#Modellfliegen
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2005 bis 2011
Fliegende Augen
Seit ich in der Lage bin, Modellflugzeuge nicht nur in der Luft zu halten, sondern ihnen zu sagen, wohin sie fliegen sollen und insbesondere auch dazu bringe, i. d. R. in einem Stück wieder am Boden zum Stillstand zu kommen, habe ich den Wunsch, mir die Welt von oben anzuschauen. Daher vertiefe ich mich zunächst in Online-Foren. Am besten gefällt mir vor allem anfangs das RCLine-Forum. Der Ton ist (meist) freundlich und die Tipps sind gut, die Verweise auf die Suchfunktion sind selten.
Als Modelle fliege ich entweder einen “Easy Star” (gleichzeitig mein Anfängerflugzeug), eine selbstgebaute kleine Piper Cub aus Depron (Isoliermaterial für Wände) oder einen Toro 300 (Nurflügler aus EPP, einem flexiblen Schaumwerkstoff). Empfohlen werden kleine leichte Kameras von Aiptek, anfangs die dunkle MegaCam, später der silberne Nachfolger. Sie haben den Vorteil, dass man relativ leicht Drähte in Auslösernähe anlöten kann, damit man über die Fernsteuerung Fotos aufnehmen kann. Außerdem ist ihre Bildqualität ganz gut.

Ich habe die Halterung an den Modellen so angebracht, dass ich nach vorn oder auch zur Seite fotografieren kann.

Easy Star

Piper Cub

Toro 300
Damit gelingen mir ziemlich schnell Fotos von für mich befriedigender Qualität:

Ostbevern. Unten rechts in dem Doppelhaus hab ich mal gewohnt.

Teutoburger Wald vom Münsterland aus gesehen
Natürlich nehme ich meine fliegende Fotoausstattung auch mit auf Reisen, wie zum Fiat 500 Treffen am Backsberg bei Bremen:

Auch der Handel erkennt das Potenzial der “fliegenden Augen”, und schon bald werden (vermeintlich) spezielle Kameras angeboten, wie z. B. die FlyCamOne2. Sie hat ein klappbares Objektiv und durchaus ein paar sinnvolle Funktionen wie Serienaufnahmen und so, aber die Bildqualität überzeugt mich leider nie, schon gar nicht im Vergleich zu meinen billigen MegaCams.

FlyCamOne2
Die Fotos waren meistens verwaschen, unscharf und farbstichig:

Rummelsburger Bucht
Bis Ende der Nuller Jahre fliegen meine Kameras nur an Flächenflugzeugen. Dann baue ich mir meinen ersten Quadrocopter, inzwischen gemeinhin als “Drohne” bezeichnet. Es ist ein sog. Mikrokopter, den man durchaus mit etwas größeren Kameras beladen kann.

Das setzt nur meistens ziemlich sperrige und kipplige Landegestelle voraus. Ich habe mich aber für einen gepolsterten Ring entschieden. Also suche ich nach einer flachen Kamera und baue eine Klappvorrichtung an den Copter. Die Kamera ist eine Konica Minolta Dimage X1. Diese kann ich über die Fernsteuerung unten aus dem Copter herausklappen. Vor der Landung klappe ich sie dann wieder ein, damit nichts kaputt geht.


Auch an diese Kamera löte ich wieder Kabel zum Auslösen an. Was man wo anlöten muss, habe ich einfach ausprobiert. Gegrillt habe ich die Kamera dann später erst, als ich sie aus Versehen mit 12 statt 3 Volt betrieben habe. Friede ihrer Asche!

Mit dieser Kamera und dem ziemlich ruhig fliegenden Copter gelingen mir auch bei diesigem Wetter recht schöne Aufnahmen, und zum ersten Mal rückt eine berufliche Nutzung in greifbare Nähe. Ich steige auf rund 70 m Höhe auf und fotografiere eine Kreuzung irgendwo in Brandenburg, die ansonsten nur sehr aufwendig zu vermessen gewesen wäre.

