Tumgik
#diese songs machen mich nicht emotional
galli-halli · 8 months
Note
Wir reden immer noch nicht drüber, okay?
Daher kurz und schmerzlos: Song zum nächsten Kapitel? ❤️
Das Kapitel kommt ganz bald, also sind hier schonmal die Songs.
Nummer 1:
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Nummer 2:
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hanneskreuziger · 2 years
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Emotionaler Schock
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Zuerst einmal:  Danke für die beiden ausverkauften Salonkonzerte! Danke Mellow Mark für deine brüderliche Unterstützung! Am zweiten Tag versagte mir aus emotionalen Gründen (siehe unten) die Stimme. Mellow Mark und unsere Background-Sängerinnen Allissa und Jamie sind eingesprungen, und auch ihr, das Publikum, habt richtig mitgesungen! So kam es anders als gedacht und wurde wunderbar! ICH DANKE EUCH! Wie es dazu kam: Es war am letzten Mittwoch. Die Vorbereitungen für die beiden Salonkonzerte und die „geheime Premiere“ unserer drei neuen Videos mit meiner Band und Mellow Mark als besonderem Gast liefen auf Hochtouren. Dann kam der Schock. Emotional und mit voller Wucht. In meiner Familie. Drei Tage hat es gebraucht, dann hat es mir im wahrsten Sinne des Wortes die Sprache verschlagen. Das erste Konzert habe ich noch geschafft, danach war die Stimme weg. Beim zweiten Konzert konnte ich wenigstens wieder sprechen und in den tiefen Lagen halbwegs auch singen. Den Grund für den Schock werde ich so wie ich mich kenne in einem Lied verarbeiten - und hier nicht nennen. Mir geht es darum, was danach passiert ist. Wir hätten den zweiten Abend einfach absagen können. Aber das wollte ich nicht. So viele Leute haben so hart gearbeitet, um diese Veranstaltung möglich zu machen. Der Kopf sagte: Abblasen. Das Herz sagte: Machen. Lasst uns doch mit den Zutaten, die wir haben, etwas Schönes machen! Zur Zeit wird so viel abgesagt und verschoben - das wollte ich nicht! Und wenn es das Letzte ist, was ich tue: wir tun es! Wir haben die Songs umgestellt, Jamie und Allissa haben in einigen Parts mehr gesangliche Verantwortung übernommen und sogar einen Song ganz ohne mich gesungen. Mellow Mark hat sein Vorprogramm verlängert und die Leute so richtig zum Mitsingen gebracht. Später kam er wieder dazu und hat mit uns gesungen. Das war so schön! Danke Mellow, für deine brüderliche Hilfe. Danke Mädels für euren Mut und Einsatz! Danke an das ganze Team für die Flexibilität und das Vertrauen in mich! Danke liebe Leute, die ihr da ward, für euer Verständnis und euer Mitsingen und Tanzen! Darum: Wir leben in verrückten Zeiten. Vieles ändert sich. Dinge klappen nicht mehr wie früher. Krieg ist Frieden. Links ist rechts. Oben ist unten. Hallo Veränderung. Für viele ein Schock. Emotional, physisch, existenziell. Diese Abende haben mir gezeigt, dass wir gemeinsam stark sind und etwas Schönes schaffen können, egal wie überrascht wir von den Umständen sind. Diese Art zu denken und zu leben macht uns stark. Sie versetzt uns in die Lage mit allem umzugehen. Gemeinsam. ❤️ PS: Sorry für den reißerischen Titel. Das wollte ich schon immer mal machen. 😂 Alles Liebe, Euer Hannes Foto: Samia Beer Read the full article
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naaala · 2 years
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You've got the words to change a nation
But you're biting your tongue - Emeli Sandé (2012)
Wer hätte gedacht, dass der Song, den ich zu Anfang meiner ersten Beziehung laut im Auto auf der Fahrt zu ihm mitsinge und fühle, jedoch nicht den Inhalt des Liedes empfinden kann, mich heute, 11 Jahre später, 3 Wochen nach der Trennung von dir (die sich aber richtig anfühlt)… dass mich diese ersten Zeilen des Liedes so emotional machen, dass Tränen über mein Gesicht laufen, wie Regentropfen über das Fensterglas. während man über die Autobahn bei 130kmh fährt.
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Joep Beving - Sleeping Lotus - Solipsism (Piano solo sheet music)
Joep Beving - Sleeping Lotus - Solipsism (Piano solo sheet music) Joep Beving: „Ich benutze die Vertikale, weil ihr Klang besser zu meiner Musik passt als ein Flügel“. Laden Sie die besten Noten aus unserer Bibliothek herunter. Best Sheet Music download from our Library. About Joep Beving Joep Beving Discography
Joep Beving - Sleeping Lotus - Solipsism (Piano solo sheet music)
https://dai.ly/x8gtl1w
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Joep Beving: „Ich benutze die Vertikale, weil ihr Klang besser zu meiner Musik passt als ein Flügel“.
Der niederländische Komponist und Pianist Joep Beving veröffentlichte Trilogy, ein luxuriöses Vinyl-Boxset in limitierter Auflage seiner ersten drei Langspielplatten: Solipsism (eine LP), Prehension (zwei LPs) und Henosis (drei LPs), plus eine siebte LP, die aus alternativen Versionen einiger seiner Stücke besteht und anderes unveröffentlichtes Studiomaterial. Innerhalb jener musikalischen Strömung, zu der auch Nils Frahm, Max Richter oder Ólafur Arnalds gehören, hat sich Beving in kurzer Zeit einen Namen gemacht: Schöpfer einer Musik von großer Schönheit, die neoklassische Färbungen mit konzeptionellen Ansätzen aus dem Minimalismus von Philip Glass verbindet . Dieses Interview wurde nur wenige Stunden vor dem Konzert im Auditorio Nacional (Madrid, Dezember 2021) geführt. Alle bis auf eine Frage, die letzte, die er über seinen Instagram-Account beantwortete. Wann kam es zu dieser Handgelenksverletzung, die Sie dazu zwang, Ihr Klavierstudium abzubrechen? In welcher Klasse/Klasse warst du? Es war, als ich zum Konservatorium ging. Ich habe auch etwas anderes an der Universität studiert. So hatte ich sehr wenig Zeit, Klavier zu üben. Das war 1995, als ich 18 Jahre alt war, in meinem ersten Klavierjahr. Da habe ich was gelernt… Sind Sie derzeit noch von dieser Krankheit betroffen? Ja. Es tut es. Eigentlich ist heute der erste Tag seit langer Zeit, an dem ich wieder Schmerzen im Arm habe. Weil ich letzte Nacht zu enthusiastisch gespielt habe, spiele ich einen Song, der wirklich viel vom Arm verlangt, und wenn ich nicht den Sound bekomme, den ich will, spiele ich einfach härter und härter. Und dann schwillt mein Arm an. Also schwillt es jetzt an. Heute Nacht wird es also schwierig. Aber es ist das letzte, also werde ich es schaffen. Also… Inwieweit kann man Sie als guten Pianisten bezeichnen? Können Sie Bach, Chopin spielen …? Ich bin definitiv kein virtuoser Pianist. Ich bin technisch nicht gut. Ich bin technisch wirklich schlecht. Ich denke, meine Unfähigkeit – nicht so gut am Klavier zu sein – führt dazu, dass ich die Musik, die herauskommt, akzeptiere und sie nicht komplexer machen möchte. Also denke ich, dass meine Unfähigkeit mich zu einem guten Klavierspieler macht, weil ich viel Emotion in mein Spiel stecke, also bin ich eher ein Geschichtenerzähler als ein guter Klavierspieler. Ich bewundere Menschen, die wirklich gut sind, und ich wünschte, ich könnte Bach auf diesem Niveau spielen. Aber ich müsste jeden Tag wirklich hart trainieren. Und dann bin ich wahrscheinlich ganz unten, also würde ich es nur zu meinem eigenen Vergnügen machen. Das mache ich jetzt. Ich fing auch an, nur zu meinem eigenen Vergnügen oder für meine eigene Notwendigkeit zu tun, als ich damit anfing. Aber dann wollten die Leute, dass ich die Musik auch aufführe. Aber ich bin immer noch erstaunt, wenn ich eine Show gebe, bei der die Leute ein Ticket bezahlen, um hereinzukommen und mich auftreten zu sehen. Als Sie mit Ihrem ersten Album „ Solipsism “ begonnen haben, waren Sie fast 40 … … 38. Wie war es möglich, dass du so lange gebraucht hast, um zu realisieren, dass du mit deiner Musik die Herzen der Menschen berühren kannst? Ich denke, weil ich es selbst nicht glauben konnte und ich auch, ähm, ich habe diese Art von Musik nie gespielt; Es passierte also erst zu dieser Zeit etwas in meinem Leben und ich saß hinter dem Klavier und fing plötzlich an, diese Art von Musik zu spielen. Weil ich das Gefühl hatte, dass ich selbst etwas fühlen musste, und als ich dann anfing, selbst etwas zu fühlen, dachte ich, vielleicht liegt es nicht an mir, dies zu entscheiden. Vielleicht sollte ich das teilen, weil vielleicht andere Leute den gleichen Nutzen oder die gleiche Wirkung damit haben. Das war also relativ gelegt und ich hatte die Idee, etwas mit Musik machen zu wollen, nie wirklich aufgegeben, aber ich hätte nie gedacht, dass es mit dem Klavier sein würde. Aber damals war es so. Es war wirklich das Klavier, das mir das … alles gab, was ich damals brauchte, um im Grunde eine Form von Trost und Verständnis zu finden. Ich weiß also nicht, warum es so lange gedauert hat, aber es hat einfach so lange gedauert, weil ich zuerst stürzen musste. Also bin ich zuerst abgestürzt und dann hat mich das Klavier da rausgeholt. Was war der Absturz? Ähm, wie ein Burnout! Von Ihrem Job? Ja. Von meiner Arbeit und den Dingen, die ich tat. Also steckte ich viel Energie in Dinge, an die ich nicht wirklich glaubte, und es gab mir keine Energie zurück, und ich war einfach traurig, dass ich nicht fand, wonach ich suchte oder was ich mir wünschte tiefere Ebene. Und wenn ein Freund von mir stirbt, ein Freund, der immer gesagt hat: „Höre nie auf, höre nie auf zu wissen, dass du eigentlich ein Künstler bist und eigentlich Musik machen willst und musst“. Und dann starb er, und dann dachte ich, OK, jetzt habe ich keine Entschuldigung. Nein, ich muss anfangen zu glauben und ich muss anfangen, es zu tun. Das war ungefähr zur gleichen Zeit. Die Titel Ihrer Alben beziehen sich auf philosophische Konzepte… Welche Konzepte würden nie ein Echo in Ihrer Musik finden? Schopenhauer, Nietzsche, Sartre…? Solipsismus! Ich meine, meine ganze Trilogie ist dazu da, den Solipsismus zu bekämpfen, die Idee des Solipsismus zu bekämpfen. Das war also der Ausgangspunkt, und das ist immer noch mein Hauptantrieb, um im Grunde zu üben und zu sehen und zu fühlen, dass wir alle verbunden sind, dass wir alle das Gleiche wollen und wir alle ein Bewusstsein sind, anstatt ein isolierter Kern der Existenz in der Individualität. Andere Konzepte? Ich bin aber nicht sehr nihilistisch! Aber ich habe vor kurzem wieder angefangen, Sartre zu lesen, und ich habe entdeckt, dass er auch andere Seiten seiner Philosophie hat, aber ich bin definitiv kein Experte für Einsichten. Aber die richtige Antwort zu geben, ist definitiv Solipsismus, denn das Gegenteil ist das, was ich tun möchte. Ich habe in einem Interview gelesen, das Sie vor einigen Jahren gegeben haben, welche Musiker Sie am meisten beeinflusst haben und welche Ihre Favoriten sind … und nur Mahler und Arvo Pärt stimmen überein. Warum unterscheidest du zwischen denen, die dich beeinflusst haben, und deinen Favoriten? Kannst du mir das erklären? Ja, die Liste der Einflüsse umfasst Bill Evans, Keith Jarrett, Philip Glass, Arvo Pärt, Chopin, Saite, Radiohead und Mahler. Und in der Favoritenliste Skrjabin, Prokofjew, Mahler, Brahms, Arvo Pärt, Peteris Vasks und Tigran Hamasyan? Oh, nun, das ist wahrscheinlich der Moment. Ich meine, wenn ich Sie fragen würde, was ist Ihr Lieblingskomponist und wer hat da so viel beeinflusst, und so nähern Sie sich der Frage. Ich meine, wenn ich mich an Momente erinnere, in denen mich eine bestimmte Musik oder ein bestimmter Komponist berührt hat oder die eine wichtige Rolle in meiner Entwicklung gespielt haben, dann weiß ich, dass ich Glass sagen sollte. Ich sollte Keith Jarrett für seinen Spielstil und für die Verknüpfung sagen, dafür, dass er einfach schöne Musik macht. Prokofjew war in meinen Teenagerjahren dabei, als ich anfing, mich mit klassischer Musik zu beschäftigen, und das Dritte Klavierkonzert war mein Rock'n'Roll. Das hat mich sozusagen für klassische Musik interessiert, aber ich bin nie ganz darin eingetaucht. Aber es gibt einfach Wellen und Momente in meinem Leben, die einen Einfluss und eine sehr starke Wirkung hatten. Der Ursprung dieser Website liegt darin, wie sehr ich viele Werke von Philip Glass mag… Was hat Philip Glass für Sie bedeutet? Philip Glass hat mir die Kraft des Minimalismus gezeigt, die Wirkung eines verschobenen harmonischen Wechsels oder die Wirkung überlappender Sequenzen, die beginnen, ihre eigene Musik innerhalb des Stücks zu erzeugen, es ist sehr ähnlich wie in der Natur. Ich fühle mich stark damit verbunden, weil ich es erkenne. Ich glaube, ich war 16: Ich bin in einer kleinen Stadt aufgewachsen und es gab einen Plattenladen, und ich wollte einfach etwas anderes. Und ich ging die Kartons durch und dann wählte ich Philip Glass aus. Ich glaube, es war Dance Pieces , ich bin mir nicht sicher, und ich nahm es mit nach Hause und es war wie eine völlig neue Welt. Ich fühle mich immer noch so, ich habe immer noch das Gefühl, dass ich am meisten auf diese Art von Schönheit reagiere, obwohl ich auch romantisch geworden bin. Aber es hat mir gezeigt, dass man nicht, uh, man muss nur nach dieser besonderen Sensation suchen oder nach dieser, ähm, kleinen Veränderung, die eine so große Wirkung hat, um Musik zu schaffen, die legitim ist zu existieren . Und Sie müssen keine übermäßig komplexen oder sehr technischen Artikel schreiben, um einen Wert zu haben. Ich mag auch seinen Einsatz von Instrumenten, das ist sehr frisch und sehr … Philip Glass! Und wie war in Ihrer Jugend der Einfluss der klassischen Musik anstelle der Rockmusik? Ich hatte das Glück, in meiner Schule zu sein, wo ich studierte. Also hatten sie im Alter von 12 bis 18 Jahren ein Musikprogramm. Und davor habe ich mich mit Jazz beschäftigt. Und dann habe ich in der Schule am Musikprogramm teilgenommen, da ging es viel um Musiktheorie und Musikgeschichte, und da sind wir durch die ganze Musikgeschichte gegangen. Auf kognitiver Ebene wurde ich während dieses Kurses also mit viel Denken und vielen Entwicklungen innerhalb der klassischen Musik vertraut gemacht. Aber außerhalb der Schule gingen wir als kleine Klasse: Wir gingen zum Haus meines Lehrers und wir tranken etwas Portwein und er saß hinter dem Klavier oder legte Platten auf. Und wir fingen an, wirklich zu lernen, die Musik zu fühlen und zu verstehen, das hat mein Leben sehr beeinflusst, würde ich sagen. Und meine Mutter ist Sängerin, singt im Chor, mit wunderschönem Repertoire, und ich ging zu ihren Liederabenden und hörte mir Arvo-Parts an, und das war auch sehr einflussreich, würde ich sagen. Fühlst du dich als Teil der niederländischen Tradition der minimalistischen Musik? Ich meine Louis Andriessen, Simeon ten Holt oder Jeroen Van Veen? Ich glaube, sie würden mich umbringen (lacht). Nein, ich sehe mich nicht als ernsthaften… Ich meine, ich bin ein ernsthafter Komponist, da ich Musik komponiere, die ich hören möchte, aber ich nehme nicht bewusst an der traditionellen Kunstwelt oder der Konzeptkunstwelt teil. Es gibt noch einen anderen niederländischen Komponisten, Joep Franssens, ich glaube, er ist jetzt fünfundsechzig , und er ist nicht sehr bekannt und er ist auch ein Minimal-Komponist. Er ist fantastisch, und ich bin mir ziemlich sicher, dass er auch nicht wirklich Teil dieser minimalen Tradition ist, obwohl seine Musik es eindeutig ist. Ich versuche also, Ihrer Frage auszuweichen, aber ich kann sagen, dass ich mich nicht in dieser klassischen Tradition sehe. Conatus ist ein Album mit Orchesterversionen einiger Stücke aus Ihren ersten beiden Alben, ursprünglich für Soloklavier. Haben Sie für dieses Album auch die Partituren für andere Instrumente geschrieben? Ich schreibe es und dann habe ich einen Orchestrator, der es auf Noten bringt. Ich schreibe es im Grunde für alle Instrumente, und dann wird er sagen: „Vielleicht solltest du diese Stimme nicht der Bratsche geben, aber es ist besser, sie der Geige und/oder dem Cello zu geben“. Aber die Orchestrierung, die es von Midi und von meinen Audioaufnahmen in Noten umsetzt, ist jemand anderes, der das macht. Trilogy ist eine so ausgedehnte Zusammenfassung Ihrer gesamten Karriere, dass es sich anhört, als wäre es ein Endpunkt für etwas. Und jetzt denke ich, dass Sie vielleicht noch andere Dinge für die Zukunft haben. Ja, ich bin sehr von meinem Konzept getrieben. Also, für die Trilogie hatte ich ein sehr starkes Gefühl, was ich erzählen wollte, und musikalisch folgte ich der Idee, die ich hatte. Also und dann dachte ich, OK, ich muss das fertig machen und ich muss vielleicht ein neues Thema oder ein neues Konzept finden. Aber in den letzten Jahren habe ich an einer Filmmusik für einen holländischen Film und für ein Theaterprojekt gearbeitet. Ich habe etwas geschrieben, das mehr Ambient-Elektronik, Abstraktion und auch Life-Instrumentierung ist. Aber jetzt, im April nächsten Jahres, werden wir die Veröffentlichung eines Solo-Klavieralbums sehen, bei dem ich mir nicht vorgenommen habe, etwas anderes zu tun, als nur das zu spielen, was ich selbst hören wollte. Und so geht es mit dem Wissen, das ich jetzt durch die Erfahrung aus der Trilogie habe, gewissermaßen zurück zum Anfang. Und dann werde ich wahrscheinlich den Theater-Soundtrack veröffentlichen. Und dann hoffe ich, zwei Ideen zu haben. Einer ist mehr… Song… Singer-Songwriter, songbasiert. Ich werde nicht singen, aber ich schreibe Lieder mit Gesang. Philip Glass hat ein Album aufgenommen, Songs from Liquid Days , mit Texten von unter anderem David Byrne, Laurie Anderson oder Paul Simon, gesungen von Linda Ronstadt oder The Roches…. Ja, ich habe Laurie Anderson gefragt, aber sie war dafür nicht verfügbar (lacht). Songtexte finde ich sehr schwierig. Und es wäre eine Herausforderung und ein Ehrgeiz zu sehen, ob ich auch Texte schreiben könnte, also Wörter schreiben, und für den Rest, ich weiß nicht, es ist auch so, weißt du, du machst Pläne und auch davon, was wir wollen in der Zukunft zu touren. Weißt du, wir haben die ganze Henosis -Show mit Chor und Elektronik und modularen Szenen und Visuals erstellt, um sie herumzuführen. Aber wegen Covid-19 war das nicht möglich. Das ist auch der Grund, warum ich dachte, ich möchte zurück zu den Grundlagen gehen und mich auf Klavier und Klavierkonzerte konzentrieren. Und etwas Orchestrales? Ja, ich meine, es wird wahrscheinlich eine Veröffentlichung der Theaterpartitur geben, die ich geschrieben habe, die etwas orchestral ist. Ich habe wieder mit Echo Collective gearbeitet. Und das wird sein. Mischen muss ich noch. Ich muss diese Aufnahme noch fertigstellen. Aber ich denke, das wird auch nächstes Jahr erscheinen. Einige andere Projekte? Ich werde im kommenden Jahr an zwei weiteren Projekten arbeiten: einem Ballett und einem geheimen Projekt, über das ich nicht sprechen kann., Übrigens … warum hast du statt eines Flügels das Vertikalklavier verwendet? Und war es Ihr eigenes Klavier, das Sie überall hin mitgenommen haben, oder war es das des Auditorio Nacional? Ich benutze die Vertikale, weil ihr Klang besser zu meiner Musik passt als ein Flügel. Auch weil es einfacher ist, zwischen Hämmern und Saiten eine Moderato-/Filzschicht einzubauen. Viele meiner Stücke werden ertrinken, wenn sie auf einem Flügel gespielt werden. Und ich bringe mein eigenes Klavier nur zu Shows mit, die in den Benelux-Ländern gespielt werden. Für den Rest muss ich auf Leihgeräte setzen und versuchen, das Beste daraus zu machen, mit meiner Filzstange, mit der ich reise, und mit Mikros und Eq-ing.
