Tumgik
#Öffentlicher Nahverkehr
techniktagebuch · 7 months
Text
Oktober 2023
Das Leihrad und ich
Die reinen Homeofficezeiten sind vorbei, bei mir und meinem Mann sind jetzt feste Präsenztage erforderlich. Ich muss mir also Strategien für den Weg ins Büro zurechtlegen, wenn ich unser Auto nicht nutzen kann. Die Bahnverbindung ist unnötig umständlich, da ich erst ein Stück nach Norden fahre, umsteige, dann nach Westen fahre und dann wieder nach Süden fahre (oder das letzte Stück laufe). Praktisch wäre es, an einer früheren Haltestelle auszusteigen und dann etwa eine Viertelstunde eine gerade, mit Fahrradweg ausgebaute Strecke mit dem Fahrrad zu fahren. Aber zur Rush-Hour ein sperriges Hollandrad mit in die Straßenbahn zu nehmen, so viel Nervenstärke besitze ich dann doch nicht.
Ich habe ohnehin schon länger überlegt, mir das inzwischen 49 Euro teure Deutschlandticket zu besorgen, jetzt wo ich wieder deutlich mehr in der Nachbarstadt, wo ich auch arbeite, unterwegs bin. Ich laufe an einem Plakat vorbei, bei dem der örtliche Verkehrsverbund damit wirbt, damit die dazugehörigen Leihräder 30 Minuten lang zu nutzen. Selbst wenn dies für einen ganzen Tag gälte, wie ich irrigerweise erst annehme (es gilt pro angefangene Fahrt), würde das für meine Zwecke ausreichen.
Also buche ich über die App des Verkehrsverbunds das Deutschlandticket und installiere mir die Nextbike-App, über die man dann die Fahrräder leihen kann. Oder, könnte, denn das geht mit meinem Ticket nicht. Das geht nur mit einem physischen Ticket in Form einer Karte, das ich erst mit einem Monat Vorlauf beim Verkehrsverbund bestellen muss.
Zähneknirschend storniere ich also das Abo des Deutschlandtickets, fahre einen Monat mit meinem Ticket in der App Bahn, bis mich per Post meine neue Verkehrsverbundkarte erreicht. Mit der dort eingeprägten Nummer kann ich mich nun endlich bei Nextbike registrieren. Nach einer symbolischen Zahlung von einem Euro über Paypal kann ich nun jedes Rad des Anbieters pro Fahrt für 30 Minuten kostenlos benutzen.
In der App werden mir per GPS nun in einem begrenzten Radius freie Fahrräder angezeigt. Ich kann sie für 15 Minuten reservieren, mit der Navigationsfunktion finden und per Scan des QR-Codes am Fahrrad das Schloss öffnen und losfahren. Das Schloss wieder zu schließen beendet die Fahrt.
Ich stelle fest, dass mein Arbeitsweg geradezu ideal für diese Art der Fortbewegung ist. Nur wenige Laufminuten von der Haltestelle entfernt, an der ich aussteige, in Richtung des Weges zu meiner Arbeitsstelle, befindet sich die Universität, wo immer viele dieser Räder herumstehen und es auch eine offizielle Bikestation des Anbieters gibt. Ich komme gut mit dem Leihbikes zurecht. Sie haben zwar nur drei Gänge und erstmal falle ich fast runter, weil es keine Rücktrittbremse gibt, aber wir gewöhnen uns schnell aneinander. Und so werde ich regelmäßige Benutzerin des Bikesharings. Folgende Dinge fallen mir dabei auf.
Das Nutzen der App zum Leihen und das Tracken des Radweges zieht aus meinem schon reichlich betagten Pixel 4 sehr viel Akku. Ich gewöhne mir also an, eine Powerbank dabeizuhaben.
Die Reservierungsfunktion ist sehr unzuverlässig. Manchmal ist das Bike schon weg, wenn ich am angeblichen Abstellort ankomme, einmal wird es mir vor der Nase weggeliehen. Manchmal wird ein Rad auch als verfügbar in der App angezeigt, ist dann aber doch schon reserviert, wenn man ankommt.
Es gibt ältere und neuere Modelle der Fahrräder, die sich vor allem daran unterscheiden, wie die Sicherung der Sättel montiert ist und wie leicht oder schwer diese zu öffnen und zu schließen ist.
Leider kann man nicht ersehen, ob ein Bike defekt ist, bevor man es ausleiht. Den Schaden kann man in der App melden.
