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#segelfliegen
weginsfreie · 2 years
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(32) Aus heiterem Himmel
Ein weiteres segelfliegerisches Jahr mit dem Carat-Motorsegler begann wie aus heiterem Himmel mit unerwartet tollen Flügen und endete schließlich mit einer launigen Luftwanderung quer durch Deutschland. 
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Vom Glück des autonomen Fliegens und vom Gebrauch der Freiheit zeugen folgende Impressionen...
Saison-Impressionen aus dem Carat-Cockpit
Es beginnt mit einer Überraschung. Bereits der Start in die neue Saison bietet Ungewohntes, noch dazu im März. Früher dachte ich – aus zahlreichen beruflichen wie privaten Gründen – zu dieser Jahreszeit noch nicht einmal im Traum ans Segelfliegen. Kam ich endlich in die Luft, blühten bereits die Rapsfelder. Das war schön und traurig zugleich. Mit dem Motorsegler Carat ist das inzwischen ganz anders.
Zwar liegen wunderbar stimmungsvolle winterlichen Exkursionen mit dem Carat in Motorflugkonfiguration hinter mir. Gleichwohl sehne ich mich unendlich nach dem ersten Segelflug. Nie war es einfach, dieser Sehnsucht eine angemessene Heimat zu bieten. Auch diesmal nicht, denn so früh im Jahr sieht das Fliegen weitgehend so aus: Trübe Sicht, träge Thermik, Soaring im Leerlauf unter ersten Wolkenfetzen – mehr geht für mich (noch) nicht. Glücklich macht es aber dennoch. Mehr und mehr frage ich mich, wann denn das sorglose Gleiten unter bulligen Wolken beginnen wird. Wann gibt es endlich wieder Steigen in Hammerthermik, die süchtig macht? Nur Geduld, rät die innere Stimme der Vernunft. Aber welcher Enthusiast hört schon gerne auf diesen ewigen inneren Besserwisser?
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Wie aus heiterem Himmel dann dieser merkwürdige Wetterbericht, der mir auf den ersten Blick schier unglaublich, fast wie gefälscht, vorkommt. Merkwürdig ist auch, dass sich Wetter inzwischen so genau berechnen lässt. Eines Tages werde wohl auch ich zugeben müssen, dass ich mein fliegerisches Glück Big Data zu verdanken habe. Vor einem Jahrzehnt hätte an einem Märztag wie diesen wohl niemand vom Segelfliegen (in unseren Breiten) geträumt. Mein Prognoseprogramm aber meint es tatsächlich ernst! Mitte März sagt es eine Basis von nicht weniger als 2.500 Metern voraus. Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen kann: Es sollte noch viel besser kommen!
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Ganz schnell nach einem beruflichen Termin stürme ich nach draußen und eile zum Flugplatz, um dort meinen Carat aufzubauen. Komisch: Über mir thront eine Abschirmung, also wird die Thermik später einsetzen. Ich werde zum Warten verdonnert. Den inneren Besserwisser verdonnere ich zum Schweigen. Auf einer ausgebreiteten Decke schlafe ich unter den Flächen erst einmal eine Stunde, um nicht andauernd himmelwärts stieren zu müssen. Rekordverdächtige eineinhalb Stunden verbringe ich mit einer Art von Nichtstun, doch das ist eher erzwungenes Warten und weniger echte Muße. Irgendwie bekomme ich dennoch mit, dass sich direkt über dem Flugplatz eine knuffige Wolke bildet. Sogleich bietet sich mir ein wundervolles Bild, denn genau unter dieser ersten Wolke kreisen zahlreiche Störche. Wäre es doch auch für mich so einfach! Noch ein wenig Geduld, flüstert die Stimme der Vernunft verschämt, während ich keck denke, schon mal den Fallschirm anzulegen. Nur für alle Fälle. Über dem Schwarzwald und der Schwäbischen Alb bilden sich nun erkennbar Wolken, die den Namen auch verdienen. Das sieht irgendwann so verlockend aus, dass mich nichts mehr am Boden halten kann. Butterbrot und Apfel sind verstaut, Gurte fest, Haube geschlossen, Motor anlassen und warmlaufen lassen. Der kräftige Wind kommt direkt von Ost, leider genau von der Seite. Zitternd hebe ich ab. Jetzt bloß nichts falsch machen. Fahrwerk rein. Endlich Luft unter den Flügeln und sofort scanne ich den Himmel mit den Augen eines Segelfliegers. Wie immer lockt es mich zu einer besonders prächtigen Wolke, diesmal steht dieses Exemplar bei Rottweil. Dort ankommen, schalte ich ohne zu zögern den Motor ab und segle – denn darum geht es schließlich.
Zauber des Neuanfangs
Es folgt der Zauber des ewigen Neuanfangs. Nachdem ich das übliche Übergangsprozedere vom Motor- in den Segelflug mit Checkliste abgearbeitet habe, wird es still um mich. Nur das Vario, das ich seit September nicht mehr gehört habe, piepst frohlockend vor sich hin. Was für ein wunderbarer Sound! Gleich der erste Aufwind packt mich mit drei Metern pro Sekunde und hievt mich in die Höhe. An der Basis angekommen, danke ich Big Data und sehe mit eigenen Augen, wie recht die Prognose hatte. Mein Tagesziel besteht darin, Spaß zu haben, mir geht es ums Prinzip des motorlosen Fliegens. Treuepunkte sammle ich mal wieder keine.
