Tumgik
#& dadurch mehr politische macht erhalten
fabiansteinhauer · 2 months
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Kreisen
Die Geschichte und Theorie Os ist auch die Geschichte eines Kreisens, das nachahmt oder imitiert. Hat der Mensch eine Geschichte und ist das die Geschichte Os, dann ist der Mensch ein kreisendes und gekreistes, besser gesagt umkreistes oder umrissenes Wesen, er ist dann Mensch, weil und indem er Mensch nachahmt und damit seinen Umriss erhält, und zwar sowohl so, wie man ein Denkmal erhält als auch so, wie man unerwartbare, fremde Post, sogar so etwas wie Spam-Emails, also eigentlich falsch adressierte, überraschende und überrumpelnde Sendungen erhält. Das Erhalten kann in beiden Fällen launisch sein und in beiden Fällen sowohl Beständigkeit als auch Unbeständigkeit kaschieren. Der Mensch entspringt einer Geschichte und Theorie Os, die durch Kreisen entsteht.
Auf die Forschung zu den Kulturtechniken des Rechts färbt da etwas ab: Rekursion erscheint zumindest im Lichte der Nachahmung, der Imitation und der Mimesis - soweit, dass man daran zweifelt, inwieweit nicht vielleicht Rekursion ein anderes Wort für Nachahmung, Imitation und Mimesis ist. Alles was dieser Geschichte ist, ist wiederholt, ist ein Effekt, taucht noch mit seinen natürlichen Elementen artifiziell und zur Wiederholung auf, noch vom Ereignis erfährt man dank des Umstandes, das jemand diesem Ereignis sekundiert, in dem er es wahrnimmt und in seiner Wahrnehmung schon dadurch verdoppelt, dass er es übersetzt. Weiter noch: wo Kreise sind, da sind vague Assoziationen und vague Trennungen, da wird vague etwas gekreuzt oder versäumt, da wird vague etwas behalten und vague etwas ausgetauscht, da sind Kreisen und Nachahmen Operationen, die durch Trennung und Assoziation erfolgen, die demjenigen gleichen, was auf Warburgs Tafel 79 Verzehren genannt wird und dessen Spuren darum verschlungene Verhältnisse zeigen.
Was manche Leute politische Theologie nennen, kann auf weit entfremdete Art politisch und theologisch sein. Man kann weder die Stadt noch den Staat benennen oder sich nicht vorstellen können, muss weder von der Gemeinschaft oder der Gesellschaft einen Begriff oder ein Bild haben, auch der Gott und Götter können völlig fremd sein: und doch bleibt, anonym und ungebildet, so etwas wie polis/ polus im Spiel. Politische Theologie kann ein Verwechslung sein, die durch Referenzen und Rückbindungen begünstigt wird. Etwas wird nachgemacht, man glaubt gleich an Verdoppelung. Jemand ist reproduziert, ist fabriziert: Sein Äußeres macht ihn leicht und schnell betrachtbar - und man glaubt gleich daran, dass ein monumentales Wesen hinter ihm stünde. Zuerst ist da nicht mehr als eine Linie, die Linien wiederholt, dann sind da Umrisse, die Umrisse wiederholen, Kreise, die Kreise wiederholen, wobei die Nachbilder ihre Vorbilder jeweils verschlingen und darum neben den Ähnlichkeiten auch genug Unähnlichkeiten entdeckt werden können. Politisch ist es dann nur noch, weil es auf Referenzen verweist, die wie akkumuliert, einfach geballt oder angehäuft erscheinen. Theologisch ist es dann, weil in der Rückbindung zerspringt, was Gegenwart und Präsenz ist und diese Rückbindung damit auch nicht in Immanenz versackt. Lulas Geste oszilliert zwischen Bericht aus dem Kreißsaal, Ikonographie des ungläubigen Thomas (Zeige Deine Wunde) und Zeugenbericht einer Marienerscheinung, der Verweis auf den Nabel ist zumindest an der Küste im Nordosten, dort, wo Lula viel Heil verspricht, auch Verweis auf eine Mutter oder Madonna von O, da stehen ihre Kapellen aufgereiht.
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trauma-report · 2 years
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don't tell my mom I'm in kazakhstan: part 1
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Ganz große Scheiße.  Dieser eine Satz war in Amy Ashmore’s Gedanken vorherrschend, wiederholte sich einige Male, ehe die CIA-Agentin tief durchatmete und wieder versuchte, einen klaren Kopf zu bewahren.  Ganz große Scheiße. Anders konnte man die Lage, in die sie sich gebracht hatte gar nicht betiteln. Sie hatte genau eine Aufgabe bei diesem Job gehabt. Eine verfluchte Sache, auf die sie hatte achten sollen und sie hatte es versaut. Nicht auffallen, Zurückhaltung wahren und um keinen Preis eingreifen. Doch dann war da dieser Junge gewesen, um die zwölf Jahre alt, auf keinen Fall alt genug, um sein Leben jetzt schon so immens zu versauen. Auch wenn er in diesem Land vermutlich eh keine großen Chancen gehabt hätte. Doch bereits jetzt in die Fänge von Gewalt und krummen Geschäften zu geraten, nur um der Armut zu entkommen, könnte seine Laufbahn in eine tödliche Richtung lenken. Früher, als es ihm lieb war. Sie hatte Mitleid mit ihm gehabt und das war Amy zum Verhängnis geworden.  Ihr Auftrag war einer der Tiefgreifenden gewesen. Einer von der Sorte, bei dem man in politische Machenschaften abtauchte, die so weitreichende Folgen hatten, dass einem erst klar wurde, wie breit gefächert die negativen Einflüsse waren, wenn man erst mittendrin steckte. Kasachstan war schon immer ein von Unruhen geprägtes Land gewesen. Lange nicht so schlimm wie in Krisengebieten wie Syrien oder Afghanistan, in dem Land wurden immerhin keine Stellvertreterkriege geführt. Doch schon in früheren Zeiten hatte sich das Land für die Unabhängigkeit von der Sowjetunion eingesetzt und diese 1991 auch schließlich erhalten. Doch wirklich ruhig war es in dem nun unabhängigen Land nicht geworden. Die Regierung glich nach wie vor einer Diktatur, die durch die Macht über Öl und Uran Städte wie Astana errichten konnte und selbst das dünn besiedelte Land war vor Terroranschlägen nicht gefeit.  In den letzten Jahren hatte Präsident Arman Zulkhmar dem Land Stabilität gebracht. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern hatte er mit dem Westen liebäugelt und dadurch für die Zukunft Zusicherungen bekommen, hatte sich sogar dafür eingesetzt, dass Kasachstan in die NATO aufgenommen wurde. Er hatte sich eine sichere Zukunft für sein Land gewünscht. Bekommen hatte er dafür jetzt, wo es an der Zeit für neue Wahlen war, das Gegenteil.  Amy Ashmore war mit der Mission beauftragt worden, mehr über die derzeitigen Unruhen im Land herauszufinden. Der Gegenkandidat von Zulkhmar war Pro-Russisch, man munkelte er kämpfe dafür, das Land wieder an Russland anzugliedern so wie zu Zeiten der Sowjetunion. Woher der Kerl plötzlich aufgetaucht war und wie er sich in so kurzer Zeit bis an die Spitze einer Wahl zum Präsidenten hatte kämpfen können, war den meisten ein Rätsel. Tatsache war jedoch, dass seit seinem Auftauchen die Stimmen gegen Präsident Zulkhmar lauter wurden, in größeren Städten sammelten sich Separatisten, die für ein neues Kasachstan die Fäuste erhoben. Ein Kasachstan, dass wieder der Weltmacht der russischen Föderation die Hand reichte. Die Demonstrationen hatten sich immer weiter zugespitzt, sodass dem Präsidenten keine andere Wahl mehr geblieben war, als diese gewaltsam nieder zu schlagen. Auch wenn Amy hier mittlerweile ihre Zweifel daran hatte, ob nicht die Separatisten zuerst den Stein geworfen hatten. Terroranschläge folgten, der pro-russische Kandidat gewann mehr Stimmen. Viel wirkte zunächst inszeniert, bis das Ganze eine Eigendynamik entwickelt hatte, die kaum noch zu stoppen war. Das Land steuerte immer mehr darauf zu, dem Westen den Rücken zu kehren und sich einer anderen Macht zuzuwenden, die ganz eigene Ziele verfolgte. 
Und was Amy über die Hintergründe zu all diesen Ereignissen herausgefunden hatte, war nicht nur erschreckend gewesen, sondern hatte sie auch erst in diese Lage gebracht. Sie wusste, wer dahintersteckte. Sie hatte handfeste Beweise dafür, dass die russische Regierung ihre Finger nicht nur im Spiel, sondern diese ganze Krise erst ausgelöst hatte. Es war nicht das erste Mal, dass sie Leute entsandten, die für Destabilisierung in anderen Ländern sorgten. Diesmal jedoch gingen sie eindeutig zu weit. So weit, dass Präsident Zulkhmar in einer Kiste gelandet war und nun auch politisch Gleichgesinnte aus seinem Umfeld  um ihr Leben fürchten musste. So wie Amy gerade jetzt.  Ihre Tarnung war in dem Moment aufgeflogen, als sie glaubte, sich für das Richtige einzusetzen. Sie hatte beobachtet, wie einer der Typen, hinter deren Identitäten sie her war, dem Jungen diesen Rucksack in die Hände gedrückt und zu einem der Regierungsgebäude losgeschickt hatte. Durch vorherige Aufklärung hatte sie Grund zur Annahme gehabt, dass an diesem Tag ein Terroranschlag stattfinden sollte. Sie hatte eingegriffen, hatte die Heldin gespielt und das Ganze vereiteln können, vielleicht sogar dadurch die Zukunft des Jungen in richtige Bahnen lenken können. Doch zu welchem Preis? Jetzt saß sie gefesselt irgendwo im Nirgendwo in einem dunklen, hallenden Raum, dessen fahles Licht einer einzelnen Deckenlampe gerade so die Stelle ausleuchtete, an der sie auf dem Stuhl saß. Es roch muffig, staubig, alt. Irgendwie nach Gestein, Metall und verrottendem Holz. Vor allem jedoch war es kalt. Denn ihre Entführer hatten es nicht für nötig erachtet bei ihr mitten im November im kasachischen Gebirge auf Wärmeerhalt zu achten. Wie lange sie hier schon saß, wusste sie nicht, geschweige denn wo man sie hingebracht hatte. Nur dass es hier draußen unglaublich still war. Hin und wieder pfiff der Wind durch das kalte Gemäuer, doch bis auf ihre Entführer vernahm Amy keine Geräusche, die auf Zivilisation hindeuteten. Kein Straßenlärm, nichts. Sie war alleine mit der Kälte, die ihr in Mark und Bein übergegangen war, ihre Finger schon zu steif, um sich aus der Handfessel zu befreien, bei der sich jemand besonders viel Mühe gegeben hatte. Sie war alleine, bis sich eine eiserne Schiebetür quietschend öffnete und jemand zu ihr kam. 
Spetsnaz. 
Sie war ihnen zu dicht auf den Versen gewesen. Sie hatte sich zu weit nach vorne gewagt und jetzt hatten diese Männer sie in der Mangel. Und sie ahnte, dass ihr Schlimmes bevor stand. Ihr Herz begann zu rasen, als sie den Mann mit der Sturmhaube und der militärischen Kluft auf sich zukommen sah und erkannte nichts als Erbarmungslosigkeit in seinen Augen. Er war nicht hier, um ihr freundlich Fragen zu stellen. Er war hier, um ihr Schmerzen zuzufügen, wenn sie nicht das sagte, was er hören wollte. Und doch wusste sie, dass sie kein Wort verlieren durfte. Nicht, wenn sie es verhindern konnte. 
To be continued...
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schoenes-thailand · 7 months
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Bangkok: Yingluck müsste während dieser Regierung nach Thailand zurückkehren
Auf einem der in letzter Zeit am meisten untersuchten Fotos Thailands saß Ex-Premierminister Thaksin Shinawatra in der Nähe eines Pools und schwelgte offenbar in Erinnerungen. Wie er gekleidet war, wie weiche medizinische Hilfsmittel eingesetzt wurden und wie „gesund“ oder „krank“ er aussah, wurde umfassend untersucht. Was gibt es noch zu besprechen? Es liegt daran, dass das Wasser im Becken keine Wellen hatte. Unterschätzen Sie es nicht, denn wenn es in den nächsten Tagen keine großen Proteste gibt und sich die Aufmerksamkeit der sozialen Medien auf etwas anderes richtet, kann die dadurch erzeugte politische Metapher von enormer Bedeutung sein. Yingluck Shinawatra rechnet damit, dass es nicht zu einem echten Aufruhr kommt. Nach der Veröffentlichung des Ban Chan Song La Fotos war in manchen Ecken mit Sarkasmus und hitzigen Debatten zu rechnen, aber was auf Thaksins Wiederaufnahme des Lebens als praktisch freier Mann folgte, ist alles andere als vulkanisch.
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Zumindest jetzt noch nicht. Die Shinawatras, insbesondere Yingluck, müssen hoffen, dass das so bleibt. Darüber hinaus begünstigt allein die menschliche Logik eine staatlich unterstützte Rückkehr. Jede Frau im politischen Exil im Ausland steht vor einem harten Leben, egal wie reich oder gut vernetzt sie ist. Auch politische Faktoren spielen offenbar auf ihrer Seite. Wenn sich Thailand die Mühe macht, Thaksin reibungslos nach Hause zu bringen, macht es einfach keinen Sinn, sie freizulassen, um ein weitaus geringeres politisches Problem zu vermeiden. Die Frage ist, wie schnell. Sicherlich muss ihre Rückkehr stattfinden, wenn Pheu Thai zusammen mit konservativen Parteien in der Regierung ist und Move Forward in der Opposition ist. Eine von „Move Forward“ geführte Regierung, die möglicherweise nach den nächsten Wahlen im Amt ist, kann Yingluck keine Privilegien einräumen, obwohl sich die größte Partei als Anti-Verfolgungskraft präsentiert hat. Angesichts der politischen Umstände muss Yingluck daher vor der nächsten Wahl nach Thailand zurückkehren. Die einzige ernsthafte politische Sorge besteht darin, dass ihre Rückkehr nicht der letzte Tropfen sein darf, der das Fass zum Überlaufen bringt. Ja, sie ist eine Frau. Ja, sie wurde als Thaksin-Stellvertreterin wahrgenommen, die nicht in die Politik gegangen wäre, wenn sie eine andere Wahl gehabt hätte. Ja, sie würde mehr Sympathie erhalten als er. Sie stellt ein leichtes Problem dar, aber solange der Rücken des Kamels in Ordnung ist. Doch während ihr Comeback politisch einfacher sein könnte, stellen rechtliche Fragen erhebliche Hürden dar. Als Erstes ist sie viel jünger als Thaksin, was bedeutet, dass das Alter mit 56 Jahren bei der Entscheidung über eine Bewährung keine Rolle spielt. Dann gibt es noch Probleme mit enormen Schadensersatzforderungen, die ihr von den Richtern auferlegt wurden, und mehreren Anklagepunkten, die wohl als stark mit Bestechung in Zusammenhang stehend interpretiert werden können, was eine Begnadigung oder Nachsicht schwierig macht. Es scheint, dass das Timing von größter Bedeutung ist, und in der Politik kann das, was wie ein schlechtes Timing aussieht, tatsächlich gut sein und umgekehrt. Viele Menschen stellten Thaksins Wahl des Datums für seine Rückkehr nach Thailand im vergangenen Jahr in Frage. Doch im Nachhinein betrachtet verwirrten die turbulente Regierungsbildung, die mit Bündniswechseln und dramatischen Pressekonferenzen politischer Parteien praktisch täglich einherging, viele darüber, was sie im Auge behalten und sogar was sie denken sollten. Unter größter Vorsicht kam er zurück, schlüpfte ins Polizeikrankenhaus und saß, bevor es jemand merkte, am Pool seines Hauses. Auf diese Weise wurde mit einem scheinbar schlechten Timing das erreicht, was zuvor als unerreichbar galt. Wenn Yingluck die verflochtenen rechtlichen Angelegenheiten, die sie belasten, überleben soll, müssen die Planer einige Fragen berücksichtigen. Sind die politischen Umstände so „zu friedlich“, dass eine kleine Welle einen Tsunami auslösen kann? Gibt es genug große Ablenkungen wie bei der Landung von Thaksins Flugzeug? Ist die Regierung populär genug, um eine weitere große Kontroverse zu verkraften? Oder ist die Popularität fragil und der Rücken des Kamels zu stark beansprucht? Ende letzten Jahres ließ die Abteilung für politische Amtsträger des Obersten Gerichtshofs die gegen sie erhobenen Vorwürfe wegen Amtsmissbrauchs im Zusammenhang mit der Versetzung des Chefs des Nationalen Sicherheitsrats, Thawil Pliensri, fallen. Kurz zuvor sagte der ehemalige stellvertretende Premierminister Wissanu Krea-ngam, ein Rechtsexperte, dass ein Yingluck-Gesuch um königliche Gnade möglich sei, aber sie müsse zunächst ihren Status als Sträfling akzeptieren. Ist die Senkung der Anklage ein Signal? Einige denken vielleicht so, andere argumentieren jedoch, dass Vetternwirtschaft subjektiv ist und jede Regierung Anspruch auf Versetzungen, Beförderungen oder Degradierungen haben sollte, die sie für angemessen hält. Mit anderen Worten: Der Fall ließ sich leichter fallen lassen als die anderen gegen Yingluck, und wir sollten nicht zu viel hineininterpretieren. Was auch immer es wirklich ist, Thaksin hat eine Anleitung bereitgestellt, die zwar miserabel, aber bislang brauchbar ist. Es gibt jedoch noch weitere unbekannte Gebiete, die es zu erkunden gilt. Yingluck kann durch das Fehlen von Wellen im Schwimmbad ermutigt werden, aber eines muss sie beunruhigen: Wenn es praktisch einfach gewesen wäre, hätte sie letztes Jahr mit Thaksin zurückkehren können, wenn nicht früher. / PBS World   Beta Beta-Funktion Read the full article
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Jascha
11. November; Qaratau-Gebirge, Kasachstan:
Ganz große Scheiße.  Dieser eine Satz war in Amy Ashmore’s Gedanken vorherrschend, wiederholte sich einige Male, ehe die CIA-Agentin tief durchatmete und wieder versuchte, einen klaren Kopf zu bewahren.  Ganz große Scheiße. Anders konnte man die Lage, in die sie sich gebracht hatte gar nicht betiteln. Sie hatte genau eine Aufgabe bei diesem Job gehabt. Eine verfluchte Sache, auf die sie hatte achten sollen und sie hatte es versaut. Nicht auffallen, Zurückhaltung wahren und um keinen Preis eingreifen. Doch dann war da dieser Junge gewesen, um die zwölf Jahre alt, auf keinen Fall alt genug, um sein Leben jetzt schon so immens zu versauen. Auch wenn er in diesem Land vermutlich eh keine großen Chancen gehabt hätte. Doch bereits jetzt in die Fänge von Gewalt und krummen Geschäften zu geraten, nur um der Armut zu entkommen, könnte seine Laufbahn in eine tödliche Richtung lenken. Früher, als es ihm lieb war. Sie hatte Mitleid mit ihm gehabt und das war Amy zum Verhängnis geworden.  Ihr Auftrag war einer der Tiefgreifenden gewesen. Einer von der Sorte, bei dem man in politische Machenschaften abtauchte, die so weitreichende Folgen hatten, dass einem erst klar wurde, wie breit gefächert die negativen Einflüsse waren, wenn man erst mittendrin steckte. Kasachstan war schon immer ein von Unruhen geprägtes Land gewesen. Lange nicht so schlimm wie in Krisengebieten wie Syrien oder Afghanistan, in dem Land wurden immerhin keine Stellvertreterkriege geführt. Doch schon in früheren Zeiten hatte sich das Land für die Unabhängigkeit von der Sowjetunion eingesetzt und diese 1991 auch schließlich erhalten. Doch wirklich ruhig war es in dem nun unabhängigen Land nicht geworden. Die Regierung glich nach wie vor einer Diktatur, die durch die Macht über Öl und Uran Städte wie Astana errichten konnte und selbst das dünn besiedelte Land war vor Terroranschlägen nicht gefeit.  In den letzten Jahren hatte Präsident Arman Zulkhmar dem Land Stabilität gebracht. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern hatte er mit dem Westen liebäugelt und dadurch für die Zukunft Zusicherungen bekommen, hatte sich sogar dafür eingesetzt, dass Kasachstan in die NATO aufgenommen wurde. Er hatte sich eine sichere Zukunft für sein Land gewünscht. Bekommen hatte er dafür jetzt, wo es an der Zeit für neue Wahlen war, das Gegenteil.  Amy Ashmore war mit der Mission beauftragt worden, mehr über die derzeitigen Unruhen im Land herauszufinden. Der Gegenkandidat von Zulkhmar war Pro-Russisch, man munkelte er kämpfe dafür, das Land wieder an Russland anzugliedern so wie zu Zeiten der Sowjetunion. Woher der Kerl plötzlich aufgetaucht war und wie er sich in so kurzer Zeit bis an die Spitze einer Wahl zum Präsidenten hatte kämpfen können, war den meisten ein Rätsel. Tatsache war jedoch, dass seit seinem Auftauchen die Stimmen gegen Präsident Zulkhmar lauter wurden, in größeren Städten sammelten sich Separatisten, die für ein neues Kasachstan die Fäuste erhoben. Ein Kasachstan, dass wieder der Weltmacht der russischen Föderation die Hand reichte. Die Demonstrationen hatten sich immer weiter zugespitzt, sodass dem Präsidenten keine andere Wahl mehr geblieben war, als diese gewaltsam nieder zu schlagen. Auch wenn Amy hier mittlerweile ihre Zweifel daran hatte, ob nicht die Separatisten zuerst den Stein geworfen hatten. Terroranschläge folgten, der pro-russische Kandidat gewann mehr Stimmen. Viel wirkte zunächst inszeniert, bis das Ganze eine Eigendynamik entwickelt hatte, die kaum noch zu stoppen war. Das Land steuerte immer mehr darauf zu, dem Westen den Rücken zu kehren und sich einer anderen Macht zuzuwenden, die ganz eigene Ziele verfolgte. 
Und was Amy über die Hintergründe zu all diesen Ereignissen herausgefunden hatte, war nicht nur erschreckend gewesen, sondern hatte sie auch erst in diese Lage gebracht. Sie wusste, wer dahintersteckte. Sie hatte handfeste Beweise dafür, dass die russische Regierung ihre Finger nicht nur im Spiel, sondern diese ganze Krise erst ausgelöst hatte. Es war nicht das erste Mal, dass sie Leute entsandten, die für Destabilisierung in anderen Ländern sorgten. Diesmal jedoch gingen sie eindeutig zu weit. So weit, dass Präsident Zulkhmar in einer Kiste gelandet war und nun auch politisch Gleichgesinnte aus seinem Umfeld  um ihr Leben fürchten musste. So wie Amy gerade jetzt.  Ihre Tarnung war in dem Moment aufgeflogen, als sie glaubte, sich für das Richtige einzusetzen. Sie hatte beobachtet, wie einer der Typen, hinter deren Identitäten sie her war, dem Jungen diesen Rucksack in die Hände gedrückt und zu einem der Regierungsgebäude losgeschickt hatte. Durch vorherige Aufklärung hatte sie Grund zur Annahme gehabt, dass an diesem Tag ein Terroranschlag stattfinden sollte. Sie hatte eingegriffen, hatte die Heldin gespielt und das Ganze vereiteln können, vielleicht sogar dadurch die Zukunft des Jungen in richtige Bahnen lenken können. Doch zu welchem Preis? Jetzt saß sie gefesselt irgendwo im Nirgendwo in einem dunklen, hallenden Raum, dessen fahles Licht einer einzelnen Deckenlampe gerade so die Stelle ausleuchtete, an der sie auf dem Stuhl saß. Es roch muffig, staubig, alt. Irgendwie nach Gestein, Metall und verrottendem Holz. Vor allem jedoch war es kalt. Denn ihre Entführer hatten es nicht für nötig erachtet bei ihr mitten im November im kasachischen Gebirge auf Wärmeerhalt zu achten. Wie lange sie hier schon saß, wusste sie nicht, geschweige denn wo man sie hingebracht hatte. Nur dass es hier draußen unglaublich still war. Hin und wieder pfiff der Wind durch das kalte Gemäuer, doch bis auf ihre Entführer vernahm Amy keine Geräusche, die auf Zivilisation hindeuteten. Kein Straßenlärm, nichts. Sie war alleine mit der Kälte, die ihr in Mark und Bein übergegangen war, ihre Finger schon zu steif, um sich aus der Handfessel zu befreien, bei der sich jemand besonders viel Mühe gegeben hatte. Sie war alleine, bis sich eine eiserne Schiebetür quietschend öffnete und jemand zu ihr kam. 
“Und? Heimweh?”  Jakow, der gemeinhin von allen nur Jascha genannt wurde, wandte sich zur Seite, als Fjodor ihm diese Frage stellte. Der fast schon etwas bullig gebaute Spetsnaz steckte sich gerade eine Kippe neben ihm an und wandte dann wieder seinen Blick in die Ferne, hin zu den dunklen Silhouetten der Bergkette, die sich vor ihnen erstreckte. Das Qaratau-Gebirge war vielleicht nicht so groß wie einige andere in Kasachstan, doch es war eindeutig eines der dünner besiedelten Gebiete. Bis auf Schymkent gab es keine größeren Städte in der Nähe und im Norden erstreckte sich eine karge, leere Wüste. Übersetzt stand Qaratau für schwarze Berge, auch wenn Jascha befand, dass sie diesen Namen zu dieser Jahreszeit definitiv nicht verdient hatten. Bereits jetzt im November kletterten die Temperaturen fast in zweistellige Minusbereiche und eine weiße Raureifdecke hatte sich über die hügelige Landschaft gelegt, die auch in der Dunkelheit, angestrahlt vom Mond dafür sorgte, dass die schwarzen Berge heller als im Sommer durch die Nacht schienen. Neben Fjodor fühlte sich jedenfalls selbst Jascha klein, obwohl er mit seinen 1,89 definitiv kein kleiner Mann war. Allerdings war er selbst von eher athletischerer Statur als sein Kamerad. Doch als Pointman und Nahkampfspezialist war das für ihn in seinem Fachgebiet auch wesentlich praktikabler. Er musste schnell reagieren, genauso schnell zuschlagen können und seit Beginn seiner Dienstzeit hatte er Systema geradezu perfektioniert, jene russische Kampfkunst, die ausgeübt durch russische Spezialkräfte berühmt-berüchtigt und gefürchtet war. “Ich war acht, als ich von hier weg bin.” antwortete der Spetsnaz schulterzuckend auf Fjodor’s Frage. “Kann mich kaum noch daran erinnern, wie es hier war. Russland ist meine Heimat.”  “Muss trotzdem komisch sein, nach all den Jahren wieder hier zu sein.” merkte sein Kamerad an, dem er aus seinem Team wohl gemeinsam mit dem Teamführer am meisten vertraute. Fjodor und er kannten sich bereits seit dem ersten Tag bei den Spetsnaz der GRU und zwischen den beiden hatte sich im Laufe der Jahre doch ein unlösbares Band entwickelt, das über reguläre Freundschaft hinausging. Mittlerweile sah Jascha in ihm mehr einen Bruder, mit dem er schon so manche Scheiße durchlebt und selbst durchgeführt hatte. In der Hinsicht standen sich die beiden in nichts nach. Sie wussten, was er jeweils andere auf dem Kerbholz hatte.  Jascha reagierte kaum auf seine Aussage, zumal er sich nur ungerne an das erinnerte, was seine Familie und ihn letzten Endes aus Kasachstan vertrieben hatte. Die Ironie der ganzen Sache war ihm voll bewusst und jetzt, wo Fjodor den Gedanken angestoßen hatte, fragte er sich einen Augenblick lang schon, was seine Eltern wohl davon halten würden, dass der heldenhafte Soldatensohn nun selbst Dinge tat, die normalerweise Terroristen ausübten.. Ob sie unterstützen würden, was er tat oder ob sie ihn verurteilen würden. Doch er tat das für Kasachstan, für eine bessere Zukunft. Eine, bei der nicht nur Kasachstan selbst, sondern auch Russland in Sicherheit war. Sicher vor dem Einfluss des Westens, wenn man es genau nahm und dafür war es unabdingbar Opfer zu bringen. Doch das spielte derzeit keine Rolle. Nicht für ihn. Er tat, was man ihm befahl. Nicht mehr und nicht weniger. Und doch fühlte sich für ihn alles wesentlich persönlicher an, seitdem er hier war. 
