Tumgik
libtips-blog · 6 years
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August-Rücklick
Alles Gute hat auch mal sein Ende. Der dritte und letzte Monat der Summer Reading Challenge ist vorüber und wir blicken auf weitere vier Wochen, sechzehn gelesene Bücher und ebenso viele Rezensionen auf YT, Instagram und hier auf Tumblr zurück. Wir hatten sehr viel Spaß uns durch insgesamt vierundvierzig – mal gute, mal weniger gute - Bücher zu lesen und euch unsere Meinung zu diesen zu präsentieren. Wir sind sehr dankbar, dass ihr uns bis hierhin auf dieser wundervollen Reise begleiten habt!
Und so viel können wir schon sagen: Die Reise geht noch weiter. Fortsetzung folgt… 💋
Euer LibTips-Team (D, M, S, V)
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libtips-blog · 6 years
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Marissa Meyer - Wie Monde so silbern
The Future Is Bright: Read a book that takes place in the future
Die junge und äußerst begabte Mechanikerin Linh Cinder lebt bei ihrer Stiefmutter Adri und ihren zwei Stiefschwestern Peony und Pearl, mit denen sie sich teils gut, teils weniger gut versteht. Tagtäglich versucht Cinder die Sticheleien ihrer Familie zu ertragen, Essen auf den Tisch zu bringen und dabei ihre wahre Identität - zu ihrer eigenen Sicherheit - geheim zu halten. Eines Tages, als sie gerade an ihrem Marktstand in Neu-Peking auf Kunden wartet, steht ihr plötzlich der Prinz des Asiatischen Staatenbundes - Prinz Kai - gegenüber. Cinder soll einen seiner königlichen Androiden reparieren, der nicht mehr zu funktionieren scheint. Diese Begegnung wirft zahlreiche Fragen auf. Dann erkrankt auch noch Cinders Stiefschwester Peony an der blauen Pest, einer Krankheit, für die es keine Heilung gibt. Und plötzlich taucht die Königin von Luna auf und will unbedingt Prinz Kai heiraten. Die Ereignisse überschlagen sich und finden während des großen Balls ihren Höhepunkt. Neben ihrem Schuh droht Cinder dort noch weitaus mehr zu verlieren…
„Wie Monde so silbern“, im englischen Original „Cinder“, von Marissa Meyer ist 2015 im Carlsen Verlag in der deutschsprachigen Ausgabe erschienen. Der Umschlag der Hardcoverausgabe ist sehr ansprechend, mit dem prägnantesten Symbol der Märchengrundlage, gestaltet. Dieser Young Adult-Roman ist der Auftakt zu der vierteiligen Reihe der Luna-Chroniken, in der Meyer eine Welt zeichnet, die mehr als 100 Jahre nach dem 4. Weltkrieg spielt. Es ist eine hochmoderne Welt, in der es nicht nur Androiden als Haushaltshelfer, sondern auch Cyborgs - halb Mensch, halb Maschine - gibt. Daneben gibt es noch die Lunarier - Menschen, die auf dem Mond leben. Schon lange versuchen die Staaten der Erde einen Friedensvertrag mit den Lunariern zu schließen, die der Erde immer wieder mit Krieg drohen.
Die Handlung ist leider an manchen Stellen sehr vorhersehbar und nicht immer wird dem Leser diese neue Welt bis ins Detail beschrieben. Der Schreibstil von Marissa Meyer ist flüssig und sehr angenehm, wobei sie sowohl romantische als auch humorvolle und actionreiche Szenen gut beschreiben kann. Die liebenswerte Protagonistin Cinder trägt dazu bei, dass man als Leser mit der Geschichte mitfiebert. Das Ende ist recht offen gehalten und macht neugierig auf den zweiten Band. In diesem geht es zwar um eine andere Geschichte, allerdings taucht Cinder auch hier wieder auf.  
In "Wie Monde so silbern" präsentiert Marissa Meyer eine faszinierende Mischung aus Science-Fiction, Dystopie und Märchenadaption. Eine altbekannte Geschichte, in der aber nichts mehr so ist, wie man es kennt. Doch gerade das macht ihren ganz eigenen Charme aus.
Vier Küsse für ���Wie Monde so silbern”. 💋💋💋💋
- V
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libtips-blog · 6 years
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Heidi Cullinan - Nowhere Ranch
High Noon: Read a classic or contemporary Western
Roe Davis verlässt mit zwanzig Jahren seine Familie, als diese seine heimliche Pornoheftchen-Sammlung findet. Schmutzige Heftchen wären an sich nichts Schlimmes - aber zum Schrecken seiner Familie finden sie darin nur nackte Männer. Für Jahre vagabundiert Roe durch den Westen der USA und hält sich mit kurzen Jobs über Wasser, bis er als Helfer auf der Nowhere Ranch in Nebraska anfängt. Zunächst läuft alles gut. Der Job macht ihm Spaß, er hat ein kleines Apartment für sich, und seine Kollegen sind freundlich. Als er sich für ein Wochenende jedoch aus dem Staub macht, um in der nächstgrößeren Stadt nach einer Gay Bar und einem One-Night-Stand zu suchen, trifft er niemand geringeren als den Besitzer der Farm, Travis Loving, der ebenfalls auf der Suche nach einem unkomplizierten Stelldichein ist. Aufgrund von Annehmlichkeit gehen die beiden Männer eine Affäre ein, beide sicher, dass sich nichts Ernsteres daraus entwickeln wird.
Von dort ist der Fortgang der Handlung vorhersehbar. Ein wenig ungewöhnlich ist, dass “Nowhere Ranch” mit sehr expliziten Sexszenen beginnt, die im Laufe immer mehr abnehmen, um der Entwicklung der Geschichte Platz zu machen. Pornographische Literatur hat auch seine Daseinsberechtigung, leider schafft Autorin Heidi Cullinan es in diesem Roman allerdings nicht, sie erotisch darzustellen. Ohne emotionalen Kontext wirken die sehr handlungsbezogenen Szenen oft ziemlich lächerlich und übertrieben und erwecken fast einen gelangweilten Eindruck, als hätte Cullinan sie nur geschrieben, um ihren Lesern zu gefallen.
Den Fokus setzt sie besonders in der zweiten Hälfte eher auf die Charakterentwicklung von Roe, der von einem schweigsamen, männlichen Einzelgänger immer mehr zur perfekten Hausfrau mutiert. Die Verweiblichung von schwulen Protagonisten ist in solchen von Frauen geschriebenen Geschichten leider üblich, in diesem Fall aber besonders deutlich. Die wenigen anderen Figuren, die eine Rolle spielen, bleiben durchgängig blass und machen keine Entwicklung durch, und es fehlt die gesamte Zeit über “das Problem” in der Geschichte. Roes Beziehung zu seiner Familie ist dem Leser zwar bewusst, diese spielt aber erst recht spät eine Rolle.