Kreuzung irgendwo in Brandenburg
Aufgrund der schwierigen Rechtslage kommt es aber nicht zu weiteren professionellen Einsätzen der fliegenden Kamera. Ich halte auf einer internationalen Tagung noch einen Vortrag über Luftfotografie mit Multicoptern. Fotografiert habe ich dann erst mal genug in der Luft. Nach 2011 steige ich dann auf Videos um.
Bei allen meinen Experimenten stand und steht immer der Spaß am Basteln, Bauen und Fliegen im Vordergrund. Die benötigten Teile habe ich oft in meinen Bastelvorräten, Kameras gibt es meistens günstig bei ebay. Leistungsfähige fliegende Kamerasysteme, bei denen man sich nicht nur darauf verlassen kann, dass die Bilder alle etwas werden, sondern auch darauf, dass man für das Fliegen praktisch keinerlei Vorkenntnisse haben muss, gibt es schon seit den Nuller Jahren auf dem Markt. Dafür muss man dann eben mehr Zeit für das Geldverdienen aufwenden, anstatt wie ich für das Basteln und Fliegen.
(Markus Winninghoff)
#Markus Winninghoff#Luftbild#Luftfotografie#Modellfliegen#Modellflugzeug#Fotografie#Copter#Quadrocopter#Multicopter#Drohne#best of
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(1) Auf dem Weg ins Freie entsteht Zugluft
In diesem Blog geht es hauptsächlich um meine Flüge mit meinem CARAT, den ich nach und nach noch näher vorstellen werden. Wie kein zweites Flugzeug steht der CARAT, den ich 2020 gekauft habe, für meinen persönlichen Weg ins Freie.

Im CARAT mit dem Kennzeichen D-KAMS (geliehen von Berthold Karreis), 2019
„Auf dem Weg ins Freie entsteht Zugluft“ – Wenn ich an mein Leben und meine fliegerische Laufbahn denke, dann drängt sich dieses Motto geradezu auf.
Es war ein Zitat aus Berthold Brechts Theaterstück „Leben des Galilei“, das mich zu diesem Motto oder Leitmotiv inspirierte. Der Universalgelehrte Galilei stellte mit seiner Neugierde Vertrautes in Frage, doch die Zweifel seiner Umwelt waren stärker. So erging es Galileo Galilei:
„Denn wo der Glaube tausend Jahre gesessen hat, eben da sitzt jetzt der Zweifel. (...) was nie bezweifelt wurde, das wird jetzt bezweifelt. Dadurch ist eine Zugluft entstanden, welche sogar den Fürsten und Prälaten die goldbestickten Röcke lüftet.“
Ganz ähnlich erging es auch mir während meiner fliegerischen Lehr- und Wanderjahre. Immer wieder musste ich Widerstand gegen bewährte Denktraditionen leisten, immer wieder musste ich scheinbar Bewährtes hinterfragen und immer wieder wurden mir bei der Suche nach meinem eigenen Weg (meist unnötige) Prüfungen auferlegt.
Als ich die Idee zu diesem Blog hatte, beschloss ich, gedanklich nochmals ganz von vorne anzufangen. Denn der Weg ins Freie begann ja nicht erst mit dem Kauf des CARAT. Eigentlich befand ich mich von Anfang an auf diesem Weg, nur war mir das selbst lange Zeit nicht klar. Deshalb beginnt die aviatische Geschichte, die ich hier erzählen werde, bewusst mit einigen Rückblicken und Zeitsprüngen. Sie sind weder überflüssig, noch sinnloses Beiwerk. Vielmehr dienen sie mir als Steinbruch und Suchraum, denn auch gegenwärtige Erlebnisse und Expeditionen lassen sich nur durch einen Blick in den Rückspiegel angemessen einordnen.

Beginnen wir also mit dem Anfang: Meinen Eltern verzeihe ich vieles, doch dass sie mir verboten, mit 14 Jahren einen Segelflugausbildung zu machen, wiegt bis heute schwer. So wurde ich also zunächst notgedrungen Modellflieger, ebenso wie mein damals bester Freund Achim.

Ich baute mir einen „Charter“ der Firma robbe, sparte für eine Funkfernsteuerung und lernte auf einem Modellflugplatz unter kundiger Anleitung eines alten Hasen, wie das Ding zu fliegen ist.

Später leimte ich mir dann die abgestützten Flugzeuge der anderen Modellflieger wieder zusammen, um Geld zu sparen. Es war toll, aber irgendwie fing ich für das Modellfliegen nie richtig Feuer. Es erschien mir immer wie eine Projektionsfläche für mehr. Da musste doch mehr sein, oder? Modellflieger hielt ich für verhinderte echte Piloten. Heute weiß ich, dass das arrogant ist und ich falsch lag, aber in mir brannte eine andere Sehnsucht. Als ich dann aufgrund vieler Zufälle die Gelegenheit hatte, mit dem damaligen Motor-Kunstflugweltweltmeister Manfred Strößenreuther in einer „echten“ Fuji zu fliegen – Kunstflug inklusive, da war es endgültig um mich getan. Ich wollte endlich lernen, wie man „richtig“ fliegt.
Die Zeit als Modellflieger war sicher nicht vertan, denn auch so lernte ich unendlich viel über die Fliegerei. Aber ich musste eben vier lange Jahre warten, bis ich endlich nach meinem 18. Geburtstag zur Fränkischen Fliegerschule Feuerstein fahren konnte, um eine Ausbildung zum Segelflieger zu beginnen. Nun konnte ich selbst entscheiden. Ich legte mein zusammengespartes Geld auf den Tisch und legte los.