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Auf diese Weise vergehen sorglose und entspannte Stunden. Rasch liegt mir der Carat auch als Segelflugzeug wieder gut in der Hand und tut, was ich ihm empfehle. Ja, vielleicht sollte man es so sehen: Nicht ich bin derjenige, der den Flieger steuert, ich empfehle mit meinen Steuereingaben lediglich Richtungsänderungen. Erneut enttäuscht mich der feine Flieger nicht. Selbst dann nicht, als nach viel zu kurzer Zeit die Thermik wegen der noch immer vorhandenen Abschirmung mehr oder weniger zusammenbricht. Feinste Aufwinde sind nicht das Metier des Carat, Gewicht (und damit Flächenbelastung) haben ihren Preis. Jetzt gilt es, den erkalteten Motor erneut zu starten. Wie ich das liebe: Beim ersten Knopfdruck startet der brave Sauer-Vierzylinder ohne Mucken. Ich lasse ihn noch ein wenig warmlaufen, baue aber schon mal die irrsinnige Höhe ab, in der ich mich befinde. Von 9.000 Fuß muss ich hinunter in die Platzrunde von Donaueschingen in 3.200 Fuß findet. Mir ist irrsinnig kalt, weil ich vergessen habe, eine Jacke anzuziehen. Anfängerfehler! Am Boden waren es ja 15 Grad. Am Ende ziehe ich sogar die Klappen. Wegen des starken Seitenwindes bleibt auch die Landung anspruchsvoll, aber sie gelingt. Ob es Können war oder Glück lässt sich nicht abschließend sagen. Das Einzige, was ich mit Sicherheit weiß: das war ein fulminanter Start in die neue Saison! Noch dazu an einem Montag.
Der Himmel als Heimat
Gleich geht es weiter mit dem unerwarteten Glück aus heiterem Himmel. Wie jedem Laien sind mir die grafisch vereinfachten Prognosemodelle für das Wetter ans Herz gewachsen. Und das Modell für den nächsten Freitag macht mich erneut sprachlos. Ich aktiviere das Notfallprogramm für Beruf und Familie erhalte in beiden Fällen eine Freigabe. Nach der langen Zeit der segelfliegerischen Enthaltsamkeit lockt die Chance auf gute Thermik. Infolgedessen kann ich vor Aufregung kaum schlafen. Tatsächlich aber sieht der Himmel am folgenden Freitag leider gar nicht so aus, wie vorberechnet. Irrt sich diesmal das Wettermodell? Oder verzerrt meine Ungeduld die Wahrnehmung? Die Thermik braucht einfach ein wenig länger, um sich zu entwickeln. Es dauert gefühlt unendlich, aber dann ist es soweit. Wohlan! Fallschirm umgebunden, Butterbrote verstaut und auf geht es.
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Nach wenigen Minuten Motorlaufzeit kann ich bereits auf enorme unsichtbare Kräfte vertrauen, die mir zugleich unheimlich sind. Schon die erste Thermikblase reißt mich geradezu in den Himmel hinauf. Innerlich taumle ich vor Glück, während der Carat unter meiner bescheidenen Anleitung sanft perfekte Kreise in den Himmel zeichnet und ich einen wirklich runden und ruckelfreien 3-Meter-Aufwind genießen darf. So schön kontinuierlich steigt es, dass ich mein erstes Butterbrot auspacke und in aller Ruhe vespere. Wir steigen höher und höher. Kaum wage ich einen Blick auf den Höhenmesser. Erst zeigt er 2.400 Meter an, bald 2.600 Meter und noch geht es immer höher hinauf. Schnell steigt die Basis auf sensationelle 3.100 Meter, dann sogar auf 3.200 Meter an. Bei der Anzeige von 5m/s klemmt das Vario. Wann habe ich das letzte Mal ein derartig gutes Segelflugwetter so früh im Jahr erlebt? Oder überhaupt? Auf dieses große Glück war ich eigentlich gar nicht vorbereitet, was nur zeigt, wie falsch die Annahme ist, man könne sich auf Glück irgendwie vorbereiten. Geschenke, die man nicht erwartet, sind einfach die schönsten. Noch vor ein paar Stunden verzweifelte ich wartend am Boden. Nun fühle ich mich erschöpft, wenngleich glücklich über dieses unerwartete Steigen. Während ich wie üblich vor mich hin dahin sinniere, hebt es mich in meinem Flieger hoch und höher.
Zwischen Schwäbischer Alb und dem Schwarzwald steht jetzt eine einzige mächtige Wolkenstraße. Wohl denen, die sich heute frei genommen haben und fliegen können! Allerdings treffe ich nur ein paar wenige Segelflieger, einen Piccolo und vier Gleitschirme. Das alles spielt sich bei äußerst schlechter Sicht ab. Es fühlt sich an, als würden wir gemeinsam durch Milch tauchen. Keinen Augenblick sehe ich etwas, was auch nur im Entferntesten mit einem Horizont vergleichbar wäre. Das Licht aus Westen blendet, so dass ich mich darin ergeben muss, in dieses milchig-helle Etwas vorzudringen. Ich glotze mir die Augen aus dem Kopf und hoffe, dass die Gleitschirme, die gerade noch da waren, inzwischen eine andere Richtung eingeschlagen haben.
