Tumgik
#kurz lyrik
gebellshaiku · 1 year
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Februar 2023
Nur Mut kleine Silbermöwe die Welle trägt (erschienen Haiku heute Feb)
In den Himmel schlägt sie ihre Krallen die tote Taube (erschienen Haiku heute Feb)
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dr-richard-train · 8 months
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Meine lippen
Sind benetzt
Von unserem
Letzten Kuss
Als wäre es
gestern gewesen
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punkomantik · 1 year
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Die Welt ist grausam
Die Welt ist krumm
Die Welt ist außen
Und innen dumm
Doch die Welt ist schön
So anmutig und weich
So ruhig und reich
So lustig und leicht.
Der Blick am Horizont
Verzweifel ich?
Bin ich traurig?
Sehe ich Licht?
Ignoriere ich?
Oder steh ich darüber?
Genieße ich lieber?
Wie kann die Welt nur
Mittendrin
So gelassen sein
So wunderschön rein
So voller Sinn
Ich liebe dieses und jenes Ding
Und alles zusammen
Ich schlafe ein
Mein Blick am Horizont
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samsi6 · 11 months
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Eine Stadt, die Mainzelmännchen als Ampelmännchen einsetzt, kann nicht von grundauf schlecht sein; oder sie ist es gerade deswegen. Aber das ist irrelevant. Ich war heute in dieser Stadt. Ich schreibe hier über Mainz. Da war die minipress-Messe. Sie wird auch noch am Sonntag da sein. Es stellen dort eher kleinere Buchverlage aus. Marco Kerler machte mich durch die insta Notizfunktion darauf aufmerksam und ich bin ihm dafür sehr dankbar. Abomniert hatte ich ihn, weil er dieses eine phantastisch gearbeitete Bianca Körner Büchlein gefertigt hatte. Heute traf ich ihn bei einer Crauss Lesung. Das war toll. Ich mag manches daran, wenn virtual life real wird.
Die Messe ist absolut empfehlenswert. Lauter kleine Verlage mit vollkommen unterschiedlichen Ausrichtungen stellen aus. Es gab Zines, es gab viel Lyrik, es gab Romane, Fantasy, es gab Menschen, die Bücher von der Faser für das Papier bis zum Inhalt, handgeschöpft, handgeschrieben, handgemalt durchkomponiert und in einer Auflage von 4 (!) in immer leicht unterschiedlicher Ausführung (!!) herausgebracht haben - kurz: der Besuch der Ausstellung war im besten Sinne bewusstseinserweiternd. Vielen Dank Marco Kerler , dass ich davon erfuhr und wir uns sahen!
Habe ich erwähnt, dass ich hin und zurück alles in allem 70 km Fahrrad fuhr? Nicht pro Stunde, sondern insgesamt 4 Stunden hin und zurück...
Ein extra shout-out für die tolle Beratung beim Maro Verlag 🙏
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A city that uses Mainzelmännchen as traffic light figures cannot be bad from the ground up; or because of that she is. But that's irrelevant. I was in this city today. I'm writing about Mainz here. There was the minipress fair. She will also be there on Sunday. Smaller book publishers tend to exhibit there. Marco Kerler drew my attention to this through the insta note function and I am very grateful to him for that. I had subscribed to him because he had made this one fantastically crafted Bianca Körner booklet. Today I met him at a Crauss reading. That was great. I like some things when virtual life becomes real.
The fair is highly recommended. Nothing but small publishers with completely different orientations are exhibiting. There were zines, there was a lot of poetry, there were novels, phantasy, there were people who composed books from the fiber for the paper to the content, hand-made, hand-written, hand-painted and in an edition of 4 (!) in always slightly different version (!!) - in short: the visit to the exhibition was mind-expanding in the best sense of the word. Thank you Marco Kerler for letting me know about it and for seeing you!
Did I mention that I cycled a total of 70 km round trip? Not per hour, but a total of 4 hours there and back...
An extra shout-out for the great advice at Maro Verlag 🙏
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jenufa · 1 year
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23.11.2022
Sommerfrische in Chiang Mai
Nach einer Woche bewege ich mich runter von der Insel. Ich will hoch Richtung Norden, denn ich habe mich für ein Muay Thai Boxcamp eingeschrieben. Dieses befindet sich in Zentralthailand, also dachte ich mir, ist der Norden eine gute Idee. Gerne wäre ich mit dem Bus gereist, um möglichst viel von der Landschaft zu sehen, der Spaß dauert allerdings volle zwei Tage und führt über Bangkok. Ich fühle mich noch nicht bereit für die Großstadt und buche meinen ersten AirAsia Flug von Krabi nach Chiang Mai. Inklusive Gepäck zahle ich mehr als ich für Transport ausgeben möchte, aber noch immer in einer Daseinskrise gönne ich mir halt. Samstag um 9h werde ich von einem Mann auf einem rosa Scooter abgeholt, der mich volle dreißig Schritte hinunter zu einem Minivan führt. Er lässt mich absteigen und fährt mit dem Scooter weiter zu einem nahegelegenen Haus, dort stellt er ihn ab und spaziert gemütlich zurück zum Van. Auf Koh Lanta habe ich oft gesehen, dass die Schlüssel von Motorrädern im Zündschloss stecken. Ich wusste nicht weshalb, aber fand den Gedanken schön und habe das auch so gemacht. Gut möglich also, dass der ein oder andere eine Spritztour mit meinem Roller gemacht hat, während ich die Abendsonne am Strand genoss. Das ist Inselleben, dachte ich mir, daran könnte ich mich gewöhnen.
