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#Überheblichkeit
inkognito-philosophin · 5 months
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Kristin - Verletzungen in der Psychotherapie
In der ersten Sitzung bekommt Kristin die volle Breitseite
Kristin, eine frühere Patientin, berichtet mir in einer Mail, was sie bei einer erneuten Psychotherapeuten-Suche erlebt hat:
„Meine Erfahrungen mit dem Therapeuten [X]: Frau [Y] hat ihn mir empfohlen und war so freundlich, sogar den Termin für mich zu machen. Deshalb bin ich davon ausgegangen, dass er zugewandt und kompetent ist. Zu dem Zeitpunkt ging es mir sehr schlecht und ich war froh, mit jemandem sprechen zu können.
Psychotherapeut? – Selbstredend!
Schon die ersten Minuten gestalteten sich schwierig. Zunächst sollte ich über mich reden. Dabei fiel er mir dauernd ins Wort und ermahnte mich zwischendurch sogar unfreundlich, dass ich ihn ausreden lassen sollte. Von da an achtete ich natürlich erstmal darauf und ließ ihn reden:
Von seiner Kindheit, der Vater war Alkoholiker, die Mutter nach der Trennung alleinerziehend. Vater kümmerte sich nicht, er selbst machte exzessiv Sport usw. Ende der Geschichte war, aus ihm sei trotzdem etwas geworden.
Ich, das Ego-Monster!
Zum Ende der ersten (!) Stunde kam er dann aber auch zu seiner Einschätzung über mich: Ich bin so, weil ich Aufmerksamkeit will, immer im Mittelpunkt stehen, eine, die bei jeder Party die Nummer Eins ist und es liebt, gesehen und bewundert zu werden.
Es war ein etwas längerer Monolog, irgendwann habe ich ihn nur noch angegrinst und am Ende ganz ruhig gesagt, dass er damit komplett falsch liegt.
Auf dem Weg zum Auto hab ich natürlich erstmal wieder geheult. Zu Fuß durch das Gelände der Uniklinik. Wahrscheinlich dachten die Leute, ein naher Angehöriger sei gestorben.
Frau Patientin, mir geht es ja so schlecht!
Im Grunde war klar, dass für mich mit ihm keine Therapie möglich ist. Trotzdem ging ich noch einige Male hin. Irgendwie wollte ich ihm nicht den Gefallen tun, sofort abzubrechen. Es blieb weiterhin schwierig.
Ungefähr beim dritten Termin entschuldigte er sich für seine Einschätzung über mich, er hätte damit komplett falsch gelegen.
Zu dem Zeitpunkt ging es auch um die Verlängerung meiner Rente. Mit ihm reden konnte ich darüber gar nicht. Er meinte, wenn ich zum Gutachter müsste, dann sei das ein ganz normaler Vorgang. Trotzdem bat ich ihn um ein Attest für die Rentenversicherung. Ich wollte lediglich, dass er mir bescheinigt, dass ich bei ihm eine Therapie mache.
Er lehnte es ab. Beim nächsten Treffen frug ich ihn dann, warum? Er sagte mir, dass es für ihn ziemlich viel Arbeit sei und dass es nicht mit einem Satz getan wäre. Zudem müsste er das Ganze seinem Chef vorlegen und das wäre ihm alles zu umständlich.
Dann war ich tatsächlich nochmal da. Er entschuldigte sich ein zweites Mal sehr ausführlich für seine Einschätzung der ersten Stunde. Sagte sogar, dass ihm das ständig durch den Kopf gehen würde und er deshalb nicht einschlafen konnte.
Die Entschuldigung fand ich gut. Ich hatte das Gefühl, sie war ehrlich gemeint. Trotzdem änderte es für mich nichts.
Er sprach weiterhin sehr viel über sich. Allerdings habe ich mich auch deutlich zurückgenommen. Ich ging jedesmal mit einem unguten Gefühl zu ihm und war im Grunde froh, wenn die Stunde vorbei war.
Herr Therapeut, ich kann Ihnen auch nicht helfen!
Ich habe ihm dann einen Brief geschrieben und ihm mitgeteilt, dass es mit uns nicht passt und ich die Therapie beenden werde. Ich hätte es auch ausführlicher erklären können, aber das war mir zu mühselig. Per Mail ging das nicht, denn auf meine Nachfrage verweigerte er mir die Herausgabe seiner Email Adresse.
So, das waren meine Erfahrungen mit dem Therapeuten [X]. Obwohl es schon eine ganze Weile her ist, strengt es mich schon an, das aufzuschreiben.
Abschließend möchte ich noch bemerken, dass ich es grundsätzlich gut finde, auch etwas über das Leben meines Therapeuten zu erfahren. Ehrlich gesagt, ehrt es mich sogar ein bisschen. So wie es bei ihm abgelaufen ist, ging es allerdings gar nicht. Zum einen war die erste Stunde dafür komplett falsch gewählt und später hatte ich eher das Gefühl, ich sei manchmal seine Psychologin.“
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blog-aventin-de · 5 months
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Haselhuhn und Schildkröte
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Haselhuhn und Schildkröte · Fabel Afrika · Stolz Überheblichkeit
»Ich bin besser daran, als du«, sagte das Haselhuhn zur Schildkröte. »Ich kann rasch gehen und noch viel mehr ... ich kann fliegen!« »Du Glückliche«, antwortete die Schildkröte, »ich schleppe mich einfach nur so fort am Boden, und, so gut es geht, mache ich auch ab und zu gute Geschäfte.« Nun traf es sich aber, dass die Menschen, um zu jagen, das Gras der Wiese anbrannten. Das wachsende Feuer engte den Kreis um Haselhuhn und Schildkröte immer mehr ein und eine große Gefahr für beide Tiere war gegeben und offensichtlich. Um zu überleben schleppte sich die Schildkröte schnell in eine kleine Grube, die durch den Fußtritt eines Elefanten ausgehöhlt war, und rettete sich so. Das Haselhuhn dagegen versuchte den Flug; aber ach - Rauch und Feuer ließen es herabfallen, und es starb. Lehre: Wer sich allzu sehr rühmt, bleibt bei der Probe meist auf der Strecke. Haselhuhn und Schildkröte · Fabel aus Afrika · Stolz und Überheblichkeit Read the full article
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alles-ist-anders · 5 months
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danielanoitz · 6 months
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Was wir Tieren zugestehen
Es gibt sie, die Höfe, bei denen auf Tierwohl tatsächlich geachtet wird, die versuchen, die ihnen zum Besitz gewordenen Lebewesen, so gut wie möglich zu behandeln. Es gibt sie. Aber sehr selten. Was auch logisch ist im Sinne des kapitalistischen Systems, dem sich auch Landwirt*innen zu unterwerfen haben, denn hier bestimmt die Nachfrage das Angebot bzw. steht es jeder frei, unter Wert zu…
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politik-starnberg · 2 years
Quote
Die Stadträte die ich kenne, fallen durch Inkompetenz und Überheblichkeit auf. Versagen ist in der Starnberger Stadtpolitik Programm. Bahnhof, Tunnel, Bayerischer Hof, Seepromenade, Innenstadt Davon möchte ich den maximalen Abstand haben.
