bestehen bleibt. Insofern gibt der Film der Logik des “Objekts” Conchita recht, die immer wieder im letzten Moment den geilen Griffeln des alten Mathieu entschlüpft, damit er sie weiterhin lieben muss. Und dann wiederum ist das Objekt obskur, weil Mathieu die Frauen anders nicht betrachten kann denn als irrational, als doppelgesichtig, als etwas, das es zu bezwingen gilt, bevorzugt mit Geld. Das alles könnte leicht nach einseitiger Ausnutzung riechen, nach der verruchten und zynischen jungen Spanierin, die den dümmlichen, bourgeoisen Franzosen zur bloßen Marionette (zu ihrem Objekt) macht, wenn Buñuel nicht auch diese Lesart durch die Rahmenhandlung wieder aufs Glatteis führen würde.
Ein emotionales reziprokes Abhängigkeitsverhältnis haben wir hier also, dem sich sogar eine eigenwillige Romantik abgewinnen lässt, wenn man dem alten Buñuel zugesteht, mit der Begierde auch einiges von der Liebe verstanden zu haben. Zugleich handelt es sich aber auch um ein Klassenverhältnis, in dem Mathieu immer wieder seine bourgeoise Machtposition ausnutzt, während die aus ärmlichen Verhältnissen stammende Conchita sich nicht nur sexuell, sondern auch materiell ihm gegenüber ermächtigt. Alle Lieblingsthemen Buñuels sind so auch in seinem letzten Film wieder versammelt, Trieb und Unterdrückung, Kritik an einer politisch ignoranten, lächerlichen Bourgeoisie, das auf den Kopf stellen der Konventionen und natürlich die amour fou zweier, die weder mit noch ohne einander können. Den ewigen Geschlechterkrieg kann nur ein anderer großer Knall beenden, den keiner von beiden kommen sehen wird beziehungsweise kommen sehen will.
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unstimmigeharmonie · 7 years
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[Warnung: arg milieu-intern]
Viel Häme gab es bereits für diesen Text und wie üblich ist sie teils übertrieben (und sagt einiges über die ‘Kritiker’), aber hier hat es Wertmüller auch nicht anders verdient. Abgesehen von Unsachlichkeiten ist der Duktus diesmal wirklich miserabel - aber das Verwerflichste liegt an anderer Stelle. An der Bahamas schätze ich, dass sie Verschüttetes offenbart, dass sie einen selbst aus unbewusst eingeschlagenen Denkpfaden herausreißt. Diesen Job leistet sie noch immer ganz gut (stark abhängig vom/n Autor/in mittlerweile) - so durchaus auch in diesem Text. Das Problem ist aber ein Methodisches der Ideologiekritik an sich. Auch als rein negativ muss sie im einzelnen Bewusstsein immer einen Ausgangspunkt nehmen, der letztlich positiv ist, und gegen den man selbst blind bleibt, wenn man ihn sich nicht bewusst macht. Der Linke etwa leistet Ideologiekritik soweit, wie es dem eigenen Ausgangspunkt nicht entgegensteht und bleibt ewig blind oder aber er gesteht es sich offen ein, ‘als Linker’ zu agieren und lebt forthin mit den Widersprüchen und legitimiert das als ‘Politik’. Die Unzulänglichkeiten sind offensichtlich und so ist der Anspruch der quasi 'freien’ Ideologiekritik, sich von solchem Standpunkt zu lösen, zu begrüßen. Allerdings nimmt man diesen eben spätestens dann ein Stück weit ein, wenn man den Gegenstand der Kritik wählt - und tut man dies nicht mit einem gewissen allgemeinen Interesse, dann waltet das eigene, natürlich auch in die Totalität eingeschlossene Hirn (Warenform-Denkform) und der Ausgangspunkt wird auch aus unbewussten Motiven eingenommen. Wertmüller hat nun scheinbar ein großes Bedürfnis, gegen