An diesem Morgen bin ich völlig platt, denn der Abend zuvor war kein nüchterner. Seit Nepal schmeckt mir das Bier und gestern wars besonders lecker. Ich war mit Jeremy, einem Genossen aus meinem Bungalow, unterwegs. Es war Erholung angesagt, denn am Tag zuvor, auf der Suche nach der Tiger Cave, spazierten wir querfeldein durch den Jungel. Wir haben sie nicht gefunden und wirklich keine Ahnung, wo sich diese Höhle versteckt, aber die Natur war herrlich. Rechtzeitig vor der Dämmerung waren wir zurück bei den Motorrädern, wuschen erst Ameisenkolonien von Schultern und Armen und fuhren dann weiter zu einer nahegelegenen Bar. An diesem Abend fanden wir heraus, dass man in dieser Bar so ziemlich alles haben kann was sonst wo illegal ist, und so verabredeten wir uns für den nächsten Tag an genau dieser Stelle wieder. Früh anfangen, um früh wieder aufzuhören, ist in Wien eine Genussregel von mir. Die Sachen für die morgige Abreise gepackt, sitze ich also um 15h wieder in besagter Bar und lass mich vom hiesigen Experten beraten. Ich betrachte Gläschen für Gläschen und denke mir: „So, so. Das ist also Inselleben?!“.
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Ich seh da keine Tiger Cave?! Google sagt sie schließt um 16:30.
Stundenlang sitzen wir am Wasser, genießen die untergehende Sonne und die Musik im Hintergrund, später ist es Livemusik. Ich bin zum dritten Mal hier und höre die gleichen Songs, aber ich mag sie. Die simple Gitarre, die lebensfrohen Lyriks und ein Musiker, dem sichtlich Freude bereitet, was er tut. Durch die Regenwolken, die in der Luft hängen, liefert der Sonnenuntergang an diesem Tag ein besonders farbenfrohes Spektakel. In Vietnam hatte ich bereits gestaunt über die Schönheit der Sonnenuntergänge, im Oman hatte es mir die Sprache verschlagen ob der Farbenpracht und hier gesellen sich weitere wunderbare Momente hinzu. Ich bin ein Glückskind, dass ich das erleben darf! Koh Lanta ist nicht überlaufen, die Lokale bieten viel Platz, sind aber nicht ansatzweise voll. Es entsteht folglich eine gewisse Intimität unter den Gästen und ich knotze entspannt in meinem Sitzkissen. Da ist keine Hektik, keine grölenden Betrunkenen und kein Servicepersonal, das gestresst auf und ab wuselt. Alle sitzen wir da, lassen Seele und Füße baumeln. Immer wieder läuft jemand, auch ich, vor zum Wasser, um Fotos von der Abendsonne zu machen und kommt dann wieder mit einem breiten Lächeln zurück. Inselleben, eben!
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Der Sonnenuntergang von einer Bar aus. Ein wunderschöner Himmel, als hätte jemand seine Leuchtmarker darüber vergossen.
Kurz vor Acht brechen wir auf, denn wir haben noch was vor - es gibt einen Muay Thai Kampf in der hiesigen Arena. 20 Minuten auf dem Roller zurück zum Bungalow, fünf davon durch den Regen, dort frisch machen und schon geht es weiter. Wir kommen rechtzeitig an und nehmen direkt am Ring Platz. Überall Touris, so wie wir. Muay Thai ist quasi Nationalsport und daher für uns Außenstehende schwer faszinierend, damit kann man gut Geld machen. Fast jeden Tag findet in den Städten ein Kampf statt, an dem man zusehen oder sogar teilnehmen kann. Für diesen Tag sind fünf Kämpfe angesetzt, zu je maximal fünf Runden. Die Gewichtsklassen beginnen bei 35 kg und reichen bis 70 kg, also von klein bis groß. Als es losgeht, stehen sich zwei ca. 10 Jährige gegenüber, blaue Ecke und rote Ecke. Kleine zarte Buben mit großen Boxhandschuhen. Ich habe keine Ahnung von den Regeln, war generell noch nie bei einem Kampf und weiß nicht, inwiefern ich mich gerade pädagogisch wertvoll verhalten kann. Ich nippe an meinem Dosenbier und verberge dahinter mein Unbehagen. Neben mir am Ring brodelt es, thai Männer und Frauen springen aufgeregt auf und ab, brüllen etwas zu den Jungs, jubeln und lachen. Ding Ding Ding! Die erste Runde vorbei und es wurden fleißig Tritte ausgeteilt. Die Jungs laufen in ihre Ecken, werden mit Wasser übergossen, massiert und aufgepäppelt. So, so das ist also Muay Thai...was habe ich mir dabei gedacht ein zweiwöchiges Boot Camp zu buchen?
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Alle Kämpfer im Ring. Vor jedem Muay Thai Zweikampf wird ein ritueller Tanz ausgeübt.
Je später der Abend wird, desto wärmer werde ich mit der Situation. Der dritte Kampf endet mit einem K.O. nach knackigen 40 Sekunden und der darauf folgende Kampf ist ein wahrer Hochgenuss zum Zusehen. Zwei disziplinierte Sportler, die mit viel Technik und Feingefühl einander gegenüberstehen. Mein Begleiter und ich wetten mittlerweile auf die unterschiedlichen Ecken und in diesem Fall gewinnt meine Wahl. Der Kampf wird in Runde 4 vom Schiedsrichter beendet, da der Typ aus der roten Ecke „durch“ ist. So,so im Kampfsport geht es nicht darum Aggressionen abzubauen und jemanden zu vermöbeln, es geht um Geschickt und darum auf sich selbst aufzupassen?! Euphorisiert von dem, was ich gesehen habe und beschwipst von meinem dritten Chang, freue ich mich auf das bevorstehende Boot Camp. Ich glaube, mal so richtig eine aufs Maul zu bekommen, täte mir ganz gut?! Die Oldies kommen zum Schluss. In ihren Bewegungen sieht man den Ursprung von Muay Thai, ein Straßenkampf. Sie begegnen einander anders als die braven Schüler zuvor. Ich habe Pech, meine Ecke verliert und ich schulde meiner Jeremy ein Bier. Wir gehen in die Bar um die Ecke, sie heißt „Cannabis Bar", so wie fast jedes Lokal hier. Inselleben, eben!