Der/die durchschnittliche Bikesharingnutzer*in stellt den Sattel auf Höhe 2 ein, ich brauche aber Höhe 1 und muss oft sehr unelegant am Sattel herumrütteln, bevor er sich abwärts bewegt.
Die Leihbikes des Verkehrsverbundes sind ziemlich rare Güter. Wenn ich nicht gerade kurze Erledigungen damit mache und die Fahrpausenfunktion verwende, ist ein Bike, was ich zuvor abgestellt habe, nach ein oder zwei Stunden ziemlich sicher bereits weg. Bikes der Deutschen Bahn oder anderer Anbieter sehe ich dagegen häufiger. Ich gehe davon aus, dass es daran liegt, dass Student*innen, genau wie ich, mit ihrem Semesterticket die kostenlosen 30 Minuten in Anspruch nehmen.
Inzwischen habe ich mich so an die Nutzung der Leihbikes gewöhnt, dass ich auch für andere Strecken in die Stadt weniger komplizierte Bahnrouten benutze oder das Auto in Fahrradreichweite parke, statt in der notorisch zugeparkten Innenstadt. Nur leider ist, wie gesagt, die Konkurrenz um diese Räder relativ hoch. Ich hoffe auf Nachrüstung, denn noch einen extra Tarif bei einem anderen Anbieter wie der DB buchen möchte ich eigentlich nicht.
(Angela Heider-Willms)
7 notes · View notes
askaniatravel · 2 days
Text
Nachhaltige Mobilität | Das Salzburger Land führt preisgünstigen ÖPNV ein
Das Reisen wird billiger im Salburger Land. Alle Infos im heutigen Artikel... #Salzburg #Österreich #Kurzurlaub #Trip #Freizeit
Photo by Scott Webb on Pexels.com Planen Sie Ihren nächsten Kurzurlaub im österreichischen Salzburger Land? Dann haben wir großartige Neuigkeiten für Sie! Ab Juli 2025 wird es für Touristen und Kurzurlauber möglich sein, den öffentlichen Nahverkehr im gesamten Bundesland für nur 50 Cent pro Tag zu nutzen. Diese wegweisende Initiative des Salzburger Landes zielt darauf ab, nicht nur die Mobilität…
Tumblr media
View On WordPress
0 notes
bauerntanz · 8 months
Text
Kreuzchen
Laut Prof. Dr. Thomas Groß verstößt der Stadtrat in #Osnabrück mit seinen ÖPNV-Einsparungen gegen das #Klimaschutzgesetz. Deswegen geht er jetzt gegen den Beschluss vor. Was da mit #Lingen zu tun hat, schreibe ich in meinem Blog. robertkoop.wordpress.com
Vor einer Woche habe ich im Verwaltungsausschuss unserer Stadt Lingen (Ems) nachgefragt, was eigentlich aus dem, auf Drängen der Grünen gefassten Beschluss geworden ist, bei und in allen Vorlagen für die Beratung im Rat und den Ausschüssen eine “Bewertung der Klimaschutzbelange” vorzunehmen, “insbesondere im Hinblick auf die CO2-Auswirkungen”. Das nämlich steht seit geraumer Zeit in § 1 der…
Tumblr media
View On WordPress
0 notes
berlinverkehr · 1 year
Text
Seilbahn: Gärten der Welt (II), aus Senat
Seilbahn: Gärten der Welt (II), aus Senat
06.12.2022 … Frage 3:Welche Vereinbarungen gibt es zwischen der #Grün Berlin GmbH und der #Leitner AG zum Betrieb der #Seilbahn?Frage 4:Für wie lange ist der #Betrieb der Seilbahn aktuell gesichertAntwort zu 3 und 4:Die Grün Berlin GmbH hat hierzu mitgeteilt:„Die #landeseigene Grün Berlin hat am 27.10.2022 den Vertrag zum Betrieb der Seilbahn mit der Leitner Seilbahn Berlin GmbH verlängert. Der…
View On WordPress
0 notes
liebelesbe · 10 months
Text
Ich kann mir nie merken wofür genau ÖPNV steht... öffentlicher Penis-Nahverkehr. idk.
147 notes · View notes
waechter · 6 months
Text
Ich war in Lübeck (Nerd-Edition)
Was habe ich gelernt?
Ich dachte immer, der "Krähenteich" ist so ein insider-Name. So, wie bei uns im Dorf der kleine Bach "Mühlenbach" heißt, ohne offiziell diesen Namen zu tragen. Aber nein, der Krähenteich heißt offiziell so und ist auf der Altstadt-Insel und allen bekannt - ups.
Also natürlich war ich da! Und siehe da: es wurde sogar der Krähenteich zum Drehen benutzt als er in S2E11 vorkam!
Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media
Und im Rathaus war ich auch. Die Treppe sieht bis auf die fehlenden Kerzenleuchter genauso aus wie in S2E1 :D (Näher ran durfte ich nicht, aber ich habe höflich gefragt, ob ich ein Foto machen darf.)
Tumblr media Tumblr media
Und zu guter Letzt. War ich bei der Villa. Beim Haus. Am fucking Arsch der Welt. Sie wurde in den letzten 20 Jahren allerdings renoviert, ist nun in Privatbesitz und hatte auch ein sehr deutliches "Kein Durchgang"-Schild. Also ist das alles, was ich vom Haus habe:
Tumblr media
(Die Adresse ist: Zur Kupfermühle, 23843 Travenbrück-Sühlen)
Und so sah es in der Gegend aus (nein, es gab keinen Gehweg):
Tumblr media Tumblr media
Abfahrtzeiten der nächsten Bushaltestelle (Symbolbild öffentlicher Nahverkehr auf dem Land):
Tumblr media
Und zum Schluss noch ein paar coole Bilder aus dem Holstentor-Museum:
Tumblr media Tumblr media Tumblr media
Wie die ganze Holstentoranlage früher aussah
Und:
Tumblr media Tumblr media
Dieses coole Modell vom alten Lübeck!
Ansonsten: Wenn ihr auch mal in Lübeck seid - besucht das Holstentormuseum und das Hansemuseum (gerade Letzteres lohnt sich wirklich für den Preis und ist so cool!), spart euch das Niederregerhaus und die Hafenrundfahrt und habt Spaß :D
14 notes · View notes
handwerkstatt · 11 months
Text
Öffentlicher Nahverkehr und Straßen auf dem Land zu teuer? Kitas, Schulen und Krankenhäuser auf dem Land zu teuer? Schnelles Internet, Mobilfunk und Lade-Infrastruktur auf dem Land zu teuer? Nahwärme und Blockheizkraft auf dem Land zu teuer?
Vielleicht sollte man das Leben auf dem Land generell verbieten.
21 notes · View notes
Text
Am Freitag streikt Fridays for Future zusammen mit Ver.di
Gleichzeitig wurde angekündigt, dass der öffentliche Nahverkehr großflächig bestreikt werden wird.
Bei aller Solidarität mit den Streikenden: Wie sollen die Leute dann bitte zur Demo kommen?
44 notes · View notes
lixenn · 2 months
Note
Ah, Sie haben sich also über den deutschen öffentlichen Nahverkehr beschwert. Bist du aus Deutschland?
Mein Deutsch ist nicht mehr so ​​gut, aber es macht immer Spaß, eine Ausrede zu haben, es zu benutzen.
if you're not German/dont speak German then this is just a real awkward ask lol <3
Jap bin aus Deutschland 👍 Und ja öffentliche Verkehrsmittel hier sind ein absoluter Albtraum. Falls du jemals vorbeikommen willst, bereite dich auf viel Warten vor und Streiks und Schienenersatzverkehr. Es ist so ätzend, ich könnte heulen.
... Wow it's so weird writing in German, I'm not used to it lol 😅My brain is mostly wired for English nowadays, so this is a change of pace.
Your German is fine btw, if you wanna practice just blubber at me or something, no stress.
Here a translation for above, since I don't know what your reading level is:
Yeah, I'm from Germany. And yes public transport here is an absolute nightmare. If you ever wanna visit, be ready for lots of waiting and strikes and rail replacement service (I actually needed to look that up). It's sucks so hard, I could cry.
4 notes · View notes
unfug-bilder · 6 months
Text
Die Zuführung des Personals nach Oberpfaffenhofen erfolgt dann standesgemäß mit dem Flugtaxi.
2 notes · View notes
fettereise · 10 months
Text
Das zweite Kapitel (nach der mühsamen Vorbereitung): die Anreise!
Wir hatten es vorausgesehen, und es ist eingetreten: Die Anreise war ganz schön fürchterlich und anstrengend. Okay okay, wir wollten günstiger fliegen als für 2000€ pro Person und haben deswegen eine semioptimale Verbindung in Kauf genommen. Aber wir hätten drauf verzichten können...
dass in Istanbul alles drunter und drüber geht, das Gate gerade dann gewechselt wird, wenn wir gerade nach einem schnellen schweißtreibenden Fußmarsch das erste am Arsch der Heide liegende Gate erreicht hatten, und der Weiterflug nach Ulanbaataar anderthalb Stunden Verspätung hat
dass auf dem Flug von Istanbul nach Ulanbaataar (auch Chinggis-Khaan, wer wusste, dass das nicht nur ein Song ist?!) zwei mongolische Profiwrestlerinnen hinter uns saßen, die sich tierisch laut unterhielten und ständig die Füße von hinten an unsere Sitze drückten
endlich in Tokio angekommen Torbens Rucksack leider weit und breit nicht zu sehen war.
