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#Dun sur Meuse
taunuswolf · 2 years
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La Meuse mon amour
Warum ich diesen Fluss so liebe – Eine Reisebeschreibung
Schon als kleiner Junge habe ich Flüsse über alles geliebt. Erstaunlicher Weise war der Rhein nie mein Favorit. An seinen Gestaden bin ich aufgewachsen. Er ist bei Bonn so breit, dass man das andere Ufer bei schlechtem Wetter nur noch schemenhaft erkennen kann. Die andere Seite des Stromes mit seinen imposanten sieben Bergen gehörte bereits zu einer fremden, fernen Welt. Die reißenden Fluten und schnell fahrenden Frachtschiffe hatten etwas Bedrohliches. Wie oft wurde ein leichtsinniger Schwimmer, der in die tückischen Strudel der Kribben geriet, leblos aus dem Wasser gezogen. Der Rhein war stets eine Nummer zu groß und zu gefährlich, um mein Kinderherz einzunehmen. Meine große Liebe gehörte schon als Vierjähriger der Weser. Als ich einmal mit meiner Mutter meine Großeltern in Hessisch-Oldendorf besuchte, schaute ich aufgeregt aus dem Fenster des laut stampfenden Dampfzuges und rief ganz aufgeregt: „Ich will die Weser sehen.“ 40 Jahre später bin ich den kleinen Strom und seine Quellflüsse Werra und Fulda, mit meiner Frau im Kanu abgefahren. Zelt und Schlafsack im Gepäck. Nun habe ich mich wieder in einen Fluss verliebt: Die Meuse.
Schmal lang und eigenwillig windet sich der geschichtsträchtige Strom durch Frankreich, Belgien und den Niederlanden. Ihn als „Nebenfluss“ des Rheins zu bezeichnen, ist ein geografischen Fauxpas. Erstens mündet er lediglich zusammen mit dem Rhein ins Meer, bildet mit dem Rhein ein Mündungsdelta, zweitens ist er mit seinen fast 900 Km deutlich länger als Main und Mosel, die jeweils 544 und 525 km messen. Drittens hat die Meuse ein eigenes Stromsystem hervorgebracht, sowie eine Eigenart, die sich auch in der Geschichte der Region und seiner Kultur widerspiegelt. Sie hat sogar einen eigenen Baustil hervorgebracht: Die Maas-Gotik. Beispiele sind die mächtigen, sehenswerten Kathedralen und Kirchen in Dinant, Huy, Liege, Meessen, Tongern und Maastricht.  
Ein Blick auf die Karte zeigt, die Meuse hat sich zwischen die Einzugsgebiete von Rhein und Seine gezwängt. Eigentlich dürfte es diesen Fluss gar nicht geben. Beharrlich hat er es geschafft, immer wieder von Vereinnahmung bedroht, seinen eigenen Weg zu finden. Wie in einer Art römischen Wasserleitung läuft er zunächst vom Hochland Langres kommend über mehr als 250 km eingezwängt zwischen der Aisne – einen Nebenfluss der Oase (Seine) – und der Mosel Richtung Ardennen. Geschützt von den Hängen des Côte de Meuse im Osten und des Argonnen-Waldes im Westen.
Das Einzugsgebiet, den diese im Durchschnitt 15 km schmale „Regenrinne“ bietet ist im wahrsten Sinne des Wortes überschaubar. Die Bäche, die links und rechts von den Kalkhängen herabrieseln, könnte, man als Rinnsale bezeichnen, wenn sie nicht sogar in heißen Sommern komplett austrocknen. Als ich zum ersten Mal mit meiner Frau über die stattliche Brücke von Verdun radelte – Fluss und Schifffahrtskanal sind hier wieder vereint - und auf die große Wasserfläche sah, die an der stolzen Stadt vorbeiströmte, kam ich aus dem Staunen nicht heraus. Die Meuse ist hier gerade mal 172 km lang – ungefähr so lang wie die Eder – und bildet dennoch einen imposanten Fluss, auf dem sogar 200tonnen-Schiffe fahren können. Natürlich haben die französischen Ingenieure mit Stauwehren und Schleusen erheblich nachgeholfen. Trotzdem stellt sich die Frage, wie ein Fluss, der bis dato kaum Zuflüsse besitzt, bereits so viel Wasser führen kann.                         
Harter Kampf mit Rhein und Seine – Die Meuse als Schlachtfeld
Den Kampf, den die Meuse mit ihren Konkurrenten und Wasserräubern Rhein und Seine ausgefochten hat, kann man noch heute an der Landschaft ablesen, die mehr zu bieten hat als Soldatenfriedhöfe, Schlachtfelder und Festungsanlagen. Vor vier Millionen Jahren verlor der Fluss im Oberlauf seinen Nebenfluss Aisne an die Seine/Oase. Vor gerade mal 250 000 Jahren schluckte die zum Rhein gehörende Mosel bei Toul für einige Jahrtausende den gesamten Oberlauf bis Commercy.  Die beiden Flüsse liegen auch heute noch gerade mal 12 Kilometer voneinander entfernt und sind mit einem Kanal verbunden. In ihrem Unterlauf, bereits auf niederländischem Gebiet hat die Meuse, die spätestens hinter Liege Maas heißt, den Spieß umgedreht und die beiden wasserreichen Eifelflüsse Rur und Niers an sich gezogen. Ab Neuss besitzt der Niederrhein keinen nennenswerten linken Nebenfluss mehr.    