Hinzu kommt der Schreibstil, der von fade bis peinlich reicht. “Holy Shit” ist die Standard-Emotionale-Reaktion des Hauptcharakters, und das dachte ich mir bei vielen Szenen auch.
Auch wenn die zweite Hälfte von “Nowhere Ranch” ein bisschen besser wird, gibt es dennoch tausend andere Romane ähnlichen Kalibers, die ihre Sache deutlich besser machen. Wer einfach nur nach expliziten schwulen Sexszenen sucht, die ein bisschen kinky sind, ist im Fanfiction-Bereich wohl besser beraten - und bekommt sie dort sogar umsonst.
Ein Kuss für “Nowhere Ranch”. 💋
- S
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libtips-blog · 6 years
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Sebastian Fitzek, Michael Tsokos - Abgeschnitten
The Book Is Always Better: Read a book that is becoming a movie this year
“Denn Hoffnung ist nichts anderes als eine Scherbe im Fuß, hatte sie irgendwo einmal gelesen, die ewig schmerzt, bis man sie endlich herauszieht.”
Der Rechtsmediziner Paul Herzfeld hat schon so manche Leiche obduziert und ist einiges gewohnt. Eines Tages findet er aber im Kopf einer monströs zugerichteten Leiche einen Zettel mit einer Telefonnummer. Er kann es kaum fassen, als er feststellt, dass er die Nummer kennt. Es ist die Handynummer seiner Tochter Hannah… Sofort versucht er sie anzurufen, doch er erreicht nur die Mailbox. Durch die erschreckende Ansage erfährt er, dass seine Tochter entführt wurde und nur er sie noch retten kann. So beginnt die perfide Schnitzeljagd des Entführers, der eine weitere Leiche mit Hinweisen auf Helgoland präpariert hat. Herzfeld hat allerdings keine Möglichkeit, an die wichtigen Informationen zu gelangen, da ein Orkan die Nordseeinsel vom Festland abgeschnitten hat. Bis auf wenige Menschen wurde bereits die gesamte Bevölkerung evakuiert. Unter den Verbliebenen befindet sich auch die Comiczeichnerin Linda, die die Leiche zuvor am Strand gefunden hatte. Herzfeld, der nun auf die Hilfe anderer angewiesen ist, versucht verzweifelt Linda dazu zu überreden, die Obduktion nach seinen telefonischen Anweisungen durchzuführen. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Wird Herzfeld seine Tochter noch rechtzeitig finden können? Und wer steckt eigentlich hinter der Entführung?
Der Thriller „Abgeschnitten“ des Autorenduos Sebastian Fitzek und Michael Tsokos ist im Jahr 2012 erschienen und definitiv nichts für schwache Nerven. In kurzen Kapiteln, die aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt werden, und durch gekonnte Szenenwechsel bauen Fitzek und Tsokos Stück für Stück immer mehr Spannung auf und es fällt als Leser schwer, den Roman aus der Hand zu legen. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig, allerdings auch nichts für zarte Gemüter. Brutal und äußerst schonungslos werden die einzelnen Szenarien beschrieben. Wer bereits Werke von Fitzek und Tsokos gelesen hat, wird schnell erkennen, wer welchen Part in welchen Kapiteln übernommen hat. Hervorzuheben sind dabei vor allem die sehr eindrücklich und detailreich beschriebenen Obduktionsszenen des bekannten und angesehen Rechtsmediziners Tsokos.
Aufgrund vieler Charaktere und plötzlicher Wendungen ist es manchmal recht mühsam, dem Handlungsverlauf zu folgen. Diese Art der Darstellung ist allerdings auch interessant, da man als Leser immer mehr über die Charaktere, deren Vergangenheit und ihre Verbindungen zueinander erfahren möchte. Man baut eigene Theorien auf, nur um am Ende mal wieder unwissend da zu stehen. Denn vieles endet einfach vollkommen unerwartet und lässt den Leser für einen Moment mit offenem Mund verharren. So manche Handlung und Verhaltensweise einzelner Charaktere, vor allem zum Ende des Romans, vermag jedoch nicht vollends zu überzeugen.
Der bisher blutigste Roman des Thriller-Experten Fitzek und das erste belletristische Werk Tsokos wurde bereits verfilmt und erscheint am 11. Oktober 2018 in den deutschen Kinos. Man darf gespannt sein, ob der Film diesem äußerst spannenden Buch gerecht wird. Denn es handelt sich hierbei um eine einzigartig herrliche Mischung aus den psychischen Spielchen von Fitzek und den grandiosen rechtsmedizinischen Hintergründen von Tsokos.
Vier Küsse für “Abgeschnitten”. 💋💋💋💋
- V
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Sarah Waters - Die Muschelöffnerin
Let's Get It On: Read a book that features falling in or out of love
Nancy Astley wächst in den 1880ern in Whitstable auf, einem kleinen Ort östlich von London, der für seine Austern berühmt ist. Dort arbeitet die 18-jährige als Muschelöffnerin im elterlichen Restaurant. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten in der nahegelegenen Music Hall, in der sie eines Tages Kitty Butler kennenlernt, die als männlicher Imitator der Star des Ensembles ist. Nancy ist fasziniert von Kitty und beginnt, für diese als Garderobiere zu arbeiten. Als Kitty ein Engagement in London angeboten wird, ziehen die beiden um und stehen bald schon gemeinsam auf der Bühne. Als erstes Duo männlicher Imitatoren feiern sie große Erfolge. Doch auch privat werden die beiden ein Paar. Lange kann dies im viktorianischen England jedoch nicht gut gehen – die Beziehung endet in Tränen und Nancy flieht mit gebrochenem Herzen in eine heruntergekommene Absteige.
Um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, arbeitet sie als männlicher Prostitutierter sowohl für Männer als auch für Frauen, bis sie eines Tages Zuflucht bei sozialistischen Aktivisten findet.
