Tumgik
#wie soll ich das vermitteln
mercedes-lenz · 1 year
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tatsächlich muss ich meinen ewig langen post revidieren. was ich geschrieben hab ist nicht falsch, aber der beste weg mit literatur des 18. jahrhunderts anzufangen ist einen blorbo zu finden
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fabiansteinhauer · 2 days
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Die Lanzen der Dämmerung
Warum lese ich Die Lanzen der Dämmerung? Alles was mich (rein beruflich) an der Kunst (auch der namens Recht) interessiert, das sind Tafeln (Tische), Sitze (Stühle) und Kippsale.
Descolas Forschungsbericht beginnt mit dem Tafeln, einem Stuhl (dem oben abgebildeten chimpui) und weiteren Weisen des Verschlingens. Ich muss das Buch also aus beruflichen Gründen lesen.
Das Tafeln, das Sitzen und das Kippen sind älter als das Sprechen, Schreiben, Buchen und Vernetzen. Man soll, wenn man die Anregungen von Vismann aufgreift, die archäologischen Ressourcen und die Kontaktzonen des Rechts voll ausschöpfen, die kulturtechnischen Konditionen des Rechts also nicht zentripedal an die Elemente (Sprache/ Schrift/ Buchdruck/ Computernetzwerke) binden, mit denen das Dogma der großen Trennung und der Horizont seiner permanenten Reformation gefüttert wird. Die vier großen Medien haben ein Tradition in der Erklärung dessen, was einzelne die große Trennung nennen. So sollte die Sprache lange Zeit das sein, was den Menschen vom Tier unterscheidet. Die Schrift sollte höhere Gesellschaften von niedriger entwickelten Gesellschaften unterscheiden, der Buchdruck zuerst die Neuzeit von den antiken und archaischen Resten der Renaissance und dann die Herrschaft der Gesetze von der Herrschaft der Männer unterscheiden. Die Computernetzwerke sollen jüngstes oder letztes Beispiel eines (westlichen) Vorsprungs durch Technik sein. Dass manche Untersuchung zur Mediengeschichte des Rechts sich erst auf vier große Medienepochen stützen um dann zu fragen, was den Westen auszeichne, während es anderen Rechtskulturen fehle, das ist konsequent. Widerlegt werden können solche Darstellungen nicht, soweit sie das Dogma stützen. Anders anzusetzen ist nicht weniger dogmatisch, folgt aber eher einem Programm dass man bei Kafka, Deleuze und den Anthropofagen trifft: es ist das Programm, auch den kleinen Trennungen nachzugehen, dann auch weiter den Assoziationen und den Austauschmanövern, mit denen alles das, was hier vorkommt auch da vorkommt, nur in anderer Reihenfolge.
Immer wenn etwas anfängt, dann fängt auch das Recht schon an. Man muss nicht erst was sagen oder schreiben, um Recht zu bekommen. Es langt, eine Lanze in den Boden zu stecken oder mit ihr zu winken, es langt sogar, sich zu setzen wie die Hunde es tun oder zu kippen, wie die Sternbilder es tun, wenn sie erst auf- und dann absteigen. Der Ausgriff auf Techniken und Medien, die nicht als hochzivilisiert, raffiniert, abstrahiert, systemtragend und als typische (Vor-) Sprungmedien gelten ist keine Widerlegung anderer Rechtstheorie und Rechtsgeschichten: er folgt einem praktischen und einer theoretischen Neugierde, praktisch auch in dem Sinne, in dem Ladeur von einem praktischen Wissen spricht. Theoretisch ist das im Sinne der Idee, dass sich Theorie aus der Vorstellung entwickelt, dass einmal eine Göttin oder ein ausschlagendes Wesen hingeschaut hat und man das auch tun kann, sei es, um etwas zurückzugeben oder um Schnippchen zu schlagen.
Die vier Medien (Sprache, Schrift, Buchdruck, Computernetzwerke) nenne ich die vier großen und starken Medien und ich meine, dass sie kosmologische Restelemente einer abendländischen Geschichte und Theorie permanenter Reformation darstellen. Sie stehen für das Imaginäre einer Auszeichnung, die erhebend sein und dem Schöpfer annähern soll. So eine These taugt vielleicht nur für mündliche Gespräche oder Zettel, los werde ich die These bisher nicht.
Mein Interesse an Tafeln wie Warburgs Tafeln oder an Stühlen wie dem heiligen Stuhl und dem kurulischen Stuhl orientieren sich stärker an Vorstellungen, die man mit Caillois Begriff einer diagonalen Wissenschaft verbinden kann. Wenn Tafel und Stühle Medien sind, dann sind das schwache Medien (Hensel), schwach weil mit ihnen das, was sie vermitteln, verwechselt werden kann. Es besteht nicht einmal die Notwendigkeit, sie unter einen Medienbegriff zu zwingen, man kann sie auch als Objekte beschreiben. Das sind sogar schwache Objekte, sogar mit Subjekten leicht verwechselbar, wie Bredekamp in Bezug auf Tafeln mit der Theorie des Bildaktes zeigte. Die Austauschbarkeit, die solche Medien und Objekte kennzeichnet, macht sie auch zu Grenzobjekten: Unterschiedliches Wissen wird an ihnen geteilt, sie sind dabei Trajekte dieser Teilung. Bin noch nicht fertig: Sie sind auch minore Medien - wie jene Akten, deren Theorie und Geschichte Vismann entwarf. Minor sind sie, weil sie unterhalb der Schwelle großer Medien liegen: gegenüber großen und starken Medien fehlt ihnen etwas (z.B. die Signatur, der Autor und der Werkcharakter) oder sie sind zu exzessiv, zu unbeständig. Sprache kommt in minoren und schwachen Medien vor, zeichnet sie aber nicht, sie driften nicht nur ins Bildliche und Unbegriffliche ab, auch ins Stumme und ins Sprachlose. Die Schrift driftet bei minoren und schwachen Medien und Graphien ab, in Tabellen, Listen, Schriftbild, Skribbelei oder Kritzelei. Ich bin noch nicht fertig: neben schwachen und minoren Medien, neben Grenzobjekten kommt noch was: wildes, paganes, animalisches, unbeständiges Zeug. Mit allem dem wird das Recht nicht tiefer verankert, es wird exzessiver verhäkelt. Dass durch die Forschung zu schwachen und minoren Medien etwas am Recht verwässert werden könnte, das ist uns kein Einwand gegen diese Forschung.
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skyetenshi · 1 year
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Mein Bruder hat mir zum Geburtstag Der Ruf der Krähen geschenkt und das lesen wir jetzt. [Mit wir meine ich mich und meine unprofessionellen Rezensionsfähigkeiten.] Let's go?
Spoiler?
7 Uhr morgens und Peter denkt sich es ist Zeit zum Joggen. Im Palisades Park [Unrelatablester Charakter ever! Bah! Allein die Vorstellung vor zweistelligen aufzustehen, um dann nicht mal zur Arbeit zu gehen sondern freiwillig zu joggen! Ihh.]
Na dann wollen wir Mal mit Peter joggen gehen. Der Boden ist nass, die Luft ist klamm, könnte für Peter nicht besser sein. Er überlegte seinen Detektivjob an den Nagel zu hängen, um Dichter zu werden. Da wirst wahrscheinlich ähnlich bezahlt.