Die Zerrissenheit des Stromes hat auch geopolitisch immer wieder ihren Niederschlag gefunden. Jahrhunderte war das Gebiet an den Ufern der Meuse Grenzland. Sprachlich Französisch, politisch Deutsch, denn Deutschland war stets ein föderalistisches Gebilde, das anders als Frankreich seinen sprachlich unterschiedlichen Gebieten weitgehende Autonomie einräumte. So ist es nicht verwunderlich, dass die Fürsten von Bar den Truppen des Sonnenkönigs erbitterten Widerstand entgegensetzten. Bis ins 17. und stellenweise sogar 18. Jahrhundert hinein bildete der Strom mit Unterbrechungen die Grenze zwischen Deutschland und Frankreich. Beschauliche Burgen wie an Rhein und Mosel sucht man an der Meuse vergeblich. Hier wurde nicht gekleckert sondern richtig geklotzt. Bereits die Burg Sedan 1424 vom deutschen Fürsten Eberhard von Marck-Arenberg errichtet ist mit mehr als 30 000 Quadratmetern Umfang eigentlich eine Festungsanlage. Das nicht weit entfernte Montmedy eine regelrechte Festungsstadt. Ebenso Rocroi, Longvy, das am Nebenfluss Chiers liegt, Mézières (Stadtteil von Charleville-Mézières) und vor allem Verdun. Die von den Österreichern errichtete Festung von Givet gehört heute zu Frankreich. Auf belgischer Seite setzt sich die Festungsreihe entlang des Flusses über Dinant, Namur, Huy bis nach Liege fort. In und vor den dicken, bereits Mitte des 17. Jahrhunderts errichteten Bollwerken, wurde mit Unterbrechungen bis 1871, 1918 und sogar im zweiten Weltkrieg erbittert gekämpft. Es gibt wohl kaum eine Region in Europa, die eine solche Dichte an Festungsanlagen aufweist. Spiegelt der Fluss, der mit Seine und Rhein eine Art Existenzkampf ausgefochten hat, die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Deutschland und Frankreich wider?  
Mehr Kulturdenkmäler als Mosel und Main
Die lange Liste der nicht militärischen Kulturgüter entlang der Meuse beginnt in Domrémy-la-Pucelle, dem Geburtsort der Jean d´ Arc, besser bekannt als Jungfrau von Orleans, Nationalheldin und Nationalheilige Frankreichs. Neben dem Geburtshaus ist auch die ihr zu Ehren errichtete Basilika Bois Chenu einen Besuch wert. Das imposante Bauwerk im Stil des Historismus ist ein Beispiel dafür, dass auch im säkularisierten Frankreich der Katholizismus als Identität stiftend angesehen wurde. Dass Jean d´ Arc am Ufer der abgeschiedenen jungen Meuse ihre göttlichen Stimmen vernahm und nicht im lauten Trubel der geschäftigen Seine, sollte zu denken geben. Die Seine wurde zu Johannas Grab, als ihr junger Körper auf einem Platz der Hafenstadt Rouen den Flammen übergeben wurde.
Weiter Flussabwärts in Commercy kommen die Freunde Barocker Schlossanlagen auf ihre Kosten. Das Schloss Commercy, ein lothringisches Versailles, wurde ab 1744 sogar von dem im Exil lebende polnischen König Stanislaus nochmals erweitert. Der noch junge Strom fließt spätestens ab hier von einem Kanal begleitet durch ein weites Tal, ein Auenland, dass im Osten von dem langgezogenen Kalkgebirge und Naturpark Côtes de Meuse begrenzt wird.
Mit ihren tiefen unberührten Wäldern, sanften Tälern und weiten Fernblicken sind die bis zu 400 Meter ansteigenden Höhenzüge zwischen Dun sur Meuse und Commercy ein Paradies für Wanderer und Radler. Besonders empfehlenswert ist der zerklüftete Ostabhang des Gebirges rund um den Ort Hattonchâtel. An den bis zum Wald reichenden steilen Hängen liegt Frankreichs kleinstes Weinbaugebiet. Dazwischen reift eine auch in deutschen Supermärkten nicht wegzudenkende Spezialität: Lothringische Marillen. Die kleinen Dörfer, fast alle aus Naturkalksteinen gebaut, schmiegen sich pittoresk in die Nischen und Buchten des Kalkgebirges, das im ersten Weltkrieg als natürliche Barriere ebenso vehement verteidigt wie auch erstürmt wurde. Deutsche, wie auch französische Soldatenfriedhöfe, Gedenksteine und ehemalige Stellungen sind auch 30 Km südlich von Verdun keine Seltenheit. Dennoch überwiegt die Idylle, die durch ein vorgelagertes Wald- und Seengebiet auch Anglern und Wassersportlern viele Möglichkeiten bietet. Mittendrin von Bergen und Wiesen umgeben das blaue Herzstück: der fünf Kilometer breite buchtenreiche Lac de Madine. Dass er künstlich angelegt wurde, sieht man erst auf den zweiten Blick. Ein Abstecher auf den, steil aufragenden Butte de Montsec, gekrönt von einem tempelartigen US-Amerikanischen Kriegerdenkmal, bietet einen grandiosen Fernblick bis zu den Ardennen und Ausläufern der Vogesen.
