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#gruppe weimar
rwpohl · 2 years
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aktionfsa-blog-blog · 4 months
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Artikel 18 GG wegen "Grundrechtsverwirkung" anwenden
Wehrhafte Demokratie: Höcke stoppen!
Unter diesem Titel gibt es eine Petition bei WeAct, die fordert, dass Artikel 18 GG gegen Björn Höcke angewendet wird. Inzwischen haben schon 450.000 Menschen aus Deutschland die Petition unterstützt. Die Mütter und Väter des Grundgesetzes haben im Bewusstsein der Erfahrungen während der Weimarer Republik Instrumente bereit gelegt, um sich gegen Verfassungsfeinde zu wehren: Neben einem kompletten Parteiverbot auf Landes- oder Bundesebene ist die „Grundrechtsverwirkung“ nach Artikel 18 des Grundgesetzes eine gezielte Maßnahme gegen einzelne Verfassungsfeinde. Es wäre eine mildere Maßnahme vor einem kompletten Parteiverbot. Der Verfasser der Petition hat uns heute seine Beweggründe erläutert und in der Petition auch auf andere namhafte Personen verwiesen, die dringend Maßnahmen gegen die neuen Nazis fordern:
Wir befinden uns im Wahljahr 2024. Und es besteht die Gefahr, dass Höcke der nächste Ministerpräsident Thüringens wird. Das gilt es zu verhindern!
Mehr als 400.000 Menschen, die erreichen wollen, dass Artikel 18 GG gegen Björn Höcke angewendet wird, haben die Petition bereits unterschrieben. Das ist sehr beeindruckend und dringend notwendig. Denn am 04. Januar schrieb die taz, dass sich Höcke gegen eine sogenannte "Unvereinbarkeitsliste" ausspricht, mit der die AfD sich - formal - von einigen neonazistischen Organisationen abgrenzen möchte: Mitglieder von Gruppen dieser Liste sollen nicht der AfD beitreten dürfen. Darunter auch die neonazistische Gruppe „Revolte Rheinland“. Höcke dazu: „Die von außen bestimmte Distanzeritis hat uns keinen taktischen Vorteil gebracht – im Gegenteil“. Auch empfahl Höcke seinen Anhängern zu Weihnachten das Buch „Regime Change von rechts“ des langjährigen österreichischen Identitären-Chefs Martin Sellner. Die Identitäre Bewegung steht ebenfalls auf der Unvereinbarkeitsliste.
Die politische Debatte wird zur Zeit weitgehend vom Für und Wider eines AfD-Parteienverbots bestimmt. Ein Verfahren gemäß Artikel 18 GG gegen einzelne Parteimitglieder wird noch nicht in ausreichendem Maße als erfolgversprechendere, weil gezieltere Option wahrgenommen. Einen Erfolg können wir aber bereits verzeichnen: So ist unsere Petition in der öffentlichen Diskussion, u.a. der Westfälische Anzeiger berichtet heute über unsere Petition.
Mehr dazu bei https://www.wa.de/politik/schlag-afd-geplant-bjoern-hoecke-grundrechte-entziehen-petition-indra-gosh-rechtsextremismus-zr-92769831.html und Petition unterschreiben https://weact.campact.de/petitions/wehrhafte-demokratie-hocke-stoppen
Kategorie[21]: Unsere Themen in der Presse Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/3yn Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/8648-20240112-artikel-18-gg-wegen-grundrechtsverwirkung-anwenden.html
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https://bit.ly/3YBPJfO
Antifaschistische Aktion Poster A1 150 gramm Offsetdruck
https://bit.ly/3YBPJfO
https://www.disorder-berlin.de/home/483-antifaschistische-aktion-plakat.html
Zur Geschichte der Antifaschistischen Aktion von Leftvision:
https://www.youtube.com/watch?v=B0d-bxBM9YQ&feature=youtu.be
Wenn ihr mehr über die Geschichte der Antifaschistischen Aktion wegfahren wollt, lest das Buch von Bernd Langer:
Geschichte einer linksradiakalen Bewegung
Münster 2014, 266 S., 16 Euro
von Florian Osuch
Bernd Langer, langjähriger Antifa-Aktivist, hat ein Buch zur Geschichte der Antifaschistischen Aktion vorgelegt. Auf 266 Seiten, vielfach ergänzt durch Fotos und zeitgenössische Plakate, erzählt er die «Geschichte einer linksradikalen Bewegung».Langer war selbst Mitglied der Göttinger Gruppe Autonomen Antifa M, die von der Polizei in den 90er Jahren zerschlagen werden sollte. Er war einer von 17 Beschuldigten, gegen die wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung ermittelt wurde; das Verfahren wurde später eingestellt. Die Antifa M praktizierte eine für Autonome untypische Bündnispolitik und arbeitete auch mit bürgerlichen Kräften zusammen. Aus den eigenen Reihen wurde sie dafür zum Teil massiv angefeindet. Gleichzeitig waren ihre Demonstrationen, an deren Spitze nicht selten ein sogenannter schwarzer Block lief, weit über die Stadtgrenzen bekannt.
Das Buch gliedert sich in zwei Abschnitte. Im ersten Teil skizziert Langer die Entwicklung der kommunistischen und sozialistischen Bewegung in der Weimarer Republik. Der KPD-Vorsitzende Thälmann formulierte bei der Gründung der Antifaschistischen Aktion 1932, seine Partei strebe ein «überparteiliches Sammelbecken für alle zum rücksichtslosen Kampf gegen den Faschismus gewillten Arbeiter» an. Langer kritisiert die KPD der 30er Jahre als eine «durch und durch stalinistische» Partei, «Einflussnahme der Basis auf die Parteiführung» sei ausgeschlossen gewesen.
Der zweite Teil widmet sich antifaschistischen Bestrebungen in Westdeutschland nach 1945. Langer legt den Schwerpunkt auf die Bewegung der Autonomen der 80er Jahre und die folgende Dekade, als Antifaschismus «zur dominierenden Tendenz in der linksradikalen Szene» im nun vereinigten Deutschland wurde.
Die Autonomen bezogen sich auf den Antifaschismus der historischen KPD, da er auch immer «eine grundsätzlich antikapitalistische Strategie» gewesen war, so der Autor. Dies sei der Grund, weshalb «das Emblem der Antifaschistischen Aktion seine inspirierende Kraft nicht verloren hat und in den 80er Jahren, umgestaltet und uminterpretiert, zum Zeichen einer neuen Bewegung werden konnte».
Langer gibt Einblicke in Aktionen, Zerwürfnisse und auch Debatten der verschiedenen Antifagruppen. Die Darstellungen konzentrieren sich auf die 80er und 90er Jahre und sind teilweise recht subjektive Schilderungen des damaligen Aktivisten. Neuere Entwicklungen, insbesondere die für die Antifabewegung bedeutsamen Mobilisierungen des Bündnisses «Dresden Nazifrei» in den Jahren 2010–2013, werden nur am Rande erwähnt. Das ist schade, denn gerade hier hat die Antifabewegung an das Konzept der Bündnispolitik der Autonomen Antifa M angeknüpft.
Bernd Langer weist darauf hin, dass er nicht auf die Geschichte des Antifaschismus in der DDR eingeht, da dieser dort «nach Lesart der Sowjetunion Staatsdoktrin» gewesen sei. Es habe in Ostdeutschland weder eine außerparlamentarische Bewegung noch eine Antifaschistische Aktion gegeben. Sicherlich hatten die Komitees der antifaschistischen Widerstandskämpfer wenig gemein mit der autonomen Szene in Westdeutschland. Die Komitees als «eine politisch harmlose Vereinigung alter Frauen und Männer» zu bezeichnen, wird deren Wirken allerdings nicht gerecht. Dass diese Verbände mehr waren als Marionetten der SED, wird u.a. daran deutlich, dass viele Mitglieder nach dem Ende der DDR ihre Arbeit in neugegründeten Gruppen fortführten.
Keine Erwähnung finden zudem Aktivitäten unabhängiger Antifagruppen in der DDR, die sich zum Ende der 80er Jahre zumeist im Schutz von Kirchen gegründet hatten
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fabiansteinhauer · 10 months
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Dorothea Keiter
1.
Keiter schreibt an der Geschichte und der Theorie des Eigentums. Ihr Objekte sind Wissenschaften der Weimarer Republik und das Trennungsgeschichte, dem das Privatrecht und das öffentliche Recht aufsitzen. Heute hat sie das Projekt im Montagekolloquium vorgestellt.
Lässig hat sich Keiter ein Thema geschnappt, in dem nahezu alles steckt, was das Recht zwischen 1800-1933 so umtreibt und heute zu demjenigen gehört, was an anderen Stellen hochkommt wie das Petersburger Abwasser bei Sturmflut. Keiter manövriert sorgsam durch. Wie Fuchs Seinecke sagt: sie versteckt sich nicht hinter Diskursen, sondern sagt was sie will. Eine Drift beschreiben, die die Leute in den zwanziger Jahren erfasst hat und ihnen den Diskurs bald schon enteignet hat, das will sie, so würde ich das wieder sagen. Das ist eines der mehreren, spannenden Projekte zur Geschichte und Theorie des Eigentums, die hier gerade laufen. Keiter macht das so spannend, dass man selbst gleich Eigentumsforscher werden will, sie macht es ansteckend, sie will halt selbst was wissen.
Je suis aus dem Prekariat und dem Kommentariat in den Luxus katapultiert, in den Luxus einer internationalen Gruppe von Leuten um Marietta Auer, die eigensinnig forschen und aus den unterschiedlichsten Richtungen kommen. Auer hat sie gesammelt. Uns halten vor allem die Probleme, die wir teilen, zusammen. Auer spricht von Theoriemosaik. Die wäre ost- und weströmisch, auch mosaisch, auch musisch.
2.
