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#antonio vieira
apenitentialprayer · 1 year
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Still thinking about that one Portuguese priest who preached to slaves in Brazil, who insisted that Adam and Eve had to have been white... but not for the usual white supremacist reasons, but because that would make Cain and Abel white, and he used that as evidence that white people were more prone to violence and divisiveness than black Africans
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fabiansteinhauer · 9 months
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Verzehren und Bekehren
1.
Die Jesuiten bekehren, die Tupinamba verzehren. Beide tun das durch den Gebrauch juridischer Kulturtechniken, da heißt durch den Gebrauch solcher Kulturtecniken, die historisch auch im Recht mitgemischt haben und dabei kooperiert haben, das zu reproduzieren, was Gesellschaften für Recht halten. Viveiros de Castro ist einer der Autoren, die zeigen, dass die Tupinamba nicht bloß abergläubisch waren. Die Jesuiten hatten ihnen abgesprochen, eine Religion zu haben; sie hatten aber eine Religion. So wurde ihnen auch abgesprochen, Recht zu haben, hatten sie aber, auch ohne Menschenrechte. Ihre Anthropofagie ist Teil juridischer Kulturtechnik, wie etwa Lesen, Schreiben und Zählen auch Teil juridischer Kulturtechniken sind. Etwas sperrig gesagt macht die Anthropofagie Ahnen technisch reproduzierbar, kulturtechnisch. Es macht die Ahnen reproduzierbar, ist also genealogisch. Damit kann man assoziieren, auch sich mit einer Gruppe und die Gruppe selbst, sicher präzise, also limitiert. Die Technik lässt aber auch ahnen, also unsichere Assoziationen wahrnehmen, sie lässt diagnostizieren und prognostizieren. Sie ist nämlich Teil des Distanschaffens, das symbolisiert und den Kosmos damit wahrnehmbar und ausübbar, wir würden sagen: auf nützliche Weise lesbar und sichtbar macht, auch wenn er unsicher ist. Die Anthropofagie bildet. Das sind alles nur Teilaspekte, aber das sind sie auch.
Die Tupinamba lassen sich schwer bekehren, die Jesuiten lassen sich schwer verzehren. Aber gehen tut es. Die Mission und die Anthropofagie teilen eine Gemeinsamkeit, sie teilen das Selbe, nämlich auch vague zu assoziieren. Das heißt nicht, das sie leer und unbestimmt oder gar unverbindlich assoziieren. Das heißt, dass sie durch Vorgänge assoziieren, die erstens auch über solche Formen beschrieben werden können, durch die Bewegung geht (und durch die insofern Bewegung möglich wird, weil der Bewegung durch Form auch Wort und Bild, Orientierung und Aktion (Gründe/ Ursachen oder Intentionen: die Bewegung wird zur Aktion und Handlung) gegeben werden. Zweitens geht diese Bewegung mit Trennungen (also einem Distanzschaffen) und mit Austauschmanövern einher, die durch Verkehrung effektiv werden. Die Formen verdrehen, wenden, kehren und/ oder kippen. Meine These lautet, dass das Selbe, von dem ich hier spreche, polar ist. Sie lautet auch, dass polar ist, was vague ist und das vague ist, was polar ist.
2.
Es ist ein schöner Zufall, dass das Zehren und das Kehren auf eine Weise verwandt sind, die klärbar ist, zwar nicht restlos, aber rastlos. In dieser Verwandtschaft gibt es aus deutscher Sicht die selben Ahnen, griechische Fresser und römische Vagabunden, die zehren und kehren auch. Griechen und Römer sollen ohnein unsere Ahnen und damit ähnlich sein und uns ähnlich machen. Das sind kreisende Ahnen, sogar von klein auf.
Die Verwandtschaft der Kehrer und Zehrer ist ein schöner Zufall, weil die zu Polarität des Selben passt. Das Alphabet hat man so eingerichtet, dass es Stabilität liefern soll, das man nichtso ohne weiteres vom z (über das c?) zum k rutscht. Aber so kann man die Worte auch nicht ohne weiteres auseinanderhalten, nicht einmal das Reale und das Symbolische lassen sich ohne weiteres auseinanderhalten. Theater findet immerhin auch statt und Hunde wollen immerhin auch spielen. Um das Reale und das Symbolische auseinanderhalten zu können, gibt es Kulturtechniken, Sprechen und Alphabetisieren sind zwei davon.
