perlmuttpoems
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Weird poetry
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perlmuttpoems · 12 days ago
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Die süße Banalität der Alltäglichkeit
In all ihrer Seelentiefe, mit faszinierenden Gedanken, Geschichten, Geheimnissen, haben all diese Menschen einen Putzeimer im Klo stehen, wischen in mechanischer Stille ihre Arbeitsflächen mit einem quietschgelben Lappen ab, tragen dabei ein Shirt von 2013 mit ner Eule drauf, schlagen den Kochlöffel am Topf ab, während der Abluftventilator schurrt und stoßlüften die Nüchternheit des Bügerseins in ihre ätherischen Welten, in denen sonst keine dieser rationalen Regelmäßigkeiten gelten.
Mit all ihren Interessen und inneren Konzepten, stehen bei ihnen die gleichen Dosentomaten von Aldi im Ikearegal. Haben sie die gleiche Schublade mit Gummibändern, zwei Scheren, einer Keksdose gefüllt mit Werkzeug und nem alten Briefumschlag.
Der Geist ist formlos und kennt keine Heimat, doch der Eimer steht pragmatisch im Klo.
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perlmuttpoems · 3 months ago
Text
Auf dem reglosen Asphalt,
der das erstickte Erdreich verdeckt,
zerlaufen seelenbunte Perlmutttränen
aus totgefahrnen Maschinenblut,
begleitet von nymphenartigen Antlitzen
aus rabenschwarzem Teer.
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perlmuttpoems · 4 months ago
Text
Ich schreie,
ich schreie so laut,
ich schreie den Schmerz
einer durchgebrannten Sicherung,
aber ich schreie falsch,
ich muss mich beim Schreien
eloquenter ausdrücken
und Fallbeispiele schreien,
aber egal wie oft
und wie lange ich schreie,
keiner hört die Worte.
Also schrei ich leise.
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perlmuttpoems · 4 months ago
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Steppenwolf in rosa Socken
In den Nanu Nana zu gehen und dort den Grusch zu betrachten, ist für mich ein Sinnbild dafür, dass man am Ende doch ein einfaches, bürgerliches Leben im irdischen Tagesbewusstsein führt. Im Kontrast zu meinen ständigen, schwerelosen, realitätsfernen Gedankenspielen und Verirrungen in entweder metaphysischen oder digitalen Sphären hat das Handfestliche schon fast was Tröstliches. Am Ende steht man doch nur vor den rosa Socken unserer schlichten Wirklichkeit, mit Brüsten drauf, und fragt sich, ob man sie kaufen soll.
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perlmuttpoems · 6 months ago
Text
Unterflügelt
In meiner gesamten selbstinitiierten ungehemmten Unkonventionalität stelle ich fest,
dass es seinen Reiz hat, wenn jene flüchtige Krallen durch mein Fleisch und Knochenmark greifen.
Ich mags wie der unsrige zuvor verschmolzene Atem noch Zeiten danach im selben Rhythmus durch meine Haut pulsiert.
Doch bin ich erschöpft von einer schwarz verkokelten Leere und mir bleibt kalt, wenn jene Krallen an meinem Seelenmembran vorbeigreifen und am Ende jener Mitternacht nur das Fleischgewordene in mir besehnsuchtet berührt werden konnte.
Ich mags nicht wie in dieser übrig gebliebenen Kälte laut und peinlich meine Knochen zittern.
Gern und herzlich tanz ich Hand in Hand, Atem an Atem durchs lodernde Feuer die vielen lauten, die vielen leisen Tänze.
Nur haben jene flimmernden Spuren auf meiner Haut inmitten dieser Momente aus brennendem Herzschlag und Lippe eher etwas von Frostverbrennungen, wenn ebendiese Wangen, Hände und Augen unberührt und kalt bleiben.
Vielleicht will ich nicht mitsamt meiner Worte aufgefressen werden. Vielleicht wünsche mir mehr Vertraute, die meine kryptische Sprache beherrschen, oder sie zumindest zu entschlüsseln versuchen.
Geherzte, die nicht im strömenden Bach meines Seins baden gehen, sondern tief und klar durch die rasant vorbeistreifenden Strömungen schauen und sich in meiner Essenz selbst wiederfinden.
