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INTEGRALES YOGA
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Matthias Kimmerle zertifizierter:Yogalehrer (BYV/EFYTA)Ganzheitlicher Yogatherapeut (BYVG)Meditationskursleiter (BYVG)Entspannungskursleiter (BYVG)Prana Heiler (BYVG) Yoga Nidra®
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integralesyoga · 2 months ago
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Samkhya Darshan
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Dieser Podcast handelt um eine Darstellung der Samkhya-Philosophie, einer alten indischen Denkschule, die die Realität als dualistisch betrachtet, bestehend aus dem bewussten Purusha und der schöpferischen Prakriti. Der Text erläutert zentrale Konzepte wie die drei Gunas, die Theorie der Manifestation durch 25 Tattwas und die Ursache-Wirkung-Prinzipien. Weiterhin wird die Pluralität des Purusha und die Beziehung zwischen Samkhya und Yoga diskutiert, wobei Yoga als praktische Methode zur Verwirklichung der Samkhya-Prinzipien verstanden wird, um letztendlich Befreiung (Moksha) vom Leiden zu erlangen. Quelle der Diskussion ist das Buch "Samkhya Dharshan" von Swami Niranjanananda.
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integralesyoga · 2 months ago
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Sri Aurobindo - Das göttliche Leben
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Dieser Podcast befasst sich mit einem philosophischen Werk Sri Aurobindos, "Das göttliche Leben", das sich mit der menschlichen Evolution in ein höheres Bewusstsein befasst, einschließlich der Transformation vom mentalen zum supramentalen Zustand. Sie diskutieren das Streben des Menschen nach Spiritualität und die Möglichkeit einer göttlichen Existenz auf Erden. Die Texte beleuchten auch die Natur des gnostischen Wesens, die Rolle von Spiritualität im menschlichen Fortschritt und die Herausforderungen der Transformation, wobei sie betonen, dass die evolutionäre Natur ein fortlaufender Prozess mit vielen Zwischenstufen ist. Das Werk umfasst sowohl Schriften von Sri Aurobindo als auch von der Mutter, wobei die Passagen der Mutter aus Gesprächen stammen und die von Sri Aurobindo aus dem Englischen übersetzt wurden.
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integralesyoga · 2 months ago
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Brihad-Âranyaka-Upanishad
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Dieser Podcast über die Brihad-Âranyaka-Upanishad, befasst sich zentral mit der Natur des Âtman (dem Selbst oder Seele) und des Brahman (dem universellen Geist oder der höchsten Realität). Es beschreibt die Schöpfung der Welt und aller Wesen aus dem ursprünglichen, allein existierenden Selbst, das sich zur Fortpflanzung zweiteilte. Der Text untersucht verschiedene Aspekte des Brahman, sowohl in seinen manifesten Formen in der Welt und im Menschen als auch in seiner formlosen, unsterblichen Natur, und betont die Wichtigkeit der Erkenntnis des Âtman für Befreiung und Unsterblichkeit. Er diskutiert auch das Karman als bestimmenden Faktor nach dem Tod und beschreibt den zweifachen Weg der Toten zu den Göttern oder den Manen, abhängig von ihrem Wissen und ihren Taten.
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integralesyoga · 2 months ago
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Hatha Yoga Pradipika Leitfaden nach M. A. Hoepgen (Übersetzter) Podcast
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Siddhasana - Matthias Kimmerle
Siddhasana ist laut der klassischen Yogaschrift "Hatha Yoga Pradipika" des Yogis Svatmarama aus dem 14. Jh. n. Christus die bedeutendste Yoga Asana. Weiteres im folgenden Podcast:
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integralesyoga · 2 months ago
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Der Begriff Sukha im Yoga Sutra des Patanjali
Im Sanskrit bedeutet sukha wörtlich "guter Raum" (su = gut, kha = Raum) und wird allgemein mit Glück, Freude, Wohlbefinden, Leichtigkeit oder Komfort übersetzt. Es steht im Gegensatz zu duḥkha, was Leid, Schmerz, Unbehagen oder "schlechter Raum" bedeutet. Die Überwindung von duḥkha ist ein zentrales Anliegen der Yoga-Philosophie, wie sie Patañjali darlegt. Innerhalb der Yoga Sutras taucht sukha an mehreren wichtigen Stellen auf und hat spezifische Bedeutungen im Kontext der Yogapraxis und ihrer Ziele:
Als Qualität der Asana (Körperhaltung) - Sutra 2.46:
Die bekannteste Erwähnung von sukha findet sich in Sutra 2.46: sthira sukham āsanam.
sthira bedeutet fest, stabil, unbewegt.
sukham bedeutet hier leicht, angenehm, bequem.
āsanam bezeichnet die (Meditations-)Haltung oder die Yogastellung.
Die Sutra besagt also: "Die Haltung (Asana) soll fest und angenehm sein."
Dies ist eine fundamentale Anweisung für die Praxis der Körperhaltungen im Yoga. Es geht nicht darum, sich in extreme Positionen zu zwingen oder Schmerz zu ertragen. Vielmehr soll die Asana eine Qualität der Balance zwischen Anstrengung/Stabilität (sthira) und Loslassen/Leichtigkeit (sukha) aufweisen. Diese Balance ermöglicht es dem Praktizierenden, über längere Zeit in der Haltung zu verweilen, ohne dass der Körper oder Geist abgelenkt wird. Sie bereitet den Körper und Geist auf die nachfolgenden Stufen des Yoga vor, wie Pranayama (Atemkontrolle) und Meditation. Sukha in der Asana bedeutet also eine entspannte Wachheit, ein müheloses Sein in der Stabilität.
Als Ergebnis von Santosha (Zufriedenheit) - Sutra 2.42:
Patañjali beschreibt die Ergebnisse der verschiedenen Yamas (ethische Regeln) und Niyamas (Selbstdisziplinen).
Sutra 2.42 lautet: santoṣād anuttamaḥ sukha-lābhaḥ.
santoṣa bedeutet Zufriedenheit, Genügsamkeit (eines der Niyamas).
anuttamaḥ bedeutet unübertroffen, höchst.
sukha-lābhaḥ bedeutet Gewinn/Erlangung von Glück/Freude.
Die Sutra besagt: "Aus Zufriedenheit (Santosha) entsteht unübertroffenes Glück (sukha)."
Hier bezieht sich sukha auf einen tieferen, inneren Zustand des Glücks und Wohlbefindens, der nicht von äußeren Umständen abhängt, sondern aus einer Haltung der Akzeptanz und Genügsamkeit erwächst. Es ist eine Form von mentaler und emotionaler Leichtigkeit und Freude.
Im Kontext der Überwindung von Duhkha:
Das gesamte Yoga-System Patañjalis zielt darauf ab, die Ursachen des Leidens (duḥkha) zu beseitigen. Diese Ursachen liegen laut Patañjali in den kleśas (Leidensursachen wie Unwissenheit, Egoismus, Anhaftung, Abneigung, Todesangst) und den daraus resultierenden citta-vṛttis (Bewusstseinsbewegungen, Gedankenwellen).
Wenn diese vṛttis zur Ruhe kommen (yogaś citta-vṛtti-nirodhaḥ, Sutra 1.2) und die kleśas geschwächt werden, reduziert sich duḥkha. Der Zustand, der sich einstellt, wenn duḥkha abnimmt, kann als sukha erfahren werden – eine innere Ruhe, Klarheit und ein grundlegendes Wohlbefinden.
Dieses yogische sukha ist jedoch nicht das primäre Ziel (das ist Kaivalya, die Befreiung), und es unterscheidet sich von weltlichem Vergnügen, das oft vergänglich ist und an äußere Objekte gebunden ist. Das durch Yoga kultivierte sukha ist stabiler und entspringt einem ausgeglichenen inneren Zustand. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sukha in den Yoga Sutras des Patañjali mehrdimensional ist:
Es ist eine essentielle Qualität der Asana-Praxis, die Balance zwischen Stabilität und Leichtigkeit.
Es ist ein Resultat der Kultivierung von innerer Zufriedenheit (Santosha).
Es ist der positive Zustand, der erfahren wird, wenn die Ursachen des Leidens (duḥkha) durch die Yogapraxis verringert oder beseitigt werden. Sukha ist somit sowohl ein Wegweiser in der Praxis (die Suche nach Leichtigkeit in der Stabilität) als auch eine Frucht des yogischen Weges, die auf dem Pfad zur letztendlichen Befreiung erfahren wird.
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integralesyoga · 2 months ago
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Der Begriff Dukha (Schmerz, Leid) im Yoga Sutra des Patanjali
Im Kontext von Patanjalis Yoga Sutras ist Dukha (दुःख) ein zentrales Konzept, das weit über die einfache Übersetzung von "Schmerz" oder "Leiden" hinausgeht. Es beschreibt eine grundlegende Unzufriedenheit, ein Unbehagen oder einen Stress, der der menschlichen Erfahrung innewohnt, solange man sich im Zustand der Unwissenheit (Avidya) befindet. Hier sind die Schlüsselaspekte von Dukha im Yoga Sutra:
Fundamentale Natur des Leidens (YS 2.15): Einer der wichtigsten Sutras zu diesem Thema ist YS 2.15:
parinama-tapa-samskara-dukkhair gunavrtti-virodhac ca dukkham eva sarvam vivekinah
Übersetzung/Interpretation: Für den Weisen (den Unterscheidungsfähigen, vivekinah) ist alles leidvoll (dukkham eva sarvam). Warum?
