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#schilderburger
techniktagebuch · 3 years
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29.04.2021
Impflotto 3000
Während andere Länder stolz 100 Millionen vollständig gegen Covid-19 Geimpfte vermelden, ist es hierzulande immer noch für die meisten Einwohnys komplett unmöglich, einen Impftermin zu bekommen, und selbst für die Prioritätsgruppen 1 und 2 ist es alles andere als selbstverständlich, sich gegen Corona impfen lassen zu können.
Am 29.04.2021 wurden um 17 Uhr für die Einwohner Schleswig-Holsteins 22.000 Impftermine freigeschaltet. Das muss jetzt erläutert werden. Es gibt ein Portal, also eine Internetseite, über die Termine in den Impfzentren gebucht werden können (Impfzentren = Messe-/Sport-/Konzerthallen, die aus Gründen™ gerade halt sowieso für nichts anderes genutzt werden können, und wo dann verblüffend gut organisiert an 7 Tagen die Woche Anti-Covid-Impfungen ausgegeben werden.). Auf diesem Portal steht normalerweise “Derzeit sind keine Termine verfügbar”, aber manchmal gibt es eben doch mal wieder eine Vakzin-Lieferung, die dann unter die Leute gebracht werden kann, und um in ihren Genuss zu kommen, kann man dann versuchen, über besagtes Portal sich einen Termin zu klicken.
22.000 klingt erstmal viel, dazu muss man allerdings wissen, dass Schleswig-Holstein ungefähr 3 Millionen Einwohner hat. Gut, das ist weniger als Berlin, aber 22.000 Termine entspricht weniger als 0,01 Terminen/Einwohny. Deshalb gibt es die Impfpriorisierung, die besagt, dass nur Einwohnys jenseits des 70. Lebensjahres sowie Angehörigys bestimmter gefährdeter Berufsgruppen überhaupt versuchen dürfen, sich impfen zu lassen. Ich könnte hier jetzt meiner Frustration freien Lauf lassen, als springlebendiger 47-Jähriger weiterhin kaltlächelnd Ansteckungsrisiken ausgesetzt zu werden, aber was soll’s.
Jedenfalls, die Mutter, mit ihren knackigen 79,75 Jährchen (wird erst im Juli 80), gehört also immerhin zur Prio-Gruppe II und darf folglich um einen Impftermin ersuchen. Ich bin bei ihr vor Ort, und wir rufen um 16:05 Uhr auf den beiden im Haushalt vorhandenen PCs (dem von der Mutter + dem ihres Ehegatten, sprich meines Vaters, der aber schon versorgt ist, weil 80+)  im Web-Browser (Firefox) die Impf-Seite auf, die, powered by Javascript und Zufallsgenerator, die Position in der Warteschlange anzeigt: auf dem einen PC Platz 17.564, auf dem anderen Platz 44.712. Um 17 Uhr geht es tatsächlich los: Die Position in der Warteschlange reduziert sich, und zwar erstaunlicherweise von allein. Und Bingo! Auf des Vaters PC darf dann um kurz nach 17 Uhr tatsächlich die Maske zur Vornamens-, Geburtstags-, Impfpriogruppenzugehörigkeits- und E-Mail-Adresseingabe ausgefüllt werden! (Während auf Mutters PC noch – sinnloserweise, denn was nützt Platz vierundvierzigtausendirgendwas bei 22k Terminen? Genau: nüscht – die Warteschlange abgearbeitet wird.) Erneut Wunder der Technik: Die E-Mail mit dem finalen Anmeldelink kommt denn auch prompt, doch ach, am falschen PC, an. Denn so schlau ist das Impfportal, da könnte ja sonst jedy kommen: wo eine Warteschlange abgearbeitet wird, ist auch mit einem konkreten Link kein Vordrängeln möglich.
Also muss die Mail mit dem kostbaren Link an den anderen PC, sprich die Mailadresse des Ehegattens geforwardet werden, wo sie dann tatsächlich auch ankommt und wo dann auch der Link zur Terminbuchung aufgerufen werden kann.
Die 22.000 Termine verteilen sich über ganz Schläfrig-Hohlstein, ein eher dünn besiedeltes Flächenland, und man möchte natürlich schon gerne im Wohnort dran kommen und nicht erst noch quer durchs Land fahren müssen. Deshalb: schnell das betreffende Impfzentrum ausgewählt, den erstbesten Termin angeklickt. Mist, Niete, Fehlermeldung: “Dieser Termin wurde soeben vergeben” (Wortlaut ähnlich). Zurück, den nächsten Termin angeklickt, und YAY! Gebongt!
Und: Da für den Schutz gegen die hierzulande gerade bekannten Covid-Viren zwei Impfungen erforderlich sind, wird der Folgetermin im 5-Wochen-Abstand automatisch hinzugebucht.
Der Rest ist dann ganz einfach™: vollständige Kontaktangaben eingeben (Nachname, Straße, Hausnummer, PLZ, Wohnort), PDF generieren lassen, 2x PDF mit Buchungsbestätigung mit QR- und Barcode (für Erst- und Zweitimpfung) ausdrucken, E-Mail mit weiteren auszudruckenden und zu unterschreibenden Unterlagen zusenden lassen, d.h. Anamnesebogen, Belehrungsbogen ausdrucken, und, da wir hier von der “Generation Internetausdruckys” sprechen, nochmal ausdrucken.
Die 22.000 Termine waren übrigens innerhalb von 36 Minuten vergeben. 1869: survial of the fittest (Darwin). 2021: survival of the nerdiest.