Solche, die sich nicht an meinem Licht die Zigarette anzünden, sondern an ihm die Hände wärmen und sich fröhlich am Flimmern beglücken können.
Jene, die nicht durch meinen Boden und dessen Gräser wühlen, sondern in ihm Samen ihrer Schaffenskraft pflanzen und nähren, und die Wurzeln sich - mit meinem Einverständnis - durch mein Erdreich ausbreiten.
Derartige, die mich nicht nur einatmen und was von mir übrig ist auspusten, sondern solche, in deren Winden ich mich mit geschlossenen Augen, in Resonanz mit unsren Gedanken, treiben lassen kann.
Ich will solche Finger spüren, die über die Handschrift meines geistigen Auges streifen, welche eher den Fräsungen eines Buchdruckers durchs Nadelholz ähneln, als blaue Tinte auf Papier.
Mit meiner Herzensnähe möchte ich jene tiefen Anteile aufwecken, die auch in den Bäumen und Geistern innewohnen. Und möchte diesen flüsternden Anteilen lauschen und näher kommen.
Und wenn du an mir verdurstest, dann bitte nicht an meinem bloßen, irdischen Blut, sondern vielmehr, naja, wie soll ich sagen, an meinem ätherischen Red Bull,
damit wir uns Flügel verleihen können.
Da habe ich noch keine besseren Wörter dafür, lass sie uns gemeinsam erfinden.
Ich wünsch mir solche Begegnungen, die nicht weiter meine Wände einreißen. Ich wünsch mir solche, die durch sie durch gehen.
Und wenn du mich auseinander nimmst, lies zwischen die Zeilen, zwischen die Ritzen des Buchdruckers, und folge den Mustern der Kerben, der Lamellen in ihrem eigensinnig-wirren Duktus, in ihrer grotesken Ästhetik.
Ich verhunger und ich verdurste und ich will was spüren,
denn ich brauche Substanz und Dimension,
und Präsenz und Interaktion,
auf tieferen Ebenen,
in der herzlichen Fülle aus sattem, orange tanzenden Sonnenlicht
oder komplexen Gedankenspielen aus introspektiv fragmentierten, tieffarbigen Farbschichten,
oder all den andren Formen in denen ich dieser fundamentalen Verbundenheit noch zu begegnen habe.
Und mein Weg und meine Entscheidungen durch meine eigene Fragilität treiben mich allesamt zu einer Frage:
Wo ist jene Seele, tiefe Freundschaft, die meine Sprache spricht?
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perlmuttpoems · 7 months ago
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Mächtiger Märzmond
Mächtiger Märzmond, schöpf mir diese Welt neu und schleuder mich in neue, tolle, wundervolle Märchen aus Erfahrungen, Lebensabschnitten und Inspirationen, lass wieder den gefrorenen Bach auftauen und mein Rad des Schicksals kurbeln, schnell mit neuen Wellen, bebend mit Stock und Stein, und mich gleich mit, mit durch den Strom des Lebens, denn wahrhaftig endet der Februar erst ab deinem Scheinen, nachdem die Krähentiere krähen, den Ton ansagen und dein Kommen feiern, bevor die Kriechtiere kriechen, voller Eifer aus dessen Verstecke um die neue, grüne Welt zu umschleiern, frischauf! 
Lass den Bach glasklar sein, so klar, dass ich in ihm das Unbewusste sehe, zumindest so klar, dass ich dies deuten kann; die schweren Steine auf dem Sand, lass sie mich sehen! Lass sie mich lösen! Schritt für Schritt, um die blockierenden Dämme zu zerstören!
So spür ich's sprudeln - laut und voller Bewegung rast das Märzwasser durch meinen Kopf, immer mehr Informationen und Theorien, immer mehr Erfahrungen und das Gefühl, dass die Zeit nicht mehr stillsteht, und so lerne ich wieder das Leben zu spüren, Märzmond, den Strom, den Wandel, den Prozess, den wichtigsten Neuanfang des Jahres - mit Jubeln begrüße ich das Ostarafest!
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perlmuttpoems · 7 months ago
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Wiedererkennung der Hexe
Ich kann’s nicht fassen, dass ich vergessen hab, wie verwunschen ich mich fühle, wenn ich den ersten Funken mit dem Feuerzeug sprüh.