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Die Cannabis Bar, Feuershow gabs auch (Überraschung) und nebenan zwei Liegen, um sich ein Tattoo stechen zu lassen. Diesmal passe ich.
Der Minivan hat die Fähre verlassen und wir nähern uns Krabi. „Krabi Airport?“, brüllt der Fahrer ganz vorne. Stille. Ja schon, dafür habe ich bezahlt und das steht auch auf meinem Ticket. Hmm, ich ganz hinten, soll ich nach vorne brüllen: „Yes!“? Ich weiß nicht, da ist doch ein Funken Österreicherin in mir, der mir verbietet, so ein Aufsehen zu erregen. Ich einige mich darauf, dass er es als Fahrer ja wissen müsste, somit liegt die Verantwortung bei ihm...also wenn er seinen Job nicht versteht, dann weiß ich auch nicht?! (Oleee, fein raus! So macht man das in Österreich!) Ich öffne Google Maps und tracke die Fahrt. Airport -wir fahren weiter! Ah eh. Es ist soweit, diesmal setze ich mich durch und robbe zwischen den Sitzen nach vorne zum Fahrer. Die Leute hier sind auf Zack, im Verhandeln bin ich noch keine Meisterin aber zumindest darin einzufordern was mir zusteht. Ich spiele die Was-du-beherrscht-deinen-Job-nicht-Karte aus, er wehrt sich anfänglich, ich beharre, er wird zögerlich, ich beharre weiter, bei der nächsten Ampel macht er einen U-Turn und fährt zurück. Die erste Runde geht an mich, Jenufa from Austria aus der roten Ecke. (Ich mag Rot.) Die 300 Meter zurück zum Flughafen nörgelt er abwechselnd auf Englisch und Thai vor sich hin. Mit mir steigen zwei weitere Touris aus, sie bedanken sich, da sie ebenfalls verschwitzt hatten für ihren Flughafentransfer zu kämpfen. Der Fahrer labert etwas von Extrakosten. Ich bin überrumpelt, will schon die Geldtasche zücken...Moment mal! Nein! Ich poche auf mein Recht und ja, das ist meine neue Attitüde! Ich drehe mich um und laufe in die Empfangshalle des Provinzflughafens. Zweite Runde geht an mich.
Der Flug verspätet sich, ich bekomme nichts mehr mit und döse die folgenden zwei Stunden. Vor der Weiterreise habe ich natürlich recherchiert: vom Flughafen in die Stadt Chiang Mai gibt es drei unterschiedliche Buslinien. Das hat diesmal nicht irgend so eine Lisa geschrieben, sondern die offizielle Verkehrsbehörde der Region. Angekommen frage ich nach dem Weg zur Bushaltestelle. Fährt nicht mehr wegen Corona - ah eh. Taxi für nur 150 Baht klingt okay. Ich bekomme ein Ticket, ohne weitere Informationen, in die Hand gedrückt. Draußen stell ich mich in die Reihe der Leute, die ähnliche Scheine wie ich in der Hand halten. Wir sehen alle sehr verwirrt drein. Frauen mit Mikrofonen geben uns Nummern, okay?! Männer steigen aus Taxis aus und rufen uns Nummern zu. Bingo! Ich bin Vier, mein Fahrer findet mich. Er kennt das Hostel nicht, in das ich will, ich auch nicht. Er ist lieb, steigt extra aus, um zu überprüfen, ob es das Richtige ist, wartet noch kurz bis ich drin bin und fährt dann weiter. Zurück zum Touri-Bingo nehme ich mal an. Puh, jetzt bitte einchecken und dann schnell schnell unter die Dusche!
Nachdem ich mich eingerichtet und gepflegt habe, spaziere ich los. Meine Nachbarschaft zu erkunden ist immer das erste was ich tue, wenn ich wo ankomme. Ich gehe zwei Meter - ein Temple, Wau!! (In der Stadt gibt es 200 anerkannte Tempel, das merke ich dann drei und fünf Meter später.) Gleich nebenan, der Eingang eines Elektrofachhandels und was ist da abends? Na was? Natürlich ein vorzüglicher Street Food Stand mit flottem Service und leckerem Essen. Ach ich freu mich, das habe ich schon so vermisst. Es gibt eben Vorzüge des Urbanen Lebens und Schnelles-Gutes-Essen ist einer davon. Ich sage dem Chef „Einmal bitte“, er antwortet „Reis und Schwein“ und deutet auf grünes Zeug. Ich gebe ihm einen Daumen hoch und setze mich. Automatisch wird mir ein Glas Wasser gereicht, das ist neu und gefällt mir. (Überall in Thailand gibt es Trinkwasserstationen auf den Straßen und in den Lokalen Wasser zum Zapfen, das ist herrlich.) Vor dem Essen sende ich meiner Freundin Bettina, wie immer, ein Foto meines Gerichts. Sie reagiert darauf, wie immer, mit dem sabbernden Emoji. Lecker schmeckt‘s...gefällt mir. Eine Portion zum satt essen, aber nicht Überessen...gefällt mir. 45 Baht, ein Schnäppchen...gefällt mir auch. Stadtleben, eben!