Die mittlerweile mit zahllosen Preisen überhäufte Sarah Waters legte mit Die Muschelöffnerin ein fulminantes Romandebüt vor. Nachdem ihr Buch zunächst von zahlreichen Verlagen abgelehnt worden ist, wurde es schließlich, wenige Jahre nach Erscheinen, sogar als Dreiteiler von der BBC verfilmt. Sarah Waters schildert sehr detailliert die lesbische Subkultur im viktorianischen London, wobei der Leser hier keine vollkommen authentische Beschreibung erwarten darf. Da es praktisch keine Quellen über Lesben in dieser Zeit gibt, hat die Autorin sich ausgemalt, wie es gewesen sein könnte. Immerhin ist sie eine Fachfrau, hat sie doch ihre Doktorarbeit über die viktorianische Ära geschrieben. Diese Fachkenntnis ermöglichte ihr auch sehr detaillierte und anschauliche Beschreibungen der verschiedenen Londoner Stadtteile und Straßen, Bevölkerungsgruppen sowie der politischen Aufbruchstimmung im Land. Dadurch fällt es leicht, sich als Leser völlig in der Geschichte zu verlieren und die eigene Umgebung zu vergessen.
Der Originaltitel des Buches - Tipping the Velvet – gibt übrigens einen Hinweis auf die frivol-freche Sprache, in der Waters die Geschichte verfasst hat. Denn dabei handelt es sich um einen viktorianischen Slang für Cunnilingus. Wer dabei nicht rot wird, wird mit rund 450 Seiten bester Unterhaltung belohnt.
Fünf Küsse für “Die Muschelöffnerin”. 💋💋💋💋💋
- D
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libtips-blog · 6 years
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Hanna Johansen - Ich bin hier bloß die Katze
One and Done: Read a book that you can finish in one day
Bücher aus der Perspektive von Tieren sind im Bereich der Kinderbücher keine Seltenheit. Mit “Ich bin hier bloß die Katze” versucht Hanna Johansen eine Brücke zu schlagen, um alle Lesergenerationen anzusprechen. Ilsebill, Katze einer seit Kurzem fünfköpfigen Familie mit Hund, erzählt in mehreren kurzen Kapiteln von ihrem Leben. Im Vordergrund stehen vor allem Dinge, die sie nicht versteht: Weihnachten, zum Beispiel, oder warum sich Menschen immer so viel zu sagen haben.
Für kleinere Leser ist “Ich bin hier bloß die Katze” ein schöner Einstieg in die Welt der Samtpfoten. Viele kätzische Eigenheiten kommen hier zur Sprache, beispielsweise, dass Katzen es vorziehen, keinen Augenkontakt zu haben, oder dass das Peitschen mit dem Schwanz bei Katzen eine ganz andere Bedeutung hat, als bei Hunden. Kleinere Schwarz-Weiß-Illustrationen lockern die Seiten auf, die Schrift ist groß und gut lesbar.
Auf der anderen Seite wird aber auch schnell deutlich, dass Johansen Jahrgang ‘39 und nicht bemüht ist, sich der heutigen Sprache komplett anzupassen. Ilsebill spricht ein wenig gehobener, mit einigen heutzutage seltenen Worten und spricht den Leser mit “Sie” an, was durchaus zu einer Katze passt. Auf der anderen Seite spricht sie dann allerdings in Bezug auf ihre Besitzer von “Mama” und “Papa”, was sie kindisch wirken lässt. Bedenkt man, dass “Mama” und “Papa” wahrscheinlich die Namen sind, die sie mit den beiden verbindet, weil sie so von ihren Kindern angesprochen werden, macht es wieder Sinn - die eleganteste Variante ist es allerdings nicht.
Über die Eleganz des restlichen Buches lässt sich streiten. Zwar merkt man, dass Johansen seit Jahren Bücher für eine jüngere Zielgruppe schreibt, dieses kaum 130 Seiten starke Werk wirkt aber ein wenig unfokussiert. Oft kommt Ilsebill nicht zum Punkt oder redet um den heißen Brei herum, macht auf eine Sache neugierig und bespricht sie dann doch nicht. Das steuert zwar auch zu dem markanten Stil und dem Humor bei, ist auf Dauer allerdings anstrengend.
Für Kinder, Jugendliche und für zwischendurch, zum Beispiel als Zuglektüre, mag “Ich bin hier bloß die Katze” - und andere Bücher der Reihe wie “Ich bin hier bloß das Kind” - unterhalten. Die Prämisse ist charmant und wer mit dem Humor etwas anfangen kann, dem wird dieses Büchlein sicherlich zusagen. Für diese erwachsene Katzenliebhaberin war es allerdings eher ein Flop.
Zwei Küsse für “Ich bin hier bloß die Katze”. 💋💋
- S
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Alex Flinn - A Kiss in Time
My, What Big Teeth You Have: Read a book that puts a spin on a well-known fairy tale
“I was looking for a little adventure the day I ditched my tour group. But finding a comatose town, with a hot-looking chick asleep in it, was so not what I had in mind.”
Der Amerikaner Jack ist 17 und in den Sommerferien mit einer Reisegruppe unterwegs in Europa. Er besichtigt ein Museum nach dem anderen und langweilt sich zu Tode, auch wenn er seinen Freund, Travis, dabei hat. So überredet er Travis, sich mit ihm davonzuschleichen, um einen Tag am Strand zu verbringen. Durch ihre Unfreundlichkeit dem Hotelportier gegenüber werden sie von diesem aber nicht Richtung Strand, sondern Richtung Wald geschickt. Und hier nimmt die bekannte Geschichte um Dornröschen ihren Lauf. Sie finden eine ungeheuer dicke Dornenhecke, schlagen sich durch, immer noch in der Hoffnung, Strand und Meer zu finden. Doch stattdessen finden sie ein Königreich, das sich im Tiefschlaf befindet. Und sie finden Talia, die Prinzessin. Nach nach dem berühmten Kuss erwacht sowohl das Volk als auch Talia. Sie alle müssen nun mit der Tatsache leben, 300 Jahre geschlafen zu haben und im 21. Jahrhundert aufzuwachen - mit Autos, Handys und Flugzeugen. Talia und Jack laufen schließlich zusammen weg, besorgen ihr moderne Kleidung und einen Pass und fliegen zu Jacks Familie nach Amerika. Doch sie werden von der bösen Hexe Malvolia verfolgt und sehen sich einigen Überraschungen gegenüber.
So erleben Talia und Jack zusammen einige Abenteuer, die sie zusammenschweißen. Es entsteht zwischen ihnen schließlich die wahre Liebe, mit der beide nicht gerechnet hatten. Bis dahin müssen sie sich auch ihren eigenen Dämonen - oder Drachen - stellen, um sich gegenseitig zu retten und zusammen sein zu können.
