Tumgik
#weil wir eben so close waren
schnaf · 3 months
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latenighthell · 2 years
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06.08.2022  -S-
Hi
ich hab heut einiges erfahren und bin irgendwie total traurig. Ich will zunächst etwas klarstellen, du hast mich emotional fertig gemacht! Du wart meine erste Liebe und auch der erste der mir zeigte was Liebeskummer ist... du hast mir alle schaden zugefügt die ich heute mit mir rumtrage. Ich glaube du bist der Grund weswegen ich keine Beziehung führen oder verkraften kann.
Aber
Du warst auch ein sehr toller Mensch. Ich wusste dass du mich aufrichtig liebst auch wenn du nicht immer ehrlich warst. Ich war dir wichtig und du gabst mir trotz allem ein Gefühl von Sicherheit. In deinen Armen konnte in der Welt passieren was wollte.
Wenn ich an solche Weltuntergangs Szenarien denke dann male ich mir immer aus dass wir uns im Trubel der Stadt treffen und durchbrennen.
Du bist so ein schlaues Kerlchen und konntest dich immer für gute Dinge begeistern. Warum nur hast du solche schlechten Entscheidungen getroffen?
Als wir Schluss machten sagtest du dass du dir wünschst dass wir uns erst mit 25 begegnet wären und dann eine richtige Beziehung, so eine für immer, führen könnten. heiraten und Kinder bekommen.
Mit dir hätte ich Kinder bekommen. Ich liebte dich so sehr und manchmal weiß ich nicht ob ich die Idee von dir noch liebe oder dich.
Ich hab diese Vorstellung im Haus deiner Eltern zu leben (das Haus ist einfach wunderschön und perfekt aufgeteilt) und wir liegen im Bett und das Baby schreit, ein Junge, und du stehst auf und gibst mir ein Kuss auf die Schulter und gehst nach Ihm sehen. Weil du so einer bist der das macht, du würdest mich niemals aufstehen lassen... Oder in einer anderen Ausführung steh ich auf aber du kommst nach und umarmst mich von hinten und wir schauen beide ins Kinderbett.
Wir waren damals einfach so Close, ich hatte nichts zu beführchten und du kanntest jedes Haar und Pickel an meinem Körper. Einfach alles.
Und jetzt muss ich erfahren dass ein so wunderbarer Mensch auf Meth ist und viele falsche Entscheidungen getroffen hat, ich hab gehört dass du dich im Wald selbst erstechen wolltest und in Therapie warst. Wir leben in der gleichen Stadt und endlich weiß ich warum ich dir nie über den Weg laufe.. weil wir nun komplett andere Wege gehen.
Ich werde dieses Jahr 25 und mich hat die Vorstellung dich in einer Bar zu treffen und anzulächeln nicht losgelassen und irgendwie hoffte ich immer drauf, allerdings befürchte ich dass wird nie passieren und du wirst nie in eben dieser Bar sein.
Die Vorstellung über Jahre, dich eben in dieser Bar mit 25 zu treffen ist heute gestorben. Und es tut immer noch weh. Warum hast du dir das angetan?
Ich weiß dass wir beide nie eine zweite Chance gehabt hätten, aber die Vorstellung in meinem Kopf war das einzige was ich hatte um mir ein liebevolles Leben vorzustellen. Warum hast du mir diese auch noch genommen??
Bitte pass auf dich auf
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bbdeathz · 3 years
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Folge 131 und 132..so geile Folgen einfach. Der Kampf war einfach richtig Kino und hat so viele geile Stellen. Werde ich locker nicht alles so niederschreiben können, aber der Kampf war einfach gut. Super viele gute OSTs, gute Narrative, die Paul weit vorne zeigte und die Situation durch Rocko und Reiji erklärte, viele gute Szenen mit Ursaring zb, Panflam, Elektet und so. Dadurch, dass es der erste 6 vs 6 ist und der Bruder es wollte, waren die vibes auch anders. Als wenn man den Endboss schon vorher einmal trifft und so.
Dadurch, dass Ash auch verliert, ist es auch nochmal anders, weil die Narrative dann anders kommt als zb im Liga kampf, wo Ash gewinnt. Hier stand irgendwie mehr auf dem Spiel, so sah ich das, weil am Anfang und durch den Kampf oft gezeigt wurde wie Paul handelt. Durch Rcko und Reiji haben wir das mitbekommen, so machen es die Macher oft. Dass Paul Taktiken hat, Ash overpowern will und so. Dadurch kam eine gewisse Atmosphäre auf und man sah es auch. Auch dass sich sein kampfstil geändert hat, weil er unbedingt gegen Ash gewinnen will. Man sah sogar gegen Ende, das er LÄCHELT. Oh Shit, als wenn er aus dem Kampf auch etwas mitgenommen hat, aber das wissen eher die Macher. Ist aber überraschend.
Außerdem das wichtigste: Ich saß hier echt angespannt und habe den kampf gut wahrgenommen. Haben sie auch echt gute OSTs eingebaut und generell echt geiler Kampf. Hat definitiv was anderes als in der Liga.
Definitiv ein Kampf auf bester Rivalen-Ebene. Nur diese beiden Folgen zeigen das. Keine andere Staffel kommt daran. Wird es wohl auch nie.
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Da waren so viele gute Szenen, kann ich schon gar nicht alle wiederrufen. Counter Shield 3x und auch Paul war davon einmal genervt. hat gut geklappt und schön, dass die hier im wichtigen Kampf eingebaut wurde.
Felsgrab wurde cool genutzt und hat Pikachu aufgehalten. Mit solchen Dingenhatte Paul echt die Nase vorne, außerdem hat er Lichtschild genutzt und echt einen anderen Stil gezeigt. Zugegeben, als Zuschauer merkt man das eventuell nicht, wenn man darauf nicht achtet, aber Rocko und Reiji erwähnen das und ja, so geben die Macher alle Infos.
Außerdem Ursaring war ein BIEST! ist auch passend, weil Ursaring immer wütend ist und hier mit Adrenalin konnte es mal all out gehen und ich fand das echt cool. Auch wie visuell es so sauer aussah mit den roten Augen da am Anfang.
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Ich find diesen Satz so gut, weil mir da einfiel, dass es so ist. Ind er Liga später nutzt Paul zb ‘Opfer’, die KO gehen können und das sagt er auch. Ist also echt so, dass jeder seine Rolle akzeptiert, obwohl es wohl drastisch erscheint
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Deren kampf ging auch ab. Erstens, Panflam hat sich entwickelt und hat direkt coole Szenen hingelegt. Tempohbieb in Pauls Gesicht mit der Luft und generell war der Schlagabtausch hier ein wenig schnell, so von den Kommandos und so. Direkt Attacke, Attacke und das war schon nice.
Es hat zwar verloren, war aber dennoch toll.
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Das ist schon ein interessantes Ende. Paul am lächeln und einen Ausdruck, den selbst sein Bruder lange nicht mehr sah und Ash mit Frust.
Den Shot finde ich echt gut, so close up. Muss er erstmal verkraften, dass er gegen jemanden so krass verloren hat, der so andere Methoden hat. War auch irgendwie ein nettes Ende so mit Lob für einen guten kampf und wie Paul mal anders war. Ja, Ash hat verloren, aber der OST und die Atmosphäre waren nice
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Flake's fear of flying
From Flake's book 'Der Tastenficker' pages 18-25
"..Ich hatte dann vorsichtshalber gleich vor allem Angst. Angst vor öffentlichen Verkehrsmitteln, Autos, geschlossenen Räumen, Dunkelheit, Krankheit, laute Geräuschen, vielen Menschen und so weiter. Später kam die Flugangst hinzu, als sich im Flugzeug die Höhenangst mit der Platzangst traf. Die Todesangst wird auch noch dabei gewesen sein. Bei meinem ersten Flug von Paris aus ging irgendwie hinten die Tür nicht richtig zu, und das Flugzeug musste ganz niedrig fliegen. Ein Freund saß vor mir, drehte sich zu mir um und sagte, Feierabend. Wir mussten dan zwischenlanden, und das Flugzeug wurde ausgetauscht, nachdem sie vergeblich an ihm herumgebastelt hatten. Da war mein Grundvertrauen ins Fliegen schon einmal ganz schwer erschüttert.
(...)
Einmal, als wir in Mexiko starteten, um wieder nach Hause zu fliegen, gab es wieder ein richtig lauten Knall. Um uns herum wurde es ganz hell, und ich dachte, da ist etwas explodiert und die Triebwerke brennen. Ich habe im ersten Schreck nicht mitbekommen, dass unsere eigene Scheinwerfer von den Wolken reflektiert wurden. (...) Unser Gitarrist, der vor uns saß, drehte sich zu uns um und winkte zum Abschiec. Ich nahm den neben mir sitzenden Sänger bei der Hand und sagte: Ich will nicht sterben. Er, der eben noch vergnügt an einem Text geschrieben hatte, sagte nichts. Da war nur noch mei  Angstschweiß zwischen unseren Händen. Da war mir trotz meiner Angst peinlich, dass isch so schwitzte. Und ich dachte einmal kurz noch die Worte: Na ja. Schließlich sind wir doch nicht abgestürtzt.
(...)
Ich habe mir danach mit sehr viel Mühe von einem Freund meines Bruders ein Stück von einem abgestrürtzten Flugzeug besorgt, weil es statistisch so gut wie unmöglich ist, dass ein Stück Flugzeug zweimal abstürtzt. Und mit diesem Teil habe ich mich auch ein kleines bisschen sicherer gefühlt.
(...)
Ich habe dann oft reichlich Alkohol getrunken, um die Flüge besser zu überstehen. Aber ich konnte noch so betrunke  sein, ich schlief einfach nicht ein und behielt meine Angst bei.(...) Nur wenn ich morgens nach einem Konzert und anschließender langer Party völlig verkatert ins Flugzeug stieg, hatte ich keine Angst. Da war mir alles egal.
(...)
Schließlich wurde mir ein Hypnotiseur empfohlen. Dieser stellte fest, dass ich keine Flugangst hätte, sondern einfach nur Angst, und die habe sich jetzt eben in Flugangst manifestiert. Ich müsse also meine große Grundangst bekämpfen.(...) Geschadet hat mir die ganze Aktion nicht. Und ich musste ja weiterfliegen. Wir hatten dann eine Tour durch Australien. Da waren ganz viele Bands im Flugzeug, und die flogen alle zusammen (...) Alle, außer ich, betrachten das Fliegen mehr wie U-Bahnfahrten und manche schmierten sogar die Wände mit Filzstiften voll. Andere hatten eine Frau auf dem Schoß und küssten wild mit ihr herum.(...) Manchmal wackelte das Flugzeug extrem (...) Dann johlten und lachten alle laut und machten Witze. Niemand schien sich die geringsten Sorge zu machen. Da ging meine Flugangst weg, denn wenn Fliegen für alle so einen Spaß bedeutet, kann es so gefährlich nicht sein."
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".. To be on the safe side, I was afraid of everything. Fear of public transport, cars, closed spaces, darkness, illness, loud noises, lots of people and so on. Later the fear of flying was added, when in the plane the fear of heights and claustrophobia. The fear of death must have weighed in too. On my first flight from Paris, somehow the back door didn't close properly, and the plane had to fly very low. A friend sat in front of me, turned to me and said, it's time to go. We then had to make a stopover and the plane was exchanged after they had tinkered with it in vain, which shook my basic trust in flying very seriously.
(...)
Once, when we were taking off from Mexico to fly home, there was another really loud bang. It was getting very light around us and I thought something had exploded and the engines were burning. In the first shock I did not notice that our own headlights were reflected by the clouds. (...) Our guitarist, who was sitting in front of us, turned to us and waved goodbye. I took the singer sitting next to me by the hand and said: I don't want to die. He, who had just been happily writing a text, said nothing. There was only my sweat of fear between our hands. Despite my fear, I was embarrassed that I was sweating so much. And I thought briefly the words: Ah well. In the end we didn't crash.
(...)
Afterwards, with a great deal of effort, I got myself a piece of a plane that had crashed from a friend of my brother's, because statistically it is almost impossible for a piece of plane to crash twice. And with this part I felt a little bit safer too.
(...)
I often drank a lot of alcohol to get through the flights better. But no matter how drunk I was, I just didn't fall asleep and maintained my fear. (...) Only when I got on the plane completely hungover after a concert and a long party afterwards, I wasn't afraid. I didn't care about anything.
(...)
Eventually I was recommended a hypnotist. He found out that I didn't have fear of flying, I just had fear, and that had now manifested itself in fear of flying. So I had to fight my basic anxiety. (...) The whole action didn't hurt me. And I had to fly on. We then had a tour of Australia. There were a lot of bands on the plane and they all flew together (...) All of them, except me, looked at flying like riding the subway and some even smeared the walls with felt-tip pens. Others had a woman on their lap and kissed her wildly. (...) Sometimes the plane extremely wobbled (...) Then everyone hooted and laughed loudly and made jokes. Nobody seemed to care the least. My fear of flying went away, because if flying is so fun for everyone, it can't be that dangerous. "
more quotes from Rammstein books
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voidnineteen · 2 years
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MW Oneshot (2.0)
Es war wieder so weit. Länderspielpause.
Viele Spieler waren weg, aber bei keinem störte es Marius so sehr wie bei Julian. Man sollte es nicht falsch verstehen, er freute sich für ihn und seinen Erfolg. Dennoch war es eine Zeit in der Marius, meine Zeit mit ihm verbringen konnte.
Das schlimmste war jedoch, dass Julian Kai wieder sehen würde. Marius konnte ihn nicht ausstehen. Nicht, weil er ihm irgendwann etwas getan hätte, aber er und Julian waren unzertrennlich.
Wirklich niemand kam zwischen die beiden wenn sie beieinander waren. Und da die Nationalmannschaft diesmal in Dortmund trainierte musste sich das Marius auch noch eine Woche lang anschauen bis sie nach Belgien flogen um dort ihr erstes Spiel zu spielen.
Für ihn hieß das also, Jule zwar noch etwas zu sehen, aber ihm nicht ansatzweise nah sein zu können, da Kai immer da sein wird. Zudem ist es auch noch so das es fußballerisch bei ihm um Längen besser lief als bei Marius momentan.
Es ist nicht so, dass sich Marius irgendwas erhoffte, weil er wusste das Jule weder schwul, noch in ihn verliebt war, dennoch tat es trotzdem weh ihn so close mit jemanden anders zu sehen. Es ist nicht so als hätte Jule sonst keine anderen Freunde aber er hatte einen Tag mit den beiden mal erleben müssen und das reichte ihm schon. Zudem kam noch das die Freundschaft der beiden schon immer von vielen Fans gefeiert wurde. Marius war wirklich nicht bereit.
•••
Gerade war Marius am Trainingsgelände angekommen. Zwar trainierte die Nationalmannschaft auf dem Gelände des BVB trotzdem trainierten alle zurückgebliebenen auch auf dem B-Platz. Eigentlich wollte Marius heute nicht kommen, aber Training ist Training und ihm blieb nichts anderes übrig.
Als er reinging, sah er in der Lobby schon einige Spieler stehen, nickte ihnen jedoch zunächst nur zu. Er wollte sich eigentlich nur noch schnell einen Café holen und dann so schnell wie möglich weg von dem ganzen Troubel. Wen er natürlich nicht übersehen hatte, war Kai Havertz, der sich eben mit Jonathan Tah und Timo Werner unterhielt. Gerade als Marius den Knopf am Café Automaten gedrückt hatte, ging die Schiebetür erneut auf. Sein Herz fing schneller an zu schlagen.
Durch die Tür kamen Marco, Mo und Julian.
Top gestylt lief Julian in der Mitte der beiden und lachte. Es war wie in einem schlechten Film doch Marius konnte die Augen nicht von ihm lassen.
Im nächsten Moment rutschte ihm sein Herz jedoch in die Hose.
Als Julian Kai sah, blitzen seine Augen auf, sein Lächeln wurde zu einem Grinsen. Das gleiche passierte bei Kai. Alle anderen, bis auf Marius hatten ein leichtes Lächeln auf den Lippen. Marius schluckte.
Die beiden fielen sich in die Arme und ließen sich locker für 10 Sekunden nicht mehr los. Marius kam es vor wie eine Ewigkeit.
Nach dem sie sich endlich voneinander lösten, machten sie noch ihren blöden besonderen Handschlag, aufhören zu grinsen hörten sie jedoch beide nicht.
Klar sie hatten sich beide lange nicht gesehen, worüber Marius wirklich froh war, aber mussten sie so übertreiben.
Marius spürte die Eifersucht und Wut in ihm aufbrodeln.
Blöd nur, dass er noch seinen Pappbecher mit Café in der Hand hielt und diesem im nächsten Moment durch das zu starke drücken verschüttete.
Dies zog sie gesamte Aufmerksamkeit auf sich. Alle schauten ihn an und Marius konnte spüren wie rot er wurde.
“Mensch Marius. Erweiter deine Muskeln doch lieber im Kraftraum statt hier.”
hörte Marius Mo im nächsten Moment sagen. Dies lockerte die peinliche Stille etwas.
“Ja sorry, wollte nicht stören, macht weiter wo ihr aufgehört habt ich bin gleich weg.”
“Warte wir helfen dir das sauber zu machen.”
sagte Jule mit seiner bezauberten und leicht besorgten Stimme im nächsten Moment.
“Ja, haben wir hier Tücher oder so?”
hörte er Kai sagen.
Im nächsten Moment kam eine der Angestellten und überreichte Kai die Tücher, welcher zu ihm kam, allerdings noch eine andere Angestellte, welche anfing den Boden zu wischen.
Somit war das einzige was noch voller Kaffee war, Marius Oberteil und seine Schuhe.
Kai gab Jule ein paar Tücher und Marius Gedanken überschlugen sich, weil alles viel zu schnell passierte.
Im nächsten Moment spürte Marius Julians Hand an seinem Oberkörper, der versuchte den Kaffee wenigstens noch etwas von seinem Shirt zu bekommen und Kai Havertz wie er sich gerade herunterbückte und seinen Schuh sauber machen wollte.
“Ehm es geht schon. Ich.. ich mach das gleich sauber macht euch keine Mühe.”
während er das sagte, machte er ein paar Schritte zurück und sah in zwei verwirrte Gesichter.
“Ehm ok, aber wir können dir doch schnell helfen?”
sagt Kai etwas verwirrt aber auch misstrauisch.
“Passt schon.”
Julian schaut ihn immer noch an.
“Alles okay bei dir.”
“Ja. Alles bestens. Viel Spaß euch ich muss los.”
Marius dreht um und Richtung Ausgang.
Was er allerdings noch mitbekommt ist, wie Julian ihm hinterher will, Kai ihn jedoch zurückhält und meint das er sicherlich allein sein will. Jule stimmt ihm zu. Dann fangen sie an zu reden, als wären sie nie getrennt gewesen.
Als Marius raus aus dem Raum ist, macht er einen Zwischenstopp zwischen den zwei Gebäuden und lehnt sich an die Wand.
Seine Gedanken überschlagen sich.
Julian, Kai, die Umarmung. Julians Lachen. Julians Hände an seinem Oberkörper. Julian wie er fragt ob es ihm gut geht. Julian wie er ihm hinterher will aber von Kai zurückgehalten wird. Julian wie er ihm im nächsten Moment vergisst, weil Kai da ist.
Kai, der ein Mensch in Julians Leben ist den niemand jemals ersetzen kann. Niemals.
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juttabluehberger · 5 years
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Nächtliche Aufregung
Vor zwei Tagen wurde ich mitten von einer italienischen Pilgerin in der Nacht geweckt: Wanzenalarm.
Die Geschichte begann eigentlich schon zwei Tage davor. Nach der Übernachtung in der öffentlichen Herberge wo es so laut war, stellte die Französin fest, dass sie am Ellbogen eine ganze Reihe Bisse hatte. Und zwar in der für Bettwanzen typischen "Straße". Aus meist Facebook Gruppe wusste ich bereits wird man das dokumentieren muss. Das heißt Fotos machen und aufschreiben, wo man in den drei Nächten davor war. Das habe ich an unsere Gruppenleiterin Anne weiter geleitet. Sie wollte dann noch genau wissen in welchem Schlafsaal und in welchem Bett sie geschlafen hat.
Wir haben schnell gemerkt, wie das alle in unserer Gruppe psychologisch beeinflusst. Mache gingen sofort auf die nächste Toilette, um zu kontrollieren, dass sie nicht auch Bisse haben.
In der nächsten Nacht waren wir in verschiedenen Unterkünften. Als ich die Französin am nächsten Tag sah, war es noch schlimmer geworden. Da die Bisse oft erst nach 2-3 Tagen sichtbar werden und sie damals in einer anderen Herberge war, mache ich mir keine Gedanken.
Beim nächsten Check-in war ich mit zwei Italienerinnen wieder in der gleichen Unterkunft. Als wir eine tote Bettwanze vor dem Haus sahen, waren wir schon etwas nervös und kontrollierten unsere Matratzen besonders gründlich. Aber die waren gut mit Plastik eingeschweißt, also gab es Entwarnung.