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Der erste Tempel!
Nach dem Essen begebe ich mich in Richtung Stadtkern. Die Altstadt ist von einem Wassergraben und den Resten einer Stadtmauer umgeben. Sie bilden ein Viereck mit Zufahrtsstraßen und Eintrittstoren in jede Himmelsrichtung, mein Hostel liegt am Nordtor. Weitere Streetfood Stände, coole Cafés und Tempel. Tempel, Tempel, Tempel. Sammeltaxis fahren durch die Gassen und klauben Leute auf. Rote und gelbe Transporter, die hinten offen sind. Man winkt ihnen, sie bleiben stehen und man springt rein. Der Preis ist auf der Seite angeschrieben. An einem Park mache ich halt und sehe Skatern zu. Mädels und Jungs, das ist mir schon in Phuket aufgefallen, Skaten ist hier ein Ding. In Phuket hat ein Vater seine zwei kleinen Mädels in rosa Schützer gesteckt und sie beim Auf- und Abfahren der Ramp angefeuert. Fand ich damals schon sehr süß! Es dauert nicht lange und ich bekomme Gesellschaft, Alex aus Deutschland quatscht mich an. Wir switchen von Englisch zu Deutsch und lachen darüber. Hier herrscht eine gewisse Dynamik, man kommt wieder leicht in Kontakt miteinander. Stadtleben, eben!
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Der erste Food Court!
Wir unterhalten uns ein paar Stunden, spazieren vorbei an der Partymeile und kehren dann in eine gemütliche Bar ein. Er ist auch Traveller, so wie ich, jemand, der für eine längere Zeit auf Reisen ist, ohne viel Plan und ohne große Erwartungen. Hier bemerke ich einen Unterschied zu Leuten, die Urlaub machen. Mit Reisenden komme ich schnell und leicht ins Gespräch. Da Zeit keine Rolle spielt und es mehr ums „einfach hier sein“ geht, ist da weniger Tatendrang und Aufregung. Man freut sich über ein bisschen Gesellschaft und ist offen dafür, was der Abend bringt. Alex erzählt mir, dass er gerade aus Pai zurückgekommen ist. Das liegt weiter oben im Norden und ist mein nächstes Reiseziel. Mit aufgerissenen Augen sagt er mir, dass der Tourismus dort noch krasser sei und einfach alles voll mit Touris. Ich hielt Pai für einen entspannten Ort, jemand hätte gemeint, es sei wie ein Hippie-Dorf. So, so...krasser?! Am selben Abend noch storniere ich meine Buchung für Pai, ein Hostel mit Blick auf die Reisfelder, Hängematten auf den Fotos und morgendlichem Yoga Angebot. Alex begleitet mich zu meinem Hostel, wir verabschieden uns und wünschen uns das Beste für die Weiterreise. Hm, was jetzt? Volle drei Tage hier bleiben will ich nicht. Kein Stadtleben bitte!
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Chillout Bar in Chiang Mai, ein Ort an den ich wieder kommen würde!
Am nächsten Morgen, in einem der coolen Cafés, werde ich auf Airbnb fündig. Ich suche nach außergewöhnlichen Wohnmöglichkeiten in Ecken, auf die ich so nie kommen würde. Ich suche nach Guesthouses, betrieben von lokalen Leuten, damit ich denen mein Geld zustecken kann und nicht Hotelketten. Ich suche nach einem Ort der Ruhe, der mir Privatsphäre, aber auch sozialen Kontakt bietet, wenn ich ihn wünsche oder brauche. Gefunden, das Stonefree House in einem Vorort im Süden! Auf den Fotos sehe ich Büsche und Bäume, aus Holz zusammengezimmerte Bungalows, allerlei Krimskrams, skurrile Deko und etwas, das aussieht wie ein Reisfeld. Kein Yoga, aber das ist egal. Ich schreibe die Gastgeberin an und habe nach 20 Minuten ein Zimmer. Ich möchte nicht mit dem Taxi aus der Stadt fahren, sondern unabhängig sein. So beschließe ich mir für die Tage einen Roller zu mieten, um mobil zu sein. Sollte mich die Neugier überkommen, kann ich dadurch in den umliegenden Regionen tolle Tempel (Überraschung!) und Naturparks besuchen. Am nächsten Tag checke ich aus und ergattere den letzten freien Roller in halb Chiang Mai. Über den Preis verhandle ich nicht, ich bin einfach nur froh, so ein Ding zu haben, nachdem ich bereits in fünf Läden angefragt hatte. Ich kaufe mir elastische Bänder fürs Gepäck, schlüpfe in meine Motorradkluft (bestehend aus meiner ehemaligen Trekking Kleidung) und starte los. Ab in den Süden!
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In den Gassen unterwegs auf der Suche nach einem Roller. Es ist heiß.
