Der jüngste Kehricht und das jüngste Gericht
1.
Technik der Kehre: man fegt oder wendet, das kann eine meteorologische Technik sein, denn der Wind tut das auch. Kehricht ist ein Wort, ein substantiviertes Verb für Abfall und Häufung, so wie caeremonia/ caeremonium substantivierte Adjektive sind. Das k, das g und das z und das c sind Letter, ihr Verhältnis ist teilweise unterbrochen, teilweise fugenlos und selber eine Fuge. Mit Geduld oder ohne Geduld werden aus Lettern andere Letter. Zeremonie, Ceremonie, Geremonia, Keremonie, wurde alles schon geschrieben und gesagt, sometimes falsch, sometimes richtig. Kehren, zehren, gehren, cehren: wurde alles schon geschrieben und gesagt. Gefegt wurde.
Es ist verkehrt, den Kehricht mit der Zeremonie zu assoziieren. Das heißt: Der Verkehr fand statt. Passiert ist es, beide Worte und Begriffe, ihre Ideen und Vorstellungen wurden assoziiert, etwa dann, wenn historisch etwas vom jüngsten Gericht gedacht wurde und man daran dachte, dass das jüngste Gericht auch eine Verfahrensordnung hätte, also auch das jüngste Gericht durch Verfahren legitimiert sei und so seine Entscheidungen nicht nur herstelle, sondern auch darstelle. Spätestens dann, wenn man an das jüngste Gericht dachte, ging Kehricht mit Zeremonie einher. Es wird jetzt nicht rekursiver als es schon ist. Diese Verbindung von Kehricht und Zeremonie im Gericht kann zwar der späteste Moment und damit das jüngste Beispiel der Verbindung und eines Verkehrs von Buchstaben, Unterlagen, Worten und Begriffen sein. Wahrscheinlich ist, dass das aber nicht der erste Moment war und nicht der letzte Moment sein wird. Ob Kehricht, Zeremonie und Gericht ursprünglich auseinander lagen und dann zusammen kamen, ob sie ursprünglich auseinander lagen und dann zusammen kamen, bildet im Kontext einer Theorie und Geschichte der Fragmentierung eine Frage, die zuerst und gründlich zu klären wäre. Woher kommen die Begriffe, wo liegen die Gründe, was sind die Anfänge des westlichen Rechts und was ist darum sein Wesen, wo steht wenigstens seine Selbstreferenz, wo steht wenigstens fest, dass es dort ausdifferenziert ist?
2.
Im Kontext einer Geschichte und Theorie der Zerstreuung, die Geschichte und Theorie der Kontraktion und Distraktion ist, sollte man nicht zuviel Zeit auf die Klärung des Erstne, des letzten Grundes und der prima causa verwenden. Große Referenzen sind effektiv, weil kleine Referenzen ihnen folgen. Die Perzeption ist in den Falten, darum arbeite ich nicht zur Fragmentierung, sondern zur Zerstreuung.
Kehricht, Zeremonie und Gericht wurden assoziiert. Das geschah sorgevoll, also auch kuratiert. Der Kehricht wurde mit der Zeremonie assoziiert, das heißt, das gleichzeitig eine Trennung mitlief, denn assoziiert wird, was nicht assoziiert ist, also getrennt gehalten wird. Gleichzeitig lief ein Austausch mit, ein Wechsel und eine Verwechslung, was man schon daran sieht, dass man die Letter aus unterschiedlichen Positionen des Alphabetes in unterschiedliche Positionen der Worte gebracht hat, um Kehricht und Zeremonie zu assoziieren.