About Joep Beving
Joep Beving war schon früh eins mit dem Klavier. Er musste sein Musikstudium am Konservatorium beenden und studierte stattdessen Staatspolitik und öffentliche Verwaltung. Seine Liebe zu seinem Instrument ist jedoch nie erloschen. War es einst sein Ziel, so viele Noten wie möglich pro Minute zu treffen, hat sich sein Spielstil im Laufe der Jahre verändert, auf der Suche nach einer bestimmten ästhetischen Essenz. Sein Weg wurde von einem Klavier erhellt, das Beving von seiner Großmutter geerbt hatte, als sie 2009 verstarb. Dieses deutsche Instrument bestand auf einem sanfteren Anschlag und einem anmutigen Tempo, was Beving schließlich dazu veranlasste, sich einem klassischeren Vokabular anzupassen, um seine Geschichte zu erzählen. Diese Geschichte begann sich relativ spät im Leben zu manifestieren, als er 2014 im Alter von 38 Jahren gezwungen war, von der Arbeit zu Hause zu bleiben, und beschloss, auf die Verlosung seines Klaviers zu antworten. Auf der Suche nach innerer Ruhe und einer Form von Essenz begann sich Musik zu präsentieren, die er noch nie zuvor in seinem Leben gespielt hatte. Minimalistische Stücke, die er später einmal als „einfache Musik für komplexe Emotionen“ bezeichnete. Joep wurde von dem einzigen Label, an das er sich wandte, abgelehnt und beschloss, sein Debütalbum Solipsism 2015 in Eigenregie zu veröffentlichen. Der Klang seines Klaviers fand den Weg zu den Ohren von A&R-Manager der Deutschen Grammophon, Christian Badzura, als er seine Lieblingsbar in Berlin besuchte. Dies führte zur Unterzeichnung von Beving beim weltweit führenden Klassik-Label und folglich zur Veröffentlichung des ebenso erfolgreichen zweiten Albums „Prehension“ im Jahr 2017, was Joep zu dieser Zeit zu einem der meistgehörten lebenden Pianisten der Welt machte. Er hat einen Großteil der breiten Anziehungskraft seiner Musik auf den Bewusstseinsstrom zurückgeführt, in dem einige der Stücke konzipiert wurden. Die Behauptung, dass die Musik bereits da draußen ist und dass man „nur“ die Umstände schaffen muss, damit sie landet. 2018 ging er mit der Veröffentlichung von ‚Conatus‘ einen Schritt weiter und sagte: „Wenn Sie Musik als einen lebenden Organismus sehen, ist es nicht undenkbar, dass sie ihre eigene angeborene Neigung hat, weiter zu existieren und sich selbst zu verbessern. ” Auf Conatus sieht Beving Kompositionen seiner ersten beiden Alben, reist durch die Köpfe von Künstlern, die er bewundert (ua Suzanne Ciani, Collin Benders, Andrea Belfi) und führt zu neuen Musikstücken, die neue Schichten und Dimensionen hinzufügen, die als Auftakt dienen würden sein nächstes großes Soloprojekt, wie sich im April 2019 abzeichnen würde. Als Teil des Kunstwerks „Franchise Freedom“ des gefeierten Künstlerduos Studio Drift reist Joep Ende 2018 nach Burning Man, um in der Wüste von Black Rock City vor seinem bisher größten Publikum aufzutreten. Inspiriert von der Demonstration menschlicher Kreativität und Inklusivität kehrt er nach Hause zurück, um sein drittes Soloalbum fertigzustellen. Read the full article
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greyhouselove · 2 years
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WAS ES MIT DEN ABSCHIEDEN UND NEUANFÄNGEN AUF SICH HAT
"Doch ich würde so gerne bleiben..." singt Mijo in seinem Song "Bleiben". Doch plötzlich steht die Welt still. Wieder einmal muss ich Abschied nehmen... von einer Person, die ich geliebt habe. Dabei weiß ich, dass sie eigentlich noch gar nicht bereit war zu gehen... sie wollte noch sooooo gerne bleiben. Wir wollten schließlich noch unzählige Telefonate führen. Das Tanzbein auf meiner Hochzeit schwingen. Zusammen lachen und auch Tränen vergießen. Wir wollten uns noch so oft wiedersehen. Ich wollte dir meine Tochter vorstellen und dich für einen Ausflug abholen. Doch dann kommt das Leben und fragt nicht nach Träumen oder Wünschen. Es bricht mit seiner Dunkelheit in den Tag und lässt dich mit der Frage "Warum?" alleine. Umso schöner ist es, wenn man Menschen um sich herum hat, die einen auffangen, trösten und Geborgenheit schenken. Doch genauso ok ist es, wenn man Zeit für sich braucht. Vielleicht, um in Erinnerungen zu schwelgen oder um sich die Seele aus dem Leib zu weinen, während man ein altes Video anschaut?!
Doch nicht nur der Tod bringt einen Abschied mit sich. Auch Trennungen nach Beziehungen, Freundschaften oder mit der Familie können schmerzhaft sein. Manchmal wissen wir nicht mit Ihnen umzugehen oder werden vor vollendete Tatsachen gestellt. Und was kommt dann? 
Der Abschied ist einer der schlimmsten Erfahrungen, die ich gemacht habe. Aber Trauern ist gut und richtig. Die Trauer ist eine Emotion wie jede andere, die ihre Berechtigung finden darf. Ich weiß, dass sie Menschen Angst macht und dass man sich den Schmerz und den Verlust eingestehen muss, aber keiner muss sich davor schämen. Weinen bedeutet keine Schwäche. Ich mag dabei auch nicht hören, dass man stark sein muss. Denn Emotionen zu unterdrücken ist keine Stärke, sondern Härte. Wer mit sich im Reinen ist ist stark. Wer Emotionen zulassen kann ist stark. Wer sich eingestehen kann „Ja, ich bin gerade traurig und ich darf traurig sein“ ist stark. Weinen ist wichtig, um die Seele wieder zu reinigen. Wir haben etwas oder auch jemanden verloren und müssen Abschied nehmen. Eine Wunde wurde hinterlassen und sie muss und darf heilen. 
Der Schmerz wird jedoch weniger werden! Ich werde dir nicht versprechen, dass er vergeht. Ich weiß zwar, dass einige genau das sagen, aber diese Erfahrung habe ich, zumindest bei einem Todesfall, bisher nicht gemacht. Es hängt immer noch ein wenig Schmerz da. Der Abschied hinterlässt eine Narbe. Für mich gibt es heute noch Tage, an denen ich vermisse, trauere, in Erinnerungen schwelge. In denen ich so manch vergangenen Moment noch einmal erleben möchte. 
Ein Abschied verlangt jedoch loszulassen. Manchmal sind wir dazu gezwungen. Manchmal kann loslassen aber auch eine Befreiung sein. Die alten Klamotten, die man nicht mehr anzieht und Platz rauben, den Schrank gar voll machen. Loslassen von einem Job, der einen unglücklich macht. Eine Freundschaft loslassen, die ausnutzt. Doch was genau beinhaltet dieses „loslassen“? Schaut man im Duden nach findet man Ausdrücke wie „nicht mehr festhalten, (…) freilassen“ (Duden 2022). Loslassen ist das Gegenteil von „festhalten“, etwas für sich zu behalten. Ein kleines Kind würde es mit dem Wort: „MEINS!“ ausdrücken. Doch alles, was wir besitzen, ist endlich. Menschen, Orte und auch Dinge stehen uns für einen gewissen Zeitraum zur Verfügung, doch keiner kann uns versprechen, wie lange. Das wiederum lehrt uns jeden einzelnen Tag zu genießen. Die Dinge und Momente wertzuschätzen, die man hat. Gemeinsam Zeit miteinander zu verbringen. Und auch „Nein!“ zu sagen, zu Dingen und Menschen, die uns wiederum nicht guttun. 
Ein Abschied kann schwer sein und einen tagelang beschäftigen. Eine Zeit lang habe ich geglaubt, dass eine „Trauerfeier“ für die Verstorbenen sein soll; als ich in der Zeremonie saß sprach der Pfarrer davon, dass sie für die Hinterbliebenen sei. Und erst da habe ich die Worte verstanden – ja, die Trauerfeier bedeutet noch einmal Abschied zu nehmen von der Person. Sie bedeutet an einem bestimmten Tag noch einmal gemeinsame Erinnerungen mit geliebten Menschen zu teilen, nicht allein zu sein. Mit ihr gehen viele Emotionen einher – Trauer, Wut, Enttäuschung, Ängste, vielleicht auch ein Stück Erleichterung: die Erleichterung, dass man auf den Tag der Beerdigung nicht mehr warten muss, die Erleichterung über die Ungewissheit oder die Erleichterung, weil man weiß, dass dieser Mensch nicht mehr leiden muss. 
Wenn sich eine Tür schließt, kann sich zugleich eine neue öffnen. Sicherlich hast du es schon einmal erlebt, dass du einen Freund „links liegen“ gelassen und plötzlich jemand neuen kennengelernt hast. Ganz gleich ob beim Feiern, bei der Arbeit oder auf einer Geburtstagsfeier. Eine neue Tür kann auch ein Jobwechsel sein. Egal, ob du gekündigt worden bist oder selbst kündigst. Natürlich gehen da auch Ängste mit einher: Werde ich die Arbeit schaffen? Bin ich gut genug? Wie reagieren die neuen Kollegen auf mich? Doch zu diesem Thema – Angst – wird es einen weiteren Blog-Artikel geben. 
Denn ich möchte diesen Blog-Artikel bei dem Thema Abschied belassen und habe in den letzten Zeilen dazu schon unterschiedliche Themen angerissen, auf die ich in Zukunft noch näher eingehen möchte. In diesem Zusammenhang möchte ich noch kurz eine weitere Tür mit „Neuanfang“ beschriften. Ein Abschied kann bedeuten neu anzufangen. Oder auch eine Lücke zu schließen. Das kann ein neues Kleidungsstück sein. Ein neuer Job. Wenn man den Bund der Ehe eingeht oder eine neue Freundschaft. Für mich ist jetzt dieser Blog ein „Neuanfang“ – und dafür muss man nicht immer eine „alte“ Tür schließen, sondern öffnet manchmal auch nur etwas Neues. Was die Zukunft dann bringt, wird sich noch zeigen. Jetzt fragst du dich vielleicht, wer sich hinter den Worten verbirgt und wie es zu diesem Blog gekommen ist? Das erfährst du im nächsten Post. 
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findeblog · 4 years
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Urlaubserinnerungen konservieren
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Wer kennt es nicht - kaum ist der Urlaub vorbei, scheinen die schönen und entspannten Momente in weiter Ferne und der Alltagstrott hat einen wieder fest im Griff. Damit du die Erinnerungen an deinen nächsten (Kurz-) Urlaub länger frisch halten kannst, habe ich heute ein paar Tipps für dich. Je mehr deine Sinne in den besonderen Urlaubsmomenten angeregt werden, desto leichter fällt es dir später, das Gefühl später wieder hervorzuholen. Für mich geht es dabei mehr um das Gefühl, als um konkrete Erinnerungen - wobei Erinnerungen auch Gefühle hervorrufen können. Und ich denke, dass eine achtsame Grundstimmung und die Bereitschaft, sich auf besondere Momente einzulassen, sehr hilfreich ist, um besondere Erinnerungen und Gefühle zu konservieren.
Düfte - Gerüche sind besonders starke Auslöser für Erinnerungen und können dich direkt in die mit dem Duft verbundene Situation und Emotion zurückbringen. Und genau das kannst du dir in deinem Urlaub zu Nutzen machen. Wenn du eine bestimmte Creme, ein Parfum oder ein Gewürz im Urlaub benutzt, das du im Alltag sonst nicht verwendest, schaffst du dir deine Zeitkapsel in Geruchsform. Beim Geruch der Nivea Sonnencreme fühle ich mich sofort in die schönen Kindheitserinnerungen im Urlaub am Meer mit meiner Familie zurückversetzt. Und vor meinem letzten Urlaub in Kalifornien habe ich mir am Flughafen ein Parfum gekauft, das ich jeden Tag benutzt habe. Und immer, wenn ich das Urlaubs-Parfum auftrage, habe ich einen kurzen Moment ein sehr intensives Gefühl der Entspannung und des Glücks und die Bilder vom Strand und den Palmen vor Augen.
Polaroid statt Digital - Fotos sind sicherlich die beliebteste Form, sich Urlaubserinnerungen zu verschaffen, die man auch viele Jahre später noch hat. Ich habe in den vergangenen Jahren gemerkt, dass ich zu Polaroidfotos eine viel stärkere emotionale Verbindung habe, als zu digitalen Fotos. Da du direkt in dem besonderen Moment, den du festhalten möchtest, das Foto in der Hand hältst und dabei zusehen kannst, wie es sich entwickelt, bekommen die Bilder etwas magisches. Sie waren - genau wie du - an dem Ort und in dem Moment. Eine erschwinglichere Alternative wäre, dir deine liebsten Urlaubsbilder, Zuhause angekommen, auszudrucken. Ich habe die Fotos vom letzten Urlaub gerne in der Wohnung hängen, so kann ich sie jeden Tag anschauen.
Musik - Genau, wie die Musik deiner Jugend dich in diese verrückte Phase im Leben zwischen 13 und 19 zurückversetzen kann, kann dich eine Urlaubsplaylist wieder in Urlaubsstimmung bringen. Das müssen nicht unbedingt nur Songs sein, die du noch nicht kennst. Es kann auch schon ausreichen, dass du die Songs in einer bestimmten Reihenfolge hörst oder in Verbindung mit bestimmten anderen Songs zusammen. Alternativ kannst du dir auch im Anschluss an deinen Urlaub eine Playlist zusammenstellen, mit den Songs, die du sehr gerne gehört hast. Besonders schön ist es auch, wenn dich ein bestimmter Song mit anderen Menschen verbindet, die ihn im Urlaub mit dir zusammen gehört haben.
Rituale - Besonders gerne mag ich es, Erinnerungen mit bestimmten Ritualen zu verbinden. Im Frankreichurlaub haben wir fast jeden Mittag ein Baguette mit Camembert, Gurke und Tomate gegessen und am Strand gab es eine eiskalte Dose Heineken. In Kalifornien gab es fast jeden Morgen Haferflocken mit Pekannüssen und Kokosmilch zum Frühstück und Mittags einen erfrischenden Arnold Palmer als Getränk (japp, es lohnt sich, das zu googeln). Da ich ein ziemlicher Foodie bin, sind bestimmte Gerichte oder Lebensmittel für mich eine tolle Art, Erinnerungen zu konservieren. Vielleicht ist es für dich eher ein morgendlicher Spaziergang, die Fingernägel zu lackieren oder Nachmittags auf der Terrasse ein Buch zu lesen. Alles, was du im Urlaub wiederholend tust, eignet sich für ein Urlaubsritual, das du Zuhause immer mal wieder wieder aufleben lassen kannst, um in Urlaubsstimmung zu kommen.