“Lass das ja Wasja nicht sehen.” beendete er stattdessen das Thema, meinte damit den Medic des Teams, der sich derzeit bei ihrem Teamchef Artjom Kaminsky aufhielt. “Rauchen ist ungesund. Macht süchtig.”  Fjodor lächelte belustigt, zog dabei eine Augenbraue in die Höhe und betrachtete seinen langjährigen Kameraden  forschend. “Und Alkohol nicht?” “Immerhin trinke ich nicht im Dienst.” Als Jascha hinter sich ein Geräusch vernahm, wandte er sich kurz zu der einen Spaltbreit offen stehenden Schiebetür. Sie befanden sich in einer verlassenen Uranmine, die mitten im Qaratau-Gebirge im Süden des Landes völlig in Vergessenheit geraten war, seitdem sie Mitte der 70er dicht gemacht hatte. Die Quellen waren erschöpft gewesen, die Mine nicht ertragreich genug. Über Nacht hatte man hier alles dicht gemacht und genau so sah die Anlage auch aus. Teilweise standen hier sogar noch persönliche Gegenstände der ehemaligen Mitarbeiter in der wie in den Fels geschlagenen Anlage. Ein perfektes Versteck, dass das fünfköpfige Spetsnaz-Team gemeinsam mit einer kleineren Unterstützungseinheit des russischen Heeres bezogen hatte. Ohne dass die kasachische Regierung davon Wind bekommen hatte, verstand sich. Mittlerweile war sich Jascha zwar sicher, dass man unter den pro-russischen Separatisten auch Spezialeinheiten des russischen Militärs vermutete, doch offiziell war die Wahrheit bislang noch nicht ans Licht gekommen. Auch wenn das plötzliche Ableben von Präsident Zulkhmar vor einigen Tagen viele offene Fragen hinterließ. Ermordet in seinem eigenen Zuhause mitten in der Nacht, während seine Frau und seine Kinder in den Zimmern nebenan friedlich geschlafen hatten. Selbst Schuld. Er hatte ja nicht von seinem Amt zurücktreten wollen.  “Ich seh mal nach unserer printsessa.” sagte Jascha, zog sich die Sturmhaube wieder übers Gesicht, die lediglich seine Augen frei ließ. Noch hatten sie keine direkte Anweisung erhalten, wie mit ihr vorzugehen war. Das einzige, was sie über die Frau, die ihnen auf die Schliche gekommen war bislang hatten herausfinden können war, dass sie wohl zur CIA gehörte. Ein Name wäre praktisch gewesen, doch die Blonde hatte bislang vehement geschwiegen. Wurde Zeit, dass sich das änderte. Sie hatten sie einen halben Tag quer durch das Land gekarrt, nur um sie zu diesem abgelegenen Ort zu bringen und hier Antworten von ihr zu bekommen.
Gemächlich schritt er auf die Frau zu, die sich - an ihren Stuhl gefesselt - keinen Zentimeter weit bewegt hatte, seit er sie zuletzt vor etwa einer halben Stunde zu Gesicht bekommen hatte.  “Endlich wach?” fragte er sie, als er vor ihr zum Stehen gekommen war. Als keine Antwort von ihr kam, griff er der Frau ins aschblonde Haar und zog ihren Kopf daran nach oben. Oberflächlich waren einige Abschürfungen zu erkennen. Jedoch nichts weiter Dramatisches. “Ich nehme mal an, du rückst immer noch nicht mit der Sprache raus, oder?”  “Vergiss es.” gab sie gepresst zur Antwort und wäre ihr Mund nach den vielen vergangenen Stunden ohne Wasser wohl nicht so ausgetrocknet gewesen, so war er sich sicher, dass sie versucht hätte, ihm an dieser Stelle ins Gesicht zu spucken.  Jascha seufzte langgezogen, schüttelte nur bedauernd den Kopf, dann schlug er ihr plötzlich ohne Vorwarnung direkt ins Gesicht. Ihr Kopf flog zur Seite, Blut spritzte, als ihre Wange an der Innenseite aufplatzte und sie stöhnte schmerzerfüllt auf.  “Cyka, du hättest nicht hierher kommen sollen. Du hast wirklich einen großen Fehler begangen.” “Meinst du? Ich glaube eher, ihr seid die, die den Fehler gemacht haben.”  Jascha wandte sich kurz um, als Fjodor hinter ihm den Raum betrat, sich einfach wortlos neben ihn stellte, statt einzugreifen. Die CIA-Agentin wirkte nur kurz irritiert, dann versuchte sie weiter zu sticheln, auch wenn sich Jascha nicht sicher war, was sie damit versuchte zu bezwecken. Vermutlich wusste sie bereits, dass sie dem Tode geweiht war.  “Warst du es, der dem Jungen in Astana den Bombenrucksack in die Hand gedrückt hat, hm? Einer deiner Kollegen? Ihr spielt euch als die Guten auf und schickt Kinder in den Tod?” 
Versucht sie an unserem Gewissen zu appellieren?
“Wäre nicht das erste Mal, dass einer aus dem Team für das größere Wohl ein Kind tötet.” war Fjodor’s trockene Aussage dazu, was sie dann doch schlucken und schweigen ließ. Der Kasachisch-Stämmige zog sein Kampfmesser hervor, ließ es ein paar mal in der Hand herumwirbeln. Eine Freizeitbeschäftigung, der er viel zu häufig nachging. Sehr zum Leidwesen seiner Mitmenschen. Er ging vor ihr in die Hocke, ließ die Klinge vorsichtig über ihr Gesicht fahren, ohne die empfindsame Haut dabei zu verletzen. Ein bisschen erinnerte sie ihn an diese eine Blonde aus Inglorious Basterds. Ein weiterer westlicher Film, in dem die Amerikaner eindeutig viel zu heldenhaft dargestellt und wo mit zu vielen Klischee’s gespielt wurde. Aber - auch wenn er das vermutlich nicht zu laut in Anwesenheit von Regierungsvertretern sagen durfte - irgendwie stand er auf diesen teils unrealistischen Actionscheiß.  “Ist fast schon schade… Bist echt hübsch. Wärst du keine Kapitalistenschlampe, dann… naja….” Die Klinge suchte sich ihren Weg über ihren Hals und hin zum Ausschnitt ihrer mittlerweile mit Blut und Schmutz besudelten Bluse. Er wusste, was für eine psychologische Wirkung seine Worte in diesem Kontext haben konnten. Was für ein Kopfkino es in einer Frau auslöste, die sich in der Gewalt fremder, maskierter Männer befand, von denen sie wusste, dass sie vor keiner Schandtat zurückschreckten. Besonders bei Spetsnaz, über die allgemein nicht viel an die Öffentlichkeit drang und wenn, dann nichts Gutes. Sie waren gefürchtete Geister, von denen man erst wusste, dass sie da waren, wenn die Leichen bereits den Boden pflasterten. “Wird nicht mehr lange so sein.” 
Er nahm wahr, wie sich ihr Brustkorb stärker hob und senkte, als sich ihre Atemfrequenz erhöhte. So, als ob ihr nun endgültig bewusst wurde, was in diesem Raum alles passieren konnte. Ohne dass sie jemand hörte. Ohne, dass ihr jemand half. Sie begann zu realisieren, dass es keine Hoffnung für sie gab.  “Wer weiß noch von uns?” Sie schwieg.  “Wie viel weißt du?”  Erneut antwortete sie nicht, sodass Jascha noch einmal nach ihr schlug, diesmal mit dem Griff seines Messers, Und noch einmal. Er prügelte die Frau, die außer Stande war, sich zu wehren, während sein Kamerad tatenlos als stummer Beobachter daneben stand.  “Cyka blyat, willst du das jetzt wirklich durchziehen?” Seine Stimme war lauter geworden, aggressiver, als er ihr in die Haare griff und ihren Kopf daran nach hinten zog, um nun in ihr blutiges Gesicht zu sehen.  “Wie viel weißt du denn von der Sache?” fragte sie, musste jedoch gleich darauf husten, als ihr dabei Blut aus dem Mundinnenraum die Kehle hinab zu laufen drohte.  “Ich stell hier die scheiß Fragen, cyka. Also nochmal, wer weiß noch davon?”  “Dass ihr diejenigen seid, die das Land destabilisieren oder dass du’n blöder Wichser bist?” Ihren Kopf nach unten drückend ließ er sie wieder los, trat zur Seite, um etwas zu holen. 
“Bring mir ‘ne Batterie.” wandte er sich an Fjodor, der verstand, worauf er hinaus wollte und ebenfalls kurz verschwand. Jascha unterdessen hatte sich einen großen Eimer Wasser geschnappt, goss jetzt einen Schwall davon über die CIA-Agentin, der die Kälte nun durch die Nässe mit Sicherheit noch schneller zusetzen würde. So weit es ihr möglich war, hatte sie sich vor Schreck zusammen gekrümmt, doch sonderlich viel Zeit ließ er ihr nicht, um die Situation richtig zu erfassen, da begann er auch schon damit, sie mehr durch Aufreißen des Stoffes von ihrer Kleidung zu befreien. Demütigung, Herabsetzung der Menschenwürde, gängiger Zusatz bei Folter. Zuletzt zog er ihr die Schuhe, samt Socken aus, band ihre Füße mit Kabelbinder zusammen und stellte sie in den noch halbvollen Eimer Wasser. Als Fjodor mit der verlangten Autobatterie zurück kehrte, zitterte sie bereits so sehr vor Kälte, dass die Wasseroberfläche im Eimer vibrierte.  “Was… was tut ihr da?” fragte sie, ihre Stimme  bebte dabei. Ob vor Kälte oder Angst, konnte er nicht differenzieren, doch das war ihm auch egal. Jascha erklärte sich nicht, stellte auch keine weitere Frage, immerhin wusste sie mittlerweile, worauf er hinaus wollte. Er schloss die Starterkabel an die Autobatterie an, dann hielt er die Komponenten ins Wasser. Ihr Körper verkrampfte sich, ihr Gesicht verzog sich, doch erst als der Stromkreis wieder unterbrochen war, schaffte es der Schmerzensschrei aus ihrer verkrampften Lunge zu entweichen und als sie schrie, hallte es im ganzen Raum wieder. Grauenvoll, schmerzerfüllt, markerschütternd. Doch nicht für die beiden Männer, die so etwas nicht zum ersten Mal machten. 
Stundenlang zog sich das hin. Zwischendrin zogen sie sie vom Stuhl, brachen ihr die Beine, damit sie nicht weglaufen konnte, fügten ihr physischen wie psychischen Schaden zu. Eine nicht enden wollende Folter, die nur eine Nacht später schließlich doch dazu führte, dass sie redete. Entkräftet, unterkühlt, gedemütigt, nur noch aus Schmerz bestehend, hatte man sie gebrochen und die Spetsnaz wussten nun, dass sie ihre Informationen noch nicht weitergegeben hatte. Dass die Beweise noch immer in Astana lagen, bereit in die falschen Hände zu geraten. Zumindest für die Russen.  “Und war das jetzt so schwer?” fragte sie Jascha schließlich, ihr dabei ins geschändete Gesicht greifend. Von der einst so hübschen, in den ersten Stunden so stark wirkenden Frau war kaum noch etwas zu erkennen. In ihren Augen hatte sich eine Mischung aus Leere und Tränen gesammelt, als ihr die Schande darüber, nicht dicht gehalten zu haben, zur Gänze bewusst wurde. Sie antwortete nicht mehr, sie schluchzte nur noch und selbst dafür schien ihr die Kraft wirklich zu fehlen. 
Seine Aufmerksamkeit wurde jedoch von der Blonden gelenkt, als das vertraute Knacken des Funkgeräts an seinem Ohr ertönte und er schließlich die Stimme von Juri vernahm, dem Sniper seines Teams.  “Feindkontakt.” sprach er das alarmierende Wort aus. “Fünf aus südwestlicher Richtung, vier Weitere aus Nordwest.”  Fjodor und er sahen sich fast gleichzeitig an, ehe Ersterer auch schon nach seiner Waffe griff.  “Noch mehr?” hörten sie Artjom’s Stimme über Funk.  “Negativ. Kann keine Weiteren erken-... Warte. Da ist noch mehr Bewegung. Piz-dets, sie haben einen von uns erwischt.” “Wer?” “Kann ich nicht erkennen, Porutschyk, aber sie kommen schnell voran.”
Plötzlich waren Schüsse von außen zu hören. Während die Gegenseite wohl mit Schalldämpfern gearbeitet hatte, taten das die Jungs vom russischen Heer nicht.  “Da kommen noch mehr. Deutlich mehr als wir hier sind.” hörte man wieder Juri’s Stimme, ehe Artjom antwortete.  “An Punkt Alpha sammeln. Wir haben, was wir brauchen. Jascha, Juri? Schafft das Problem aus der Welt.” Unweigerlich glitt Jascha’s Blick zum Problem, das kraftlos und nach vorne gebeugt auf dem Stuhl saß, nur noch durch die Fesseln gehalten, während sie um ihr Bewusstsein kämpfte. Nun allerdings hob sie den Kopf und sah Jascha direkt in die blauen Augen, die hinter der schwarzen Maskierung nur allzu deutlich hervor stachen. Er sah ihr die Verzweiflung an. Das Wissen darum, dass ihre Hilfe in greifbarer Nähe war. Dass sie hätte gerettet werden können, ohne diese wichtigen Informationen weiter zu geben oder eben mit ihrem Geheimnis hätte sterben können. Denn einen anderen Weg gab es für sie nicht mehr. Ihre Reise endete genau hier. Sie fixierte ihn mit ihrem müden, leeren Blick, als er seine Jarygin auf ihren Kopf richtete. 
“Glaubst du wirklich, du wirst so dieses Land retten?” fragte sie ihn diesmal direkt mit leiser, kraftloser Stimme, sodass er sie über den immer wiederkehrenden Lärm der Gewehrsalven von außen kaum verstehen konnte.  “Nein.” antwortete er. “Ich rette damit Russland.”  Sie schloss die Augen, dann drückte er ab, sodass Spritzer ihres Blutes auf seinem Arm und seiner Brust landeten. Ihre Mission war gescheitert, die von Jascha noch nicht. Was sie ins Rollen gebracht hatten, war kaum noch aufzuhalten. Und wer auch immer hier war, um die Agentin zu befreien, hatte bereits jetzt schon verloren.  Die beiden Spetsnaz nahmen die Beine in die Hand und versuchten durch die hinteren Räumlichkeiten das Gebäude zu verlassen. Hin zu einem der Stollen, die durch ein verzweigtes Tunnelsystem tief in den Berg hinein, aber auch an anderer Stelle wieder hinaus führen konnten.  Zwei Räume weiter, versteckt hinter einem verschiebbaren Regal lag der Eingang zur Mine. Dafür mussten sie lediglich einen Zwischenraum durchqueren, bevor sie in der Lagerhalle durch den Tunnel untertauchen konnten. Doch ihr Plan wurde schon in dem Moment durchkreuzt, als sie den ersten Raum betraten.  Fjodor lief vor ihm, als das vertraute Klicken einer Granate ihn gerade noch so davon abhielt, weiter zu gehen. Er wollte Fjodor noch lauthals etwas zurufen, doch da knallte es auch schon und mit dem unglaublich lautem Geräusch raubte ein gleißend helles Licht ihm einen Augenblick lang die Sicht. Fjodor vor ihm und sich gerade noch so abwenden könnend, hatte Jasch nicht das volle Potential der Blendgranate abbekommen, doch es reichte aus, um ihm den Hörsinn zu nehmen. Stattdessen nagte ein hoher, piepender Sinuston an seinen Nerven, der Schmerz schien sich durch seine Ohren bis in sein Hirn zu fressen und er versuchte krampfhaft, sich wieder auf seine Umgebung zu konzentrieren. Reflexartig griff er nach seinem Messer, denn seine Handfeuerwaffe würde ihm kaum etwas nützen, wenn er fast nichts sah und im blödesten Fall erwischte er seinen Kameraden.  Bei ihm reichten einige Sekunden aus, damit er erst wieder schemenhaft, dann deutlicher seine Umgebung erkennen konnte, auch wenn ihm nach wie vor die Ohren klingelten. Fjodor, der nur einige Meter weiter vor ihm war, schien es nicht anders zu gehen. Er war auf die Knie gegangen, hatte sich die eine Hand aufs Ohr gepresst und stützte sich mit der Schulter an der Wand neben sich ab. So wirr wie er durch die Gegend sah, konnte er wohl nichts oder kaum etwas um sich herum erkennen. Und zu seinem Glück hatte sich Jascha bereits soweit wieder gesammelt, dass er die Bewegung unweit neben sich wahrnahm, als einer der feindlichen Soldaten durch die Seitentür, die direkt nach draußen führte den Raum betrat und die Waffe auf den am Boden Knienden richtete. Er zögerte nicht, griff dem Typen in den Lauf der Waffe. In einer fließenden Bewegung drehte er sich zur Seite, betätigte dabei den Entsicherungshebel, der das Magazin des Sturmgewehrs seines Gegners an Ort und Stelle hielt, sodass es aus der Halterung fiel und nutzlos auf dem Boden aufschlug. Jascha selbst befand sich dadurch nun hinter dem Gegner, der sich mit ihm gedreht hatte. Doch noch bevor dieser das nun nutzlose Gewehr als Nahkampfwaffe gegen ihn verwenden konnte, packte es der Spetsnaz mit beiden Händen, drehte sich und somit auch seinen Gegner einmal um und warf ihn sich über den Rücken nach vorne. Das Ganze geschah so schnell, so fließend, dass der Gegner kaum wusste, wie ihm geschah, als Jascha ihm schließlich mit seinem Kampfmesser über die Kehle strich und das Spiel beendete. 
“Geh!” fokussierte er sich sofort wieder auf Fjodor, schubste ihn vorwärts in Richtung der gegenüberliegenden Tür von den Dreien, die sie zum rettenden Punkt führen würde. Seine eigene Stimme nahm er dabei gedämpft war, schwammig, doch der Tinnitus wurde dafür  weniger. Fjodor schien zu verstehen, auch wenn er nach wie vor orientierungslos wirkte. Man konnte den Menschen antrainieren, was man wollte, doch die eigenen anatomischen Strukturen konnte man nicht verbessern. Noch nicht. Jascha war sich fast sicher, dass das russische Militär in einer Zukunft, in der das möglich war, diese Chance wohl kaum ungenutzt lassen würde.  “Geh schon!” rief Jascha noch einmal und schob Fjodor weiter voran durch die Tür, ehe ein dumpfes Krachen ihm verriet, dass die Tür hinter ihnen wohl geöffnet worden war. Ein weiterer Gegner, ein weiteres Mal zögerte Jascha nicht, attackierte denjenigen mit seinem Messer, ließ ihm dabei kaum Zeit zum Reagieren und nutzte sein Sturmgewehr gegen ihn, packte es mit der freien Hand, während er mit der Klinge nach ihm hieb. Doch sein Gegner schien ebenfalls kein unbeschriebenes Blatt zu sein, versuchte der Attacke durch eine Bewegung nach hinten auszuweichen, sodass sie beide gegen ein voll gestelltes Regal krachten. Glas splitterte, Gegenstände fielen runter. Doch davon beirren ließ sich der trainierte Spetsnaz nicht. Vielleicht war es sogar ganz gut, dass er in diesem Augenblick die Geräusche nicht so stark wahrnahm wie sein Gegner, denn so ließ er sich weniger von brechendem Glas beirren, zog ruckartig den linken Arm nach oben und rammte ihm das Messer mehrmals in die Achselhöhle, wo die beschusshemmende und stichsichere Weste keinen Schutz bot und ihn die verletzte Arteria axillaris recht schnell ausbluten ließ. 
Jascha trat einen Schritt zurück, erkannte eine amerikanische Flagge auf der Weste seines Gegners. Innerlich fluchte er.  Eigentlich wollte er sich umdrehen, wollte sich Fjodor schnappen, von dem er nicht wusste, ob er es in der Zwischenzeit nicht doch eigenständig geschafft hatte, den Tunnel zu erreichen. Doch in dem Moment, als er sich umdrehen wollte, spürte er wie der Griff eines Gewehrs schmerzhaft auf seinen Kopf traf und ihm ein weiterer Sinn genommen wurde: Sein Bewusstsein. Zumindest einen Augenblick lang. Einige Sekunden.  Denn das Nächste, was er wahrnahm war, wie er rechts und links an jedem Arm von einem Soldaten gepackt aus dem Gebäude geschliffen wurde. Erneut begrüßte gleißend helles Licht seine gereizten Augen, diesmal schienen jedoch Autoscheinwerfer dafür verantwortlich zu sein, die direkt auf ihn und das Minengebäude hinter ihm gerichtet waren. Sein Schädel dröhnte, doch er versuchte den Schmerz so gut es ging auszublenden. Zumindest sein Hörsinn kehrte zunehmends wieder zurück. Ebenso wie seine Kraft, doch in Angesicht der Waffenläufe, die sich ihm entgegen steckten, wagte er keinen Fluchtversuch. 
“Danke, die restliche Strecke kann ich selbst laufen.” brachte er gepresst einen dummen Spruch hervor. Der russische Akzent war aus seinem Englisch deutlich heraus zu hören. Er fragte sich, warum er nicht schon längst tot war. Warum man zögerte, ihn jetzt und hier zu erschießen und sich noch die Mühe machte, ihn vor die versammelte Mannschaft zu schleifen.  Die beiden Männer, die ihn raus geschliffen hatten, drückten ihn schließlich nach vorne, verdrehten ihm die Hände auf den Rücken und legten ihm Kabelbinder an, ehe sie ihn schließlich auf die Beine zogen. Natürlich nicht ohne dabei nicht besonders ruppig vorzugehen.  Jemand trat vor ihn, ein Mann, bei dem selbst Jascha zugeben musste, dass sein Auftreten eindrucksvoll war, was nicht zuletzt an der Totenkopfmaske lag, die die Sicht auf sein Gesicht verwehrte, während man Jascha nun die Sturmhaube vom Gesicht zog. Er spürte, wie ihm Blut den Hinterkopf hinab lief. Offensichtlich war der Schlag, den er abbekommen hatte doch etwas heftiger gewesen und auch jetzt war da eine Welle von Schwindel, gegen die er im Geiste umkämpfte.  Stattdessen fokussierte er sich auf seinen Gegenüber, den er durch den Flaggenpatch an seinem Ärmel als Briten identifizierte. Sah er nun dem Tod ins Auge? Doch wenn dem so wäre, dann würden sie jetzt nicht zögern. Doch wenn sie sich Informationen von ihm erhofften, wäre es wohl besser, sie brächten ihn gleich um. 
“Glaube nicht, dass ihr ‘ne Genehmigung habt, hier zu sein, svolach (Bastard).” provozierte er weiter. “Sucht ihr eure Mitarbeiterin des Monats? Die könnt ihr in nem schwarzen Sack aus der Halle da hinten abholen.”
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bookshelfdreams · 3 years
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I'm pretty sure no one who votes AfD accepts the Oder-Neisse line, also just during the German reunification, this line was a topic of debate and contention, since Kohl didn't want to accept it to not repell CDU voters. No joke. I also don't know how conservatives feel about Kaliningrad, south Denmark, Wallonia and Alsacce-Lorraine
sorry ich antworte mal auf deutsch, da ich davon ausgehe, dass du mich verstehst (if you don't speak german, I apologize, lmk and I'll try my best to translate)
erstmal fällt mir auf, dass der:die OP auf Instagram überhaupt keine Quellen angibt. Und dann sollen 30% der Deutschen auch nach fast 80 Jahren noch dem großdeutschen Reich hinterhertrauern (das ist fast einer von drei!) aber nur 23% der Briten glauben, Irland gehöre eigentlich ihnen? lol ok
Was mich daran skeptisch stimmt, ist dass ein geschlossen rechtsextremes Weltbild dazugehört, sich im Jahr 2021 die Grenzen von 1939 (oder 1871 oder wann auch immer) nicht nur zurückzuwünschen, sondern die heutigen Grenzen effektiv als Unrecht wahrzunehmen. Selbst unter Reichsbürgern herrscht keine Einigkeit darüber, welche Grenzen jetzt die "richtigen" (in ihren Augen) sind. & das sind auf keinen Fall 30% der Bevölkerung - laut dieser Statistik von 2018 eher so knapp 20.000 Stück bundesweit. (wie belastbar diese Zahlen sind weiß ich nicht, und ich will auch nicht abstreiten, dass es eine hohe Duunkelziffer gibt, dennoch weit entfernt von 30%). Das sind die Leute, die die Grenzen von heute ablehnen, und selbst wenn jemand rechtsoffen ist, heißt das noch lange nicht, dass er Österreich und Elsaß-Lothringen wieder angliedern will.
Aber sagen wir, du hast recht, und jeder der AfD wählt, lehnt die heutigen Grenzen ab (was ich stark bezweifle). Laut Sonntagsfrage pendelt die AfD bei so 9-11% rum.
idk. Ich denke, "Ostpreußen gehört eigentlich zu Deutschland" ist schon eine hart rechtsextreme Einstellung (& dann gehört zu so einer Statistik ja noch dazu, dass man das nicht nur denkt, sondern einem Meinungsforscher auch sagt). Ich finde das erschreckend wenn's wahr ist & würde deswegen halt gerne wissen, wo OP die Zahlen herhat, wenn sie nicht ausgewürfelt wurden. Was ich für wahrscheinlicher halte.