Wer hier Urlaub macht, dem bietet auch das benachbarte obere Moseltal vielfältige Möglichkeiten. Zum Beispiel ein Besuch der mittelalterlichen Großstadt Metz – gekrönt von der gewaltigen gotischen Kathedrale Saint Etienne mit Fenstern von Marc Chagall, die gleichfalls alte Bischofsstadt Toul, oder die prächtige barocke Residenzstadt Nancy, die auch für ihre Glasmanufakturen und Jugendstilhäuser weltberühmt ist.                                  
Im Meusetal ist der malerische Ort St. Mihiel mit seiner komplett erhaltenen Altstadt und der 70 Meter langen Renaissance-Hallenkirche St. Michael – birgt eines der Hauptwerke des Bildhauers Ligier Richier – ein längerer Aufenthalt wert. Zumal sich der Ort als Ausgangspunkt für Radtouren in das sanft ansteigende Kalkgebirge Côte du Meuse anbietet. Weiter flussabwärts wird der Radwanderer feststellen, dass Verdun mehr zu bieten hat als die riesigen ausgedehnten Schlachtfeld-Denkmäler und Kriegs-Museen, die beim Stichwort „Verdun“ auf dem Bildschirm erscheinen. Wer durch die engen Gassen der Altstadt auf den Hügel über den Fluss radelt, steht bald vor der mehr als 1000 Jahre alten romanischen Kathedrale Notre Dame, die ungefähr zur gleichen Zeit entstand wie die Kaiserdome Mainz, Worms und Speyer. Die Elemente der Spätgotik fügen sich harmonisch in den knapp hundert Meter langen Baukörper ein. Das Bistum Verdun und der Bau der ersten Kirche geht auf das Jahr 332 n. Chr. zurück. Etwa zeitgleich mit Trier und mehr als 150 Jahre vor Mainz.
Ein weiteres architektonisches Juwel romanischer Baukunst befindet sich stromabwärts im nicht weit entfernten Mont Sassey. Die in den Berghang hineingebaute Notre Dame, zählt mit ihrer geheimnisvollen Krypta zu den schönsten romanischen Kirchen Lothringens. Forscher vermuten, dass die von drei Türmen gekrönte, weit sichtbare Kirche auf dem Grund eines alten, keltischen Heiligtums errichtet wurde, das in frühfränkischer Zeit christianisiert, sogar als königliches Kloster diente. Niemand geringeres als die Heilige Bega, die Ururgroßmutter Karls des Großen soll den Grundstein für diese Stätte gelegt haben. Wenige Kilometer davon entfernt, direkt am Ufer der Meuse gelegen, das malerische Städtchen Dun sur Meuse, überragt von der massiven Kirche Notre-Dame de Bonne Garde und einer mittelalterlichen Zitadelle. Die am Strom gelegene Unterstadt könnte eine Renovierung vertragen.
Die Loraine, eine Kulturbrücke zwischen Deutschland und Frankreich
Insgesamt erweckt eine Reise entlang des Flusses den Eindruck, dass die Zahl leerstehender oder heruntergekommenen alter Häuser zunimmt, je weiter man sich der belgischen Grenze nähert. Diese Beobachtung macht man bereits in Sedan, das mit seinen verfallenen Fabrikanlagen und maroden Straßen und vor allem Radwegen auf den ersten Blick nicht gerade einladend wirkt. Auch das Innere der Festungsanlage könnte man attraktiver gestalten. Da lockt doch eher einer der schönsten Teile des Meuse-Radwegs vorbei am Schloss Remilly nach Mouzon, der mit einem Besuch der frühgotischen Abteikirche Notre Dame belohnt wird. Diese kleine „Kathedrale“ könnte fast als Vorbild für die Elisabethkirche in Marburg gedient haben, denn sie hat fast die gleichen Ausmaße und viele ähnliche Stilelemente. Einziger Unterschied: Die Elisabethkirche ist eine Hallenkirche mit Drei-Conchen-Chor. Die ältere französische Abteikirche besitzt noch die für die frühe Gotik typischen Emporen, also ein Stockwerk in den Seitenschiffen und einen Chorumgang. Kunstgeschichtlich ist die Abteikirche daher von besonderer Bedeutung. Sie gehört zeitgleich mit Laon, Paris und Noyon zu den ersten gotischen Kathedralen schlechthin, gleichzeitig lag sie bereits im Herrschaftsbereich des Deutschen Reiches. Damit ist sie vermutlich per se die erste gotische Kirche auf damals deutschem Boden und hat somit sicherlich als Vorbild für viele im deutschen Kerngebiet liegenden Kirchen und Dome gedient. Angefangen von der bereits erwähnten Elisabethkirche, bis hin zur Marienkirche in Trier, dem Limburger, Bamberger und Naumburger Dom. Ein beredtes Beispiel, dass die Meuse nicht nur Grenzfluss, sondern auch Kultur-Brücke war. Grund dafür war die viel geschmähte mittelalterliche katholische Kirche, die sich als universell verstand und nationalistischen Strömungen größtenteils ablehnend gegenüberstand.
