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#Fumay
retrogeographie · 8 months
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Fumay, l'autorail.
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taunuswolf · 2 years
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La Meuse mon amour
Warum ich diesen Fluss so liebe – Eine Reisebeschreibung
Schon als kleiner Junge habe ich Flüsse über alles geliebt. Erstaunlicher Weise war der Rhein nie mein Favorit. An seinen Gestaden bin ich aufgewachsen. Er ist bei Bonn so breit, dass man das andere Ufer bei schlechtem Wetter nur noch schemenhaft erkennen kann. Die andere Seite des Stromes mit seinen imposanten sieben Bergen gehörte bereits zu einer fremden, fernen Welt. Die reißenden Fluten und schnell fahrenden Frachtschiffe hatten etwas Bedrohliches. Wie oft wurde ein leichtsinniger Schwimmer, der in die tückischen Strudel der Kribben geriet, leblos aus dem Wasser gezogen. Der Rhein war stets eine Nummer zu groß und zu gefährlich, um mein Kinderherz einzunehmen. Meine große Liebe gehörte schon als Vierjähriger der Weser. Als ich einmal mit meiner Mutter meine Großeltern in Hessisch-Oldendorf besuchte, schaute ich aufgeregt aus dem Fenster des laut stampfenden Dampfzuges und rief ganz aufgeregt: „Ich will die Weser sehen.“ 40 Jahre später bin ich den kleinen Strom und seine Quellflüsse Werra und Fulda, mit meiner Frau im Kanu abgefahren. Zelt und Schlafsack im Gepäck. Nun habe ich mich wieder in einen Fluss verliebt: Die Meuse.
Schmal lang und eigenwillig windet sich der geschichtsträchtige Strom durch Frankreich, Belgien und den Niederlanden. Ihn als „Nebenfluss“ des Rheins zu bezeichnen, ist ein geografischen Fauxpas. Erstens mündet er lediglich zusammen mit dem Rhein ins Meer, bildet mit dem Rhein ein Mündungsdelta, zweitens ist er mit seinen fast 900 Km deutlich länger als Main und Mosel, die jeweils 544 und 525 km messen. Drittens hat die Meuse ein eigenes Stromsystem hervorgebracht, sowie eine Eigenart, die sich auch in der Geschichte der Region und seiner Kultur widerspiegelt. Sie hat sogar einen eigenen Baustil hervorgebracht: Die Maas-Gotik. Beispiele sind die mächtigen, sehenswerten Kathedralen und Kirchen in Dinant, Huy, Liege, Meessen, Tongern und Maastricht.  
Ein Blick auf die Karte zeigt, die Meuse hat sich zwischen die Einzugsgebiete von Rhein und Seine gezwängt. Eigentlich dürfte es diesen Fluss gar nicht geben. Beharrlich hat er es geschafft, immer wieder von Vereinnahmung bedroht, seinen eigenen Weg zu finden. Wie in einer Art römischen Wasserleitung läuft er zunächst vom Hochland Langres kommend über mehr als 250 km eingezwängt zwischen der Aisne – einen Nebenfluss der Oase (Seine) – und der Mosel Richtung Ardennen. Geschützt von den Hängen des Côte de Meuse im Osten und des Argonnen-Waldes im Westen.
Das Einzugsgebiet, den diese im Durchschnitt 15 km schmale „Regenrinne“ bietet ist im wahrsten Sinne des Wortes überschaubar. Die Bäche, die links und rechts von den Kalkhängen herabrieseln, könnte, man als Rinnsale bezeichnen, wenn sie nicht sogar in heißen Sommern komplett austrocknen. Als ich zum ersten Mal mit meiner Frau über die stattliche Brücke von Verdun radelte – Fluss und Schifffahrtskanal sind hier wieder vereint - und auf die große Wasserfläche sah, die an der stolzen Stadt vorbeiströmte, kam ich aus dem Staunen nicht heraus. Die Meuse ist hier gerade mal 172 km lang – ungefähr so lang wie die Eder – und bildet dennoch einen imposanten Fluss, auf dem sogar 200tonnen-Schiffe fahren können. Natürlich haben die französischen Ingenieure mit Stauwehren und Schleusen erheblich nachgeholfen. Trotzdem stellt sich die Frage, wie ein Fluss, der bis dato kaum Zuflüsse besitzt, bereits so viel Wasser führen kann.                         
Harter Kampf mit Rhein und Seine – Die Meuse als Schlachtfeld
Den Kampf, den die Meuse mit ihren Konkurrenten und Wasserräubern Rhein und Seine ausgefochten hat, kann man noch heute an der Landschaft ablesen, die mehr zu bieten hat als Soldatenfriedhöfe, Schlachtfelder und Festungsanlagen. Vor vier Millionen Jahren verlor der Fluss im Oberlauf seinen Nebenfluss Aisne an die Seine/Oase. Vor gerade mal 250 000 Jahren schluckte die zum Rhein gehörende Mosel bei Toul für einige Jahrtausende den gesamten Oberlauf bis Commercy.  Die beiden Flüsse liegen auch heute noch gerade mal 12 Kilometer voneinander entfernt und sind mit einem Kanal verbunden. In ihrem Unterlauf, bereits auf niederländischem Gebiet hat die Meuse, die spätestens hinter Liege Maas heißt, den Spieß umgedreht und die beiden wasserreichen Eifelflüsse Rur und Niers an sich gezogen. Ab Neuss besitzt der Niederrhein keinen nennenswerten linken Nebenfluss mehr.    
