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wachgespenst · 7 years
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wachgespenst · 7 years
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wachgespenst · 7 years
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*spots myself in a mirror* hey! absolutely not
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wachgespenst · 7 years
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wachgespenst · 7 years
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″I am alone again and I want to be so; alone with the pure sky and open sea.“
- Friedrich Nietzsche
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wachgespenst · 7 years
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Von Magie auf dem Dachboden und Ängsten hinter dem Spiegel
Triggerwarnung: Der nachfolgende Beitrag befasst sich unter anderem mit dem Thema der körperlichen Selbstverletzung. Obwohl nicht ins Detail gegangen wird, bitte ich an dieser Stelle betroffene und möglicherweise rückfallgefährdete Personen, ab hier nur mit Vorsicht und auf eigene Gefahr weiterzulesen. Ich gebe keine Tipps, weder jetzt noch in Zukunft, und distanziere mich strikt von Verherrlichung jedweder Selbstverletzung.
Kürzlich ergab es sich, dass ich außerhalb meiner Wohnung einen Auftrag zu erledigen hatte; es handelte sich um eine kreative Arbeit. Ich wusste, dass ich viele Stunden Zeit für mich allein haben würde, um mich völlig auf den Auftrag zu konzentrieren, also nahm ich meinen Laptop und einen Stapel voller DVDs und Musik CDs mit, um sie nebenbei laufen zu lassen. Die Arbeit erfüllte mich die ersten Stunden, begleitet von ausgesprochen bewegender, mitreißender Musik. Sie tat mir gut. Beides. Die Musik und das kreative Schaffen. Nach einer kurzen, wohlverdienten Pause suchte ich mir eine DVD aus meinen Mitbringseln, um mich im Folgenden von Stimmen im Hintergrund berieseln zu lassen. Es spielt für die weiteren Gedankengänge vermutlich keine Rolle, doch zufällig handelte es sich dabei um eine DVD von Harry Potter.
Ich öffnete die Plastikhülle und bemerkte ein flaches, kleines Päckchen. Ich erkannte es sofort. Es waren Klingen, eben gerade klein und flach genug, um in eine DVD Hülle zu passen. Ich erinnere mich nicht daran, sie dort versteckt zu haben; das einzige, dessen ich mir sicher war, war die Tatsache, dass der Inhalt des Päckchens bereits in Gebrauch gewesen war. Man erkannte es von außen keineswegs und ich öffnete das Päckchen auch nicht, um das zu kontrollieren. Es war eine Gewissheit. Niemals hätte ich neues Werkzeug meines Selbsthasses auf diese Art versteckt. Dieser Ort wirkte vielmehr, als hätte ich keine Gelegenheit gehabt, sie zu entsorgen oder sie spontan verschwinden lassen müssen, weil sie sonst jemand bemerkt hätte, für dessen Augen sie nicht bestimmt waren. Die Schande meiner inneren Dämonen war mir immer privat, intim, nie hätte ich jemanden absichtlich etwas davon sehen lassen. Wollte ich anderen auch die damit einhergehende Belastung ersparen. Ich selbst bin mir Last genug.  An jenem Tag blieb es bei der Verwunderung. Sogar mit einem Kopfschütteln verpackte ich alles wieder so, wie ich es vorgefunden hatte. Den Film habe ich nicht mehr geschaut. Und an meinem dortigen Arbeitsplatz wollte ich den Fund nicht entsorgen. Was ich, übrigens, obwohl er jetzt genau eine Woche zurückliegt, immer noch nicht getan habe. Dass mich die Gedanken, trotz meiner Gelassenheit, am heutigen Tage wieder zu dieser Entdeckung zurückgeführt haben, hat seine Gründe. Es war eine verstörte Nachricht meines Freundes. Ein wiedergefunden Gegenstand, über den mir nicht mehr bekannt ist, als was ich hier niederschreibe, hat ihn aus der Bahn geworfen. Er wollte es mir nur mitteilen. Nicht mehr. Nicht darüber sprechen. Mich nur wissen lassen, dass es ihm nicht gut geht. Das Thema damit ruhen lassen. Ich lasse es ruhen. Aber verhindern, dass es in mir arbeitet, kann ich nicht. Was hat er gefunden? Was hat es aufgewühlt? Was wäre das schlimmste, was ich selbst finden könnte? Würde ich mich ihm