Und schon kommen die namens gebenden Vögel, die Peter nur fast angreifen aber ziemlich gestresst wirken. Ich bin enttäuscht, wenn am Ende des Buches nicht unsere fandomeigene Disney-Prinzessin auf du und du mit den Krähen ist. Die fehlen ihm noch in seiner Sammlung.
Peter hat gerade versucht Jeffrey zu erreichen (um halb 8 Uhr morgens. Was ist das für ein Freund?) und ich hoffe dass bedeutet dass der auch noch im Buch vorkommt - Spoiler tut er nicht.)
Ein Mann Mr Dust wird von den Krähen angegriffen und Peter vertreibt die Krähen, in dem er sie fragt, ob sie denn wahnsinnig geworden sind. Ja wirklich. [Peter kann mit Tieren reden, ich bin mir ganz sicher.]
Wisst ihr eigentlich was noch im Palisades Park passiert ist? Panik im Park. Hunde, die von Menschen dazu gebracht wurden anzugreifen. Mhm.
Zwischen Peter und Jeffrey krieselt es ein bisschen, weil Peter Jeffrey ständig versetzt aber Peter nimmt sich vor vorsichtiger zu sein. Wenn Jeffrey bisher her nicht verstanden hat, dass Termine mit Peter nur dann klappen, wenn man ihn persönlich entführt, dann weiß ich auch nicht. Ist er ein bisschen selbst schuld. Er sollte einfach Peter einpacken, dann ab auf die Rainbow und aufs offene Meer. Soll Justus mal sehen wie er seinen ersten Handlanger wieder an Land bekommt.
Die drei Detektive neben den sehr spannenden Fall, um eine verlorene (fast gänzlich leere) Brieftasche auf und wie üblich ist es die heißeste Hitzewelle die Rocky beach je hatte. [ Das ist so ein wiederkehrendes Thema. Das hab ich schon ein paar Mal gehört. Immer ist es heißer als beim letzten Mal.]
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Ach, Justus sagt das so als würde er nicht die Regierung erpressen und längst als Staatsverräter gelten. Aber bei der feinen englischen Art hat er recht. Davon verstehen sie nicht viel.
Alle Fragen, die die Jungs hatten, haben sich geklärt und sie haben keinen neuen Fall. Justus wird das so akzeptieren, richtig?
Peter-baby wird von Jeffrey versetzt, weil der angeblich seine Oma zum Arzt begleiten muss. Peter hält Jeffrey für eine petty bitch, die sich gerade an ihm rächen will. Was durchaus möglich und verständlich wäre, aber es ist auch immer noch die heißeste Hitzewelleseit immer und vielleicht ist die alte Dame nicht mehr ganz so fähig den Temperaturen zu trotzen.
Telefon klingelt.
Uhh, die neue Klientin möchte Justus Manieren und Etikette bei bringen. Da hat sie auf jeden Fälle eine große Aufgabe vor sich .
Unsere Boys gehen also zu der Klientin und die sagt folgendes
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Ich hab extra noch Mal zurück geblättert und das was sie als förmliche Anrede ansieht, war "junger Mann" und die 2-3 mal in den sie Justus gesiezt hat. Die hat kein Hallo und kein Tschüss gesagt will aber Manieren und Etikette vermitteln. Is klar.
Okay, Vögel, die miteinander kommunizieren und möglicherweise im Krieg eingesetzt werden sollen und Agenten und Doppelagenten. Jor ich bin dabei. Das klingt nach einem ganz normalen Fall.
Das Ding ist ja, ich weiß das Krähen miteinander kommunizieren, sagen wo es was zu fressen gibt und sich vor bestimmten Sachen und Personen warnen und sogar ihren Art genossen etwas vorspielen, wenn sie beim Verstecken ihres Futters beobachtet werden. Aber wie genau sollen die Vögel für Spionage eingesetzt werden? Ich bezweifle, dass sie die nötigen Worte in ihrem Krächzen für Spionage und Co haben. Und wenn das wiederrum der Fall ist, könnte man auch eifnach einer Breiftaube eine Nachricht ans Bein binden.
Ich muss ja sagen, ich mag die energische Klientin, die Justus auch einfach unterbricht und das Ruder selbst in die Hand nimmt. Immerhin ist sie in ihrem Eifer wenigstens so clever, dass sie eine plausible Erklärung dafür findet, warum sie mit den drei Jungen ins Haus des... "Verdächtigen" Mr Dust geht. Diese Undercovernummer von "Verwande dritten grades, Freunde der Familie, man kenn sich über ein paar ecken" haut auch ziemlich gut hin. Für ein Kapitel. Ein sehr kurzes Kapitel. Ein Kapitel mit drei Seiten. Oooookay. Es kommt übrigens nicht aus einem guten Grund raus, sondern weil die Klientin es selbst verrät... sagte ich, ich mochte sie? Naja.
Ich muss auch gestehen wenn nicht bald jemand die Verbindung zwischen Die Vögel von Hitchcock und den Vogelangriff der Krähen zieht bin ich menschlich enttäuscht von André Minninger.
Was die beiden Forscher uns hier erzählen wirkt doch sehr unglaubwürdig und kaum sind unsere Jungs wieder in der Zentrale äußert Justus auch seine Bedenken zu den ganzen Zufällen und spricht mir aus der Seele. Danke, Justus. Aber ganz so einfach kann es dann doch nicht sein, dafür sind noch zu viele Seiten übrig.
Ich fühle mich an Die Karten des Todes erinnert, ebenfalls ein Fall von André Minninger. Zufällig trifft Peter Mr Dust, der von Krähen im Palisades Park attakiert wird und rettet ihm natürlich das Leben, Dust verliert sogar noch seine Brieftasche, sodass Peter nun auch zufällig seine Identität kennt. Die drei Jungen bringen ihm die Brieftasche zurück, der Mann fragt, ob Peters Namen in einem Zeitungsbericht über den Vorfall erwähnt werden darf und kaum haben wir uns darauf eingestellt, dass es kein Fall gibt ruft eine Nachbarin von dem Mann an, um die drei zu engagieren. Dabei verrät sie aber kaum um was es geht und auch nur ganz am Ende ihre Adresse. Als die Jungs dann zu ihr kommen, weil sie keine weiteren Details am Telefon besprechen wollte, erfahren sie die gesamte haarsträubende Geschichte und sobald sie den Fall übernommen haben, drängt die Klientin sie in das Haus des Nachbarn (da die Jungs ja ohenhin schon vor Ort sind, was nur der Fall ist, weil die Klientin sie praktisch dazu gezwungen hat.) Im Haus des Nachbarn geht ein Alarm los, die Jungs bekommen ein wenig von der Forschung mit und werden von der Klientin enttarnt, weil dumm, dann wird Mr Dust von seinem Assitenten überredet doch endlich mit der ganzen Geschichte rauszurücken.
Ganz schön wild und viele Zufälle, oder?
Mein Gefühl wird auch dadurch nicht besser, dass wir Tierangriffe im Palisades Park schon mal hatten. Und bei Panik im Park wurden die drei Detektive bloß als willige Zeugen in den Fall mit reingezogen, um sicherzugehen, dass das Ganze an die Öffentlichkeit gelangt. Ich hoffe doch, dass es nicht wieder so ein Fall ist.