3.
'Zehren' und 'Kehren' bezeichnen dasselbe, ein Selbes, das wendig ist, und sie bezeichnen es ordentlich. Polarität, so scheint es mir, erklärt man hoffentlich einfacher, in dem man Polarität über die Bewegung von Formen erklärt (und nicht über die Qualitäten von Energie oder ein Wesen der Kraft). Dass ich das Missionieren und die Anthropofagie dabei auch über Zeichen erkläre, die dem Vorgang äußerlich sind, nämlich über deutsche Worte (denen immerhin passiert ist, wovon sie sprechen), das ist Spielerei. Aber es ist nicht nur Spielerei, und die Spielerei die das ist, ist immerhin die Spielerei, aus der jener Teil des normativen, symbolischen Kosmos ist, den wir Sprache nennen. Das ist Spielerei, die äußere Verwandschaften auch äußerlich denkt. Das ist noch etwas anderes als Spielerei, weil man so Vorgänge zerlegt, die künstliche Welten zusammenhalten. Man analysiert sie. Man schiebt dabei aber nicht Inhalte unter die Formen (wie man das mit einem Ass und einem Haufen Spielkarten oder mit einem Tisch unter ein Papier machen kann, um mit einem einfachen Trick mehr Gründe zu gewinnen).
Man zerlegt Formen, um sie auf anderen Formen zu beziehen. Dabei, und das scheint ein Vorteil, steigt man mehr oder weniger bemerkt, aus dem Dogma der großen Trennung aus. Man steigt nämlich aus dem Stapel aus, in dem eine große Anzahl von Trennungen einer große Anzahl von Trennungen entsprechen, sie ohne Verlust übersetzen, sie tragen und eine Betrachtung ermöglichen sollen, deren Tiefe und Weite wie ein epistemischer Boulevard oder Prospekt angelegt sein soll. Das Dogma der großen Trennung lebt von hohen Stapeln, auch hohen Stapeln Papieren, es lebt auch auch davon, dass (sich) das Limit der Trennungen und Austauschmanöver in der Entfernung verläuft.
3.
Die anthropologische Lehre, die unter anderem Aby Warburg unmittelbar vor der Kreuzfahrt oder Schiffsreise mit dem Anwalt Sally George Melchior macht (und die meines Erachtens für Warburg der Auslöser dafür ist, Bildwissenschaft nicht nur als Kunstgeschichte, sondern auch als Rechtsgeschichte und Rechtstheorie zu betreiben) das ist unter anderem die Lehre, dass überall alles vorkommt, nur in immer anderen Reihenfolgen.
Gombrich behauptet in seiner Biographie, Warburg habe u,a. durch die Amerikareise seinen Fortschrittsoptimismus verloren. Wenn das stimmt, dann hat er dadurch die Möglichkeit gewonnen, das totale Asyl in Kreuzlingen auch wieder zu verlassen. Ich würde eher sagen, dass er gar nichts verloren hat und sich wendig und unbeständig wie von klein auf zeigte.
Kein Fortschrittsoptimismus mehr, dafür wieder Alltag und mitten im Leben, kein schlechter Tausch unbedingt wäre das, was Gombrich beschreibt, Wenn es den Fortschritt nicht gibt, dann gibt es den Austritt aus der totalen Institution, die ein Asyl ist, und das ist eine operativ geschlossene Anstalt, auch wenn dort Informationen frei ein und ausgehen können, sie also informationell und kognitiv offen ist. So, das glaube ich, ist das für Warburg gewesen, ich spekuliere, aber nicht in der Leere. Warburg gelingt der Austritt aus dem Wahn, nicht weil er den Wahn verliert, es gelingt ihm ein 'Wiedereintritt ins Außen', er kann schlicht wieder antreten, das heißt, das er den Wechsel und die Verwechslungen, den Austausch und den Ersatz wiederaufgreift, und das mit seiner Stärke, dem melancholischen Talent, einen deutlichen Polaritätssinn, einem Sinn für Drehungen, Wendungen, Kehren und Kippen. Er macht den Wahn weiter mit, hat die Aporien aber in Passagen verwandelt.
