Tumgik
#Russisch imperium
rcvandenboogaard · 1 year
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Een oorlog in volle gang
De geschiedenis schrijven van iets wat nog niet voorbij is – dat blijft een moeilijk concept. Natuurlijk: in zekere zin is de geschiedenis nooit voorbij. Achteraf veranderen immers voortdurend het perspectief en ons inzicht: de Middeleeuwen, ooit bestempeld tot een soort van ‘pauze’ in de ‘pelgrimstocht der mensheid’ tussen de Klassieke Oudheid en de Renaissance, hebben deze positie al lang…
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fabiansteinhauer · 2 years
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Nautico
1.
Die Brasilianer sind die Russen Südamerikas. Mit dieser Arbeitsthese habe ich eine Gastprofessur in Recife gefüllt, nicht ausschließlich damit, aber damit auch. Das ist keine dekonstruktivistische These. Das ist eine These vergleichender Normwissenschaft, die davon ausgeht, dass auf allen Seiten alles vorkommt, nur in anderer Reihenfolge, auf anderen Linien, in anderen Schichten, in anderen Maßen und anderen Mustern. Neben den potjemkinschen Parkplätzen in Caruaru, den Übergängen zwischen osteuropäischer Musik (Polka und Fiddel) und dem Forro, neben den Läden russischer, polnischer, ukrainischer Emigranten, neben dem Wohnhaus von Clarice Lispector, neben der weitverbreiteten Laune, Bewohner einer verschwundenen Großmacht und aus einem Imperium vertrieben zu sein, neben dem Talent, Melancholie zum Anlaß besten Gesangs, bester Musik und schönster Feiern zu machen, war es vor allem das alte Clubhaus von Nautico, das als Indiz diese These stützte.
Das Clubhaus von Nautico, Edifício Sede do Clube Náutico, könnte eine Reaktion auf die Trikotenfabrik gewesen sein, die auf der Petrograder Seite steht. Bis zur Erfindung der Bahn und des Flugzeugs war es das Land, das trennte, und das Wasser, das vereinte. Man kam nicht unbedingt schneller vom Hafen in St. Petersburg zum Hafen in Recife, als von St. Petersburg nach Frankfurt. Wenn man kein Glück oder sogar Pech hatte, dauerte es ein bisschen länger. Einfacher war es trotzdem: keine Schlagbäume, keine Schlaglöcher, keine Sümpfe mit Mücken, an denen Bakterien kleben. Keine Pferde zu wechseln und niemanden zu bestechen, niemandem was abzugeben. Würde man aus dieser Zeit Karten zeichnen, Atlanten, die sich primär an Zeiten orientieren, nicht an Räumen, oder die sich daran orientieren, wo etwas glatt geht und wo etwas mit Schwierigkeiten, dann rückten in dieser Zeit die Hafenstädte in enge Nachbarschaft, ab von den Tiefen ihres Hinterlandes. Verbindungen über Wasser, von Hafen zu Hafen, können wie Nervenbahnen gewesen sein. Zwischen der Trikotagenfabrik und dem Clubhaus von Nautica müssen sie es gewesen sein. Das eine entwirft Erich Mendelsohn für die Stadt, die damals Leningrad hieß und für die Fabrik, die sich Roter Banner oder Rote Fahne, auf jeden Fall Красное знамя nannte. Damit macht er das Motiv des Schiffsbugs zu einem Knüller. Der harte und scharfe Konstruktivismus Mendelsohns wird in einigen Ländern, so eben auch in Brasilien, mit Art Deco abgeschliffen und tropisch weicher gemacht, so, wie man so ie Hornhaut eines Arbeiters in warmem Wasser einweichen kann. In Recife ist neben dem Clubhaus von Nautico ein Polizeipräsidium das bekannteste Beispiel, der Stil verliert so aber auch seine Marschmusik, er, was naheliegt, tänzelt hier.
Heitor Maia Filho baut den Sitz des Clubs in den frühen Dreißigern. You google it, i love it!
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itsnothingbutluck · 11 months
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...
Schon damals sagte Brzezinski voraus: Die Ukraine wird der Schlüssel sein, für Russlands Zukunft und den Frieden. Denn in der Ukraine entscheide sich, ob Russland sich nach Europa orientiert oder in imperiales Auftrumpfen zurückfällt. "Allein schon die Existenz einer unabhängigen Ukraine hilft, Russland zu verändern. Ohne die Ukraine hört Russland auf, ein eurasisches Imperium zu sein. Es kann zwar immer noch imperialen Status beanspruchen, würde dann aber in Konflikte mit den zentralasiatischen Staaten verwickelt. Auch China würde sich erneuter russischer Dominanz in Zentralasien entgegenstellen. Wenn Russland aber die Kontrolle über die Ukraine zurückgewinnt, wäre es wieder eine Imperialmacht." All die westlichen Hoffnungen, dass Russland sich öffnet und modernisiert, dass es zu einem demokratischen Partner eines demokratischen Amerika wird, sind aus Brzezinskis Sicht davon abhängig, dass Russland den Herrschaftsanspruch über die Ukraine aufgibt...
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lokaleblickecom · 1 year
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Majlen Fazer ist die Gewinnerin des ISM Awards 2023
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Talent aus Finnland überzeugt die Jury Majlen Fazer, Senior Specialist in Product Quality, Cocoa and Chocolate des größten finnischen Lebensmittelkonzerns Fazer, ist die Preisträgerin des diesjährigen ISM Awards. Die weltweit größte und wichtigste Fachmesse für Süßwaren und Snacks würdigt unter anderem ihr Engagement für mehr Nachhaltigkeit in der Süßwaren- und Snackwirtschaft. Mit umweltschonenden, gesunden und qualitativ hochwertigen Produkten und Verpackungen möchte Fazer die Lebensmittelindustrie auf den Weg in eine lebenswerte Zukunft bringen. Fazer ist in Skandinavien für Süßwaren aller Art bekannt und ist seit mehr als 130 Jahren ein Familienunternehmen. In 4. Generation sitzt nun Majlen Fazer, die Urenkelin von Karl Fazer, in der Geschäftsleitung, mit dem Ziel, noch mehr Menschen mit ihrer Begeisterung für die Fazer Schokolade anzustecken. 
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Dabei arbeitet die leidenschaftliche Schokoladenexpertin „von der Bohne aus“, um den ursprünglichen schokoladigen Geschmack zu erhalten und die Qualität des Produktes sicherzustellen. Um sich stetig weiterzuentwickeln, besucht die gelernte Konditorin regelmäßig Weiterbildungskurse in der Confiserie Sprüngli am Paradeplatz und beim Schweizer Zuckerspezialisten Ewald Notter, der heute in Miami, Florida, erfolgreich ist. Neben einer einwandfreien Qualität des Produktes sei ihr der Umweltaspekt schon immer wichtig gewesen, was bedeutet, dass die Produktionskette sichtbar und der Ursprung des Kakaos nachhaltig ist. Den Kakao-Bauern wird ein gutes Einkommen garantiert und die Pflege der Lebensumwelt gesichert. Die Abfallmenge wird verringert durch eine Kreislaufwirtschaft in den Betrieben und in der Wertschöpfungskette. Ihr außerordentlicher Beitrag für die Weiterentwicklung der Süßwaren- und Snackbranche wird auf der ISM von einer internationalen Jury aus Vertreterinnen und Vertretern von Industrie, Handel und Wissenschaft ausgezeichnet. „Ich freue mich sehr über die Anerkennung, die eine große Ehre für das Unternehmen darstellt und zeigt, dass meine Arbeit wertgeschätzt wird“, betont Majlen Fazer.   Die Verleihung des ISM Awards findet im Rahmen des festlichen ISM Dinners am 23. April 2023 statt. Die Laudatio hält Tom Lindblad, Managing Director of Fazer Commercial Units. Veranstalter der ISM sind die Koelnmesse und - als ideeller Träger - der Arbeitskreis Internationale Süßwaren-Messe – AISM. Über den Fazer Konzern Die Geschichte des Kozerns lässt sich bis auf das Jahr 1891 zurückführen und beginnt mit dem damals 25-jährigen Schweizer Konditor Karl Fazer. Nachdem er seine Ausbildung in St. Petersburg, Paris und Berlin abgeschlossen hatte, eröffnete er – vor 130 Jahren – sein eigenes Unternehmen, eine französisch-russisch-schweizerische Konditorei im Zentrum der finnischen Hauptstadt Helsinki. So wurde aus einer kleinen Konditorei über die Jahre ein Süsswaren-Imperium. Der Fazer Konzern gehört zu den größten der finnischen Lebensmittelindustrie und beschäftigt heute über 6.000 Mitarbeiter in Finnland, Schweden, Russland, Dänemark, Norwegen, Estland, Lettland, Litauen und Japan. Mittlerweile werden die Fazer Süßwaren in fast 40 Länder exportiert. Der Umsatz beläuft sich auf 420 Millionen. Fotos: Copyrights: Fazer Koelnmesse – Branchen-Messen für die Ernährungs-Industrie: Die Koelnmesse ist international führend in der Durchführung von Ernährungsmessen. Veranstaltungen wie die Anuga und die ISM sind fest etablierte weltweite Leitmessen am Standort Köln. Mit der Anuga HORIZON in Köln geht ein zusätzliches Eventformat für die Innovationen der Foodbranche an den Start. Darüber hinaus präsentiert die Koelnmesse in wichtigen Märkten rund um die Welt, z. B. in Brasilien, China, Indien, Japan, Kolumbien, Thailand und den Vereinigten Arabischen Emiraten, zahlreiche Foodmessen mit unterschiedlichen branchenspezifischen Schwerpunkten und Inhalten. Mit diesen globalen Aktivitäten bietet die Koelnmesse ihren Kunden maßgeschneiderte Events und regionale Leitmessen in unterschiedlichen Märkten, die ein nachhaltiges internationales Business garantieren. Im Bereich Ernährungstechnologie ist die Koelnmesse mit ihren weltweiten Leitmessen Anuga FoodTec und ProSweets Cologne sowie ihrem globalen Netzwerk mit weiteren Veranstaltungen ebenfalls bestens aufgestellt. Weitere Infos: https://www.ism-cologne.de/die-messe/messen-der-branche/ ISM im Social Web: https://www.facebook.com/cologne.ism/ https://www.linkedin.com/showcase/ism-cologne Read the full article
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derzaungast · 2 years
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Geschichten die das Leben schrieb: Putin blickt zu Boden!!
Im Fernsehen läuft WDR aktuell, eine Nachrichtensendung. Mit folgenden Worten wird das Treffen zwischen dem russischen und dem chinesischen Staatspräsidenten anmoderiert:
„Würden SIE jemanden besuchen, der seinen Nachbarn brutal überfallen hat und gegen den ein Haftbefehl vom Internationalen Strafgerichtshof vorliegt?“ Die Ansagerin, eine Mittdreißigerin mit keiner anderen Qualifikation außer einem netten Gesicht und der Fähigkeit, fehlerfrei vom Blatt abzulesen, macht eine Kunstpause. „Die Antwort ist natürlich. NEIN! Außer man ist Xi und braucht das russische Öl“ usw.
Es folgen ein paar Aufnahmen des Treffens der beiden Präsidenten und ein, höchstens zwei Sätze zu der Tatsache, dass jeder von ihnen in den Zeitungen des anderen Landes einen Artikel veröffentlicht hat. Was da drin steht, braucht den deutschen Fernsehmichel in NRW schon nicht mehr interessieren, denn dafür ist der Experte zuständig, der jetzt hinzugeschaltet wird.
Er erzählt uns, dass Chinas Wirtschaft zehnmal größer als die russische ist und kommt dann auf den für westliche Journalistenhirne eigentlichen Knackpunkt solcher Besuche: Wer ist der Stärkere und kann so den anderen erfolgreicher erpressen?
„Putin ist diesmal der Unterlegene - er wirkt verunsichert, blickt zu Boden bei der Begrüßung des Staatsgastes. Russland muß um Chinas Unterstützung für seinen Krieg in der Ukraine werben.“
Nach solchen profunden psychologischen Analysen bleiben für den fernsehkonsumierenden Westbürger keine Fragen offen. Die Begegnung der Staatsoberhäupter und die Beziehung der beiden Länder wird noch ein paar Sätze lang unter dem Aspekt „Wer wen?“ abgehandelt und am Ende ist Journalisten und Zuschauern klar, das hier ein psychologisch schwer verstörter Diktator der geballten wirtschaftlichen Macht des anderen Diktators schwanzwedelnd zu huldigen hat, damit seine bösen Schliche von letzterem irgendwie abgenickt werden und beide weiter Geschäfte machen können.
Nichts anderes als Hegemonie und Unterordnung, Erpressung und Einknicken, Machtkampf um Kontrolle des anderen und der Staatenwelt können und wollen sich die journalistischen Hofnarren des US-Imperiums vorstellen. Ihre Welt ist die eines erbarmungslosen Kampfes um den eigenen Vorteil GEGEN den Rest der Welt; ein Kampf, der jedes Mittel rechtfertigt, bei Bedarf auch Krieg, wenn’s der Überlegenheit und Hegemonie des eigenen Lagers dient.
