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#Abstinenzblog
agatha-abstinent · 8 months
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Tag 3255 / Wenn es mir wichtiger wäre, ein Buch zu publizieren,
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agatha-abstinent · 8 months
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Tag 3255 / Wenn es mir wichtiger wäre, ein Buch zu publizieren,
wenn es mir wichtiger wäre, meine Fotos oder Gemälde in einer Ausstellung zu hängen, dann würde ich dem nachgehen. Mir ist es aber offensichtlich wichtiger, jetzt aktuell diese Arbeitsstelle zu bekommen und schon seit Mai 22, Mutter zu werden. Mir ist es wichtiger, Mutter zu werden, als dass aus meinem Blog der große Hype wird. Was ich trotzdem ganz dringend machen muss, ist, dass ich die Einträge irgendwie sichere, dass ich alles mal runterlade auf eine externe Festplatte und dass ich das auch habe, wenn es tumblr eines Tages nicht mehr gibt. Das wäre mir sehr wichtig.
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agatha-abstinent · 1 year
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Tag 3062 / So schön geschrieben, Tag 1535
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agatha-abstinent · 1 year
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Tag 3047 / Ich blogge seit über ACHT Jahren mit diesem Template
ACHT JAHRE - da entsteht schon sowas wie eine Social Media Identity! Und jetzt bin ich entweder gezwungen, mein Design zu ändern oder mit einem Template zu bloggen, das meine Fotos als Text deklariert und sie nur angeschnitten darstellt. Die Frage ist, ob das User zufrieden macht und sie auf der Plattform hält.
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agatha-abstinent · 2 years
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Tag 2635 / Das poröse Zuhause meines Abstinenzprojekts ist ein Blog weit hinter dem Hier und Jetzt
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agatha-abstinent · 5 years
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Tag 1614 / Check mal die Lage, Agatha!
Cool bleiben. Du kannst das immer wieder korrigieren. Zumindest auf eurer Webseite.
Ist nur n PDF. Copy, paste. Andere müssen auch Korrektur lesen.
Check mal die Lage, Agatha! Du machst n Blog! Du bist online und cool! Du fummelst da nur n bisschen parallel mit Arbeit rum.
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agatha-abstinent · 3 years
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Tag 2511 / Was ich ihm am liebsten sagen würde
Du, ich gehe nicht wegen dem Geld. Ich gehe auch nicht, weil das Bundesebene ist und wir hier Landesebene sind. Ich gehe nicht, weil ich da tollere Aufgaben haben werde. Im Gegenteil, ich vermute, die Aufgaben werden sehr gleichförmig, zahlenlästig.
Du, ich gehe, weil du menschlich das Mieseste bist, was mir je begegnet ist. Und ich falle immer wieder darauf rein, auf die Kumpelnummer. Erzähle vom Katzenurin, erzähle lieber was Privates, anstatt mal ins Gesicht zu sagen: Was glaubst du, warum die Leute reihenweise kündigen, warum meine Vorgängerin weg ist und die Nachfolgerin der Praktikantin, warum alle lieber krank sind als von deinen negativen Energien noch kränker zu werden?
Diese Nummer heute, das hat mir noch mal so sehr gezeigt, was für ein kleingeistiger, rechthaberischer, machtspielgeiler Mensch du bist. Dir geht es nicht um Respekt, Vertrauen, um Wertschätzung. Du bist so zerfressen von Unzufriedenheit, dass du immer treten musst.
Ich bin rumgefahren und habe Brandenburg kennengelernt. Ich bin rumgefahren und habe Sizilien kennengelernt. Wo warst du? Ich habe zehn Kilo zu- und wieder abgenommen in der Zeit hier. Ich habe mir ein neues Standbein erschwommen. Ich blühe auf und du gehst ein.
Mit Distanz kann ich diese lächerlichen Spiele abhaken. Aber in dem Moment, da wurde ich ganz zittrig.
Stets zu unserer vollsten Zufriedenheit Ich habe da echt viel geleistet, eine Menge investiert, eine steile Entwicklung hingelegt - genau das, was der Chef in den Nullerjahren gerne gesehen hätte, was aber nicht eingetreten ist.