Dann wurde ich um 2h nachts geweckt. Die eine hatte eine kleine lebendige Wanze an der Wand entdeckt, fotografiert und getötet. Wieder kontrollierten wir unsere Matratzen. Aber es war sonst nichts zu sehen. Das deutet darauf hin, dass wir die vielleicht in unseren Rucksäcken mitgebracht hatten. Wieder schrieben wir die Liste der letzten drei Unterkünfte und leiteten sie an Anne weiter. In der Früh hat eine Deutsche noch eine weitere grosse Wanze in ihrem Bett entdeckt und mit deutscher Gründlichkeit getötet. 
Nun mussten alle Betroffenen alles sehr gründlich mit über 60 Grad waschen.
Wie ich dann in der Früh erfuhr, war inzwischen bestätigt, dass die laute Herberge von vor zwei Tagen Wanzen hat und die davor nicht. Die Bisse waren bei der Französin schneller als sonst sichtbar, weil sie allergisch reagierte.
Glücklicherweise bin ich bis jetzt nicht davon betroffen gewesen. Ich habe nur versucht den Betroffenen mit Ratschlägen aus meiner Gruppe und dem Weiterleiten der Informationen zu helfen.
Öffentliche Herbergen gehen dann rigoros dagegen vor. Praktisch heißt das aber drei Tage zu sperren und alles infizieren. Private Herbergen sind nicht immer so rigoros. Aber es ist ein großes Problem, weil man es eben meist erst nach drei Tagen merkt und dann bereits mehrere andere Orte infiziert hat.
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Nocturnal Excitement
Two days ago I was woken up in the middle of the night by an Italian pilgrim: Bedbug alert.
The story actually began two days before that. After spending the night in the public hostel where it was so noisy, a French pilgrim noticed that she had quite a few bites on her elbow. And that it formed a “street", typical for bedbugs. From my Facebook group I already knew that this will have to be documented. That means taking pictures and writing down where you were during the three previous nights. I passed this information on to our group leader Anne. She wanted to know exactly in which dormitory and in which bed she slept.
We quickly noticed how this affected everyone in our group psychologically. Some of them went immediately to the next toilet to check that they didn't have any bites.
The next night we went to different accommodations. When I saw the French pilgrim the next day, it had become even worse. Because the bites often become visible only after 2-3 days and she was in another hostel at that time, I didn't worry.
At the next check-in I shared the same accommodation with two Italians from our group. When we saw a dead bedbug in front of the house we were already a bit nervous and checked our mattresses especially thoroughly. But they were well shrink-wrapped with plastic, so the all-clear was given.
Then they woke up at 2am. One of them had found a small living bedbug on the wall, photographed it and killed it. Again we checked our mattresses. But there was nothing else there. This would suggest that maybe we had brought them in our backpacks. Again we wrote the list of the last three accommodations and forwarded it to Anne. In the morning a German girl discovered another big bug in her bed and killed it with German thoroughness.
Now all those affected had to wash everything very thoroughly at over 60 degrees Celsius.
As I then learned in the morning, it was now confirmed that the noisy hostel from two days ago had bedbugs and the one before that did not. The bites were visible on the French woman faster than usual, because she had an allergic reaction.
Fortunately, I have not been affected by it until now. I have only tried to help those affected with advice from my group and passing on the information.
Public hostels then take rigorous action against it. But in practice this means to close down for three days and infect everything. Private hostels are not always so rigorous. But it is a big problem, because it usually takes three days before you notice it and then you have already infected several other places. 
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earnyourbacon · 4 years
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[:en]6:30 a.m. In semi-darkness I see a headlamp scurrying across the clearing. I am still lying cuddled up in my quilt, still unwilling to get up. I can’t and don’t want to keep up with the boys’ schedule anyway, as they want to leave at 7.30 a.m. already to take the cool morning hours with them. Because the bubble is pressing, I still feel myself outside ten minutes later and am happy about an enchanting sunrise over the Floridian prairie. Dense wafts of mist give the grass landscape between palm trees and bushes a mystical atmosphere.
  Together with Warren and Jason I enjoy the first and also last coffee of the day on the clammy wooden bench and hope that the tent will be dried by the sunrays. Because of the immensely high humidity everything is wet. While I am still wet in my pyjamas the boys pack their things. It is already far after half past seven when I notice “Oops, they’re probably waiting for me.” In no time at all I stuff the damp tent into the packsack, my household goods into the rucksack, disappear behind the next palm tree to get changed and am ready to leave within ten minutes. If only it were that easy in everyday life.
Our hope to still see the female alligator is unfortunately disappointed. Obviously she is a late riser. The way leads us from the campground into the open terrain, briefly into a beautiful oak forest, which, with its imposing, fern-covered oak trees, puts us directly into Avatar, and soon onto the next road. Even today the amount of asphalt is not insignificant and it gets hotter than yesterday. We take it with composure, because we can’t change it. Warren tries to make the alternative route to the original trail tasty for us with a small bistro. Alternative means: even more road instead of swamps. I wave my thanks and Jason also prefers to get wet feet rather than continuing to melt on the asphalt.
  Our high spirits are of course rewarded with mud wading. Ankle-deep we all sink into the brown mud and are happy about small ponds to wash off the dirt – only to sink back into the mud after five minutes. I somehow enjoy it, because it is my first swamp experience on the Florida Trail. The two men, however, have already done several miles and days in the black water.
  With muddy calves and shoes we arrive at our campground in the late afternoon. There is already a tent there and a caked hiker comes to greet us together with his happy dog. Scrarecrow and Oreo – his black and white dog – are real dropouts and have a ten-year plan to cover almost all trails in the USA. First he hands us a brownie and nobody says no. Except Warren, who is on low carb.
The four of us share the rickety camping bench, because the rust has probably gotten to the second one a long time ago. After I tested my dehydrated pumpkin soup yesterday, today the homemade ratatouille is on the table. The men look a little envious into my bowl, but in the end everyone is full and satisfied. At 7 p.m. it’s reading time again and we have also agreed for the next day: we will continue hiking together.
  Lemon and Orange Paradise
After an extensive breakfast with instant coffee and lemon cake, we say goodbye to Scarecrow and Oreo, because they take things very slowly and do just short milage a day. Why rush it, they have ten years time.
Not even five minutes on the trail I stomp through ankle-deep water in a dense palm forest. The shoes and socks from yesterday were not quite dry anyway.
  My schedule for the next few days is this: today about 14 miles, tomorrow 20, to get to the reserved campground with hot shower. 20 miles is not a cardboard handle for me in the current condition, because since my return from sabbatical I spent much more time at my desk instead of walking. Therefore I am thinking about hiking more today in order to have less remaining distance the next day.
The plan is nice, but it is even hotter today than the days before. We enjoy every shady section through the semi-tropical forests. And they sweeten the heat in a very unexpected way. At the side of the trail and partly over the trail, wild orange and lemon trees with fruits ripe for harvest rise up. Of course I can’t resist the temptation and carry two oranges and a lemon to the next resting place. The fruits are super juicy and rich in seeds. The lemons are not nearly as sour as the ones from the supermarket, the oranges on the other hand are quite close to the lemons citric acid. Delicious. The fruit juice has spread all over my hands and I try to shake it off. This causes my Garmin watch to squeak like mad, because it means: Accident detected! No shit.
The heat has become unbearable. Now of all times the trail follows a never ending stretch of a shadowless ditch. After I feel already half baked, I wait for Jason, who walks a little bit worn out behind me. Something stings me above my socks and when I look down I see dozens of little red ants scurrying over my feet. I have placed myself in the middle of an anthill. Like a madwoman I wipe the critters off my legs, triggering another accident report with my watch. In addition to the fifty or so mosquito bites I already got on the first day, there are now about thirty ants bites. Fantastic!
The rest of the day passes relatively uneventful. We get some water from a small creek and hope for a water cache near some of the roads we cross. Unfortunately without success. The last miles lead again over asphalt. In zombie mode we bear our fate, but I have already made the decision: I won’t go one step further today than originally planned. So 20 miles tomorrow it is. The weather forecast also promises a considerable cooling off over night. A heavy storm is announced. Pretty dehydrated we arrive at the campground and thank the trail angel “Waterboy”, who has cached a lot of water gallons here.
  In a porta-potty we find a huge bottle of disinfectant lotion and take a good bath with it. We move together with our tents under a gigantic oak tree, because this seems to be the best place to survive the thunderstorms. Tornados not excluded. I do feel a bit uncomfortable…
[:de]6.30 Uhr. Im Halbdunkel sehe ich eine Stirnlampe über die Lichtung huschen. Ich liege noch in meinen Quilt eingekuschelt im Zelt und bin unwillig, aufzustehen. Mit dem Zeitplan der Jungs kann und will ich sowieso nicht mithalten, denn die beiden wollen bereits um 7.30 Uhr losziehen, um die kühlen Morgenstunden mitzunehmen. Weil die Blase drückt, wühle ich mich dann doch zehn Minuten später nach draußen und freue mich über einen zauberhaften Sonnenaufgang über der floridianischen Prärie. Dichte Nebelschwaden geben der Graslandschaft zwischen Palmen und Sträuchern in eine mystische Atmosphäre.
Gemeinsam mit Warren und Jason genieße ich den ersten und auch letzten Kaffee des Tages auf der klammen Holzbank und hoffe, dass das Zelt von den Sonnenstrahlen getrocknet wird. Durch die immens hohe Luftfeuchtigkeit ist alles nass. Während ich noch im Schlafanzug vor mich hin sumpfe, packen die Jungs ihre Siebensachen. Es ist schon weit nach halb acht als ich merke:
„Ups, die beiden warten wohl auf mich.“ In Windeseile stopfe ich das feuchte Zelt in den Packsack, meinen Hausrat in den Rucksack, verschwinde mal eben zum Umziehen hinter der nächsten Palme und bin innerhalb von zehn Minuten aufbruchbereit. Wäre es nur im Alltag auch so schön einfach.
Unsere Hoffnung, das Alligatorweibchen noch zu sehen, wird leider enttäuscht. Offensichtlich ist sie Langschläferin. Der Weg führt uns vom Zeltplatz ins offene Gelände, kurz in einen herrlichen Eichenwald, der uns mit den imposanten, farnbewachsenen Eichenbäumen direkt in Avatar versetzt und alsbald auf die nächste Straße. Auch heute ist der Anteil an Asphalt nicht unerheblich und es wird heißer als gestern. Wir tragen es mit Fassung, denn ändern können wir’s ja nicht. Warren versucht, uns die Alternativroute zum Original Trail mit einem kleinen Bistro schmackhaft zu machen. Alternativ heißt: noch mehr Straße statt Sümpfe. Ich winke dankend ab und auch Jason kriegt lieber nasse Füße als weiterhin auf dem Asphalt zu schmelzen.
  Unser Übermut wird natürlich mit Schlammwaten belohnt. Knöcheltief versinken wir alle im braunen Modder und freuen uns über kleine Tümpel, um den Dreck abzuwaschen – nur um dann nach fünf Minuten wieder im Schlamm zu versinken. Mir macht das ja irgendwie Spaß, denn es ist mein erstes Sumpferlebnis auf dem Florida Trail. Die beiden Männer allerdings haben schon etliche Kilometer und Tage im schwarzen Wasser hinter sich.
Mit verschlammten Waden und Schuhen kommen wir am späten Nachmittag an unserem Campground an. Da steht bereits ein Zelt und ein schlacksiger Hiker kommt uns zusammen mit seinem fröhlichen Hund begrüßen. Scrarecrow und Oreo – sein schwarzweißer Hund – sind richtige Aussteiger und haben einen Zehnjahresplan, um quasi alle Trails der USA abzuklappern. Er reicht uns erstmal einen Brownie rüber und da sagt keiner von uns nein. Außer Warren, der auf Low Carb unterwegs ist.
Zu viert teilen wir uns die klapprige Campingbank, denn die zweite hat der Rost wohl schon vor langer Zeit hingerafft. Nachdem ich gestern meine selbst dehydrierte Kürbissuppe getestet hatte, kommt heute das selbstgemachte Ratatouille auf den Tisch. Die Männer gucken schon etwas neidisch in meine Schüssel, aber jeder ist am Ende satt und zufrieden. Um 19 Uhr ist wieder Lesestunde und wir haben uns für den nächsten Tag verständigt: wir wandern weiter zusammen. 
  Zitronen- und Orangen-Paradies
Nach einem ausgiebigen Frühstück mit Instant-Kaffee und Zitronenkuchen verabschieden wir uns von Scarecrow und Oreo, denn die beiden lassen alles sehr langsam angehen und machen wenige Tageskilometer. Warum auch überstürzen, sie haben ja zehn Jahre Zeit.
Keine fünf Minuten auf dem Trail stapfe ich in einem dichten Palmenwald schon wieder durch knöcheltiefes Wasser. Die Schuhe und Socken waren ja von gestern eh noch nicht ganz trocken.
  Mein Zeitplan sieht für die nächsten Tage so aus: heute rund 22 Kilometer, morgen 32, um zum reservierten Campingplatz mit heißer Dusche zu kommen. 32 Kilometer sind für mich im aktuellen Zustand kein Pappenstiel, denn seit meiner Rückkehr aus dem Sabbatical habe ich weit mehr Zeit am Schreibtisch statt auf Wanderschaft verbracht. Daher überlege ich, heute mehr zu wandern, um am nächsten Tag weniger Reststrecke zu haben.
Der Plan ist schön, allerdings ist es heute noch heißer als die Tage zuvor. Wir freuen uns über jeden schattigen Abschnitt durch die semi-tropischen Wälder. Und die versüßen uns die Hitze auf ganz unerwartete Weise. Am Wegesrand und teilweise über den Trail ragen wilde Orangen- und Zitronenbäume mit erntereifen Früchten. Natürlich kann ich der Verlockung nicht widerstehen und schon schleppe ich zwei Orangen und eine Zitrone zum nächsten Pausenplatz. Super saftig sind die Früchte und reich an Kernen. Die Zitronen sind nicht annähernd so sauer wie man es aus dem Supermarkt kennt, die Orangen dagegen kommen der Zitronensäure schon recht nah. Köstlich. Der Fruchtsaft hat sich jedoch überall auf meinen Händen verteilt und ich versuche ihn abzuschütteln. Das veranlasst meine Garmin-Uhr auf einmal wie wild zu quietschen, denn sie meint: Unfall erkannt! Ach was.
Die Hitze ist inzwischen unerträglich geworden. Ausgerechnet jetzt folgt der Trail auf einem nicht enden wollenden Stück einem schattenlosen Graben. Nachdem ich mich schon halb gebacken fühle, warte ich auf Jason, der ein wenig abgeschlagen hinter mir latscht. Irgendwas piekst mich oberhalb meiner Socken und als ich nach unten schaue, sehe ich dutzende kleine, rote Ameisen über meine Füße wuseln. Ich habe mich mitten in einen Ameisenhaufen gestellt. Wie eine Irre wische ich die Viecher von meinen Beinen und löse damit erneut eine Unfallmeldung mit der Uhr aus. Zu meinen schon rund fünfzig Mückenstichen vom ersten Tag gesellen sich nun noch etwa dreißig Ameisenbisse. Fantastisch!
Relativ vorfallsfrei geht der Rest des Tages vorbei. Wir bedienen uns an einem kleinen Bach und hoffen auf einen Wassercache in der Nähe einiger Straßen, die wir kreuzen. Leider vergeblich. Die letzten Kilometer führen wieder nur über Asphalt. Im Zombiemodus ertragen wir unser Schicksal, aber ich habe schon die Entscheidung getroffen: ich gehe heute keinen Schritt weiter als ursprünglich geplant. Dann sind’s halt morgen 32 Kilometer. Der Wetterbericht verspricht zudem eine erhebliche Abkühlung über Nacht. Heftiges Unwetter ist angesagt. Ziemlich dehydriert kommen wir am Campground an und danken dem Engel „Waterboy“, der hier jede Menge Wasser deponiert hat.
  Im Dixieklo finden wir eine riesige Flasche Desinfektionslotion und nehmen erstmal ein ordentliches Bad damit. Ziemlich dicht rücken wir mit unseren Zelten unter einem gigantischen Eichenbaum zusammen, denn das scheint der beste Platz für die angesagten Gewitterstürme zu sein. Tornados nicht ausgeschlossen. Ein wenig unwohl ist mir schon…
[:] [:en]Hiking the Florida Trail Day 2 & 3 – Accidentally[:de]Auf dem Florida Trail Tag 2 & 3 – Versumpft[:] [:en]6:30 a.m. In semi-darkness I see a headlamp scurrying across the clearing. I am still lying cuddled up in my quilt, still unwilling to get up.
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plusperfekt · 6 years
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Ihr Künstlername ist GABO. Tatsächlich heißt sie Gabriele Oestreich. Sie ist Fotografin, hat schon unzählige Prominente porträtiert. Im Zuge von “Size Revolution”, dem Motto der neuen Curvy Kollektion von Guido Maria Kretchmer für Otto, inszenierte und fotografierte sie Alexis, Cécile, Janina, Jules, Julia, Maren, Mia, Stella, Susanne, Susie, Tati und Verena. Zwölf Curvys, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.
PlusPerfekt sprach mit Gabo im Haus der Photographie der Deichtorhallen Hamburg. Guido Maria Kretschmer und das Team Soulfully hatten zur Vernissage “Size Revolution” eingeladen.
Gabo, was war die Intention hinter der Fotoserie? Hattest Du eine Aufgabenstellung oder warst Du frei in deiner Interpretation?
Gabo | Gabriele Oestreich: Ich war Gott sei Dank frei in der Interpretation. Es war natürlich vorgegeben, wer genommen wird. Wobei die eine Hälfte gesetzt war, die andere Hälfte haben wir mit Guido zusammen in der Jury entschieden. Das war das Einzige, das stand, den Rest durfte ich mir ausdenken. Und ich habe gemerkt, dass Fotografie von Plus Size entweder nur knallhart Katalog-fotografiert wird, oder so ein bisschen fetisch-mäßig sexy am Strand. Oder einfach nicht liebevoll fotografiert. Und es fehlt eigentlich, dass die Persönlichkeit der Frauen herausgeholt wird. Das wird immer am Körper festgemacht und nicht an dem Menschen, und da ich ja eine Menschen-Fotografin bin, eine Portrait-Fotografin, bin ich ganz stark auf die Persönlichkeit gegangen, die hinter dem Körperlichen ist. Deswegen habe ich mir ein Konzept gesucht, das sehr pur und erdig ist. Ich habe selbst ein Studio in dem man sich einfach wohlfühlt. Das war wichtig, weil man das auch ausstrahlt. Das Innere übernimmt das quasi.
Sind alle Aufnahmen Schwarz-Weiß?
Gabo | Gabriele Oestreich: Nein, manche haben ganz wenig Farbe. Das ist alles eher auf Alt-Hollywood. Ich bin ein Hollywood-Fan und das hat so ein bisschen dieses ausgedrehte, müde Farben. Und manche sind klassisch Schwarz-Weiß, weil ich das dafür richtig fand.
Wir haben von einigen Models gehört, dass sie ein etwas mulmiges Gefühl hatten, weil man sagt, Du schaffst es, das Innerste nach Außen zu kehren, dass auf Deinen Fotos die Seele zu sehen ist. Wie machst Du das?
Gabo | Gabriele Oestreich: Ich versuche das gar nicht groß, das passiert in dem Moment, wo sich der Mensch wohlfühlt und ein nettes Team um sich herum hat. Gutes Essen auf dem Tisch und einen schönen Blick aus dem Fenster. Da sind alle gut drauf und dann kommt das automatisch, dass man sich nicht so artifical (englisch für künstlich) fühlt. Dadurch zeigt man mehr sein Inneres also sonst etwas. Aber irgendein Hollywood-Star hat mal zu mir gesagt: „Oh my God, I don‘t want you to fucking see my soul! I let nobody close that much …“, also da ging das ein bisschen nach hinten los, aber im Endeffekt hat auch er seine Seele heraus gekehrt.
Gabo vor einem ihrer Werke
  War er mit dem Foto zufrieden oder hat man tatsächlich gesehen, was er nicht zeigen wollte?
Gabo | Gabriele Oestreich: Das ist eine gute Frage. Doch, er hat es zugelassen. Aber es gibt Menschen, die machen dann richtig zu, die wollen nicht, dass ihnen jemand zu nahe kommt. Was ich ja gar nicht tue, ich bin ja keine Seherin oder so. Ich bin dann nur mit der Optik beschäftigt. Aber wenn es zu nahe wird, dann gibt es eben Menschen, die wollen das nicht. Doch das ist mir jetzt lange nicht mehr passiert. Ich glaube das ist 20 Jahre her.
Es gibt Menschen die einem einfach unsympathisch sind. Wenn dir das passiert und Du musst trotzdem ein sympathisches Foto machen, hast Du dann Bedenken während der Arbeit? Siehst Du das dann auf dem Bild?
Gabo | Gabriele Oestreich: Ich komme eigentlich mit jedem klar. Es gibt selten mal jemanden, an den ich nicht ran komme, wo man sich einfach unsympathisch ist. Das gibt es zwar, aber das habe ich eigentlich immer brechen können. Oder ich weiß es davor und mache es erst gar nicht.  Also wenn ich jetzt Herrn Trump fotografieren müsste, dann würde das nie was werden mit uns. Da bin ich mir ziemlich sicher, dass da kein sympathisches Bild dabei raus kommt. Und dann lasse ich es lieber. Aber das ist wirklich selten passiert. Eigentlich finde ich Zugang zu jedem.
