Namibia 2023/24 - Tag 19
Herrschaften und Oukies!
Heute ist unser großer Tag gekommen: die Einlösung unseres Weihnachtsgeschenkes! Ein Rundflug über das UNESCO Weltnaturerbe Sossusvlei.
Das wollten wir schon immer einmal machen und in diesem Jahr wollten wir uns die Gelegenheit nicht wieder entgehen lassen.
Ursprünglich wollten wir, wie all die anderen Besucher auch morgens noch ins Sossusvlei bzw. zu den Dünen fahren, aber wir merkten, dass unsere Reieroute meiner Mutter doch einiges abverlangt.
Auch wenn sie ständig beteuert, dass sie topfit sei und das alles ihr ja gar nichts ausmache.
So ließen wir klammheimlich den ersten Teil des Tages einfach weg, schliefen aus und starteten mit einem schönen, gemeinsamen Frühstück auf der Terrasse in den Tag.
Außerdem stellten wir mit Abscheu und Entsetzen fest, dass wir versehentlich 2 Metallkleiderbügel aus der Kronenhof Lodge haben mitgehen lassen.
Die Dinger sehen unseren Eigenen aber auch zum verwechseln ähnlich, ganz besonders dann, wenn noch bestimmte Personen (deren Namen ich jetzt nicht erwähne) farbenblind sind.
Übrigens schleppen wir immer einige ausrangierte Metallkleiderbügel aus der Reinigung mit, da ja grundsätzlich immer zu wenig Kleiderbügel in den Unterkünften vorhanden sind.
Die Dinger wiegen nix und man kann sie am Ende der Reise getrost hängen lassen oder anderen Reisenden weiter vererben.
Gegen Mittag fuhren wir dann rüber zur Sossusvlei Lodge und meldeten uns im dortigen Adventure Center.
Unser Rezeptionist, namens Mikeal, hatte sich gestern extra noch einmal telefonisch rückversichert, dass wir auch tatsächlich eingebucht wurden.
Unsere Flugtickets, so richtig schön altmodisch und prima geeignet um sie ins Urlaubsalbum zu kleben, wurden für jede Person einzeln ausgestellt.
Danach konnten wir noch ein bisschen in der Lodge herum schleichen und - ganz wichtig - noch einmal aufs Klo! Ein nicht zu vernachlässigender Punkt, wie ich meine.
Schon bald war es 13 Uhr und wir meldeten uns zurück im Adventure Center.
Bald darauf erschien eine junge, schwarze Frau, die sich als unsere Pilotin - Rebecca - vorstellte.
Sie verfrachtete uns alle in einen Gamedrive Wagen und los ging es zum benachbarten Flughafen, wo die kleine Cessna Maschine schon auf uns wartete.
In der kleinen Flughalle gab es noch ein kurzes Briefing für uns und eine genaue Beschreibung über die Strecke.
Wir buchten für uns die mittlere Tour, mit dem Namen "Forbidden Coast" oder auch als "Lange Wand" bekannt, nach der langen, steil ins Meer abfallenden Düne.
Nachdem wir 3 Passagiere, plus der Hasenbär, in der Maschine Platz gefunden hatten, ging es auch schon los mit dem Flug über die Namib.
Erstaunlich, wie schnell der kleine Vogel abhebt. Der Flug selbst war recht ruhig, selten mal ein kleiner Wackler.
„Namib“, das bedeutet in der Sprache der Nama „da, wo nichts ist“. Dabei ist diese Wüste alles andere als eintönig: Sie ist ein Meer aus Sand und Farben. Je nach Lichteinfall und Luftfeuchtigkeit leuchten die Dünen von goldgelb bis dunkelrot und bilden so einen eindrucksvollen Kontrast zum blauen Himmel.
Das Namib-Dünenmeer existiert seit über 20 Millionen Jahren. Sein einzigartiges Erscheinungsbild erhält es vom Aufeinandertreffen von Wüste und Atlantikküste. Die Natur dort ist über die Jahrtausende hinweg beinahe unberührt geblieben. So wundert es auch nicht, dass sie im Juni 2013 zum UNESCO Welterbe ernannt wurde.
Das Sossusvlei selbst ist eine von Namibsand-Dünen umschlossene beige Salz-Ton-Pfanne ("Vlei") in der Namib-Wüste, die nur in sehr seltenen guten Regenjahren Wasser führt. Dann bildet sich sogar für kurze Zeit ein, wenige Zentimeter bis mehrere Meter, tiefer See am Ende des Vleis. "Sossus" bedeutet "blinder Fluss" in der Sprache der Nama (blind, weil der Tsauchab dann im Nichts endet).