Und dass Kohl die Oder-Neiße-Linie abgelehnt haben soll ist ja auch eine mehr als kühne Behauptung:
Die DDR erkannte bereits kurz nach ihrer Gründung am 7. Oktober 1949 diese Grenze an. Die Bundesrepublik Deutschland bezog vertraglich 1970 Stellung. In den „Ostverträgen“, unterzeichnet am 12. August in Moskau und am 7. Dezember in Warschau, vereinbarten die Vertragspartner einen umfassenden Gewaltverzicht und erklärten, die Grenzen aller Staaten in Europa als unverletzlich zu betrachten – einschließlich der Westgrenze Polens. Vor diesem Hintergrund positioniert sich Kanzler Kohl am 10. Januar 1990: „Der deutsche Bundeskanzler ist an die Verfassungsordnung, an Gesetz und Verträge gebunden.“ Und er fügt hinzu: „Die DDR hat im Blick auf die Grenze mit der Volksrepublik Polen vor vielen Jahren schon Verträge abgeschlossen, und wir haben das gleiche doch auch getan.“
(Fanden die Vertriebenenverbände nicht so geil)
(der Bund der Vertriebenen hat angeblich noch 1,3 Millionen Mitglieder. Das ist eine Menge, aber auch keine 30%)
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riaasam · 4 years
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Zukunft
Willst du etwas Neues erschaffen musst du ganz von vorne anfangen und wissen was bisher passiert ist. (Finanzielle) Ungleichheit führt seit Jahrhunderten zu Krieg, Terror, Tod und Umweltkatastrophen. Chancengleichheit und Verteilungsgerechtigkeit ist die beste Möglichkeit für unseren Schutz und unser Glück. Wir befinden uns an einem Wendepunkt in der Geschichte der Menschheit. In Österreich leben die Menschen seit Beginn der uns bekannten Menschheitsgeschichte in hierarchischen Systemen zusammen. In Familien haben Mann und Frau, Eltern und Kinder, Großeltern und Kinder unterschiedliche Rollen, die mit unterschiedlich viel Wahlfreiheit und Entscheidungsmacht ausgestattet sind.  In der Ausbildung sind wir unterteilt in Schüler und Lehrende, im Arbeitsleben in Führende und Angeführte. Als Staatsbürger in Wähler und Gewählte.
Je nach Kategorie haben wir unterschiedlich viel Macht bei Entscheidungen die das eigene und das Leben Anderer betreffen. Das einzige was dieses Verhältnis ausgleichen kann sind Gesetze oder Nepotismus. Diese Ungleichheit bleibt nicht ohne Folgen. Der größte Teil der Menschen gehört zu den angeführten Wählerinnen deren Interessen in der Politik und in der Wirtschaft, ergo der Gesetzgebung, wenig vertreten werden, da Entscheidungen von der Minderheit der Führenden getroffen werden und der Natur des Menschen entsprechend auch in deren Interesse. Die Interessen der Führenden sind nun mal ganz andere als die der Angeführten. Die Führenden wollen höhere Gewinne, die Geführten höhere Löhne. Die Führenden wollen den aktuellen Zustand erhalten, die Geführten eine bessere Zukunft. Die Führenden wollen ihr Eigentum schützen, die Geführten Eigentum haben. Von einer Politikerin zu verlangen die Interessen der überwiegenden Mehrheit der Geführten zu vertreten, ist zuwider ihrer menschlichen Natur zu handeln. Das Konzept der Berufspolitiker scheitert an ihrer Menschlichkeit, die sie zu Egoisten macht. Der Egoismus ist Geführten und Führenden gleich und ist kein Verbrechen, da natürlich, führt aber in unserem hierarchischen System dazu, dass Menschen zu Verbrechern werden.  Sie schaffen es nicht, der hohen Anforderung ihres Posten gerecht zu werden, der von ihnen verlangt, die Interessen der Mehrheit über die eigenen Interessen zu stellen, also gewissermaßen eine Unmenschlichkeit verlangt.
Aber wie schaffen wir es die Interessen von allen Österreichern zu kennen und Entscheidungen in ihrem Interesse zu treffen? Eine Möglichkeit für demokratische Entscheidungsfindung ist das Konzept des Bürgerrates. Zufällig ausgeloste Bürger sitzen, wenn sie wollen, für 2 Jahre im Parlament, im Landtag oder im Gemeinderat und treffen Entscheidungen über Gesetze die das Zusammenleben regeln, die Verteilung von Vermögen, die Verwaltung der Mittel der Allgemeinheit, die Archivierung und Vermittlung von Wissen, das Verhältnis von Arbeitnehmerinnen und Unternehmerinnen, die medizinische Versorgung, die Förderung von Kreativität und Gründergeist, und dem Überlebensschutz (Naturschutz, Menschenrechte). Diese Bürger werden von Ministerien informiert und beraten die sich aus Expertinnen eines Fachbereiches zusammensetzen die gleichberechtigt zusammenarbeiten. Damit auch sie nicht zur Korruption verführt werden, wechseln auch die Mitarbeiterinnen der Ministerien alle 2 Jahre. Es ist nicht möglich Staatseigentum zu veräußern. Alle bekommen für diese 2 Jahre das selbe Gehalt.
Auf dieser Basis werden über die Angelegenheiten aller Österreicher von Vertretern aller Lebensrealitäten der Österreicher entschieden und daraus entsteht die Möglichkeit das gerechtere Gesetze zu mehr Chancengleichheit und Verteilungsgerechtigkeit führen und damit zu Friede, Schutz, Sicherheit und einem besseren Leben. Veränderung ist anstrengend aber für viele Menschen wird der IST -Zustand zunehmend unerträglich und für die meisten ist er schon mindestens anstrengend. Irgendwann muss mit der Veränderung begonnen werden und jetzt wird es dringend, da die Folgen der Ungleichheit immer katastrophalere Ausmaße annehmen. Kriege werden mit zunehmender Technologisierung immer tödlicher für immer mehr Menschen. Das Selbstmordattentat ist die Atombombe der Unmächtigen.
Eine wachstums- und  profitorientierte Wirtschaft führt durch ihren schonungslosen Umgang mit Natur und Tier zu einem weltweiten Anstieg der Temperatur, als dessen Folge Felder zu Wüsten werden, trinkbares Wasser zur Mangelware und Luft giftig wird, dazu, dass Millionen Menschen sich in kühlere Gegenden der Welt bewegen, weil ihr zuhause für Menschen unbewohnbar wird. Das führt jetzt schon zu Armut, Hungersnöten, Obdachlosigkeit, Perspektivenlosigkeit, Terror, Krieg und Tod. Wollen wir daran nicht etwas ändern bevor es noch schlimmer wird? Ist es nicht sinnlos, an einem System festzuhalten, dass es seit Jahrzehnten nicht schafft, für Sicherheit und Schutz zu sorgen? Wollen wir uns nicht einen Planeten erhalten, dessen Lebensbedingungen unser Überleben möglich macht?
Eine Veränderung unseres politischen Systems ist überlebensnotwendig, da Politiker, egal welcher Herkunft als Führende nur eine kleine Minderheit der Bevölkerung repräsentieren und als solche, aufgrund ihrer menschlichen Natur, und / oder der auferlegten Spielregeln, nicht im Interesse des Staates, also aller Österreicher, handeln können. Ein Bürgerrat der sich aus zufällig ausgelosten Bürgern zusammensetzt, ermöglicht jedem Menschen in ihrem Leben unabhängig von ihrer Lebensrealität einmal an Entscheidungsprozessen, die ihr Leben und das Leben aller in diesem Staat betreffen, eingebunden zu sein. Jeder Mensch der/die in Österreich lebt oder arbeitet, hat die gleich hohe Wahrscheinlichkeit Teil eines Rates zu werden. Dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass die Interessen möglichst Vieler und damit der Mehrheit, auch mehrheitlich repräsentiert werden. Menschen mit einem durchschnittlichen Vermögen werden also am meisten vertreten sein. Das sind in Österreich monatlich 2200 Euro für Arbeiterinnen und Angestellte die 40 Stunden arbeiten. Zählt man all jene dazu die in dieser Statistik nicht erscheinen, Hausmänner - und Frauen, teilzeit- und geringfügig Beschäftigte, Schüler, Lehrlinge, Studenten, Arbeitslose, Pensionisten, Selbstständige und Leasingarbeiter, korrigiert sich diese Zahl auf realistischere knappe 1000 Euro. Es werden in diesem Rat also mehrheitlich Menschen sein, die Veränderung gegenüber offen sind, da ihre Situation verbesserungswürdig ist.  Diese Form der Demokratie, in der die Macht wirklich vom Volk ausgeht, wird dem Volk viel Geld sparen, dass in Wahlkämpfen in Millionenhöhe ausgeben wird. Sie bietet eine Grundlage dafür, dass Politische Debatten im Parlament und in der Öffentlichkeit unabhängig von der medialen Interessenvertretung der Parteien geführt werden. Unterschiedliche Meinungen müssen nicht Teil einer Ideologie sein und können vernünftig gegeneinander abgewogen werden. Bezahlte Werbung darf in der Politik keinen Platz haben. Jede Form von Eigenwerbung ist eine Form von Manipulation. Und wer manipuliert wird, ist in Gefahr entgegen der eigenen Interessen zu wählen. Ein Bürgerrat könnte uns langfristig Schutz vor Korruption, Beeinflussung und Privatisierung von Allgemeineigentum, bieten. Diese Form der Organisation würde zu mehr Demokratie führen, da mehr Menschen an Entscheidungsprozessen beteiligt sind. Die durchschnittliche Politikkarriere in Österreich beginnt im Teenageralter bei der Jugendorganisation einer etablierten Partei und dauert dann bis zum Pensionsantritt an. Wolfgang Sobotka besetzt seit 1982 immer einflussreichere politische Ämter und verdient als Nationalratspräsident inzwischen 18.718,10 Euro monatlich. Seit 38 Jahren kostet er uns Steuerzahler horrende Summen und hat mit Parteinahme und Rückschrittsgeist nichts für Österreich geleistet. In diesen 38 Jahren hätte bei allzweijährlichem Wechsel der Ratsmitglieder 19 Menschen an demokratischen Prozessen teilhaben können.
Jeder Mensch, der in Österreich lebt oder arbeitet, bekommt eine monatliche Grundsicherung von 1200 Euro. Finanziert wird diese durch Erhöhung der Erbschaftssteuer, der Einführung einer Vermögenssteuer und einer Automatisierungssteuer. Dadurch werden reiche Bürgerinnen nicht arm und arme Bürgerinnen weniger arm. Diese Grundsicherung führt zu größerer Wahlfreiheit beim Arbeitsplatz und bietet Arbeitgeberinnen einen Anreiz attraktivere Arbeitsbedingungen zu schaffen und höhere Löhne zu zahlen. Es führt zu besseren Lebensverhältnissen und damit zu weniger Kriminalität und mehr Sicherheit. Die finanzielle Absicherung schafft Freiheit eigene Ideen zu haben und befreit davon, diese mit Profitzwang umzusetzen. Sie schafft Konsumkraft, um die Künste und den Handel zu fördern.
Das ist keine Revolution sondern ein Schritt in der gesellschaftlichen Evolution. Wir wollen keine Politikerinnen werden. Demokratie ist nur ohne Politiker möglich. Wir wollen eine Idee anbieten die zu einer Veränderung unseres Systems führen wird. Zu einer Stärkung unserer Demokratie und eine Chance auf eine bessere Zukunft. Irgendwann muss die Zukunft beginnen. Ist es nicht schöner für eine Zukunft zu arbeiten als für den Erhalt eines untergehenden Systems?
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gehirneinschalten · 2 years
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Tesla und die neuen Arbeitsplätze
Als damals Herr Musk sein Tesla-Werk in Brandenburg bauen wollte, gab es Interessengruppen gegen die Rodung und Bebauung dieses Waldgrundstücks. Der Einspruch wurde erhoben, weil aufgrund bekannter Wasserengpässe, uns in Form kaum zu kontrollierender Waldbrände demonstriert, eine sehr große Sorge eines Mehrverbrauches durch das Tesla-Werk begründet sehen.
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Herr Musk stellte sich vor die Kamera, grinste breit und behauptete, es sei doch genügend Wasser da.
Es ist ja wie mit dem Geld. Es ist generell genügend Geld vorhanden. Es hat nur immer gerade jemand anderes als man selbst. Ohne eine Genehmigung zu haben und im laufenden Prozess der Urteilsfindung fing Herr Musk an, den Wald zu roden. Und als das Werk fertig war und eingeweiht, soll der Wassermangel angeblich dadurch geregelt worden sein, dass der Wasserversorger per Vertrag berechtigt ist, bei seinen Privatabnehmern die benötigte Wassermenge für das Tesla-Werk zu reduzieren. Was man doch nicht alles macht für die Schaffung von Arbeitsplätzen!
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Und wenn das wirklich stimmt mit den Wasserverträgen, kann es ja eigentlich die Privatabnehmer gar nicht stören, denn die sind während der Arbeitszeit ja eh nicht zu Hause, verbraucht also auch kein Wasser. Und das Glas Wasser für den Tee oder Kaffee gibt es in der Betriebskantine. Denn das Trinkwasser ist für einen kleinen Obolus abgefüllt in Flaschen erhältlich.
Jetzt fiel Herrn Musk doch noch hinterher ein, dass er die Autos ja auch ausliefern muss. Früher wurde so etwas mit dem Auto-LKW-Transporter zu den Vertragshändlern gefahren und vor die Tür gestellt. Aber heute gibt es ja schon ganze Autostädte…. . Think big! Also muss auch Big her. Nämlich in Form von einem eigenen Güterbahnhof. Also her mit dem nächsten Stück Kiefernwald. Aber für dieses unerwartet benötigte zusätzliche Stück Kiefernwald muss Herr Musk aber eine sogenannte „Ausgleichsfläche“ mit neuen Bäumen anpflanzen. Wie ist das eigentlich mit Ausgleichsflächen und deren Dauer? Als meine Eichen im Garten einen Pflegeschnitt bekamen, wurde mir erzählt – und dies meine ich auch in einer Dokumentation zur Forstwirtschaft von Nutzholz verstanden zu haben – müssen die Bäume mindestens 80 Jahre alt werden, allein schon mal um die volle Leistung für die benötigte Sauerstoffproduktion zu erhalten, als auch ein nutzbares und wertvolles Holz zu bekommen.
Wer und was schützt diese Ausgleichsflächen, wenn der Kurs der Regierung sich ändert – schließlich ist die Legislaturperiode der entscheidenden Regierung nicht 80 Jahre lang?
Allein, wer und was schützt diese Ausgleichsflächen, wenn der Nachbar auch vergessen hat, dass er eigentlich sein Grundstück verdoppeln und versiegeln müsste um weiter unter den Top Anbietern zu existieren. Wahrscheinlich wird dann wieder eine neue Ausgangsfläche geschaffen, die junge, nur wenige Jahre oder sogar Jahrzehnte alte Ausgangsfläche wir gerodet und wir fangen im Grunde wieder beim Jungbaum an. So wird es übrigens auch bei Naturschutzgebieten gemacht. Erinnern Sie sich noch an Herrn Kanzler Schröder und Airbus in Hamburg? Nur ein Naturschutzgebiet besteht nicht nur aus Bäumen die anzupflanzen sind. Da sind auch ein paar ganz wichtige Tiere, die erst einmal das neue Gebiet finden müssen, bevor Sie ausgestorben sind…. Aber so ist der Lauf der Zeit. Wir nehmen uns einfach was wir brauchen, weil wir durch dringenden Steuereinnahmen, politischer Aktionismus für die eigene Karriere, Arbeitsplätze, oder schlimmere persönlichere Vorteile gegängelt werden.
Und wenn es nicht klappt, oder es nicht mehr gebraucht wird, dann will es keiner gewesen sein. Beamte werden ja von Haus aus geschützt. Im schlimmsten Fall tritt man zurück – natürlich bei vollem Ausgleich. Man hat schließlich auch dafür gearbeitet, ungeachtet des Ergebnisses. Ach, das Ergebnis in der Natur: Klimawandel in all seinen bekannten Folgen und es wird noch schlimmer kommen, wenn uns die Bäume ausgehen und somit der Sauerstoff ausbleibt, von dem wir Lebewesen doch so abhängig sind. Nur gut das die Natur nicht abhängig ist von uns Mensch-Lebewesen!
Geschrieben von Alexander Mitdenken 12.05.2022
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jackiepalmerjr1 · 3 years
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#12WeihnachtsgegschichtendesJahres2021
#byJackiePalmerJr.
Haupttitel:#DieGierbeimEssen/10
Teil10/#DasChristkind/2
Das Christkind. Gemälde und
Erzählung von
Jackie Palmer Jr. Im Jahr 2021
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#Das Christkind
Draussen vor meinem Haus ragt ein kleiner stiller Wald, immergrün.
Der Ort in dem ich wohne ohne Bedeutung.
Nur die Autos kann man hören.
Eine fast traurige Landschaft ohne großen Charme aber dafür ruhig und kühl.
Ich vermisse oft das hohe Geläut der großen wunderschönen Kirchen meiner Heimatstadt fast mein ganzes bisheriges Leben lang- obwohl ich eigentlich kein wirklicher Christ bin. Jedoch bleibe ich ein Feiertagschristin eine sehr guter sogar, wie ich glaube.
In diesem Jahr habe ich zum ersten Mal im richtigen Augenblick zu mir selbst innerlich gesagt: "Jackie schmücke deine Burg, auch wenn es niemand gibt, den es interessiert, es ist auch dein Weihnachten".
Ich kaufte für mich drei kleine Tannenbäume mit Wurzeln und dazu drei Lichterketten. Des Weiteren ein wenig Dekoration und der Grund davon war der, dass endlich die alten kaputten, verdorrten riesigen klapprigen Fichten rund um meine Burg entfernt wurden und ich eine Aussicht hatte. Es stimmte mich regelrecht feierlich. Ich hatte eine vollkommen neue Aussicht. Fühlte mich dadurch nicht mehr umschlungen, verdunkelt. Die drei kleinen Tannenbäume wurden von mir heuer so platziert, dass meine Haustür und zwei meiner Balkone zu einer kleinen Weihnachtsgeschichte wurden. Auch in meinem Zimmer schmückte ich zum ersten Mal alles so wie es mir gefiel. Das Backen fiel mir zwar nicht leicht, weil ich das Gebacke lästig finde, aber plötzlich machte es mir Freude eine olle Blechdose mit Selbstgebackenem zu füllen. Ich gönnte mir ein Vanillekipferl und noch eins.
Plötzlich überfiel mich der Gedanke, richtig viel gutes Essen einzukaufen, was ich noch nie richtig getan habe- nämlich nostalgisches Essen für mich einzukaufen. Es darf aber nicht verraten werden was- um den Weihnachtsfrieden von Veganern und Kreuznattern nicht zu unterbrechen, zu erhalten.
Es war so ziemlich eigenartig, ich kaufte - alleine für mich- mir sogar 2 dieser Tüten mit Weihnachtsschokokugeln von Lindt, was ich letztes Jahr noch strikt gegen mich selbst ablehnte, wegen der hierzulande unablässig politisch-kulturellen Anweisung, dass Frauen nichts brauchen, nichts verdienen, was zufrieden und ein wenig glücklich macht, wenn es um das eigene leiblich-seelische Wohl geht. Dann kam das Beste. Ich entdeckte im Internet eine kleine Schachtel mit den blau eingepackten Mozartkugeln und bestellte mir eine Schmuckschachtel mit 9 Stück, direkt aus Mozarthausen. Mein Gefrierschrank wurde aufgefüllt, mit tollen Lebensmitteln für Weihnachten. Meine Selbstachtung erstarkte. Und nun das Allerbeste. Ich stellte mir vier echte kleine Kerzen auf, aber eben nicht auf einen brennbaren Adventskranz, sondern auf Glas, kaufte mir sogar einen rosa Weihnachtsstern und konnte nicht glauben, dass ich das zum ersten Mal mich wagte.
Es war bisher nie jemand hier- und das ist die Wahrheit, ich war nie erwünscht.
Natürlich hatte ich keinen
"Grinchen Selbsthass" oder gar Selbstmitleid, man vergaß mich. Die Leute mit denen ich mich hätte abgeben sollen- hatten mit mir nichts Gemeinsames oder Verstehendes, sodass ich leiden müsste wenn ich deren Gesellschaft suchen sollte.
Als endlich und nach all diesen Jahren es in mir wieder stimmig wurde, in mir etwas wieder wunderbar empfunden wurde, hörte ich mir Weihnachtsmusik an. Es war so romantisch wie in einem Film. Gegen 21h klopfte es plötzlich von Aussen an meiner Balkontür.
Ich sah einen klaren, hellen Lichtschein aus weissem und güldenem Gold. Ich ging hinaus auf meinen Balkon und sah ein paar Meter weit weg von mir entfernt eine Art Engel schweben. Eine erwachsene Himmelsfigur.
Der Engel sauste plötzlich wie ein Strahl zu mir ins Zimmer und setzte sich auf meinen Besuchersessel, den ich eigens gekauft habe ausschließlich für Besuch, um dem Gast meinen Respekt zu erweisen. Nun saß der Engel in meinem neuen, modernen Besuchersessel.
Der Engel sprach:
"Sei gegrüßt,
ich bin das Himmlische Christkind".
Das Christkind zog vor meinen Augen seine sehr sehr hohen langen Flügel ein, die durch das ganze Zimmer hindurch nach aussen ragten und es verwandelte seine Gestalt in ein Kind, das weder ein Mädel noch ein Bube war und eigentlich gar nicht aussah wie ein Kind, sondern nur als Kind erschien.
Das Christkind trug eine Art mächtigen riesigen, länglichen Hut aus Gold auf dem schönen Kopf, man konnte die Haare nur erahnen, es hielt ein langes Zepter in der einen Hand und in der anderen Hand hielt es ein großes seidenes Blatt, auf dem etwas geschrieben stand. Sein Umhang bestand aus einem festen, glatten langen Stoff, der bis zum Boden reichte, in einem unbekannten Goldton.
Es war nichts Erhabenes, sondern etwas Göttliches.
Ich wagte mich nicht zu sprechen, ich hatte etwas Angst, vielleicht war es eine Art Traum, oder gar ein Krankheitserreger oder eine neue Erfindung.
War diese Erscheinung zuviel für einen Menschen, zuviel für mich?
Kein Mensch würde ausgerechnet mir eine solche Erfindung und Erfahrung schenken, und wenn ich mir eine Krankheit eingefangen hätte- du weißt schon- die äußerst sich so nicht.
Ich nahm als Erwachsene meinen gesamten Mut zusammen und fragte:
" Christkind, sei auch du gegrüßt, ähm, warum bist du hier?"
Das Christkind lächelte.
Da sprach es:
"Meine Welt ist bei dir, weil du es verdient hast, du hast mich froh gemacht"".
Mir war so, als wenn das Christkind gleich entschwinden würde. Ich dachte, ich muss schnell etwas Besonderes für meinen göttlichen Gast tun. Etwas extrem Hohes.
Da fiel mir etwas ein, was ich Geistreiches sagen könnte, aber ich kam nicht dazu es auszusprechen, weil das Christkind zuerst sprach:
"Vertraue mir".
Und es sagte zu mir:
"Behalte die Weihnacht bei Dir und gebe niemals deine Weihnacht her. Verschenke nichts davon, wenn- schenke nur denen, die wirklich dein sind". "Denen die nicht dein sind überrasche mit Fake".
Das Christkind erhob sich und genehmigte sich ein kleines Weihnachtsplätzchen von meinem Teller und ich stand auf um die Balkontür zu öffnen.
Das Christkind flügele hinaus, hinauf in die weihnachtliche Stille, dann hoch in den Himmel.
Plötzlich hallte es von Oben:
"Frohe Weihnacht' und Frieden auf Erden", dann folgte ein Schweif aus Lichterregen, als wenn Diamanten leuchten.
By Jackie Palmer Jr.
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monika-schneider · 7 years
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Das Groko-Special
Bätschi! Jetzt bekommt das Land so lange in die Fresse, bis es quietscht!
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WTF ist los im Land? Heute morgen meinte ein Kollege (gut situiert, sicherer Job, Narrenfreiheit im Unternehmen): “Juchu, wir haben eine neue Regierung!“ Hörte sich erst mal ironisch an. Aber dann kam noch hinterher „Aber dass die CSU dabei ist, finde ich richtig Scheiße.“ Und da dachte ich so: jetzt bekommt das Land genau das, was es verdient. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Ich habe noch nie eine Zeit erlebt, in der Politiker dermaßen weit weg waren vom Volk (ja: Volk!) wie in dieser elenden Zeit. Es juckt die Leute im Gegenzug aber auch nicht, wenn einer meint „Also ICH werde definitiv keiner Regierung unter Merkel angehören“ und dann, wenn der Erhalt des Futter- und Geltungssucht-Troges in die Nähe rückt, nicht schwankt (!) und sich schnellstens den prestigeträchtigsten Ministerposten sichert. Sehr weit noch unter dem Niveau von Leuten, die extra um 5 Uhr aufstehen, um im Hotel am Pool eine Liege zu reservieren. Charakter- und rücksichtslos, unberechenbar und offensichtlich auch sich selbst gnadenlos überschätzend. Genau der explosive Mix, um als Außenminister das Land bis auf die Knochen zu blamieren. Seine Leute sollten ihm jede Auslandsreise 2x buchen: einmal für den Besuch und ein zweites Mal zum Entschuldigen. Überhaupt muss man sich mal vorstellen, dass eine nahezu 15%-Partei fast die halbe Regierung stellt. Ein weltweiter Witz. Oh, wie sie jetzt in den Kommentarspalten von Focus oder Welt jammern: DAS hätten sie ja nicht gewählt, so wäre das nicht geplant gewesen. DOCH! Es war klar, sonnenklar. Wer nicht AfD wählt, wählt ein „Weiter - und noch schlimmer - so“. Was habt ihr denn gedacht? Dass die Leute vernünftig werden, Fehler einsehen, sie sogar zugeben und korrigieren? Lachhaft. Doch nicht DIESE Leute. Ob die AfD die Dinge besser macht? Man kann es schon annehmen. Denn die alte neue Alternative, und die bekommen wir jetzt, bedeutet: noch mehr Zuwanderung, noch mehr Schuldenhaftung bis in weitere Generationen, noch mehr Geld für die EU, noch mehr Verlust von Ordnung und Sicherheit - und Deutschland auf dem Weg zu einem Failed State. Oder um es mal mit Trumps Worten zu sagen: zu einem Drecksloch. Und die CDU hat quasi blank gezogen und nur für den Machterhalt das Land geopfert, in dem sie der SPD die Posten geschenkt hat. Unfassbar alles. Und was habe ich noch gelesen: die Högl eventuell als Justizministerin? Die lacht dann alle Probleme weg oder wie? Oder der sympathische Heiko wieder? Die Deutschen kommen aus dem Hamsterrad aber auch gar nicht mehr raus. Irgendwie komme ich mir gerade vor wie im Schlussverkauf, wo extra Billigware eingekauft wird -  oder im Teppichhandel mit dem ewigen „Alles muss raus“-Werbeplakat. Ist es vielleicht nur ein Karnevalsscherz und am Aschermittwoch ist alles vorbei? Aber die Krönung ist ja, dass Sozialisten künftig DAS Geld verwalten, DAS sie gar nicht erwirtschaftet haben. Das sie uns und unseren Kindern stehlen und das sie zielgerichtet in Kanäle leiten werden, die ihrer Gesinnung entsprechen. Nach uns die Sintflut. Von 87% gewollt. Wir haben das Zeitalter der Digitalisierung und schon in naher Zukunft werden 10% der Jobs wegfallen. Reine körperliche Arbeit wird auch nicht mehr geschaffen (was auch gut ist). Hilfsarbeiten alleine reichen nicht zum Leben und erst recht nicht für die 50%-Rente. Wovon werden z.B. die geschenkten Menschen hier lebenslang unterhalten? Von den Beiträgen der noch halbwegs auskömmlich Arbeitenden? Wo ist deren Schmerzgrenze? Bei 70% Abgaben? Oder 85%? Die SZ schreibt „ Für fast alle Bürger ist etwas dabei im Entwurf des Koalitionsvertrags.“ Als wenn es sich um einen Krabbelsack handelt. Nur blöd, wenn die Devise „Schrottwichteln“ heißt und man auch mal kräftig daneben greifen kann.