Die Zerrissenheit des Stromes hat auch geopolitisch immer wieder ihren Niederschlag gefunden. Jahrhunderte war das Gebiet an den Ufern der Meuse Grenzland. Sprachlich Französisch, politisch Deutsch, denn Deutschland war stets ein föderalistisches Gebilde, das anders als Frankreich seinen sprachlich unterschiedlichen Gebieten weitgehende Autonomie einräumte. So ist es nicht verwunderlich, dass die Fürsten von Bar den Truppen des Sonnenkönigs erbitterten Widerstand entgegensetzten. Bis ins 17. und stellenweise sogar 18. Jahrhundert hinein bildete der Strom mit Unterbrechungen die Grenze zwischen Deutschland und Frankreich. Beschauliche Burgen wie an Rhein und Mosel sucht man an der Meuse vergeblich. Hier wurde nicht gekleckert sondern richtig geklotzt. Bereits die Burg Sedan 1424 vom deutschen Fürsten Eberhard von Marck-Arenberg errichtet ist mit mehr als 30 000 Quadratmetern Umfang eigentlich eine Festungsanlage. Das nicht weit entfernte Montmedy eine regelrechte Festungsstadt. Ebenso Rocroi, Longvy, das am Nebenfluss Chiers liegt, Mézières (Stadtteil von Charleville-Mézières) und vor allem Verdun. Die von den Österreichern errichtete Festung von Givet gehört heute zu Frankreich. Auf belgischer Seite setzt sich die Festungsreihe entlang des Flusses über Dinant, Namur, Huy bis nach Liege fort. In und vor den dicken, bereits Mitte des 17. Jahrhunderts errichteten Bollwerken, wurde mit Unterbrechungen bis 1871, 1918 und sogar im zweiten Weltkrieg erbittert gekämpft. Es gibt wohl kaum eine Region in Europa, die eine solche Dichte an Festungsanlagen aufweist. Spiegelt der Fluss, der mit Seine und Rhein eine Art Existenzkampf ausgefochten hat, die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Deutschland und Frankreich wider?  
Mehr Kulturdenkmäler als Mosel und Main
Die lange Liste der nicht militärischen Kulturgüter entlang der Meuse beginnt in Domrémy-la-Pucelle, dem Geburtsort der Jean d´ Arc, besser bekannt als Jungfrau von Orleans, Nationalheldin und Nationalheilige Frankreichs. Neben dem Geburtshaus ist auch die ihr zu Ehren errichtete Basilika Bois Chenu einen Besuch wert. Das imposante Bauwerk im Stil des Historismus ist ein Beispiel dafür, dass auch im säkularisierten Frankreich der Katholizismus als Identität stiftend angesehen wurde. Dass Jean d´ Arc am Ufer der abgeschiedenen jungen Meuse ihre göttlichen Stimmen vernahm und nicht im lauten Trubel der geschäftigen Seine, sollte zu denken geben. Die Seine wurde zu Johannas Grab, als ihr junger Körper auf einem Platz der Hafenstadt Rouen den Flammen übergeben wurde.
Weiter Flussabwärts in Commercy kommen die Freunde Barocker Schlossanlagen auf ihre Kosten. Das Schloss Commercy, ein lothringisches Versailles, wurde ab 1744 sogar von dem im Exil lebende polnischen König Stanislaus nochmals erweitert. Der noch junge Strom fließt spätestens ab hier von einem Kanal begleitet durch ein weites Tal, ein Auenland, dass im Osten von dem langgezogenen Kalkgebirge und Naturpark Côtes de Meuse begrenzt wird.
Mit ihren tiefen unberührten Wäldern, sanften Tälern und weiten Fernblicken sind die bis zu 400 Meter ansteigenden Höhenzüge zwischen Dun sur Meuse und Commercy ein Paradies für Wanderer und Radler. Besonders empfehlenswert ist der zerklüftete Ostabhang des Gebirges rund um den Ort Hattonchâtel. An den bis zum Wald reichenden steilen Hängen liegt Frankreichs kleinstes Weinbaugebiet. Dazwischen reift eine auch in deutschen Supermärkten nicht wegzudenkende Spezialität: Lothringische Marillen. Die kleinen Dörfer, fast alle aus Naturkalksteinen gebaut, schmiegen sich pittoresk in die Nischen und Buchten des Kalkgebirges, das im ersten Weltkrieg als natürliche Barriere ebenso vehement verteidigt wie auch erstürmt wurde. Deutsche, wie auch französische Soldatenfriedhöfe, Gedenksteine und ehemalige Stellungen sind auch 30 Km südlich von Verdun keine Seltenheit. Dennoch überwiegt die Idylle, die durch ein vorgelagertes Wald- und Seengebiet auch Anglern und Wassersportlern viele Möglichkeiten bietet. Mittendrin von Bergen und Wiesen umgeben das blaue Herzstück: der fünf Kilometer breite buchtenreiche Lac de Madine. Dass er künstlich angelegt wurde, sieht man erst auf den zweiten Blick. Ein Abstecher auf den, steil aufragenden Butte de Montsec, gekrönt von einem tempelartigen US-Amerikanischen Kriegerdenkmal, bietet einen grandiosen Fernblick bis zu den Ardennen und Ausläufern der Vogesen.
Wer hier Urlaub macht, dem bietet auch das benachbarte obere Moseltal vielfältige Möglichkeiten. Zum Beispiel ein Besuch der mittelalterlichen Großstadt Metz – gekrönt von der gewaltigen gotischen Kathedrale Saint Etienne mit Fenstern von Marc Chagall, die gleichfalls alte Bischofsstadt Toul, oder die prächtige barocke Residenzstadt Nancy, die auch für ihre Glasmanufakturen und Jugendstilhäuser weltberühmt ist.                                  