Lies noch mal nach in deinem Vertrag. Das ist so arm, auf dieser Ebene sind wir also. Gut, dann werde ich auch mein Zeugnis juristisch prüfen und optimieren lassen. Ich habe jetzt gemerkt wie wichtig Zeugnisse sind. Ich habe die Stelle da nicht, weil ich jetzt hier bin, von hier habe ich noch nicht Mal ein Zwischenzeugnis. Ich habe die Stelle, weil ich mich der Herausforderung eines Gesprächs vor einer 6-köpfigen Auswahlkommission stelle, weil mein Werdegang zu den Anforderungen passt. Ich habe die Stelle, weil ich überzeugt habe.
Du hast mich alles andere als überzeugt. Du hast versagt als Führungskraft. Das weißt du, deshalb trittst du so viel.
Wurschtel, wurschtel, mauschel, mauschel.
Das können die gar nicht verstehen, dass ich erst ein Mal einen privaten Corona-Test gemacht habe. Wozu soll ich das machen? Um Gewissheit zu haben, um sicher zu gehen? Achso, so welche seid ihr. Corona-App-Nutzer Rote Kacheln, damit beschäftigt ihr euch.
Ich habe einen Blog und eine tödliche Krankheit. Und der Blog hilft mir beim Überleben. Keine App kann, was der Blog kann. Der ist so individuell, spezifisch für mich. Ich blog das für mich.
Ich schreib hier nicht: SO kannst du auch trocken werden. Das wäre ja größenwahnsinnig. Ich bin ja nicht weranders. Jeder muss seinen Weg in der Trockenheit finden.
Da ist eine Mitarbeiterin, die sich einbringen wollte, eingebracht hat. Und du guckst hier nach Rechten. Recht haben macht nicht glücklich, Recht haben macht einsam. Überleg doch mal wie du rüber kommst dabei.
Vielleicht bin ich eine kleine, enttäuschte Agatha, die hier nicht so rauskommen konnte wie sie wollte, deren Ideen ausgebremst wurden. Und du bist ein ganz mieser Vorgesetzter. Ich weiß gar nicht, warum du so schlecht darin bist, schade oder danke oder toll zu sagen.
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So geheult bei meiner Aussage im Telefonmeeting und noch mehr danach. Weil ich auf der Straße dachte, scheiße, jetzt habe ich die Betreuungsfrau nicht mehr. Jetzt hätte ich die gerne zum Reden.
Dabei habe ich ganz viele zum Reden in AA! Ich muss nur zum Hörer greifen und ich kann sprechen im Meeting und wenn ich mich noch mehr trauen würde, könnte ich auch Leute aus AA so anrufen. Ich könnte Frieda endlich nach einem Monat mal zurückrufen. Ich hab geheult, weil ich die Lösung immer erstmal falsch suche, aber sie ist ganz einfach. Den Chef werde ich nicht ändern, es wird gar nicht bei ihm ankommen, was mich verletzt. Ich kann nur meinen Umgang mit der Situation ändern. Ich kann morgen sagen, du der Satz mit dem juristisch prüfen, der hat mich ziemlich erreicht. Wenn wir auf der Ebene sind, dass wir Dinge zwischen uns juristisch prüfen lassen, dann ziehe ich mich zurück.
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agatha-abstinent · 3 years
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4.000 Einträge!
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agatha-abstinent · 4 years
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Tag 1893 / Bist du Fotografin?