Ich muss mich erst mal sammeln und habe euch im Anschluss einige interessante Links beigefügt, die ich in den letzten 15 Minuten hier auf FB und sonst wo gefunden habe. Und wie immer treffen es die Medien aus dem Ausland ohne Betriebsblindheit haargenau auf den Kopf. Also: Kopf hoch Leute, auch wenn der Hals dreckig ist! ___________________________________
Die deutsche Lust am Niedergang Wer die Politik in Deutschland verfolgt, den überkommt Unbehagen. Wo bloss sind Tatkraft und Willensstärke hin? Die Deutschen scheinen sich selbst ein Bein nach dem anderen stellen zu wollen. Sie gefährden damit nicht nur ihren Wohlstand.
https://www.nzz.ch/meinung/die-deutsche-lust-am-niedergang-ld.1354598 ___________________________________
Mit dieser Koalitionsvereinbarung geht Deutschland vorwärts in die Vergangenheit Die deutsche Wirtschaft ist der große Verlierer der Koalitionsvereinbarung. „…Deutschland wäre eigentlich bereit für Neues, für einen Aufbruch, für Zukunftsoptimismus. Das wird es von der großen Koalition von Merkel, Schulz und Co. nicht erhalten.“
https://www.nzz.ch/meinung/vorwaerts-in-die-vergangenheit-ld.1354582 ___________________________________ 
Kabinett des Grauens – So soll Deutschlands neue Regierung aussehen Merkel hat sich eine vierte Amtszeit wohl regelrecht erkauft, indem sie sich auf Kosten Deutschlands die SPD über verlockende Ämter regelrecht eingekauft hat. Von den sechs wichtigsten Ministerien wird die CDU nur ein einziges behalten: das ungeliebte Verteidigungsministerium, an dem bisher fast alle scheiterten. Das Schlüsselressort des Inneren soll an die CSU gehen, während der SPD gleich vier der sechs Schlüsselressorts zugeteilt werden. 
https://juergenfritz.com/2018/02/07/kabinett-des-grauens/ ___________________________________    
CDU-LEUTE BALLEN DIE FAUST IN DER TASCHE: Merkel, Schulz und Seehofer präsentieren übermüdet einen müden GroKo-Vertrag Frau Merkel: "Aber ich will sagen, es hat sich gelohnt." Das stimmt für Frau Merkel persönlich. Für die Bürger nicht. Es sei denn indirekt dadurch, dass eine noch glattere Abwahl der GroKo bei den nächsten Wahlen wahrscheinlicher wird denn je.
https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/merkel-schulz-und-seehofer-praesentieren-uebermuedet-einen-mueden-groko-vertrag/ ___________________________________ 
Ein Dokument der Erschöpfung Es gibt Anfänge, denen wohnt gar nichts inne. Das nächtelange GroKo-Gewürge ist so einer. Das könnte daran liegen, dass es gar kein Anfang ist, sondern der dritte Neuaufguss. Es könnte aber auch damit zu tun haben, dass den Beteiligten das Gespür für die politische Wetterlage völlig abhanden gekommen ist. Und das gleich in vielfacher Hinsicht.
http://www.achgut.com/artikel/ein_dokument_der_erschoepfung ________________________________ 
GroKo? Nein, Minderheitsregierung Eigentlich wollte die SPD ja nicht wieder in eine Merkel-Regierung eintreten, und sie hätte weiß Gott gut daran getan, bei diesem Beschluss zu bleiben. Doch sie hat sich aus Angst vor einer Neuwahl an den Verhandlungstisch gesetzt, um Selbstmord aus Angst vor einem möglichen Tod zu begehen.
http://www.achgut.com/artikel/groko_nein_minderheitsregierung __________________________________ 
„KEINERLEI LUST UND ELAN“: Schon jetzt heftige Kritik an der Groko. „Die CDU ist sozusagen nur noch eine leere Hülle“, sagte Gauland.“
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/kleine-parteien-und-gewerkschaften-kritisieren-groko-15437030.html ___________________________________
Karlsruhe erklärt SPD-Basisentscheid für rechtens Das Bundesverfassungsgericht hat fünf Anträge gegen den geplanten Mitgliederentscheid der SPD zum Koalitionsvertrag mit der Union zurückgewiesen. Sie seien ohne Begründung nicht angenommen worden, sagte ein Sprecher am Mittwoch in Karlsruhe.
https://www.berliner-zeitung.de/politik/groko-newsblog-karlsruhe-erklaert-spd-basisentscheid-fuer-rechtens-29318838 _______________________________ 
Reaktionen auf GroKo-Einigung - Kevin Kühnert ist fassunglos Er twitterte: #NoGroko bedeutet nicht nur die Ablehnung eines Koalitionsvertrags (über den plötzlich niemand mehr spricht). #NoGroko bedeutet auch die Absage an den politischen Stil, der heute aufgeführt wird. #SPDerneuern #fassungslos
https://www.ksta.de/politik/reaktionen-auf-groko-einigung-kevin-kuehnert-ist-fassunglos-29630326  ___________________________________
Reaktionen auf GroKo-Einigung "Dieser Vertrag ist noch scheußlicher als erwartet" Beim Ringen um einen Koalitionsvertrag haben sich CDU, CSU und SPD nach zähen Verhandlungen offenbar geeinigt. Schnell gibt es erste Reaktionen. Viele Wirtschaftsvertreter zeigen sich bestürzt von dem Ergebnis.
http://www.wiwo.de/politik/deutschland/reaktionen-auf-groko-einigung-dieser-vertrag-ist-noch-scheusslicher-als-erwartet/20935920.html
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securitybyobscurity · 5 years
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Was ist das Darknet?
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Der Begriff Darknet wird häufig in Filmen oder anderen Medien aufgegriffen. Doch die Frage nach dem, was das Darknet ist, treibt viele um. Oft werden Kriminelle Aktivitäten mit dem Darknet, oder in Fachkreisen dem Tor Netzwerk, assoziiert. Für viele Menschen ist das geheimnisvolle Netz im Internet ein Mysterium. Die Technologie selbst ist neutral. Verschlüsselung ist ein gutes Werkzeug um die eigene Privatspähre zu schützen - außer jemand anderes verschlüsselt die eigene Festplatte - dann entstehen Probleme. Und genau so ist es mit dem Zugang zum Darknet bzw. dem Tor Browser.
Was ist das Darknet?
Damit wir das Darknet verstehen können, müssen wir zunächst einmal über das Internet sprechen. Das Internet wird häufig in drei verschiedene Teile eingeteilt: Deep Web: Beinhaltet alle nicht indexierten Seiten. Das bedeutet alles was durch herkömmliche Suchmaschinen nicht gefunden werden kann. Clear Web: Beinhaltet alle indexierten Seiten. Das Clear Web ist das, was Umgangssprachlich als das Internet bezeichnet wird. Alle Seiten die über Suchmaschinen gefunden werden können. Darknet: Das Darknet ist ein kleiner Teil aus dem Deep Web. Die Unterscheidung liegt darin, dass für Seiten aus dem Darknet eine spezielle Verschlüsselung notwendig ist um diese zu erreichen. Das bedeutet, dass das Darknet nicht über herkömmliche Browser (z.B. Chrome, Firefox, Safari) erreicht werden kann. Die einfachste Möglichkeit einen Zugang zu erhalten besteht durch den Tor Browser! Dieser ist vor einiger Zeit auch aktualisiert worden und hat dadurch eine neue Optik erhalten und zahlreiche Updates holen den datenschutzorientierten Browser ins aktuelle Jahr. Der Nutzer kann Teile der verschlüsselten Verbindung bzw. die Route einsehen.
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Ihr könnt im aktuellen Tor Browser nachschauen, über wie viele Punkte eure Verbindung zur Website aufgebaut wird. Das Tor-Netzwerk ist nicht per se illegal. Es funktioniert schlichtweg anders, als das Internet. Würde man es einfach erklären wollen, dann könnte man sagen: "Informationen werden nicht über Internet-Provider abgerufen, sondern direkt von anderen Computern. Der Kommunikationskanal ist verschlüsselt. Eine Zurückverfolgung ist nur mit sehr hohem Aufwand möglich. Im Gegensatz zu Internet-Provider bzw. Internet-Service-Providern werden die IP Adressen nicht protokolliert. Das Tor-Netzwerk wird nicht zentral reguliert." Anonymes surfen, keine zentrale Regelung. Jeder kann den Tor Browser verwenden. Für das normale Surfen, zum Abrufen von E-Mails und um den Status bei Facebook zu überprüfen.
Websites im Darknet sind nicht auszusprechen!
Der Browser hält als zusätzliche Funktion einen erhöhten Datenschutz und die Möglichkeit bereit, die sogenannten .onion Adressen aufzurufen. Diese sehen in der Regel sehr kryptisch aus. Viele große Anbieter, wie z.B. Facebook, haben mittlerweile auch eine .onion Adresse. Aber auch Anbieter, die großen Wert auf Datenschutz und Privatsphäre legen, belegen eine solche gewöhnungsbedürfte Adresse - und stellen damit einen Zugang vom Darknet aus bereit. Hier ein paar bekannte Adressen (Funktionieren NUR über den Tor Browser): Facebook - https://facebookcorewwwi.onion/ Protonmail - https://protonirockerxow.onion/ DuckDuckGo - http://3g2upl4pq6kufc4m.onion/ Der Aufbau zu den Websites dauert in der Regel etwas länger, da der Datenverkehr über andere Netzwerkteilnehmer (im Tor Netzwerk) übertragen wird. Jeder andere Browser, ohne Zugang zum Darknet, kann diese Internetadressen nicht auflösen. Bei diesen .onion Adressen liegt jedoch der Hase im Pfeffer. So könnt ihr z.B. so eure E-Mails von Protonmail nahezu anonym abrufen. Das ist besonders in Situationen interessant, in denen Verfolgung droht. Aber auch Menschen mit einem erhöhten Schutzbedarf fühlen sich mit dieser Art des Abrufs etwas wohler. Unter diesen .onion Websites werden aber auch die oft erwähnten Darknet Foren betrieben. Und hier sind wir wieder bei dem Punkt: Technologie als solches ist nicht schlecht - es kommt drauf an, was man daraus macht. Die Infrastruktur im Darknet ist anfällig für Angriffe - ein Angriff auf Freedom Hosting II zeigt es. Sobald man seine Website auch über das Tor-Netzwerk verfügbar machen will, läuft der Hase etwas anders als beim "normalen" Hosting. Freedom Hosting II ist für viele Interessierte dabei die erste Anlaufstelle. Der Angriff auf Freedom Hosting II brachte den Angreifern die Datenbank, in der die betriebenen, versteckten Services (Hidden-Services) aufgelistet sind. Die Websites wurden daraufhin durch einen Hinweis ersetzt, in dem die Angreifer eine Lösegeldzahlung in Höhe von 0,1 Bitcoins - sprich 100€ - fordern (Stand 2017). Dass es den Angreifern nicht um das Lösegeld geht, zeigt die Tatsache dass die Datenbank im Tor-Netzwerk hochgeladen worden ist. Neben der Datenbank konnten die Hacker weitere 75GB entwenden. Zahlreiche Einträge der Datenbank enthielten das Wort "Botnet". Es wird deshalb davon ausgegangen, dass der Angriff auf Freedom Hosting II auch Auswirkungen auf zahlreiche Botnetze hat. Die Hacker geben an dass ein Großteil der Websites mit Kindesmissbrauch im Zusammenhang stehen. Auch wenn dieser Motivationsgrund nachzuvollziehen ist - so lässt er sich nicht bestätigen. Besonderer Schutz für gefährdete Berufsgruppen & Menschen Durch die Verschlüsselung, die das Darknet vom Internet "trennt", können die Nutzer anonymer Surfen. Diese Anonymität ist für zwei unterschiedliche Gruppen von Menschen interessant: Menschen in Unterdrückungsregimen: In diese Gruppe gehören unter anderem Journalisten, politisch Unterdrückte oder Whistleblower. Diese Menschen können ihre eigene Meinung nicht veröffentlichen ohne Konsequenzen fürchten zu müssen. Daher hilft die Anonymität des Darknets diesen Menschen ihre Meinung oder andere Informationen zu veröffentlichen, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen. Eines der bekanntesten Beispiele ist Edward Snowden, der selber über solche Seiten kommuniziert hat. Menschen die die Anonymität missbrauchen: Diese Gruppe von Menschen ist die Gruppe, die häufig in den Medien mit dem Darknet verbunden wird. Es werden unter anderem illegale Dinge verkauft, wie z.B. Waffen, Gift oder Drogen. Neben den pyhsikalischen Dingen werden auch Viren oder Kinder-Pornografie angeboten. Damit die Käufer und Verkäufer nicht gefunden werden können, nutzen sie die Anonymität des Darknet. Das Verhältnis zwischen illegalen und legalen Inhalten im Darknet wurde 2016 von der britischen Sicherheitsfirma Intelliagg untersucht. In dieser Studie heißt es, dass 52% aller Seiten legal und 48% illegal sind. Diese Zahlen sind bereits ein paar Jahre alt, dennoch zeigt die Studie, dass das Darknet nicht so kriminell ist, wie häufig in den Medien behauptet wird. Andere Studien sprechen von nur 4% der Websites, die sich z.B. explizit mit Waffen beschäftigen.
Verschlüsselung im Darknet
Es gibt mehrere Browser die uns den Zugang zum Darknet ermöglichen. Der bekannteste ist der TOR-Browser (durchschnittlich ca. 2 Millionen Nutzer täglich). Doch wie schafft es TOR (The Onion Router) das der Nutzer komplett anonym Surfen kann? Die Technik die der Browser benutzt, nennt sich Onion-Routing. Vorstellen kann man sich dieses Prinzip wie eine Zwiebel. Es gibt viele verschiedenen Schichten und jede Schicht ist mit einem Vorgänger und einem Nachfolger verbunden. In dem Browser sieht es so aus, dass unsere Anfrage durch sehr viele Knoten-Punkte läuft, die jeweils nur den Vorgänger und den Nachfolger kennen. Dadurch das unsere Anfrage durch viele Knoten läuft und kein Knoten den gesamten Verlauf kennt, kann unsere Anfrage anonym durch das Darknet laufen.
Würde die Abschaltung des Darknet die Kriminalität im Netz beseitigen?
Neben gefährlichen Substanzen oder Dienstleistungen sind auch gefälschte Ausweise oder Kreditkartennummern auf der Verkaufsliste. Bezahlt wird oft durch Kryptowährungen, wie z.B. Bitcoin, da dieser Bezahlvorgang ebenfalls schwer auf die Person zurückzuführen ist. Betrachtet man die Angebote auf IT-Sicherheitsaspekte, wird es zunehmend interessanter. Es ist zu erkennen, dass immer mehr Schadsoftware angeboten wird. Neben Schadsoftware werden auch Cyberangriffe angeboten, wie beispielsweise ein D(D)oS-Angriff. Führt also die Sperrung des Darknets zur Beseitigung von Kriminellen Aktivitäten im Netz? Gewiss nicht. Schon immer wurden Absatzwege für Drogen und Waffen gefunden. Und die Abschaltung von Medien hat Kriminelle nicht davon abgehalten, neue Absatzwege zu entdecken.
Der Zugang zum Darknet gelingt am einfachsten mit dem Tor Browser
Da jede zweite Seite illegalen Inhalt zeigt, gelangt man grundsätzlich schnell auf so einer Seite. Das Klicken auf ein falschen Link kann Sie bereits zu so einer Seite führen. Dieser Tatsache sollte sich jeder bewusst sein. Grundsätzlich spricht jedoch auch für den Laien nichts gegen die Verwendung des Tor Browsers. Bei unseriösen .onion Adressen herrscht, gerade beim Download von Dateien, ein erhöhtes Risiko sich Schadsoftware wie z.B. Viren, Würmer und Trojaner einzufangen. Seit der neue Firefox veröffentlicht worden ist, sieht auch der Tor Browser modern aus. Die ESR Version (Extended Support Release) ist mittlerweile nachgezogen und schlägt mit der neuen Optik auf. Jetzt hat auch der Tor Browser, der auf Firefox aufbaut, aufgeholt. Die Plug-Ins „HTTPS Everywhere“ und „NoScript“ sind, wie bei den älteren Versionen, vorinstalliert. Grundsätzlich können wir empfehlen, sich mit der Technologie zu beschäftigen. Der Download vom Tor Browser ist kostenlos und ähnelt der Installation und Verwendung von Firefox sehr. Ebenfalls einen Blick wert sind die Tipps für mehr IT-Sicherheit von Edward Snowden. Weitere Informationen und Alternativen Ist man bald mit Riffle anonym im Netz und wird TOR ersetzen? Wird man sich in Zukunft mithilfe von Riffle anonym im Netz bewegen können? Schnell verrät man sich durch eine Unachtsamkeit im Internet oder Darknet - dann war es das mit der Anonymität. Das MIT in Boston und die École Polytechnique Fédérale de Lausanne in der Schweiz arbeiten deshalb seit geraumer Zeit daran, eine Alternative zum bekannten TOR Netzwerk zu entwickeln. Die auf Riffle getaufte Technik soll in Zukunft nicht nur schneller, sondern auch sicherer sein. Riffle funktioniert, damit es sicherer als das Tor Netzwerk sein kann, anders. Im Gegensatz zum Tor Browser werden nicht einzelne Anfragen eines jeden Nutzers an Server ausgeliefert und deren Antwort abgewartet, sondern die gestellten Anfragen der User werden gebündelt.
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Funktionsweise von Riffle Quelle: Extremetech.com Die Funktionsweise basiert auf dem eines Mixnet. Auch wenn man in der Lage ist den Netzwerkverkehr mitzuschneiden, lässt sich die Anonymität einzelner Nutzer nicht aushebeln. Etablierte Hash und Verschlüsselungsalgorithmen kommen zur Anwendung. Verseuchte Server waren und sind für das Tor Netzwerk nach wie vor ein Problem. Die Verschlüsselung kann dadurch unterbrochen werden. Beherrscht jemand große Teile des Tor Netzwerkes, dann lässt sich auch die Anonymität des Benutzer aushebeln. Riffle fordert von jedem Server, das anhängen eines Beweises, in Form z.B. von einem Hash, um zu garantieren, dass die Daten nicht verändert wurden. Kann der Server dieser Aufgabe nicht nachkommen, dann wird die Anfrage nicht weitergeleitet und der verseuchte Server entlarvt. Bisher ist Riffle ein Prototyp und weit davon entfernt eine fertige Software wie das Tor Bundle zu sein. Im Augenblick wird Riffle noch auf Sicherheitslücken untersucht. Einen Zeitpunkt, ab wann man mit Riffle rechnen kann, gaben die Entwickler nicht bekannt. Surft man bald mit Tor oder Riffle anonym im Netz? Auch wenn die beiden Technologien den selben Zweck verfolgen - nämlich Journalisten, Aktivisten und kritische Bürger zu schützen, denen für ihre Meinung oder Tätigkeit Verfolgung droht - so ergänzen sie sich auch. Riffle soll kein Tor 2.0 werden. Es soll lediglich eine weitere Möglichkeit sein, sich anonym im Netz zu bewegen. Denn "es ist wichtig, dass wir unterschiedliche Systeme haben." Lesen Sie den ganzen Artikel
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jotgeorgius · 7 years
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Mit links.
Seit langem gärt es in mir. Auseinandersetzungen, mit Personen, die naturgemäß sozialistisch erzogen wurden, stehen an der Tagesordnung. Das beschäftigt einen umso mehr, ist die betreffende Person in deiner eigenen Familie. Dazu sollte angemerkt werden, dass es zwar lauter wird, jedoch nicht handgreiflich. Interessant ist dann immer dass reflexartig, nur die Lautstärke des anderen festgestellt wird. Täter-Opfer-Umkehr. Auch Beleidigungen stehen an der Tagesordnung. Was mir besonders bitter dabei aufstößt, dass unzählig viele Themen immer und immer wieder durchgekaut wurden. Und bei zahlreichen Themen kommt es sogar regelmäßig zu Übereinstimmungen. In jedem neu stattfindenden Gespräch kann davon leider meistens keine Rede mehr sein. Man muss dem Gesprächspartner ja überzeugen oder gar vor etwas retten. Einen überzeugten Sozialisten, dem es in der DDR, zumindest gefühlt, besser ging, überzeugst du nicht mehr. Die DDR bildete einst den selbsternannten antifaschistischen Schutzwall. An sich begrüßenswert. Wenn du dich dieses Arguments auch heute noch bemächtigst, wird so getan, als müssten wir uns erneut nur gegen eine bevorstehende Nazi-Diktatur erwehren. Die Nazis standen jedoch nicht gerade für Meinungs-Pluralismus. Liberale und Konservative kritisieren heute jedoch, dass es immer weniger Pluralismus, vor allem in der Meinungs- und Willensbildung, zu geben scheint. Um uns vor Faschisten zu schützen, dürfen wir selber nicht zu Faschisten werden! Die Opposition in diesem Land bilden nicht ausschließlich Nazis! Skurrile Gestalten hast du in jeder Partei.
Apropos Überzeugung, ich muss nicht gerettet werden. Da ist keine dunkle Macht, die Besitz von mir ergreifen will. Ich will lediglich das geltendes Recht angewendet wird. Worauf der Westen stolz sein konnte, war seine Rechtsprechung. Sie zu unterminieren, um anderen irgendwelche Gefälligkeiten zu erweisen, ist nicht im Sinne von ihr und der von ihr getragenen Gesellschaft. Es wird halt nur stets von denen gemacht, die es können. Unabhängig von irgendwelchen geschichtlich verbrieften Abkommen und Vereinbarung der Siegermächte, wären bestimmte Themen doch niemals auch nur angesprochen worden, wenn unser Alltag mehr oder weniger schlecht seinen weiteren Verlauf genommen hätte. Mir ist dabei völlig bewusst, dass es hundert prozentige Sicherheit sowieso nie gegeben hätte.
Nun aber zum Kern meiner Kritik, die auch eine Aufarbeitung für mich sein soll. Ich habe immer gesagt, dass die Ur-Sozialisten und ihre Splittergruppen immer gewusst haben wer sie waren. Und sie wussten wo sie im Leben hinwollten. Ihre Ideologen, waren sehr intelligente Leute. Sie waren in meinem Ermessen keine Berufsoppositionellen. Sie klagten an und setzten öffentlichkeitswirksam, ganz ohne Internet, Zeichen gegen die herrschende Klasse. Sie lebten äußerst gefährlich, weil damalige Monarchien nicht so viel von solidarischen Arbeiterbewegungen hielten. Der sozialistische Ursprung ist übrigens im ehemaligen Zarenreich Russland zu suchen. Die herrschende Klasse hat bei den Aufständen damals wider Erwarten scharf zurückgeschossen.
Das heutige linke sowie stark gemäßigte sozialdemokratische Bestreben hat diesen Geist längst verloren. Was wir heute haben, ist eher Gleichmacherei, ganz im Sinne der französischen Revolution. Wer nicht mit uns ist, ist gegen uns. So sind die sogenannten linken Ideologen heute eher Berufsstudenten und Realitätsverweigerer. Sie fallen auch zunehmend dadurch auf, Leute kollektiv anzufeinden, die sich ihrer Wurzeln nicht länger schämen, und den gesellschaftlichen Verfall offensiv anprangern. Heute ist es Wertekanon geworden stets für alles zu sein. Das Leben im Jetzt und Hier ist wichtig, nicht das Vermächtnis. Auch liegt es in deren Ermessen alles vergangene niederzubrennen, damit sich niemand mehr über jemand anderen stellen kann. Welch löblicher Gedanke. Ein Heer von gut situierten Egoisten.
Nur leider interessiert das die entscheidenden Institutionen wenig. Für sie ist nur wichtig, dass der Rubel rollt. Viel zu hohe Steuern prangern die heutigen Linksideologen genauso wenig an, wie den mittlerweile fehlenden Anreiz überhaupt noch aufzustehen um einer geregelten Arbeit nachzugehen. Der Staat regelt schon unseren Alltag. Wir geben ihm das Geld, er gibt uns etwas Unterhaltung und Nahrung. Niemand käme auf die Idee den Staat zu hinterfragen. Es gibt noch aufrichtige Sozialisten, die den Staat zumindest anders ausrichten wollen. Doch dieser Wahnsinn von heute ist eine Beleidigung für jeden, der irgendwann mal eine Idee vom Leben hatte. Wer nicht mit der Revolution ist, ist gegen sie. Doch was eigentlich für eine Revolution, eine Wohlstandsrevolution? Eher nicht. Und überhaupt, warum sollte ein hier knapp über den Existenzminimum arbeitendes Individuum seine Steuer ohne Gegenleistung verteilen wollen? Warum sollte er sich hinter Menschen einreihen, die nichts anderes geleistet haben als indigen woanders zu sein? Er hat Recht wenn er sich darüber echauffiert. Mit jedem Stück Butter entrichten wir übrigens eine Steuer (Mehrwertsteuer).
Manch andere Bürgerbewegung, unabhängig von Kultur und Ort, hat uns in der Regel nicht nur die Waffen voraus, sondern vor allem eine Idee. Unabhängig wie ich dazu stehe, lassen sich offensichtlich immer wieder Menschenmassen mobilisieren und rekrutieren. Doch gemein haben deren Ideologen mit unseren, dass die entscheidenden Leute sich in der Regel nicht die Finger schmutzig machen. Sie lachen in ihren, auf Kissen gebetteten Logen, umgeben von leichtbekleideten Frauen darüber, während die Bevölkerung deren ideologischen Wahnsinn nacheifert. Die Waffe ist nie das Problem, den Abzug betätigt sie in der Regel nicht selber. Wofür du etwas machst ist entscheidend. Selbst wenn es noch so dumm anmutet. Unsere heutige Opposition trachtet übrigens nicht verkitscht nach Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, sie will lediglich zurück zur Bodenständigkeit. Die paramilitärischen Schlägertruppen sind zumeist wohstandsgekränkte Jugendliche und gescheiterte Sozialromantiker, die argwöhnisch auf die Visionen anderer blicken und von bestimmten öffentlichen Institutionen auch noch dafür begünstigt werden. La Terreur. Gleichheit ist kein Naturgesetz, wenn es zu Lasten von anderen geht. Sicher ist immer, dass die Last kaum Wohlhabende zu (er)tragen haben. Man muss immer Verantwortung für sein eigenes Handeln übernehmen. Und wenn die Eigenermächtigung dazu führt, dass es woanders staatliche oder zivile Gegenwehr gibt, dann zahlt das Individuum schlicht die Zeche für sein eigenermächtigtes Handeln. Das Individuum hat dann vielleicht, aus Sicht der anderen, einfach die falsche Entscheidung getroffen.
Es gibt einen ganz entscheidenden Punkt der der wirklichen staatlichen Opposition, ob parlamentarisch, oder zivilgesellschaftlich in die Hände spielt: die Fakten. Neo-Linke, fast religiösem Eifer verfallende, Humanisten, verweisen gerne auf die Untaten der eigenen Bevölkerung oder bemüßigen reaktionär verschiedene geschichtliche Ereignisse. Am lautesten sind dann immer jene, denen die staatliche Ordnung gegenwärtig Schutz gewährt. Zumeist intellektuelle, doch physisch benachteiligte. Vernachlässigt wird dabei gerne das menschenverachtende Vergehen, als sie selber eine staatliche Ordnung errichteten. Da war es ja stets nur für das Gute. Ansichtssache. Ich denke gesellschaftlich frei ist man nur wenn man von allem etwas einfließen lässt. Was jedoch niemals geopfert werden darf, die eigene Herkunft. Das Bewusstsein woher man kommt. Die heutigen Linken tun zumeist so, als hätten sie ihre Weltbilder aus sich heraus kreiert. Als wären sie der Anfang. In Wirklichkeit sind ihre Thesen jedoch auch einer, zu würdigenden, menschlichen Weiterentwicklung entsprungen. Ihre Thesen sind Weiterentwicklungen von Personengruppen, die einst vor ihnen da waren. Sie könnten heute nicht so reden wie sie es tun, wenn ihre Thesen nicht irgendwo einen Ursprung hätten.