Die Partei zu schreiben - und zunächst ist dagegen ja nichts einzuwenden, dass man sich so damit auseinandersetzt und eine Kritik formuliert: In der Wahl der Gegenstände ist das eigene Interesse ja auch nie ganz zu tilgen - und sollte es auch gar nicht, ist es doch der zuverlässigste Motor der intellektuellen Arbeit. Reguliert wird dies aber dadurch, wenn man nicht einfach so ins Blaue hinein Ideologiekritik betreibt, sondern eben ein Interesse hat, das an diese gekoppelt ist (und das ist ja eigentlich der Anspruch der Bahamas im Sinne der kritischen Theorie): die befreite Gesellschaft, Kommunismus also. Interesse meint nicht Ziel einer ‘Praxis’, sondern Perspektive der Theorie - die dadurch zur Kritik wird. Mit dieser Perspektive wäre nun auch klar, dass es sich im Fall hier um ein Randphänomen handelt, eine unbedeutende Zeitschrift und eine 1%-Partei. Möchte man hier also abseits des Erkenntnisgewinns zwingend eine Folge fürs Handeln ableiten, wäre dies allemal negativ: Man liest die Titanic eben nicht und hält sich von der Partei fern bzw. wählt sie nicht. Und man kann sich getrost wieder relevanteren bzw. schöneren Dingen widmen. - Dabei will es Wertmüller aber nicht belassen, was andeutet, dass er sich in der Kritik nicht mehr vom Gegenstand leiten lässt, der natürlich auch seine Relevanz vorgibt, sondern von seinem Bedürfnis, seinem Interesse: u.a. sich auch ja von allem abzugrenzen, womit er in Berührung kommen könnte (vgl. auch den Leipzig-Text). Und Abgrenzung will Resultate sehen. Abseits des diesmal noch ärger polternden Schreibstils, der bei allen Treffern, die er inhaltlich landet, den Text teils ins Peinliche zieht, und abseits des schwachen Abschnitts über Prostitution fordert er nämlich - und das ist der eigentliche Affront - am Schluss die Leser auf, “alles in ihrer Macht stehende zu unternehmen, den Herren Tim Wolff, Martin Sonneborn, Leo Fischer und ihren zahlreichen kichernden Claqueuren das lustige Leben und Wirken gründlich zu versauern". - Hier steht also ernsthaft am Ende eine Aufforderung zum politischen Engagement, verbunden mit dem schrecklichen Pathos vom 'Einsatz der ganzen Person', das doch sonst zurecht auch in der Bahamas kritisiert wird. Wem außer dem Autor und seinem Bedürfnis ist denn bitte geholfen, wenn man ein paar Randfiguren das Leben schwer macht? (Man könnte weiter fragen, was damit eigentlich genau gemeint ist..) Wenn ich Agitation will, um mir mein Subjekt-Dasein mit milieu-interner Pseudopraxis oder mein Bewusstsein mit Moral (hier eben: 'Du stehst doch wohl auf der Seite des Westens oder?!') zu füllen, kann ich auch zu linker Postille oder rechter 'Islamkritik' greifen. 
Also nein, ich werde mit Sicherheit nichts unternehmen. Ich wünsche Fischer & Co trotz Humordifferenzen einzig und selbstverständlich, dass sie nicht Ziel von Islamisten werden - und, muss man angesichts der Wortwahl wohl ergänzen, auch von eventuellen Folgen solcher light-Fatwas verschont bleiben. Ansonsten kann man sie getrost links liegen lassen und sich Texten widmen, die nicht wütend zum Handeln auffordern, sondern ruhig die Widersprüche offen legen - hoffentlich auch weiter in der Bahamas. Setzt man sich aber am Ende wie hier nur noch zum Ziel, belanglosen Satirikern das Leben zu “versauern”, hat man mit dem richtigerweise abgelegten Standpunkt auch die Perspektive verloren, die die ‘freischwebende’ Ideologiekritik an solch Irrflügen hindern könnte.