Die Projektion des archetypisch Bösen auf den Feind gehört zur journalistischen Routine wie das Bäuerchen nach dem Brei bei Babys. Auch und gerade in Nachrichtensendungen werden nicht Nachrichten gesendet, sondern Meinungen und Urteile kolportiert: faktische Meldungen nehmen bestenfalls den Platz von Aufhängern ein, an denen die unbedingt zu erfolgende Dämonisierung des Gegenspielers festgemacht wird. „Experten“ sortieren jede Information ein in den Kontext allumfassender Verurteilung abweichender Standpunkte und einer eins-zu-eins mit der Regierungspolitik identifizierten Berichterstattung.
Deutsche Medien sind die Fankurve der Staatsmacht und ihr Publikum hat gefälligst die richtigen Fahnen zu schwenken und die richtigen Sprechchöre zu brüllen.
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trafficbay · 2 years
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mazedonische Geschichte
Die mazedonische Geschichte ist ein Beispiel dafür, wie das russische Imperium und später die Sowjetunion versuchten, die bulgarische Kultur und Identität auf dem Balkan auszulöschen.
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wladimirkaminer · 3 years
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Die russische Kriegszensur „Roskomnadsor“ hat allen Medien verboten, die „spezielle Operation der russischen Armee“ als „Annexion“ oder „Krieg“ zu bezeichnen. Die Inhalte aller sozialen Netzwerke, Zeitungen und Zeitschriften, Radio und Fernsehen werden streng kontrolliert. Das hat dem russischen Schriftsteller Leonid Kaganow die Möglichkeit gegeben, die Situation in Russland so wahrhaftig wie nie zuvor zu beschreiben. Ich habe seinen Text in Teilen übersetzt:
 „Meine lieben LeserInnen, der DRITTE WELTFRIEDEN, der am 24.Februar begonnen hat, als der psychisch VOLLKOMMEN NORMALer Präsident Wladimir Putin einen MEGAKLUGEN Befehl gegeben hat, mit dem Territorium des Nachbarlandes FREUDNSCHAFT ZU SCHLIESSEN, die Panzer in der Ukraine, das war ein großes GLÜCK, das unsere beiden Völker seit achtzig Jahren sehr VERMISST HABEN.  Ich möchte dem ukrainischen Volk versichern, dass NICHT ICH mich peinlich schäme, für VERANTWORTUNGSVOLLE, WEITSICHTIGE und EHRLICHE Führung meines Landes, die vor unseren Augen und der Augen der Welt Russland in ein Imperium des GUTEN verwandelte. Besonders FREUE ICH MICH, dass die Entscheidung, den WELTFRIEDEN zu entfesseln, von den SCHARMANTEN SÜSSGESIHTERN in der Zeit beschlossen wurde, als die ganze Welt gegen die Pandemie und wirtschaftliche Krise kämpft und das russische Volk sich UNGLAUBLICH FREUT über den unsäglichen ZUWACHS DES WOHLSTANDES und noch nie dagewesene VERBILLIGUNG aller Produkte des täglichen Bedarfs. Ich sehe, dass Wladimir Putin sich vollkommen in einen GUTMENSCHEN verwandelte, wir wünschen ihm alle schnellmöglichst im PARADIES zu LEUCHTEN. Die Geschichtsbücher der Zukunft werden mit Sicherheit seine HELDENTATEN ausführlich beschreiben. Unsere Nachfahren werden sich ungeheuer STOLZ SEIN, wenn sie diese SCHNEEWEISSE Seiten der Geschichte durchblättern. Erstaunlich wie dieser EHRENMANN es geschafft hat, das Land in so einer kurzen Zeit zu ERHÖHEN, mit der ganzen Welt FREUNDSCHAFT ZU SCHLIESSEN; und für lange Zeit das Wort Russe in ein KOMPLIMENT zu verwandeln. Er brachte es fertig, dass alle Bewohner des Planeten ohne sich abgesprochen zu haben ihm einen baldigen und schmerzFREIEN LEBEN wünschen, in der Hoffnung, dass es die Welt zum Besseren verändert. Ich weiß, dass alle meine Landsleute, die noch bei Verstand sind, diese sich im Kreml verbarrikadierte, NETTE KERLE ausnahmslos UNTERSTÜTZEN. Die Ereignisse der letzten Tage haben mich, einen russischen Bürger, der menschliches Leben als höchste Wert erachtete, dazu gebracht, sich über jeden GEBURT der russischen Soldaten an der ukrainischen Front zu freuen, und mit dem ganzen Herzen der russischen Armee einen vernichtenden SIEG zu wünschen in dieser von den UNGEHEUER KLUGEN GENERÄLEN entfesselten FREIDENSMISSION. Möge Gott uns helfen, diese Zeit zu überstehen und abschließend die NIEDLICHE ENDDARMBEWOHNER, die sich als politische Führung Russlands  tarnen aus dem Kreml verjagen.  
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bibliotekbibliothek · 5 years
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Borgå 1809 - Ceremoni och fest
Tandefelt, Henrika. Helsinki: Svenska litteratursällskapet i Finland. 2009.
En ceremoni målad på duk  (Bild 1) Emanuel Thelning 1812. zeigt den Landtag von Porvoo am 29.03.1809. Zu sehen ist Alexander I. wie er den Treueeid gegenüber Finnland im Zeremonieraum (die Kirche) entgegennimmt. Hinter Alexander I. sieht man einen luxuriösen Thron, Trachten, und Ordensabzeichen. Die Teilnehmer sind in einer hierarchischen Ordnung um Alexander I. aufgestellt. Auf dem Thronpodium stehen zusammen mit dem Kaiser die zwei höchsten russischen Würdenträger: der Kriegsminister Aleksej Andrejevitj Araktjejev und der Außenminister späterer Reichskanzler Nikolaj Petrovitj Rumjantjev. Zwei Männer in russischer Hoftracht stehen eine Stufe tiefer. Alle weiteren versammeln sich um die Treppenstufen herum. Vor den Stufen auf der linken Seite steht der Landmarschall Freiherr Robert Wilhelm de Geer mit dem Marschallstab in der Hand. Hinter de Geer steht der Generalgouverneur Göran Magnus Sprengtporten.  9 Europa leidet zu der Zeit unter dem Chaos des Napoleonskrieg  Porvoos Landtag gehört zu den wichtigsten Ereignissen in Finnlands Geschichte. Der Landtag ist Teil der großen riksskilmässan bzw. der Vereinigung zwischen Finnland und Russland und somit der Geburt Finnlands Der Landtag beinhaltete die Unterredung der vier Stände  Bedeutsame Zeremonie und Feier 10 Huldigung in der Domkirche 12 Laut schriftlichen Quellen erhoben Mitglieder des Adels die Hand zum Treueeid. Die Zeremonie war umgeben von Kanonensaluten, Glockenschlägen und Ehrensalven. Borgå 1809 - ceremoni och politik Zwischen dem 25. März und dem 19. Juli 1809 fand der Landtag von Porvoo statt. In den vier Monaten versammelten sich Finnlands Stände, zusammengerufen von Alexander I.  Die Zusammenkunft war aufgebaut wie der schwedische riksdagen, also die Bürger Finnlands bis dahin wichtigste Institution, da es aber nicht exakt aufgebaut war wie der riksdag nannte man die Zusammenkunft lantdag. Der Landtagsbegriff stammt vom Heiligen Römischen Reich.  13 Der Landtag in Porvoo wurde beschrieben als eine Zusammenkunft von Provinzbeamten, Würdenträgern und Abgeordneten.  Der Landtag basierte auf Gesetzen, Verordnungen und Privilegien.  Das zeremonielle Programm begann am 25. März 1809 Sehr genaue Planung und Vorbereitung der Zeremonie, sowie Zuordnung der Befugnisse durch die russische Obrigkeit. Der Landtag verlange großen Materialaufwand, Vorbereitungen begannen bereits im Winter 1808, die Zeremonie und der korrekte Ablauf dieser, war genauso wichtig wie die eigentlichen politischen Beschlüsse 14 Rhetorik und Eloquenz, Musik, Architektur, Malerei und Pyrotechnik waren wichtig für die Zeremonie. Die Zeremonie als Gesamtkunstwerk mit wichtigen Machtpolitischen Folgen. Die Feier als Legitimation Alexanders I.  15 Auf jegliche Weise musste die Zusammenkunft wie eine echte Ständeversammlung wirken um als solche von der finnischen Bevölkerung aufgenommen zu werden, daher verlangte es die traditionelle Form der Zeremonie. Dazu gehörte die korrekte Rangordnung und die heraldischen Embleme auf der Kleidung. Porvoos Landtag war aus russischer Perspektive die Fortsetzung der Eroberung Finnlands. Es ging nun um die Eroberung des Geistes der Bevölkerung, um dies zu erreichen entschied sich Alexander I. den Landtag nach schwedischen Vorbild abzuhalten.  16 Bakgrund i krigshistorien Der Landtag fand währen des Krieges zwischen Russland und Schwedens statt Der Auslösende Faktor für den Krieg 1808-1809  war der großpolitische Konflikt im Herzen Europas  17 24. Februar 1808 war Russland in Porvoo, die schwedische Armee zog sich zurück in den Norden Finnlands und warteten auf Verstärkung, diese blieb aus. Im Mai 1808 kapitulierte Sveaborg. Danach zogen die russischen Truppen ein. Alexander I. nahmen Finnland ein.  Alexander I. verfolgte eine versöhnliche Friedenspolitik und bewahrte die schwedische (christliche) Religion, Recht und Privilegien der finnischen Bürger am 28. März 1808 verkündet Alexander I. zum ersten Mal, dass Finnland nun für alle Zeiten an das Russische Imperium angeschlossen sei. 18 Am 17. Juni 1808 erklärt Alexander I. dass Finnland eine unerschütterte und unveränderte Provinz im Russischen Reich darstellt 19 13. März 1809 der schwedische König Gustav IV Adolf wird gefangen genommen, am 29. März dankt er als König ab  20 Am 17. September 1809 wird Frieden geschlossen, die genauen Grenzen für das Großfürstentum Finnland werden beschlossen, die dann im Landtag von Porvoo rechtskräftig gesprochen werden Från riksdag till lantdag Der Kaiser beschloss dem eroberten Finnland seine Rechte zu erhalten. Alexander I. und sein Ratgeber Michail Speranskij sahen Finnland quasi als Experiment um die Erfahrungen mit dieser Provinz dann eventuell auf das restliche Russische Reich in form von Reformen zu übertragen Die vier Stände mit Repräsentationsrecht in Finnland: Ritterschaft und Adel, Priesterstand, Bürgerstand, Bauernstand 22 Während der Zeit Gustavs IV. erhielt der Monarch innerhalb des Reichstages eine relativ starke Stellung im Bezug zu den Ständen. Daher übernahm Alexander I. die Grundlage dieses Reichstages für seinen lantdag in Porvoo. Nach schwedischer politischer Tradition konnte der lantdag genutzt werden um den Kaiser als Großfürsten über Finnland auszurufen  23 Dass Alexander I. die Traditionen des schwedischen riksdags übernahm wurde als Versprechen gegenüber der finnischen Bevölkerung gesehen, dass das schwedische Recht im Land erhalten blieb 24 Fyra stånd i Borgå 1809 Die Kommunikation zwischen den vier Ständen während des Landtages fand durch Deputationen statt Der Priesterstand war mit acht Mitgliedern der kleinste Stand Der Adelsstand war nochmals eingeteilt in drei Unterkategorien: Grafen und Freiherren als herreklassen, titellose Nachfahren und Repräsentaten des schwedischen Adelsgeschlechtes als riddarklassen und die übrigen als svenneklassen Die Finnischen Stände waren seit 1616 nicht mehr zusammengekommen. Der Landtag von Porvoo wurde einberufen um den neuen Herrscher und Monarchen zu feiern.  Eine neue Einheit, wie sie es zuvor in Finnland nicht gab wurde gegründet: das Großfürstentum Finnland 24f. Abgeordnete des Landtags waren u.A.: Jacob Tengström (Professor der Theologie) Gustaf Gadolin (Repräsentant des Åbo Stift) Bischof Zacharias Cygnæus Petter Klockars (Sprecher des Bauernstands) Freiherr Carl Efraim Carpelan  Supercargo Peter Johan Bladh (Sprecher des Bürgerstands) Jusitzkanzler Adolf Tandefelt 25 Der Landtag in Porvoo erinnerte and den Reichstag in Nörrköping neun Jahre früher, da man temporäre Gebäude und Räume für die Zeremonie und die Verhandlungen schaffen musste  Vielen Personen mit Wahlrecht war nicht genau klar, ob der Landtag stattfinden würde, da man davon ausging, dass zuerst ein Friedensschluss zwischen Schweden und Russland erreicht werden sollte bevor eine Tagung stattfand Politiskt preludium 29 Göran Magnus Sprengtporten bildete zusammen mit dem Kriegsminister Graf Araktjejev und den neuen befehlhabenden Generälen Bogdan und Knorring ein Kommittee zur Planung wie Finnland regiert werden sollte. Innerhalb dieses Kommittees wurde eine allgemeine und konstitutionelle Versammlung beschlossen um das finnische Volk für das neue Regime zu gewinnen 30 In einem Schreiben vom 11. Dezember 1808 teilte Sprengtporten dem Kaiser mit, dass ein Landtag so schnell wie möglich abgehalten werden solle 31 Am 20. Januar 1809 ruft Alexander I. alle Stände zum Allgemeinen Landtag zusammen Konsten att skape en lantdag - aktörer i S:t Petersburg Um einen Landtag nach schwedischen Vorbild abzuhalten benötigte Alexander I.  