Tumgik
#pointlessthoughts
hystprot · 2 years
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Ich habe das Bedürfnis, mich zum Jahreswechsel zu verhalten, doch mir fehlen die Stränge, die ich in Worte knüpfen könnte. Von diesem zu warmen, zu windigen und zu sonnenlosen Tag aus gesehen lässt sich nicht viel Positives für das vergangen Erlebte oder das zukünftig Erhoffte destillieren, die eigene Stimmung verharrt im mild-Melanchonischen und mein innerer Stoiker lässt dies geschehen. Ob unsere Zeit in diesen Jahren dereinst als eine Abfolge größerer Krisen betrachtet wird, wie von den positiveren Zeitgenossen angenommen, oder doch als Vorspiel zu einer noch viel größeren Katastrophe, wie das die weniger optimistischen sehen, werden die Geschichtsschreiber der Zukunft deutlich besser beurteilen können als ich. Mein Gefühl ist, dass die Welt an immer neuen Stellen entflammt, auch wenn wir inzwischen einen unsäglichen US-Präsidenten (zumindest vorübergehend) und eine weltweite Pandemie (zumindest deren akute Phase) überstehen konnten. Dabei bräuchte es eigentlich – vor allem in Bezug auf den Klimawandel – konzertierte Löschaktionen. Doch die Grässlichkeit des Krieges, der durch die russische Aggression auf ukrainischen Boden ausgefochten wird, lässt kaum vermuten, dass ein Entwurf wie “Weltgemeinschaft” in absehbarer Zeit noch einmal gedacht werden kann. Der Krieg scheint mir auch nur der wahrnehmbarste (und zugleich furchtbarste) Auswuchs eines Prozesses zu sein, den ich momentan als die bedrohlichste aller Entwicklungen annehme – eine Polarisierung, die nicht nur geopolitisch, sondern auch einzelgesellschaftlich greift. Damit umzugehen, ohne auf der einen Seite Aggressoren durch Konzessionen zu belohnen und ohne auf der anderen Seite Gleichgesinnte durch Radikalisierung zu vergrämen, halte ich für die große Aufgabe unserer Zeit. Und das für mich auszubuchstabieren ist doch mal ein guter Vorsatz für das neue Jahr. Da habe ich ja doch noch einen Strang gefunden. Rutscht gut und bleibt konsensorientiert!
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how do you like learn to ski jump? do you just climb the fucking maxislide and yeet yourself off into the abbys hoping that your natural instinct to fly (which you've inherited from your sapien ancestors) will kick in?
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yoitsfuckingeric · 8 years
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I’m just alone sometimes, at night.
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myloveisyours121 · 9 years
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10:32pm
I don’t want to move on. I don’t want this to truly be the end, but you’re fucking other girls and coming back and kissing me with that mouth.. I deserve better. I did wrong, I fucked up but I am changing and I have realized my mistakes. I am not going to be your doormat anymore. No more. I love you but goodbye
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manifestnightmare · 10 years
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Blues Rock
You know, I think about a lot of inane things. I mean, a LOT of really pointless shit. I can’t help it, I just seem to be incapable of useful, intelligent thinking sometimes. That’s not my point right now, though. My point right now is that I had a pertinent thought about something that I enjoy.
Blues rock is one of the least descriptive genre names imaginable.
No, seriously, think about it. Blues music has about 100 (that’s just me generalizing) different offshoots. Many of them feel completely removed from the source material. In fact, rock itself is an evolution of the blues originally; an evolution that itself spawned many different little sub genres. So, essentially, blues rock is about the most vague description for anything.
Just an intrusive thought I had this morning, waiting to sign in for work.
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seymoremcfly · 11 years
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Evolution of Wasted Time
In the 1900's for every month you wasted it cost you and your family food...