Um Geld zu sparen, aß ich abends kalte Würstchen und wohnte bei einer schrecklichen Tante zur Untermiete. Ein 30cm-Holzlineal diente mir in meinen Einfachst-Flugsimulator als „Steuerknüppel“ – auf dem Sofa übte ich so schon mal das Programm des nächsten Tages. Nach 10 Tagen und 37 Starts mit Fluglehrer flog ich endlich allein – auf einem schwerfälligen Bergfalken, der ohne Fluglehrer auf dem Rücksitz doch gar nicht mehr so schwerfällig war.
Immerhin, ein Anfang war gemacht. Ich hatte meiner Sehnsucht eine Richtung gegeben. Der Weg, der nun folgte, war steinig. Aus privaten und beruflichen Gründen wurde ich nirgends heimisch, ich war eine typische „anywhere“-Person. Das machte den Weg ins Freie nicht gerade einfacher. Vielleicht erklärt das, warum ich mich eines Tages in folgendes Motto verliebte: Umwege erhöhen die Ortskenntnisse.
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FMS FLUGSIMULATOR KOSTENLOS DOWNLOADEN
Einziger Wermutstropfen bleibt, das der Kostenlose Simulator sich, über das Plus Upgrade hinaus, nicht erweitern lässt. Ergebnis 1 bis 5 von 5. Eine Liste der gestzten Cookies, sowie weitere Informationen, wie sie die die Speicherung von Cookies unterbinden können erhalten Sie u. Natürlich kann man den MULTIflight notfalls mit jedem beliebigen Joystick steuern, so lässt sich das Modellfliegen jedoch nicht sinnvoll erlernen. Unsere Partner führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie ihnen bereitgestellt haben oder die sie im Rahmen Ihrer Nutzung der Dienste gesammelt haben.
Name: fms flugsimulator Format: ZIP-Archiv Betriebssysteme: Windows, Mac, Android, iOS Lizenz: Nur zur personlichen verwendung Größe: 34.57 MBytes
Berechtigungen Neue Themen erstellen: Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Einziger Wermutstropfen bleibt, das der Kostenlose Simulator sich, über das Plus Upgrade hinaus, nicht erweitern lässt. Eine Liste der gestzten Cookies, sowie weitere Informationen, wie sie die die Speicherung von Cookies unterbinden können erhalten Sie u. Etwas besonderes hat sich Multiplex einfallen lassen, wenn es um die Steuerung geht. Themen-Optionen Druckbare Version zeigen Thema abonnieren….
Alles in allem kann der kostenlose Simulator also gerade für Flächenflieger, die nicht darauf angewiesen sind genau ihr Modell zu flugsimulaotr eine Menge bieten.
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Kostenloser Flugsimulator Was ich bei dem FMS super find, flugsimulaotr das man ein Hochstart machen kann, das geht leider bei den mit flugsimulatorr Modelle nicht. Anfänger können so von Anfang an mit Ihrem zukünftigen Sender üben.
Flug-Modell-Simulator
Unsere Partner führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie ihnen bereitgestellt haben oder die sie im Rahmen Ihrer Fsm der Dienste gesammelt haben. Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
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Ergebnis 1 bis 5 von 5. Wie gesagt ich bin kompletter Neuling auch beim Computer nicht sattelfest und bereits fast 65 Jahre alt.
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Themen-Optionen Druckbare Version zeigen Thema abonnieren…. Ich war zu faul um selber zu flugsiimulator Deswegen ein Zitat. Nur möchte ich gerne wissen wann der FMS auch mit Windows Vista funkltioniert sodass ich ihn am Notebook unterwegs verwenden kann.
Flugsimulatkr Liste der gestzten Cookies, sowie weitere Informationen, wie sie die die Speicherung von Cookies unterbinden können erhalten Sie u. Vielleicht kann mir irgendjemand Bescheid sagen.
Flug-Modell-Simulator Download – kostenlos – CHIP
Andreas Flugskmulator Beiträge anzeigen Blog anzeigen Artikel anzeigen. Blubbel Profil Beiträge anzeigen Blog anzeigen Artikel anzeigen. Multiplex stellt auf seiner Internetseeite einen kostenlosen Flugsimulator zur verfügung.
Die Firma Multiplex stellt für Anfänger, die das Steuern eines Modellflugzeuges lernen möchten seit einigen Tagen einen kostenlosen Flugsimulator zur Verfügung.