Menschen die sich damit auskannten. Sein Staatssekretär und Berater Michail Michailovitj Speranskij sollte sich um die Beschaffung kümmern 32 Speranskij war des weiteren zuständig für die Administration, Gesetzgebung und Rechtswesen. Er erarbeitete den Plan zur Umorganisierung der Reichsverwaltung (riksstyrelse) aus.  Speranskij arrangierte die Zeremonieordnung, verordnete die Ernennung von Landtagsfunktionären, kümmerte sich um den Thron und andere Materialitäten, und die Reise des Kaisers nach Porvoo.  33 Freiherr De Geer wurde als Landmarschall ernannt und erhielt Zuständigkeiten zur Vorbereitung des Landtags Sprengtporten war auch ein Teil der Vorbereitungen für den Landtag  34 Es wurden Schriften und Informationen über bisherige schwedische Reichstage gesammelt De Geer und Rehbinder kümmerten sich um den Ablauf der Zeremonie Laut schwedischer Reichtagsordnung solle der Kaiser eigentlich mit Krone und Mantel auftreten, Alexander I. trat zum Landtag in Porvoo jedoch in russischer Militärsuniform auf. Bestimmte Details die schriftlich zur Zeremonie festgehalten wurden, fanden dann aber in der eigentlichen Zeremonie gar nicht statt und wurden spontan geändert  35 So sollte z.B. die Übersetzung des Kaisers durch den Justizkanzler gelesen werden, stattdessen tat es der Generalgouverneur  Am 12. Februar 1809 wurde der Vorschlag zur Zeremonie Alexander I. vorgelegt Der Kaiser beschloss, dass diese am 13. März beginnen solle  Der Landtag benötigte einen eigenen Justizkanzler, da Finnland aber noch keinen hatte wurde Tandefelt als solcher vorgeschlagen  38 Varför Borgå? Landtags Verhandlungen, Akte und Feste benötigen Räume um große Menschenmassen zu logieren und verköstigen. Als zum ersten Mal über ein Landtag gesprochen wurde, wurde zunächst Åbo vorgeschlagen. 39 Porvoo hatte jedoch den Vorteil, dass es näher an St. Petersburg lag als Åbo. Da Porvoo eine Stifts- und Gymnasiumsstadt war hatte sie auch genügen Räume für alle Teilnehmer. Auch Wiburg wurde als möglichen Ort vorgeschlagen, Wiburg jedoch lag auf der “falschen” Seite der Grenze. Porvoo musste den Kaiser mit seinen Gefolgen behausen können, es brauchte einen Reichssaal für die Verhandlungen, einen Versammlungsaal für die vier Stände. Da die Stände in Porvoo 1809 nicht allzu groß waren, mussten auch die Räume nicht riesig sein Adel: 75 Personen Priesterstand: 8 Bürgerstand: 20 Bauernstand: 28 Da Porvoo schon Erfahrungen mit reisenden Monarchen hatte, war es kein Problem die weiteren Landtagsvertreter, Beamten, Russische Würdenträger unterzubringen 40 Lantdagen materialiseras - lantmarskalkens förteckning Freiherr De Geer und Berndt Magnus Stackelberg waren verantwortlich für das Besorgen aller Materialien (u.A.Goldbänder, prachtvolle Stoffe usw.) die meisten Anschaffungen stammten aus St. Petersburg 41 Ein eigener Marschallstab (Bild 3) musste für den Landtag Porvoo geschaffen werden, der sich von der Schwedischen Ritterschaft unterschied  42 Ein Tag nachdem De Geer den Marschallstab bestellte sendete er weitere Anfragen nach Möbeln, Textilien und weiteren Requisiten: - ein Baldachin - ein Thronpodium - einen kaiserlichen Thron - Finnlands Wappen gestickt hinter dem Thron - grünen Stoff für die Bänke und den Boden im Reichsaal - blauen Stoff für das Ritterhaus (Versammlungsraum des Adels) - zwei kaiserliche Häroldsumhänge mit eingesticktem “Chaperons Impérial, avec leur caducée” - zwei Häroldsumhänge aus blauem Samt mit goldenem Saum - ein Tischservice aus Silber (ausführlich beschrieben auf S43) - ein Serviertisch für Desserts  - Servietten und Tischdecken - kaiserliches Gespann mit sechs Pferden  - zwei Lakaien in kaiserlichen livré - vier Lakaien für die Zeremonie die schwedische Blau-Goldene Färbung als Zeichen der ehemals schwedischen Zugehörigkeit, die dominierende grüne Färbung aus dem Russischen Kaiserreich  43 Freiherr de Geer plante das weiteren die Festmahlzeiten, welche ebenso wichtig waren der formelle Festakt 44 En tron i rös sammet och äkta guld Der Thronstuhl und Baldachin kam aus St. Petersburg. Reich dekorierter, vergoldeter Thronstuhl mit rotem Samt und dem russischen Wappen eingestickt auf der Rücklehne. Auf der Hinterseite war das finnische Wappen eingestickt. Vorbild für den Thron war ein Thron von Kaiserin Anna Ivanovna aus dem Jahr 1731. (sehr ausführliche Beschreibung des Throns auf S45) 47 Häroldsdräkter för processioner och ceremonier Speranskij gab die Kleidung in Auftrag 48 Die Trachten bestanden aus knielangen Hosen mit silbernen Rock, einer kurzen grünen Kutte mit Silberfransen, Unterschiede zwischen den finnischen und den Russischen Herolden 50 Borgå - snöskottning och inkvartering Die Stadt musste auf den Landtag vorbereitet werden, die Häuser wurden innen und außen dekoriert. Zwei Wochen vor Alexanders I. Ankunft schrieb Alopæus, dass die Gärten gepflegt und die Straßen geputzt waren, Sand wurde ausgeschüttet, damit der Kaiser mit der Kutsche vorfahren konnte. 51 Die Bürger Porvoos hatten mit Schneeräumung und Unterbringung Probleme. Garten und ein Teil der Kirchenmauer wurden geräumt um Straßen zu bauen. Viele Bürger mussten für die kommende Monate in einer Ersatzunterkunft hausen, da viele Gebäude für die Teilnehmer des Landtags gebraucht wurden Der Kaiser und sein Gefolge war während der Dauer des Landtages nicht in der Stadt zu sehen, lediglich am ersten und letzten Tag. 52 Das Haus des Richters Erik Solitanders und des Kaufmanns Henrik Borgström wurde als “Schloss” für den Kaiser umgebaut, neben seiner Unterbringen sollten hier auf die Festmahle abgehalten werden Ständernas rum och hus Der Lehrsaal des Gymnasiums wurde zum Reichssaal umgebaut daher wurde ab dem 18. März 1809 der Unterricht in Porvoo unterbrochen 56 Ärans ikonografi och arkitektur Eine Ehrenpforte aus Holz sollte für den Kaiser errichtet werden (Bild 4) 60 Die Ehrenpforte stand bis zum 17. Mai 1810 61 Ridån går upp - den högtidliga “utblåsningen” Die Eröffnung des Landtags am 25. März 1809 begann mit einer feierlichen dreitägigen Eröffnung. am 28. März fand der Eröffnungsgottesdienst statt in der Domkirche und die Eröffnungszeremonie im Reichsaal des ehemaligen Gymnasium statt. Herolder verkündeten im Namen des Kaisers in verschiedenen Teilen der Stadt die Landtagspublikationen  63f. Lantmarskalkens intåg Nach der Eröffnung sollten sich die Ritterschaft und der Adel im Ritterhaus treffen. Dort sollten die Abgeordneten ihren Landmarschall empfangen, an der Ehrenpforte wurden sie mit Musik und Trommelwirbel empfangen. 64  Laut Alopæus waren die Verkündigungen akustisch schwer verständlich 67f. De övriga talmännen Am 26. März versammelten sich die Stände im Schloss um die Verkündung der Parlamentspräsidenten zu hören  Kejsaren anländer 72 am 27. März versammelten sich die Stände in ihren jeweiligen Räumen um zu diskutieren wie die Aufwartung Alexanders I. vonstattengehen solle 73 Der Ablauf wurde als sehr wichtig erachtet, da es schließlich das erste Mal war, dass der Kaiser im neuen Großfürstentum Finnlands auftrat 74 Zum Empfang trug Alexander I. seine “normale” russische Offiziersuniform und nicht die eigentlich gedachte zeremonielle Kleidung Als Alexander I. durch die Ehrepforte fuhr wurden Kanonen gefeuert und die Kirchglocken schlugen, an der Ehrenpforte standen Offiziere und 300 Soldaten marschierten durch Porvoo, auf dem Marktplatz wurde Militärmusik gespielt 75 Alexander I - en ängel på tronen Alexander I. wurde zur Ankunft in Porvoo als jugendliches Abbild der Schönheit bezeichnet, er war 31 Jahre alt zu dem Zeitpunkt und das Volk war regelrecht “entzückt” Fürst Gagarin beschreibt ihn als schönsten Kaiser 78 Alexander I galt als mild, gut und schön (im Gegensatz zu seinem Vater Paul I) Zu seiner Krönung 1801 wurde er als Engel auf dem Thron beschrieben, er galt als Vorbild für seine Untertanen Die Beziehung zu seinen Untertanen war nicht geprägt von Schrecken und Unterwerfung, sondern von Bewunderung und Zuneigung “Der Untertanen Liebe war seine größte Belohnung” 80 Das Bild von Alexander I als guter Herrscher blieb in der finnischen Geschichtserzählung bestehen “Jag är Kejsaren” So wurde auch Alexanders I. Ankunft in Finnland nicht als schreckliche Eroberung wahrgenommen, sondern er wurde als väterlicher Herrscher, der Finnland unter seinen Schutz nimmt anerkannt  85 Lantdagsgudstjänst i domkyrkan Die wichtigsten Zeremonien fanden in der Domkirche und dem Reichssaal statt Laut der Zeremonieordnung standen Truppen Spalier vom Schloss bis zur Kirche. Die Landmarschalle, der Adel und die Herolder kamen zum Schloss und gingen von dort in geregelter Ordnung zur Kirche: 1. die adligen Herolde 2. Landmarschall Freiherr De Geer mit Marschallstab 3. die Ritterschaft und der Adel  4. die kaiserlichen Herolde 5. Hofmänner des Kaisers, Staatssekretär Speranskij und Adjutant Rehbinder, Justizkanzler Tandefelt, Generalgouverneur Sprengtporten und Oberhofsmarschall Tolstoj 6. Der Kaiser unter einem Baldachin getragen von Generälen und Generalstabsoffiziere 88 Als der Kaiser die Kirche betrat wurde Orgelmusik gespielt Alexander I stellte sich vor den Thron (weitere Aufstellung siehe Beschreibung Bild 1) 89 Nach dem alle ihren Platz einnahmen begann der Gottesdienst Die Predigt von Alopæus war auf schwedisch und wurde auf französisch übersetzt. Nach dem Gottesdienst verließ Alexander I. die Kirche, Kanonen wurden gefeuert. Alle verlassen wieder die Kirche in der zuvor erwähnten Reihenfolge 90 En “förtvivlat vidlyftig” predikan Die Predigt selbst war ein wichtiger politischer Teil 92 Alopæus erinnerte in der Predigt an Alexander I. Frommheit und Milde und erwähnte, den kaiserlichen Beschluss, dass Finnland seine Gesetzgebung und Privilegien behalten dürfe. Er zeigte dem Volk wofür sie dem Kaiser dankbar sein sollen 93 Zum größten Teil in seiner Ansprache wand sich Alopæus an die Stände und erinnerte sie an ihre Pflichten gegenüber sich selbst, den anderen, ihrem Vaterland und dem Kaiser in Einigkeit. Liebe zum Vaterland und Finnlands Wohlstand sind das wonach mach streben solle. 