Charleville-Mézières – Stadt der Rebellen
Bei Charleville-Mézières durchbricht die Meuse das über 450 Meter hohe Plateau der Ardennen. Als ob sie für diesen Schritt eine Menge Mut bräuchte, holt sie in drei markanten Schlingen weit aus. Knapp 18 km schlängelt sich der Strom engmaschig durch die Doppelstadt, die mit ihren beiden Zentren 46 000 Einwohner zählt. An der schmalsten Stelle misst der Abstand zwischen den Flussschlingen nicht einmal 500 Meter. Hinzu kommen diverse Kanaldurchbrüche zur Regulierung der Schifffahrt. Ständig fährt man zwischen den jeweiligen Fluss- und Kanalabschnitten über irgendwelche Brücken und hat ein wenig Mühe sich zu orientieren. Sehenswert ist der großartige Marktplatz von Charleville aus der Barockzeit inmitten der Schachbrettartig angelegten im 17. Jahrhundert errichteten Altstadt. So ähnlich hat früher Mannheim ausgesehen, ehe es im zweiten Weltkrieg völlig zerstört wurde. Wie Frankfurt, so hat auch Charleville seinem großen Dichter ein eigenes Museum errichtet. Arthur Rimbaud, enfant terrible der französischen Literaturszene des 19. Jahrhunderts. Ein Rebell anderer Art wurde 1861 hier geboren: Auguste Vaillant, ein Anarchist, der 1893 mit einem Bombenattentat auf das seiner Meinung „bourgeoise Parlament“ Paris und ganz Frankreich erschütterte.  In dem benachbarten zweiten Stadtzentrum Mézières erwartet den Reisenden beim Besuch der Basilika Notre Dame d´Esperance ein Kleinod der französischen Spätgotik. Mit einer Bauzeit, die bis ins 17. Jahrhundert reicht, kann die 65 Meter lange Kirche als Bindeglied zur Neugotik angesehen werden. Eigenwillig und gleichzeitig faszinierend sind die modernen Glasfenster von René Dürrbach, die mit einer eigenen Bildsprache biblische Motive und Mittelalter mit der Moderne verbinden.                  
In einer anderen Welt
Durch eine weitgehend gesichtslose Banlieu, diverse Gewerbe und Industriegebiete, die sich von Sedan bis Charleville-Mézières hinziehen, entsteht ein wenig der Eindruck eines kleinen Ballungsraumes, zumal von hier aus eine Menge mautfreier Autobahnen und Schnellstraßen ins benachbarte Belgien, Luxembourg, die Champagne und ins nordfranzösische Industriegebiet führen. An den Bergen der Ardennen-Kette, durch die sich die Meuse von nun an tiefeingeschnitten windet, hört diese Ballungsraum-Welt schlagartig auf.
Beinah unberührt verlässt der schmale Strom, von einem Radweg und einer Bahn-Nebenstrecke begleitet die letzte nennenswerte französische „Großstadt“. Eine mäßig befahrene Departementalstraße stößt erst auf einem Umweg durch die Berge in Nouzonville wieder auf den Fluss, um ihn als Uferstraße fortan zu begleiten.  Wer schnell nach Belgien will, nimmt einen anderen Weg. Weder dichter Autoverkehr noch bis in die Nacht hinein polternde Güter oder Fernzüge – wie beispielsweise in manchen Deutschen Flusstälern üblich – stören die Ruhe und Idylle. Dass wissen vor allem Niederländische und belgische Touristen zu schätzen, die sich auf den am Fluss gelegenen Campingplätzen eine Auszeit gönnen. Gefolgt von Freizeitkapitänen mit gemietetem oder eigenem Boot. Wer viel Zeit hat, der schafft es auf dem kanalisierten fast strömungslosen Fluss über die gleichfalls kanalisierte Obermosel in die Saône, und von dort über die Rhone ins Mittelmeer.         
Das Meusetal erinnert von nun an ein wenig an das Mittelrheintal zwischen Bingen und Koblenz mit dem entscheidenden Unterschied, dass der Rhein fast vier Mal so breit ist und der Taunus und der linksrheinische Hunsrück von vielen Tälern zerschnitten ist. Die Ardennen hingegen sind eine gewaltige amorphe Platte. Die dicht bewaldeten Berghänge links und rechts haben den Charakter einer Mauer. Es gibt kaum Taleinschnitte. Der Fluss hat sich windungsreich durch eine gewaltige Schieferformation gefräst. Zwischen Monthermé und Revin, wo die Steilhänge vom Fluss über 300 Höhenmeter aus dem Stand im 70 Grad Winkel nach oben führen, kann man schon von einem Canyon sprechen. Auf einem bequemen durchgängig geteerten Radweg durch eine solche Landschaft zu radeln, ist ein unvergessenes Erlebnis.