Als Szenerien liefert Multiplex in der kostenlosen Version nur eine typische Modellbauwiese. Screenshot der original Software.
Da wird es Zeit etwas zu üben. Neben dem Funcopter gibt es nur noch zwei weitere Modelle, einen flusgimulator Elektroheli mit Paddelstange und einen schweren Flugsimjlator, um das Heli fliegen zu üben gibt es aber vermutlich so wie so bessere Simulatoren.
FMS 2.0 Flugsimulator
Berechtigungen Neue Themen erstellen: Flugphysik und Grafik übertreffen den Oldtimer bei weitem. Multiplex bietet deshalb die Software auch als Schachtellösung an. Natürlich kann man den MULTIflight notfalls mit jedem beliebigen Joystick steuern, so lässt sich das Modellfliegen jedoch nicht sinnvoll erlernen.
Etwas besonderes hat sich Multiplex einfallen lassen, wenn es um die Steuerung geht. Einziger Wermutstropfen bleibt, das der Kostenlose Simulator sich, über das Plus Upgrade hinaus, nicht erweitern lässt.
FMS Flugsimulator – Bay-Tec Modelltechnik
Auserdem kann man mit einer Mutiplex-Steuerung das ganze mit einem dazugehörigrn Datenkabel über den Sender flugsimulatlr. Diese Website verwendet Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten zu können und die Zugriffe fmz unsere Website zu analysieren.
Es ist jetzt Die neuen Modelle liegen auch als Download bei. Die Software kann von der Multiplex Website heruntergeladen lfugsimulator. Hallo Leute Das Wetter wird wieder schlechter.
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30 Jahre "geschenktes" Leben
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30 Jahre "geschenktes" Leben
Seit 1988 lebt der Linzer Günter Berlesreiter schon mit einem „neuen“ Herz: Bei den European Transplant Games in Lignano räumt er derzeit Medaillen im Laufen und Tischtennis ab.
Den 4. April 1988, Ostermontag, wird Günter Berlesreiter nie vergessen: Um 10:34 Uhr tat sein neues, transplantiertes Herz seine ersten Schläge und er war zurück im Leben. 30 Jahre später ist er gesund, dankbar und auf dem Weg zu den Europäischen Sport-Spielen der Herz- und Lungentransplantierten in Lignano, um seinen 30 Medaillen vielleicht noch einige hinzu zu fügen.
"Ein Herz transplantieren war damals keine Pioniertat mehr, aber schon noch sehr neu: Ich war insgesamt der 73. Patient im AKH Wien, der eines bekommen hat", erinnert sich Berlesreiter. Er war Aufnahmetechniker im ORF Landesstudio und fing sich bei Dreharbeiten in Fernost einen Infekt ein, der zu einer Herzmuskelentzündung führte. "Dilatative Kardiomyopathie heißt das und wäre heute meist sogar behandelbar, aber damals halt noch nicht: Der Herzmuskel ist gewachsen und mein Herz hatte statt der Größe einer Faust etwa die einer Zuckermelone – und dabei immer weniger Leistung", schildert Berlesreiter den Beginn seiner Leidensgeschichte:
Nach hohem Fieber und drei Wochen Krankheit fühlte er sich anfangs wieder gut, verbrachte sogar zwei Urlaube in Griechenland und war wieder bei Dreharbeiten in Simbabwe. Im Winter 1985 holten ihn die Probleme erneut ein: "Ich war fertig, hatte Magen- und Atemprobleme, war bei der geringsten Anstrengung sofort schweißgebadet. Auf dem Weg zum Silvesterfest hab ich mich dahingeschleppt mit Pausen, alle 15 Meter, weil ich keine Luft mehr bekommen hab". Schnell war klar, er würde ein neues Herz brauchen.
Die Ärzte schickten ihn ins Rehabilitationszentrum nach Hochegg im Süden Niederösterreichs. "Dort wurde ich soweit wieder aufgebaut und mein Körper mit spezieller Sporttherapie meinem Herzen so weit angepasst, dass ich nach acht Wochen fast wieder fit war", erinnert er sich – doch das war geborgte Zeit: Nach zweieinhalb Jahren mühsamer Gegenwehr war Berlesreiter im Frühjahr 1988 körperlich am Ende, appetitlos, abgemagert, kraftlos.
Sechs Wochen warten