Im Meusetal ist der malerische Ort St. Mihiel mit seiner komplett erhaltenen Altstadt und der 70 Meter langen Renaissance-Hallenkirche St. Michael – birgt eines der Hauptwerke des Bildhauers Ligier Richier – ein längerer Aufenthalt wert. Zumal sich der Ort als Ausgangspunkt für Radtouren in das sanft ansteigende Kalkgebirge Côte du Meuse anbietet. Weiter flussabwärts wird der Radwanderer feststellen, dass Verdun mehr zu bieten hat als die riesigen ausgedehnten Schlachtfeld-Denkmäler und Kriegs-Museen, die beim Stichwort „Verdun“ auf dem Bildschirm erscheinen. Wer durch die engen Gassen der Altstadt auf den Hügel über den Fluss radelt, steht bald vor der mehr als 1000 Jahre alten romanischen Kathedrale Notre Dame, die ungefähr zur gleichen Zeit entstand wie die Kaiserdome Mainz, Worms und Speyer. Die Elemente der Spätgotik fügen sich harmonisch in den knapp hundert Meter langen Baukörper ein. Das Bistum Verdun und der Bau der ersten Kirche geht auf das Jahr 332 n. Chr. zurück. Etwa zeitgleich mit Trier und mehr als 150 Jahre vor Mainz.
Ein weiteres architektonisches Juwel romanischer Baukunst befindet sich stromabwärts im nicht weit entfernten Mont Sassey. Die in den Berghang hineingebaute Notre Dame, zählt mit ihrer geheimnisvollen Krypta zu den schönsten romanischen Kirchen Lothringens. Forscher vermuten, dass die von drei Türmen gekrönte, weit sichtbare Kirche auf dem Grund eines alten, keltischen Heiligtums errichtet wurde, das in frühfränkischer Zeit christianisiert, sogar als königliches Kloster diente. Niemand geringeres als die Heilige Bega, die Ururgroßmutter Karls des Großen soll den Grundstein für diese Stätte gelegt haben. Wenige Kilometer davon entfernt, direkt am Ufer der Meuse gelegen, das malerische Städtchen Dun sur Meuse, überragt von der massiven Kirche Notre-Dame de Bonne Garde und einer mittelalterlichen Zitadelle. Die am Strom gelegene Unterstadt könnte eine Renovierung vertragen.
Die Loraine, eine Kulturbrücke zwischen Deutschland und Frankreich
Insgesamt erweckt eine Reise entlang des Flusses den Eindruck, dass die Zahl leerstehender oder heruntergekommenen alter Häuser zunimmt, je weiter man sich der belgischen Grenze nähert. Diese Beobachtung macht man bereits in Sedan, das mit seinen verfallenen Fabrikanlagen und maroden Straßen und vor allem Radwegen auf den ersten Blick nicht gerade einladend wirkt. Auch das Innere der Festungsanlage könnte man attraktiver gestalten. Da lockt doch eher einer der schönsten Teile des Meuse-Radwegs vorbei am Schloss Remilly nach Mouzon, der mit einem Besuch der frühgotischen Abteikirche Notre Dame belohnt wird. Diese kleine „Kathedrale“ könnte fast als Vorbild für die Elisabethkirche in Marburg gedient haben, denn sie hat fast die gleichen Ausmaße und viele ähnliche Stilelemente. Einziger Unterschied: Die Elisabethkirche ist eine Hallenkirche mit Drei-Conchen-Chor. Die ältere französische Abteikirche besitzt noch die für die frühe Gotik typischen Emporen, also ein Stockwerk in den Seitenschiffen und einen Chorumgang. Kunstgeschichtlich ist die Abteikirche daher von besonderer Bedeutung. Sie gehört zeitgleich mit Laon, Paris und Noyon zu den ersten gotischen Kathedralen schlechthin, gleichzeitig lag sie bereits im Herrschaftsbereich des Deutschen Reiches. Damit ist sie vermutlich per se die erste gotische Kirche auf damals deutschem Boden und hat somit sicherlich als Vorbild für viele im deutschen Kerngebiet liegenden Kirchen und Dome gedient. Angefangen von der bereits erwähnten Elisabethkirche, bis hin zur Marienkirche in Trier, dem Limburger, Bamberger und Naumburger Dom. Ein beredtes Beispiel, dass die Meuse nicht nur Grenzfluss, sondern auch Kultur-Brücke war. Grund dafür war die viel geschmähte mittelalterliche katholische Kirche, die sich als universell verstand und nationalistischen Strömungen größtenteils ablehnend gegenüberstand.