Zwar hatte ich nach meiner Erfahrung am Montag gelernt und eine Jacke angezogen. Doch die Kälte kriecht auch heute in mich hinein, meine Zähne fangen an zu klappern, mein ganzer Körper schlottert und ich muss mich immer wieder ermahnen, wie dumm es wäre, den Flug jetzt abzubrechen, nur weil ich friere. Aber das sagt sich so leicht: Nur, weil ich friere. Denn ich friere wie verrückt und die Zweifel werden immer größer. Es waren dann wohl gute vier Stunden, die ich taumelnd in diesem Orbit verbringen dufte, ich leckte an dieser himmlischen Milch und freute mich des Lebens.
Wegen der Kälte hätte das ein echter Konflikt werden können, aber am Ende ist das Wetter gnädig mit mir. Erst hängen Wolkenfetzen herunter wie dreckige Wäsche, die jemand auf der Leine vergessen hat. Dann fließen die Wolken in Form hell-dunkler Himmelsmilch ineinander, so als würde da ein Joghurt angerührt. Immer wieder finde ich es faszinierend, wie mich die Naturgewalten emporhieven, wie sie mich stundenlang herumschleudern, von Wolke zu Wolke schubsen – nur um dann einfach in sich selbst zusammenzufallen und schlussendlich zu verschwinden. Als wäre nichts gewesen.
Auf dem Rückflug blicke ich in einen fast blitzblanken Himmel, der nicht im Geringsten erahnten ließ, dass ich noch vor einigen Stunden mit inneren Dämonen gekämpft hatte, die mich zum Aufgeben zwingen wollten. Oder dass ich von unsichtbarer Hand emporgehievt wurde, so dass ich es mit jeder Faser meines Körpers spüren konnte. Erst der Rausch, dann wurde der Himmel aufgeräumt, so, als wäre die Müllabfuhr vorbeigekommen und hätte noch den letzten Rest vom wilden Fest mitgenommen.
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Das Steigen lässt fast schlagartig nach, aber mir kann das heute egal sein, ich hatte meine Freude und es ist nicht übertrieben zu sagen, dass ich für einen Moment in diesem Himmel wohnte. Während ich solcherlei Dinge denke, schmelzen die Meter auf meinem Höhenmesser dahin, denn was ich vergessen hatte zu berichten, ist der Wind, der in dieser Höhe mit immerhin 40 km/h oder mehr weht. Was auf dem Hinweg für verlässliche Reihungen sorgte, ist nun auf dem Rückweg mein Gegner. Boxhiebe lassen den Carat taumeln. Was für ein unfairer Fight! Diese winzige Maschine, darin ein ängstlicher Mensch, gegen diese Naturkraft, wir zusammen in einem Strom aus Widerständigkeit.
Voraus auf Kurs kann ich erkennen, dass heute nichts mehr für mich in der Auslage für Segelflieger bereit liegt. Das Schaufenster wurde zwischenzeitlich vom himmlischen Designer umdekoriert. Hier und da noch ein paar einsame Fetzen, das ist nichts für den verwöhnten Carat, der sich nur an den teuersten Thermik-Juwelen erfreut. So wie vorhin, als er ruhig und ohne Wackelei schnurstracks in den Himmel stieg. Diese Momente schloss ich so tief es ging in mir ein, denn eines Tages werde ich solche Erinnerung brauchen, auch wenn jetzt gerade alles wie selbstverständlich dahingeworfen wirkt. Das aber ist die größte Paradoxie des Lebens: Während wir das, was wir eines Tages vermissen werden, erleben, können wir es selten in seinem unermesslichen Wert schätzen und bewusst willkommen heißen. Wir sind zu sehr in der ganzen Situation beschäftigt. Erst mit zeitlichem Abstand gewinnen wir Respekt vor dem Erlebten. Wir erkennen, dass wir als winziger Mensch Teil eines großartigen Wachtraums waren, surreal und voller Empfindungen, für die wir in im Moment des Erlebens keine Worte fanden. Uns später suchen wir sie nur höchst selten.