In the 1960's for every week you wasted it cost you $.50 cents
In the 1990's for every day you wasted it cost you $1.00
In 2014 for every second you waste it cost you $50.00
Ugh #canigobackintime
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hystprot · 3 years
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Im Monat 13 der Pandemie habe ich mich tatsächlich das erste Mal testen lassen. Es gab keinen besonderen Grund und war eher interesseloses Ausprobieren. Das Auto anzuschmeißen lohnt such nur in voller Besetzung, und so fand ich mich - da Frau bereits einen kostenfreien Test binnen Wochenfrist hatte - mit K2, K1 und ihrem festen Freund, derzeit einziger zugelassener Hausgast, im Drive-through der KölnArena wieder, wo wir einen für viel mehr Andrang ausgelegten, absperrbandgeleiteten Parcours durch dunkle Parkhallen hinter uns brachten, auf dem zum allgemeinen Stimmungskitzel gerade ‘Lust for life’ von meiner ‘Heroine Chic’-Playlist lief. Nach gerade einmal 2 Minuten Wartezeit wurden unsere Personalausweise kopiert und nach weiteren 5 sind bereits alle im urplötzlich nach all der Fahrerei durch dunkle Fluchten gleißend aufscheinenden Neonlicht parallel gerachenabstricht worden. Ich hatte mir diese Sputumentnahme wesentlich schlimmer vorgestellt, wenngleich sie im Nachgang doch noch etwas unangenehm kratzte. Die anschließenden 20 Minuten Wartezeit waren tatsächlich die spannungsgeladensten der ganzen Aktion, weil sich - während die Playlist munter weiter Bowie, Led Zeppelin, Tame Impala, Blur und Velvet Underground ausspuckte - dann doch jeder von uns seine Gedanken machte, was es zu bedeuten hätte, wenn der Schnelltest bei einem oder mehreren von uns doch positiv ausfallen sollte. Im Angesicht des hoffentlich nahenden Lockdowns machte ich mir noch am wenigsten Sorgen um Quarantäneverordnungen, das jüngere Publikum im Auto war da doch etwas angespannter. Schließlich aber bekamen wir von einer netten jungen Dame (sicher mit einem Lächeln, obwohl man das hinter der Maske nur erahnen konnte) die Ergebnisse hereingereicht mit der Vorab-Info “Vier Mal negativ”. 
Aufbau und Abläufe des Testzentrums erscheinen mir extrem durchdacht und für weit mehr Andrang ausgelegt, als den dieser späte Ostermontagvormittag bereithielt. Von Impfzentren, die ich leider noch nicht von innen sehen konnte, höre ich in etwa dasselbe. Es scheint hierzulande also tatsächlich Dinge in der Begegnung dieser Pandemie zu geben, bei denen nicht auf ganzer Linie versagt wird, was man aber nach ein paar Minuten auf Twitter wieder vergisst. 
Ich hadere gerade viel mit meiner eigentlich sehr liebgewonnenen Wissenschaftsblase, im Stillen mehr noch als in Interaktion. Ich kann durchaus akzeptieren, dass die gegenwärtige Situation bei einer weniger stoisch ausgerichteten Persönlichkeit, wie sie mir anheim fiel, durchaus massiv an den Nerven zehren kann. Nicht verstehen kann ich allerdings das gegenseitige Nachgequatsche offensichtlich wenig reflektierter, (viro)logisch grenzwertiger und empirisch wenig bis gar nicht belegter Königswege aus der Pandemie.   
Auf nette Hinweise und Nachfragen bekomme ich gehäuft ausweichende, oft auch gar keine Antworten mehr. Die gemeinsamen Auskotzrituale über die Ach-so-schlimmen Zustände und die Personen, denen zugeschrieben wird, diese ja fast teuflisch herbeigeführt zu haben, habe ich eh noch nie verstanden. Vielleicht braucht man das für den Seelenfrieden. Ich für meinen Teil suche eigentlich eher nach Hoffnung. Aber das ist vielleicht auch ein wenig altmodisch.    
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cityinblame · 11 years
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Missing You
Sometimes I think that I miss you so much that it hurts me. Having high expectations and excitement to see you, kills me when it doesn't happen. Of course I'm told don't worry about it, there will be other times to do this and that, but I don't care.
I'm still upset and it's happening now.