Letztlich habe er einfach Glück gehabt, nach 6 Wochen Wartezeit ein Spenderherz zu bekommen: "Viele sterben beim Warten, ich hätte vielleicht noch zwei Wochen zu leben gehabt." Heute bedankt sich Berlesreiter jeden Tag gedanklich bei seiner Spenderin: "Durch Zufall hab ich in den Akten mal gesehen, dass es eine 22-jährige Frau aus Wien war…mehr weiß ich nicht ��ber sie", sagt er. "Es ist unser Herz und für mich sind es 30 geschenkte, schöne Jahre". Heute ist Berlesreiter 59, seit einem Jahr in Pension und hält Vorträge an Schulen über das Leben mit einem Spenderherz.
Fotos von der Operation
Schon bei der OP hatte er die Gewissheit, dass alles gut geht: "Ich hab einem OP Gehilfen meine Kamera gegeben, weil ich Fotos wollte", erinnert er sich. Am ersten Tag nach der Transplantation am AKH Wien frühstückte er sitzend im Bett, am zweiten überraschte er seine Frau Irene, heute 57, mit einem Spaziergang samt seiner Infusionsständer. Wenige Tage nach der OP saß Berlesreiter mit den Krankenschwestern beim griechischen Salat. "Wenn‘s Ihnen schmeckt, geniessen Sie es!", meinte der Arzt nur. Angst? Nein…auch nicht vor einer Abstoßung.
"Es war einfach ein unglaubliches Gefühl, wieder Luft zu kriegen. Ich hab noch mit dem Tubus im Hals meiner Frau ‘Daumen hoch‘ gezeigt", schildert er die ersten Tage. Nach drei Wochen im AKH und weiteren fünf auf Reha war er so weit fit, dass er nach Hause durfte. Was sich im Leben seither geändert hat? Sport ist für Berlesreiter wichtiger ge
worden: Skifahren, natürlich Tischtennis, aber dazu auch Ausdauersport wie Nordic Walken und viel Wandern.
Berlesreiter trinkt heute keinen Alkohol, ist strikter Nichtraucher, ernährt sich gesund, nimmt regelmässig seine Medikamente und meidet Auslandsreisen in Länder mit problematischem Hygiene-Standard.
"Zur Grippezeit vermeide ich Menschenansammlungen, fahre nicht mit der Straßenbahn und versuche Infektionen generell zu vermeiden", sagt er: Beruflich habe ihn die Transplantation nicht eingeschränkt, er wechselte nach einiger Zeit als Cutter vom Fernsehen zum Radio und war zuletzt Tontechniker.
Mit Ehefrau Irene einen Tag nach der Transplantation am Krankenbett Bild: privat
Achtsam mit dem Körper umgehen
Krank ist er selten und wann, dann hört er aufmerksam in seinen Körper hinein: "Ich kann eventuelle Herzschmerzen durch die fehlenden Nervenbahnen nicht spüren, aber mein Herz hat sogar schon einen schweren Motorrad-Unfall 2002 in der Wachau mit mir überstanden und bekam 2013 zwei Stents eingesetzt, weil Herzkranzgefässe verlegt waren. Auf seinen Reisen hat Berlesreiter immer eine Notfall-Info in Landessprache bei sich, falls er verunglücken sollte. "Gebraucht hab ich es noch nie", sagt er – aber Vorsicht sei besser. Seine Kontroll-Termine hält er zuverlässig ein und achtet sehr auf seinen Körper.
Abgesehen von Urlauben mit seiner Frau Irene, einer Woche Modellfliegen auf der Koralpe mit Linzer Vereinskollegen jedes Jahr sind die Sport-Bewerbe der Transplantierten ein Höhepunkt für ihn:
"Da kommen 250, 300 Menschen aus allen Nationen zusammen, haben ihre Wettkämpfe und am Schluss immer ein großes gemeinsames Fest…und wenn ich mir das dann anschau, denk ich mir: Wir wären eigentlich alle gar nicht mehr da – würden alle nicht mehr leben, wenn wir nicht ein lebenswichtiges Organ bekommen hätten. Aber jetzt sitzen wir zusammen und feiern, feiern unser neues Leben!"
Medaillen bei Transplant Games
Derzeit zeigt Berlesreiter bei den European Transplant Games 2018 in Lignano wieder groß auf: Mit seinen Mannschaftskollegen hat er bereits einige Medaillen in den Lauf- und Tischtennis-Bewerben für Österreich geholt.
Berlesreiter will allen, die auf Organe warten, und auch deren Angehörigen Mut machen, nicht aufzugeben: "Man kann wieder ein schönes Leben haben und es sind geschenkte Jahre", sagt er. Seine 30 Jahre seien der beste Beweis, dass Transplantate bei gesundem Lebenswandel sehr, sehr lange halten können. Über ein zweites "neues Herz" habe er nie nachgedacht:
"Mit dem Herz werd ich jetzt einmal 80 und dann sehen wir weiter!", sagt er. Auch wenn über 80 Jahren nicht mehr "nachtransplantiert" werde: "Dann hab ich eben 50 geschenkte Jahre gehabt, und wer weiß schon, ob ich mit meinem eigenen Herz überhaupt so alt geworden wäre …"
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"Buffetts Lebensmotto: «Kennen Sie Ihren Kompetenzkreis und bleiben Sie darin. Es ist nicht so furchtbar wichtig, wie gross dieser Kreis ist. Aber es ist furchtbar wichtig zu wissen, wo genau die Kreislinie verläuft.» [..] Organisieren Sie Ihr berufliches Leben konsequent um diese Idee herum. Der radikale Fokus auf den eigenen Kompetenzkreis trägt nicht nur monetäre Früchte. Ebenso wichtig sind die emotionalen Früchte, konkret: das unbezahlbare Gefühl von Meisterschaft. Ausserdem sparen Sie Zeit, weil Sie nicht jedes Mal neu entscheiden müssen, ob Sie etwas annehmen oder ablehnen möchten. [..] In seinem gar nicht mittelmässigen Buch «Risk Intelligence» beschreibt Dylan Evans einen professionellen Backgammon-Spieler namens JC. «JC machte einige bewusste Fehler, um zu sehen, wie sein Gegenüber die Situation auszunützen verstand. Wenn der andere darin Geschick bewies, brach JC das Spiel ab. So warf er nicht gutes Geld schlechtem hinterher. In anderen Worten, JC verstand, was viele andere Spieler nicht verstehen: Er wusste, wann er nicht spielen sollte.» Er wusste, welche Gegner ihn aus seinem Kompetenzkreis hinausdrängen würden, und ging ihnen deshalb aus dem Weg. [..] Fähigkeiten übertragen sich nicht von einem Gebiet aufs nächste. Neudeutsch ausgedrückt: Fähigkeiten sind «domain dependent». Ein meisterhafter Schachspieler ist nicht automatisch ein guter Stratege im Geschäftsleben, ein Herzchirurg nicht automatisch ein guter Spitaldirektor, ein Immobilienspekulant nicht automatisch ein guter Staatspräsident. [..] «Expect anything worthwile to take a long time» [..] Was es auch noch braucht, um das Potenzial des eigenen Kompetenzkreises auszuschöpfen: Obsession. Besessenheit ist eine Art von Sucht. Darum spricht man meist abschätzig darüber. Wir lesen von jungen Menschen, die süchtig nach Videospielen sind, süchtig nach TV-Serien, süchtig nach Modellfliegen. Es ist an der Zeit, Obsession positiv zu besetzen. [..] Besessenheit treibt Menschen an, Tausende und Abertausende Stunden in eine Sache zu investieren. Bill Gates hatte als junger Mann eine Obsession: Programmieren. Steve Jobs: Kalligrafie und Design. Warren Buffett legte als 12-Jähriger sein erstes Taschengeld in Aktien an und ist seither süchtig nach Investments. Niemand würde heute sagen, dass Gates, Jobs oder Buffett ihre Jugendjahre vergeudet hätten. Im Gegenteil: Nur weil sie besessen waren, investierten sie die Tausenden von Stunden, die nötig sind, um Meisterschaft zu erlangen. Obsession ist ein Motor, kein Motorschaden. Das Gegenteil von Besessenheit ist übrigens nicht Abneigung, sondern «Interesse» – eine höfliche Art, zu sagen: «Es interessiert mich nicht wirklich.»“
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Hochgeladen auf Youtube von onedisser Modellsegelfug in Nauders. Vom Frühjahr bis in den Spätherbst können sich Modellflieger in Nauders voll und ganz austoben. Ein spezieller Modellflugplatz liegt ganz in der Nähe des Hotel Post. Als einziges Hotel für Liebhaber des einzigarten Hobby stellt das Hotel Post spezielle Urlaubspauschalen für Modellfieger zur Verfügung.
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4. bis 6. Juli 2017
Ohne SIM ist schlimm
48 Stunden war ich auf Entzug. Kein mobiles Netz.
Am Abend des 4. Juli nehme ich mein Handy aus der Hosentasche. Ganz normal, wie etwa alle fünf Sekunden. Ich gucke drauf – es gibt eigentlich gar nichts zu gucken – und sehe auch auf den ersten Blick nichts Besonderes. Aber irgendetwas ist anders. Oben links steht nicht mein Netzanbieter mit den Punkten der Empfangsgüte davor, sondern “Ungültige SIM-Karte”. Wie, ungültige SIM-Karte? Bis eben war sie doch noch gültig. Mir schwant Böses, und ich soll nicht enttäuscht werden.