Ich habe mich letztes Jahr abfällig und nicht schön über das Kommentariat geäußert. Jetzt kann ich es aus diesem Anlass hoffentlich besser sagen: unter dem Kommentariat verstehe ich nicht, was Kathrin Passig darunter versteht, die darunter Menschen versteht, deren Meinung wir nicht teilen. Ich verstehe darunter Menschen mit solchen Meinungen, die wir teilen, die aber auch uns teilen, Meinungen die mitgeteilt werden und durch uns durchgehen, aber nicht wirklich zu einem Ohr rein und zum anderen Ohr raus. Das sind Meinungen, bei denen sekundär ist, dass sie uns zerreissen, weil sie zuerst einzelne zerreissen. Das sind Leute mit Meinungen die man bekommen, haben und loswerden kann. Das sind Leute mit Meinungen, die zuviel sind, aber wohl nicht nur deswegen nicht geschätzt werden. Wer zuviel im Netz geglühweint hat, wer übermatussekisiert und zuviel Zorn sammelt, das wäre einer, der in dem Sinne, wie ich meine, von Kommentariat sprechen könnte, aber völlig andere könnten das auch. Hoffentlich einfach und ordinär gesagt sind das Leute mit 'Scheissmeinungen' über die 'Scheisse', die auch ohne Meinung in der Welt ist. Leute wie du und ich und von mir aus auch nur Leute wie ich, mir und meiner. Passig hat schon Recht, kein schöner Beitrag ist meine Rede vom Kommentariat gewesen, ich würde ihr so gerne imponieren, das ist schon mal schief gegangen mit Schlangenlaberei. Hoffentlich klappt es später mal. Und sie hat auch recht, wenn die Rede vom Kommentariat etwas mit fehlendem Konsens meint ( und mit einer Genervtheit, von der es doch nervend und nicht schön ist zu lesen). Und trotzdem bin ich in Etuilaune, sehr froh und dankbar, vom Kommentariat Urlaub nehmen zu können und dann Dorothea Keiter mit ihrer besonnenen, vorsichtigen und doch schärfenden Art zuhören, mit ihr nicht nur vom Sofa und über Tastatur hinweg diskutieren zu können. Die Gruppe um Auer teilt Meinungen, die wiederum sie teilen, das ist vergleichbar mit dem Kommentariat. Aber wie das Teilen durchgeht, das ist langsamer, zauber- und zauderhafter, nicht weniger vibrierend, nicht weniger vage/ gewagt, aber alle geben regelmäßig mehr Kredit, und wenn die es mal nicht tun, wird daran erinnert, wie wichtig es wäre, das zu tun. Das man so in Unvergleichbarkeiten rumlebt, ist in großem Bogen nicht schön, in kleinen Kurven ermöglicht es aber schon gute Zeiten, schöne Zeiten. Das MPI ist nicht das Internet, ist nicht der Ort, über den ich in mageren Zeiten an ein bisschen Arbeit und Lohn gekommen bin. Das ist unvergleichbar oder im Vergleich ein größeres Un. Möge das Kommentariat auch wieder an sieben fette Jahre geraten. Ich bin froh, rauskatapultiert zu sein.
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weimarhaus · 13 hours
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OSKAR SCHLEMMER : "Konzentrische Gruppe - Figurenplan K1" (Concentring Group - Figure Plan K1) , 1921 . Lithograph on slightly colored paper ; 49 x 33,5 cm . From the portfolio New European Graphics . 1st portfolio : Masters of the State Bauhaus , Weimar . Private Collection.
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korrektheiten · 3 months
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KaDeWe-Insolvenz: Go Hengameh, go broke
Ansage: »Das Berliner Kaufhaus des Westens (KaDeWe) hat zwar das Deutsche Kaiserreich, zwei Weltkriege, die Weimarer Republik und den Kalten Krieg überlebt – aber die Ampel-Regierung ist selbst für diesen legendären Konsumtempel zu viel. Letzte Woche wurde der Insolvenzantrag gestellt. Als Grund wurden die „exorbitant hohen Mieten“ genannt. Auch die Signa-Gruppe des österreichischen Investors Rene Benko, die […] The post KaDeWe-Insolvenz: Go Hengameh, go broke first appeared on Ansage. http://dlvr.it/T24WvC «
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dein-jena · 6 months
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Neue Wandelkarte für Jena - Wegweiser für nachhaltigen Konsum
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Neue Wandelkarte Jena als nachhaltiger Stadtplan ist online
Der nachhaltige Stadtplan wurde grundlegend überarbeitet und ist jetzt als vernetzte Webversion verfügbar. Er gibt einen Überblick über lokale, nachhaltige und gemeinwohlorientierte Initiativen und Angebote, Orte und Austauschmöglichkeiten.
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Wandelkarte Jena als Webversion, Grafik: Stadt Jena „Die Wandelkarte hilft dabei, die eigenen Bedarfe und Bedürfnisse ressourcen- und klimaschonend zu erfüllen. So wird nachhaltiger Konsum alltagstauglicher. Die Karte trägt damit einen Teil zum sozial-ökologischen Wandel bei und ist ein ganz praktischer Baustein auf dem Jenaer Weg zu Klimaneutralität bis 2035“, sagt Bürgermeister und Dezernent für Stadtentwicklung Christian Gerlitz. 154 Einträge in Jena in sechs Kategorien Die Jenaer Wandelkarte umfasst derzeit 154 Einträge. Diese sind nach den sechs Kategorien Bio, Fair, Regional, Gemeinschaftlich, Lebensmittel und Mehrweg geordnet. Zu ihnen gehören beispielsweise Bio-Läden, Geschäfte mit nachhaltiger Kleidung, Werkstätten, Tauschregale und Urban-Gardening-Projekte. Denn nachhaltiger Konsum heißt nicht nur bewusst zu konsumieren, sondern auch Lebensmittel selbst anzubauen, Dinge zu reparieren statt neu zu kaufen und nicht Benötigtes zu verschenken. Die Angebote können natürlich beständig erweitert und erneuert werden. Die Stadt Jena pflegt die Wandelkarte mit Hilfe von Akteuren des hiesigen nachhaltigen Umfeldes.
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Wandelkarte Jena online nutzen, Foto: Stadt Jena Überregional vernetzte Karte Zusammen mit der Jenaer Wandelkarte sind auch die aktualisierten Seiten von Weimar und Erfurt online gegangen. Die Wandelkarten wurden 2016 von der Weimarer Initiative WinD-Gruppe Thüringen und dem Eine Welt Netzwerk Thüringen e. V. ins Leben gerufen und erstellt. Mittlerweile unterstützen weitere Städte das Vorhaben und stärken so das Netzwerk für Nachhaltigkeit. Die Stadtpläne sind Teil eines Nachhaltigkeitsnetzwerkes und intelligent mit anderen Nachhaltigkeitskarten verknüpft. So synchronisieren sich Einträge der Wandelkarten automatisch mit der  Thüringer Nachhaltigkeitskarte und der Seite des Gemeinschaftswerks Nachhaltigkeit. Read the full article
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rhebs · 2 years
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IN HALLE NEUSTADT GAB ES ALLES!
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Ein Freund, Achim Treskow, ein Bauingenieur machte mich um 1994 auf den >>>ZAK<<< aufmerksam. Der Zentrale Artikelkatalog der Volkswirtschaft der DDR, kurz ZAK genannt, war ein mehr bändiger Katalog, der jedem Industrieerzeugnis der DDR eine Kennnummer zuordnete und es damit für andere Betriebe und Einrichtungen eindeutig bestellbar machte. Mehrere Kilos davon würden in einem kleinem Büro im II.WK hinter dem BAZ, dem Bauarbeiterzentrum stehen. Ich sollte eine Tüte Mona Kaffee besorgen und mich bei einer Ilse melden. Ich war telefonisch avisiert und meldete mich bei "Ilse"! Ilse war ca. 30 Jahre alt, geschieden, der Mann, ein Architekt, war nach dem Westen abgehauen. Ilse, 90/60/90, eine Bauzeichnerin stammte aus Dresden und meinte "nu - nu haste mir keine Rostbratwurscht mit gebracht?" Achim hatte ihr verklickert, ich wäre aus Thüringen und kenne mich mit gebrühter und ungebrühter Rostbratwurst aus. Nachdem ich ihr erklärt hatte, das ungebrühte Bratwurscht essen aus Thüringen wegen der Hackfleischverordnungen nur mit exaktem Timing gegen Wochenende funktioniert, erklärte mir die Ilse den ZAK fast eine Stunde als Einleitung, nachdem sie den Kaffee im Schoß mit einer Handmühle gemahlen hatte. Ich spähte ihr in den riesigen Ausschnitt und sah andächtig beim Kaffee mahlen und schlürfen zu. Danach erklärte sie mir den ZAK weiter, sowie wo in Halle weitere Exemplare befindlich sind.
Ilse war inzwischen von einer Bauzeichnerin zu einer Baumaterialien Beschafferin mutiert und kannte so jeden Betrieb der DDR, der irgendwas mit Bauwesen zu tun hatte. Egal ob Mischmaschine, Gerüst, Suppenteller für das BAZ, das Bauarbeiterzentrum, auch damals schon "Dreckiger Löffel" genannt. Ich kannte mich damals mit Achsen, Wellen, Lager, Kupplungen aus und wusste auch, wo es Pumpen, Verdichter, Getriebe und Armaturen gibt. Ilse hatte nur den halben ZAK, also 240 Bände. Noch interessanter war aber, Ilse wohnte im gleichen Block wie ich, nur am anderen Ende in der 3.Etage.
Sie hatte die gleichen Probleme, wie ich damals, nämlich ein hormonelles Defizit! Ich hatte zu viel der Testosterone und Ilse hatte deutlich zu wenig. Fakt war, nach einem Schwof im BAZ landete ich bei Ilse im monatelang unbenutzt doppelt belegtem Doppelbett zum Zwecke des Austausches von Körperflüssigkeiten.
In den Entspannungsphasen des außerehelichen Geschlechtsverkehrs schwatzte ich, um mich interessant zu machen, allen möglichen Kram über meine seltsamen Hobbys. Ich sammelte damals Kunst und Kunstgewerbe und handelte schwarz mit Antiquitäten. Einen Professor Dr. Scheiding in Weimar kannte ich, der wollte das Bauhaus wieder in Weimar aktivieren. Da kam er um 1972 bei den der Entscheidung mächtigen Genossen aber noch nicht gut an. Das Bauhaus Weimar war damals in den Augen vieler namhafter Nomenklaturkader-Genossen einfach nur imperialistisches Teufelszeug. Aber Zeiten ändern sich so auch die Meinungen der "Genossen". Ich hatte zu einer Gruppe von Leuten in Weimar Kontakt, die in das Bauhaus vernarrt waren.
Denn, es gab in Weimar seit 1923 das Musterhaus am "Am Horn". Das Musterhaus ist das einzige in Weimar fertiggestellte Flachdach-Zeugnis des Bauhauses. Seit 1973 ist das Gebäude ein Baudenkmal. Irgendwelche Leute fanden so einen Kasten im Bungalowstil aber auch schick und wollten auch so ein Haus bauen. Damals war aber in der DDR das Satteldach EW 58 Mode, mutmaßlich von Einfamilienwohnung , war ein standardisierter Eigenheimtyp aus der DDR für 4 bis 6 Bewohner, der als Prototyp Pate für eine Vielzahl von weiteren Eigenheimtypen stand. Der Entwurf wurde vom VEB Landbaukombinat Karl-Marx-Stadt in Schwarzenberg projektiert und ging maßgeblich auf die Arbeit des Architekten Wilfried Stallknecht zurück.