Wenn wir schon bei den Prominenten sind. Du hast Kevin Costner fotografiert, ich beneide Dich. Außerdem Boris Becker, Joachim Gauck – völlig unterschiedliche Persönlichkeiten. Bist Du aufgeregt, wenn Du sie fotografierst?
Gabo | Gabriele Oestreich: Nein, überhaupt nicht. Weil ich von Anfang an daran gewöhnt bin. Seit ich denken kann, habe ich bekannte Persönlichkeiten getroffen. Das sind auch ganz normale Menschen und ich bin völlig entspannt. Also, (sie schmunzelt) ich glaube bei Kevin Costner war ich dann doch etwas rötlich im Gesicht und verlegen, aber das hat er mir auch ganz schnell genommen. Die wahren Größen wissen das abzufangen, weil sie damit aufgewachsen sind, dass Menschen ihnen gegenüber verlegen sind oder feuchte Hände kriegen. Und das hat er mir genommen. Bis auf den Moment wo ich breitbeinig auf dem Bett über ihm stand, ihn fotografierte und sagte: „I‘m afraid to fall down.“ Woraufhin er sagte: „Just tell me in time, so I can open my arms.“ Und da war bei mir natürlich alles aus. Ich habe nicht mehr gewusst, wie hell und dunkel bei der Kamera geht. Ich war so durcheinander. Er war schon speziell.
Schauen wir uns das nächste Bild an.
Gabo | Gabriele Oestreich: Das sind Julia (Inbetweenie Must Haves) und Mia (infatstyle). Das ging ganz schnell. Normalerweise brauche ich auch immer ein bisschen Anlauf bei Fotos. Dazu hatten wir wenig Zeit. Sie waren lange in der Maske, ich war immer mit jemand anderem beschäftigt. Wir hatten nicht die Zeit, uns richtig kennenzulernen, in die Tiefe gehend, aber das hat mit den Mädchen gut hingehauen. Sie waren alle „willige Opfer“ und sind sehr gut auf mich eingegangen, haben mir vertraut. Und Vertrauen ist das Allerwichtigste dabei.
Bloggerin Mia von infatstyle
Wie viel Zeit hast Du in der Regel bei einem Portrait-Shooting?
Gabo | Gabriele Oestreich: Ich möchte natürlich so viel Zeit, wie möglich. Je besser man jemanden kennt, je mehr Zeit man hat, desto besser ist das Resultat. Weil man dann natürlich viel mehr in die Tiefe gehen kann.
Wenn Du merkst, dass jemand aufgeregt ist oder Angst hat …
Gabo | Gabriele Oestreich: Das passiert mir nie. Vor mir hat eigentlich keiner Angst. Jemand der noch nie oder ganz wenig vor der Kamera gestanden hat, ist vielleicht ein wenig irritiert, aber das ist mir ehrlich gesagt kaum passiert.
Gibst Du Anweisungen?
Gabo | Gabriele Oestreich: Nur, wenn es sein muss. Also wenn sie unsicher sind und sich hinsetzen und einfach nur gucken, dann sage ich schon mal: „Schau mal nach unten“ oder „Schau mal nach links“. Manche bieten das an. Andere denken das passiert einfach so, dann sage ich schon mal „Das Licht ist jetzt besser, wenn du runter schaust.“ Oder „Kneif mal die Augen ein bisschen zusammen“, damit sie einen Schlafzimmerblick kriegt. Ich gebe Ratschläge da wo es sein muss. Es gibt viele, die setzen sich einfach hin und fertig.
Es gibt vermeintlich schöne Menschen und Menschen, die vielleicht auf den ersten Blick nicht attraktiv sind. Was ist für Dich von der Fotografie her spannender?
Gabo | Gabriele Oestreich: Es gibt fotogen und nicht fotogen. Das hat, glaube ich, nichts mit Attraktivität zu tun. Es gibt eben Menschen, die kommen in den Raum und haben so eine Aura, dass alle im Boden versinken und sagen: „Oh, wow!“ Dann willst du sie fotografieren und plötzlich bleibt nichts übrig, weil du diese Aura nicht in ein Bild umsetzen kannst und plötzlich die Nase dick wirkt, die Ohren abstehen und solche Sachen. Schönheit ist nur eine Oberfläche, das Innere muss damit harmonieren. Es gibt kein nicht schön für mich, weil jeder Mensch etwas Schönes hat.
Manche lassen sich gerne fotografieren, sind aber vom Foto enttäuscht. Sind sie dann von sich oder vom Fotografen enttäuscht?
Gabo | Gabriele Oestreich: Falscher Fotograf.
Einfache Antwort. Schauen wir uns das nächste Bild an. Das Zitat bei den Fotos, wurde das vor der Aufnahme ausgesucht?
Gabo | Gabriele Oestreich: Das war danach. Ich habe es teilweise selbst noch gar nicht gelesen. „Ich empfinde mich selber als empathisch, sensibel, weltoffen und auch lustig“, also das stimmt, da hat sie (Anmerkung der Redaktion: Maren Kiss) sich gut erkannt. So habe ich sie auch empfunden. Sie ist einfach toll. Sie hat so eine Ausstrahlung und ist so mit sich im Einklang. Sie denkt nicht: Oh Gott, ich bin zu rund oder zu dick, ich muss abnehmen. Sie ist einfach so wie sie ist. Und das ist toll. Also ich habe viel mehr Komplexe mit meiner Figur als eine von denen. Die waren alle so entspannt und „Ich bin so wie ich bin.“ Das hat mich fasziniert.
Das ausgestellte Bild von Maren Kiss mit Zitat
Vor dem Shooting werden oft die Rahmenbedingungen festgelegt. Beim Shooting selbst kann das dann durchaus abweichen, denn wie Du schon gesagt hast, stellst Du die Person in den Mittelpunkt. Improvisierst Du dann eher oder bist Du jemand, der sich an den abgesteckten Rahmen hält?
Gabo | Gabriele Oestreich: Ich mache was ich will. Also ich möchte einfach ein tolles Foto machen, und wenn ich für mich weiß, das ist jetzt echt ein gutes Bild, dann bin ich ganz happy und dann es die Kunden meistens auch. Das ist ja auch eine Schwingung, bei der man sagt: „Das haben wir jetzt.“ Das ist mir am Allerwichtigsten und die Kunden sind immer zufrieden. Ich kann nicht über irgendwelche Ausfälle berichten, wo das nicht harmoniert hätte. Natürlich muss man die Rahmenbedingungen immer an das anpassen, was wirklich passiert. Das wird am Reißbrett ausgedacht und in Wirklichkeit sieht es dann noch einmal ganz anders aus. Und deswegen ist es blöd, wenn man zu sehr nach Layouts arbeiten muss. Da hat mich Otto sehr frei gelassen, so dass ich im Grunde machen konnte, was ich will. Das sind perfekte Umstände. Und in den heiligen Hallen, den Deichtorhallen hier zu enden, ist auch eine Ehre.
Schauen wir uns das nächste Foto an. Was macht die Magie dieses Bildes aus?
Gabo | Gabriele Oestreich: Die Magie des Augenblicks. Die liebe Verena („The Skinny and The Curvy One“) hat bernsteinfarbene Augen, die grün auslaufen und ich kam an diesen Augen nicht vorbei. Weil der Mantel von Guido total toll war, da habe ich selbst auch einen ergattert, wollte ich eigentlich die Silhouette und die Beine und das Ganze darstellen. Aber diese Augen waren so ein Knaller, dass ich da sofort ran gegangen bin. Und in dem Fall war das auch gut, weil man erst dann gesehen hat, dass der Mantel etwas Buntes hat, das ich vorher nicht gesehen hatte.
Bloggerin Verena alia MS Wunderbar im Tweedmantel
Gibt es bei Fotografien auch Trends?
Gabo | Gabriele Oestreich: Ja, es gab mal eine Zeit lang diesen Heroin-Look. Da war ich natürlich total out, weil ich immer lustvolle, lachende, glückliche Frauen fotografiert habe. Gesund und powervoll und auch nicht zu dünn, sondern eben rundum gesund. Da war ich kurzzeitig out. Und somit gibt es auch Trends. Da kommt man aber durch, weil ich ein Klassiker bin. Meine Bilder sind wie die Rolling Stones. Sie haben schon ein paar Jahre auf dem Buckel und 80er, 90er – das spielt alles irgendwo mit rein – aber sie sind trotzdem immer aktuell, weil es eben Klassiker sind. Und weil der Mensch im Vordergrund steht.
Lässt Du Dich gerne fotografieren?
Gabo | Gabriele Oestreich: Nein, nicht mehr. Ich war mal Model. Bei meinem ersten Job, den ich hatte, wurde ich von Otto gebucht. Die haben mich quasi entdeckt. Und dann bin ich gleich auf eine Fotoreise nach Gran Canaria geflogen. Insofern habe ich Otto zu verdanken, dass ich die Schule der Fotografie quasi „am eigenen Leib ertragen“, daraus gelernt und mich entwickelt habe. Und so bin ich zu dem geworden, was ich heute bin. Ein großes Danke an den Otto Versand Hamburg!
Du lässt Dich nicht mehr gerne fotografieren, weil Du Dich vielleicht selbst anders fotografieren würdest?
Gabo | Gabriele Oestreich: Ja. Also der Fotograf muss einen schon ein bisschen lieben, oder sehen „du siehst toll aus“. Wenn der Fotograf einen nicht toll findet, aber ablichten muss, dann gibt er sich auch nicht so Mühe. Und vielen Fotografen ist es egal was sie fotografieren, man hat gut auszusehen als Model. Aber jeder Mensch muss ein bisschen wach geküsst werden, im übertragenen Sinne. Da ist es wichtig, dass man ein gutes Gefühl aufbaut und eine gute Schwingung.
Hast Du drei Tipps für unsere Leserinnen, wie sie sich vor der Kamera präsentieren können, damit sie zufrieden mit den Aufnahmen sind?
Gabo | Gabriele Oestreich: Da gibt es keinen richtigen Tipp. Man muss selbst herumprobieren, mit Selfie-Stick zum Beispiel. Ansonsten immer schön hoch gucken, nicht von unten fotografieren. Fensterlicht ist etwas ganz tolles, das ist eigentlich das schönste Licht. Flaches Licht, nicht irgendwelche Deckenspots von oben, die sind immer sehr unfotogen. Hinlegen ist auch immer gut. Besonders ab einem bestimmten Alter ist die Rückenlage immer sehr fotogen. Das sind so Pille-Palle Tipps, aber es ist schon was dran.
Vielen Dank.
Gabo | Gabriele Oestreich: Sehr gerne.
Moderatorin Palina Rojinski begrüßt Fotografin Gabo und Designer Guido Maria Kretschmer
Von Kevin Costner bis Jan-Josef Liefers, wenn SIE abdrückt, halten alle still Ihr Künstlername ist GABO. Tatsächlich heißt sie Gabriele Oestreich. Sie ist Fotografin, hat schon unzählige Prominente porträtiert.
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archmagestories · 7 years
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Die Reisen-Trilogie: Neonetima
Die Ankunft
~Wo bin ich?~ Das war das Erste was ich mir denke nachdem ich plötzlich in der Ruine eines Wohnhauses stehe. Etwas Schweres ist um meine Hüfte gebunden, was mich jedoch weniger stört als dass ich um einiges größer bin als sonst. Ich strecke einen Arm in Richtung der Wand um trotz des plötzlichen Schwindels nicht umzufallen und...
~Wenn ich jetzt noch herausbekomme wie ich das Menü öffnen kann... Wenigstens weiß ich jetzt wie sich die Charaktere fühlen müssen wenn man sich in das Spiel einloggt. Ah!~ Holos schweben um mich. Mein Inventar, Charakterinformationen, das Gildenfenster und die Freundesliste sind bereits während meiner Versuche geöffnet worden. ~Toll... also ist es nicht möglich sich hier auszuloggen...~ Ich schließe das überwiegend nutzlose Menü und blicke auf meinen Stab. Natürlich weiß ich in welchem Spiel ich gelandet war. Neonetima war ein durch sein Kampfsystem und seine unglaublich große gleichnamige Hauptwelt bekannt und beliebt gewordenes MMORPG. ~Mal sehen wer von meinen alten Kontakten online ist. Ob auch andere plötzlich im Spiel sind...?~
Niwe ist noch nie so überfüllt gewesen. ~Also bin ich nicht alleine hier gefangen. Gut oder schlecht?~ "Was passiert hier?" "Ich muss träumen!" "Das hier ist noch viel beeindruckender als durch den Monitor!" Nachdem das alles hier anscheinend real ist wundert es mich nicht dass ich die Stimmen der Menschen um mich nicht deaktivieren kann. 90 Prozent der Optionen die einem das Optionsmenü geboten hat sind entfernt worden und ein einziger Reiter war geblieben. Einige wenige wurden unter ihm hinzugefügt, und ich bin mir sicher dass ich sie in Kampfsituationen austesten werde müssen um ihren Nutzen zu erfahren. ~Nachdem man nichts mehr außer das Gameplay verändern kann ist es auch nicht verwunderlich dass sie alles andere entfernt haben...~ Ich lasse meine Waffe in meinem Beutel verschwinden. Niemand würde mich hier angreifen. Ich mache mich auf den Weg zum alten Treffpunkt in der Hoffnung einige meiner Kontakte zu finden. Ein Nachrichtenfenster ploppt auf. Akkannumi, einer meiner Kontakte, will mich treffen. Alleine. Ich kann mir schon denken wieso und ein Lächeln nicht unterdrücken. Ihre Position kann ich, solange wir im selben Gebiet sind, auf meiner Minimap sehen wenn ich die entsprechende Funktion nutze. ~Wo ich gerade dabei bin... Da ist sie ja.~ Ich mache mich auf den Weg durch die Stadt.
"Ich kann dich dafür nicht bezahlen, abe..." Mein Gegenüber schafft es gerade noch den Neuerschaffungstrank zu fangen. ~Müssen wir die Menüs überhaupt noch benutzen? Anscheinend ja nicht.~ Akkannumi hatte den Trank bereits getrunken und ist in ein goldenes Licht gehüllt. ~Das kann jetzt eine Weile dauern... Items checken? Das Itemmenü hat also doch einen Nutzen.~
Ich stehe in einem Raum bestehend aus Spiegelwänden. In meinem UI sehe ich den Inhalt der ersten Registerkarte der Charaktererstellung. Ich war schon lange nicht mehr in diesem Menü, jedoch kann ich mich nicht daran erinnern, dass es damals schon den Menüpunkt 'Use Own Body' gab. Ich betätige ihn, rein aus Interesse. ~Wie ist das möglich?~ Natürlich freue ich mich darüber meinen eigenen Körper wieder zu haben, aber dass ein Programm ihn mir einfach so nachbilden konnte verpasst mir eine Gänsehaut. Ich schließe den Prozess ab und stehe plötzlich wieder in der Ruine. "Das ging schneller als erwartet. Sie haben die Funktion also jetzt öffentlich zur Verfügung gestellt?". Er ist nicht einmal überrascht dass ich den Körper eines Mädchens besiitze. "Wenn du die 'Use Own Body' Funktion meinst, ja." ich schweige kurz. "Wann gab es die denn schon 'mal?" "Damals, in der Closed Beta von Neonetima, wurden einige Tester dazu eingeladen einen Full-Body-Scan durchführen zu lassen." Paragad tippt in der Luft während er spricht. "Das Feature wurde zurückgezogen als sie bemerkten dass es niemals möglich sein würde alle Spieler zu scannen." "Ich verstehe nicht... Wie schaffen sie das jetzt?" "Wahrscheinlich aus deinen Erinnerungen. Schließlich solltest du am besten wissen wie sich dein Körper anfühlt, woraus sie dann deinen Avatar hier in diesem... nennen wir es der Einfachheit halber Spiel, erstellen." Er nimmt ein Katana aus der Manteltasche seines Umhangs und wirft es mir zu. "Was hast du jetzt vor, Akkannumi? Ich glaube nicht dass wir so schnell wieder hier raus kommen, falls das überhaupt möglich ist." Ich schweige und schaue unbewusst zu Boden. Er fragt nicht einmal nach einer Gegenleistung dafür mich aus diesem Männerkörper herausgeholt zu haben. ~Ich kann das nicht so auf mir sitzen lassen, ich...~ "Mein Leben gehört dir. Ich werde dir folgen und versuchen dich zu beschützen." "Bist du dir sicher? Für mich war es selbstverständlich dir zu helfen" Er klingt leicht hysterisch, aber mein Entschluss steht fest und ich nicke. Er seufzt, und tippt erneut in der Luft herum. ~Sich daran zu gewöhnen dass jeder sein eigenes User Interface hat wird noch schwer.~ Eine Gruppeneinladung ploppt rechts oben in meinem Blickfeld auf. "Kann nicht schaden wenn wir uns die Erfahrung teilen wenn du schon bei mir bleiben willst." Ich nehme an und komme aus dem Staunen nicht mehr heraus. Nicht nur dass ich plötzlich das UI von Paragad sehen kann, sehe ich jetzt auch die Wolke an Menüfenstern die ihn umschwirren. ~Kann er da überhaupt den Überblick behalten?~ Er schließt sie alle und dreht seinen Kopf zu mir. "Lass uns einfach mal testen ob nach Level 140 jetzt etwas existiert." ~Also ist das maximale Level gestiegen?~ "Wie du willst, Meister." Ich stehe vom Boden auf, lege mein altes Katana in mein Inventar und befestige das neue ~Ein Raid Item...~ an meiner Hüfte. "Welcher Ort schwebt dir vor?" Er lächelte und zeigte mit seinem Stab auf den den Berg der durch das Fenster zu sehen ist. "Wir wollen klein beginnen, aber eben auch nicht zu klein. Gegner auf Level 70 müssten ausreichend sein."
Niwes Bergwald
"Wir dürften gleich den Dungeon betreten. Hoffentlich sind die TNPL in ihm schon wieder respawned, nicht so wie auf dem Weg hier her..." Neonetima war eigentlich dafür bekannt dass außerhalb der Städte unglaublich viele Targetable None Player Lifeforms spawnen. Natürlich waren nicht alle aggressiv, einige waren sogar freundlich. Trotzdem war es für neue Spieler fast unmöglich weiter als ein paar hundert Meter aus den Städten heraus zu kommen, also gerade weit genug um die Quests für ihr Level abschließen zu können. Ich streiche mir eine Strähne meiner Haare aus dem Gesicht. Paragad durchsuchte schon seit wir losgegangen waren sein Inventar. ~Hat er nicht gesagt dass er noch massig Platz hat? Wie ist das möglich wenn er schon seit einer halben Stunde durchgehend scrollt?~ Ein Stoffstreifen taucht in seiner Hand auf. "Sorry, das ist das Beste was ich für deine Haare habe. Vielleicht..." er bricht mitten im Satz ab. "Danke Meister." Ich nehme ihm den Stoffstreifen aus der Hand und beginne meine Haare einzufangen. "Du bist Assassine, oder?" Ich nicke während ich den Stoffstreifen um meine Haare wickle. "Irgendeine Sekundärklasse?" "Schattenläuferin und Lichtbringerin." ~Er hat ein Recht es zu erfahren wenn ich schon an ihm klebe wie eine Klette...~ versuche ich mich zu beruhigen. Ich habe noch nie über den Gewinn meines Nemesisdungeons geredet. "Ich sehe schon... Du weißt Bescheid." Sagt er lächelnd.
In Neonetima gibt es zu viele Klassen um sie alle aufzuzählen. Ab Charakterstufe 70 ist es möglich eine Sekundärklasse anzunehmen, was den potentiellen Movepool eines Spielers verdoppelt. Diese Klassen können mit speziellen Klassenerfahrungspunkten an Nutzen und Klassenstärke gewinnen. Diese Klassenstärke ist ein Wert wie die Angriffskraft oder die Geisteskraft, auf welchen die automatischen Angriffe und Fähigkeiten der Klassen skalieren, mit dem Unterschied dass diese den Fähigkeiten der eigenen Klasse nichts nutzen. Das ist was jeder weiß der Neonetima eine Zeit lang gespielt hat. Wofür die Klassenstärke der einzelnen Klasse von Nutzen sind wissen nur wenige, noch weniger sind in der Lage dieses Wissen anzuwenden. Jede Fähigkeit hat versteckte Eigenschaften, welche, je nach dem welcher Klasse sie angehören, mit den Klassenstärken skaliert. Um jedoch von diesen Eigenschaften gebrauch machen zu können wird zumindest eine dritte Klasse benötigt, welche als Belohnung in den für die meisten als unmöglich geltenden Dungeons verliehen werden, beziehungsweise für den Best-Rang im Nemesisdungeon. Somit kann ein Charakter eines Spielers für jeden dieser Dungeons eine weitere Klasse meistern und so immer stärker werden. Eine Gruppe hatte sich darauf spezialisiert jeden dieser Dungeons zu meistern. Diese Gruppe nannte sich "Pyjamaparty-Konferenz" und bestand aus der Elite Neonetimas, jenen Spielern welche das Unmögliche bezwingen wollten. Keiner ihrer Raids schlug jemals fehl, und doch löste sie sich nach zwei Jahren auf und ließ einige Dungeons unerkundet zurück. Ihre Mitglieder verstreuten sich über gesamt Neonetima. Einige gründeten Gilden oder traten ihnen bei, andere verließen das Spiel, wieder andere erkundeten alleine weiter. In Vergessenheit geriet die Pyjamaparty jedoch nie, auch wenn die Geschichten über sie schon lange nicht mehr alle der Realität entsprechen.
