Tumgik
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agatha-abstinent · 5 years
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Tag 1619 / Ich schick die schnell wieder raus aus meinem Kopf
Wenn ich jetzt Mutti anrufe und ihr sage, wie sehr mich das genervt hat, wie blöd das jetzt ist, wie dumm von mir, mitzufahren, dann wird es viel größer als es war. Es waren wenige Minuten, ich war aber Stunden in Caputh, ich bin zweimal durch die Ausstellung. Ich habe sehr viele Fotos gemacht und festgestellt, wie gut es ist, sehr viele Fotos zu machen und nicht nur vier, fünf. Denn vier, fünf gehen unter, sind schnell durchgeklickt zu Hause. Je mehr Fotos von Kunst, von schönen Räumen, von See und Grün und Kirche und mir, desto mehr ist das in meinem Kopf und nicht das, was sie sagt und wie sie es sagt. Sie ist sehr hektisch im Reden. Darf ich mich abwenden? Eine Frage, die ich mir seit Januar, Februar stelle oder schon länger. Sie nervt mich im persönlichen Kontakt. Wir haben uns anders entwickelt. Ich kann diese Spannung nicht tragen, diese Tage unter Trinkenden, diese Berichte über Bier, Wein, Sekt, Gin. Da war sehr viel Alkohol in ihr im Gespräch im Auto. Ich stell mir vor, meine Eltern sitzen neben mir und trinken. Ich finde das unmöglich von den ihren. Aber jede Familie ist da anders. Und mir wird bewusst, ich bin brutal ehrlich meiner gegenüber. Ich spiele da nicht die Starke. Mir ist egal, ob die das unmöglich von mir finden. Nicht zur Feier von Cousine X. Nicht zum Geburtstag von Tante Y. Geht nicht. Die trinken da. Ich bin Alkoholikerin. Ich bin schwach. Ich halte das nicht aus. Es spannt mich an. Ich bin stark. Ich bin trocken. Ich passe auf mich auf.
Didy, denk ich manchmal, belastet das Meeting, weil sie nicht gut genug auf sich aufpasst, weil sie sich mit Menschen umgibt, in Situationen begibt, die nicht gut tun. Aber bei Ludwig hätt ich's auch vorher wissen können. Bei Cliff ebenso. Vielleicht hab ich den Drang des Wieder-Daten-Wollens daher verschlagen können. Nur für dieses Wochenende noch nicht angemeldet. Nur für diesen Tag erneut mit schönen Inhalten befüllt. Bunt getragen. Die bunteste Person im Zug, im Museum, im Bus, im Meeting, im Bahnhof, in der Straße. Lasst mal Farben an euch und in euch. Mir geht’s so gut von diesem Ausflug! Ich lass das Schloss in mir drin und den See und den Wind. Ein Windorgasmus. So schön, wie der mich streichelte. Ich lass das in mir. Und all das andere dürfte ausziehen, dürfte gehn.
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agatha-abstinent · 5 years
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Tag 1612 / Mich zu einem Ausflug mit mir eingeladen
Sogar vorher gesaugt. Wäsche gemacht. Abwasch wieder nicht. Nicht immer nur das Nicht-Geschaffte sehen. Nicht Franz von Assisi sein müssen. Steht so auch im blauen oder roten oder grünen Buch. Schade, dass keiner mit Kunst bei dem Projekt mitmacht, keiner mit Religion. Einen Tüllrock haben wollen. Einen Schweifplug. Beinah bei Cliff heute vorbeigefahren. Zum Glück ist die Zeit dafür zu knapp. Und die Sonne fällt durch die Haare wie an Tag 819.
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agatha-abstinent · 5 years
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Tag 1506 / schwere Krankheit verschiebt alles
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agatha-abstinent · 5 years
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Tag 1481 / Pro-Alc-Blogs gibt es schon genug
Dies ist ein Pro-Absti-Blog. Ich sammele und poste Texte und Bilder, die Anti-Alc, Pro-Abstinence sind. Ich sehe meine Krankheit Alkoholismus nicht als etwas Schlechtes an. Mich stört der gesellschaftliche Umgang mit Alkoholikern, mit Alkohol. Meine Krankheit ist ein Teil von mir, ich werde sie immer in mir tragen. Ich möchte genesen. Ich möchte, dass sich niemand schämen muss, an Alkoholismus erkrankt zu sein. Ich möchte, dass die Gesellschaft ihre Bewertung von Pro-Alc-Blogs, -Accounts, -Profilen, -Content überdenkt. Wer “Pro-Ana-Blogs” zwangsweise schließt, sollte vor der Zensur von Pro-Alc-Kommunikaten nicht zurückschrecken.
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agatha-abstinent · 6 years
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Tag 1454 / abstinence: take a seat.
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