96f. I rikssalen Auch im Reichsaal herrschte eine Sitzordnung zwischen adelig und nicht adelig, die Bänke waren mit grünem Samt bezogen um die Nähe zu Russland zu zeigen Die Zeremonie im Reichsaal begann mit einer Rede des Kaisers auf französisch, Sprengtporten übersetzte sie auf schwedisch 103 Rikssalen förvandlas till balsal Alopæus beschreibt, dass die ganze Stadt mit Lichtern erleuchtet war, da normalerweise mit Licht und Feuer sehr sparsam umgegangen wurde hatte diese helle Erleuchtung der Stadt eine große symbolische Kraft auf das Volk 106 Auf dem Landtagsball tanzte die 17 jährige Ulla Möllersvärd mit Alexander I, dies führte zu vielen Gerüchten die bis heute in Romanen und Filmen verarbeitet werden 111 Hyllning Die Huldigungszeremonie am 29. März 1809 war die zentrale Veranstaltung, hier schworen die Stände ihren Treueeid zum Kaiser und Alexander I. bekräftigte Finlands Konstitution. Die Veranstaltung wurde durch Sprengtporten bereits 1808 geplant  113f. Frågan om hyllningsaktens ordningsföld Große Uneinigkeiten heute über die eigentliche Reihenfolge der Huldigungszeremonie, da schriftlich in der Ordnung etwas anderes festgehalten wurde als Zeitzeugenberichte und Protokolle vermuten lassen 116 Eventueller Ablauf: - Am Vormittag ritten die kaiserlichen Herolde durch die Stadt und verkündeten mit Trompeten, dass die Stände sich in der Kirche versammeln sollen um die Huldigung abzuhalten. - 14 Uhr versammelten sich die Stände in der Kirche - Oberhofmarschall Tolstoj berichtet Alexander I. dass die Zeremonie beginnen kann - die zwei kaiserlichen Herolde eröffnen die Zeremonie  - die kaiserlichen Gefolge treten in die Kirche ein - Alexander I. tritt in die Kirche ein - Alexander I. hält eine Rede stehend vor dem Thron (Laut Ordnung sollte er sitzen)  - der Generalgouverneur verliest die Rede auf schwedisch  - Tandefelt bittet die Ritterschaft und den Adel ihren Treueeid zu leisten (weitere Details S.118ff) 120 Die Huldigungszeremonie verlief nach schwedischer und europäischer Tradition und war sowohl politisch als auch heilig. Zeitzeugenberichten zufolge war es schwer den Reden in der Kirche akustisch zu folgen, somit entstand die heutige Diskussion, dass das Volk und Publikum in der Kirche dem gesamten Landtag eigentlich nicht folgen konnten und nicht wussten was politisch geschah 121 Kejsaren reser till Åbo am 29. März 1809 verlässt Alexander I. Porvoo 125 Ständernas arbete - rang och hierarki Nach den feierlichen Zeremonien begann die eigentliche Arbeit der Stände während des Landtags. Da der Landtag auf schwedischen riksdags Tradition aufbaute gab es viele einzuhaltende Formalitäten und rhetorische Mittel die angewandt werden mussten. 128 Jede Person in ihrem Stand hatte Titel und klar aufgeteilte Aufgaben  130 Inför lantdagens avslutning - intåg i regn Der Landtag schloß am 19. Juli 1809 Die Verhandlungspunkte des Kaisers wurden von den zwei Gremien und den vier Ständen diskutiert und als Antwort formuliert an den Kaiser gesandt.  132 Alexander I. fuhr zum Schluss und nahm feierlich die Antwort entgegen 135 I domkyrkan och rikssalen Der Abschluss wurde ähnlich gefeiert wie die Eröffnung: in der Kirche mit einem Gottesdienst 140 Gåvor och nådevedermälen Viele Auszeichnungen, Orden und Adelstitel wurden während des Landtags im Namen des Kaisers verliehen 146 Vad kostade kalaset? Kvitton och räkenskaper Zunächst wurde beschlossen das die Feierlichkeiten aus russischen Staatsmitteln bezahlt werden sollten, letztendlich waren es finnische Mittel (genaue Zahlen ab S.146) 149 Epilog Der Landtag von Porvoo endete 2 Monate vor dem Frieden von Fredrikshamn, erst dort wurden die genauen Grenzen des Großfürstentum Finnlands gezogen
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korrektheiten · 2 years
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Weltwoche Daily: Deutschland beschlagnahmt russische Immobilien
PI:»„Weltwoche Daily Deutschland“ – Roger Köppels täglicher Meinungs-Espresso gegen den Mainstream-Tsunami. Mo-Fr ab 6 Uhr 30 mit der Daily-Show von Roger Köppel und pointierten Kommentaren von Top-Journalisten. Die Themen in dieser Ausgabe: Schweiz: Imperium im Niedergang. Macrons Schlappe. Hungerkrise. Russland-Gas. Deutschland beschlagnahmt russische Immobilien. Weltwoche Daily Schweiz: Schweiz: Imperium im Niedergang. Macrons Schlappe. Hungerkrise. Russland-Gas. Deutschland […] http://dlvr.it/SSYBw9 «
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germanischer-junge · 2 years
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US-Regierungsvertreter geben zu, dass sie die Öffentlichkeit über Russland buchstäblich belügen
US-Regierungsvertreter geben zu, dass sie die Öffentlichkeit über Russland buchstäblich belügen https://de.rt.com/meinung/136351-us-regierungsvertreter-geben-zu-dass-sie-oeffentlichkeit-ueber-russland-beluegen/
Die USA nutzen Geheimdienstinformationen, um einen Informationskrieg gegen Russland zu führen, auch wenn diese nicht belegt sind. "Es müssen keine soliden Geheimdienste sein", sagte ein US-Beamter. "Es ist wichtiger, ihnen [den Russen], insbesondere Putin, zuvorzukommen, bevor sie etwas unternehmen."
Ein Kommentar von Caitlin Johnstone
NBC News hat kürzlich einen Bericht mit dem etwas zynischen Titel "In einem Bruch mit der Vergangenheit nutzen die USA Informationen, um einen Informationskrieg mit Russland zu führen, selbst wenn die Informationen nicht felsenfest untermauert sind" veröffentlicht. In diesem Bericht werden mehrere anonyme bleibende US-Regierungsvertreter dahingehend zitiert, dass die Biden-Regierung in schneller Folge "Geheimdienstinformationen" über Russlands Pläne in der Ukraine verbreitete, die auf "wenig Vertrauen" oder "eher auf Analysen als auf harten Beweisen beruhen" – oder schlichtweg gelogen sind –, um einen Informationskrieg gegen Putin zu führen.
Im Bericht steht weiter, dass die US-Regierung zu diesem Zweck absichtlich falsche oder kaum belegte Behauptungen über bevorstehende Angriffe mit Chemiewaffen oder über russische Pläne verbreitet, einen Angriff unter falscher Flagge im Donbass zu orchestrieren, um damit eine Invasion zu rechtfertigen, Berichte über Putins Berater, die ihn aus Angst ungenügend über den Kriegsverlauf informieren sollen, und darüber, dass Russland China um Waffenlieferungen gebeten habe. Ein Auszug aus dem Bericht:
"Es war eine Behauptung, die weltweit Aufmerksamkeit hervorgerufen hat und Schlagzeilen machte: US-Regierungsvertreter behaupteten, man habe Hinweise darauf, dass Russland den Einsatz chemischer Kampfstoffe in der Ukraine vorbereiten könnte.
Präsident Joe Biden erklärte dies später öffentlich. Aber drei US-Regierungsbeamte sagten zu NBC News, es gebe keine Beweise dafür, dass Russland chemische Waffen in der Ukraine verwenden werde. Sie behaupteten, die USA hätten die Informationen veröffentlicht, um Russland davon abzuhalten, die verbotenen Waffen einzusetzen.
Dies sei nur ein Beispiel in einer Reihe von Beispielen dafür, dass die Biden-Regierung mit dem jüngsten Fall einen Präzedenzfall geschaffen hat, indem freigegebene Geheimdienstinformationen als Teil eines Informationskriegs gegen Russland eingesetzt wurden. Die Regierung hat dies selbst dann getan, als die Geheimdienste nicht felsenfest von den Anschuldigungen überzeugt waren, sagten einer der Beamten, um zu versuchen, den russischen Präsidenten Wladimir Putin aus dem Gleichgewicht zu bringen."
Also haben sie gelogen. Die Biden-Regierung mag zwar annehmen, dass sie aus edlen Gründen gelogen hat, aber sie hat nichtsdestotrotz gelogen. Sie verbreitete wissentlich Informationen, von denen sie keinen Grund hatte anzunehmen, dass sie zutrafen – und diese Lügen wurden von den einflussreichsten Medien der westlichen Welt aufgenommen und verbreitet. Ein weiteres Beispiel dafür, dass die Biden-Regierung im Rahmen ihres "Informationskriegs" eine falsches Narrativ veröffentlichte:
"Ebenso fehlten für die Behauptung, Russland habe sich wegen möglicher militärischer Hilfe an China gewandt, handfeste Beweise, beteuerten ein europäischer Regierungsbeamter und zwei US-Beamte. Laut den US-Beamten gibt es keine Anzeichen dafür, dass China erwäge, Russland mit Waffen zu beliefern. Die Biden-Administration habe dies lediglich als Warnung an China verbreitet, dies nicht zu tun, sagten sie."
Über die Behauptung des Imperiums, dass Putin von seinen Beratern in die Irre geführt wird, weil sie Angst davor haben, ihm die Wahrheit über den Kriegsverlauf zu sagen, berichtet NBC, dass diese Einschätzung "nicht schlüssig war und mehr auf Analysen als auf harten Beweisen basierte".
Ich hatte mich über diese lächerliche CIA-Pressemitteilung auf Twitter lustig gemacht, die als Eilmeldung getarnt von der New York Times unkritisch veröffentlicht wurde. Wir hatten auch Spaß, als im vergangenen Februar der Sprecher des Außenministeriums Ned Price in die Rolle des Verschwörungstheoretikers Alex Jones geschlüpft war, als er fälschlicherweise behauptet hatte, Russland sei im Begriff, ein Video zu einer "False-Flag-Aktion" zu veröffentlichen, in dem Krisendarsteller zum Einsatz kommen sollten, um eine Invasion der Ukraine zu rechtfertigen. Andere im NBC-Bericht angesprochene Lügen der US-Regierung waren weniger niedlich:
"In einer anderen Offenlegung teilten US-Beamte mit, ein Grund, der Ukraine keine MiG-Kampfflugzeuge zur Verfügung zu stellen, sei, dass Geheimdienstberichte zeigten, dass Russland solch einen Schritt als Eskalation betrachten würde.
Das stimmte zwar, aber das traf auch im Falle der Stinger-Luftabwehrraketen zu, die die Ukraine von der Biden-Regierung zur Verfügung gestellt bekam, bemerkten zwei US-Beamte und fügten hinzu, dass die Regierung die Informationen rund um die Lieferung von MiG durchsickern ließ, um damit das Argument zu untermauern, warum man diese nicht an die Ukraine liefern könne."
Die Biden-Regierung wusste also, dass sie Waffen in die Ukraine schickte, die von einer nuklearen Supermacht als provokative Eskalation wahrgenommen würden, schickte sie aber trotzdem und log dann darüber.
Dieser NBC-Bericht bestätigt Gerüchte, die wir schon seit Monaten hören. Der professionelle Bejubler von US-Kriegen, Max Boot, sagte im vergangenen Februar via die Denkfabrik Council on Foreign Relations, die Biden-Regierung habe "eine neue Ära im Informationskrieg eingeläutet", mit gezielten Veröffentlichungen von Geheimdienstinformationen, die nicht darauf abzielten, Wahrheiten zu verbreiten, sondern Putins Entscheidungen zu beeinflussen.
Der frühere Chef des britischen Auslandsgeheimdienstes MI6 John Sawers teilte ebenfalls im Februar dem Thinktank Atlantic Council mit, dass die "Geheimdienst"-Veröffentlichungen der Biden-Administration mehr auf einer allgemeinen Stimmungsmache als auf tatsächliche geheimdienstliche Fakten beruhten und eher auf Manipulation als auf Information ausgerichtet waren.
Und falls man sich wundert: Nein, NBC veröffentlichte nicht bloß ein großes Leck durch Informanten aus dem Umfeld der US-Regierung, die mithilfe der "freien Presse mutig die Lügen der Mächtigen aufdecken". Einer der Autoren des Berichts ist Ken Dilanian, von dem 2014 bekannt geworden war, dass er buchstäblich als CIA-Agent gearbeitet hatte, während er für die Los Angeles Times geschrieben hatte. Wenn man den Namen Dilanian in einer Verfasserzeile sieht, können man sicher sein, dass man genau das liest, was die Manager des US-Imperiums der Öffentlichkeit vorlesen wollen.
Warum aber erzählt man uns das alles jetzt? Ist die US-Regierung nicht besorgt darüber, dass sie das Vertrauen der Öffentlichkeit verlieren könnte, wenn sie zugibt, dass sie ständig über einen öffentlichkeitswirksamen internationalen Konflikt lügt? Und wenn dies ein "Informationskrieg" ist, der darauf abzielt, "in Putins Kopf einzudringen", wie die Quellen von NBC behaupteten, würde dann eine offene Berichterstattung darüber durch die Mainstream-Presse den Zweck nicht völlig zunichtemachen?
Nun, die Antwort auf diese Frage ist der Punkt, an dem es wirklich gruselig zu werden beginnt. Ich bin offen für alle Argumente und Theorien zu diesem Thema, aber soweit ich weiß, ist der einzige Grund, warum die US-Regierung diese Geschichte via NBC der Öffentlichkeit zugänglich macht, der, dass sie möchte, dass die breite Öffentlichkeit davon erfährt. Und der einzige plausible Grund, der mir einfällt, warum man will, dass die Öffentlichkeit davon erfährt, ist, dass man zuversichtlich ist, dass die Öffentlichkeit diesen Lügen zustimmen wird.