Ja, das Stonefree Haus, hier ist es ruhig...bis auf die Schnellstraße vor der Türe. Aber ich meine das andere Ruhig, es ist friedlich. Überall an den Wänden und Türen stehen Botschaften über liebevolles Verhalten und auch der Host gibt mir das Gefühl, ihn wirklich immer um alles bitten zu können. Ich bin hier fast alleine, nur die Katze, der anscheinend der Bungalow gehört, den ich beziehe, schleicht um mich herum. Ich will zur Ruhe kommen und hier kann ich das auch. Den Tag starte ich ohne Wecker, ohne Druck und ohne Hose. Ich bleibe im Pyjama bis Mittags, dann ruft der Hunger und ich gehe auf die Suche nach Essen. Mit meinem Roller fahre ich die Straßen ab, rauf und runter, wie es mir gefällt. Ja, hier ist es „very local“, mal spricht jemand Englisch, mal nicht. Ich bestelle mit meinem Zeigefinger immer „One, please“ und das klappt generell ganz gut. Es wird auf Zutaten gedeutet, ich nicke und bin zufrieden. Die Anspannung, die ich hatte, die Unruhe, als ich herkam, fällt langsam von mir ab. Ich genieße meine kleine Terrasse, streichle die Katze und sehe dem Weed im Garten beim Wachsen zu. Ich fühle mich frei wie auf der Insel, aber bin nahe der Stadt. Schön hab ich’s hier. Sommerfrische, eben!
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Die Terrasse von meinem kleinen Paradies außerhalb der Stadt.
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gegendensatz · 1 year
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Lesen zwischen den Zeilen
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„Ich halte den Revolver & frage mich, ob ein Einschuss in der Nacht ein Loch, so weit wie der Morgen, machen würde.“
Liebe, Gewalt, Identität und Familie. In seinem Gedichtband Nachthimmel mit Austrittswunden  verarbeitet Ocean Vuong viele Themen. Bekannt wurde der vietnamesisch- amerikanische Autor durch seinen autobiografischen Roman Auf Erden sind wir kurz genial (2019), in dem er von seiner Kindheit, dem schwierigen Verhältnis zu seiner Mutter und der Gewalt und Demütigung, die er als homosexueller Mann in Amerika erlebt, berichtet. Sein Gedichtband Nachthimmel mit Austrittswunden, den Voung schon vor seinem Roman verfasste, ist jetzt bei btb als Taschenbuch erschienen.
„Vielleicht ist der Körper die einzige Frage, die eine Antwort nicht auslöschen kann. Wie viele Küsse haben wir im Gebet auf unseren Lippen zertrümmert – nur um am Ende die Scherben aufzulesen?“
Wie viele anderen Menschen auch, habe ich zuerst Vuongs Roman gelesen. Bereits hier ist mir sein besonders poetischer und pointierter Stil aufgefallen, so dass ich es gar nicht erwarten konnte, endlich auch seine Gedichtsammlung zu lesen. Man wird wirklich nicht enttäuscht. Mit einer Mischung aus Prosa und Lyrik malt Vuong Bilder in die Köpfe seiner Leser, die manchmal strahlen, manchmal verstören oder erschüttern und manchmal auch traurig oder nachdenklich machen. Facettenreich und reflektiert betrachtet er sein Leben: das Verhältnis zu seinen Eltern, seine Flucht aus Vietnam, seine Identität und die Gesellschaft, in der er lebt.
Zwischen Erzählung und Dichtung, zwischen Realität und Traum sind Vuongs Gedichte nicht immer leicht zu verstehen und einige entziehen sich dem Leser vielleicht auch ganz, doch genau darin liegt ihr Zauber. Seine Texte sind kleine Rätsel voller Emotionen, voller Bilder und Symbole und es ist ein echtes Vergnügen sich mit ihnen zu befassen und in ihre Welten einzutauchen.
Lest weiter unter: https://www.penguinrandomhouse.de/Taschenbuch/Nachthimmel-mit-Austrittswunden/Ocean-Vuong/btb/e582229.rhd
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rosen-und-disteln · 23 days
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Stefan George und Friedrich Gundolf
Friedrich Gundolf
"Schließ Aug und Ohr für eine Weil vor dem Getös der Zeit": melancholische Zeilen, bekannt als das "Lied der Weißen Rose", weil Sophie Scholl es so geliebt haben soll. Geschrieben hat es aber der Germanist Friedrich Gundolf - ein Gedicht zum Abschied, erschienen kurz vor seinem Tod.
Geboren wird Friedrich Gundolf 1880 als Sohn eines jüdischen Mathematikprofessors in Darmstadt. "Große Männer" faszinieren ihn von Jugend an: Caesar, Dante, Goethe und Shakespeare sind für ihn Symbolgestalten ihrer Epoche. Ihnen widmet er auch seine wissenschaftliche Karriere als Professor an der Heidelberger Universität, arbeitet heraus, wie sie lebten und auf die Gegenwart wirken - ein Novum in der Germanistik. Der Titel seiner Habilitationsschrift ist Programm: "Shakespeare und der deutsche Geist". Die Fachwelt reagiert verhalten, vielleicht auch, weil das Publikum begeistert ist: Seine Bücher, elegant und mit leichter Hand geschrieben, erreichen Millionenauflagen. Und er wird ein Star bei den Studenten, obwohl er seine Skripte in einer "Art erhabenes Geleier" abliest. Hannah Arendt sitzt im Hörsaal, Golo Mann und Joseph Goebbels, der damals noch kein wüster Antisemit ist. Der "große Mann", der Gundolf in all diesen Jahren am meisten fasziniert, ist Stefan George. Der Lyriker nimmt ihn den blutjungen, bildschönen und charismatischen Mann 1899 in den Kreis seiner Anhänger auf, ändert den Geburtsnamen Gundelfinger in Gundolf und versucht, in ihm sein Dichter-Ideal zu verwirklichen. Der Schüler glüht vor Bewunderung: "Ich weiß, dass ich Ihnen vor allem verpflichtet bin, wenn ich überhaupt sehen gelernt, wenn ich einen Lebensinhalt habe", schreibt er. Meister und Schüler verehren einander zutiefst - solange, bis George einen neuen Liebling gefunden hat. Gundolf bleibt Georges engster Mitarbeiter. Aber es kommt endgültig zum Bruch, als der inzwischen 46-Jährige seine große Liebe heiraten will. Er hat die Frauen immer gemocht, hatte sogar eine uneheliche Tochter. Jetzt soll die langjährige Geliebte Elli Salomon seine Frau werden. George bekämpft sie mit allen Mitteln, aber Gundolf bleibt fest: Er will lieber "in die Hölle" mit ihr als ohne sie "in den Himmel", schreibt er am 21. Juni 1926. Es ist der letzte Brief an George. Unter der Trennung leiden beide, Gundolf wird todkrank. Er stirbt am 12. Juli 1931 an Magenkrebs und wird in seinem geliebten Heidelberg begraben.