Es geht weiter. Anscheinend sind die Krähen jetzt mit den Menschen verfeindet, weil die dabei sind den Krähencode zu knacken. Das ist eine sehr wilde Theorie und meiner Meinung nach, könnte es genau so gut sein, dass die Krähen ihr eigenes aufgenommenes Gekrächze gehört haben und jetzt die beiden Forscher für einen feindlichen Krähenclan halten. Ist es ein Clan bei Krähen...? Ich weiß im Englischen ist es Murder, aber ich bezweifle dass sich das ins Deutsche übertragen lässt. ... okay. Es ist Schwarm. Langweilig.
Übrigens erwähnt Peter endlich den Film Die Vögel. Mein Qi ist beruhigt, mein Zen pendelt sich wieder ein.
Krähen, die komplexe Sachverhalte verstehen und vorausschauend denken können, können jetzt auch in die Zukunft vorhersagen...? Ooookay.
Mrs June, die Klientin, meldet sich und teilt unseren Detektiven mit, dass die Krähensprach endlich entschlüsselt wurde und mitteilen, dass das Ende nah ist und sie bald aufbrechen müssen, um der Apokalypse zu entkommen.
Ein Glück ist Justus der Sache auf der Spur und mit ein paar Verdindungen in die Musik- und Filmbranche schaffen sie es erst Mrs June von den verbrecherrsichen Absichten von Mr Dust zu überzeugen und dann mit ihrer Hilfe Mr Dust hinters Licht zu führen und zu einem Geständnis zu zwingen. (Und Zwingen ist durchaus das richtige Wort hier immerhin lassen sie ihn von einem Scharm trainierter Krähen angreifen.) Im Endeffekt hat Peter dieses mal nicht seine Disney-Prinzessinnen-Aura spielen lassen, aber wenigstens hat er den Filmtiertrainer besorgt, mit dem die Auflösung von Statten ging. Jeffrey wird übrigens erst spät im Buch wieder erwähnt, nämlich in sofern, dass er und Peter sich wieder zusammen gerauft hätten und fest zum surfen verabredet waren... was Peter dann vergisst.
Ich denke, wir müssen nicht darüber reden, dass hier eine Betrügerrei am Werk ist, aber... ich glaube unsere Betrüger haben nicht verstanden, dass die Aussage, Krähen sind sehr intelligent meint, dass sie ähnlich intelligent wie Menschenaffen sind, aber nicht das sie fuckin Orakel sind. Die verstehen wie man mit Werkzeugen um geht, nicht wie man einen Schaltplan ließt und einen Dampfmotor betreibt!
Aber Mrs June ist ja nicht viel besser, weil sie das ganze Zeug glaubt. Yey. Mrs June hat uns schon ganz zu Anfang erklärt, dass Mr Dust kein Geld von ihr zu Unterstützung wollte. Von daher hatte ich die Vermutung, dass er vielleicht einfach das Haus von Mrs June haben wollte.
Und gewissermaßen hatte ich recht, denn wie uns nun Mrs June viel zu spät gesteht ist das Haus von Mr Dust eigentlich auch ihr Haus. Die Künstlerin konnte sich beide Häsuer leistern, dank ein paar Millionen, die sie in dr Lotterie gewonnen hat. Und diese Frau will vollkommen kopflos Mr Dust eine Bankvollmacht ausstellen, damit er ihre Häuser verkaufen kann und sie nach Europa fliehen kann. (warum in Europa die Apokalypse nicht stattfindet, weiß ich nicht, fragt die Krähen) Das ist einfach auf soooooo vielen Leveln dumm, man möchte Mrs June links und rechts eine klatschen.
Der Arme Jeffrey.
Ende.
Die Grundidee mit den intelligenten Krähen hat mir durchausgefallen, aber meiner Meinung nach waren die beiden Forscher zu schnell zu abgedreht und in diesem ganzen Fall gibt es praktisch nur 4 Personen. Mrs June, Mr Dust, der Assistent und die Unbekannte, die das Haus von Mr Dust fotographierte.
die Schuldig-Unschuldig-Verteilung ist 50/50 und eigentlich sogar 2/3, weil man von der Unbekannten bis zuletzt nichts erfährt.
Das einzige Rätsel was sich in der Hinsicht bot, war ob Mrs June mit unter der Decke steht oder das Opfer ist, aber das reißt mich jetzt nicht vom Hocker.
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julianweyrauch · 1 year
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Bildung oder sowas in der Art
Ok, der Titel klingt etwas fies, aber ich will heute über die Bildung in den USA schreiben. Die anderen Schüler in meinem Alter oder älter sind teils auf einem weit aus niedrigeren Bildungsniveau als ich und ich versuche euch das jetzt darzustellen und stelle eine Hypothese auf, weshalb das so ist.
Zu aller erst will ich wieder einen kleinen Disclaimer schreiben: Ich will hier über niemanden herziehen oder mich über die anderen Schüler lustig machen. Ich werde lediglich Fakten aufzählen und meine eigene Meinung dazu sagen.
Da das hier ja konstruktive Kritik wie aus dem Handbuch sein soll, werde ich erstmal mit etwas positivem Anfangen: Die 3 Wochen Schule waren die entspanntesten Wochen, die ich jemals während der Schulzeit hatte. Die Lehrer und die meisten Schüler sind sehr nett, die Schule ist cool und das Mittagessen, sowie das Frühstück, ist erstaunlich lecker. In Deutschland war ich dann doch teils etwas gestresst von der Schule, weil es mir einfach im Nacken lag. Ich meine, ich will ehrlich sein: Ich war noch nie der Typ für "Ich sollte mir das lieber zuhause nochmal anschauen", wenn ich etwas nicht verstanden habe, aber trotzdem wusste ich das ich es oft hätte machen sollen, was zu einer Art Prokrastination führte. Hier ist das viel entspannter, weil sich die Lehrer viel mehr dafür einsetzen das jeder Schüler alles verstanden hat. Ich vermute, dass das daran liegt das ein Lehrer in den USA ca. 225min pro Woche eine Klasse unterrichtet, während ein Lehrer in Deutschland 180min oder sogar nur 90min pro Woche zeit hat.
Wo wir bei den Stundenplänen wären. Euch ist sicherlich schon aufgefallen das meine Tage recht ähnlich aussehen und das ich kein Montag, Dienstag, Mittwoch etc habe, sondern A,B,C,D,E und F. Ich vermute das so mehr Abwechslung geschaffen werden soll. Am Montag ist ein C-Tag, Dienstag ist D-Tag und so weiter. Um den deutschen Stundenplan mit dem amerikanischen hier zu vergleichen, will ich das Unterrichtsfach US-Geschichte u. Politik nehmen. Ich habe das jeden Tag in der ersten Stunde. Es ist nichts anderes als wichtige Ereignisse in der Geschichte (der USA) bis heute. In diesen 3 Wochen haben wir folgende Themen abgehackt: Terrorismus (9/11, Boston Marathon Massaker), "Ist die USA das beste Land" und "Die Entdeckung der USA". Geplant ist die gesamte Geschichte der USA in diesem Schuljahr bis 1970 ab zu hacken. Ich denke das ist sicherlich machbar! Vergleichen wir das jetzt mit dem Geschichtsunterricht in Deutschland: 90min, 3 Arbeitsblätter, 1 Lehrbuch und los gehts. Ich kann das auch keinem Lehrer verübeln. Im Gegensatz zu meinem Geschichtslehrer hier, hatte meine Geschichtslehrerin in Deutschland nur ein Viertel der Zeit, um Bildung zu vermitteln.