Erst als die schwächelnde Thermik den schweren Carat nicht mehr trägt, denke ich an den Wiedereintritt in die Atmosphäre des Alltags. Ich arbeite die Checkliste ab und startete den stark unterkühlten Motor, der auch brav anspringt, nachdem ich alle Knöpfe in der richtigen Reihenfolge gedrückt habe. Er läuft und ich lasse ihm Zeit zum Aufwärmen. Den Motor in großer Höhe und nicht erst im allerletzten Moment zu starten, ist ein Akt der Liebe. Denn durch das Herumgleiten in großer Höhe ist er eiskalt und man spürt die Unwilligkeit beim Starten, auch wenn der Sauer-Motor immer tut, was ich von ihm verlange. Dennoch klingt es immer ein wenig nach Anklage und nicht gerade nach Freude. Daher fliege ich viele Kilometer mit niedriger Drehzahl, um meine Empathie für ein Bündel aus Metall und Blech zu beweisen, und in der Tat klingt der Motor nach und nach weicher, bald summt er wieder das bekannte Lied: mein Freund, ich bringe dich, wohin du willst. Der Rest ist fast Routine, ich sage fast, weil beim Fliegen niemals etwas Routine sein kann und darf, aber es sind eben bereits gesehene Dörfer, Felder und Straßen, wenngleich das Licht immerzu alles verändert. Wäre Heraklit Flieger gewesen, hätte er seinen Fluss einen Fluss sein lassen und noch viel pathetischer verkündet, dass man nicht zweimal im gleichen Himmel fliegen kann. Der Himmel kann Heimat sein, aber diese Heimat sieht nie gleich aus. Doch ab und an bietet dieser Himmel unserer Sehnsucht ein Zuhause. Deshalb steht auch jede Ziffer im Flugbuch für ein einzigartiges Erlebnis, für eine ganz eigene Erfahrung. Wer diese Einzigartigkeit nicht mehr wahrnehmen kann, konsumiert Fliegen bloß noch. Aber gerade Fliegen sollte kein Konsumprodukt, sondern angewandte Magie, oder besser: die Kunst, sich selbst zu verzaubern.
Der Motor hatte es gut, er wurde umsorgt, ich selbst habe meine Betriebstemperatur längst noch nicht erreicht. In der Platzrunde fahre ich das Fahrwerk aus, lande im Direktanflug auf der Piste 36 und rolle zu meinem Anhänger. Doch die Heimkehr gleicht einem Schock. Es sollte mehrere Tage und sehr viel Alltag benötigen, um mich wieder aufzuwärmen. Wo war ich an diesem Tag gewesen? Physikalisch lässt sich das einfach dokumentieren: in 10.000 Fuß über dem Meeresspiegel. Alles, was ich erblickte, war mir aus vorherigen Flügen bekannt – und sah dennoch vollkommen anders aus. Tatsächlich fühlte ich mich wie ein winziger Satellit, der eine ruhige Bahn über das mir bekannte Streckenflugrevier zog und nicht wie der frierende Pilot eines Motorseglers. Den Carat lasse ich an diesem Tag für neue Abenteuer draußen stehen.
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Später werde ich besorgt aus meinem Dachfenster in Richtung Flugplatz blicken. In der Ferne mutieren Gewitter zu gewaltigen Monstern, irre zucken sie in der Nacht. Wie kann man nur so viel Angst um ein Ding haben, das wir Flugzeug nennen, weil vor langer Zeit, die ersten Wagemutigen den Vögeln das Fliegen abgeschaut haben und einem dieser Pioniere, Otto Lilienthal, kein besseres Wort dafür eingefallen ist: Flug-Zeug. Aber zum Glück blitzt es weit entfernt. Ich schließe das Fenster, lege mich ins Bett und träume diesen Flug, der mich stundenlang in bislang unbekannte Höhen emporgehoben hat, der mir den Himmel zur Heimat gemacht hat, mir neue Perspektiven vermittelt und einen Hauch von Weltall geschenkt hat noch einmal.
Wegkommen ist das Schwierigste
So schön diese ersten Flüge im Frühjahr auch waren, dabei kann es nicht bleiben. Ich will endlich wegfliegen und zwar weiter weg als bisher: Zugluft spüren, Neuland sehen. Als ob das so einfach wäre. 15 Meter von Flügelspitze bis Flügelspitze, ein einsamer Sitzplatz, 54 mickrige PS, von denen beim Start mein Leben abhängt. Damit ist eigentlich schon alles gesagt. Nein, damit ist noch gar nichts gesagt! Es ist noch nicht einmal klar, um welche Geschichte es dabei gehen soll. Soll ich etwa erzählen, wohin ich geflogen bin, Kurs- und Höhenangaben machen, Flugplätze aufzählen? Ich bliebe lediglich an der Oberfläche. In diesem Dilemma half mir eine lehrreiche Begegnung.
Wie die meisten Menschen hadere ich damit, mein Dasein in Sinn zu verwandeln. Nach vielen Jahren traf ich zufällig den Mann wieder, der mir einst geduldig das Fliegen beigebracht hatte und der mir darüber hinaus den Unterschied zwischen Piloten und Fliegern erklärte: Piloten beherrschen ein Flugzeug technisch, Fliegen ist für sie ein Hobby (manchmal ein Beruf), sie fliegen, um von A nach B zu gelangen. Für Flieger wird das Flugzeug heilig, eine Art von Altar, zumindest aber das liebste Werkzeug ihrer Passion, sie fliegen, um magische Momente zu erleben. Ich wusste ich sofort, dass ich ein Flieger und kein Pilot war.