fragt der am Samstag Nein
Hast du einen Blog? fragt mein Vorgesetzter im März Nein
Machst du was mit den Fotos? fragt Leto im April Nein
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agatha-abstinent · 5 years
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Tag 1534 / Keinen Tag überspringen können
Auch wenn du denkst, du hinkst hinterher Mit der Abstinenz Mit der Entwicklung in der Trockenheit Mit der Genesung Dem Fortschritt Dem spirituellen Wachstum Auch wenn du denkst, du hinkst hinter Mit dem Lebenmeistern Mit der Zustandsverbesserung Dem Verschwinden von Symptomen Der Leichtigkeit der Alkoholfreiheit Auch wenn du denkst, du hinkst hinterher Mit der Krankheitsdokumentation Mit dem Onlineabstinenztagebuch Mit dem Blog Mit dem Posten der Blogeinträge Mit dem Veröffentlichen von Bildern und Texten
Einfach stoisch weiter machen Einen Tag nach dem anderen Keinen Tag überspringen "Wenn’s dran ist, ist es dran" Die Struktur beibehalten Nach 1481 kam 1482 und nicht direkt 1499
Deine Trockenheit Deine Abstinenz Du bloggst für dich Dir steht kein Chefredakteur, kein Herausgeber, kein Content- und Social-Media-Manager im Rücken Dein Abstinenzprojekt On air seit 4 Jahren 2 Monaten 1 Woche und 4 Tagen
Eins nach dem anderen "Eile mit Weile" Nichts überspringen, nicht überholen können
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agatha-abstinent · 5 years
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Tag 1500 / Eintausendfünfhundert alkoholabstinente Tage
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agatha-abstinent · 5 years
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Tag 1801 / dass sich das Aufgekratzte legt
Das sind ganz liebe Menschen, die so viel trinken, Agatha. Ich muss mir das selbst sagen. Die Mutter sieht so aufgedunsen aus wie einst du. Sie lächelt freundlich. Drei Kinder. Der Mann auch ein vom Alkohol gezeichnetes Gesicht. Das sind Menschen wie du, die das Leben versuchen, mit Alkohol zu bewältigen. Denen das noch gelingt. Agatha, sie müssen noch nicht aufhören. Vielleicht würden sie gerne. Würden auch mal gerne was anderes machen, als jeden Abend trinken. Aber es ist so schwer, die Trinkroutine zu durchbrechen. Es ist so schwer, eine neue aufzubauen. Von Tag 809 bis Tag 944 hast du fast täglich genäht. Dann ist das weggebrochen. Bis zum Sommer 2018 (gefühlt) warst du nicht länger als vier Wochen im Blogrückstand. Zuvor waren es mal nur zwei Wochen und du hast es manchmal wieder eingeholt. Und dann ist die Routine angeknackst. Mit der Krebsdiagnose von Katzi, mit dem Druck, hinter der Wurst herzulaufen, die du nie erreichen wirst. Gestern hast du dieses Bild benutzt: Ein Hund, der einer Wurst hinterherjagt, die vor ihm baumelt. So schnell er auch rennt, so sehr er auch springt, er wird sie nicht erreichen. Sie ist an einem Stab befestigt, der Abstand zwischen Stab, Wurst, Hund verringert sich nie. Die Wurst doch erreicht. Eine Arbeit gefunden, hechel, hechel. Und nun ist gar nicht alles gut. Immer denken: Das noch, das noch. Wenn ich das erstmal habe. Ist gar nicht gut jetzt.
Vielleicht geb ich mir selbst jetzt einfach mal die Anerkennung für meine Schwerbehinderung. Vielleicht erlaub ich mir, endlich weniger leisten zu können, Einbrüche zu haben, regelmäßig. Vielleicht darf ich auch mal aussehen wie eine psychisch Kranke. Wenn der Bayer mich so nehmen soll, der Maimann, Ludwig, Mutti, wenn sie alle akzeptieren sollen...
Keinen Abwasch machen können. Fünfmal Selbstliebe und dann ins Museum, damit ich nicht noch fünfmal Selbstliebe mache.
"Nicht mehreren Herren gleichzeitig dienen können". Nicht der Arbeit, dem Abstinenzblog, der Abstinenzerhaltung.
Haare mit sehr viel Pflege drin, sehen gut aus, wie neu. Glatt, glänzend. Das Aufgekratzte hat sich gelegt. Es sieht aus wie neu geschnitten, ist es aber nicht. Eine Seele mit sehr viel Pflege, dass sich das Aufgekratzte legt.
Seit Juli denk ich, 30 Stunden sind zu viel, seit Juli. Soll ich noch auf ein neues Medikament warten? Hoffen, wenn ich eher da bin, fühlt es sich weniger anstrengend an? 8.30 bis 15 Uhr?