Heute zeichnet die politische Linke zunehmend aus, dass sie sich der Diskussion verweigert, und direkt denunziert und verleumdet. Und diese Reaktion ist ein Spiegelbild in unserer Gesellschaft. Angst war schon immer ein schlechter Ratgeber. Fakten gehören benannt. Und wenn ein woanders indigenes Individuum unserer Gesellschaft Schaden zufügt, dann ist das ein Fakt. Es gab und gibt immer und überall Straftäter, die aus dem eigenen Land kommen, wäre dem nicht so, bräuchte man ja keine Gefängnisse und Polizisten, doch man kann doch dieses Argument nicht ins Feld führen, wenn das Individuum eigentlich garnicht hätte da sein müssen. Oder man bemüht sich des Übernatürlichen und nimmt an, das Opfer hatte ein besonders schlechtes Karma. Insofern wäre es so oder so durch eine andere Hand getötet wurden. Fände ich jedoch sehr bezeichnend, da die Opfer nicht selten sozial engagiert waren. Das heutige Weltverständnis sogenannter Linker beruht rein auf humanistischen Grundsätzen. Du wirst diese Thesen jedoch nicht aufrecht erhalten können, wenn du nicht weißt wo du herkommst und wo du hinwillst. Wenn es das neue Rechtsverständnis ist, über Dekaden erstrittenes Recht einfach außer Kraft zu setzen, wird am Ende alles außer Kraft gesetzt. Es folgt eine naturgemäße Zurückentwicklung, in der physische Kraft, die einzige Gesetzmäßigkeit ist.
Wenn man am gesellschaftlichen Klima der Neuzeit etwas positives finden will, dann in der Auseinandersetzung untereinander und mit sich selber. Die Gesellschaft als ganzes stellt endlich kritischere Fragen. Man hatte schon mitunter das Gefühl, als wären wir etwas träge und selbstgefällig geworden. Ironischerweise auf dem Rücken einer, dem Wachstum unterworfenen, Wirtschaft. Vielleicht hat die Wirtschaft auch die Bevölkerung zu wenig mitgenommen. Sie dachte mit der Steuerabgabe sei sie ihrer Verantwortung nachgekommen. Auch für die Wirtschaft gilt der Grundsatz des Ursprungs und der Ziele. Vielleicht begreift die Wirtschaft sich auch als Teil von etwas ganz anderem. Was ich eingangs bereits andeutete ist, dass viele Menschen heute mehr denn je Orientierung und Halt suchen. Sie sind dabei sogar bereit, ihre Sicherheit aufzugeben, um etwas neues zu etablieren woran sie glauben können. Wir haben uns in Europa gegenwärtig diverser Rechtsprinzipien unterworfen. Das ist der Leitfaden, dem wir gefolgt sind. Doch dann kam die Erosion. Die als neue Religion angepriesene Rechtsstaatlichkeit bekam erste Risse. Viele Widersprüche auch unter den Institutionen. Für die herrschende Klasse ist die Aufklärung aus der alten Welt ein Fluch. Wir werden zwar immer noch irgendwie feudal beherrscht, doch wissen mittlerweile sehr wohl, was gut oder schlecht für uns ist. Zumindest wenn wir ab und an etwas über den Horizont hinausschauen. Keiner weiß was die Zukunft bringt, doch die Konflikte zwischen den Menschen verlaufen, egal zu welcher Epoche, immer ziemlich gleichförmig ab. Heute hast du natürlich noch unzählige Brandbeschleuniger. Die Zukunft dieses Kontinents wird darin liegen, welche Orientierung er für die Gesellschaft schafft. Ich glaube mittlerweile, dass der zeitgenössische Europäer mehr als ein orientierungsloser Konsument ist, transferierbar von A nach B.
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2018 Pläne / Plans
Widerstand, Verbindungen, Rache
Politische Agitation scheint noch nicht so meine Stärke zu sein. Ich bin viel zu kompromißscheu. Die Meinungen und Gepflogenheiten anderer, mit denen ich mich verbünden sollte aus taktischen Gründen, sind mir viel zu oft so verhasst, daß ich beginne, sie anzupöbeln, zu beleidigen oder ihnen den Krieg zu erklären, weil sie mir und meiner Emanzipation im Weg zu stehen scheinen.
Gefühlt ist das der radikale Gegenpol zu dem ganzen mir ebenso verhassten LGBTIQyzabcdergahc Weichspüler gescheiße, das nur zum Mitfühlen mit Bullen, Ausbeutung durch Studenten und andere zu animieren scheint, die uns objektifizieren oder unsere Repression ausschlachten, ohne uns, unseren Kampf oder auch nur unsere Mitsprache zu unterstützen, usw.
Aber trotzdem. Für mich muss Politik aus dem Bauch rauskommen. Diplomatie ist sicher schön und gut, wenn man nur reich und mächtig werden will, aber wenn man es richtig machen will UND reich und mächtig werden will, so wie ich, braucht es eher Radikalität, Ehrlichkeit und Mut. Das sehe ich bei all diesen mir bekannten europäischen Trans-irgendwas Clownverbänden aber leider nicht, sondern nur Arschleckereien gegenüber bürgerlichen Parteien, Ärzten, Medien und Wissenschaftlern, die sich auf ihre Kosten bereichern und zu ihrem und unserem Leidwesen, faule Kompromisse, die zu Stillstand, Bullshit und dem Blockieren von Leuten führen, die wirklich was zu sagen hätten, die sich trauen, Ansprüche zu stellen.
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Darum agiere ich nicht in irgendwelchen “Trans” Verbänden. Abgesehen, daß mich das Wort “trans” anekelt, abfuckt und enttäuscht. Ich bin nicht trans. Ich habe mein Geschlecht nicht gewechselt. Ich glaube nicht, daß soetwas wie “cis”, “trans” und “inter” existiert und man das sauber voneinander trennen könnte oder sollte. Das sind m.E. hässliche, dumme Kategorien, die machen, daß die Unterdrückung erhalten bleibt und reproduziert und dadurch noch stabiler, stärker und krasser wird, mit jedem Mal, wo wir solche Worte gebrauchen.
Die meisten um mich herum verwenden aber weiterhin diese Vokabeln. Meine Reaktion: Ich distanziere mich von ihnen und schreie seit Jahren nach eigenen Kanälen, Symbolen und Medien. Die frei sind von “trans”, frei sind von Lügen über “falsche Körper”. Frei von selbstzerstörerischen Ansichten, die “die” uns einimplementieren wollen, damit wir uns für die an unseren Körpern rumschnippeln lassen, damit die behaupten können, wir wollten ja eh nur sowas werden wie die.
Aber nein, will ich nicht. Ich will raus aus “eurem” Scheißsystem. Ich scheiße auf eure Gesetze. Ich scheiße auf eure Medien. Ich scheiße auf eure Verfassung, die uns nicht schützt, sondern kaputtmacht und in der diese geheuchelten Menschenrechte für uns höchstens ein bisschen zutreffen. “Die” haben schon Tausenden bis Millionen von uns auf dem Gewissen, die Bullen haben uns früher eingesperrt und tun das immer noch, in Afrika, in Russland, Karibik, im Orient, sie prügeln uns zu Tode, vergewaltigen uns, treiben uns in den Selbstmord und das nur, weil sie uns für irgendwie homosexuell und damit gefährlich für ihre Scheiß Bilderbuchfamilienpropaganda und die anderen Lügen, auf denen ihre Systeme und Gesellschaftsentwürfe aufbauen, halten. Und, warum werden wir ihnen eigentlich nicht endlich mal wirklich gefährlich?
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Folgender Plan: Wir [am besten Frauen, die wissen, wie das ist, von klein auf in eine Männerrolle reingeprügelt oder zumindest gezwungen zu werden, d.h. Genitalismuserfahrene Frauen, egal ob sie sich jetzt Transfrauen (soviel Diplomatie scheint nötig zu sein am Ende), Two Spirit, Hijra, Katoey, Gurls oder wie wir, einfach Frauen, nennen] schließen uns zusammen, d.h. die Frauen, die es leid sind, die ähnliche Ansätze haben (am besten sollten sie auch genug von all diesen diskriminierenden Gesetzen und Gesellschaftsentwürfen haben ... wirklich genug, Konflikte und Machtkämpfe auch mit gängigen machtpolitischen Mitteln auszutragen bereit sein, d.h. militant oder zumindest bereit, mit militanten Frauen zusammenzuarbeiten und für diese einzustehen, die sich politisch interessieren und mehr wollen als nur “schnell durch die VÄ / zur GA kommen”, die sich nicht nur von der Gesellschaft herumscheuchen und zum Sexualobjekt und zur tabu aufgeladenen Lachnummer runterdegradieren lassen wollen), dann suchen wir uns mehr Frauen in anderen Städten, dann in anderen Ländern, die können wir übers Internet, über Kontakte zu Verbänden oder den verhassten Medien oder oder oder finden, wir spreaden Flyer, wir haten die Medien zurück oder connecten uns und geben uns gegenseitig Tips, wie man schnell reich, glücklich und erfolgreich wird, wir lachen, weinen und tanzen miteinander und dann ziehen wir irgendwann in die Welt, um noch mehr Frauen zu finden, Frauen, die wissen, wie man sich ein Gebiet zurückerobert, in dem man sich nicht mehr von Dreckszeitungen, Dreckspolizisten, Dreckspolitikern und Dreckswissenschaftlern und -predigern und -ämtern sagen lassen muss, was man zu sein hat, wie man den eigenen Körper zu nennen und zu behandeln hat und wie wir unsere Kinder und Freundinnen nennen und behandeln sollen.
Oder wir eignen uns das Wissen selbst an. Oder beides. Wir machen uns schlau. Was ist das eigentlich, Guerillataktik? Wer war Malcolm X? Warum lesen wir die Geschichten “über uns” aus der Vergangenheit, aber nie die aus dem Mund oder der Feder von welchen von uns und wollen wir das auch in Zukunft so weiter mit uns machen lassen? Wollen wir uns weiter von übergriffigen weißen Männern und Genitalismus predigenden Frauen in weißen Kitteln abhängig machen lassen und deren Meinung, was wir sind und mit diesem oder jenem Körper sein dürfen? Ich finde, nicht.
Was ich hier andeute, ist nicht mehr und nicht weniger als der Anspruch auf eine Aneignung eigener, komplett antigenitalistischer Räume und Territorien. Wo nirgendwo etwas von “Geburtsgeschlecht”, von “Transsexualität” oder von “biologischem Geschlecht” geschrieben steht oder propagiert wird, wo keiner dich betatscht oder zu deiner Sexualität befragt, damit du so heißen und sein darfst, wie du bist und es zu dir passt, wo kein Bulle dich nach dem Namen im Ausweis fragt und kein Arschloch im Radio über dich Witze macht, weil du in der Zeitung teilweise als Frau dargestellt wurdest. Wo wollt ihr sonst leben? Weiter im Ghetto von “denen”, um Wohlwollen und etwas Toleranz und Milde bettelnd? Nö, also ich nicht.
Es gibt bereits in manchen Teilen der Welt bewaffnete Banden und andere Gesetzlose Gruppen, die aus Frauen wie uns bestehen. Egal, wie politisch oder unpolitisch die im einzelnen sein mögen, wir könnten was von ihnen lernen. Ich will garnicht die dreckigen Hintergründe unterschlagen und wie jämmerlich der Versuch eigentlich ist, als sattgefressene, übervorteilte Post-OP-Europäerin dahinfahren zu wollen, um sich auszutauschen, aber ich bin offen für eure ideen und skizziere nur schonmal eine grobe gedankliche Richtung, in die es gehen könnte. G.L.O.S.S. z.B. hat mir Hoffnung gegeben in letzter Zeit.
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Trotzdem werd ich nichts überstürzen, mich nur schonmal vorsichtig umhören und -sehen in nächster Zeit. Wie gesagt, ich bin keine besonders gute politische Agitatorin. Meine Worte waren bisher verhältnismäßig uneffektiv, Politik ist meine Stärke nicht. Aber vielleicht eure? Dann macht was draus!! Es gibt bessere und spannendere Wege als das sich in Genderkategorien suhlen oder das um Mitsprache in irgendwelchen machttechnisch runtergepitchten Gender-, Femi- oder Menschenrechtgruppen betteln. Wisst ihr ungefähr, was ich meine?
P.S. Auf die Rache bin ich aus taktischen Gründen noch nicht eingegangen. Ich lerne eben doch dazu...
First translation (mostly machine, will be improved in 1-3 days): https://stopgenitalism.tumblr.com/post/169058893655/plans-for-2018
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conniesschreibblogg · 5 years
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Interview mit Dr. Rosemarie Benke-Bursian vom 2. Juli 2018
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Liebe Rosemarie,
vielen Dank, dass du uns heute ein wenig von dir und deinen Büchern erzählst und wir dich besser kennenlernen dürfen!   1) Du bist promovierte Biologin, Pressesprecherin der Mörderischen Schwestern, Wissenschaftsjournalistin, Beiratsmitglied in der „Deutschen Umweltstiftung“, Sachbuchautorin und noch vieles mehr, wozu ich dir einige Fragen stellen möchte. Ich stellte als erstes mir selbst die Fragen: Welche Frage stelle ich dir zuerst? Und Was beeindruckt mich am stärksten? Deine Vielfalt ist beeindruckend. Du hast einige Sach- bzw. Lehrbücher im Bereich Mathematik, Evolution, Kosmologie und moderner Physik veröffentlicht. Aber auch im Bereich Medizin und Wellness bist du tätig. Wie kam es dazu?
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Das war im Grunde ein zufälliges, ein glückliches Zusammentreffen verschiedener Ereignisse. Geschrieben habe ich ja schon immer gerne. Zu Hause lagen einige Geschichten in meiner „berühmten“ Schublade. Beruflich wurden mir gerne Texte zu Sachthemen, Pressemitteilungen, u.a.m. anvertraut. Als dann mein Sohn zur Welt kam, suchte ich nach einer Möglichkeit von zu Hause aus zu arbeiten. Dazu schien eine Arbeit mit Schreiben gerade prädestiniert zu sein, doch wollte ich natürlich keine Briefe abtippen oder ähnliche Büroarbeiten.  Die erste Möglichkeit dazu ergab sich relativ bald durch meine beruflichen Kontakte: Ich konnte für eine medizinische Fachzeitschrift zu wichtigen Publikationen Zusammenfassungen auf deutsch verfassen. Einige Zeit später fielen mir wie durch eine glückliche Fügung zwei passende Anzeigen in die Hände. Bei der ersten suchte ein Verlag Sachbuchautoren für eine neue Leporello-Ratgeberreihe, die so ziemlich alle Themen umfassen sollte, bei der zweiten suchte  eine Agentur Autoren für Sach- und Lehrbücher. Meine Bewerbungen führten schnell zum Erfolg, für den Verlag schrieb ich vier Leporello-Ratgeber (einen zur Haltung von Meerschweinchen) -  bei der Agentur wurde ich in die Kartei aufgenommen und schon bald flatterte mir auch von denen der erste Auftrag zu: Ein Kapitel über Trigonometrie in einem Mathebuch für die 10. Klasse. Meine erste richtige Buchveröffentlichung ist also ein Mathebuch. Weitere Aufträge von der Agentur folgten und so entstanden die Bücher zu Evolution, Physik und Kosmologie sowie ein Hunde-Ernährungsratgeber. In dieser Zeit begann ich auch mit den Netzwerken, fand neue Kontakte und weitere Aufträge: Artikel, Broschüren, Infomaterial für Fortbildungen, Redaktion von Sach- und Fachbüchern u.a.m. Diese Sachbücher und Artikel zu schreiben macht mir nicht nur Spaß - sie erhalten mir meine Verbindung zu meinem erlernten Beruf als Diplom-Biologin -  sie bringen auch Abwechslung und tragen außerdem einen wesentlichen Teil zu meinem Lebensunterhalt bei. 2) Aber du schreibst nicht nur Fach- und Sach- oder Lehrbücher, sondern bist auch noch in weiteren Genres fleißig mit dabei. Liebe Rosemarie, du hast eine kriminelle Ader und gehörst du den „Mörderischen Schwestern“. Man kann „Ladies Crime Night“ buchen und besuchen. Möchtest du uns ein wenig über die Schwestern und das Event erzählen? Wie darf ich mir das vorstellen? Seit wann bist du bei den Schwestern?
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Die Mörderischen Schwerstern sind mit mehr als 500 Mitgliedern europaweit der größte Verein deutschsprachiger Krimiautorinnen. Sie teilen sich bundesweit sowie in der Schweiz und in Österreich in regionale Gruppen mit mehr oder weniger regelmäßigen Treffen auf. Dieser Verein dient der Förderung krimischreibender Frauen aus dem deutschsprachigen Gebiet und ist inzwischen als gemeinnützig anerkannt. Gefördert wird über Mentoring, Stipendium, Information, Fortbildung und vieles mehr. Ich bin 2013 zu den Mörderischen Schwestern gestoßen, eine befreundete Autorin hat mich zu einem Regionaltreffen mitgenommen. Und ich war gleich so überzeugt von den Mitgliedern, deren Tun und Engagement, dass ich direkt eingetreten bin. Die Ladies Crime Night ist ein besonderes Lesungsevent - die Lesung mit dem Schuss -  das die Mörderischen Schwestern erdacht haben. Dabei lesen immer mehrere Schwestern, manchmal sogar, zehn oder zwölf genau sechs Minuten, denn dann holt ein „Schuss“ sie von der Bühne. Die Autorinnen und die Bühne tragen schwarz-rote „Schwesterntracht“, wobei die Autorinnen diese zwanglos selbst zusammenstellen, für die Bühne bringen die Schwestern die Deko jeweils mit. Ebenso den „Schuss“. Allein durch diesen Ablauf entsteht eine ganz besondere Lesungsatmosphäre, die häufig durch Musik und kulinarische Schmankerl weiter aufgewertet wird und der Zuhörer hat Gelegenheit an einem Abend mehrere Krimiautorinnen kennenzulernen und auch deren Bücher zu erwerben. 3) Warum gefällt dir das Genre Krimi und Thriller?.
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Eine Antwort ist: Ich liebe spannende Geschichten, solche, die Nervenkitzel bereiten, bei denen man mitfiebern kann. Dazu gehören natürlich vor allem Krimis. Ich mag aber auch das Rätselhafte, das zum Mitdenken einlädt und das lässt sich in Krimis ebenfalls gut umsetzen. In Krimis können außerdem soziale, politische und gesellschaftskritische Aspekte auf spannende aber dadurch auch auf besonders eindringliche Form in den Fokus gerückt werden. Genau dieser Punkt hat einst den Schwedenkrimis ihren Boom beschert und längst ist auch in Deutschland der Krimi das Genre, in dem in hohem Maße Gesellschaftskritik geübt wird. Der Krimi ist weiterhin geradezu prädestiniert dafür, sich mit der Psyche, der Motivation und den Handlungen von verschiedenen Menschen auseinanderzusetzen. Warum wird ein Mensch zum Verbrecher, was hat ihn böse werden lassen, wann kam dieser Punkt, an dem es keine Zurück für ihn mehr gab? Der Krimi beschäftigt sich mit den tiefen Emotionen, Sehnsüchten und  und auch Abgründen der menschlichen Seele, sucht nach Erklärungen, Antworten und nicht zuletzt nach Lösungen für ein friedliches Zusammenleben, für ein gutes soziales Miteinander, für eine bessere Gesellschaft. Themen, die unseren Alltag bestimmen. Und nicht zuletzt freut es mich, wenn ich auf unterhaltsame Art Neues erfahre oder etwas dazu lernen kann und auch das ist in Krimis möglich, da sie in den unterschiedlichen Milieus, Berufsfeldern, Kulturen und Regionen spielen und dabei eine Vielfalt an Themen aufgreifen können.  Lauter viele Möglichkeiten, einen Krimi zu einer unterhaltsamen, spannenden und tiefschichtigen Lektüre  zu machen. 4) Wenn man deine rosemarie-benke-bursian.de besucht, findet man Vorträge, wie „Todesfälle, die wie Morde aussehen“ oder Artikel, wie „Forensische Entomologie“ oder Rechtsmedizin, Artikel, die du in der leider nicht mehr aufgelegten „TextArt“ veröffentlicht hast. Viele dieser Beiträge helfen Schreibneulingen, wie mir weiter. Und damit komme ich zu meinem nächsten Punkt: Du leitest eine Schreibwerkstatt. Dabei arbeitest du nicht nur mit Kindern oder Jugendlichen sondern auch mit Erwachsenen. Und wer, so wie du gerne in der Natur und sportlich ist, kann mit dir Wandern und Schreiben oder einen Schreibspaziergang durch deine Heimatstadt Tutzing machen. Du vermittelst Dein Wissen gerne weiter. Was gibt dir das? Sein Wissen und Können weiterzugeben ist, glaube ich, eine tief verwurzelte Eigenschaft, die nicht nur die mehr oder weniger Menschen antreibt, sondern auch im Tierreich weit verbreitet ist.  Ganz persönlich gehöre ich sicher zu denen, die es mehr antreibt. Weil ich mich gerne über das austausche, was mich selbst interessiert – und weitergeben ist ja auch immer mit Austausch verbunden – und je tiefer ich selbst in ein Thema eingedrungen bin, um so mehr reizt es mich, das nicht einfach alles nur für mich zu behalten. Daher macht es mir auch großen Spaß all diese Sachbücher zu schreiben. Und selbst wenn ich die größere Erfahrung habe, die größeren Kenntnisse besitze, lerne ich immer noch dazu. Bei den Büchern, aber auch im Gespräch mit anderen durch die Recherche, den Anspruch, mich verständlich auszudrücken, durch Rückfragen und durch andere Meinungen, Ansichten, Erfahrungen. Es ist bereichernd und zu sehen, dass andere etwas von mir gelernt haben, gerade bei den Kindern deren Fortschritte und ihre Freude darüber zu sehen, ist einfach beglückend. Der intensive Kontakt mit Kindern ist zudem ausgesprochen hilfreich für das Schreiben von Kindergeschichten. Schließlich habe ich selbst schon so viel Hilfe erfahren, dass ich auch deshalb gerne etwas zurückgebe, an die, die jetzt meine Hilfe gebrauchen können. 5) In den letzten Tagen durfte ich „15 Tage“, ein Buch, das in der Schreibwerkstatt, in Zusammenarbeit  mit Jonas Höbenreich und Veronika Otto entstand, rezensieren. Die Charaktere sind sehr ausgefeilt und authentisch entworfen, oder besser: Der Leser hat das Gefühl, die Figuren zu kennen. Wie seid ihr beim Schreiben vorgegangen? Habt ihr vor dem eigentlichen Schreiben, den Roman durch bzw. habt ihr zuerst geplottet oder nach Gefühl geschrieben? In dem Fall sind wir tatsächlich etwas schreibwerkstattmäßig vorgegangen und zwar hatte ich Kärtchen mit Figuren vorbereitet und eines zum Plot. Dann haben wir alle Teilnehmer – ursprünglich waren dabei vier Jugendliche beteiligt - ein Kärtchen gezogen und jeder für sich dann in groben Zügen den Charakter und den Plot entworfen. Allerdings für einen Kurzkrimi, der es mal werden sollte. Als der Krimi immer länger wurde, haben wir uns sowohl die Figuren als auch den Plot noch mal vorgenommen, denn nun galt es allem noch mehr Fleisch zu geben und dabei wurden auch viele ursprüngliche Ideen wieder verworfen und wir mussten das bereits Geschriebene dadurch dann noch einige Male anpassen bzw. umschreiben. Da es in diesem Fall ja auch darum ging, die Jugendlichen in den Prozess mit einzubinden, war ein einfaches Schreiben nach Gefühl natürlich kaum möglich. Dennoch sind sie im Laufe des Romans immer „lebendiger“ geworden, dass ich mich beim „Vorschreiben“ doch von ihnen / meinem Bauchgefühl haben lenken lassen können. 6) Behältst du diese Vorgehensweise auch, wenn du alleine schreibst? Das kommt ganz darauf an, was ich gerade schreibe, und wie sehr sich die Idee schon im Kopf strukturiert hat. In der Regel skizziere ich für mich einen groben Ablauf. Bei längeren Geschichten skizziere ich aber separat auch die Figuren. Dabei bleibt eigentlich immer noch eine ganze Menge offen, was sich dann beim Schreiben erst richtig entwickelt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mein Bauch da eine sehr gute Übersicht hat, manchmal besser als mein Kopf. So ist es schon einige Male vorgekommen, dass ich in der Mitte oder gegen Ende einer Geschichte an eine Stelle kam, die nur dadurch sinnvoll weiter geschrieben werden konnte, weil ich zuvor etwas beschrieben oder erwähnt hatte, was dort nicht essentiell erschien, mich nun aber rettete oder zu einer Wendung beitrug, die ich sonst nicht hätte herleiten können. Dennoch plane ich immer wieder auch. Sei es, dass ich zu einem vorgegeben Thema eine gute Idee / einen guten Plot brauche, sei es, dass ich in einer Geschichte hänge  oder sei es, dass ich das Gefühl habe, irgendetwas ist unrund. Dann setzte ich mich hin und gehe ganz methodisch vor.   7) Du bist auch mit Leidenschaft Kinderbuchautorin. Worin unterscheidet sich das „Kinderbuch-Schreiben“ vom Schreiben für Erwachsene?
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Von Maxim Gorki stammt der geniale Satz: „Für Kinder sollte man schreiben wie für Erwachsene -  nur besser.“ Genial ist der Satz, weil er genau auf den Punkt bringt, was den Unterschied ausmacht. So wenig wie man Kinder einfach wie unfertige Erwachsene behandeln darf, so wenig darf man für Kinder die Geschichten einfach nur ein bisschen simpler und anspruchsloser schreiben. Kinder haben ihre eigene Sprache, ihr eigenes Verständnis und das ändert sich von Altersgruppe zu Altersgruppe. Ich muss Kinder dort abholen, wo sie stehen, sie ernst nehmen in all ihren Ängsten, Bedürfnissen und Ansichten ohne belehrend bzw. von oben herab zu schreiben. Sonst erreiche ich sie gar nicht erst. Kinder sind da gnadenloser als Erwachsene. Wenn ihnen ein Buch nicht gefällt, dann lesen sie es nicht, schmeißen es in die Ecke und sagen das auch mal lauthals in einer Lesung. Lesungen vor Kindern öffnen die Augen, denn sie täuschen kein Interesse vor, sondern werden unruhig, spielen mit dem Handy, gähnen den Autor an oder unterhalten sich untereinander, wenn ein Buch langweilig ist. Sie lachen nicht, wenn sie es nicht witzig finden, bleiben ungerührt, wenn der spannende Teil sie nicht mitreißt und sie führen auch keine Höflichkeitsgespräche, sondern stürmen mit neu erwachter Lebendigkeit aus dem Raum, wenn Buch und Autor nicht überzeugt haben. Andererseits nehmen Bücher, welche die Kinder begeistern, auch immer Einfluss auf deren Denken, Wissen, Wertevorstellungen und Handeln. Damit kommt Kinderbuchautoren eine große Verantwortung zu, denn was Kinder aus Bücher mitnehmen bestimmt immer auch ein bisschen mit, wie sie unsere Zukunft gestalten. Wer für Kinder schreibt muss außerdem humorvoll schreiben. Humorlose Kinderbücher werden nicht angenommen. Und Humor bedeutet gerade nicht, billige Witze einfließen zu lassen. Spannend zu schreiben kann man handwerklich lernen, humorvoll zu schreiben ist dagegen nur bedingt erlernbar. Das hat viel mit Spontanität und Lebensfreude zu tun kurzum mit der inneren Haltung des Autors zu tun. Er muss die mögliche humorvolle Komponente spüren bzw. erahnen nicht einfach ausdenken. Eine ganz andere Hürde, die sich Kinderbuchautoren stellt, ist, dass der Autor, bevor ein Kind das Buch überhaupt in die Hand bekommt, nicht nur den Verlag überzeugen muss, sondern auch noch die Eltern, Großeltern, Tanten und andere Erwachsene mehr. Wobei deren Geschmack und Erwartung an ein Buch nicht automatisch der gleiche ist, wie der der Kinder. 8) Der aufmerksame Leser findet dich auch unter Literatur Radio Bayern und kann Lesungen deiner kriminellen Werke genießen!  Wie kam es dazu?