Alex Flinn hat es in ihrem Buch “A Kiss in Time”, das noch nicht auf deutsch erschienen ist, geschafft, das Märchen um Dornröschen ins 21. Jahrhundert zu katapultieren und es doch als klassisches Märchen mit den typischen Charakteren zu belassen. So gibt es Prinz und Prinzessin, den besten Freund und Helfer des Prinzen, die böse Hexe und einen Drachen. Flinn nutzt Klischees und wandelt sie dann gekonnt in etwas um, das zu ihrer Storyline passt. Das Genre von “A kiss in Time” bleibt jedoch ein Märchen, wenn auch ein etwas moderneres, was dazu führt, dass die Figuren ein wenig flach bleiben. Teilweise wirken auch die Lösungen der auftauchenden Probleme ein wenig weit hergeholt. Aber da es sich um ein Märchen, um eine fantastische Geschichte handelt, ist dies nicht weiter schlimm. Lediglich die plumpe Auflösung am Ende lässt den Leser mit den Augen rollen.
Alex Flinn erzählt die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Jack und von Talia, sodass der Leser beide Sichtweisen kennenlernt. Es ist in recht einfachem Englisch geschrieben, lediglich das ein oder andere mittelalterliche Wort muss vielleicht nachgeschlagen werden.
“A Kiss in Time” bereitet viel Freude beim Lesen und lässt sich daher als sehr kurzweilige Lektüre schnell weglesen.
Vier Küsse für “A kiss in time”. 💋💋💋💋
- M
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Liza Grimm - Die Götter von Asgard
Time of Our Lives: Read a book in which the characters go on an adventure
Die Studentin Ray lebt in München und steht bereits zum zweiten Mal vor den Trümmern ihres Studiums. Eigentlich wäre Ray gerne eine professionelle Sängerin. Ihren Eltern zuliebe und um nicht ständig im Schatten ihrer perfekten älteren Schwester zu stehen, hat sie stattdessen mit dem Studieren begonnen. Als sie mal wieder nicht weiter weiß, steht plötzlich Kára vor ihr und lädt sie ein, mit ihr nach Berlin zu kommen. In dem Glauben, dort an ihrer Musikerkarriere arbeiten zu können, folgt Ray der mysteriösen Unbekannten. Erst später erfährt sie, dass Kára eine Walküre ist und Ray vor den Göttern beschützen möchte. Eine Prophezeiung sagt nämlich voraus, dass eine Heldin das Leben der Götter in Asgard für immer verändern wird. Das Ende der bekannten Götterwelt steht bevor und den Göttern gefällt dies natürlich gar nicht. Ray glaubt Kára kein Wort und ergreift die Flucht. Ausgerechnet sie soll eine Heldin sein? Doch dann läuft sie plötzlich Tyr über den Weg, der von Odin geschickt wurde, um sie an der Erfüllung der Prophezeiung zu hindern. Als sich auch noch Loki, Gott der Listen und Heimtücken, in das Geschehen einmischt, findet sich Ray bald auf einer Reise in das Reich der Götter wieder. Eine Reise, auf der sie herausfinden muss, ob sie wirklich eine Heldin sein kann.
„Die Götter von Asgard“ von Liza Grimm, die bereits unter ihrem wirklichen Namen Jennifer Jäger Romane veröffentlicht hat, erschien im März 2018 und besticht mit einem wunderschönen Cover. Ray ist eine starke Protagonistin, die viel durchmacht und sich einigen Gefahren stellen muss. Sie muss dabei oft erkennen, dass man nicht jedem einfach so vertrauen kann, auch wenn es am Anfang so scheinen mag. Die verschiedensten Charaktere versuchen ihr, wenn auch nicht immer mit guten Absichten, zu helfen und so nimmt das Abenteuer seinen Lauf.
Insgesamt wird in „Die Götter von Asgard“ eine solide Heldengeschichte erzählt, die mit den typischen Motiven spielt. Es gibt einige intensive, allerdings auch viele vorhersehbare Momente. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig und die Hintergründe wirken gut recherchiert. Als Leser kann man so einiges über die nordische Mythologie dazu lernen. Manchmal wird allerdings der Eindruck erweckt, als wolle Grimm in bestimmten Szenen um jeden Preis noch mehr Wissen vermitteln, als die Situation erfordert hätte.
Liza Grimms Geschichte hat großes Potenzial. Die meisten Charaktere wirken allerdings leider etwas blass und werden eher oberflächlich beschrieben. Zudem erwartet man als Leser einen gewissen Höhepunkt in der Geschichte, der ausbleibt. Einige Szenarien erscheinen zu kurz und Probleme werden zu einfach gelöst.
Die wenigen Charaktere, die etwas deutlicher beschrieben werden, weisen jedoch enorme Stärken auf und bringen somit Abwechslung in das Geschehen. Zum einen sei die toughe Kára erwähnt, die eine typische Walküre ist und von der sich manch männlicher Gott eine Scheibe abschneiden könnte. Zum anderen ist jeder einzelne Auftritt von Loki zu genießen, da er stets etwas unberechenbares und unvorhersehbares in die Handlung einbringt.
Wer die nordische Mythologie und Geschichten über Götter mag, der wird hier nichts falsch machen und gut unterhalten werden.
Drei Küsse für “Die Götter von Asgard”. 💋💋💋
- V
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William Faulkner - The Sound and the Fury
Unshelve It: Read a book that's been sitting on your Goodreads Shelves for a while
“The Sound and the Fury” beginnt mit einem 62-seitigen Kapitel aus der Sicht Benjys, eines geistig behinderten Mannes, der nicht dazu fähig ist, Vergangenes von der Gegenwart zu unterscheiden. Dinge, die ihm in der Gegenwart, am 7. April 1928, widerfahren, vermischen sich mit Erlebnissen von mehreren Jahrzehnten. Hinzu kommt eine große Anzahl von Charakteren, teilweise mit denselben Namen, die in unterschiedlichen Zeitebenen Dinge erleben, die zwar alle verflochten sind, aber vom Erzähler nicht erklärt werden - weil er sie selbst nicht verstehen und differenzieren kann.
Diese Herausforderung gleich zu Beginn des Buches ist der Grund, weswegen “The Sound and the Fury” von William Faulkner so lange auf meinem Stapel der ungelesenen Bücher lag. Die einzigartige Erzählperspektive Benjys macht das Einlesen schwierig, und durch die sehr objektiven Beschreibungen fehlt auch der emotionale Kontext. Dieser kommt dann in den nachfolgenden Kapiteln dazu. Das zweite Kapitel behandelt den letzten Tag im Leben einer der Brüder Benjys, Quentin, und wartet mit ganz eigenen Schwierigkeiten auf. Quentin erzählt sehr abstrakt und intellektuell in einem durchgehenden Bewusstseinsstrom, belohnt aber auch mit wunderschön zu lesenden Passagen.