Tagebuch führen - Eine weitere tolle Möglichkeit, wie du deine Erinnerungen an deinen Urlaub festhalten kannst, ist ein Urlaubstagebuch. Das kannst du genau so gestalten, wie es zu dir passt! Ich schreibe hier die Ereignisse des Tages oder mehrerer Tage kurz zusammengefasst auf. Außerdem notiere ich meine Stimmung, Gefühle und Gedanken: “Dass die nette Familie aus Österreich uns den Sonnenschirm geschenkt hat, hat mich richtig gefreut. Ich liege richtig gerne unter dem kunterbunten Schirm, lese ein Buch und höre dem Meer zu.” Ich schreibe aber nicht nur in mein Tagebuch, sondern mache kleine Zeichnungen, klebe Tickets oder andere Erinnerungen und Fotos ein. Ich nutze gerne Bus- oder Zugfahrten dazu, Dinge im Tagebuch einzutragen. Such dir am besten ein Buch aus, das du besonders schön findest und einen Stift, mit dem du gerne schreibst, damit du es auch gerne und oft benutzt. Natürlich kannst du das Tagebuch auch im Anschluss an deine Reise anfertigen.
Und noch mehr Tipps - Abschließend habe ich noch ein paar kleine Tipps und Anregungen für dich, um deinen Urlaub langfristig in Erinnerung zu halten. Neben den Düften kannst du natürlich auch bestimmte Geschmäcker mit deinem Urlaub verbinden. Dafür eignet sich zum Beispiel ein bestimmtes Gewürz oder eine spezielle Frucht. Wenn du ein Souvenir-Typ bist, kann sich das natürlich auch anbieten, um deinen Urlaub in deine Wohnung zu holen. Wenn du nicht so der Typ für Souvenirs bist, kannst du dir Alltagsgegenstände, die du im Urlaub gerne verwendet hast, zur Erinnerung machen. Ein bestimmter Nagellack, eine Tasche, ein Handtuch oder ein Hut - das alles lässt sich gut mit einem Urlaub verbinden und Zuhause wieder beleben. Ich mag es auch gerne, mir im Urlaub ein Alltagssouvenir zu kaufen, wie ein Paar Sommerschuhe oder eine Sonnenbrille. Was ich auch empfehlen kann: ein gutes Buch lesen, das du später mit dem Urlaub verbindest. Es gibt so viele Möglichkeiten, wie du dir besondere Erinnerungen schaffen kannst, die nicht nur rein gedanklich sind.
Ich habe beim Schreiben dieses Blogbeitrags direkt Lust bekommen, in den Urlaub zu fahren. Mit der Aussicht auf die aktuelle und kommende Zeit, macht mich diese Sehnsucht ein bisschen Wehmütig. Deshalb der Zusatz: falls du nicht in den Urlaub fahren kannst, möchte ich dich ermutigen, den ein oder anderen Tipp doch mal an einem schönen freien Tag im Park, am Badesee oder bei einem Ausflug anzuwenden. Und ein Picknick Zuhause auf dem Boden im Wohnzimmer oder eine Übernachtung auf dem Balkon, können auch sehr schön sein. Um solche kleinen Inseln im Alltag zu schaffen braucht es nicht viel Zeit, Geld oder Entfernung von Zuhause. Probier es doch einfach mal aus! Zusätzlich kannst du auch überlegen, ob sich einer der Tipps auf einen vergangenen Urlaub anwenden lässt. Wie wäre es denn, mal ein Fotoalbum vom letzten Urlaub zu erstellen oder ein Gericht nachzukochen, das du im Urlaub gerne gegessen hast.
Was ist deine liebste Urlaubserinnerung und wie hältst du deine besonderen Momente gerne fest?
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bbdeathz · 2 years
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Folge 41 ist ne ganz tolle. Viele Komponenten, auf die ich achte und mag. Schöne Folge für Pikachu, Ash mit seinen Gedanken und Gefühlen und recht emtional und wholesome
Ich mag hal die ganzen Shots bei Ash als er merkt wie froh Pikachu hier ist, wie er dann später nachdenklich ist und es zurücklassen will. Ich LIEBE solche Shots und EMotionen und dadurch find ich die Folge schon gut. Aber auch wieder typisch Ash, der nur das beste für seine PKMN will
Alles in allem ne tolle Folge. Auch Flashabcks mit As und Pika
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Wieder so ein kleiner toller Rocko Moment, bei dem er jemanden zurückhält. Das fand ich später in DP auch immer toll, ist klein, aber gut
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Ich mag halt sehr, wenn sie sowas machen. Diese ganzen Shots, wo der Charakter nachdenklich ist und sowas wird in späteren Staffeln auch so genutzt. Hatten wir mit Gou erst vor paar Wochen mit Chimpep
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Nicht mal schlafen kann er, weil er die ganze Zeit daran denkt wie froh Pikachu hier seiner Meinung nach ist. Er sieht die Pikachu auch so im FeuerSymbolik
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CÜÜÜS TR mit ihrer riesen Anzahl an Fans. Ich feier solche random Dialoge immer
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Die ganze Szene ist persönlich schön wegen den Shots toll und wie Ash wegläuft. Wenn er ‘stay away’ sagt ist da auch EMotion in der Stimme, bisschen rauer und dan eine Compilation.
Auf deutsch liebe ich den Songs hier, auf japanisch kann ich mich null an diesen erinnern.. Aber ist toll. Besonders später dieses ‘Good night’ recht calm
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Letzte Szene fand ich sogar noch emotional als der direkte Abschied, weil hier der schöne OS OST kam, der oft am Ende gespielt wird und es recht wholesome wa rmit den beiden ;(
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tomoyosweblogdiary · 6 years
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Kinky Boots, Paris, London, The Book of Mormon and more! 💞💕
Hi Leute!
Ich hab mich mal wieder seit gefühlt 'ner Ewigkeit nicht mehr gemeldet. Aber ich hatte die letzten Monate wirklich nicht die Motivation gehabt. 😂
Doch dafür habe ich einige Attraktionen erlebt, die ich hier gerne veröffentlichen möchte. 😉
Zunächst einmal würde ich mit 》Kinky Boots - Das Musical《 anfangen, was ich letzten Juni in Hamburg angesehen habe. 😉
Kinky Boots - Das Musical in Hamburg
Ich bin eines Tages, als ich auf Instagram runter gescroolt habe, auf eine Werbeanzeige als Musical - Tester gestoßen, wo man sich kostenlos ein Ticket für ein Musical in Deutschland buchen lassen kann und dafür nur ein Fragebogen im Internet ausfüllen muss. (Diese Aktion gibt es leider nicht mehr) Natürlich war mein Interesse geweckt und ich habe mich für die Anzeige als Musical - Tester angemeldet. Und wie ich bereits erwähnt habe, traf ich die Wahl für 》Kinky Boots《. Alles verlief reibungslos und wie versprochen kostenlos. Ich musste nur die Fahrt nach Hamburg und zurück bezahlen. Dafür wählte ich das 》Schöne Wochenende 《 Ticket für 44 - €, womit ich den ganzen Tag in Deutschland mit Nahverkehrszügen fahren konnte. Das war zwar eine anstrengende Fahrt, aber trotzdem eine Erfahrung wert. 😉🚝
Jedenfalls, als ich in Hamburg angekommen war, war ich voller Vorfreude auf das Musical. Ich hatte bereits vor Jahren von 》Kinky Boots《 gehört, da es ein riesengroßer Hit am Broadway und West End war bzw. ist. Damit ich mir aber den Spaß und die Überraschung nicht verderbe, habe ich keine großen Nachforschungen über die Handlung und die Songs gemacht.
Um jetzt endlich zu dem eigentlichen Musical zu kommen: ich war wirklich sehr begeistert von dem Musical. Die Schauspieler haben ihren Job wirklich gut gemacht und waren auch passend gewählt. Die Songs auf deutsch klangen auch sehr gut und sind keineswegs "schlechter" oder "ungewohnter" wenn man sie mit dem englischen Original vergleicht.
Das Musical war genauso oder gar noch besser als es mir beschrieben wurde. :) Es macht Spaß, ist positiv und emotional ergreifend. =D
In Hamburg läuft das Musical leider nur noch bis September. Ich würde euch allen raten schnell ein Ticket zu kaufen, da dass Musical wirklich sehenswert und ein #musttosee ist. ^°^
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Wie ich wahrscheinlich in meinen älteren Beiträgen schon erwähnt habe, war ich in Paris und London jeweils eine Woche im Urlaub gewesen. 😉
Paris 🌹
Eine wunderschöne Stadt, die mit ihrem wunderschön, anmutigen Wahrzeichen, dem Eiffelturm, geschmückt ist. 😊🌹
Ich war zweimal auf dem Eiffelturm gewesen. Einmal tagsüber und einmal nachts. Abends war es total voll, weswegen es schwer voranging und die Leute einen leicht mit ihren Fotos und Selfies auf die Nerven gingen.
Die Aussicht war natürlich umwerfend, selbst wenn du kein Ticktet bis mach ganz oben kaufst.
Ganz oben gibt es aber Champagner und man kann einen kleinen Blick auf die Wohnung von Gustave Eiffel werfen, wo Wachsfiguren von Gustave Eiffel selbst, seiner Tochter Claire und Thomas Edison stehen.
Ich habe in Paris auch eine Hop-on-Hop-off Tour gemacht, die ich nur empfehlen kann. Hop-on-Hop-off Touren sind generell immer eine gute Idee, da man gemütlich durch Stadt fahren kann und die Reiseführer oft coole Fact's und Empfehlungen zu sagen haben. Am besten gefiel es mir, dass es nur 2 verschiedene Touren mit dem Bus gab, weil es so unkomplizierter war. (In London ist das schon wieder anders, da es dort 3 oder 4 verschiedene Touren sind) Bei so einer großen Stadt finde ich es im übrigen immer besser ein 2 - Tages - Ticket zu kaufen, weil man dadurch mehr Zeit hat sich die Stadt anzusehen. Ist auch nur ein Paar Euro mehr als ein 1 - Tages - Ticket.
In Paris habe ich mir auch den Louvre und die Musee 'd Orsay besucht. Beides wunderschöne Museen, mit einer Vielzahl von Ausstellungsstücken. Mir persönlich hat der Besuch in der Musee 'd Orsay etwas besser gefallen, da sie nicht ganz so überfüllt war wie der Louvre. :P (was nicht heißen soll, dass der Louvre nicht auch schön ist)
Ansonsten habe ich die üblichen Touristen Attraktionen besucht, wie z.B. den Notre Dame. Bei dem Notre Dame bin ich sogar bis nach ganz oben gegangen. Ja, ihr lest richtig. Gegangen! Es gibt da nämlich keine Aufzüge. Nur Treppen! Aber keine Sorge, es ist nur halb so schlimm wie man denkt.
Ein Besuch im Montparnasse Building ist auch sehr empfehlenswert. Man sagt nicht ohne Grund, dass es die schönste Aussicht von Paris ist. 😉 Auch wenn das hauptsächlich nur darauf beruht, dass man das hässliche Gebäude nicht mehr im Bild hat. 😂 (eine Anekdote von dem Hop-on-Hop-off Reiseführer 😉).
Ach ja, und ihr müsst unbedingt in einem Restaurant essen gehen! Sehr lecker und sättigend.
London 🌸
In London war es genauso schön wie letztes Jahr. Nur diesmal hatte ich mehr Geld mit. 😉 Was auch besser war, da London noch teurer ist als Paris. Und glaubt mir, Paris ist nicht billig.
Da es glaube ich jetzt etwas zuviel wird, werde ich nur ein Paar kleine Highlights aufzählen. 😉 Natürlich habe ich daneben noch viele andere Attraktionen und Sehenswürdigkeiten besucht.
Ich habe abends eine Nachttour durch die Stadt gemacht. Wunderschön! Und der Reisführer war witzig und konnte viel über die einzelnen Gegenden erzählen. 😉 Würde ich das nächste Mal unbedingt wieder machen!
Dieses Jahr habe ich den Wolkenkratzer 》The Shard《 besucht, der eine traumhaft schöne Aussicht zu bieten hat. Und super leckeres Eis verkauft. :P 🍦
Dann war ich noch im Tower of London, wo auch die beeindruckenden Kronjuwelen sind. Der Tower ist eigentlich sowas wie ein riesiges Museum. Was nicht verwunderlich ist, da hinter dem Tower viel Geschichte steckt. Ich fand es da drinne sehr interessant. :) Nur die Tickets waren etwas überteuert.
Das Sherlock Holmes Museum habe ich in dieser einen Woche auch besucht. 😉 Es ist sehr klein dort drinne, aber für jeden Sherlock Holmes Fan ein Traum 😊 In dem Souvenirshop habe ich mir ein Teddy - Sherlock Holmes gekauft. 😁
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Und zu meinen absolut größten Highlight gehört mein Besuch beim Prince of Wales Theater, wo ich mir endlich 》The Book of Mormon《 anschauen konnte. 😁
The Book of Mormon
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So witzig, tolle Songs und einfach nur umwerfend gut! Das muss man einfach nur gesehen haben.
Vorallem Elder Cunningham bringt die besten Gags. 😂
Die Besetzung war sehr gut gewählt, auch wenn ich sagen muss dass der Darsteller von Elder Price das "i believe" nicht "ganz so gut" hingekriegt hat wie im Original. Aber wer übertrifft schon Andrew Rannells? 😂 Das soll nicht heißen dass der Schauspieler schlecht war! Er war sogar mega! Ich habe während der Show sogar für ihn geschwärmt, da er so gut aussah. 😅
Die Besetzung könnt ihr euch glaube ich online anschauen, nur war in meiner Vorstellung ein anderer Schauspieler für Elder Cunningham besetzt worden (wahrscheinlich Zweitbesetzung oder so).
Aufjedenfall würde ich dieses Musical jedem empfehlen, der vor hat sich ein Musical in London anzuschauen.
Trust me, it's so hilarious!
Die Story, die Songs und die Charaktere sind einfach so gut und genial gemacht!
So. Das war jetzt mein Beitrag nach so einer langen Pause von mir. 😉 Wenn ihr Fragen habt, könnt ihr mir sehr gerne einen Kommentar hinterlassen. Ich antworte normalerweise immer. 😊
LG Tomoyo
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aboacht · 3 years
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Logan
Als wäre diese ganze Sache nicht schon schmerzhaft genug, hatten Carlos’ Worte es geschafft nochmal einen drauf zu legen. Mein ganzer Körper schien zu schmerzen, auch wenn ich wusste das es dumm war etwas anderes zu erwarten. Natürlich hatte es für ihn keine Bedeutung mehr. Wie er gesagt hatte: es war eben nur ein Song. Und gleichzeitig war es so viel mehr als das. Die Erinnerungen fluteten meinen Kopf und eine von ihnen war schlimmer als die andere.
Es war dann James, der als erstes seine Stimme wiederfand, nachdem Carlos mich endlich bemerkt hatte. Es war nicht zu übersehen, dass es ihm mehr als nur unangenehm war und er konnte sich sicher denken, dass ich ihn gehört hatte. Sein leises „Fuck“ war mir auch nicht verborgen geblieben und ich wünschte, ich hätte irgendetwas lockeres sagen können. Etwas lustiges, was mich so wirken ließ, als wäre es mir genauso egal wie ihm. Aber ich schaffte es ehrlich gesagt nicht mal ein einziges Wort zu sagen. Das Carlos nun plötzlich so nah bei mir stand war etwas, was ich erstmal verarbeiten musste.
„Wo ihr beide gerade hier seid…“, begann James dann wie aus dem Nichts - ich hatte ehrlich gesagt schon fast wieder vergessen das er auch noch da war. Ich erwiderte seinen Blick und sah eine Menge Mitleid auf seinem Gesicht. Das war aber noch schwerer zu ertragen, weswegen ich schnell zur Seite sah, wo der Kellner nun auch endlich mein Getränk auf den Tresen gestellt hatte. „…Lily wollte das ich euch beide zum Frühstück morgen früh einlade.“, beendete James seinen Vorschlag und ich hatte eine eindeutige Antwort darauf. Ich wollte sie ihm gerade mitteilen, als ich seinen Blick sah und ich verstummte sofort. Irgendetwas sagte mir bereits, dass er sich mit meiner ursprünglich angedachten Antwort nicht zufrieden geben würde. „Vergesst es. Aus der Nummer kommt ihr nicht raus, versucht es gar nicht erst. Wie gesagt: Lily will es so. Und ich weiß es hat sich ne Menge geändert, aber eins nicht und das ist, dass sie immer ihren Willen bekommt. Ihr wollt es aber vermutlich lieber nicht auf die harte Tour, oder?“
Er hob eine Augenbraue und sah uns beide abwechselnd abwartend an. Ein kurzer Blick auf Carlos verriet mir, dass er mindestens genauso wenig begeistert war wie ich. Aber das einzige woran ich tatsächlich denken konnte wenn ich ihn ansah, war wie verdammt gut er aussah. James’ Ansprache hatte uns beide gleichermaßen sprachlos gemacht, was dieser auch gleich auszunutzen wusste. Ein breites Grinsen erschien auf seinem Gesicht - er war überzeugt gewonnen zu haben. „Schön. Ich schicke euch beiden die Details. Und denkt dran: ihr wollt euch nicht mit einer frisch verheirateten Lily anlegen, also seid lieber pünktlich.“
Er prostete uns mit seinem Glas zu und verschwand schnell in der Menge, als wenn er Angst vor unseren Reaktionen hatten. Ich für meinen Teil war aber ehrlich gesagt noch etwas zu überfordert um tatsächlich darauf reagieren zu können. Ich sah vorsichtig zu Carlos und als dieser meinen Blick wieder einmal erwiderte blieb mir zum hundertsten Mal heute die Luft weg. Ich hätte so gerne gewusst was er dachte, aber ich wusste das ich kein Recht der Welt hatte das zu erfahren.
Auf einmal war der Moment vorbei, als wenn wir beide stillschweigend entschieden hätten so zu tun, als wäre nichts davon passiert. Wir drehten uns in unterschiedliche Richtungen und ich entfernte mich so schnell ich konnte von der Bar. Da mir das aber noch nicht reichte und weil ich mir sicher war meine Pflicht für heute definitiv getan zu haben, entschied ich außerdem die Party zu verlassen.