Charleville-Mézières – Stadt der Rebellen
Bei Charleville-Mézières durchbricht die Meuse das über 450 Meter hohe Plateau der Ardennen. Als ob sie für diesen Schritt eine Menge Mut bräuchte, holt sie in drei markanten Schlingen weit aus. Knapp 18 km schlängelt sich der Strom engmaschig durch die Doppelstadt, die mit ihren beiden Zentren 46 000 Einwohner zählt. An der schmalsten Stelle misst der Abstand zwischen den Flussschlingen nicht einmal 500 Meter. Hinzu kommen diverse Kanaldurchbrüche zur Regulierung der Schifffahrt. Ständig fährt man zwischen den jeweiligen Fluss- und Kanalabschnitten über irgendwelche Brücken und hat ein wenig Mühe sich zu orientieren. Sehenswert ist der großartige Marktplatz von Charleville aus der Barockzeit inmitten der Schachbrettartig angelegten im 17. Jahrhundert errichteten Altstadt. So ähnlich hat früher Mannheim ausgesehen, ehe es im zweiten Weltkrieg völlig zerstört wurde. Wie Frankfurt, so hat auch Charleville seinem großen Dichter ein eigenes Museum errichtet. Arthur Rimbaud, enfant terrible der französischen Literaturszene des 19. Jahrhunderts. Ein Rebell anderer Art wurde 1861 hier geboren: Auguste Vaillant, ein Anarchist, der 1893 mit einem Bombenattentat auf das seiner Meinung „bourgeoise Parlament“ Paris und ganz Frankreich erschütterte.  In dem benachbarten zweiten Stadtzentrum Mézières erwartet den Reisenden beim Besuch der Basilika Notre Dame d´Esperance ein Kleinod der französischen Spätgotik. Mit einer Bauzeit, die bis ins 17. Jahrhundert reicht, kann die 65 Meter lange Kirche als Bindeglied zur Neugotik angesehen werden. Eigenwillig und gleichzeitig faszinierend sind die modernen Glasfenster von René Dürrbach, die mit einer eigenen Bildsprache biblische Motive und Mittelalter mit der Moderne verbinden.                  
In einer anderen Welt
Durch eine weitgehend gesichtslose Banlieu, diverse Gewerbe und Industriegebiete, die sich von Sedan bis Charleville-Mézières hinziehen, entsteht ein wenig der Eindruck eines kleinen Ballungsraumes, zumal von hier aus eine Menge mautfreier Autobahnen und Schnellstraßen ins benachbarte Belgien, Luxembourg, die Champagne und ins nordfranzösische Industriegebiet führen. An den Bergen der Ardennen-Kette, durch die sich die Meuse von nun an tiefeingeschnitten windet, hört diese Ballungsraum-Welt schlagartig auf.
Beinah unberührt verlässt der schmale Strom, von einem Radweg und einer Bahn-Nebenstrecke begleitet die letzte nennenswerte französische „Großstadt“. Eine mäßig befahrene Departementalstraße stößt erst auf einem Umweg durch die Berge in Nouzonville wieder auf den Fluss, um ihn als Uferstraße fortan zu begleiten.  Wer schnell nach Belgien will, nimmt einen anderen Weg. Weder dichter Autoverkehr noch bis in die Nacht hinein polternde Güter oder Fernzüge – wie beispielsweise in manchen Deutschen Flusstälern üblich – stören die Ruhe und Idylle. Dass wissen vor allem Niederländische und belgische Touristen zu schätzen, die sich auf den am Fluss gelegenen Campingplätzen eine Auszeit gönnen. Gefolgt von Freizeitkapitänen mit gemietetem oder eigenem Boot. Wer viel Zeit hat, der schafft es auf dem kanalisierten fast strömungslosen Fluss über die gleichfalls kanalisierte Obermosel in die Saône, und von dort über die Rhone ins Mittelmeer.         
Das Meusetal erinnert von nun an ein wenig an das Mittelrheintal zwischen Bingen und Koblenz mit dem entscheidenden Unterschied, dass der Rhein fast vier Mal so breit ist und der Taunus und der linksrheinische Hunsrück von vielen Tälern zerschnitten ist. Die Ardennen hingegen sind eine gewaltige amorphe Platte. Die dicht bewaldeten Berghänge links und rechts haben den Charakter einer Mauer. Es gibt kaum Taleinschnitte. Der Fluss hat sich windungsreich durch eine gewaltige Schieferformation gefräst. Zwischen Monthermé und Revin, wo die Steilhänge vom Fluss über 300 Höhenmeter aus dem Stand im 70 Grad Winkel nach oben führen, kann man schon von einem Canyon sprechen. Auf einem bequemen durchgängig geteerten Radweg durch eine solche Landschaft zu radeln, ist ein unvergessenes Erlebnis.
Hinter Monthermé radelt man auf der rechten Uferseite mehr als 17 Kilometer, ehe man wieder auf einen Ort trifft. Weitere zwölf Kilometer unbesiedelte bewaldete Flussufer liegen zwischen Revin und Fumay. Gefolgt von weiteren zehn Kilometern bis zur alten Römerstadt Vireux-Molhain. Ab hier wird das Tal breiter, die Berge treten zurück die Besiedlung wird dichter. Insgesamt locken mehr als 70 Kilometer grüne Flussufer, die nur an wenigen Stellen von kleinen Ortschaften unterbrochen werden. Ab Givet, das von einer gewaltigen Festung gekrönt wird verändert sich die Landschaft zunehmend. Tal und Strom werden breiter. Hinter der belgischen Grenze säumen schroffe bizarre Kalkfelsen die Ufer, die in Dinant zusammen mit Kathedrale, Festung und Stadt eine großartige Kulisse abgeben. Ab hier erinnert die Meuse an den Rhein zwischen Andernach und Bonn. Mit der Einmündung der Sambre in Namur – vergleichbar mit dem deutschen Eck bei Koblenz – wird die Meuse zur Großschifffahrtsstraße, die den Großraum Paris mit Belgien und den Niederlanden verbindet.        
Die Gegend hat einen rauen Charme. Das gilt auch für die Orte am Ufer, die allesamt mehr aus sich machen könnten. Monthermé und Fumay sind noch die Kleinstädte mit etwas ansprechendem Ambiente, aber weit entfernt von dem, was Orte an Mosel, Main, Neckar oder Rhein zu bieten haben. Dies gilt mit Ausnahme von Dinant auch für die belgischen Orte.  Kaum einladende Lokale, oder nette Cafés. Die Uferpromenaden einfallslos. Keine schönen Gärten oder Plätze. Nicht einmal Blumenkübel. Lediglich Monthermé besitzt einen kleinen Park im Semois-Tal.  Bonjour Tristesse, könnte man eilfertig sagen, aber dann entdeckt man wieder den besonderen Charme, den diese Region der Abgehängten hat. 