Der Name, “The Sound and the Fury”, zu Deutsch “Schall und Wahn”, verweist auf eine Passage aus Macbeth von Shakespeare: „Leben ist nichts mehr als eine Fabel, erzählt von einem Idioten, voll mit Schall und Wahn, die nichts bedeutet.“ Dies allein gibt schon Aufschluss genug über den lebensverneinenden, pessimistischen Inhalt des Buches.
Im Grunde erzählt Faulkner hier eine komplexe Familiengeschichte. Die Compsons, ehemalige Südstaaten-Aristokraten, können nichts dagegen tun, dass das Ansehen und der Ruhm der Familie über die Jahre immer weiter schwinden, und kämpfen zudem mit finanziellen Nöten, Todesfällen und vielen weiteren Tragödien. Benjy und Quentin sind nur zwei Beispiele von lauter gebrochenen Charakteren, denen das Schicksal übel mitspielt. Die Details sollte sich jeder Leser allerdings selbst erarbeiten. Tüftelt man die einzelnen Beziehungen aus und lässt sich auf den zänkischen Stil ein, erwartet einen ein Buch, das man so garantiert noch nicht gelesen hat. Nur eine gute Stimmung sollte man am Ende nicht erwarten.
Vier Küsse für “The Sound and the Fury”. 💋💋💋💋
- S
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Pete McCarthy - McCarthy’s Bar
It's 12 o'clock Somewhere: Read a book that takes place in a bar or heavily features drinks/drinking
Pete McCarthy ist Ire. Zumindestens halb, mütterlicherseits. So verbrachte er in den britischen Schulferien eine schöne Zeit bei seiner irischen Großmutter. Jetzt, all die Jahre später, begibt er sich auf eine Reise in das Land seiner schönsten Kindheitserinnerungen. Er kauft sich eine alte Schrottkarre und fährt quer durch das Land. Dabei macht er ganz in angelsächsischer Manier Pläne, wie er am nächsten Tag weiter fahren will, um sein Ziel zu erreichen. Diese Pläne wirft er dann aber mehr als einmal über Bord und fährt zum Beispiel statt nach Nordosten lieber nach Südwesten, um die westlichste Stadt Europas, Dingle, die auf gleichnamiger Halbinsel liegt, zu besichtigen.
Auf seiner Reise erlebt er dann so manch haarsträubende, lustige oder auch verrückte Situation in seinen Herbergen oder den Pubs, denn schließlich lautet die achte Reiseregel ja “Lauf niemals an einer Kneipe vorbei, die deinen Namen trägt”. Diese selbst gesetzte Reiseregel befolgend kehrt Pete McCarthy in vielen Pubs ein, die McCarthy heißen, denn dies ist ein häufiger Name in Irland. So wird er in einem Pub, nach einem Pint und einem Gespräch über Familie und Herkunft, zum Geburtstag der Besitzerin eingeladen. In einem anderen Pub wird er bei einem Pint jedoch von einem italienischen Pärchen darüber aufgeklärt, dass er sich niemals in Irland heimisch fühlen werde, da er ja Engländer sei.
Der Comedystar Pete McCarthy nimmt den Leser mit auf eine Tour durch sein Irland. Seine Erlebnisse schildert er in einem mit Ironie und Sarkasmus gespickten schwarzen Humor, der den Leser alle paar Seiten, nunja zum Teil fast alle paar Sätze, laut auflachen, den Kopf schütteln oder einfach nur sprachlos lässt. Er räumt mit vielen Klischees auf und erläutert, was es mit den berühmten irischen Kartoffeln oder auch dem St. Patrick’s Day auf sich hat.
So entwickelt sich das Buch zu einem Porträt Irlands, einem Land voller Widersprüche. Da es sich bei diesem Buch um einen Reisebericht handelt, ist die Handlung sehr linear. Es gibt in jedem neuen Ort, den er auf seiner Reise besucht, etwas zu entdecken, aber jede dieser Geschichten ist in sich abgeschlossen und reiht sich nur an die nächste. Diese Reihung erfolgt durch die spontanen Ortswechsel des Autors auch zufällig, was den Leser, wenn er nicht gerade eine Karte von Irland im Kopf hat, auf der Strecke lässt. Auch wenn der Inhalt teilweise sehr konfus ist, so ist das Buch sprachlich und stilistisch ein absoluter Hit. Daher gibt es 3 Küsse für “McCarthy’s Bar” von Pete McCarthy.
Drei Küsse für “McCarthy’s Bar”. 💋💋💋
- M
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Paulo Coelho - Veronika beschließt zu sterben
You Have a Lovely Accent: Read a book that was translated from another language
Paulo Coelho ist nicht der lyrischste aller Schriftsteller. Sein Stil ist klar und schmucklos, man könnte auch sagen: kunstlos. Bei ihm geht es eher um den Inhalt seiner Werke. Coelho verbrachte einige Jahre seiner Jugend in einer Psychatrie. Seine Eltern ließen ihn damals einweisen, weil er introvertiert war und andere Ambitionen hatte: er wollte Autor werden. “Veronika beschließt zu sterben”, ein Roman, der 1998 erschien, bietet viel Raum für Coelho, seine Gedanken zur menschlichen Psyche, zu Gesundheit und Wahnsinn zu Papier zu bringen und liefert so auch für den Leser einige Denkanstöße. In vielen seiner Romane geht es um Liebe, um den Sinn des Lebens und um Selbstfindung. “Veronika beschließt zu sterben” macht da keine Ausnahme.
Protagonistin ist die junge Veronika, die mit ihren 24 Jahren vom Leben genug hat. Sie ist hübsch und wird von Männern begehrt, ihre Familie liebt sie und sie hat eine Anstellung, bei der sie gutes Geld verdient. Doch sie empfindet nur noch Langeweile, und die immer gleichen Erfahrungen erwecken in ihr den Wunsch, sich das Leben zu nehmen. Sie ist der Auffassung, sie habe alles schon erlebt, und von nun an würde das Leben nur noch bergab gehen. Ihr Suizidversuch misslingt, und sie landet prompt in der Psychiatrie ihres kleinen slowenischen Städtchens, wo ihr zu verstehen gegeben wird, dass sie nur noch ein paar Tage zu leben hat.