Wegen des Leidens durch Veränderung (parinama-dukha): Jede Freude ist vergänglich und ihr Ende bringt Leid.
Wegen des Leidens durch Angst/Qual (tapa-dukha): Die Angst vor Verlust, die Anstrengung, Angenehmes zu erhalten und Unangenehmes abzuwehren, verursacht Leid.
Wegen des Leidens durch unterbewusste Eindrücke (samskara-dukha): Vergangene Erfahrungen (positive wie negative) hinterlassen Prägungen (samskaras), die zukünftige Wünsche, Abneigungen und damit Leiden bedingen.
Wegen des Leidens durch den Konflikt der Gunas (gunavrtti-virodhat): Die ständigen Schwankungen und das Gegenspiel der drei grundlegenden Qualitäten der Natur (Sattva, Rajas, Tamas) verursachen Unruhe und Leiden.
Dieser Sutra betont, dass nicht nur offensichtlicher Schmerz, sondern auch das, was wir gemeinhin als Vergnügen betrachten, letztlich leidvoll ist, da es vergänglich ist und an weitere Begierden und Ängste bindet.
Das zu vermeidende Leid (YS 2.16):
heyam duhkham anagatam
Übersetzung/Interpretation: Das Leiden, das noch nicht gekommen ist (anagatam), soll vermieden werden (heyam).
Dies ist die Kernaussage über den Zweck des Yoga. Yoga zielt nicht primär darauf ab, vergangenes oder gegenwärtiges Leiden aufzulösen (obwohl dies Nebeneffekte sein können), sondern darauf, zukünftiges Leiden zu verhindern.
Die Ursache des Leidens (YS 2.17):
drastr-drsyayoh samyogo heya-hetuh
Übersetzung/Interpretation: Die Ursache (hetuh) dessen, was vermieden werden soll (des zukünftigen Leidens, heya), ist die Verbindung/Identifikation (samyoga) des Sehers (Drastr, das reine Bewusstsein, Purusha) mit dem Gesehenen (Drsya, die wahrnehmbare Welt, die Natur, Prakriti, einschließlich Geist und Körper).
Dukha entsteht also aus der fundamentalen Verwechslung des wahren Selbst (Purusha) mit den vergänglichen Objekten und Erfahrungen der Welt (Prakriti), angetrieben durch Avidya (Unwissenheit).
Die Rolle der Kleshas: Dukha ist untrennbar mit den Kleshas (Leidensursachen, Trübungen) verbunden (YS 2.3 - 2.11). Die Wurzel-Klesha ist Avidya (Unwissenheit), aus der Asmita (Egoismus, Ich-Gefühl), Raga (Anhaftung, Begierde), Dvesha (Abneigung, Hass) und Abhinivesha (Festhalten am Leben, Todesangst) entstehen. Diese Kleshas sind die direkten Antreiber für Handlungen (Karma), die wiederum Samskaras erzeugen und den Kreislauf von Leiden (Dukha) aufrechterhalten.
Überwindung von Dukha durch Yoga: Der gesamte Pfad des Yoga, wie er in den Sutras dargelegt wird (insbesondere der Achtgliedrige Pfad, Ashtanga Yoga, beginnend mit YS 2.29), dient dazu, Avidya zu beseitigen, die Kleshas aufzulösen und die falsche Identifikation (samyoga) zwischen Purusha und Prakriti zu durchtrennen. Dies führt zur Unterscheidungskraft (Viveka Khyati) und letztendlich zur Befreiung (Kaivalya), einem Zustand jenseits von Dukha. Zusammenfassend ist Dukha im Yoga Sutra nicht nur Schmerz, sondern die grundlegende Unzulänglichkeit und das Leiden, das aus der Verstrickung des Bewusstseins in die materielle Welt und ihre Veränderungen resultiert. Das Erkennen dieser allgegenwärtigen Natur von Dukha (für den Vivekin) ist der Ausgangspunkt und die Motivation für den Yogaweg, dessen Ziel die endgültige Befreiung von diesem Leiden ist.
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integralesyoga · 2 months ago
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Meditiere über die spirituelle Kraft der Sonne
OM BHUR BHUVAH SWAH
TAT SAVITUR VARENYAM
BHARGO DEVASYA DHIMAHI
DHIYO YO NAH PRACHODAYAT
OM – Ursprung der Schöpfung, des Universum; Ausdruck des Absoluten; Verbindungspunkt zwischen absoluter und relativer Welt; Träger aller Daseinsebenen; Manifestation der spirituellen Kraft;
Bhur – Erde; Erdenwelt; materielle Daseinsebene
Bhuvah –Welt zwischen Erden- und Himmelswelt; astrale Daseinsebene
Swah – Himmelswelt; reiner Bewußtseinszustand; kausale/göttliche Daseinsebene
Tat – DAS; Absolute; Unendliche; Alles umfassende und alles beinhaltende
Savitur – Schöpfer
Varenyam – verehrungswürdig; anbetungswürdig
Bhargo – Glanz; Ruhm; Beseitiger der Unwissenheit
Devasya – glänzend; scheinend, strahlend
Dhimahi – Intuition, Meditation; Schaukraft; höhere Einsicht; Wir meditieren
Dhiyo - Intellekt; Verstehen yo nah pracodayat – Welcher unsere höhere Einsicht inspirieren möge
Yo – Der; Wer; Welcher
Nah – Unser
Prachodayat – erleuchten; führen; antreiben
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integralesyoga · 2 months ago
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Die Notwendigkeit der Philosophie Sri Aurobindos
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von Matthias Kimmerle
Die Philosophie des menschlichen Geistes steht wie immer in der Not die Fesseln eines gefangenen Bewußtseins zu lösen. In der sich generierenden Technokratie bedarf es eines dritten Geschlechts, das den eigensten Möglichkeitshorizont des Menschen zu öffnen vermag. Die reine Schau der bewußten Kraft des menschlichen Individuums kann nur im Kontext der göttlichen Kraft, der reinen Naturkraft, in ihr Recht kommen und mit der vollendeten Natur in Teilhabe treten. Dieses dritte Geschlecht formuliert Sri Aurobindo mit dem Begriff Supramental. Das Supramental setzt das menschliche Mental In Kraft. Die traditionelle indische Yoga-Philosophie inveniert diese reine Naturkraft mit der Begrifflichkeit des Brahman. Hier ist Aurobindos geistiges Bewußtsein gegründet. Er reformuliert Brahman als "saccidanada", d. i. Sein-Bewußtsein-Seligkeit. Hier sind Kraft und Sein in Seligkeit eins geworden. Es ist die höchste Wirklichkeit als das im Selbst existierende Sein. Es ist das Bewußtsein schöpferischer Freude. Reine Naturkraft. Die Not des Menschen in seinem naturwissenschaftlichen Verständnis als homo sapiens sapiens ist seit jeher die Entfremdung von seiner Geistnatur, soll heißen das Vergessen seines kosmischen Ursprungs aus der reinen Naturkraft. Die Yoga-Philosophie verwendet für diese Begebenheit den Begriff avidya, d. i. das kosmische Prinzip der Unwissenheit. Das szientistische Wissen entspringt dieser Unwissenheit, es hat seinen Ort im relativen und vielfältigen Bewußtsein. Somit ist es geschieden von dem einenden Bewußtsein. An dieser Stelle ist zu betonen, daß diese Trennung nicht absoluter, sondern qualitativer Art ist. Also ist die Erkenntnis der reinen Naturkraft und das Durchstoßen des Individuums in den äquivalenten Bewußtseinszustand potentiell gegeben. Sri Aurobindos philosophisches Werk ergründet das menschliche Bewußtsein hinsichtlich des kosmischen Bewußtseins, in dessen Strukturen der menschliche Geist sich entwickelt. Dies vollzieht sich immer im Gespräch mit der indischen und europäischen Tradition, aus der er die Inspiration seiner Begriffe schöpft. Da der "homo faber" zu Einseitigkeiten neigt und qua seiner durchaus positiven technischen Errungenschaften, seine eigensten Möglichkeiten, die oben in den Blick genommen wurden, vergessen läßt, ist eine Philosophie vonnöten, die die bewußte Kraft seiner Natur in schärfster Kontur für das geistige Auge sichtbar werden läßt. Dies leistet das traditionelle Denken Sri Aurobindos, zumal es qua seiner integralen Methode Einseitigkeiten vermeidet. Jedes ontologische Teilgebiet kommt in sein Recht. Sophisten werden sagen: Nun aber ist doch die reine Naturkraft eine solche Einseitigkeit. Ihnen ist zu erwidern: Die unbedingte Wahrheit ist überall!