(Quelle: Umfrage “Warum kein Stadtrat?”, www.warum-kein-stadtrat.de, Kommentar)
“Warum kein Stadtrat?” - Kommentaranalyse: Teil 5
Also, wenn diese Aussage nicht ein Grund für die/den Autor/in ist, selbst zu kandidieren, weiß ich auch nicht weiter. Es kann dann offensichtlich doch wohl nur noch besser werden. Denn mit “maximalen Abstand” zu den getroffenen Entscheidungen kommt der/die Autor/in seinen/ihren eigenen Vorstellungen und Wünschen für Starnberg keinen einzigen Millimeter näher.
Gerne würde ich mit der/dem Autor/in ein persönliches Gespräch führen, was sie/ihn davon abhält, durch eine eigene Kandidatur es zumindest zu versuchen, etwas gegen die seiner/ihrer Meinung nach bestehende kommunalpolitische Inkompetenz bzw. Überheblichkeit zu unternehmen.  Übrigens, es ist wahrscheinlich einfacher auf einer Liste einer Partei/Gruppierung als Kandidat/in aufgenommen zu werden, als das vielleicht viele denken. Näheres wird es dazu demnächst auch hier im Blog zu lesen geben.
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pointwhitmark · 6 months
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... und der rasende Löwe
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. -10/10 oder so. Würde ich kein Kind ohne anschließende intensive Aufarbeitung lesen lassen.
Titus nennt Mathilda "Weib"
Wilde Tiere werden vermenschlicht und gleichzeitig als unberechenbar dargestellt (legt euch doch fest)
"Wir warten schon lange auf einen jungen Gorilla [...] . [Er schrieb], dass es schwierig sei, ihn außer Landes zu bekommen Gorillas stehen unter Naturschutz" Kein Wort darüber, dass das folglich illegal oder zumindest in einer Grauzone war, kein Wort über Tierschutz, kein Wort über artgerechte Haltung
"Hier im Nordwesten haben wir auch ein Schlangenhaus. Wir haben sie ganz hinten untergebracht, weil sie so schwer zu finden sind, wenn sie je einmal entwischen." Kommt hier eindeutig häufiger vor.
Außerdem kein Reynolds😔
Aber der Hinweis, dass Mortons "Jawohl die Herrschaften" scherzhaft sein soll und Mr. Andrews vor dem ersten Kaffee nicht sehr gesprächig ist.
Ach ja, und die drei werden fast von einer Schrottpresse zerquetscht. Alles normal also.
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taunuswolf · 1 year
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ilredeiladri · 2 months
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SE Staffel 1 Rewatch (Folgen 25-29)
Die Musikwahl macht mich fertig^^ Antje liegt weinend im Bett - 🕺 "Everybody in the whole cell block was dancing to the Jailhouse Rock" ✨ / Iris schüttelt ihr Sparschwein, weil sie Geld für Reitunterricht braucht - 😭 "Staaaay tonight and fight the break of dawn, come tomorrow, tomorrow I'll be gone" 💔 Was ist das?! Haben die gewürfelt, welche Szene welche Musik bekommt? 😂 (Und dann natürlich "Love is enough" - excuse me? Der gehört ja wohl zu "In aller Freundschaft", den darf man nirgends anders verwenden!^^ witzigerweise hat IaF auch 1998 begonnen, offenbar haben sie für den Song auch das Rundum sorglos Paket für die Nutzung gekauft und ihn deshalb einfach überall reingebaut.)
Reiterhof und Liebeszauber? Mein 14-jähriges Ich fühlt sich aktuell sehr abgeholt von diesen Stories^^ während mein heutiges Ich eher mit Frau Pätzold mitfühlt, die mit dem Drucker kämpft (aaaargh, Drucker sind böse!!!) Bin ich langweilig geworden über die letzten 15 Jahre, kann das sein? 😅
Iiiiihhhh, Vollwertkost! So eklig! Voll gesund. Pfui! Darauf ein mitternächtliches Würstchen-Gelage! Weiß nicht, ob das eine gute Message ist, aber ok 🥲
Herr Werner entsorgt seinen Müll im Bach. Herr Werner ist ne alte Umweltsau! 🎶
Antje ist endlich wieder entliebt 🥳 aber dass Weber in ihr Zimmer kommt, sich so ausführlich umschaut, dass er die Liebeszauber-Kerzen findet und sie auch noch fragt, warum sie denn abgeschlossen hatte, fand ich wieder sehr unangenehm. Was ist mit Privatsphäre? Gibt's das nicht auf dem Internat?
Die Einstein- und die Dorf-Jungs spielen Basketball gegeneinander und als die Mädels sagen, dass sie auch mitspielen wollen, sind die Jungs super überdramatisch. Bisschen witzig ist das schon 😄 liebs aber, wie die Mädels beider Seiten sich zusammentun, um sicher zu gehen, dass die Jungs beider Seiten sie in die Mannschaften lassen. I'm so proud. You go girls! 🥹 (Und ich bin jetzt schon bisschen traurig, dass man Tine so selten mit den Internatsmädels sieht. Das ist so wholesome. Im Dorf muss sie sich immer durchbeißen...)