3.
Die Missionare und die Kannibalen machen zwar das Selbe, aber nicht das Gleiche. Was sie tun, bringt nämlich in andere Reihenfolgen und ist in andere Reiheinfolgen gebracht. Dadurch machen sie zwar auch das Selbe, aber nicht nur das Selbe.
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zemaribeiro · 1 year
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Sábado passado (27) o Reviver Hostel (Rua da Palma, Praia Grande) foi palco do show de lançamento de “O Homem Que Virou Circo” (2023), novo álbum do cantor e compositor Marcos Magah, produzido pelo conterrâneo Zeca Baleiro. O trabalho encerra uma trilogia, iniciada com o álbum de estreia “Z de Vingança” (2012) e continuada com “O Inventário dos Mortos (Ou Zebra Circular”) (2015). “O Homem Que…
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samcaptruther · 5 months
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footy art I’ve done over the past month
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fanciestgeckofella · 8 months
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fuck man i think this is the most interested ive been in the qsmp since the cellbit traitor arc and i have college tomorrow
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live-laugh-loverpool · 8 months
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@liverpool-enjoyer @bobbybecker-21 @bobbyfirminosworld @childishfirmino @yudgefudge @millythegoat MORE CHAOS!!!
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aplausosbrasil · 1 year
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Jovens atores dos anos 1990:
Ademir Zanyor
Alexandre Lippiani
Alexandre Moreno
André Gonçalves
Ângelo Antonio
Ângelo Paes Leme
Danton Mello
Selton Mello
Eduardo Moscovis
Fábio Assunção
Felipe Folgosi
Fernando Alves Pinto
Fernando Almeida
Henrique Farias
Humberto Martins
Ilya São Paulo
Jorge Pontual
Leonardo Bricio
Leonardo Vieira
Luciano Quirino
Lui Mendes
Marcos Winter
Marcos Palmeira
Mauricio Branco
Mauricio Gonçalves
Norton Nascimento
Paulo Gorgulho
Pedro Vasconcelos
Rodrigo Santoro
Tuca Andrada
Aplausos!
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akwyz · 3 months
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Empower Digital Inclusion: Strategic Approaches to Technology Accessibility.
Dive into the inspiring journey of Nadia Törnroos on #AXSChat! From student to #accessibility advocate, discover how education, community, & tech drive change. Hosted by Antonio santos, Debra Ruh & Neil Milliken. Don't miss this powerful conversation.
In a world increasingly reliant on digital spaces, ensuring accessibility for all is a necessity and a moral imperative. This week on AXSChat, we’re thrilled to feature Nadia Törnroos, a luminary in the field of accessibility whose journey from a curious student to a fervent advocate offers profound insights into the challenges and triumphs of making the digital world inclusive for…
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inveterade · 6 months
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Tenho Fé: Documentário combate o racismo religioso
O documentário “Tenho Fé”, dirigido por Rian Córdova, destaca a presença influente da cultura afro-brasileira na expressão artística do país. Lançado durante o mês da Consciência Negra, o filme, produzido pela Pixys Produções e Lira Filmes, apresenta a trajetória de artistas que celebram os Orixás e a ancestralidade em suas obras. Participaram do documentário figuras como Luiz Antonio Simas,…
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michellebruck · 6 months
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Pra começar bem a semana, uma tarde de leitura na biblioteca da Faje📕
E nada melhor que os Sermões atemporais de Padre Antônio Vieira 😊
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Lula replaces head of public bank Caixa, caters to allies
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President Luiz Inácio Lula da Silva on Wednesday fired Rita Serrano from her position as head of Caixa, a federal bank that handles the payments of Brazil’s social security benefits and is the country’s largest by customers.
Ms. Serrano will be replaced by Carlos Antônio Vieira Fernandes, a longtime employee of the bank and former head of Funcef, the pension fund for Caixa employees.