Die Buschratten greifen ohne Vorwarnung an. Sie erreichen mich noch bevor ich, sehr unelegant, meine Waffe ziehen kann. Ich nehme keinen Schaden. Meine Waffe schneidet durch die maßlos unterlegenen Ratten, welche dann nach kurzer Zeit in kleine Würfel in den Farben ihrer Felle und ihres Fleisches zerspringen. Ich beobachte sie, während sie gen Himmel steigen und dort verschwinden. "Ich habe eine Vermutung was das Kämpfen in dieser Welt angeht." Paragad senkt den Stab der auf mich gerichtet war. "Während wir noch an unseren PCs gesessen sind war es kein Problem unsere Fähigkeiten auf Knopfdruck einzusetzen." "Jetzt ist es umständlicher, ja." "Versuchen wir im nächsten Kampf intuitiver zu kämpfen. vielleicht können wir unsere Fähigkeiten ja ohne unsere Menüs einsetzen." "Verstanden." ich überlege kurz. "Es könnte sein dass ich gleich verschwinde. Ich will etwas austesten." "Ich könnte dich sowieso weiterhin auf meiner Karte sehen." sagt er und setzt sich auf den Boden. Ich konzentriere mich und... "Anscheinend stimmt meine Theorie." Paragad hebt eine Hand. Ein bläuliches Licht beginnt in ihr zu schimmern und ein kleines Symbol taucht in meinem Status auf. "Das ist merkwürdig... man stellt sich vor was die Fähigkeit bewirkt und es passiert." Ich springe mithilfe der Fähigkeit 'Schattensprung' auf einen Ast zehn Meter voraus. "Kundschafte ruhig mal aus, wenn du Schaden nimmst werde ich dich wieder zu mir teleportieren." Er zeichnet mit der Spitze seines Stabes etwas in den Boden, Akkannumis Status rechts von sich. ~Er hat bisher kein einziges mal angegriffen... Welche Klasse hat dieser Charakter überhaupt?~ "Oder besser... wie viele?" Ich war bisher genau ein mal mit ihm zusammen in einer Gruppe. Damals half er mir mit einigen Quests nachdem ich auf dem schwarzen Brett Niwes nach Materialien gefragt habe. Damals hielt er sich im Hintergrund und schrieb mir Anweisungen. Es war verständlich, da er diese Quests naturgemäß schon abgeschlossen hatte. Dann erinnere ich mich an etwas ~Dieser Buff... ist er ein Enchanter?~
~Unser Damageoutput ist zwar enorm, aber wenn wir unsere Gegner nicht mehr onehiten können werden wir in der Luft zerfetzt...~ Ich verwische meine in den Boden gezeichneten Berechnungen. ~Wir brauchen einen Tank, sonst kommen wir nicht durch die schwereren Gebiete...~ Ich öffne meine Kontaktliste und suche nach der Bastion der Pyjamaparty. ~Da bist du ja, Natoug.~ Ich benutze die Anruf-Funktion. Natoug hebt fast sofort ab. "Na? Ebenfalls hier gefangen?" "Anscheinend." "Wir haben uns schon seit Ewigkeiten nicht mehr gehört. Was hast du in der Zwischenzeit gemacht?" "Dies und das, ich kann dir später gerne davon erzählen." "Du brauchst einen Tank?" "Ja." "Es könnte eine Weile dauern bis ich bei dir bin. Ich bin auf der anderen Seite von Niwe, und du weißt ja wie groß das Äquivalent in der realen Welt ist." "Keine Sorge, Ich glaube ich kann dafür sorgen dass wir durch den Dungeon kommen, nur für mehr fehlt mir dann das Mana." "Das heißt dass du damit rechnest dass ich da sein werde wenn ihr den Dungeon wieder verlasst?" "Womit du recht hast." "Nebenbei, wer ist 'wir' überhaupt?" "Eine Assassine der ich 'mal bei ein paar Quests geholfen habe. Einzelheiten später. Hast du schon herausgefunden wie das einsetzen von Fähigkeiten hier funktioniert?" "So wie es sich anhört hast du es schon herausgefunden und wirst es mir erklären, nicht wahr?" "Benutze dein Menü nicht. Stelle dir vor was die Fähigkeit bewirkt und lass es passieren." "Und deswegen bist du der Stratege der Pyjamaparty, Neot. Du weißt alles bevor wir überhaupt angefangen haben darüber nachzudenken." "Es waren nur meine Beobachtungen. Wirklich, das ist nichts Großartiges." Wahrscheinlich werde ich gerade rot. "Ich mache mich mal auf den Weg. Bis später." "Yo, bis dann!" Ich stehe vom Boden auf. "Akkannumi, du weißt dass es unhöflich ist jemanden zu belauschen?" "Wie hast du mich bemerkt?" "Habe ich gar nicht. Wärest du weiter als zwanzig Meter von hier entfernt gewesen hätte dich der Boss bemerkt und dich angegriffen. Dort vorne ist eine Falle die seine passive Fähigkeit aktiviert, durch die du in einem Rankenkokon eingeschlossen worden wärst." "Vielleicht habe ich sie entschärft?" "Das ist unmöglich. Außerdem ist es nur dazu da um Nahkämpfer für ein paar Sekunden festzuhalten, der Schaden ist mehr oder weniger irrelevant gering, wäre mir aber aufgefallen." "Es tut mir Leid, Meister." "Ich nehm's dir nicht übel. Komm mit, wir haben den Dungeon gerade erst betreten, es liegt noch ein weiter Weg vor uns." Ich gehe in Richtung der Falle , wohl wissend dass ich ihren CC aufhalten kann. "Mit wem hast du gerade geredet?" "Einem alten Bekannten." wir gehen schweigend weiter bis wir vor dem Gebiet stehen über dem die Falle liegt. "Ich gehe voraus. Ich kann den CC der Falle komplett annullieren, werde dafür aber Schaden fressen. Wenn ich sie auslöse werden von dort, dort und dort Mittelstarke Gegner auftauchen." Ich zeige während des Redens mit dem Stab in die entsprechenden Richtungen. "Deine Aufgabe wird es sein den ersten zu Meucheln und den zweiten mit einem Schattensprung zu erreichen und beschäftigen. Der dritte wird für drei Sekunden, die selbe Zeit in der ich gefangen sein werde, gerootet, danach musst du ihn nur noch mit deinem Katana kitzeln." "Verstanden."
Bisher habe ich den Dungeon immer links liegen gelassen, weshalb ich mich in ihm überhaupt nicht auskenne. Paragad scheint jedoch genau zu wissen was wo wann passieren würde. Der erste Waldtroll zerplatzt unter meiner Klinge, dann folgt ihm der zweite nach zwei hieben auf dem Fuße. Ich laufe die zehn Meter bis zu dem dritten, der von lila leuchtenden, mit Dornen übersäten Energieseilen festgehalten wird. ~Dornengeisel? gibt es auf einem so hohen Level nicht schon stärkere Zauber?~ Ich zerschneide ein Seil, in dem Wissen dass es den Schaden den ich normalerweise verursachen würde in verstärkter Form auf den Waldtroll übertragen würde. Ich sehe ihm in die Augen während sich das durchschnittene Seil in Energie verwandelt und ihn durchdringt. Er wirkt ängstlich, fast so als ob er ein Bewusstsein hätte. Dann verschwindet auch seine Essenz gen Himmel. "Gut gemacht. Du warst sogar noch schnell genug um die Dornengeisel ausnutzen zu können." "Haben die TNPLs ein Bewusstsein?" "Bitte?" "Der letzte... er schien Angst zu haben..." "Wenn dem so ist dann müssen wir vorsichtig sein... Vielleicht ist Neonetima kein Spiel mehr, weder für sie, noch für uns." "Du meinst es wird zu unserer Realität, Meister?" "Ich meine dass sie es schon ist. Und du musst mich nicht 'Meister' nennen." Er zieht ein Item aus seinem Inventar in sein Charakter-Fenster. "Jedenfalls sollten wir weiter gehen. Noch drei solche Lichtungen, dann sind wir beim Boss." "Verstanden." Ich stecke das Katana zurück in seine Scheide. ~Was weiß ich über ihn? Dass er ein Solo-Player ist der gerne Spielern auf einer niedrigeren Stufe aushilft. Nein, wieso sollte er mir dann helfen? Ich bin genau wie er auf Stufe 140! Es sei denn...~ "Wie viele Klassen hast du?" Er lächelt "Machen wir ein Spiel daraus. Ich spiele wie immer weiter und du versuchst es herauszufinden. Eine Klasse kennst du ja bereits, es ist aber nicht meine Hauptklasse." "Das ist nicht fair! Wieso sagst du es mir nicht einfach?" Ich schmolle und schaue zu Boden, in der Hoffnung, dass es auch in dieser Welt den selben Effekt auf Menschen außerhalb meiner Familie hat wie in der Realen. "Lass mir doch einfach diesen kleinen Spaß. Und außerdem kann es dir nur helfen es selbst herauszufinden." "Wenn du meinst..." ~Die Aktion hat mich um keinen Schritt weiter gebracht... Vielleicht ist er auch einfach nur ein unglaublicher Gutmensch der auf Rätsel steht.~
"Hinter dieser Biegung wartet der Boss." Mein Magen verkrampft sich. ~Ich habe kaum noch Mana. Wie sollen wir ihn besiegen können?~ "Ich ziehe seine Aufmerksamkeit auf mich, du zerstörst die drei Blumen am Rand der Lichtung, dann werde ich mit dir den Platz tauschen und ihn besiegen." ~Ist er wirklich so einfach?~ "Verstanden Meister." "Gut. Dann wollen wir mal." sagte er und ging los.
Akkannumi ist ein wenig langsamer als ich es vorhergesehen habe. ~Hoffen wir dass mir genug Mana bleibt um sowohl mit ihr den Platz zu tauschen als auch diese nervige Todesdistel zu vernichten...~ Die letzte Pflanze fällt und ich tausche mit ihr die Positionen. ~Ein MP...~ Ich sehe mir die Life Points und die Magieresistenz der Distel an und starte eine Ersatzkombo. ~Zuerst die Resistenz noch weiter schwächen.~ Gedacht, getan. ~Und jetzt ist es zeit für ein Glücksspiel.~ Ich ramme meinen Stab in den Boden und die Umgebung verändert sich. Anstatt der freundlichen Waldlichtung befinden wir uns jetzt in einer Höhle mit einem Lavasee. Es ist zwar nur eine Illusion, aber durch den nächsten Zauber wirkt es für die Distel echt.
"Enchanter und Illusionist." "Dann hätte ich niemals die Distel einäschern können." "Und ein Elementarmagier." "Schuldig im Sinne der Anklage, aber noch sind wir nicht fertig." "Willst du das Gold nicht, Meister?" "Nein, nimm du es dir. Du kannst auch alle Items haben, ich brauche sie nicht." "Verstanden." ~Also wie ich es mir gedacht habe. Er hat einen einfachen Dungeon gefunden in dem er eine vierte Klasse bekommen kann.~ "Wenn du fertig bist, komm zu mir, ich warte außerhalb des Dungeons." ~Aber ich glaube nicht dass es alleine das ist weshalb er schwächeren Spielern hilft... da muss etwas anderes sein!~
Ich steuere meinen Greif in den Landeanflug. Eine einsame Gestalt wartet dort am Ausgang des Dungeons und betrachtet den Sonnenuntergang. Eine Zweite tritt aus dem Tor des Dungeons, eine viel kleinere, fast wie ein Kind wirkende. ~Hoffentlich ist sie dir kein Klotz am Bein... Nicht nur deinetwegen, Neot, ich will nicht unbedingt noch langsamer als ohnehin schon sein müssen.~ Neot dreht sich in meine Richtung und winkt mir zu. Selbst auf diese Entfernung kann ich sehen dass er schon wieder etwas geplant hat. Ich seufze und winke mit einer meiner prankenartigen Hände zurück. Ich lande in dem Moment als die letzten Sonnenstrahlen hinter dem Horizont verschwinden.
Paragad
"Das ist sich aber ganz schön knapp ausgegangen, dude!" Der fremde Baeninger klopft Paragad auf die Schulter und wirft ihn damit fast zu Boden. "Bitte lass das. Fehlendes Mana lässt einen unglaublich müde werden..." ~Wieso ist es mir nicht selbst aufgefallen?~ "Das heißt dass es nur deswegen so knapp..." "Nein, aber es hätte um einiges mehr Spielraum gegeben wenn ich es vorher gewusst hätte." Er lässt seinen Stab in seinem Inventar verschwinden. "Entschuldigung. Natoug, das ist Akkannumi, vice versa." "Es freut mich dich kennen zu lernen." ~Zeige dich von deiner besten Seite, Numi.~ "Ganz meinerseits, Kleine, w..." "Darf ich an ihm austesten ob gebrochene Nasen auch so schön verheilen wie die Verletzungen aus dem Dungeon, Meister?" Frage ich nachdem ich Natoug bereits mein Knie in's Gesicht gerammt habe. "Ähm..." Er scheint mit der Situation überfordert zu sein. "Sag' mal, wofür war das denn?" Natougs Nase nimmt schon wieder eine normale Form an, blutet jedoch noch. "Und überhaupt, nur weil Mister Hilfsbereit dein Höschen sehen durfte ist er noch lange nicht dein Meister!" Er kassiert einen weiteren Hieb gegen die Nase. "Für eine Volksschü..."
Die Sonne ist längst untergegangen als sich beide wieder beruhigt haben. ~Gott sei Dank habe ich Natoug bereits in die Party eingeladen...~ Ich löse sowohl den Root als auch den Knebelzauber und lasse meinen Stab wieder verschwinden. "Zu aller erst, Akkannumi, verstehe ich zwar wieso du Natoug mehrmals die Nase gebrochen hast, finde es aber trotzdem unangemessen." "Da hast du's! Also..." "Jetzt zu dir Natoug. Es war es weder nett noch klug von dir Akkannumi über ihre Körpergröße zu beurteilen. Zweitens hast du keine Ahnung wie es dazu gekommen ist dass sie an mir klebt wie eine Klette, also Entschuldigst du dich für deine Aussage." "Wenn es denn sein muss... E..." "Drittens" fahre ich ungerührt fort, "haben weder du noch ich Ahnung davon wie alt sie wirklich ist. Wenn sie es uns sagen will wird sie es tun, sonst geht es uns genau gar nichts an. Und denke jetzt noch ein mal scharf nach, welche Volksschülerin könnte in Neonetima Stufe 140 erreichen?" "Ich hasse es wenn du das tust..." "Dann zwing' mich nicht dazu. Und außerdem haben wir ein dringenderes Problem." "Hunger..." Akkannumi sitzt auf dem Felsen und schaut zu Boden. Wie auf einen Befehl hin knurrt ihr Magen. "Richtig. Ich schlage vor dass wir jetzt erst ein mal nach Niwe fliegen und uns dort bei einem Wirten etwas zu Essen holen. Anscheinend ist es jetzt möglich zu verhungern." "Das nenne ich einen Plan." Natoug steht vom Boden auf und sammelt seine beiden Schilde ein die er während des Gerangels fallen gelassen hatte. ~Ich habe das Gefühl dass es nicht das letzte Mal gewesen ist dass die Bastion sich von Akkannumi verprügelt sehen wird...~ Ich seufze und durchsuche mein Inventar nach einem bestimmten Item.
"Hast' wohl auch Hunger, hm?" Natoug tätschelt den Greifen. "Hier, du kannst meine alte Nase haben. Ich brauche sie schließlich nicht mehr." "Meister?" "Hmm?" "Ich habe noch keinen Greifen." "Ich weiß. Die Greifen sind eine Belohnung für Dungeons die du alleine... nicht ein mal wir beide zusammen schaffen würden. Da du wahrscheinlich nicht mit dem Bärenmann fliegen willst kannst du mit mir mitfliegen." Er zieht eine schlichte, dennoch in sich verwobene weiße Holzpfeife aus seinem Inventar und bläst hinein. Ein voller, ruhiger Ton erfüllt die Luft. "Aber wir werden nicht auf einem Greifen fliegen. Ich fliege lieber auf Pure." Ein Windstoß fegt über uns hinweg als etwas hinter uns landet. "Wie geht's denn so, alter Freund?" Paragad dreht sich um und streichelt dem Wesen am Kopf. Ich drehe mich um und traue meinen Augen nicht. Das Wesen scheint ein Katzen-Drachen Mischling zu sein. sein weißes Fell liegt eng an seinem Körper an, während seine Flügel spielerisch zur Seite gestreckt sind. "Was ist er?" jegliche Versuche die Faszination in meiner Stimme zu verstecken schlagen fehl. "Die Spezies heißt 'Katzendrache'. Aber Pure ist nicht irgend ein Katzendrache, er ist der Wächter von Kesselheims, meinem absoluten Lieblingsort in dem bisher von mir erkundeten Neonetima. Wie ich ihn als Begleiter gewonnen habe ist eine lange Geschichte für ein andermal. Komm, wir müssen los." "Ok." Er hebt mich auf den Rücken von Pure, er trägt keinen Sattel, und winkt Natoug zu, welcher daraufhin abhebt. Dann klettert er selbst auf den Rücken der Katze und schnalzt mit der Zunge.
Ich sehe genau nichts außer die fahlen Umrisse des Mondes hinter den Wolken. Während des bisherigen Fluges habe ich darüber gegrübelt was Paragad nachdem ich den Baeninger angegriffen habe gesagt hat, aber jetzt fühle ich mich als hätte ich eine Entscheidung getroffen die mir von vornherein klar war. "Im letzten Schuljahr..." "Hm?" Paragad scheint mit den Gedanken wo anders gewesen zu sein. "Ich bin im realen Leben in der neunten Klasse." Es auszusprechen ist schwer für mich. "Also bist du ungefähr in meinem Alter!" Paragad scheint kaum Interesse an dem Fakt zu zeigen. "Du wusstest es schon?" "Nein. Nur weiß ich nicht was es in dieser Welt für eine Bedeutung hat. Es ist komisch, aber solange ich euch mit euren Pseudonymen anspreche ist mir euer Alter komplett egal. Hier, in Neonetima, spielt Alter für mich keine Rolle mehr. Das hat es noch nie im Internet." Wir schweigen uns eine Weile an. "Glaubst du dass wir hier jemals wieder 'raus kommen?" "Wer weiß. Ich glaube nicht, dass wir aus versehen hier gelandet sind. Ich mache mir jetzt noch keine Gedanken darüber. Wenn es einen Weg zurück gibt werde ich ihn aber wahrscheinlich beschreiten." Die Fackeln Niwes ziehen unter uns vorbei. "Kannst du dich bitte weniger fest an mich Klammern? Langsam tut es ein wenig weh." "Tut mir leid..."
Ich kraule Pure hinter den Ohren. Sein Schnurren erfüllt den gesamten Platz, was dazu führt dass alle nächtlichen Passanten um uns stehen und uns beobachten. ~Warum muss Natoug auch sein Limit mit dem Greifen erreicht haben...~ Ich habe mein Katana nach der Landung in mein Inventar gelegt. In Städten ist es verboten Spieler anzugreifen. Falls man doch dumm genug ist es zu tun wird man von der Stadtwache angegriffen. Ein Kampf den man nicht gewinnen kann. "Wie kommt es das Pure kein Limit hat?" "Wie gesagt, er ist eine höchstklassige Raidbelohnung." "Ist es möglich dass ich auch irgendwann einen besitze?" "Solange du in Iöterresch bleibst wahrscheinlich nicht. Hier gibt es zwei Katzendrachen, einer davon ist der Begleiter der Anführerin der Pyjamaparty-Konferenz." Ein Raunen geht durch die uns umgebende Menge. "Wieso willst du eigentlich dass Pure noch hier bleibt?" "Neot!" Eine Albische Frau zwängt sich durch die Menge. "Wegen ihr. Danke, Pure. Ich hoffe ich komme bald mal wieder dazu mit dir zu jagen." Und bevor ich mich versah war der Katzenkörper in der Luft und verschwand in die Nacht. "Lange nicht gesehen Larissa. Wie läuft's mit deiner Gilde?" "Du weißt davon?" "Natürlich. Es steht ja nur in deinem Profil." "Du hast recht... Willst du mich nicht deiner Freundin vorstellen?" Ihre sich unglaublich schnell ändernde Stimmung irritiert mich. "Mein Name ist Akkannumi." "Ich bin Larissa, Gildenleiterin der Silberhorn-Gilde." Sie streicht sich eine Strähne ihrer blonden Haare aus dem Gesicht. "Aber sag' mal Neot, es war die Rede von einem einem Greifen der mit euch geflogen ist." "Natoug, wenn du dich erinnerst. Sein Limit war aufgebraucht, deswegen reitet er jetzt hier her." "Alles klar. Kommt erst einmal mit, ich lade euch zum Essen ein." Larissa ist so überdreht wie eh und je.