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Sometimes I wonder what my life would be like if I had never met you
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hystprot · 4 years
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In ein paar Stunden wird zum letzten Mal in diesem Jahr die Sonne von hier aus unbeobachtbar untergehen und das triste Mittelgrau diverse Nuancen dunkler einfärben. 2020 verlässt uns so, wie es im Grunde war und mit nicht wirklich besseren Aussichten für die kommenden Wochen. Von außen betrachtet mag unser von der Menschheit brachial umgestalteter Planet gar nicht so viel anders als sonst aussehen. Vielleicht wird einer externen Beobachterin auffallen, dass der Übergang zum neuen Jahr (der ja an der Position der Erde relativ zur Sonne ablesbar sein müsste) heute Nacht etwas weniger leucht- und lautstark ausfallen wird. Oder dass sich die Mobilität dieser komischen fahrenden oder fliegenden Blechkisten an verschiedenen Orten zu unterschiedlicher Zeit immer mal wieder massiv verringerte, obwohl man dieses Mal keinen Vulkanausbruch in kausalem Zusammenhang feststellen konnte. Vielleicht könnte man auch auf die Idee kommen, diese emsigen zweibeinigen Wesen auf der Oberfläche hätten die Auswirkungen ihres Verhaltens auf die Biosphäre reflektiert und Maßnahmen ergriffen, die drohende vollständige Störung des Gleichgewichts auf diesem einzudämmen. Als unwahrscheinlich wäre wohl die Hypothese eingestuft worden, die Biosphäre wäre selbst zur Handlung geschritten und hätte eines ihrer kleinsten Bestandteile, ein aus sich selbst nicht lebensfähiges Geschöpf, entsandt, um dem zerstörerischen Treiben Einhalt zu gebieten. 
Dies soll hier nicht in eine “gerechte Rache der Erde”-Geschichte driften, aber möglicherweise wäre es nicht unbedeutsam, wenn wir den Auftritt einer für sich genommen lächerlich inkomplexen Halblebensform mit ihren gewaltigen Auswirkungen auf unsere Wirklichkeit nicht zumindest mit einem Stück Demut ob unserer Verletzlichkeit begegnen würden. Auf der anderen Seite gibt es ohne Zweifel auch Grund, durchaus erstaunt darüber zu sein, welches ungeahnte Maß an Resilienz unsere Gesellschaftsform vorweisen kann, wenn sie denn gefordert ist. Ohne der Hybris zu verfallen, kann man vielleicht auch ein bisschen stolz darauf sein, einer Spezies anzugeh��ren, die es auf einen Entwicklungsstand gebracht hat, mit dem sie binnen Jahresfrist einen Impfstoff entwickeln kann, der den Schrecken der Krankheit demnächst wohl wird bannen können. Die Hoffnung besteht, dass es 2020 als das Jahr in die Geschichtsbücher schafft, in dem diese Pandemie am heftigsten wütete. Und 2021 als das Jahr, in dem sie weltweit besiegt wurde. Kommt gut hinein.
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jsmnlee7 · 12 years
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One year ago.
Its weird how much things have changed. One year ago i wished/prayed/pursued for a change. A change that would glorify God… But it all crashed and burned.. One year ago i was happy and looked forward to what was going to become of us. But that eventually crashed and burned also…
Oh how things have changed.. And the bad thing is..i regret everything
I regret trying to make these relationships. I regret trying to make a change. I regret all the sacrifices and effort i put into making this happen. Because in the end..it all crashed and burned. In the end i just got hurt. My hopes of breaking down the walls in my heart never happened. In fact the walls i have became thicker,stronger, and impenetrable.
I would take back everything that happened exactly a year ago. I look back at last year and see my naive and innocent self, pursuing something that was unreachable.
How stupid was I…
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winterforever · 12 years
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okay i'm like going to reblog things now.
i need to reblog things now. i haven't reblogged for like a week. i've practically been like neglecting my tumblr this whole summer (which i had planned to spend all on tumblr) and now i feel bad just like omg ajdfklajkfdl. but seriously i like really miss reblogging so i'm going to reblog now.
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hystprot · 4 years
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Wir haben jetzt zwei Wochen Lockdown light hinter uns und das Infektionsgeschehen verharrt gerade, gemittelt auf das Bundesgebiet, auf hohem Niveau. Würde ich gezwungen, Geld zu setzen, tippte ich wohl auf einen sanften Sinkflug der Zahlen bei gleichbleibenden Umgebungsvariablen. Erklärtes Ziel des Wellenbrecher-Lockdowns war es ja, die Infektionen pro 100.000 Einwohnern pro Woche auf unter 50 zu drücken. Das mag noch ein weiter Weg sein, denn je nach Messwerten liegen wir gerade bei 143 (RKI) bzw. 157 (RiskLayer). Immerhin scheint der Höhepunkt bereits überschritten und der Lightdown wird wohl seine komplette Wirkung erst noch entfalten. Köln liegt aktuell noch etwas über den bundesweiten Werten (je nach Quelle etwas mehr oder weniger als 175), kommt allerdings von einem Gipfel weit jenseits der 220er-Marke, von dem es sich seit knapp zwei Wochen erholt. 