Das Gebiet war früher ähnlich wie das Siegerland eine Industriegegend. Von der Stahlkrise hat sich die Region nie erholt. Fast jeder Ort hat einen deutlichen Bevölkerungsschwund zu verzeichnen. In Fumay und Revin haben sich die Einwohnerzahlen trotz Zuwanderung seit den 60ziger Jahren halbiert. Überall leerstehende oder verfallende alte Fabriken, Arbeitersiedlungen wie in England, Wales oder Ruhrgebiet. Reich geworden sind die Leute hier wohl nie. Viele Häuser sind gerade mal vier Meter breit. Ich frage mich, wie die Leute hier früher mit ihren vielen Kindern gehaust haben. Einige dieser kleinen Arbeiter-Häuser stehen leer oder werden zum Verkauf angeboten. Bereits in Nozonville, dass sich zu beiden Seiten der Meuse in zwei enge Nebentäler schmiegt, ist man in einer anderen Welt.
Epilog:
Am Ende bleibt die Frage, warum ich diesen Fluss und die Gegend so liebe und - das Elsass eingeschlossen - so oft bereist habe. Hat dies am Ende etwas mit meiner eigenen Herkunft zu tun? Meine Vorfahren stammen gleichfalls aus einer Grenzregion. Aus dem tschechisch-sprachigen Teil von Oberschlesien, im Quellgebiet der Oder und Opava; dort wo sich deutsches, polnisches, tschechisches, slowakisches und jüdisches in einem multikulturellen Habsburg mischten, ehe die Region im Laufe der Jahrhunderte immer mehr zu einer Grenzregion mit entsprechenden Konflikten wurde. Ein Blick auf die Europakarte zeigt, dass sich beide Flüsse wie Spiegelbilder verhalten. Sie sind nicht nur fast gleich lang, sondern haben darüber hinaus noch andere vielfältige Gemeinsamkeiten. Beide entspringen im Vorland eines hohen Mittelgebirges. Die Meuse an den letzten Ausläufern der Vogesen, an einer vielfältigen Wasserscheide. Hier entspringt nicht nur der französische, belgische und niederländische Strom, sondern auch die zur Seine fließende Marne, die zur Rhone fließende Saône sowie einige Zuflüsse der Mosel. Ähnlich gestalten sich die Wasserscheiden im Osten. Vom Quellbereich der Oder am Fuße des Sudeten-Gebirges, der sogenannten mährischen Pforte sind es nur knapp 50 Km bis zur Weichsel-Quelle. Die restlichen Wasser strömen zur March Richtung Donau. Das Oberschlesische Industrierevier mit seinen Kohlegruben und Stahlwerken findet sein westliches Pendant im Französisch-Belgischen Industriegebiet, dass von Lille entlang der Sambre und Meuse bis nach Lüttich reicht. Nach dem ersten Weltkrieg wanderten viele der aus Oberschlesien stammenden „Ruhrpolen“ ins südbelgische Kohlerevier aus. Lothringen, einschließlich der Ardennen und Schlesien haben Ähnlichkeiten. Es sind alte Grenz und gleichzeitig Brückenländer, die darüber hinaus Deutschlands besondere Lage im Zentrum Europas deutlich machen. Nämlich ihre Bedeutung als Bindeglied zwischen der galloromanischen und der slavischen Kultur, die den Osten Deutschlands ebenso geprägt hat, wie der französische Einfluss das Rheinland oder Süddeutschland. So schließt sich der Kreis und beantwortet vielleicht auch die Frage, warum uns manche Gegenden auf seltsame Weise vertraut erscheinen – während andere fremd bleiben und uns sogar im schlimmsten Fall abstoßen.                      
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my-brutal-heart · 7 months
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perduedansmatete · 6 months
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il y a deux vieux qui boivent toujours leur canette de bière sous le cerisier où je fumais mon shit à la sortie du lycée voleurs!!!!
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alexar60 · 1 year
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Le cheval doré
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Nous n’étions pas destinés à nous rencontrer
Mais tu te lassais de ces pathétiques soirées.
Et comme je m’ennuyais aussi
De ces futilités, je t’ai suivie.
Tu voulais voir une fête foraine
Pour oublier les soirées mondaines.
Nous sommes montés sur un carrousel.
Je t’ai soudain trouvé belle,
Élégamment assise en amazone
Sur un cheval de bois peint en jaune.
L’escapade nous amena à Chantilly.
Car tu voulais voir des chevaux à tout prix.
Mais l’hippodrome étant fermé, fatigués,
Nous sommes entrés dans l’auberge du cheval doré.
Pendant que tu fumais une cigarette,
Je repensais à notre nuit de fête
Et à toi, assise en amazone
Sur ce vieux cheval de bois jaune.
Nos regards ont partagé un sourire
Puis, tu as glissé ta bretelle dans un soupir.
Alors dans la chambre, nous sommes rentrés
Parce que nous étions destinés
A dormir jusqu’au lendemain, enlacés
Dans l’auberge du cheval doré.
Alex@r60 – août 2023
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nekoanything · 9 months
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This is the difference between men and women.
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Adaman
わからん!!(wakaran)
I don't know !! or I don’t understand !!
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Irida
なにそれ? 心が先ってこと? 世界が先ってこと? 意味不明だよ
(nani sore? kokoro ga saki tte koto? sekai ga saki tte koto? imi fum eida yo)
What is that? Does that mean the heart comes first? Does that mean the world comes first? It doesn't make sense.