Um ein besseres Gefühl dafür zu bekommen, worauf ich hinauswill, hilft es, sich die TV-Version des NBC-Berichts anzusehen, in der Dilanian und NBC-Moderatorin Alison Morris darüber ins Schwärmen geraten, wie brillant und wunderbar es sei, dass die Biden-Administration diese Taktiken der psychologischen Kriegsführung anwendet, um "Chaos in Putins Verstand zu bringen".
Die Botschaft, die ein indoktrinierter NBC-Zuschauer dadurch erhält, wenn er sich diesen Abschnitt des Berichts ansieht, lautet: "Ist das nicht großartig? Unser Präsident zieht all diese coolen 3D-Schachzüge durch, um Putin zu schlagen, und wir sind irgendwie ein Teil davon!"
Es ist seit Langem schon offensichtlich, dass das US-Imperium daran arbeitet, die Kontrolle über das Narrativ enger zu ziehen, um seine hegemoniale Herrschaft über den Planeten zu stärken, durch Zensur im Internet, Propaganda, Manipulation von Silicon-Valley-Algorithmen und die Normalisierung der Verfolgung von Journalisten. Vielleicht befinden wir uns jetzt einfach auf der Stufe der imperialen narrativen Kontrolle, auf der man beginnt, offen Zustimmung der Öffentlichkeit dafür zu fabrizieren, dass sie zu ihrem eigenen Wohl belogen wird.
So wie die Verleumdungskampagne gegen Julian Assange die Mainstream-Liberalen darin konditionierte, das Recht ihrer Regierung zu verteidigen, ihnen dunkle Geheimnisse vorzuenthalten, erleben wir jetzt möglicherweise das Stadium der Entwicklung der narrativen Kontrolle, in dem die Mainstream-Liberalen konditionierte werden, das Recht ihrer Regierung darauf zu verteidigen, sie anzulügen.
Die Vereinigten Staaten verschärfen die Aggressionen des Kalten Krieges gegen Russland und China in einem verzweifelten Versuch, die unipolare Hegemonie zu sichern. Psychologische Kriegsführung spielt traditionell eine wichtige Rolle bei Winkelzügen des Kalten Krieges, da es nicht möglich ist, direkter gegen nuklear bewaffnete Feinde vorzugehen. Jetzt wäre also definitiv die passende Zeit, die "Denker" der beiden politischen Mainstream-Fraktionen der USA dazu zu bringen, die kriegspsychologischen Manipulationen ihrer Regierung fanatisch zu bejubeln.
Ein flüchtiger Blick im Internet auf das, was Mainstream-Liberale über diesen NBC-Bericht schreiben, zeigt, dass dieser Prozess tatsächlich in Gang gekommen ist. In liberalen Kreisen scheint es weitgehend akzeptiert zu sein, dass die mächtigste Regierung der Welt die mächtigsten Medieninstitutionen der Welt benutzt, um die Öffentlichkeit für strategische Geländegewinne zu belügen. Wenn dies weiterhin von der Öffentlichkeit akzeptiert wird, wird es die Dinge für die Manager des Imperiums in Zukunft erheblich leichter machen.
Übersetzt aus dem Englischen.
Caitlin Johnstone ist eine unabhängige Journalistin mit Sitz in Melbourne, Australien. Ihre Website findet sich hier und sie twittert auf @caitoz
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dermontag · 2 years
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Verstoß gegen Sanktionen US-Justiz klagt russischen Oligarchen an 06.04.2022, 18:38 Uhr Er möchte das Zarentum wieder einführen und befürwortet die Annexion der Krim: Der russische Oligarch Malofejew muss sich in den USA jetzt vor Gericht verantworten. Er soll gegen US-Sanktionen verstoßen haben. Der Moskauer Oligarch Lissin äußert derweil Verständnis für die westlichen Maßnahmen. Das US-Justizministerium hat den russischen Oligarchen Konstantin Malofejew angeklagt, gegen die gegen Russland nach dem Einmarsch in die Ukraine verhängten Sanktionen verstoßen zu haben. Er habe Russen finanziert, die den Separatismus auf der ukrainischen Halbinsel Krim unterstützten, teilte das Justizministerium mit. Generalstaatsanwalt Merrick Garland erklärte, die Behörden hätten auch eine Art globales bösartiges Computernetz, ein sogenanntes "Botnetz" aufgestöbert, das von einem russischen Militärgeheimdienst kontrolliert werde. "Das Justizministerium wird weiterhin alle seine Befugnisse nutzen, um russische Oligarchen und andere, die versuchen, die US-Sanktionen zu umgehen, zur Rechenschaft zu ziehen", sagte Garland in Washington. Das Ministerium hatte im vergangenen Monat eine föderale "Kleptocapture"-Taskforce ins Leben gerufen, die daran arbeitet, die Finanzen der russischen Oligarchen weiter zu durchforsten, um Druck auf Russland auszuüben, damit es seine Invasion in der Ukraine beendet. Auch EU-Staaten gehen gegen russische Oligarchen vor, denen vorgeworfen wird, Kontakte zu Russlands Präsident Wladimir Putin zu pflegen oder den Krieg in der Ukraine mit zu unterstützen. Malofejew gehört zu den russischen Oligarchen, denen auch eine politische Agenda nachgesagt wird: Seit Jahren propagiert der 47-Jährige die Wiedereinführung des Zarentums, sieht Russland als Rechtsnachfolger des russischen Imperiums - und bezeichnete die Ukraine bereits im Kontext der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim als "künstliches Gebilde, geschaffen auf den Ruinen des russischen Imperiums", berichtete die "Süddeutsche Zeitung". Schon 2014 sanktionierten die USA und die Europäische Union Malofejew wegen Unterstützung pro-russischer Separatisten in der Ukraine. Er soll auch enge Kontakte zu europäischen Rechtspopulisten unterhalten. Oligarch Lissin: "Kann Sanktionen verstehen" Stahlmagnat Lissin scheint die Wirtschaftspolitik des Kreml bedrohlicher zu finden, als die West-Sanktionen. (Foto: picture alliance / dpa) Derweil äußerte der Milliardär Wladimir Lissin, einer der reichsten Oligarchen Russlands, Verständnis für die westlichen Sanktionen. Lissin sagte am Montag, er selbst sei davon stark betroffen, dennoch hätten sie einen Sinn: "Die Sanktionen können einem ungerecht erscheinen und mit Elementen von Kollektivhaftung behaftet sein, aber man wird versuchen, den Tod von Menschen und die Zerstörung von Städten mit allen verfügbaren Mitteln zu stoppen." Lissin warnte die Regierung in Moskau zugleich vor einer möglichen Ausweitung der zunächst für Gas eingeführten Rubelzahlungen auf weitere Rohstoffe und Produkte. "Der Übergang zu Rubelzahlungen wirft uns aus den Weltmärkten", sagte der Besitzer des Stahlriesen NLMK der russischen Tageszeitung "Kommersant". Seit Anfang April müssen westliche Kunden russisches Gas auf Anweisung von Kremlchef Wladimir Putin in Rubel bezahlen. Das soll den Kurs der russischen Landeswährung stabilisieren. In der russischen Führungsebene wurden daneben Forderungen laut, auch etwa bei Metallen, Getreide und Dünger auf Zahlungen in Rubel überzugehen. Lissin bezeichnete diese Initiativen als "riskant", da sie eine zusätzliche Hürde für den Verkauf eigener Güter ins Ausland darstellten. Kremlsprecher Dmitri Peskow versicherte daraufhin, dass niemand auf eine schnelle Umstellung dränge. "Das wird alles eine sehr stufenweise und vorsichtige Bewegung unter Berücksichtigung der Verhältnisse auf dem Weltmarkt", sagte er.
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fondsinformation · 3 years
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US-Finanzmonopol am Ende?
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Das Ende der unipolaren Welt Der Westen hat den Höhepunkt seiner globalen Dominanz überschritten — Putins „Ungehorsam“ ist ein Symptom für das wachsende Selbstbewusstsein der Gegenkräfte. von Mathias Bröckers „Das amerikanische Jahrhundert“ — ja, vielleicht kann man die weltweite Hegemonie der USA zwischen dem Ersten Weltkrieg und der Zeit unmittelbar nach der Auflösung des Warschauer Pakts wirklich so bezeichnen. Viele scheinen aber noch nicht bemerkt zu haben, dass wir nicht nur kalendarisch inzwischen das 21. Jahrhundert erreicht haben. Die Zeit, in der das Imperium „unipolar“ fast schalten und walten konnte, wie es wollte, ist vorbei. Die Niederlagen wie etwa in Syrien häufen sich, China bietet dem Westblock wirtschaftlich Paroli, und Putin betreibt Großmachtpolitik auf Augenhöhe. Schon bahnt sich ein Zusammenschluss der globalen Rivalen an, und selbst die Herrschaft der USA über das Geldsystem mithilfe der Leitwährung Dollar gerät ins Wanken. An das Märchen von einer angeblichen moralischen Überlegenheit der „Freien Welt“ glaubt ohnehin nur noch der für seine Anspruchslosigkeit bekannte europäische Mainstream-Medienkonsument. Dass Russlands Präsident Wladimir Putin seine Staatsgäste, Bundeskanzler Olaf Scholz und Präsident Emmanuel Macron, im Februar an einem endlos langen Tisch empfing, war als Symbol nur oberflächlich der Pandemie und der Verweigerung russischer Tests geschuldet — es war das Symbol für ein Abschiedsgespräch, eine Kündigung. Jemanden, dem man noch zuhören, wirklich etwas sagen und mit Aussicht auf einen Kompromiss verhandeln kann, empfängt man nicht so. Diese Hoffnung hatte Putin ganz offensichtlich aufgegeben. Russland wendet sich vom Westen ab, wohl wissend, dass die Boykott-Orgie schmerzen wird, aber ebenso sicher, dass es sie überstehen wird — mit China, Indien und dem gesamten globalen Süden an seiner Seite. Die unipolare Welt, die von militärischer „Full Spectrum Dominance“ des US- Imperiums diktierte „regelbasierte“ internationale Ordnung, ist mit dem 24. Februar 2022 zu Ende gegangen. Als sich im ersten Krimkrieg Mitte des 19. Jahrhunderts England, Russland und Frankreich auf dem Gebiet der heutigen Ukraine Schlachten lieferten, bedienten die kämpfenden Parteien — wie unter „zivilisierten Nationen“ üblich — weiter ihre gegenseitigen Schulden und hielten Kreditverträge ein. Derlei zivilisatorischen Anstand hat das US-Imperium nun aber (und nicht zum ersten Mal) beiseite gelegt und die russischen Dollar-Reserven (630 Milliarden Dollar) in den USA „eingefroren“, wie man in finanziellen Mafiakreisen solchen Diebstahl nennt, um so dafür zu sorgen, dass die Russen die Abwertung des Rubels an den internationalen Märkten nicht mit Ankäufen kontern konnten. Kein schöner Zug, aber wie schon der Rauswurf der größten russischen Banken aus dem SWIFT-System droht auch diese Waffe als Boomerang zurück zu kommen — in Form der De-Dollarisierung der Finanzwelt. Welches Land wird seine nationalen Reserven künftig noch einem „Partner“ anvertrauen, der sie jederzeit konfiszieren/einfrieren/stehlen kann? Schon rechnen China und Russland ihre gigantischen Energiegeschäfte nicht mehr in Dollar ab, Indien, die Türkei, der gesamte „globale Süden“, können russisches Öl, Gas, Diamanten, Mineralien, Weizen etc.pp. in Rubel, Rupien, Lira oder Pesos bezahlen … jede Währung ist im Handel auf der neuen Seidenstraße willkommen. Während die USA jetzt mit erpresserischem Druck auf diese Länder das Unterlaufen der Russland-Sanktionen verhindern wollen, und damit scheitern werden. Die Letzten, die versucht hatten, ihr Öl gegen Landeswährungen zu verkaufen — Iraks Sadam Hussein und Libyens Gaddafi — konnten noch gnadenlos weggebombt werden. Aber das ist jetzt vorbei, weil zwei Weltmächte gegen diesen Wirtschaftserror aufstehen. Wenn aber der „Petrodollar“ — der globale Zwang, Öl in US-Währung zu bezahlen — verfällt, wird die Rolle des Dollars als weltweite Reservewährung und das Finanzmonopol des Imperiums verschwinden. Willkommen in der neuen multipolaren Welt und dem Ende einer globalen Ökonomie wie wir sie kannten. Und in einer neuen globalen Geldordnung, in der — nach „Bretton Woods“ III — das westliche FIAT-Money, der aus Luft geschaffene Euro/Dollar, einem rohstoff,- und goldgedeckten Rubel/Remnibi gegenüberstehen wird. Weil “Feindsender” wie Sputnik in unserer sog. freiheitlichen Demokratie mittlerweile blockiert werden, hier im Wortlaut die Meldung, dass diese neue internationale Währung schon in Arbeit ist: „JEREWAN, 14. März — Sputnik. Die Mitgliedsstaaten der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAEU) und China werden ein Projekt für ein unabhängiges internationales Währungs- und Finanzsystem entwickeln. Darauf einigten sich die Teilnehmer des Wirtschaftsdialogs ‚Eine neue Stufe der währungs-, finanz- und wirtschaftspolitischen Zusammenarbeit zwischen der EAEU und der VR China. Globale Transformationen: Challenges and Solutions‘, der am 11. März per Videokonferenz stattfand. Das System soll auf einer neuen internationalen Währung basieren, die als Index der nationalen Währungen der beteiligten Länder und der Rohstoffpreise berechnet wird. Der erste Entwurf soll bis Ende März zur Diskussion gestellt werden.