Das klingt ja jetzt erstmal so, als wenn sich die Schüler hier um einiges mehr in Geschichte auskennen, als die Schüler in Deutschland. Najaaaa, ja und nein. Sie kennen sich grob mit der Geschichte der USA aus. Warum grob? Weil man sonst niemals 500 Jahre Geschichte in ein Schuljahr packen kann. Wenn ich mich richtig erinnere (korrigiert mich, wenn ich falsch liege), haben wir jedes Schuljahr im Geschichtsunterricht etwas weniger als 1 Jahrhundert besprochen. So haben wir in der 10. Klasse mitten im 2. Weltkrieg angefangen und haben bis zum Fall der Mauer gearbeitet. Wenn du mich also fragst: Ein Schüler aus der USA kann dir vielleicht einzelne Daten nennen (wie 1492: Entdeckung Amerikas, 1944: D-day, etc), aber wenn du ihn fragst, wie viele Soldaten am D-Day gestorben sind oder was die Berliner Mauer ist, wird er stutzig.
Generell besteht das Wissen des Durchschnittsschülers eher aus groben Fakten. Lasst mich ein schönes Beispiel nennen: Jemand hat sich über den Holocaust lustig gemacht. Ich war dann doch interessiert und fragte ihn "Netter Witz, aber was ist denn der Holocaust?", und er antwortete mit:"Jaaa, die Ermordung von Juden wegen den Nazis. War doch nur ein Witz!". Ich bohrte dann etwas tiefer:"Weißt du wieviele Juden ermordet wurden?", und der junge Herr antwortete mit:"Ich glaube irgendwie 3.000 oder so.". Als ich ihm mitteilte, dass es 6mio waren, war er dann doch etwas stutzig und wollte es erst garnicht glauben. Nachdem wir das gegoogelt haben, ist er zu seinen Freunden und berichtete ihnen seine Entdeckung. Diese waren auch erstaunlich überrascht. Traurig irgendwie.
Deswegen hier noch ein etwas lustigeres Beispiel:
Wir haben in US-Geschichte u. Politik auch über Geographie gesprochen und einen Test geschrieben. Der Test hatte folgende Aufgabenstellung: Kennzeichne die USA, Kanada, Mexico und Deutschland auf der Weltkarte. Und klischeehafter Weise konnten nur 5 (unter anderem ich) von ca. 17 alle 3 Länder kennzeichnen. Als man dann gefragt hat:"Jo, wo issn Deutschland?", kam als Antwort:"Joa ähhh, Europa!". Ja, richtig, aber das ist nicht ganz genau!
Ein "Unterrichtsfach", welches recht beliebt ist unter Schülern, ist "Quiet Study". Das ist nichts anderes als eine Freistunde und von den anderen Schülern weiß ich, dass hier jeder ungefähr 3 von denen pro Tag hat. Man hat insgesamt 8 Stunden pro Tag. Ich persönlich sehe diese Unterrichtsstunden als reine Verschwendung, weil 98% der Schüler exakt nichts nützliches in dieser Zeit machen. Ich will jetzt nicht als Oberstreber dastehen, aber ich denke Freistunden, in denen man nichts macht außer YouTube gucken gehören weder in die 7. noch 11. Klasse. Und wirklich quiet sind diese Stunden auch nicht.
Zu guter letzt haben wir noch die Unterrichtsfächer, die in Deutschland zuhause von unseren Eltern unterrichtet werden: Kochen, Haushalt und CTE (Handwerk). Dabei sind Kochen und Haushalt ein Unterrichtsfach. In diesem lernen Schüler wie man eine Waschmaschine bedient, sich um ein Baby kümmert oder wie man Bananenbrot macht. Ich sage nicht, dass das keinen Spaß macht. Im Gegenteil: Ich freue mich jeden Tag auf diese Stunde, aber ich denke das jemand in meinem Alter wissen sollte, wie man die Wäsche macht oder was man in einer Küche beachten soll. Es ist wirklich eine entspannte und lustige Unterrichtsstunde, aber auch wieder eine, die (meiner Meinung nach) eher in die Grundschule passt, als in die 10./11. Klasse. CTE ist das einzige Unterrichtsfach, welches ich in Deutschland etwas vermisse. Ich weiß das ein paar Schulen sowas wie Handwerk haben, aber dieses Unterrichtsfach ist weit aus mehr, als nur Sägen, Hämmern und Bohren. Hier werden vor allem handwerkliche Berufe vorgestellt. Berufe, die immer mehr in Vergessenheit geraten. So lernt man in CTE zum Beispiel, wie man schweißt, Kabel verlegt und klempnert. Noch dazu ist es ein freiwilliges Fach, was bedeutet, dass alle, die an handwerklichen Berufen interessiert sind, CTE wählen können und die, die es nicht sind, lassen es. Fast vergessen: Man lernt auch einen Traktor oder ähnliche Baustellenfahrzeuge zu steuern. Ist mir leider verboten.
Wenn man in der Grundschule also nicht lernt eine Waschmaschine zu bedienen, was lernt man dann? Um ehrlich zu sein: Ich weiß es nicht. Nach Berichten einer Lehrerin ist es nicht unüblich das Kinder erst in der 7. Klasse lernen richtig zu lesen. Das kann ich sogar bestätigen. Ich habe letztens in meiner Quiet Study etwas Deutschunterricht gegeben. Dabei habe ich das englische Wort auf die linke Seite geschrieben und die deutsche Übersetzung auf die rechte. Etwa so:
Hello, how are you? - Hallo, wie geht es dir?
Das die 7. Klässler nicht flüssig deutsch lesen können, hat mich nicht überrascht, aber das sie das englische auch eher langsam und brüchig vorgelesen haben schon. Ein Junge in der 10. Klasse, welcher in meinem Kochkurs ist, kann nicht schreiben und nur mit Hilfe lesen. Ich habe mit dem Jungen in einer Gruppe zusammen an einer Powerpoint gearbeitet und ich wollte am Ende dann nochmal über alle Rechtschreibfehler rübergehen und irgendwann hat er sich dann beschwer, warum ich denn seinen ganzen Text löschen würde (Ja, ich habe mich schlecht dabei gefühlt) und dann meinte ich nur:"Ich korrigiere nur!". Und bevor hier jemand in die Kommentare schreibt:"Öhhh, aber du denkst doch nicht wirklich, dass deine englische Grammatik besser ist als seine!",: Doch, tue ich. Es stellt sich nämlich raus das er seine ersten englischen Wörter in der 7. Klasse geschrieben hat. Ich meine in der 2. oder 3. Klasse. Irgendwie kam dann das Gespräch zwischen der Lehrerin und mir zustande, wo sie mir mitteilte das es recht normal ist, dass die Schüler in der 7. Klasse kaum lesen und schreiben können und das dieser eine Schüler in meinem Kurs einfach nie angefangen hat zu lernen. Sprich: Er hat keine Lernschwäche oder so. Tatsächlich wurde ihm 3 Jahre lang alles vorgelesen und seine Grammatik (scheinbar) nicht bewertet. Ich weiß nicht, ob das nur in Middleburgh so ist oder ob das in den gesamten USA so ist.