Ich forsche zur der Geschichte und Theorie von "vaguen Assoziationen". Das ist ein Begriff, den der Gesellschaftstheoretiker und Jurist Niklas Luhmann auf seinen Zetteln im Kontext der Auseinandersetzung mit der Frage nach der Konstanz, der Beständigkeit und dem Gleichgewicht verwendet. Die Frage nach dem Gleichgewicht stellen Wesen, die mit Stand und Bewegung konfrontiert sind und deren Bestand insofern launisch sein kann. Einbeinigen Wesen stellt sich die Frage dringlicher als zweibeinigen Wesen, denen wiederum dringlicher als dreibeinigen Wesen und so weiter und so fort. Die Spinnen produzieren mit ihren acht Beinen wenig Texte, die zur Gattung De constantia gehören. Die zweibeinigen Menschen schreiben mehr dazu, besonders diejenigen, die in Hafenstädten wohnen.
Luhmann wohnte nicht in einer Hafenstadt, er hat in der Literaturgattung De Constantia wenig gesehen. Vague Assoziationen sind für Luhmann kurz gesagt: nichts. Sie sind entweder zu assoziativ (was eine seltsames Urteil für Gesellschaftstheoretiker und Juristen ist, wenn sie an Verbindlichkeit interessiert sind, aber sie werden in der deutschen Ausbildung darauf trainiert, Verbindlichkeit und Assoziation exklusiv, nämlich nur mit juristischem Wissen und dann sauber zu unterscheiden). Oder, nämlich anders gesagt: vague Assoziationen sind dem Luhmann nicht verbindlich genug. Er hat die im Schwerpunkt römisch und stoisch bestimmte Literaturgattung De Constantia gegen kybernetische und biologische Literatur ausgetauscht. Bielefeld hat keinen Hafen, nicht einmal eine Schwebebahn.
3.
Heute, das ist genau gesagt Sonntag, der 26.05.2024 ist der jüngste Kehricht und das jüngste Gericht, jüngster Fall des Abfalls zum Beispiel der Fall eines Pfingstwunderns, das auf einem Ponyhof in Kampen mit ein paar Geldmündeln (Hubertus Erfurt) seinen Lauf nahm, für hohen Stromverbrauch und viele klamme Sendungen führte. Je belangloser das Thema, desto beklickter die Szene. Je belangloser, desto nachrichtiger und desto nachrichtiger, desto nachträglich richtiger. Wird schon auch was Politisches und auch schon etwas Recht darin stecken. Anders auch. Wenn der Stromverbrauch wegen einer solchen Szene deutlich ansteigt, wenn die Geschwindigkeit der Reaktionen so zunimmt, wie im jüngsten Kehricht und jüngsten Gericht, in einer Zeremonie des Distanzschaffens, dann wird Polarität deutlich wahrnehmbar. Polarität fängt aber nicht an, sie dreht auf und ab, turnt an und ab. Die Geldmündel polarisieren, die Betrachter und Beurteiler polarisieren - aber die Polarität fing nicht mit diesem Pfingstwundern an.
Eine These lautet, dass man sich rechtstheoretisch und rechtshistorisch mit Polarität befassen soll, weil das Phänomen ohne historische Plastizität und mit den Paradigmen von Autonomie, Selbstreferenz, großer Trennung und Ausdifferenzierung nicht in den Blick kommt. Solche Fälle wie denjenigen des Kampener Pfingstwunderns aufzulösen, in dem man zur Polarisierung einzelnen einen schwarzen Peter zuschiebt und so der politisch andere derjenige ist der polarisiert, das rennt aporetisch nicht gegen die Wand. Das rennt aporetisch mit der Drehtür, sprich: dreht die Polarisierung weiter, ohne Passage und ohne passieren zu lassen.
Der Paragraph der Volksverhetzung verklammert Polizei- und Strafrecht, weil es Gefahr strafbar macht. Das Recht ist dort eine leicht nervöse Regung. Ich bin launisch, was den Paragraphen 130 StGB angeht. Fälle, an denen die Polarisierung wahrnehmbar wird, dadurch aufzulösen, dass man Einzelnen Schuld und Gefahr zuschreibt, rennt aporetisch mit den Drehtüren. Wie man solche Fälle lösen soll, das wissen wir noch nicht. Die Vergangenheit bietet hier wenig bis kein Geländer, sie verkehrt nämlich.