Dann gab es noch den DDR Eigenheim Typ HB1 – eine Holzbetonbude aus Schköna, wo man ein Flachdach oben drauf organisieren konnte und noch feiner war das DDR Eigenheim Typ KH1 Keramikhaus, Einzel- oder Reihenhaus für 6 bis 8 Personen aus Halle. (VEB Ziegelwerke Halle) So 79 520 DDR Mark kostete das gute Stück. Der Leistungsanteil des Herstellers, also der Holzbetonplatten war 22 660 Mark!
Was hat da aber jetzt die Ilse damit zu tun? Ganz einfach, die Ilse war eine absolut professionelle Baumaterialien Beschafferin und wusste, das so 100 Tonnen aussortierte Bauelemente, speziell Außenwandelemente im Plattenwerk Halle-Neustadt als quasi Ausschuss hochkant gestapelt waren. Für einen Elfgeschosser konnten die Elemente für 2400 DDR Mark nicht freigegeben werden, für den eingeschossigen Bungalow waren sie wie geschaffen. Nur, die Elemente standen nicht im ZAK, denn Ausschuss gab es dort nicht. Mit dieser Information aus Ilses Doppelbett fuhr ich nach Weimar mit der Kunde, ich weis, wo Flachdachhaus-Außenwandelemente nutzlos in der Gegend bei Halle-Neustadt herum stehen. Niemand glaubte mir, bis ich mit Fotos als Beleg aufkreuzte. Und ich hatte Ilses Telefonnummer dabei!
Eigentlich sollten die Außenwandelemente für den Straßenbau geschreddert werden. Das kostet viel DDR Geld. Abholen lassen für ein paar Mark bringt Geld! Ilse hatte wegen ihrem geflüchtetem Mann noch Kontakte zu pfiffigen Architekten, die diese Platten einfach gegen die Holzbetonplatten aus tauschten. Freie LKW - Transportkapazität gab es am Samstag und Sonntag in Halle-Neustadt!. Und so rollten Mitte/Ende 1975 die Außenwandelemente aus Halle-Neustadt in das Weimarer Land und das Musterhaus am "Am Horn" feierte fröhliche Urständ! Irgendjemand besorgte mir damals eine Kühltasche, mit der ich in Weimar bei einem Fleischer 20 Kilo ungebrühte Rostbratwürste an einem Freitag nach Halle kutschte. Die Würschte brauchte ich nicht zu bezahlen. Die waren schon bezahlt ;-) Ich hatte kein Auto und musste die Bratwürste mit einem Kinderwagen im Zug nach Halle-Neustadt transportieren. Als mir jemand half, den Wagen in den Zug zu wuchten, stöhnte er, was ich da für ein fettes Baby im Wagen hätte. Am gleichen Abend duftete es auf Ilses Balkon nach Thüringer Rostbratwurst. Ilse futterte zwei Würste ich drei Rostbratwürste aus meiner Heimat. Inzwischen standen in und um Weimar die ersten Außenwandelementwände hochkant. Als der Bauherr gefragt wurde, woher er die Platten her hat, bekam man nur windige Antworten. Niemand verriet, wie man für paar un gebrühte Rostbratwürste und Tausend Mark sich ein halbes Haus besorgen kann!
© Richard Hebstreit 2022
Eigentlich war damals alles total legal. Ich hätte mir mit der Bauteile-Information mir eine goldene Nase verdienen können. Ich habe lediglich die Bratwurscht besorgt und war happy. Erst um 1985 erkannte ich die Wertigkeit von Recycling Produktionssystematiken. Ich kam auf die Idee, aus Edelstahlschrott feinsten Designerschmuck zu produzieren:
und
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rebuild121421rwpohl · 2 years
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rwpohl · 7 months
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fujifles · 4 years
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zlb, schnittprotokoll: beim heutigen öffnen meiner projektdateien in der bibliothek muß ich leider wieder feststellen, das die schnittanlage stark beschädigt ist, mehrere cuts stimmen nicht mehr, die audiospur ist verschoben... diese situation entspricht genau der, als ich 2016 noch in leipzig versuchte aus dem mir verbliebenen preview-material zu dem “fliegengewicht”-projekt (markus dietrich, gruppe weimar, tp2) zumindest im ansatz die idee eines mir möglich gewesenen dokumentarfilms zu rekonstruieren, damals noch mit einem eigenem computer. siehe auch producer-note zu teeth: “... a case study to the question, what and how you can work seriously as a director and producer without anything and under circumstances of unfreedom, corruption and hate. after our complete equipment is destroyed by terrorists left only an old samsung galaxy s3 for the shooting. the post-production happened on public computers in libraries of berlin, just with a portable copy of shotcut and the options on youtube. we think, that the whole project represents the actual situation of our company well, burnt by hatred and new fascism. ...”
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zum vergleich: “fliegengewicht”- schnittprotokoll vom 27.05.2016 in leipzig
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fliegengewicht, tp2: zum weiteren vergleich: uhw in berlin, von 02/2017 bis 12/2018, landmann...
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marquisevonobst · 3 years
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that ‘oh shit is this actually happening?’ moment before it actually happens
For schoethe, please 👀💕
Natürlich bekommste die Dumpfbacken :D
Sie hatten sich schon vor einer ganzen Weile von der Gruppe getrennt. Knebel lästerte mit Woltmann über eine Schauspielerin des Weimarer Hoftheaters, Wilhelm von Humboldt tanzte mit seiner Caroline und Alexander kam zu der Abendgesellschaft, hielt einen Vortrag, aß mit ihnen, unterhielt sich mit Goethe noch kurz über Basalte und verschwand, ohne dass sie es bemerkten, auch wieder so schnell, wie er ankam. Die Gassen von Jena waren frisch, loderten nicht, wie die Räume des just verlassenen Hauses. Goethe zog seinen Mantel am Kragen etwas höher. Schiller nieste und weckte dabei die halbe Straße auf.
“Müssen Sie denn immer so theatralisch sein, Schillern? Nicht einmal Ihr Niesen unterliegt der Norm!”
“Werter Herr Geheimrath, wenn ich den Kritikern glauben sollte, so bin ich ich durch und durch Rebell. Da müssen Sie es meiner Nase doch verzeihen können, wenn sie an solch einen Körper gebunden ist.”
Goethe schmunzelte seinen Kollegen an.
“Lassen Sie uns gehen. Ich kenne da einen schönen Platz für Ihre philosophischen Auschweifungen.”
Einige Straßen weiter öffnete Goethe das Tor zum botanischen Garten. Warum er weiterhin den Schlüssel besaß, war Schiller unklar, jedoch wird es seine Zwecke haben, auch wenn diese beim Eigengewinn Goethes lagen.
“Hier!”
Goethe verwies auf ein kleines Wasser-Reservoir mit Bepflanzung, welches unweit der Gewächshausanlage sich befand. Die Bäume fingen an zu blühen und der Garten wirkte nach seinem Schlummer keineswegs trostlos. Eine Bank war nicht aufzufinden, weshalb sich Goethe in das feuchte Gras setzte und Schiller mit sich zog.
“Goethe, was trieb Sie dazu den Fichte einstellen zu lassen?”
“Ich bitte Sie, Schiller, so zerstören Sie doch nicht den Augenblick mit berfulichen Fragen!”
“Gut, dann eben nicht.”
Eine Weile war es ruhig zwischen Ihnen, ehe Schiller wieder zum Reden ansetzte, diesmal ruhiger, fast flüsternd.
“Wäre das keine ästhetische Szenerie für ein Gedicht von Ihnen? Wenn Sie es nicht schreiben, so tue ich es. Aber eine Sache fehlt!”
“Die wäre?”
“Ein frischverliebtes Paar.”
Schiller meinte es aus Spaß und Alkohol heraus, aber Goethes Blick und sein Schmunzeln verrieten spielerisch etwas anderes.
“Wenn Sie solch eine Stimmung haben wollen, so fragen Sie in der gesetzeslosen Wohngemeinschaft in der Leutragasse an. Schlegel sollte Ihnen das innnerhalb von fünf Minuten auf das Papier bringen können.”
“Für einen Moment dachte ich, Sie würden darauf eingehen?”
Goethe hob eine Augenbraue und blickte Schiller alles ahnend, dennoch fragend an.
“Auf das.”
Der Mut war stärker und so setzte Schiller knapp neben Goethes Lippen einen Kuss.
“Und wenn Sie denken, dass ich mir diesen bei der Bagage im Hinterhaus hole, dann irren Sie, mein Lieber. Haben Sie genug Inspiration?”
“Dessen bin ich mir gewiss.”
So, etwas kurz und ich bitte um Verzeihung für die Verspätung, Uni sucks. Und es geht gleich feucht-fröhlich weiter mit der nächsten Vorlesung.
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fabiansteinhauer · 2 years
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Juristen zählen
1.
Dieser tumblr ist ein wirbelnd wäschelndes Medium, der Name leitet sich von der Waschtrommel ab. So kommt es, dass das Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie auf den tumblrzetteln kurz und knapp Institut für Geschichte und Theorie des Rechts genannt wird. Nur im privaten Kreis heißt es Institut für wahrscheinliches und unwahrscheinliches Recht.
Dort arbeite ich in einer Abteilung, die den Titel Multidisziplinäre Rechtstheorie trägt und von Marietta Auer aufgebaut wurde. Meine Forschung bezieht sich auf eine rhetorische Rechtstheorie, auf Bild- und Rechtswissenschaft sowie auf juridische Techniken. Rhetorik, Bildwissenschaft sowie Kultur- und Medienwissenschaften sind neben der Rechtswissenschaft die Disziplinen, zu denen ich mit rechtlichem Kontext an verschiedenen Universitäten in Weimar, Basel, Stuttgart, Frankfurt und Recife gelehrt und geforscht habe. Diese Expertise bringe ich nun in diese Abteilung ein. Das ist wie das Leben befristet, möge sich viel in diese Zeit packen lassen.
2.
Die Abteilung hat drei Forschungfelder (1.) Recht der Moderne, (2.) Multidisziplinäre Rechtstheorie und Privatrechtstheorie sowie (3.) Rechtswissenschaftsgeschichte und Rechtswissenschaftstheorie.
Meine laufenden Forschungsprojekte beziehen sich mehr, weniger, direkter, indirekter auf alle drei Gebiete, sie betreffen konkret (1.) Warburgs Staatstafeln (Rom/ Hamburg 1929), (2. ) Nach dem Gesetz (Kollektiv Kuleshov, Moskau 1926) sowie die Geschichte und Theorie des Zensierens. Wie sie sich genau darauf beziehen, das werden wir sehen. Am 18. Oktober wird es ein erstes Kolloquium zu dem ersten Projekt geben.