Joa, das wars. Ich halte euch ja immer auf dem Laufenden, wenn ich eine dumme Frage gestellt bekomme.
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felikatze · 9 months
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E-Rezept: Was jetzt?
Hi. Das E-Rezept ist jetzt in Arztpraxen (mehr oder weniger) Pflicht, und es gibt Viele Probleme.
Wie kriegt man jetzt sein Rezept?
Wenn man jetzt zum Arzt geht, kriegt man nicht mehr ein Stück Papier (es sei denn, man ist privat versichert). Stattdessen wird es elektronisch übermittelt. Dafür steht das E ja.
Das wichtige hier am Rezept ist eigentlich nicht das Rezept selbst, sondern der QR-Code, der da drauf steht. Eine Apotheke braucht nur den QR-Code, um ein E-Rezept einzulösen. Es gibt mehrere Wege, diesen QR-Code zu kriegen und zu übermitteln.
Die Versichertenkarte: Erster Weg, und der häufigste. Der QR-Code des Rezepts wird auf dem Chip der Karte gespeichert. Diese wird dann mit einem speziellen Scanner in der Apotheke eingelesen, und voila!
Vorteile: Du kriegst kontaktlos ein Rezept, solang du im Quartal mindestens einmal schon beim Arzt warst. Man braucht nicht mehrmals gehen. Gut für Dauermedikamente.
Nachteile: Du kannst selbst dein Rezept nicht sehen. Es kann nur mit einem fähigen Scanner abgerufen werden. Wenn du keinen Ausdruck des Rezept hast, kannste nicht z.B vorbestellen, sondern musst schon selber mit der Karte raus. (Schlecht bei eingeschränkter Mobilität.) D.h, du gehst zwar weniger zum Arzt, aber öfter zur Apotheke.
Weiterer Nachteil: Viele Leute vergessen ihre Versichertenkarte im Scanner. Nehm sie bitte wieder mit, danke. Apotheker vergessen sie gern.
2. Ausdruck: Trotz der Digitalisierung, kann man das E-Rezept immernoch ausdrucken lassen.
Vorteile: Sehr leichte Vorbestellung. Schick ein Bild an die Apotheke der Wahl, und das Rezept ist da! Super wenn man E-Mail kann, und die Apotheke einen immer beliefert. Is super leicht zu handhaben für jedermann. (Ich mag diesen Weg <3 macht sehr wenig Probleme). Man weiß selbst was auf dem Rezept steht auch ohne Spezialscanner, und kann den QR-Code auch in Apotheken-Apps einscannen.
Nachteile: Manche Ärzte scheinen nicht zu realisieren, dass sie die Rezepte ausdrucken können. Das können sie aber. Ja, auch wenn es schon signiert ist. Wenn ich mich genervt anhöre, bin ich es auch.
(Du fragst dich vielleicht: Könnte ein Arzt nicht auch das Rezept digital der Apotheke zukommen lassen?
...Theoretisch, ja. Theoretisch.)
3. Die Gematik-App: Das Rezept wird ohne Ausdruck an die Gematik-App auf dem Handy vermittelt.
Vorteile: Eigentlich die gleichen wie beim Ausdruck. Du siehst selber alle Information auf dem Rezept, und könntest es sogar direkt über die Gematik-App an eine Apotheke vermitteln.
Nachteile: Musst halt ne App runterladen, ne. Ich hab noch nie jemanden mit der Gematik-App gesehen, tbh. Aber sie existiert!
Andere Sachen:
"Mein Arzt hat immer mein Rezept (oder das Rezept eines Bekannten) sofort an die Apotheke gegeben, damit ich nicht zweimal laufen muss / direkt beliefert werden kann. Was damit?"
Aus persönlicher Erfahrung: bitte Ruf deinen Arzt an. Sag ihm persönlich, dass er/sie weiterhin Rezepte direkt an die Apotheke geben soll. (Ich spreche durch knirschende Zähne): manche namenlose Ärzte geben die Rezepte nicht mehr weiter. Sollen sie auch nicht, ohne explizite Erlaubnis des Patienten. Freie Apothekenwahl, und so weiter.
Aber, bei schon bestehendem Einverständnis, scheint es die Annahme zu geben, dass das Rezept *irgendwie magisch* in der Apotheke landet. Tut es nicht. Es ist auf der Versichertenkarte, und die ist in der Hand des Patienten. Ohne Ausdruck/Gematik-App muss der Patient Wohl oder Übel persönlich in die Apotheke, da er ohne Scanner keinerlei Zugang auf die Daten des Rezepts hat. Sehr Blöd bei Belieferung durch Pflegedienste oder Mobilitätsbeschränkung.
Sprech mit dem Arzt. Sprech mit der Apotheke. Man kann sich einigen Trubel sparen.
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Note
Meint ihr wirklich, die pushen diese Storyline so sehr, um dann zu sagen ätschbätsch nur buddies hier zu sehen? Die haben shipedits reposted. Schloss Einstein ist immer noch eine Kinder/Jugendserie und ich glaube nicht, dass die so gemein wären, wenn sie wissen, wie beliebt dieses Paar bei den Zuschauern ist.
ps. Joel ist mein absoluter Liebling. Vor allem wie toll der Schauspieler ihn spielt, genial.
Ich glaub auch nicht, dass sie uns enttäuschen werden. Das ist immer noch Schloss Einstein, das soll den Kids gute Messages vermitteln und sie nicht deprimieren. Und außerdem setzen sie ja auch sehr auf Diversity, da wäre das sehr kontraproduktiv.
Und Joel ist auch mein Comfort Character. Der einzige Kapitalist, den ich akzeptiere.
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sinsofcela · 2 years
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Worte
Ich weiß nicht ob, wie und wieviel ich sagen soll und kann. Um ehrlich zu sein fehlt mir so verdammt viel um bestimmte Gefühle in Worte zu fassen. Aber genau das ist es, die Worte.
Ist jedem bewusst was Worte bewirken können? Weiß jeder dass Worte nicht immer nur Worte sind?
Dinge die wir aus dem Affekt sagen haben auch ihr Gewicht.
"Affekt"? Heftige Erregung, Gemütsbewegung; Zustand außergewöhnlicher psychischer Angespanntheit.
Wir werfen um uns mit Worten, als wäre es nichts, als hätten sie keine Bedeutung. Als würde der von uns geformte Satz nichts in unserem Gegenüber auslösen. Eine interessierte Frage, eine wütende Aussage, ein verletzter Satz. All das übermittelt unseren Mitmenschen Gefühle. Entweder unsere eigenen, und/oder die, die wir in ihnen hervorbringen wollen.
Ein einfaches "ich freue mich", "ich vermisse dich", "ich hasse dich" und "Ich liebe dich", löst in unserem gegenüber mehr aus als man vielleicht denkt. Diese Sätze sollte keiner leichtsinnig benutzen.
Und trotzdem hört man es an jeder Ecke. Ich selbst benutze sie manchmal leichtsinnig und ohne großartig darüber nachzudenken, aber eigentlich haben sie alle Bedeutung, und dazu auch noch individuell eine andere.