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Das war kein Urlaub. Ich war erkunden. Ich bin etwas nachgegangen, habe es mir fotografisch erschlossen, etwas nachgespürt. Auf meine Art versucht, es zu fassen. Ich sollte meine Fotos teilen. Davon, dass sie bei mir lagern, hat keiner was. Manche werden da nicht hinkommen, wo ich war. Niemand wird genau in der Sekunde auf den Auslöser gedrückt haben. Keiner kann mir das Gefühl nehmen, die Gedanken, die ich zu dem Bild habe, die Erinnerung. Beschäftige mich lieber mit Fotografie. Bilder posten, als Männer durchwischen, wegklicken. Hässliche Männer, unästhetische Fotos, anstatt mit meinen wohlkomponierten.
happysobermoment auf der Argentinischen Allee. Es war sehr schön in der Ausstellung. Es bewegt was in mir, weil ich mich bewege, weil der Geist offen ist.
Trotzdem bleibt Behäbiges in allem, Schwere, kein entspanntes, freudiges Gesicht. Sicher, dass ich wieder was nehmen muss.
Im Waschraum der Aha-Moment. Ich war doch beten bei Rachels Grab. Natürlich werde ich jetzt schwanger. Ich hatte Gott wieder vergessen. Nur ihm vertrauen.
Aussage des trockenen Fotografen: Mit Leuten, die negativ sind, nicht abgeben.
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Kai Pflaume löscht Foto von der Modedroge Kodein. Fotos der Modedroge Alk lassen alle stehen.
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Aus den Medien zur Ausstellung: "Begriff des Visuellen Begreifens" "Mitdenken" "Über eine Anordnung von Bildern ein anderes Verstehen ermöglichen."
"Prothese, ein sichtbares Zeichen von Krankheit." "Bearbeitung von Traumata" "Woran ist der Vater zerbrochen?"
Etwas Altes, etwas Neues kombinieren Etwas entstehen lassen "Anwesenheit des Abwesenden" "Körperlich unversehrt, aber durch Einwirkung von außen eingeschränkt"
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agatha-abstinent · 7 years
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Tag 968 / Der Abstinenz-Algorithmus
"Google belohnt einzigartigen Content", sagt Nick. Bei der Auto-Vervollständigung komme ich, Agatha Abstinent, an Platz 2, nach einer Apotheke. Wenn man Abstinenzblog ohne Anführungszeichen googelt, auf Platz 10. Bestimmte Suchbegriffe führen dazu, dass sehr, sehr viele meiner Bilder angezeigt werden. Google rankt kopierte, irrelevante, schlechte Inhalte mit geringem Mehrwert weit hinten. Deshalb ist mein Abstinenztagebuch vorne. Und das wiederum liegt am Abstinenz-Algorithmus. Nach meinem Abstinenz-Algorithmus ist Ehrlichkeit ganz weit vorne gerankt. Vielleicht ist Ehrlichkeit sogar auf Platz 1. Ehrlichkeit wird von meiner Außenwelt als Qualitätsmerkmal wahrgenommen. Ich war und bin ehrlich zu all den Ärzten, zu den Therapeuten, bei den Entgiftungen, zur Suchtberatung, bei der Entwöhnung, bei der Nachsorge, in der Rehaeinrichtung; ich war und bin ehrlich bei den Anonymen Alkoholikern sowie zu Menschen in meinem privaten Umfeld; ich war und bin ehrlich in diesem Blog. Und das finden heute zwei Männer bewundernswert. Eine in all den Jahrzehnten selten erlebte Ehrlichkeit und Klarheit sei mir eigen, sagt der eine. Und weil Bescheidenheit bzw. Demut meinem Abstinenz-Algorithmus nach auch recht weit oben steht, ist mir das schon wieder zu viel Lob, Anerkennung, Respekt, obwohl ich das ja brauche, um weiter zu machen, weiter zu wachsen, weiter zu kommen mit einzigartiger Ehrlichkeit.
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agatha-abstinent · 8 years
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Tag 714 / Das ist hier kein Schleimtagebuch
Das ist ein Abstinenztagebuch.