Ich hatte mir ein Hotel in der Stadt gesucht für die Nacht, weil ich sicher war das es keine gute Idee wäre jetzt noch nach Hause zu fahren. Selbst an die kurze Fahrt zum Hotel konnte ich mich rückblickend nicht richtig erinnern. Ich war mit meinen Gedanken überall, aber nicht im Straßenverkehr. Natürlich kam ich letztendlich immer wieder bei diesem Song an. Bei dem Song, der mir jahrelang so viel bedeutet hatte. Nicht nur mir, sondern uns. Es war unser Song gewesen, ich konnte jedes Wort im Schlaf singen und ich war mir sicher heute noch Carlos’ Stimme in meinem Kopf zu hören, wenn ich mich genug anstrengte. Wie er es zum ersten Mal für mich gesungen hatte, damals in Spanien. Als ich noch nicht hatte wissen können, was das Leben für uns bereithalten würde. Und was dieses Leben aus uns machen würde, jetzt, Jahre später. Ich erinnerte mich nochmal an die Situation eben auf der Hochzeit, als der Song gespielt hatte. Carlos’ Blick war auch jetzt noch ein Rätsel für mich, aber eigentlich war es klar was es ihm bedeutet hatte: nichts. So wie er gesagt hatte. Und ich hasste mich selbst dafür, dass ein Teil von mir deswegen enttäuscht war. Denn ich wollte doch eigentlich nur, dass er glücklich war. Hatte ich immer gewollt. Nur hatte ich eben lange Zeit geglaubt, dass ich derjenige sein würde, mit dem er glücklich sein würde. Ich dachte, dass wir beide uns gegenseitig glücklich machen würden. Ohne das ich es aufhalten konnte, kam mir wieder eine Erinnerung. Besser gesagt war es die Erinnerung an etwas, was ich zu Carlos gesagt hatte, kurz bevor er Hero zum ersten Mal für mich gesungen hatte.
„Jetzt wo ich dich getroffen habe fühle ich mich ganz anders. Besser. Du machst mich glücklich.“
Ich hörte meine eigenen Worte ganz klar in meinem Kopf, als wenn ich sie eben erst ausgesprochen hätte. Es waren seit diesem Tag fast 8 Jahre vergangen und trotzdem hatte ich keine Sekunde daran gezweifelt. Er hatte mich glücklich gemacht. Und als er dann plötzlich aus meinem Leben verschwunden war, hatte er eben dieses Glück mit sich genommen. Nur leider wusste ich, dass ich selbst ihn erst dazu gebracht hatte zu verschwinden, also konnte ich am Ende nur mir selbst die Schuld daran geben.
Gerade als ich diesen Gedanken hatte, parkte ich meinen Wagen in der Tiefgarage des Hotels und musste erstmal einen Moment durchatmen. Ich umklammerte das Lenkrad und als ich spürte das mir eine Träne über die Wange lief, wischte ich sie hektisch weg. Als wenn mich hier jemand sehen könnte. Als wenn jemand wissen würde, dass ich immer noch nicht darüber hinweg war ihn verloren zu haben.
Der Rest meiner Nacht verlief ähnlich. Ich versuchte zu schlafen, wachte aber immer wieder auf weil ich mir sicher war irgendwo Hero zu hören. Dabei war es in dem dunklen Hotelzimmer vollkommen still und es war einzig und allein mein Kopf, der weiterhin nicht loslassen konnte. Der sich immer noch an die Dinge klammerte, die uns damals miteinander verbunden hatten. Ich fühlte mich wie ausgekotzt als ich am nächsten Morgen wach wurde. Und natürlich überlegte ich einfach nicht hinzugehen. Aber James hatte mir in der Zwischenzeit diverse Nachrichten geschickt und nochmal gedroht, dass Lily mich im Zweifel zu Hause besuchen würde, wenn ich es wagen würde nicht aufzutauchen.
Ich schaffte es irgendwie mir einzureden, dass es vielleicht sogar gut wäre hinzugehen. Das ich dadurch feststellen würde, dass das alles gar nicht so dramatisch war. Das ich Carlos heute sehen würde und merken würde, dass meine Emotionen von gestern Abend nur mit der allgemeinen Situation zu tun gehabt hatten. Und Hochzeiten sorgten ja sowieso immer dafür, dass man etwas emotional reagierte.
Also fuhr ich zu dem Hotel, dessen Adresse James mir geschickt hatte und als ich in das Restaurant trat, entdeckte ich ihn sofort. Carlos saß bereits am Tisch und unterhielt sich gerade mit Sirius. Dieser war es auch, der mich als erstes entdeckte. Er sprang von seinem Stuhl auf und winkte mich zu sich, als wenn er Angst hatte das ich sie übersehen könnte. Ich atmete nochmal tief durch, ehe ich langsam auf sie zuging. Ich versuchte Carlos nicht anzustarren und hatte das Gefühl, dass er das gleiche versuchte, indem er in seine Tasse starrte. Aber so war es auf jeden Fall leichter für uns beide. Ich müsste nur irgendwie dieses Essen überstehen und danach könnte ich endlich nach Hause fahren und so tun, als wäre das alles niemals passiert.
Nach und nach kamen dann auch die anderen, was in diesem Fall aber nur James, Lily und Jillian waren. Ich hatte ehrlich gesagt gehofft, dass es noch mehr Leute sein würden, da es so einfacher gewesen wäre mich von Carlos abzulenken. Der saß natürlich direkt gegenüber von mir und allmählich gingen mir die Dinge aus, die ich tun konnte um ihn nicht anzusehen. Es war in meinen Augen so absurd mit diesen Menschen zusammen an einem Tisch zu sitzen und einfach zu tun, als wäre nie etwas passiert. Als wären wir nicht gemeinsam durch die Hölle gegangen. Aber es schien so, als wäre ich der einzige der sich darüber den Kopf zerbrach. Einzig und allein Carlos hielt sich auch etwas aus den Gesprächen raus und sprach eigentlich nur, wenn er direkt angesprochen wurde. Dadurch erfuhr ich dann auch Dinge, die ich lieber nicht gehört hätte. Wie zum Beispiel die Tatsache das er mittlerweile hier in New York lebte. Und das auch noch zusammen mit seiner Freundin Olivia, mit der er nun schon 2 (??????) Jahre zusammen war. Ich umklammerte mein Messer in diesem Moment so fest, dass die Haut an meinen Knöcheln schon ganz weiß wurde. Was er dann noch dazu sagte, bekam ich gar nicht mehr mit, weil ich so damit beschäftigt war mir nicht anmerken zu lassen, wie gerne ich gerade einfach aufgestanden wäre. Ich hatte mich selten mehr Fehl am Platz gefühlt als in diesem Moment. Zusammen an einem Tisch mit den Personen, die meine Familie gewesen waren. Und die heute für mich nicht mehr als lose Bekannte waren, mit denen ich die schönste und auch schlimmste Zeit meines Lebens erlebt hatte. Wir teilten eine Vergangenheit, aber definitiv nicht unsere Gegenwart, geschweige denn eine Zukunft. Dann war da noch der Mann, mit dem ich vor hatte mein Leben zu verbringen, bis wir unsere Beziehung so dermaßen an die Wand gefahren hatten, dass wir uns jetzt nicht mal mehr in die Augen sehen konnten. Wäre das alles nicht so verdammt traurig gewesen, hätte ich vielleicht sogar gelacht. Nun da quasi alle Karten auf dem Tisch lagen und ich wusste was Sache war, war es still geworden am Tisch. Carlos sah aus, als würde er selbst am liebsten aufstehen und verschwinden. James biss sich auf die Unterlippe und schaute mich wieder mit diesem mitleidigen Blick an. Sirius wirkte einfach nur überfordert und Jillian, die mittlerweile scheinbar auch wusste was Sache war, schaute nervös zwischen Carlos und mir hin und her. Es war dann aber Lily die sich zuerst rührte. „Es reicht!“, schrie sie und knallte dabei ihr Besteck auf den Tisch. Alle Anwesenden zuckten heftig zusammen und jeder richtete seinen Blick auf sie. Sie war aufgestanden und funkelte Carlos und mich nacheinander wütend an. „Ich weiß es fällt euch schwer, aber es wäre außerordentlich nett wenn ihr euch mal für eine Stunde zusammen reißen könntet. Ja, wir wissen es: ihr seid nicht mehr zusammen und ja, es ist viel scheiße passiert. Aber wir sind doch immer noch Freunde, oder? Zumindest dachte ich das und ich dachte, dass ich mich auf euch verlassen könnte. Und das beinhaltet für mich auch, dass ihr mal über euren Schatten springt und zumindest so tut, als könntet ihr es in einem Raum aushalten. Wir versuchen hier alle unser Bestes und ihr sitzt nur da und tut so, als würden wir euch etwas böses wollen. Ich wollte das ihr herkommt, weil ich geglaubt habe, dass ihr mir diesen Gefallen tun könntet und eure eigene scheiße mal für einen Moment hinten an stellen könnt. Aber wie ich sehe habe ich mich da geirrt und ihr seid so gefangen in eurem dämlichen Kinderkram, dass ihr nicht mal das für mich und James tun könnt. Wisst ihr was? Ich wünschte, ich hätte euch einfach aufgegeben. Denn das habt ihr beide ja auch ganz erfolgreich mit uns gemacht. Das hier war ein Fehler, das weiß ich jetzt auch. Und es wäre vermutlich besser, wenn ihr verschwindet. Das könnt ihr ja sowieso am Besten.“
Als sie endlich fertig war, wurde es - falls möglich - noch stiller und ich war mir sicher, dass niemand von uns mit einer solchen Ansprache gerechnet hatte. Und leider fiel mir nicht mal besonders viel dazu ein, weil ich wusste das sie absolut Recht hatte.
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barbarafuhrer · 3 years
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24. März 2021: And now the end is near
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Ich merke, ich bin am Zusammenräumen, Vorbereiten für die Abreise am 1. April was natürlich Peter nicht gefällt. Er möchte mich am liebsten 24Std um sich herum haben oder mich um sich herum wissen auch wenn er selber fast nie verfügbar ist oder meistens mit dem Telefon am Ohr „oh but this one is really important for us“ Genau: for us… und hier sind wir beim grundlegenden Problem von meiner „Operation Marere“. Ohne Peter wäre ich nicht hier und ohne Peter würde ich wahrscheinlich auch nicht mehr hierher kommen. Das ist nicht die allerbeste Grundlage, vor allem wenn die Bedingungen sind, wie sie hier sind.
Es fehlt immer noch an so vielem, es hat nie genügend Geld um alles zu realisieren und die Bedingungen sind für mich (City-Girl, you remember?) einfach schwierig: mir ist es zu heiss, ich will mir nicht Gedanken machen darüber, ob ich jetzt Internet habe, ob das Wasser ausreichen wird, ob es grad Strom hat oder nicht. Ich will auch nicht für sämtliche Familienmitglieder verfügbar und verantwortlich sein oder für Freunde, die ein Café in Kilifi haben und mich vor Freude übers Wiederfinden um 00:40 h morgens mit Video anrufen um mich um Geld für ihre bevorstehende Herzoperation in Indien zu bitten. Ich will nicht einen neuen Lehrer anstellen und dann für seine ganze Familie und die Todesfälle in seinem Umfeld bezahlen müssen. Und daher stimmt halt das „aber ich mache das für uns“ von Peter nicht wirklich. Er macht es für sich und ich komme, um ihn zu sehen und meinen Beitrag bei Dingen zu leisten, die ich sinnvoll finde, wie z.B. das College oder den Talk in der Primarschule oder bei den Boyscouts. 
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Übrigens auf unserer Homepage nochmals zu sehen:
https://marerecollege.com/news-and-events/ 
Die Zoom Calls mit Freunden von mir etc. etc. diese Dinge machen Spass und ich habe auch Freude, wenn wir tolle Kuchen in unserer neuen Küchen backen können, wenn ich meine Rezepte weitergeben kann und die Leute mit Glacé aus der Eismaschine überraschen kann. Wenn aber der 3. und der 4. und der 5. Koch absagt weil er nicht einfach ein Salär kriegt sondern „Entrepreneurship“ zeigen soll dann zermürbt mich das. Wenn jemand in die Küche schaut und als erstes nach einer Klimaanlage fragt, dann weiss ich: diese Person wird es in Marere nie aushalten. Und wenn jemand den riesigen Deckel des Topfs braucht um DARAUF ein Feuer zu machen und sich dann zu wundern warum es ein Loch gibt grrrhhhh – da kann ich es nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Wenn ich aber wieder mein Netzwerk spielen lassen kann und für Cheira ein Medical Camp für die Ärmsten aufgleisen kann, wenn ich für die Fachhochschule Nordwestschweiz ihr Studentenprogramm für angehende Primarschullehrerauf die Beine stellen kann und wenn ich Musik machen und Singen und Tanzen kann: ja da laufe ich zu Höchstform auf und dann sieht man mir das Glücklichsein auf den Fotos auch wirklich an. Dummerweise kann ich das nicht separat halten und das Gesamtpaket beinhaltet halt wirklich alles.
Nach 4 Monaten ziehe ich ein gewisses Fazit: während der strengen Covid-Zeit in der Schweiz habe ich auf jeden Fall die richtige Entscheidung getroffen, hierher zu kommen und hier fast maskenfrei wunderbare Dinge zu erleben und zu geniessen war besser als zuhause in meiner Wohnung zu hocken und den eisig kalten Winter aus dem Fenster anzuschauen.
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Aber auch wenn ich emotional reich geworden bin: der (finanzielle) Preis ist hoch: mein Portemonnaie ist leerer als leer und meine Energie ist auch nicht auf dem Höchstlevel: es ist anstrengend in dieser Hitze mit den vielen unangenehmen Viechern, unzähligen Mücken- und anderen undefinierbaren Stichen, mit Tiefschlägen und grossen Fragezeichen für die Zukunft. Ich weiss: viele von euch würden es nicht einmal einen Monat aushalten hier, das schreibt ihr mir immer wieder und ich selber bin einfach hin- und hergerissen. Ich versuche bei MIR zu bleiben, mich selber zu fragen, was für MICH stimmt, immer wieder liebevoll zu mir selbst zu sein (habe gerade das Buch von Gerald Hüther gelesen: „Lieblosigkeit macht krank“ und auch wieder viel über mich selbst gelernt dabei. Und dort drin steht der Satz:
Wer sich selbst zu mögen beginnt, fängt an, die Welt und seine Mitmenschen mit anderen Augen zu betrachten: ebenfalls liebevoller.
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Daran arbeite ich (seit Jahren) aber leider haben noch nicht alle anderen Menschen dasselbe Buch gelesen… Spass beiseite: ich habe mich in den letzten Jahren extrem geändert, bin offener, grosszügiger und liebevoller mit mir und anderen geworden aber es hat alles seine Grenzen. Und Grenzen zu ziehen ist etwas, was ich hier auch lerne, auch wenn es manchmal auf eine ganz brutale und schwierige Weise geschieht. Nein ist nein und: dafür habe ich kein Geld ist: dafür habe ich jetzt kein Geld.
Ich werde mich in der Schweiz daran machen, Stiftungen und Foundations anzuschreiben und dort grössere Beiträge zu erhalten für die Weiterführung des College. Es muss einen grösseren Schub geben und die finanzielle Situation des NGOs muss besser werden, sonst ist es ein Dahinplänkeln. Denn, so wie ich in einem anderen Buch gelesen habe, das mir eine Afrika-Fan-Freundin empfohlen hat: Divide (auf Deutsch die Tyrannei des Wachstums: Wie globale Ungleichheit die Welt spaltet und was dagegen zu tun ist) ist das Nord/Süd Gefälle vor allem politisch gemacht und wird absichtlicht so gehalten. Daher ist es auch keine Lösung, dass wir aus reichen Ländern unseren Überschuss in ärmere Länder bringen sondern es muss grundlegende und vor allem politische Lösungen geben. Ich empfehle das Buch allen, die im NGO oder „Helfen“-Business tätig sind, denn man kann schon eine allzu romantische Vorstellung von Entwicklungshilfe haben – das ging mir vor Kenia auch so… Aus dieser Sicht macht es wieder Sinn, dass Peter sich eben politisch engagiert – auch wenn das nur ein Tropfen auf einen heissen Stein ist.
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  Peter hört mir ab und zu auch wieder einmal zu und wir haben vereinbart, dass es bezüglich Politik so weitergehen wird: er bewirbt sich im August 2022 (das heisst, die politischen Reden beginnen jetzt schon) für den Sitz des MCA = Member of the County Assembly für die Gegend von Jaribuni (Kauma). Das kann quasi mit einem Gemeindeammann gleichgesetzt werden (auch wenn die Gemeinde örtlich sehr sehr verteilt ist ohne geteerte Strassen…), der dann aber doch auch ins lokale Parlament von Kilifi County geht. Das ist zwar ein Heimspiel aber er muss trotzdem Kampagne machen und das bedeutet Geld. Ich bin nicht bereit auch nur einen Franken in eine politische Kampagne zu investieren, denn ich habe bereits erlebt, dass es verlorenes Geld ist. Ich werde ihn mit meinem „Brain“ unterstützen und das heisst: ich schreibe für ihn Manifestos, ich mache eine Website für ihn, ich unterstütze ihn mit Social Media etc. etc. und im nächsten Winter komme ich für eine kurze Zeit hier her. Danach aber erst wieder kurz vor den Wahlen, die am 9. August stattfinden werden, denn wir haben gemeinsam entscheiden: wird er gewählt, dann macht er eine Amtsperiode von 5 Jahren und wird nicht sein privates Geld reinstecken und so viel wie möglich für Jaribuni(Kauma) aufbauen wie es nur geht. Wenn möglich baut er auch einen Nachfolger auf, der dann von ihm übernehmen kann. Wenn er nicht gewinnt: dann heisst es „Hasta la vista“ (natürich auf Suaheli) und er kommt in die Schweiz und geht nur noch punktuell nach Kenia.
Ich weiss: beide Varianten werden vielleicht nicht genau so aussehen, aber das ist die Zukunftsplanung hier. Und ihr wisst ja: pole pole (langsam, langsam) und hakuna matata (keine Probleme)!!! Wir leben unsere schöne Beziehung weiter: mit allen Ups und Downs und vor allem spüren wir immer wieder: wir sind einfach füreinander geschaffen – und dieses Urvertrauen macht, dass auch aus schwierigen Phasen etwas Grandioses entstehen kann.