Autorin des Hörfunkbeitrags: Jutta Duhm-Heitzmann
Redaktion: Hildegard Schulte
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lizzyblaack · 1 month
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12 Stunden
Sind zu kurz
Viel zu kurz
Dein halber Tag
Gehört ganz mir
Ich werde nicht müde davon dich anzuschauen
Fühlst du es auch in deinem Bauch
Alles ist möglich
Warum weiß ich auch nicht genau
Und es ist wieder Frühling
Alles blüht
Auch ich
Wohltuend küsst die Sonne mein Gesicht
So wie du wenn sie untergeht
Enten jubeln uns zu
Wenn wir im Abendtau zum Rhein wandern
Uns am Ufer den Sinnen hingeben
Meine Lust erstickt in ihrem Geplänkel
Du hältst mich fester als die Wurzeln des Baumes den Boden
Ich weiß nicht mehr wie ich heiße
Oder welchen deiner Namen ich in die Dunkelheit rufen soll
Du bist ein gottverdammter Engel
Ich kann nichts dafür
Das sind Fakten
Was du mit dir tust
Ist Kunst
Du sprichst Bände auf Leinwände
Dein Pinselstrich ist bestimmt
Ich ertrinke in dem Schwall an Worten die meinen Kopf kreuzen wenn es unsere Blicke tun
Wie wir’s tun
Oft
Überall
Du sagst ich soll nicht mehr fragen
Ich mach’s nicht
Du machst mich zu einem Mädchen
Zuckersüß
Ich will Schleifen in meinen Haaren tragen
Über nichts nachdenken
Lächeln und lachen
Mich in deiner Brust vergraben
Was tust du mit mir?
Du bist keine simple Muse
Du erquickst mein Herz
Es springt mir aus der Brust wenn deine Augen so leuchten
Du inspirierst mich anders als jeder zuvor
Die Lyrik sprudelt aus mir aufs Papier
Magisch
So viele Worte die ich hab für dich
Sag es
Sag es
Kannst du bleiben?
Für was länger.
Meine Zukunft könnte deine sein
- 20. März (als Tag und Nacht gleich lang waren)
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tagesnotizen · 1 month
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20.3.2024 | Albisriederplatz | 13.00h
Kaschnitz solle ich lesen, sagt S., die habe noch richtiges Deutsch geschrieben, nicht nur so kurze pragmatische Sätze, wie es heute Mode sei. Ihm sei schon in der Primarschule vorgeworfen worden, er mache zu lange Sätze und inzwischen schreibe ja niemand mehr so. Anstrengend zu lesen, aber maximal präzise. Mit der Lyrik von Kaschnitz, mit Lyrik überhaupt hingegen könne er gar nichts anfangen. Zu viel Spielraum einfach.
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8unginfo · 2 months
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♫ offenburger ensemble: Gedenkkonzert für Selma Merbaum
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Das am 24.Februar 2024 zum 100.sten Geburtstag von Selma Merbaum angekündigte Konzert im historischen "Salmen" in Offenburg entwickelt bei näherer Betrachtung eine Vielzahl von bedeutungsvollen Beziehungen, sowohl in die Vergangenheit als auch zur Gegenwart. So ist zum Beispiel der Konzerttermin der zweite Jahrestag der russischen Invasion in die Ukraine, der Veranstaltungsort die Wiege der Demokratiebewegung in Baden (1847), auch war er in seiner weiteren Geschichte lange Jahre eine Synagoge.
offenburger ensemble
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Gerhard Möhringer, Spiritus Rector des offenburger ensembles, moderiert angenehm sachlich, unaufgeregt durch das Programm und beschränkt sich dabei auf wichtige historische Fakten. Weitere Ausschmückungen wären auch nicht angebracht, die knappen biografischen Anmerkungen sind so dermaßen dramatisch, daß einem beim Zuhören mehrmals der Atem stockt.
Ursula Mamlok
Den Anfang macht eine kurze, vierteilige Komposition für Klarinette und Klavier der jüdischstämmigen Komponistin Ursula Mamlock (1923-2016) mit dem Titel "Rückblick“. Mamlock ist in Berlin geboren, emigriert nach der Reichspogromnacht 1938 nach Südamerika, später lebt sie in den USA. Nach dem Tod ihres Mannes 1996 kehrt sie nach Berlin zurück in ihre "Geburtsstadt, nicht in meine Heimat. Meine Heimat ist die Musik“.
Ursula Mamlok: "Rückblick"
Das Stück, komponiert 2002, trägt die Satzüberschriften „Hurried“, „Elegy calm“, „With Energy“ sowie „Lament Mournful“. Ihre in der erweiterten Tonalität angesiedelte Musik beschreibt programmatisch die Erinnerung an die Reichspogromnacht wie Angst, lähmendes Entsetzen, Wut sowie Resignation. Es scheint, dass sie die Klarinette bewusst einsetzt, um Klezmer-Assoziationen zu erzeugen. Markus Raus (Klarinette) und Uschi Gross schaffen gleich zu Beginn eine dichte Atmosphäre, wobei der Klarinettist keine Extreme scheut, um diese hochexpressive Musik plastisch darzustellen.