Das ist eine der Aufgabe, die anstehen. Meine Aufgabe darin besteht im Moment darin, für die Geschichte und Theorie des Rechts jene Positionen zu sichten, die bereits länger über Polarität und Polarisierung nachdenken und die das sehr dringlich und sehr gründlich tun. Meine These ist, dass Aby Warburg einer der Ratgeber ist, die man in dem Kontext konsultieren kann, weil er mit seinem hohen Berufsbezeichnungsverbrauch vorübergehend auch zum Polarforscher und Rechtswissenschaftler wurde. Wenn Polarität gehändelt werden soll, wenn sie also als Problem wahrnehmbar werden und ein Umgang damit entwickelt werden soll, dann hilft es nicht, Unbeständigkeit und Unwesentlichkeit zu externalisieren und Beständigkeit und Wesentlichkeit zu internalisieren. Man kann es tun, tut es auch, sagt zum Beispiel, die Geldmündel würden polarisieren und seien für Differenzen dasjenige, was Ceres für den Acker sein soll, sie seien die Schöpfer oder der Dünger gesellschaftlicher Spaltung. Man kann anders herum sagen, die Smartphones und die Medien seien für Differenzen das, was Ceres für den Acker sei: Schöpfer oder Dünger. Kann man tun, hilft aber nicht. Man kann sagen, dass die, die einem fremd seien, seien für Differenz das, was Ceres für den Acker und den Dünger sei. Das kann man nicht nur tun, das tun auch fast alle, sie lassen die Befremdlichen im Namen jeweils Anderer erscheinen. Deutschland den Deutschen, die die Demokratie verteidigen: dieser Spruch der SPD war vermutlich die spaßigste Pointe des diesjährigen Pfingswunderns.
4.
Jemand hat erzählt, dass bei einer Störung des Vortrages an der Humboldtuniversität (im Kontext des Krieges in Israel und Palästina) die anwesenden Staatsrechtslehrer sprachlos, fassungslos und wortlos waren. Sie bleiben es, wenn sie sich im Zaum eingerichteter Begriffe und Bilder halten und die laufende Verkehrung verdrängen.
Dass die Verkehrung nicht schön, nicht gut und nicht wahr ist, lässt sich schwer ignorieren. Aber es wäre das erste mal im im Laufe der Drehung des Planeten, wenn die Verkehrung stoppen würde. Was der Mensch war, wird verkehrt, war auch schon verkehrt. Was der Mord war, wird verkehrt, war auch schon verkehrt.
In Ostdeutschland hat man, wie in Russland und in allen Gesellschaften des ehemaligen Ostblocks, die nicht mehr zu ignorierende Erfahrung gemacht, die Yurchak auf die Formulierung bringt: Everything was forever, until it was no more. Wenn diese Gesellschaften eines anderen Gesellschaften voraus haben, dann wie alle Gesellschaften, die bereits ihre Apokalypsen hinter sich haben und bei denen dann was anderes trotzdem weiter ging. Von meinen Freunden aus St. Petersburg haben die Transformation nicht alle überlebt, auch wenn dort nicht soviele starben, wie im Yugoslawienkrieg und jetzt von ihnen keiner mehr rekrutiert wird, um in der Ukraine zu sterben oder zu töten. Aber gestorben sind auch welche daran. Wem nicht einmal mit den gesellschaftlichen Koordinaten auch der Boden unter den Füßen weggezogen wurde, der hat nicht erfahren, was Verkehr heißt und er hält eventuell venditio für ein leichtes und braves Wort, ist doch noch ein Verkauf, wie der Verkauf eines Mars-Bars einer ist, kann er denken. albert Ballin, ein guter Freund von Max Warburg und Freund von Aby Warburg hat die Erfahrung gemacht - und sich an den Tagen, als Aby Warburg mit Pistole sich und seine Familie erschießen wollte, sich umgebracht. Dass Warburg Polarforscher wurde, hat mit dieser Erfahrung zu tun. Sie ist Luhmanns Erfahrung mit der Panzerfaust und dem explodierten Kameraden vergleichbar, mit dem Unterschied, dass Luhmann sicher war, dass der Kamerad danach weg war, während Aby Warburgs Erfahrung die ist, das unsicher bleibt, wie weit die Kameraden entfernt sind und wie sie wiederkehren können.
