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Former Oberfinanzdirektion (1953-55) in Frankfurt/Main, Germany, by Hans Köhler
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Kleiner Mann - was nun?
Ich habe in diesem Jahr viele ganz verschiedene Stücke in Düsseldorfer Schauspielhaus gesehen. Die meisten haben einen tiefen Eindruck hinterlassen, mich zum Nachdenken angeregt, unterhalten, bewegt. Doch die erste Inszenierung, die ich 2022 dort gesehen habe, hat mich vielleicht am meisten angerührt. Mittlerweile habe ich Hans Falladas „Kleiner Mann – was nun?“ (Premiere am 08.10.2021) in der Regie von Tilmann Köhler viermal gesehen und finde das Stück immer noch sehr bewegend.
Es ist eine einfache Geschichte, die aus dem Jahr 1932 stammt, aber in etwas anderer Form heute immer noch passieren kann, weil es um ganz wesentliche Dinge geht. Eine Frau und ein Mann begegnen sich, verlieben sich, zeugen ein Kind. Beschließen, zusammen zu bleiben, eine kleine Dreiereinheit namens Familie zu bilden. Nur ist diese Familie bedroht, durch soziale Unsicherheit und Armut. Das Gespenst der Arbeitslosigkeit lauert wie ein Schatten im Hintergrund, schon lange, bevor Hannes Pinneberg tatsächlich seine Stelle verliert und mit seiner Familie letztlich in einer ärmlichen Gartenlaube unterkommt.
In einer sehr eindrücklichen Szene geht er durch den Kleinen Tiergarten, nachdem er gerade eine Stelle in einem Berliner Warenhaus angenommen hat. Doch er kann sich nicht darüber freuen, weil er sich jetzt schon mit den vielen Arbeitslosen identifiziert, die den Park bevölkern. Äußerlich gehört er noch zu den Bessergestellten, trägt einen präsentablen Anzug, hat eine Aktentasche dabei, doch im Inneren fühlt er sich schon jenen zugehörig, die ihre Arbeit, den Anker, der sie in der Mitte der Gesellschaft hält, verloren haben. Und auch bei ihm ist es nur eine Frage der Zeit, bis er die extremen Anforderungen seines Arbeitgebers nicht mehr erfüllen kann und auf der Straße steht.
Der Leistungsdruck, ein sehr moderner Gedanke, wird von Hans Fallada bereits thematisiert. Kaum erfüllbare Verkaufsquoten bilden das Sieb, durch das alle fallen, die ihr Soll nicht schaffen. Fallada hat den Roman vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise angesiedelt, doch viele Elemente finden sich auch in unserer heutigen spätkapitalistischen Gesellschaft wieder. Die Gefahr, aus dem Mittelstand ins soziale Abseits zu geraten, gedemütigt zu werden, sich außen vor zu fühlen, seinen Selbstwert zu verlieren, ist immer noch präsent.
Nun ist die Inszenierung sehr viel weniger trübe, als die Zusammenfassung vielleicht klingt. Sie ist sogar sehr bunt und lebhaft und liebevoll, was die letzte halbe Stunde, in der Hannes Pinneberg endgültig in die Verzweiflung kippt, umso eindringlicher macht.
Kern des Bühnenbilds von Karoly Risz ist ein riesiges Hamsterrad, in dem Emma alias Lämmchen und Hannes rennen, um den Anschluss ans Leben nicht zu verlieren, und das Lea Ruckpaul und André Kaczmarzcyk körperlich viel abverlangt. Doch es ist mehr als eine Tretmühle des Alltags, denn zusammen mit dem schlichten Aufbau dahinter bildet es die ganze Welt des Stückes: die Wohnungen, die Arbeitsplätze, den Ostseestrand, an dem sich die beiden zum ersten Mal begegnen, das Kino und den Nachtklub, in dem sie ein einziges Mal ausgelassen feiern, die Gartenlaube und die Straßen von Berlin, in denen Hannes Pinneberg seine letzte Demütigung erfährt.