“ Das ist kein Scherz von Radio Eriwan, sondern das Ende des unipolaren Geldsystems, das von der Wall-Street und der City of London kontrolliert wird. China, Russland und Eurasien machen ihren eigenen Finanzladen auf und da mit der Volksbank Chinas (PBoC) auch der größte Gläubiger der USA dort an Bord ist, kann das überschuldete Imperium nichts dagegen tun. Dass der neue Eiserne Vorhang, der mit dem Ukraine-Krieg errichtet wird, Geburtshilfe einer alternativen globalen Leitwährung leistet, die für die riesigen Märkte jenseits von NATOstan höchst attraktiv ist, hatte man bei den Boykott-Planungen wohl nicht auf dem Zettel. Ganz oben auf diesem Zettel sollte aber gewesen sein, dass es in Europa kalt und dunkel wird, wenn Russland wirklich ernst macht und den Gashahn zudreht, denn 50 Prozent des Bedarfs sind kurz- und mittelfristig nicht zu ersetzen. Auch nicht für die USA, wo Joe Biden im vor Kurzem noch erfolglos beputschten und sanktionierten Venezuela um Öl betteln muss, weil er seinen zweitgrößten Importeur Russland boykottieren will. Er wird nicht der einzige bleiben, dem der hysterische Sanktions-Aktionismus auf die Füße fällt — weshalb aus Frankreich schon gemeldet wird, dass „Renault“ und seine Lieferanten in Russland weiter produzieren. Und es den „normalen“ Russen — wie der putin-kritische Filmemacher Andrei Nekrasow in diesem lesenswerten Gespräch erzählt — eher freut als juckt, wenn BMW und Porsche sich zurückziehen und die Bonzen dort nicht mehr direkt einkaufen können. Insofern sollte auch wenig Zweifel daran bestehen, dass Russland den Rückzug von McDonalds, Starbucks, Ikea et.al. genauso verkraftet wie die lachhafte Verbannung von „Russisch Brot“ bei Lidl & Co. In Deutschland aber wird bald die Hölle los sein, wenn die Strom,- Heiz,- und Benzinkosten weiter im Tempo der letzten Wochen steigen, wenn die Lebensmittelpreise mangels russischem Dünger und Weizen weltweit zulegen und die Inflation vom Trab in den scharfen Galopp übergeht — „The Return Of The Yellow Vests“ wird für die europäischen Regierenden dann ein echter Horrorfilm. Anders als die Prognosen von einem nordkorea-artig abgeschotteten und verarmten Russland, das sich von den Sanktionen aus der Hölle niemals erholen wird und am Ende in Washington händeringend um einen Regime Change und die Wiederkehr von Disney Channel und YouPorn bitten muss. Dazu wird es nicht kommen, denn Russland ist nicht isoliert von der Welt, sondern nur von NATOstan und mit über 3/4 der Menschheitsfamilie nach wie vor verbunden und im Geschäft. Das russisch-chinesische Joint Statement, das die Präsidenten Putin und Xi am 4. Februar 2022 unterzeichneten, hat nicht nur die militärische Allianz zweier Atommächte geschmiedet, sondern auch eine nie dagewesene Kooperation zwischen dem rohstoffreichsten und dem bevölkerungsreichsten Land der Erde. Dass dieser weltpolitisch höchst relevante Pakt den westlichen Medien kaum mehr als eine Kurzmeldung wert war, kann einmal mehr als Beispiel für exzeptionalistische Ignoranz und Arroganz des Imperiums gelten. Sollte China morgen in den Wirtschaftskrieg einsteigen und Sanktionen gegen die USA beschließen, können Apple &Co. nichts mehr liefern, im Walmart bleiben 80 Prozent der Regale leer und im Silicon Valley gehen die Computerchips aus, weil es für das Palladium und Neongas zur Herstellung von Halbleitern, Lasern etc.pp. aus Russland keinen Ersatz gibt. So wie in Europa keinen schnellen Ersatz für russischen Stahl und unverzichtbare Mineralien, was die Produktion von Autos extrem verteuert, die sich aber wegen astronomischer Spritkosten mangels russischen Öls und Gas ohnehin kaum noch jemand leisten will. Willkommen im NATOstan-Krieg gegen den Rohstoffriesen und den Produktionsriesen des Planeten — und bei der unschönen Aussicht, dass nordkoreanische Verhältnisse eher den abgehängten europäischen Kolonien des Imperiums blühen als den Russen und Chinesen. Und dass der totale Wirtschaftskrieg, den NATOstan ausgerufen hat, genauso wenig zu gewinnen ist, wie der militärische Krieg in der Ukraine. Deshalb glaube ich, dass wir gerade das Ende der unipolaren Welt erleben, den Anfang vom Ende des „amerikanischen Jahrhunderts“ und eines Reiches, das wie alle Imperien der Vergangenheit an Größenwahn und Überdehnung zu Grunde geht. Und das mit dem über viele Jahre provozierten Konflikt mit Russland jetzt seine Vasallen in einen fernen Krieg schicken muss, um seine kranke Vision der „Full Spectrum Dominance“ der gesamten Erde durchzusetzen, wozu die Kontrolle über die größten Rohstoffreserven des Planeten ebenso gehört wie die über die größten Produktionsstätten, also über Russland und China. Das russische Eingreifen in der Ukraine, für das sich Putin die Rückendeckung Xis geholt hatte, hat nun aber definitiv klar gemacht, dass sich diese Länder der Hegemonie des Imperiums nicht länger unterwerfen werden. Dass die NATO kein „Verteidigungsbündnis“ ist, wie der Westen gern behauptet, sondern eine ruchlose Mordmaschine haben die Angriffskriege der letzten Jahrzehnte mehr als einmal bewiesen; dass sie nicht „Freiheit“ und „Demokratie“, sondern Tod und Zerstörung verbreitet, davon legen Millionen Leichen in Afghanistan, Irak, Libyen und zuletzt Syrien tragisches Zeugnis ab. Sind Sicherheitsbedenken berechtigt, wenn sich ein schwer bewaffnetes Monster, dessen Meister im Pentagon seit 1945 mindestens 20 Millionen Menschenleben auf dem Gewissen haben, direkt vor meiner Haustür niederlassen will ? Sind mit dieser Bilanz und einer riesigen Armee im Rücken Zweifel an seiner Zusicherung angebracht, mit dieser Niederlassung keinerlei böse Absichten zu hegen ? Wenn Sie wie jeder mit gesundem Verstand gesegnete Mensch zwei Mal mit „Ja“ antworten, ist Vorsicht geboten, denn damit sind Sie schon mehr als zur Hälfte „Putinversteher“ oder „Russlandfreundin“ und lassen es an Empörung über den Krieg und an Empathie mit den geschundenen Yemeni:tinnen Ukrainer:innen wirklich fehlen. Aber dafür haben sie schon etwas über das Motiv, die Begründung für die russische Intervention und die Art und Weise ihrer Durchführung erfahren. Auch wenn man im „Nebel des Kriegs“ die aktuelle Situation nie genau erkennen kann — wir können sie, so Clausewitz, nur „fühlen“ — und sich dem dröhnenden Propagandafeuer außer infantilem „Putin ultraböse — wir sind die Guten“ kaum Informationen entnehmen lassen, gibt es militärische Fachleute und Kenner des Kriegshandwerks, die sich um eine sachliche Einschätzung der Lage bemühen — und sich einig sind, dass diese Schlacht für die Ukraine verloren ist. Wie etwa Andrej Martyanov, der die russsische Intervention als „kombinierte Militär,- und Polizeioperation“ beschreibt, oder der Ex-US-Marine und UN-Waffeninspekteur Scott Ritter, der staunt, wie effizient sie mit vergleichsweise wenig Truppen und geringer Zahl an zivilen Opfern und Zerstörungen durchgeführt wird. Darauf weist auch Jacques Baud hin, der in ähnlicher Funktion wie Scott Ritter als Oberst der Schweizer Armee für die UN in der Ukraine und Russland gearbeitet hat. Das ausführliche Gespräch mit ihm ist wegen seiner Hintergrundinformationen vor allem für jene heilsam, die nach der Coronaphobie — und dem Neuen Journalismus auf dem Bild oben — jetzt nahtlos von Russophobie infiziert worden sind. Redaktionelle Anmerkung: Der Text erschien zuerst unter dem Titel „Notizen vom Ende der unipolaren Welt (3)“ auf broeckers.com und wird fortgesetzt. Quellen und Anmerkungen: Weiterführende Literatur: - Notizen vom Ende der unipolaren Welt — 2 (14.03.22) - Notizen vom Ende der unipolaren Welt — 1 (13.03.22) - Das Kriegsmotiv (08.03.22) - Was spricht eigentlich gegen eine militärisch neutrale Ukraine? (6.3.22) - Warum ich noch immer Putinversteher bin (25.02.22) - Das Jugoslawien Russlands in der Ukraine — und NATOstan muss wütend zuschauen (24.02.22) - Die Geduld des Bären ist zu Ende(23.02.22) - Wir sind schon wieder die Guten (17.02.22) - Drei Riesen und die „neue Ära der Multipolarität“ (12.02.22) - Frisch aus dem Archiv: Ansichten eines Putinverstehers (18.02.22) - Return of the Kremlmonster: Kuba-Krise reloaded (18.01.22) - Mathias Bröckers/Paul Schreyer: Wir sind IMMER die Guten — Ansichten eines Putinverstehers oder wie der kalte Krieg neu entfacht wird, Westend Verlag (2019) Dieser Artikel wurde von Rubikon am 19.03.2022 und ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen dürfen Sie es verbreiten und vervielfältigen. 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abfindunginfo · 3 years
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Biowaffen - Mittel für den Genozid
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Wie du mir Zur Vorgeschichte des russischen Einmarsches in die Ukraine gehört auch eine massive Eskalation des Westens durch die Arbeit an biologischen Waffen. Teil 1/3. von Flo Osrainik Mit Russlands direktem Eingriff in den Ukrainekrieg oder dem Angriff auf die Ukraine explodiert das Imperium der Heuchelei jetzt endgültig und setzt ein Virus hemmungsloser Russophobie frei, das im Westblock der doppelten Standards für doppelte Apartheid sorgt. Gebrodelt hat es ja schon lange. Dass die russische Regierung nun doch nach Kiew marschieren lässt, ist dabei so einiges mehr als „nur“ ein Bruderkrieg. Über das, was ist, und wie es dazu kam. Ein Kommentar von Flo Osrainik, dem Autor des Spiegel-Bestsellers „Das Corona-Dossier“. Vom (Bio-) Kriege Mit dem Einmarsch der russischen Armee in die Ukraine wurde eine neue Eskalationsstufe im Ukraine-Krieg, dem russisch-ukrainischen Konflikt, in einem ohnehin global verrohten Irrenhaus gezündet, um die geopolitischen Verhältnisse zurechtzubiegen. Oder nicht noch weiter zu verschieben. Mindestens in dieser Region. Immerhin kennt die Nato seit rund dreißig Jahren nur eine Richtung, keine Grenzen und mit Russland einen ganz besonderen Lieblingsfeind. Vom einstürzenden Corona-Narrativ, dem Versagen und den Schäden der Corona-Impfung kann der politisch-mediale Komplex nun aber auch ablenken. Das in die Köpfe und Gesetze gehämmerte und jederzeit abrufbare Pandemie-Regime zur besseren Kontrolle der Weltbürger bleibt ja weiterhin gesetzt. Und ausgerechnet am 24. Februar 2022, dem Beginn des militärischen Ein- und Angriffs Russlands, veröffentlichte die WHO einen ausführlichen Bericht mit dem Titel „COVID-19: Forschung und Innovation. Die weltweite Pandemiebekämpfung vorantreiben — jetzt und in Zukunft“. Auf der sechsten Seite heißt es darin: „Die Weltgesundheitsversammlung vereinbarte im Dezember 2021 die Aufnahme von Verhandlungen über ein Abkommen zur Bekämpfung von Pandemien.