Hinter Monthermé radelt man auf der rechten Uferseite mehr als 17 Kilometer, ehe man wieder auf einen Ort trifft. Weitere zwölf Kilometer unbesiedelte bewaldete Flussufer liegen zwischen Revin und Fumay. Gefolgt von weiteren zehn Kilometern bis zur alten Römerstadt Vireux-Molhain. Ab hier wird das Tal breiter, die Berge treten zurück die Besiedlung wird dichter. Insgesamt locken mehr als 70 Kilometer grüne Flussufer, die nur an wenigen Stellen von kleinen Ortschaften unterbrochen werden. Ab Givet, das von einer gewaltigen Festung gekrönt wird verändert sich die Landschaft zunehmend. Tal und Strom werden breiter. Hinter der belgischen Grenze säumen schroffe bizarre Kalkfelsen die Ufer, die in Dinant zusammen mit Kathedrale, Festung und Stadt eine großartige Kulisse abgeben. Ab hier erinnert die Meuse an den Rhein zwischen Andernach und Bonn. Mit der Einmündung der Sambre in Namur – vergleichbar mit dem deutschen Eck bei Koblenz – wird die Meuse zur Großschifffahrtsstraße, die den Großraum Paris mit Belgien und den Niederlanden verbindet.        
Die Gegend hat einen rauen Charme. Das gilt auch für die Orte am Ufer, die allesamt mehr aus sich machen könnten. Monthermé und Fumay sind noch die Kleinstädte mit etwas ansprechendem Ambiente, aber weit entfernt von dem, was Orte an Mosel, Main, Neckar oder Rhein zu bieten haben. Dies gilt mit Ausnahme von Dinant auch für die belgischen Orte.  Kaum einladende Lokale, oder nette Cafés. Die Uferpromenaden einfallslos. Keine schönen Gärten oder Plätze. Nicht einmal Blumenkübel. Lediglich Monthermé besitzt einen kleinen Park im Semois-Tal.  Bonjour Tristesse, könnte man eilfertig sagen, aber dann entdeckt man wieder den besonderen Charme, den diese Region der Abgehängten hat. 
Das Gebiet war früher ähnlich wie das Siegerland eine Industriegegend. Von der Stahlkrise hat sich die Region nie erholt. Fast jeder Ort hat einen deutlichen Bevölkerungsschwund zu verzeichnen. In Fumay und Revin haben sich die Einwohnerzahlen trotz Zuwanderung seit den 60ziger Jahren halbiert. Überall leerstehende oder verfallende alte Fabriken, Arbeitersiedlungen wie in England, Wales oder Ruhrgebiet. Reich geworden sind die Leute hier wohl nie. Viele Häuser sind gerade mal vier Meter breit. Ich frage mich, wie die Leute hier früher mit ihren vielen Kindern gehaust haben. Einige dieser kleinen Arbeiter-Häuser stehen leer oder werden zum Verkauf angeboten. Bereits in Nozonville, dass sich zu beiden Seiten der Meuse in zwei enge Nebentäler schmiegt, ist man in einer anderen Welt.
Epilog:
Am Ende bleibt die Frage, warum ich diesen Fluss und die Gegend so liebe und - das Elsass eingeschlossen - so oft bereist habe. Hat dies am Ende etwas mit meiner eigenen Herkunft zu tun? Meine Vorfahren stammen gleichfalls aus einer Grenzregion. Aus dem tschechisch-sprachigen Teil von Oberschlesien, im Quellgebiet der Oder und Opava; dort wo sich deutsches, polnisches, tschechisches, slowakisches und jüdisches in einem multikulturellen Habsburg mischten, ehe die Region im Laufe der Jahrhunderte immer mehr zu einer Grenzregion mit entsprechenden Konflikten wurde. Ein Blick auf die Europakarte zeigt, dass sich beide Flüsse wie Spiegelbilder verhalten. Sie sind nicht nur fast gleich lang, sondern haben darüber hinaus noch andere vielfältige Gemeinsamkeiten. Beide entspringen im Vorland eines hohen Mittelgebirges. Die Meuse an den letzten Ausläufern der Vogesen, an einer vielfältigen Wasserscheide. Hier entspringt nicht nur der französische, belgische und niederländische Strom, sondern auch die zur Seine fließende Marne, die zur Rhone fließende Saône sowie einige Zuflüsse der Mosel. Ähnlich gestalten sich die Wasserscheiden im Osten. Vom Quellbereich der Oder am Fuße des Sudeten-Gebirges, der sogenannten mährischen Pforte sind es nur knapp 50 Km bis zur Weichsel-Quelle. Die restlichen Wasser strömen zur March Richtung Donau. Das Oberschlesische Industrierevier mit seinen Kohlegruben und Stahlwerken findet sein westliches Pendant im Französisch-Belgischen Industriegebiet, dass von Lille entlang der Sambre und Meuse bis nach Lüttich reicht. Nach dem ersten Weltkrieg wanderten viele der aus Oberschlesien stammenden „Ruhrpolen“ ins südbelgische Kohlerevier aus. Lothringen, einschließlich der Ardennen und Schlesien haben Ähnlichkeiten. Es sind alte Grenz und gleichzeitig Brückenländer, die darüber hinaus Deutschlands besondere Lage im Zentrum Europas deutlich machen. Nämlich ihre Bedeutung als Bindeglied zwischen der galloromanischen und der slavischen Kultur, die den Osten Deutschlands ebenso geprägt hat, wie der französische Einfluss das Rheinland oder Süddeutschland. So schließt sich der Kreis und beantwortet vielleicht auch die Frage, warum uns manche Gegenden auf seltsame Weise vertraut erscheinen – während andere fremd bleiben und uns sogar im schlimmsten Fall abstoßen.                      