Und weil es einfach so schön war: letzte Woche waren zwei Profi-Musiker hier um unsere Instrumente auszutesten und zusammen haben wir geübt und gesungen – interessanterweise genau das Lied, das mir jetzt wieder durch den Kopf geht:
I did it my way und zusammen mit Peter: we do it our way – ganz ungeschminkt und voller Liebe!
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 Hier der Song: live performed in Marere:
https://youtu.be/oH_d1iKQ0-I  
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2ndcoming · 4 years
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Moderne Geschichten
*Samstag, 21. September 2019, 22:55 Uhr, San Francisco, Proberaum Arkenfrost, Zeitlinie 1; T minus 0 Tage*
Ben und Baal redeten über Baal's Buchprojekt und Filme und was wichtig war in Geschichten für modernes Publikum, bevor sie sich wieder an die Songs setzten.
"Weißt du, es muss immer extrem sein. Die ganze Welt muss bedroht sein von einem ultimativen Übel. Man muss an das Zielpublikum denken. Die sind vom Fernsehen geprägt. Superhelden, Crash Boom Bang. Keinen interessiert mehr etwas gewöhnliches. Wenn es ein Ausschnitt aus einem gewöhnlichen Leben ist, muss es entweder witzig und absurd sein, oder jemand hat ein megakrasses persönliches Schicksal und befreit sich daraus heldenhaft. Man muss immer im Kopf haben, dass es auch ein Kinofilm sein könnte, sonst erregt es nicht genug aufsehen."
"Ich würde gerne mal BattleTech als Kinofilm sehen."
"Battletech?"
"Kampfroboter. Die Menschheit hat sich kreisrund im Universum ausgebreitet und es sind vielleicht 100 Systeme oder so kolonisiert. 2000 Jahre in die Zukunft. Sehr politisch, und alle machen Krieg mit riesigen Kampfrobotern. Aber sehr auf physikalisch korrekt getrimmt."
"Michael Bay oder was?"
"Ja nee, mehr wie Kriegsfilme, die sehr real wirken, die Maschinen sind nicht so perfekt, aber trotzdem konventionellen Panzern und so überlegen. Titanfall hat sich das ein bisschen abgeguckt. Dieses Computerspiel."
"Tja, als Computerspiel taugt sowas, aber für Kino ist das zu weit weg vom Zuschauer."
"Vielleicht als Serie. Könnte man vielleicht so machen wie Game of Thrones."
"Ja, die Leute stehen auf Sex und Gewalt und Krieg. Hauptsache man bedient die Schreibklischees. Fantasy braucht Krieg, Herr der Ringe Publikum. Oder Sex, Game of Thrones Publikum. Science Fiction muss das Star Wars Publikum ansprechen. Monster und Angst sind immer gut, das zieht Leute. Romantik muss witzig sein und ne moralische Lektion haben. Für alles gibt es ein Schema F. Man schreibt immer für einen Markt."
Ben machte ein HMMM-Geräusch. "Scheiße man, ist das nicht langweilig? Ich würde mich freuen, wenn es mal was Neues gäbe. Nicht immer nur die gleiche Scheiße. Und ich finde Science-Fiction sollte Fragen aufwerfen, philosophisch sein. Und dabei nah an den Fakten. Eine Zeitreisegeschichte zum Beispiel sollte immer zuerst erklären, wie Zeitreisen funktionieren, und sich dann auch an die Logik halten, sonst nervt das nur."
"Interessantes braucht kein Mensch. Spannung braucht man. Philosophisches ist öde. Emotion ist wichtig. Du muss sie dazu bringen, die Buchseiten umzublättern. Cliffhanger. Pageturner. Es gibt feste Erzählstrukturen, die funktionieren. Alle nutzen das. Disney. Hollywood. Alles dieselben Strukturen, aber halt weil sie funktionieren. Dann macht man jede Menge Fortsetzungen, Serien, und verdient fett Kohle."
"Wenn ich schreiben würde, würd’ ich versuchen, Kunst zu machen. Etwas Außergewöhnliches halt. Außerdem ist das echte Leben doch interessant genug. Ich meine wir haben hier ‘ne waschechte Metalband! Wir kiffen. Wir haben Spaß!"
"Sicher, Hauptsache man arbeitet mit den Klischees. Das Publikum muss sich wiederfinden, und das, was die Leute glauben zu wissen. Das gibt denen ein gutes Gefühl, wenn alles so ist, wie die sich das eh schon vorstellen.  Und alles schön einfach halten. Die müssen am Ende ja alle begreifen, worum es geht. Man will ja Kohle verdienen mit den kleinen Wichsern."
"Klischees sind doch überstrapaziert. Wär’ das nicht toll, wenn man mal gar nicht das Vorfindet, was man erwartet? Irgendetwas … außergewöhnliches?" Ben sah auf seine Armbanduhr, dann zur Tür.
"Weißt du, die Jugend von heute sind dein Zielpublikum. Und für die ist absolut alles außergewöhnlich. Am besten schreibt man mit einem Ich-Erzähler, da können die sich am besten reinfühlen. Unsichere, kleine Wichser, die aber irgendwas magisches haben, womit sie dann die Welt retten können, nachdem sie ihren Ben Kenobi gefunden haben. Eine schöne Lehrgeschichte, wie bei Karate Kid. Erst ist der Protagonist dumm und wird verdroschen, dann lernt er ‘ne wichtige Lektion, und am Ende verhaut er den Bad Boy."
"Wenn das mal in echt so wäre, dass die Leute etwas lernen würden, im Kern bleiben die doch eh immer gleich."
"Naja, so eine Geschichte muss ja nicht realistisch sein, alle großen Geschichten drehen sich darum, dass die Hauptfigur sich sehr verändert und die Lektionen des Lebens lernt, damit die Leute auch am Ende des Buches irgendeine Lektion gelernt haben und dir eine gute Amazon Bewertung schreiben."
"Naja, ich glaube, Schreiben wäre nichts für mich."
"Das glaube ich auch." Baal lachte. "Wollen wir uns nochmal an die Songs setzen?"
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afaimsblog · 4 years
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2020 Awards: Das beste aus dem letzten Jahr
2020 war nicht gerade ein sehr angenehmes Jahr, aber wenn man sich bemüht kann man vielleicht doch ein paar Highlights in Form eines Jahresrückblicks finden.
 Neue Filme gab es im Kino im Grunde nur in den ersten paar Monaten, danach eher selten und vor allem auf Stream, wenn überhaupt. Deswegen war der beste Film des Jahres relativ konkurrenzlos Sonic the Hedgehog. Endlich mal eine gelungene Videospielverfilmung, die anders genug als die Spiele ist um allen Spaß zu machen und genug Verbindungen zu der Franchise aufweist um Fans ebenfalls Spaß zu machen. Eigentlich hätte der Film viel früher ins Kino kommen sollen, aber nach den Problemen, die der erste Trailer verursacht hatte, musste Sonics Design komplett neu gemacht werden und statt auf Realismus setzte man auf das Kindchenschema und tatsächliche Nähe zum Urdesign des Charakters und der Unterschied macht einiges aus.
 Auf Grund der mangelnden Menge an Filmen ist die beste Fortsetzung des Jahres „Jumanji: The Next Level“. Eigentlich schon im Dezember erschienen, ist der Film trotzdem von der Mehrheit der Menschheit erst ab Januar angesehen worden, daher zähle ich ihn als 2020er Film, und er war der einzige Film, den ich in diesem Jahr im Kino gesehen habe. Statt dem gleichen wieder, spinnt er Ideen aus Teil 1 weiter, erweitert die Handlung um neue Elemente und neue Charaktere und ist dabei sowohl clever als auch unterhaltsam und emotional geblieben.
 Der beste Film, den ich 2020 gesehen habe ist aber Knives Out. Vermutlich müsste ich diesen als den besten Film des Jahres nennen, aber nur weil er hierzulande erst 2020 in die Kinos kam, ändert das nichts daran, dass es sich um einen 2019er Film handelt. Und was für einen. Agatha Christie in der Post-Moderne, wenn man so will. Unbedingt anschauen.
 Der Mangel an Blockbustern führt auch dazu, dass ich den Award für die beste Kampf-Choreographie des Jahres an Birds of Prey vergebe. Im Finalkampf hat jeder Charakter seinen individuellen Kampfstil, was ein gekonnt durchchoreographierte Action-Sequenz ergibt, die auf Practical Effects setzt, was man selten genug in Comicverfilmungen sieht. I like it. Wenn es je wieder Filme geben sollte, hätte ich gerne mehr hiervon.
 Jenseits des Kinos hat Ryan Murphy endlich einen Musical-Film gemacht, und ja man merkt den Unterschied zwischen jemanden von Fach und all den anderen dort draußen. Daher freut es mich mit der beste Regie des Jahres Ryan Murphy für The Prom (Netflix) auszuzeichnen, auch wenn ich nicht verstehe warum der beste Song und James Cordnens großer Moment in den Abspann wandern musste. Dafür hat der Film aber auch das beste darstellersiche Comeback eines Stars, der nie weg war, in der Form von Meryl Streep. Nach der „Mama Mia 2“-Frechheit war das auch dringend notwendig!
 Damit gehen wir weiter in die Welt der Serien.
 Die beste beste Network Serie des Jahres war natürlich wieder einmal Legend of Tomorrow mit seiner mittlerweile fünften Staffel. Staffel 6 wird wild, aber hoffentlich nicht die letzte der Serie sein. Die beste Pay-TV-Serie des Jahres kann man bei uns auf Netflix ansehen, in der US aber nur über Kabel empfangen: Snowpiercer begeistert auch in der Serienversion und die zweite Staffel wird schon im Januar ausgestrahlt.
 Die beste Streaming Serie des Jahres war The Umbrella Academy mit ihrer zweiten Staffel. Eine dritte Staffel wird es auf jeden Fall geben, was uns alle sehr freut. Den Award für die beste Mini-Serie oder Neue Serie kriegt dieses Jahr ebenfalls Netflix für „Hollywood“. Jene Kritiker, die bemäkelt haben, dass sich die Serie nicht an die historischen Fakten hält, haben offenbar nicht mitbekommen, was die Grundidee hinter der Serie war, und sich nie den Trailer angeschaut.
 Die beste DVD Veröffentlichung des Jahres ist die Serienversion von Watchmen von HBO. All jene von uns die kein Sky haben, wussten diese sehr zu schätzen. Auch wenn die Schwachpunkte der Serie gerade alles das, was sie vom Comic übernommen und weiterentwickelt haben, waren, sind, ist es eine wirklich spannende gut gemachte Eventserie, die man gesehen haben sollte und die erstaunlich politisch aktuell für 2020 war.
 Neben vielen neuen, ging in diesme Jahr auch viel  zu Ende. Aus all diesen Enden ist das beste Serienende das von Agents of Shield. Nachdem die Serie eigentlich mit der fünften Staffel zu Ende gehen sollte, haben sie beim zweiten Versuch auf epische Tragik verzichter und stattdessen ein Ende für die Fans gemacht. Gewisse andere Serien, die dieses Jahr ebenfalls zu Ende gegangen sind, hätten das vielleicht auch in Betracht ziehen sollen.
 Die beste TV Episode des Jahres war „The One where we‘ re trapped on TV“ (Legends of Tomorrow 5x13). Marc Guggenheim hat in seinen Regiedebüt so richtig aufgedreht, und Legends hat seine verrückteste Episode bis dato vorgelegt, in der es wie der Titel schon sagt, im Grunde ums Fernsehen geht. Im Gegensatz dazu war die überhypteste TV Episode des Jahres „A Certain Doom“ ( The Walking Dead 10x16) – durch Corona verschoben wurde die Folge so lange hinausgezögert, dass sie letztlich von den Zusehern entweder als die beste Folge aller Zeiten oder als größte Enttäuschung seit langem angesehen wurde – in Wahrheit war sie weder das eine noch das andere. Es war ein solides Staffelfinale (was sie jetzt aus komplizierten Gründen allerdings nicht mehr ist), das aber auch gut gezeigt hat, dass die goldenen Zeiten der Serie lange hinter uns liegen und die Entscheidung sie nach einer weiteren überlangen Staffel zu beendet mehr als nur gerechtfertigt ist.
 Das beste Crossover des Jahres ist immer noch „Crisis on Infinite Earths“ aus dem Arrowverse, dessen hinter Hälfte im Januar zu sehen war. Uns hier zu Lande fehlt leider immer noch irgendeine Form von Ausstrahlung von dem wichtigsten vierten Teil, aber der wird sich wohl erst Mitte nächsten Jahres auf Netflix einfinden, wenn überhaupt.
 Der beste Guest Star des Jahres war John Barrowman, der als Captain Jack Harkness zu Doctor Who zurückgekehrt ist. Und das im Neujahrsspecial gleich noch einmal tun wird. Die Rückkehr des Jahres fand auch in New Who statt und betrifft den Master, der mit neuem Darsteller verrückter als jemals zuvor zurückgekehrt ist.
 Der beste Antagonist des Jahres war letztlich doch Beta (The Walking Dead), dessen Absturz in den vollkommenen Wahnsinn sehr unterhaltsam war, aber leider nur sehr kurz ausgefallen ist.
 Der beste neue Charakter des Jahres in einer Serie stammt dieses Mal aus einer deutschen Serie und war Eva in „Dark“.
 Das OTP des Jahres fand sich dieses Jahr auf Netflix in „The Haunting of Bly Manor“: Dani und Jamie sacken diesen Preis locker ein.
 Das Internet jedoch ist wohl geschlossen eher anderer Meinung, da die Szene die das Internet dieses Jahr zerbrochen hat aus „Supernatural“ stammt: Castiels Abschied von Dean hat viele Fanträume erfüllt, war aber vage genug um Leugner nach wie vor weiter leugnen zu lassen (außer in gewissen Synchro-Fassungen, die das Internet gleich noch einmal zerbrochen haben).
 Die beste darstellerische Leistung des Jahres stammt dieses Mal von Matt Bomer, der in der dritten Staffel von „The Sinner“ auf Netflix begeistert hat, wenn er dabei auch unverzeihliche Dinge mit seiner Haarpracht getan hat.
 Die seltsames Namensgebung des Jahres betrifft Baby Yoda aka The Child aus „The Mandalorian“, den wir jetzt wohl Grogu nennen müssen. Warum?! Sollte er nicht einen süßen Namen haben?!
 Abseits vom Bildschirm war die beste Comic-Serie des Jahres Peter Davids „Maestro“ (Marvel), dem Prequel zu „Future Imperfect“. Wir hatte nie damit gerechnet es vorgesetzt zu bekommen, doch wir danken PAD sehr dafür.
 Das beste Buch des Jahres unterdessen wurde von Suzanne Collins verfasst. „The Ballad of Song Birds and Snakes“ ist das „Hunger Games“- Prequel, was uns daran erinnert, warum diese Frau eine Meisterin ihres Faches ist, deren Bücher wird nicht lesen sondern geradezu verschlingen, während wir uns zugleich die Haare raufen und uns fragen, was nicht mit uns stimmt, weil wir uns so etwas deprimierend hartes antun.
 Das bestes Album des Jahres wurde verschoben heißt aber trotzdem noch zu Recht „Bon Jovi 2020“ und enthält einige 2020 relavante Songs, für die andere wohl vom Album weichen mussten, aber wir nehmen es trotzdem dankend so wie es jetzt ist an.
 Das waren also die Highlighst des Jahres. Sie waren rar gesät, aber es gab sie. Es war also nicht alles an diesem Jahr nur schlecht, wie ihr seht.
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carpetcrawler85 · 4 years
Text
Sebas große Abrechnung
10,5 Jahre Jugendreferent – wie es wirklich war
Hach!
Wollte doch immer schon mal eine reißerische Überschrift über einen Text setzen. Clickbait und so 😊
Bei den Zeitungen, die mit diesen Methoden Leser*innen erreichen (wollen), kommen danach viele Bilder aber wenig Text. Das wird aber hier eher umgekehrt sein, weshalb ich gut damit leben kann, wenn dieser zu lange Text vielleicht von 10 Leuten zu Ende gelesen wird. Und das mag schon optimistisch sein. Vielleicht, wo Du gerade schon dabei bist, gehen wir wenigstens zusammen ins Vorwort? Na komm…
Vorwort
Ich zitiere!
Allerdings keine großen Autor*innen, Philosoph*innen oder gar Prophet*innen. Nee nee. (Exkurs: Das Problem bei Zitaten ist ja, dass sie eben nur einen kleinen Kern treffen. Wie ein Vergleich, der eben einen Aspekt einer Sache in den Vordergrund rückt und mit etwas in Bezug setzt. Schon beim Aussprechen eines Vergleichs merke ich häufig, dass es nicht zu 100 % passt. Und dann – habe ich gelernt – hinkt der Vergleich nicht, sondern er macht unglücklich. Und da mir nichts ferner liegt, als jemanden unglücklich zu machen, vergleiche ich nicht und nehme auch keine Aussage aus einem anderen Kontext. Bleibt folgerichtig nur: Eigene Worte finden und mich selbst zitieren. Was in diesem Fall schlicht meint, dass ich die folgenden Zeilen schon oft gesagt habe.)
Es ist nämlich so: Als ich in Frömern aufgehört habe, flog ich ja nach Neuseeland. Einmal raus. Puffern. Abstand. Kopf frei für Neues. Spüren, was wichtig ist. Kraft tanken. All dieses Zeugs, was man sich vornimmt, wenn man sowas macht. Hat übrigens irgendwie auch geklappt. Trotz oder auch ein bisschen wegen Corona. Jedenfalls hatte ich Zeit zum Denken ohne große Ablenkungen. Zeit für Augen, Ohren, Hirn und Herz auf. Und zack, da is‘ mir was klar geworden:
Die letzten 15 Jahre - Ich würde jeden Schritt wieder so gehen!
Alle Entscheidungen, alle Abwägungen und Kompromisse, all das Tun und das Lassen: würde. ich. alles. wieder. so. tun. Auch das, was weh tat. Weil es eben manchmal auch weh tun muss und jeder Schritt für etwas gut war. Auch die Fehltritte, die gruseligen Geschichten und die dummen Dinge. Es hat sich alles irgendwie gelohnt. Und für diese Erkenntnis allein hat sich der Neuseeland-Exkurs gelohnt.