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integralesyoga · 2 months ago
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Savitri - Der Veda unseres Zeitalters
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von Wilfried Schuh
"Der Veda ist der Anfang unseres spirituellen Wissens; der Veda wird auch sein Ende sein, sagt Sri Aurobindo. Und weiter sagt er: Ich glaube, dass die Zukunft Indiens und das der Welt von seiner Entdeckung und seiner Anwendung abhängt...
Der Veda ist nicht nur der Anfang unseres spirituellen Wissens, er bildet auch das Fundament der indischen Kultur. Spiritualität war stets das höchste Lebensziel dieser Kultur. Diese starke Bereitschaft des Geistes einer ganzen Nation, sich den höchsten Wirklichkeiten zuzuwenden, ist die Frucht einer jahrtausend alten aber immer noch lebendigen spirituellen Kultur. Betrachten wir die spirituelle und religiöse Evolution Indiens, können wir drei Phasen der Entwicklung erkennen.
Das erste Stadium bereitete den natürlichen äußeren Menschen auf Spiritualität vor. Diese Epoche wird repräsentiert von den beiden großen literarischen Schöpfungen: den Veden und Upanishaden.
Das zweite Stadium führte den Menschen zu einem tieferen mentalen und psychischen Leben und brachte ihn unmittelbar mit dem Göttlichen in ihm selbst in Kontakt. Diese Epoche wird repräsentiert von den beiden mächtigen Epen Mahabharata und Ramayana.
Seit langem befindet sich schon eine dritte Phase in Vorbereitung, die der Zukunft angehört. Sie sollte den Menschen befähigen, seine äußere Existenz zu einem ersten Anfang eines spirituellen Lebens zu machen. Diese Bemühung hat sich in der wachsenden Hinwendung zu verschiedenen Yoga-Pfaden gezeigt. Aber unglücklicherweise fiel diese Phase mit dem Niedergang der indischen Kultur und dem Zusammenbruch ihrer Lebenskraft zusammen. Doch gerade hierin liegt die Kraft für Indiens Erneuerung.
Das Spiritualisieren des Lebens auf Erden ist die letzte Vision des jahrtausend langen Suchens und Experimentierens. Die spirituelle Evolution muss in dieser Richtung weitergehen. Sie muss die Erfüllung dessen anstreben, was die vedischen Seher vor Tausenden von Jahren als Lebensziel des Menschen ansahen, das nämlich der emotionale Teil der menschlichen Natur nicht das innerste Tor zum religiösen Gefühl, noch sein inneres Mental der höchste Zeuge für spirituelle Erfahrung ist. Hinter dem ersten ist die innerste Seele des Menschen, in jenem verborgenen Herzen, in dem die Seher den Tempel der innewohnenden Gottheit sahen, und über dem zweiten ist ein erleuchtetes höchstes Mental, das unmittelbar der Wahrheit des Geistes geöffnet ist. Der Mensch muss sich diesen verborgenen Kräften öffnen und sie zum Zwecke einer Vergöttlichung des menschlichen Lebens und der menschlichen Natur zu ihrer Grundlage machen. Eine Anstrengung dieser Art war exakt jene Kraft, die hinter den meisten erleuchteten späteren Bewegungen Indiens stand aber ihren Weg nicht finden konnte durch den Niedergang der indischen Kultur. Diese Kraft ist das Geheimnis der mächtigen Formen des Yoga, die nun von Indien wieder belebt werden muss. Denn dies ist die Mission Indiens in der Welt und der Grund seines Daseins.
In der spirituellen Geschichte Indiens kann man zwei bedeutende Bewegungen erkennen: eine Bewegung nach oben, die zur Entdeckung des Geistes führt und eine absteigende Bewegung, die zur Spiritualisierung der Erd-Natur führt.
Zuerst herrschte in Indien die Intuition. Die Masse der Menschen lebte zu dieser Zeit völlig auf der materiellen Ebene. Sie betete die Gottheiten der stofflichen Natur an und erbat sich von ihnen materielle Dinge. Den vedischen Mystikern hingegen wurden kraft ihres Strebens die Dinge dahinter durch innere Schau, inneres Hören und innerer Erfahrung enthüllt. Dies war jedoch nur einer begrenzten Zahl von Sehern vorbehalten und sorgsam vor der Masse der Menschen verborgen gehalten. Für die vedischen Rishis waren die spirituellen Wahrheiten und Methoden etwas sehr Heiliges und Geheimes. Sie meinten, dass sie für den gewöhnlichen Menschen ungeeignet, sogar gefährlich seien, dass diese die Weisheit in ihrer Substanz mindern, entstellen oder missbrauchen würden.
Als diese Höhe erreicht war, fand ein Abstieg statt, der jede niedrigere Stufe des bereits entwickelten Bewusstseins aufzunehmen und mit dem spirituellen Gipfel zu verbinden suchte. Dem Zeitalter der Intuition folgte eine große Blüte des Intellekts und der Philosophie. Die spirituelle Wahrheit suchte man nicht wie die vedischen Rishis durch Intuition sondern durch das logische Denken zu erreichen. Zur gleichen Zeit wurden Yoga-Systeme entwickelt, die das denkende Mental zur spirituellen Verwirklichung gebrauchten. Gleichzeitig wurde das Mental selbst spiritualisiert.
Anschließend folgte eine Epoche von Philosophien und Yoga-Systemen, die das emotionale und ästhetische Wesen als Instrumente spiritueller Verwirklichung benutzten. Gleichzeitig wurde die emotionale Ebene im Menschen spiritualisiert. Dies wurde von tantrischen Vorgängen begleitet, die den mentalen Willen, den Lebenswillen und den Willen der Empfindungen aufnahmen und diese sowohl zu Instrumenten als auch zum Bereich der Spiritualisierung machten.
Im Hatha-Yoga und in anderen Versuchen, den Körper zu vergöttlichen, gibt es ebenfalls eine Richtung, die danach sucht, in der lebenden Materie zur gleichen Verwirklichung zu gelangen. Doch wurde die wahre Methode die zur Entdeckung des Geistes in der Materie führt, in der Vergangenheit noch nicht gefunden. Erst mit dem Erscheinen Sri Aurobindos und der Mutter hier auf Erden ist dies möglich geworden.
Sri Aurobindo`s Yoga ist in seinem Prinzip ein Aufnehmen, ein Zusammenfassen, ein Vollenden dieses Vorgangs der spirituellen Evolution.
Unser Yoga besteht aus einer doppelten Bewegung, schreibt Sri Aurobindo dem Aufsteigen und dem Herabkommen; man erhebt sich zu immer höheren Ebenen des Bewusstseins, doch zur gleichen Zeit bringt man ihre Macht nicht nur in Mental und Leben herab, sondern schließlich sogar in den Körper. Die höchste dieser Ebenen, diejenige, die unser Ziel ist, ist das Supramental. Erst wenn dieses herabgebracht werden kann, ist eine göttliche Umwandlung im Erdbewusstsein möglich.
Die Idee des Supramentals ist keine Erfindung Sri Aurobindos. Das Supramental oder Wahrheitsbewusstsein ist bereits im Veda und in den Upanishaden als Prinzip bekannt. In Indien und anderswo wurde der Versuch gemacht, es zu erreichen, indem man sich zu ihm emporhob. Was aber nicht erreicht wurde, war die Methode, es im Leben zu integrieren und für die Umwandlung der gesamten Natur herabzubringen.
Sri Aurobindo setzt die große Entwicklungslinie der spirituellen Evolution fort, die zum Ziel das Spiritualisieren des Lebens auf Erden hat; das Göttliche Leben in einem göttlichen Körper.
Dieses Stadium der spirituellen Evolution, das der Zukunft angehört, wird repräsentiert von Sri Aurobindo`s gewaltigen epischen Dichtung ´Savitri`.
´Savitri` ist gleichzeitig ein Zurückhorchen und ein Vorwärtsspringen  ein Zurückhorchen zu den hohen Anfängen der spirituellen Geschichte und ein Vorwärtsschreiten in die künftige Spiritualität des Menschen. In ´Savitri` wird der vedische Mythos und die Erzählung aus dem Mahabharata in Form einer Prophezeiung und des Versprechens übertragen, die Erde werde sich selbst in göttlichem Leben erfüllen. ´Savitri` ist eine grandiose Vision von der Bestimmung des Menschen, seiner Reise in die Ewigkeit sowie die Entfaltung des geheimen Sinns der Schöpfung.
Wenn die eine Säule des Bogens menschlichen Schicksals im Veda steht dann steht die andere in ´Savitri`. Denn das, was die vedischen Rishis sich vorgestellt und verkündet hatten, findet seine Vollendung und Erfüllung in Sri Aurobindo.
Die Veden und das Epos ´Savitri` sind miteinander spirituell eng verwandt. ´Savitri` gleicht nicht nur in einigen Teilen dem Stil der vedischen Ausdrucksweise, die Vision ´Savitris` ist auch durchdrungen von jenem Licht der Inspiration und Enthüllung, von dem her die vedischen Seher ihre Hymnen empfingen. ´Savitri` besitzt die gewaltige spirituelle Unmittelbarkeit der Veden und Upanishaden.
