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#nahundgut
agatha-abstinent · 1 year
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Tag 3077 / Ich bin mir sicher, wenn ich das fallenlasse...
Ich kämpfe jetzt nicht mehr gegen alles und gegen jeden, schreibe keine Briefe mehr an die Brigitte oder an Die Zeit. Ich bastle keine Collagen aus schrecklichen Zellgiftplakaten. Ich kämpfe nicht gegen die anderen. Ich kämpfe gegen mich. Ich kämpfe mit meinen Wünschen und Ansprüchen an dieses Leben, anstatt es wertzuschätzen, was heute ist. Ich bin weiter als vor fünf Jahren oder sechs Jahren, aber fühle mich total zurückgesetzt, fühle mich abgeschnitten, hab mich selbst abgeschnitten zum Teil von AA, weil ich selten hingehe oder unregelmäßig; abgeschnitten von der, die jetzt ein Kind bekommen hat, weil sie eben in einer ganz anderen Rolle ist; abgeschnitten von meiner Familie. Wenn man länger trocken ist, kommen größere Wünsche. Die kommen vielleicht auch bei anderen. Bei manchen erfüllen sich die Wünsche sogar und das auch noch schnell. Ich kämpfe jetzt mit mir - das raubt mir so viel Kraft. Ich träume von den Spermaspenden. Ich bin mir sicher, wenn ich das fallenlasse mit dem Testen und dem Kontakt zu Spendern aufrecht erhalten, wenn ich das alles fallenlasse mit der Temperaturmethode, mit der Schleimbeobachtung, dann habe ich auch mehr Energie, wenn ich mir einfach sage: Ich lass das jetzt los. Ich lass das vielleicht nicht für immer los. Aber ich lass das für jetzt los. Am besten wäre wirklich, ich hab jetzt ne Vaginal- und Blaseninfektion. Dann wäre das ein Grund, es abzusagen. Ich müsse jetzt Antibiotika nehmen, damit hätte der Körper genug zu tun. Und nächsten Monat bin ich verreist.
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docmichide · 7 years
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Markus hat das eben im Nah & Gut entdeckt und jetzt wurde #probiert! Sehr #lecker 😍 Von #Coppenrath leckere #vegane #Kekse 😘 in der 200g Packung! #DocMichi #vegan #Cookies #CityTour #Vanilla #Caramel #DarkChocolate #DunkleSchokolade #VeganBakery #Karamelgebäck #Zartbitterschokolade #Edeka #Nah&Gut #NahUndGut #Keks (hier: Findorff)
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maylemur-blog · 7 years
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Exkurs: Bioladen
Gestern: mein erster Besuch im örtlichen Hofladen. Eher ein Mini-Bioladen. Modern, hübsch, sauber. Es gibt Obst und Gemüse (viel, frisch, Bio) und andere Lebensmittel des täglichen Bedarfs (nur das Nötigste: Nudeln, Quark, Eier, Brot, Milch, Käse...).
Ich komme in den Laden und instant: Glück. Was ich hier erlebe kontrastiert so herrlich mir verhasste Großmärkte (Kaufland!) - es gibt, was man braucht. Kein Auswahl. Kein Suchen. Kein lästiges, letztlich unbefriedigendes Vergleichen. Eine Milch. Drei Sorten Joghurt. Ich bin glücklich.
“Hallo”, sage ich. “Ich bin heute zum ersten Mal hier. Wie funktioniert das hier?” Die Frau, die mich bedient: Mitte 40, gepflegt, gut gekleidet. Angenehm. Ich lausche ihren Ausführungen zu Salatsorten, schaue ihr in die Augen, schaue ihr auf die Hände, die den Salat halten, beinahe zärtlich die Blätter auseinanderbiegend. “Ich probier mal den bunten aus, glaub ich”, sage ich.
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Warum: Schlechtes Gewissen? Wachsendes Bewusstsein? Der Widerspruch: “Kauft regional, saisonal” in der Schule, danach: Kurztrip zu Aldi.
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Salat, eine Gurke, zwei Karotten, eine handvoll Champignons, ein Brot. Ich bekomme noch eine Aprikose geschenkt, “auf den Weg”. Teuer, das. Manche sagen ja, es sei ein Gerücht, dass Bio so teuer ist. Ein Gerücht, wenn Sie mich fragen.