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Das ist einer der vielen wertvollen Kontakte, die über Umwege entstanden sind. Über das Schreiben und weil ich nach Autorenkontakten gesucht habe, habe ich unter anderem auch zum jährlichen Autorentreffen in Nürnberg gefunden, bin dort regelmäßig hin und habe dadurch einige sehr enge Kontakte zu Autorenkollegen geknüpft. Eine Kollegin hatte damit geliebäugelt, den bereits erwähnten „Mörderischen Schwestern“ beizutreten und weil dieser Verein auch mich interessierte, beschlossen wir zusammen zu einem der nächsten Treffen zu gehen. Ich wurde Mitglied und zwei Jahre später Pressesprecherin. Kurz darauf wurde bei einem Regionaltreffen das Literatur Radio Bayern vorgestellt und eine möglich Zusammenarbeit stand im Raum. Als Pressesprecherin übernahm ich dann die weiteren Gespräche und die Planung, und lernte so Uwe Kullnick, dem Betreiber des Radios kennen, mit dem ich noch heute in Kontakt stehe. Eine meiner besten Entscheidungen im Laufe meines Schreibprozesses war, nicht (mehr) allein im stillen Kämmerlein vor mich hin zu schreiben, sondern mich mit anderen AutorenkollegInnen und anderen Interessenten aus der Buchbranche und Literatur zu verbinden. Nicht nur über die Netzwerke, sondern ganz persönlich vor Ort bei Treffen, Seminaren, Buchmessen und Co. So erhält man wertvolle Tipps, Kontakte und Unterstützung, manchmal auch aus einer Ecke, aus der man das gar nicht vermutet hätte. 9) Bei meiner Recherche zu deiner Person, las ich, dass du für ein Pharmaunternehmen als Produktmanagerin tätig warst. Kannst du deine Erfahrungen aus dem PR-Bereich für dein aktuelles Betätigungsfeld übernehmen? Auf jeden Fall. Schon, dass sich meine Einstellung zum Thema Marketing und Werbung als notwendiges aber auch spannendes Mittel, um sich sichtbar zu machen, geändert hat, ist  eine große Hilfe. Denn wer mit Scheu an die Vermarktung seines Buches daran geht, wird wenig Erfolg haben. Wer andere von sich überzeugen möchte, muss erst einmal selbst von sich überzeugt sein. Was nicht heißt, dass man marktschreierisch auftreten muss. Das ist auf dem Hamburger Fischmarkt unterhaltsam, darüber hinaus wird es schnell lästig. In der Pharmabranche habe ich viele Strategien kennengelernt, wobei für mich immer im Vordergrund stand, durch Argumente und Inhalte zu überzeugen, nicht zu überreden. Diese Gratwanderung, vor allem die eigene Zielgruppe auf sich aufmerksam zu machen, ohne Hinz und Kunz zu belästigen, ist die hohe Kunst des Marketing und das kann auch Spaß machen. Aber eigentlich ist es auch ein Fulltimejob, der keine Zeit zum Schreiben lässt. Und so muss man vor allem auch diese Abstriche aushalten, die man machen muss, um sich nicht zu verzetteln. Doch als Autor in Kleinverlagen kommt man genauso wenig darum herum, sich selbst zu engagieren, wie als Selfpublisher. Zum Glück macht es mir grundsätzlich Spaß. Und auch das verdanke ich meiner Zeit in der Pharmabranche. 10) Möchtest du uns von deinem nächsten also aktuellem Projekt erzählen? Woran schreibst du? Würde ich, wenn ich mir darüber im Klaren wäre, was genau das nächste Projekt ist. Zum einen sitze ich derzeit an einem Kunstbuch, das ich noch nicht fertig gestaltet habe, da der Verlag den ich hatte, sich davon zurückgezogen hat. Damit war erst einmal die Luft raus, doch da es fast fertig ist, möchte ich es jetzt doch fertig stellen und suche daher jetzt wieder intensiver nach einem neuen Verlag und dann ist es noch mal ein ganzes Stück Arbeit. Neben meinem Krimi ist gerade auch ein Kinderbuch von mir als Neuauflage erschienen, weshalb ich gerade eigentlich zwei Marketing-Fulltimejobs habe, weshalb ich auch noch zögere, schon mit einem neuen Buch zu beginnen. Zumal ein weiteres Kinderbuch eigentlich „nur“ noch einmal überarbeitet werden müsste, um dann ebenfalls als Neuauflage an den Start zu gehen. Dennoch werde ich gerade unruhig und muss wohl doch wieder anfangen zu schreiben und habe mir da auch bereits zwei Projekte hingelegt, die ich schon mal grob geplottet hatte. Das eine ist ein neuer Kriminalroman, das andere ein Kinderkrimi. Die Entscheidung muss ich noch fällen, sitze aber schon in den Startlöchern, um beide grob zu skizzieren. Und dann mal sehen, wo es schneller funzt.   11) Hast du ein schreibendes Vorbild? Da ich ja in den verschiedenen Genres schreibe, bietet sich ein einziges Vorbild gar nicht erst wirklich an. Aber selbst auf das Genre bezogen, lasse mich eher von ganz vielen Autoren inspirieren, weil es immer nur Teile sind, die ich als Anregung für mich verwerte. Das kann das Thema sein, aber auch eine bestimmte Szene oder besondere Formulierungen und das wechselt auch, ständig. Ich könnte viele Autoren nennen, die mir auf meinem Weg zum Autorendasein imponiert haben. Vor allem diverse Klassiker wie Hermann Hesse, Antoine de Saint-Exupery u.a.m. Aber meist ist es eben nicht das gesamte Werk der jeweiligen Autoren, sondern nur ein Buch, oder sehr wenige, die mich faszinieren und für eine Weile vielleicht auch mein Schreiben beeinflussen. Doch grundsätzlich möchte ich vor allem nicht wie jemand anderes schreiben, sondern nur wie ich. In meinem eigenen Stil. 12) Was liest du selbst gerne? Sachbücher und Zeitschriften vor allem aus dem naturwissenschaftlichen Bereich aber auch gerne über Schreibthemen und gesellschaftlich aktuelle Themen. Dazu natürlich Krimis, aber auch Kinderbücher, Fantasy, Gesellschaftsromane, historische Romane und auch mal einen heiteren Unterhaltungsroman, vor allem, wenn er mir empfohlen wurde.   13) Findest du, dass Schriftsteller einen gesellschaftlichen Auftrag haben, wenn ja, welche Botschaft möchtest du weitergeben?
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Eine gute Frage. Gesellschaftlicher Auftrag und Botschaft hört sich sehr ehrenhaft und anspruchsvoll an und ist sicherlich eine Komponente, die beim Schreiben von Büchern eine Rolle spielt. Andererseits glaube ich, dass Bücher durchaus der Unterhaltung dienen sollten und ganz zweckfrei geschrieben werden können. Bücher, die uns einfach nur zum Lachen bringen, für einen Moment die Welt und alle Mühen des Alltags vergessen lassen. Aber vielleicht ist ja auch das ein gesellschaftlicher Auftrag, denn mit solchen Büchern kann der Leser auftanken, sich entspannen und damit wieder fit für den Alltagsstress machen. Darüber hinaus bleibt es glaube ich gar nicht aus, dass auch in Unterhaltungsgeschichten die Werte und Botschaften durchschimmern, die im Autor selbst stecken und je tiefschürfender ein Roman ist, um so mehr werden solche Werte auch sichtbar: Wird Gewalt als Mittel der Wahl akzeptiert? Wird der Behinderte Wird das Auslachen eines behinderten Jungen in der Geschichte akzeptiert? Usw. usf. Hier haben insbesondere Kinderbuchautoren einen Auftrag, wie ich meine. Aber eben nicht erkennbar und mit dem erhobenen Zeigefinger, sondern im Rahmen einer Geschichte, in der dies ganz natürlich erscheint. Werte und Botschaften können auch Krimis vermitteln. Und ich würde gerade auch Krimiautoren gerne den Auftrag geben, verantwortungsbewusst mit ihrem Thema umzugehen. Ich denke, es ist ein schlechter Einfluss, wenn in Krimis, Kripobeamte sich gewaltbereit zeigen, um einen (vermeintlichen) Täter einzuschüchtern, an Beweise zu kommen und Beweise auf illegalen Wegen beschaffen. Sicher kann das in einem Satire-Humor-Krimi, der deutlich sichtbar mit Übertreibungen arbeitet, auch mal witzig sein. Doch derzeit habe ich den Eindruck, dass diese Sorte Ermittler zum Prototypen im Krimigenre aufgestiegen sind und damit auf mehr oder weniger subtile Art, Gewalt und illegales Handeln gesellschaftsfähig machen. Man muss nur auf der vermeintlich guten Seite stehen, dann darf man alles. Und wer permanent solche Botschaften über Bücher und Geschichten verbreitet, befeuert solches Tun im Alltag. Und ja, was die potentiell negativen Auswirkungen anbelangt, meine ich, haben Autoren eine Verantwortung und damit vielleicht auch einen gesellschaftlichen Auftrag. 14) Du bist äußerst fleißig und aktiv. Aber das ist noch nicht alles! Dazu kommt: Du schreibst, lektorierst, redigierst und rezensierst Bücher. GhostWriting. Du bist Beiratsmitglied bei der Deutschen Umweltstiftung. Betreust Deinen Garten und gibst dazu auch Tips! In deiner Vita kann man lesen, dass du bei der Deutschen Krebsforschung promoviert hast. Du schreibst Ratgeber im Wellness, Gesundheit und medizinischen Bereich. Respekt! Wie bekommst du das Alles unter einen Hut? Du hast mein Tischtennis vergessen, das mich nicht nur als Spielerin vereinnahmt, sondern auch als Jugendtrainerin und Abteilungsleiterin beansprucht. Und ich sage mal, es ist nicht zuletzt mein Sport, der mir richtig viel Energie gibt, alles andere unter einen Hut zu bringen. Der Garten ist ebenfalls eine Quelle der Freude und Inspiration. Bei der Gartenarbeit ist mir schon so manche gute Idee gekommen. Wobei es mir auch gar nicht immer gelingt, alles unter einen Hut zu bringen. Da gibt es immer wieder Tage, wo ich delegieren und Abstriche machen muss. Termine verschieben, den Garten überwuchern lassen oder auch mal etwas absagen muss. Aber in Wahrheit ist es ja so, dass diese vielen Aufgaben eher selten alle auf einmal auf der Matte stehen. Ich lektoriere oder redigiere, wenn ich gerade Luft habe und nicht schreibe bzw. keinen Termindruck beim Schreiben habe. Und eine Ghostwriting-Aufgabe ist eine Schreibaufgabe, die ich wie jede andere behandle, wobei ich z.B. Sachbücher / Artikel gut neben einer Geschichte schreiben kann. Doch da Gute daran ist, dass sich die diversen Aufgaben gegenseitig bereichern. Für mich gilt das jedenfalls, sonst würde ich wohl auch das eine oder andere schon aufgegeben haben. Sicher hat es mich daran gehindert, mich als die Krimiautorin, die Kinderbuchautorin oder die Spezialistin für Evolution zu etablieren und wird vielleicht auch nicht passieren. Aber es gehört zu meinem Werdegang bzw. zu mir, dass ich all diese Aufgaben liebe und keine missen möchte. Dass ich mein Leben als spannend empfinde, mir meine Arbeit nach wie vor Freude macht und ich mich nicht in irgendeiner (Schreib-)Routine verliere. 15) Das waren meine Fragen. Möchtest Du noch einige Worte an deine Leserschaft richten? Jetzt habe ich so viel erzählt, dass ich jedem Danke sage, der bis hierher gelesen hat. Es freut mich, wenn ich euch mit meinen Antworten unterhalten und vielleicht auch zum Nachdenken bringen konnte oder wenn andere sich sogar davon inspirieren lassen. Und natürlich freue ich mich ganz besonders, wenn ich euch neugierig auf meine Bücher machen konnte, so dass ihr jetzt das eine oder andere lesen wollt. Und wer noch mehr über mich erfahren möchte oder fragen an mich hat, über meine Webseite kann jeder mit mir Kontakt aufnehmen, ich beantworte alles außer Spam.   Vielen Dank liebe Rosemarie, für deine Bereitschaft Connies Schreibblogg, einige Fragen zu beantworten.  Und ich danke dir, liebe Connie für deine auch für mich spannenden Fragen!   Rezension von 15 Tage https://schreibblogg.de/interviews/   Connies Schreibblogg – Der Bücherblog Autoreninterviews share  Read the full article
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politik-starnberg · 5 years
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Bürgerbegehren obsolet, Schorn macht Fortschritte, (m)eine 1. offizielle Rüge und weitere Entscheidungen ...
(M)ein Protokoll der Stadtratssitzung vom 10.10.2019:
Wird es einen "zweiten" Wahlkampf im Herbst geben? Sozusagen zum "Warm laufen"?
17.50 Uhr - also einen "Run" auf die Sitzplätze gibt es nicht. Obwohl doch gestern die BI Mitgliederversammlung war ... wir wissen ja nicht, was im nicht öffentlichen Teil gesprochen wurde. Zum öffentlichen Teil wird es noch einen Kurzbericht aus "zweiter Hand" geben.
17:57 Uhr - jetzt ist der Saal doch voll. Ich denke, alles Richtungen sind vertreten. Die Menge an Zuhörerinnen und Zuhörern merkt kann frau/man sofort am allgemeinen Geräuschpegel.
18:03 Uhr - Die Sitzung wird eröffnet.
Ö 1 Eröffnung der Sitzung  
Alle werden begrüßt. Es wird kurz der Opfer von Halle gedacht. Es wurde form- und fristgerecht geladen.
Herr Frey (CSU): Er möchte den TOP 7 nach dem TOP 8 beraten.
Antrag:
Angenommen gegen 2 Stimmen
Ö 2 Bürger fragen  
Frau Liebl: Sie fragt nach dem Wald in Mamhofen/Hadorf. Es geht um den sanierten Radweg. Durch Holzfahrzeuge ist der Weg aktuell sehr verdreckt und es sind größere Erdklumpen auf dem Weg. Wer ist für das Säubern zuständig?
Frau John: Das wird geprüft.
Frau Liebl: Was ist mit dem Kiesweg hinten zur Kapelle. Da ist jetzt eine Wiese. War das bisher ein öffentlicher Weg?
Frau Floritz: Zur Kapelle geht es nur über den Hof.
Frau Zimmermann: Sie wohnt in Söcking. Es geht um die Bushaltestelle vor ihrer Haustür. Wer hat das genehmigt? Sie findet es für die Kinder ein Wahnsinn. Das ist nur ein Bürgersteig von 1,40m Breite. Und was ist mit Kinderwagen und wie wird das im Winter bei Schnee gelöst. Nach Aussagen der Polizei ist das so nicht genehmigt. Sie hat schon 270 Unterschriften gesammelt.
Frau John: Das Thema wird nächsten Dienstag in Ausschuss beraten. Die Anordnung erfolgte durch die Stadt.
Herr Urbasch: Er fragt nach der Bushaltestelle in Söcking mit den Parkharfe. Warum wurde die aufgehoben. Wem wurden die Parkplätze "geschenkt".
Frau John: Die Parkplätze sind öffentlich und können von allen genutzt werden.
Herr Urbasch: Er fragt noch einmal nach den nicht öffentlichen Punkten. Da wurde er abgewiegelt?
Frau John: Wir haben das alles beim letzten Mal lange mit angehört. Sie möchte die persönlichen Angriffe nicht jedes Mal anhören.
Herr Urbasch: Warum wurde bei den Umbauten in der Söckinger Straße bei der Grundschule nicht ein lokaler Bauunternehmer beauftragt? Da herrschte zwei Monate Stillstand.
Frau John: Es wurden zwischendurch an anderen Stellen Baumaßnahmen durchgeführt.
Herr Urbasch: Gibt es eine städtische Bauaufsicht? Es wird immer wieder nachgebessert.
Frau John: Den Baumaßnahmen liegen Planungen zugrunde, die von Auftragsfirmen durchgeführt werden, die von zwei Mitarbeitern begleitet werden.
Herr Urbasch: Es geht um den Mobilfunkmast beim Kindergarten. Es ist bekannt, dass die Strahlung Erbgut zerstört. Die Kinder dort werden als Eltern Probleme bekommen. Das wurde trotzdem genehmigt. Es sollten keine Erweiterungen zugelassen werden.
Frau John: Ein Ausbau in der Riedelselstraße wurde von der Stadt abgelehnt. Es geht um die Bündelung von möglichen Bauten der Mobilfunkfirmen.
Herr Urbasch: Es geht als Letztes um den Bus-Wendeplatz an der Bründlwiese. Der Platz ist durch die vielen Aufgaben und Funktionen gefährlich geworden.
Herr Drummer: Die Fahrer der Busse gehen dort auch auf die Toilette. Kann man da nicht ein ToiToi hinstellen.
Frau John: Die Bushaltestelle als Pausenstelle ist auch aus Sicht der Stadt nicht optimal. Es gibt schon Verhandlungen mit dem Landratsamt. Dort sollte der Bus nicht ewig stehenbleiben. Das Thema ist in Arbeit.
Ö 3 Bekanntgabe der nichtöffentlich gefassten Beschlüsse aus vorangegangenen Sitzungen  
Es gibt nichts bekanntzugeben.
Ö 4 Einführung der Großraum Münchenzulage für Beschäftigte der Stadt Starnberg 2019/329
Es gibt einen einstimmigen Empfehlungsbeschluss aus dem Hauptausschuss. Es gibt Verhandlungen zwischen Verdi und der Landeshauptstadt München. Es geht um 270 EUR für pro Mitarbeiter und 50 EUR pro Kind in den unteren Gehaltsgruppen und den halben Betrag bei den höheren Gehaltsgruppen.
Herr Weidner (SPD): Der Kreisausschuss hat das heute beschlossen und der Kreis wird das mitgetragen.
Frau John: Alle Bürgermeister werden das wohl 1:1 übernehmen. Das Verhandlungsergebnis soll einfach übernommen werden und grenzt uns von den südlichen Gemeinden ab.
Herr Jägerhuber (CSU): Er stimmt der Beschlussvorlage zu, es bleibt nichts anderes übrig, möchte aber auf die beiden hohen Posten Kreisumlage und Personalkosten hinweisen. Diese 800.000 EUR Mehrkosten sind auch dann zu stemmen, wenn die Einnahmen abnehmen werden. Da sind dann andere Projekte zu strecken.
Frau John: Die Umlage beträgt nur 572.000 EUR und gleich ca. 100.000 EUR. Es geht also nur um 700.000 EUR. (Anm. d. Verf.: Soooo viel weniger ist das aber jetzt auch nicht. Entspricht die Differenz vielleicht den Kosten eines Bürgerentscheids?)
Frau Neubauer (B90/Grüne): Es ist gut, dass die Kommunen die Option bekommen haben, die Mitarbeiter besser auszustatten. Es wird eine Kaskade sein. Als zweiter Punkt der Mitarbeitergewinnung ist auch die interne Stimmungslage zu berücksichtigen bzw. das Arbeitsklima wichtig. Dann kann auch das Fluktuationsthema gelöst werden. (Anm. d. Verf.: Welches anscheinend immer noch bei der Stadt Starnberg recht hoch ist.)
Beschluss:
Angenommen: einstimmig
Ö 5 Personalangelegenheit; Erhöhung des Gesamtvolumens für das Leistungsentgelt nach § 18 TVöD auf 4 v.H.; 2019/334-1
Hier geht es um die Erhöhung des Gesamtvolumens für das Leistungsentgelt ab 2019. Das Budget wird auf die Mitarbeiter, die gute Leistungen bringen, verteilt. Bisher durften 3% vom ??? verteilt werden. Eine Erhöhung auf 4% wird seit Neustem zugelassen.
Beschluss:
Angenommen: einstimmig
Ö 6 Vergabezentrum für Gemeinden; Teilnahme am Vergabezentrum für Gemeinden 2019/331
Der Hauptausschuss empfiehlt die Zweckvereinbarung, damit das Vergabezentrum die Stadt bei öffentlichen Ausschreibungen größer 25.000 EUR Auftragswert unterstützen kann. Die Leistungen kosten jährlich 7.700 EUR und es sind Pauschalen je Auftrag bzw. Stundensätze bei rechtlichen Beratungen zu zahlen. Über den Zusammenschluss und die Zentralisierung entsteht beim KDZ eine geballte Kompetenz. Dadurch wird beim eigenes Personal und Kosten wahrscheinlich um ein Drittel gespart. Aktuell wird das "On Top" mit bearbeitet. (Nach einem Einwurf von Frau Neubauer) Die entsprechende Stelle bei der Stadt Starnberg hat schon einen Sperrvermerk.
Frau Neubauer (B90/Grüne): Eine Information mit dem Sperrvermerk hätte sie sich ohne Nachfrage gewünscht.
Herr Dr. Sengl (B90/Grüne): Wer erstellt die Ausschreibungen?
Frau John: Die Stadt erstellt die Ausschreibung und lässt die dann vom Vergabezentrum prüfen.
Beschluss:
Angenommen: einstimmig
Ö 8 Bürgerbegehren “Kein Tunnel für Starnberg II”; Zulässigkeit und Terminfestlegung 2019/359
Frau John referiert kurz über den Sachstand. Es geht um die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens. Am 10.9.2019 wurden die Unterschriften eingereicht und im Anschluss von Herrn Dr. Gronefeld geprüft. Es ist zulässig. Auch das Landratsamt hat dem zugestimmt.
Herr Beck entschuldigt Herrn Dr. Gronefeld, der heute aus Leipzig kommt. Die Stellungnahme liegt aber schriftlich vor.
Herr Frey verteilt einen Antrag der CSU, UWG, SPD, DPF, B90/Grüne.
Herr Frey (CSU): Der Antrag kommt heute und ist zu einem Thema, welches recht komplex ist. Vor zwei Tagen haben die Stadträte erst die Stellungnahme von Herrn Dr. Gronefeld erhalten. Deshalb kommt der Antrag auch erst so spät.
Er erläutert die einzelnen Punkte des Antrags. In Punkt 1 wird noch einmal das Interesse aller zur Entlastung der Stadt eingefordert. In Punkt 2 wird festgehalten, dass der B 2 Tunnel beschlossen wurde und der Bau nicht mehr aufzuhalten ist. Der Punkt 3 zählt alle Beschlüsse auf, die der Stadtrat seit 2017 zum Thema Nord-Ost-Umfahrung beauftragt hat. Es sind insgesamt 6 Beschlüsse. Dabei geht es auch um einen 6-wöchigen Zyklus einer Berichterstattung (Anm. d. Verf.: Die ich irgendwie nicht mitbekommen habe. Da es wahrscheinlich auch kaum etwas zu berichten gab.) und die bereits vorgetragenen und beauftragten Gutachten. In Punkt 4 soll der Beschluss vom 20.02.2017 vom Stadtrat formell aufgehoben werden. Und in Punkt 5 wird damit das Bürgerbegehren obsolet, weil mit dem aufgehobenen Beschluss dem Bürgerbegehren Rechnung getragen wird.
(Anm. d. Verf.: Eine gute fachliche Lösung? Der Stadtrat kommt den Initiatoren des Bürgerbegehrens entgegen. Die sind damit sicher nicht zufrieden.)
Wenn das Bürgerbegehren "gewonnen" werden würde, hätte das keinen Einfluss auf die Entscheidungen des Bundes, den B 2 Tunnel zu bauen.
(Anm. d. Verf.: Das ist immer wieder allen bewusst zu machen. Wenn der Bund bauen will, kann er auch ohne Zustimmung der Gemeinde bauen. Wenn die Gemeinde sich sperrt, dauert es halt dann ein wenig länger.)
Es gibt eine Sitzungsunterbrechung zur Beratung.
(Anm. d. Verf.: Das ist für einige jetzt aber eine "Bombe". Ich höre gerade schon die Vorwürfe im Zuhörerraum "Alle verlogen, ihr pfeift doch auf die Bürgerrechte.")
Herr Mignoli (BLS): Grundsätzlich wird der Antrag von Teilen der BLS nicht mehr unterstützt. Auch würde ohne Bürgerentscheid viel Geld eingespart werden. Er warnt davor, dass mit einer Ablehnung keine Ruhe in die Stadt kommen wird. Die Antragsteller werden keine Ruhe geben. Er glaubt auch nicht, dass der Dampfer (Anm. d. Verf.: Der Bau des B 2 Tunnel) ausgebremst werden kann.
Herr Prof. Picker (WPS): Wir werden nicht zustimmen. Der Antrag ist ein Winkelzug und rechtswidrig. Es soll verhindert werden, dass der Bürgerwille gehört wird. Die Bürger sollen hier "geleimt" werden. (Anm. d. Verf.: Es stellt sich mir die Frage, ob nicht der Bürger geleimt wird, wenn ihm suggeriert wird, etwas entscheiden zu können, was nicht in seiner Entscheidungsmacht steht. Das ist hier wirklich eine politische Gratwanderung.) Wir kennen den Schachzug schon aus dem Jahre 2003 zum Thema Bahnhof. Er ist ein Verstoß gegen Demokratie. Die Bürger sollen entscheiden. Wenn die Bürger keinen Tunnel wollen, kann der Bund nicht bauen, denn die Stadt lässt den Bund dann gar nicht mehr auf seine Grundstücke. Der Antrag hebelt den §18a aus. “Kompliment an Herrn Frey - sehr tricky, aber rechtswidrig.”
(Anm. d. Verf.: Auch hier möchte nicht unerwähnt lassen, dass es eine intensive Bürgerbeteiligung gegeben hat. Nur haben das alle Bürger, die weniger als 15 Jahre hier wohnen, gar nicht mitbekommen. Ist das jetzt undemokratisch von der WPS, wenn sie genau diesen Zugezogenen verkauft, dass die Bürger nicht gehört worden sind?)
Herr Janik (UWG): Die Fragestellung ist zwar rechtskonform, aber kraftlos. Mit einem positiven Votum wird sich nichts ändern. Wenn die Bürger etwas beschließen und nichts passiert - das wäre ein Schaden für die Demokratie.