"Ich habe das Gefühl, dass du etwas von mir willst." Larissa schien während Akkannumi und ich gegessen haben etwas auf der Zunge zu liegen. ~Oder auch nicht und sie ist einfach nur heute weniger geladen als sonst...~ "Du bist noch immer keiner Gilde beigetreten. W..." "Ich bin noch nicht soweit." Larissa nickt leicht enttäuscht, scheint aber damit gerechnet zu haben. "Da ist noch etwas anderes, oder?" "Ich fürchte ich muss dir Recht geben... Es geht um ein Gildenmitglied..." "Du willst dass ich dir bei der Eskorte helfe?" Natoug hat mich während des Fluges über das Ausfallen der Portale gebrieft. Niemand kann aufgrund der Gegner im Grenzgebiet einfach so ohne sie zwischen den einzelnen Städten reisen solange er nicht zumindest auf ihrem Level ist. "So ungefähr, aber ich glaube es ist noch ein wenig komplizierter. In Ham... Mrabhug hat sich eine Gilde breitgemacht die jeden umbringt der sich ihnen nicht anschließt oder bei drei auf den Bäumen ist. Man respawned zwar in der Kathedrale, es ist jedoch keine Lösung dort zu bleiben." "Du willst dass wir dort für Ordnung sorgen?" "Nein, selbst du kannst es nicht mit einer ganzen Gilde aus max Level Spielern aufnehmen. Erinnere sie bitte daran dass sie nicht die Herren der Stadt sind." "Nur damit ich das richtig verstehe. Du willst dass mein Meister und ich über die Ländergrenze gehen, ganz Dhendastulc durchqueren, ein Mitglied deiner Gilde aus dem Zentrum einer Stadt befreien und wieder hier her zurück kommen?" schaltet sich Akkannumi ein. "Wieso du?" "Sie hat beschlossen aus Dankbarkeit wie eine Klette an mir zu kleben." "Ist das so?" "Ich muss meinen Meister beschützen." "Wenn das so ist... Eigentlich ist es mir egal wie viele mitreisen." Ihre Miene verfinstert sich. "Ich kann euch leider nichts anbieten um für den Aufwand zu entschädigen. Ich schulde euch dann einen unglaublich großen Gefallen." "Gib mir die Informationen zu deinem Gildenmitglied und setzte es darüber in Kenntnis dass wir in einer Woche da sein werden." "Ich habe nichts anderes von dem Strategen der Pyjamaparty erwartet, Neot."
Paragad... Neot? sitzt an dem Schreibtisch des uns zugewiesenen Zimmers. Ich habe mich geweigert von seiner Seite zu weichen, und ihm ist es egal ob er sich ein Zimmer mit mir teilt. ~Wobei ich es auch verstanden hätte wenn er mir befohlen hätte mir ein eigenes Zimmer zu besorgen. Immerhin bin ich ein Mädchen.~ "Dich beschäftigt etwas?" Ich interpretiere es als Feststellung. "Willst du darüber reden?" "Wer bist du?" "Hmm?" "Ich kenne dich als Paragad, den hilfsbereiten Soloplayer. Aber Larissa scheint dich als eine komplett andere Person zu kennen, als Neot, des Superhirn der Pyjamaparty-Konferenz. Wer bist du wirklich?" "Es sind zwei Seiten der selben Münze" Er wirft eine Goldmünze in die Luft. "Du kennst Paragad, " Die Münze bleibt auf dem höchsten Punkt ihres Fluges in der Luft schweben, dreht sich jedoch weiter. "und das ist gut. Ich habe diesen Namen angenommen damit mich niemand mit der Pyjamaparty in Verbindung bringt." Sein Name verschwindet aus meinem UI. "Aber letztendlich bin und bleibe ich Neot." Während er den Namen ausspricht taucht er auch in meinem UI auf. "Aber wieso versteckst du dich?" "Es ist anstrengend wenn man nicht einmal seine Sachen verkaufen kann ohne gleich von jedem in seiner Umgebung in eine Party eingeladen zu werden. Das ist meine Lösung um wieder normal spielen zu können." Er wirkt die Illusion und sein Name ändert sich. "Heißt das dass Larissa ein Mitglied der Pyjamaparty war?" "Nein, aber wir haben sie und ihre Freundin einmal im vorbeigehen gerettet und nach Elsangeols eskortiert. Sie ist eine der wenigen Personen die wissen was sich hinter Paragad verbirgt, und das auch nur weil wir in Kontakt geblieben sind." "Wieso hast du nie eine Gilde gegründet?" "Aus dem Grund den ich vorhin Larissa gegenüber genannt habe." Wir schweigen einander an, beide in eigene Gedanken versunken. Dann gähne ich. "Geh' schlafen. Ich muss noch Natoug Bescheid geben. Und bitte, nimm das Bett. Ich kann auch auf der Couch schlafen." "Da..." Sein Blick sagt mir dass es keinen Sinn hat darüber zu diskutieren, also tue ich wie geheißen. ~Ich reise mit einer Legende...~ denke ich und falle in einen wirren Schlaf.
~Ich will hier weg... Ich kann nicht mehr lange vor ihnen davonlaufen. Ich will nicht sterben! Was war das? Nicht umsehen, einfach lau... Aua! Wieso muss ich ausgerechnet jetzt stolpern? Ja, jetzt zieht er ein Schwert... Es ist vorbei.~ Ein Schatten beugt sich über mich. Ich schließe die Augen. Dann höre ich wie Stahl durch Fleisch schneidet. ~Keine Schmerzen?~ Etwas Schweres fällt mit einem dumpfen Geräusch neben mich. "Komm, steh auf. Es ist nicht sicher hier." sagt eine ruhige männliche Stimme. Ich öffne die Augen und ergreife die mir dargebotene Hand.
Der Transportdungeon
"Wieso müssen wir eigentlich reiten? Können wir nicht einfach fliegen?" "Ich will keine Aufmerksamkeit erregen." Neot schaut nicht einmal von der Karte auf während er spricht. "Aber als wir einfach auf dem Kathedralenplatz gelandet sind war es dir egal?" "Da wollte ich die Aufmerksamkeit von Larissa erregen. Und außerdem war es Nacht." "Wohin reiten wir eigentlich genau?" "Mach dich darauf gefasst in eines der größten Geheimnisse Neonetimas eingeweiht zu werden, Kle...!" "Was wolltest du gerade sagen?" Ich stehe hinter Natoug auf seinem Pferd und ziehe seinen Kopf an den Haaren nach hinten. "Es stimmt doch! Du bist klein! Und jetzt lass mich wieder los!" "Sprich es bitte nicht mehr an Natoug, vor allem nicht wenn es abwertend gemeint ist." "Was auch immer du sagst Boss..." Ich sitze schon wieder in meinem Sattel und überprüfe den Zustand meines Katanas. ~Waffen nutzen sich ab, manche schneller, manche langsamer. Um sie zu reparieren braucht man einen Schmied und ein Item aus einem geeigneten Matereal. Dieses Katana ist aus komplett normalem Stahl, also kann ich es mit meinen Schleifsteinen schleifen lassen wenn es denn irgendwann mal an Schärfe verlieren sollte.~ Ich kann mich erinnern aus Versehen mit ihm gegen einen Stein geschlagen zu haben, also ziehe ich es und überprüfe die Schneide. "So schnell bekommst du es nicht kaputt, meine Liebe. Das Katana ist auf Kämpfe in Raids ausgelegt, das heißt, dass du damit schon ein paar Tausend von diesen Level 70ern verprügeln musst um auch nur ein wenig seiner Schärfe zu verlieren." Neot lächelt während er das sagt. Ich kontrolliere dennoch die Schneide. Sie war genau so scharf wie zu dem Zeitpunkt an dem ich sie bekommen habe. "Wieso hast du mir dieses Katana überhaupt gegeben?" "Das andere war sichtlich zu groß, und ich hätte es ohnehin irgendwann verkaufen müssen. Ich denke einfach dass es bei dir besser aufgehoben ist." "Wieso zu groß?" "Wie ich in dieser Welt gelandet bin habe ich auch einen anderen, größeren Stab gehabt. Ich habe einfach festgestellt dass er für mich um einiges zu groß war, also habe ich ihn in mein Inventar gelegt und einen kleineren gesucht." "Verstehe."
"Wir sollten weiter." Ich stehe vom Boden auf und ziehe die Beschwörungspfeife. "Aber wir fliegen. Wir sind weit genug von Niwe weg um uns das leisten zu können. Außerdem... ich will etwas ausprobieren." Pure landet bereits hinter ihm. Er wendet sich an mich. "Glaubst du du kannst ihn alleine reiten?" Ich nicke nach einem kurzen Zögern. "Was hast du vor?" Natoug legt noch immer seine Rüstung an. "Ihr werdet schon sehen." Sagte Neot mit einem Lächeln. Er hilft mir auf den Rücken von Pure und wartet bis Natoug sich fertig angezogen hat. "Alle bereit?" Er schließt die Augen. Ein paar Sekunden passiert nichts, dann beginnt sein Körper sich zu verändern. "Also bist du auch ein Morph? Man kann nicht alles über dich wissen, oder Neot?" Anscheinend überrascht es Natoug nicht dass Neot plötzlich ein Vogel ist. "Es gibt eine Person die fast alles weiß..." Antwortet er über die Party-Anruf-Funktion. "Aber das weiß selbst sie noch nicht." "Wieso ausgerechnet ein überdimensionierter weißer Adler?" frage ich während Neot seine Verwandlung beendet. "Falke. Und außerdem wäre es komisch wenn ich einfach schrumpfen könnte, oder?" "Du hast Recht, Entschuldigung." "Na dann, ich versuche mal zu fliegen, wenn's nicht klappt weiß ich was ich üben muss." Er schlägt ein paar Mal zaghaft mit seinen Flügeln, dann hebt er ab. "Anscheinend hat man die Basics der Form in die man sich Verwandelt im Kopf sobald man sich verwandelt. Es kommt mir natürlich vor zu fliegen. Diese Welt ist erstaunlich..." "Na dann, fliegen wir los!" Natoug streckt eine gepanzerte Pranke in die Luft und ich schnalze mit der Zunge. Pure scheint zu verstehen dass er seinem jetzt tierischen Begleiter und dem Greifen folgen soll und macht einen Satz nach vorne, wo er sich dann von dem leichten Wind nach oben tragen lässt. Neot fliegt in einem moderaten Tempo, auf die fernen Berge zusteuernd.
Meine Arme... Flügel werden langsam müde. Ich sehe mich nach meinen Begleitern um. Natoug scheint schon den gesamten Flug Draft zu spielen, das Spielinterne 'turn based strategy trading card game', kurz TBSTCG, was extra für die langen Reisen durch Städte entwickelt wurde um die Spieler zu beschäftigen. Akkannumi scheint ihre Höhenangst überwunden zu haben und kommt aus dem Staunen über die Landschaft und die Kämpfe auf ihr nicht mehr heraus. Die Sonne wird bald untergehen, also schaue ich auf die Karte die ich mir vorbereitet habe. "Wir dürften bald den Ort erreichen der uns über den Death-Rim bringt. Natoug, fahre mit dem Gob-Commander zurück, um deinen Gegner in eine Falle zu locken." "Danke Neot." Ich richte meinen Blick wieder in Richtung Berge. Die Rabbit-Holes sind gut versteckt, was auch der Grund ist wieso kaum einer von ihnen weiß, geschweige denn wo sie zu finden sind. ~Und selbst ich kenne nur einige wenige auf der gesamten Welt...~
"Es gibt sicher einen guten Grund wieso du uns hier her gebracht hast, oder?" Ich bin froh das auch Natoug ratlos ist. "Wir übernachten hier. Keine Angst, wir können hier nicht angegriffen werden. Und wenn es hier so funktioniert wie ich es vermute werden wir morgen an einem anderen Ort aufwachen." "Wenn das funktioniert bist du noch wahnsinniger als ich es in Erinnerung habe." "Schmeichelhaft. Ruht euch aus, es wird morgen relativ anstrengend werden." "Was auch immer du sagst Boss." "Haben wir noch ein paar von den Sandwichs?" frage ich, nicht ganz so uninteressiert wie ich es klingen lassen wollte. "Ich glaube nicht. Wir müssen uns jetzt selbst darum kümmern etwas zu essen zu haben." Er entlässt Pure mit einer Handbewegung. "Ich hoffe dass das Rezept-System noch funktioniert, sonst müssen wir uns von Brot ernähren bis wir in der nächsten Stadt sind." "Also hast du doch irgendwann einmal den Beruf des Kochs angenommen?" Natoug sitzt noch immer auf seinem Greifen und verstaut seine Schilde in seinem Inventar. "Kurz ja, es reicht aber nur für die einfachen Rezepte." Neot hat bereits das entsprechende Menü geöffnet, während ich eine kleine Feuerstelle aufbaue. "Wie lange kennt ihr euch eigentlich schon?" "Seit unsere Anführerin ihn in die Pyjamaparty eingeladen hat, also vor... vier Jahren?" Natoug tätschelt seinen Greifen zum Abschied. "Das kann nicht sein." "Hmm?" Neot scheint von der Situation belustigt zu sein. "So ein Idiot wie du kann niemals in der Pyjamaparty gewesen sein." "Was soll das jetzt wieder heißen du kleine...?"
"Wenn ihr beide euch jetzt wieder beruhigt habt, es gibt etwas zu essen." Ich löse den Root von beiden. "War das wirklich nötig uns mit den Dingern zu knebeln?" Natoug setzt sich auf die Decke die ich für ihn vorbereitet habe. "Da seid ihr selbst schuld. Und außerdem habe ich Akkannumi nicht geknebelt, sie hat es im Gegensatz zu dir auch so verstanden." Natoug schnaubt. "Ich hasse es wenn du das tust." Er greift nach einem der Sandwichs. "Erwarte nicht dass sie nach viel schmecken. Frag' mich nicht wieso, aber mehr als einen schwachen Einheitsgeschmack bekomme ich nicht hin." Natoug hält kurz inne. "Ach was, so schlimm kann's nicht sein." "Wie du meinst." Ich halte Akkannumi den Teller hin. Sie zögert, nimmt sich dann aber doch eines. "Wir müssen das Zeug essen, oder?" Natoug scheint leicht angewidert zu sein. "Ich fürchte, jetzt wo wir hier wahrscheinlich verhungern können, ja. Wir sollten aber dankbar sein dass es zumindest nach mehr schmeckt als Tofu, auch wenn es nicht viel ist." "Ich frage mich wie Larissa ihre Sandwichs hergestellt hat..." Akkannumi fährt damit fort an ihrem Sandwich zu kauen. "Ich glaube dass die Stadtbewohner die Sandwichs hergestellt haben. Das ist jetzt nur eine Vermutung, versteht mich nicht falsch, aber sonst könnte ich es mir nicht erklären." Wir zwingen uns dazu aufzuessen und verkriechen uns dann in unsere Schlafsäcke.
~Wieso muss ich auch so einen unnützen Job erlernt haben! Aber ich bin es ihm auch schuldig. Wenigstens kann ich mich beschäftigen während ich warte. Ich hoffe Larissa irrt sich nicht in ihrem Questnehmer... Ich will nicht ewig hier festsitzen! Ah, die Tür! Was es wohl heute zu Essen gibt?~
"Lager Abreißen, aufsatteln. Wir haben einen engen Zeitplan." Neot studiert bereits die Dungeonkarte. "Und nebenbei, willkommen in einem der größten Geheimnisse dieser Welt. Bleibt nur noch zu hoffen dass wir schneller als der Bewohner dieses Tunnels sind." "Und du hättest nicht einfach sagen können dass wir über Nacht einen Dungeon betreten?" Natoug hat bereits wieder seine Rüstung an und seinen Schlafsack im Inventar abgelegt. "Es ist nicht wirklich ein Dungeon, eher eine unterirdische Verbindung zwischen einzelnen Gebieten. Trotzdem sollten wir uns nicht zu lange hier aufhalten, Rabbitholes sind unter Umständen relativ gefährlich." Wie zur Bestätigung donnert etwas im Tunnel vor uns. "Akkannumi, bereit?" "Ja." "Wenn ihr einen viel zu großen Hasen seht, versucht ihm auszuweichen. Ich versuche uns direkt über ein Drittel des Weges zu führen der noch vor uns liegt." "So viel schon?" Mein Reitwolf schnüffelt an den Füßen von Natougs Schildkröte während Neot seine Verwandlung abschließt. "Wir verlieren noch zwei Tage mit Kurzen Aufenthalten in Städten um unsere Vorräte aufzufüllen. Wir haben einen guten Tag Pufferzeit wenn wir dort nicht trödeln, wovon ich jedoch ausgehe." Er streckt seinen Wolfskörper ~Hat er den wegen mir gewählt?~ bevor er weiter redet. "Versucht immer hinter mir zu bleiben, sonst verlauft ihr euch und kommt irgendwo wieder an die Oberfläche, wenn überhaupt. Los!" Und wir setzen uns in Bewegung.
"Sie sollen morgen ankommen, nicht wahr?" "Ja." "Wünschst du dir irgendetwas besonderes für morgen zum Frühstück?" "Wie wäre es mit Waffeln?" "Klingt nach einer Idee. Ich werde auch noch etwas Reiseproviant vorbereiten. Wie viele sind sie genau?" "Larissa hat gemeint dass sie wahrscheinlich zu dritt kommen." "Gut, dann bis später. Du kannst, wenn du willst, schon 'mal den Tisch decken." "Natürlich!" ~Endlich wieder etwas zu tun!~
"Zwei Mal noch nach Links abbiegen, dann sind wir da." Neot scheint froh darüber zu sein, ist aber mit jedem Tag in den Tunneln immer angespannter geworden. "Dich beschäftigt etwas, oder?" Ich halte meiner Schildkröte eine geschälte Banane vor ihr Maul, welche sie dankbar aus meinen Tatzen frisst. "Ich habe es auch bemerkt." meldet sich Akkannumi zu Wort. "Hat es etwas mit den Hasen zu tun?" Noch während Neot zu einer Antwort ansetzt fängt der Boden an zu vibrieren. Er erstarrt. "Hinter uns! Lauft!" Ich mache den Fehler und drehe mich um während ich meine Schildkröte Antreibe. Ein weißer Hase mit tiefschwarzen Augen hoppelt auf maximaler Geschwindigkeit durch den für seinen Körper gerade ausreichenden Tunnel auf uns zu. Ich kontrolliere sein Level. "Wieso kämpfen wir nicht gegen ihn?" "Weil das Vieh uns alle mit einem Schlag nach Niwe zurück befördert. Nur weil es Level 1 hat, heißt es nicht, dass es dadurch schwach ist." Neot biegt nach Links ab und wir folgen. Sekunden später wird der Tunnel durch den Massigen Körper des Hasen erschüttert welcher während er abbog seitlich gegen die Tunnelwand donnert. Das Quieken ist unglaublich schrill und bringt meine Ohren zum Surren. "Eure Reittiere müssen jetzt gleich schnell weg, sonst kommen wir hier nicht heraus." Er biegt noch ein mal ab. "Auf mein Kommando." Die Vibrationen des Tunnels wurden stärker. Dann leuchtet der Boden unter unseren Füßen auf. "Jetzt!"
"Das war viel zu knapp." Ich sitze noch immer auf dem Baumstumpf. "Sagtest du nicht wir sollen ausweichen?" "Das war die Hasenmutter, und du hast gesehen wie groß die ist. Wären wir nicht bereits fast am Ende gewesen hätten wir unseren gesamten Fortschritt der letzten Woche wiederholen dürfen." Neot beendet die Verwandlung und steht vom Boden auf. "Und du hast vor mit unserem Schützling dann den selben Weg zurück zu nehmen?" Natougs Fell ist an seiner linken Hand verklebt, anscheinend von einer zerquetschten Banane. "Selbst wenn die Mutter nicht unter unseren Füßen wäre, es wäre viel zu gefährlich. Ich habe einen anderen, komplett ungefährlichen Plan. Apropos Plan, Wir sind nur gute 100 Meter von der Stadtmauer entfernt. Um das zu schaffen brauche ich euch beide." Er bereitet etwas in seinem Inventar vor. "Ich gebe euch fünf Minuten, dann erkläre ich euch was ich vorhabe."