“Der Gegensatz beginnt damit, daß der Justus Wertmüller die Kritik, die ja ein Instrument der gesellschaftlichen Vivisektion, und die Polemik, die in Wahrheit ein Florett ist, gerne mit einer Dampframme verwechselt. So ist seine Dampframme konstruiert, daß sie unbedingt und jedenfalls auf Entscheidung geht. Im Prinzip ist das richtig, weil ja die Kritik ihrem Adressaten einen Spielraum öffnen soll, einen Raum der Entscheidung und der Freiheit, indem sie, gerade durch ‘Denunziation’ (Marx), einen Ort konstituiert, an dem subjektive Verantwortung und also die Freiheit von Ideologie überhaupt möglich wird. Falsch ist dagegen, wenn die Alternative, innerhalb derer sich entschieden werden soll, aus dem blauen Himmel erfunden wird. Dann setzt sich der Mann an der Ramme dem bestimmten Verdacht aus, es ginge ihm nicht um die Entscheidung zwischen dem Wahren und dem Falschen, sondern darum, die Position des Dezisionisten als solche zu okkupieren, d.h. die Position der Justitia, die die Waage hält und damit selbst im Jenseits von wahr und falsch operiert. Stimmte dieser Verdacht, so wäre das ganz falsch. Denn das wäre die Position des bürgerlichen Intellektuellen, des Theoretikers, der im Geiste tut, was der Wert praktisch tut." - Joachim Bruhn (bereits 2003)
„Die kritische Theorie ist weder ‚verwurzelt‘ wie die totalitäre Propaganda noch ‚freischwebend‘ wie die liberalistische Intelligenz. [...] Die Festigkeit der Theorie rührt daher, daß bei allem Wandel der Gesellschaft doch ihre ökonomisch grundlegende Struktur, das Klassenverhältnis in seiner einfachsten Gestalt, und damit auch die Idee seiner Aufhebung identisch bleibt.“ - Max Horkheimer
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linketheorie · 3 years
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Zusammenfassungspost zu unserer Themenreihe zu Klassizismus
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linketheorie · 4 years
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Das vorherrschende Klassenverhältnis der Feudalgesellschaft war die Leibeigenschaft, bei der die Bäuer*innen einen Teil der Arbeit für sich selbst verrichteten und einen Teil für ihren Herren. Diese bäuerliche Welt war, entgegen unseren heutigen Vorstellungen, alles andere als ein ruhiger Ort. Vielmehr war das mittelalterliche Dorf Schauplatz eines alltäglichen Krieges. Hauptziel der Bäuer*innen war unter anderem den Teil der Mehrarbeit, den sie in Form von Frondiensten den Herren überlassen mussten, einzubehalten und ihre wirtschaftlichen & rechtlichen Ansprüche auszuweiten. Das bedeutendste Kampffeld war jedoch die Arbeit, die sie an bestimmten Wochentagen auf dem Land der Lehnsherren zu leisten hatten, sie war das gesamte 13. Jahrhundert Streitpunkt. Einträge in Gerichtsbüchern weisen darauf hin, dass bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts diese Fronarbeit massenhaft verweigert wurde. Andere Konflikte entfachten um nicht bewirtschafteten Boden, der von den Leibeigenen als Kollektiveigentum angesehen wurde, oder um den Waffendienst, bei dem Bauern unter Zwang rekrutiert wurden und von dem sie oft bei der ersten Gelegenheit abhauten, nachdem sie ihren Lohn erhalten hatten. Die erbittertsten Kämpfen gingen jedoch um die verschiedenen Steuern und Lasten, die für die Leibeigenen die ganze Willkür der Feudalmacht offenbarten. Offensichtlichstes Beispiel war die Taille, ein willkürlich festgesetzter Geldbetrag, den die Lehnsherren jederzeit fordern konnten. Zu offenen Konfrontationen kamen außerdem unsichtbare Widerstandsformen hinzu, etwa die Bummelei, die Täuschung, vorgetäuschtes Unwissen oder kleine Diebstähle. Auf diese Weise erlangten die Bäuer*innen einige Zugeständnisse. Insbesondere wurden die Frondienste in Geldleistungen umgewandelt, was die Leibeigenschaft praktisch beendete. Gleichzeitig wirkte diese Neuerung jedoch auch als Mittel der Spaltung und beförderte den Zerfall des feudalen Dorfes. Ärmere Bäuer*innen gerieten in einen Zustand chronischer Verschuldung und ein Prozess setzte ein, durch den viele ihre Arbeitskraft verkaufen mussten. Fortsetzung folgt.
Quelle: Sylvia Federici: »Caliban und die Hexe«
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