Ingo: "Kannst du dir das vorstellen? Wir spielen gemeinsam mit den Mädchen gegen die Internatsmannschaft. Ich meine: wenn wir ein bisschen miteinander spielen, geht das in Ordnung. Aber doch nicht, wenn's ernst wird." Ingo my baby ist in seiner "ih, Mädchen"-Phase. Tell me you are gay without telling me you are gay 😂 (muss aber leider sagen, dass die Jungs was das Thema angeht grade unerträglich sind. Hoffe, sie kriegen noch einen Dämpfer, diese Überheblichkeit ist schrecklich...)
Giovanni ist da!!! 🥳 Pascal ist auch da (er nennt sich Paul) und aus irgendwelchen Gründen rasten alle Mädels komplett aus, weil er soooooo süß ist?!weird irgendwie, weil sie sich bei den anderen Jungs auch nicht so aufführen. Und Katharina ist mal wieder arschig zu Iris, toll! 🤡
Absolute Lieblingsszene aus diesen fünf Folgen:
https://www.tumblr.com/ilredeiladri/755779164753330176/wasisdas?source=share
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trauma-report · 6 months
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CHAPTER ONE: ODYSSEY
Der Dschungel ist ein unbarmherziger Ort und er richtet über die Unerfahrenen, die ihn unterschätzen ohne Gnade. Jedem, der ihn betritt und der glaubt, alles zu wissen, zeigt er, dass er nichts weiß. Und wer denkt, stärker als die Mächte der Natur zu sein, den zwingt er schneller in die Knie, als es der Mensch in seiner Arroganz glauben würde. Der Dschungel tötet, so wie er Leben gibt und das tat er schon seit jeher auf die gleiche Weise. In einem ewigen Kreislauf, den keiner zu durchbrechen vermag. Betritt man das dichte Gewirr des tropischen Waldes, wird man automatisch Teil des ewigen Kreises aus Leben und Tod, aus dem wiederum neues Leben entsteht. Und überleben tun nur diejenigen, die ihr eigenes Ego beilegen, die über das ihnen mögliche hinaus weiter machen und die diese Wahrheit akzeptieren, sich nicht mehr gegen den Kreislauf wehren, in den sie eingetreten sind. Und wenn sie den Dschungel dann verlassen, kehren sie als andere Menschen zurück. Voll Demut und dem Wissen, dass sie nichts sind im Vergleich zur Macht der Natur. 
Rauschen. Lautes, ohrenbetäubendes Rauschen, immer wieder durchbrochen von tiefem, dumpfen Gluckern und einem noch lauteren Grollen, war alles, was Jakow hören konnte. Der Fluss war schwarz wie der Himmel über ihm, der nur hin und wieder von Blitzen durchzogen wurde, die zumindest für den Bruchteil von wenigen Augenblicken Licht spendeten. Doch das war selten genug, damit er einen Überblick über die Lage hatte, in der er sich gerade befand. Das Wasser kam eimerweise vom Himmel und hätte ihn wohl bis auf die Knochen durchnässt, wenn er das nicht schon längst gewesen wäre. Denn dessen Kraft spürte er gerade am eigenen Leib, reißend und strömend zerrte sie an ihm, zog ihn durch die Stromschnellen und drückte seinen Kopf immer wieder in das tiefe Gluckern, ins Atemlose, in die qualvolle Todesfalle des fließenden Gewässers.  Überheblichkeit war etwas, das auch in seinem Leben oft eine Rolle gespielt hatte. Arroganz. Das Gefühl, über allem zu stehen. Sobald er eine Uniform trug fühlte er sich mächtig, anderen überlegen und in manchen Momenten sogar unantastbar. Bisher war er immer mit dem Leben davon gekommen, hatte mehr davon genommen, als er selbst dem Tod nahe gewesen war und obwohl viele dieser Erinnerungen ihn in seinen Träumen heimsuchten, sorgten sie auch dafür, dass sich in ihm ein Selbstbewusstsein eingestellt hatte, mit dem er an alle Dinge heranging und das in manchen Situationen fast schon unangebracht war. Es täuschte darüber hinweg, wie es in ihm selbst aussah. Verdrängte die Ängste und sorgte für einen ruhigen Puls selbst in Augenblicken, in denen andere den Verstand verloren hätten. Jakow hatte einen schier unbrechbaren Willen und vermutlich war das der Grund dafür, dass er hierher geschickt worden war. Nach Guatemala, an die Grenze zu Mexiko, auch wenn sich der Russe mittlerweile gar nicht mehr so sicher war, welche Landesgrenzen er eigentlich schon übertreten hatte. Genauer gesagt hatte er keinen blassen Schimmer, wo er sich mittlerweile überhaupt befand oder wie er aus diesem endlos erscheinenden Dickicht herausfinden sollte. So, wie es gerade aussah, wusste er nicht einmal, ob er die Nacht überleben würde und vielleicht hätte er es sogar verdient, dass der Dschungel ihn holte.
Wasser füllte seine Lungen und er kämpfte darum, an der Oberfläche zu bleiben. Seine schwere Ausrüstung zog ihn immer wieder nach unten, mit den Füßen den Grund erreichen tat er allerdings selten und selbst wenn, drückten ihn die Wassermassen stets weiter, warfen ihn gegen Felsen, die zu rutschig und glatt geschliffen waren, um sich daran festzuhalten. Sein Plattenträger und die daran befestigte Munition wogen im Angesicht des Todeskampfes im Wasser schwerer dennje. Und als wäre das nicht genug prasselte unaufhörlich der Regen auf ihn herab, während die Blitze des Gewittersturms seiner Orientierungslosigkeit nur noch mehr Futter gaben. Stetig wurde er weiter fort gerissen, die Strömung zehrte an seinen Kräften, bis er mit einem plötzlichen Ruck stoppte. Der Tortur des Flusses setzte das allerdings kein Ende. Sein an der Weste befestigtes Sturmgewehr hatte sich in den Zweigen eines in den Fluss gestürzten Baumes verfangen und hielt ihn nun an Ort und Stelle, während die Wassermassen auf seinen Brustkorb drückten und ihm ins Gesicht klatschten. Es gab nur kurze Phasen, in denen er Luft holen konnte, sobald er den Kopf zur Seite drehte und die wurden nur noch mehr durch die Tatsache erschwert, dass sein Helm durch die Strömung mit seinem Kopf immer wieder nach hinten gedrückt wurde. Der Riemen am Kinn verschob sich, drückte ihm auf die Kehle und raubte ihm zusätzlich den Atem, bis es ihm nach endlos erscheinenden Augenblicken des Kraftaktes endlich gelang seine Hand aus dem Fluss zu ziehen und den Kimmriemen zu öffnen, sodass der ballistische Helm sofort von den Fluten hinfort getragen wurde. Der Strömung selbst brachte das jedoch keinen Abbruch, ebenso wenig wie der Tatsache, dass er immernoch an einem Baum im Fluss hing und dem Ertrinken nach wie vor nicht entkam. 