Ja, ich weiß, dass dabei auch Fehler passiert sind, ich Menschen nicht gerecht geworden bin und vor allem meiner Familie und auch meinen Freunden nicht immer die Aufmerksamkeit geschenkt habe, die sie verdient gehabt hätten in den Jahren. Das weiß ich. Und das tut mir leid. Es hat sich – das soll aber keine Rechtfertigung sein – so angefühlt, als war dafür Verständnis vorhanden: „Seba? Der kommt erst später. Aber so ist das halt.“ Und wenn ich dann kam: offene Arme. Kaum ein Geburtstag an einem Samstagabend, an dem ich in den letzten Jahren pünktlich war, weil eben meist noch vorher was zu tun war oder wir irgendeine Veranstaltung in den Jugendräumen hatten. Nicht nur nicht pünktlich, oft kam ich erst nach Mitternacht. Partyparty. Aber für die Momente, in denen ich wirklich gefehlt habe und es vielleicht nicht mal gecheckt habe, bitte ich um Entschuldigung.
Zu der zufriedenen Erkenntnis jedenfalls, dass die Wege und Schritte der letzten Jahre gut waren, gehört ausdrücklich auch der Wechsel nach Nordwalde. 10+ Jahre Frömerner Jugendarbeit. Und dann – dann ist eben auch einfach der Zeitpunkt für etwas Neues.
So. Wer möchte, kann jetzt aufhören zu lesen. Falls Du aber diesbezüglich noch unentschlossen bist, kommt jetzt ein Ausblick auf die nächsten Abschnitte...
Ausblick
Warum so ein Text? Nicht so sehr für Dich, der/die Du noch zu lesen scheinst. Aber es gab da so eine Verabschiedung im April... oder eben nicht, denn: Corona, Verabschiedung I. Dann wäre eine im Oktober gewesen. Aber aus selbem Grunde Verabschiedung II.
Tja, und wie soll ich sagen: Wenn man einige Jahre so intensiv „an was“, man könnte fast sagen „in was“ gearbeitet hat (Gott weiß, dass es mehr als das war!), dann ist es unglaublich merkwürdig, wenn das ganze keinen, ich sag mal zelebrierten Endpunkt bekommt. Ehrlich gesagt tröstet mich nur, dass ein großer Haufen gewaltig astreiner Supermenschen im Oktober 2019 mein 10jähriges Dienstjubiläum zu einem unfassbar tollen Tag gemacht hat. Aber das war kein Abschied. Das war Jubiläum. Gefühlt bin ich nach 10+ Jahren in einen Flieger nach Neuseeland gestiegen und war wech. Klingt das irgendwie mimosig? Wenn ich meine eigenen Zeilen gerade so lese, denke ich: ja. Nur so fühlt es sich gerade eben auch an. #Mimimi.
Mir geht es dabei nicht darum, dass ich kein Dankeschön oder sowas erhalten habe. Es fühlt sich einfach nur falsch an, wenn etwas auf diese Weise so völlig ohne einen Punkt endet
Da fehlt einfach was.[1]
Da ich also nun 2x nicht die Chance hatte, vor Euch zu treten und zu sagen, wie ich das eigentlich alles so fand – was bleibt mir anderes übrig, als es aufzuschreiben? Meist bin ich gut damit gefahren, das Herz auf der Zunge zu tragen, auch in Situationen, wo dies zunächst unangemessen erschien. Und daher muss das jetzt auch am Ende des Weges so sein. Und nun eben für’s Erste auf diese Weise.
Wenn ich mir so eine Verabschiedung vorstelle…: Aus Höflichkeit hättest Du wohl zugehört, wenn ich was gesagt hätte. Oder Du wärst wenigstens nicht raus gegangen. Aus Höflichkeit wiederum hätte ich mich einigermaßen (!) kurzgefasst. Jetzt können wir beide befreit agieren: Ich schreibe jedes Wort, das ich schreiben möchte und Du kannst einfach aufhören zu lesen und niemand muss böse sein. Wenigstens ein positiver Aspekt der ausgefallenen Verabschiedung! Bitte vergiss am Ausgang nicht die Kollekte, falls Du jetzt „aussteigst“.
So. Falls Du Dich tatsächlich aber für den angekündigten Ausblick interessierst, hier ist er endlich:
Ich glaube, der Impuls zu diesem Nachruf kam schon, als mein lieber Freund David mir im April einen Link schickte (das ist jetzt btw der erste und letzte Name in diesem Text!). Ein Link zu einem Video, einem Songimpuls, wie es sie viel in diesen Corona-Hochzeiten gab. Naja, dachte ich: noch so ein Video mit Musik aus dem Wohnzimmer. Er spielte dann aber Leicht von Mikroboy. Viele in der Jugend wissen, was (mir) dieses Lied bedeutet und wie viel ich darin sehe. Nicht nur Dinge, die wir konkret getan haben. Eher sowas wie Sammelgefühle. Ich sehe da Portugal, Norwegen, weil das Album in dem Freizeitjahr rauskam. Ich sehe Tauziehen beim Gemeindefest, Abfahrt vom Gemeindehausparkplatz, Tanzfläche um 2.30 h und faste jede*n Mitarbeiter*in der letzten 10,11,12 Jahre. Wie eine Musik-Bild-Video-Collage läuft das vor meinem inneren Auge ab. Ein Lied wie auf dem Punkt. (Das konnte davor nur der gute Phosphormann so einigermaßen). Und das spielt der David. Toll <3!
Und, wir sind jetzt wieder in Davids Videolink, dann – das ist mir noch nie passiert – hat er mir einen Song gewidmet! Es war die Zeit meiner ersten ausgefallenen Verabschiedung und er wusste, dass er an dem Ersatztermin nicht können würde. Also Songwidmung. Wow. Ich war gerührt. Und gespannt.
Niemand konnte damit rechnen, was dann passierte!
Ähm. Sorry… erneuter Clickbait-Reflex….
Ein paar warme Worte und den dann gespielten Song kannte ich nicht: Kapelle Petra – Weltkulturerbe. Ich schreibe so viel davon, hier ist der Link 😊
https://www.youtube.com/watch?v=R0ScJnj_wjs&feature=youtu.be
Bohr ey. Das ging runter wie Öl. Gänsehaut. Ein paar Kullertränen. Manno, war ich gerührt.
Es tut mir leid. Die Zeilen erzeugen so viel in mir, ich muss darüber reden, schreiben. Vielleicht bin ich sogar etwas froh, dass ich den Song nicht live im Dabeisein von Leuten in der Kirche zum ersten Mal gehört habe. Das wäre vielleicht etwas zu viel für mein kleines Herz geworden.
Entsprechend wird der folgende Text (ich tu‘ die ganze Zeit so, als käme noch ein großer Text, doch in Wahrheit sind wir schon mitten drin^^) ein paar Dinge aus den letzten 10-15 Jahre ansprechen. An der einen oder anderen Stelle wird’s etwas emotional, aber nicht übertrieben sein. Das wirst Du, wenn Du soweit kommst, vielleicht anders sehen. Und da sind wir mal gerade bei einem Grundproblem angelangt: Ich trage so unglaublich viele Dinge in meinem Herzen und in meinem Kopf aus dieser Zeit. Erlebnisse, Gefühle, Lieder, Erinnerungen. Die sehe ich manchmal aufploppen, wenn ich langjährige Weggefährt*innen ansehe, wenn ich eine bestimmte Türe öffne, wenn ein Stichwort fällt. Und dann ist Feuerwerk im Kopf und ein hüpfendes Herz im Brustkorb. Aber das ist nur in mir, auch wenn es sich so anfühlt manchmal, als sei es „in uns allen“. Diese gefühlsmäßige positive Verallgemeinerung ist unzulässig und gefährlich. Aber immerhin bin ich mir dessen bewusst. Also: es wird subjektiv wie die Sau; Du findest ganz viel Projektion und Überhöhung. Ja und ganz sicher auch pathetisches Geschwurbel. Lass ich mir aber jetzt auch nicht nehmen, dieses Pathos. Punkt.
Zur Gliederung konkret: Inhaltlich freue ich mich zu benennen, was alles scheiße war. Damit fange ich auch an, denn man soll mit dem Guten enden. Dann gibt es Sachen[2], die ich vermisse. Das ist das zweite. Dann wird es metaphysisch oder so, wenn ich darüber nachdenke, warum es eigentlich an vielen Stellen einfach gut war. Aber bis hier hin bist Du sicher eh nicht mehr dabei.
was scheiße war!
Tja. Wenn man sich in einen Job auf eine bestimmte Weise investiert, läuft man Gefahr auch mal ins Leere zu rennen. Bei der Arbeit mit Menschen ist das nicht risikofrei, mitunter enttäuschend. Ich bereue nichts, sagte ich. Nur die eine oder andere Bremse zu einem früheren Zeitpunkt hätte mir gutgetan. Es gab manches, was ich tat, das nicht hätte sein müssen, aber Kraft und v.a. Zeit gekostet hat. Manchmal haben dann Leute darunter gelitten, weil sie umsonst mit mir gelaufen sind. Das tut mir leid. Und ich hoffe, dass mir das verziehen wird.
-          Insgesamt tut mir leid, wenn ich Leute verletzt habe. Das wird sicher häufiger vorgekommen sein, als mir lieb ist. Weil ich vielleicht Erwartungen nicht erfüllte, Versprechen nicht hielt oder mir was rausrutschte, was ich nicht hätte sagen sollen und dürfen. Zu viel Druck, zu viel Ambition. Oder zu wenig Support. Da fällt mir aus dem Stand manches ein. Oft – Gott sein Dank – konnten wir das klären, glaube ich zumindest. Aber ein paar Schrammen bleiben immer. Das will ich jetzt nicht wegwischen oder mit einem „wo gehobelt wird, fallen Späne“ abtun. Nee. Ist passiert. War scheiße. Und oft meine Schuld, meine Unfähigkeit, mein Nichterkennen.
-          Manches habe ich mir vorgenommen, was ich nicht einlösen konnte. Insgesamt bleibt bei manchen Baustellen ein Gefühl von unfertig. Das könnte daran liegen, dass immer neue Visionen und Ideen auftauchten und somit „die Jugend“ stets Dauerbaustelle war. Damit habe ich wohl einige über lange Zeit verrückt gemacht. Und mit dafür gesorgt, dass es, was das angeht, nie wirklich zur Ruhe kam.
-          Wir konnten nicht jede*n erreichen. Gut, das kann auch nicht der Anspruch sein. Und doch zeigt ein Blick z.B. in die Konfilisten der letzten Jahre: Vielen hat eben auch nicht gefallen, was wir so taten als Ev. Jugend. Für manche war es nichts. Und das ärgert mich. Da hätte ich gern „mehr“ erreicht. Vielleicht war es auch nicht so sehr das „Produkt“, denke ich manchmal, sondern die „Werbung“ dafür, die nicht ansprechend genug war. Wie macht man Außenstehenden klar, was es mit einer Person machen kann und was man davon haben kann, wenn man bei der Ev. Jugend Frömern mitmacht? Fragt man Ältere, sagen sie wundervolle Dinge, die man retrospektiv halt so sagt. Aber das sind eben nicht die Dinge, die einem helfen (also z.B. die Hemmschwelle senken) oder überzeugen (also z.B. Interesse an einem konkreten Inhalt oder einer konkreten Möglichkeit generieren), dem Ganzen eine Chance zu geben und erstmal einfach dabei zu sein. Jede verlorene Seele (#Pathosalarm) tut mir leid.
-          Ich kann vieles als Vermutung benennen, was schwierig war aus meiner Sicht. Was ich wohl am schlimmsten finde, sind die Dinge, die ich nicht bemerkt habe. Auf manches wurde ich feedbackmäßig hingewiesen, weil Einzelne den Mut dazu hatten. Aber vieles wird für immer verborgen bleiben. Und das ist irgendwie hart. Schwierig ist also, dass ich Leuten auf die Füße getreten habe, ohne es zu merken und ohne es zu wissen. Das schmerzt.
-          Ehrlich gesagt möchte ich auch etwas anmerken, das nicht von mir ausging (ein Textteil muss ja der Überschrift gerecht werden). Es gab auch Menschen, echte Personen, die es mir schwer gemacht haben. Da fallen mir – was ein gutes Zeichen ist – keine fünf ein. Aber wenn, dann waren es durchaus härtere Brocken. Und wenn ich was nicht leiden kann, dann wenn sich jemand jemandem oder einer Sache in den Weg stellt und die Gründe nicht sachlich oder überhaupt nicht erkennbar sind. Oder sogar wirklich feindlicher Natur. Leider musste ich das erleben. Positiv war: Manche sind mir dann zur Seite gesprungen oder haben mich gestützt. Manche hätte ich mir an meiner Seite gewünscht.
Alles in allem muss ich sagen, dass die Herausforderungen gangbar waren. Auch, weil ich viel Hilfe hatte und noch mehr Hilfsangebote. Du kannst Dir gar nicht vorstellen, wie sehr allein die Frage „kann ich Dir helfen?“ schon gutes bewirkt. Oder es war Hilfe, die ich mir gesucht habe. Von diesen Sätzen dürfen sich – glücklicherweise – viele angesprochen fühlen. Ich fühle mich unterm Strich unglaublich gesegnet, dass die Herausforderungen sich im Grunde alle lösen ließen. Dank Deiner Hilfe.
 was ich wirklich vermisse
Wenn ich ehrlich bin, klage ich auf hohem Niveau. Das kann ich sagen, denn viele meiner Kolleg*innen haben sich in einem (kirchengemeindlichen) Umfeld wiedergefunden, das weit weniger fruchtbar und wertschätzend war. Die Tatsache, dass ich die Zahl der mir entgegen geschlagenen Anfeindungen an einer Hand abzählen kann, ist für ein so langes Dienstverhältnis in streitbarer Position durchaus ungewöhnlich. Also was soll’s!? Ich habe das Gefühl, allen noch in die Augen gucken zu können, denen ich begegnet bin, auch wenn es zwischenzeitlich vielleicht mal schwierig gewesen ist. Und auch wenn einige Augenpaare nicht zurück gucken: Ich bin ein bisschen stolz auf diese Quote.
Liest eigentlich noch jemand mit?
Jetzt kommt eine kleine Liste mit Sachen, die ich wirklich im Herzen vermisse:
Freizeiten! Ja, kein Sommer ohne Freizeiten. Wenig, was so ambivalent ist: Die sommerlichste Zeit des Jahres? Seba ist kaum zu Hause. Bei der Abreise Sätze wie „schönen Urlaub“ aber auch „Respekt, dass Du mit einem Haufen 16jähriger zwei Wochen losfährst und die Verantwortung trägst!“. Gerade diese Ambivalenz aus gestresster Entspannung und druckvollem Genuss haben einen großen Teil des Reizes ausgemacht. Das Hochgefühl, mit einer tollen Gruppe eine Freizeitetappe zu bewältigen, gab mir immer total viel. Dafür habe ich die Konfliktsituationen gern in Kauf genommen, die organisatorischen Risiken getragen. Und im besten Fall sind wir daran ja auch noch gewachsen. Jedenfalls: Was einem so viel Gutes gibt, darf auch mal Kontrastseiten aufwerfen! Und doch, gerade bei den Fahrten mit den Jugendlichen unter 16 Jahren: Schlaflose Nächte. Pläne schmieden und verwerfen, neu schmieden, neu verw… oder nee: doch durchführen. Ausgiebige Feedbackrunden. Spülen bis in die Nacht. Diskutieren bis zum Morgengrauen. Capture the Flag. Werden eigentlich alle satt? Habt Ihr genug getrunken? Großstadtausflüge mit Dorfkindern. Schwimmen gehen. Spieleabende. Viele knappe Entscheidungen. Manchmal Glück, manchmal Geschick. Immer Gefühl. Für mich genau das, was ich vor Augen habe, wenn jemand davon spricht, dass etwas „positiver Stress“ sei.[3] Ich erinnere auch gut das besondere Gefühl des Nachhausekommens. Der Gruppe verbunden, das Hochgefühl der letzten Tage noch im Herzen und physisch wieder im Alltag. Nicht selten war ich in den ersten Tagen noch paralysiert und begeistert von den Teilnehmenden und Mitarbeitenden. Was für tolle Menschen waren das in all den Jahren, mit denen ich unterwegs sein durfte?! Die Wahrscheinlichkeit, dass Du noch mitliest und einer dieser Menschen warst, scheint mir hoch. Danke für Dein Herz.
Unterwegs waren wir immer mal wieder auch im geliebten Bulli…
Etwas ganz Banales: Bulli fahren. Und dabei besonders: In den Rückspiegel schauen! Meistens saßen da, wenn nicht schlafende dann aber müde-glückliche Menschen. Inspiriert von Musik. Vorfreudig auf eine Schottlandrundreise, eine Portugalfreizeit, ein Mitarbeitenden-Wochenende. Oder nachfreudig von eben jenen oder anderen Sachen. Beseelt. Es macht ein unglaubliches Gefühl, etwas (mit) zu gestalten, das Menschen glücklich macht. In den Bullirückspiegel zu schauen ist eine Methode, um dieses Gefühl zu extrahieren. Und man braucht Methoden, um die kleinen, persönlichen Erfolge aus der Jugendarbeit zu ziehen. Sonst verliert man sich.
Etwas erschaffen: Schaf, KiBiWo, SPIRIT…! Vieles, das muss man auch mal sagen, gab es ja schon, als ich mal vor Äonen in Frömern anfing. Nein nein, bei 0 musste ich dankenswerterweise nicht anfangen und auch das ist Teil der Geschichte. Die großen Fußstapfen spürte ich lange Jahre, was für mich oft Herausforderung, selten Bürde war.
Die Entwicklungen rund um das Schafprojekt – bis hin zu bundesweiter Aufmerksamkeit und regionaler Begeisterung – waren enorm. Mann muss das mal mit deutlichen Worte benennen, wie es von außen wirkt: Wir haben in diesem popeligen Kaff 40 Schafe aufgestellt und damit einen abgefahrenen Politik-Demokratie-Gemeinschafts-Geist für einige Wochen (und davon ausgehend für Jahre) entfacht, der seines Gleichen sucht. Wir haben einen Fernseher verlost und 7 Tonnen Sand in die Jugendräume gekippt. Wer macht sowas schon? Noch heute stehen Schafe in Gärten und Wohnzimmern, auf Balkonen und in Fluren. Ich sehe sie regelmäßig und der Film, der dann in meinem Kopf abläuft… Stop! Enthusiasmus-Präventions-Punkt an dieser Stelle.