Ratsch
Wie ich gespannt drauf warte, bis die Spaghetti endlich brennt, dessen Kokel angenehm und leicht rauchig-süß duftet, und ich mit ihr einen Kerzendocht anzünde, in dem ein saftes Licht erglüht.
Was für einen innigen Moment ich mit der Kerze habe, weil wir gerade ein neues Leben erschaffen, einen flimmernden und flackernden Lichtkörper, der tanzt und tobt und scheint, und sich einfach freut, da zu sein.
Wie sich mein Altar freut, benutzt zu werden. Wie ich den Tick hab, den verkokelten Teil der Spaghetti abzutrennen und ihn, nachdem ich gemerkt hab, was ich getan hab, in ein Gläschen mit schwarzem Salz zu geben.
Wie die ganzen alten Gläschen im Regal noch genauso hell klimmern und klacksen. Wie mir die Idee kommt, ein Räucherstäbchen anzuzünden, wo ich doch jetzt dabei bin, mich mit den rauchigen Schleiern andrer Welten zu verbinden.
Wie ich den Geruch des unangezündeten Stäbchens sanft einatme, weil derselbige Geruch nach dem Anzünden erst nach einer gewissen Phase aus Herzhaftem Räucherschinkengeruch zurückkehrt.
Wie mir beim Einstecken des Stäbchens auffällt, dass da noch ein Stäbchenrest im Halter steckt und ich ihn erst mal entfernen muss.
Wie ich die ersten Chants wieder anmache und die Texte noch weiß - Isis, Astarte, Diana, Hekate, Demeter, Kali, Innana - mich nach langer Zeit wieder in eine intuitive Trance begebe, in eine Halbtrance zurückkehre nach dem Tafelsalz greife und um mich rum einen Salzkreis ziehe, die restlichen Salzkrümel auf meinen Fingerspitzen an meinen Beinen abstreife.
Wie sich um mich rum ein schützendes Membran bildet. Wie ich Objekte neben mir spüre, bevor ich sie physisch berühre. Wie ich den feinstofflichen Raum der Dinge erfasse und ertaste.
Wie ich meine Hand zur Decke ausstrecke, meine Aura beobachte, wie sich aus ihr Rauchschleier bilden und Flammenblitze entfachen.
Wie ich lächle und mir denk: Es ist schön, immer noch eine Hexe zu sein.
So soll es sein. )o(
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perlmuttpoems · 7 months ago
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Dönerspieß
Ich weiß du bist Kunst und, um ehrlich zu sein, ich versteh sie nicht so ganz.
Irgendwas mit Bierflaschen, nichts in der Brieftasche, Skulpturen und Installationen aus Kaugummi und Zigarettenstummeln und Dosenravioli von Maggi im Straßenlichterglanz.
Sprechgesang und Saufparties und etabliertes Wissen über die Politik und Kaviar serviert auf einem uhrigen Fliesentisch. Ein Großstadtlandei, das überall reinpasst, während dein freier Geist aus der Masse weicht.
Du hast sowas simples mit etwas so revolutionärem, ähnlich den Sonnen. Doch dein Brutzeln ist anders - sonst war ich immer die Erde die sich um eine Sonne dreht, der wärmesuchende grünblaue Planet, der jeden Mikroorganismus in Sonnenlicht durchtränken möchte -
bei dir bin ich n Dönerspieß.
Anders gut.
Und ich weiß nicht ganz wie viel du mit mir anfangen kannst, wenn ich aufgewühlt die Tiefen meines Verstandes - oder besser noch - mein Idealselbst versuche, in drei Sätzen zu erklären, während wir die Wolken anstarren und ich dir irgendwelche Dinge erzähle - dass ich in Wolken ausschließlich Drachen sehe und wie ich sie als metaphysische Wesen interpretiere die buchstäblich über den Himmel fliegen,... -
Und du still und freundlich mit einer allumfassenden nüchternen Anerkennung in den Himmel blickst, lächelst, einfach so da bist, chillst.
Nur wenn ich dich seh, gute Dame, dann kann ich nicht chillen!!!
Stattdessen berichte ich dir den Fakt, dass wir unseren Finger abbeißen könnten wie eine Karotte, unser Hirn uns aber dran hindert,... - diese Floskeln alle, diese Sätze die ich von meinem Tagesbewusstsein schon paar mal zu oft gehört hab, denn in der Praxis scheint meine Seele dann doch nicht so tiefgreifend zu sein, wenn du vor mir bist, dahinscheinst und mich zum Brutzeln bringst!