Gott im Himmel. 
Er musste an Wasja denken, seinen Kameraden, der ihm zu Beginn ihrer Reise seinen Anhänger in die Hand gedrückt hatte, ein orthodoxes Kreuz, das an einer silbernen, feingliedrigen Kette angebracht war und das der stumme Medic stets selber getragen hatte. Im Gegensatz zu Jakow war er gläubig und hatte in dem, was eine alte Frau wie von Sinnen vor sich hingebrabbelt hatte, kaum dass sie den jungen Russen zu Gesicht bekommen hatte, ein schlechtes Omen gesehen. In einer Sprache, die keiner von ihnen verstanden hatte, doch deren Worte dem Orthodoxen wohl genug Sorge bereitet hatte, dass er hoffte, die Seele seines Kameraden irgendwie schützen zu können. Jakow hielt das für Humbug, Aberglaube, auf den die Spanier sicherlich schon fünfhundert Jahre vor ihnen herein gefallen waren. Sie hätten in der alten Frau aus dem Dorf mitten im Dschungel eine Hexe gesehen und hätten sie wohl lieber verbrannt, als ihrem Kauderwelsch weiter zuzuhören. Im Namen von Gott. Im Namen des Glaubens. Schwachsinn, wie er immer gefunden hatte. Doch jetzt begann er selbst zu beten. Zu jedem, der ihn hören könnte. Doch ihm kam keiner zur Hilfe. Er war alleine und der einzige Mensch, der ihm helfen konnte, war er selbst.  Ein Laut der Anstrengung entfuhr ihm, als er mit der Hand erneut ins Wasser vor sich griff. Es fühlte sich so an, wie wenn man bei voller Fahrt auf der Autobahn den Arm nach draußen streckte und der Wind an einem zerrte, nur in diesem Fall zehnmal so stark. Vermutlich würde er die Entscheidung, die er gerade traf bereuen, doch wenn er sie nicht gefällt hätte, würde es kein später mehr geben.  Das Klacken, das von den Wellen und dem Donnergrollen des Himmels verschluckt wurde, verriet, dass er sich von seiner Waffe getrennt hatte. Und der Fluss wartete keinen Augenblick zu lange ab, um ihn auch schon weiter zu tragen, noch mehr mit ihm zu spielen und ihm damit zu zeigen, wie machtlos er gegen die Gewalt der Natur war. Wehrlos wie ein kleines Kind, das kaum gelernt hatte zu laufen. Jakow wurde mitgerissen wie das Treibholz, von dem immer mal wieder etwas aus den Fluten auftauchte. So wie das Gestrüpp, das sich direkt vor ihm plötzlich zwischen den Felsen auftürmte wie ein schwarzer, verästelter Schatten eines Scherenschnitts. Zu spät für ihn, den trotz allen Paddelns und Schwimmens nichts mehr vom Kurs direkt darauf zu abbrachte und als er den Stamm mit den vielen blattbewachsenen Zweigen traf, drückte es ihm mit voller Wucht die Luft aus den Lungen. Im ersten Moment glaubte der Russe, dass der Schmerz, der sich in seinem gesamten Torso ausbreitete alleine durch den Aufschlag gekommen war, doch als ein plötzlicher kurzer Strom warmen Wassers über seinen Arm fuhr, ließen sich die Schmerzen, die zunemend schlimmer wurden genauer lokalisieren. Als er hinab sah konnte er zwar in dem schwarzen Wasser der Nacht nichts erkennen, doch als er sich an die Hüfte griff, spürte er den Zweig, der seinen Leib beim Aufprall durchspießt hatte. Ein grauenhaftes Gefühl erfüllte ihn, raubte ihm die Kälte des Wassers nicht bereits ohnehin die Kraft, schien sie nun ihren Tiefpunkt erreicht zu haben. Doch noch bevor er über ein Ende nachdenken konnte, dass er aufgespießt von einem Baum, ertrinkend in einen Fluss erleben musste, schob sich das gesamte Treibholz auch schon weiter, zog ihn dabei mit sich und zerbrach zwischen den Felsen endgültig. Er schrie schmerzerfüllt auf, als sich der Ast, der ihn durchbohrte bewegte, ehe der Druck nachließ und er seine Freiheit wieder – zum zweiten Mal – erlangte inmitten des Chaos des reißenden Flusses, der vor den Regengüssen der letzten Tage einmal ein Bachlauf gewesen war. Und er betete erneut. Darum, dass die Tortur aufhörte. Dass er entweder frei atmen konnte oder hier und jetzt sein Ende fand. 