Natürlich war die weite Reise auch einfach sehr ermüdend, und nachdem der fehlende Rucksack am Flughafen aufgenommen worden war und auch diese Aufregung verflog, konnten wir uns kaum noch auf den Beinen halten.
Allerdings sollte uns noch die bisher größte Herausforderung blühen: der öffentliche Nahverkehr in Tokio. Wir stolpern aus der Ankunftshalle in den Keller zu den Zügen und uns trifft spontan der Schlag. Ich fühle neben betäubender Müdigkeit nun auch noch völlige Sinnesüberforderung. Es ist stickig, heiß, eng, und voller von Menschen, als ich irgendeinen Bahnhof jemals erlebt habe. Überall sind bunte Schilder voller Schriftzeichen, die wir nicht lesen können. Ich sehe Fahrkartenautomaten, die dreimal so viel Knöpfe, Schlitze und Fächer haben, wie selbst die Deutsche Bahn es für nötig hält. Außerdem gibt es nicht nur Züge, sondern auch die Metro, die Subway, Schnellzüge, bullet trains, Sonderzüge zu und von den Flughäfen usw. Da hilft nur eins: an dem Schalter gehen und fragen. Dank Google Maps wissen wir immerhin, wo wir hinmüssen. Wir lernen direkt die erste und wichtigste Lektion: Wenn der Reiseführer sagt, dass Japan ein Bargeldland ist und fast niemand Englisch spricht, sollte man das ernst nehmen. Fahrkarten nur gegen Bargeld, und auch diese kleine Info benötigt Hand-Fuß-Kommunikation. Glücklicherweise ist der Bankautomat direkt nebenan, und nach einigem Suchen finden wir auch direkt den richtigen Zug. Dieser ist so stark klimatisiert, dass ich meinen Pulli anziehen muss - so wird es uns hier noch öfter ergehen. Anders ist die schwüle Hitze manchmal kaum auszuhalten.
Eine gute Stunde später kommen wir endlich an, finden dank Torbens Orientierung das Hotel direkt und beziehen das Zimmer. Es ist winzig und etwas dunkel, aber blitzsauber und gut ausgestattet, und das Bett ist ausreichend bequem. Wir machen noch einen kleinen Spaziergang, der Nudelsuppe und Bier mit einschließt, und fallen dann todmüde ins Bett.
Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media
Ab morgen dann mehr Bilder, versprochen!
2 notes · View notes
techniktagebuch · 9 months
Text
29. August 2023
Worin ich mich blöd anstelle, was das Bezahlen im öffentlichen Nahverkehr der Niederlande angeht. Aber zum letzten Mal!
Ich will vom Amsterdamer Hauptbahnhof zum Fährhafen in Ijmuiden, und zwar mit öffentlichen Verkehrsmitteln, weil der Shuttlebus der Fähre erst in vielen Stunden geht. Ich habe das schon gemacht und kenne die Strecke, ich brauche nur erst mal ein Ticket von Amsterdam Centraal nach Amsterdam Sloterdijk. Der Zug, mit dem ich direkt dorthin weiterfahren könnte, steht am Bahnsteig gegenüber, ich habe zwei Minuten Zeit, es könnte klappen.
Ich öffne den DB Navigator und gebe Abfahrts- und Zielbahnhof ein. Der DB Navigator leitet mich weiter zu einer Bahn-International-Seite, die nach meinem Geburtsdatum und meiner Bahncard fragt, um mir dann mitzuteilen, dass sie mir kein Ticket verkaufen kann. Das sagt sie immer. Ich habe mir bisher nicht die Mühe gemacht, rauszufinden, ob es auch Fälle gibt, in denen sie hilfreich ist. Der Zug fährt ohne mich ab.
W. ist dieselbe Strecke vor drei Wochen gefahren und hat im Chat berichtet: "Ich kann im Zug ein Ticket kaufen, mit EC Karte bezahlen und dann ist die EC Karte meine Fahrkarte." Ich habe aber leider nicht nachgefragt, wie sie das gemeint hat, und außerdem gibt es EC-Karten seit 2007 nicht mehr und meine Kreditkarte war immer dann, wenn es drauf ankam, keine solche nicht mehr existierende EC-Karte.