(schilderburger)
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techniktagebuch · 4 years
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07.06.2020
E-Mails ausdrucken war gestern, Btx ausdrucken war vorvorvorgestern
Es ist schon erstaunlich, was bisweilen am Gehwegrand in Zu-Verschenken-Kisten herumliegt. Heute bin ich an einem Gerät vorbeigekommen, im ehemals typischen EDV-Plastik-Farbton “Elfenbein” (man könnte es weniger euphemistisch auch als “zahnsteinfarben” bezeichnen), etwa so groß wie ein Kassettenrekorder (hm, das ist keine für Unter-40-Jährige verständliche Größenangabe, also: ca. 30 x 15 x 8 cm).
Oben eine Klappe, unter der sich eine fast aufgebrauchte Papierrolle verbirgt. Vorne ein paar Knöpfe. Hinten eine höchst ominöse Rundsteckerbuchse. Unten solide Schrauben und ein Aufkleber mit der Beschriftung “SIEMENS Btx-Drucker”.
Ich war zu faul, es zu fotografieren oder gar mitzunehmen, Googeln ergab einen Forenpost, in dem ein baugleiches Artefakt abgebildet ist.
Vermutlich hat das Gerät seinerzeit einen vierstelligen DM-Betrag gekostet. Noch spannender ist die Frage, wieso es noch satte 20 Jahre nach der Btx-Abschaltung offenbar irgendwo im Warmen und Trockenen vor sich hin dämmern durfte, bevor es dann doch mal ausrangiert wurde – und der/diejenige, der/die es rausgestellt hat, ernsthaft davon ausgeht, dass das Gerät tatsächlich noch irgend jemandem zu irgend etwas nutze sein könnte, anstatt es gleich zur Elektroschrottsammlung zu verbringen. Fragen über Fragen, die weder Btx noch Internet beantworten könn(t)en.
(schilderburger)
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techniktagebuch · 5 years
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09.11.2019
Neue E-Scooter
Vor einigen Tagen schon habe ich aus dem Augenwinkel gesehen, dass eine neue Generation E-Scooter (also Tretroller mit Elektroantrieb) in meinem gepflegt provinziellen Heimatort herumsteht. (Es gibt hier, einer so-gerade-eben-Großstadt in Norddeutschland, nur einen Anbieter für derlei Gefährte - nicht so wie in Hamburg oder Berlin, wo es grüne, rote, gelbe und lachsfarbene Scooter gibt, und zudem gibt es hier auch nur Scooter und keine Fahrräder, E-Bikes oder Autos zum Ausleihen und Am-Zielort-aus-der-Hand-fallen-lassen).
Die Unterschiede zur ersten Generation der hier verfügbaren Scooter sind durchaus signifikant:
die Räder haben einen etwas größeren Durchmesser und sind nun luftgefüllt;
statt nur eines Bremshebels plus des gleichzeitig als Tret-Mantelbremse fungierenden Hinterreifenschutzblechs gibt es nun zwei Bremshebel (rechts => Vorderrad, links => Hinterrad, wer kommt denn auf sowas? Wurde der Scooter von einem Linkshänder entworfen?);
die Klingel ist, nicht intuitiv erkennbar, als Ring in den linken Lenkergriff integriert;
und statt einer simplen LED-Punkt-Anzeige, die nur die Akkuladung und sonst gar nichts zeigt, haben die neuen Scooter nun einen in die Lenksäule integrierten Tacho, der die aktuelle Geschwindigkeit auf einem 7-Segment-Display anzeigt und die Akkuladung mit einer stilisierten Batterie (so ähnlich wie auf smartphone-Displays, aber liegend).
Geblieben ist der mit dem Daumen zu bedienende Gashebel auf der rechten Seite, mit dem der Scooter auf bis zu 20 km/h beschleunigt werden kann.
Der Fahrkomfort ist, dank der geänderten Bereifung, durchaus höher, und die Baumwurzel- und Kantsteintoleranz hat sich deutlich gebessert. Die Bremse bzw. Belegung der rechten und linken Bremshebel jedoch ist gemeingefährlich, vermutlich prangt deshalb die Empfehlung, einen Helm zu tragen, deutlich sichtbar am Scooter (neben dem auch nicht in den Wind zu schlagenden Hinweis, das Gefährt nicht im trunkenen Zustand zu verwenden).
Wirklich Gelegenheit, während der Fahrt auf das Display zu schauen, hat man allerdings eigentlich auch nicht, und auf Kopfsteinpflasterstraßen, die im Zentrum ( == Altstadt) meines Heimatortes recht verbreitet sind, macht das Fahren immer noch sehr, sehr wenig Spaß.
Immerhin ist der Aktionsradius der Scooter ausgeweitet worden. Konnten diese anfangs nur innerhalb des unmittelbaren Zentrums und ein paar hundert Metern drumherum abgestellt werden, so erstreckt sich inzwischen das Gebiet bis in die ans Zentrum angrenzenden Stadtviertel (wie gesagt, Provinz, also beileibe nicht mit Stadtteilen/Bezirken gleichzusetzen).
Unverändert ist der Preis. Ich war heute 11 Minuten unterwegs, der Preis dafür beträgt 2,65 € – mehr als eine Busfahrkarte.