Zuhause rühre ich eine Salatsoße an. Ausnahmsweise gebe ich mir Mühe: weniger Joghurtssoße, mehr Vinaigrette. Werfe den Salat ins Wasser. So zart! Glücklich rühre ich den weichen Salat im kühlen Wasser mit den Händen umher. Ausnahmsweise nehme ich den Salatseiher aus dem Schrank. Vielleicht zum ersten Mal, seit ich hier wohne, nehme ich den Salat nicht einfach in die Hände und schüttle ihn grob. Ich lege ihn zart in den Seiher. Zart rüttle ich am Seiher. Zart nehme ich in heraus und lege ihn in die Schüssel. Die Gurke. Die Schale lass ich dran. Ist ja Bio. Ausnahmsweise nehme ich den Gemüsehobel raus und hoble die Gurke in feine Scheiben, anstatt sie hektisch zu zerhacken. Das letzte Stück beiße ich vorsichtig ab. Meine Geschmacksnerven reagieren prompt und erstaunt. Für gewöhnlich schmeckt Gurke nicht.
Danach die Karotte. Ich beiße versuchsweise ab. Würzig! Die Karotte ist biegsamer, zugleich schwerer, saftiger, als ich es kenne. Ich angle gleich noch ein Stück aus der Schüssel.
Mein Freund kommt. “Teurer Bio-Salat!”, kündige ich das Produkt meiner Bemühungen an. Wir essen. Wir sind uns einig: Es schmeckt, sehr sogar.
Schmunzeln muss ich trotzdem. Ist es die Liebe, mit der ich den Salat zubereitet habe - das Mehr an Mühe, das ich mir mit der Salatsoße gegeben habe - die Neugier, mit der ich jeden neuen Bisschen probiere, in der Hoffnung, noch eine neue Geschmacksnuance zu erwischen - oder schmeck das Bio-Gemüse tatsächlich nach mehr als seine plastikverschweißten Discounter-Geschwister? Wir hören nicht auf, bis die Schüssel ganz leer ist.
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agatha-abstinent · 2 years
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Tag 2926 / Gestern war ich so ganz immer in dem Moment, wo ich denn eben war
Ich hab gar nicht viel oder gar nicht über irgendwas nachgedacht, das sein könnte. Ich hab nicht Dingen nachgehangen oder nicht schon vorgeplant. Ich hab es so genommen wie es war und nicht geschimpft, gehadert, als der Weg zwischendurch mal beschwerlich wurde. Es gibt Leute, die leben immer so. Die haben das gar nicht im Kopf, dieses ganze Gedenke. Ich hab hier echt gute Tage, gute Momente, eine schöne Zeit. Das war gestern der schönste Tag. Die Sonne schien, es hat mir niemand gefehlt und nichts. Mir ging es richtig gut. Wahrscheinlich ging es mir viele Tage richtig gut und dann am vierten oder fünften Tag spüre ich, wie erleichternd das ist, wie schön das Leben sein kann, wenn der Kopf nicht immer denkt und denkt und überlegt und abwägt und bewertet.
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agatha-abstinent · 2 years
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Tag 2900 / Ein Mantra für jeden Morgen, laut vorlesen, damit ich es glaube
Guten Morgen liebes Leben, guten Morgen neuer Tag. Hallo Berlin! Hier bin ich. Ich möchte heute trocken bleiben, mit Lebensfreude und Zuversicht durch den Tag gehen, freundlich zu anderen sein, ein Auge haben für das Schöne in den kleinen Dingen. Heute möchte ich zufrieden sein mit dem, was ist. Ich möchte die Gegenwart aktiv nutzen, durch das, was ich tue. Ich möchte wertschätzen, was ist. Ich bin dankbar für all die Geschenke, die mir gemacht wurden: meine Trockenheit, meine Katze, meine Wohnung, die ich weiter aufräumen möchte, meine Arbeit, meine Arbeitsfähigkeit. Ich kann dankbar dafür sein, dass ich wieder in der Lage bin zu arbeiten. Ich bin dankbar für meine Mutter, für meine Gesundheit, all die tollen Reisen, die ich schon machen konnte und noch machen werde. Ich liebe Berlin! Es ist so schön, hier zu leben! Ich freue mich über jeden, der mit mir in Kontakt geht. Das Leben findet draußen statt und ich bin dabei. Ich bin dankbar, dass ich schreiben kann, denken, dass ich lesen kann, dass ich dazu lerne jeden Tag. Ich bin dankbar dafür, dass ich schwimmen kann und dass ich genug Geld habe für die Jahreskarte, für Urlaub, für Essen und Trinken, für die Wohnung.
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agatha-abstinent · 2 years
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Tag 2711 / Jetzt gerade ist wieder alles gut
Durch die Gespräche nach dem Meeting, das Grüßen und Verabschieden.
Die größten Schwierigkeiten hab ich mit mir. Erstmal mit mir selbst klarkommen. Ich muss mich beschäftigen, dann geht das scheiß Gefühl weg.
Meinen inneren Frieden finde ich nicht in Unzufriedenheit. Unzufriedenheit ist, wenn ich immer wieder was Neues brauche.