Verkehr zieht den Boden unter den Füßen weg, nicht weil dort alles anders ist, nicht weil dort vorkommt, was hier nicht vorkommt, dafür aber dort nicht vorkommt, was hier vorkommt. Verkehr zieht den Boden unter den Füßen weg, weil alles das, was hier vorkommt, dort auch vorkommt, nur eben verkehrt, also in gewechselten Reihenfolgen, gewechselten Schichten, gewechselten Mustern und auf damit auf andere Seiten gewendet. Würde der Verkehr vom Sein ins Nichts führen oder vom Nichts ins Sein, dann wären wir gut beschirmt, denn so ein Schirm ist das Dogma, das den Abgrund überbrücken sollen. Der Verkehr führt aber nicht vom Sein ins Nichts und nicht vom Nichts ins Sein. Er ist kaum beschirmbar, nicht abschirmbar. Er kehrt und fegt, wirbelt und wirbt, er entfernt in alle Richtungen, nähert an und rückt ab.
5.
Die rot umrandete Figur aus der Druckgraphik, die Aby Warburg auf Tafel 79 platziert ist eine Pathosformel, eine Geste in zügiger Form und eine Regung, also eine regende und geregte Norm und Form, die vor Auge geladen und polarisiert ist. Kann man das Recht fotografieren? Kann man, dann erscheint mit dem Foto das Recht, so mit dem Schreiben und mit dem Sprechen. Kann man das Recht drucken, ja, das geht. Pathosformel ist Recht, soweit Pathosformel Recht erscheinen lässt, soweit die Formel also auch wahrnehmen lässt, was an der Figur Recht und was daran Unrecht ist. Das ist eine antisemitische Druckgraphik, die Bänker und Juden bei der Hostienschändung zeigt. Recht daran ist zum Beispiel die Menschenwürde und Unrecht die Volksverhetzung.
Warburg platziert diese Figur auf die rechte Seite der Tafel, sie steht dort spiegelverkehrt zu den Figuren der Querela aus Raffaels Messe von Bolsena und spiegelverkehrt zur Figur der spes aus Giottos Arenakapelle. Sie ist also verkehrte Querela, damit Pathosformel für Begehren, das verkehrt und verzehrt. Die permutative Implikation macht die Figur auch zur Pathosformel des Verzehrens, das begehrt und verkehrt ist. Die permutative Implikation, in dem Fall ein Begriff zur polare Ladung, macht aus der Figur die Pathosformel eines Verkehrs, der verzehrt und begehrt ist. Man kann die Reihe mit ihren Permutationen weiterführen, auch über und mit dem Bekehren. Werden es einem zuviel Worte, zumal sie so austauschbar sein sollen, dann kann man sagen: das ist die Pathosformel für das 'Fagieren'. Das ist ein alter Begriff, er lebt aber nicht nur in Begriffen wie begehren, verkehren, verzehren und bekehren nach. Er lebt auch in den Begriffen wagen, wägen, wiegen oder wogen nach. Fagieren beschreibt Regung, die vague, verschlungen und verschlingend ist.
Das Distanzschaffen erzeugt keine Differenz, die nicht schon vorhanden wäre.Sie tilgt keine Differenz. das Distanzschaffen trennt, assoziiert und tauscht in einem. Wenn das Distanzschaffen differenziert, dann erzeugt es nicht mehr Differenz und vermindert Differenz nicht. Wenn das Distanzschaffen polarisiert, vermehrt es keine Differenz und vermindert keine Differenz. Es zieht Formen, mustert und misst Entfernungen.