Basierend auf dieser Ausgangssituation war es für mich nun sehr unverständlich, weshalb sich heute Hinz, Kunz und auch die Kanzlerin einen Überbietungswettbewerb lieferten, wer welche zusätzlichen Maßnahmen noch früher anzuordnen gedächte, hätte man nur die politische Gestaltungsmacht dazu. Weil die Situation sonst außer Kontrolle geraten könnte? Das ist kaum zu befürchten, offenbar steigen die Zahlen ja nicht weiter, auch die Intensivbbettenbelegung wird damit aller Voraussicht nach auch in einer Woche ein Plateau erreichen. Weil der Lightdown sonst länger als nötig dauert? Dafür müsste man definieren, was nötig ist. Man ist in diesen Lightdown mit bestimmten Maßnahmen hereingegangen, jetzt sollte man doch auch deren Auswirkungen abwarten? Alles andere hielte ich für sehr semirpofessionelle Kommunikation, gelinde gesagt. Weil man sich machtlos fühlt und  irgendwas tun muss und wenn es nur Forderungen auf Twitter aufstellen ist, weil dafür bekommt man von der Peer Group wenigstens Likes? Hm.   
Ich möchte hier ergänzen, dass ich den Regelunterricht, wie er auch an den Schulen meiner Kinder durchgeführt wird, für keinesfalls pandemietauglich und halte und dort dringenden Überarbeitungsbedarf sehe. Dieses umzusetzen wurde aber vor zwei Wochen verschlafen (nein, eigentlich schon seit mehreren Monaten). Dazu aber gerade heute wieder herumzukrähen, wo alles danach aussieht, als habe den exponentiellen Anstieg über gewaltige Anstrengungen in anderen Bereichen in den Griff bekommen, stößt auf mein Missfallen. Vielleicht strafen mich die in den nächsten Tagen zu veröffentlichenden Testzahlen ja auch Lügen, das Infektionsgeschehen geht ungebremst weiter und es wird einfach signifikant weniger getestet. Wenn jemand die Zahlen bereits hat und zur Basis der eigenen Forderungen heranzieht, sollte er oder sie das aber zumindest kommunizieren.
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hystprot · 4 years
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Um Mitternacht blieb der Zeiger auf 49,2 stehen. Nur ein kleines Stück weiter und meine kreisfreie Stadt wäre schon heute über den oft kritisch genannten Wert von 50 nachgewiesenen Neuinfektionen mit Covid-19 innerhalb von 7 Tagen pro 100.000 Einwohner gerutscht. Kritisch ist der Wert vor allem deswegen, weil die entsprechenden Städte bzw. Kreise bei einem Überschreiten angehalten sind, Maßnahmen zur Unterbindung weiterer Infektionen zu ergreifen. Und irgendwie darf man von außerhalb mehr-als-50-Neuinfektionen-Gegenden auch Risikogebiete nennen und Sanktionen ergreifen, wenn sich Einwohner von dort bei einem blicken lassen wollen.
Es ist nun nicht unbedingt überraschend, dass die Pandemie zurückkommt, weil sie ja nie weg war. Zwar zeigte ich mich stets bemüht, inmitten einer teilweise sehr aufgescheuchten Öffentlichkeit einen einigermaßen nüchternen und pragmatischen Blick auf dieses außergewöhnliche Geschehen zu behalten, aber langsam würde selbst ich mich zur Alarmglocke aufraffen und hoffen, dass sie nach all dem voreiligen Geklingel der letzten Monate noch einigermaßen intakt ist. Denn auch wenn sich aus der Zahl der täglich nachgewiesenen Neuinfektionen das Infektionsgeschehen nicht allein ablesen lässt, zeigen andere, meiner Ansicht nach bessere Indikatoren, dass die letzten Wochen gerade nicht gut laufen für diejenigen, die das Virus gerne langfristig unter Kontrolle gehalten hätten. Dass die Rate an positiven Tests steigt und die der symptomlosen Fälle sinkt, deutet vereint darauf hin, dass der Anteil der entdeckten Fälle an allen Infizierten gerade wieder abnimmt, was wiederum bedeutet, dass die Steigerungsrate der Infektionen, die wir zur Zeit sehen, das tatsächliche Infektionsgeschehen eher unterschätzt (wohingegen es im Juni/Juli/August eher überschätzt wurde).