Herr Pfister (BMS): Er zitiert Rotkäppchen. (Anm. d. Verf.: In einem leider zumindest bei mir ankommenden etwas von oben klingenden Tonfall.) Wir sollen einen Bürgerentscheid auf den Weg bringen. Er war schon gespannt auf heute, mit welchen Kapriolen dem aus dem Weg gegangen werden soll. In der Demokratie soll der Bürger entscheiden - und nicht nur bei der Wahl. Der Stadtrat hat mehrheitlich das Signal an den Bund gesendet, den Tunnel zu bauen. "Was ist der Starnberger Bürger in diesem Gremium wert?" Mit dem Entscheid wissen wir, was die Bürger wollen.
(Anm. d. Verf.: Man kann es drehen und wenden, wie man will. Entweder geht man das Risiko mit dem Bau des B 2 Tunnels für Starnberg ein oder man möchte die Hauptstraße so erhalten, wie sie ist.)
Warum der Bürger das nicht entscheiden soll, erschließt sich ihm nicht.
(Anm. d. Verf.: Weil eine Bürgerbeteiligung wie auch in so vielen anderen Verfahren in der Planungsphase vorgesehen (und ich durchgeführt wurde) ist und nicht während der Bauphase?)
Frau Ziebart (FDP): Der Beschluss, der formell aufgehoben werden soll, hieß doch "Tunnel bauen - Umfahrung planen". Sie fragt, ob mit der Aufhebung des Beschlusses jetzt alle sowohl Tunnel und Nord-Ost-Umfahrung bauen wollen. Nach der Änderung der Mehrheit 2017 hätte man schon einen Bürgerentscheid durchführen sollen. Zur Befriedung benötigen wir den Bürgerbescheid. (Anm. d. Verf.: Oder die “neuen” Bürger akzeptieren, dass sie für eine Bürgerbeteiligung einfach “zu spät” nach Starnberg gezogen sind, und die “alten” Bürger (ich meine jetzt nicht das Alter) akzeptieren, dass in der Planungsphase eine Mehrheit sich mehrfach für eine Lösung ausgesprochen hat.)
Herr Weidner (SPD): Wollen wir das Verkehrschaos in der Stadt beibehalten? Wer den Eindruck vermitteln möchte, dass es eine mögliche Alternative zum Tunnel gäbe, sagt die Unwahrheit. Man fragt sich, warum die Planungen durch die Stadt so langsam vorangetrieben werden. Fürchtet man den Offenbarungseid, dass eine Nord-Ost-Umfahrung in der gewünschten Form nicht geht? Ein Scheitern vor Gerichten ist vielfach höher, als dass eine Nord-Ost-Umfahrung gebaut werden könnte. Auch würde jahrzehntelang in der Stadt dann nichts mehr vorangehen. Das ist zu berücksichtigen.
Frau John: Der Ausschuss Verkehr wird morgen eine Studie in der Beschlussvorlage bekommen. (Anm. d. Verf.: Als wenn das zu einer Beschleunigung beitragen würde. Die 1. Bürgermeisterin ist seit 2014 für eine Nord-Ost-Umfahrung und konnte sogar ein halbes Jahr alleine entscheiden (ohne Stadtrat). Warum ist dann trotzdem so wenig in Richtung Nord-Ost-Umfahrung passiert?)
Herr Prof. Picker (WPS): Die CSU ist eine Interessenspartei. Hier passiert ein rechtlicher Winkelzug. Der Antrag ist so formuliert. Das Rechtsschutzbedürfnis der Starnberger Bürger bleibt bestehen. Mit dem Antrag ist dem Bürgerentscheid nicht abgeholfen.
Herr Frey (CSU): Er stellt den Antrag, seinen Antrag zuerst abzustimmen. Wir sollten die Emotionalität herausnehmen. Was soll ein Bürgerentscheid noch bringen, außer die Gräben zu vertiefen. Die Entscheidung vom Bund ist gefallen. Auch gab es jahrzehntelang schon Zeit, so ein Bürgerbegehren durchzuführen. Man streut den Bürgern Sand in die Augen, hier noch etwas bewegen zu können. Er ist erstaunt, was hier noch gewollt wird, wenn der Stadtrat der Fragestellung des Bürgerbegehrens entgegenkommt. Vielleicht steckt etwas anderes dahinter. Emotionen und persönliche Angriffe führen da nicht weiter.
Herr Heidinger (BLS): Der BLS hat 2017 schon bedauert, dass das Bürgerbegehren abgelehnt wurde. Er kann nicht nachvollziehen, warum der Bürger jetzt wieder ausgeschlossen werden soll. 2020 kann der Bürger spätestens entscheiden. Lasst doch den Bürger entscheiden, dass er endlich mal zum Ziel kommt, oder auch nicht. (Anm. d. Verf.: Bürgerbeteiligungen machen in der Planungsphase Sinn, nicht aber während der Bauphase. Wenn ich immer wieder die “neuen” Bürger beteiligen möchte, würde keine neue Straße in dieser Größenordnung das Licht der Welt erblicken. Warum ignorieren einige die damals statt gefundene Bürgerbeteiligung? Sie passt nicht ins aktuelle Konzept, 2020 wieder zu einer Tunnelwahl zu machen. Haben die denn kein anderes Thema, womit sie werben wollen?)
Herr Bötsch (BLS): Er geht mit dem Antrag nicht mit. Er wundert sich, dass die BMS und WPS von einem Sieg ausgehen. Sie werden verlieren.
Frau John: Ein Ergebnis eines Bürgerentscheid würde 1:1 umgesetzt.
Herr Prof. Picker (WPS): Er möchte wiederholen. Er wird den Antrag nicht unterstützen.
Frau Ziebart (FPD): Sie hält es für wichtig, dass die Bürger entscheiden (Anm. d. Verf.: Der Zeitpunkt ist einfach falsch.) Wenn die Entscheidung vom Bürger gefallen ist, werden wir das akzeptieren.
Herr Ardelt (WPS): Er hält den Antrag von Herrn Frey für falsch. Das Bürgerbegehren soll klären, ob die Bürger für oder gegen den Tunnel sind. Unsere Seite wird die Entscheidung akzeptieren. 
(Anm. d. Verf.: Warum würde die Entscheidung der “Bürger 2019″ akzeptiert werden, der “Bürger 2002″, der “Bürger 2008″ und der “Bürger 2014″ bei den Stadtratswahlen aber nicht? )
Herr Heidinger (BLS): Er beantragt eine namentliche Abstimmung.
Antrag Heidinger: namentliche Abstimmung
angenommen: Einstimmig
Herr Frey (CSU): Eine juristische Entscheidung ist nicht weitreichender als sein Antrag.
Antrag Frey: Vorziehen des Antrags
Namentlich:
Gemäß Lager UWG/CSU/SPD/B90-Grüne/DPF versus WPS/BMS/BLS/FDP/John
Angenommen: 17:11
Antrag Frey: Bürgerbegehren durch Aufhebung des Beschlusses vom 20.02.2017 obsolet
Gemäß Lager UWG/CSU/SPD/B90-Grüne/DPF versus WPS/BMS/BLS/FDP/John
Angenommen: 17:11
(Anm. d. Verf.: Jetzt geht ab morgen das Gezeter los. Es ist abzuwägen, ob eine Ablehnung, die nicht politisch interessierten Bürger vor einer möglichen Enttäuschung bewahrt, höher zu bewerten ist, als das Zulassen eines demokratischen Entscheidungswerkzeugs, welches keine reale Auswirkung hätte. Einzig die Aussagen der WPS, sich an das Votum zu halten, würden dafürsprechen. Aber mir fehlt dazu ein wenig der Glaube. Meiner Meinung würde dann ein neuer Punkt hervorgekramt werden, um gegen den B 2 Tunnel zu agieren.)
Beschlussvorlage:
Bürgerbegehren rechtskonform und Durchführung am 24.11.2019
(Anm. d. Verf.: Die gemeinsame Abstimmung ist geschickt, denn dann soll es sicher so aussehen, dass die besagten Gruppierungen das Bürgerbegehren als rechtswidrig einordnen würden. Das ist aber nicht der Fall. Das wird aber sicher nicht so vermittelt. Um was wetten wir?)
Gemäß Lager WPS/BMS/BLS/FDP/John versus UWG/CSU/SPD/B90-Grüne/DPF
Abgelehnt: 11:17
Herr Jägerhuber (CSU): Der Beschlussvorschlag wurde abgelehnt, da mit dem vorherigen Beschluss (Antrag Herr Frey) dieser nicht mehr erforderlich war.
Herr Prof. Picker (WPS): Er gibt zu Protokoll, dass der Beschluss nicht dem Bürgerbegehren entspricht. Der Anspruch bleibt bestehen. Der §18a ist nicht erfüllt.
Herr Pfister (BLS): "Er findet es beschämend, dass Landratskandidaten, Herr Frey und Frau Neubauer, und Bürgermeisterkandidaten, Herr Janik, hier das Recht der Bürger mit Füssen treten."
(Anm. d. Verf.: Und das soll jetzt eine offizielle Protokollnotiz sein. Wollen wir Stadträte, die solche Aussagen gerne für die Ewigkeit festgehalten haben wollen? Ich nicht.)
Die anderen Gruppierungen schließen sich jeweils den beiden an.
Herr Jägerhuber (CSU): Seit 2014 sollen laut der Ersten Bürgermeisterin  Protokollnotizen nur sachliche Inhalte beinhalten. Das wird von der Sitzungsleitung aber recht individuell gehandhabt.
Frau Ziebart (FDP): Wir geben zu Protokoll, dass wir die Ablehnung des Bürgerentscheids für ein sehr, sehr schlechtes Zeichen halten und unser demokratisches Verständnis hoch verletzt wird.
Herr Prof. Gaßner (UWG): Er moniert, dass Beifallsbekundungen aus dem Publikum nicht unterbunden wurden.
Frau John: Sie empfindet das bei so einem Thema nicht störend.
Frau Loesti (DPF): Sie möchte anmerken, dass sie letztes Mal 2x von Herrn Prof. Picker als "Judas" bezeichnet wurde. Sie erwartet eine Entschuldigung - gerne auch nicht öffentlich.
Herr Prof. Picker (WPS): "Sie sind das, was ich gesagt habe." (Anm. d. Verf.: Und der Tonfall klingt so, als wenn er auch noch stolz auf diese Aussage ist.)
Frau John: Man sollte nicht nachtreten. Persönliche Angriffe sollten unterlassen werden.
Herr Jägerhuber (CSU): Er möchte eines objektiv feststellen. Sie zitieren gerade aus der neuen Geschäftsordnung. Diese Dinge aus der Geschäftsordnung sollten nicht mal so oder mal so interpretiert werden. Wir sollten so manche persönliche Angriffe nicht zulassen. Da hat die Sitzungsleitung zu handeln.
Frau Falk (SPD): Sie schließt sich Herrn Jägerhuber an. Sie beantragt,  in Bezug auf die Aussagen über Frau Loesti Herrn Prof. Picker eine Rüge zu erteilen. (Anm. d. Verf.: Kurz zuvor wurde der Stadtrat von der Ersten Bürgermeisterin darauf hingewiesen, dass sie keine Rüge aussprechen könnte und dies nur über den Stadtrat geschehen kann. Ich könnte wetten, dass das vorher kein Stadtrat gewusst hat. Ich bin gespannt, welche Rügen es in den nächsten Monaten noch geben wird.)
Herr Prof. Picker (WPS): “Ich bleibt bei meiner Meinung und werde die mögliche Rüge nicht zur Kenntnis nehmen.”
Frau John: Diesen Fall müssen wir erst einmal beraten.
Antrag Frau Falk: Rüge gegenüber Herr Prof. Picker
Angenommen: 20:7
(Anm. d. Verf.: Herr Prof. Picker "freut" sich anscheinend über diese Rüge. Was ist das für eine Einstellung? Konsequenz ist ja im Prinzip in Ordnung, hat aber auch seine Grenzen. Und wir erfahren wieder, warum die Stimmung im Stadtrat in den letzten gefühlten 10 Jahren immer schlechter geworden ist. Ich kann nur hoffen, dass die WPS-Wähler von 2014 und 2015 nicht(!) wissen, wen sie da gewählt haben.)
Frau Neubauer (B90/Grüne): Sie gibt zu Protokoll, dass die Sitzungsleiterin gegen die Rüge gestimmt hat. (Anm. d. Verf.: Ist die WPS ja auch die einzige fremde Gruppierung, die 2020 noch unterstützen wird.)
Ö 7 Vollzug der Gemeindeordnung für den Freistaat Bayern (GO); Neuerlass der Satzung zur Durchführung von Bürgerbegehren 2019/364
Die alte Satzung ist aus dem Jahre 1997. Die wurde angepasst.
Herr Frey (CSU): Er möchte den Antrag vertagen und in der Fraktion vorher noch durchsprechen.
Angenommen: 16:10
Ö 9 Bürgerbegehren “Kein Tunnel für Starnberg II”; Bestellung einer Abstimmungsleiterin/eines Abstimmungsleiters und deren Stellvertreterin/Stellvertreter 2019/365
Obsolet - der Punkt wird gestrichen
Ö 10 Bebauungsplanes Nr. 7508 für den Bereich östlich der Bundeautobahn A 95 zwischen der Autobahnpolizei Oberdill und dem bestehenden Gewerbegebiet Schorn Hier: Billigung des Bebauungsplanentwurfes und frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit sowie der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange 2019/345
Frau John berichtet. Es gibt einen Vortragenden. Auch der Antrag von B90/Grüne wird mit behandelt. Ein Sachvortrag wird nicht gewünscht. Die Vortragenden sind Herrn Dr. Busse als Rechtsanwalt des Investors und der Architekt.
Herr n. n. (Architekt): Er möchte heute die Stadträte emotional abholen. (Anm. d. Verf.: Na - das Vorspiel war ja schon emotional genug.) Er präsentiert den aktuellen Stand. Die monierten Gebäudehöhen wurden von 25 m auf 20 m reduziert. Es wurde ein Masterplan erstellt, der dem Expertenrat in einem Workshop nächste Woche vorgestellt werden wird.
Es gibt vier Quartiere mit Namen (Wald-Quartier, Wiesen-Quartier, Hang-Quartier & Tal-Quartier). Das Gewerbegebiet soll auch gemeinsame Aufgaben übernehmen, es sind Sondernutzungen eingeplant, z. B. Geschäfte, Parkgaragen oder eine Kita. Es geht um maximal 3.000 Arbeitsplätze. Der Naturwert soll erhalten werden. Der Grün-Raum soll durchgehend bis zur Straße zu sehen sein. Das ist der Anspruch. Der bestehende Feldweg soll aufgrund seiner übergeordneten Bedeutung in seinem Verlauf möglichst erhalten bleiben. Die Gebäudehöhen orientieren sich am Satzungsentwurf. Die Waldkante wird nicht überschritten. Es werden jetzt die vier Quartiere vorgestellt. Die Mindestgröße der Quartiere sind 3.000 qm. Das größte ist 12.000 qm groß. Es sind Gebäude mit unterschiedlichen Höhen geplant, so dass Grünkanten nicht verstellt werden. Im Zentrum sollte es Sondernutzungen geben, z. B. auch ein Boardinghouse. Alle Häuser sind unterhalb der Baumkante. Es soll kein Wildparken geben. Jedes Quartier soll ein Parkhaus haben. Jedes Quartier hat auch eine Verbindung zu den benachbarten Quartieren. Gegenüber der Autobahn ist eine dichtere Bebauung als Lärmschutz geplant.
Frau Neubauer (B90/Grüne): Sie möchte ihren Antrag vorstellen. Der Vortrag war ja sehr grün. Sie hält das für "Greenwashing". Die Staatsregierung möchte 5.000.000 Bäume pflanzen, wir vernichten sie aber hier. Der Halbanschluss kostet 2 Mio. EUR, den wohl aber der Projektentwickler übernimmt. Es gäbe alternativ Möglichkeiten in der Stadt.  
Herr Weger (CSU): Die Begrünung war damals auch in der Petersbrunner Straße stärker angedacht. Er hofft, dass in Schorn das mehr erhalten bleibt. Das Gebiet in Schorn ist empfindlich. Für die zukünftigen Ausgaben brauchen wir Einnahmen. Er vermisst Flächen für kleinere Handwerksbetriebe in Schorn, die noch in der Stadt sind. Er sieht noch Probleme bei der Bereitstellung von Wohnraum. Vielleicht kann in einem Quartier auch Wohnraum entstehen. Er bittet das zu prüfen. (Anm. d. Verf.: Das wäre dann nach der Philosophie “Stadt der kurzen Wege.”)
Herr Weidner (SPD): Er schließt sich den Worten von Herrn Weger an. Für ihn sind die Planungen immer noch zu groß.
Herr Jägerhuber (CSU): Er fragt nach den Höhenangaben auf dem Plan. Alle Höhen sind maximal bei 20 Meter? (Antwort: Das wird bestätigt.) Er fragt nach dem Abstand zum Wald? (Antwort: Das sind auch 20 Meter.) Von wo erfolgt der Anschluss? Ist ein Anschluss an das bestehende Gewerbegebiet geplant?
Herr n. n.: Zur Waldkante werden die Gebäude abgestuft. Der Anschluss erfolgt über den oberen Kreisel. Sein Auftrag umfasst nicht eine mögliche Anbindung an das bestehende Gewerbegebiet.
Herr Wobbe (UWG): Er schließt sich Herrn Weidner an. Ihn stören zwei Sachen. In stört die Dimension von 47 ha (1 km x 0.5 km). Auch die verkehrliche Anbindung von Süden ist für ihn ein Problem. Da ist leider bisher keine alternative Lösung vorgesehen. Über die Autobahnmeisterei böten sich da Möglichkeiten. Auch die inoffizielle Parkplatzausfahrt ist eine Option. Er bittet um eine bessere verkehrliche Lösung.
Herr Prof. Picker (WPS): Er wird dem Antrag zustimmen.
Herr Janik (UWG): Er ist der Meinung, dass wir verkehrlich noch weitere Hausaufgaben zu machen haben. Das Thema Wohnen findet er gut. Wird es im Quartier im Zentrum auch Einzelhandel geben? Er ist für die Billigung.
Herr n. n.: Ja, etwas Kleines in der Richtung ist vorgesehen. Es wird aber keine Parkplätze dafür geben.
Frau Wahmke (UWG): Wird der "neue" Radweg neu erstellt. Wie viele der Alleebäume sollen erhalten bleiben? Wieviel Parkplätze sind vorgesehen? Warum wird es keine Tiefgaragen geben? Dann hätte man noch mehr Grünflächen.
Herr n. n.: Ja - er wird saniert. Bis zu 1.700 Parkplätze sind vorgesehen.
Herr Dr. Sengl (B90/Grüne): Die WPS wollte damals keinem Bauantrag mehr zustimmen, wenn das Verkehrsproblem nicht gelöst ist. Jetzt wird aber doch zugestimmt. Wir bekommen bis zu 3.000 Arbeitsplätze. 
Herr Jägerhuber (CSU): Es ist sicherlich ein Einschnitt. Es ist kein kleines Gewerbegebiet. Die Planung hat einen Stand erreicht, um in das öffentliche Verfahren zu geben. Nach dem Beschluss heute können die Bürger sich beteiligen. Er möchte sich offenhalten, Aspekte aus den Anhörungen zu übernehmen.
Frau Ziebart (FDP): Die FDP begrüßt die Planungen. Wir brauchen für die nächsten Jahrzehnte, das wird ja nicht alles morgen gebaut, entsprechende Arbeitsplätze. Sie wird dem Verfahren zustimmen. In der Stadt haben wir keine Möglichkeiten.
Herr Heidinger (BLS): Wir haben in der Stadt schon Platz, aber eine Auslagerung ist sinnvoll. Wir brauchen die Einnahmen. Wir gehen jetzt den ersten Schritt. Das Gebiet wird nach Zusage langsam entwickelt. Er sieht aktuell noch keine "negative" Entwicklung. Wir planen hier etwas für die Bürger in 30 bis 40 Jahren.
Herr Weger (CSU): Ein wichtiger Punkt ist die Erschließung. Es sollte eine vernünftige Lösung geben. Wir haben Verantwortung für Wangen. Das sollte Priorität haben. Das sollte vorher geplant werden, bevor die Bürger mitgenommen werden.
Frau Falk (SPD): Sie ist etwas verzweifelt. Der Vortrag war schon schön. Die Jugend will, dass wir die Nachhaltigkeit hochhalten. Und wir planen jetzt so etwas. Deshalb kann man heute nicht zustimmen. In Starnberg liegt die Entwicklung quasi brach. Mit dem Bahnhof Nord haben wir schon eine Drehscheibe. Wir haben schon mehr Einpendler als Auspendler. “Wollen sie das hier so durchziehen?”
Antrag: B90/Grüne: kompletter Stopp der Planungen in Schorn
Abgelehnt 6:20 (B90/Wobbe/SPD)
Beschlussvorschlag
Billigung Bebauungsplan und frühzeitige Beteiligung durchzuführen
Angenommen: 20:6
Ö 11 Sanierung des historischen Bahnhofsgebäudes am Bahnhof See Antrag der SPD-Fraktion vom 19.08.2019 2019/323
Frau John berichtet über den Antrag der SPD. Das Gebäude soll durch die Stadt selber saniert und Haushaltsmittel bereitstellt werden.
Als Mittel sind in der Beschlussvorlage ca. 5.000.000 Mio. EUR vorgesehen.
Herr Weidner (SPD): Denkmäler sind ein kostbarer Schatz der Kultur. Das Bahnhofsgebäude ist unsere Visitenkarte. Die Nutzungen sollen in der Zukunft ausgeweitet werden. Aufgrund der Ergebnisse der Mediation sollte man die Seeanbindung und die Sanierung des Bahnhofsgebäude trennen. Das sollte nicht weitere 10 Jahre weiter „vor sich hin rotten“.
Herr Jägerhuber (CSU): Er ist grundsätzlich d'accord mit der SPD. Er zählt die bisher bekannten Herausforderungen auf. Das bisherige Nutzungskonzept hat ja bekannte Probleme und wurde nicht vom Landesamt für Denkmalpflege genehmigt. Er möchte gerne vorher den Architekten noch einmal im Stadtrat vortragen lassen, damit allen wissen, was geplant und was auch möglich ist. Sonst geben wir hier Geld aus, ohne zu wissen, wo es hingeht.
Frau John: Das Nutzungskonzept von 2013 konnte nicht weitergeführt werden. Die Bedenken sind nachvollziehbar. Es gab eine Anpassung. Und es gab das Interessenbekundungsverfahren. Der normale Markt ist an der Umbaumaßnahme nicht interessiert. So hat es die Stadt wohl umzusetzen. Aber es gibt vielleicht dann auch höhere Fördergelder. Der Beschluss enthält den Auftrag einer stufenweisen Vorbereitung einer Vergabe von Leistungen. Die stufenweise Vergabe ist vorher öffentlich bekannt und kann nach jeder Stufe wieder abgebrochen werden. Auch hat der Bauausschuss noch Entscheidungsmöglichkeiten. Wenn dem Antrag gefolgt wird, wird nichts verbaut. Die Verwaltung führt so etwas Ähnliches gerade bei der Musikschule zu.
Herr Jägerhuber (CSU): Im Stadtrat wurde noch nicht über die Ablehnung des Landesamts für Denkmalschutz diskutiert.
Antrag Jägerhuber: Vertagung
Abgelehnt: 13:13
Frau Kammerl (DPF): Wir haben 2017 beschlossen, einen Investorenwettbewerb auszuschreiben. Wurde der Beschluss bisher ausgeführt?
Frau John: Nein, der wurde wegen der Mediation ausgesetzt - das wurde so beschlossen.
(Anm. d. Verf.: Da prallen zwei Sichtweisen aufeinander.)
Frau Kammerl (DPF): Macht es Sinn, eine Sanierung durchzuführen, wenn man davon ausgehen kann, dass bei dem Umbau der Gleise vielleicht Probleme beim Gebäude entstehen könnten. Auch hat sie sich schlau gemacht. Es gibt beim Denkmalschutz eine "Ensemble-Förderung". Die fällt dann flach, wenn jetzt nur der Bahnhof saniert wird. Warum wird nicht auch gleich der Bayerische Hof mit eingeplant.
Frau John: Beim Bayerischen Hof gab es ein Interessenbekundungsverfahren und im Anschluss wurde ein Investorenwettbewerb beauftragt.
Herr Ardelt (WPS): Er hat einen förmlichen Punkt. Es gibt da noch ein Rückübertragungsrecht des Gebäudes an die Bahn bei Nichteinhaltung des Bahnvertrags. Vor dem Geldausgeben sollte das geklärt werden.
Herr Dr. Sengl (B90/Grüne): Er möchte vor dem Baugrund warnen. Die 5 Mio. werden sicher nicht ausreichen. Er ist schon dafür. Man sollte vorher noch ein statisches Gutachten einholen. Das ist besser investiert, als gestalterische Dinge zu beauftragen. Er unterstützt den Punkt von Herrn Ardelt.
Herr Wobbe (UWG): ... (da war ich kurz abwesend)  
Frau Ziebart (FDP): Der Bahnhof ist die Hauptidentifikation für viele Bürger. Wir haben jetzt 30 Jahre wie “Karnickel vor dem Loch gesessen”, dass irgendetwas passiert. Sie ist für den Antrag.
Frau John: Die Planungsleistungen enthalten auch Tragwerksplanungen, Bodenerkundung und Bauplanungen.
Herr Dr. Sengl (B90/Grüne): Er möchte zwingend erst mögliche Kosten für die Gründungen und entsprechende Gutachten haben.
Herr Weidner (SPD): Zur Gründung haben wir schon genug gehört. Das Thema wird immer am Anfang stehen. Bei den EURO Beträgen im Raum sind immer noch die Fördergelder abzuziehen.
Herr Ardelt (WPS): Er wiederholt seinen Antrag bzgl. des Rückübertragungsrechts der Bahn.
Herr Beigel (CSU): Er hat zwei Punkte. Ihm fehlt, dass das Nutzungskonzept noch teilweise anzupassen ist. Er hat etwas Bauchschmerzen mit der festen halben Mio. EUR im Haushalt. Er möchte das flexibler gestalten.
Herr Dr. Sengl (B90/Grüne): Als erster Schritt ist das Gründungsgutachten zu erstellen.
Antrag:
Antrag behandelt, VgV-Verfahren einleiten, Fördermöglichkeiten klären, Prüfung von maximal 500.000 EUR im Haushaltsentwurf einplanen, Nutzungskonzept anpassen
Angenommen: einstimmig
Ö 12 Bekanntgaben, Sonstiges  
Frau John: Die Ladesäule in der Ludwigstraße ist repariert.
Frau Kammerl (DPF): Sie möchte gerne den Wortmeldebogen für die Bürgerversammlungen auch zum Herunterladen haben.
Herr Beck: Das wird demnächst auf der Internetseite ergänzt.
Herr Weger (CSU): Es gibt eine Einladung über die Stadtchronik. Das freut ihn. Warum sind an der Straßenecke in der Ludwig-Jägerhuber-Straße die Sträucher weggenommen worden? Alles Grüne wird entfernt. Und auch das Schild an der Ecke mit dem Hinweis, dass man sich melden soll, lässt ja die Autofahrer außen vor. Die Stelle ist nach dem Umbau einfach zu gefährlich geworden.
Frau John: Das Thema wird nächste Woche im Umweltausschuss besprochen. Die Sträucher dienen der Verbesserung der Sichtbeziehung - nach Aussage des Verkehrsplaners.
Herr Dr. Sengl (B90/Grüne): Es wird am Wiesengrund der Notabfluss gebaut. Kann man das wasserrechtlich noch klären.