心 (kokoro) means heart
世界 (sekai) means the world , society , the universe
不明 (fumai) means unknown, obscure, indistinct, uncertain, ambiguous, ignorant, lack of wisdom, anonymous, unidentified
adaman doesn't like things that are difficult to understand and complicated. I'm sorry Cogita but this handsome guy doesn't like difficult things. 😂😂
I'm sorry if I mistranslated. you can tell me!
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Tu fumais pour fuir, maintenant fuis pour fumer.
-Damso
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queen-blest · 2 months
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Te fumai tu cañito?
sí quiero:(
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elleofakind · 9 months
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Uncovering Matsue's Tea Culture: From Fumai-ryu to Wagashi Delights
While Shimane Prefecture is not recognized as a place for matcha production, Matsue has remarkably emerged as one of Japan’s leading “Tea Cities” due to the community’s profound love and pride in their tea culture. Traditional tea ceremonies grace every corner of Matsue, complemented by numerous wagashi shops and stores specializing in ceramics. A Little History Matsue’s connection to the tea…
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lalignedujour · 9 months
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Un soir, en sortant du cinéma (je sais pas si c'était juste ce cinéma ou si c'était comme ça en ex-RDA, de façon générale), j'ai discuté du film avec d'autres gens qui étaient là. Je ne sais plus qui a abordé qui, mais on considérait qu'aller voir le même film faisait de nous des gens qui avions de quoi échanger ensemble. Et c'était sans doute vrai.
Oui, parce qu'il y a eu une période, pendant mes études et même un peu après, où je pouvais aller regarder un film en Allemand. Je comprenais, et tout. Aujourd'hui, même sous-titré, je peux plus.
Et sur les marches du cinéma, un couple m'a invité à prendre un verre. La femme était cool. Le gars distant mais ça allait. Par contre, leur coloc était délire, limite flippant. Il avait pris de la drogue, je crois. Mais tout le monde se comportait normalement, comme si il était comme ça tout le temps. Comme si le bizarre était normal. Comme si c'était un enfant, en fait.
Il disait qu'il fallait pas faire attention aux murs car ils ont une quinzaine d'années maintenant, et ils commencent à avoir du duvet, c'est naturel. Pour nous rassurer, il disait qu'il allait les raser le lendemain matin. Et tout le monde était là genre ok, c'est une info banale. Ni à entrer dans son délire, ni à s'en inquiéter. Normal.
On a mangé des penne sauce tomate, ce soir là. Et la cuisson était nickel. J'ai rapé des zestes de citron. Je pensais que c'était juste pour me faire me sentir utile, par politesse. Mais après, j'ai capté que c'était vraiment meilleur avec ça.
Je me souviens avoir regardé l'appartement, les visages des gens, le plat sur la table, le renfoncement pour les fenêtres (particulièrement large, car les murs sont épais en ex-RDA) et je me suis dit "je suis là, je fais partie de ce tableau". Je sortais juste pour voir la séance de 16h50 et je suis là.
Et on s'est vraiment écouté.es, ce soir-là, je crois. J'ai eu cette impression. Je suis reparti avec le sentiment de m'être enrichi d'autres vies, et d'avoir donné un peu de la mienne. J'aime bien cette sensation, surtout quand je marche dans la ville la nuit avec. Surtout quand il fait froid. Surtout quand je suis seul. Surtout quand je fume (je fumais à l'époque, et seulement seul). Je mettais pas de mots comme ça, mais avec le recul, j'ai l'impression que ça circulait : je donne, je reçois, genre veines, artères, je traverse la route et hop je monte dans le S-Bahn.
Et maintenant, à Paris, quand le film est fini, on pousse une porte coupe feu dans une petite rue cachée. C'est sinistre, on dirait qu'on sort honteusement d'un sex-shop. On émerge juste du film et direct hop on est passant.e, c'est nul.
Ça fait 26 ans que j'habite ici, maintenant, alors ça manque d'exotisme. J'ai mes habitudes. J'ai mes ami.es, mes collègues, mes connaissances, mes cinémas. Je rencontre rarement de nouvelles personnes, alors quand je suis dans un appartement, je me dis pas que c'est fou. Non, je l'avais prévu, je l'ai noté dans mon agenda "Pascaline jeudi 19h", j'ai pris la ligne 6, j'ai fait le digicode, c'est pas une surprise de la vie, on pourrait pas dire ça, non.
Depuis que j'ai ma maladie, je sens que mes ami.es prennent une distance. J'en parle, et les gens écoutent pour dire qu'iels écoutent. C'est une écoute-performance : "je dois être un.e bon.ne pote, donc j'écoute". Mais je leur en veux pas, je fais pareil quand ça parle tarot, horoscope et lithothérapie (sociologie, mycologie, mythologie et théologie aussi, d'ailleurs - c'est à se demander ce qui m'intéresse dans les librairies, actuellement).
Je sens qu'il y a ce silence de qualité. Pour laisser la place à mes ressentis. Mais il y a aussi cette mise à distance. Ce "il me raconte son problème, et ça n'est pas moi". Le niveau juste en-dessous, ce serait pour moi de raconter ma vie dans le métro à des gens qui voudraient seulement scroller tranquillement et pas se sentir trop coupables.
C'est pas que c'était mieux avant, non. Y a eu des moments malheureux aussi à Leipzig. Mais disons que j'ai raté un truc pour que ce soit mieux maintenant.
Ce qui me manque est relié à l'absence de vie quotidienne. C'était parce qu'il n'y avait pas de trame que je vivais des trucs cools. Je faisais rarement des courses pour la semaine, là-bas. Je devrais essayer de vivre à Paris comme si je n'y vivais pas.