Der Veda
Der Veda ist der Sammelnamen für einen Gesamtkomplex von Schriften. Es handelt sich dabei nicht um ein Buch, sondern um eine ganze Literatur, aufgezeichnet zu unterschiedlichen Zeiten und von vielen Einzelnen. Nach Inhalt, literarischer Form und Entstehungszeit lässt sich der Veda grob unterteilen in vier Sammlungen:
1. Rigveda - der Veda der Verse, das Wissen von den Lobeshymnen,2. Samaveda - der Veda der Lieder, das Wissen von den Gesängen,3. Yayurveda - der Veda der Opferformeln,
4. Atharvaveda - der Veda des Atharvan, das Wissen von den magischen Formeln.
Die nach dem Veda benannte Epoche von 1500-500 v.Chr. wird als vedisches Zeitalter bezeichnet. Dabei bildet der Rig-Veda den ältesten Teil und ist eines der ältesten literarischen Denkmale der Menschheit überhaupt.
Der Rig-Veda ist eine Sammlung von Hymnen in einer sehr alten Sprache. Diese Hymnen waren die Schöpfung eines frühen intuitiven Mentals, wie es die heiligen Dichter jenes Zeitalters besaßen. Um Wissen zu erlangen verließen die Weisen sich damals auf innere Erfahrung und die Hinweise intuitiven Mentals. Ihr Ziel war Erleuchtung, nicht logische Überzeugung, ihr Ideal der inspirierte Seher, nicht der präzise logische Denker. Der Rishi war nicht der Autor der Hymne, sondern der Seher einer ewigen Wahrheit. Die Sprache des Veda ist nicht vom Intellekt geschaffen, sondern wird gehört, ein göttliches Wort, das sich vom Unendlichen her dem inneren Gehör des Menschen offenbarte, der sich zuvor auf den Empfang des spirituellen Wissens vorbereitet hatte.
Die Hymne war dem Rishi ein Mittel zum spirituellen Fortschritt seiner selbst und der anderen. Sie entsprang seiner Seele, wurde zu einer Kraft seines Mentals, war der Träger seines Selbstausdrucks in einem wichtigen oder gar kritischen Augenblick der inneren Geschichte seines Lebens. Die Hymne half ihm, den Gott in sich zum Ausdruck zu bringen oder den Verschlinger, der das Böse ausdrückt, zu zerstören. Sie wurde zu einer Waffe in den Händen des arischen Strebers nach Vollkommenheit.
Die Rishis waren bestrebt das ganze Leben des Menschen zur Spiritualität hinzulenken, indem es Denken und Handeln nach einem religiösen Muster gestaltete. Denn Religion ist für den Menschen die erste natürliche Annäherung an die Spiritualität. Der Mensch kann nicht sogleich zur höchsten inneren Erhebung der Gottes-Erfahrung gelangen, und verlangte man es von ihm, er würde es nie erreichen. Er benötigt zu Beginn kleine Stützen und Stufen des Aufstiegs. Ein Gerüst von Anbetung, Bildern, Zeichen, Formen und Symbolen ist notwendig, auf dem er stehen kann, während er in sich den Tempel des Geistes errichtet. Erst wenn der Tempel gebaut ist, kann das Gerüst entfernt werden. Genau diesen Zweck erfüllte die religiöse Kultur des vedischen Zeitalters.
Das Leben des Menschen war diesen Sehern eine Mischung von Wahrheit und Falschheit, eine Bewegung von der Sterblichkeit zur Unsterblichkeit, von der Dunkelheit zum Licht einer göttlichen Wahrheit, deren Wohnstätte oben im Unendlichen ist, die aber hier in der Seele und im Leben des Menschen errichtet werden kann, eine Schlacht zwischen den Kindern des Lichts und den Söhnen der Finsternis, ein Erlangen des Schatzes, der dem menschlichen Krieger von den Göttern gegeben wird, sowie eine Reise und ein Opfer. Von diesen Dingen sprachen sie in einem festen System von Bildern, die der Natur und der Umwelt des arischen Volkes entnommen waren und die um den Kult des Feuers und die Anbetung der Naturkräfte sowie um die Einrichtung des Opfers kreisten.
Die vedische Religion akzeptierte es, wenn der Mensch hinter den Erscheinungen der Natur Gottheiten sah, sie verehrte und ihnen Sühne und Buße darbrachte. Sie akzeptierte auch die Form, in der der frühe Mensch seine Beziehung zu den Gottheiten der Natur zum Ausdruck brachte. Sie nahm sich als zentrales Symbol das physische Opfer. Ganz gleich wie unreif die damit verbundenen Vorstellungen auch sein mögen, drückte dieser Gedanke des Opferrituals doch rudimentär ein erstes Daseinsgesetz aus. Es gründet sich auf jenem Geheimnis des ständigen Austausches zwischen den individuellen und den universalen Kräften des Kosmos, der den gesamten Lebensprozess stützt und die Natur zur Entfaltung führt.
Aber selbst in ihrem äußeren Aspekt beschränkte sich die vedische Religion nicht auf das Akzeptieren und Regulieren der ersten religiösen Vorstellungen des Menschen. Die vedischen Rishis gaben den vom Volk angebeteten Göttern eine psychische Funktion. Sie sprachen zu den Menschen von einer höheren Wahrheit, einem Recht, einem Gesetz, dessen Hüter die Götter waren, von der Notwendigkeit einer höheren Erkenntnis und einem tieferen inneren Leben gemäß dieser Wahrheit und diesem Recht und von einem Heim der Unsterblichkeit, zu dem die Seele des Menschen durch die Kraft der Wahrheit und rechter Handlung aufsteigen konnte. Die Menschen nahmen diese Vorstellungen auf und wurden auf diese Weise dahin geführt, ihre sittliche Natur zu entwickeln, mit der Entfaltung ihres psychischen Wesens zu beginnen, die Vorstellung von einer Wahrheit zu begreifen, die anders als die des physischen Lebens ist und sogar ein erstes Konzept von einer größeren spirituellen Wirklichkeit zuzulassen. Diese religiöse und moralische Kraft war das äußerste, was von der Masse des Volkes verstanden oder nachvollzogen werden konnte.
Aber da gab es noch diesen inneren Aspekt der vedischen Religion, der nur den Auserwählten vorbehalten war. Die Rishis kannten eine aufsteigende Stufenleiter der Seinsebenen im Universum, eine Rangordnung der Welten, die einer ähnlichen Rangordnung der Bewusstseinsebenen in der Natur des Menschen entsprach. Eine Wahrheit, ein Recht und ein Gesetz liegen diesen Ebenen der Natur zugrunde und regieren sie. Ihrem Wesen nach ist sie eins, aber nimmt in den verschiedenen Bewusstseinsebenen unterschiedliche, aber verwandte Formen an. Wir haben zum Beispiel die Stufenfolge des äußeren physischen Lichts, eines anderen inneren Lichts, das der Träger des mentalen, vitalen und psychischen Bewusstseins ist, und eines höchsten innersten Lichts spiritueller Erleuchtung. Surya, der Sonnengott, war der Herr der physischen Sonne. Aber gleichzeitig war er dem vedischen Seher der Spender der Strahlen der Erkenntnis und er ist auch die Seele, die Energie und der Körper der spirituellen Erleuchtung. Und in all diesen Kräften ist er die eine unendliche Gottheit. Alle vedischen Gottheiten haben diese äußere und diese innere Funktion. Alle sind ihrem äußeren Charakter nach Kräfte der physischen Natur. Alle haben in ihrer inneren Bedeutung eine psychische Funktion. Alle sind Kräfte der einen höchsten Wirklichkeit, die im Veda Jene Wahrheit oder Jenes Eine genannt wird. Jeder dieser Götter ist eine kosmische Persönlichkeit der einen Existenz. In ihrer Kombination von Kräften formen die Götter das kosmische Ganze. Jeder Gott ist all die anderen Götter. Dies ist der Aspekt der vedischen Lehre.
Aber die größte Kraft der vedischen Lehre  jene, die sich zur Quelle aller späteren indischen Philosophien, Religionen und Yoga-Systeme machte, - lag in ihrer Anwendung auf das innere Leben des Menschen. Der Mensch lebt im stofflichen Universum und ist dem Tod und der vielen Unwahrheit sterblicher Existenz unterworfen. Um diesen Tod zu überwinden und zu einem der Unsterblichen zu werden, muss er sich dem Licht zuwenden, mit den Kräften der Dunkelheit ringen und sie bezwingen. Dies tut er mittels innerer Zwiesprache mit den göttlichen Kräften und ihrer Hilfe. Die Art und Weise, diese Hilfe herunterzurufen, war das Geheimnis der vedischen Seher. So erhält das äußere Opfer eine innere Bedeutung. Es repräsentiert ein Hereinrufen der Götter in den Menschen, eine gegenseitige Hilfe, eine Kommunion. Dadurch erfolgt die Entwicklung der göttlichen Kräfte im Menschen und ein Heranbilden der göttlichen Natur in ihm. Denn die Götter sind die Hüter und Mehrer der Wahrheit, die Kräfte des Unsterblichen, die Söhne der unendlichen Mutter. Der Weg zur Unsterblichkeit ist der aufwärts führende Weg der Götter, der Weg der Wahrheit. Der Mensch gelangt zur Unsterblichkeit, indem er aus den Schranken seiner körperlichen, vitalen und mentalen Natur in die höchste Ebene der Wahrheit vorstößt: Dort ist die Basis der Unsterblichkeit, der Sitz des dreifachen Unendlichen. Auf diesen Grundvorstellungen errichteten die vedischen Weisen eine psychische Disziplin die zur höchsten Spiritualität führte und den Kern des späteren indischen Yoga enthielt.