Ich freue mich. - Ich weiß zu schätzen dass du deine Zeit mit mir teilst.
Ich vermisse dich. - Ich möchte dass du merkst wie wichtig du mir bist und dass ich deine Anwesenheit genieße.
Ich hasse dich. - Tu ich nicht. Ich sage es mit einem Lächeln im Gesicht, ich möchte dass du verstehst dass ich eigentlich genau das Gegenteil meine.
Ich liebe dich. - Ich liebe dich.
Das sind nur meine persönlichen Bedeutungen.
Wie meinst du ein "Ich vermisse dich"? Sagst du es einfach so, ohne darüber nachzudenken? Denkst du jemals daran was deine Worte anderen vermitteln? Sagst du oft bedeutungsvolle Sachen, ohne darüber nachzudenken, ob du sie wirklich so meinst?
Ich habe so oft bedeutungsvolle Worte von meinen Mitmenschen gehört, ohne dass sie immer so gemeint waren. Wie soll eine gute Kommunikation, ohne das Bewusstsein über das Gewicht von Worten, möglich sein?
Richtig; gar nicht. Denk darüber nach was du zu wem sagst. Worte muntern auf, verletzen oder haben andere Auswirkungen auf den Gemütszustand deiner Liebsten.
Ich kann betrunken so einen Text schreiben, dann versuch du doch auch bitte dich gewissenhaft auszudrücken.
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dynamischreisen · 2 years
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Max, Tag 23
Gewaltige Stadt, gewaltige Gewalt
Direkt morgens ging es los mit meinem Programm: eine Tour durch sieben von elf Seilbahnlinien, die La Paz und El Alto miteinander verbinden. Selbstredend war der Ausblick auf jeder einzelnen atemberaubend. Mal wieder mit einem Guide, habe ich viel über die jeweiligen Viertel und ihre zum Teil gruseligen Sonderbarkeiten gelernt. Er selbst war, so mein Eindruck, sehr spirituell und hat uns nicht zufällig in alle erdenklichen Eso-Stories eingeweiht. Naja nun weiß ich viel über bolivianisches Schamanentum und Goblins, die in diesen und jenen Häusern wohnen. Ich weiß auch, welche Straßen ich bei Nacht nicht betreten soll. Nicht etwa wegen der Menschen, sondern der Geister der Vergrabenen. Das sei mal so dahingestellt. Die Seilbahn selbst ist Gegenstand von Protestkultur und dem genauen Gegenteil: sie wurde unter anderem gebaut, um von Straßenblockaden ausgenommen zu sein. Sie führte allerdings auch zu Protesten mit Blick auf die Privatsphäre der Menschen. Viele derer, die sich beschwerten, lebten allerdings auf „unbebautem Grund“, die illegal errichteten Häuser wurden kurzerhand enteignet. So war das mit dem Protest recht schnell gegessen.
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Danach habe ich etwas getan, das wohl nur schwer zu vermitteln ist: ich habe eine Wrestlingshow von indigenen Frauen besucht, die sich Cholitas nennen. Diese Tradition beruft sich auf einen Protest gegen häusliche Gewalt gegen Frauen, aber auch auf die Möglichkeit für Frauen, ihre Kampfeskraft zu beweisen. Natürlich ist das Event, das zwei mal wöchentlich stattfindet, ziemlich touristisch. Aber, und das muss ich als jemand sagen, der sich schonmal eine „normale“ Wrestlingshow ansehen musste, aus künstlerischer Perspektive äußerst spannend. Die Interpretationen des Schauspiels waren sehr divers, eine progressive Idee ist dem Ganzen aber zweifelsohne bis heute inhärent. Wie ich hier so kurz zusammenfassen soll, was da abging, weiß ich nicht. Aber ich wurde köstlich unterhalten und gleichzeitig zum Nachdenken angeregt. Was will man mehr?
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keinjournalist · 1 month
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Der Fluch der Attraktivität
Das ist eine verfluchte Sünde, die ihr alle da begeht! Ein sicheres Deutschland? Sicher vor was? Vor welcher Unsicherheit fürchtet ihr euch? Gott herrscht gut. Der ganze 'andere Glaube' wird mit anderer Realität bestraft. Aber warum glaubt ihr nicht daran? An die göttliche Ordnung?
Ist es eine Sünde nur noch auf das Schöne und auf das Gute zu schauen? Das verhungerte Katzenjunge liegt tot am Straßenrand. Dürfen wir zulassen, dass die Türken jeden elenden Straßenhund killen?
("Schande!" sei jeder Menschenseele zugerufen, die nicht von heute Morgen, als die Sonne aufging, bis heute Abend weint, weil man ein gefühlskaltes Arschloch sein muss, wenn man keinen Tag Wasser aus seinen Augen strömen lässt, wie der Nil, wegen diesem Jammer.)
Soll man den Weberknecht mit den vier übrigen Beinen nicht erlösen?
"Misch mir Gift ins Essen, wenn mir ein Finger fehlt!"
Euthanasie bei Neurofibromatose Typ 1?
Zurzeit scheint wirklich niemand darauf eine Antwort zu haben.
Das Thema Gnadentod ist nicht unter den Tisch gefallen, es ist unter den Fußboden gefallen.
Und irgendein hässlicher Narr fragt dumm:
"Macht mich das böse, wenn ich den Nazis in diesem einen Punkt zustimme?"
Verfickte Scheiße, woher kommt deine verdammte Angst? Nur zu! Nimm es in deinen Mund, dieses erlösende Wort:
der heilige Geist.
Ein wachsendes Bewusstsein von diesem Begriff führt uns in ein gutes Leben.
(Gut möglich sind die Dinge g a n z anders als "du" sie siehst...)
Wie das eben so bei uns ist - bei denen die in die Zukunft schauen können, überrascht uns nichts Gutes mehr. Wir sagen dann einfach "Das ist es!" und akzeptieren.
Wie wenn ich in die Iris meines Neffen schaue, die aussieht wie eine Flammenfärbung durch Selen. "Scheiß auf alle Paralleluniversen die es auch geben könnte!" schreit dieses tiefe Blau mich an. "Auch wenn es irgendsoein Paralleluniversum gibt, es ist egal. Das hier ist das einzig wahre Universum!"
Und ich fühle exakt, was diese Stimme mir vermitteln will.
Oh der Teufel erzählt uns fantastische Geschichten unserer Freunde.
Möge das Podest des großartigen Geistes weiterhin auf das mickrige Ego trampeln und auf das fleischliche Gesicht stampfen, seine Stimme ist Liebe und jedem Zuhörer ein Strauß an Seelenblumen.