Frau John: Das ist vom Wasserwirtschaftsamt Weilheim genehmigt.
Herr Heidinger (BLS): Wann erhalten die Eigentümer mit Zuschlag Informationen, welches Grundstück wem zugewiesen wird.
Frau John: Da wird etwas im Bauausschuss nächste Woche noch kurz beraten und dann werden die Bewerber nacheinander eingeladen.
Herr Heidinger (BLS): Es geht um die Bushaltstelle „Oswaldstraße“. Die Autos parken immer noch zu nahe an der Bushaltestelle.
Frau John: Da wird aktuell mit der Polizei abgestimmt.
Frau Falk (SPD): Sie kommt zurück auf die letzte Sondersitzung zurück. Es geht um die Frage nach dem Bahnschreiben bzw. der E-Mail und den Zeitpunkt und den Aussagen von Frau John.
Frau John: Es wird dazu eine schriftliche Antwort geben.
Frau Kammerl (DPF): Das einzige Schreiben, was die Bahn erhalten hat, war vom 30.09.2019. Sie haben am 25.9.2019 die Unwahrheit gesagt.
Frau John: Es wird dazu eine schriftliche Antwort geben. (Anm. d. Verf.: Auf die bin sicher nicht nur ich sehr gespannt.)
Herr Patrick (UWG): Wann erfahren wir die Ergebnisse des Kommunalen Prüfungsausschusses?
Frau John: In der Sitzung Anfang November. (Anm. d. Verf.: Der Prüfungsbericht sollte ja noch für die Stadträte aufbereitet werden. Das dauert jetzt auch schon irgendwie mehrere Monate.)
(M)ein Fazit:
Das ist heute die erste offizielle Rüge, die ein Stadtrat erhalten hat, bei der ich anwesend war. Und dieser Stadtrat schien auch noch irgendwie stolz darauf zu sein. Das ist schon recht befremdlich.
Und das Bürgerbegehren ist also vom Tisch – und das ist auch irgendwie gut so.
Und an alle, die jetzt laut nach der "Demokratie" und "Bürgerbeteiligung" schreien und weniger als 15 Jahre in Starnberg wohnen, möchte ich klar und deutlich sagen, dass die Bürgerbeteiligung in der Planungsphase, wo sie auch hingehört, stattgefunden hat - sogar recht intensiv.
Dass jetzt immer noch einige Bürgerinnen und Bürger von damals das anzweifeln, weil die Mehrheit damals nicht ihrer Meinung war, ist in meinen Augen ein die Demokratie schädigendes Verhalten. Demokratie heißt für mich, nach der Abstimmung als Minderheit die Entscheidung zu akzeptieren. Und wer jetzt wieder die Wahl von 2015 ins Feld führen möchte, dem entgegne ich, dass spätestens nach dem Gespräch bei der Obersten Baubehörde im Januar 2017 klar war, dass da einige im Wahlkampf mit ihren Aussagen zu mutig waren, deren Umsetzungsmöglichkeiten vorher nicht ausreichend geprüft und damit mit "unlauteren" Mitteln Wahlkampf betrieben haben. Damit relativiert sich für mich das damalige Ergebnis, welches zusätzlich sicher auch nicht alleine auf dieser Entscheidung zurückzuführen ist.
Wenn wir es zulassen würden, dass sich bei einem Projekt mit 10-20jähriger Planungszeit jeder Neubürger beteiligen darf, würde so ein Projekt niemals umgesetzt werden.
Nachdem ja die Fragestellung des Bürgerbegehrens so und so "nur" einen schon gefassten Beschluss des Stadtrats beinhaltet und lediglich die Aufhebung des Beschlusses vom 20.02.2017 fordert, weil dieser Beschluss noch einen zweiten Teil enthält, der mittlerweile umgesetzt wurde, ist mir nie klar gewesen, welche wesentlichen Änderungen mit einem "gewonnenen" Bürgerbegehren hätte erreicht werden sollen.
Der heute gewählte Weg spart viel Geld und Aufwand für ein Ziel, welches die Stadt schon seit knapp drei Jahren so oder so verfolgen soll - bisher trotz wiederholten Drängens des Stadtrats nur mit mäßigem Fortschritt.
Und der irrige Glaube, dass eine "Ablehnung" des Tunnels durch die Stadt den Bund daran hindern würde, das Projekt "durchzuziehen", wird wieder von denen vertreten, die auch behauptet haben, den Bahnvertrag kostenfrei auslaufen lassen zu können. Dass diese Annahme ein großer und ein uns noch in den nächsten Jahren beschäftigender Irrtum war, ist ja mittlerweile allen bekannt.
Wenn die Stadt beim Tunnel nicht "mitzieht", hat das höchstens zur Folge, dass sich das Projekt noch mehr in die Länge zieht und dass der Bund dann mit großer Wahrscheinlichkeit überhaupt keine Rücksicht mehr auf die Wünsche und Belange der Stadt nehmen wird.
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Doch warum ist die Gewalt dermaßen eskaliert? Wie konnte sich die Dokumentation friedlicher Demonstration millionener Bürger Hong Kongs zu einem Schreckensbericht von Gewalt und immenser Sachbeschädigung wandeln? Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass ein Großteil der Protester immer noch gewaltfrei unterwegs ist. Und dass die gewalttätigen Aktivisten durch ihre Handlungen die Zustimmung der Bevölkerung eher verspielen als sie zu erhalten. Dennoch muss man verstehen, dass diese hauptsächlich jungen, gebildeten Menschen unglaublich frustriert sind. Seit Monaten drückt ein beträchtlicher Anteil der Bevölkerung der Sonderverwaltungszone ihren Unwillen über die Regierung aus – mit geringem Erfolg. Der unmittelbare Anlass der Demonstrationen, das Gesetz zur Auslieferung von Verdächtigen an die chinesische Justiz, hat sich mittlerweile zwar erledigt. Das Gesetz wurde erst auf Eis gelegt und schließlich, nach fortwährender Unzufriedenheit seitens der Bevölkerung, ganz zurückgenommen. Doch das Gesetz war nur eines der fünf Forderungen der Märsche, die unter anderem den Einsatz einer unabhängiger Untersuchungskommission verlangten, um den Anliegen der Bewohner Gehör zu verschaffen. Doch in der Bilanz scheint sich bis auf den Rückzug des Gesetzes kaum etwas getan zu haben, um den Forderungen nach mehr Demokratie und durchsichtigeren Wahlen gerecht zu werden.
Im Hintergrund stehen natürlich die Interessen zahlreicher Parteien, etwa die Pekings, wo nicht tatenlos abgewartet werden will, bis Hong Kong in 28 Jahren wieder zu einer 'normalen' Provinz Chinas wird. Oder die der Oligarchen der Großstadt, die nicht zuletzt in ihren Wahlberechtigungen besonders privilegiert sind. Oder die der Regierung unter Carrie Lam, deren Leidenschaften sich jedenfalls nicht in ihrem unbändigen Tatendrang äußern.
Die brachte, als wäre die gegenwärtige Lage nicht angespannt genug, in der Nacht vom vierten auf den fünften Oktober ein Gesetz durch, das das Tragen von jeglicher Gesichtsbedeckung in der Öffentlichkeit für strafbar erklärte. Eine Maßnahme, die sich direkt gegen die Demonstranten richtete, deren größter Schutz beim Trotzen des Versammlungsverbots ihre Verunkenntlichung durch Mundschutzmasken darstellte. Die Durchsetzung dieser Regelung gelang Carrie Lam nur durch ein Notfallgesetz aus der Kolonialzeit, das vor fast 100 Jahren zum letzten Mal in Kraft getreten war. Unter dem Vorwand, zugunsten der bürgerlichen Sicherheit zu handeln, umging die Regierungschefin damit das legislative Gesetzgebungsverfahren und erleichterte dadurch u.a. Festnahmen, Hausdurchsuchungen und Zensur. Dieses Verbot galt dabei nicht für die Polizei, die als einziges Organ die Interessen der Regierung direkt dem Volk gegenüber vertreten muss. Sie verwandelte sich dadurch einerseits zur Projektionsfläche der zunehmenden Frustration und des Ärgers der Protester. Andererseits nahmen einige Polizisten ihre Rolle als Hüter des Gesetzes zum Anlass, zu heftigeren Maßnahmen, wie etwa dem Einsatz von Tränengas und Gummigeschossen, zu greifen. Das stieß auf Unverständnis und verursachte Angst, infolgedessen auch Angriffe direkt auf Beamte ausgeübt wurden. Es kam zu einer immer weiter eskalierenden Gewaltspirale, die mittlerweile zur Herausbildung zweier von Angst, Hass und Verständnislosigkeit verhärteter Fronten geführt hat.
Was denke ich darüber?
Die Aktivisten treibt eine reale Angst vor der Kontrollsucht Pekings an, die ich durchaus nachvollziehen kann. Trotzdem kann ich die Gewaltakte nicht gutheißen. Die Beschädigung von Bankautomaten, das Zerschmettern von Schaufensterscheiben, Verbrennen von Barrikaden und einer Bücherei (!), Zumüllen der sonst so beschäftigten Straßen....das alles wird auf den Schultern derer ausgetragen, die den Mist wieder aufräumen müssen. Dennoch verstehe ich auch die Frage: „Was sollen wir sonst tun?!“, die angesichts der Lage wirklich schwer zu beantworten ist. Die chinesische Regierung glaubt übrigens, dass die extrem hohen Mietkosten vor Ort eine Hauptursache für den Unmut darstellen und will dem mit Werbung für Bleiben in nahegelegenen chinesischen Städten entgegenwirken.
Ich sehe es als meine Aufgabe, Träger der Hoffnung zu sein, die mir durch Jesus Christus gegeben ist. Ich glaube an einen Frieden, der über die jetzige Welt hinausgeht und an Gerechtigkeit, die wiederhergestellt werden wird. Ich glaube vor allem an einen Gott der Liebe, der keinen Unterschied macht zwischen den Menschen weil er uns alle nach seinem Abbild erschaffen hat. Weil er uns genug geliebt hat, um für uns zu sterben, können wir unseren Nächsten lieben, auch wenn der Nächste eine andere politische Meinung vertritt.
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schluesselkindblog · 6 years
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Wie die regierungskritische Organisation Espacio Público per Twitter meldete, wurde am 16. März 2019 der deutsche Journalist Billy Six nach langen vier Monaten aus der venezolanischen Haft entlassen. Ihm wurde jedoch eine Auflage erteilt, sich alle 15 Tage bei den Behörden melden zu müssen. Aber immerhin: Dieser unsägliche Umgang mit Billy Six hat nun eine erste erfreuliche Wendung genommen.
https://twitter.com/espaciopublico/status/1106708548178849795
Wie es im Einzelnen weiter geht, wird hingegen noch abzuwarten sein, denn das Land verlassen & nach Hause zu reisen gestaltet sich schwierig, wenn man mit einer solchen halbmonatigen Auflage zurechtkommen muss.  Espacio Público forderte überdies per Twitter die „volle Freiheit“ für  Billy Six und die Aufhebung der ausgesprochenen Auflage.
Wie die Eltern von Billy erleichtert der Jungen Freiheit mitteilten, soll Billy derzeit in Caracas in einem Hotel leben und sich um grundlegende Dinge kümmern. Es heißt, dem armen Billy sei für die Zeit der vier Monatigen Haft sogar das Duschen versagt worden. Man kann sich kaum vorstellen, was für eine Erleichterung es für ihn sein muss, endlich wieder duschen & sich einfach ausruhen zu können.
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Über die Art & Weise, wie bei den Behörden der BRD bzw. der Regierung mit dem Wegsperren des deutschen Journalisten Billy Six umgegangen wurde, wird auch noch zu reden sein. Aber heute nicht. Heute freuen wir uns über diese gute Nachricht. Wenn die Zeit gekommen ist, wird mit dem Verhalten der Behörden & diversen politischen Personen noch früh genug abgerechnet.
Zum Beispiel mit dieser Absurdität:
Da wird politisch und Medial für einen in der Türkei im Knast sitzenden “Journalisten” namens Deniz Yücel einer auf “Empörung” & “Hilfsbereitschaft” gemacht, also für einen Typen, der mit aussagen wie; “Der baldige Abgang der Deutschen ist Völker­sterben von seiner schönsten Seite” oder; “Im Interesse der deutschen Sprache können die Deutschen gar nicht schnell genug die Biege machen” von sich reden machte, und bei dem Herrn Billy Six glänzte die BRD-Regierung mit einer spürbar ekelhaften Untätigkeit und die Mainstream Presse mit arroganter Ignoranz.
Facebook: Alice Weidel – 17.02.2018 / commons.wikimannia
Ein Billy Six, der zum Fall MH17 eine erstklassige journalistische Arbeit abgeliefert hat,  noch dazu in Eigenregie und ohne große Finanzielle Unterstützung, wird Medial und politisch beinahe vergessen. Während einst Deniz Yücel in seiner Kolumne “Der Ausländer­schutz­beauftragte” schrieb, dass man dem teilweise im Gesicht gelähmten Thilo Sarrazin “nur wünschen kann, dass der nächste Schlaganfall sein Werk gründlicher verrichte.”
Dass Sarrazin nie einen Schlaganfall zu erleiden hatte, ist der Richtigkeit halber nun auch erwähnt. Was folgte, war eine Klage Sarrazins wegen Verletzung seiner Persön­lichkeits­rechte, welcher das Landgericht Berlin stattgegeben hat. Zudem wurde der taz untersag, den “journalistischen” Müll von Yücel weiter zu veröffentlichen und zu verbreiten. Eine Entschädigung in Höhe von gut 20.000 Euro kam noch hinzu.
Nur gut, dass der Mensch & Journalist Herr Billy Six seine Freiheit wieder hat. Im Gegensatz zu so manch anderen gestalten, hat er sie mehr als verdient. Verdient dadurch, da er sich nicht zu fein ist, auf eigene Rechnung mit allen dazugehörigen Gefahren schwierige Themenfelder zu recherchieren, anzupacken und davon zu berichten. Ohne sich irgendwelcher stumpfsinnigen Argumente oder  beleidigender Worte bedienen zu müssen.
Irgendwie habe ich mir selbst ein paar Zeilen zuvor widersprochen, als ich meinte, es wäre heute nicht an der Zeit, über besonders unachtsame Menschen zu reden. Die Lust dazu, diesen Leuten ordentlich einzuschenken hätte ich auch noch finden können oder übrig gehabt. Es ist ja vielmehr so, dass diese Sorte Menschheit, es gerade mal noch Wert ist, sie einfach links liegen zu lassen. Und, ich füge auch gerne an, warum dem so ist. Mit so einem Abfall muss man sich ganz einfach nicht mehr als nötig befassen. Eben deshalb, da diese Menschen sich einen Scheißdreck um die eigenen Landsleute scheren und nicht mal mehr die diplomatischen Wege kennen noch sie zu beherrschen scheinen, um einem Menschen und Landsmann in der Ferne zur Hilfe zu kommen.
Was glaubt Ihr, Ihr treuen Leser meiner Worte, wie sich ein Mensch fühlt, der bei seiner journalistischen Arbeit einfach so von der Straße gezerrt wird, wenn er nach dieser Erfahrung auch noch resigniert feststellen darf, dass sich weit Weg in der Heimat der politische Körper rein gar nicht für einen und die eigene Situation Interessiert?  Mutet das nicht an wie Widersinn? Ist es nicht so, dass diejenigen, um die es geht, dem Wohle & dem Nutzen des Volkes verpflichtet wurden? Mit diesem Widersinn muss dann einer derjenigen zurechtkommen, der fernab der Heimat vier Monate weggesperrt wurde.
“Ich bin allein auf weiter Flur, Noch eine Morgenglocke nur, Nun Stille nah und fern.
Anbetend sinkt der Schäfer in die Knie:
O süßes Graun! geheimes Wehn! Als knieten viele ungesehn Und beteten mit mir.”
Ludwig Uhland
In der tiefsten Einsamkeit fühlt sich Uhland plötzlich angerührt und gehalten von einer unsichtbaren Gemeinschaft. “Hat man aber Charakter”, sagte Nietzsche, “so hat man auch sein typisches Erlebnis, das immer wiederkehrt.” Immer, wenn er dichtet, spürt Uhland um sich die Gemeinschaft. Jede Empfindung, die bloß ihn allein angeht, dünkt ihn zufällig und im Grunde wertlos. So kommt er dazu, zu sagen:
“Für eine Poesie, vom Volk abgewendet, eine Poesie, die nur die individuellen Empfindungen ausspricht, habe ich nie Sinn gehabt. Im Volke muß es wurzeln.”
Im Volke als einer gegenwärtigen und zugleich geschichtlich dauernden Einheit.
Er fährt fort:
“Mein Streben geht dahin, mich immer fester in ursprünglich deutsche Art und Kunst zu verwurzeln, der wir leider so lange entfremdet waren. Mir kam es diesem nach zu, in Bild, Form und Wort mich der größten Einfachheit zu befleißigen, sollte ich mir auch den Vorwurf der Trockenheit zuziehen, die einheimischen Weisen zu gebrauchen, vaterländischer Natur und Sitte anzuhängen, mir unsere ältere Poesie, und zwar unter dieser wieder die wahrhaft deutsche zum Vorbild zu nehmen.”
Könnten diese Worte nicht heute gesprochen sein? Vielleicht von einem Politiker? Und wie hat Uhland seinen Willen zur Tat gemacht! Er besaß eben nicht bloß den Willen, sondern dazuhin das Wissen und das Können. “Der Wirtin Töchterlein” z. B. oder “Der gute Kamerad” sind richtiggehend zusammengeschweißt aus Verszeilen und Satzgefügen echtem Volksbewusstseins, mit großer Kenntnis und feinem Können, vor allem aber mit einem tiefen Wissen um das Wesen des Volks selbst. Und mit dieser Kunst kann der politische Körper dieser Nation gar nicht mehr dienen. Folglich kann und braucht man von selbigen Seelenlosen Körpern auch nichts mehr erwarten. Selbst die Gebeine der gefallenen Soldaten des letzten Weltkrieges sind diesem politischen Personal gleich. Zitat  von Herrn Willi Wimmer in einem Offen Brief an die Frau Bundesministerin Dr. Ursula von der Leyen:
“(…)Ich habe vor wenigen Tagen auf der Krim bei dem Besuch des deutschen Soldatenfriedhofs unweit von Sewastopol „Wehrmacht” sehen können. In einem Tal von fast überirdischer Schönheit sind dort gut fünfundzwanzigtausend Soldaten der Wehrmacht zur letzten Ruhe gebettet worden. Das in einem Land, das wie kein anderes unter dem Krieg gelitten hatte. Fast täglich werden verstorbene deutsche Soldaten wegen der regen Bautätigkeit auf der Krim bei den Arbeiten an den Baustellen gefunden und sie sollen ihre letzte Ruhe finden. Das geht aber nicht, weil die zuständigen deutschen Behörden die Zusammenarbeit zwecks notwendiger Identifikation verweigern.
Unsrer Soldaten können nicht beigesetzt werden, weil die Heimat sie im Stich läßt. Ich habe deshalb sofort nach meiner Rückkehr den Herrn Bundespräsidenten informiert. Sie sollten nicht annehmen, daß ich eine Antwort erhalten habe. Haben Sie sich bei Ihren Aussagen zur “Wehrmacht” eigentlich einmal gefragt, was die Angehörigen der deutschen Streitkräfte heute empfinden, wenn sie von diesem Verhalten ihres Staates gegen gefallene deutsche Soldaten erfahren?
Man läßt keine gefallenen Soldaten zurück.
Sie können sich weiter über die “Wehrmacht” äußern. Dann müssen Sie aus den Protokollen der Bundesregierung aber auch die grandiose letzte Rede des verstorbenen Präsidenten der Französischen Republik, Herrn Mitterrand, im Berliner Schauspielhaus auf Einladung des Bundeskanzlers, Herrn Dr. Helmut Kohl, löschen lassen. Es war gerade in dieser Rede kurz vor seinem Tod, in der sich der französische Präsident mit Respekt über die Armee und die Soldaten seines Gegners im Zweiten Weltkrieg geäußert und seine Achtung öffentlich gemacht hatte.”
Was soll also ein Journalist fernab der Heimat empfinden, wenn bei Tausenden verstorbenen Soldaten fernab der Heimat in derselben Weise gehandelt wird? Und das seid 74 Jahren? Ein “Journalist” wie Yücel erscheint einem nun wie eine liederliche Karikatur aus einem B-Movie. Nicht der rede wert. Absolut unwichtig. Ja total schwachsinnig sogar.
Wenn also solche Dinge passieren, und das nicht mal selten als vielmehr andauernd, muss man sich gedanklich davon versuchen zu distanzieren. Man könnte auch mal 5 Minuten gepflegt Ausrasten ob der Ganzen Kacke, die abgezogen wird, aber hinterher wäre auch nichts gewonnen. Gedichte helfen da schon besser & sie sagen viel über die aus, die sie geschrieben haben. Sie können auch sehr viel sagen über die, die sie verwenden. Ein passendes Gedicht kann dazu beitragen, dass man seine Gefühle, Gedanken, Bedenken oder auch Empfehlungen auf eine ganz andere Weise an den Empfänger bringt als mit eigenen prosaischen Worten. Gleichzeit zeigt die Verwendung eines passenden Gedichts auch, dass man sich vermehrt Gedanken gemacht hat und nicht die Mühe scheute, nach einem Gedicht zu suchen. Und wenn sich im Geiste nicht mal mehr angestrengt wird, nun ja, dann wird man vielleicht eines finsteren Tages politischer – aber nicht Menschlicher.
“Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren Sind Schlüssel aller Kreaturen, Wenn die so singen, oder küssen Mehr als die Tiefgelehrten wissen Wenn sich die Welt ins freie Leben, Und in die Welt wird zurückbegeben, Wenn dann sich wieder Licht und Schatten Zu echter Klarheit wieder gatten Und man in Märchen und Gedichten Erkennt die wahren Weltgeschichten, Dann fliegt vor Einem geheimen Wort Das ganze verkehrte Wesen fort.”
}} Novalis, Heinrich von Ofterdingen {{
Danke, Billy. Ich hoffe & drücke die Daumen, dass diese “Auflage” schnell Geschichte ist.
Und für diese ganzen Kackvögel, die für ihre Landsleute nichts mehr übrig haben, bis auf das von Steuermitteln erwirtschaftete Einkommen, welches nur zu gerne abgegriffen wird, ein paar letzte Zeilen gegen das vergessen:
“Nun die deutsche Harfe wieder Endlich wieder von der Wand, Und das herrlichste der Lieder Dem geliebten deutschen Land!
Euch, Ihr tiefergrauten Alten, Sei der erste Ton geweiht, Die Ihr Deutschland uns erhalten In der kaiserlosen Zeit.
Die in Qualen und in Ketten Treu bewahrt den teuren Hort, Kommendem Geschlecht zu retten Deutschland, das verfemte Wort;
Die gelitten und gerungen Bittre hoffnungslose Müh’, — Neigt den Alten Euch, Ihr Jungen, Denn für uns ertrugen sie!
Euch, Ihr Deutschlands junge Söhne, Sei der zweite Ton gebracht, Dir du knospende, du schöne, Hoffnungsfrohe Jünglingspracht.
Deren Herz noch nicht benagte Jenes alte deutsche Leid, Von dem Tag, der heute tagte, Rechnet Eure Lebenszeit!
Dies Zerspalten, dies Zerhadern, Nord und Süd und Groß und Klein Fort damit! In Euren Adern Fühlt das deutsche Blut allein.
Das Gezische!, das Gehöhne, Das so bittre Wunden schlug, Fort damit! Verhasste Töne, Endlich sei’s mit Euch genug.
Diesen Hass, der so viel Qualen, So viel Unheil stiftete, Der die edlen deutschen Seelen Ach so tief vergiftete,
Reiß’ ihn aus und brich ihn nieder, Grimmbewehrte deutsche Hand, Endlich wohnet, endlich Brüder Brüderlich im Mutterland.
Stehe auf, du Vielbetrübte, Mutter Deutschland, süßes Weib, Neuer Schmuck, du Vielgeliebte, Kranze dir den reinen Leib.
Necke aus die Mutterhände, Ruf’ die Kinder an die Brust, Denn der Jammer hat ein Ende, Endlich kam die Zeit der Lust.
Hör’ von Mund zu Munde wandern Deiner Sprache süßen Ton; Einer kennt daran den andern: „Ja auch Du bist Deutschlands Sohn.
Auch um Deine Wiege rauschte Hoch im Nord der alte Klang, Dem das Kind im Süden lauschte, Wenn die Mutter wiegend sang.
Langer böser Irrtum schrankte Unser Herz der Liebe zu, Wenn du quältest, wenn ich krankte, Ich vergab’s, vergib auch Du.”
Naben vom Kyffhäuserberge Haltet ein in Eurem Flug, Weckt den Alten auf, Ihr Zwerge, Denn des Schlummers ist genug!
Und es kracht der Toresbogen Tief in des Kyffhäusers Nacht: Feierlich ans Licht gezogen Kommt die alte Kaiserpracht.
Horch der Boden bebt und schüttert Unterm Eisenpanzerfuß, Durch die deutsche Erde zittert Schauernd ein Willkommensgruß.
Und wie purpurn nun die Sonne Flammt im alten Kronengold, Da vernimm den Schrei der Wonne, Der von Gau zu Gauen rollt.
Da vernimm das Sturmessausen Gleich der Windsbraut überm Meer, Und mit Jauchzen und mit Brausen, Mächtig wogt ein Volk daher.
Wie sie kommen, wie sie drangen! Wie an einem einz’gen Ziel All die tausend Augen hangen! Tausend Herzen, ein Gefühl.
Tausend Lippen, und auf allen Nur ein einz’ger Jubelton, Deutschland ist noch nicht zerfallen, Trotz dem Grimme, trotz dem Hohn.
Nach dem Bangen, nach den Tränen, Nach jahrhundertaltem Leid Ward das Hoffen, ward das Sehnen Wundervolle Wirklichkeit.
Denn es schwingt das Zepter wieder Eines deutschen Kaisers Hand, Und es haben deutsche Lieder Wieder nun ein Vaterland.
Drum wohlan, es kam die Stunde, Wem ein lodernder Gesang Jemals quoll vom Herzensgrunde, Jauchzend von den Lippen sprang,
Hebe auf mit mir die Hände Flehend zu der Sterne Licht: Wende Du, Allmächtiger, wende Auf mein Volk Dein Angesicht.
Deutsche Männer treu und innig Haltet an der Väter Art, Deutsche Mädchen keusch und minnig Bleibt, o bleibet, wie Ihr wart.
Volk der Hoffnung, Volk der Jugend, Ohne Falsch und ohne Neid, Deine Kraft war Herzenstugend, Wahre sie in Ewigkeit.
}} Deutschlands Jubellied {{ (Zum 18. Januar 1871.) Ernst von Wildenbruch (* 3. Februar 1845 † 15. Januar 1909) Ernst v. Wildenbruch war ein deutscher Schriftsteller und Diplomat.
@ Alpha Rocking
Quellenangaben:
Free Billy & die Junge Freiheit
Die Großen Deutschen – Ludwig Uhland
Die Deutsche Gedichte-Bibliothek – Ernst von Wildenbruch
WikiMANNia – Deniz Yücel
World Economy – Offener Brief von Willi Wimmer
Journalist Billy Six ist Frei ! Wie die regierungskritische Organisation Espacio Público per Twitter meldete, wurde am 16. März 2019 der deutsche Journalist Billy Six nach langen vier Monaten aus der venezolanischen Haft entlassen.
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