Xaver Paul Thoma: "Ich bin in Sehnsucht eingehüllt" (1984/1986)
Im Zentrum stehen natürlich die vertonten Merbaum-Texte des aus Haslach im Kinzigtal stammenden Xaver Paul Thoma. Hier ereignet sich etwas ganz Besonderes: Ursula Bengel, die vor jedem der 7 Lieder „Ich bin in Sehnsucht eingehüllt“ den Text rezitiert, spricht ihn nicht nur, sie nutzt ihre schauspielerische Kompetenz für eine Performance, die uns die Persönlichkeit dieser blutjungen Dichterin (sie wurde nur 18 Jahre alt) verlebendigt. Mit einfühlsamer Stimme und sparsamen Gesten agiert sie einmal verträumt, ein anderes Mal verzückt, aber auch traurig. Hilde Domin schreibt über die Gedichte: “Es ist eine Lyrik, die man weinend vor Aufregung liest, so rein, so hell und so bedroht“. Und dann die musikalische Umsetzung! Den gerade erlebten Text im Kopf (und im Herzen) lauscht man der Musik, die heftig, erschütternd, aber auch lautmalerisch und zart ist und kann sich nach dieser Vorbereitung ganz darauf einlassen. Und sie geht unter die Haut! Svea Schildknecht (Sopran) singt mit traumhafter Sicherheit und großem Ausdruck, Elmar Schrammel am Flügel lässt die Architektur der Musik plastisch erfahrbar werden, indem er den großen Dynamikumfang restlos auslotet.
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Eines der Lieder mit dem Titel "Spürst Du es nicht“ hat Xaver Paul Thoma in den 1980er Jahren (er ist Jahrgang 1953) ein zweites Mal vertont, unabsichtlich im Abstand von etwa zwei Jahren. Man erhascht dadurch einen seltenen Blick in seine "Komponistenwerkstatt“ und resümiert, er kann auch mit anderen Worten (Tönen) inhaltlich dasselbe sagen… Das renommierte Offenburger Streichtrio mit Frank Schilli, Violine, Rolf Schilli, Viola und Martin Merker, Violoncello umrahmt Merbaum/Thoma mit Werken von Hans Krasa (1899-1944) sowie Gideon Klein (1919-1945). Wie an den Lebensdaten unschwer zu erkennen, starben beide (jüdische) Komponisten im KZ.
Hans Krasa
Krasa, in Prag geboren, sprach deutsch und studierte bei Alexander von Zemlinsky an der Deutschen Akademie für Musik und darstellende Kunst in Prag. Nach Studienaufenthalten in Berlin und in Frankreich bei Albert Roussel arbeitete er als Korrepetitor am Deutschen Theater in Prag. Hauptsächlich bekannt wurde er mit seiner Oper "Verlobung im Traum“, die 1933 in Prag unter der Leitung von George Szell uraufgeführt wurde. 1938 schrieb er, zusammen mit dem Librettisten Adolf Hoffmeister die Kinderoper "Brundibar“, die, nachdem er 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert worden war, etwa 55 Mal dort gespielt wurde.
Hans Krasa: "Tanz" für Streichtrio
Der "Tanz" für Streichtrio, der in Offenburg erklingt, eines seiner letzten Werke, 1943 in Theresienstadt komponiert ist Musik eines "Wissenden“. Er wusste, dass er dieses Ghetto nicht überleben würde. Das kollagenhafte, impressionistische Stück, das auch tschechische Folklore aufscheinen lässt, ist weder bitter noch wehleidig. Es ist virtuos komponiert und erfüllt die Absicht seines Schöpfers, in seiner Musik zu „überleben“. An die Interpreten stellt solch eine Musik mehrfache Anforderungen. Sie muss natürlich von der Faktur her professionell realisiert sein. Darüber hinaus fordert sie aber eine "informierte" Interpretation, die beim Zuhörer ankommt. Und diese scheint man zu spüren, wenn sich die Musiker des Offenburger Streichtrios dieser Musik annehmen.
Gideon Klein
Ebenso gelingt den drei Herren die Darstellung des dreisätzigen Streichtrios von Gideon Klein (1919 - 1945). 20 Jahre jünger als Hans Krasa, hatte er wesentlich weniger Zeit und Möglichkeiten, sich als begabter Pianist, der er war, sowie als Komponist zu entfalten. Sowohl sein Studium der Musikwissenschaft als auch der Komposition bei Alois Haba musste er 1940 abbrechen. Ebenso wurde ihm die Annahme eines Studienplatzes an der Royal Academy of Music in London verwehrt. Eine Zeitlang trat er unter dem Pseudonym Karel Vranek auf. 1941 wurde er in das KZ Theresienstadt deportiert, wo er u.a. auf die Komponisten Hans Krasa, Victor Ullmann und Pavel Haas traf. Das Streichtrio von 1944 ist seine letzte Komposition. 9 Tage nach dessen Uraufführung wurde er nach Auschwitz deportiert.