Die ersten beiden Projekte tragen ihren Titel von 'kleinen' Objekten her. Damit meine ich, dass sie im Titel nicht abstrakt und allgemein ansetzen. Im ersten Fall setzen sie bei zwei Tafeln (je ca. 150*120 cm) an, die Aby Warburg im Sommer 1929 erstellt, in dem er Fotos aus Rom und Zeitungsauschnitte aus Hamburg arrangiert, lose an eine mit schwarzem Stoff bespannte Tafel pinnt und so die 'angepinnte Tafel' mit einem Mittelformat fotografieren lässt, zwei mal mit je unterschiedlichen Bildern.
Das verwendete Material wanderte danach ins Archiv und in die Fotothek der KBW, war eine zeitlang wie von der Menge anderen Materials verschluckt, wurde aber jüngst von einer Gruppe um Axel Heil und Roberto Ohrt (u.a. mit Kolja Gollub) als sog 'Original' rekonstruiert.
Im zweiten Fall ist das Objekt ein Film, zu dem es eine 'kanonische' Schnittfassung gibt. Obschon dieser Film technisch und industriell reproduziert ist und streng genommen kein Original hat (bei den Tafeln ist das strittig) , spreche ich im Hinblick auf diese Schnittfassung (konkreter gesagt auf eine Edition des Wiener Filmmuseums) von einem Objekt. Beide Projekte setzen insoweit bei einzelnen Dingen an, was aber nicht heißen soll, dass es nur um diese Objekte gehen soll.
Im ersten Fall geht es zum Beispiel allgemeiner um das Verhältnis von Bild- und Rechtswissenschaft und um das sog. Dogma der großen Trennung, wie es in Theorien der Ausdifferenzierung und Geschichten der Säkularisierung und Modernisierung, aber auch durch die westliche Kosmologie und ihre Unterscheidung zwischen Subjekt und Objekt auftaucht.
Im zweiten Fall geht es allgemeiner auch um das Verhältnis zwischen Recht und Kino, Westen und Osten, Gesetz und Revolution, Verfahren und Kunst. Das sind alles sehr abstrakte und sehr allgemeine Begriffe. Im ersten Fall heißt das sogar streng genommen, dass es auch um ein Wissen geht, das spätestens seit den monotheistischen Religionen, spätestens seit dem Konzept 'zelem elohim' aus dem jüdischen Recht eine Schlüsselfunktion in Rechtsordnungen hat, wenn der Mensch (später die Person, das Individuum und das Subjekt) dort über ein Konzept der Ebenbildlichkeit verstanden wird. Im zweiten Fall steckt hinter dem Verweis darauf, dass es um Recht und Kino geht ebenfalls noch ein 'weites Feld'. Das Recht, von dem in dem Film die Rede ist, hat auch etwas mit jener Revolution zu tun, die man heute (umstritten, aber üblicherweise im Singular) die Oktoberrevolution nennt. Der hat also zum Beispiel auch mit Lenins programmatischem Text "Государство и революция/ Staat und Revolution" von 1917 zu tun. Die Angaben ließen sich fortsetzen.
Bei beiden Projekten ist es mir im Hinblick auf die 'Größe' der Themen wichtig, 'durch das kleine Objekt' zu gehen. Das Objekt ist in allen Fällen auch schon eine Assoziation, Teil einer Assoziation, und ihm ist etwas assoziiert. Das kleine Objekt ein assoziiertes Objekt, auch weil es selbst schon Effekt einer Assoziation ist. Bei Warburg fängt das zum Beispiel bei den Protokollen aus dem Tagebuch der KBW und den Texten von Gertrude Bing an, es hört nicht auf bei dem launigen Schicksal, das die Tafeln nahmen, und mit dem weitere Texte und Kommentare an die Tafeln gerieten, wie etwa die Erklärung, auf einem der Bilder sehen man Kardinal Maffi auf dem Dach der Fiatfabrik in Turin. Man sieht ihn, die Fabrik und Turin nicht, aber die Bildlegende hat es noch in die jüngste Edition des Atlas geschafft. Das Objekt ist assoziiert, was auch heißt, das es der Effekt einer Assoziation ist. Der Begriff der Assoziation hat im Deutschen den Klang, dass es sich um eine 'eingebildete' oder 'vorgestellte', damit auch fiktive, kontingente und lockere Verbindung handelt. Es ist wichtig, dass auch kleine Objekte keine sicheren und festen Grundlagen bilden, allein schon, weil auch das Material, aus dem sie bestehen, geschnitten ist, sie also montiert sind. Sie sind nicht frei von Einbildungskraft, Symbolischem oder Imaginärem, nicht einmal frei davon, eine Überbauung, Überbau oder (das ist eine Idee von da Vinci, Paul Valery und Hans Blumenberg) eine Überbrückung zu sein. Kleine Objekte sitzen auch etwas auf, sie sind weder fundamental noch elementar. Der Begriff der Assoziation soll das betonen. Das heißt nicht, dass das Projekt ein Beitrag zur Akteur-Netzwerk-Theorie sein soll. Mit kleinen, assoziierten Objekten zu starten und nicht mit großen Ideen wie zum Beispiel der Verfassung, dem Vertrag, dem System, dem Rechtssubjekt, dem Westen, der Moderne oder Rom, das ist vor allem eine methodische Entscheidung, die den Einstieg in die Mannigfaltigkeit und Vergleiche erleichtern soll.
Der Film, das kleine Objekt aus meinem zweiten Forschungsprojekt, ist ein ebenfalls ein assoziiertes Objekt.Er ist zum Beispiel den drei Drehbuchversionen von Shklovskij und dessen Theorie der Prosa und des Verfahrens assoziiert, den Kinoarchitekturen, dem Moskauer Tagebuch von Walter Benjamin, aber auch den neuen Institutionen der Sowjetunion, einem Vorort von Moskau, vorhandenem Filmmaterial, Schauspielern und den riskanten Strategien kurz vor 1927, dem Jahr in dem die stalinistischen Unmöglichkeiten klar vor Augen stehen.
Das kleine, assoziierte Objekt ist kein majestätisches Objekt. Ich systematisiere und referiere nicht die (Sekundär-)Literatur, den Diskurs und die Aussagen zu bestimmten Themen, unterstelle kein Reich des Allgemeinen und auch kein majestätischen Subjekt ("wir"). Das wird von anderen Rechtswissenschaftlerinnen und Rechtswissenschaftlern sehr gut und dazu noch ausreichend gemacht, ich mache aber etwas anderes. Ich forsche an theoretischen Details, die im System und im Allgemeinen nicht aufgehen. Mit Karl-Heinz Ladeur gesprochen: ich arbeite von Fall zu Fall.
Das dritte Projekt ist im Titel allerdings noch abstrakt und allgemein (das wird sich ändern): Geschichte und Theorie des Zensierens. Es geht dabei nicht um die Institution oder die Dogmatik der Zensur, sondern um eine Rekonstruktion juridischer Techniken, die etwas schichten, stratifizieren oder skalieren, die etwas zählen, messen und mustern. Mit dem Zensieren ist also nicht unbedingt ein Verbot oder die Kontrolle des Wahren, Guten und Schönen gemeint. Mit Zensieren kann nämlich auch ein Adressieren gemeint sein, mit dem jemand oder etwas bewertet oder 'in und an eine Stelle' gebracht wird.
Zum einen schließe ich dort an ältere Projekte zur Rhetorik und Bildwissenschaft, die der Geschichte und Theorie des 'decorum' galten (Bildregeln, München 2009) sowie an ein Projekt zum frühen Kinorecht an. Im Moment ist das Feld so abgesteckt, dass ich mich auch mit jenem Zensieren beschäftigen möchte, dass Marie-Theres Fögen in ihrer Arbeit zur Enteignung der Wahrsager aus dem Bereich der Rechtswissenschaft ausgeschlossen hat. Das ist eine Praxis der Censoren und der Wahrsager, von der Fögen wohl zu Recht sagt, dass die Juristen dazu bis zur 'Christianisierung' geschwiegen hätten. Danach sollen sie die Praxis verboten haben. So eine Praxis ist 'magisch und mantisch', sie kommt vor (z.b. auch auf Staatstafeln). Diese Praxis kann aber bei allem Schweigen der Juristen und jenseits eines Verbotes so eine juridische Praxis gewesen sein, an der und durch die sich Gesellschaft (auch vor dem Recht und für das Recht) sortierte. Das ist der antike Pol des Projektes, der moderne Pol sind die Musterungen, die Datensammlungen und Auswertungen, die heute zum Beispiel die Kreditwürdigkeit und Leistungsfähigkeit der Leute, den Wert von Unternehmen und Gütern oder Sicherheiten und Risiken mitbestimmen sollen. Zwischen dem antiken und dem modernen Pol spannt sich eine Geschichte und Theorie des Zensierens auf, die mich (wie immer) in Details, in dem Fall auch so etwas wie historische 'Stationen', metaphorisch gesprochen größere und kleinere Bahnhöfe, interessiert. An welchen 'kleinen, assoziierten Objekten' dieses Projekt sich weiter entfalten wird, das wird sich zeigen.
Sicher ist, dass diese Objekte aus unterschiedlichen Zeiten, von unterschiedlichen Orten und aus unterschiedlichen Rechtsgebieten kommen werden, also aus Feldern, die weder systematisch noch allgemein gekittet werden können.
3.
Juristen zählen: vielleicht wäre das eine andere Überschrift für alle diese Projekte, in denen es an einer Stelle auch darum geht, wie Juristen zählen, wie sie gezählt werden und wie für sie gezählt wird, wie sie werten und gewichten, gewichtet und bewertet werden, wie für sie bewertet wird, wie sie wiegen, wogen und wägen und alles das auch mit ihnen und für sie gemacht wird. Po Sakonu fällt ein bisschen aus der Reihe. Was soll's, dafür ist das ein Projekt zu einem letzten (!) Revolutionsfilm und zum Dogma der Revolution, das muss auch mal sein, gerade gegenüber der (Kritischen Systemtheorie) Frankfurter Schule, Abteilung Nichtbenjamin. Außerdem fällt das Projekt nur ein bisschen aus der Reihe, weil es sich bei dem Film um ein drittes Projekt handelt und von den kleinen Ziffern hier die 3 eine besondere, sogar herausragende Rolle spielt.
Wissenschaft machen ist für mich wie das, was man am Sylvesterabend zum Gegenstand von Vorsätzen machen. Das ist also wie eine Tüte Kartoffelchips essen oder ausreichend Wein trinken. Jetzt mache ich es doch wieder, für irgendwas muss die katholische Konditionierung ja doch gut gewesen sein.
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10 Wichtige Lektionen Für Immobilien Investors
Zusammen mit unserem Angebot an Kapitalmarktprodukten ergibt das einen Mix, mit dem wir Geld verdienen können.