Ich versuche diese laute Lautlosigkeit zwischen uns als ein angenehmes Danebenexistieren umzuinterpretieren, wie du es vielleicht gerade tust, glaub ich, doch scheitere, weil ich nur daran denke wie fasziniert ich von dir als Menschen bin.
Und um ehrlich zu sein, ich spüre bei dir eine so unheimliche Nervosität, weil du so makellos in deiner eigenen Seelenspache bist, dass es mir die Sprache verschlägt. Vielleicht macht es mich auch einfach irre, wie wenig du von deinem Wesen verbalisierst und es einfach bist. Und dass ich mir irgendwo wünsche, ich könnte dich mit irgendwas erreichen, dich inspirieren, dich zum Lachen bringen, dir Rat geben, doch ich sehe nichts Ratbares, ich kann mich nur um meine eigene Achse drehen. Denn bei dir bin ich ein Dönerspieß. Es ist als wärst du mit allem im Leben bereits angekommen, eine alte Seele die einfach nur neue Dinge auf dieser erleben will und weiß wie man chillt.
Und wenn ich dich gerade nicht zulaber, dann mach ich das, was ich meistens tu, wenn ich nicht aufhören kann, an einen Menschen - oder Dönergrill - zu denken: Ich dreh mich weg, nach einem hastigen Blick, Vollautomatik, als sei ich deinem Edge und deiner Brutzelei nie begegnet. Ich spieß mich kapitulierend an dir auf, denn bist der Gerät und ich gerate ins Schwitzen.
Erklär mir bitte, wie ist man ein Dönerspieß?
Wie sind Dönerspieße??
Was machen Dönerspieße???
Existentielle Krise!!!
Ich esse nicht mal Döner!!!!
Dönerspieß ist ein Lifestyle und ich leb ihn nicht, ich kenn ihn nicht, ich dreh mich nur ganz peinlich um meine eigene Achse, während du alle meine Seiten anbrutzelst und frag mich ob ich es richtig mach!!!!!
Und wem gehört diese fucking Dönerbude?
Oh Dönergriller, Schöpfer dieses Kult-Universums namens Döner-Imbiß mit Scharf-S, erklär mir mehr über das Mysterium Dönersonne, über den Gerät der mich da so dahinbrutzeln lässt über diese mir noch uneingeweihte Underground-Dönerwelt!
Du bist der Grill, ich bin das Tier. Anmerkung, ich bin veganer Dönerspieß,
auf Basis von Weizenprotein, auf Nachbiss delikat, ja erst auf Nachbiss gewiss ganz zart.
Kann Spuren von Sehnsucht enthalten.
Jetzt hör doch endlich auf so toll zu sein, mir ist schon ganz schwindlig!!!
Und so dreh ich mich weiter, kerzengrad im Uhrzeigerprinzip
der Geräts Dönerspieß,
drehe meine Pirouetten,
drehe mich blöder,
diese blöde Idylle,
mein Schädel dröhnt,
welch dröhende Fülle.
Döner macht schöner.
Döner macht schöner.
Dönergriller, dein Dönergrill macht alles schöner.
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perlmuttpoems · 7 months ago
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Placeboliebe
Ein Phantom von dem ich mir erhoffe nie den Namen zu erfahren und ich kreuzten einst flüchtige Blicke. So schön weit weg, so schön wenig Wissen meinerseits über dich, so schön wenig Wissen deinerseits über mich. Genau richtig.
Eine Placebo für alle Wunder dieser Welt, ein Surrogat noch so schön unausgedrückt. Und ehe ich mich mit der Versuchung versehe deine Seele mit dem Ausdruck von Haselnussbäumen und Fichten zu personifizieren und zu sugarcoaten, die meine Seele im Licht von Cranberries und Wiesenblüten glänzen lässt-
Zu spät.
Dennoch!
Ich will nicht wissen wer du bist, weil es so schön ist sich vorzustellen wer du sein könntest. Ich will nicht, dass du weißt wer ich bin, weil ich dir so viel Freiraum geben will, in deinem Kopf eine Präsenz von mir zu erschaffen, die so ist wie ich und gleichzeitig nicht.