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Es war ein kalter Morgen, als ich meinen ersten Tag bei der Logistikfirma antrat. Die grauen Betonwände des Lagerhauses wirkten düster und erdrückend. Mein neuer Chef empfing mich mit einem strengen Blick. “Hier zählt nur Leistung”, sagte er knapp und wies auf die Tafel, auf der das Mitarbeiter-Ranking prangte.
Die Atmosphäre im Lagerhaus war nicht nur von Leistungsdruck geprägt, sondern auch von einem strengen Dresscode. Unser unnachgiebiger Chef, legte besonderen Wert auf das äußere Erscheinungsbild seiner Mitarbeiter. Wir alle trugen Bomberjacken, Baggy-Hosen und weiße Sneaker – eine Uniform, die uns zu einer Art anonymen Masse machte.
Die Bomberjacken hingen schwer auf unseren Schultern, als wir die Pakete schleppten. Die Baggy-Hosen flatterten um unsere Beine, während wir uns durch die engen Gänge kämpften. Und die weißen Sneaker – ach, die weißen Sneaker! Sie waren unser Stempel, unser Markenzeichen. Jeder Fleck, jeder Kratzer wurde von Herrn Müller persönlich bemerkt und kommentiert.
“Sauber halten!”, brüllte er uns an, wenn er einen Schmutzfleck auf einem Schuh entdeckte. “Ihr repräsentiert diese Firma, verdammt nochmal!” Und so polierten wir unsere Sneaker in unserer Mittagspause.
Die Bomberjacken versteckten unsere Erschöpfung, die Baggy-Hosen verbargen unsere zitternden Beine. Und die weißen Sneaker – sie waren unser Schutzschild gegen die harten Blicke der Kollegen und die ständige Angst vor dem Ranking. Denn Herr Müller hatte uns klargemacht: Wer nicht nur die geforderte Leistung erbrachte, sondern auch das richtige Image verkörperte, hatte eine Chance auf den Aufstieg.
Jeden Morgen versammelten wir uns vor dieser Tafel. Die besten drei Mitarbeiter erhielten eine Prämie, die letzten drei mussten das Lager kehren und das Büro des Chefs aufräumen. Ich fand mich immer am Ende der Liste wieder obwohl ich wirklich hart arbeite, während meine Kollegen Kaffee tranken, an ihren Handys spielten und sich entspannten. Sie lachten über meine Anstrengungen, während ich die schweren Pakete schleppte und mich durch den Alltag kämpfte.
Die Plakate mit dem Slogan “Work hard, play hard” hingen überall im Lager. Ein ironischer Witz, wenn man bedachte, dass ich kaum Zeit zum Durchatmen hatte. Jeder Tag bestand aus Schikanen, Anbrüllen und Erniedrigung, weil ich nicht die geforderte Leistung erbrachte. Ich fühlte mich wie ein Versager, der in einem Hamsterrad gefangen war.
Eines Tages betrat ich das Büro und sah etwas, das mich schockierte. Einer meiner fiesesten Kollegen kniete vorm Chef und hatte dessen Schwanz im Maul. Mir wurde plötzlich klar, wie die Bewertungen auf dem Ranking zustande kamen. Es ging nicht nur um harte Arbeit, sondern auch um andere “Qualitäten”.
Ich fühlte mich betrogen und erniedrigt. Aber ich beschloss, nicht aufzugeben. Ich würde weiterhin mein Bestes geben und gleich morgen meinem Chef signalisieren, dass ich das System nun verstanden habe und mich ihm beugen würde. Ich wollte auch bei den anderen dabei sein und nicht auf den letzten Plätzen herumhängen.
Es war zwar gegen meine Überzeugung, aber am Ende der Woche war ich im guten Mittelfeld. Was so eine halbe Stunde alleine im Büro des Chefs ausmachte. Der Geschmack in meinem Maul hing mir zwar den ganzen Tag nach, aber der Kaffee, den ich jetzt trank, während die anderen neuen Kollegen schuften, übertönte diesen.