Text: keinjournalist
Bild: Annibale Siconolfi
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porchswingboss · 2 months
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😂😂Zwei Sachen sind zwar 'n bisschen knapp, aber vielleicht soll es ja trotzdem ein Fünkchen von Sparkelchen bedeuten😂😅und vielleicht eine kleine Minierlaubnis, dass ich zum 102. Mal den seben Krams schreiben darf. Grad bin ich für Schatten und Kühle so 20 Minuten vom See zu einem ganz kleinen Miniwald inmitten von Feldern gefahren, Du bist immer mit dabei und Du würdest es hier lieben. Nur die Vögel zwitschern und nur ein ganz älteres Wohnmobilpärchen is auch hier, die sitzen in Strandstühlen vor ihrem Wohnmobil und haben sehr freundlich gegrüßt. Ich hab mich ans andere Ende gestellt dass wir uns nicht sehen können oder 😂reden müssen. In den 20 Minuten hab ich so das hier gedacht. ⤵️ Falls Du's lesen möchtest häng ich's gleich hier unten dran und like Deine Sachen dann. Ich wollte nur schon mal dass das ⤴️hier schon steht. Auch auf die große😂😂😂😂😬😅Gefahr hin, dass Du genervt bist, aber ich riskier das und möchte Dir zeigen wie ich hier und da und überall bin, falls und wenn Du was von mir sehen möchtest.
🌟Nur weil ich mir ein ganz bisschen zusammenmutmaße, wie Deine Situation is und ich mir einbilde dass Du sie mir vermitteln möchtest, schreib ich Dir das hier und noch viel nurer wegen der Sternschnuppen, die mein wunderschöner Mutterstern manchmal schickt. Was ich für Dich habe, gab es noch nie und wird im(n) Leben nur ein Mal vorkommen. Das ist wie eine Energie mit unendlicher Kraft. Und es ist Deine. Nur Du hast sie in der Hand. Niemand andrer wird je Einfluss darauf haben. Es gibt sie schlichtweg nur für Dich. Darum hab ich neulich über andere geredet, weil das/die vor Bedeutungslosigkeit schon lustig is. Und unter uns😂nochmal: Ich wollte damit eiskalt nur an Informationen kommen um die Zeit zu nutzen mehr für Dich zu lernen. Du steuerst was mit dieser Energie passiert, haust Du drauf, ist sie am Boden aber undezimierbar auf dem unendlichen Fundament. Aber sie orientiert sich nach ihrer Sternin und wenn von ihr kleine funkelne Diamanten (ja, wird gleich wieder nüchterner und sexueller😂😅) als Sternschnuppen kommen, dann richtet sich die Energie daran auf, wie an einem Gerüst. Und wenn Du von da oben Müll runterwirfst, wackelt nichts, dann gibt das höchstens manchmal eine Beule in die es gleich wieder nachfließt. Die Wutwuchtenergie und der Informationsgehalt des Müllstücks fließt gleich ein und wird aufgenommen und zu was gutem nützlichem verarbeitet. Diese Energie is süperflexibel, unkomprimierbar, pur, freundlich, ist Dein, war immer in mir und hat mir so viel Stärke und Kraft gegeben und durch Dich kenn ich seit unserem allerersten Tag ihre Bedeutung.
Guck, schon fertig. Wahrscheinlich hab ich die falsche Stimmung heute dafür getroffen, aber es steht ja hier, auch für später, falls es mal irgendwie nett sein sollte für Dich. Apropos stehen und um die softe Stimmung wieder etwas aufzurichten, das is ganz oft während ich Dir schreibe und nicht nur Herztropfen fließen, weil alle sich alle Etagen und Abteilungen so freuen wenn es um Dich geht. Du bist meine noble hoheitliche Dirigentin, ich sehe und höre und fühle mit meinem Instrument(en) auf Dich, das was Du fühlst und Deine außerordentliche exorbitante (im doppelten Sinn) Kreativität, L., Magie. Ich spiele nur für Dich. So ich hoffe jetzt können wir wieder mehr zu Seite 2 Dingern kommen
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fabiansteinhauer · 8 months
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Distanzschaffen
1.
Das Forschungsprojekt zu Warburgs Staatstafeln ist im Moment auch ein Lehrprojekt.
In einer Lehrveranstaltung an der Bucerius Law School lehre ich Grundlagenforschung. Grundlagenforschung ist kurz gesagt Forschung im Bereich der Geschichte, Theorie und Philosophie. Möchte man einen gründlichen Eindruck davon haben, was an deutschen Universitäten und Fachbereichen im Bereich der Rechtswissenschaft als Grundlagen gelehrt wird empfehle ich mindestens zwei Bücher: Rechtstheorie, ein Lehrbuch von Thomas Vesting und einen Sammelband von Julian Krüper über Grundlagen des Rechts. Es sollen mindestens zwei Sachen sein, die man liest, um sich von Anfang an daran zu gewöhnen, dass die Dinge unterschiedlich betrachtet werden, schon weil sie unterschiedlich sind. Ambitionierten Studentinnen und Studenten würde ich empfehlen, unbedingt in ausländische und fremdsprachige Literatur oder aber in Lehrbücher einer Zeit zu schauen, von der man glaubt, sie sei weit entfernt und schon vorbei. Auf die eine oder andere Weise sollte man zwar einen Kanon kennen, aber auch von Anfang am eine Fremdheitserfahrung mitmachen, darüber staunen, dass selbst Grundlagen kommen und gehen, naheliegend und fernliegend sein können - und nichts einem abnimmt, dazu selbst eine Position zu entwickeln. Kein Gott, kein Papa und keine Mama, keine Mitgliedschaft in irgendeiner Partei, einem Verein, einer Gemeinde, keine Angehörigkeit, zu keiner Familie, keiner Kultur nimmt einem ab, diese Position zu entwickeln: Die Fähigkeit, zu etwas entweder ja oder nein sagen zu können und dafür die Verantwortung zu übernehmen. Man nicht einfach sagen, man sei Jurist, Mann, Katholik, ein Steinhauer, weiß, deutsch, links, rechts oder mittig, groß oder klein, ganz oder kaputt und darum müsse man so denken, wie man denke, so urteilen, wie man urteile und nur das wissen, was was wisse. Es gibt keine Ausreden, nichts, auf das abschieben ließe, was man denkt, sagt, urteilt und wissen will.
An den Grundlagen gibt es keinen Status keine Garantie. Insofern verstehen wir die Metapher der Grundlage wie einen staubigen Boden, schon Heimatboden, Weg, Straße oder Bürgersteig, erst recht Salonparkett oder Tanzfläche wäre zu viel gesagt für das, was in dem Sinne Grundlagen sind. Gunther Teubner hat einmal einen Text geschrieben unter dem Titel hit the bottom , das kommt von einem Straßenweisheit, die Süchtige teilen. Erst wenn man am Boden sei, beginne die Hilfe. So ein bottom, das kommt der Art und Weise, wie ich Grundlagen verstehe, schon näher.
Wer in diesem Bereich einen Schwerpunkt setzt muss die beiden erwähnten von Thomas Vesting und Julian Krüper (Mit einer Reihe von Autoren) gut kennen.Um sie gut zu kenne muss man sie mehrfach lesen und in seinem eigenen Zettelkasten verarbeiten. Das ist Hausarbeit, nix für Liveveranstaltung und Zoom, Cobra übernehmen sie.
Mein Lehrveranstaltung soll primär lehren, zu forschen und nur insoweit auch Wissen vermitteln. Sie soll lehren, mit den Grenzen des Wissens umzugehen, mit Unwissen und Unsicherheit umzugehen: denn das ist Forschung, man schwimmt oder schwebt, stolpert oder stottert.
2.