Aus deiner vagen Präsenz forme ich eigennützig die schönste Vorstellung einer Seele - eine Seele die mir noch nie an meinen Synapsen klebte, mir noch nie den Magen umdrehte, noch nie der Grund war, dass mein Kopf mich in Blockaden quälte, wenn das Gesetz der Resonanz mal nicht so vegan war und mich meine Omen haben dem Tod in die Augen blicken lassen, bleib stehen!
Es ist so schön dich von der Entfernung, wenn nicht, nie wieder zu sehen.
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perlmuttpoems · 7 months ago
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Fremde Welt
Hab mir schon die ganze Welt erklärt und am schwersten begreif ich mich selbst, diese surreale Inkarnation die sich anfühlt, als hätte sie die falsche Ausfahrt genommen.
Als wäre dessen Gegenwart die Zukunft, als würden die Tage immer kürzer werden, als wäre der Planet seit 19 Jahren ein fremder, als stünde man den Geistern, Bäumen und Tieren näher als den Menschen.
Man beobachtet wie Menschen ins komplette Chaos stürzen und sich nur noch als Massen ihrer eigenen Art sehen, nicht als Individuen und nicht als Teil vom großen, allumfassenden Ganzen.
Kinder werden von denen, die das innere Kind verloren haben behandelt wie andere Lebensformen, und die Erwachsenen dürfen keinen Spaß mehr haben, schleifen sich Freude und Bauchgefühl vom Leib.
Diese Welt strebt nach Innovation in Form von Technologien die es uns ermöglichen, faul zu sein, andersrum interessiert es die mit der meisten Lebenserfahrung am wenigsten, wie der eigene Planet zugrunde geht und diskutieren über Zivilisationen auf dem Mars, als wäre es nicht einfacher zu reparieren was man hat.
Lerne Zeug mit Algebra, schlauer Shit aber ganz klar nicht vereinbar mit dem Gedanken, dass das Leben mehr Verstand für Lebendigkeit verlangt.
Und so schließe ich zwei von meinen Augen und öffne das dritte und falle in Fantasie, die mir Sicherheit, flimmerndes Licht, ein cooles Opossum und Phantomschmerzen gibt.
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perlmuttpoems · 7 months ago
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Existenzängste
Wenn ich meinen Crushes gestanden hab, dass ich sie mag, meinen Rucksack gepackt, ein Fahrrad vom Nachbarn geklaut, und mich dazu betan hab, zwischen Sturm und Hügeln Richtung Verwandtschaft aufzubrechen, Schutz zu finden, bevor sich die Geschichte wiederholt und der Himmel über uns zerreißt und auf uns eindringt,
dann hoffe ich mit schwerem Herzen, dass ich es geschafft habe, mich in diesem Leben, zumindest für wenige Menschen, noch für ein paar Jahrzehnte verewigt zu haben.
Hier, in der jetzigen alten, brodelnd-heilen Welt mit Hoffnung und ohne Zuversicht, werden die Tage kälter, die Hagebutten süßer, die Rabenschreie schärfer.
Morgens sitz ich dicht an dicht mit Realschülern in nem Linienbus, muss etwas drüber cringen, wie die pubertierenden Kinder etwas zu laut über Tiktoks reden.
Ich schau aus dem Fenster in die Welt und verhunger. Die Gezeiten und meine Umstände schaben mir die Frage in meine Seele, wie ich es ertragen kann, in dieser Welt zu leben und suche die Antwort im Schreiben, in der Kunst, in Hesses Worten, zwischen Modeschmuck und Druckerzubehör, beim Kuscheln mit Hasen, beim Tanzen mit Wölfen.
Mittags werfen ich und der fruity Kassierer uns aus unsren müden und ausgeheulten Augen letzter Nacht einen verständnisvollen und bemitleidenden Blick zu. Ich sammel keine Punkte und packe die Strumpfhosen, von welchen ich zuhause feststellte, dass es doch nur Strümpfe waren in meinen Rucksack und verschwinde.
Im ersten Moment fühl ich mich vollkommen, und im nächsten Moment unglaublich ausgehöhlt und aufgefressen. Und möchte immer wieder aufgefressen werden, weil es mir das Gefühl gibt, am Leben zu sein.