Im aktiven Alkoholismus habe ich nicht Tagebuch geschrieben. Als ich akut quasi täglich getrunken habe, schaffte ich es noch nicht mal mehr, meinen Papierkalender zu führen. Der von 2014 hat leere Seiten bis etwa Mitte Mai. Vorgespräch stationäre DBT-Krankenhausbehandlung, Termine bei der Psychiaterin, Krisengespräche bei der Psychologin, Erstgespräch Suchtberatung... diese jetzt rückblickend wichtigen, ersten Schritte auf dem Weg in die Abstinenz stehen da nicht drin. Manche finde ich in meinem auch zu der Zeit nur noch selten genutzten Notizbuch. Ein Notizbuch, das vom Frühjahr 2012 bis Herbst 2014 reichte. Seit ich nicht mehr trinke, komme ich mit einem Notizbuch nur wenige Monate aus. Wo ich wann war in den schlimmen Trinkzeiten, verrät mir am ehesten noch meine Fotosammlung auf dem Computer. Und das lediglich, weil durch das Digitale ja auch Datum und Uhrzeit der Aufnahmen gespeichert sind. Ich habe kein Tagebuch über die Entstehung meiner Alkoholabhängigkeit, über die Transformation von F10.1 (schädlicher Gebrauch) zu F10.2 (Abhängigkeitssyndrom) geschrieben, weil ich ja gar nicht wusste, dass und wann das passierte. So wie man eben häufig gar nicht mitbekommt, wo man sich die Schleimproduktion auslösenden Bakterien oder Viren eingefangen hat. Ich ahnte sehr wohl, dass mein Alkoholkonsum ungesund ist, wie man auch ahnt, sich zu erkälten mit nassen Socken unterwegs, verschwitzt in Zugluft... Aber nicht alle Menschen bekommen einen grippalen Infekt, auch wenn die klassischen Anfälligkeitsfaktoren vorliegen. Und nicht alle Menschen, die regelmäßig-übermäßig Alkohol konsumieren, die ihn schädlich gebrauchen, werden abhängig.
Ich habe kein Alkoholismustagebuch geschrieben, weil ich dazu gar nicht mehr in der Lage war und weil da meine Krankheitseinsicht noch nicht existierte. Ich habe mich sowohl in der ambulanten Alkoholentzugsbehandlung - zu der weder das Vorgespräch (Januar 2014), noch der Beginn (März 2014) in meinem Kalender steht - als auch in der stationären Entgiftung (August 2014) nicht als Alkoholikerin bezeichnet. "Ich habe Alkoholprobleme." war mir möglich, zu sagen. Mit den anderen Patienten konnte ich mich nicht richtig identifizieren. Mit der in beiden Kliniken vorgestellten Selbsthilfegruppe AA auch überhaupt nicht.
Ich habe kein Internettagebuch in meiner akuten F10.2-Phase geschrieben, weil Alkoholismus noch ekeliger und tabuer und gesellschaftsunkonformer als Schleim ist. Weil ich mich sehr geschämt habe und weil ich ja gar nicht wissen konnte, dass ich es zumindest 714 Tage am Stück trocken schaffen würde. Sucht ist sowas furchtbar Intangibles. Die Folgeschäden nicht. Die sind bei einigen so, bei anderen so sichtbar. Ich kann meine Alkoholsucht, die immer noch da ist, nicht vorzeigen wie den Rotz in meinem Taschentuch. Meine Augen sind nicht gerötet und geschwollen, sie tränen nicht bei Suchtdruck - außer ich bin gleichzeitig sehr traurig.
Das ist ein Abstinenztagebuch, ein Abstinenzblog. Und in diesem Blog postet eine Frau Blumen so wie Milliarden von Frauen und Millionen von Männern Blumen in Blogs, in Timelines, auf Websites posten. Weil Blumen schön sind. Weil sie die Sinne und die Seele erfreuen.
Doch wenn eine trockene Alkoholikerin Blumen postet, dann ist das etwas ganz Besonderes. Wenn ich das mache, ist das für mich etwas ganz Besonderes. Es ist mehr als freie Nase, freier Hals, Erkältung überstanden. Ich war so verdammt stumpf und leer und antialles in meiner t��glichen Trinkzeit. Mir waren Blumen, mein Aussehen, das Festhalten meiner Gedanken, das Umsetzen meiner Vorhaben ziemlich bis scheißegal.