The appointment of Mr. Fernandes was reportedly suggested to Lula by House Speaker Arthur Lira. Negotiations to replace Ms. Serrano to make room for someone appointed by politicians of the “Big Center” (a loose association of center-right parties) reportedly began in July. 
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fabiansteinhauer · 9 months
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Von der Unbeständigkeit
1.
In Kapitel III seines Buches über die Unbeständigkeit der wilden Seele erinnert Eduardo Viveiros de Castro an Antonio Vieira, also an den jesuitischen Rhetor, dessen Bildnis oben in beiden Spalten der ersten Zeile auftaucht. Das Gemälde stammt aus dem 18. Jahrhundert, der Name des Malers ist verloren gegangen, er hatte das Bild nicht an Vieira adressiert und nicht mit seinem Namen signiert. Das Bild ist schon auf Leinwand gemalt, nicht mehr auf den Holztafeln, die der Tafel den Namen gegeben haben. Der Maler malt aber eine Holztafel auf die Leinwand, darauf Schreibpapier, darauf liegt, ich würde sagen verdreht und so präsentierend, mit dem Handrücken zum Papier auf der Fläche und der offenen Fläche der Hand in den Raum hinein, die Hand des Rhetor, ein wichtiges Instrument. Auf der Seite der Holztafel steht ein Text, das ist ein Bildkommentar.
Ich halte das Objekt, auf dem auf dem erst das Papier, dann die Hand sitzt, für eine Stele, für die Form einer Augentäuschung und wegen der Beschriftung auch für ein 'fotografisches Element'. Der Maler malt an einr Täuschung, an einem Austausch und an einer Austauschbarkeit, er arbeitet dazu noch an dem Bestand, den Worte, Schreiben und Bilder haben. Davids Bild des toten Marat ist auch ein Bild, in dem David an Austausch und Austauscharkeiten arbeitet, unter anderem einem Austausch der Signatur, einem Austausch von Worten, von Geld und von Personen, Gesellschaftsformen und Regierungen. Das steht alles nicht unbedingt im 'Zentrum des Bildes' und ist alles nicht das, was man vielleicht den eigentlichen Inhalt nennen würde. Es sind Formen, die dort an den Bildern vorkommen und dort bewegt werden (schon weil sie anders als an anderen Stellen vorkommen, sie werfen auf das Bild bewegt, ohne sich dort unbedingt bewegen zu müssen). Sie werden dort auch bewegend, sie afffizieren zum Beispiel Betrachter oder animieren Maler, auch solche Formen auf ihre Bilder zu bewegen. Man muss Formen, die am Rand sein können, nicht ernst nehmen, kann das aber tun.
2.
Viveiros de Castro erinnert an den jesuitischen Rhetor, weil der, so heißt es in dem Kapitel, einen der mächtigsten topoi der jesuitischen Literatur über die indigene Bevölkerung entwickelt habe. Die sei schwer missionierbar. Vieira ist jemand, der andere missionieren, bekehren will, wie es heute Aktivisten mit einem wollen.
Bekehren ist eine Kulturtechnik, mit der man jemanden eindringlich in eine Richtung kehren will, meist Richtung eines Glaubens, seiner Dogmen und Praktiken. Man kann das von der Erziehung unterscheiden, aber es hängt zusammen. Die indigene Bevölkerung ist dem Jesuiten also auch ein Problem, weil er sie zwar erziehen, sie sich aber schwer erziehen lassen. Der Topos kommt nicht nur in der jesuitischen Rhetorik Brasiliens vor und nicht nur in Bezug auf eine indigene Bevölkerung, aber dort kommt er besonders vor. Antonio Vieira mag ein Sonderling, jemand Besonderes sein, aber nicht, weil er missionieren und erziehen will, was schwer missionier- und erziehbar ist.