Er sah den nächsten Felsen nicht kommen, hätte ohnehin keine Möglichkeit gehabt, ihm auszuweichen und der Fluss tat ihm den Gefallen und schlug ihn, Kopf voran, gegen den glattgeschliffenen Stein. Sein Körper erschlaffte, als er in die Bewusstlosigkeit sank und weiter vom Wasser hinfort getragen wurde. Weit weg von dem Ort, an dem er ursprünglich hatte hingehen sollen. Als er diese Reise angetreten hatte, war er mit vielen Soldaten an seiner Seite aufgebrochen. Auf der Suche nach einem Artefakt, das der General-Mayor seines Landes haben wollte. Sie alle hatten geschlossen für Angst gesorgt, hatten aus einfachen Bürgern eines Dorfes mitten im Dschungel Zwangsarbeiter werden lassen, die die Eingänge uralter Ruinen für sie hatten freimachen sollen. Sie hatten ihnen Unrecht angetan, Sklaven aus ihnen gemacht so wie die Konquistadoren es vor ihnen bei der indigenen Bevölkerung getan hatten und wer nicht spurte, der wurde mit ganzer Brutalität darauf hingewiesen, wo dieser Tage sein Platz war. Jakow war Teil davon gewesen. Ein russischer Speznas, der für Ordnung sorgen und jeden aus dem Weg räumen sollte, der dieser Operation gefährlich werden könnte und dazu zählten auch jene, die so wie sie von außerhalb kamen und nach dem Artefakt suchten, durch das man angeblich die Welt in den Händen halten konnten. Sein Team und er waren zur Feindabwehr hierher geschickt worden. Doch jetzt war er alleine und der einzige Gegner, den er vor sich hatte war der Dschungel selbst. Ein Feind, mit dem es keiner aufnehmen konnte und er war so töricht gewesen, ihn herauszufordern.  Die Schwärze der Besinnungslosigkeit verschaffte ihm eine Denkpause, ein bodenloses Nichts in das er sich legen konnte und in dem für einen Augenblick lang alles ruhig war. Keine Schmerzen, keine Prophezeiungen kein Blut, keine Schreie eines unschuldigen Mannes, keine Klauen, die sich in sein Fleisch bohrten und ihn zu Fall brachten, direkt in einen Fluss aus dem es kein Entkommen gab. Vielmehr wirkte die Ruhe wie eine liebevolle Mutter, die ihm eine Decke über die Schultern legte, ihm über den Kopf strich und ihm weismachte, dass alles gut werden würde. 
Und dann wachte er auf und der Schmerz seiner Odyssee durch den Dschungel kehrte zurück.
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joes-stories · 9 months
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Treffen mit dem Ex
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Seit einem halben Jahr bin ich mit Mike zusammen. Ich liebe ihn aus ganzem Herzen und zudem ist er eine geile Sau mit unglaublichem Körper. Eigentlich ist alles perfekt, nur manchmal kommt es mir so vor, als ob wir zu dritt in der Beziehung sind.
Beim Sex, beim dirty Talking, wenn wir uns daran aufgeilen, uns von verflossenen Abenteurern zu erzählen, schwärmt er ständig von Steven, seinem Ex. Erregt berichtet er von Stevens massigem Bullenkörper, der selbst den meinen übertrifft. Von seiner Geilheit und Hemmungslosigkeit und ganz besonders von seinem riesigen Schwanz der so fett ist, dass er das schwarze Armband, das er immer trägt, auch als Cockring benutzen kann. Das macht mich total an und gleichzeit macht es mich rasend eifersüchtig.
Kürzlich, als ich mit Mike unterwegs war trafen wir uns "zufällig" auf der Straße. Aber ich bin mir sicher, dass Mike es arrangiert hat. Sofort war mir klar, was Mike an dem Typ so anmachte. Seine pure körperliche und mentale Präsenz, die Muskeln, der herb-süßlich-männliche Geruch. Fordernd und zugleich abschätzig sah er mich an und ich hielt seinem Blick fasziniert stand. Forsch fasste er an meine Titten und meinte "nicht schlecht, Mike hat einen guten Geschmack". Ich packte ihn an seinem Bizeps und sagte mit gespielter Überheblichkeit "ganz OK, aber kein Wunder, dass Mike dich für mich sitzen ließ!"
Sein Gesicht kam ganz nah an meines und er flüsterte bedrohlich: "Lass uns Armdrücken machen und wer gewinnt, fickt den anderen zuerst..." Mit Blick auf sein Armband antwortete ich nur mit einem lahmen "Ok!"
Im Hintergrund stand Mike und lächelte zufrieden, als wir uns zusammen auf den Weg in seine Wohnung machten.
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shape · 11 months
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Erklärung von Thunder in Paradise zum Massaker vom 7. Oktober und seinen Folgen
[...] >> Es war der Westen selbst, und zuvorderst Deutschland als der Anti-Westen im Westen, der denjenigen, vor denen inzwischen selbst der Kanzler glaubhaft Angst zu bekommen scheint, die Möglichkeiten der Globalisierung ihres Hasses eröffnet hat, die diese nun nutzen. Nur durch Selbstreflexion dieser Aporie des Westens, die mehr ist als ein korrigierbarer Fehler, könnte der Westen seine Resistenzraft zurückgewinnen. Am Beginn solcher Reflexion müsste die Einsicht stehen, dass aufgrund der Geschichte Israels das, was in Israel geschieht, die Zivilisation selbst und den Begriff des Westens genuin betrifft. Die von senilen Friedensrentnern und aggressiven Anerkennungsaktivisten beklagte militärische Übermacht Israels, seine Stärke und vermeintliche Unerbittlichkeit bei der Verteidigung gegen seine Feinde sind Index dessen, dass die Menschen, wenn der Begriff der Menschheit noch etwas bedeuten soll, auf Mut, Stärke und Unerbittlichkeit nicht verzichten können. Weichheit, Freundlichkeit und Zartheit, Kooperationsbereitschaft und Entgegenkommen sind keine allmenschlichen Natureigenschaften, die nur ordentlich gehegt werden müssten, um sich zu entwickeln, und die durch Kälte, Egoismus und Überheblichkeit der Zivilisation bedroht wären. Sie sind vielmehr etwas sehr Spätes, das ohne die zivilisatorische Kälte, ohne die Entschlossenheit, für das als richtig Erkannte einzustehen und ohne den Widerstand gegen die Barbarei nicht zu haben ist. Diesen Kampf wird Israel in den kommenden Monaten gegen einen gestärkten Feind führen müssen. Wie einsam der Staat der Juden dabei sein wird, hängt davon ab, wie viele die Angriffe der Hamas persönlich nehmen: als Angriff nicht allein auf Israel und nicht auf das »Wir« einer chimärischen Wertegemeinschaft, sondern als Angriff auf jeden, der sich von der Welt noch etwas verspricht und im Antisemitismus die gewaltigste Kraft erkennt, die der Idee von Menschheit entgegensteht. <<
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blue-lag00n · 4 months
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Ruhm und Reichtum
-Man nehme einen Bissen vom Apfel und beuge sich der Versuchung
Menschen sind in ihrer Natur obsessiv. In der Antike wurden Götter angebetet, heute wird Instagram aufgesucht. Auch wenn der Wunsch nach Ruhm und Reichtum nicht eine Erfindung unserer Zeit ist, ist die heutige Auslegung obskur.