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agatha-abstinent · 2 years
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Tag 2635 / Das poröse Zuhause meines Abstinenzprojekts ist ein Blog weit hinter dem Hier und Jetzt
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agatha-abstinent · 5 years
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Tag 1748 / #happysobermoment on the bike to the psychiatrist
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agatha-abstinent · 5 years
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Tag 1711 / Schwer fällt es mir, aufs Baden zu verzichten
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agatha-abstinent · 5 years
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Tag 1695 / Es geht darum, dass ich in diesem Moment nicht saufe.
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agatha-abstinent · 5 years
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Tag 1674 / “mit dem Heute mehr als genug zu tun”
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agatha-abstinent · 5 years
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Tag 1603 / Viele Mauersegler machen einen Sommer
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agatha-abstinent · 5 years
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Tag 1507 / Beinah besser als im Traum
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agatha-abstinent · 5 years
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Tag 1561 / Weil ihr das Göttliche von eurem Hof jagt, scheint es bei mir zum Fenster rein
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agatha-abstinent · 6 years
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Tag 1442 / jetzt      auf       los
aufstehen, aufgehen, aufblühen loslassen, loslegen, los, komm trau dich. richte dich auf. lass los, was dich zurückhält, gebückt hält, zurück in dem, was war vorm jetzt, gebückt von dem, was war, aber nicht ist. los auf jetzt steh auf. trau dich. was soll schon passieren? dir. jetzt ist, was ist. jetzt ist. nicht, was war. nicht, was sein wird. jetzt wird aus einem herbstgedicht ein frühlingsanfang. auf los wie die jahreszeiten, wie die natur. dem rhythmus folgen, mitgehen, ihn aufnehmen, loslösen vom gewesenen, aufbrechen ins jetzt.
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Als ich am Wochenbeginn diesen Kurs gebucht habe, wusste ich nicht, wie ich mich fühlen werde, dass ich überhaupt was fühlen werde, wenn ich fünf Jahre später dieses Volkshochschulgebäude betrete. Dass die Saufzeit wieder in mir hochkommt, die Erinnerung daran durch mich kriecht. Wie ich mich nicht nur, aber eben auch hier her morgens schleppte, nachdem ich abends - wie regelmäßig - übermäßig Alkohol konsumiert hatte. Und ich fühlte mich gleich viel wacher im Vergleich. Denn ich litt ja nicht an den Folgen leichter Alkoholvergiftung, am Schwitzen, latenter Übelkeit, einem brennenden After, Mattigkeit, an Schuld- und Schamgefühlen, Selbstentfremdung und Selbstverlust, an negativen Gedankenspiralen, an Perspektivlosigkeit. Und während ich diese mit gemustertem Linoleum bekleideten Treppenstufen hinauf ging, wurde mir bewusst, dass ich all diese großen täglichen Zustandsverbesserungen des täglichen Nichttrinkens vergessen habe. Dass ich mich kaum noch in Referenz zur trinkenden Agatha stelle. Dass ich unter dem Jetzt, der fehlenden beruflichen und sozialen Teilhabe leide, ohne mir zu vergegenwärtigen, worunter ich nicht mehr leide. Ich habe sehr viel aufnehmen können in dem Kurs, sehr viel verstanden. Er hat mir sehr viel Zuversicht gegeben, Motivation, tiefer einzusteigen. Ich glaube, es wird was mit der Stelle nächste Woche. Ich glaube, es klappt. Ich denke, ich kann die beeindrucken. Ich denke, die mögen mich. Und es wird mich da nicht überfordern. Es wird gut.
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agatha-abstinent · 6 years
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Tag 1450 / Wahrscheinlich stecke ich mitten im Rückfall
Verhaltensrückfall. Gedanklich nicht im Hier sein können. DA arbeiten, DIESE Katzen haben oder mit DEM im Bett sein wollen. Immer in irgendner App, in irgendnem Programm online auf der Suche. Bloß nicht im Jetzt sein. Nicht fühlen, wie ich mich fühle - einsam, allein. Lieber angeilen, Brustwarzen härten. Mutti nicht anrufen, nicht um Hilfe, sie hier her bitten.
Die Agatha von früher hat viel mehr gespürt, bei den Aussagen anderer, in der Außenwelt, überhaupt. Sich nicht mit Twitter beschäftigt. Keine Chatapp mal eben im Affekt für Sexting mit jemandem installiert.
Die Agatha von früher hat auch in Extremsituationen extrem viel gechattet, Körperfotos gemacht, zum Beispiel in der Klinikzeit Ende 2016.
Die Agatha von früher ist nicht ziellos durch Berlin gelaufen. Sie hatte ein Haustier. Sie hatte Liebe jeden Tag. Täglich Offlinekontakt mit einem Lebewesen.
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