Angebot abgelehnt wird, was haben Sie verloren? In Deutschland wiederum, wo viel über Ungleichheit diskutiert wird,
ist die Entwicklung weniger dramatisch. Nachgeschmack der Verantwortungslosigkeit bei Ihrer Bank. Zuerst eröffnen
Sie ein Geschäftskonto bei irgendeiner großen Bank. Bank und fragte um einen Kredit. Sie der Bank einen Gefallen
tun, wenn Sie etwas kaufen. Amos zur Bank of America. Unter den richtigen Umständen kann es auf Dauer günstiger
sein, sich eine Wohnung zu kaufen, als zur Miete zu wohnen. Deshalb empfehle ich auch niemandem eine
„durchschnittliche“ Immobilie zu kaufen, in der Hoffnung, dass diese die nächsten Jahre im Wert steigen wird. Sam
hat keine Probleme damit, seine Freizeit zu füllen. Strände dieser Welt genießen, davon ist Sam überzeugt. Sam aber
handelte so, wie ein richtiger Gewinner handeln muß. Heute ist das anders - es kann zumindest anders sein, wenn
man, wie der Unternehmensgründer Ferrer Rivero in Hannover, über Bitcoins verfügt: eine virtuelle Währung, die aus
Algorithmen entsteht. Wer mit Immobilien das große Geld verdienen will, muss sich klar darüber sein, dass es von
bestimmten Faktoren abhängt, ob sich eine Kapitaleinlage zum Vermögensaufbau auszahlt. Heutzutage herrschen andere
Zeiten und vor allem der Vermögensaufbau ist sehr viel schwieriger geworden.
Bewerber würden streng kontrolliert, zitiert der "Guardian" das Finanzministerium Zyperns. Das berichtet der
"Guardian" und beruft sich auf geleakte Unterlagen, die die Zeitung eigenen Angaben zufolge einsehen konnte. Zuerst
ist es wichtig, das Geld oder den Job zu bekommen. Und auch hier ist es natürlich wichtig, sich mit dem Produkt
auseinander zu setzen, um seriöse Anbieter von schwarzen Schafen unterscheiden zu können. Würde es diese nicht
geben, dann wäre das Modell perfekt. Monatsmieten Rabatt zu geben, ist der Markt offensichtlich “weich”. Ermisch:
Im Vertrieb. Wir müssen uns weiterentwickeln, von der Metropolregion Hamburg aus, aber auch im Ausland, hier dürfen
wir künftig wieder mehr machen. Ermisch: Wir haben ja bereits ein Internetangebot für Tagesgeldkonten aufgebaut und
damit binnen Monaten 800 Millionen Euro eingesammelt. Resultat auch auf legalem Weg erreichen können. Nach einer
Insolvenz des Pächters sind es aber auch mitunter die Eigentümer selbst, die sich bei der Suche nach einem neuen
Betreiber im Weg stehen, sagt Bienentreu. Seine Verschläge zeigen, wie der Mietenwahnsinn europäische Großstädter
in menschenunwürdige Behausungen zwingt. Zeit, zu zeigen, wie gut man ist. Der technische Fortschritt gebar immer
neue Produkte, die in den Export gingen: Schiffe, Turbinen, Chemikalien. Produkte, sorgen für bessere Wohnungen. Es
gilt auch, lokale soziale und politische Faktoren zu bedenken.
Curiel hatte sich für eine außergerichtliche Einigung starkgemacht - nach eigenen Worten auch, um das Land nach der
Wahl Trumps wieder zu einen. Der deutsche Aktienindex knickte am Tag nach der Wahl nur kurz ein und stieg dann
sofort wieder an - Mario Draghi sei Dank. “(wenn Sie ein junger Farbiger sind). “ oder ähnliches. Hören Sie nicht
darauf. „Gesetze, Benimm-Terror, Überwachung und davon immer mehr: Unser politisches und ökonomisches System nimmt
Menschen mit eigenen Visionen Raum und Motivation. Der Investitionsfokus liegt derzeit auf Büro- und
Geschäftshäusern im Raum Braunschweig und Wolfenbüttel sowie Einzelhandelsimmobilien, Gewerbeparks und
Logistikzentren. In Weimarer Land (Kreis) finden Sie derzeit 8 Anlageimmobilien. Ich schluckte. Aber dann dachte
ich: “Was soll’s! “Was sind Ihre Pläne, wenn Sie verkauft haben? Jahr leerstand. Ich roch ein Problem. Wusstet du
das rund 47 Million Deutschen jedes Jahr online einkaufen? Jahr alle Kredite vorzeitig zurückzahlen. Dem gegenüber
stehen freilich auch die Risiken, grandios zu scheitern. Allerdings haftet der Anleger auch mit seinem gesamten
Einsatz, wenn die Projekte scheitern. Wir benennen umfassend und verständlich alle Vorteile, Nachteile,
Perspektiven und Risiken, die sich im Zusammenhang mit dem Erwerb einer Liegenschaft ergeben können. Exklusiver 100
€ Gutschein: Für jeden Teilnehmer der hier bestellt, erhält ganze 100,00 Euro geschenkt für eine zukünftige
Teilnahme an exklusiven Immobilien-Seminaren von Jörg Winterlich.
Du kannst es dir selbst ausrechnen: Wenn du jeden Monat beispielsweise 1000 Bücher verkaufst und an jedem
verkauften eBook nur 1 € verdienst, macht das 1000 € an passivem Einkommen - und das jeden Monat aufs Neue. Die
Paradise Papers zeigen nun, dass eine Anwaltskanzlei offenbar im Auftrag Schröders bei Appleby um Beratung gebeten
hatte. Nun, erstens gab es keine Zufahrt. Wenn allerdings Betrug mit im Spiel ist, sieht die Sache anders aus. Ein
häufiges Merkmal von Renditeimmobilien ist, dass hier aufwendige Sanierungen anfallen. Anders sieht es aus im etwas
niedrigeren Preissegment, in dem Gemälde zwischen 10.000 und 50.000 Dollar kosten. 4. Grundsätzlich sind die Banken
verpflichtet, dass Meldungen an das Bundesministerium für Finanzen, kurz BMF durchgeführt werden, wenn von privaten
Konten Gelder mit einer Summe von mehr als 50.000 Euro überwiesen werden. Nähe oder in Planung? Einkaufszentrum in
der Nähe? 10.000 und 15.000 £ Gewinn machen kann. Wenn du dich ausführlich online spiele mit geld immobilien
beschäftigst, kannst du dir hier ein hübsches Sümmchen dazuverdienen. 6. Investiere doch in online Kurse für dich
um weiter zu kommen.Wenn Sie dies tun, werden Sie ihre Fehler minimieren Was Kann Man Mit Metatrader Handeln Geld
Verdienen Forex zwangsläufig profitabler werden. Es ist immer viel Arbeit zu tun, und es gibt keine Garantien. Es
geht ums Geld sparen bzw. um das Konservieren von Vermögensgegenständen innerhalb eines Unternehmens.
Seien Sie daher zunächst einmal skeptisch bei Berechnungen von Immobilien-Vermittlern bzw. -Verkäufern, auch wenn
Ihnen solche Zahlen gedruckt in hübschen Prospekten vorgelegt werden. Die DEGAG Gruppe, die bereits zwei Projekte
erfolgreich mit Exporo finanziert und zurückbezahlt hat, hält 5 Wohnimmobilien mit einer Gesamtwohnfläche von 1.863
m2 und einem Gewerbeflächenanteil von 623 m2 in Braunschweig und Peine in Bestand. Bankbeamte ein positives Gefühl
hat, sobald er Sie sieht. Verlassen Sie sich auf Ihr Gefühl und Ihre Eingebungen. Was ist die Moral dieser
Geschichte? Die Geschichte machte die Runde und kam sogar in die Zeitungen. Erst Immobilien, dann Kaufhäuser, jetzt
Zeitungen: Der Selfmade-Milliardär und Investor René Benko erweitert sein Portfolio, nun darf er bei der
österreichischen "Kronen Zeitung" und dem "Kurier" einsteigen. Außerdem gehören ihm 50 Prozent der 21 Karstadt-
Immobilien, die Benko gekauft hatte. Es tut mir leid das sagen zu müssen, aber das wird einfach nicht passieren.
Sie wollen erst einmal abwarten, welche Pläne er hat - und was das für die 17 000 Arbeitsplätze bedeutet. Beide
genannten Fälle zeigen die Schwierigkeit für den Investor. Millionen von Varianten, weil jeder Abschluß anders ist.
Standardmäßig hat der Auto-Invest „Verteilt über alle Kredite“ ausgewählt. Anspruch auf die Kommission beweisen?
Günstige Immobilien können tatsächlich unglaublich günstig sein.
In der verrückten Zinswelt von heute scheint nichts mehr unmöglich, selbst nicht, dass Verbraucher Geld verdienen,
indem sie Schulden machen. Sie, wenn Sie den Zuschlag erhalten, vertritt. Welche Verbesserungen bringen den
höchsten Wertzuwachs? Persönlich fährt Broermann damals übers Land, sammelt notleidende Kliniken ein. Einsatz von
Eigenkapital zu kaufen. 50% Zinsen als Geschenk bekommen. Zhao Wei ist die unumstrittene Weinkönigin unter den
chinesischen Investoren: Die Flasche Château Monlot, ein eher profaner Tropfen, war früher für gut 11 Euro zu
haben. Sparen Sie und hinterlegen Sie öfter größere Summen. Bargeld für ein Viertel meines Gebotes aufbringen.
Welcher Investortyp bist du? Sie müssen selbst handeln! Zudem ist die Plattform eine gute Möglichkeit für alle, die
nicht oder nicht nur in Konsumkredite investieren wollen. Vor drei Jahren noch genügte ein Hotelkonferenzraum für
die 450 Teilnehmer der ersten "Connected World", der hauseigenen Digitalmesse. Der Begriff „Spekulationssteuer" ist
eigentlich veraltet. Korrekterweise lautet die Bezeichnung „Einkommensteuer auf Verkaufsgewinn aus privaten
Geschäften". Sie noch nicht kaufen. Schließlich kann es unter Umständen zu Problemen kommen, die schnell ans Geld
gehen können. In Abgrenzung hiervon stehen institutionelle Anleger und Investoren, deren Entscheider nicht die
Eigentümer des Unternehmens sind. Menschen wollen einfach zu durchschauende Geschäfte machen. Aufgegangen ist
dieser Plan nicht.