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In der Antike wurde zu den Göttern aufgesehen, Tieropfer und Rituale waren nicht unüblich. Dionysus krönte Wahnsinn und Obsession, nährte aber gleichzeitig Natur und Freude. Merkwürdiger Ruhm, in Menschenfleisch komprimiert, ist also kein neues Phänomen.
Superstars gab es schon immer. Machiavelli, von Bingen, Goethe, Elisabeth I, Löwenherz.
Rollenbilder wurden auch früher von Herrschern gezüchtet. Wurde eine neue Königin gekörnt, so wollte das Volk ihrer Majestät ähneln. Anne Boleyn trug moderne, französische Hauben, Jane Seymour bestand darauf, dass auch ihre Hofdamen englische Hauben tragen.
Ludwig VI trug den bescheidenen Spitznamen „Sonnenkönig“; ein Influencer seiner Zeit durch und durch.
Die wohl tragischste Mode-Ikone war sicher Marie Antoinette.
Historische Figuren wurden durch ihre Genetik-Lotterie zu Rollenbilder verdammt. Wohlstand war essenziell. Heute gibt es andere Parameter. Nicht der Wohlstand allein bestimmt über Bekanntheit. Apps wie TikTok erleichtern eine Einstig in den amerikanischen Traum. Und hier stoßen wir auf einen Knackpunkt; der exzessive Wunsch nach Unterhaltung, wobei die Qualität jener Unterhaltung irrelevant erscheint. Ab der Erfindung der Filmkamera, nahm die Unterhaltungsindustrien fahrt auf. In dem Buch „brave new world“ wird Entertainment vom Staat als politische Waffe instrumentalisiert. Auch wenn einige Charaktere gewisse politische Praktiken als zumindest auffällig bewerten, folgern diese Figuren aber keine Schlüsse.viel zu vertieft nach der Jagd neuer Befriedigung vergessen sie. Unterhaltung hat Konsequenzen. Nicht nur dass fragwürdige Normen und Werte vermittelt werden, vielmehr das Entstehen einer Parallelwelt erregt Befürchtungen.
Das Internet gaukelt eine Realität seinen Nutzern vor. Wann immer ein unbewohnter Ort von Menschen bewohnt wird, entstehen neue Dynamiken. Ein Insel-Effekt. Ausgesetzte arbeiten zusammen entgegen der Ordnung bis sich eine neue ergibt. Im Internet gelten andere Schönheitsideale als in der wirklichen Wirklichkeit. Teilweise werden Charaktereigenschaften mit Likes belohnt, die in der realen Welt als frech und unangenehm bewertet werden.- „Slay Queen“
Reality-TV ist ein guilty pleasure, welches die Gesellschaft immer näher an die Grenze des Wahnsinns zerrt. Nicht jede Unterhaltung ist schlecht. Wenn aber Extreme weiter ausgereizt werden kann dies gefährlich werden. Viele würden für Bekanntheit wortwörtlich über Leichen gehen. Der Fernsehersender streicht das Geld ein. Zwei Phänomene treten gleichzeitig auf: Unterhaltung nimmt eine absurde Bedeutung in unserer Gesellschaft ein, andere Inhalte erschöpfen unsere Aufmerksamkeit. Inhalte werden immer primitiver, kürzer.
Mit dem Primitiven folgt das zweite Phänomen: Menschen sind nicht mehr länger Menschen, sondern Objekte, Objekte der Unterhaltung, Objekte der Begierde.
Schönheits-Ops sind eine Visitenkarte in der Unterhaltungsindustrie.
Perfektion und Dummheit scheinen sich zu widersprechen nicht aber im Kern der menschlichen Natur.
Das Auge liebt schöne Menschen, einige gehen dabei sogar weiter und geben zu, dass wenn nach ihrer Definition „nicht schöne“ Schauspieler gecastet wurden, sie diese Serie nicht anschauen würden.
Dennoch, der Mensch liegt seine eigene Überheblichkeit und mag es andere Dummheiten zu verspotten. Dummheiten erfordern zudem keine komplexe Einordnung oder vermehrte Aufmerksamkeit. Kurz vor dem Schlaf kann man ja ruhig noch eine Folge „Ex on the Beach“ gucken.
Früher gab es auch extreme Schönheitsideale: Sissi mit ihrer Wespentaille. Es gibt schlichtweg einen signifikanten Unterschied: die Masse.
Heutzutage können sich viele Leute Schönheit leisten und noch mehr können sich Unterhaltung leisten.
Dadurch zeichnet sich eine Ignoranz tatsächlicher Ereignisse ab. Während an allen wertenden Krieg vorherrscht, posieren Stars gekleidet in Extravaganz.
Aber auch hier, Menschen waren schon in der Antike obsessiv. Worin liegt also der Unterscheid?
All der Wahnsinn fand in der realen Welt statt. Wobei „Wahnsinn“ relativ ist. Es scheint so, als könnte der moderne homo sapiens ohne gewisse Neurotransmitter in Form von kurzen Clips und primitivem Inhalt nicht mehr überleben. Hier steht die Menge im Gegensatz zu der Antike.
Schüler gucken während dem Unterricht tiktok auf ihrem iPad oder spielen Spiele.
Aesthetic aesthetic archetype on the wall who is the most interesting chic of them all?
I’m a sad girl, I’m a bad girl,I’m a clean girl, I’m a party girl who likes rockstars or who likes to look like a rockstar
Tumblr ist wohl die Platform überhaupt gewesen. Menschen konnten sich endlich in Bildern, Gefühlen und Filtern ausdrücken. Auch wenn tumblr an Relevanz verlor, schwappten verschiedene Archetypen rüber zu Instagram und Musically. Die Idee das Gesamtbild eines Menschen zu kategorisieren basierend auf Style und Denkweisen ist nicht neu. Das “sad girl“ tritt in verschieden Era’s auf.