anvertrauen oder überhaupt jemandem? Eigentlich dachte ich, dass ich das getan hätte, mein größtes Grauen ausgegraben, denn die Klingen mussten mir an dieser Stelle einfach wieder in den Sinn kommen. Was hätte ich wohl schlimmeres finden können, als ein Zeugnis meines Selbsthasses, der mich bis in die Selbstverstümmelung getrieben hat? Überrascht musste ich feststellen: Das waren sie nicht. Nicht das schlimmste (Wieder)Findbare. Bei weitem nicht. Seine Dämonen tut man nicht mit einem Kopfschütteln ab. Nicht, wenn sie noch nicht bewältigt sind. Die direkte Konfrontation mit den Symptomen meiner Probleme war erträglich. Ich dachte also weiter nach. Meine Dämonen. Mein Grauen. Meine Ängste. Was könnte das sein? Lange Zeit dachte ich, vor nichts und niemandem mehr Angst zu haben, als vor mir selbst. Innerlich wie auch äußerlich. Wirklich der garstige und nicht liebenswerte Mensch zu sein, für den ich mich hielt. Aber das erschien mir zu unwirklich. Zu metaphorisch. Nicht greifbar genug. Es wäre nichts, was man, wie mein Freund, auf dem Dachboden hätte finden können. Oder meinetwegen in einer DVD. Unweigerlich führte mich die DVD zurück zu Harry Potter. Ich dachte an die Irrwichte, die sich in das verwandeln, was der entsprechende Zauberer oder die Hexe am meisten auf der Welt fürchtet. Dass Harry dieses Mittel aktiv nutzt, um daran zu üben, später der tatsächlichen Angst, nicht nur der abgebildeten, gegenüber zu treten. Wie einfach das für Muggel wäre: An einem täuschend echten Trugbild üben zu können, sich zu wappnen. Bis man keine Angst mehr haben muss. Bis man nicht nur den Irrwicht, sondern gleich auch den richtigen Gegner mit dazu weglachen kann. Riddikulus! Mir kam in den Sinn, dass die Schüler bei jedem Irrwicht-Kontakt zu Übungszwecken darauf hingewiesen werden, sich auf das persönliche Grauen, dem sie darauffolgend gegenübertreten sollen, zu konzentrieren; sie sollen es zuvor innerlich abrufen. Trotzdem erscheint mir das nicht die Art und Weise zu sein, wie ein Irrwicht außerhalb des Unterrichts funktioniert. Muss man tatsächlich wissen, was man am meisten fürchtet? Oder handelt es sich tatsächlich nur um Ängste, derer sich die magische Bevölkerung (unterbewusst) bewusst ist? Molly Weasley wird sich sicher mit den Todesvisionen ihrer Liebsten auseinander gesetzt haben, bevor der Irrwicht sie ihr kunstvoll als Illusion zu Gemüte führte. Heißt das, dass das Bewusstsein für das größte Grauen also doch vorhanden sein muss? Und bedeutet es, wenn einem keine mögliche Irrwichtzauberei in den Sinn kommen mag, dass man keine Ängste hat? Das dem so sein soll, glaube ich nicht. Kein Mensch lebt ohne Angst. Manch einer vielleicht eher mit viel zu viel, so dass sie ihre eigentlichen Funktionen, Flucht, Vorsicht, Überleben, verliert. Angst ist menschlich. Angst gehört zum Leben, zu jeder bewussten Existenz. Dies sei als Behauptung dahingestellt, bevor ich weiter sinniere. Im Zusammenhang damit, innere Bilder greifbar zu machen, wie es der Irrwicht kann, folgte meinem Gedankenpfad unweigerlich der Spiegel Nerhegeb. Der Spiegel zeigt den größten und sehnlichsten Herzenswunsch des Betrachters - und an dieser Stelle setzt Dumbledore voraus, dass es den glücklichsten Menschen gibt, der in der Lage ist, nur sich selbst zu sehen, da ihm kein weiteres Sehnen offen steht. Nun, er setzt einen solchen Menschen vielleicht nicht als existierend voraus, lässt aber immerhin die Möglichkeit offen, dass es ihn, als sich selbst Betrachtender in diesem Spiegel, geben könnte. Wäre denn ein solcher Mensch wirklich glücklich? Würde er sich vielleicht nicht nach doch etwas sehnen, nach dem er noch streben könnte? Ist es nicht eine Begleiterscheinung unserer Evolution, dass wir streben, weil wir sehnen und dass wir uns entwickeln, weil wir ersehnt und erstrebt haben? Diese Ideen führen an dieser Stelle möglicherweise zu weit. Faszinierenderweise setzt der Spiegel kein so deutliches Bewusstsein des Herzenswunsches voraus, wie es der Irrwicht bei der größten Angst des Gegenübers zu tun scheint. Mag es zwar hier auch ein unterbewusstes Bewusstsein