In diesem Zeitalter wurde durch die Vorväter der Menschheit eine große Zivilisation in Indien begründet. Die Veden wurden zur Quelle nicht nur von einigen der reichsten und tiefsten Religionen der Welt, sondern auch von einigen der subtilsten metaphysischen Weisheitslehren. In der festen Tradition von Tausenden von Jahren wurden sie geachtet und verehrt als der Ursprung und Standard von allem, was in den Brahmanas und Upanishaden, in Tantra und Purana, in den Doktrinen großer philosophischer Schulen und in den Lehren berühmter Heiliger und Weiser als autoritativ und wahr angesehen wurde. Auch Sri Aurobindo`s ´Savitri` hat im Veda seinen Ursprung. Dort begegnen wir dem Namen ´Savitri` in zahlreichen Hymnen, stets in Verbindung mit Surya, der Sonne, und Swar, der Welt von Surya und wir finden in Savitri einen zentralen Aspekt des Veda. Auf diesen Aspekt des Veda möchte ich nun etwas tiefer eingehen.
Savitri und der Veda
Im Rig-Veda (Buch III, Vers 62,10) heißt es:
Om bhur bhuvah svah tat savitur varenyam bhargo 
devasya dhimahi dhiyo yo nah prachodayat
Dies ist das große Gayatri- (oder Savitri-) Mantra, einer der heiligsten Verse des Veda. Dieses Mantra gilt als Quintessenz vedischer Offenbarung.
Verfasst von Rishi Vishwamitra ist dieses Mantra ein kleines Phänomen auf dem Gebiet der spirituellen Praktiken. Es ist zugleich ein inbrünstiges Gebet an den Herrn der Sonne, Savitri, und eine heilige Formel zur Anrufung des höchsten Sonnen-Gottes, zur Wandlung der physischen, vitalen und mentalen Fähigkeiten des Rezitierenden. Es ist zugleich ein Gebet und ein Mantra. Es errettet und es erhebt. Es ist das höchste Instrument, das von den vedischen Rishis erwählt wurde zur Verwirklichung der dynamischen Natur des Göttlichen.
Om ist das Ton-Symbol des manifestierten Göttlichen. Wenn es mit der nötigen Ehrfurcht gesungen wird, ruft es den allgegenwärtigen Höchsten an und bringt den Rezitierenden in eine tiefe persönliche Beziehung zu Ihm.
Die Silben Bhur, bhuvah und svah rufen die Götter Agni, Vayu und Aditya an, die den drei kosmischen Ebenen vorstehen  der physischen, vitalen und mentalen Ebene.
Tat savitur varenyam
bhargo devasya dhimahi
Lasst uns meditieren über den außergewöhnlichen Glanz von Savitri, der alle Unwissenheit zerstört. Möge Savitri selbst uns inspirieren und helfen zu meditieren.
Das Mantra, auf seiner abschließenden Stufe, hilft dem Rezitierenden sich vollständig dem Göttlichen zu überantworten und sich für sein Licht und seine Gnade zu öffnen, die ihn allein zu wandeln vermag.
dhiyo yo nah prachodayat
Möge Er den Intellekt entfalten, erleuchten und aktivieren.
Savitri ist der höchste Herr des Universums. Savitri erleuchtet das Mental und die Gedanken mit dem Licht der Wahrheit. Savitri ist der Erleuchtete. Er ist es, der das menschliche Mental vom eingegrenzten Bewusstsein befreit. Daher ist Savitri der Umfassende, der Weite. Diese Erleuchtung birgt in sich eine klare Sicht der Dinge. Daher ist Savitri der klar Wahrnehmende. Sobald Menschen etwas von dieser Sonnenerleuchtung empfangen, streben sie danach, ihre ganze Mentalität und Gedanken dem göttlichen Savitri in ihnen anzuschirren. Das heißt, sie wenden ihren dunklen mentalen Zustand und all ihre irrenden Gedanken diesem Licht zu, das in ihnen offenbart ist, damit es die Dunkelheit des Mentals in Klarheit verwandele und die Irrtümer des Denkens in jene Wahrheiten, die sie entstellt repräsentieren. Dieses Unterjochen wird zu ihrem Yoga.
Der Rig-Veda hatte den Namen ´Savitri` dem höchsten schöpferischen Bewusstsein gegeben, das in der Sonne symbolisiert wird. ´Savitri` bedeutet die Wahrheitskraft des göttlichen Lichts und entsprechend heißt ´Satyavan` das Wahrheitswesen jenes Lichts. So verstand Sri Aurobindo in der Erzählung aus dem Mahabharata, das Wegführen Satyavans durch Yama, den Gott des Todes, und den Kampf von Savitri mit der unerforschlichen Finsternis als Hinweis auf die in den vedischen Hymnen gefeierte Bemühung, durch Mittel des Yoga das zurückzugewinnen, was sie die verlorene Sonne nannten.
Die Eroberung der Sonne oder die Rückerlangung der verlorenen Sonne ist ein Thema, auf das häufig in den Hymnen des Rig-Veda angespielt wird. Manchmal geht es um die Entdeckung von Surya Savitri, manchmal um die Eroberung von Swar, der Welt von Surya. Surya Savitri, die Sonne, ist ein Symbol der göttlichen erleuchtenden Kraft, Swar ist die Welt der göttlichen Wahrheit. Die Eroberung der göttlichen Wahrheit war das Ziel der vedischen Rishis.
Die Welt der göttlichen Wahrheit wird als das Wahre, das Rechte, das Weite beschrieben; als der lichtreiche supramentale Himmel, verborgen jenseits dieser körperlichen Erde, dieser Zwischenwelt der Vitalkraft und dieses gewöhnlichen Himmels des Mentals. Diese verborgene Wahrheit ist das wahre Sein, das wahre Bewusstsein und die wahre Daseinsfreude. Der Himmel von Swar ist die angstlose Weide der leuchtenden Herden der Sonne. Es ist der Sitz und das Haus der Wahrheit, das Heim der Götter, die solare Welt, wo keine Furcht für die Seele existiert, keine Möglichkeit irgendeiner Verletzung der Wonne ihres Seins. Auf jenen Höhen existiert keine Kluft zwischen Bewusstsein und Kraft, keine Trennung von Wissen und Willen, keine Disharmonie zwischen unserem Wesen und seiner Handlung. Es ist die ursprüngliche göttliche Ordnung der Dinge. Solcherart war die Sonne der vedischen Anbetung, das Lichtparadies, zu dem die Angirasa-Rishis den Pfad für ihre Nachwelt gefunden haben.
Die Angirasa-Legende ist eine der Hauptparabeln des Veda. Die Angirasas sind zugleich die göttlichen Seher, die bei den kosmischen Tätigkeiten der Götter assistieren, und deren irdische Repräsentanten, die alten Vorväter, die zuerst die Weisheit fanden. Die sieben göttlichen Angirasas sind Söhne oder Kräfte Agnis, Kräfte des Seher-Willens, die Flamme göttlicher Kraft, die mit göttlichem Wissen erfüllt ist.
Durch das Opfer (gemeint ist nicht das physische Opfer, sondern diese innere Bewegung des Sich-Überantwortens, des Sich-Gebens; das Opfer der Rishis ist dieses Unterjochen oder Anschirren, was im Sanskrit-Wort Yoga ausgedrückt wird; sowohl in der vedischen Disziplin wie auch in Sri Aurobindo`s Yoga ist das Surrender der Schlüssel) erlangen sie von den Göttern einen Reichtum an spirituellen Schätzen, durch den sie Kraft für die Reise und die Schlacht erhalten. Die Opferreise der Angirasa-Vorväter zur göttlichen Welt von Swar ist zugleich eine Schlacht, denn die Mächte des Bösen und der Falschheit stehen ihr entgegen.
Bei dieser Eroberung spielt Usha, die Göttin der Morgenröte, eine entscheidende Rolle. Sie selbst ist eine Arbeiterin beim großen Sieg. Usha ist die göttliche Morgendämmerung, denn die Sonne, die durch ihr Kommen aufgeht, ist die Sonne der überbewussten Wahrheit. Der Tag, den sie bringt, ist der Tag des wahren Lebens in der wahren Erkenntnis. Die Nacht, die sie vertreibt, ist die Nacht der Unwissenheit. Usha selbst ist die Mutter der Wahrheiten. Diese Wahrheiten werden ihre Kühe genannt, ihre leuchtenden Herden, während die Kräfte der Wahrheit, die sie begleiten und das Leben einnehmen, ihre Pferde genannt werden. Ein großer Teil der vedischen Symbolik dreht sich um dieses Symbol der Kühe und der Pferde, denn sie sind die Hauptelemente der Schätze, die der Mensch von den Göttern zu erlangen sucht.