Doch nicht nur das Bühnenbild ist reduziert: Sämtliche Figuren werden von drei Darstellenden gespielt. Lea Ruckpaul, André Kaczmarczyk und Sebastian Tessenow wechseln elegant zwischen ihrer eigenen Hauptfigur und allen anderen hin und her, verwandeln sich von einer Sekunde zur nächsten in ihre Väter und Mütter. Das ist oft durchaus komisch, und so gibt es in der ersten Hälfte der Aufführung auch viel zu lachen. Wenn Lea Ruckpaul in die Rolle ihres Vaters schlüpft, der den zukünftigen Schwiegersohn zum Thema Gewerkschaft verhört, oder André Kaczmarzcyk seine moralisch schillernde, in manchen Aufführungen auch leicht beschwipste Mutter darstellt, ist das schon sehr lustig. Die hoffnungsvollen Haushaltskalkulationen auf der Kreidetafel wirken hier noch leicht und unbekümmert; sie sind wie zwei Kinder, die erwachsen spielen.  
Doch irgendwann kippt die Geschichte ins Dunkle, Bodenlose, in die Verzweiflung. Für mich liegt der Wendepunkt in der oben erwähnten Szene, in der Hannes von seinem Einstellungsgespräch kommt, oberflächlich betrachtet zufrieden sein müsste, da er nun in der Großstadt Berlin lebt und in einem renommierten Kaufhaus angestellt ist. Doch er wird die Angst nicht mehr los, sie hat in ihm Wurzeln geschlagen und wird immer weiter wachsen. Die Geburt des Sohnes bringt Glück, aber auch eine Verantwortung, die neue Ängste auslöst.
Seine Frau Emma, genannt Lämmchen, ist die optimistischere, stärkere von beiden, die Hannes immer wieder mit sich nach oben zu ziehen versucht. Das schwingt schon in der angedeuteten Hochzeitsszene mit, in der sie die Kleider tauschen. Lämmchen besitzt mehr innere Kraft, verliert aber nie die Achtung vor Hannes. Mehr noch, sie versucht, ihm seine Selbstachtung zu bewahren. In einem sehr bewegenden Moment gegen Ende des Stückes erklärt sie, warum ihr Mann auf gar keinen Fall verbotene Dinge tun soll. Denn sollten sie irgendwann wieder ein besseres Leben führen, würde die Scham darüber wie ein Schatten auf ihm liegen, und genau das will sie verhindern. Jemandem seine Schwäche zuzugestehen, ohne ihn dafür zu verachten, ist sicher ein großer Liebesbeweis.
Sebastian Tessenow als Holger Jachmann ist Emma ein Freund, der sicher zeitweise Hintergedanken hegt, sie sexuell anziehend findet, letztlich aber vor ihrer Liebe zu Hannes kapitulieren muss und ihr dennoch seine Hilfe anbietet.
Als ich das Stück zum ersten Mal gesehen habe, konnte ich mich nicht mehr an das Romanende erinnern. Ich habe sehr um Hannes gefürchtet, dass er aufgibt, nicht mehr den Weg zurück in die Gartenlaube findet, dass Emma vergeblich auf ihn wartet. Dass Jachmann unrecht behält und Hannes sich sehr wohl etwas antut. Umso erleichterter war ich, dass es wenigstens einen Funken Hoffnung gibt, dass Hannes zwar von der Straße gestoßen wurde, aber nicht aus seinem Leben.
Ich kann diese emotionale Inszenierung mit vielen bewegenden Momenten sehr empfehlen. Lea Ruckpaul, André Kaczmarczyk und Sebastian Tessenow überzeugen in jedem Augenblick und haben sich in mein Herz gestohlen. (Fabian)
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channeledhistory · 6 months
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Hans Löw, Elena Radonicich, Ulrich Köhler
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gregor-samsung · 7 months
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In My Room (Ulrich Köhler, 2018)
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antiqueanimals · 2 years
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Erklär mir die Tiere. Written by Hans Peter Thiel. Illustration by Fritz Köhler. 1974.