gegeben haben: Ron wird klar gewesen sein, dass es schwer ist, sich gegen fünf ältere Brüder und eine kleine Schwester zu behaupten, bevor er seinen Wunsch nach Anerkennung im Spiegel erblickt hat. Wie auch Harry sich deutlich wünscht, es möge doch ein unbekannter Verwandter auftauchen und sein Leben sich somit zum Positiven wenden, bevor er sich im Kreise seiner Familie im Spiegel sieht. Die Herzenswünsche der beiden Elfjährigen haben einen großen Bezug zu ihren Ängsten, die sie die Irrwichte später sehen lassen, wenn man so will. Der Verlust der Familie, dessen grausames Miterleben Harrys größte Angst darstellt, steht dem Herzenswunsch gegenüber, das alles sei nie passiert. Seine Angst vor Spinnen liegt einem Vorfall zugrunde, bei dem Rons Bruder ihn für etwas bestrafen wollte - ob es sich bei dem Zerbrechen des Spielzeugzauberstabes um ein Versehen oder Absicht handelt, geht aus Rons Erzählung nicht hervor. Der Teddy wurde nichtsdestotrotz aus Rache in eine Spinne verwandelt, womit Anerkennung, Akzeptanz verwehrt blieben. Statt des brennenden Wunsches nach Lob und dem Hervorstechen als Individuum, wie ihm Nerhegeb zeigt, bekam Ron also das genaue Gegenteil davon, wovor er sich nun fürchtet. Zurückweisung, Reduzierung. Vielleicht ist der Zusammenhang ein wenig weit hergeholt, aber dennoch bin ich mir sicher, über überwindliche Distanzen hinweg, verknüpfen zu können und zu dürfen. Was ersehnt und geliebt wird, kann genommen werden. Was wir fürchten, kann uns am Leben erhalten, bis es das einzig Liebens- und Wünschenswerte unserer Existenz wird. Hassliebe kann Sehnsucht und Furcht bedeuten. Wichtig hinzufügen ist noch, dass man sich nicht wünschen kann, was man bereits besitzt oder dessen man sich nicht absolut sicher sein kann. Etwas zu besitzen, ist stets von Vergänglichkeit behaftet. Das, was Spiegel und Irrwicht zeigen, kann nicht nur das Gegenteil derselben Sache, sondern auch das exakt Selbe sein. Der Gedanke ist unheimlich. Ich weiß noch immer nicht, was ich fürchte, auf dem Dachboden meines Geistes zu finden, doch ich weiß, dass es da ist. Vielleicht zu sehr verwoben mit meinen Herzenswünschen, die ich mich gar nicht zu fassen traue, aus Angst, sie könnten in sich zusammen fallen und noch weiter in die Unwirklichkeit entschwinden. Auch weiß ich nicht, was es war, das meinen Freund aus der Bahn geworfen hat. Vielleicht werde ich es nie erfahren und vielleicht ist das besser so. Vielleicht ist die Nähe zwischen fremdem Spiegelbildwunsch und unbekannten Irrwichtängsten hierbei zu groß, um für mich erträglich zu sein. Unwissenheit kann ein Schutz sein. Unwissenheit macht das Leben leichter. Wir haben keine Spiegel und keine Schränke voller magischer Wesen zum Üben für das, was uns wirklich erwartet. Vielleicht ist das auch gut so. Die Realität geschieht nicht in Bildern oder Illusionen und wir brauchen eine stärkere Magie als die der Zauberer und Hexen, um uns ihr zu stellen.
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wachgespenst · 7 years
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Habits that took years to build do not take a day to change.
Susan Powter (via thinspiration50110)
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wachgespenst · 7 years
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wachgespenst · 7 years
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Close the door. Remove the dust. Stop being who you were, and change into who you are.
Paulo Coelho (via onlinecounsellingcollege)
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wachgespenst · 7 years
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Ich freue mich auf den Winter. Nicht auf die Vorweihnachtszeit oder die Feiertage. Sondern auf das kühle Danach. Die Zeit, in der man das Gefühl hat, dass die Welt Atem holt. Die Landschaft ist still. Keine Jahreszeit ist so schattiert, so klar und so friedlich. Im Sommer finde ich niemals Frieden.
wachgespenst
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wachgespenst · 7 years
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truth.