Die Eroberer Mrabhugs
Natoug und ich gehen durch das Tor. Einige wenige Spieler beobachten uns, ein Junge läuft los, wahrscheinlich um den Gildenmeister zu benachrichtigen. Die Straßen sind fast leer. "Ihr habt Glück dass ihr unbewaffnet seid. Würde schon gerne sehen was ihr für Waffen habt mit denen ihr einfach über die Gebiete-Rims kommt." Der Spieler spielt mit seinem Schwert und einem Schneckenhaus herum. "Starke Leute können wir immer gebrauchen. Wie sieht's aus? Wollt ihr euch uns nicht anschließen? Wisst ihr, uns gehört diese Stadt!" Ein ruhiges Lachen geht durch die Straße. Wir gehen einfach weiter. "Nicht? Dann zwingt ihr uns dazu etwas unangenehmeres zu tun." "Wenn sie auf einen Meter herangekommen sind, alles klar?" "Worauf du dich verlassen kannst, Paragad." Wir haben uns darauf geeinigt dass ich in der Öffentlichkeit nur noch mit diesem Namen angesprochen werden sollte. Es kommen zwanzig Spieler aus einem Haus und umstellen uns. Einer übertritt die von mir gesetzte Grenze, und die Bastion startet mit seiner Spezialität. Es wird eine Weile Dauern bis sie ihn vor die Stadttoore gebracht haben um ihn zu töten. Ich benötige diese Zeit wahrscheinlich nicht einmal. Außer es bemerkt jemand dass ich verschwunden bin, dann müsste ich mir einen Ersatzplan einfallen lassen. "Was jetzt?" Akkannumi befestigt gerade den letzten Knoten an der Fessel des Jungen von vorhin. ~Wie ich es mir bereits gedacht habe. So etwas zählt nicht als Angriff.~ "Du passt bitte auf ihn auf. Ich bin in ein paar Minuten wieder da." "Verstanden." Ich schicke die vorbereitete Nachricht an das Mädchen was wir holen sollen. ~Wo bist du, Catalen...~ Ich schaue auf meine Karte. Zwei Gassen weiter bewegt sich die Person die den Brief empfangen hat auf mich zu. Ich höre bereits ihre Schritte. Tap Tap Tap Tap Tapap Tapap TapTap TapTap... ~Moment!~ "Paragad!" Akkannumi scheint es auch bemerkt zu haben. "Ich weiß verstecken wir uns."
"Schau 'mal, der Junge! Wer hat ihm das wohl angetan?" Ich gehe ein paar Schritte auf ihn zu und strecke die Hand aus um den Knoten zu lösen der ihn hält. "Tu' es nicht. Es hat einen guten Grund wieso er gefesselt ist." "Tatsächlich, gut erkannt. Lange nicht gesehen, Chief." "Uh-Huh"
"Haben wir hier Zeit uns über Einiges zu unterhalten oder sollten wir die Stadt vorher verlassen, alter Freund?" Der Owmo spreizt die Federn seiner Katzenartigen Ohren während er spricht. "Ich will Natoug nicht unbedingt der Masse aus Fanatikern überlassen." "Dann eben vorerst nur eines. Mein Name ist Onanto, darf ich erfahren wie ihr heißt meine Dame?" "Akkannumi" sie wirkt noch verschlossener als sonst. "Ein guter Name." "Darf ich mich vorstellen? Ich bin Catalen, aber das wisst ihr wahrscheinlich bereits." Catalen macht einen Hofknicks, wobei sie fast aus dem Gleichgewicht gerät. "Mein Name ist Paragad." Der Chief nickt fast unmerklich. "Wenn alles nach Plan verläuft sind wir heute Abend wieder in Niwe." "Das klingt fast als hättest du mit mir gerechnet." "Nein, aber es ändert nicht sonderlich viel an meinen Plänen." "Na dann, worauf warten wir noch? Lasst uns Natoug abholen und diese Gilde aufhalten."
Neot geht auf die Menschenmenge am Tor zu. "Hey! Ich würde gerne mit eurem Gildenmeister reden!" Plötzlich ist alles leise. "Vorhin wolltet ihr unserer Gilde doch nicht beitreten! Wieso sollte sich das geändert haben?" "Ich habe gar nichts gesagt, also weder etwas dafür, noch etwas dagegen. Ich will mich mit ihm unterhalten und entscheide mich dann." "Das macht Sinn..." Der Sprecher kratzt sich am Bart. "Nun gut, ich hole ihn, wartet ihr derweil bitte außerhalb der Stadt." Die Gildenmitglieder alten Abstand zu uns, was mir ganz recht ist. "Du hast nicht wirklich vor dieser Gilde beizutreten, oder?" fragt Catalen Neot. "Warte ab" antwortet der Chief, weiterhin freundlich lächelnd. ~Er hat wahrscheinlich wieder einen narrensicheren Plan den nur die Bardin und ich nicht sehen...~ "Tut mir leid dass ihr warten musstet!" Der Sprecher von vorhin steht wieder im Tor. "Aber das Warten hat sich ausgezahlt! Kniet vor dem großartigen Gudeng!" Ein Ork tritt durch das Tor. "Wer ist euer Anführer." "Das wäre wahrscheinlich am ehesten ich." Neot tritt vor. "Mein Name ist Pa..." "Ich erkenne dich, Neot Tima, dein Schatten ist zu groß um ihn zu ignorieren. Was willst du?" "Mich deiner Gilde anschließen?" "Nicht wenn der Owmo einer deiner Freunde ist. Er hat zu viele meiner Gildenmitglieder entehrt." "Wie kann ich dir beweisen dass wir keine Freunde sind?" "Töte ihn." Alles erstarrt, außer Neot, Gudeng und dem Chief. "Ist das alles?" ~Das kann er doch nicht ernst meinen!~ Ich blicke zwischen dem mit zwei Gunblades bewaffneten Chief Onanto und Neot hin und her. Der Chief lächelt noch immer und tritt dann vor. "Wenn es denn so sein muss, lasst uns doch einfach ein Duell austragen. Der legendäre Neot gegen einen der besten Köche dieser Welt, wie hört sich das an?" "Schließt einen Kreis um die beiden." Gudengs Anhänger befolgten den Befehl sofort. "Das ist Wahnsinn! Er tötet dich doch sofort!" Er ignoriert mich und stellt sich gegenüber des Chiefs in den Kreis. "Ihr startet wenn ich das Kommando gebe. Waffen werden erst dann gezogen!" Gudeng hat sich keinen Zentimeter bewegt. "Drei!"
"Zwei!" "Wie in alten Zeiten?" fragt er mich. "Eins!" "Wie in alten Zeiten." antworte ich. "Los!" Wir ziehen beide unsere Schwerter.
Es geht alles zu schnell für mich. Ich höre nur das Klirren von Metall auf Metall und sehe neben den grauen Schemen die Onantos Waffen sein könnten auch Schwarze. Dieser Zustand dauerte aber auch nur ein paar Sekunden, dann tritt Natoug aus dem Ring in die Mitte. Der Einzige der Gilde, der von dem Spott nicht betroffen ist, ist Gudeng, der einen Nebelschild um sich herum aufgebaut hat. "Das habe ich erwartet." Neot lässt seine Schwerter, eine Schwarzes mit lila Blutrinne und eines aus blau-weißem Kristall, in seinem Inventar verschwinden. "Ich habe weder ein Interesse daran deiner Gilde beizutreten, noch ihr zu schaden." Er setzt sich auf den Boden. "Der Chief dagegen..." Gudeng pariert den ersten Streich mit dem Unterarm. ~Sie müssen nicht einmal mit einander reden um zu wissen was Neot von ihnen erwartet.~ Ich komme mir nutzlos vor. "Catalen, heile Natoug mit deiner Melodie der Ruhe. Keine Sorge, es wird reichen, auch wenn es nach nichts aussieht." "Wird gemacht!" Sie zieht ihre Laute hervor. Er dreht sich zu mir. "Und du schaust zu. Dieser Kampf müsste eigentlich problemlos ablaufen." "Verstanden." ~Ich bin nutzlos...~ Der Kampf zieht sich über einige Minuten. Dann ruft Neot "Natoug!" woraufhin dieser seine Beiden Schilde vor sich hält und unverwundbar wird. "Ist euer Tank wirklich schon am Ende?" Spottet Gudeng, zum Schlag gegen den Chief ausholend. "Nein." Und mit diesem Wort kann sich der Gildenmeister nicht mehr bewegen. "Was zum?" Er schreit als Onanto einen Tentakel der Dornengeisel zerschneidet. Mit dem nächsten Streich werden alle bis auf einen zerschnitten. "Ich hasse dich, Vogel. Und auch dich, Neot Tima!" "Nichts anderes habe ich erwartet." antwortet Neot. Der Chief holt zum Schlag gegen den finalen Tentakel aus und... ~War das gerade ein Crit?~ Der letzte Tentakel hat doppelt so viel Schaden verursacht wie er eigentlich sollte, aber der visuelle Effekt eines krittischen Treffers war nicht eingetreten. Und doch lebt der Faustkämpfer noch. Die Gildenmitglieder schauten gebannt auf ihren Meister. "Tima..." Er springt auf Neot zu und ich greife zu meinem Katana, würde es aber niemals rechtzeitig ziehen können. Ich schließe meine Augen, dann höre ich ein dumpfes Geräusch. Ich öffne meine Augen wieder und sehe nur wie die letzten Würfel Gudengs Essenz in den Himmel verschwinden, während Catalen mit ausgestreckter Faust vor ihm liegt. "Ist... Ist er tot?" Sie wirkt erschrocken. "Nur temporär. Gute Arbeit, Catalen. Larissa wird stolz auf dich sein." Er steht auf. "Nun gut, machen wir uns auf den Weg nach Niwe." "Was wird aus der Stadt? Die Gilde existiert noch immer!" merke ich an. "Nicht mehr lange, vertrau' mir." "Neot," Natoug befestigt seine Schilde an ihren Halterungen während er spricht, "ich werde hier bleiben. Eine Spielerin hat sich zwischen die Menge und mich geworfen. Sie wurde nicht getötet, aber ich muss sichergehen dass es ihr gut geht." "Natürlich. Aber bist du dir darüber bewusst dass du nicht mehr so leicht nach Niwe kommen wirst wenn du jetzt hierbleibst?" "Ja, voll und ganz." "Dann wünsche ich dir alles Gute." Er tippt auf dem Gruppenmenü herum und Natoug verschwindet aus ihm. Dann benutzt er ein Item und plötzlich sitzen wir in der Kathedrale Niwes. "Willkommen Zuhause, Catalen, und jetzt lauf' zu Larissa und erzähle ihr was du erlebt hast." Sie nickt und läuft auf den Ausgang zu, wo sie sich noch ein mal umdreht. "Danke dass ihr mich geholt habt! Und danke für die Hilfe, Onanto!" dann ist sie weg. Wir schweigen eine Weile, jeder mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt. "Ich werde den Idioten vermissen..." sage ich nach einer Weile. "Er wächst einem schon irgendwie an's Herz, nicht wahr?" erwidert Neot lachend. "Ach, halt' doch einfach die Klappe." Ich schaue zu Boden. "Aber du hast recht."
Das Gespräch zwischen den beiden ist mir Antwort genug auf einige meiner Fragen. Natürlich muss ich mit Neot noch über die Zeit seit dem Auflösen der Pyjamaparty reden, aber gerade komme ich mir fehl am Platz vor. Ich entschuldige mich und verlasse die Kathedrale, nicht zuletzt um mich nach einer Bleibe für die Nacht umzusehen.
Die, die im Schatten wandelt
~Natürlich schließt er sie gleich in's Herz... Naja, kann's ihm auch schlecht verübeln. Ist ein süßes Mädchen, die Kleine.~ Es war der dritte Tag nach Neots Rückkehr nach Niwe. Die Kleine, soweit ich weiß heißt sie Akkannumi, weicht nicht von seiner Seite, außer wenn sie Vorräte kaufen geht. Ich seufze und ziehe meine Schwerter, ein Schwarzes Bastardschwert mit blau leuchtender Blutrinne und ein Weißes Langmesser. Die Arbeit ruft, und ich verfluche ein weiteres Mal mein Dasein als Walküre.
"Wir müssen etwas tun, sonst endet Niwe wie Mrabhug." Neot fährt sich mit den Fingern in die Haare, ein Zeichen dafür dass ihn etwas Belastet, wie ich in den letzten Tagen gelernt habe. "Aber was können wir tun?" Ich stehe von dem Bett auf auf dem ich bis vor wenigen Minuten geschlafen habe. "Wir sind nur zwei, mit dem Chief drei Personen. Was sollen wir gegen die dominanten Gilden tun?" "Wir? Nichts. Aber ich habe so eine Idee wem wir dabei helfen können Ordnung in diese Stadt zu bringen." Er steht von dem Schreibtisch auf. "Und dazu muss ich mit Onanto und Larissa reden." Die Karte vor ihm auf dem Tisch verschwindet während er mich ansieht. "Kannst du den Chief suchen? Bring' ihn zu dem Wirten bei dem wir am Tag der Vereinigung mit Larissa gegessen haben." "Du willst das Zimmer verlassen?" Neot hatte, da er nicht wollte dass jeder wusste wo er war, das Zimmer seit dem sie wieder in Niwe waren nicht mehr verlassen, weshalb es mich wundert wieso er es jetzt für nötig hält. "Schaden kann es nicht. Und außerdem wissen wir beide dass ich mich ein wenig bewegen sollte." Er streckt sich. "Und jetzt los, wir sehen uns später."
Ich gleite vom Himmel herab, senke meine Hand, wie ich es schon so viele Male getan habe. Die Seele der gefallenen Heldin streckt ihre Hand nach meiner aus. Ich packe sie und führe sie zum Licht. Sie ist eine der wenigen Glücklichen welche schnell wiedererweckt werden. Der Chief steht noch immer verteidigend über ihrem Körper, den nächsten Angriff der Räuber erwartend. Die niedriger gestuften Spieler rennen in Richtung Niwes. Das Mädchen hatte, im Versuch sie zu schützen und ihnen Zeit zu verschaffen, zwei von ihnen erlegt, wurde dann von einem dritten getötet bevor Onanto ihr helfen konnte. Ein Heldentod, welcher sie keine Erfahrung kosten würde. Ich leite die Seele an meiner Hand zu dem Licht, worin sie verschwindet. Ich muss noch hier bleiben, abwarten ob ein weiterer Heldentod meiner Aufmerksamkeit bedarf. Fast sieht es so aus, ein Schurke steht unbemerkt hinter dem Chief und holt zum Schlag aus. Ich schwebe näher, und... Aus dem Mund des Schurken ragt ein Katana. Die Kleine sehe ich zwar nicht, spüre jedoch dass sie da ist. Das Katana ist bereits wieder verschwunden während der Chief den letzten Gegner vor ihm enthauptet und sich umdreht. "Kannst du nicht unbedingt dann sterben wenn ich dich suche?" Akkannumi steht hinter ihm und reinigt ihr Katana. "Ich habe mich schon gefragt wo der letzte hin verschwunden ist." Er steckt seine Gunblades in ihre Scheiden. "Ich schulde dir 'was. Wie wäre es wenn ich dir etwas zu essen koche?" "Gerne, aber erst einmal haben wir etwas zu tun." Das macht mich stutzig. Es ist inzwischen weithin bekannt dass mit Rezepten hergestellte Mahlzeiten nach nichts schmecken. Wieso scheint sich die Kleine zu freuen dass der Chief etwas für sie kochen wird? "Neot will etwas von mir, nehme ich an?" Sie nickte. "Na dann, worauf warten wir?" ~Typisch, kaum muss ich 'mal Arbeiten unternimmt der Typ etwas interessantes...~ Ich schüttle den Kopf und fliege durch das Licht. Ein anderer potentieller Heldentod in der Umgebung Niwes wartet darauf beobachtet zu werden.
"... leid tun. Vielleicht sollten wir das als Warnung ansehen." Neots Miene verrät nicht was in seinem Inneren vorgeht. "Um was geht's?" Onanto lässt mir mit einer Handbewegung die Wahl wohin ich mich setzen möchte. Ich zögere kurz, setze mich aber dann doch rechts von Neot zwischen ihn und Larissa. "Später, mein Freund. Du erinnerst dich an Larissa?" Onanto nickt. "Es ist mir eine Freude dich mal wieder zu sehen, meine Liebe." sagt er während einer angedeuteten Verbeugung "Ganz meinerseits." Anscheinend wirkt die höfliche und leicht altmodische Art des Chiefs ansteckend. Bis auf uns vier und die das Wirtshaus bewirtschaftenden TNPLs ist es komplett leer. ~Kein Wunder, es ist noch nicht 'mal neun Uhr.~ "Kommen wir zur Sache." Neot holt eine Karte aus seinem Inventar. "Es geht um die Vorfälle der letzten paar Tage, habe ich recht?" Onanto spricht so ruhig wie immer. "Genau." Er rollt die Karte Niwes auf dem Tisch aus. "In letzter Zeit werden immer öfter Spieler unter bestimmten Level angegriffen. Laut Zeugen sind es immer Spieler mit einem der folgenden drei Tags: DDL, Sol und REM." "Die 'Death Dragon Legion'? Dabei dachte ich immer dass sie ehrenhafte Leute sind." Larissa seufzte. "Wer sind die anderen?" "Solari, eine relativ kleine Gilde die für ihre PKs berüchtigt ist, und die 'Rusty Engineers Metal', die anscheinend relativ groß wurden, jedoch erst jetzt wirklich aktiv agieren." Onanto lächelt weiterhin. "Mein Plan ist, Niwes Kathedrale und Gildensitz zu kaufen und Gesetze einzuführen." "Wie willst du das machen?" Niemand antwortet mir, stattdessen fährt Larissa Neot an. "Bist du komplett verrückt geworden? Das nimmt nicht nur ihnen den Zugang zu den Gebäuden, sondern auch allen anderen außer dir!" "Das stimmt nicht. Die Regeln dieser Welt haben sich geändert, und in diesem Fall zu unseren Gunsten. Wenn du mir nicht glaubst, du kannst jetzt den Zugang zu deinem Gildengebäude für jede Person einzeln regeln." "Und wie willst du das ganze finanzieren? Das Geld-Limit für Spieler wurde noch nicht aufgehoben, und selbst wenn, es würde Wochen dauern bis du das Geld zusammen hast, wenn nicht sogar Monate, es sei denn...!" "Jetzt weißt du wieso ich euch beide sprechen wollte. Larissa, wirst du mir helfen das Geld mithilfe deiner Gilde zusammenzutragen?" "Ich schulde dir genug Gefallen, also habe ich wohl keine andere Wahl." "Chief, bringe ihnen bitte bei wie du deine Speisen zubereitest." Er deutet eine Verbeugung an. "Wenn wir diesen Plan durchführen wollen werden wir Verträge mit anderen Gilden eingehen müssen. Ich werde mich im Hintergrund nach geeigneten Kandidaten umsehen. Mit ihrer Hilfe können wir hoffentlich innerhalb einer Woche das nötige Geld sammeln, und dann ist es an der Zeit dieser Stadt Frieden und Fortschritt zu geben!" "Ich hoffe du hast das ganze gut durchdacht." "Das hat er, Larissa. Er würde nicht so etwas Großes vorschlagen ohne es sorgfältig zu durchdenken." Der Chief stand auf. "Beginnen wir, Larissa." Sie folgt ihm. "Akkannumi, ich habe auch einen Auftrag für dich." "Meister?" "Ich habe eine Karte mit diversen möglichen Schauplätzen für PKs dieser Gilden angefertigt. Ich gebe sie dir, ebenso wie ein paar Spruchrollen. Rette möglichst viele. Wir wissen nicht was sterben in dieser Welt für Auswirkungen hat." Er senkte die Stimme. "Versuche so wenige wie möglich zu töten. Und bleibe mir ja am Leben."
~So viele Heldentode...~ Ich lasse mich auf einen Barhocker fallen. "Bitte einen Birnensaft." Die Bardame nickt nur und macht sich an die Arbeit. Ein Mann in weißem Umhang setzt sich neben mich. "Du bist nicht gekommen um zu plauschen, nehme ich an?" "Nein. Ich brauche deine Hilfe, Ailil." Die Bardame kommt mit zwei Gläsern Birnensaft zurück. "Dir ist bewusst dass wir nicht parallel existieren dürften?" Wir legen fast synchron jeweils ein Goldstück auf den Tisch. "Wie könnte ich das vergessen. Nur glaube ich dass unser beider Ziel dadurch greifbarer wird." Seine Augen leuchten kurz auf. "Du hättest mich sicher nicht gesucht wenn es nicht uns beiden helfen würde, worauf wartest du also?" Ich bemerke dass der Raum um uns herum plötzlich still steht.
Als er mir seinen Plan fertig geschildert hatte haben wir beide unsere Gläser geleert. "Das heißt du brauchst Geld." "Und du weißt dass du ein Einkommen besitzt welches die wenigsten anderen Spieler außerhalb von Raids nicht aufweisen können." Er lächelt. "Und wir wissen beide dass du mitmachen wirst." "Wir sind unmöglich." Ich schüttle den Kopf während die Zeit um uns herum wieder zu laufen beginnt. "Aber wenigstens charmant. Und hey, du bist immerhin einen Schritt näher an dem was du immer sein wolltest!" Zur Antwort verschwinde ich in den Schatten der Zwischenwelt.