Beratungshäuser wie McKinsey oder Boston Consulting haben ihr Geschäft auf digital getrimmt. Ihnen ins Geschäft
kommen zu können. Darüber hinaus kann auch eine Unterscheidung hinsichtlich der Projektphasen, in denen sich die
Investments befinden, vorgenommen werden. Die Beschaffung in Pflegeimmobilien macht sich bezahlt schon deshalb,
weil Wohnen ein Grundbedürfnis, das im Alter einen außergewöhnlichen Rahmen erfordert, ist. Heute ein Werk des noch
unbekannten Malers für "n Appel und n Ei" zu erwerben, das übermorgen für eine Million bei Christie's bringt.
Fähigkeit, seine Grenzen zu kennen. Konstruktionen in solcher Lage. Allein in Deutschland mussten 18 offene
Immobilienfonds mit einem Anlagevermögen von einst insgesamt 33 Milliarden Euro aufgelöst werden. 53.000 Wohnungen
in Jena sind in privater Hand, das sind nur 35 Prozent. Aufhebens davon machen.” Der Agent ist in einer schwierigen
Lage. Dann sind Sie hier genau richtig. Es gibt nicht die eine Bank, die für uns alle perfekt ist. Mit weitem
Abstand folgen Spanien (neun Prozent), Italien (fünf Prozent), Frankreich und Kroatien (je drei Prozent).
Mietshäuser besitzt und verwaltet. Besitzer seine Hypothekarzahlungen nicht mehr leistet. Beispiel von der Lage
oder vom Zustand des Gebäudes. Schon vor der Einführung gab es reichlich Kritik am Baukindergeld. Verfahren zur
Wertermittlung Ihrer Immobilie. Da Mieten jedoch langfristig steigen, ist es zu erwarten, dass die Monatsbelastung
eines Käufers auf lange Sicht hin abnimmt. Ich rate immer dazu, klein aber trotzdem professionell mit einem
Steuerberater anzufangen, Erfahrungen zu sammeln, und wenn Dir das Geschäftsmodell zusagt es weiter auszubauen.
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kallemax · 5 years
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Zum bewaffneten Kampf der RAF
Karl-Heinz Dellwo - Zum bewaffneten Kampf der RAF, Vortrag in Leipzig.Ost-Passagen-Kino, 01. Juni 2019, gehalten auf Einladung der SJD - Die Falken Weser Ems.
Nächstes Jahr, am 14. Mai, jährt sich zum 50. Mal die Befreiung von Andreas Baader, ein Ereignis, das in der Geschichtsschreibung als offizielle Gründung der RAF gilt. Können wir heute davon sprechen, dass die RAF Geschichte ist, es also auch eine Geschichtsschreibung gibt, in der sie im Allgemeinen der Zeit betrachtet – und auch bewertet wird?
Wenn ich mir die kleinen Wellen anschaue, die diese Veranstaltung hier vor Ort schlägt, also meine Einladung von einer Gruppe der Falken, die dazu etwas wissen und diskutieren will, dann auf ein erregtes Distanzieren stößt, sage ich mir: Nein, die RAF ist immer noch kein geschichtliches Ereignis, sie scheint aktuell zu bleiben. Das bedarf dann noch einer besonderen Reflexion.
50 Jahre seit Gründung der RAF – ihre Auflösung war 1998, also 28 Jahre später, immerhin auch schon 22 Jahre her – scheint uns selber kein so großer Zeitraum zu sein. Als ich kürzlich ein anderes RAF-Mitglied aus dieser Zeit auf diesen Zeitraum eines halben Jahrhunderts hinwies, war er ebenfalls überrascht. Da wir uns von unserer eigenen Geschichte nicht abtrennen, also auch immer in ihr leben, in ihr denken, erinnern oder reflektieren, erscheint sie uns selber weniger als Geschichte und mehr als Ereignis und damit auch als Raum, der noch nicht wirklich durchmessen ist.
1970, im Gründungsjahr der RAF, wurde ich 18 Jahre alt. 50 Jahre zurück, so wie heute eben die RAF-Gründung 50 Jahre zurück liegt, lag die November-Revolution. Ein Ereignis, unendlich weit weg. Dazwischen lag die Weimarer Zeit, die Nazi-Zeit, der Weltkrieg II, die Restaurationsperiode der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft, die Kommunistenverfolgung und der Kalte Krieg, die Entpolitisierung der inneren Klassenkämpfe auf den Zustand ökonomischer Verteilungsfragen, die Revolution in Kuba, die Kolonialverbrechen in Afrika und der antikoloniale Kampf dagegen, der Vietnamkrieg,  und endlich der Aufbruch in jener Zeit, die wir mit der Chiffre »68« bezeichnen und den wir als unseren betrachten.
Wir fanden uns ohne tradierte Geschichte wieder. Die Geschichtsschreibung der revolutionären Linken war zerstört, fragmentiert, in das Vergessen-Sein abgedrückt worden. Ich bin mit 19 Jahren einmal ein paar Monate zur See gefahren und traf auf dem Schiff einen älteren Mann, der mir, als wir alleine waren, erzählte, dass er KPD-Mitglied war und dafür später eine Zeit lang im Gefängnis saß – wohlgemerkt: in der BRD, nicht in der Nazi-Periode. Als ich ihn später in einem größeren Kreis darauf ansprach, zuckte er zusammen und erklärte mir hinterher, ich solle ihn bloß nicht in der Öffentlichkeit auf diese Vergangenheit ansprechen. Die Vergangenheit war für ihn verloren und tabuisiert.
Mit dem Sieg der Nazis begann die letzte Zerschlagung systemoppositioneller Positionen in der Gesellschaft, etwas, das durch das Bündnis kaisertreuer und rechtsnationaler Militärs und der sich durch Kriegsbeteiligung am WK I korrumpierten Sozialdemokratie mit ihren Noskes und Eberts damals schon in Gang gesetzt war.
Der restaurierte Kapitalismus nach 45 mit  seiner von außen erzwungenen neuen Bürgerlichkeit – es ist kein Verdienst der deutschen Eliten, es wurde ihnen durch die Alliierten diktiert - und den darin bruchlos integrierten Nazis, hat an dieser Vernichtung, an diesem alten Klassenhass der Nazis und der mit ihnen verbündeten Bourgeoisie angesetzt, sie beibehalten und vollendet: Dafür steht das KPD-Verbot 1956. Man bekommt heute noch Atemnot wenn man sieht, wie die in die BRD übergewechselten Verbrecher aus der Nazi-Zeit in der bundesdeutschen Justiz und Polizei, im BND und Verfassungsschutz  oder  in den Medien weiterhin die Kommunisten verfolgen und sanktionieren konnten. Es sagt alles über diese Zeit und Wagenbach hatte Recht, als er 1996 auf dem Ulrike-Meinhof-Kongress an der TU in Berlin darauf hinwies, dass die bestimmenden Figuren in der Nachkriegs-BRD und ein Großteil ihrer Gesellschaftsmitglieder »unbelehrbare Nazis waren, mit denen man nicht diskutieren konnte und nicht diskutieren wollte«.
Wir, die wir in dieser Zeit aufgewachsen sind, waren also in gewisser Weise geschichtslos. Nicht,  dass man uns keine Geschichte anhing. Das wurde dauernd versucht, den Kommunismus und Sozialismus als das Schlimmste auf der Welt zu vermitteln.  Aber wir hatten von unserer Seite her keine Klassenkampfgeschichte mehr. Wir hatten nur noch die Geschichte der sich restaurierenden bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft und die war einfach nur verlogen.
Ich erwähne das deswegen, weil, wenn man über die Zeit nachdenkt und den Aufbruch darin, dann muss man dazu wissen, dass wir gezwungen waren, alles neu zu beginnen. Wir wussten wenig. Aber das lag nicht an uns. Wir mussten die Wahrheit über die Verhältnisse selber suchen. Von denen, die das System verteidigten, wurde alles verschleiert. Wir wussten zuerst intuitiv, dann aber als Begriff,  dass die alten Klassenkampfformen, die Arbeiterbewegung und die mit ihr verbundenen Kampfformen offenkundig geschichtlich verloren hatten, mit der verheerenden Folge, dass 12 Jahre lang das reine Verbrechen in Europa wüten konnte.  Wir wussten, dass der Real-Sozialismus ein erstarrter Klassenkampf war, dass der emanzipatorische Impetus, der mit jeder Revolution verbunden ist, natürlich auch mit der Oktoberrevolution in Russland, geopfert worden war im Aufbau einer Staatlichkeit, die nachholend war (der Zarismus hatte in Russland eine in Europa völlig veraltete Staats- und Gesellschaftsstruktur hinterlassen), sowie in der Verteidigung gegen eine von außen angreifende internationale Konterrevolution. Wir mussten also den Klassenkampf neu erfinden. Aus der Vergangenheit war kein Mut zu ziehen.
Und irgendwie ahnten wir, dass die Zeit da war für einen Bruch mit den bisherigen Verhältnissen. In der Reife der Zeit lag damals, dass einem schlagartig klar wurde, wo man hingehörte und wohin nicht. Man gehörte zu denen, die alles verändern wollten und nicht zu denen, die, wenn vielleicht auch reformiert, die Welt der Vergangenheit fortsetzen wollten. Plötzlich war die Vorstellung einer anderen Welt konkret, sie war da und sie war befreiend, ein neues Atmen, ein Zerfetzen des Nebels der Gewohnheiten und es brachte die notwendigen Tugenden für den Aufbruch mit sich: Unerschrockenheit, Mut und Übermut, völliger Verlust der Angst vor Autoritäten und Traditionen, Selbstsicherheit und Selbstvertrauen gegenüber einer Welt, die nicht die unsere war.
Neu erfinden heißt aber auch, in allem neue Erfahrungen zu sammeln, einschließlich möglicher Fehler, die im Kontext eines sich fortsetzenden Klassenkampfes gewiss weniger auftreten.  Aber das hatten wir uns nicht ausgesucht. Wir mussten es tun und es gab keinen alten Klassenkampf mehr, den wir fortsetzen konnten.