Die Krankenhauseinweisungen, Intensivbettenbelegungen und Todesfälle sind indes noch auf einem sehr viel niedrigerem Niveau, als das im März und April der Fall war. Aber auch hier zeigt die Tendenz nach oben und wir wissen aus dem Frühjahr nur zu gut, dass diese Werte nachschleppen. 
Da die Aussichten sich nun tatsächlich innerhalb kurzer Zeit viel schneller und stärker eingetrübt haben, als viele - auch ich - vermuteten, muss die Politik reagieren. So verkündete heute unsere frisch wiedergewählte Oberbürgermeisterin Henriette Reker, dass erstens die Maskenpflicht auf belebte Plätze im Freien ausgedehnt würde und zweitens die bierselige Feierei eingeschränkt werden solle, indem man nach 22 Uhr in der Öffentlichkeit keinen Alkohol mehr trinken und sich überhaupt höchstens zu fünft draußen zusammenrotten dürfe. Feiern außerhalb der Wohnung, darf man das mit höchstens 25 Leuten, drinnen solle man es ganz unterlassen, wenngleich das nicht verboten werden solle oder könne. Ich sehe zwar das Ziel, mit diesen Regeln die allgemeine Ausgelassenheit wieder ein wenig zu bändigen (es soll sie ja gegeben haben, bemerkt habe ich sie nicht wirklich), zweifle jedoch an den Mitteln, da sie in meinen Augen die Leute von Orten vertreibt, wo nachgewiesenermaßen wenig Übertragungen stattfinden (draußen), während Orte, an denen potentiell mehr stattfindet (drinnen in Kneipen, Clubs, Wohnungen) als alternative Treffpunkte offen stehen. Das halte ich, gelinde gesagt, für eine sehr fragwürdige Strategie. 
Ich sehe mich wenig betroffen von diesen Regelungen und hatte mich eigentlich darauf eingestellt, mit einzelnen Freunden über den Winter in Skiunterwäsche auf zwei Bier am Rhein zu sitzen. Das mag noch immer funktionieren, aber dann müssen wir halt um 10 ausgetrunken haben. Schlimmer trifft es meine Tochter, deren gesamter Freudeskreis gerade im Begriff ist, sukzessive 18 zu werden. Die dürfen draußen nicht feiern und ich weiß nicht, ob ich in der Lage wäre, es ihr bei uns drinnen zu verbieten. Gottlob hat sie erst im nächsten Sommer wieder Geburtstag. So langmütig ich diese ganze Pandemie auch erdulde - mir ist bewusst, dass sie mir lediglich eins der fast ununterscheidbaren Jahre aus den Vierzigern klaut. Für meine Tochter ist es das Jahr, in dem sie 17 ist. Es macht mich wirklich sehr traurig, wenn ich sehe, wie schwer sie daran zu knabbern hat. Und zugleich macht es mich wütend, wenn solcherlei Empathie den Askeseaposteln auf Twitter offenbar völlig abgeht.
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hystprot · 4 years
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Der Angriff erfolgte nicht über Nacht, sondern bahnte sich Monate an. Nun ist die Menschheit unterworfen. Weite Teile der Welt haben ihr wirtschaftliches, kulturelles und soziales Leben auf ein Minimum reduziert, die übrigen Teile werden folgen. Die Angreifer sind winzig, es waren zunächst nur wenige, nur überrennen sie uns inzwischen in großer, sich immer weiter steigernder Zahl, scheinbar durch nichts in ihrem Vormarsch zu stoppen. Und doch tragen sie einen Makel, der bisher noch nicht entscheidend war, ihnen aber eine Blöße gibt, die es auszunutzen gilt. Die Angreifer leben nicht. Und sie können nur überleben, wenn sie unseren Körper nutzen. Und das können sie nicht von Dauer, da unsere Körper ihre Verteidigungslinien hochfahren und den Angreifern früher oder später den Garaus machen. Um sich zu retten, müssen die Angreifer immer neue Körper finden, die ihre Verteidigung noch nicht aktiviert haben. Und dieser Übersprung von einem Wirt zum anderen kann nur gelingen, wenn der befallene und der frische Körper sich nah kommen. Um seine Angreifer zu besiegen, muss der Mensch nur zu seinesgleichen Abstand halten, mehr nicht. Man muss zugeben, es ist ein überaus absurder Plot, den uns die Natur da ins Drehbuch geschrieben hat. 