Somit bleibt es also ein recht teurer Spaß, und auch das Umweltgewissen regt sich, denn ich habe beobachtet, dass die Scooter in den Abendstunden mit schrottigen dieselbetriebenen uralten Transportern der Sprinter-Kategorie aufgelesen werden (und dann vermutlich mit dem billigsten Kohle- und Atomstrom aufgeladen werden).
Nein, ich fürchte, die Zukunft der innerstädtischen Mobilität ist das noch nicht.
(schilderburger)
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techniktagebuch · 5 years
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20. Juli 2019
Letztlich ist die Sparkasse schuld
Zum September 2019 tritt eine neue Richtlinie in Kraft, die Banken zu höherer Sicherheit beim Online-Banking verpflichtet – das Verfahren, eine Transaktion mittels einer papierhaft vorliegenden Transaktionsnummer zu legitimieren, ist dann nicht mehr zulässig. Folge: Die Banken überbieten sich gegenseitig darin, mehr oder weniger sonderbare Smartphone-Apps zu entwickeln, die dann an die Stelle der gedruckten TAN-Bögen oder simplen TAN-SMS treten sollen.
Somit ist also das Vorhandensein eines Smartphones nebst geeignetem Vertrag Pflicht, möchte man nicht wegen jeder Überweisung nach Anlaufstellen mit Banking-Terminals im immer weiter ausgedünnten Filialnetz suchen oder horrende Gebühren für Totholz-Formular-basierte Überweisungen (sofern überhaupt noch möglich) entrichten.
Woraus folgt: Meine Mutter (78), bislang glückliche Benutzerin eines niedlichen Samsung-Klapphandys, das ich vor Äonen mal als Gratis-Dreingabe zum Erwerb eines Farblaserdruckers des gleichen Herstellers bekommen hatte, und Eigentümerin eines tatsächlich 20 Jahre alten T-Mobile-Vertrags für 9,95 €/Monat inkl. 60 Gesprächsfreiminuten, braucht ein Smartphone. Und, wie sich leidvoll und kostenintensiv herausstellt, auch einen neuen Telefonvertrag.
Die Smartphonefrage ist schnell gelöst – nein, auch nicht ganz. Im Haushalt sind – vermeintlich – zwei abgelegte Smartphones vorhanden: Ein Samsung Galaxy S5 und ein Nokia N8 mit Symbian-OS. Die bisher verwendete SIM-Karte passt nur ins Nokia, und in niedlicher Naivität geht meine Mutter davon aus, dass sich die erforderliche Sparkassen-App doch auf dem Nokia installieren lasse? – Die Ernüchterung folgt selbstverständlich auf dem Fuße, denn der ehrwürdige Nokia-Greis eignet sich zwar durchaus noch hervorragend zum Telefonieren und Fotografieren, aber die Internetfähigkeiten beschränken sich auf den WAP-Standard und der Symbian-Appstore wirft nur noch einen “Nicht erreichbar”-Fehler.
Nun muss es also das S5 werden. Mittels eines irgendwann mal unbedacht erworbenen SIM-Karten-Lochers wird die Mini-SIM auf Micro-SIM zurechtgestanzt und ins S5 eingeführt. Ein grober Fehler, wie sich herausstellt, denn das Telefon hat nichts besseres zu tun, als sich erstmal kräftig updaten zu wollen – und irgendwie ist da wohl auch die eine oder andere nicht so ganz gutmeinende App drauf gelandet – und das geht wider Erwarten nicht übers heimische W-LAN, sondern über den Uralt-Telekom-Vertrag. Und der hat’s in sich: da wird der Datentransfer offensichtlich nach Zeiteinheit abgerechnet oder am Goldstandard festgemacht, jedenfalls kostet der Download von 23 MB nutzlosen Daten – kein Scherz, keine Übertreibung – ÜBER FÜNFZIG EURO.
Die Telekom ist immerhin so nett gewesen, diesen Sachverhalt per SMS mitzuteilen, sonst hätten am Ende des Monats wohl mehrere tausend Euro auf der Rechnung gestanden.
Fünfzig Euro. Für dreiundzwanzig Megabyte. Nicht etwa über Satellit, auf dem Mittelmeer oder im Urwald oder so. Einfach mal so. Fünfzig. Euro. Für. Daten. Im. Jahr. 2019.
Erster Schritt: Mobile Daten im Smartphone deaktivieren. Zweiter Schritt: Beim besagten Vertrag per Anruf bei der Hotline die Nutzung von GPRS blockieren lassen. Kulanz? Fehlanzeige. Dritter Schritt: Im Telekomladen erfahren, dass der Vertrag jeweils 12 Monate läuft, frühestens also im Mai 2020 beendet werden kann, auch nicht auf irgendwas Zeitgemäßes umgestellt werden kann, ansonsten von einem so genannten “Berater”, der ausschließlich auf seine eigene Vertriebsprovision schielt, so derartig schlecht beraten werden, dass ein rüder Gesprächsabbruch, ein Quasi-Hausverbot und der feste Wille, der Telekom den Rücken zu kehren, am Ende steht.
Die Notwendigkeit zum Rückenkehren ergibt sich auch daraus, dass die Übertragung der Rufnummer sowieso nur dann möglich ist, wenn dies zu einem anderen Anbieter erfolgt. Es ist also nicht möglich, vorfristig den nachteiligen Uraltvertrag auf einen zeitgemäßen Telekom-Vertrag umzustellen. Verbindlichsten Dank.