Une vie de vagabondage, ce qui me permettrait aussi d'avoir cette expérience : raconter ma vie dans le métro. Peut-être qu'une foule d'oreilles peu attentives remplacerait efficacement une paire d'oreilles attentives.
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oniwastagram · 2 years
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📸平田本陣記念館(島根県出雲市) Hirata Honjin Memorial Museum Garden, Izumo, Shimane ——This hidden garden has been ranked in the "Journal of Japanese Gardening," an overseas Japanese gardening magazine, for many years! The Izumo-style garden was completely transferred from the Kisa Family, a famous family in Hirata, Unshu, which served as the headquarters of the Matsue domain lords including Matsudaira Fumai, a feudal lord tea master. ——海外日本庭園専門誌「Journal of Japanese Gardening」のランキングでも連続ランクインした隠れた名庭園! 大名茶人・松平不昧を始めとする松江藩主の本陣をつとめた雲州平田の名家“木佐家”から完全移築された“出雲流庭園”。 ———————— ▼他の写真や解説のつづきは @oniwastagram のプロフURLかこのURLから。 For more photos and commentary, please visit @oniwastagram 's profile URL or this URL. https://oniwa.garden/hirata-honjin-memorial-hall/ ———————— #japanesegarden #japanesegardens #kyotogarden #zengarden #beautifuljapan #japanesearchitecture #japanarchitecture #japanarchitect #japandesign #jardinjaponais #jardinjapones #japanischergarten #jardimjapones #landscapedesign #japanhouse #japanesehouse #drylandscapegarden #庭園 #日本庭園 #ランドスケープ #建築デザイン #島根庭園 #枯山水 #枯山水庭園 #karesansui #出雲市 #庭院 #庭园 #足立美術館 #おにわさん (平田本陣記念館) https://www.instagram.com/p/Co3lpGPPmC1/?igshid=NGJjMDIxMWI=
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L'interdiction de fumer ne date pas d'hier : en 1663, tu fumais à tes risques et périls. Jacques 1er, roi d'Angleterre, menaçait de faire pendre tous les fumeurs, mais il dut y renoncer s'il ne voulait pas décimer son royaume. Abbas 1er, septième chah de Perse, faisait couper les lèvres aux amoureux du tabac. Le tsar de Russie, lui, était partisan de la bastonnade, tandis que le pape excommuniait. Quant au sultan Amurat IV, il préférait couper le nez des récalcitrants.
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lame-table · 2 years
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En vérité j'avais retéléchargé Tinder parce que je m'emmerdais. Tu m'ennuyais en fait, des fois j'avais l'impression de m'adresser à un enfant et ça m'emmerde. Et je suis tombée sur un profil d'un mec, ni trop beau, ni trop moche. On match. On discute. On se connait, enfin je connais ton pote et tu connais mes potes et en fin de compte on se connait un peu de loin, on s'est un peu raté plusieurs fois, mais pas cette fois. On parle on papote et un soir on se voit cinq minutes et tu me donnes un k-way parce qu'il pleuvait et je partais en soirée. On ne se connait pas et tu me donnes ton k-way. Quelle audace ? Enfin moi ça m'a fait beaucoup rire, et quand je suis descendue du tram j'avais le coeur qui battait à mille à l'heure. Tu fumais une cigarette, il pleuvait des cordes, cinq minutes à peine, deux je dirais et on se quitte.
On se revoit le lendemain dans un bar en terrasse. Un parfait inconnu face à moi, son k-way dans mon sac, une bière et une cigarette, le silence s'impose à peine. On parle une heure, deux heures grand maximum. Tu as un rendez-vous, tu vas à un concert. On se quitte. Je rentre chez moi, j'attend avec impatience de te revoir lundi.
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permalosino · 1 year
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Ma perché vi fate le foto con i mazzi di fiori post maturità? Nel mio post maturità mi Fumai un mega cannone e non mi ricordo un cazzo
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e642 · 2 years
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En une année de temps, ma vie a radicalement changé. J'y repensais tout à l'heure et ce que je vis actuellement je ne l'ai jamais vécu. Il y a un an, en novembre, mon ex était encore présent dans mes pensées, je n'avais pas achevé mon deuil. Je fumais encore de la weed. Je sortais tous les soirs pratiquement. Je buvais aussi énormément. Je dépensais trop dans le superflu. Je pense qu'il y a eu plusieurs changements consécutifs et non concomitants qui m'ont amenée à mon train de vie actuelle. En septembre de l'année dernière, quand j'ai emménagé à nouveau dans le même appartement, les souvenirs étaient partout. Tout était un souvenir avec lui, du plafond jusqu'au sol. Alors j'ai commencé par changer de chambre. Une chambre où nous n'avions jamais fait l'amour, où il n'avait jamais mis les pieds dedans, c'était les seuls mètres carré de mon lieu de vie qui étaient vierges de souvenirs, d'éclats de rire, de douceur, d'insomnie. J'ai réinvesti un endroit moi que je n'avais et que je n'ai toujours pas partagé à quelqu'un de manière profonde comme j'avais pu le faire avec la précédente pièce. Puis, en novembre, j'ai arrêté progressivement de fumer tous les jours, j'ai appris à arrêter de me défoncer à chaque fois que quelque chose me dérangeait. J'ai souvent associé le fait d'être défoncée à mon ex car on l'a été trop fréquemment ensemble. Si ça c'était pas déjà un redflag, je vois pas ce que ça aurait pu être dautre. J'ai appris à affronter le quotidien pur et dur sans édulcorant. Je pense que la dernière fois que j'ai fumé -et ça reste de l'occasionnel maintenant- c'était