Zusammen schwelgten wir in alten Zeiten, voller Stolz zeigte ich ihm mein Flugzeug, Frucht meiner Arbeit und berichtete dann von meinen zukünftigen Reiseplänen. Erst als ich gehen wollte, brach es aus ihm heraus: „Als Fluglehrer reichte es aus, hier in der Umgebung zu fliegen. Die Grenzen meiner Welt waren die Kanten dieses Kartenblattes.“ Er zeigte mir die ICAO-Luftfahrtkarte unserer Region, ein Achtel des Landes. Nicht weiter? Den Rest des Abends erzählte er mir die Essenz seines Lebens. Und am Ende bat er mich: „Bring mir Geschichten! Bring mir die Welt! Flieg los und komm mit einem Haufen guter Geschichten zurück, die ich selbst gerne erlebt hätte.“ Ich versprach, nicht mit leeren Händen zum nächsten Treffen zu kommen.
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Bring mir Geschichten! Wie ein Echo hallte dieser fromme Wunsch in meinem Kopf wider. Ein paar Tage vor meiner geplanten Abreise schwoll er zu einem lauten Gewitter an. Ich war fasziniert und verängstigt zugleich. Richtig schlimm wurde es, als ich den ganzen Tag in einem klimatisierten Sitzungszahl verbringen musste, während draußen die Sommersonne schien. Verzweiflung kroch in mir hoch. Was taten die anderen, um sich von der bitteren Erkenntnis abzulenken, dass auch sie nur Artisten im Zirkus der Sinnlosigkeit waren, verdammt dazu, ein Ritual aufzuführen, an das sie zwar nicht glaubten, von dem sie sich aber gegenseitig voller Inbrunst zu überzeugen versuchten. Nächster Tagesordnungspunkt, bitte. Unauffällig blicke ich zum Fenster hinaus in den weiten Himmel. Wenn es so etwas wie einen unauffälligen Blick inmitten einer wichtigen Sitzung geben kann, während man von Power-Point-Folien blöd anglotzt wird, deren Bedeutung sich schon einen Tag später niemand mehr vollständig erklären kann. Wohl deshalb haben die Wolken leichtes Spiel, mich abzulenken. Locker verteilen sie sich über den grünen Hügeln der Umgebung, mühelos schwebend ziehen mit der leichten Sommerbrise dahin. Wie gerne würde ich ihnen folgen. Wie würde es sich wohl anfühlen, so denke ich, genau jetzt im Cockpit meines Carat zu sitzen und unter einer dieser Wolken zu kreisen? Der Motor ausgeschaltet, die Geschwindigkeit nur durch Windgeräusche erahnend. Gedanken, die wie eine Enteisungsanlage auf meine fast schon gefrorene Seele wirken. Bring mir Geschichten! Bring mir die Welt! Draußen zieht der Sommer wie ein beleidigter Klassenkamerad vorbei, der mich zum Spielen abholen möchte, aber nein, es geht nicht, erst noch die Hausaufgaben. Wovon träumen wohl die anderen hier im Raum? Wo liegt ihr Wunschland? Oder träumen Sie etwa am Ende gar nicht mehr?
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flugversand · 3 years
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siegfriedgenz-blog · 5 years
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Abenteuer Segelfliegen: Im Cockpit über die Schwarze Heide | waz.de | Oberhausen
#Segelflieger - Abenteuer #Segelfliegen: Im Cockpit über die Schwarze Heide #Oberhausen #Dinslaken
Sebastian Hetheier Nahezu lautlos gleiten Segelflugzeuge durch die Luft. Der Flugsportverein (FSV) Oberhausen/Duisburg besitzt insgesamt sechs Maschinen. Foto: Christoph Wojtyczka / FUNKE Foto Services
Segelflieger Abenteuer Segelfliegen: Im Cockpit über die Schwarze Heide
Oberhausen/Dinslaken. Im FSV Oberhausen/Duisburg lernt ein Oberhausener Ehepaar, ein Segelflugzeugzu beherrschen. Unser…
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Wenn du fliegen willst, musst du das loslassen, was dich runterzieht. #fliegen #aviation #fly #flying #pilot #flugzeug #segelfliegen #gliding #plane #limousinenservice #frankfurtlimousines #flugplatzegelsbach #mercedessclass #sky #soobock #avgeek #travel #pilotlife #urlaub #glider #reisen #aviationlovers #aviationphotography #t #m #segelflugzeug #airplane #flugschule #paragliding #gel www.frankfurt-limousines.de https://www.instagram.com/p/CirzB0gttJI/?igshid=NGJjMDIxMWI=
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kalle3 · 6 years
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Bei schönen Wetter kann ja jeder fliegen 😁 __________ #landau #pfalz #pfalzliebe #segelfliegen #fliegergruppe_gd #schwäbischgmünd #gliding #glider #fliegen #regen #rain #weather #nature #family #familyday @jutta38 (hier: Landau, Rheinland-Pfalz, Germany)
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applecomments · 4 years
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kein Wunder bei diesem schlechten Wetter 😅 #kopf #kopfstand #kopffrei #decke #deckenlampe #diedeckefälltmiraufdenkopf #fliegt #fliegen #segelfliegen #fliegenfischen #fliegtdurchdiedecke #tunnel #samstagnachmittag #schlechteswetter #samstagsmodus #chillenchillen #zuhausebleiben #regenwetter #sprüche #zitateundsprüche #zitatezumnachdenken #malwasanderes #sprichwort #verdreht #kombinieren #fusion #fad #langeweilelebt #nichtszutun #fernsehen (hier: Zuhause) https://www.instagram.com/p/CEeVFXjBspG/?igshid=3pwvvs7976gn
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albfilter · 4 years
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❤️Herrlich! Ein Blick über unser schönes Alb-Land! - Auch wenn das Wetter am gestrigen Sonntag sehr durchwachsen war, ließ sich die Sonne immer mal wieder blicken ☀️ . #albfilter #schwäbischealb #wasserfilter #segelflugzeug #segelfliegen #trinkwasser #heimatliebe https://www.instagram.com/p/CDJjubbow7Q/?igshid=jdjohhgoqkfw
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milvusaero · 7 years
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Now Summer Sale 2017 Mention “summer17″ in our shop and get 10% discount ! This Sale ends on the 20th of August 2017.