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btaut · 4 months
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Alte Universitätsbibliothek (Hans Köhler, 1959), Gießen, Jamuar 2024
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hi i have a little 18th century german boy oc and u r the only german person ik . i want to strike a deal . if u suggest German names i will give u cat pictures
A lil 18th century German oc? Oh boy oh boy those dudes had terrible names like Gerhard, Eberhard, Reinhard…lots of hard huh…
But here are a few German names (also a bit Nordic, cuz I’m a bitch living in the north and c’mon Hanse <33) which I believe to be rather timeless and free of the grandpa stamp:
-Hans
-Erik (also Eric)
-Anton
-Till
-Emil
-Mats
-Fiete
-Lars / Lasse
-Konrad (also Conrad)
-Fred
-Moritz
-Jannik (also Jannick, Yannic, Yannik, Yannick…)
-Gustaf (also Gustav)
-Arne
-Phillip (also Fillip)
-Finn
-Jakob
-Jan
-Nils
-Julius
(Not me searching through my followers on insta to look up my classmate’s names…👹)
Those would be a few that come to mind when I think of timeless names that guys had in the 18th century and today. When we think about 18th century people specifically, I just think of writers and artists of that time, like:
Johann Wolfgang von Goethe (<3) and his boyfriend
Friedrich Schiller,
Gotthold Ephraim Lessing,
Joseph von Eichendorff (<3),
Caspar David Friedrich (<3),
Heinrich Reinhold…etc. etc…
As most last names, Germany’s last names are an indicator for the occupation someone had (unless there’s a von, that means they’re nObLe), here are some examples:
-Schmidt
-Weber (hehe)
-Bauer
-Müller / Möller
-Koch
-Schneider
-Fischer
-Meier/Meyer
-Wagner
-Becker
-Hoffmann
-Schäfer
-Wolf
-Neumann
-Zimmermann
-Krüger
-Köhler
Etc. etc….
NOW GIVE ME THE CAT PICS 🔫
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calebom · 1 year
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Erklär mir die Tiere. Written by Hans Peter Thiel. Illustration by Fritz Köhler. 1974.
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agendaculturaldelima · 2 months
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#ProyeccionDeVida
🎥 Biografías. Mujeres y Sociedad, presenta:
🎬 “HANNAH ARENDT Y LA BANALIDAD DEL MAL”
🔎 Género: Drama / Años 60 / Nazismo / Holocausto / Basado en hechos reales
⌛️ Duración: 113  minutos
✍️ Guión: Pam Katz y Margarethe Von Trotta
🗯 Argumento: Biografía de la filósofa judío-alemana Hannah Arendt, discípula de Heidegger, que trabajó como periodista en el juicio a Adolf Eichmann, el nazi que organizó el genocidio del pueblo judío durante la II Guerra Mundial, conocida por "la solución final".
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👥 Reparto: Barbara Sukowa (Hannah Arendt), Janet McTeer (Mary McCarthy), Klaus Pohl (Martin Heidegger), Axel Milberg (Heinrich Blücher), Ulrich Noethen (Hans Jonas), Julia Jentsch (Lotte Köhler) y Nicholas Woodeson (William Shawn).
📢 Dirección: Margarethe Von Trotta
© Productora: Heimatfilm
🌎 País: Alemania
📅 Año: 2012
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📽 Proyección:
📆 Martes 05 de Marzo  
🕖 7:00pm.
🏪 Cine Club de la Universidad de Ciencias y Humanidades (av. Bolivia 537 - Breña)
🚶‍♀️🚶‍♂️ Ingreso libre con DNI.
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high1nfidelity · 1 year
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💸 Nikolaj Peter Köhler 💸 40 anos 💸 aniversário 💸 CEO 
✔ inteligente, persistente, responsável, focado, confiante, protetor, direto (antigamente, já foi romântico e carinhoso) ✖ ambicioso, mentiroso, frio, manipulador, interesseiro, falso, introvertido, antissocial, fechado
❯  inspirações: petyr baelish, lucius malfoy, barney stinson, jay gatsby, hans (frozen)  
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Aufgenommen Ende der 1960er Jahre im Rundfunk der DDR. Produzent: Dr. Siegfried Köhler
„Segelfliegerlied“
Komponist: Joachim Werzlau; Text: Wilm Weinstock
Volksinstrumentalgruppe Gerd Schlotter, Radio DDR-Kinderchor. Dirigent: Hans Sandig
 Bild: Deutsche Fotothek, Foto von Rössing 1953, Pioniere mit Flugzeugen im Demonstrationszug, Leipzig 1953 - http://www.deutschefotothek.de/db/apsisa.dll/ete
sowie Bild von „Hans“ auf „Pixabay“
 Refrain:
Durch die Wolken, durch die Wolken segeln wir; fliege mit uns, fliege mit uns, Pionier! Über Wolken ist die Luft so klar und rein. Über Wolken ist die Luft voll Sonnenschein. Wie die Möwen, wie die Möwen segeln wir, fliege mit uns, fliege mit Pionier!
 Wo aus Holz wir einen Vogel bauen, ihn bekleiden mit Segeltuch ganz groß; oben sitzend, stolz ihm auch vertrauen, da segeln wir mit Hals- und Beinbruch los.