Die Wahl fällt auf smartmobil Prepaid aus dem Hause Drillisch, wo es für läppische 4,95 € ein vergleichsweise üppiges Kontingent an Gesprächs- und Datenvolumen gibt, wenn auch nicht mehr im D-, sondern E-Netz. Unmittelbar nach der unbefriedigenden Erfahrung im Telekomladen bestelle ich für meine Mutter auf der smartmobil-Website die Prepaidkarte, gehe zwecks Post-Ident-Foo mit ihr nachmittags zur Post, und bereits am übernächsten Tag kommt die neue SIM-Karte an.
Eine Woche später ist dann auch die Rufnummernmitnahme umgesetzt – nach einer Irritation durch einen Telekom-Schrieb, der wohl 6 Tage per Snailmail unterwegs war und den Eindruck erweckte, es wären noch weitere Handlungen erforderlich – und fortan kann das S5 ohne Gebührensorgen benutzt werden.
Happy End? Bedingt. Es bleibt nicht nur der fade Nachgeschmack von über 50 geradezu lächerlich verbrannten Euro, sondern auch die Tatsache, dass der nunmehr nutzlose Vertrag noch für weitere 9 Monate fröhlich mit monatlich 9,95 Euro zu Buche schlägt. Plus Übernahmegebühr. Aber so einem armen, notleidenden Telekommunikationskonzern schmeißt man natürlich gern 150 Euro für nichts und wieder nichts in den Rachen.
Wieso müssen TK-Unternehmen bloß immer solche A*löcher sein?
(schilderburger, zuerst veröffentlicht unter schilderburger.tumblr.com/post/186427681779/letztlich-ist-die-sparkasse-schuld)
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techniktagebuch · 5 years
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05.07.2019
Ich fahre e-Roller
Seit heute gibt es in meinem Wohnort die Möglichkeit, e-Tretroller zu mieten. 100 Stück stehen zur Verfügung und um das bei Touristen sehr beliebte Stadtzentrum herum. Zu verdanken ist dies einer Kooperation zwischen dem örtlichen kommunalen Nahverkehrsunternehmen sowie dem Anbieter VOI.
Die Roller (“Voiager 1”) sehen von der Form her halt aus wie Roller so aussehen - kleine Rädchen, lange Stange, Brett zum Draufstellen. Sie sind schwarz/lachsfarben, haben LED-Beleuchtung, hinten ein kleines, aufgeklebtes Versicherungskennzeichen und am Lenker links Klingel und Handbremshebel, etwas außermittig eine Akkuanzeige (fünf LED-Punkte) und, das Wichtigste, ein Hebelchen für die Beschleunigung, das mit dem Daumen der rechten Hand bedient wird. Außerdem ist am Lenker der QR-Code aufgedruckt, der zum Entsperren benötigt wird.
Das Ausleihprocedere ist wirklich einfach. Nachdem ich die App installiert und nur leise grummelnd eine Kreditkartennummer hinterlegt habe, kann ich auch schon losfahren. Die App zeigt mir die Roller in der Nähe, ich gehe zu einem hin, scanne den QR-Code, es piept und der Roller ist fahrbereit – und kostet: 1 Euro Entleihgebühr plus 15 Cent je Minute.
Das Fahren macht Spaß – zumindest auf glattem Untergrund; auf den berüchtigt schlechten Radwegen meiner Heimatstadt ist das Vergnügen doch etwas eingeschränkt, weil jedes Schlagloch und jede Baumwurzel direkt an die Handgelenke durchgereicht wird. 
Aber nun sause ich mit Bleidaumen auf dem Beschleunigungshebel und rasanten 20 km/h debil grinsend durch die Innenstadt und erfreue mich an den verwunderten bis interessierten Blicken der Passanten (e-Roller sind hier wirklich ganz neu, denn schließlich ist das hier nicht in Berlin, und auch Leihräder sind hier noch gänzlich unbekannt). 
Der erste Versuch des Abstellens und Zurückgebens scheitert, denn ich bin zu dicht an einem Sakralgebäude, das, wie auch der gesamte Bereich außerhalb des unmittelbaren Stadtzentrums, verbotene Zone ist – sprich, fahren kann man da, den Roller zurückgeben aber nicht. Ich entdecke aber auf der gegenüberliegenden Straßenseite zwei weitere VOI-Roller und stelle meinen dazu, und schon klappt auch die Rückgabe. Die zehnminütige Fahrt schlägt mit 2,50 € zu Buche – so viel kostet hier auch eine Einzelfahrt mit dem Bus, die allerdings deutlich weniger lustig ist. 
Ich gehe ein paar Schritte zu Fuß, tue so, als hätte ich was zu besorgen, entdecke den nächsten VOI-Roller und rolle damit wieder heim (nochmal 1,75 € – der geringere Betrag kommt dadurch zustande, dass ich keine “Ehrenrunde” gedreht habe).
Unterwegs begegnet mir die Fahraddemo Critical Mass, der ich freundlich zuklingle, aber Radfahrende strafen Tretrollende eher mit Verachtung. Nun, die wissen eben nicht, was ihnen entgeht.
(schilderburger)
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techniktagebuch · 5 years
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04.05.2019
Ich werde Firefox untreu
In der Nacht zu Samstag, dem 04. Mai 2019, läuft ein zentrales Zertifikat ab, das von Mozilla Firefox (das ist ein “Browser”, also ein Programm zur Nutzung von Webseiten) dazu benutzt wird, die Sicherheit™ der Add-Ons zu gewährleisten. Folge: alle jemals installierten und bis dato problemlos laufenden Erweiterungen für Firefox funktionieren nicht mehr und werden als Sicherheitsrisiko gebrandmarkt.