Die umgebenden orangefarbenen Dünen zählen, mit bis zu über 380 Meter Höhenunterschied gegenüber der Pfanne, zu den höchsten der Welt. Die höchste unter ihnen ist Big Daddy, die auch Crazy Dune genannt wird. Diese Dünen gehören zum Typ der Sterndünen, die entstehen wenn der Wind aus allen Richtungen weht.
Entstanden ist das Vlei durch Versanden des Tsauchab, der ursprünglich wahrscheinlich bis zum nur gut 50 km entfernten Atlantik floss.
Die daneben liegenden, und jeweils durch eine Düne vom Wasser abgeschnittenen, Dead Vlei und Hiddenvlei spiegeln diese Entwicklung noch bis heute wider. Dort stehen abgestorbene Bäume, die aufgrund des extrem trockenen Klimas nur sehr langsam verfallen.
Vom inneren Tor aus führt seit 2006 eine gut befahrbare Asphaltstraße von 65 km Länge zum eigentlichen Wüstengebiet. Diese erkennen wir einwandfrei aus der Luft.
Die Straße führt am Tsauchab Fluss entlang und wird rechts und links von einer endlosen Dünenlandschaft, die geschätzt ca. zwei Kilometer von der Straße entfernt liegt, gesäumt.
Wir flogen gleich weiter und beobachteten das rege Treiben an der Düne 45, da standen einige Autos. Das Licht wurde zunehmend schöner und die Dünen leuchteten rot im Licht.
Es gab keine ganz klare Sicht, aber das wäre jetzt wirklich Jammern auf hohem Niveau. Aber wir sind nur heute hier und können es nicht ändern, wir hätten auch stornieren können – das wäre aber überhaupt keine Option gewesen.
Es war sehr beeindruckend, die Dünen und ihre Formationen von oben zu sehen. Wunderschön. Wir machten unzählige Bilder und Filme.
Leider konnte Micha den Flug, genau wie damals über dem Okavango Delta, auch dieses Mal nicht genießen.
Ich sah schon, wie er erst blass wurde und dann die Farbe ins leicht Grünliche wechselte.
Meine Mutter fand alles großartig und wunderbar. Sie konnte den Flug in vollen Zügen genießen.
Wir konnten bis zur Küste fliegen und sahen die Dünen, die bis zum Meer reichen und dann abrupt steil abfallen.
Wir flogen ein Stück die Küste entlang und dann drehte die Maschine wieder um und flog zurück.
Unsere letzten Bilder entstanden dann an der Elim Düne und rund herum waren die Feenkreise gut zu erkennen.
Rebecca flog noch eine Ehrenrunde über das Desert Camp, bevor sie den Landungsstrip von Osten her anflog.
Nach der Landung ging es zunächst zurück zur Sossusvlei Lodge, wo wir Micha erst einmal in der Lounge wieder fahrtüchtig aufpäppeln mussten, bevor er uns zurück ins Desert Camp chauffieren konnte.
Dieses schöne Erlebnis ließen wir dann mit einem leckeren Braai ausklingen. Micha war am Abend so weit wieder hergestellt, dass er doch wieder in der Lage war den Grillmeister zu geben.
Wir saßen noch bei einem kühlen Getränk und ließen das Erlebte sacken. Über den Hügeln kam langsam der Vollmond zum Vorschein.
Micha übte sich noch ein wenig in der Sternenfotografie und es gelangen ihm sogar noch ein paar ziemlich ansehnliche Aufnahmen.
Was für ein wundervoller Tag, den wir so schnell nicht vergessen werden. Morgen geht es für uns nach Swakopmund, zu unseren Freunden Trudi & Karl und natürlich den Katzen.
Wir wünschen einen Guten Rutsch ins Neue Jahr!
Lekker Slaap!
Angie, Micha, Mama und der Hasenbär
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9.8. von Strepeis nach Rigfugio Malinvern (Tag 46)
grenzgängig
Ich starte 7 Uhr 30, da die heutige Strecke länger sein wird. Es geht am Bach mit treppenartigen Staustufen Recht steil nach oben. Ich bin froh als der Fahrweg endet und ein richtiger Wanderweg beginnt. Besonders schön ist es, als ich auf trockenem Grasboden gehen kann. Dann wird alles still.