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wachgespenst · 7 years
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Time flies.
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wachgespenst · 7 years
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wachgespenst · 7 years
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Fettgespenst
Triggerwarnung: Der nachfolgende Beitrag befasst sich detailliert und bildlich mit Selbstwahrnehmung und Körperbild. Menschen, die unter einer Essstörung, Sportsucht oder einer verzerrten Selbstwahrnehmung leiden und sich in einer kritischen Phase befinden, könnten durch den Beitrag getriggert werden. Wenn ich vor dem Spiegel stehe und mich ausziehe, streife ich meinen Fettanzug über. Ich bin nackt und bin es doch nicht. Ich sehe meinen Körper und fühle, dass das, was ich im Spiegel sehe, nicht ich bin, dass es nicht zu mir gehört. Ich sehe die zehn Kilo Übergewicht, die von mir herabhängen, ganz gleich, wie viel ich auch trainiere. Auf wie viel ich verzichte. Wie gesund ich mich ernähre. Die Male, wenn ich schwach bin, die Stunden meines Versagens, die scheinen zu zählen. Die rechnet mein Körper mir schwer an, in Form von Fettgeschwulsten auf dem Rücken, wogende Masse um Schenkel und Arme. Lediglich die Schultern und das Decolleté verraten, dass ich trainiere, sind definiert, sprechen von unzähligen Stunden Bahnenziehen im Schwimmbad. Es ist seltsam, doch ich schäme mich nicht vor mir. Ich bin ja nicht nackt. Eingewickelt in Schichten aus Fett bin ich. Wie ein Panzer kommt mir das vor. Ein störender, aber schützender Panzer. Ich trage eine Rüstung. Ich will sie unbedingt los werden. Ich will wieder etwas fühlen. Ich will nackt sein können. In meiner Vorstellung bedeutet Nacktsein Macht. Macht in Verwundbarkeit. Verwundbarkeit ist, sich selbst vollkommen ausgeliefert zu sein. Ob ich das jemals erleben werde? Der Fettanzug steht mir nicht. Nein, so kann ich nicht gehen. Ästhetik aus einer anderen Zeit, in einem anderen Leben. Aber nicht jetzt, nicht heute, nicht an mir. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Wie verpacke ich eine Verpackung, die nicht richtig ist? Kann man sie in etwas stecken, die davon ablenkt, dass das Äußere nicht zum Inneren gehört? Ich entscheide mich schließlich für eine Jogginghose, ein schlabberiges T-Shirt und eine weite Strickjacke. Kann ich so gehen? Was bleibt mir anderes übrig! Ich muss los ... Er hat mich zu sich eingeladen und doch ist er kein bisschen auf mein Kommen vorbereitet. Wie immer. Das Sofa ist so vollgestopft, dass er mir die Hälfte erst mühsam freischaufeln muss, damit ich einen Platz zum Sitzen habe. Ich sitze auch gern auf dem Boden, der ist allerdings so vollgestellt, dass man sich auf Zehenspitzen balancierend einen Weg durch das Zimmer bahnen muss. Sein Wohnzimmer ist eine einzige Baustelle. Er nimmt Bau- und Bastelaufträge für Freunde und Bekannte an und gerade hat er sich offenbar in ein größeres Projekt verstrickt. Ich habe Kopf- und Nackenschmerzen und schlechte Laune. Auf dem Handy wartet eine Unterhaltung mit einer Freundin, mit der ich mich ein wenig zerstritten habe. Mein Kopf brummt viel zu sehr dafür. Sein Handy summt, hüpft, vibriert, piept, blinkt pausenlos. Er hat den Anstand, nur sehr selten darauf zu reagieren, aber dass er viel gefragt ist, ist wie immer deutlich hörbar. Facebook und Whatsapp kann ich unterscheiden, aber mindestens noch ein dritter, unbekannter Messenger meldet sich im Hintergrund. Es tut mir gut, bei ihm zu sein. Er duftet nach sich selbst, seine Stimme ist weich und freundlich, sein Blick endlich einmal nicht von Depression verhangen, sondern warm, interessiert, sehr aufmerksam. Da es mir, trotz seiner Gegenwart, nicht besser gehen will, bemerkt er meine Verstimmung recht schnell. Er kennt mich zu gut. Wir warten darauf, dass der Film im