Ich gehe nach unten in die Bahnhofshalle, auf der Suche nach einem Ticketautomaten. In der Bahnhofshalle gibt es keine Ticketautomaten.
Ich verlasse den inneren Bahnhof durch die Schranke, die meinen deutschen QR-Code heute willig akzeptiert. Das ist manchmal so, aber nicht immer. Ich finde einen Ticketautomaten. Auf dem Automaten steht, dass man sich auch an gvb.nl/ovpay wenden könnte. Eine App, die dieses Problem ein für allemal für mich lösen würde, fände ich gut. Ich sehe mir das an. Die niederländische Erklärung ist sehr kurz und deutet irgendwas mit Karte oder Handy und Ein- und Auschecken an. Aber wie es genau funktioniert, kann ich mir nicht vorstellen, und ich möchte ungern ausgerechnet beim Einsteigen in den Bus alle aufhalten mit meiner Ahnungslosigkeit.
Ich denke, dass man bestimmt eine App dafür brauchen wird, suche im Play Store nach OV-Irgendwas und lade mir die "OVpay"-App herunter. Ich gebe meine Mailadresse ein und muss auf eine Bestätigungsmail warten.
Weil ich eine Mailweiterleitung von meiner eigenen Domain zu Gmail habe und Gmail nicht besonders oft nach neuen Mails sieht, wird das mindestens eine Viertelstunde dauern. Nach zehn Minuten verliere ich die Geduld und gehe doch zum Ticketautomaten. Es ist kein Automat, an dem man alle Tickets bekommen kann, zum Beispiel eines nach Sloterdijk oder eines nach Ijmuiden. Er kann nur Tourismus-Spezialtickets. Ich glaube, die Einheimischen brauchen schon lange keine Papiertickets mehr und deshalb auch keinen Automaten, der alles kann. Für 6,50 € bekomme ich ein Ticket aus Papier, mit dem ich anderthalb Stunden lang mit drei verschiedenen Verkehrsmitteln der Amsterdamer Region fahren darf. In Berlin habe ich gestern auch BVG-Tickets aus Papier am Automaten gekauft, weil das jetzt gerade am schnellsten und am einfachsten für mich geht.
Ich halte das Papierticket an mehrere Einlassschranken, die sich nicht öffnen, und bekomme von der Schranken-Erklärperson erklärt, dass zu diesen drei verschiedenen Verkehrsmitteln keineswegs die Bahn gehört.
Ich suche nach einer anderen App und installiere eine namens "NS" wie "Nederlandse Spoorwegen". Sie hat keine Ticketfunktion, bietet mir aber von sich aus eine Verbindung an, die ohne Bahn auskommt. Sogar den Weg zur Bushaltestelle zeigt sie mir auf leicht verständliche Weise in Google Maps. Die Haltestelle ist wenige Meter von mir entfernt, jedenfalls sieht es so aus.
Nachdem ich eine Viertelstunde verwirrt herumgelaufen bin, finde ich die Haltestelle auch, eine Ebene über mir. Von übereinanderliegenden Ebenen ahnt Google Maps nichts. Ich zeige dem Fahrer mein Papierticket und er deutet auf den Scanner. Ich halte das Ticket an verschiedene Stellen des Scanners und es funktioniert, obwohl auf dem Ticket weder ein QR-Code noch ein Barcode noch ein Magnetstreifen ist. Es muss aber wohl doch was im Inneren des Papiertickets existieren, man kann es erahnen, wenn man es gegen das Licht hält.
Tumblr media
Später freigelegt: das RFID-Innenleben des Tickets
Als ich in Amsterdam Sloterdijk in den nächsten Bus einsteige, lehnt der Scanner dasselbe Ticket ab. Ich gucke den Busfahrer fragend an. Er lässt sich das Ticket zeigen und sagt, dass es hier nicht mehr gilt. Stadtgebiet Amsterdam mein Arsch! Beziehungsweise ist der wahrscheinlich sogar größer!
Ich frage den Busfahrer, was es sonst noch so für Optionen gibt. Er fragt, ob ich eine Kreditkarte oder so was habe. Er sagt Kreditkarte, nicht irgendwas vor fünfzehn Jahren Ausgestorbenes. Ich muss die Kreditkarte nur an den Scanner halten. "Muss ich dann auch wieder auschecken?", frage ich, denn erstens hatte ich schon mal eine physische OV-chipkaart, und zweitens können die Kreditkarte und der Scanner ja nicht wissen, wie weit ich fahren will. Ja, sagt der Busfahrer, man muss auch auschecken.
