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Jürgen Vogel sagt, gib nicht auf

aber wer sagt denn auch,

gib auf

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"Hat man das Recht, rechts zu sein? Ich glaube nein."

~Grundgesetz

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Na? Seid ihr schon im Modus?

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irgendwie bekannt

Ein Gedanke stand

Am Wegesrand

Ich fasste ihn nicht

Er verschwand

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Gap Year

Ich dachte ich spaziere mal den Abend entlang, kaufe mir eine Mango oder ein Kanye-West-Album, je nachdem wofür das es reicht, aber sike.

Gap-Year heißt eigentlich Gap-Life. Kendrick Lamar, we gonna be alright.

Und schau an da sind sie, im Bethmannscafé, dass gar nicht mehr so heißt, inzwischen heißt es Coffee Vibe.

Und weil Hamim diesen Kaffee zahlt, Adrian Gitarre spielt und es eigentlich ganz nett aussieht, beschließe ich zu bleiben.

Es laufen Leute vorbei die ich irgendwann mal kannte.

Ich glaube vom Praktikum oder der Berufsmesse oder sowas. Sie übersehen unser Winken und fuck, sie haben Airpods an, sie können nichts hören.

Zacky sagt: Lasst es euch schmecken.

Adrian sagt nichts. Hamim sagt nichts.

Lizzy sagt Bitch. Bitch ich nehm mir Zeit.

Zeit um zu trinken, Zeit um zu reden.

Zeit um das mit der Mango auf morgen zu legen.

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Es wird heiß

Ich habe geträumt die Stadt wacht auf und die Bäume sind weg. Die Alleen nur noch Straßen und jeden Tag wurden die Wege nackter im ganzen Land, wie ein Massenaussterben. Und die Wissenschaftler im Land haben gerätselt und die Politiker beklagt und beschuldigt aber es ging weiter, erst die Platanen, dann die Tannen, dann die Äpfel und Birnen und Kirschen. Der Stadtwald, Gestrüpp und die Eichhörnchen sind hinterher. Natur war nur noch eine Wiese, die in der Wintersonne verdorrte. Keine Vögel weckten morgens mit Gesang vor dem Fenster. Die Fassaden der Häuser am Sandweg waren einzig noch grün und die Busse und Bahnen der VgF.

Die Menschen bekamen Panik, ich habe geträumt sie protestierten vor dem Rathaus, sammelten sich, schrien und randalierten, zündeten Sachen an. Der Bürgermeister trat zurück, die Forschung war ratlos, die Polizei gab irgendwann das Verteidigen auf. Ich war wütend und wusste nicht auf wen, alles war leer und irgendwie hat es auch lange nicht mehr geregnet.

Da waren Leute, die haben gesagt, sie haben es uns ja gesagt und Leute, die traurig wegschauten, ich wusste nicht wo ich hingehörte. Ich hatte Angst, dass wir sterben, weil die Luft wurde dicker und heißer im Viertel, obwohl es Dezember und eigentlich bald Weihnachten war.

In Brasilien gibt es noch Pflanzen, hat jemand gerufen und wir brachen auf und pilgerten ins gelobte Land, aber die haben uns nicht reingelassen. Die haben gesagt, sie können nicht noch mehr aufnehmen, die haben gesagt, sie haben ja schon genug zu versorgen und wir kamen in Booten und die Boote haben sie zerschossen. Und wir kamen in Flugzeugen und die Flugzeuge haben sie zerschellen lassen. Aber zum Glück sind Träume nur Träume.

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U-Bahn

Bahngrimassen um halb acht

Man hat hier keinen Bock auf den Tag

würde lieber schlafen den Tag.

Ihre Mundwinkel sind noch nicht wach

sie auch nicht

Rücksichtslos, dieses Morgengrauen,

ein Schlag ins Gesicht.

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FLEX

Mein Leben ist ein Sechser im Lotto für dich. Dein Tagesverdienst ist mir meinen Morgenkaffee wert, du Armer tust mir kein bisschen leid, der Löwe redet nicht mit Schafen. Hip-Hop.