Abends sitz ich dicht an dicht mit Arbeitern der Mittelschicht in nem Linienbus, muss etwas drüber cringen, wie die Softshelljackenträger ihren Android-Benachrichtigungssound etwas zu laut eingestellt haben.
Ich höre La Femme in moderater Lautstärke und denke an die Grausamkeit der Welt. Ich fühle mich dem kaputten und menschenverachtenden System hilflos ausgesetzt.
Innerlich schrei ich Stopp, weil ichs nicht mehr ertragen kann, drücke im Bus auf den Stoppknopf und flüchte, flüchte vorbei an Silhouetten die ich kennen könnte, aber mir gerade nicht anschauen kann, Blicke sind so furchtbar eindringend, flüchte auf die Strecke zum nächsten Nachbarort, und beeile mich, als würde mich die Präsenz der vielen Leute einholen und verschlingen wollen. Ich fühle mich gerade so weltfremd.
Ich lande unter warmem, grellem Laternenlicht und besinne mich. Bisschen frisch. Ich bewege mich. Ich begebe mich. Und renn.
Ich renn unter dem Mitternachtshimmel des frühen Abends mit der Warnung auf meinem Handy, dass ich die Lautstärke von Slipknot runterschrauben sollte. Doch wenn ich das tu, dann hör ich mich wieder. Und wenn ich mich wieder hör, dann ersticke ich. Alles ist Trash und tut mir weh. Mein Auge zuckt und meine Brille beschlägt.
Muss ich zuerst lernen, meinen Abschied zu umgehen, oder lernen, mit ihm umzugehen?
Nun bin ich getrieben von einer Kraft, weil ich getrieben von einer Angst bin, die Angst treibt mich an, zu schaffen, zu hinterlassen, zu machen für was ich zu blockiert war. Und so mache ich, und schaffe, und weine, und schreie innerlich.
Und verzweifle. Und verweile. Und bleibe.
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perlmuttpoems · 7 months ago
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Dem Wahnsinn in die Augen zu sehen
In deinen Augen steckt das wahnhaft Verwirrte, das ständig versucht sich im Moment zu sammeln um Sinn zu ergeben. In dir bebt permanent der Versuch und das Elend, deine Realitätsferne in das was für andre ist zu integrieren. 
Da scheint was in deinen Augen gebrochen zu sein, und bei jedem willkürlichen Hieb des Rades aus deinen inneren Konflikten fließt deine Seelenenergie aus der Iris ins Abyss, wird hineinverschluckt in eine stumme, schreiend verlorene Welt.
Entfremdet schwebst du zwischen Welten und dein Blick entgleitet in innere Ferne. Ein Flimmern bleibt von dem, was war, und dein Schaffen ist ein sehnsüchtiges Krallen und Nichtloslassen dieses Flimmerns, das in kurzen, regen Momenten in deinen sonst so leeren Augen brennt.
Manchmal scheint es mir, du siehst im ersten Moment die Welt zu scharf, und in den nächsten zu verschwommen. Dein geplagter Blick erfasst nur Fragmente, die wie Scherben durch die Luft wirbeln, und nie ganz zusammenfinden.
Und unter Einflüssen dieser verzerrten Sicht verlierst du dich, während du versuchst, dich selbst zu finden.
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perlmuttpoems · 7 months ago
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Internet der Bäume
Wenn du dich unter blauem Himmel und braunem Grund nur auf den Moment besinnst, und deine Sinnesreize auf das beseelte Innenleben jener stummen Lebewesen richtest, öffnet sich dir jene Eingebung:
Unter der Erdoberfläche flüstern Wurzeln in einem Netz, das alle pflanzlichen Philosophen miteinander verbindet.
Die ehrwürdigen Denker, alte Bäume jener Wälder schließen sich zusammen und teilen sich all ihre Beobachtungen und Weisheiten mit, ohne je den Ort zu verlassen.
Unter ihnen beseelen sich ebenso die lebendig flimmernden Blüten und Gräser, die über kleine Distanzen klatschen und tratschen und ihre etwas einfachere Realitätswahrnehmung mit anderen Wesen teilen.
Und über all dem, auf dem Erdboden der vermeintlichen Tatsachen, hören wir Menschen meist nur das Rascheln der Blätter im Wind.