Man braucht nur beim Einsteigen und Aussteigen die Kreditkarte an den Scanner zu halten. Ohne App, ohne Anmeldung, ohne alles. Das Handy ginge auch. Das war es, was mir die OVpay-Seite sagen wollte, ich wollte es nur nicht glauben, weil es zu einfach wirkte. Kann ja niemand ahnen, dass es Verkehrsbetrieben auch manchmal gelingt, etwas Unkompliziertes in die Welt zu setzen. Vorausgesetzt, man denkt ans Auschecken.
Update: Auf dem Rückweg im November kann ich es dann, fühle mich dabei sehr einheimisch und finde außerdem heraus, dass das Verfahren keine privaten Daten erhebt oder Bewegungsprofile erstellt. Man wird trotz Kreditkartengebrauch anonymisiert. Das finde ich sehr gut.
(Kathrin Passig)
9 notes · View notes
askaniatravel · 10 months
Text
Schienenwartungsarbeiten in Île-de-France
Photo by Pierre Blachu00e9 on Pexels.com Paris, die Stadt der Liebe und der Lichter, lockt das ganze Jahr über Touristen aus aller Welt an. Doch manchmal kann selbst der reibungsloseste Reiseplan durch unerwartete Ereignisse gestört werden. Vom 12. bis zum 14. August müssen Reisende und Touristen in der Île-de-France-Region mit Veränderungen im öffentlichen Nahverkehr rechnen, da wichtige…
Tumblr media
View On WordPress
0 notes
black-mosquito · 2 years
Text
Tumblr media
Die neue Broschüre vom Antifa AK Köln kann ab sofort bei uns kostenlos bestellt werden.
»Wenn das 9-Euro-Ticket eines gezeigt hat, dann, dass wir es mit einer Mobilitätskrise zutun haben. Während die Sprit-Preise explodieren und der öffentliche Nahverkehr in der Realität nur in den Ballungsräumen nutzbar ist, hat die Auto-Industrie die scheinbare Lösung längst parat: E-Mobilität. Beinahe geräuschlose und scheinbar emissionslose Karossen sollen der Absatzkrise der Industrie genauso Abhilfe verschaffen wie den mörderischen Konsequenzen, welche die Automobilität auf das Klima hat. Warum das nicht einmal die halbe Wahrheit ist, möchten wir in dieser Broschüre diskutieren.«
https://black-mosquito.org/de/zur-imperialen-dimension-des-automobilen-kapitalismus.html
6 notes · View notes
trend-report · 1 month
Text
Mobilitätsmonitor 2024
Tumblr media
Bevölkerung bewertet Infrastruktur und Elektromobilität kritisch   Die Deutschen halten Anstrengungen im Klimaschutz weiterhin für wichtig. Die Einschätzung, dass Maßnahmen im Energie- und Mobilitätssektor einen Beitrag zur Verringerung der Klimabelastung leisten können, teilen heute aber weniger Menschen als noch in den Vorjahren. Das zeigt der Mobilitätsmonitor 2024, eine repräsentative Allensbach-Umfrage im Auftrag von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften. Die Elektromobilität kämpft laut Studie nach wie vor mit Vorbehalten: Nur 17 Prozent der Befragten ziehen in Erwägung, sich ein E-Auto anzuschaffen – ein neuer Tiefstwert. Im Energie- und Mobilitätssektor gibt es aus Sicht der deutschen Bevölkerung viele Ansatzpunkte, um den Klimaschutz zu verbessern. Das zeigt der heute erschienene Mobilitätsmonitor 2024. Für fast zwei Drittel der Befragten (62 Prozent) ist der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs eine wichtige Stellschraube, um die Klimabelastung zu reduzieren. 60 Prozent setzen auf die Maßnahme, den Güterverkehr verstärkt auf Schienen- und Wasserwege umzuleiten. In der Reduktion der Nutzung fossiler Brennstoffe sieht jeder bzw. jede zweite Befragte (51 Prozent) einen wichtigen Hebel für den Klimaschutz – sechs Prozent weniger als noch bei der ersten Mobilitätsmonitor-Erhebung im Jahr 2020.   Veränderungen im Zeitverlauf sind auch bei anderen Themen zu beobachten: Dass die Umstellung der Stromversorgung auf erneuerbare Energien einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz leistet, glauben heute nur noch 44 Prozent der Bürgerinnen und Bürger – 2020 waren es noch 56 Prozent, beim letzten Mobilitätsmonitor im Jahr 2022 zwischenzeitlich sogar 63 Prozent.   