Besonders ist er durch die Art und Weise, wie er die Situation erklärt, denn das ist der erwähnte Topos. In seinem Kommentar schreibt Eduardo Viveiros de Castro dazu:
Die Heiden dieses Landes lassen sich nur schwer konvertieren. Nicht, weil sie aus widerständigem und sprödem Material waren; im Gegenteil: Neuen Formen durchaus offen, waren sie dennoch zu jeder dauerhaften Prägung unfähig. Für alle Gestalten empfänglich, aber jeder dauerhaften gestaltung verschlossen, war die indigene Bevölkerung, um eine weniger europäische Analogie als die Myrtestatue zu benutzen, wie der Urwald, der sie umgab: stets im Begriff, sich über den von der Kultur mühsam eroberten Räumen wieder zu verschließen.
Kerbt man ihnen etwas ein, schliesst sich Bresche wieder: eventuell beschreibt der Kommentar auch so etwas. Der Jesuit beschreibt die indigene Bevölkerung wie (Luh-)man(n) eine vague Assoziation beschreiben kann, deren Wille schwach und nicht augeprägt ist, getrieben mit dem Wind wie die Wellen und darum getrieben in Wellen, mit oberflächlichen Gefühlen.
Vielleicht kann man il selvaggio è mobile, das ist ein kursiv gesetzer Satz in dem Aufsatz, noch einmal so übersetzen: Die aus und in den Tropen sind, die sind nicht kontrafaktisch stabilisiert. Der Kommentar von Viveiros de Castro bezieht sich auch auf eine Passage Sermao do Espirito Santo von 1657. Da schreibt Antonio Vieira:
Es gibt Völker, die von Natur aus hart sind, zähl und dauerhaft, die nur schwer den Glauben annehmen und mit den Verfehlungen ihrer Vorfahren brechen; sie widersetzen sich mit Waffengewalt, zweifeln mit ihrem Verstand, wehren sich mit starkem Willen, versperren sich, sträuben sich, diskutieren, wiedersprechen und es kostet große Mühen, sie zu bezwingen; sind sie aber einmal bezwungen, haben sie einmal den Glauben angenommen, dann glauben sie fest und beständig, wie Statuen aus Marmor. Und es gibt dagegen andere Völker - und zu diesen gehören die brasilianischen - die alles, was man sie lehrt, mit großer gelehrigkeit und Leichtigkeit aufnehmen, ohne zu diskutieren, zu widersprechen, zu zweifeln oder sich zu widersetzen; aber sie sind wie Stauen aus Myrte, die, wenn man sie der Hand und der Gartenschere entzieht, ihre neue Form bald wieder verlieren und ihre alte und natürliche Roheit wieder annehmen und zu demselben Gestrüpp werden, das sie zuvor gewesen sind.
3.
Exkurs: Das Bild, dessen Urheber seinen Namen verlor und dessen Urbild Antonio Vieira heißt, hängt heute in einem Weingut und gehört mit dem Weingut dem Haus Schönborn. Dieses Weingut wird von Teresa Gräfin Alvares Pereira von Schönborn-Wiesentheid geleitet. Wenn Beständigkeit, dann schon richtig, aber ist das richtig?
Die Indianer, so sehen das die Jesuiten, trinken die falschen fermentierten Getränke, sie trinken Cauim. In den Texten ist manchmal von Wein die Rede und davon, dass die Jesuiten die Leute vom Wein abbringen wollten, das scheint mir seltsam. Vom Cauim wollten sie die Leute abbringen. In Europa trinken die Leute, um zu vergessen; in den Tropen, um nicht zu vergessen. Da muss demnächst Ricardo Spindola noch einmal genauer von berichten, das ist alles noch sehr verwirrend.
4.
Bei der Unbeständigkeit, über die Viveiros de Castro, wie er schreibt, ein wenig aufklären will, handele es sich sicherlich, das sagt er so, um etwas ganz Reales. Wenn es schon keine Seinsweise sei, sei es eine Weise, in der die Gesellschaft der Tupinamba in den Augen der Missionare erschien. Der Autor spricht von einer Erscheinungsweise, die der energeia verwandt ist. Dieser Begriff wird in der Rhetorik unter verwendet, um ein Verfahren zubeschreiben, mit dem was etwas vor Augen stellt oder, etwas komplizierter und im Hinblick auf Aby Warburg gedacht, vor Augen lädt (vor Augen polar bewegt/ vor Augen wendet/ vor Augen kehrt/ vor Augen kippt). In der Rhetorik wird der Begriff freilich auf eine Kulturtechnik bezogen, die in der Hand des Rhetors liegen soll: er lässt erscheinen. Viveiros de Castro sprich aber von einer Weise, die etwas Reales sei und der Gesellschaft der Tupinamba zu kam; die Gesellschaft erscheint, sie ist zumindest darin involviert, dem Rhetor zu erscheinen.