Ich suche etwas Dünnes, Stabiles, um die kleine Schublade, in der die SIM-Karte steckt, herausbefördern zu können. Das erste ist zu spitz, das zweite zu dick, mit dem dritten Teil geht es einigermaßen. SIM-Karte raus, mit einem trockenen Lappen abwischen und mal den SIM-Kartenschacht mit Druckluft aus dem Kompressor ausblasen. Das ist nicht unbedingt gut, weil sich plötzlich das Display auf Höhe des Schachts nach außen wölbt. Vermutlich habe ich gerade eine astreine Display-Demontagetechnik gefunden, ich erkunde das aber nicht weiter.
SIM wieder rein, Handy einschalten. Geht nicht. Ausschalten, SIM wieder raus, noch mal wischen. Kräftiger! SIM wieder rein (Oh, vergessen auszuschalten, egal.) Immer noch nicht. Das Handy der Frau muss her: Überkreuz-SIM-Kartentausch. Siehe da: In ihrem Handy das gleiche Problem. Meins geht mit ihrer Karte. Damit wäre der Super-GAU kaputtes Handy kurz vor der Vorstellung der neuen iPhones (ich bin dieses Jahr wieder “dran”) wohl erst mal abgewendet.
Also wende ich mich an meinen Provider, die Telekom. Es ist übrigens 21:45 Uhr. Es gibt einen Chat. Video geht nicht, weil an dem Macbook die Kamera abgeklebt ist. Also Tipp-Chat. Der Button geht nicht (im Chrome-Browser). Ich kopiere den Link in Safari. Wieder kein Erfolg. Dann Vivaldi, der seit neuestem meine Gunst hat. Der Button lässt sich nun anklicken, aber: “Sie können uns im Chat während der angegebenen Uhrzeiten erreichen.” So oder so ähnlich bekomme ich zu lesen. Die angegebenen Uhrzeiten sind 7:00 Uhr bis 23:00 Uhr, es ist kurz vor 22:00 Uhr. Ich fühle mich zum Äußersten genötigt: Einem Anruf der Hotline. Aber wider Erwarten komme ich schnell dran und hab alsbald einen freundlichen und kompetent wirkenden Herrn am anderen Ende der Leitung. Name, Geburtsdatum, Telefonnummer sind schnell erfragt. “Ja, da kann ich Ihnen eine neue Karte zuschicken.” Ich rechne kurz: Vor übermorgen wird das nichts. “Kann ich nicht in so einen Shop gehen und mir eine holen?”, frage ich.��“Ja, klar, wenn Sie den Weg auf sich nehmen wollen?” Kein Problem, ich bekomme noch die nächstgelegenen Shops genannt. Danke, Tschüss, Gute Nacht.
Am 5. Juli muss ich ohne funktionierendes Handy aus dem Haus gehen. Allein die ganzen Pokémon, die ich nicht fangen kann! Kein Stau-Wordfeud und so weiter. Mir fehlt was. Im Büro werde ich ab 9:40 Uhr hibbelig. Um 10:00 Uhr bekomme ich meine neue SIM-Karte. Ich bin der erste an diesem Morgen im Telekom-Shop in den Schönhauser Allee-Arcaden. Dass ich den Weg ohne mobiles Gerät finde, beflügelt mich ein wenig.
“Ja, da muss ich Ihnen nun eine Sicherheits-SMS auf Ihr Handy schicken, den Code darin brauche ich, um in das System zu kommen.”, weist mich der junge Azubi an. “Das mit der SMS könnte ohne funktionierende SIM-Karte aber schwierig werden.” – “Hm.” – “Jo, hm.” Lange Rede, kurzer Sinn: Es gibt keine Möglichkeit, in dem Shop in das System zu kommen, solange man mir nicht an eine zu meinem Vertrag gehörende Nummer eine SMS schicken kann. Ich bekomme eine SIM-Karte per Post, vertröstet man mich. Mit Glück, so meine Berechnungen, ist sie wenigstens genau so schnell da, wie wenn ich sie über die Hotline bestellt hätte. Aber diese Enttäuschung! Diese verschwendete Zeit! Die unnötig gekauften Fahrkarten!