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AIRFIELD
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logi1974 · 6 years
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flugversand · 3 years
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Flugfunk-Handsprechgerät ICOM IC CE #VHF #Flugfunk #Handsprechgerät Die neueste Generation der ICOM Handsprechgeräte mit 8,33 kHz Rasterung erfüllt die funktechnischen Anforderungen der ETSI-300767-2 . . https://bit.ly/3lmIM0P . . #flugfunkdienst #handfunkgerät #segelflug #amateurfunk #segelfliegen #fliegen #flugfunk #icom #icomic #funkeavionics #funkgeräte #flugfunk #transponder #plane #fly #flying #plane #aircraft #avionic #transceiver #avionics #navigation #flugfunkgerät #flugfunker #flugfunk #flightradio (hier: Germany) https://www.instagram.com/p/CUw4zCwN-0M/?utm_medium=tumblr
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siegfriedgenz-blog · 6 years
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Altenaerin Ursula Bruckmann: Mit 92 Jahren begeistert vom Segelfliegen | Altena
"Man ist nie zu alt zum #Fliegen" Ursula Bruckmann: Mit 92 Jahren begeistert vom #Segelfliegen
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Bei strahlendem Sonnenschein hob die 92-jährige mit ihrer Pilotin ab. „Und alle haben sich so nett um mich gekümmert.“
  “Man ist nie zu alt zum Fliegen” Ursula Bruckmann: Mit 92 Jahren begeistert vom Segelfliegen
Altena – Das Glück hat Flügel. Ist das ein Grund dafür, dass heutzutage so viele Menschen fliegen? Die Faszination, die Welt von oben zu sehen, begleitet Ursula Bruckmann schon ein…
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weginsfreie · 3 years
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(19) Was alles in einen Tag passt...
Es ist immer wieder erstaunlich, wie wir Menschen Zeit unterschiedlich wahrnehmen. Es gibt langweilige Tage, an denen die Zeit scheinbar unendlich langsam vergeht. Und es gibt prall gefüllte Tage, die sich wie Wochen anfühlen. Abends staunt man dann, was so alles in einen Tag passt. 
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Mit dem Carat unterwegs zu sein, schafft gute Gelegenheiten für dieses Zeitempfinden. Nachdem die Querruder besser eingestellt wurden, will ich Anfang August endlich für ein paar Tage unterwegs sein, Luftwandern. Zuvor war ich tagelang mit dem Motorflugzeug und einem Fluglehrer unterwegs, um meinen LAPL zu reaktivieren. Bei dieser Kurzausbildung fielen auch zahlreiche nützliche Erkenntnisse für das Fliegen mit dem Carat ab.
Als ich nach Donaueschingen komme, steht da mein Anhänger mit dem Carat und ein Ventus, der irgendwie dort gestrandet ist. Wie sich herausstellt wurde er von einem recht bekannten Segelflieger pilotiert, der gerade aus Spanien zurückkam. Bewunderswert, denke ich! Das will ich eines Tages auch mit dem Carat machen. Große fliegerische Leistungen sind allerdings kein Schutz gegen Borniertheit als Charaktereigenschaft. „Was ist das denn für ein Gerät?“ fragt der Wanderflieger beim Anblick meines Carat. „Gerät?“, erwidere ich, „das ist ein Flugzeug!“. Der bekannte Segelflieger will nur wissen, wie viel Sprit in den Tank des Carat passt und belehrt mich dann, dass er lieber „richtig“ segelfliegen will. Kennen wir doch! Ich finde es verstörend, dass sich so viele Menschen nichts vorstellen können, das außerhalb ihres Korridors des Bekannten existiert. Immer mehr drängt sich mir der Verdacht auf, dass das eigentliche Thema beim Carat-Fliegen diese Gratwanderung zwischen Rudelverhalten und Autonomie ist. Die Herde und ihre Rituale gibt uns Menschen Sicherheit (ich bin keine Ausnahme von dieser Regel) und doch sehnen wir uns meist danach, „selbst“ zu sein, ein Individuum oder was auch immer. Wir wollen die Vorteile der Autonomie und Besonderheitsexistenz gerne genießen, aber nur selten ist jemand bereit, den (sozialen) Preis dafür zu bezahlen. Denn umsonst gibt es keinen Weg ins Freie. Ich jedenfalls habe keine Lust, mich auf derart dumme Weise über „richtiges“ oder „falsches“ Fliegen belehren zu lassen und wünsche dem arroganten Segelflieger noch einen guten Heimflug. Und denke schon an meinen eigenen Flug.