en mai ? En mars, j'ai décidé de faire un mois sans alcool, sans acheter de vêtements, sans manger dehors, sans sexe. En effet, ma consommation d'alcool de septembre à mars était inquiétante. Elle n'inquiétait que moi d'ailleurs. Puisque c'est tellement normal de passer son temps à se démonter la gueule quand on est jeune. Le fait est que j'ai compris trop tard que je n'aimais pas l'alcool autant le goût que les effets. Peut-être parce que je suis trop dans le contrôle pour aimer être désinhibée. Peut-être parce que ça restait quand même rentable d'affronter tous ces mauvais effets tant que ça abaissait pour quelques heures le niveau d'angoisses. Peut-être parce que je voulais faire comme tout le monde. Peut-être parce que je voulais remplacer la weed. Peut-être parce que je m'ennuyais. Peut-être parce que l'effet de groupe. Peut-être parce qu'être sobre au milieu de gens bourrés c'est encore plus dur. Peut-être parce que je voulais essayer de ressentir les effets que tout le monde ressent mais que je n'ai jamais eu: euphorie, déresponsabilisation, rigolade, oubli, tranquilité de l'âme. Mais non, j'ai toujours été trop lucide pour croire un seul instant que l'alcool pouvait régler quoi que ce soit. Mais trop bête pour penser que la weed, elle, saurait le faire. Ce mois là m'a fixée sur de nombreuses choses, tout d'abord il était évident que je n'avais pas de soucis d'alcool, ensuite que boire c'était pas mon truc, c'était juste un moyen de rendre certains moments/personnes supportables, donc que je n'aimais pas sortir en fin de compte et enfin que c'était pas normal de boire comme ça, et que ça ne devrait pas être autant banalisé. Je n'ai eu qu'une cuite depuis, purement pour voir comment je la vivais avec mon recul de baisse de consommation. Je l'ai vécu tout aussi mal que les autres. Le problème n'était donc pas la quantité et ou la fréquence, mais bien le fait que je n'aime pas pas, c'est intrinsèque à la boisson. J'ai décidé depuis de boire si je voulais et uniquement lorsque ça relevait de l'envie, pas de l'obligation, de la politesse, de l'effet de groupe, surprise, je ne bois quasiment plus, donc je ne sors quasiment plus. Je dis pas que sortir ça vaut le coût que lorsqu'on boit. Je dis juste que je sois sobre ou bourrée en vrai je n'ai jamais aimé sortir en boîte, me mettre minable ou autre. Je sais apprécier une bière de temps en temps mais j'ai jamais envie de plus. Et donc mon entourage a forcément évolué puisque je ne sors plus/ne bois plus.
C'est très intéressant je dois dire. Tous ces changements, ce qu'ils ont relevé de loin, ceux qui advenaient du traumatisme, ceux de la routine. J'ai cru pendant longtemps que j'étais bizarre parce que je n'arrivais jamais à aller bien en consommant, drogue ou pas. C'est juste comme ça, je suis d'une nature casanière qui a longtemps usé de ces artifices pour me donner une fausse raison d'être dans le déni, de faire durer, peut-être même de me donner un genre. Peut-être que j'aimais bien qu'on se dise que je suis une fille de la nuit, la vérité c'est que j'en suis une, mais pas la fille qui danse jusqu'à 4h du mat', plutôt celle qui attend de s'endormir jusqu'à 4h du mat'. J'ai toujours détesté danser en plus. J'ai fait beaucoup de choses que je n'aimais pas faire dans ma vie, et je continue, mes études sont sans doute le meilleure exemple.
Également, depuis ce mois, je n'ai quasiment plus acheté d'habits, ni de maquillage. Je n'ai pas mangé de fast food depuis bien 2 mois. Tout ça est devenu une exception ce qui rend les achats d'autant plus appréciable. J'attends d'avoir besoin maintenant, plus d'avoir envie.
Je suis donc là, un an après, je n'ai pas fait de soirée de l'année (scolaire), je décline chaque sortie, les bières que j'ai bues se comptent sur les doigts de deux mains. Mon deuil amoureux est enfin achevé, je ne pense plus à personne. Sûrement que cet écart de toute distraction vient du fait que j'ai envie de découvrir mon état brut, c'est-à-dire, jusqu'à où je peux aller dans la solitude, les retranchements, le privation de tout ce qui peut apparaître comme distrayant, passe temps. Je ne suis pas non plus objective sur les raisons qui me poussent à arrêter, continuer, réfléchir sur ce que je fais. Aucune idée si tout ça c'est pour le mieux ou le pire et je m'en fous. Je fais des expériences perpétuelles sur mon existence pour mieux me comprendre. Je suis mon propre cobaye. J'adapte. Mais tout ça pour dire qu'en une année de temps, ma vie a radicalement changé.
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aisakalegacy · 1 year
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Automne 1905, Glacier de Fharhond, Canada (1/8)
Cher cousin Adelphe,
Cela fait trois mois que je vis au sommet du monde. Tout l’été, les jours se sont étirés, interminables - le soleil se couchait à onze heures du soir et se levait à deux heures du matin, puis ne se couchait plus du tout. Je fumais le haschisch pour m’endormir et tirer le meilleur parti de ces nuits courtes, sans quoi je me réveillais, agité, aux premiers rayons du soleil, ou bien je ne m’endormais tout simplement pas. J’ai dû me rationner, car mes réserves menaçaient de ne pas tenir la fin de l’année. Avec l’arrivée de l’automne, enfin les nuits se rallongent.
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