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Unser sad girl ist kein Gegenstand der Kunst, sondern ein Lifestyle ganz eng am Geldhahn geknüpft.
Um die Problematik zu erkennen, müssen wir uns kurz den Film Lola anschauen.
Lola (2024) - A Billionaire Daughter's Poverty Dream -Medium
Traurig und depressiv lebt die Figur ihr Leben. Tiefgründigkeit und Charakteristiken von Lola fehlen gänzlich. Mentale Krankheiten werden romantisiert, auf den Kosten der Erkrankten. Nicola Peltz Beckham lebt abseits ihr geschaffenen Narrativen, eine wunderschöne, zerbrechliche junge Frau. Ein sad girl cosplay, welches jede Zeit abgelegt werden kann.
Sylvia Plath fällt oft in diesen bubbles. Nur dass sie sich trotz ihrer salonfähigen Traurigkeit das Leben nahm.
Sad Girls kaufen sich stets Lana del Rey vinyls, trinken Kaffee, schreiben verzweifelt, kreieren Kunst, tragen dezentes MakeUp, trauern James Dean nach.
Interessanterweise ist James Dean in vielen aesthetics eine Gallionsfigur. Die nächste aesthetic lässt sich unter „la americana“ zusammenfassen.
Sogenannte Mikotrends sind gefährlich, gerade für Jugendliche, die wenig verdienen aber mehr besitzen möchten. Auf Tik- Tok versuchen sich Menschen mit ihren Klarna-Schulden zu überbieten. Mal vom monetären abgesehen, Fast Fashion und die Schnelllebigkeit des Internets zerstört unsere Wahrnehmung. Schönheit ist nicht mehr unabdingbar. Und so schließt sich der Kreis. Schönheitsideale und Archetypen spielen in die Karten des Kapitalismus. All das, was sich vermarkten lässt, lässt sich eben vermarkten. Auch wenn Ideale immer schon den Zeitgeist formten und der Zeitgeist ideale schöpfte, wurde das Ideal nicht primär an den Mann verkauft, das Ideal lebte durch Verständnis, Originalität und Schlagfertigkeit auf und nicht etwa durch den Erwerb jener Ideale durch Geld, um Teil der höheren Gesellschaft zu sein. Mode war schon immer ein Ausdruck des Reichtums, nur änderte sich diese Mode nicht alle zwei Wochen.
Ein weiteres Nebenprodukt des Internets ist die „filter- blindness“. Menschen können teilweise ohne einen Filter nicht mehr vor die Kamera treten. Das Handy dient als Spiegel, da der echte Spiegel realitätsfern scheint. Und auch hier: Menschen haben Unebenheiten schon immer retuschiert, sei es in Bildern; der Maler malte dann eben den Mund schmaler, die Augen größer. In den 50er Jahren wurden die Negative der Bilder mit Buntstiften retuschiert, deshalb sahen alle Stars Hollywood makellos aus.
Nicht dass das Internet nur Schlechtes produziert. Immer wieder beleuchten Menschen uns mit ihrer Gerissenheit und ihrem Humor. Während Kendrick und Drake sich beeften, entstanden wunderschöne Nebenprodukte: King willonius erstellt mittels künstlicher Intelligenz den Song „BBL Drizzy“, Metro Boomin samplt dann während dem Beef den Song und erstellt einen Beat, den er zur Verfügung stellt und einen Wettbewerb schafft. Auf dem Beat wurde gerappt, gesungen und Instrumentale Solos kamen dazu. Der Gewinner würde den Beat geschenkt kriegen und darauf noch Geld erhalten
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blog-aventin-de · 2 years
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Tom Wolfe
Tom Wolfe und der amerikanische Chauvinismus
Tom Wolfe Tom Wolfe und der amerikanische Chauvinismus
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kmayia · 4 months
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Die Themen aus deiner Lesung....
Überheblichkeit ist abgehakt. Das weißt du. Das mit der Familie auch.
Das mit dem Vereinen von den Welten... da zeige ich dir den Menschen.
Und... Es ist eine Intention. Die eine Welt in die andere fließen zu lassen.
Materie ist Rahmenbedingung. Rahmenbedingung...
Männlich und weiblich.
Männlich gibt den Rahmen, in den Weiblich fließen kann. Weiblich ist alles, was ist. Männlich ist das Bewusstsein, was sie bezeugt. Weiblich ist Energie, die einfach fließt. Männlich ist das Flussbett, das sie lenkt.
Rahmenbedingungen.
Ich gebe dir zum Beispiel oft energetisch eine Rahmenbedingung. Ich höre hinein, was du aussprichst. Durch mein Empfangen kannst du es sprechen.
Ich gebe Rahmenbedingungen, indem ich eine Intention setze, bevor ich in ein Gespräch gehe. Das ist Teil dessen, was ich im Ankommen mache. Und Teil dessen, warum es so schwierig ist, wenn du, ohne dass ich damit gerechnet habe, auf einmal vor mir stehst. Dann fehlen die Rahmenbedingungen und ich zerfließe oder verwehe oder versacke.
Rahmendingungen...
Eine Frage.
RITUALE, sowas wie das mit der Wertschätzung, was ich vorgeschlagen habe. Dadurch wird der Fokus auf das gelegt, was wir wertschätzen. Fokus ist Aufmerksamkeit. Energie folgt der Aufmerksamkeit. Und wo Energie ist, wird kreiert. Das heißt, das ist eine Rahmenbedingung, die mehr von dem kreiert, was wir wertschätzen.
"Ich will mich in meinem Zuhause wohl und sicher fühlen", ist eine Rahmenbedingung.
Zeit ist eine Rahmenbedingung.
"Bis dann und dann will ich ein Zuhause gefunden haben".
"So und so lange will ich mit dir sprechen, bis wir das und das Gefühl kreiert haben."
"So oft sage ich es dir, bis du es verstanden hast - oder auch nicht, und dann ziehe ich die und die Konsequenz."
Und konkret Rahmenbedingungen, um meine Wahrnehmung und mein Fühlen auszudrücken....