Die Ergebnisse des Mobilitätsmonitors 2024 zeigen, wie sich Krisen und gesellschaftliche Debatten auf das Denken und Handeln der Menschen auswirken. 2022, nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs und der folgenden Energieknappheit, setzte die Bevölkerung nicht nur verstärkt auf regenerative Energien, sondern auch auf die Kernenergie. Unter dem Eindruck von Inflation und wirtschaftlichen Problemen ist dann Klimaschutz und auch speziell die Förderung regenerativer Energien in der Agenda der Bürger teilweise zurückgestuft worden. Was das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung angeht, zeigt der Mobilitätsmonitor jedoch eine bemerkenswerte Stabilität, die von der Pandemie nur kurzfristig außer Kraft gesetzt wurde. Renate Köcher, Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach und acatech Senatorin.   Nach wie vor ist das Auto das wichtigste Verkehrsmittel: 76 Prozent der Autofahrenden nutzen es mehrmals in der Woche oder täglich – genauso wie im Jahr 2020. Entsprechend können mehr als drei Viertel von ihnen (78 Prozent) nicht auf das Auto verzichten. Fahrrad und Öffentlicher Nahverkehr (ÖN) sind dagegen nur für 55 bzw. 41 Prozent unverzichtbar; ähnlich schnitten diese Mobilitätsoptionen bereits bei der letzten Erhebung im Jahr 2022 ab (51 bzw. 42 Prozent). Stadt-Land-Vergleich verdeutlicht: Die Bedürfnisse der Menschen unterscheiden sich – und müssen stärker berücksichtigt werden Große Unterschiede bei der Bewertung der Infrastruktur zeigt ein Vergleich zwischen Stadt und Land. Unterschiedliche Rahmenbedingungen sind hierfür die Ursache. So wird in Dörfern das Angebot an Lebensmittelmärkten oder Hausärzten in der direkten Umgebung um durchschnittlich zehn Prozentpunkte schlechter eingeschätzt als in Städten; das Angebot an Restaurants, Bars und Cafés um fast 20 Prozentpunkte schlechter. Während 84 Prozent der Großstadtbewohnenden das ÖN-Angebot als gut oder sehr gut einschätzen, liegt dieser Anteil bei Befragten, die in Dörfern leben, bei nur 32 Prozent. Je nach Wohnort stehen andere Themen auf der Mobilitätsagenda: 69 Prozent der Dorfbewohnenden wünschen sich, dass der ÖN häufiger fährt, wohingegen nicht mal die Hälfte (44 Prozent) der Menschen, die in Groß-, Mittel- oder Kleinstädten leben, diesen Wunsch äußert. In Städten steht dagegen das Fahrrad mehr im Fokus: Ein Drittel (34 Prozent) der dort lebenden Menschen wünscht sich mehr Radwege, in Dörfern sind es nur 23 Prozent. Insgesamt betrachtet die Bevölkerung eine Stärkung und Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur als wichtige Aufgabe. Dabei wird vor allem das Schienennetz aktuell kritisch wahrgenommen: 65 Prozent sehen es in einem sehr schlechten oder schlechten Zustand – ein Anteil, der sich seit 2015 verdoppelt hat, wie ein Vergleich mit früheren Allensbach-Erhebungen zeigt. Autobahnen werden dagegen deutlich positiver bewertet: für nur 28 Prozent sind diese in einem sehr schlechten oder schlechten Zustand. Schwächer schneidet das lokale Straßennetz ab: hier sehen 41 Prozent einen sehr schlechten oder schlechten Zustand. Die schlechte Bewertung der Verkehrsinfrastruktur, insbesondere der Bahninfrastruktur, macht den Modernisierungsbedarf in diesem Bereich deutlich. Hier sind in den nächsten Jahrzehnten umfassende Maßnahmen und Investitionen notwendig, um die Funktionalität sicherzustellen. Zudem müssen wir in der Stadt- und Quartiersentwicklung die Bedürfnisse der Bewohnenden stärker berücksichtigen – ein Thema, dem wir uns in den nächsten Jahren im acatech Projekt ‚Bauen & Wohnen‘ stärker widmen werden. Jan Wörner, acatech Präsident   Elektromobilität: Informationsdefizite und sinkende Bereitschaft zur Anschaffung eines E-Autos Auch die Elektromobilität kann einen Beitrag zur Mobilitätswende leisten. Nach wie vor aber sind die Deutschen skeptisch: Nur noch 17 