Allein durch diese kurze Beschreibung kann man sich als Leser schon vorstellen, wie das Buch verlaufen und schließlich enden wird. Überraschungen gibt es also kaum. Man muss den Mehrwert daher in den Lehren suchen, die Coelho hier dem Leser mal mehr, mal weniger subtil mit auf den Weg gibt. Für die einen sind seine Ausführungen zur Verrücktheit, und wie sehr man eine Prise von ihr braucht, um wirklich glücklich zu werden, inspirierend. Andere werden Coelho als einen spirituellen Spinner abtun, der triviale Lebensweisheiten auf Buchlänge aufpoliert, um möglichst viele Leser abzugreifen. Hier liegt es wie so oft am Leser, ob die angesprochenen Themen ihm etwas bieten können. Doch auch wenn man Coelhos Stil und die Motivationsspruchästhetik mag, wird man die Abgedroschenheit seiner Handlung nicht in Frage stellen können. Ob die Vorstellung, der Sinn des Lebens einer jungen Frau würde darin bestehen, einen Mann kennenzulernen, den sie lieben kann, heutzutage noch modern ist, das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Zwei Küsse für “Veronika beschließt zu sterben”. 💋💋
- S
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Ferdinand von Schirach - Schuld
Won't Be Long: Read a collection of short stories or essays
Ein Internatsschüler wird fast zu Tode gefoltert. Eine junge Frau wird jahrelang von ihrem Ehemann gequält. Ein Mann wird wegen Kindesmissbrauchs angeklagt.
Aristoteles sagte einst: Die Dinge sind, wie sie sind. Doch ist dies tatsächlich immer der Fall? Wann kann man sagen, dass ein Mensch wirklich schuldig ist? Und was genau ist eigentlich die Schuld? Wo wird die Grenze zwischen Schuld und Unschuld gezogen? Es ist ein Diskurs, der so alt ist wie die Menschheit selbst.
In 15 fesselnden Kurzgeschichten regt Ferdinand von Schirach zum Nachdenken über das deutsche Rechtssystem an. Ohne dass es einem als Leser sofort bewusst wird, positioniert man sich. Hinzu kommt, dass einem nicht selten, angesichts der beschriebenen menschlichen Abgründe, der Atem stockt. Fast alle dargestellten Fälle haben absolut unerwartete Verläufe, psychische Veränderungen der handelnden Personen und eine unbeschreibliche Brutalität gemein. Schockierend dabei ist, dass die einzelnen Kurzgeschichten schlicht und einfach der Realität entstammen.
Ferdinand von Schirach ist einer der bekanntesten deutschen Strafverteidiger und erzählt auch in seinem zweiten Buch, das 2010 im Piper Verlag erschienen ist, von besonderen Fällen, mit denen er in seiner Karriere konfrontiert wurde. Jeder Fall basiert auf wahren Erlebnissen seiner Arbeit als Strafverteidiger. Seit 2015 dient das Werk zudem als Grundlage für die ZDF-Krimireihe “SCHULD nach Ferdinand von Schirach”. Wie in seinem äußerst erfolgreichen Debüt „Verbrechen“ kommt auch bei „Schuld“ das Ende nicht selten so, wie man es sich vorgestellt hat: Täter sind keine Täter, Opfer keine Opfer. Schirach bewertet dabei keinesfalls die Frage nach der Schuld. Vielmehr stellt er dar, dass die Schuld nicht immer eindeutig ist. Je mehr Kurzgeschichten man liest, desto mehr stellt man seine eigene Definition von Gut und Böse in Frage.
Auffällig ist Schirachs nüchterner und sachlicher Schreibstil. Es reihen sich kurze, knappe Sätze aneinander, und doch wird alles Wichtige gesagt. Gnadenlos präzise in der Beobachtung und brutal in der Bedeutung beschreibt Schirach seine Erlebnisse, meistens mit einer Pointe und einem gewissen Maß an Humor. Dieser Schreibstil stellt einen gelungenen Kontrast zu den meist sehr emotionalen Fällen dar.
Einige der Fälle wirken in „Schuld“ aber leider nicht so authentisch wie in „Verbrechen“. Es fehlt ein wenig das Menschliche in den Geschichten. In „Verbrechen“ kann man als Leser oft ein tiefes Mitleid mit den beschriebenen Menschen empfinden, egal ob es sich um Täter oder Opfer handelt und was sie getan oder eben nicht getan haben. Dies ist bei den Kurzgeschichten in „Schuld“ nicht immer der Fall.
Schirach schafft es aber auch in diesem Werk wieder, dem Leser einen Spiegel vorzuhalten und die Abgründe der Menschheit aufzuzeigen.
Habt ihr schon mal über den Begriff der Schuld nachgedacht? Nach diesem Buch werdet ihr, völlig egal wie euer Bild vorher war, ein anderes haben.
Vier Küsse für “Schuld”. 💋💋💋💋
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Ghada Samman - Mit dem Taxi nach Beirut 
Lucky to Have You: Read a book that you picked up at a library sale or thrift store
Zwei Menschen – Farah und Yasmina – fahren mit dem Sammeltaxi vom syrischen Damaskus in die libanesische Hauptstadt Beirut. Für sie verkörpert die Stadt die Hoffnung oder vielmehr die Erwartung, Karriere zu machen, reich und berühmt zu werden. Unterwegs steigen noch drei weitere Fahrgäste hinzu: Der Fischer Abu Mustafa ist in Beirut zuhause und verfolgt schon seit 30 Jahren seinen großen Traum – die Zauberlampe zu finden, um sich mit ihrer Hilfe seine drei größten Wünsche zu erfüllen. Er kämpft, ebenso wie der herzkranke Abu Mu’allah, ein weiterer Fahrgast, um das Überleben seiner Familie. Beide leben von der Hand in den Mund. Der fünfte Fahrgast ist Ta’an, der gerade sein Pharmaziestudium abgeschlossen hat und jetzt in seiner Heimatstadt Beirut eine Apotheke eröffnen möchte.
Doch Beirut präsentiert sich als harte und erbarmungslose Stadt. Hier ist jeder Mensch nur so viel wert wie das Geld in seiner Tasche. Die Schere zwischen Arm und Reich ist gigantisch. Zunächst scheint es jedoch für Farah und Yasmina gut zu laufen. Sie tauchen ein in die Welt der Reichen und Mächtigen. Durch sie lernt der Leser die Strippenzieher der Stadt kennen, deren Entscheidungen großen Einfluss auf das Leben der übrigen Fahrgäste haben. Ohne es zu wissen, sind alle Fünf auf die eine oder andere Weise miteinander verbunden.