Diese Wörter reichen aus, dass ich sonst nichts machen muss. Ich kann einfach so den ganzen Tag verschlafen, geh was trinken wann ich will und Nächte sind wie Tage, jeden Tag, wenn ich will. Das geht mit einem Schnipp, du Bitch, ‘white privilege’ ist kein Begriff es ist ein Lifestyle. Pflanzen und Stühle auf meinem Balkon sind wie Pflanzen und Stühle auf einem Balkon, zur Straße hin und mit einem kleinen Tischchen, weil wir Stil haben und gebildet sind, sowas kommt eben von sowas. Das ist erste Welt, du Wannabe, an meinem Dienstag suche ich die Farbe für mein Mittwochshemd aus. Das ist Zeitvertreiben auf stupide Weise weil ihr für uns arbeitet, reach my level. Wir sind ganz oben. Ganz ganz oben. Denn die Welt ist nicht fair, warst du nicht da, als sie das in der ersten Klasse gesagt haben?

Sitcoms sind das Opium unserer Generation und Joint-rauchend kann ich die in Full-HD gucken. Nur die Bauarbeiter vor dem Haus stehen schon auf, wenn ich nach Hause komme und stören meinen Schönheitsschlaf, dabei haben die noch nie etwas von Böll oder Frisch oder Lenz gelesen. Sogar in der first world bin ich first world, so first world bin ich.

Weil ich nett bin, gebe ich Chancen, wähle grün, work hard, earn hard! Ich wähle grün, extra für euch und euren Klimawandel.

Ein Tipp von mir: Glücksspiel kann süchtig machen, such dir eine Stelle. Und lass die Finger vom Jägi, zumindest an meinem Kippenkiosk. Auch du kannst so werden wie ich, get motivated, come on!

Ich bin so Supreme, ich kann echten Supreme tragen, aber mache es nicht, nur um zu zeigen, dass ich nicht so bin wie ihr. Schau mich nicht an, wenn du mit mir redest. Rede deutsch, wenn du mir etwas sagen willst. Werde weiß, wenn du in meine Gegend ziehst. Und ich meine richtig weiß, nicht irgendeine Bleichcremekacke. Wenn du nicht sein willst, wie die Leute hier, wieso bist du dann hier?

Komm her, ich gebe dir fünfzig Cent, aber gib es nicht für Alkohol aus, okay?

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Saufen??

Heute saufen wir, sagt der Kapitän. Heute saufen wir mal wieder richtig, so richtig bis zum Umkippen, der Vorrat ist frisch aufgefüllt, die Schläuche prall von Wein und Bier und wir sind alle, alle hier. Schreie vor Freude tönen ihm entgegen aus einer Wand von bunten Matrosen, mit roten Hosen, gelben Hosen, grünen Hosen, manche mit gar keinen Hosen und hellblauen Mützen mit schwarzer Schlaufe daran. Sie stimmen ein Lied an, es geht um Liebe, Schnaps und Sex, ein anderes handelt von der verlorenen Heimat, die sie so selten vermissen. Viel zu selten. Hier auf dem Schiff ist alles gleich und alles gut und wenn es traurig ist, dann ist das gut, und wenn es froh ist dann ist das genauso gut, sagt der Kapitän und hebt sein Glas Richtung Crew, die zusammengepfercht auf den Holzruderbänken auf Deck versammelt hat. Darauf heißt es loslegen. Das heißt Prost Kameraden und ab in die Schlacht.

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Ich muss nach Lichtenberg und du zurück nach Hause, jetzt bist du aufgewacht und schaust mich nicht mehr an. Der Bauarbeiter gegenüber macht grad Pause. Wie der mir einfach so in Rücken fallen kann. Ist das überhaupt gewerkschaftlich erlaubt? Muss der mich vor seiner Kunstpause nicht fragen? Jetzt ist die Stille da und keiner kriegt sie raus, ich hab da, wo ich am Meisten fühl am Wenigsten zu sagen.

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kaffeesatz

news im kaffeesatz

bleibt in zukunft geschlossen

nie wieder so lecker

nie wieder so billig

wieso hat man in frankfurt nicht fünfzig Worte für Kaffee

ist es echt schon dunkel

schon am morgen

und es regnet in der nacht