Die KiBiWo hat sich von einem umfangreichen Projekt mit 90 Kindern und 30 Mitwirkenden zu einem Mamut-Event als partizipative Kinder- und Jugendkulturprojektwoche mit 200 Kindern und 70 Mitwirkenden gemausert – auf hohem Niveau mit Band, Theater, Begeisterung und randvoller Abschlussveranstaltung.
Das SPIRIT ist eine ernst zu nehmende Plattform für Treffen, Veranstaltungen, Konzerte, … geworden, beinahe eine Jugend-Event-Kneipe. Das alles haben wir gemeinsam über ein Jahrzehnt entwickelt und vor allem: immer weiterentwickelt. Viele Bekanntschaften und Freundschaften über die Dorfgrenzen hinaus – ich sage immer auch gerne „Fans unserer Arbeit“ – sind in diesem Rahmen erst entstanden.
Bei diesen drei exemplarischen Sachen gab es immer ein bisschen Glück und gutes Händchen. Aber auch ganz, ganz viel Wohlwollen, Geduld, Akribie, Kreativität und Enthusiasmus. Diese ganz eigene Dynamik, die man so schwer beschreiben und fast gar nicht nachfühlen kann, wenn man nicht Teil davon war, die fehlt mir.
Manifestiert hat sich das übrigens oft im…
Aufwachen! Morgens aufwachen nach einer gelungenen Aktion, vielleicht schon drei oder vier Nachrichten auf dem Handy á la „Mensch, war das schön gestern!“: Das macht happy. Eine ganz tolle Form der „Bezahlung“. Dieses Gefühl, etwas im Team auf die Beine gestellt zu haben, das vielen Menschen gefallen hat (und ihnen vielleicht sogar nachhaltig richtig guttut). Dann noch kurz liegen zu bleiben, den letzten Tag Revue passieren zu lassen und in sich rein zu fühlen ist auch eine Methode der Extraktion. Am besten war das Jahr für Jahr an Karfreitag. Nach diesen phänomenalen KiBiWos… OK, wirklich Bremse jetzt.
Es sei an dieser Stelle lediglich der Hinweis noch erlaubt, dass ich überhaupt nicht nur von den Momenten rede, die „für alle“ öffentlichkeitswirksam wahrnehmbar waren. Nein, auch die internen Sachen mit den Mitarbeitenden, die größeren Fahrten, die kleineren Abende, die heftigen Renovierrereien bis tief in die Nacht, die Dankeschön-Sommerfeste und die inhaltlichen Schulungen, waren ebenso oft auf ganz, ganz vielen Ebenen was für’s Herz.
Insgesamt gab es oft…
Kleine Momente mit großen Gefühlen. Blicke, gemeinsames Arbeiten an Dingen und Sachen, Unmögliches möglich machen – einfach Situationen, bei denen schon im Moment des Eintretens klar war: Das war irgendwie groß! Das Aussprechen von Ideen und die sofortige Erkenntnis: Wenn wir das machen, wird das super! Hier würde mir soviel einfallen, ich wüsste nicht, wo ich anfangen und aufhören sollte. Aber wenn Du hier noch mitliest, dann fällt Dir vielleicht selbst etwas ein. Ich bin fast sicher.
Mir hat auch immer gut gefallen, dass in unserer Gemeinde viele Engagierte an allen Ecken und Enden, in allen Gruppen und Kreisen, unterwegs sind. Da ließ sich vieles, auch sozusagen interdisziplinär auf dem Flur regeln und besprechen. Macht Ihr? Ja. Ah super, dann können wir ja eben. Ja, kein Problem. Absprachen „zwischen Tür und Angel“ sind ein bemerkenswert effektives und produktives Instrument, wenn man bestrebt ist, viele Dinge zügig auf die Beine zu stellen. Ein Beleg dafür, dass es eben auf der Gemeindeebene insgesamt ganz gut klappt, waren wohl die Segelfreizeiten. Was für eine irre Nummer.
Insgesamt könnten wir jetzt, wenn wir schon so weit gelesen und geschrieben haben, mal darüber sinnieren, warum vieles gut lief. Sonst komme ich ja aus dem Sentimentigeschwurbel nicht mehr raus… Also der vorerst letzte Akt.
Warum es gut lief
Tja.
Manchmal höre ich Sätze wie: „bei Euch in Frömern, da geht sowas.“ Oft habe ich dem zugestimmt. Auf der anderen Seite sieht man von außen eben nicht – und auch von innen nicht immer – wie es dazu kommt, dass „da sowas geht“. Neben einzelnen Engagierten braucht es verbindende Kräfte. Dazu gehört:
-          Ein Ort, an dem grundsätzlich überhaupt erstmal gute Leute zusammenkommen können. Das war und ist in Frömern immer das Gemeindehaus. Mehr als die Kirche für solche Dinge, wenn Ihr mich fragt. Und wenn ich ehrlich bin, dann ist das für mich auch so die beste Form von Spiritualität, die dann entsteht: wenn zwei oder drei in diesem Einen Geist beisammen sind, etwas aushecken und dann Menschen erreichen für eine gute Sache.
-          Eine Kultur, bei der auch ungewöhnliche Ideen ausgesprochen werden dürfen. Eine Leitungsebene und (haupt- und ehrenamtliche) Verantwortliche, die Impulse aufnehmen, anstatt sie zu ignorieren oder ins Land der Fabeln zu verweisen: Das geht nicht! Das haben wir schon mal versucht! Dafür haben wir kein Geld! Das können wir nicht! – Sätze, die ich in Frömern fast nie gehört habe. Oder die sich zumindest nicht durchsetzen konnten. Wo so eine Kultur, so ein Geist herrscht, da ist vieles möglich und das nehmen Andere auf und der Effekt potenziert sich. Wo das nicht herrscht, wirtschaften sich Organisationen in die Bedeutungslosigkeit. Klingt wie eine stringente Vereinfachung komplexer Sachverhalte? Vielleicht. Aber ich halte dies für eine absolut basale Haltungsfrage, aus der sich vieles andere erst ableiten lässt. Also ja: Wenn dieses Merkmal nicht vorhanden ist, wird Vieles im Keim bereits erstickt. Schimmer noch. Es wird gar nicht erst jemand auf die Idee kommen, einen Keim als Saatgut mitzubringen denn es wäre Verschwendung.
Wenn es jedoch Ort und Kultur gibt, entsteht vieles von allein. Dann stehen Menschen füreinander ein, engagieren sich für die Dinge, die ihnen daran wichtig sind. Sie nehmen einander ernst, auch über ursprüngliche Cliquen hinaus. Es wachsen neue Connections und so stellen dann Menschen etwas miteinander auf die Beine, die das vorher so nicht von sich auf diese Weise erwartet hätten. Sowas schweißt zusammen und stärkt wiederum Ort und Kultur. Im negativen heißt das oft Teufelskreis. Wie nennt man das Gegenteil davon?
Wenn ich manchmal so überlege, welche Rolle ich in dem ganzen Gefüge hatte...?
Ich habe irgendwie versucht, die Dinge im Fluss zu halten. Zu erkennen, wo es harkt oder wo es bald harken könnte. Als Hauptamtlicher in der Kinder- und Jugendarbeit mit Blick auf die Gemeinde kannst Du permanent mit der Ölkanne über die Flure laufen und schauen, dass Du genügend Schmiermittel an die Reibungspunkte bringst. Dass Du an den richtigen Stellen schiebst und an anderen etwas bremst oder stützt.
Ich finde, wir haben gemeinsam in den letzten Jahren ein Möglichmach-Klima um die Ev. Jugend und die Ev. Kirchengemeinde aufgebaut.
Wir? Begeisterte Kinder, engagierte und kreative Jugendliche und junge Erwachsene, supportende Eltern, mitfiebernde Großeltern, loyale Angehörige und positive Gäste. Wohlwollende Politik, mitziehende Verwaltungen, kooperative Netzwerkpartner*innen. Ein Gott, der über die Dinge seine schützende Hand hält.
Und irgendwo dazwischen: ich mit einer Kanne Schmiermittel und dem Gefühl, für diese Zeit mit Blut und Spucke den schönsten Job der Welt am für diesen Zweck besten Ort des Universums gemacht haben zu dürfen.
Mit einer Träne im Knopfloch!
Dein Seba
[1] Mein Gefühl wird den tollen Leuten nicht gerecht, die versucht haben, etwas auf die Beine zu stellen und die gebremst wurden durch die Pandemie. Glaubt mir: Allein für die Bemühungen bin ich unendlich dankbar.
[2] was ein unpräzises Wort: Sachen! – aber Du weißt vielleicht was ich meine. Ich meine alles. Momente, Zeiträume, Aktionen, Gefühle, Menschen, Gespräche. Alles halt irgendwie Sachen. So wie man einfach sagt: Tolle Sache! Das kann ja auch irgendwie alles und jede*n meinen, nicht wahr? Deshalb kann man hier auch Sache sagen und damit Menschen meinen und das ist das schönste auf der Welt!
[3] Exkurs: Stress ist im Grunde überhaupt gar kein gutes Wort! Ich glaube, allein die Benutzung des Wortes steigert das Stressempfinden. Daher meide ich das. Besser gefällt mir. Wir haben viel vor! Und das trifft es einfach genau: Wir haben (zum Beispiel) auf so Freizeiten einfach immer wahnsinnig viel vorgehabt. Was wir meist auch geschafft haben und – man ey! – das ist ein unvergleichliches und unverwechselbares Gefühl. #addicted
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akifpirincci · 4 years
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INSIDE MITTELMÄSSIGKEIT
Es gibt einen Film der Regisseur-Brüder Coen, der ziemlich unterschätzt ist. Das liegt daran, daß dessen Thema nur einem interessierten und darüber en détail informierten Kreis zugänglich ist, die Masse jedoch es nur als eine x-beliebige Story über einen Versager wahrnehmen dürfte und sie deshalb kalt läßt.
“Inside Llewyn Davis” (2013 USA/Frankreich / Regie: Ethan u. Joel Coen) handelt von dem jungen Gitarristen und Songwriter Llewyn (Oscar Isaac), der im Winter 1960/61, am “Vorabend der Pop-Revolution”, durch die Kneipen im New Yorker Greenwich Village streift, wo er gelegentlich mit Folksongs auftritt. Seinen Lebensunterhalt kann der Mittdreißiger damit nicht bestreiten, weshalb er Nacht für Nacht bei Freunden oder Bekannten auf der Couch oder auf dem Boden schläft. Der Film faßt eine Woche in seinem Leben zusammen, in der er auf eine traurige, frustrierende, aber auch grotesk komische Weise krampfhaft versucht, mit seinem eigenen Material im Musikgeschäft Fuß zu fassen. Was ihm letztendlich nicht gelingt.
Das Bedeutendste, das die Urangst des aufstrebenden Künstlers versinnbildlicht, kommt in der Schlußszene. Nach einem erneuten kaum karriereförderlichen Auftritt in einer heruntergekommenen Musikkneipe wird Llewyn draußen in einer Seitengesse von einem Mann verprügelt, dessen Frau er kurz zuvor beleidigt hat. Dadurch verpaßt er gerade den Auftritt eines anderen ebenfalls unbekannten und (noch) erfolglosen jungen Sängers, der gleich nach ihm die Bühne betritt und mit dem Lied “Farewell” beginnt: Es ist Bob Dylan.
Als Hommage an einen anderen Film, der sich gleichfalls mit der Thematik um Genie und Mittelmäßigkeit beschäftigt, tritt in “Inside Llewyn Davis” in der Rolle eines mitleidlosen Musik-Verlegers der Schauspieler F. Murray Abraham auf. Dieser Film erwies sich jedoch als ein internationaler Kassenschlager und bescherte Abraham 1985 den Oscar als besten Darsteller: Amadeus (USA 1984 / Regie: Miloš Forman).
Auch hier geht es um einen handwerklich brillanten Musiker, nämlich um den Wiener Hofkomponisten Antonio Salieri (1750 – 1825), der jedoch nach der Begegnung mit dem Gott der Musik-Geschichte, nämlich Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791), in tiefste, zwischen Anbetung und Neid fluktuierende Verzweiflung stürzt und schließlich darüber wahnsinnig wird.
Ich liebe Storys über Künstler, noch mehr aber über sich als Künstler Wähnende. Nicht, weil ich bei den Ersteren gern die Perspektive des Fans einnehme, der sein Idol und dessen Werk auf einer rein emotionalen Ebene wahrnimmt und hemmungslos anhimmelt, und nicht, weil ich mich bei den Letzteren schadenfroh und höhnisch über Halb- und Minder-Talente lustig mache. Nein, weil beide Seiten der Medaille mich über das Phänomen der Kunst ins Philosophieren bringen.
Kunst, tja, was ist das eigentlich? Ich finde, jedem, der sich selber als Künstler bezeichnet, sollte man erstmal mit Schmackes eins aufs Maul hauen. Denn im Gegensatz zu anderen Professionen, die jahrelange Ausbildung und Studien erfordern und bei denen Prüfungen abgelegt werden müssen, um ein Berufssiegel zu erhalten, kann einer, der keine einzige Note zu lesen vermag und kein einziges Instrument beherrscht, eine tief berührende Melodie erschaffen oder singen, und einer, der in seinem ganzen Leben mit Ach und Krach nur zwei Bücher gelesen hat, kann sich die spannendste Story ausdenken. Was natürlich nicht bedeutet, daß man auf Vorkenntnisse und eine künstlerische Ausbildung getrost verzichten sollte.
Ein Künstler ist nicht der, der sich selbst so nennt, sondern den andere so betiteln, weil sie von seiner Kunst nicht genug bekommen können. Dennoch ist einer meiner Lieblingsfilme “Ed Wood”, weil er von einem handelt, der wohl den schlimmsten Film-Trash des Universums fabriziert hat, aber gerade in dieser schrägen Disziplin ein unübertroffener Mozart war.
Hier soll die Rede von Roland Meyer de Voltaire sein. Mit absoluter Sicherheit werden Sie noch nie etwas von ihm gehört haben, vermutlich kennen ihn sogar nur die wenigsten in der Musik-Branche, in der er eine geisterhafte Existenz führt. Dennoch ist er exemplarisch für das tragische Phänomen des Ums-Verrecken-Künstler-sein-Wollens, für einen speziellen Menschentyp, der ab einem bestimmten Punkt bzw. Lebensalter nicht mehr registriert oder es nicht wahr haben will, daß der Zug für ihn auf diesem Gleis schon lange abgefahren ist und er längst auf einen grünen Zweig hätte kommen können, wenn er denselben Fleiß und die Energie in eine Pommes-Bude gesteckt hätte wie in die einer halluzinierten Musiker-Karriere.
Es gibt auf der Welt Millionen, die versuchen, wie man so sagt den Durchbruch in der Kunst-Branche zu schaffen, wenn nicht sogar zu erzwingen. Die einen stecken nach den ersten Versuchen bereits auf, weil sie erkennen, daß sie dem verlangten hohen Qualitätsstandard nicht gewachsen sind. Das sind die Schlauen unter ihnen. Andere probieren es immer und immer wieder, bis die Erfordernisse eines Erwachsenenlebens, z. B. durch die Gründung einer Familie oder weil ihnen der Zustand des immerwährenden Pleite-Seins irgendwann reicht, sie davon überzeugen, daß der Gelderwerb in einem stinknormalen Job hier und jetzt mehr Glück verspricht, als die Schimäre des euphorischen “Stagedivings” irgendwann in ferner Zukunft – oder nie.
Dann jedoch gibt es diejenigen, die sich den Furz von der glorreichen Künstlerkarriere mit 14 in den Kopf gesetzt haben und jetzt in ihren Vierzigern immer noch davon delirieren, daß diese unmittelbar bevorstehe. So einer ist Roland Meyer de Voltaire.
Kurioserweise hat dieser nun tatsächlich eine gewisse Berühmtheit erlangt, indem er sich für die wie eine Langzeitstudie über einen Suchtkranken wirkende fünfteilige Doku-Serie “Wie ein Fremder – Eine deutsche Popmusik-Geschichte” (Netflix) über sechs Jahre hinweg von dem Filmemacher Aljoscha Pause filmen lassen hat. Daß dabei in jeder Einstellung das Klischee von dem verkannten Genie wabert, versteht sich von selbst. Doch bevor ich dazu komme, zunächst ein paar grundlegende Ansagen zur Musik und zum Musik-Busineß:
1. Es ist ein Irrglaube, daß Musiker per se Kreative wären. Musik ist eine mathematische Angelegenheit, und es gibt eine begrenzte Anzahl an Regeln, Noten, Akkorden und Harmonien, die dem Ohr schmeicheln und die fast jeder erlernen kann, ohne eine künstlerische Ader zu besitzen. Dies gilt auch für das Erlernen von Musikinstrumenten. Mein Sohn z. B. kann Klavier spielen, weil wir ihn schon früh zum Klavierunterricht geschickt haben. Leider hat er jedoch keinerlei Interesse am Musik-Machen, so daß er nun zwar eine schöne Fertigkeit besitzt, die aber überhaupt nicht sein Ding und ihm völlig egal ist. Die überwältigende Mehrheit der Musiker verfügt über solche Fertigkeiten, manche von ihnen virtuos, ohne jedoch in irgendeiner Form schöpferisch zu sein.
2. Musik hört jeder gern. Deshalb können Musiker in ihrem Metier fast immer Geld verdienen, wenn sie sich dranhalten. Dies können ein paar Hunderter sein, wenn sie bei einer Hochzeit oder auf einem Touristen-Dampfer aufspielen, oder zig Millionen sein, wenn sie eine Hit-Maschine sind. Selbst als Straßenmusiker, die unterste Position in der Hierarchie, kann man sich zumindest eine warme Mahlzeit am Tag erklimpern. Es spielt keine Rolle, ob man dabei den beschissensten Schlager schmettert oder den abgehobendsten Scheiß orgelt, ein Publikum findet sich immer, mal ein winziges, mal ein riesiges.