 Wenn wir erst mal in die Lüfte steigen über Felder und Wiesen, Wald und Strauch, und dem Vogel alle Wolken zeigen, erst dann gehorcht uns dieser Vogel auch.
 Wo die Welt für uns in Wolken endet, erst dann beginnt für uns die neue Luft; wo die Sonne neue Wärme spendet, da ist der Platz, der noch viel höher ruft.
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byneddiedingo · 1 year
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Ulrich Matthes and Bruno Ganz in Downfall (Oliver Hirschbiegel, 2004)
Cast: Bruno Ganz, Alexandra Maria Laga, Corinna Harfouch, Ulrich Matthes, Juliane Köhler, Heino Ferch, Christian Berkel, Matthias Habich, Thomas Kretschmann, Michael Mendl, Ulrich Noethen. Screenplay: Bernd Eichinger, based on books by Joachim Fest and Traudl Junge and Melissa Müller. Cinematography: Rainer Klausmann. Production design: Bernd Lepel. Film editing: Hans Funck. Music: Stephan Zacharias.
Downfall may be best known today for memes: the video parodies that take parts of the film, particularly the ranting of Bruno Ganz's Hitler, and supply new subtitles that spoof everything from contemporary politics to the efforts of the producers to suppress the parodies on YouTube because of copyright concerns. The producers were misguided: The parodies probably led more people to watch the actual film than would have without their notoriety. It's a well-made film, particularly because it manages to deal with an inherent problem: Would a dramatization of the last days of Hitler and his coterie tend to glamorize their futile struggle to survive, turning it into something like heroism? Ganz's superb performance helps the film sidestep that danger: His Hitler is humanized, to be sure, even to the point of once shedding a tear, but ultimately it's a portrait of repellent fanaticism and megalomania. He's a twitchy old man, one hand held behind his back in a palsied claw, but it's easy to see how the rather beleaguered men and women who surround him could be filled with a terrified awe of the man. I'm not particularly happy with the framing of Downfall, however. I think the decision to see much of the story through the eyes of Hitler's pretty secretary, Traudl Junge (Alexandra Maria Laga), shifts the focus away from the desperate horror of the final days, using a somewhat glossy survival story to keep the audience entertained. The footage of the real Traudl Junge that begins and ends the film doesn't much help illuminate why the "ordinary" German could be hoodwinked by Nazism, and her insistence that she didn't know of the true horrors of the Reich feels a little specious. There are, however, some moments of genuine drama in the film that emphasize how foul a spell Hitler cast over his followers, particularly the hysterical collapse of the otherwise icy Magda Goebbels (Corinna Harfouch) at Hitler's feet when she realize the end is at hand. She pulls herself together and then proceeds to systematically murder her five children. I also liked the depiction of the cynicism of the Nazis who, when someone reminds them of the plight of the German people, sneeringly retort that it was their fault for bringing them to power in the first place. There's a lesson in the film somewhere for contemporary Americans, but I don't want to be the one to spell it out. Kudos to Stephan Zacharias for avoiding Wagnerian clichés in his score, although I thought the quotation from Purcell's aria "When I Am Laid in Earth" might have been a touch too sentimental.
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germanpostwarmodern · 7 years
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University Library (1959) in Gießen, Germany, by Hans Köhler
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sesiondemadrugada · 6 years
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Les lèvres rouges (Harry Kümel, 1971).
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antiqueanimals · 2 years
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Erklär mir die Tiere. Written by Hans Peter Thiel. Illustrated by Fritz Köhler and Hildegard Huber. 1974.
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hoerbahnblog · 2 years
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LiB Jg. 35 Heft 141: "Der stille Held aus der Papierfabrik" – Wie Hans Huber die Mitgliederkartei der NSDAP "rettete" – ein Esay von Ronald Köhler
LiB Jg. 35 Heft 141: “Der stille Held aus der Papierfabrik” – Wie Hans Huber die Mitgliederkartei der NSDAP “rettete” – ein Esay von Ronald Köhler
LiB Jg. 35, Heft 141 LiB Jg. 35 Heft 141: “Der stille Held aus der Papierfabrik” – Wie Hans Huber die Mitgliederkartei der NSDAP “rettete” – ein Esay von Ronald Köhler   https://literaturradiohoerbahn.com/wp-content/uploads/2022/01/Essay-LiB-143-H-Huber-Ronald-Köhler-upload.mp3 siehe auch: Who was a Nazi, Iris Lauterbach Ronald Köhler, Geboren 1954 in Arnstadt/Thür. Ab 1960 Volksschule und…
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