Früher oder später werden alle auf den Boden der Tatsachen geholt, die Träume und Hoffnungen zerschlagen sich. „Mit dem Taxi nach Beirut“ von Ghada Samman ist ein sehr düsterer Roman. Im Nachwort wird erwähnt, dass die 1974 erstmals erschienene Geschichte als eine Vorahnung des wenige Monate später ausgebrochenen Bürgerkriegs zu lesen ist. Tatsächlich bedient sich die Autorin einer sehr symbolträchtigen Sprache, in die viel hineininterpretiert werden kann. Dazu reicht es aber sicherlich nicht aus, sich mit Motiven in der Literatur auszukennen. Wichtig sind auch Kenntnisse der arabischen Kultur und der politischen Verhältnisse im arabischen Raum der 70er Jahre. Doch auch ohne diese Kenntnisse ermöglicht die Lektüre einen interessanten Einblick in das damalige Leben der Menschen von Beirut.
Der Schreibstil Ghada Sammans ist etwas gewöhnungsbedürftig. Bisweilen fällt es schwer, wörtliche Rede von den inneren Monologen der Protagonisten zu unterscheiden. Doch nach kurzem Einlesen hat man sich schnell daran gewöhnt. Wer sich von düsteren Romanen nicht abschrecken lässt, findet hier ein Stück wertvoller Literatur des 20. Jahrhunderts.
4 Küsse für “Mit dem Taxi nach Beirut”. 💋💋💋💋
- D
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libtips-blog · 6 years
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Mary Crow Dog - Lakota Woman
Girl Power: Read a book about feminism or written by a feminist
“Ein Volk ist unbesiegt, solange die Herzen seiner Frauen nicht bezwungen sind. Sind sie überwunden, dann ist es am Ende, wie tapfer seine Krieger und wie gut deren Waffen auch sein mögen.”
Mit diesem Sprichwort der Cheyenne beginnt der biografische Roman von Mary Crow Dog, die einem Stamm der Lakota angehört und damit eine Sioux-Indianerin ist. Sie ist im Rosebud-Reservat in South Dakota aufgewachsen, unter sehr ärmlichen Verhältnissen. Sie lebte zunächst bei ihren liebenden Großeltern, da ihre Mutter für den Lebensunterhalt der Familie in einem 100 Meilen entfernten Krankenhaus arbeiten musste. Mary hatte Glück, denn es passierte zu dieser Zeit häufig, dass Kinder unter solchen Umständen in Heimen untergebracht wurden, denn “ein WC ist für einen weißen Sozialarbeiter wichtiger als ein gute Großmutter”. Mary erzählt von Rassismus im Alltag, Missionarismus in der Schule und Bewältigungsstrategien der Jugendlichen, die vor allem mit Alkohol und Prügeleien zu tun haben. Sie beschreibt aber auch die Rolle der indianischen Frau, die zwar kulturell und auch spirituell geachtet ist, aber sich auch das Machogehabe ihrer Männer gefallen lassen muss und unter den sexuellen Übergriffen weißer Männer leidet. Sie erzählt von starken Frauen, die sich innerhalb der Stämme eine Stimme verschaffen, indem sie sich an politischen Diskussionen rege beteiligen und auch an Protestaktionen teilnehmen. Einen großen Teil der Geschichte macht die Belagerung von Wounded Knee aus, wo 1890 ein großes Massaker an den Sioux durch die 7. Kavallerie stattgefunden hatte. Mary beschreibt, welche Bedeutung diese aus der Sicht der amerikanischen Ureinwohner hat, sie erzählt, wie sie die Belagerung erlebte und wie sie ihr erstes Kind im Kugelhagel zur Welt brachte. In Wounded Knee lernte sie auch ihren späteren Ehemann Leonard Crow Dog kennen und erzählt von ihren ersten Ehejahren und Erfahrungen als Frau eines wichtigen Medizinmannes.
Aufgezeichnet wurde Marys Geschichte von Richard Erdoes, einem Österreicher, der vor den Nazis floh und sich dann der Bürgerrechtsbewegung der amerikanischen Ureinwohner anschloss. So ist er mittlerweile Autor vieler Werke über Indianer. Die Geschichte ist in 16 Kapitel aufgeteilt, die zwar an sich chronologisch angelegt sind, aber immer wieder Zeitsprünge aufweisen. Dies führt dazu, dass manches verwirrend ist oder auch doppelt erzählt wird.
Erdoes erzählt in einfachen Worten, in direktem Sprachstil. So wirkt es, als würde man als Leser mit Mary bei einer Tasse Kaffee sitzen, eine Zigarette rauchen und ihr zuhören, wie sie von ihrem Leben erzählt. Dieser Eindruck wird durch die Subjektivität der geschilderten Erlebnisse und durch einige Fotos in der Buchmitte unterstützt . Dieses Werk möchte seinen Leser teilhaben lassen an den Gefühlen und den Begebenheiten, eben dem Leben von Mary Crow Dog. Dabei wirkt die Erzählung aber nie mitleidheischend oder übermäßig sentimental.
4 Küsse für “Lakota Woman”. 💋💋💋💋
- M
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libtips-blog · 6 years
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William Golding - Lord of the Flies
Stranded: Read a book that takes place on an island or in which the characters find themselves stranded
Zunächst klingt es traumhaft. Eine Gruppe Jungs strandet ohne Erwachsene auf einer paradiesischen Insel. Die Beschreibungen erwecken eine Urlaubsatmosphäre: Sandstrände, blauer Himmel, weites Meer; Kokosnüsse und Früchte und keine Gefahr weit und breit. Die Jungs können tun, was sie wollen: baden und spielen, Freundschaften schließen und Spaß haben.
Doch ganz ohne Regeln geht es nicht. Schnell wird Ralph, einer der älteren Jungs, zum Anführer erklärt, da er als Erster die Idee hatte, eine Versammlung einzuberufen. Zunächst sind alle mit dieser Lösung zufrieden. Doch als einige der Jungs anfangen, das Jagen von Wildschweinen als wichtiger anzusehen als die von Ralph aufgestellte Regel, das Signalfeuer am Brennen zu erhalten, schaukelt sich die Lage auf der Insel nach und nach hoch. Anspannung liegt in der Luft, und durch die sich häufenden Sichtungen eines Monsters im Dschungel wird die Stimmung der Gruppe nicht besser. Die Situation eskaliert, als Jack, der Anführer des Jagdtrupps, anfängt, seinen eigenen Stamm um sich zu scharen.
“Lord of the Flies” von William Golding zählt nicht zu Unrecht als Klassiker und hat schon viele Schüler zur Weißglut getrieben. Für eine Schullektüre ist das Buch ungemein düster und bedrückend, wird es doch im Laufe der Handlung beinahe zu einer Horrorstory. Im Zentrum des Buches steht vor allem Entropie: die Regeln der Zivilisation werden nach und nach beiseite geworfen und die Gesellschaft kehrt zurück zu ihren barbarischen Wurzeln. Nicht nur zerstören die Jungs auf der Suche nach Macht die Flora und Fauna der Insel, sondern auch ihre eigene Herkunft, Symbolik und schließlich sich selbst.