Natürlich hilft es jung und schön zu sein. Und eine hyperteure Promotion beim Erscheinen der neuen Scheibe hilft noch mehr. Doch anderseits gibt es da den ketterauchenden Greis namens Paolo Conte, der mit seinen schwermütigen Italo-Chansons seit zig Jahrzehnten ganz Europa begeistert. Selbst ein Zombie seiner selbst wie Leonard Cohen kassierte bis zu seinem Tod durch Konzerte 15 Millionen Dollar im Jahr.
Vertiefe dich hierzu in den Selbsterfahrungs-Roman “Fleisch ist mein Gemüse” von Heinz Strunk.
3. Wenn man es in der Branche zu Ruhm und Reichtum bringen möchte, muß man einen Hit, am besten mehrere Hits landen. Daran führt kein Weg vorbei. Dabei ist unter “Hit” nicht einmal eine Chart-Platzierung gemeint. Es gibt Bands, die über Jahre hinweg ihre Musik fabelhaft und mit großem Geldgewinn an den Mann brachten, ohne je einen Hit gehabt zu haben, z. B. Genesis oder Pink Floyd.
Eine der bestbezahltesten Bands heutzutage ist die isländische Post-Rock-Band Sigur Rós. Mit ihrer sphärisch klingenden, teilweise von melancholischen Melodien geprägten Musik, die zudem wegen der Überlänge der einzelnen Stücke kaum in eine Single-Dauer zu quetschen ist, ist sie nicht chart-kompatibel. Dennoch besitzt sie ein internationales Millionenpublikum.
Mit Hit ist vielmehr etwas aus der Masse der Musik Herausragendes, etwas Überraschendes, etwas Überwältigendes, etwas Euphorisierendes, etwas tief Berührendes, kurz, das, was irgendeinen Nerv trifft, gemeint. Entweder als einzelner Song oder als Grundstimmung im Gesamtwerk.
Gift dagegen ist, wenn der Song Buchstabe für Buchstabe die Harmonielehre abarbeitet, Höhepunkte bereits erfolgreicher Hits ankratzt oder imitiert, ohne daß es zur emotionalen Entladung kommt, überraschend sein sollende Momente in der Melodie lediglich durch ausgefallene Sounds vortäuscht, abgedroschenes Balladen-Gejammer als Pathos und Emotion vorgibt oder schlicht und einfach nicht einschlägig genug ist. Der gemeinsame Nenner aller musikalischen Versager ist ihre Beliebigkeit.
4. Die Produktion und der Vertrieb von Musik ist in den letzten Jahren durch die moderne Technologie immer billiger und “demokratischer” geworden. Galt etwa der Einsatz von “Autotune”, ein Programm, das die Stimme wie durch einen Quirl bis zur totalen Künstlichkeit verfremdet, in Chers “Believe” (eine viertel Milliarde mal auf Spotify geklickt) 1998 noch als Sensation mit Ohrwurm-Garantie, so ist heute die tausendfach clevere Version von solcherlei Technik fast gratis aus dem Internet herunterladbar. Sie hilft sogar mit Vorschlägen zu Harmonie-Linien beim Komponieren nach. Praktisch ist heutzutage ein Welthit-Album mit einem Laptop und einem anständigen Mikrofon in der eigenen Küche für ‘n Appel und ‘n Ei produzierbar. Danach das Ding ebenfalls gratis schnell bei den diversen Musik-Streaming-Diensten anmelden, und schon feiert man Premiere.
Bloß ein angeborenes Talent für Hits oder meinetwegen für “das schöne Lied” muß man immer noch mitbringen, wie wir jüngst im Falle einer Billie Eilish sehen. Oder eine Nummer kleiner, aber wirklich innovativer und deutsch-türkisch nationaler bei Apache 207 (“Roller” ebenfalls fast eine viertel Milliarde mal auf Spotify geklickt).
Von all dem bringt Roland Meyer de Voltaire nichts mit. Schon seine im Jahre 2003 gegründete Indie-Rock-Band “Voltaire” erschöpfte sich im erbärmlichen Pseudo-Weltschmerz-Gewinsel und gebar hit-mäßig nullkommanull. Ihre bestgehende Nummer wurde immerhin 17tausendundhalb mal auf Spotify geklickt. Nichts gegen deutsche Indie-Rock-Bands. Die längst vergessene deutsche Band “The Jeremy Days” kotzte sich immerhin einen einzigen wunderbaren Song heraus, der theoretisch ein Welthit hätte werden können: “Brand New Toy”. Tja, leider, leider …
Nach der Auflösung der Band geht es für Roland richtig abwärts. Anstatt in sich zu gehen und zu überlegen, ob er überhaupt das Zeug für das Roulette des irre unberechenbaren Musik-Busineß besitzt oder doch besser talentlosen Mittelschichts-Gören das Klavierspielen beibringen oder irgendwo anders in der lehrenden Infrastruktur der Musik unterkommen sollte, träumt er immer noch von der großen Star-Karriere. Daß er ein ausgezeichneter Musiker ist, steht dabei außer Frage. Nur eben nicht mit dem alles entscheidenden “Wow!”, wofür die Leute Geld zu zahlen bereit sind. Salieri läßt grüßen.
Für das Betreten des falschen Pfades an einer Weggabelung des Lebens im Musikbetrieb sind insbesondere zwei Faktoren verantwortlich. Irgendwann schreibt ein verkokster Musik-Journalist, der oder die sei ein grandioses Talent, der kommende Bruce Springsteen oder Sting oder eine Adele usw. Das schmeichelt natürlich dem Narziß, von dessen Sorte es in diesem Bekloppten-Biotop nur so wimmelt. Dabei genügt nur ein Blick auf den Konto-Auszug, daß man mitnichten begonnen hat, auf den Spuren von Depeche Mode zu wandeln.
Der zweite Grund für derlei Selbstbetrug ist der Wunsch, unbedingt ein Angehöriger der Blase zu werden, die sich das Musik-Geschäft nennt, wo man sozusagen in einem erlauchten oder besser irre kreativen Kreis unter sich und etwas Besonderes ist, aber dabei verkennt, daß das Ganze in Wahrheit auch nur ein popeliges Geschäft ist wie jedes andere. Und wenn andere einem alle naselang mit einem Gratis-Lob bestätigen, daß man ein großes Talent sei wie bei unserem Freund Roland, umso besser bzw. verhängnisvoller.
Irgendwann beginnt das ewige Talent das Leben von der anfangs erwähnten fiktiven Figur Llewyn Davis nachzuleben. Roland hat keinen festen Wohnsitz und kein Einkommen mehr, haust bei Freunden und Gönnern, zieht als erwachsener Mann wieder bei seinen Eltern ein und wieder aus, wohnt sich durch prekäre, schäbige Wohnsituationen durch, glaubt bei einem Konzert vor 20 Leuten, die allesamt Kumpels von ihm oder irgendwelche Adabeis sind, den endgültigen Durchbruch geschafft zu haben, und ändert mehrmals die Form seiner Gesichtsbehaarung.
Es ist nicht so, daß er bei seiner Odyssee der Erfolglosigkeit keine Helfer und Unterstützer findet. Immer wieder greifen ihm Indie-Produzenten unter die Arme, versuchen es mit ihm mit diversen Projekten, weil sie in ihm einen “Diamanten” sehen. Man meint es wirklich gut mit ihm. Dabei kommt sogar ein halber Hit heraus: “In Your Eyes”. Aber leider nur ein halber, denn das Teil hört sich so an, als sei es der Demo-Track des neuen Kompositionsprogramms von Apple – und das Video dazu sieht auch so aus. Sein tiefsinnig und wahnsinnig emotional sein sollender Säusel-Gesang tut sein Übriges. Ob er damit auch nur einen Euro verdient hat, bleibt ein Rätsel.
Immer wieder vergleicht man sein Zeug mit Coldplay, was nicht nur absurd, sondern auch lächerlich ist, geradeso, als vergleiche man Heinos Œuvre mit dem von Johnny Cash. Und folgerichtig kommt der traurigste Moment in der Doku, als Roland gesteht, daß nicht einmal seine Freundin von seiner Musik beindruckt ist, geschweige denn begeistert.
Zum Finale hin hat er sich mit der Rolle des Ausputzers, Springers, dem Willi vom musikalischen Dienst, der Ein-Viertel-Berühmte sowohl stimmlich als auch instrumental begleitet, abgefunden. Den monetären Lohn dafür hätte er auch als Musiklehrer in der Gesamtschule ohne all den Streß haben können, zuzüglich 3 Monate Urlaub im Jahr.
Es endet damit, daß er, ganz der Dienstleister des deutschen Musikbeamtentums, das auf staatliche Subventionen angewiesen ist, gutmenschliche, allzu gutmenschliche Töne spuckt, und daß von einer rauschhaften Rock-’n’-Roll-Existenz gar nicht mehr die Rede ist.
Dennoch ist die Doku sehr empfehlenswert, insbesondere für die Jugend. Man sollte sie Pubertierenden, die sich mit dem Gedanken an eine zukünftige Musiker-Vita tragen, in jeder Schule zeigen. Obwohl sie nämlich die Leiden des verkannten Genies zu illustrieren behauptet, eben “Wie ein Fremder – Eine deutsche Popmusik-Geschichte”, zeigt sie etwas völlig anderes. Sie zeigt keinen Besessenen und vor Talent Platzenden, sondern einen Vernagelten, der selbst mit 42 Jahren nicht mitgekriegt hat, daß ihm das gewisse Etwas für das Drehen des ganz großen Rades fehlt, einen mittelmäßigen Musiker, der sich durch Selbstsuggestion und durch die Lobhudeleien seiner Umgebung, die nix kosten, ab einem gewissen Punkt des Lebens in eine vorgestanzte und schon furchtbar staubig gewordene Illusion verrannt hat.
Aber ich will nicht allwissend tun, denn auch aus mir hätte ein Voltaire sein können: 1987/88, fehlte nur noch ein Jährchen bis zu meinem 30. Geburtstag, stand ich selber vor den Scherben meiner nicht existenten Künstler-Karriere. Keine Kohle, keine Perspektive, kein gar nix. Doch im Gegensatz zu Roland war ich etwas vernünftiger. Ich sagte mir, mit 30 ist endgültig Schluß mit dieser Künstler-Kacke, die nichts bringt, einen nur in Depressionen stürzt und die einen bei den Weibern, die langsam ins Kinder-kriegen-Alter kamen, auch nicht mehr begehrenswert macht.
Bis es soweit war, gab ich mir einen Versuch, wirklich den allerletzten. So setzte ich mich hin und schrieb einen Roman über Katzen.
Jaja, vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal.
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cantunesmusic · 4 years
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Im Interview: Der Künstler Andreas Berndt
Hi Andreas, aus welcher Ecke des Landes kommst du? Ich bin aus Hanau in Hessen/Deutschland Wie hat das mit der Musik bei dir begonnen? Musik machte ich seit meinem 5. Lebensjahr, ganz klassisch erst mit Klavierunterricht und dann Kirchenorgel. Nebenei habe ich mir dann noch etwas Gitarre und Bass beigebracht. Lieder und Texte komponiere und schreibe ich seit meinem 13. Lebensjahr, zunächst mit Schülerbands. Später habe ich im Jahr 2000 das in Eigenregie aufgenommene und produzierte Konzeptalbum "Beyond" zusammen mit einer Fantasy-Hintergrundstory veröffentlicht. Mittlerweile sind es vor allem die düsteren und im musikalischen Mainstream nicht so präsenten Themen, die mich beschäftigen und zum Lieder schreiben treiben, die schwarzen Seiten unserer Gesellschaft und eigene prägende Erlebnisse. Das führte zum aktuellen Album "Discordia". Was war das erste Album, dass du gekauft hast? Das erste gekaufte Album weiß ich tatsächlich nicht mehr, die ersten beiden Alben waren geschenkt, als Schallplatte Iron Maidens "Somewhere in time" und Kassetten-Rip Die Ärzte "Ab 18" Welche Künstler inspirieren dich am meisten? Am meisten inspiriert mich Freddy Mercury, ich halte ihn für den besten aller Sänger und einen der besten Songwriter überhaupt. Seine Bühnenperformance ist einmalig. Welche Einflüsse aus dem Rock / Heavy Bereich finden sich in deiner Musik wieder? Am meisten dürfte mich meine Vorliebe für die Bands Muse und My Chemical Romance, die frühen Megadeth Alben und Type O'Negative auf der einen Seite sowie Singer/Songwriter wie Gotye, Damien Rice und Tori Amos beinflusst haben. Diese Einflüsse finden sich in vielen der Songs wieder, wobei auch immer wieder meine Liebe zur Klassik, hier vor allem Orff, die russischen Komponisten des 19./20. Jahrhunderts und Beethoven, einen starken Impact auf meine Lieder hat. Was verbindest du mit dem Album 'Discordia'? Zuerst muß gesagt werden, daß ich eigentlich ein lebensfroher und optimistischer Mensch bin, der
gerne lacht und viel Freude am Leben hat. Allerdings kann diese Freude nur im Bewusstsein der dunklen und schmerzhaften Seiten des Lebens existieren, die vor allem auch in der Musik unserer Gesellschaft viel zu oft ausgeblendet werden. Die Lieder auf "Discordia" entstanden aus der intensiven Auseinandersetzung mit eigenen schlimmen oder schmerzhaften Erfahrungen oder Berichten von anderen über solche Situationen. Das Lied "Dreizehn" schrieb ich z.B. nach dem Lesen eines intensiven Hintergrundberichtes über einen Teenager-Straßenstriche im tschechischen Grenzgebiet, Zerbrechlich nach einer Dokumentation über Eltern, die ihre kleinen Kinder im Zorn oder vor Hilflosigkeit "geschüttelt" haben (was mich sehr aufwühlte, da ich Vater dreier Kinder bin). Sowohl inhaltlich als auch emotional verbindet alle Lieder ganz tief unten die Sehnsucht nach Erlösung in verschiedenen Formen.
Besonders am Herzen liegt mir das Lied "Es ist die Zeit", das unter dem Eindruck des Todes meines besten Freundes entstanden ist. Hörst du noch Vinyl-Platten? Ja, die "Somewhere in time" habe ich immer noch und höre sie auch immer mal wieder, ebenso meine alten Pumuckl-Schallplatten :) Was hältst du vom Musik Streaming? Ich finde Streaming prinzpiell ok. Allerdings finde ich die Vergütung nach wie vor nicht fair genug für die KünstlerInnen. Außerdem bin ich ein Album-Fan, der Album-Gedanke geht beim Streamen leider etwas unter. Wie produzierst du deinen Musik? Ich mache in meinem kleinen Homestudio eine Vorproduktion der Songs und versuche, die Arrangements schon so weit wie möglich auszuarbeiten. Dann lade ich für die Instrumente, die ich selbst nicht gut genug behersche, Gastmusiker oder Freunde ein, die diese Teile für mich einspielen, das betrifft meistens die Gitarrenspuren. Wenn die Instrumentalparts fertig sind, machen ein Freund und ich in seinem kleinen Studio die Gesangsaufnahmen. Am Ende wird alles professionell gemischt und gemastert, das macht Kai Stahlenberg vom Kohlekeller Studio.
Mehr von Andreas Berndt Homepage: https://discordia.andreas-berndt.com/ Stores: Spotify: https://open.spotify.com/album/4YxVIQmE4ziO1hqw6MTEmh?si=t5rNIlowSaKr9Cm9LAaSJQ iTunes: https://music.apple.com/de/album/discordia/1521287974 Amazon: https://www.amazon.de/Discordia-Andreas-Berndt/dp/B08BXCKQ1L Youtube Music: https://music.youtube.com/playlist?list=OLAK5uy_kRLLLHojM_c-82J_5RxEOecC4Ck8-WFHI Videos: Discordia: https://youtu.be/YLMp0MPtv1g Und bricht die Nacht herein: https://youtu.be/kaizG4Acodg Youtube-Playlist: https://www.youtube.com/playlist?list=PLcxU_0XtelLh8oxzvGyOMmJ5ia49sd6wF
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bbdeathz · 3 years
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Folge 109 war wegen den Emotionen und Stilelementen einer der besten. Die Fogle mit Max und Trasla, die sehr schön war. Schöner Fokus mit Max mit einem recht einfachen Plot, krankes Pokémon, guter Kampf sogar gegen TR, emotional gegen Ende mit insert Song und auch viele Stilelemente, die ich bei so alten Folgen ja mal sehr gut bewerte. Besonders gegen Ende haben sie viele Dinge eingebaut, die die Szenen noch besser machen.
Auch Schneppke gleich mit eignebaut.
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Die Tatsache, dass Max ne Stimme hört, macht diese Bindung ja schon Anfang an klar und das es eine Max Folge wird.
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Den Kampf gegen TR fand ich echt super. Da war der Schlagabtausch richtig gut, schöne Frames und die hatten mal ne bessere Chance, damit Max als einziger helfen kann. Ich erinnere mich immer an diese Szene, und hier war sie. Ich glaube, dass Woingenau da auch geholfen hat, blieb mir die Szene immer im Kopf.
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Ab hier wurde es schon emotional. Wie Trasla seine letzte Kräfte nutzt, um zu beschützen und Kirla und Gardevoir damit wissen, Max hilft auch nur.
Da fing ich schon an brennende Augen zu bekommen
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Und dann davor noch insert song. Aber das emotionale AGED1 Ending. Die Szenen danach waren nicht so krass visuell, aber halt apssend, dass Max auf dem Weg ist und wir verschiedene Ansichten bekommen. Ist nur ruhig.
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An der Folge fand ich auch nur die Szenen, wo er weinte, krass. Besonders hier am Ende der ersten Hälfte, weil er da besonders fertig und ratlos ist. Das haben sie auch mit den Ansichten noch krasser wirken lassen und weil er da LAUT geweint hat, was auch selten vorkommt.
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Gegen Ende fand ich besonders die Stilmittel krass. Das sah dann teils visuell noch mal richtig gut aus mit diesen Shots, was mich heutzutage auch mehr fasziniert. War noch wholesome dazwischen, aber dann naht der Abschied.
Und diesmal hören wir die Stimme auch. Das haben sie dadurch NOCH mehr gesteigert, denn sowas ist immer all-out. Dass ein Charakter die Stimme des PKMN hilft und so, das boostet die Szenen nochmal, obwohl wir es eh nie wieder sehen werden. Fand ich nice.
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