"Ich bin Spiegel. Wie ich auf dich reagiere, sagt dir ganz viel über dich. Wir telefonieren einmal. Sprechen einfach. Danach schreibe ich dir alles, was mir aufgefallen ist. In mir, und was das für dich bedeutet und über dich aussagt. Ich halte dir einen Spiegel vor. In dem Telefonat dadurch, dass du das fühlen und erleben wirst, was du dir am meisten wünschst. In dem Text danach dadurch, dass du gespiegelt bekommst, was dein Ist-Stand ist und was dich davon abhält, genau das zu haben, was du dir so sehr wünschst. Diese beiden Bestandteile, das Telefonat und der Text, geben dir alles, was du wissen musst. Damit kannst du einfach gehen. Du kannst es sofort umsetzen. Du kannst dein komplettes Leben darauf ausrichten, dass du deine Vollkommenheit bist. Oder du kannst mit diesen Themen weiterarbeiten. Nicht mit mir. Ich bin die Impulsgeberin.
Du entscheidest, was du mir für diesen Dienst geben möchtest. Ich fühle vorher hinein, ob du das kannst oder nicht. Ob du mich wirklich empfangen kannst, und ob du mich wirklich wertschätzen kannst. Ob du dir vertrauen kannst."
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danielanoitz · 8 months
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Ein bezauberndes Paar
Was für ein bezauberndes Paar, bestehend aus einem abgehalfterten Altcasanova, der mit den Hängebäckchen und der Schlaffhaut eines Siebzigjährigen, immer noch meint, die Frauenwelt, die sich ihm darbringt, beglücken zu müssen und jeder, die es hören will oder auch nicht, erklärt, dass es in den Genen eines richtigen Mannes liegt, andere Frauen, so viele und so oft wie möglich, zu besteigen. Sehr…
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sellardoore · 1 year
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Deine Hände sind schon rot und zittern. Erneut beschwerst du dich darüber, dass du deine Handschuhe vergessen hast. Für dich ist es ärgerlich aber ich muss still lächeln, weil es einfach so gut passt. Mit Mühe haben wir uns eine Zigarette gedreht und stehen nun hier am Steg eines Sees. Die Nacht hat alles in Stille getaucht, ganz langsam bewegt sich das Wasser und lässt vereinzelt Boote mit leisem Klopfen aneinander stoßen. Es hört sich an wie der stetige Herzschlag einer ruhigen Welt. Unser Puls jedoch ist noch immer hoch, getrieben von der Musik der letzten Stunden.
Als wir die Karten für das Konzert kauften, war der Termin noch mitten im Sommer. Die stundenlange Fahrt war für uns keinerlei Hindernis. Vielmehr erfreuten wir uns an der besonderen Gelegenheit und beschlossen schon damals im Nachhinein noch an den See ganz in der Nähe zu fahren und so abseits der Stadt noch etwas die Zeit danach, wenn die Eindrücke noch wirken, zu genießen. Erst dann soll es allmählich zur Erinnerung werden.
Dann allerdings wurde das Konzert verschoben und das Datum mitten in den Winter gelegt. An unserem Plan hielten wir dennoch fest. Und warum auch nicht? Unmittelbarkeit schien für uns ohnehin noch nie vorgesehen. Zwei Anläufe hatten wir gebraucht, um ganz zueinander zu finden und auch danach gab es die ein oder andere Hürde. Bis wir dann endlich ein Leben teilten waren es auch noch mal mehr Stufen als nur die Treppen bis zur Etage unserer Wohnung. Doch Küchentanzmomente und gemeinsame Sofaschlafnachmittage haben uns den Wert des Wartens längst gezeigt. Wenn das Heute gut ist, kann das Gestern nicht schlecht gewesen sein. Diese Lektion hab ich durch dich gelernt. Kritiker würden sagen, unser Drehbuch hätte einige Seiten zu viel, doch ich sehe diese schon immer als Zwischenkapitel einer unendlich weitreichenden Geschichte. Und es gibt keine Geschichte wie unsere.
Als beim Konzert von Zorn und Liebe zweier Menschen gesungen wurde, nahm ich deine Hand und wir wussten, diese Musik galt nur uns. Auch wenn du und ich nur ein Teil von vielen waren. Aber diese kleine Überheblichkeit ist nur logisch für zwei Menschen, die sich unschlagbar fühlen und das taten wir an diesem Abend und tun es noch.
Das Echo all dieser Lieder und letzten paar Stunden hallt noch immer in uns nach, während wir hier nun stehen. Vielleicht reicht es gar Jahre zurück, bis zum Moment unseres ersten Aufeinandertreffens. Es ist unsere Musik und das Spiegelglitzern der Sterne auf dem See unser Text. Wir haben inzwischen längst fertig geraucht und du reibst deine Hände, während du zitternd tief einatmest. Wieder meinst du kopfschüttelnd, dass natürlich ausgerechnet unser Konzert so verschoben werden musste, dass wir nicht im Sommer hier sind. „Aber es ist trotzdem schön hier und ein besonderer Abend.“ antworte ich dir und du stimmst mir zu. „Was spielt Zeit für uns schon für eine Rolle.“ denke ich mir noch still und mein Puls geht allmählich schneller. Noch einmal gehen mir die Jahre mit dir und unsere gemeinsamen Schritte durch den Kopf.
„Deine Handschuhe vergisst du bestimmt auch nicht so schnell wieder.“ sage ich, nehme beide deine Hände und fühle wie kalt sie sind. Deine Haut wirkt so zart und glatt. „Das stimmt.“ sagst du und schaust mich jetzt wieder liebevoll an. „Weißt du…“ meine ich und du kennst diesen Tonfall von mir nur zu gut, wenn ich unbedingt etwas sinnvolles sagen möchte. „… wenn man etwas wertvolles festhält, dann wärmt das zumindest das Herz.“ Du rollst mit den Augen aber kannst ein größer werdendes Lächeln nicht verbergen. „Lässt du mich dich festhalten?“ frage ich noch und gehe dabei auf ein Knie herunter, ehe ich mit einer Hand in meine Jackentasche greife, um die kleine Schachtel hervorzuholen, die ich schon seit Monaten mit mir herumtrage. Und dann frage ich, was ich in meinem ganzen Leben nur einmal und nur dich fragen will, ehe vielleicht eine neue Zeit für uns beginnt.
#dt.
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