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agatha-abstinent · 6 years
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Tag 1139 / Und die Königin sucht einen Ort für die Gründung ihres Volkes
In den Nachmittagsschlaf geheult, nachdem die Wespe in die Freiheit flog.
Ich habe keine Lust mehr, vorbildliche Bewerberin zu sein. Ich habe nicht für die geduscht, sondern für mich. Denen hätte ich gerne mal als Ungeduschte demonstriert, wie schwer mir unter höherer Belastung alltägliche Handlungen fallen.
Durch die Tatsache, dass ich krankheitsbedingt viele alltägliche Handlungen gar nicht mehr oder nur mit größter Anstrengung durchführen konnte, durch die Tatsache, dass meine Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit in einem klinisch-arbeitspädagogisch-arbeitsmedizinischen Rahmen überprüft wurden, hat sich mein Blick auf Belastung und Leistung in anderen Berufen geöffnet. Erst als ich mir nur noch mühevoll einen sauberen Slip anziehen, den Duschkopf halten, frisch gewaschene Wäsche aufhängen konnte, erst als ich merkte, meine Konzentration reicht nicht für das Lesen längerer Texte, für das Verstehen komplexer Aufgaben, erkannte ich, was der Busfahrer, die OP-Schwester, der Gerüstbauer leisten, wie belastbar er, sie und er sind.
Für diese Stelle qualifizieren mich besonders meine letzten drei Jahre. Meine publizierende Tätigkeit im Dienste der Abstinenz. Ich habe mich so am Laufen gehalten, immer wieder Office-Programme angewendet, meinen Blick für visuelle Gestaltung trainiert, Vokabeln und Synonyme gesucht und gefunden, Kleines in große Kontexte gestellt, recherchiert und aufbereitet, geliefert, immer wieder geliefert, mich überhaupt ganz alleine, selbstständig in dieses quasi webbasierte Content-Management-System, diese Publikationsplattform tumblr eingearbeitet.
Ich wurde runtergefahren, durfte einen Neustart versuchen und habe an diesem Reboot-Prozess aktiv mitgearbeitet. Das ist nicht bei jeder Krankheit möglich, aber bei meiner ist es nötig. In dem Zustand, in welchem ich mich befand, war mir nicht klar, dass ich mich mit einem Onlineabstinenztagebuch am Laufen halte, dass ich damit meine Fähig- und Fertigkeiten trainiere und ausbaue, dass ich dadurch EDV-IT-mäßig einigermaßen am Ball bleibe, genau so wenig, wie mir klar war, dass ich mit dem Abstinenzblog meine Resilienz stärke (Tag 1109). Ich hatte mir das nicht bewusst vorgenommen. Bewusst wird mir das heute in dem Vorstellungsgespräch.
Dort, das erste Mal in 15-den-Strumpfhosen seit wohl zwanzig Jahren, das erste Mal eine Präsentation gehalten seit wohl neun Jahren. Danach 10 km mit dem Rad gefahren, gefahren. Mich eingeladen zu Bioschnitzel und Johannisbeersaftschorle.
In den Nachmittagsschlaf geheult, nachdem die Wespe in die Freiheit flog. Auch ich suche einen Ort für die Gründung meines Volkes.
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agatha-abstinent · 7 years
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Tag 750 / Aus DVD-Dialogen meine Identitätskonstitution abgeleitet
"An Fotografie berauschen" kann sich der eine und fügt hinzu: "Rausch gehört zu mir".
Heute ist ein Tag, da hab ich so viele gute Ideen. Da könnte ich den ganzen Tag schreiben, mich mit einem Laptop irgendwo hinsetzten.
Die AA-Präambel ganz anders verstanden. Am Anfang, als ich zu AA ging, an meinen ersten Meetings teilnahm, hatte ich noch nicht mal den Wunsch, mit dem Trinken ganz aufzuhören, der ja als Voraussetzung für die Zugehörigkeit genannt wird.
Ich brauch nicht in eine Kneipe zu gehen, um meine Widerstandskraft auszuprobieren. Ich hab das auch in der S-Bahn nachm Marcelinho-Abschiedsspiel.