Und wir haben uns natürlich nach den Gründen der Niederlage des alten Klassenkampfes gefragt. Ich bin 1973 in Hamburg für ein Jahr ins Gefängnis gekommen als Hausbesetzer. Wir hatten ein Haus besetzt mit der expliziten Absicht, etwas Grundsätzliches gegen den Kapitalismus zu machen. Grundsätzlich bedeutete für uns, dass wir einen Raum kämpfend erobern, in dem jedes kapitalistische Prinzip gebrochen ist, das der Verwertung, das der Objektstellung des Menschen, das mit der bürgerlichen Gesellschaft verbundene System aus Schuld und Sühne, Fehler und Bestrafung, Anpassung und Unterwerfung. Der Staat in Gestalt der von der SPD geführten Stadt Hamburg hat das auch so gesehen und einen militärischen Einsatz gegen uns befohlen: Die Räumung war der erste Einsatz eines der neugegründeten SEKs bzw. in Hamburg hieß es MEK, die während der Räumung auch scharf geschossen haben. Ich war ein Jahr lang im Gefängnis, vollständig isoliert und habe viel durchgemacht, aber auch viel gelesen, darunter auch das Buch von Max Hölz: »Vom weißen Kreuz zur roten Fahne«. Vor dem Hintergrund unserer unmittelbaren eigenen Erfahrung, dass auf unsere Hausbesetzung reagiert wurde als hätten wir einen bewaffneten Angriff auf den Staat durchgeführt, mit Gefängnis, Totalisolation, der Gewalt im Vollzug mit seinen ganzen Zurichtungsversuchen, fand ich die Prozessrede von Max Hölz Ende der 20er Jahre, in der er selbstkritisch bemerkte, dass die Linke immer zu harmlos ist, dass sie Mühe mit den revolutionären Kampfformen hat, treffend für unsere eigene Situation. Wir wussten längst vorher, auf was wir stoßen werden und haben es dennoch verdrängt und anders gehandelt. Wir, die wir nach der Hausbesetzung ins Gefängnis kamen, waren wegen Banalitäten hart verurteilt worden und ich zählte zu denen, die daraus den Schluss zogen, dass unser Kampf ein wirklicher sein muss und sich diese Unverhältnismäßigkeit nicht wiederholen darf.
Jahre zuvor hat es den polizeilichen Schuss auf Benno Ohnesorg gegeben, eine von der Justiz dann gedeckte staatliche Exekution, ein Jahr später das Attentat auf Rudi Dutschke, ideologisch vorbereitet und mitinitiiert von den Medien des Springer-Konzerns und der Deutschen National-Zeitung, aber auch von der rechten Berliner SPD-Fraktion unter regierenden Bürgermeister Klaus Schütz.
Um uns herum war eine herrschende Klasse, die wie selbstverständlich zur Gewalt griff  und dabei die Unterstützung einer altnazistisch geprägten Mehrheitsgesellschaft hatte, die gewalterprobt war, die jahrelang im Krieg, Mord und Terror gegen andere Völker, gegen Juden, Kommunisten, Roma und Sinti, religiös oder sexuell Verfolgte geübt war und von dieser Sozialisation auch nicht mehr weg kam. Die gesamte Gesellschaft war gewalttätig aufgeladen. Ich erinnere immer wieder daran, dass 1970 in Konstanz der Facharbeiter Hans Obser einen 17jährigen Jugendlichen in Ausbildung auf der Parkbank mit einem Bolzenschussgerät tötete, weil er ihn für einen Gammler hielt und dafür von einer verständigen Justiz zu tatsächlich 3 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt wurde, gewiss nicht, weil man die Tat billigen wollte, offensichtlich aber, weil man sie verstehen konnte.
Die Erzählung von der »Demokratie in der BRD« ist eine Lüge, wenn man diese Tatsachen wegdrückt.  Von der Form her mag es stimmen, vom Inhalt her nicht und deswegen konnte der »Wirtschaftswunderminister« und spätere Bundeskanzler Ludwig Erhardt auch die Ständeordnung einer »formierten Gesellschaft« propagieren.
Mit dieser Gesellschaft wollte man keine Gemeinschaft sein und nichts gemein haben. Von ihr wollte man getrennt sein und eigene Wege gehen. Diese Trennung war nur möglich als Bruch, als eine Haltung, die sich gegen das Ganze stellte. Denn es war nicht nur die Mentalität der Mehrheitsgesellschaft für uns falsch. Das ganze Konstrukt einer kapitalistisch verfassten Gesellschaft war für uns falsch und bedrohend.
Wenn wir an die Zeit damals denken, dann haben wir nicht nur die Haltung der altnazistisch geprägten Mehrheitsgesellschaft vor uns. Wir haben es auch mit einer Zeit zu tun, in der das Kapital in einer Verwertungskrise war und zu einem Modernisierungsschub ansetzte. Die Verwertungskrise war offenkundig. Das ganze Geschwafel von der »sozialen Marktwirtschaft« war ökonomisch an eine Grenze gekommen. Das »Wirtschaftswunder«, von dem die bürgerliche Ideologie immer erzählt, müsste man eigentlich in den Bereich der Satire übertragen. Nachdem die Deutschen so fanatisiert waren, dass sie ihrem Führer bis zum letzten Tag folgten und mit aller Gewalt niedergeschlagen werden mussten, war auch das Land zerstört und in der Tat brauchte man zur Aufhebung dieser Zerstörung Massen an Arbeitskräften. Wenn man heute auch wieder alles zerstören würde, käme man morgen dann auch für eine längere Zeit wieder zur Vollbeschäftigung zurück. Aber dieser Wiederaufbau, international auch aus politischen Gründen gegen den Realsozialismus mitfinanziert, war Mitte der sechziger Jahre abgeschlossen und damit trat auch in der BRD die Normalität der kapitalistischen Produktion und ihrer Krisenzyklen wieder in den Vordergrund, der Zwang zur Senkung der Produktionskosten und damit zur Abschaffung von Arbeitskraft.
Auf diese Mitte der sechziger Jahre aufbrechende Krise reagierte das Kapital mit Ausweitung der Ausbeutungsbereiche. Damals begann das, was heute allumfassende Realität im Kapitalismus ist: Auch das private Leben wurde der Verwertung unterworfen. Heute sind alle Lebensbereiche  dem Prinzip der Produktion und des Konsums unterworfen. Heute scheint es keine Welt mehr zu geben, in der das Prinzip der Verwertung von Natur und Leben nicht dominierend ist.
Diese Kombination aus reaktionärer Gesellschaftlichkeit und Übergreifen der Verwertung auf die bisher vom Kapital noch nicht der Verwertung unterworfenen Lebensbereiche, machte die Besonderheit der BRD in der westlichen Welt in den sechziger Jahren aus und ist, neben den internationalen Geschehnissen, für die der Vietnamkrieg pars pro toto steht, der Hintergrund, auf dem sich hier die Revolte vollzog, die als Massenhafte 1968 ihren Höhepunkt erreichte.
Und hier können wir dann über den bewaffneten Kampf sprechen. Das Kompendium »1968« war, nach der Oktoberrevolution und den Befreiungskriegen der kolonisierten Menschen der dritte, weltweit relevante politische Einbruch von links in die Welt des Kapitals und hatte als Kern die Vorstellung, das gesamte Leben zu ändern. Das macht jenes »’68« so radikal. Wir erkannten die Welt um uns herum als eine, die wir nicht mehr wollten und plötzlich tauchte eine andere auf, nicht als Traum oder Utopie, sondern als konkrete Möglichkeit. Einem solchen geschichtlichen Moment, in dem das durch das alte System versperrte Fenster zu einer anderen Vorstellung von Leben in gewisser Weise als schmaler Spalt aufging, musste man folgen. Man musste versuchen, das Fenster völlig aufzustoßen.  Das war eine wesentliche soziale Triebkraft in 68. Insoweit ist 68 eine wirkliche Revolte gewesen. Ihre später hervortretende Schwäche war, dass die hergestellte und ersehnte Gegengesellschaftlichkeit über die Änderungen im Überbau des Systems nicht heraus kam. Die französische Revolution war möglich, als das Bürgertum mit seinen Manufakturen die gesellschaftliche Produktion und damit deren Versorgung in der Hand hatte und daraus den unnütz gewordenen Adel politisch entmachten konnte. Die 68er-Bewegung kam an die gesellschaftliche Produktionssphäre nicht heran. Dazu fehlte eine politisch bewusste Arbeiterklasse. Deswegen wurde die 68er-Bewegung nicht wirkliche Gegengesellschaft sondern stellte Gegengesellschaftlichkeit nur im Bereich des Überbaus her. Damit war sie mittelfristig integrierbar. Denn im Überbau lässt sich zwar die Vermittlung des Kapitalismus verändern, aber nicht sein Prinzip. An dieser Schwäche ist die radikale Haltung aus 68 nach und nach verblasst, als Hoffnung aber ist sie noch lange geblieben. Nur wusste diese Hoffnung keinen realen Ausdruck mehr in der eigenen alltäglichen Praxis zu finden. Die frontale Erschütterung des Kulturellen, die aus 68 kam und sich auf den Straßen dann irgendwann tot lief, suchte ihre Neben- und Fluchtwege. So entstanden die Ideen des »Marsches durch die Institutionen«, so entstanden die K-Gruppen, so entstanden kulturelle Basis-Initiativen mit antiautoritären Kinder- und Jugendgruppen, die im Bereich der Erziehung und Bildung den Ansatz für eine völlig andere zukünftige Gesellschaft sahen. Die Frauenbewegung entstand. Und es entstanden auch die Bewaffneten Gruppen.
Sie unterschieden sich aber von allen anderen im Realen. Sie verweigerten jede Zusammenarbeit und jede Integration und sie negierten alle Versuche der Käuflichkeit. Sie bestanden darauf, dass der Kapitalismus ein vernichtendes System ist und gestürzt werden musste. Ihre Praxis war nicht auf später ausgerichtet sondern auf den Aufbau von Gegenmacht jetzt. Es ist in Wirklichkeit nicht die Bewaffnung, die den bewaffneten Gruppen vorgeworfen wird und die bis heute dazu führt, dass sie im öffentlichen Raum tabuisiert werden. Das System selber hat überhaupt kein Problem mit Bewaffnung und Gewalt. Auch im extralegalen Surplusbereich des Systems, gemeinhin Kriminalität genannt, ist Bewaffnung ein gewöhnliches Phänomen und führt zu keiner besonderen politischen Erregung.
Was den bewaffneten Gruppen vorgeworfen wird, ist ihre soziale und politische Intransigenz, ihr bedingungsloser Einsatz für den Sturz des kapitalistischen Systems, an dem jeder Integrationsversuch aussichtslos war und scheitern musste.  Es ist der Versuch dieser Gruppen, ein »Außen« herzustellen, ein »Anderes«, das die Gesetze und Regeln der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft nicht anerkennt, sondern etwas Neues schaffen will , das auf Seiten des System dazu führt, eine andere Art von Krieg auszulösen, der die Unmöglichkeit des »Außen« und des »Anderen« als unantastbar zu setzen versucht. Denn das »Außen« und das »Andere« ist untrennbar verbunden mit der Frage nach dem Sinn der bestehenden »Normalität« und der Möglichkeit von Gegenmacht und  Gegensouveränität, um eine andere, kapitalismusfreie Welt zu schaffen.