Erinnert man sich an die eigene Schulzeit zurück, an Situationen, in denen der Lehrer nur mal kurz den Raum verließ und die Dynamik der Klasse sofort umschwang und ihren eigenen Regeln folgte, fühlt sich die Geschichte um die fehlende Unschuld und Hilflosigkeit von Kindern auf einmal ganz bekannt an.
“Maybe there is a beast… maybe it's only us.”
Vier Küsse für “Lord of the Flies”. 💋💋💋💋
- S
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libtips-blog · 6 years
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Michael Bertl - Drei für Moskau
Life Is a Highway: Read a book that features a road trip
Nachdem sein Untermieter abhaut, ohne die letzte Miete zu zahlen, findet Spax in seiner Wohnung große Mengen originalverpackter Scheibenwischerblätter – westdeutsche Markenware. Wenige Monate nach dem Fall der Mauer kann man damit im Osten ein Vermögen verdienen – davon ist Spax überzeugt. Und so überredet er seinen besten Freund Tom, mit ihm in einer alten Schrottkarre 2000 km von Berlin nach Moskau zu fahren, um die Wischerblätter an den Mann zu bringen. Unterwegs sammeln die beiden außerdem die Anhalterin Tina ein, die ebenfalls von Berlin nach Moskau reist, um den Mann zu finden, der ihr Herz gebrochen und ihr Geld gestohlen hat.
Doch ganz so einfach, wie Tom und Spax sich die Fahrt vorgestellt haben, ist es nicht. Die Bürokratie ist in Russland sehr lebhaft so kurz nach der Wende. Die Reisenden müssen sich regelmäßig an vorher festgelegten Orten melden, andernfalls wird nach ihnen gefahndet. Sie dürfen auf gar keinen Fall von der vorgegebenen Route abweichen. Und alle Nase lang müssen Polizisten oder Soldaten bestochen werden, damit die Reise fortgesetzt werden kann. Da diese von Rubel nichts wissen wollen, die D-Mark jedoch an der Grenze komplett gewechselt werden musste, schmilzt der Vorrat an Wischerblättern zusehends.
Die Reise stellt für alle Drei auch eine Flucht dar – vor der Perspektivlosigkeit, mit der sie sich in ihren Berliner Leben konfrontiert sehen – und das in einer Zeit, in der alles möglich scheint. So ist es für sie nicht nur eine Reise in eine fremde Welt, sondern auch zu sich selbst.
Michael Bertl ist Drehbuchautor und Kameramann. Das merkt man seinem Roman „Drei für Moskau“ an. Er hat ein aberwitziges Roadmovie geschaffen, das ohne weiteres genau so verfilmt werden könnte. Die triste polnische, weißrussische und russische Landschaft, durch die die Drei fahren sowie die Menschen, denen sie begegnen, werden aus Toms Perspektive so anschaulich beschrieben, dass man sie bildlich vor sich sieht. Und so sorgt der Roman nicht nur für unterhaltsame Stunden, sondern auch für einen Einblick in die Ostblockstaaten zur Zeit der Wende.
Drei Küsse für “Drei für Moskau”. 💋💋💋
- D
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libtips-blog · 6 years
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Markus Zusak - Underdog
Memories: Read a book that you bought while on vacation
Der 15-jährige Cameron Wolfe lebt mit seinen Eltern und seinen drei Geschwistern in einer Vorstadt von Sydney. Seine Familie lebt das Leben einer typischen australischen Arbeiter-Familie. Cameron und sein älterer Bruder Ruben, die ein sehr enges und freundschaftliches Verhältnis zueinander pflegen, vertreiben sich ihre Freizeit mit allerhand verrückter Ideen. Da das Geld oft nicht reicht, überlegen sie sich Pläne, um an dieses zu gelangen. Die über lange Zeit erdachten Raubzüge ziehen die beiden jedoch nie durch, lediglich an die Idee, bei Pferderennen den großen Gewinn zu erzielen, wagen sie sich heran. Alles scheint ganz normal für Cameron: verrückte Ideen, kein Job, meistens pleite und keine Freundin. Doch dann trifft er auf Rebecca. Von diesem Tag an kreisen seine Gedanken nur noch um sie. Camerons Welt steht von jetzt auf gleich Kopf.
Markus Zusak erzählt in „Underdog“ eine ruhige und recht unspektakuläre Geschichte von einem stillen, nachdenklichen jungen Mann, der auf der Suche nach sich selbst und seinem Platz in der Welt ist. Dieser Roman ist der erste Teil der Wolfe Brothers-Trilogie rund um die beiden Brüder Cameron und Ruben Wolfe, die mit „Fighting Ruben Wolfe“ und „Getting the Girl“ fortgesetzt wird. Da hier zunächst ein Einstieg in die Geschichte geschaffen wird, ist es nicht sehr verwunderlich, dass die Handlung sehr schlicht und inhaltsarm erscheint.
Cameron schildert den Zusammenhalt der Familie und die Verhaltensweisen der einzelnen Charaktere. Dabei kommt vor allem der Aspekt zum Vorschein, dass er sich stets im Schatten seines Bruders Ruben sieht. Dieser sieht einfach besser aus, kommt überall gut an, ist äußerst schlagfertig und kommt mit seinem Leben sehr gut zurecht. So sieht es zumindest Cameron. Diese Selbstzweifel zeigen, wie unsicher der 15-jährige im Reifestadium vom Jugendlichen zum jungen Erwachsenen ist. Er bezeichnet sich als Underdog und sieht sich zwar nicht als Looser aber eben auch nicht als Winner. Dennoch hat er große Vorstellungen vom Leben, die ihn antreiben. Auch wenn die im Roman beschriebenen Ereignisse zunächst nicht besonders wirken, so sind sie für Cameron sehr aufregend.
Die täglichen Erlebnisse verarbeitet er in Träumen, die sich optisch im Text abheben. Der Schreibstil wirkt insgesamt jedoch leider etwas unerfahren. „Underdog“ erschien 1999 und war Markus Zusaks Debütroman. Daher ist es nicht überraschend, dass seine Schreibkunst noch nicht so ausgereift war, wie beispielsweise in seinem späteren, äußerst erfolgreichen Roman „Die Bücherdiebin“.
Drei Küsse für “Underdog”. 💋💋💋
- V
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