Die Kühe der Morgendämmerung, die Kühe der Sonne sind ein Symbol für Licht. Die Kuh ist ein vedisches Symbol für spirituelle Erleuchtung.
Das weiße Pferd, asva, ist das Symbol für den Seher-Willen, die perfekt sehende Kraft göttlichen Willens.
Die Kühe der Morgendämmerung sind von den Dämonen, den Herren der Dunkelheit, gestohlen und in ihrer Höhle des geheimen Unterbewussten verborgen worden. Sie sind die Gedanken der Wahrheit, die aus ihrer Gefangenschaft zu befreien sind. Ihre Freisetzung ist das Emporkommen der Kräfte der göttlichen Morgendämmerung.
Es ist auch die Wiederentdeckung der Sonne, die in der Dunkelheit lag. Denn es heißt, dass die Sonne, dasjenige war, was von Indra und den Angirasas in der Höhle der Panis gefunden wurde. Durch Aufreißen jener Höhle steigen die Herden der göttlichen Morgenröte den Hügel des Seins hinauf, und die Sonne selbst steigt zum leuchtenden höheren Meer göttlichen Seins auf und wird von den Denkern und Arbeitern über es hinweggeführt wie ein Schiff über die Wasser, bis sie ihr fernes Ufer erreicht.
Die Panis, die die Herden verbergen, die Meister der niederen Höhle, sind eine Klasse von Dasyus, die in der vedischen Symbolik den arischen Göttern und arischen Sehern und Arbeitern gegenübergestellt werden. Der Arier ist derjenige, der das Opferwerk tut, das heilige Wort der Erleuchtung findet, die Götter begehrt und sie mehrt und von ihnen in die Größe des wahren Seins ausgeweitet wird. Er ist der Krieger des Lichts und der Reisende zur Wahrheit. Der Dasyu ist das ungöttliche Wesen, das nicht opfert und einen Reichtum ansammelt, den es nicht recht nutzen kann, weil es nicht das Wort sprechen, die überbewusste Wahrheit nicht mentalisieren kann. Der Dasyu hasst das Wort, die Götter und das Opfer. Er gibt nichts von sich selbst, sondern raubt dem Arier seinen Reichtum. Er ist der Dieb, der Feind, der Wolf, der Verschlinger, der Teiler, der Behinderer, der Eingrenzer. Die Dasyus sind Kräfte der Dunkelheit und Unwissenheit, die sich dem Sucher der Wahrheit und Unsterblichkeit widersetzen.
Die Schlacht der vedischen Götter und Titanen ist ein ständiger Konflikt zwischen Tag und Nacht, Licht und Dunkelheit, Wahrheit und Unwissenheit; eine Schlacht um den Besitz der dreifachen Welt von Himmel, Zwischenregion und Erde und um die Befreiung von Mental, Leben und Körper des Menschen. Diese Antinomie von Licht und Dunkelheit hat ihre Wurzeln in einer ursprünglichen kosmischen Antinomie von dem erleuchteten unendlichen Bewusstsein und dem verdunkelten endlichen Bewusstsein. Aditi, die Unendliche, die Ungeteilte, ist die Mutter der Götter. Diti, die Teilung, das trennende Bewusstsein, ist die Mutter der Titanen. Daher bewegen sich die Götter im Menschen auf Licht, Unendlichkeit und Einheit hin, die Titanen wohnen in ihrer Höhle der Dunkelheit und kommen nur hervor, um sein Wissen, seinen Willen, seine Kraft, seine Freude zu zerbrechen, zu begrenzen und disharmonisch zu machen.
Aditi ist das unendliche Licht. Die Welt ist eine Gestaltwerdung dieses Lichts, und die Götter, die Kinder des Lichts, schützen sie vor Chaos und Unwissenheit. Sie sind es, die die Funktionen der Wahrheit im Universum aufrechterhalten, und sie sind, die die Welten in ein Ebenbild der Wahrheit gestalten. Als reiche Geber lassen sie ihre Fluten zum Menschen strömen. Die mystischen Dichter verbildlichen diese als die siebenfältigen Sonnenwasser, als Regen des Himmels, als die Ströme der Wahrheit, als die sieben Mächtigen des Himmels, als die Wasser, die Erkenntnis haben. Sie lassen das Licht der Wahrheit auf dem verdunkelten Himmel seiner Mentalität aufgehen, füllen mit ihren honigsüßen Genugtungen die Atmosphäre seines vitalen Seins, wandeln durch die Macht der Sonne die Erde seines physischen Wesens in ihre Weite und Fülle um, erschaffen überall die göttliche Morgendämmerung.
Dann werden im Menschen die Zeiten der Wahrheit begründet - die Zeiten des göttlichen Wirkens. Das Gesetz der Wahrheit übernimmt und lenkt sein Handeln, das Wort der Wahrheit wird in seinem Denken gehört. Dann erscheinen die geraden Pfade der Wahrheit, die Strasse und die Furt des Himmels, der Weg der Götter und der Vorväter. Ein Pfad, der gerade, dornenlos und glücklich und leicht zu beschreiten ist, da die Götter unser Schutz sind. Es ist der sonnenhelle Pfad. Denn auf diesem Pfad, auf dem dem göttlichen Wirken keine Gewalt angetan wird, stiegen die erleuchteten Vorväter in das angstlose Licht auf und standen auf den weiten und offenen Ebenen des supramentalen Seins. So muss der Mensch, ihre Nachkommenschaft, die krummen Bewegungen des verdunkelten Bewusstseins durch die geraden Dinge des wahrheitsbewussten Mentals ersetzen.
Denn die Bahnen der Sonne, das Galoppieren des göttlichen Pferdes, die Bewegungen der Kutschenräder der Götter finden wir stets auf dem geraden Pfad über weite und ebene Bereiche, wo alles offen und die Schau nicht begrenzt ist. Aber die Pfade des niederen Wesens sind krumme Windungen mit Fallgruben und Stolpersteinen, und sie kriechen, ohne den göttlichen Antrieb, über einen holprigen Boden, der den Menschen ihr Ziel, ihren Weg, ihre Helfer sowie die Gefahren und Feinde verhüllt. Indem der Mensch mit Hilfe der direkten Führung der Götter auf dem sonnenhellen Pfade reisen, werden die Begrenzungen von Mental und Körper aufgelöst. Wir nehmen Besitz von den drei leuchtenden Welten des höheren Himmels, genießen die glückselige Unsterblichkeit, wachsen in die Erscheinung der Götter hinein und errichten in unserem sterblichen Sein die göttliche Schöpfung.
Dies ist die Idee, die Surya verkörpert. Er ist das Licht der Wahrheit, das im menschlichen Bewusstsein aufgeht im Anschluss an die göttliche Morgendämmerung. Die Morgendämmerung, die Tochter des Himmels, das Antlitz Aditis, ist das Eröffnen des göttlichen Lichts im menschlichen Wesen. Sie ist das Kommen des spirituellen Reichtums, eine neue Geburt, das Ausströmenlassen des goldenen Schatzes des Himmels in die irdische Existenz des Menschen. Surya bedeutet der Erleuchtete oder Leuchtende. Surya ist aber auch der Erschaffende, der Loslassende. Denn nach indischer Vorstellung ist Schöpfung ein Loslassen dessen, was zurückgehalten wird. Lichtreiche Schau und lichtreiche Schöpfung  das sind die beiden Tätigkeiten von Surya.
Wenn es um die Schöpfung geht wird der Name Surya selten gebraucht. Er wird ausschließlich für seinen passiven Aspekt als Körper des Lichts gebraucht. In seiner aktiven Macht wird er mit einem anderen Namen benannt. Dann ist er Savitri, der Schöpfer.
Aber wenn Savitri der göttliche Schöpfer ist, derjenige, der alle Welten erschafft, woher kommen dann Falschheit, Sünde, Tod und Leiden unserer sterblichen Existenz? Man sagt uns, dass es acht Söhne der kosmischen Aditi gibt. Durch sieben bewegt sie sich zu den Göttern hin, aber der achte Sohn ist Martanda, den sie von sich wirft. Mit den sieben bewegt sie sich zum höchsten Leben hin, dem ursprünglichen Zeitalter der Götter, aber Martanda wird aus dem unbewussten zurückgebracht, in das er geworfen worden war, um sterblicher Geburt und Tod vorzustehen.
Dieser Martanda oder achte Surya ist die schwarze, die verlorene, die verborgene Sonne. Die Titanen haben ihn genommen und in ihrer Höhle der Dunkelheit verborgen. Die Götter und Seher müssen ihn kraft des Opfers befreien. In weniger bildhafter Sprache bedeutet dies, dass das sterbliche Leben von einer unterdrückten, verborgenen, entstellten Wahrheit regiert wird. Die Seher entdecken durch die Macht der Wahrheit in ihren Gedanken diese Sonne und befreien dieses Auge der Götter, das in unserem unterbewussten Wesen verborgen liegt. Surya steigt auf mit seinen sieben leuchtenden Pferden zu dem strahlenden Meer des höheren Seins.