Innerlich überzeugt - Ich will mir heute eine Uhr kaufen. Heute ist der richtige Tag zum Uhrenkauf. - verließ ich das Meeting. Aber so blöd, patzig, genervt, unmotiviert, unfreundlich wie die Verkäuferin bei Karstadt ist - bei der will ich keine Uhr kaufen. Dann nicht.
Der schöne Moment - alles aufschreiben, in ein Café setzen, Sonne, Kuchen - weg.
Windempfindlich, geräuschempfindlich, müde, alle Ideen verloren, Schulterschmerzen schon im Meeting.
Dort im Raum gedacht: "Der Mann neben mir stinkt." "Der hat komische Haut an der Hand." Das hab ich vergessen, als wir uns im Kreis zum Gelassenheitsspruch anfassten. Er zitterte. Tremor. Ich wünsche ihm, dass er es schafft.
Die eine und der andere langjährig Trockene mit diesen bescheuerten Vorwürfen gegenüber Alkoholikern, die noch leiden. Dass die sich über das Essen in der Klinik beschweren. Man, Essen ist wichtig! Gerade, wenn man im Entzug ist!
Heute weiß ich alles besser. Hab an fast jeder Aussage was auszusetzen.
Was ich vergessen habe zu sagen, dass ich dankbar bin, keine Leberzirrhose zu haben, dass mich die Steuererklärung, zu deren Abgabe ich jetzt aufgefordert wurde, an meine Trinkzeit erinnert.
"Was soll der Alkohol jetzt bewirken?" Typische Frage von Nicht-Süchtigen. Von Eltern. Therapeuten. Medizinern. 'n Scheiß soll der Alkohol! Es geht ums Saufen. Ums Nachgeben. Ums Schwachsein. Fallenlassen. Fünfe gerade sein lassen. Es geht um das Lebensgefühl - jung, wild, anders: Frau mit Kippe und Bier. Um all die 25 Jahre Alkohol geht's. Um die gute Zeit, die schlecht endete. Um das Bekannte. Das Vertraute. Das Passive: Es wirkt, ohne dass ich viel tun muss. Die Flasche war ein Begleiter, ein Tröster, ein Cheerleader, eine Konstante - immer da.
Und ich werde das hier in diesem Land nicht erleben, dass der Alkohol seine kulturkonstituierende Funktion verliert. Ich werde es höchstwahrscheinlich auch nicht erleben, dass mein Abstinenztagebuch bei Rossmann verramscht wird. Bei diesem scheiß Rossmann, wo ich ca. 10 Minuten, gefühlte Ewigkeiten, neben dem riesengroßen Weinregal in der Schlange an der Kasse anstehen musste.
Und dann kam der Suchtdruck wieder. Doch nicht drüber weg. Übernommen. Das mit der Uhr hätte ich mir von vornherein ersparen können. Aber wegen des Notarzteinsatzes wär ich eh nicht weitergekommen.
Heute Morgen und heute Nachmittag gedacht, die Antidepressiva bald ganz abzusetzen. Mir "Es wird gehen." gesagt. Vor einer Woche noch Erhöhung als einzige Überlebenschance gesehen. Gestern die Anti-Pillen-Parolen von Matt Haig gelesen. Mich drüber aufgeregt. Empört: "Ich finds gefährlich für andere!" Und am nächsten Tag schon!!! ist's gefährlich für MICH! Komme ich auf völlig entgegengesetzte Ideen. So ist mein Hirn.
"Wüst gelebt die ersten Jahren der Trockenheit" sagte die eine im Meeting. Dachte: Ich auch. Ich lebe auch wüst, chaotisch. Es kommt alles, wenn Kraft dazu da ist, dachte ich. Und dass ich es jetzt angehen werde. Mich auf dem Fußboden sitzen, sortieren, wegschmeißen gesehen. Dass es befreiend ist, sich jetzt ein drittes Mal für die eine LTA-Einrichtung entschieden zu haben. Dass es mir im Jetzt hilft, mir vorzustellen, Anfang Mai da zu starten. Im Bad heute dachte ich: Ja, es wird schön, jeden Werktag wohin zu fahren, mich fertig zu machen. Zu den Nichtstuern nicht mehr zu gehören. Das beschämt nämlich, wenn man drei Jahre lang immer zu jeder Tageszeit auf dem Balkon steht und raucht und andere das sehen, wenn man immer zu Hause ist, wenn die Gardinen mal um 8, öfter um 10 oder noch später vorgezogen werden. Das sehen die Bewohner der Straße.