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#luftbaendiger: born in Tibet, grew up in Switzerland, air bender and professional bender (member of: 'Rising Phoenix')
linked to: @drache-des-ostens
carrd
Der Sommer kehrt zurück. Die Sommerpause vom Leben und alltäglichen Trubel fängt wieder an das Leben von Yeshe zu bestimmen und zu formen. Von ihren Eltern verabschiedet sie sich jedes Jahr aufs Neue, egal ob sie zuhause wohnt oder nicht. Es ist ein Akt der Höflichkeit und ihrer Erziehung sich für eine lange Reise abzumelden. Und immerhin würde sie für 3 Monate zurück in ihre Heimat kehren. In den Luft-Tempel ihrer Geburt.
Die Pilgerreise ist jedes Jahr aufs Neue eine abenteuerliche Reise, begegnet sie jedes Mal aufs Neue Menschen, die sie nicht kannte. Ob Bändiger oder nicht ist ihr dabei egal. Sie ist zu allen ein fröhlicher, aufgeschlossener Mensch.
Eines Tages, sie ist nur noch zwei Tagen von dem Kloster des östlichen Lufttempels, trifft sie auf einen Mann namens Nikolaj. Sie weiß natürlich, wer er ist. Sein Gesicht erscheint in vielen Werbungen, berühmt und gefürchtet. Was macht er hier?
Yeshe war verwirrt über die abgelegene Begegnung mit dem Feuerbändiger. Hier oben in den Bergen traf sie gelegentlich Pilger oder Mönche, aber keine Bändiger aus anderen Nationen. Schon gar nicht Bändigern, deren Gesichter überall bekannt waren und die man nur aus der Ferne sehen konnte. Aber er wirkte selbstbewusst und genau an seinem Platz.
„Yeshe?“, kam es von ihm und sie wich einen Schritt von ihm zurück. Nicht aus Angst, sondern aus der Unsicherheit heraus, woher er ihren Namen kannte. Sie war keine Profibändigerin und hielt sich gerne im Hintergrund auf, wenn es ging. Dass er ihren Namen kannte, zeigte, dass sie nicht so verborgen lebte, wie sie manchmal glaubte. So unsichtbar, wie sie es sich manchmal wünschte.
„Mh-mh?“
Er lächelte leicht und strich sich die dunklen Strähnen aus der Stirn. Sie konnte verstehen, warum sich die Medien regelmäßig auf ihn stürzten und ihn filmten, wann immer sie konnten. Aber hier war er allein. Offenbar wusste er um die Heiligkeit dieses nahen Ortes.
„Ich wollte dich nicht überfallen, aber ich habe von dir gehört.“
Sanfte Röte breitete sich von ihrem Hals bis zu ihren Wangen aus. Er hatte von ihr gehört? Unmöglich! Sie schüttelte kurz den Kopf, versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. Aufmerksam beobachtete er sie.
„Doch, das habe ich“, kommentierte er lächelnd ihr Schütteln.
„Ich würde gerne mit dir über das Profibändigen sprechen. Wir brauchen jemanden, den die Leute noch nicht kennen. Mit verborgenen Talenten und Luftbändiger! Das ist ziemlich selten.“ Er setzte sein gewinnendes Lächeln auf. Yeshes Augen wurden mit jedem Wort ein wenig größer. Sie und Profibändigen? In ihren tiefsten Träumen war sie in den Arenen der Welt aufgetreten, hatte gesiegt und Preisgelder gewonnen … Sie kniff sich in den Arm. Fest. Aber sie wachte nicht auf. Sie träumte nicht! Wie konnte das sein?
„Darf ich mit in den östlichen Luftbändigertempel kommen, damit wir in Ruhe reden können?“
Dass er fragte, ob er mitkommen dürfe, überraschte sie erneut. Aber sie nickte. Jeder war im Tempel willkommen, wenn er in friedlicher Absicht kam.
„Ich führe dich“, flüsterte Yeshe leise.
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