Fernsehen beginnt, für den wir uns verabredet haben. Er nutzt die Zeit und werkelt an seinem Auftrag herum. Etwas stimmt nicht, er ist unzufrieden. Ich diskutiere schriftlich mit der Freundin. Er will wissen, was mit mir los ist. Ich weiß nicht, wie ich sitzen soll. Auf dem Sofa ist nicht genug Platz, um mich so einzurollen, wie ich es bei ihm gerne tue. Und er sitzt nicht neben mir - ist ja kein Platz. Er sitzt auf seinem Schreibtischstuhl, etwas anderthalb Meter von mir entfernt. Ich friere. Ich bin nölig. Er ist gutmütig. Und abgelenkt. Doch nicht abgelenkt genug, um mich nicht immer wieder anzusehen, einen Blick auszutauschen, schweigend zu kommunizieren. Ich schätze das. Plötzlich jedoch habe ich das Gefühl, dass sein Blick an meinem Bein hängen bleibt. Ich folge seinen Augen unauffällig. Das Bein liegt so ungünstig auf dem beengten Sofa auf, dass die speckige Innenseite den Schenkeldurchmesser zu verdoppeln scheint. Ich setze mich anders hin. Die falsche Verpackung. Ich will nicht wissen, was er gedacht hat. Wir wissen beide, dass sein Geschmack mager ist - im wahrsten Sinne des Wortes. In unseren abgehackten Gesprächen sind meine weiteren Antworten bissig, aufziehend. Ich hasse das an mir. Ich will so nicht  sein. Panzer. Rüstung. So unpraktisch. Er gibt mir eine Kopfschmerztablette. Er murmelt, redet, führt die meiste Zeit Selbstgespräche. Ich kann nichts verstehen; der Fernseher ist zu laut und ich habe grundsätzlich Schwierigkeiten, relevante Geräusche zu filtern. An mir blubbert nur die Werbung vor Filmbeginn vorbei. Er wird unsicher, nervös, etwas verstimmt. Ich ignoriere es. Er ist bei seinem Auftrag. Etwas ist wirklich schief gegangen. Ich bin wenig hilfreich. Wir schauen den Film. Seine Augen sind gerötet - ich sehe, dass er müde geworden ist. Wir schauen noch einen Film, diesmal nur für mich. Meine Laune hebt sich sofort; besonders, als ich merke, dass er ihm gefällt. Die Stimmung ist wärmer geworden, voller Zuneigung. Wir verabschieden uns herzlich und mit unserem gewohnten Abschiedskuss. Er verspricht, mir “Gute Nacht” zu schreiben. Auf dem Heimweg bin ich glücklich. Bis mich Gewissensbisse zerfressen. Hätte ich ihm mehr Aufmerksamkeit schenken sollen? Hätte ich seinem Projekt und den damit verbundenen Sorgen mehr Beachtung widmen müssen? Was hätte ich sagen oder tun können, um eine bessere Freundin zu sein? Er war so nett und einfühlsam und rücksichtsvoll - die Unordnung ignoriere ich auch weiterhin - und ich war kalt und launisch. Ich bin immer so. Und habe solche Angst davor, ihn früher oder später damit zu vergraulen. Ich komme mir wie der ekelhafteste, grausamste Mensch der Welt vor. Er hat mir doch bestätigt, dass er mich will, mir versichert, dass er mit mir zusammensein möchte. Doch konnte er nicht bestreiten, dass sein weibliches Schönheitsideal das Gegenteil meiner Massigkeit wiegt. Ich habe die Bilder gesehen, die er mag. Ich vergleiche mich nicht mit ihnen, aber sie versetzen mir einen Stich. Abgespeichert in meinem Kopf jedes Mal aufs Neue, wenn sie hervorblitzen. Meine Zweifel sind kindisch, pubertär, unangemessen. Aber sie sind gewogen. Zehn Kilo Übergewicht sind 40 Kilo zu viel für Schön. Für Intimität. Verletzlichkeit. Vielleicht auch für Macht. Vielleicht brauche ich die Rüstung, so lange ich kein netter Mensch sein kann. So lange ich kalt und launisch bin. Vielleicht muss ich erst den inneren Panzer ausschalten, bevor der äußere endlich abfällt. Möglicherweise scheitere ich deshalb täglich an meinen eigenen Regeln. Ich bin niemals nackt. Vor dir wäre ich es manchmal gern.
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wachgespenst · 7 years
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wachgespenst · 7 years
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wachgespenst · 7 years
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