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Inzwischen habe ich meine Gepäckstrategie verbessert und wieder ein wenig Gewicht eingespart. Schließlich will auch ich unterwegs richtig segelfliegen. Obwohl die Wetterprognose mich zum Flugplatz gelockt hat, werden die gesamten nächsten Tage unter einem einzigen Motto stehen: Träge Warmluft. Inzwischen weiß ich, dass dies so gar nicht für den (schweren) Carat taugt. Aber der Reihe nach...
Zunächst läuft es gut: Nur 15 Minuten Motorzeit, dann brummt die Thermik über der Alb, dazu flotter Rückenwind. Leider fliegen meine Sorgen mit, von denen es gerade reichlich gibt. Wenn ich diese nur so einfach ausschalten könnte, wie den Motor des Carat. Die Wolken treiben mich weit hinter Nürnberg, so in etwa habe ich mir das vorgestellt. Weiter und weiter, mit welchem Flugzeug geht das?
Ich bin unterwegs zu meiner Mutter, die schwer krank im Hospital lag und nun wieder zu Hause ist. Es soll eine Überraschung werden, mein Bruder holt mich vom Flugplatz in Giebelstadt ab, den ich wegen der langen Piste (im Vergleich zu Würzburg) gewählt habe. In Giebelstadt findet gerade ein (Mini-)Fluglager statt, die Segelflieger sind wahnsinnig nett und unglaublich um mich und meinen Flieger bemüht. Sie schleppen trotz Windstille Wasserkanister zum Verzurren herbei, dazu Sprit aus Kanistern für den Weiterflug.
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Die Überraschung gelingt, mit dem Carat kann man also auch die eigene Mutter glücklich machen. Nach einer quälenden Nacht auf dem neuen, angeblich „super-bequemen“ Sofa, bin ich früh auf den Beinen und überlege, wie es weitergehen könnte. Was passt nicht alles in diesen Tag: Frühstück auf der Terrasse bei meinem Bruder, ein langer Spaziergang mit meiner Mutter und Gespräche über „letzte Dinge“, ein Mittagessen mit fränkischem Leberkäse aus der Metzgerei, die ich schon als Bub kannte, schließlich die Fahrt zum Flugplatz, wo der Carat auf mich wartet.
Die erwartungsvollen Blicke zum Himmel werden schnell enttäuscht. Die Segelflieger starten an der Winde und sind nach zwei Kreise wieder am Boden. Anders als vorhergesagt bleibt die Basis niedrig, der Wind ist dafür stärker. Ich starte und versuche mich als Segelflieger über dem Ochsenfurter Gau, über Kitzingen, dann in der TMZ von Nürnberg. Es ist mühsam, weil sich eine graue Abschirmung von Westen kommend über den fränkischen Himmel wölbt und jedes Licht und jede Euphorie von uns nimmt. 
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Gegen 17 Uhr lande ich enttäuscht und zerknirscht. Ich flog so tief wie nie, mehrmals musste ich den Motor starten, auf den ich mich bislang – toi, toi, toi – immer verlassen konnte. Immerhin kann ich die Volkschor Mainschleife aus der Luft bewundern.
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Immer wieder frage ich mich, ob denn mein Konzept vom Fliegen mit dem Carat überhaupt aufgehen kann. Kann es! Aber es braucht eben ein paar mehr Zutaten. Dafür ist dann einiges möglich.
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Ich verbringe noch einen Abend mit meiner Mutter, die die gemeinsame Zeit dankbar annimmt. Vor dem Schlafengehen bemerke ich, dass ich meine ICAO-Karten, die ich für den Weiterflug eigentlich benötige, vergessen habe. Mir bleibt also nichts anderes übrig, als nochmals zurück nach Donaueschingen zu fliegen. Natürlich will ich wieder so viel segelfliegen, wie möglich. Doch auch dieser Tag erweist sich für den Carat und mich als nahezu „unsegelbar“ (zum Glück aber nicht unfliegbar). Weil meine Tankuhr kaputt ist und ich nicht abschätzen kann, ob der Sprit (bei Gegenwind) reichen wird, lande ich kurz in Aalen-Elchingen. Völlig unnötig, wie ein Blick in den Tank zeigt. Ich tanke dennoch 10 Liter, damit ich richtig Vollgas geben kann. Mein Carat steht auf dem Vorfeld neben einem roten Oldtimer, bei Flieger wirken wie Geschwister, einmal kurze, einmal lange Flügel.
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Weil es gar nicht mehr anders geht, schalte ich konsequent auf Motorflug um. Das ist etwas, was ich schnell lernen musste: Der Carat verlangt eindeutige Entscheidungen: Motorflieger oder Segelflieger? Ich verbringe zwei entspannte Tage mit meiner Frau, auch zu Hause fühlt es sich an, wie Urlaub. Dann lockt mit erneut das Segelflugwetter. Auch diesmal werde ich enttäuscht. Kurs Richtung Jena, da wollte ich schon lange hin. Noch ist ja alles gepackt und parat. Ich fliege früh los, um dann in die einsetzende Thermik einfliegen zu können. Dumm nur, dass da nichts einsetzt. Die Warmluft ist das eine, wieder eine Abschirmung gibt ihr den Rest. Immerhin schalte ich konsequent auf Motorflug um und genieße dann den Flug über die Hassberge, den Thüringer Wald und das Saale-Tal.