Dawning Night
Der Tisch in der Mitte des Hauptraumes des Gildensitzes füllt sich mit den Leitern der zwanzig größten Gilden Niwes. Vertreter kleinerer Gilden tummeln sich bereits auf der Loge des Raumes. ~Und fast alle sind nur wegen dir hier, Meister.~ Ich stehe hinter dem einundzwanzigsten, noch leeren, Stuhl am Tisch und versuche die fragenden Blicke der anderen Anwesenden zu ignorieren. Die Glocken der Kathedrale fangen an zur vollen Stunde zu schlagen und Mitglieder aus Larissas Gilde schließen die Türen. Der Falke, der die Ganze Zeit auf einer Stange unter der Kuppel gesessen hatte und die Szenerie beobachtet hatte, erhebt sich und schwebt langsam auf den einundzwanzigsten Platz zu. Dort angekommen verwandelte sich Neot, noch unter dem Deckmantel von Paragad, zurück in sein übliches Aussehen. "Willkommen, liebe Mitspieler, zu dem ersten Treffen der Gilden!" Gemurmel macht sich auf der Loge breit. "Ich hoffe du hast einen guten Grund uns hier her zu rufen! Wer bist du überhaupt?" Marax, der Anführer der DDL spielt noch immer mit einem Dolch. "Wer ich bin werde ich euch später sagen. Wichtiger ist der Grund dieses Treffens." Er lehnt seinen Stab gegen den Stuhl. "Wie sicher jeder von uns weiß kommt es in letzter Zeit in der Region Niwes immer öfter zu PKs. Um dies zu verhindern schlage ich vor dass die großen Gilden dieser Region eine Regierung bilden." "Wieso sollten wir das tun? Und wieso sollte das etwas an der Situation ändern? Du weißt dass die drei Gilden mit den meisten PKs in diesem Raum sitzen!" Marax rammt den Dolch in die Tischplatte. "Das ist mir bewusst. Und glaub' mir, es wird etwas an der Situation ändern. Jeder der gegen eine Regierung in Niwe ist wird hiermit dazu aufgefordert das Gebäude zu verlassen." Die Vertreter einer Raidinggilde, einer Handelsgilde, einer Handwerkergilde und zweier PvP Gilden verlassen den Raum. Marax jedoch sitzt hämisch grinsend auf seinem Stuhl. "Ich stelle euch jetzt das System vor mit dem wir gegen PKs vorgehen werden. Dadurch dass wir noch zwei PvP Gilden in unseren Reihen haben wird dies um einiges einfacher. Diese Gilden werden damit beauftragt jegliche an PK Aktivitäten beteiligten Spieler in das Gildengebäude zu bringen. Hier werden sie vor ein neues Gericht gestellt, welches wir aus den Reihen der kleineren Gilden bilden werden!" "So eine dumme Idee habe ich noch nie gehört. Ich gehe!" Marax steht von seinem Stuhl auf. "Das ist nicht mehr möglich. Ich habe sämtliche Türen dieses Gebäudes hinter unseren Freunden verschlossen." "Das glaube ich dir nicht. Niemand hat die Macht so etwas zu tun!" Marax läuft zur Tür, diese bleibt jedoch verschlossen, selbst als er mit einer Axt gegen sie schlägt. "Wer bist du dass du es wagen kannst uns hier einzuschließen? Und wie hast du...?" "Ich habe mir dieses Gebäude gekauft. Genau wie die Kathedrale." "Das ist unmöglich! Niemand kann so viel Geld haben!" "Was das angeht, " beginnt Larissa. "... haben wir ihm dabei unbewusst unter die Arme gegriffen." endet Leonhard, der Leiter der NTO(Niwes Trading Organisation). "Die einzige die gewusst hat wohin das Geld geht ist Larissa." Fügt Cytron, der Leiter der FiN(Future is Now) hinzu. "Es ist ganz simpel. Ihr habt doch sicher von der spielergemachten Nahrung mit Geschmack gehört. Das Geld was damit eingenommen wurde lief in mein Kasse. Natürlich ging viel davon für Vorräte d'rauf, aber trotzdem haben die drei größten Handelsgilden Niwes es geschafft mir das Geld zu beschaffen." "Wer bist du?" "Ich bin der Leiter einer kleinen Gilde, welche seit heute existiert." Er wischte mit der Hand durch die Luft und die Magie von sowohl seinem, als auch meinem Namen löst sich auf. "Neot Tima, der legendäre Stratege der Pyjamaparty." Marax Augen weiteten sich. Ein Raunen geht durch die Loge. "Aber das kann nicht sein! Neot würde niemals einer Gilde beitreten! Er ist bekanntlich ein Solo-Player seit die Pyjamaparty aufgelöst wurde!" Citron versucht sichtlich sein Zittern unter Kontrolle zu bringen. "Ich kann bestätigen, dass er es ist." Liani, die Anführerin der Tea(Teatime), der größten Raidinggilde Niwes, hat das Wort ergriffen. "Und ich habe nicht geglaubt dich jemals in einer solchen Situation wiederzusehen, Neot." "Es ist einiges passiert seit der Pyjamaparty." "Sicher. Und solange du das Ganze geplant hast wird dieses Vorhaben Niwe zu neuem Glanz verhelfen." Sie steht auf und richtet sich an die übrigen vierzehn Gildenleiter. "Wer ist dafür auf den Anführer der Dawn, Dawning Night, zu hören und Niwe zu einem besseren Ort zu machen?" "Machst du Witze? Wenn das hier wirklich Neot Tima ist gibt es nur eine Antwort auf diese Frage!" Marax hebt seine Hand als erster, und jeder folgt seinem Beispiel.
"Sag' mal Ailil, was hat es mit dem Gildentag auf sich?" stellt Rei'il, eine der anderen Walküren Niwes die unausweichliche Frage. "Du weißt dass es einige Spieler mit mehreren Charakteren gibt?" "Davon habe ich noch nie etwas gehört!" Sie zögert bevor sie weiterspricht. "Heißt das, dass du der zweite Charakter eines Account bist?" "Richtig. Und Gilden gelten nicht pro Charakter, sondern..." "... pro Account. Das heißt dein Alter Ego ist einer Gilde beigetreten?" "Etwas in der Art, ja." Rei betrachtet sie verwirrt, schüttelt aber dann den Kopf. "Das alles ergibt keinen Sinn. Aber du bist diejenige unter uns die dieses Spiel schon am längsten spielt, diejenige die den Walkürenpalast gekauft hat. Wieso solltest du mir ein Märchen erzählen?" "Rate mal woher ich das Geld dafür hatte! Glaub' mir, das ist eine sehr krasse Schizophrenie mit der ich gerade in dieser Welt leben muss." Sie packt Rei bei der Hand. "Komm, die Arbeit ruft. Und vergiss nicht so wie gestern etwas zu trinken, ja?" "Zu Befehl, Sir!" scherzt ihre Ordens- und Wappenschwester.
"Gut gemacht, Akkannumi. Noch ein Dungeon und unser angestrebter Gildensitz gehört uns!" Ich drehe mich von ihm weg und durchsuche die Boss drops. Ich bin mir sicher dass mein Gesicht gerade rot anläuft. "Ein Tag, und wir haben fast alle für diese zwei Gebäude nötigen Quests abgeschlossen." Onanto zieht seine Rabenpfeife, ein Reliktdrop eines Death-Rim nahem Raids. "Wo ist der nächste Questgeber, Meister?" "Er dürfte in einem Dorf ganz in der Nähe sein. Mit anderen Worten, gefährlich nahe an der Zone die für uns gefährlich werden könnte." Auf seiner Stirn bilden sich leichte Falten. "Und es ist eine der Quests die ich selbst noch nie abgeschlossen habe. Ich weiß aber dass wir dafür etwas nach Niwe transportieren müssen, also dürfte sie nicht allzu schwer werden." Er zieht Pures Pfeife "Kommt, das schaffen wir heute noch!"
Der Bauer räumt gerade seine Werkzeuge in die Scheune als wir ankommen. "Passt auf! Landet nicht auf dem Weizen!" Ruft er uns schon von weitem entgegen. Ich klammere mich an Neot als Pure zum Sturzflug ansetzt. Ich schließe meine Augen und öffne sie erst wieder als ich spüre dass Pure wieder festen Boden unter den Füßen hat. "Was für ein unerwarteter Besuch! Es kommt nicht oft vor dass Ewige hier vorbeikommen!" Er lacht warm und schließt die Scheune. "Wir haben gehört sie könnten Hilfe gebrauchen. Deswegen sind wir hier." "In der Tat, und ihr kommt genau zum richtigen Zeitpunkt. Ich habe hier eine Lieferung an Weizen für..." Ein Brüllen unterbricht ihn, der Himmel über uns verdunkelt sich. "Drache!" Eine Feuersbrunst zog über sie hinweg, aber dank Neot wird keiner verletzt. "Neot, übernimm dich nicht!" Onanto hat recht, Neots Manaleiste verlor in immenser Geschwindigkeit an Ladung. "Vergesst die Lieferung! Tötet den Lindwurm!" Er läuft zu seinem Haus. "Und danke, Ewiger!" "Leute, wir haben ein Problem." Panik macht sich in mir breit, und selbst der Chief hört auf zu lächeln als Neots Worte wirken. "Das ist ein Gegner aus der Rim. Es könnte sein dass er uns zu stark ist!" "Und ich habe mich schon gefragt wieso er deinen Schild so stark schreddern konnte." Onanto zog seine Gunblades. "Akkannumi, versuche auf seinen Rücken zu kommen. Soweit ich mich erinnere hat er dort eine Schwachstelle. Chief, du versuchst ihn abzulenken. Ich brauche fünf Sekunden um ihn an den Boden zu fesseln sobald er in Reichweite ist." Eine Wolke aus Menüs bildet sich um ihn. Erst jetzt bemerke ich dass die Reittiere unserer Gruppe geflohen sind. Der Drache schwebt schwerfällig über uns, während der Cooldown seines Drachenatems rapide sinkt. Plötzlich rast er genau auf sie zu. Ich kann nur knapp seinem über den Boden schleifenden Kiefer entkommen. Dann bleibt er abrupt liegen und fängt an sich zu winden. Onantos kurzer CC würde ihn nicht die restlichen vier Sekunden am Boden halten. Ich sprintet los, direkt auf den Drachen zu. Er erhebt sich langsam wieder vom Boden, aber ich schaffe es gerade noch auf seinen Rücken zu springen. ~Jetzt den Schwachpunkt finden.~ Ich klettere seinen Rücken entlang zu seinem Nacken, mich an eine von Paragads Lektionen erinnernd. ~Jeder Gegner hat einen logischen Schwachpunkt. Die Diestelpeitschen zum Beispiel reagieren allergisch darauf dass man ihre kleinen Äste angreift.~ Ich klettere weiter, ignorierend dass der Drache mit mir abhebt. Dann berühre ich seinen Flügelansatz. ~Und dieser Drache scheint ein Problem mit seinen Flügelgelenken zu haben.~ Ich ziehe mein Katana und schlage es gegen den Flügelansatz. Es bleibt stecken und ich rutsche vom Rücken des Drachen. Sein Schwanz trifft mich am Kopf und mir wird es schwarz vor Augen. Ich warte auf den Aufprall, der mich mit Sicherheit richten würde. Und ich warte. Ich öffne meine Augen als ich sanft gefangen werde. Der Drache hat nicht so viel Glück. Eine in einen Kaputzenumhang gehüllte Gestalt steht auf seinem Rücken, den Flügel mit meinem Katana in der einen, den anderen Flügel in der anderen Hand. Der Drache tobt während er vergeblich versucht seine Flügel zu bewegen. Kurz vor dem Boden gibt die Gestalt die Flügel wieder frei und zieht mein Katana aus dem Flügel. Ich versuche ihren Namen herauszufinden, aber der Name verschwimmt, fast als ob Neot einen Zauber wirken würde. Die Gestalt schwebt zu uns und legt mein Katana auf den Boden. Ich versuche vergebens einen Blick auf ihr Gesicht zu erhaschen, bevor sie auf dem Absatz kehrt macht und vor unseren Augen verschwindet. "Was war das?" "Definitiv ein Freund." Neot schüttelt unmerklich den Kopf. "Ein Freund der unsere Quest gerade um einiges einfacher gemacht hat." Er hat natürlich recht. Der Drache löst sich bereits, mit gebrochenem Genick, auf. Als ich zu Onanto schaue zuckt er fast genau so unmerklich mit den Schultern wie Neot mit zuvor den Kopf geschüttelt hat. Dann erinnere ich mich in wessen Armen ich gerade liege und erstarre. "Ihr hättet mich nicht fangen müssen, Meister!" Ich rapple mich auf. Dieses Mal kann ich nicht vertuschen dass ich rot werde. "Du irrst dich. Wir wissen noch immer nicht was Tod für Auswirkungen hat. Bis dahin will ich euch alle möglichst am Leben halten." Er klickt das Questerfolgspoppup weg und zieht eine Schriftrolle hervor. "Wollen wir aufbrechen? Ich bin ziemlich müde, und wir haben uns eine Pause verdient."
Die Wachen der Kathedrale zucken zusammen als sie aus dem Nichts auftauchen, doch ich habe schon erwartet, dass sie eine Transportrolle verwenden werden. "Neot, wir haben ein Problem." "Kann man nicht ein mal ein paar Quests machen bevor alles in die Brüche geht?" Er seufzt theatralisch. "Was gibt's, Liani?" "Du erinnerst dich dass Low-Levels täglich Revive-Items bekommen?" "Damit der Frustfaktor im frühen Spiel nicht allzu hoch ist, ja. Wieso?" "Du solltest dir etwas ansehen." "Wie dringend ist es?" "Für wie dringend würdest du einen Keller voller misshandelter Kinder im realen Leben einstufen?"
Die Metapher mit den Kindern trifft zwar nur bedingt zu - es sei denn man betrachtet Low-Levels als Kinder - trotzdem wird mir bei dem Anblick schlecht. "Wie habt ihr sie gefunden?" "Eine von ihnen hat Suizid begangen um zu flüchten. Wir haben sie in der Kathedrale gefunden, jeglichem Besitz beraubt und gebrochen. Keinem hier geht es besser, vielen sogar schlechter." "Wir haben Glück, dass wir hier nicht krank werden können. Keiner von ihnen hätte überlebt." Ich schüttle den Kopf. "Wo ist die Spielerin die du erwähnt hast?" "Larissa hat gemeint dass sie sich um sie kümmern wird. Ich mache mir keine Illusionen, das hier erfordert mehr als die Aufmerksamkeit einer der großen Gilden." Wir gehen wieder aus dem Keller. "Das ist sicher kein Einzelfall. Wir müssen hier ein Exempel statuieren." "Bring' mich zu der Spielerin."
Neots Gesicht ist bleich als er das Haus verlässt. Er sieht in meine Richtung und signalisiert mir, fast unmerklich, ihm zu folgen. Unser Ziel ist anscheinend Larissas Gildensitz. ~Was hat er gesehen?~ Ich folge ihnen auf den Dächern Niwes. ~Wie soll ich ihn überhaupt beobachten wenn er in dem Gildensitz ist?~ Meine Frage wird beantwortet kurz bevor sie das Gebäude betreten. ~Komm runter. Du könntest uns sowieso nicht von außerhalb beobachten.~ Ich klettere vorsichtig vom Dach und schließe zu ihnen auf. "Du hast deine Gründe, nehme ich an?" bemerkt Liani als sie mich bemerkt. Ich glaube Belustigung in Neots gleichgültiger Mimik zu erkennen. "Gehen wir." Liani seufzt und wir folgen ihm. Larissa erwartet uns schon im Inneren ihres Gildengebäudes. "Ich habe mich schon gefragt wann ihr auftaucht. Ihr wollt zu Niinri?" "Ihr habt ihr einen Therapeuten zugewiesen, nehme ich an?" sagt Neot während er nickt. "Ja. Wir haben witziger Weise ziemlich viele in dieser Gilde, aber ob wir alle Low-Sklaven behandeln können werden..." "Das wird schon. Aber erst einmal muss ich mit - du hast sie Niinri genannt, oder - reden. Führe mich zu ihr." In dem Moment in dem sie sich in Richtung des Stiegenhauses drehen spüre ich einen Stich im Oberschenkel. Ich versuche zu schreien, doch ich komme nicht dazu bevor ich in das Schwarz der Bewusstlosigkeit übergehe.
"Sie wacht auf!" Ich versuche mir an den Kopf zu fassen - erfolglos, da etwas Kaltes meine Handgelenke festhält. Ich schlage meine Augen auf. Catalen und ein anderes Mädchen standen neben dem Tisch auf den ich gekettet bin. "Keine Sorge, du kannst bald wieder gehen. Aber vorher, " Catalen hält ein rosa Kleid hoch "wollen wir ein wenig mit dir spielen."
"Du meinst es gibt noch drei weitere solche Keller in Niwe?" ich fahre mir frustriert mit einer Hand durch's Gesicht. "Hast du irgendwelche Ideen wo diese Keller sind?" "Ich habe diese Männer über Farmen 'im Dritten', 'im Einundzwanzigsten' und 'im Neunten' reden hören. Das sind leider alle Informationen die ich habe. Sagt euch das etwas?" "Und wie. Ich schließe daraus, dass du noch nie in Niwes Äquivalent in der realen Welt warst?" "Ja, eigentlich komme ich aus dem Großraum Ehcwizs. Ist es so offensichtlich?" "Mit diesen Zahlen sind Bezirke gemeint." Ich wende mich an Liani. "Ich kümmere mich mit meiner Gilde morgen um Mordor. Könnt ihr euch um die anderen beiden kümmern?" "Ist in Arbeit." "Eines noch, Niinri. Was wollen sie damit bezwecken?" "Ich kann es nur vermuten, aber es scheint darum zu gehen die Kontrolle um einen Dungeon zu behalten." Sie fängt während dem Reden wieder an zu zittern. "Danke. Ruh' dich aus, du hast es dir verdient."
"Hattest du wenigstens deinen Spaß während ich gefoltert wurde?" frage ich Neot. "Ach komm. So schlimm kann es doch nicht gewesen sein. Und woher hätte ich wissen sollen was sie mit dir vorhaben!" entgegnet er während er den Gildensitz einrichtet. "Ich werden den Geruch dieses Parfums nie wieder los!" "Ja, sie haben ein wenig übertrieben. Geh' dich duschen wenn es dich so sehr stört." Er dreht sich zu mir um und lächelt. "Übrigens steht dir diese Frisur." "Du bist unmöglich!" Ich drehe mich weg als ich merke, dass mein Gesicht rot anläuft. Nach einer Weile greife ich nach dem Zopf den die beiden Mädchen mir geflochten haben. "Meinst du das ernst?" "Wären da nicht dieses lächerliche Kleid und die Unmengen an Schminke wärest du gerade wunderschön." Ich drehe mich zu ihm um. "Und jetzt schau' nicht so verwirrt, ja? Die beiden haben es wahrscheinlich wirklich nur gut gemeint, auch wenn ich mit Larissa über ihre Methoden reden sollte." "Wie schaffst du das?" frage ich ohne nachzudenken. "Was?" Ich beiße mir auf die Zunge. "Jedes Mal wenn ich mich im letzten Monat schlecht gefühlt habe, hast du es einfach nur durch deine Anwesenheit geschafft, dass es mir besser geht." Ich bemerke wie dumm dieser Satz wirken muss und laufe wieder rot an. "Keine Ahnung. Aber ich freue mich, dass zumindest eine Person so etwas freiwillig behauptet." Er streichelt meine Schulter. "Danke dafür, Akkannumi." Er dreht mich in Richtung Treppe. "Und jetzt geh' schlafen. Wir haben morgen viel zu tun!"
Die Reinigung.
~Ich hab' was! Wir treffen uns am Steampark.~ ~Gut gemacht Akkannumi. Kontaktiere Onanto, ich bin gleich da.~ ~Aye!~ Ich tue wie geheißen. Der Vormittag hat aus frustrierender Suche und Verstecken in den Schatten Niwes bestanden. Es dauert nicht lange bis Neot und der Chief bei mir sind. "Ist es das?" fragt Onanto, auf ein altes Haus zeigend. "Ja." "Dann los." Neot geht voran. Als wir vor der Tür stehen hebt er eine Hand und deutet uns einen Countdown. 3. Ich lege eine Hand an den Griff meines Katanas. 2. Sollte ich Neot auf den letzten Abend ansprechen? 1. ~Konzentriere dich Numi! Denke später darüber nach!~ Neot sprengte die Tür nach innen auf. Die Gildenmitglieder der REM starren uns perplex an während Neot jeden von ihnen mit einen Eisspeer an eine Oberfläche nagelt. "Wir haben ein Problem. Sie müssten eigentlich gerade in die Kathedrale geschickt werden." "Kann es sein, dass 'du weißt schon was' defekt ist?" Onanto und Neot starrten sich für einige Sekunden blass an. "Aber das ist unmöglich!" "Ich wusste, dass wir Neonetima so schnell wie möglich verlassen sollten. Aber dass es so dringend ist hätte nicht einmal ich ahnen können." Er wendet sich an mich. "Hol' Larissa, sie soll ihre stärksten Heiler und rund Einhundert andere Mitglieder mitnehmen." "Sofort." "Onanto, du säuberst dieses Versteck. Verwunden, nicht töten. Das ist nicht länger ein Spiel." "Verstanden." "Ich werde Nachforschungen anstellen. Ich habe das Gefühl, dass wir nicht viel Zeit haben."