Tatsächlich benutze ich gar nicht viele Add-Ons. Eigentlich nur uBlock origin – ein Add-On, das Werbeanzeigen unterdrückt und Tracker blockiert. (Jawoll, ich bin ein ganz böser Internet-Wirtschaftsschädling.) Weshalb dieses Add-On auf einmal nicht mehr funktioniert, erschließt sich mir auch erst nach vergeblichen Re-Installationsversuchen und Herumgegoogle.
Zwar versuchen die Firefox-Entwickler*innen, über (meines Erachtens) recht krude Wege – so muss man sich bereit erklären, als Versuchskaninchen zu fungieren, d.h. dazu zustimmen, (normalerweise) umfangreiche Nutzungsverhaltensstatistiken zu übermitteln und instabile Pre-Releases per Auto-Update übergeholfen zu kriegen –, dieses Problem so schnell wie möglich zu beheben, und es kursieren verschiedene Ratschläge, wo und wie man in den virtuellen Eingeweiden von Firefox herumfuhrwerken muss, um plötzlich als unsicher eingestufte Add-Ons wieder zu aktivieren. Aber auf all das habe ich keine Lust.
Nach – in Webmaßstäben – Äonen wechsle ich von jetzt auf sofort meinen Stamm-Browser und nutze fortan das Programm “Vivaldi”. Das, so meinen Heise-Foristen, ist den Teufel mit dem Belzebub austreiben, schließlich baut Vivaldi auf der Chrome-Engine auf, und Chrome == Google == böse usw. Und man muss dazu sagen, uBlock lässt sich für Vivaldi auch nur mit etwas Geschick aktivieren. 
Aber nachdem dies einmal erfolgt ist und die Übernahme meiner 300 Lesezeichen reibungslos geklappt hat (und Passworte speichere ich sowieso nicht im Browser), werde ich innerhalb kürzester Zeit mit dem norwegischen Exotenbrowser warm. 
Auch wenn einige Tage später eine offizielle, stabile Firefox-Verson bereitgestellt wird, die nicht mehr alle Add-Ons als böse deklariert: Fortan fristet Firefox bei mir nur noch wie das eigentliche Google Chrome, Edge und Opera ein Nischen-Dasein als Test-Browser. Im Alltagsbetrieb bin ich komplett auf Vivaldi umgestiegen.
(schilderburger)
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techniktagebuch · 6 years
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18.02.2019
Der elektronische Hofladen
Auf dem Stuttgarter Hauptbahnhof steht ein Verkaufsautomat, der nicht nur eine Vielzahl von auf seiner sichtbaren Fläche irgendwie erratisch verteilten Bezahlmöglichkeiten anbietet, sondern auch ein buntes Sammelsurium an Produkten vom Landwein bis zum Ziegenkäse, die dann wohl laut polternd in den Ausgabeschacht purzeln.
Das rustikale Holz-Design ist Fake, tatsächlich handelt es sich um bedruckte Folie. Das Ding ist insgesamt etwa so groß wie ein normaler (also mit einem Menschen als Verkaufsinterface) Kiosk.
Bei aller Liebe zum Techniktagebuch habe ich mich dennoch nicht überwinden könnnen, ihn auszuprobieren. Die sehr, sehr groß angegebene Rufnummer bei Problemen lässt zudem befürchten, dass Funktionsstörungen nicht unbedingt ungewöhnlich sind.
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(schilderburger)
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techniktagebuch · 6 years
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15. und 18.02.2019
Mit dem ICE durchs Edgeland
Ich fahre mit dem ICE der Deutschen Bahn von Hamburg nach Stuttgart (und einige Tage später wieder zurück); die Fahrtzeit beträgt netto rund 5 Stunden (was sich, auf der Hinfahrt durch eine Weichenstörung und auf der Rückfahrt durch Kinder im Gleis, auf brutto 6 Stunden erhöht). Obwohl eigentlich Urlaub, muss die Zeit natürlich trotzdem zum Arbeiten genutzt werden, also heraus mit dem guten alten Acerchen (das man so gerade auf den Klapptisch an der Vordersitz-Rückenlehne passt), und da ich Webkram mache, brauche ich auch Internet.
Gut: Die Verbindung zum ICE-W-Lan klappt problemlos. Schlecht: Es ist ungesichert. Was mich, da ich auch FTP-Verbindungen herstellen muss, zweckoptimistisch hoffen lässt, dass mich in meinem Großraumwagen keine Männer in der Mitte attackieren. Katastrophal: Die Verbindungsqualität erinnert an DFÜ-Einwahl-Zeiten Mitte der 90er Jahre: Ein Download einer 8-MB-Datei dauert rund 5 Minuten und der Konnte-keine-Verbindung-herstellen- bzw. Netzwerk-braucht-zu-lange-zum-Antworten-Dino von Firefox wird mein treuer Begleiter. 
Ich bin nicht sicher, ob das der Bahn anzulasten ist, zu vielen Netflix-streamenden Mitfahrgästen oder dem mäßigen Breitbandausbau hierzulande. Während der Zug wegen oben erwähnter Kinder mitten im Nirgendwo steht, verbinde ich testweise meinen Laptop über den Hotspot meines Smartphones mit dem Internet und habe sofort zeitgemäße Übertragungsraten und eine stahlbetonstabile Verbindung. Leider fällt mir dies erst 3 Minuten bevor die Kinder weggescheucht sind ein, und im fahrenden Zug das Smartphone für irgendwas zu benutzen, ist ja von je her eher frustrierend.