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WW1 cemetery near Dun-sur-Meuse, Lorraine region of eastern France
German vintage postcard, mailed in 1915
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fietskriebelskos · 10 days
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AM12 Trans Ardennes (Dun sur Meuse - Charleville-Mézières 99 km 502 hm)
Charleville-Mézières is de hoofdstad van het departement Ardennes. Niet al te groot, wel royaal mooi. Het grote plein Place Ducale is omringt met een statige sfeer. Veroorzaakt door identieke gevels en galerijen. Daaronder vele terrasjes. Place Ducale Ik fietste erover op weg naar mijn apartement, net uit het centrum. Via drukke winkelstraten en dito ringweg kwam ik voor de incheck tijd aan. De…
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valonfd · 4 years
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Jour 3: Lundi 10 août - 143km
(bande son: “I left my heart in San Fransisco” - Bobby Womack)
Je quitte mon boulodrome et m’apprête à grimper puis pousser dans la côte empierrée juste après Donchery. Dès le début de la montée je vois un phare qui me rattrape, sans aucun doute un divider. “Salut” oh ben tiens c’est Sofiane. On fait la montée ensemble, il me dit avoir pris bien cher lui aussi pour son premier jour, c’est-à-dire hier, sans compter qu’il n’est pas encore remis de ses courses de l’été. “On m’avait dit que c’était roulant au début, mais c’est vraiment le tout début qu’est roulant !”. Oui c’est peu dire. Je vais l’accompagner une petite demi-heure avant d'être obligé de m’arrêter dans la descente, ma lampe avant se desserrant de son support (le système d’attache est pourri). J’aurai eu l’occasion d’observer le guerrier - impressionnant - ce qui prime chez lui c’est d’avancer, le reste est subsidiaire. Besoin de m’arrêter ? je trouve pas de coin ? il se met à faire jour ? Ok alors je continue, pas grave je m’arrêterai sans doute demain ...
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Je prends mon rythme et au petit matin j’aborde les routes de la Meuse. Elles sont splendides, douces et rassurantes. Certes il y a quelques beaux raidards, mais c’est plutôt un profil qui me va bien. Je sais grimper, de là où je viens il vaut mieux, et mon Gravel est plutôt dans son registre. Pour la première fois de la French, je mets les écouteurs et je débranche le cerveau. Plus loin je rencontre une famille sanglier. C’est surprenant, elle se promène à champ découvert, pas loin de la route et quand je m’arrête et que les bêtes me voient : panique à bord, tout le monde détale. Je ferai une autre rencontre avec nos amis sangliers, invisibles cette fois, le lendemain ou surlendemain, dans une forêt en pleine nuit avant le lever du soleil. Je m’arrêterai sur le chemin et j’entendrai une horde sur ma gauche se déplacer en grognant. Je dis une horde car elle a bien mis 30 secondes à passer à côté de moi. Étonnement, jamais je n’ai eu peur, alors que de précédentes rencontres avec cette espèce ne m’avaient pas forcément mises à l’aise. Ce sentiment de sécurité va grandir pendant cette French. Les bivouacs ne deviendront plus un problème et mis à part les guêpes et les frelons, les b��tes ne me gêneront jamais. Un sentiment de sérénité s’installera peu à peu vis-à-vis de l’environnement qui m’entoure.
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Vers midi je m’installe pour une sieste sur les hauteurs de Dun-sur-Meuse. Je suis réveillé par un chien qui doit être intrigué par mon odeur. Je vois passer quelques dividers puis je reprends le vélo pour chercher un ravito plus bas dans la ville. Je rencontre un p’tit vieux qui me tient la jambe pour parler vélo, il est marrant et bien sympa comme la plupart des gens qu’on rencontre sur cette French. Le vélo attire la sympathie (à part celle des automobilistes bien sûr) et notre accoutrement suscite les interrogations. Du coup la palabre est facile.
Plus loin je retrouve Nick qui se ravitaille à son tour. Il souffre aussi beaucoup de la chaleur. Pour ma part, depuis le premier jour je souffre de ballonnement, du coup c’est compliqué de manger et j’ai peur que ça se transforme en gastro comme ça a pu m’arriver sur deux virées que j’ai faite sous la chaleur les années précédentes. Pendant ces trois premiers jours je n’ai pas été serein vis à vis d’un éventuel abandon. Pas sûr que mon corps tienne, mais il le fallait, je ne voulais pas écourter la “colonie de vacances” comme titrait un des post du site de la French Divide.
La chaleur toujours la chaleur, alors des siestes, toujours des siestes. Juste avant un bled, je repère un arbre avec un banc en dessous. Une belle ombre et la possibilité de me recharger en eau dans le village une fois la sieste passée. C’est idéal parce que tu peux te permettre de ne pas compter ce que tu bois pour le coup. Je me fous à poil, je m’asperge d’eau, je refais les pansements, je m’asperge d’eau, je bouffe, je m’asperge d’eau, je dors, je m’asperge etc. Mon pote Stef ne me lâche pas, il me suit à la trace et post mon spot dans la minute :
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Stef sur cette French, ce sera mon ange gardien, mon coach, ma pom-pom girl, mon doudou, ma diseuse de bonne aventure. Alors ok des fois il me dira : “tu verras la portion qui vient c’est roulant” et je le maudirai trois fois avant le chant du coq en me rendant compte qu’on n’avait pas la même notion du “roulant”, mais putain - excuse my French - ce que ça faisait du bien d’être sans arrêt en contact avec quelqu’un qui a vécu deux fois la French et qui l’aime comme tu peux pas l’imaginer. Le mec a eu la patience de me suivre du début à la fin, plus d’une fois par heure, de me soutenir et de répondre à mes doutes. Un mec en or.