Die sehen natürlich auch, dass ich mich verändere. Dass ich ein paar Kilo abgenommen habe. Dass ich nicht mehr mit Wein auf dem Balkon stehe.
Spruch aus "Little Miss Sunshine" sinngemäß: Ein Verlierer ist, wer es nicht versucht. Ich versuchs mit dieser LTA-Einrichtung. Vielleicht wird es nicht gehen. Ich werde immer Agatha Abstinent haben. Ich kann auch weitere Touren "Travel-Germany-by-clinic-stays" machen - Bad Bramstedt, zum Beispiel - und darüber schreiben. Wenn es nicht klappt mit Arbeit, ist es kein Grund zum Saufen. Ich würde trotzdem gern heute Saufen. Weil das Entspannen damit einfacher ist. Einfacher als mit einem Tee, einer DVD, einer App. Man kann auch voll angespannt saufen und dann lockert sich alles. Man kann aber schlecht sehr angespannt App hören. Da muss man sich drauf einlassen.
Dieses Argumente-fürs-Trinken-Sammeln, tut mir nicht gut.
Viel gegessen eben. Chips Walnüsse Mango Curry Haribo Berries
Eigentlich bin ich also besoffen, weil mein Körper den Zucker jetzt in Alkohol umbaut? Diese Mythen.
"Berentzen ist ne bekannte Firma." sagte die eine in der Gruppe. Jägermeister, Beck's, Pernod Ricard auch. Von renommierten Firmen, deren Produkte in jedem Restaurant, Supermarkt, Kiosk, Theater, Stadion angeboten werden, erwartete keiner von uns Alkoholikern, dass sie uns die Leber, den Verstand, die Seele, die Familie, die Arbeitsfähigkeit, die Bauchspeicheldrüse, die Leichtigkeit, die Gesellschaftsfähigkeit zerstören.
Der Alkohol wird bleiben. Das werde ich nicht mehr erleben, dass der (s.o.). Das ist ein Kernproblem.
Keiner sagt: "Ich geh jetzt mal ne Runde nach Jacobson chillen." "Ich hab gleich Fleckensteinzeit." "Kommste mit zu mir auf ne Feierabend-Roy-Martina-Meditation?" Mandalasmalen hat es immerhin aus der Psychiatrie in die Mitte der Normalos geschafft. Es gibt die bösen Entspannungsmarken mit dem gigantischen Marketingbudget (Jägermeister, Beck's, Campari, Rotkäppchen, Gallo). Und es gibt die guten Entspannungsmarken (PMR nach Jacobson, Hypnose nach Fleckenstein, Selbstprogrammierung nach Martina, Ausmalen nach Basford) mit geringem bis gar keinem Marketingbudget, auf die ich bisher nur über Mundpropaganda face-to-face aufmerksam wurde.
Gute Entspannung Gute Ablenkung Gute Berauschung an Farben, Fotos, Freiheit Hüpfen Wer entwickelt mir die Hüpfapp, mit der ich mein Hüpfen protokolliere, anstelle von Alkoholtestern wie sie bei Saturn im Kassenbereich stehen?
Noch ein sinngemäßer "Little Miss Sunshine"-Spruch: Etwas Eigenes aufzubauen, schaffen die Wenigsten. Etwas Eigenes aufzubauen, erfordert Mut.
Ich habe mir etwas Eigenes aufgebaut: Meinen Abstinenzblog. Dafür hatte ich keine Anleitung, keine Vorbilder, kein Referenzobjekt. Ich habe meinen Abstinenzkalender mit den Aufklebern erfunden, mir ein Musikabspielgerät mit Abstinenzgravur bestellt. Ich habe Agatha Abstinent aufgebaut.
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