Irgendwann ist dann meine Geduld mit der wackeligen, lahmen Internetverbindung erschöpft, und bevor ich den Großraum durch lautes Schreien und/oder Zertrümmern des unschuldigen Notebooks erschrecke, beschließe ich, das Arbeiten einzustellen und ein paar “Seiten” in einer Mittelalterschmonzette auf meinem Tolino zu lesen.
Weiterhin noch unter TT-Aspekten erwähnenswert:
Die Großraumabteile in den ICEs der aktuell neuesten Generation werden (zumindest in der 1. Klasse) durch Mood-Licht in tageszeitlich passende Stimmung getaucht. Während der Dämmerung (morgends/abends) erstrahlt die LED-Leuchtschiene über den Sitzreihen dunkelorange und verfärbt sich im Laufe des Tages bis zu kühlem Weiß und wieder zurück.
Die Platzreservierungsanzeigen sind in die Rückenlehnen integriert – als LC-Displays mit akzeptabler Typographie und bernsteinfarben auf dunklem Untergrund, aber – wenn ich das jetzt richtig erinnere – immer noch in schreienden GROSSBUCHSTABEN.
In der Mitte des Abteils ist ein Bildschirm angebracht, auf dem im Wechsel mehr oder weniger zutreffende Ankunftszeiten und Anschlusszüge, Bahn-Eigenwerbung, Geschwindigkeit und Position angezeigt werden. Für leidlich kurzsichtige Menschen wie mich sind die Informationen allerdings schon aus geringer Entfernung nicht mehr wirklich gut lesbar.
Bei der ersten Verbindung des Laptops mit dem ICE-W-Lan muss man einen Button “Nutzungsbedingungen akzeptieren” anklicken und wird dann auf eine zugspezifische Seite iceportal.de geleitet. Das dort ganz links befindliche Icon, das eine Kartenansicht mit der aktuellen Zugposition öffnet, erinnert mich irgendwie an eine Schnecke.
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(schilderburger)
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techniktagebuch · 6 years
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2012 bis Dezember 2018
Das Schubladennotebook
2012 kaufe ich in einem Computergeschäft aus für mich zum Zeitpunkt des Aufschreibens 2018 völlig im Dunklen liegenden Gründen ein bereits zu diesem Zeitpunkt etwa drei Jahre altes Notebook, ein Fujitsu-Siemens Lifebook E8310, für 220 Euro. Es wiegt ungefähr 3 kg, hat ein mit 1400x1050 Pixeln durchaus hoch auflösendes, nicht spiegelndes Display im 4:3-Format, eine 80-GB-Platte, 2 GB RAM und es ist Windows 7 darauf installiert.
Wie gesagt, ich habe keine Ahnung, was mich geritten hat, das Gerät zu erwerben, und es liegt dann wohl zwei, drei Jahre bei mir ungenutzt herum, bis ich es im Haushalt meiner Eltern deponiere. Dort wird es immerhin einmal mit in den Urlaub genommen und dort zum Abruf von E-Mails benutzt, mehr aber auch nicht.
Bei einem späteren Elternbesuch – während der Zeit, zu der Microsoft das Update auf Windows 10 verschenkt hat –, hole ich das Gerät aus seiner Versenkung und führe die Aktualisierung durch. Da das Notebook nie wirklich im Einsatz war, droht ja kein Verlust von persönlichen Daten; und zunächst scheint auch alles problemlos funktioniert zu haben. Es fährt hoch, man kann damit „surfen“ (Seiten im Internet besuchen), und für mehr ist es sowieso nicht gedacht.
Danach verschwindet das Notebook erneut in der Schublade und wird höchstens einmal im Quartal kurz hochgefahren, um nachzuschauen, ob es grundsätzlich noch funktioniert.
Am ersten Dezemberwochenende 2018 – es regnet in Strömen, inzwischen sind für mich statt 550 km nur noch 5,5 km zum Elternbesuch zu überbrücken, ich bin also wieder einmal vor Ort und beschäftige mich sowieso schon mit der elterlichen PC-Infrastruktur –, fällt mir dann auch das Schubladennotebook ein, und ich will ihm die zwischenzeitlich bereitgestellten Windows-Updates angedeihen lassen.
Das Update auf Windows 10 Release 1803 wird vorbereitet … heruntergeladen … und schlägt fehl.
Das Update auf Windows 10 Release 1803 wird vorbereitet … heruntergeladen … und schlägt fehl.
Ich deinstalliere den Freeware-Virenscanner, da ich vermute, dass dieser aufgrund irgendwelcher Firewall- oder Dateisystem-Schutz-Regeln das Durchlaufen des Updates verhindert und auch die Performance des Geräts inakzeptabel ist. Leider bringt diese Maßnahme nicht den erhofften Zugewinn an Schnelligkeit, und auch das Update scheitert wie zuvor. Und dass in der Taskleiste echte Lücken klaffen, wo eigentlich die Icons für Edge und den Windows-Store angezeigt werden müssten, und auch die Verknüpfung zu Firefox auf dem Desktop nur mit einem neutralen Leeres-Dokument-Icon anstatt des Firefox-Symbols angezeigt wird, beunruhigt mich dann auch zunehmend.