“ Und wann fand die erste Verhandlung statt (1, 2)? Auch am 24. Februar. Da traf sich nämlich der „Intergovernmental Negotiating Body“ (INB) der WHO „zur Ausarbeitung eines internationalen Pandemievertrags“. Die von speziellen Stiftungen und Sponsoren oder eben Oligarchen privatfinanzierte WHO — die WHO wird lediglich zu rund einem Viertel von Beiträgen ihrer Mitgliedsländer finanziert — soll in Zukunft noch mehr Macht über genau diese 194 WHO-Mitgliedsstaaten, ihre Menschen und Daten bekommen. Alles unter dem Vorwand oder Konzept: „Eine Gesundheit“, so die offizielle Bezeichnung. Nur wenige Tage später haben russische Einheiten dann ukrainische Biolabors eingenommen und sind in den Besitz von Dokumenten gelangt, aus denen hervorgehen soll, dass die Ukraine an der Entwicklung von Komponenten für biologische Waffen beteiligt ist. Das russische Verteidigungsministerium veröffentlichte einen Teil der Dokumente. Laut Igor Konaschenkow, dem Pressesprecher des russischen Verteidigungsministeriums, wurden „im Zuge der Durchführung der besonderen Militäroperation“ Beweise gefunden, „dass das Kiewer Regime die Spuren“ eines vom „US-Verteidigungsministerium finanzierten militärisch-biologischen Programms in der Ukraine in überstürzter Weise zu beseitigen versuchte“. Die Welt sollte nichts von einem Verstoß Washingtons und Kiews gegen das Verbot von bakteriologischen, also biologischen sowie von Toxinwaffen nach Artikel 1 des UN-Übereinkommens erfahren. „Wir haben von Mitarbeitern der Biolabors auf dem Gebiet der Ukraine Unterlagen über die zur Vertuschung vorgenommene Vernichtung besonders gefährlicher Krankheitserreger — Erreger der Pest, des Milzbrands, der Tularämie, Cholera und anderer tödlicher Krankheiten — erhalten“, so Konaschenkow. Es seien auch Experimente mit dem Fledermaus-Coronavirus durchgeführt worden. Die USA beabsichtigten, „an Krankheitserregern von Vögeln, Fledermäusen und Reptilien zu arbeiten“ und zu erforschen, ob diese Tiere „das Virus der Afrikanischen Schweinepest und Milzbrand übertragen können“. Dem Pressesprecher zufolge untersuchten die Wissenschaftler auch die Möglichkeit der Übertragung von Krankheitserregern durch Wildvögel, die zwischen der Ukraine, Russland und anderen Nachbarländern umherziehen. An 145 Vogelarten wurde geforscht. Außerdem sei es „sehr wahrscheinlich“, dass ein Ziel der USA und ihrer Verbündeten die Entwicklung von Bioagenten ist (3, 4, 5, 6). Auch die WHO riet der Ukraine, gefährliche Krankheitserreger zu zerstören, „die in öffentlichen Gesundheitslaboren des Landes untergebracht sind“, um zu verhindern, dass sich die Krankheiten wegen der russischen Angriffe unter der Bevölkerung ausbreiten. „Wie viele andere Länder verfügt die Ukraine über öffentliche Gesundheitslabors, die untersuchen, wie die Bedrohung durch gefährliche Krankheiten, die sowohl Tiere als auch Menschen betreffen, einschließlich COVID-19 gemindert werden kann. Die Labors wurden von den Vereinigten Staaten, der Europäischen Union und der WHO unterstützt.“ Das teilte nun nicht Russland, sondern die britische Nachrichtenagentur Reuters der Öffentlichkeit mit. Und zwar am 10. März, also erst ein paar Tage, nachdem Russland die Dokumente aus der Ukraine präsentierte. Laut Reuters bestätigte „die WHO in einer Mail, dass sie seit mehreren Jahren mit ukrainischen Gesundheitslaboren zusammenarbeitet, um Sicherheitspraktiken zu fördern, die dazu beitragen, eine ‚versehentlich oder absichtliche Freisetzung von Krankheitserregern‘ zu verhindern“. Und im Rahmen dessen hätte die WHO dem ukrainischen Gesundheitsministerium nun dringend empfohlen, „stark gefährdete Krankheitserreger zu zerstören“. Allerdings wollte die WHO nicht bekannt geben, wann sie diese „Empfehlung abgegeben hatte“, um welche „Arten von Krankheitserregern oder Toxinen, die in den ukrainischen Laboren untergebracht sind“, es sich handelt oder ob die WHO-Empfehlung auch befolgt wurde. Und, so Reuters, ukrainische Beamte in Kiew und der Botschaft in Washington „reagierten nicht auf Anfragen“ dazu (7). Igor Kirillow, der Leiter der ABC-Schutztruppen der russischen Streitkräfte, gab dann ebenfalls am 10. März Details zu den einzelnen Projekten bekannt, bei denen unter anderem der Einsatz von Zugvögeln und Fledermäusen als Träger potenzieller Biowaffenagenten untersucht wird. Bemerkenswert wäre die Tatsache, dass die Forschung in unmittelbarer Nähe der russischen Grenzen — entlang der Schwarzmeerküste und im Kaukasus — stattfindet. Auch Biolabore in Georgien wären beteiligt, die dem Pentagon unterstellt sind. Darüber hinaus würden die vorliegenden Dokumente die Weitergabe biologischer Proben ukrainischer Bürger ins Ausland bezeugen, etwa nach Australien oder Deutschland. Mit hoher Wahrscheinlichkeit könne man sagen, „dass eines der Ziele der USA und ihrer Verbündeten darin besteht, biologische Kampfstoffe zu entwickeln, die selektiv verschiedene ethnische Bevölkerungsgruppen angreifen können“. Mit der Einführung des Kriegsrechts in der Ukraine am 24. Februar wurde dann ein Präsidialerlass verabschiedet, aufgrund dessen das ukrainische Gesundheitsministerium zu der von der WHO empfohlenen „Notvernichtung von biologischen Krankheitserregern, die zur Sicherstellung des Qualitätsmanagementsystems der Laborforschung verwendet werden“, auffordert. Doch nicht nur Russland, auch die Regierung in China verlangt mehr Transparenz über die Bioforschung in der Ukraine — die US-Regierung finanziert seit den 2010-er Jahren übrigens auch Forschungsprojekte in der größten (Corona-)Virusbank Asiens, dem Institut für Virologie in Wuhan zur Übertragung des Coronavirus. Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Zhào Lìjian, forderte die USA dazu auf, „ihre Aktivitäten zur biologischen Militarisierung im In- und Ausland vollständig aufzuklären“. Und „so bald wie möglich“ offenzulegen. Er betonte, auch Peking verfüge über Informationen, die belegen, dass die militärisch-biologischen US-Aktivitäten in der Ukraine bloß „die Spitze des Eisbergs“ wären. Zhào behauptete, dass das Pentagon „336 biologische Labors in 30 Ländern auf der ganzen Welt“ kontrolliere. Das geheime US-Programm liefe allerdings unter dem Deckmantel der Bemühung um die „Verringerung von Biosicherheitsrisiken“ und zur Stärkung der „globalen öffentlichen Gesundheit“ (8). Victoria „The Honorable“ Nuland, stellvertretende US-Außenministerin, gestand am 8. März bereits ein, dass die USA diverse Biolabors in der Ukraine betreiben. Nuland sagte vor dem Ausschuss für auswärtige Beziehungen des US-Senats: „Die Ukraine verfügt über biologische Forschungseinrichtungen, bei denen wir in der Tat besorgt sind, dass russische Truppen oder russische Streitkräfte versuchen könnten, die Kontrolle darüber zu erlangen.“ Und: „Wir arbeiten mit den Ukrainern daran, wie sie verhindern können, dass diese Forschungsmaterialien in die Hände der russischen Streitkräfte fallen, sollten diese sich nähern.“ Präventiv gab Nuland dann Russland die Schuld für eine mögliche Freisetzung gefährlicher Stoffe in der Ukraine. Es sei „eine klassische russische Technik, dem anderen die Schuld für das zu geben, was man selbst vorhat“. Kiew und Washington bestritten stattdessen, Biowaffen entwickelt zu haben. Laut dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskyj würden sich die Labors nur „mit normaler Wissenschaft“ und nicht mit Militärtechnologie befassen. Und was, wenn angeblich „normale Wissenschaft“ missbraucht wird, etwa zu (geo-)politischen Zwecken und ganz in zivil? Womöglich im Auftrag von Diensten? Das Pentagon bestritt immerhin auch, dass es diese Programme in den ehemaligen Sowjetstaaten überhaupt gibt. Das sei bloß „russische Desinformation“. Der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, beschuldigte Russland etwa „absichtlich glatte Lügen“ zu verbreiten, man hätte die russischen Behauptungen „über viele Jahre hinweg schlüssig und wiederholt entlarvt.“ Auch das US-Außenministerium drehte den Spieß um oder versucht es. Stattdessen würde Moskau, „aktive chemische und biologische Waffenprogramme“ betreiben. Vielleicht ist es, aber auch nur eine klassische US-Technik, zu verwirren (9, 10). Jedenfalls warnte in Reaktion auf die veröffentlichten Labor-Dokumente Russlands in der Ukraine und der Reaktion Chinas dazu dann auch noch Großbritannien, das sich auch im 21. Jahrhundert minderdemokratisch noch immer ein Königreich nennt, zusammen mit den USA und anderen NATO-Staaten vor einem angeblich kurz bevorstehenden Angriff Russlands in der Ukraine mit chemischen oder biologischen Waffen. Und zwar unter falscher Flagge. Das britische Verteidigungsministerium hatte auf Twitter außerdem behauptet, Russland habe Raketenwerfen mit thermobaren Sprengköpfen, die auch als Aerosol- oder Vakuumbomben bezeichnet werden, in der Ukraine eingesetzt. Und einem BBC-Bericht zufolge befürchten voreingenommene westliche Beamte eine biochemische Attacke Moskaus. Davor müsse man auf der Hut sein (11). Der Einsatz von Biowaffen ist alt. Und mit Biowaffenlaboren kennen sich die USA aus. Das US-Biowaffenlabor in Fort Detrick wurde in der Vergangenheit zur Entwicklung von Biowaffen genutzt. Auch gegen US-Bürger. In der „Operation Sea-Spray“ wurden nach dem Zweiten Weltkrieg über mehrere Jahre bei Experimenten Keime ohne Wissen der Bevölkerung in der Luft versprüht. Einer der ersten dokumentierten Einsätze biologischer Waffen geschah übrigens schon vor rund 250 Jahren, als die Briten beim Pontiac-Aufstand, auch bekannt als Pontiac-Verschwörung, einem Krieg sogenannter Indianerstämme gegen die britische Vorherrschaft in Nordamerika, mit Pockenerregern verseuchte Decken benutzten, um die Ureinwohner Nordamerikas, die mit Guerillataktik kämpften, zu dezimieren (12). Hat Moskau am 24. Februar in der Ukraine also womöglich auch ein- oder angegriffen, weil Geheimlabors dort mit der Herstellung chemischer und biologischer Waffen beschäftigt waren? Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, bezeichnete die US-amerikanischen Biolabore auf dem Territorium der Ukraine ja als „Instrument einer direkten Bedrohung Russlands“. Russland forderte zu den militärischen und biologischen Aktivitäten der USA in der Ukraine übrigens auch eine Sitzung des UN-Sicherheitsrates. Oder dient die Forschung des US-Imperiums in den ukrainischen Laboren tatsächlich nur der selbstlosen WHO-Gesundheit zum Wohle aller Menschen, auch der Russen? Das russische Verteidigungsministerium geht zumindest davon aus, dass die USA mehr als 200 Millionen US-Dollar für ukrainische Labore ausgegeben haben, die an militärisch-biologischen Programmen der USA beteiligt waren. Die US-Botschaft in Kiew bestätige übrigens, dass das US-Verteidigungsministerium „mit Partnerländern zusammenarbeitet“. Allerdings nur, so die offizielle Version, um „der Gefahr von Ausbrüchen zu begegnen“. Die US-Botschaft informiert dazu auf ihrer Internetseite auch über ein seit dem Jahr 2016 vom US-Verteidigungsministerium betriebenes Forschungsprogramm zur Reduzierung sogenannter biologischer Bedrohungen (Biological Threat Reduction Program, kurz BTRP) in der Ukraine. Die US-Botschaft schreibt, dass „die sanitär-epidemiologische Abteilung (SED) des Medizinischen Kommandos des ukrainischen Verteidigungsministeriums“ vier mobile Labore mit dem Ziel erhielt, „das System der epidemiologischen Überwachung in den Streitkräften der Ukraine zu stärken. Das ukrainische Verteidigungsministerium erhielt vom Ministerkabinett der Ukraine eine offizielle Anordnung über die Entsendung der mobilen Labore in die Regionen Kiew, Lemberg und Ostukraine, um bei der Reaktion auf COVID-19 zu helfen. Am 11. April 2020 besuchte Präsident Selenskyj die SED-Einheit in der Stadt Pokrowskoje, Oblast Donezk, und machte sich mit den Fähigkeiten der mobilen Labore vertraut, um Militär- und Zivilpersonen während der COVID-19-Epidemie zu helfen. BTRP hat viele Labore für das Gesundheitsministerium und den Staatlichen Dienst für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz der Ukraine modernisiert und die Biosicherheitsstufe 2 erreicht. Im Jahr 2019 errichtete BTRP zwei Labore für Letztere, eines in Kiew und eines in Odessa“. Weiter schreibt die US-Botschaft auf ihrer Seite, dass mit dem 2016 gestarteten „Science Writing Mentorship Program (SWMP)“ der Fokus auf der Förderung von „Eine-Gesundheit-Initiativen“ („One Health initiatives“) sowie „der Minderung von Krankheitsrisiken in der Ukraine durch eine effektive Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse in BTRP-unterstützten Labors liegt. Das Programm zielt darauf ab, die wissenschaftlichen Schreibfähigkeiten der Teilnehmer zu verbessern, um ihnen die Möglichkeit zu geben, zu veröffentlichen und Stipendien für Projekte zu erhalten. Darüber hinaus gibt es ein jährliches Ukraine Regional One Health Research Symposium“. Weiter heißt es, dass das BTRP viele gemeinsame Forschungsprojekte unterstützt, in denen ukrainische und US-amerikanische Wissenschaftler zusammenarbeiten. Bei diesen Forschungsprojekten ginge es um die Risikobewertung, Prävalenz oder Verbreitung und Übertragung verschiedener Viren, Virusisolation durch Genomsequenzierung oder Bioüberwachung sowie den Aufbau von Kapazitäten. Das Gesundheitsministerium der Ukraine und der Staatliche Dienst der Ukraine für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz hätte im Jahr 2016 auch „ein Memorandum über den Beitritt zu einer multinationalen Arbeitsgruppe mit dem Ziel, die globale Gesundheitssicherheit zu stärken und gut funktionierende Krankheitsüberwachungsnetzwerke in der osteuropäischen Region zu schaffen, zu der Aserbaidschan, Georgien, Kasachstan und die Ukraine gehören“, unterzeichnet (13). Nun konnte man auf der Internetseite der US-Botschaft Informationen über das US-Bioforschungsprogramm und Dokumente zu den ukrainischen Laboren des gemeinsam betriebenen Forschungsprojekts herunterladen. Seit dem Abend des 26. Februars, zwei Tage nach dem begonnenen Einmarsch russischer Kräfte, ist das nicht mehr möglich. Der Zugriff wurde ohne Angabe von Gründen gesperrt. Der Sekretär des russischen Sicherheitsrates, Nikolai Patruschew, meinte gegenüber der russischen Zeitung Kommersant im Jahr 2021 über Spekulationen zur Herstellung biologischer und chemischer US-Waffen in unmittelbarer Nähe zu Russlands Grenzen: „Ich schlage vor, dass Sie sich ansehen, wie immer mehr biologische Labore unter US-Kontrolle in der Welt entstehen, und zwar zufälligerweise vor allem an den Grenzen Russlands und Chinas“ (14). Übrigens unterhält das Pentagon nicht nur in Osteuropa, sondern auch in Asien oder Afrika Biolabore und erteilt etwa der US-Organisation EcoHealth Alliance zivile und militärische Aufträge, um (auch) neue Coronaviren auf der ganzen Welt zu suchen. In „Das Corona-Dossier“ schreibe ich unter Verweis auf die investigative Journalistin Dilyana Gaytandzhieva: „Im Jahr 2016 startete diese Allianz, US-Wissenschaftler und die United States Agency for International Development (USAID) das ‚Global Virome Project‘ zur ‚Vorbereitung auf die nächste Pandemie‘, ein Milliarden-US-Dollar-Projekt, um neue, in freier Wildbahn auftretende Krankheiten zu identifizieren, die sich auf Menschen ausbreiten und zu einer Pandemie werden können. ‚Die Rockefeller Foundation unterstützt solche Projekte schon länger.‘“ Und mögliche Verstrickungen des US-Chef-Virologen Anthony Fauci, dem Direktor des National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID), mit dem Institut für Virologie in Wuhan, der US-Verteidigungsbehörde Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA), der EcoHealth Alliance in Zusammenhang mit der Gain-of-function-Forschung, um Viren und Bakterien schneller mutieren zu lassen, lasse ich hier mal beiseite (15, 16, 17). Interessant ist in diesem Zusammenhang aber auch noch ein Zitat von Robert Kadlec, Ex-Programmdirektor für Biodefense des Homeland Security Department, ehemaliger US-Biowaffeninspektor im Irak und unter US-Präsident Donald Trump stellvertretender Sekretär des US-Gesundheitsministeriums, in einem internen Strategiepapier des Pentagons aus dem Jahr 1998. Kadlec damals: „Werden biologische Waffen unter der Tarnung einer räumlich begrenzten oder natürlich auftretenden Seuche benutzt, lässt sich ihr Einsatz glaubwürdig abstreiten. (…) Das Potenzial, schwere wirtschaftliche Verluste und in der Folge politische Instabilität auszulösen, verbunden mit der Möglichkeit, den Einsatz glaubwürdig abstreiten zu können, übertrifft die Möglichkeiten jeder anderen bekannten Waffe.“ Dass die USA beziehungsweise die Nato, nachdem es unter dem russischen Präsidenten Boris Jelzin von 1991 bis 1999 mit der Übernahme Russlands nicht so recht klappte, einen Regime-Change im Kreml anstreben, ist ja auch kein großes Geheimnis mehr (18). Das Völkerrecht des Stärkeren Bei Russlands sogenannter „Militäroperation“, der Westblock stapelt für gewöhnlich nicht so tief und spricht bei seinen Kriegen gerne mal von Freiheits- oder Schutzmissionen — „Operation Iraqi Freedom“ für den Irakkrieg, „Unified Protector“ im Libyenkrieg, Russlands Angriff gilt dagegen als offener „Überfall“ und „Angriffskrieg“ —, handelt es sich auch oder trotz der US-Biowaffenlabore nahe der russischen Grenze um einen Völkerrechtsbruch. Allerdings nur einen von vielen. Und den begehen dieses Mal eben nicht die Nato-Staaten. Russland hat sich das Recht des Stärkeren genommen. Deswegen sind die Russen jetzt die Bösen mit niedersten Motiven. Na ja, entweder es gilt ein Maß für alle oder keines für keinen. Das ist dann meinetwegen auch die Erklärung, warum sämtliche Nato-Völkerrechtsbrüche unter US-Führerschaft auch in hundert Jahren zu keinerlei Sanktionen und Boykotten, zu keiner Zensur, Empörung, Solidaritätsbekundung, Beflaggung, Sippenhaft, Verbannung, Enteignung, Missachtung des hippokratischen Eids, Diskriminierung und blankem Hass gegenüber den Angriffskriegern führten. Und schon gar nicht gegenüber Kindern, Gästen, Künstlern oder Sportlern, sogar körperlich behinderten. Immerhin Lesen Sie den ganzen Artikel
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derzaungast · 2 years
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Geschichten die das Leben schrieb: Verrückte aller Länder, vereinigt euch!
Zwei Reden, zwei Präsidenten, zwei Welten.
Während der russische Präsident in Moskau, vor der Bundesversammlung der Russischen Föderation eine in würdigem und maßvollen Tonfall vorgetragene, mit Fakten und Detailwissen über die ökonomische, kulturelle und soziale Entwicklung des Landes gespickte Rede hält, hört man vom US-Präsidenten in der Warschauer Burg eine Ansprache, die - die Kenntnis des demenzbedingten Geisteszustandes des Mannes vorausgesetzt - in ihrer Substanzlosigkeit und Inhaltsleere nicht überrascht.
Auffällig ist sie eher dadurch, dass sie neben den üblichen Sprechblasen und Versatzstücken aus dem Zettelkasten der Neocon-Propaganda (im wesentlich: „wir sind die Guten, der Feind hingegen das Böse schlechthin“) eine erstaunliche Menge an beleidigenden und herabsetzenden Bemerkungen über den russischen Präsidenten enthält, dessen strategisches und psychologisches Denken der US-Präsident (oder die Leute, die seinen Teleprompter füttern) andrerseits erkannt und durchschaut haben will.
Die undiplomatische, primitive und faktenfreie Respektlosigkeit Bidens kontrastiert nicht nur mit der Tatsache, dass Putin in seiner Rede vor der Föderativen Versammlung keinen einzigen westlichen Führer beim Namen nennt, sondern vor allem damit, dass der senile Biden seinen vor dem Warschauer Showauftritt erfolgten Kurzbesuch in Kiew überhaupt nur antreten konnte, weil derselbe Putin, über den er auf so unangemessene und despektierliche Weise beleidigend herzieht, es ihm erlaubt hat.
Insgesamt zeigt die Biden-Rede, insgesamt zeigt vor allem auch deren Rezeption in den westlichen Medien, in welchem himalayaesken Ausmaß die seltsame Mischung aus Verrohung, Verdummung und gänzlicher Inhaltsleere, mit der der demokratische NATO-Faschismus die westlichen Gesellschaften in Wagenburgen der Feindbildpflege umgewandelt hat, bereits den öffentlichen Diskurs bestimmt. Es wird überhaupt nicht mehr der Versuch gemacht, einen Ausgleich der strategischen Interessen der USA mit denen Russlands zu suchen (zugebenermaßen auch schwierig, wenn das eigene strategische Ziel die Eliminierung des Gegners ist), die Tür zu Gesprächen wenigstens nicht zuzuschlagen oder den Konflikt perspektivisch durch Verhandlingen mit der Gegenseite zu lösen. Es wird nur noch agitiert, emotionalisiert und ein Feindbild beschworen, das in seiner grotesken Überzeichnungen und Verzerrung die Intelligenz jedes Beobachters mit einem IQ oberhalb der Teppichhöhe aufs Schärfste beleidigt.
Möglicherweise ist das aber auch alles, wozu der demenzkranke Achtzigjährige im Weißen Haus noch fähig ist. Ein früher für die Begutachtung des Gesundheitszustandes der Amtsinhaber zuständiger Mediziner soll gesagt haben, dass Biden überhaupt nicht mehr in der Lage ist, komplexere Zusammenhänge zu erfassen, strategische Überlegungen anzustellen oder kohärente Reden zu halten (und das, obwohl er alles, wirklich alles, vom Teleprompter abliest - weshalb seine Umgebung ständig in Angst und Schrecken lebt, dass er von Manuskript abweichen und frei reden könnte).
Gleichwohl werden seine beschämenden und inkohärenten Äußerungen von westlichen Medien kolportiert wie die Offenbarungen eines Messias; es wird in einem Umfang berichtet, der umgekehrt proportional zum Inhalt des Gesagten ist.
Es fällt schwer, angesichts der in bitterer Entschlossenheit von Politik und Medien vorgetragenen Sprachhülsen - von der „Demokratie“, die angeblich in der Ukraine verteidigt wird, vom „Diktator“ und „Autokraten“ Putin, von der Entscheidungsschlacht zwischen „Demokratie und Autokratie“, als die die westlichen Propagandisten den Angriff des Imperiums der Lügen auf Russland vermarkten - ernst zu bleiben.
Noch schwerer fällt es (mir), angesichts all dessen nicht das Gefühl zu kriegen, den Verstand zu verlieren. Wenn alle Welt um dich herum, oder der Großteil davon, dem Wahnsinn huldigt bzw. so tut, als ob es diesen Wahnsinn gar nicht gäbe, drängt sich dem Einzelnen, der nicht vom allgemeinen Irrsinn befallen ist, leicht der Eindruck auf, dass vielleicht nicht all die vielen anderen verrückt (geworden) sind, sondern er selber der Verrückte ist.
Dann sei es so. Ich erkläre hiermit, dass ich in einer Welt, in der die Bidens, Barbocks, Scholzens und Selenskijs die Kriterien der „Normalität“ sind, lieber der Verrückte bin. Wenn Millionen Mitbürger und Zeitgenossen nichts anderes zu tun haben, als sich mit ihrem bißchen Zurechtkommen unter immer ungemütlicheren Umständen abzumühen; wenn jeder sich dabei, ohne innezuhalten oder aufzublicken, von seiner Herrschaft in den Abgrund schicken läßt und das alles für normal hält - dann bin ich lieber verrückt. Zumal ich weiß, dass es noch ein paar andere Verrückte da draußen gibt.
Verrückte aller Länder, vereinigt euch!
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fhecker · 3 years
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Es ist Krieg. Zur Invasion der russischen Armee in der Ukraine.
Es ist Krieg. Zur Invasion der russischen Armee in der Ukraine.
24.Februar 2022 https://www.infoaut.org/ Seit gestern verwirklichen sich in der Ukraine die übelsten Szenarien. Die russische Armee ist in das Land einmarschiert wie in den Endzeiten des sowjetischen Imperiums. Dabei folgt sie unterschiedlichen Richtungen: Von Norden her aus Weißrussland. Im Süden hat die Marine Moskaus die Seefahrt im Asowschen Meer blockiert. Und auch aus dem Süden, von der…
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hjgdigitalmonster · 3 years
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Putin zur Ukraine-Operation Russlands: "Der Westen ist ein Imperium der Lügen"
Putin zur Ukraine-Operation Russlands: "Der Westen ist ein Imperium der Lügen" https://de.rt.com/kurzclips/video/132468-putin-zur-ukraine-operation-russlands/
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