Auf dem Pass treffe ich einen Wanderer mit jungem Hund. Er meinte, er musste um die Kuhherde einen Bogen machen, weil sein Hund gerne Tiere verfolgt. Vom Pass aus sehe ich Sant'Anna die Vinadio, das "höchste Heiligtum Europas", wie die Webseite verlautet. Dort ist die "Hölle"los: ein großer Parkplatz mit vielen Fahrzeugen, Messen im 2-Stundentakt etc. Ich verzichte auf geistige Nahrung und gönne mir zum Ausgleich für die bevorstehende Strapaze ein Panino.
An einer "Gedenkstätte" (ich vermute Anna sieht Maria mit Jesus)(vor Sant'Anne traf eine wandernde Nonne, vielleicht war sie ja auf der Suche nach einer Marienerscheinung, wer weiß), einem See vorbei geht es auf steilem Militärweg zum Grenzkamm. Den spaziere ich bis zum nächsten Col, einem asphaltierten Grenzüberggang zwischen Cuneo und Isola. Alle, die gerne auf Rädern unterwegs sind, egal welchen, haben hier ihren Spaß.
Ich will mir eine weitere Lemon Soda kaufen, bekomme aber nur ein müdes 7up. Ich werde müde und beschließe einen kurzen Erholungsschlaf in den umherstehenden Liegestühlen zu machen. Das gelingt trotz des vielen Verkehrs erstaunlich gut.
Erfrischt geht es danach weiter über Geröllhalden zu einem Col. Dort beginnt der steile Abstieg zum Rigfugio, über goldgelbe Wiesen, vorbei an einem Bergsee und an steilen Felswänden entlang durch lichte Lärchenwälder.
In der Hütte, die exponiert auf einen Felsen gebaut ist, lerne ich ein deutsches Ehepaar kennen (by the way: das war der Abend mit den meisten Deutschen, denn es gab weitere). Der Mann geht gerne in den kalten Bergsehen baden, und meint, Weitesndere hätten keine Zeit und würden wesentliches nicht sehen. Trotzdem sind sie bereit mit 100 € Cash zu geben, während ich die elektronische Überweisung auf den Weg bringe. (Manche Hütten bestehen auf Barzahlung, und ich habe seit Wochen weder Bank noch Bankomat gesehen.)
Trail-Infos und weitere Fotos unter (Die Strecke war 22,7 km lang. Ich habe bei der Aufzeichnung einen Fehler gemacht.)
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Erbsenflan mit frittiertem Eigelb
neue, leichte Vorspeise:
400 g Tk Erbsen in Salzwasser ca. 5 Min kochen.
Abgießen, 100 ml Sahne zum Kochen. (15%) dazu und beides pürieren.
Dann die Maße durch ein Sieb streichen, damit sie richtig cremig und ohne Stücken ist.
2 Eier verquirlen und 200ml Kochsahne dazu, gut durchmischen und dann unter die abgekühlten Erbsen mischen.
Zitronenabrieb, Pfeffer, Salz, Cayennnepfeffer dazu.
Diese Mischung dann in sehr gründlich gebutterte kleine Förmchen gießen .
Diese dann in ein tiefes Backblech stellen, dieses zur Hälfte mit Wasser füllen und ca 45 Minuten bei 160 Grad stocken lassen.
Pro Person 1-2 Eier im sous-vide garen. Eine Stunde bei 65,5Grad.
Eier dann schälen, das Eiweiß ist noch leicht flüssig, das Eigelb vorsichtig herausnehmen.
Die Eigelbe dann erst in etwas Mehl, dann in verquirlten Ei und schließlich in Pankobröseln panieren.
Anschließend kurz frittieren, bis es goldgelb ist. Auf Krepp kurz abtropfen lassen.
Diese beiden Komponenten kann man einige Stunden vorher vorbereiten (Flan erst vor dem servieren in den Ofen, Eier fertig paniert, erst vor dem servieren frittieren) und in den Kühlschrank stellen.
Nun braucht man noch eine Art Soße. Entweder ein Minzpesto oder anderes Kräuterpesto (Thymian oder Basilkum, je mit Zitronenabrieb und Zitronensaft, etwas brauner Zucker, evtl. etwas Cashewmus.
Ich kann mit auch einen Art Parmesan-Schaum sehr gut dazu vorstellen, anstelle des Pestos.
Leicht, etwas aufwendig, macht was her, ideale Vorspeise für liebe Gäste.
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