Geknickt trotte ich von dannen. Der Himmel ist nun noch grauer als vorhin. Mich nerven bereits die ersten Gestalten, die provozierend ihr Drecks-Handys vor ihre Nase halten, nur um mich zu ärgern! Denen zeige ich’s und logge mich wenigstens kurz im Schönhauser Allee-Arcaden-WLAN ein, was sofort funktioniert, kaufe online ein Kurzstreckenticket und begebe mich direkt in das Büro. Ich ziehe keine mobilen Daten ein.
Der Tag vergeht. Ich habe einen Termin jenseits von Halensee und drucke mir dafür AUF PAPIER eine Wegbeschreibung aus. Das habe ich zuletzt vor 5 Jahren gemacht! Auf dem Rückweg von dem Termin, wo ich mit der BVG hinfahre, muss ich MANGELS NETZ Fahrkarten am Automaten kaufen. Wie tief bin ich gesunken, denke ich, und werfe ein paar Münzen in den Becher eines Obdachlosen, der zweifellos größere Sorgen hat als ich. Oder auch nicht? Wer weiß.
Am Morgen des heutigen Tages gewöhne ich mich langsam an den Zustand. Ich habe noch ein Notfall-Handy, dessen Nummer nicht mal ich kenne. Das nehme ich mit. Ansonsten bin ich nicht erreichbar. Das wäre eigentlich gar nicht schlecht gewesen, weil ein Termin am Vormittag so halb platzt. Noch eigentlicher ist es aber manchmal gar nicht so schlecht, nicht erreichbar zu sein, denke ich, wo der Termin doch eher unangenehm gewesen wäre.
Feierabend. Ich fahre durch die Stadt, erst noch eine Runde Modellfliegen, dann nach Hause. Ich habe schon vergessen, wie das ist mit diesem Online. Denn ich fahre auf einem mir unbekannten Weg und lasse mich dabei von einer offline funktionierenden Navigations-App leiten, die sich noch auf meinem Handy befindet. Nimm das, SIM-Karte!
Ich komme nach Hause und öffne den Briefkasten. Yeah! Die Telekom schreibt mir. In einem braunen großen Umschlag steckt ein kleinerer weißer. Darin finde ich eine bereits aktivierte SIM-Karte, sowie Pittje Puck PIN und PUK. Wenn ich das richtig sehe, könnte damit jeder, der dieses Umschlags habhaft wird, fröhlich mit seinem Handy, aber meinem Vertrag rumsurfen und telefonieren und ich hätte immer noch keine neue SIM-Karte.
Warum das sicherer ist, als wenn ich in einen Laden gehe, leibhaftig vor einem Mitarbeiter stehe, den Personalausweis gezückt, das Handy in der Hand, alle Vertragsdaten abrufbereit, ist mir ein schier unlösbares Rätsel. Über Twitter erfahre ich, dass man es bei der Telekom zwar praktisch fände, in einem Shop den Kunden mit einer neuen SIM-Karte aus seinem Jammertal zu retten, aber das derzeit nicht wieder einführen werde.

Endgültig zerstörte alte Karte
Noch rätselhafter ist mir allerdings, warum man überhaupt noch eine SIM-Karte in ein Handy stecken muss. Die Chips in den Karten sind überall die gleichen, nur die Programmierung ist anders. Das kommt mir doch sehr anachronistisch vor, und sollte sich längst mit einem Zugangscode des Providers softwaretechnisch lösen lassen. Wie froh man wohl bei den Handy-Herstellern wäre, eine weitere Öffnung im Gerät verschließen zu können und mehr Platz für tollere Hardware nutzen zu können.
(Markus Winninghoff)
#Telekom#kaputt#ungültig#Handy#Smartphone#Mobilfunk#Internet#Austausch#Post#Shop#Servicewüste#Chat#Hotline#Brief#PIN#PUK#Markus Winninghoff#best of#SIM-Karte
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