Man kann 1968 auch lesen als einen revolutionären Aufbruch, der abgebrochen wurde. Wenn man es so liest, muss man feststellen, dass diese konkret aufgeworfene Frage in ihrer Antwort vakant blieb. Aber damit verschwindet die Frage nicht. Und sie verschwindet schon gar nicht, wo sie im unmittelbaren Leben konkret aufgetreten war. Dieser Abbruch war für viele, für die 68 mit der Hoffnung auf das Ende des Kapitalismus verbunden war, etwas Unerträgliches.
Hier liegt der Grund, warum die bewaffneten Gruppen noch über lange Jahre hinweg als Teil der eigenen linken Geschichte begriffen wurden. Sie sind zur politischen Avantgarde mutiert und haben stellvertretend für eine oder zwei Generationen die Möglichkeit der Revolution oder eben ihre Unmöglichkeit in dieser Zeit praktisch erfahrbar gemacht.
Was waren die bewaffneten Gruppen, was war die RAF, die Bewegung 2. Juni, die RZ oder in Italien z.B. die Roten Brigaden? Ich kann, aus einer historisierenden Sichtweise, keinen Sinn darin erkennen, sie über ihre Aktionsgeschichte zu definieren. Manche Aktionen waren gut, manche politisch oder sozial sinnvoll, manche sozial und politisch falsch. Wie überall im Leben reiht sich auch hier das Richtige am Falschen oder umgekehrt. Und, zurückkehrend auf das Eingangs erwähnte: Es gab keine praktische Erfahrung. Die Erfahrung musste erst gemacht werden. Es musste und muss eine neue Form – und ein neuer Inhalt – des revolutionären Widerstands und Kampfes her.
Ich glaube, wenn man die Besonderheit der bewaffneten Gruppen begreifen will, muss man sich mit der grundlegenden Frage beschäftigen, was historisch mit ihnen aufkam und auftrat.
Der Kapitalismus lehrt und zwingt uns durch einen alternativlos vergesellschafteten Produktionsprozess zur Selbsteintrichterung einer falschen Existenzform durch ständig sich wiederholendes Handeln in seinem Produktions-und Konsumprozess , dass seine Höhle, in der das Leben des Menschen eingefangen ist, unsere  ausschließlich mögliche Existenzweise ist.
Der Kommunismus – und der Sozialismus auf dem Weg dahin – sprach in seiner alten Form davon, dass die Höhle ein Ort der bleibenden Unkenntnis, Unfreiheit und Ausweglosigkeit ist. Er wollte durch den Klassenkampf die Menschheit aus dieser Höhle herausführen. Sein Klassenkampf war aber auch verbunden mit der linearen Entwicklung des Technologieprozesses der Menschheit als Bedingung, ihn von den Unbilden des Reiches der Not zu befreien. In der Sicht auf diesen fortschreitenden Technologieprozesses wies er Verwandtschaft mit seinem Feind Kapitalismus auf. Heute wissen wir, dass die lineare Fortschreibung technisch-wissenschaftlicher Erkenntnisse und in Folge ihre Umsetzung das Reich der Not möglicherweise eher vergrößern als verkleinern.
Slavoj Žižek sprach in einem Vortrag mit dem Titel »Mut zur Hoffnungslosigkeit« vor etwa 1 ½ Jahren im Schauspielhaus in Hamburg das Höhlenbeispiel von Platon an meinte, dass bewaffnete Gruppen wie die RAF vielleicht die historische Aufgabe angenommen haben, die Menschen aus der Höhle zu vertreiben, zur Freiheit zu zwingen.
Das Kritisierbare hieran ist, dass niemand zur Freiheit gezwungen werden kann. Vielleicht aber auch, das Avantgarde notwendig ist und gleichzeitig scheitern muss, denn sie trägt den Widerspruch in sich, dass, wenn sie Masse wird oder sich verallgemeinert, sie sich selber aufhebt und darin zu ihrer eigenen Negation wird. Sie existiert nur als Antrieb, nicht als Betrieb des Ganzen.
Das Produktive am Höhlenbeispiel ist, auf eine Welt hinzuweisen, die außerhalb der Höhle liegt. Wir erinnern uns alle an Francis Fukuyama, der nach dem Zusammenbruch des Realsozialismus vom »Ende der Geschichte« sprach. Dieses »Ende der Geschichte« meint genau, dass es nichts anderes als die Höhle gibt, dass eine andere Welt nicht existieren kann.
Ich möchte im Kontext der bewaffneten Gruppen noch einen anderen Gedanken aufgreifen. Den des »Deus ex machina«, der Gott aus der Maschine im griechischen Theater, wo die Götter in einer Art von Flugmaschine auf die Bühne hinabschwebten und nach ihren eigenen Gesetzen alles änderten. Inhaltlich ist es die unerwartete Lösung, das Ändern aller Regeln, das Setzen eines Prozesses auf null und damit auf einen Neuanfang. Es ist das Durchbrechen von Spielregeln, die den Fortlauf der Dinge beherrschen und damit unvermeidlich machen. Der »Gott aus der Maschine« taucht hier auf und entscheidet, den Dingen und Prozessen einen ganz anderen Verlauf zu geben. Fast willkürlich, aber vom Subjekt aus bestimmt und Souverän.
Dieser »Deus ex Machina« sollte eine Menschheit sein, die die Prozesse in der Welt, die sie in gang gesetzt hat, unterbrechen und neu bestimmen kann. Der Selbstlauf der Dinge ist das, was am Ende tödlich wird. Den sich ständig beschleunigenden Selbstlauf der Dinge erleben wir derzeit tagtäglich und darin erkennen wir das Abdanken der Politik als Politik in dem Sinne, das Politik die Organisierung eines guten Lebens wäre, während sie heute nichts anderes ist als die Anpassung der Gesellschaften an den falschen Souverän, den globalisierten Markt.
Beides, das Heraustreiben aus der Höhle und das Ändern der Spielregeln und damit die Herrschaft der Menschheit über den Ort und die Zeit – denn das Ändern der Spielregeln ist auch die Änderung einer bisher gültigen Zeit – sind Attribute einer wirklichen Revolution, die sich mit allem was der Mensch hat, gegen jene falsche Welt stellt, in der er nichts anderes ist als das Objekt niederträchtiger Verhältnisse.
Mir ist es inzwischen völlig egal, ob man einzelne Aktionen der bewaffneten Gruppen herausgreift, um sich an ihnen moralisch zu bereichern. Ich finde es auch witzig, wenn der Leipziger Kreisverband der Falken – oder war es Annegret Kramp-Karrenbauer? - erklärt: »Der bewaffnete Kampf der RAF ist für uns kein Weg zum Sozialismus«. Darauf möchte ich antworten: »Da Ihr nicht mal wisst, was Sozialismus ist oder wenigstens sein könnte, könnt Ihr über den Weg doch gar nichts sagen«. Mag sein, ich sprach schon davon, das manches falsch und manche Niederlage auch verdient war.  Aber das Zentrale an den bewaffneten Gruppen war, dass sie von einer anderen Welt wussten, dass sie sinnlich von deren Existenz erfasst waren und dass sie wussten, dass der Kampf um das ganze Leben geht. Nur das alleine gab die Kraft, alles durchzustehen und bei allen Sanktionen und aller Gewalt des Systems nichts im Leben zu vermissen. Der Kampf um Interessen ist im Grunde immer reaktionär. Das sieht man nicht nur an den Bewusstseinzuständen einer Arbeiterklasse, die den historischen Begriff von sich selbst verloren hat und der Teilhabe an der Kuchenverteilung hinterherjagt. Jeder Kampf, der nicht das Leben aller berührt, wird emanzipatorisch unfruchtbar bleiben.
Agamben sprach vor einigen Jahren von einem Zustand der Geschäftslosigkeit, zu dem wir uns hinbewegen, den wir herstellen müssen. Geschäftslosigkeit meint nicht die Untätigkeit, sondern Geschäftslosigkeit meint die Verweigerung, Handlungen auszuüben, die im Rahmen des Systems sind. Andrew Culp spricht in seiner Arbeit über Deleuze davon, dass wir erst dann revolutionär Handeln, wenn wir in unseren Handlungen nichts mehr reproduzieren, was zu dem System gehört, dass wir stürzen wollen. Beides spricht vom herzustellenden Stillstand gegenüber einer rasend rotierenden kapitalistischen Megamaschine.
Beides spricht davon, dass es ein »Außen« gibt, ein »Anderes«. Was immer sie auch falsch gemacht haben, so ist dieses »Außen« und dieses »Andere« das, was die bewaffneten Gruppen aufgeworfen haben, der Bruch mit dem Bestehenden, die Entscheidung, nicht innerhalb der herrschenden Logik eine Lösung zu suchen, sondern außerhalb und gegen sie. Es war das notwendige Aufwerfen der Souveränitätsfrage. Ich halte das für einen Verdienst. Und weil dieses Problem für alle, die grundsätzlich am falschen Leben etwas ändern wollen, die dieses demütigende Leben zwischen Produktions- und Konsummonade nicht hinnehmen wollen, heute weiter existiert, kann heute offensichtlich immer noch nicht über die RAF oder die bewaffneten Gruppe aus ihren Intentionen heraus diskutiert werden, sondern hier soll das Tabu stehen und die dumme Distanzierung. Es ist das Tabu der Höhle als unausweichlichem Ort und das der Unveränderbarkeit der Regeln, die heute das Leben unterworfen haben.
Vortrag »Der bewaffnete Kampf der RAF«
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Diskussion nach dem Vortrag »Der bewaffnete Kampf der RAF«
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dstul · 2 years
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Hallo,
während der Feiertage habe ich viele verschiedene Online-Konzerte gesehen. Ich habe auch ein deutsches Konzert der Gruppe „Weimar“ gefunden. Es hat am 24. Dezember live auf YouTube stattgefunden. Die Veranstaltung hat um 20.30 Uhr angefangen und circa 20 Minuten gedauert. Die Zuschauer konnten ihre Kommentare unter dem Video posten. Insgesamt wurden vier Lieder präsentiert – „Bester Feind“, „Von Wölfen & Ratten“, „Im Wahnsinn gefangen“ und „Anders als die Andern“. Das gemeinsame Thema dieser Lieder ist  Individualität und die Tatsache, dass wir nicht mit der Masse gehen müssen.
„Weimar“ ist eine neue deutsche Heavy-Metal-Band, die im Jahr 2020 gegründet wurde. Es ist bemerkenswert, dass die Identität ihrer Mitglieder unbekannt ist, da alle die Masken tragen. Ich finde diesen Stil interessant und die Lieder der Band gefällt mir. Allgemein gesagt, ich mag Rock- und Metalmusik und „Weimar“ lässt sich zum Beispiel mit die Band „Rammstein“ vergleichen. Ich habe das Konzert genossen und ich kann das euch empfehlen. Hier ist der Link: https://youtu.be/Ma3vL0qEnk4
J.I.
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