Prozent der Befragten ziehen aktuell die Anschaffung eines E-Autos in Erwägung. Bei der ersten Ausgabe der Studie im Jahr 2020 lag dieser Anteil noch bei 24 Prozent. Stabil sind dabei auch die Vorbehalte gegenüber der E-Mobilität: Wie schon 2022 halten 60 Prozent der Befragten die Reichweite von E-Autos für zu gering; ein gleich hoher Prozentsatz stellt damals wie heute in Frage, ob Elektroautos wirklich umweltfreundlicher sind. Bei ihren Urteilen zur E-Mobilität verlassen sich rund zwei Drittel der Befragten (64 Prozent) auf Informationen, die sie von Freunden oder Kolleginnen und Kollegen haben. 55 Prozent setzen auf die Informationsquelle Fernsehen, 42 Prozent auf das Internet und 35 Prozent beziehen ihr Wissen aus Zeitungen und Zeitschriften. Im Vergleich zur Gesamtbevölkerung haben sich Personen, die den Kauf eines Elektroautos in Betracht ziehen, wesentlich umfassender informiert: 58 Prozent beziehen ihr Wissen unter anderem aus dem Internet, 43 Prozent aus Zeitungen und Zeitschriften. Ihr Urteil über die aktuelle Verfügbarkeit von Ladestationen und die Dauer des Ladevorgangs fällt signifikant positiver aus.   Der Mobilitätsmonitor 2024 zeigt deutlich, dass viele Menschen in Deutschland beim Thema E-Mobilität noch weitere Informationen benötigen. Fast die Hälfte der Befragten traute sich bei der Frage nach der geschätzten Ladezeit eines E-Autos keine Angabe zu. Auch Fortschritte bei der Ladeinfrastruktur und Reichweite werden von der Bevölkerung scheinbar nicht wahrgenommen. Wir brauchen hier dringend weitere gemeinsame Anstrengungen, um den Menschen das Wissen für eine fundierte Meinungsbildung zur Verfügung zu stellen. Thomas Weber, acatech Präsident     Den Befund, dass es fast der Hälfte der Befragten (48 Prozent) weniger oder gar nicht wichtig ist, ob ihr E-Auto von einem deutschen Hersteller kommt, bewertet Thomas Weber so: „Die Bevölkerung ist vor allem bei der Elektromobilität sehr preissensibel und spricht auch internationalen Autobauern aktuell eine gute Qualität zu. Dies zeigt nachdrücklich den Handlungsbedarf im Bereich der Wettbewerbsfähigkeit auf, insbesondere für die deutsche Industrie und alle weiteren an der Transformation beteiligten Akteure am Standort Deutschland.“     Alle Grafiken sowie die Ergebnisse in der Übersicht zur Studie finden sich auf der Sonderseite zum Mobilitätsmonitor. Über den Mobilitätsmonitor Die regelmäßige Untersuchung stützt sich in diesem Jahr auf 1027 Face-to-Face-Interviews mit einem repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung ab 16 Jahren. Die Interviews wurden zwischen dem 1. und dem 14. März 2024 durchgeführt. Der acatech Mobilitätsmonitor erscheint jährlich seit 2020, eine Vorgängerversion der Studie wurde bereits 2019 veröffentlicht.   Aufmacherbild / Quelle / Lizenz Image by Hans from Pixabay   Read the full article
0 notes
transportbranche · 2 months
Text
🚆🌟 Frühlingsaktion bei BAHNberufe.de! 🌟🚆
Tumblr media
Sie suchen nach qualifizierten Mitarbeitern im Bereich Bahn und Öffentlicher Nahverkehr? Mit BAHNberufe.de haben Sie die ideale Plattform, um offene Stellen gezielt zu besetzen und neues Personal zu gewinnen! Profitieren Sie jetzt von unserer Frühlingsaktion und sichern Sie sich einen Rabatt von 15% für Neukunden bei der Buchung von bis zu 5 Anzeigen! https://lnkd.in/e7vyJ3E6 Unsere große Community im Schienenbereich bietet Ihnen die Möglichkeit, potenzielle Bewerber effektiv zu erreichen. Nutzen Sie diese Chance, um Ihre Stellenanzeigen gezielt zu platzieren und passende Kandidaten schnell zu finden. Worauf warten Sie noch? BAHNberufe.de! Wir helfen Ihnen dabei, die richtigen Kandidaten zu finden. Jetzt handeln und inserieren! #Stellenangebot #ÖPNV #Schienengüterverkehr! #Eisenbahn #Jobportal t #Frühjahrsaktion #Neukundenrabatt #Bahnbereich #Schienenverkehr #Personalgewinnung #ÖPNV #Bewerbersuche
0 notes