Peu à peu j’ai aussi compris que toute ma famille et d’autres potes s’étaient pris au jeu de suivre l’aventure. Je leur avais filé le lien de tracking avant de partir en me disant que s’ils ne suivaient pas ça ne me choquerait pas. Le vélo c’est mon truc, dans ma famille et chez beaucoup de mes potes ce n’est pas le cas. Mais ça a pris. Je ne l’ai appris que plus tard et au fur et à mesure par ma chérie car ils ne voulaient pas me déranger en envoyant des messages. Sur le groupe WhatsApp de la famille, c’était apparemment l’ébullition, le gros soutien - le dot watching à fond. Je n’en savais rien parce que d’habitude j’ai pas de smartphone et donc pas WhatsApp. J’en ai pris un pour la French et j’ai seulement un Facebook pour le vélo. Bref quand j’ai commencé à m’en rendre compte, j’ai eu l’impression qu’il y avait tout un tas de personne au-dessus de moi, en train de me zieuter et de m’envoyer des good vibes. Ça m’a donné une sacrée dose de motiv pendant la suite de l’aventure.
Le reste de la journée, c’est les raidards du mémorial. On les enchaîne, on n’avance pas beaucoup. Stef m’avait dit que c’était très dur, mais je n’ai pas tant souffert que ça, parce que beaucoup de montées étaient sur de l’asphalte et que j’ai l’habitude de gérer ça dans mes montagnes. En revanche quand je vois le nombre de kilomètres parcouru, je me rends compte en effet que j’ai pas tant avancé ce jour-là. Arrivé à Douaumont, je prends une grosse pause au bar juste avant le mémorial - j’ai trop chaud pourtant le soir approche déjà. Je liquide une bouteille d’eau gazeuse et un soda avant de repartir. Je descends sur Verdun et je retrouve Nick avec lequel on se ravitaille au centre-ville. On décide d’aller ensemble au camping en faisant d’abord la trace dans les remparts de la ville.
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Je me rends bien compte que j’ai pas énormément fait de kils, or on m’a dit qu’après Verdun ça glissait. Je décide donc de me coucher tôt et de partir le plus tôt possible dans la nuit le lendemain. Nick est crevé, malade à cause de la chaleur et il compte faire une nuit plus complète. Je rencontre pour la première fois Nicolas qui a cassé une partie de son frein hydraulique et qui doit attendre l’ouverture d’un magasin de cycle le lendemain. Je me dis que pour l’instant je ne suis pas si mal.
Au camping la nuit sera pourrie, parce que justement je me suis couché trop tôt, qu’il fait chaud, que les gamins hurlent encore et les motos dans la ville font du rodéo. C’est aussi la seule fois où j’aurai envie de rouer de coup un divider qui arrivera tard et à qui il prendra l’idée de marteler comme un malade à plusieurs reprises ses cales de chaussures contre le sol ou je ne sais quoi. Je ne sais pas s‘il avait un truc bloqué dedans ou s’il fixait juste les putains de sardines de sa tente, mais je sais que s’il est tombé et qu’il s’est fait mal le jours d’après, c’est sans doute de ma faute car je l’ai maudit de toutes mes forces.
Gros Camping de grosses villes : mauvaise idée - à ne plus refaire.
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scrapironflotilla · 6 years
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A French soldier displaying a gas mask at Dun-sur-Meuse, 21 November 1918.
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“Some of the printed propaganda dropped by German airplanes in the last days of the war tell how the enemy, fearing defeat, were anxious to bring the fighting to an end. One of these circulars picked up near Dun-sur-Meuse asked the question: “What are we fighting for?" The American soldier knew exactly what he was fighting for—the freedom of the world—and tons of such propaganda could not stop him.”
The Literary Digest, Volume 65 – Photo: “What are we fighting for?” message air-dropped by the Germans and President Wilson’s reply on October 8th,1918. See more @ PsyWarrior.