"Wir haben ein großes Problem." Beginne ich die Gildensitzung. "Neonetimas Regeln ändern sich und korrumpieren das System." "Ist das der Grund weshalb wir nicht mehr respawnen und alle TNPLs aus Niwe verschwunden sind?" "Exakt, Leonhard. Wir müssen diese Welt so schnell wie möglich verlassen, am Besten mit allen Spielern die noch am Leben sind." "Und wie willst du das Anstellen?" fragt Marax. "Es gibt keinen Logout!" "Es gibt einen Ort der in Kombination mit einem Item einen Systemreset durchführt und alle Spieler sauber disconected. Es ist riskant, aber wir müssen es tun bevor die von der REM gestartete Korruption von Elerainds Flamme, uns alle umbringt." "Woher weißt du das alles?" "Weil ich einer der Tester Neonetimas war. Man hat mir zum Dank dieses Backdoor installiert, nur komme ich alleine da nicht hin." "Wo genau sind die beiden Orte?" fragt Liani. "Einem Ort an dem selbst die Pyjamaparty noch nicht war. Im Death-Rim westlich Niwes existiert der Eingang zu einem Level 160er Dungeon." "Das ist unmöglich! Es gibt keine höhere Stufe als 140!" Marax Stimme bricht während des Sprechens. "Der zweite Eingang liegt am Ende von Kesselheim. Es ist ein einzelner Bosskampf gegen einen Gegner auf Stufe 560." "Sie wollten wirklich sichergehen dass du dieses Backdoor niemals erreichen würdest, oder?" "Als ob ihn das aufhalten würde, Larissa." Liani erhebt sich. "Ich werde meine Gilde mobilisieren. Wann sollen wir dich wo treffen, Stratege?" "Alle die mir bei diesem unmöglichen Unterfangen helfen wollen sollen mich heute Abend im Garten Niwes treffen. Ihr solltet bis dahin ein wenig schlafen und eure Waffen vorbereiten! Handelsgilden, versorgt uns mit Raidresourcen, wir werden zwei Tage brauchen soweit ich mich erinnere." "Wir werden uns mit Craftinggilden zusammenschließen." "Und so leid es mir tut, alle Kurtisanen aller Gilden die zumindest Level 130 haben werden gebeten mitzukommen. Wenn meine Vermutung stimmt, dann sind sie unsere einzige Chance zu überleben." Ich schließe kurz meine Augen. "Leonhard, ich brauche so viele max Betäubungstränke wie möglich. Nur weil es die einzige Möglichkeit sein könnte, heißt es nicht, dass sie es unbedingt fühlen müssen." Jeder außer Akkannumi weiß was ich meine. Keiner macht Scherze über das Schicksal besiegter Kurtisanen. "Hat irgendjemand noch Fragen?" Alle schütteln den Kopf. "Wir sehen uns heute Abend."
"Was ist das besondere an Kurtisanen?" "Ich habe vergessen es dir zu erzählen, oder?" Neot seufzt. "Setze dich lieber hin." Ich tue wie geheißen. "Du weißt was Kurtisanen in der realen Welt darstellen, oder?" Sie nickte. "Seit wir in Neonetima gefangen sind können sie nicht mehr besiegt werden. Im Austausch dafür werden sie von den beteiligten Gegnern vergewaltigt." Mir wird flau im Magen. "Sie können nichts dagegen tun?" "Nein. Und es wirkt so als ob es ihren Gegnern ähnlich gehen würde." Ich schlage ihn in den Solarplexus. "Wie kannst du ihnen so etwas antun! Das ist grausam!" "Es ist die einzige Möglichkeit alle zu retten." sagte er während er nach Luft schnappte. "Du bist nicht besser als diese Monster aus der REM!" "Du hast recht. Aber was sollen wir sonst tun? Ich kann nicht Tausende in den Tod schicken!" Ich hole erneut zum Schlag aus, aber jemand hält mein Handgelenk, sanft aber bestimmt. "Es reicht, Numi!" Die Frau hatte einen ähnlichen Kleidungsstil wie Neot. "Wer bist du?" ich merke, dass meine Stimme zittert. "Ich bin Neot, aber gleichzeitig bin ich's auch nicht." die Frau lässt mich los. "Es ist ein wenig kompliziert" fährt Neot fort. "Du weißt ja jetzt, dass ich einer der Tester Neonetimas war. Meine Schwerpunkte lagen hierbei auf Accountmanagement und Fähigkeiten." "Es war ursprünglich geplant, dass jeder Spieler mehrere Charaktere spielen kann. Ich war der erste zweite Charakter." "Es gibt eine Möglichkeit einen zweiten Charakter zu bekommen. Den Nemesis-Boss. Wenige haben ihn jemals abgeschlossen, da er extreme Präzision verlangt. Ein Treffer, und du kannst Neonetima für eine Woche vergessen." "Wieso seid ihr dann beide hier?" ich bin nur noch verwirrt. "Keine Ahnung. Aber Ailil haben wir einiges was passiert ist zu verdanken. Sie ist leider ihren Job als Walküre aufgrund der Korruption losgeworden." "Moment, Walküre?" ihre Antworten stellen mir mehr neue Fragen als sie beantworteten. "Versteckte Klasse. Es ist zufällig ob sie im Auswahlbildschirm angezeigt wird." erklärt sie. "Jedenfalls hat sie beschlossen als Sekundärklasse Kurtisane zu werden." "Und wegen unserer Verbindung leidet er genauso darunter wie ich." Jetzt verstehe ich wieso Neot diese Entscheidung getroffen hat. "Du meinst, dass ihr den Schmerz des jeweils anderen spürt?" "Nicht nur den Schmerz. Unsere Emotionen und Wahrnehmungen spürt der jeweils andere auf eine seltsame Weise auch." "Es tut mir leid. Hätte ich es vorher gewusst, ..." "Du konntest es nicht wissen." unterbricht mich Neot. "Und du bist die Einzige die es momentan weiß." fährt Ailil fort. "Wieso gerade ich?" "Weil " sie schlingt ihre Arme von Hinten um Neots Brust, "er hier dich mag." Ich spüre wie ich rot anlaufe und verschwinde in den Schatten. "Gerade verfluche ich diese nervige Eigenart von uns, weißt du?" sagte Neot nach einer Weile. Er seufzt und befreit sich aus der Umarmung. "Ach komm, so schlimm ist es doch nicht. Und außerdem, wann hättest du denn vorgehabt es ihr zu sagen?" "Du hast ja recht. Aber du weißt, dass es nicht geht, also brauchen wir ihr keine Hoffnungen zu machen." "Ich weiß. Es wäre zu perfekt." Ich laufe lautlos die Treppe hinauf in mein Zimmer. Ich will nichts mehr von diesem Gespräch hören.
Stunden später klopft es an meiner Tür. Ich mache nur einen erstickten Laut. Anscheinend war er trotz des Polsters vor meinem Gesicht hörbar gewesen, denn Ailil kam durch die Tür. "Ich dachte, dass du vielleicht etwas essen willst bevor wir aufbrechen." Ich brumme einen weiteren undeutbaren Laut in den Polster. "Jetzt tu nicht so. Es gibt keinen Grund Trübsal zu blasen." Ich brummte etwas in den Polster was ein 'Was weißt du schon!' hätte sein sollen. "Du hast recht. Ich kann nicht wissen wie du dich fühlst. Aber ich kann dir nicht helfen wenn du dich einfach nur einschließt und mit niemandem redest." "Ich habe euer Gespräch belauscht." sage ich nach einer Weile. "Wie viel hast du mitbekommen?" Fragt Ailil mich mit versteinertem Gesicht. Sie macht mir Angst. "Nur, dass er mich nicht lieben darf oder so etwas." Die bedrohliche Aura verschwindet so schnell wie sie gekommen ist. "Ach das." Sie schweigt während sie über eine Antwort nachdenkt. "Ich glaube du solltest dir das nicht zu Herzen nehmen. Wir haben eine harte Vergangenheit, und eine potentiell lange Zukunft." "Ihr seid u..?" Sie presst mir die Hand auf den Mund bevor ich meinen Satz beenden kann. "Ja. Ich hoffe du verstehst jetzt wieso es nicht sein darf." Ich nicke. "Iss jetzt, und dann schlafe zumindest für ein paar Stunden." Sie umarmte mich flüchtig und verließ mein Zimmer. "Danke." flüstere ich.
Zu Sonnenuntergang waren alle bereit. Ich fühle Neots und meine Unruhe, ignoriere sie aber. Ich spüre seine Freude als Akkannumi neben ihm auftauchte. Jetzt zählt nur der Raid.
Es ist nicht Ansatzweise so schrecklich wie ich es mir vorgestellt habe. Die Kurtisanen werden meistens nicht einmal verletzt, und wenn, dann sorgen Heiler sofort dafür dass sie wieder fit sind. Ich ziehe mein Katana aus dem zerfallenden Leichnam eines Minotauren. Die große Tür vor uns öffnet sich langsam. "Stop! Das hier ist der erste Boss des Raids. Er ist eine verstärkte Version des Tutorialbosses, trotzdem ist er tödlich! Magier, konzentriert euch darauf seine Angriffe abzuwehren. Diese Version von ihm ist immun gegenüber jeglichem magischen Schaden. Fernkämpfer, ihr müsst die Creeps töten die er beschwört. Jede Waffe auf Level 500 dürfte die nötige Kraft dafür besitzen sie mit einem Schuss zu töten. Sollten keine Creeps mehr da sein, greift den Boss an. Nahkämpfer, ihr bleibt im Hintergrund. Sollte eine Kurtisane fallen werdet ihr ihn angreifen. Supporter, ihr helft wie gehabt. Kurtisanen, steht in einem gleichmäßigen Abstand. Aggromanagement wie bei den Raidcreeps. Sobald eine von euch fällt helfen die anderen entsprechend ihrer anderen Klasse. Vergesst nicht dass es keine Indikatoren für seine Angriffe gibt, also bleibt wachsam. Und vergesst nicht, bleibt am Leben!" Der gesamte Raid grölt. "Los!"
Alles läuft nach Plan. Der Boss hat inzwischen nur noch zehn Prozent seines maximalen Lebens. Ich beobachte die Wolke aus Daten die mich in einen Kokon einschließt. Ich weiß, dass Numi in meiner Nähe steht um mögliche Angreifer zu besiegen. Der Raum bebt als der Minotaurus erneut angreift. Dieses Mal jedoch erwischt er jemanden. Die Kurtisane ist gefallen und schafft es anscheinend mit letzter Kraft den Betäubungstrank zu trinken. Ich schließe meine Augen. Es ist nicht nur irgendeine Kurtisane. Es ist Ailil. Ihre Betäubung würde ihr zwar ihre Wahrnehmungen betäuben, ich würde aber alles fühlen, bis ins kleinste Detail.
Die undurchsichtige Datenwolke um Neot hat aufgehört zu rotieren. Ich habe bemerkt, dass eine Kurtisane von dem letzten Angriff getroffen wurde, aber es würde nur einen Grund geben, dass Neot erstarrt. Ich sprinte los. Das ist die Schwachstelle Ailils Beteiligung an dem Raid. Fällt sie, fällt Neot. Fällt Neot, fällt der Raid. Die Lebensleiste des Bosses ist inzwischen auf ein Prozent gesunken. Ich sprinte los und ziehe mein Katana. Noch zwanzig Meter bis ich ihn besiegen kann. Ich stelle mir vor wie ich in seinem Nacken auftauche, dann bin ich auch schon dort. Neben mir Neot mit einem komplett schwarzen Schwert. Wir schlagen gleichzeitig zu. Der Boss löst sich auf, aber anstatt wie alle anderen Gegner zu verschwinden formt er einen schwarz leuchtenden Ball. Neot hebt das Schwert, welches daraufhin den Ball absorbiert. "Was hat das zu bedeuten?" fragt Liani welche plötzlich neben uns steht. "Das Item um den Reset zu erzeugen ist dieses Schwert hier. Aeternitas braucht jedoch die Stacks der beiden Bosse dieses Dungeons um zu dem zu werden was es eigentlich sein soll." er lächelt. "Was hast du erwartet, es ist mein Backdoor, auch wenn sie es fast unmöglich gemacht haben es mit einer normalen Raidgruppe zu erreichen." "Du bist so merkwürdig wie immer." sie seufzt. "Nun gut, Zeit weiter zu gehen." Sie lässt uns alleine und schließt zu dem restlichen Raid auf. Ailil, die in der Zwischenzeit geheilt und von der Betäubung befreit wurde, umarmt mich von hinten. "Danke. Wir schulden dir etwas." "Wenn das so ist." Ohne nachzudenken befreie ich mich aus Ailils Umarmung, stelle mich auf die Zehenspitzen und küsse Neot. Als ich ihm mich von ihm löse unterdrücke ich ein Kichern. "Das ist alles was ich will." Damit drehe ich mich um und folge der Raidgruppe die am Ausgang des Bossraums Aufstellung nimmt.
Natoug zog seine Schilde. "Leute, wir werden diesen Boss jetzt besiegen!" Es ist lange her seit er das letzte mal hier war. Damals wurde die Pyjamaparty trotz Vorbereitung gewiped
~Der mechanisch anspruchsvollste Boss im ganzen Raum von Niwe.~ Ich habe gewusst, dass die Entwickler einen ausgeprägten Sinn für Humor haben, aber das ist etwas was ich nicht vorhergesehen habe. "Neot Tima, du bist also endlich aufgetaucht! Oder willst du lieber bei deinem echten Namen genannt werden?" "Wieso bist du der Boss der Aeternitas letzte Essenz schützt?" "Wieso sollte ich es nicht sein? Immerhin warst du es der Neot erschaffen hat. Du warst es der die Backdoor wollte. Ich gebe dir fünf Minuten um den Raid vorzubereiten. Dann greife ich an."
"Ihr habt den Buff gesehen, oder?" Neot wirkt unentschlossen. "Dieser Klon von mir hat doppelt so viele Lebenspunkte, unendlich viel Mana und reduzierten Cooldown auf allen Fähigkeiten. Defakto haben wir ein Problem, denn es existiert ein Illusionisten-Spruch mit dem ich pro anwesendem Gegner Schaden an einem Gegner mache. Unsere Strategie mit den Kurtisanen wird hier wahrscheinlich nicht greifen." Ich schaue mich im Raum um. "Vier Throne." stelle ich fest. "Wenn wir davon ausgehen, dass wir gegen vier Klone von dir kämpfen müssen werden wir wahrscheinlich zu acht kämpfen müssen. Jeweils zwei für einen. Mehr wäre ein Risiko, weniger wäre unser sicherer Tod." "Gut durchdacht Numi. Ich schlage vor, dass wir in den vier Teams alles vereinen was mich besiegen kann. Numi und Ailil übernehmen den rechten Thron, Marax und Liani den Linken. Larissa und ein Champion von Liani übernehmen den hinter uns. Bleiben Onanto und ich für den auf dem mein Klon sitzt. In jedem der Teams ist zumindest eine Person die eine Idee davon hat wie man mich besiegt, seid trotzdem vorsichtig."
Wie ich es vorhergesehen habe tauchen drei weitere Klone auf als wir in die Mitte des Raumes treten. "Ihr hättet nie herkommen sollen." sagen sie synchron. "Ihr wisst so gut wie ich, dass wir keine andere Wahl haben." Neot zieht Aeternitas. "Natürlich. Aber ist das wirklich den realen Tod eines gesamten Raids wert?" Die Klone ziehen ihre Waffen. Ailils und meiner hat einen Stab. Ich teleportiere mich hinter ihn und steche zu. Anstatt ihn jedoch zu treffen taucht der Klon plötzlich hinter mir auf und kanalisiert einen Feuerball. Es gibt keine Möglichkeit für mich auszuweichen oder ihn abzuwehren. Ich schließe meine Augen und warte darauf, dass er mich trifft. "Reiß dich zusammen!" Ächzt Ailil neben mir. Ich öffne die Augen. Der Klon hat nur noch 70% seiner Lebenspunkte übrig. "Wie ...?" "Ein Spellshield. Walküren sind neutrale Klassen, also kann ich ein wenig von allem." Sagt sie während sich ihre Schwerter in einen Bogen verwandeln. "Los, ich gebe dir Rückendeckung." Ich nicke und drehe mich um. Der Klon regeneriert gerade den Arm auf dem ihn der Feuerball getroffen hat.
"Was ist los? Sind zwei Schwerter für euch zu viel?" Verspottet mich der Klon. "Wenn ich nicht exklusiv Aeternitas verwenden müsste wärst du inzwischen tot." Onanto legt auf der anderen Seite des Klons mit seinen Gunblades an. "Und ich werde es wohl noch zusammenbekommen meinen Klon zu besiegen." Onanto drückt ab und ich schwinge Aeternitas um eine Lichtwelle in Richtung des Klons zu schießen. Er springt über die Welle, welche kurz vor Onanto verschwindet. Die Gunblades jedoch treffen und schleudern den Klon auf mich zu. Ich spieße ihn einfach auf. Das war der erste.
"Wir haben ihn gleich!" ruft Ailil. "Er uns aber auch." murmle ich. Der Klon erstarrt. Ich laufe auf ihn zu um den finalen Schlag zu setzen, aber Ailil hält mich auf. "Siehst du es nicht?" Jetzt wo sie es sagt bemerke ich wie der Raum um den Klon sich verzerrt. Dann riss der gesamte Abschnitt um ihn herum weg. "Ist er ...?" fange ich meine Frage an. "Die Korruption ist weiter fortgeschritten als wir uns gedacht haben." Neot legt mir eine Hand auf die Schulter. "Wir haben zwar jetzt die zweite Essenz, aber wir werden es nicht rechtzeitig bis Kesselheim schaffen." Seine Stimme zittert. "Es ist vorbei." Ich brauche einige Sekunden um zu verstehen was er meint. Ich öffne den Mund um ihm zu sagen dass es nicht seine Schuld sei, aber er unterbricht mich mit einer kurzen Handbewegung. Nach kurzer Zeit greift er nach Onantos und meinem Arm. "Ailil, Liani, bringt den Raid in Sicherheit!" Dann wird alles um uns herum weiß.
"Gerade noch rechtzeitig." Er hustet Blut. "Wie hast du herausgefunden, dass dieser Ort etwas besonderes ist?" Neot beginnt seine Heilmagie zu wirken. "Lass es sein. Nicht einmal du kannst mich mehr retten." "Als die ersten Zeichen der Korruption vor einer Woche bei uns begannen hat sich Natoug an diesen Ort erinnert." Sagt ein Mann der zuvor nur schweigend beobachtet hat. "Und ich wusste sofort was das für ein Ort ist. Wenn du jetzt bitte dafür sorgen würdest, dass nicht noch mehr unschuldige sterben, Neot Tima." "Du bist der Tester aus Nbelir, oder?" Der Mann nickt. "Dann schulden alle überlebenden Neonetimaner dir jetzt ihr Leben." Neot schließt Natougs Augen. "Danke für alles Natoug. Ruhe in Frieden." Er steht auf und geht auf den Stein zu. Ich wische mir eine Träne aus dem Gesicht, und auch Onanto scheint bestürzt über den Tod Natougs. "Was wird passieren wenn du den Reset auslöst?" frage ich. "Ein letzter Gegner muss besiegt werden. Von mir alleine." "Was für ein Gegner?" fragt der Mann. "Der Spieler mit dem ich seit dem letzten Serverreset am meisten Zeit verbracht habe. Je nach dem ob unser Ankommen hier als Serverreset zählt oder nicht werde ich es hierbei leicher oder schwerer haben." Er berührt den Stein mit der Spitze Aeternitas. Ein Schmerz taucht in meiner Brust auf als eine geisterhafte Version von mir aus meinem Körper steigt. "Es wird also der für mich schwerere Kampf." sagt er als er mein schmerzerfülltes Stöhnen hört. Der Geist greift ihn an. Funken sprühen als ein fast durchsichtiges Schwert, geführt von Neot, auf das ein wenig besser sichtbare Katana trifft. Ich schreie auf als Neot den Geist mit Aeternitas, dessen Blutrinne jetzt in einem dunklen Lila leuchtet, köpfte. Mir wird schwarz vor Augen während ich auf die Knie sinke. Ich spüre wie jemand mich daran hindert umzukippen und auf mich einredet. Als ich wieder komplett zu bewusstsein komme liegt mein Kopf auf Neots Schoß. Ein Rinnsal aus Tränen hat sich auf seinen Wangen gebildet. Ich öffne meinen Mund um etwas zu sagen, aber er schüttelt nur den Kopf. Ich bemerke das goldene Lich was von allen außer Neot und Onanto ausgestoßen wird. "Weißt du," beginne ich, "wir sollten uns in der Realität treffen." "So wird das nicht funktionieren." "Ich bin wie du, weißt du. Das wird kein Hindernis darstellen." "Das meine ich nicht." Er hebt meine Hand neben seine. "Ich werde nicht mitkommen können. Ich werde wahrscheinlich hier sterben." Ich setze mich auf und starre ihn an. Ich weigere mich es zu begreifen. "Es ist ok. Immerhin habe ich dabei geholfen tausende, wenn nicht sogar millionen von Leben zu retten." "Du kannst doch nicht einfach ...!" Er unterbricht mich mit einem Kuss. "Es tut mir leid. Aber wenn ich die Sache überlebe, dann werden wir uns treffen."
Kurz bevor ich von Ärzten umgeben in einem Bett eines Krankenhauses aufwache hat er mir seinen realen Namen ins Ohr geflüstert. Eine Träne rinnt über mein Gesicht. Es war vorbei.
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