Gideon Klein: "Streichtrio"
Ähnlich wie bei Krasa wird die Musik nicht von resignativer Stimmung dominiert. Im Gegenteil: Der erste Satz springt einen geradezu an mit seiner überschäumenden Quirligkeit und Kraft. Der zweite Satz, ein mährisches Wiegenlied mit sieben Variationen ist das Herzstück der Komposition. Die Vielfalt an Gestalt und Stimmung der Variationen ist ganz große Musik und berührt stark. Spätestens hier beginnt man zu ahnen, was der Musikwelt durch den frühen Tod dieses begnadeten Komponisten für immer vorenthalten bleibt. Der dritte Satz ist groteske rhythmisch vertrackte hochvirtuose Musik, die mehrmals das Klangbild eines Streichtrios zu sprengen scheint. Einerseits kongenial für diese Besetzung geschrieben, könnte man es sich auch für ein größeres, gemischtes Ensemble vorstellen. Samstag, 24. Februar 2024, 17 Uhr       Salmen Offenburg      Konzert zum 100. Geburtstag von Selma Merbaum (1924-1942) mit Musik von Ursula Mamlok, Hans Krasa, Gideon Klein und Xaver Paul Thoma Die zahlreichen ZuhörerInnen applaudieren stark und verlassen den Saal nur ganz zögerlich, sich austauschend und dabei spürend, eine wertvolle kollektive Erfahrung gemacht zu haben. Dieses außergewöhnlich intensive und reiche Konzertprogramm könnte man sich auch in Kammermusikzyklen europäischer Metropolen vorstellen. Umso wertvoller, diese Schätze in der beschaulichen badischen Provinz erleben zu dürfen. Offenburg kann stolz darauf sein, solche Künstler in seinen Reihen zu haben, die den Namen Ihrer Stadt in die Musikwelt hinaustragen. Über den Autor Wolfgang Wahl, Jahrgang 1948, ist ein im Ruhestand lebender Geiger, Bratscher und Geigenbauer. Er war 40 Jahre Mitglied der 1. Geigengruppe des SWR-Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg. Als Bratscher spielte er in Ensembles wie dem Ensemble 13, wo er viel zeitgenössische Musik (ur-)aufgeführt hat. Im Barockensemble „Parnassi musici“ brachte er seine beiden Instrumente auch in historischer Version zum Erklingen. Kammermusikspiel war und ist ihm wichtig. Er beschäftigt sich weiterhin aktiv mit Musik, coacht gerne junge MusikerInnen oder schreibt auf, wie sich seine Arbeitsweise im Alter verändert. Als gelernter Geigenbauer hat er eine weitere Perspektive auf Streichinstrumente und steht in regem Austausch mit jüngeren neubautreibenden Geigenbauern. In den letzten Jahren erprobt er sich zudem als Moderator von Konzerten und schreibt gelegentlich für Fachmagazine. Mehr vom offenburger ensemble Read the full article
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gebellshaiku · 2 years
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Juli
Nach dem Streit der Rosenbusch hat keinen Duft mehr veröffentlicht Juli 2022 Haiku heute
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dr-richard-train · 11 months
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In unserem Polaroid
Ist unser Glück
Unsterblich
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punkomantik · 29 days
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Die Welt ist grausam
Die Welt ist krumm
Die Welt ist außen
Und innen dumm
Doch die Welt ist schön
So anmutig und weich
So ruhig und reich
So lustig und leicht.
Der Blick am Horizont
Verzweifel ich?
Bin ich traurig?
Sehe ich Licht?
Ignoriere ich?
Oder steh ich darüber?
Genieße ich lieber?
Wie kann die Welt nur
Mittendrin
So gelassen sein
So wunderschön rein
So voller Sinn
Ich liebe dieses und jenes Ding
Und alles zusammen
Ich schlafe ein
Mein Blick am Horizont
Die Welt ist spröde und schnöde und schwer
Die Welt ist außen und innen leer.
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salon-du-fromage · 2 months
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Kurz notiert (142)
Sieben Jahre bzw. fünf Staffeln zu spät gekommene Idee für ein Promo-Getränk: The Marvelous Mrs. Maisel’s Weisse * Interessant: Umsonst ist nur der Tod, und der kostet das Leben vs. Umsonst isst der Tod, und der kostet das Leben * Freilich, Johannes R. Becher ist kein übler Name für einen Lyriker, ein wenig hübscher hätte ich dennoch Johannes R. Brecher…
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korrektheiten · 3 months
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“Zwischen Weltkrieg 2 und 3 drängten sich die Deutschen an die Spitze der Humanität und Allgüte”
Ansage: »Das Zitat der Überschrift, welches der jüdisch-deutschböhmische Schriftsteller und Lyriker Franz Werfel 1945, kurz vor seinem Tod, über die gerade militärisch niedergeworfenen Deutschen weissagte, erscheint rückblickend geradezu unheimlich prophetisch – nahm es doch präzise jenen kompensatorischen Wahn vorweg, in den die westdeutsche Gesellschaft im Zuge der “Vergangenheitsbewältigung” verfallen ist. Bei der nachfolgenden näheren Betrachtung dieses […] The post “Zwischen Weltkrieg 2 und 3 drängten sich die Deutschen an die Spitze der Humanität und Allgüte” first appeared on Ansage. http://dlvr.it/T1gpQG «
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ireallylovelanguages · 4 months
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Post vom January 07, 2024 at 03:45PM
Gedicht “Kurze Hommage an die Musik”. #buchliebe #nrw #prosa #liebeskummer #depressionen #ptbs #innereheilung #kaleidoskopabschnitt2 #seelenbalsam #buchtipp #autorenleben #buchblogger #love #photoftheday #picoftheday #instagood #germany #depri #depression #selfpublishingautor #relax #schreiben #bookstagram #photooftheday #oliverlippert #lyrik #liebe #buchempfehlung #photography…
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