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hystprot · 2 years
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Meine schon länger schwelende Exit-Strategie war es eigentlich, das Pandemietagebuch mit der eigenen Infektion zu beenden, aber da diese weiter auf sich warten lässt und ich auch ganz froh darüber bin, muss ich hier entweder weiter den Laden offen halten oder doch einen anderen Abschluss finden.
Ich habe nicht den geringsten Zweifel, dass sich einer der SARS-CoV-2-Virenstämme irgendwann mein Immunsystem herausfordern wird und hoffe einfach, dass letzteres relativ schnell und nachhaltig die Oberhand gewinnt. Davon abgesehen halte ich die Möglichkeit, dass die Pandemie noch einmal gesamtgesellschaftlich Schwung aufnimmt, nicht für völlig ausgeschlossen, wird sie doch von Expert:innen meines Vertrauens ob der gegenwärtigen Lage zunehmend bezweifelt. Doch wird es wohl mit recht großer Sicherheit im Verbund mit anderen respiratorischen Viren, die einiges nachzuholen haben, in der nächsten Wintersaison durchaus noch einmal etwas ungemütlich werden können. Da wir den Werkzeugkasten zur Verringerung der Übertragungsrate aber inzwischen kennen, dürfte das indes kaum zu katastrophalen Zuständen führen. Was allerdings die inzwischen weithin bekannten Anhänger der Kirche des nahenden Untergangs nicht davon abhalten wird, genau diesen im eng getakteten Monatsrhythmus zu beschwören. 
Man könnte wohl sehr launige Retrospektiven darüber schreiben, welche Teufel und anderes Höllengezücht in den letzten Monaten in schillernden Farben an alle verfügbaren Wände gemalt wurden, wie unabwendbar die Folgen des ausbleibenden knallharten Lockdowns und des scheinbar völlig irrwitzigen, langsamen Auslaufen der Maßnahmen wären, vor denen man sich dann aber irgendwie vergeblich fürchtete. Ich lasse da einstweilen die Finger von, es soll einfach jede|r mit sich selbst ausmachen und vielleicht mal reflektieren bevor er / sie in die nächste Lamentorunde einsteigt. 
Es mag ein wenig aus der Zeit gefallen erscheinen, doch liegt mir die Faszination des gegenseitigen Aufstachelns in Sarkasmus und Politikverdrossenheit emotional weiterhin fern, ich würde sogar soweit gehen, es als gesellschaftliches Gift zu verdammen. Natürlich ist es richtig und wichtig, die staatlichen Maßnahmen zur Bekämpfung einer Pandemie fortwährend kritisch zu hinterfragen und Nachbesserungen anzumahnen. Auf der anderen Seite sollte man allerdings auch eine Antwort darauf haben, ob irgendwo auf der Welt ein beispielhafte Umsetzung der eigenen Forderungen gelungen ist. Was die Anhänger der Niedriginzidenzstrategie angeht (zu der ich mich im Grunde auch bis Mitte 2021, also vor der bevölkerungsweiten Impfung hingezogen fühlte), hatten diese vor Omicron immerhin noch ein paar Länder aufzuzählen, in denen diese Strategie aufging, die allerdings auch sämtlich keine passierbare Landgrenze aufwiesen (Neuseeland, Australien, Japan, Südkorea, Taiwan). Die einzige Ausnahme von dieser Regel ist auch das einzige Land, das diese Strategie auch weiterhin verfolgt, nämlich China. Von meiner Warte aus betrachtet wird dafür ein absurd hoher Preis bezahlt – wohl auch in dem Bewusstsein, dass die Mischung aus Impfquote in den älteren Bevölkerungsschichten im Vergleich zu anderen Ländern dürftig ist und möglicherweise auch der eingesetzte Impfstoff seine Nachteile hat. Das kann man durchaus anders sehen, aber dann soll man halt auch klar sagen, welcher Preis realistischerweise für eine Niedriginzidenzstrategie anzusetzen ist. Alternative scheint momentan ja nur die Schleimhautimmunisierung der Bevölkerung über Infektionen zu sein. Und das ist der Weg, den gerade 194 von 195 Staaten auf der Erde eingeschlagen haben. 
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