Dies ist der Aspekt Suryas, der das höchste Licht der Wahrheit darstellt, das der Mensch nach seiner Befreiung von der Unwissenheit erlangt. Es ist jene Wahrheitsschau, die uns veranlasst, ihren Besitzern den Namen Seher zu geben. Seherschaft bringt nicht nur die ferne Schau, sondern auch das weite Gehör mit sich. Wie die Augen des Weisen dem Licht geöffnet sind, so ist sein Ohr entsiegelt, um die Schwingungen des Unendlichen zu empfangen.
Surya selbst ist nicht nur der Sohn des Himmels, der das Auge der Erkenntnis bedeutet, er ist auch der Sprecher des höchsten Wortes und der Anreger des erleuchteten und erleuchtenden Gedankens. Im Gayatri, der auserwählten Formel der alten vedischen Religion, wird das höchste Licht der Gottheit Surya Savitri als Gegenstand unserer Sehnsucht angerufen, als die Gottheit, die all unsere Gedanken ihre erleuchtete Anregung geben soll.
Surya Savitri, der Seher und der Schöpfer treffen sich in dieser göttlichen Schau im Menschen wieder. Der Sieg jener Vision, das Aufsteigen dieses Lichts zu seinem eigenen Heim der Wahrheit, ist die zweite oder die göttliche Schöpfung. Denn dann sieht Surya in uns alle Welten, als Körper der unendlichen Aditi. Und dieses Neuschauen aller Dinge, dieses Neugestalten von Gedanke, Tat, Gefühl, Wille, Bewusstsein in den Begriffen der Wahrheit, der Wonne, des Rechten, der Unendlichkeit ist eine neue Schöpfung. Es ist in uns das Hereinkommen jenes größeren Seins, das jenseits, auf der anderen Seite dieses kleineren ist und die Falschheit von sich weist.
Jene neue Geburt und neue Schöpfung für den Menschen durch seine Erleuchtung und progressive Reise vorzubereiten, ist die Aufgabe Surya Savitris, des göttlichen Lichts und Sehers.
Von dieser Art war die Erfahrung und die Vision der vedischen Rishis. 3500 Jahre später wird diese Vision und Sehnsucht von den beiden Bringern des supramentalen Zeitalters in der göttlichen Apokalypse vollendet. Das göttliche Licht und der göttliche Seher  die Zwei die eins sind - haben hier auf Erden in unserem Zeitalter  dem Zeitalter der Wahrheit, Satyayuga, - Gestalt angenommen, um uns den Weg in diese neue Geburt zu zeigen.
Der Veda ist der Anfang unseres spirituellen Wissens; der Veda wird auch sein Ende sein, hat Sri Aurobindo gesagt. Die Erfüllung des vedischen Dreikönigsfestes, der Sieg der Visionen der Rishis, das Aufsteigen der verlorenen Sonne "zu ihrem Heim der Wahrheit", die "zweite göttliche Schöpfung", wird im Veda unseres Zeitalters  in Sri Aurobindo`s ´Savitri`, beschrieben und erfüllt. ´Savitri` ist in seinem essentiellen Aufbau und Charakter ein Aufnehmen, eine Ausweitung und eine Vollendung der ursprünglichen Schau und spirituellen Erfahrung der großen Rishis des vedischen Zeitalters.
In einem Zeitalter, da Wissenschaft und Materialismus vom menschlichen Bewusstsein Besitz ergriffen hat, gibt uns Sri Aurobindo einen alten Mythos zurück, überträgt ihn und reicht ihn weiter als Geschenk an die Menschheit der Zukunft. Sri Aurobindos Savitri beschreibt den Weg in das Supramentale ebenso wie die neue Art von Wesen, die nach den Menschen kommen wird. Die Veden brachten die Götter und die Menschen der ersten Schöpfung hervor, Sri Aurobindo hat die Keime für den Übermenschen gesät, der die Götter und die Menschen übertreffen wird.
Sri Aurobindo hat auch gesagt, dass die Zukunft Indiens und das der Welt von der Entdeckung und Anwendung des Veda abhängt. Wir stehen auf der Stufe zum subjektiven Zeitalter, einer Epoche, in der die Entdeckung der inneren Reiche des Menschen vorherrschen wird. Diese Entdeckung und Beherrschung der inneren Reiche ist ein wesentlicher Schritt auf den Stufen der Evolution. Die Rishis des vedischen Zeitalters legten den Grundstein dazu. Doch war dieses Wissen nur wenigen Auserwählten vorbehalten. Nun ist die Zeit gekommen, dass es der Menschheit als Ganzes möglich wird, auf dem sonnenhellen Pfad zu wandeln, dem Supramental entgegen. Sri Aurobindo, der Rishi unseres Zeitalters, hat diesen Weg für die Menschheit entdeckt und ihn für uns aufgezeichnet, in seinem Epos ´Savitri` - dem Veda unserer Zeit.
Alle Epen erzählen von einer Reise. Die vergangenen Epen beschreiben Reisen auf der Oberfläche der Erde. Doch gibt es heute keinen äußeren Raum mehr, der zu entdecken wäre. Der einzige Raum, den die Menschheit als Ganzes noch nicht entdeckt und erforscht hat, ist der innere Raum. Zu dieser Entdeckung ruft Sri Aurobindo mit seinem Epos auf. Er lädt die Menschheit zu einem spirituellen Abenteuer ein.
Bevor Sri Aurobindo begann, ´Savitri` zu schreiben, sagte er der Mutter: Ich fühle mich gedrängt, in ein neues Abenteuer aufzubrechen; anfangs hatte ich gezögert, aber jetzt bin ich entschlossen. Trotzdem weiß ich noch nicht, bis zu welchem Grad ich erfolgreich sein werde. Ich bete um Hilfe. Und an dem Tag, an dem er begann, sagte er ihr: Ich habe mich in einem steuerlosen Boot auf die Weiten des Unendlichen begeben.
Von dieser Reise berichtet er uns in ´Savitri`. Es ist die Aufzeichnung des spirituellen Abenteuers Sri Aurobindos und der Mutter.
Und welch ein Werk hat er vollbracht! sagt die Mutter. Und weiter sagt sie: Er hat etwas Unsterbliches und Ewiges erschaffen. ... Der Mensch kann sich nicht vorstellen, was er erschaffen hat, denn alles ist da, alles. ...
... Mystik, Okkultismus, Philosophie, die Geschichte der Evolution, die Geschichte der Menschen, die der Götter, der Schöpfung, der Natur, weshalb, für welchen Zweck, zu welcher Bestimmung  alles ist da. Du kannst in Savitri alle Antworten auf deine Fragen finden. Alles wird erklärt, selbst die Zukunft der Menschen und der Evolution, alles, was jetzt noch niemand weiß. Er hat alles in herrlichen und klaren Worten beschrieben, damit spirituelle Abenteurer, die die Geheimnisse der Welt lösen wollen, es leichter verstehen.
Aber dies Geheimnis ist gut verborgen hinter den Worten und Zeilen, und man muss zu der nötigen Ebene des wahren Bewusstseins aufsteigen, um es zu entdecken. Alle Prophezeiungen, alles, was kommen wird, ist mit einer genauen und wundervollen Klarheit dargestellt. Sri Aurobindo gibt dir hier den Schlüssel, um die Wahrheit zu finden, um das Bewusstsein zu entdecken, um das Problem zu lösen, was dieses Universum ist. Er hat auch aufgezeigt, wie man das Tor des Unbewussten öffnet, damit das Licht dort eindringe und es transformiere. Er hat den Weg gezeigt, den Weg, wie man sich von der Unwissenheit befreit und direkt in das Überbewusste steigt; jede Stufe, jede Bewusstseinsebene, wie sie durchmessen werden können, wie man selbst die Barriere des Todes übersteigt und Unsterblichkeit erlangt. Du wirst die ganze Reise in allen Einzelheiten finden, und während du weitergehst kannst du Dinge entdecken, die dem Menschen völlig unbekannt sind. Das ist Savitri und noch viel mehr. Es ist eine echte Erfahrung, Savitri zu lesen. Er hat alle Geheimnisse enthüllt, die der Mensch besessen hat  und ebenso alles, das in der Zukunft auf ihn wartet; all dies kann man in den Tiefen von Savitri finden. Aber man muss das Wissen haben, dies alles zu entdecken, die Erfahrung des Supramentalen, selbst die Erfahrung der Überwindung des Todes. Er hat alle Stufen aufgezeichnet, jeden Schritt gekennzeichnet, um ganzheitlich in dem integralen Yoga voranzuschreiten.