Inzwischen ist der Vormittag herum, alle anderen Wartungsaufgaben sind erledigt. Ich google den irgendwas-Hexadezimales-Fehlercode, der bei Windows Update angezeigt wird, lese in einem IT-Blog eine allgemeine Reparaturanleitung für Probleme bei Windows-Updates, etwas über das Zurücksetzen des Windows-Stores und starte mittels irgendeinem in besagtem Blog aufgeschnappten Kommandozeilenbefehl ein Fehleranalysetool, das allerdings so langsam ist, dass ich darüber (noch mehr) graue Haare bekomme – und das sowieso, wenn überhaupt, mögliche Probleme nur anzeigen würde, die dann erst im nächsten Schritt mühselig repariert werden müssten.
Entnervt breche ich das Procedere ab und nehme das Notebook mit zu mir nach Hause. Dort google ich zunächst „Linux für alte Rechner“, die Vorschläge lauten: Bodhi Linux, Puppy Linux und Linux Mint, die ich jeweils als ISO-Images herunterlade (mit meinem eigenen Rechner, nicht mit dem alten Notebook). Ich stelle fest, dass ich zwar noch einen Stapel CD- und DVD-Rohlinge, jedoch kein Brennprogramm mehr besitze, und installiere flugs CDBurnerXP (das irreführend benannt ist, denn erstens brennt es auch DVD und zweitens läuft es auch mit Windows 10).
Dann probiere ich nacheinander die Linuxe aus. Das eine spricht und tippt nur englisch, das andere gibt sich zwar einen kumpelhaften Anstrich, erfordert aber doch eine extreme Technikbegeisterung (z.B. um das W-Lan-Modul des Notebooks in Gang zu setzen), die mir extrem abgeht; letztlich läuft es somit auf Linux Mint heraus, und ich erlaube dem Installationsprogramm, die Notebook-Festplatte neu zu formatieren und alles, was bislang dort vorhanden war, zu vernichten.
Die Installation dauert etwa eine halbe Stunde, danach geht noch einmal etwa eine Stunde und gefühlt zehnmaliges Eingeben des Administratorkennworts für Paketaktualisierungen drauf, aber dann ist das Werk vollbracht und auf dem Notebook läuft Linux Mint – mit akzeptabler Performance. Die wichtigsten Programme (Klondike, Mahjongg) habe ich dank des Paketmanagers auch schon installiert. Alles funktioniert, die Verbindung zum W-Lan klappt, die Monitorauflösung stimmt, die Tastatur macht mir kein Y für ein Z vor und sogar die externe, schnurlose Logitech-Maus am USB-Port reagiert.
Zufrieden fahre ich das Notebook herunter – und lege es in die Schublade.
(schilderburger)
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Oktober 2018
Ich eröffne ein Konto bei einer Direktbank, um Münzen einzuzahlen
Da ich auf meinem Tablet mit Chrome “herumsurfe” und dort keinen Adblocker installiert habe, sehe ich ein Werbebanner der comdirect-Bank, die Kontoeröffnungen mit vergleichsweise üppigen Boni belohnt. Um selbige einzustreichen, fülle ich flugs das Online-Eröffnungs-Formular aus, aus dem ein PDF generiert wird, was ich ausdrucke und unterschreibe.
Am nächsten Tag gehe ich zur Post, um dort bei einem etwas zu indiskreten Schaltermitarbeiter (“Na, Zwischenstation in Leipzig gemacht, was?” – beim Blick auf meinen in Dunkeldeutschland ausgestellten und per Aufkleber auf meinen jetzigen westdeutschen Wohnort umgerubelten Perso; “Ach, gibt’s von der comdirect wohl wieder 100 Euro?”) beim Fertigmachen der Postsachensendung) per Postident-Verfahren die Kontoanmeldung zu finalisieren.
Innerhalb weniger Tage bekomme ich mehrere Briefe von der comdirect, mit allen möglichen PINs und Karten und Tralala. Insbesondere das Verfahren zur Freischaltung des Foto-TAN-Verfahrens ist interessant: Ein Brief enthält ein farbfrohes Pünktchenmuster, das mit einer von der comdirect bereitgestellten App einzulesen ist, und im Anschluss daran ist dann nach Anmeldung am Online-Banking ein weiteres farbfrohes Pünktchenmuster auf dem PC-Bildschirm einzulesen, was beides erstaunlich gut funktioniert – also trotz schräg gehaltenem Billig-Smartphone und mäßiger Beleuchtung.
Um nun endlich zum Thema der Überschrift zu kommen: Tatsächlich kann man als Kunde der comdirect bis zu 3x jährlich in den Filialen der Commerzbank (die Namensähnlichkeit ist nicht zufällig) an entsprechenden Automaten gebührenfrei Bargeldeinzahlungen vornehmen – das ist heutzutage nicht mehr selbstverständlich.
Als ich noch in Leipzig wohnte, bin ich immer zur Bundesbankfiliale um die Ecke gegangen, wenn ich mal wieder Klimpergeld in Raschelgeld umtauschen wollte; diese komfortable Möglichkeit besteht an meinem aktuellen Wohnort nicht mehr. Aber dafür kann ich tatsächlich 250 Münzen (die glatte Zahl ist Zufall) in den Schlund eines Geräts aus dem Hause Diebold-Nixdorf werfen, die unter erheblichem Getöse sortiert, gezählt und nach kurzer Zeit meinem Konto gutgeschrieben werden:
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Darüber hinaus weist das Konto weitere spannende Features auf, die ich bislang noch nicht ausprobiert habe, d.h. Google Pay und kontaktloses Bezahlen (oder zumindest Bezahlen ohne PIN oder so etwas). Es bleibt also spannend; das werde ich testen, sobald mein Guthaben 11,79 € übersteigt.