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perlmuttpoems · 7 months ago
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Bleib in lyrischer Unvernunft
Ich bin kein Goethe und kein Brecht, und mein Nachname kommt nur nah an Bukowski ran.
Aber fühl ich mich mit den weisen Dichtern dicht eingeweiht in ihre großen Gefühle und tiefen Gedanken.
Wie schade, dass ihre Werke an den Schulen zu Brei analysiert werden, primitivisiert werden, bis in ihnen kein Zauber mehr innewohnt, und krampfhaft versucht wird, Antithesen und Metonymien aus jeder Strophe rauszukratzen, weil Gedichte ja nicht mehr als Stilmittel sind, die Kommentare und Leserbriefe müssen da immerhin auch durch.
Scheiß drauf! Gedichte sind ein unerschütterliches Ergebnis unseres tiefsten Inneren und sind so belebt, weil wir diese Worte mit Sanftmut, Wut und Stumpfheit aufladen.
Es ist ein magisches Handwerk, das aus einem selbst entspringt, ein Freudenschrei, ein Hilfeschrei, ein loderndes Feuer, ein bodenloses Meer, in vielen Worten, in wenigen Worten, komprimiert und extrahiert: eine komplexe Weltgeschichte und eine achtsame Erfahrungsbrise, ein Kotzen von Blümchen, ein Weinen von pechschwarzem Teer.
Ich kann Aposiopese nicht mal aussprechen!
Man muss komplett ausflippen und maßlos überreagieren, rebellieren gegen alte Muster und den Schmerz der Welt, helfen und verstören, erkennen und empören!
Gedichte sind ein kunstvoller Zugang zu seinem tiefsten Inneren und wenn du sie liest, dann musst du lachen und weinen.
Und wenn du sie vorliest, die ganze Welt zum Lachen und Weinen bringen, denn sie sind dazu da, deine Gefühle zu transportieren.
Denk nicht an Stilmittel, denk an deine große Liebe, deinen größten Feind, die Kriege in dir und an deinen Frieden.
Und wenn es Prosa wird, wird sie geil.
Nimm Abschied von den Ratschlägen deines Lehrers und gesunde! Fühle! Deine Worte sind dein lyrisches Manifest!
Die Gefühle die du spürst, schreib sie auf. Transportier jenes Gefühl, das irgendwann jemand in zehn, fünfzig, hundert Jahren genauso nachfühlen wird und sich dann vielleicht zum ersten Mal verstanden fühlt.
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perlmuttpoems · 7 months ago
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Lass deine Liebe sanft aus deinem Seelengitter in meine Hände gerinnen
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perlmuttpoems · 7 months ago
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Wachsen
Ich muss irgendwie verarbeiten, während ich im Dunkeln liege, dass meine Arme und Beine so viel länger sind, als ich sie in Erinnerung habe.
Dass mein Körper bis ans andere Ende des Bettes existiert und mein Geist und Verstand das gefühlt meilenweit entfernte Ende meines Körpers steuern können.
Die Distanz zu meinem bisherigen Leben wird immer größer, Raum und Zeit dehnen sich aus und dehnen mich mit, wie ein langgezogener Kaugummi im Zahn der Zeit.
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perlmuttpoems · 7 months ago
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Aus Hyperbel wurde Oxymoron
Als ich mich verstellte, mir sagte aus Hyperbel würde Litotes werden, war mir nicht bewusst, dass andere Menschen sehen würden, dass ich mich verstellte - genauso wie ich es bei anderen erkannte.
Wenn man sich verstellt, treten besonders jene Eigenschaften hervor, die die eigenen Unsicherheiten widerspiegeln.
Wer von sich behauptet, heimtückisch zu sein, fürchtet oft als süß oder unschuldig wahrgenommen zu werden.
Wer in allen Lebenslagen betont, eine völlig andere Meinung zu haben, hat oft Angst, als langweilig empfunden zu werden.
Wer sich besonders männlich gibt und alles Feminine ablehnt, hat oft Angst, als angreifbar angesehen zu werden.
Wer gezielt versucht, elegant und makellos zu wirken, hat oft Angst, wegen seines eigenen aufbrausenden Wesens abgelehnt zu werden.
Ich war keine Litotes geworden und seitdem ich das weiß, kann ich wieder atmen.
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