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Auf dem Flugplatz Jena hat die Gaststätte bereits seit 17 Uhr geschlossen, mir bleibt also nichts anderes übrig, als ein teures Taxi in die Stadt zu nehmen, wenn ich an etwas Essbares kommen will. Jena ist eine nette Stadt, aber alleine schmeckt das Essen nirgends so richtig. Zugegeben: Ein Minuspunkt für den Carat. 
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Der Plan für den Folgetag lautet wieder einmal Segelfliegen im Osten. Doch als ich sehe, wie die örtlichen Segelflieger trotz weiter F-Schlepps „absaufen“, wird mir ein wenig bange. Während ich warte, werden meine Ungeduld und meine Zweifel immer größer. Aber auch das gehört dazu. Um 13:30 starte ich, weil die Wolken eigentlich ganz schön aussehen. Aber eigentlich ist es mal wieder nur Warmluft. Ich cruise hin und her, aber so richtig kneift es mich unter keiner Wolke. Mal hier 20 Minuten unter einer Wolkenstraße, mal dort ein paar Minuten. Nur wenige Segelflieger begegnen mir, die ich aber schnell aus den Augen verliere. Wenig Segelflieger sind ein schlechtes Zeichen, denke ich mir. Bald bin ich es leid und überlege sogar, in einem Rutsch wieder in den Schwarzwald zu fliegen. Aufgeben? So schnell dann doch wieder nicht. Denn auf der Agenda seht übungshalber der Einflug in die Kontrollzone von Hof-Plauen, Kommunikation auf Englisch und dort will ich dann noch eine Nacht bleiben. Der Einflug ist ein Kinderspiel, ich kann das zuvor Erlernte gut anwenden. Mein Carat parkt auf der Position E3, dahinter zwei Regional-Airliner. Wer auch immer nach Hof-Plauen kommt und wozu auch immer – bislang ist das mein Lieblingsplatz. Am nächsten Morgen zahle ich 7 Euro Landegebühr und 5 Euro Abstellgebühr – das ist so manch ein Segelflugplatz teurer.
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Beim morgendlichen Wetterbriefing mit Top-Meteo schalte ich aus Versehen die Europa-Ansicht ein. Schnell relativiert sich da einiges. 1000-Kilometer-Wetter in Nordafrika! Super Cumuli über dem Balkan! Und ich turne hier in der Warumluft herum. Da ist also noch eindeutig mehr Neuland, das lockt und lockt....
Da aber in meiner kleinen Welt schlechtes Wetter von Westen naht, will ich nach der Landung in Hof nach Hause fliegen. Da es am Platz nur Avgas gibt, komme ich auf die (dumme) Idee in Burg Feuerstein zu landen, um zu tanken. Auch, um mal zu sehen, was sich so seit unserem Auszug aus dem Paradies verändert hat. Unten stehen mehrere Dutzend Segelflugzeug. Ach ja, der Wettbewerb. Wir hatten ja beschlossen in diesem Zeitraum nicht mit dem Wohnwagen zu kommen. Nach dem Tanken darf ich nicht mehr starten, weil nun das „Feld“ per F-Schlepp in die Luft will. Doch einer nach dem anderen ist bald wieder unten. Warumluft?! Dazu lösen sich die Wolken auf... mir wird klar: heute bin ich jedenfalls nur noch Motorflieger. Ich treffe ein paar alte Bekannte, die mir über den Ärger hinweghelfen, den der Startleiter verursacht hatte. In der Pause zwischen dem ersten und dem zweiten Startversuch des Feldes darf ich dann doch noch einen Blitzstart hinlegen. Also Backtrack auf der Piste, vor den aufgereihten Segelfliegern drehe ich um, gebe Vollgas und bin bald in der Luft. Fahrwerk rein und dann ab nach Westen.
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Noch ein paar Hausaufgaben will ich erledigen. Erst die Anmeldung bei FIS, natürlich wieder auf Englisch. Einen Piloten rate ich dringend von einer Landung in Burg Feuerstein ab. Mein Rat wird dankend angenommen. Wie schon auf dem Hinflug möchte ich mit Radarführung durch den kontrollierten Luftraum von Stuttgart fliegen – Luftlinie nach Hause, anstatt umständlich um den Luftraumteppich herumzukurven. Ich steige auf Flightlevel 60 und versuche, die Höhe so sauber wie möglich halten und alle Fragen brav zu beantworten. Wieder etwas gelernt!
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Bereits nach einem Versuch auf der Alb gebe ich es auf: Bei 1800 Metern Basis und dieser Luft ist an segelfliegen mit dem Carat nicht zu denken. Also cruise ich nach Hause, lande und gönne dem Flieger eine ausführliche Reinigung. Der Tag reicht dann noch, für ein Bad im Klosterweiher in St. Georgen und einem Abendessen im Seehäusle – im Freien. Eine wunderbare Sommernacht. Was nicht alles in einen einzigen Tag passt...
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timetravelmemo · 4 years
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janbloemendaal · 4 years
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bmwi-klemm · 6 years
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