(schilderburger)
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techniktagebuch · 7 years
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31.12.2017
Silvester mit Kassetten
Ich verbringe den Jahreswechsel bei meinen Eltern (beide kurz vor 80). In deren Haushalt befinden sich (neben bzw. hinter Regalmetern von Klassik-CDs) tatsächlich noch größere Mengen von gekauften, also fertig bespielten, Musikkassetten aus den 70er Jahren. Auch ein zugehöriges Abspielgerät – ein Doppel-Tapedeck, das zur Ende der 1980er erworbenen JVC-Stereoanlage gehört – erweist sich trotz vermutlich jahrelanger Nichtbenutzung als reibungslos funktionsfähig.
Ich stelle mich vor das Kassettenregal, schaue nicht hin und bewege meinen Arm so lange hin und her, bis ein Elternteil “Stopp” ruft. Die Kassette wird dann eingelegt und unerbittlich angehört. Das Verfahren fördert Erstaunliches zu Tage: Bob Marley, Meyers Dampfkapelle und eine Reggae-Compilation.
Auf einer der Kassetten hatte meine Mutter vor Urzeiten feinsäuberlich “Leiert!” auf der einen und “Quietscht!” auf der anderen Seite vermerkt. Allerdings erweist sich dies als nicht zutreffend; wie auch meine Befürchtung, dass nach so langer Zeit wohl nur noch Rauschen auf den Kassetten sei. Tatsächlich ist den MC ihr für Datenträger geradezu biblisches Alter von ca. 40 Jahren kaum anzumerken.
(schilderburger)
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techniktagebuch · 7 years
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1995 bis 2018
Mobiltelefongeschichte(n)
Hach Gott, ja. Mein erstes Mobiltelefon hatte ich tatsächlich schon so um 1995 herum. Ich war zwecks Studium gerade frisch nach Berlin und zwecks bezahlbarer bzw. überhaupt Wohnungen in den damals noch wilden Osten (Friedrichshain) gezogen, und zu der Zeit gab es da noch kaum Festnetzanschlüsse. Aus irgendwelchen Gründen, die kriege ich nun allerdings nicht mehr zusammen, lief der Anschluss über meinen selbstständig berufstätigen Vater. So kam es denn, wie es kommen musste, ich saß gerade in irgend einem langweiligen Geschichte-Proseminar, da fing das klobige Siemens-Monster, das ich mit mir herumtrug, prompt an zu läuten – was damals noch erstens exotisch und zweitens hochgradig peinlich war. Ich eilte aus dem Seminar, gab dem Anrufer, der gar nicht mich sprechen wollte, die richtige Nummer, und war seitdem immer sehr darauf bedacht, das Telefon in der Uni besser ausgeschaltet zu lassen.
Irgendwann später hatte ich dann eigene Telefone. Ich erinnere mich noch an ein sehr frühes Alcatel-Modell, das aussah wie ein wasserdichter Taschenrechner. Aber hey, es war billig, und es funktionierte.
Zu der langen Geschichte meiner Mobiltelefone gehört auch der stolze Verweis auf ein Nokia 6800, das man aufklappen konnte, so dass man eine komplette Tastatur hatte. Das war absolut genial. Ich glaube, das war das erste Telefon, mit dem ich E-Mail versandt habe.
Ein anderes Mobiltelefon habe ich um 2002 herum zerlegt, indem ich es frustriert und wutentbrannt nach einem schlimmen Anruf mit Verve auf den Boden gepfeffert habe. Da weiß ich aber nicht mehr, was für eines das war. Es war aber jedenfalls deutlich vor der Smartphone-Zeit, sprich heutzutage braucht ja die Katze nur das Telefon vom Tisch zu schubsen, und es zerspringt in 1000 Teile. Damals™ war das noch nicht so.
Klapphandys! Oh yeah! Ich hatte tatsächlich auch das legendäre Motorola StarTAC! Auch das vermutlich ein Eltern-Erbstück, d.h. das “Auftragen” der vom Vater verstoßenen Alt-Telefone. Ach, das gute alte Startac. Was ist aus ihm geworden? Ich muss es in einem Anfall geistiger Umnachtung irgendwann verschenkt oder weggeschmissen haben. Schade eigentlich.
Als Dreingabe zu einem Samsung-Farblaserdrucker gab es 2011 ein Samsung-Klapphandy E1150i, das außer WAP kein Internet konnte. Ich schenkte es meiner Mutter, und sie, kein Witz, benutzt es heute noch. Erst letztes Jahr habe ich dafür einen Ersatzakku beschafft.
Ich bin auch sehr stolz darauf, seit sage und schreibe zehn Jahren dieselbe Mobiltelefonnummer zu haben. Nicht, dass sie besonders schön oder gut zu merken wäre, aber inzwischen hänge ich doch an ihr. Im doppelten Sinne: Nach wiederholten Ortswechseln ist die Festnetznummer natürlich immer Makulatur, aber die Mobiltelefonnummer ist (trotz Anbieterwechsel) geblieben, und immer mehr Leute scheinen auch sowieso grundsätzlich nur noch auf dem Mobiltelefon anzurufen und Festnetz gar nicht mehr vorauszusetzen.
Aber Whatsapp und so'n Zeug kommt mir trotzdem nicht aufs Telefon. Näh!
(schilderburger)
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