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hexaconto · 2 years
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Choisir son expert-comptable à Dun-sur-Meuse - 6 critères incontournables
Choisir son expert-comptable à Dun-sur-Meuse – 6 critères incontournables
La région de Dun-sur-Meuse compte moins de 10 experts-comptables. En tant qu’entrepreneur, dirigeant ou créateur, cela vous fait donc autant de possibilités pour choisir l’expert-comptable adéquat qui vous
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yeahhright · 6 years
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Hunting for mid-ride snacks. Somewhere in France today. Got our first Camino stamp. #roadtosantiago #tospaininpain #santiagodecompostela #existentialcrisistour (at Dun-Sur-Meuse, Lorraine, France) https://www.instagram.com/p/Bnwp54aBETO/?utm_source=ig_tumblr_share&igshid=1nq11ggz3w71y
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eauclaire1130-blog · 7 years
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Aangemeerd in Dun-sur-Meuse
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78682homes · 5 years
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Déchets nucléaires: des opposants évacués d'un bois lié au projet d'enfouissement dans la Meuse 78682 homes
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Déchets nucléaires: des opposants évacués d'un bois lié au projet d'enfouissement dans la Meuse
Huit opposants au projet d’enfouissement des déchets nucléaires à Bure (Meuse) ont été délogés vendredi des arbres du bois Lejuc, réinvesti jeudi, où doivent être réalisés des travaux pour le futur site de stockage Cigéo, et ont été interpellés, a-t-on appris auprès de la préfecture.Les opérations pour faire descendre les huit antinucléaires, présents sur six plateformes installées dans des arbres, ont pris fin peu avant 20H00, a annoncé à l’AFP la préfecture de la…
homms2013
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heraldyvonnemaas · 6 years
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7 augustus Dun sur Meuse - Genicourt sur Meuse
Vanochtend zaten we om 7 uur op de fiets. Het was zelfs nog aan de kille kant. Het dorp weer door en op naar de Maas. Het ging direct al de lucht in, naar het binnenland. Dat betekent weg van de Maaskantjes. Door de heuvels en dalen fietsen we naar Verdun. We kwamen op een zgn vals plat terecht door een bos. Je had niet in de gaten eerst dat de weg omhoog ging, omdat de heuvels aan beide zijden, naar beneden liepen. Gezichtsbedrog dus, maar de benen bedrogen ons niet. Even een rekensommetje gemaakt ( toch nog ergens goed voor de wiskundelessen in het verleden) stijging van 8% over ruim een kilometer. Dat voor een route langs de rivier. Knap werk. Maar, het was achteraf de moeite best wel waard, mooie weg en schaduw. De temperatuur begon al aardig op te lopen, dus aanpezen. Om half 10 zaten we op het terras in Verdun. Daar een tijd gezeten, nog afkoeling gezocht in de plaatselijke supermarkt. Stokbrood voor onderweg en kaas gekocht. De man van het cafe had onze bidons gevuld met ijskoud water. We konden weer een stuk doen. De route deed niet wat we wilden en daarom hebben we een pad genomen dat ons wel wat leek. Wel langs de Maas. Na nog geen 10 kilometer van Verdun alweer gestopt. Het is niet te doen. Het zweet loopt ons in straaltjes over het lichaam, de vermoeidheid is groot, dus stoeltjes uitgeklapt en aan de Maas gezeten, stokbroodje erbij en het ijskoude water. Het is dan inmiddels 38 graden Celcius.😰 Weer een tijd gezeten en toen toch maar de stoute schoenen aangedaan voor de laatste kilometers. We kwamen op de grote weg te rijden, niet zo heel veilig eerlijk gezegd, maar wel wat korter dan eerst weer het binnenland in. Want met die Maas is het wel gedaan nu, die zien we voorlopig niet weer aan onze zijde. Het asfalt bleef plakken aan onze banden. "Als ze maar niet springen". Maar dat gebeurde gelukkig niet. Bij de supermarkt, 5 km voor ons logeeradres, heel langzaam alles bekeken en wat inkopen gedaan voor het avondeten. Niet omdat we de supermarkt zo gezellig vonden, maar vanwege de airco. De laatste 5 kilometers ingezet, met wat klimwerk en toen gearriveerd op ons adres. Airbnb adresje. Waar is de eigenaar? De deuren staan open. Eerst maar een tijdje gewacht. Maar niemand te zien. Bellen dan maar, ik hoor een telefoon gaan binnen. Voorzichtig door het huis gelopen, ligt er iemand op een ligbed in de tuin. Bonjour, zeg ik, de vrouw springt op, is zich rotgeschrokken. Ze was diep in slaap gevallen. Excusez moi. Tegen 8 uur begint hier wat regen te vallen en te waaien. Langzaam koelt het wat af. 61 km gefietst, feels like 122.
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postcard-from-the-past · 11 months
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Street scene in Dun-sur-Meuse, Lorraine region of eastern France
German vintage postcard
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fietskriebelskos · 11 days
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AM12 Knekelveld (St.Mihiel - Dun sur Meuse 85 km 372 hm)
Zoals je ziet is de route redelijk noord-zuid vandaag. Vanaf Avignon heb ik 1.000 km gefietst. Het regent lekker door vanmorgen tot een uur of 11. Ik ben dan in Verdun aangekomen. Een indrukwekkende stad, die voor de Fransen een diepgaande historische betekenis heeft. In de Eerste Wereldoorlog hebben zij de stad koste-wat-kost verdedigd. Vele tienduizenden slachtoffers tot gevolg. Verdun Het…
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virgnahall-blog · 7 years
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04-05 Jean Marie, head of the Souvenir Francais de Dun-sur-Meuse, recounts the history of US soldiers on March 23, 2017 at the Meuse-Argonne American cemetery in Romagne-sous-Montfaucon, eastern ... http://dlvr.it/NpfqMF
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debrasanchez-blog · 7 years
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04-04 Jean Marie, head of the Souvenir Francais de Dun-sur-Meuse, recounts the history of US soldiers on March 23, 2017 at the Meuse-Argonne American cemetery in Romagne-sous-Montfaucon, eastern ... http://dlvr.it/Np9Ywx
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Meuse river in Dun-sur-Meuse, Lorraine region of eastern France
French vintage postcard
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