All dies ist seine eigene Erfahrung, und das Überraschendste dabei ist, dass es auch meine Erfahrung ist. Es ist meine Sadhana, die er ausgearbeitet hat. Jeder Gegenstand, jedes Ereignis, jede Verwirklichung, alle die Beschreibungen, selbst die Farben sind genau so, wie ich sie sah, und die Worte und Redewendungen sind genau das, was ich hörte. Und all das, bevor ich das Buch gelesen habe. Ich habe später Savitri viele Male gelesen, aber zu der Zeit, als er schrieb, las er mir Savitri vor. Jeden Morgen hörte ich ihm zu, wie er Savitri vorlas. Während der Nacht schrieb er, und am Morgen las er es mir vor. Und ich stellte etwas Eigentümliches fest: Tag für Tag waren die Erfahrungen, die er mir vorlas, jene Erfahrungen, die ich die Nacht zuvor hatte, Wort für Wort. Ja, alle die Beschreibungen, die Farben, die Bilder, die ich gesehen hatte, die Worte, die ich gehört hatte, alles, alles. Ich hörte es alles, formuliert von ihm in Dichtung, in wundervoller Dichtung. Ja, es waren exakt meine Erfahrungen der vorangegangenen Nacht, die er mir am nächsten Morgen vorlas. Und es war nicht nur an einem Tag zufällig so, sondern Tag um Tag. Und jedes Mal verglich ich, was er sagte, mit meinen vorangegangenen Erfahrungen, und es war jedes Mal das gleiche. Ich wiederhole, es war nicht so, dass ich ihm meine Erfahrungen mitgeteilt hätte und er sie dann niederschrieb. Nein, er wusste bereits, was ich gesehen hatte. Es sind meine Erfahrungen, die er ausführlich beschrieb, und es waren auch seine Erfahrungen. Es ist außerdem das Bild unseres gemeinsamen Abenteuers in das Unbekannte oder genauer, in das Supramentale.
Dies sind Erfahrungen, die er gelebt hat, Realitäten, suprakosmische Wahrheiten. Er erfuhr all dies so, wie man Freude oder Leid erfährt, physisch. Er ging durch die Dunkelheit des Unbewussten, er kam selbst in die Nähe des Todes, ertrug das Leid des Verderbens und tauchte aus dem Schlamm auf, aus dem Elend der Welt, um die erhabene Fülle zu atmen und in die höchste Seligkeit einzutreten. Er durchquerte alle diese Bereiche, erlebte die Konsequenzen, litt und ertrug physisch, was man sich nicht vorstellen kann. Niemand hat bislang so gelitten wie er. Er akzeptierte Leiden, um Leid in die Freude der Einung mit dem Höchsten zu verwandeln. Es ist etwas Einzigartiges und Unvergleichliches in der Geschichte der Welt. Es ist etwas, das noch nie geschehen ist. Er ist der erste, der den Weg im Unbekannten aufgespürt hat, damit wir mit Gewissheit auf das Supramentale zugehen können. Er hat uns die Arbeit leicht gemacht. Savitri ist sein ganzer Yoga der Transformation, und dieser Yoga erscheint jetzt zum ersten Mal im Erdbewusstsein.
Om tat savitur varam rupam jyotih parasya dhimahi, yannah satyena dipayet.
Lasst uns meditieren über die verheißungsvollste Form von Savitri, über das Licht des Höchsten, das uns mit der Wahrheit erleuchten möge.
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integralesyoga · 2 months ago
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Patanjali - Der Begründer des ersten Yoga Systems
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von Matthias Kimmerle
In der Indologie wird Patanjali (er wird unterschiedlich zwischen dem 4. und 2. Jh. v. Chr. datiert) als der Begründer des ersten Yoga Systems angeführt. Im Folgenden soll ein kurzer Abriss dieses Systems gegeben werden. Zur Vertiefung der Gedanken Patanjalis sei die Lektüre des Yoga-Sutra empfohlen. Das Yoga System des Patanjali wird in der Tradition als königliches Yoga bezeichnet. Patanjali versteht sein Yoga System als eine Philosophie des Lebens und des spirituellen Wachstums. Patanjali definiert Yoga in der Bedeutung des Meisterns und Vereinung aller Aspekte einer Person. Diese Aspekte sind der physische Körper, der aktive Wille, und der ruhelose Geist. Alle Aspekte sollen in einen Zustand des Friedens überführt werden, um spirituelle Harmonie zu erlangen. Als eine zentrale Stelle gelten folgende Worte aus dem Yoga-Sutra:
Yoga ist das Festigen des Geistes in die Stille. Wenn der Geist gefestigt ist, sind wir in unserer wesentlichen Natur gegründet, welche uneingeschränktes Bewusstsein ist. Unsere wesentliche Natur wird gewöhnlich von der Aktivität unseres Geistes überschattet.
Im Yoga-Sutra hebt Patanjali acht Glieder hervor, über welche der gegründete Zustand erreicht werden kann:
yama - die Gesetze des Lebens
niyama - die Regeln für das Leben
asana - die physischen Stellungen
pranayama - die rhythmische Kontrolle über den Atem
pratyahara - das Zurückziehen des Geistes von sinnlichen Objekten
dharana - die Konzentration auf ein einzelnes Objekt
dhyana - die Meditation
samadhi -  der Eintritt in das Suprabewusstsein
Die ersten beiden Glieder sind Grundvoraussetzungen für jeden, der den Wunsch verspürt, dem Yoga zu folgen. Yama bedeutet Selbstkontrolle und besteht aus fünf ethischen Praktiken: Gewaltlosigkeit (ahimsa), Wahrhaftigkeit (satya), nicht Stehlen (asteya), Selbstkontrolle (brahmacharya) und Begehrlosigkeit (aparigraha). Niyama nennt die generellen Prinzipien aus denen heraus sich die yama Gesetze erheben: äußere und innere Reinheit, Bescheidenheit, das strikte Befassen mit dem persönlichen Verhalten, das lesen der Schriften und eine Demutshaltung zu Gott, wie auch immer dieses Konzept verstanden wird.
Die nächsten beiden Glieder stehen in der Beziehung zum physischen Körper. Der Zweck von asana ist es, eine Position zu finden, in welcher wir uns konzentrieren können, ohne den Wahnsinn, dass eine Beschwerde eine unabwendbare Ursache sein könne. Rhythmisches Atmen, pranayama, wird praktiziert, damit der Atem Einfluss auf Gedanken und Gefühle ausübt. Im Westen dominieren diese beiden     Glieder die Lehren des Yoga und werden oft als die alleinigen Ziele angesehen, die erreicht werden sollen. Patanjali war der Ansicht, dass beide für sich genommen nützlich seien. Seine Nachfolger hielten mehr oder weniger dieselbe Ansicht. Besser einige Glieder verwirklichen als keine von den acht Gliedern des Yoga Systems des Patanjali.
Die Glieder fünf und sechs ergänzen sich einander: pratyahara bedeutet den Geist zu stillen, ihn von den täglichen Sorgen und Angängen zu entleeren. Das hilft den Fortschritt zum sechsten Glied zu erleichtern, dharana: Konzentration, normalerweise auf ein spezifisches Objekt, wie zum Beispiel eine Blume oder die Flamme einer Kerze, um alle anderen Gedanken zu exkludieren. Mit der Entlastung des Geistes von überflüssigen Angelegenheiten und der Fixierung auf einen singulären Punkt, ist der Weg für dhyana bereitet, die notwendige Bedingung für alle höheren Zustände des Bewusstseins deren Inbegriff samadhi ist. Auf der Ebene von dhyana ist der Geist sich selbst nicht mehr unabhängig von dem Objekt der Meditation bewusst. Sondern es kann gesagt werden, dass er in das Objekt absorbiert ist. Der finale Zustand von samadhi ist das Suprabewusstsein, in dem die Dualität von einem Bewusstsein von einem Subjekt in Relation zu einem Objekt schwindet und die Welt, die von den Sinnen wahrgenommen wird, nicht länger existiert.
Quelle: Billington, Ray; Understanding Eastern Philosophy; Routledge London and New York, 1997
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integralesyoga · 2 months ago
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"Wenn mann regelmäßig täglich nur 15 Minuten Yogaübungen macht, wird man immer in Form sein und gesund und munter bleiben. Man hat überschüssige Energie, Muskelstärke und Nervenkraft, eine gewinnende Persönlichkeit und langes Leben. Es gibt viele Arten der Leibesübungen. Unbestritten und einzigartig steht Hatha Yoga, wie es die alten Rishis und Weisen pflegten, über allen. Es ist das vollkommenste System. Hirn, Muskeln, Nerven, Organe und Gewebe werden erfrischt und gestärkt. Alle Chronischen Krankheiten werden ausgelöscht. Wer Hatha Yoga übt, kann einen gesunden Körper und Geist haben und überdies innere Erfahrungen machen." Swami Sivananda in seinem Buch "Hatha Yoga"
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integralesyoga · 2 months ago
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"Der Yoga-Weg, dass sollte betont werden, ist offen für jeden, was auch immer ihre Stärke und Schwäche, ihre Vorlieben und Abzweigungen sind: es ist nicht möglich im Yoga zu scheitern, da es einen Weg für jeden gibt." Aus: Billington, Ray; Understanding Eastern Philosophy; Routledge London and New York, 1997
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