Viveiros de Castro möchte die Unbeständigkeit nicht als bloße Fiktion, nicht als bloßes Klischee, nicht als reines Bild beschreiben, nicht als Phantasma, dessen Medium allein die Kolonialherren und die Missionare waren. Dass die Tupinamba wirklich unbeständig waren, das will Viveiros de Casto auch, aber nicht nur sagen, weil diese Unbeständigkeit auch durch symbolische, phantasmatische Verhälltnisse und künstlichen Welten, durch einen normativen Kosmos getragen gewesen sein soll, zu dem man ohne Distanzschaffen und ohne Austauschmanöver (auch zwischen den Tupinamba und den Missionaren) keinen Zugang bekommt. Hoffentlich einfacher gesagt, sagt Viveiros de Castro, man müsse die Unbeständigkeit in ein größes Bild einordnen, also auch das Reale daran immer noch in ein Bild einordnen oder auf auf einer Tafel sortieren. Die Padres seien und bleiben verzweifelt gewesen, und das habe an einer wundersamen (magisch-rationalen?) Beziehung zum Glauben gelegen:
Dazu veranlagt, alles zu verschlingen, sträubten sie sich, wenn es ihnen einen Vorteil versprach und begannen, die 'alten Bräuche wieder auszukotzen (Achieta, 1555)
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zemaribeiro · 2 years
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Cristóvão Colombo da Silva
Cristóvão Colombo da Silva
POR CESAR TEIXEIRA* Um compositor que não precisou descobrir a América para ganhar fama, já trazia dentro de si a nau inspirada com que recriava o mundo todos os dias, e de improviso. Neste 12 de outubro, Dia das Crianças, completaria 100 anos, se estivesse vivo. O nome dele é Cristóvão / Sobrenome: Alô Brasil. Alô Brasil no bar. Fotos: Acervo Cesar Teixeira. Reproduções – Alô Brasil! Era a…
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theanticool · 2 months
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The division got old and we never got an influx of new talent. We’ve had dribbles (Vieira, Aldana, etc) but they’ve failed to fully develop. The women currently at 135 do not fight often enough, some ranked fighters only fighting once a year. The UFC does a bad job of filling out the roster enough to actually have these women fight often.
And, if we’re being real, there just isn’t a ton more Holly Holms and Ronda Rouseys out there. One was a lifelong boxer/kickboxer who happened to train at one of the biggest gyms in MMA. The other was a tremendous athletic talent with an Olympic pedigree and unique grappling skills most judoka do not focus on. I personally think the ufc should be bribing women to come over from wrestling/BJJ/judo/kickboxing/boxing, train them at an elite gym for 12 months and stick them in Titan or LFA for 3-5 fights to see how they develop. But they hate spending money.
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HERE IT IS!! WMC LIVE
@millythegoat @rubybecker-rb2 @alissonbecksfan234 @liverpool-enjoyer @calm-smol @moomin279
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needcake · 21 days
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Tagged by @helianskies to post 7 a few lines from a draft (but I'm going through such a dry spell everything looks like a draft to me :,) )
“Please scan the marked pages and upload them into the system,” he mumbled, closing the clasp on his briefcase and quickly glancing around Kirkland’s tidy desk. He had adored Mrs. Vieira with all his heart, wouldn’t have survived without her and her strict former schoolteacher precision throughout the years, but it was nice to see the front desk finally clear of all her grandchildren’s photos and porcelain cats. Kirkland was looking curiously at him when he finally looked up. He was handsome in his own way, with faded freckles scattered over the bridge of his nose and old teenage acne scars. Antonio’s voice came back to haunt him in his mind and Gabriel stepped back from his desk, glancing down at his wristwatch.
I'll tag @oumaheroes, @dinolil1 and @sisididis if they want to!
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