Ich verzichte darauf, die Grundlagenforschung als Forschung an oder Suche nach demjenigen zu verstehen, was am Recht ursprünglich, der Kern, universal, allgemein oder systematisch wäre. Ich verzichte darauf, die kleinsten Elemente oder die größten Unterscheidungen vorzustellen. Grundlagen verstehe ich nicht als die tiefsten und stabilsten oder die höchsten und idealsten Elemente des Rechts.
Unter Grundlagen verstehe ich im Kontext der Grundlagenforschung (!) Grenzobjekte, sog. boundary objects (Susan Leigh Star). Das sind Objekte, an denen die Rechtswissenschaft oder Juristen ihr Wissen teilen und man auf etwas stößt, das den Juristen entweder nicht eigen, sondern fremd ist, was diesem juristischen Wissen nicht entspricht, vom juristischen Wissen nicht gefasst ist, dieses Wissen negiert, ihm ausweicht, sich ihm entzieht, es anstösst, ihm anstössig ist oder aber diesem Wissen widerspricht. Man gerät ans Außen, ins Außen.
Juristen widersprechen sich doch ohnehin dauernd. Stimmt. Die Grenzen des Recht laufen nämlich mitten durch das Recht. Wenn es für das Recht so etwas gibt, was zentral sein soll, dann ist auch das schon durchsetzt von anderem als Recht. Wären das zum Beispiel Begriff dann sitzen diese Rechtsbegriffe anderem auf; sie auch bestehen aus anderem, sind Übersetzungen, Kreuzungen oder, wie Ino Augsberg sagt: Verfaltungen. Man muss an solchen zentralen Begriffen nichts ändern, ihre Stellung und ihre Form nicht ändern, und sie bezeichnen dann kein Recht, sondern etwas anderes, zum Beispiel Unrecht, aber auch etwas, in dem die Unterscheidung zwischen Recht und Unrecht keine zentrale, keine tragende Rolle spielt. Sind es keine Begriffe, hält man aber Organisationen für zentral, zieht sich mitten durch solche Organisationen, mitten durch Gerichte, Parlamente, Ministerien oder Kanzleien das, was ihnen äußerlich ist und ihnen so eigen wie fremd sein kann. Cornelia Vismann hat das anhand von Akten beschrieben, Bruno Latour anhand des Conseil d' Etat in Paris.
Grenzobjekte liegen auf der Straße, Grenzobjekte tauchen alltäglich auf. Sie mögen im Bereich des Rechts dem einen oder anderen so wirken, wie Wunder im Bereich der Religion oder Revolutionen im Bereich anderer Wissenschaften und der Gesellschaft. Das heißt, dass Juristen an Grenzobjekten zu Nichtjuristen werden können; Rechtswissenschaft kann an Grenzobjekten aufhören, Rechtswissenschaft zu sein. Und anfangen kann beides dort auch.
An Grenzobjekten kommt die Rechtswissenschaft und kommen alle epistemischen Weisen der Juristen, also ihr Wissen, ihr Denken, ihr Glauben, ihr Fühlen, ihr Ahnen an Grenzen. An Grenzobjekten teilt sich das Wissen, es bricht sich oder reißt auf. An Grenzobjekten ist das, was Juristen schreiben, dasjenige, was Friedrich Nietzsche in Also sprach Zarathustra in einem Kapitel über alte und neue Tafel (also zum Beispiel alte und neue Gesetzestafeln oder aber alte und neue Bilder) 'halbgeschrieben' nennt. Referenzen sind an Grenzobjekten Halbreferenzen: es ist unsicher, ob und inwieweit sie dort Selbstreferenz oder Fremdreferenz sind. An Grenzobjekten stimmt etwas nicht, sie haben sogar nur teilweise eine Stimme, etwas anderes an ihnen hat für den Juristen nur Laut, macht ihm nur Krach oder scheint ihm stumm. Über Grenzobjekte haben Juristen teilweise Informationen, gleichzeitig rauschen diese Objekte.
Die Differenz, die Juristen operationalisieren, um mit Differenz umgehen zu können, behält an Grenzobjekten ihre Unruhe, sie bleibt ungestillt, ebenso wie die Operationalisierung selbst. Die Differenzierung geht dort nicht aus und nicht auf.
Metaphorisch gesprochen: An Grenzobjekten ist das Wissen nervös und unruhig, es flimmert wie ein Magen, wenn man entweder Schmetterlinge im Bauch hat, ein langer aufgeschobener und nun unvermeidbarer Zahnarzttermin oder gar die Wahlen in Thüringen anstehen.
Man kann sagen, dass das Wissen der Juristen an Grenzobjekten deutlich mangelhaft ist - muss aber einräumen, dass das kein Nachteil sein muss, sondern auch ein Vorzug sein kann, zumindest resultiert daraus Produktivität, zumindest Antrieb oder Anstoß. Hoffentlich banaler gesagt: An Grenzobjekten müssen sich Juristen bewegen oder stemmen, an Grenzobjekten müssen sie etwas tun, Aufwand betreiben. Grenzobjekte sind alles andere als selbstverständlich. An Grenzobjekten entzündet sich hoffentlich ihre Neugierde, an ihnen wollen sie etwas wissen oder müssen sie etwas wissen wollen. An Grenzobjekten ist die Widerständigkeit und Insistenz des Normativen nicht zu ignorieren. Grenzobjekte haben Juristen nicht im Griff, die wollen sie vielleicht im Griff haben. Sie haben sie nicht im Blick, die huschen vielleicht durch den Blick.
An Grenzobjekten stoßen Juristen nicht ins Leere oder Freie, dort liegt nicht einfach und endlich der Ausgang in Freiheit, Emanzipation und Transzendenz. Das Wissen wendet sich dort, windet sich ohne weiter Qualifikation - und wir unterstellen der Einfachheit halber, dass hinter Grenze ein anderes, vielleicht entgegengekehrtes, vielleicht verkehrtes Wissen liegt.
Seitdem die Gesellschaft ihr Wissen so schön sortiert und die Wissenschaften ihre Grenzpolizisten aufstellen, die darüber wachen, dass nur Recht Recht und Recht nur Recht ist, Politik nur Politik und nur Politik Politik, Kunst nur Kunst und nur Kunst Kunst, Meteorologie nur Meteorologie und nur Meteorologie Meteorologie, Polarforschung nur Polarforschung und Polarforschung Polarforschung ist, ist die Bestimmung von Grenzobjekten einfacher geworden. Seitdem kann man schlicht und fröhlich sagen, dass Rechtswissenschaftler sich an Grenzobjekten das Wissen mit anderen Wissenschaftler teilen müssen, dass sie dort ihre Normen mit anderen Wissenschaftlern teilen müssen, dass sie dort Normen übersetzten müssen, Begriffe übersetzen müssen, Bilder, Objekte und überhaupt alles mögliche übersetzen müssen. Seitdem kann man einfach sagen, dass Juristen dort, an den Grenzobjekten, ihr Wissen teilen und übertragen müssen, was schön gesagt ist, weil es so klingt, als sei dieses Wissen eigentlich ganz und müsste jetzt nur wie ein Kuchen, den man teilen und doch ganz haben kann, übergeben.
2.
Juristen sagen zu allem in der Welt etwas. Sie sagen dazu, was der Mensch ist, wann er anfängt und aufhört, wann er lebt und stirbt, wie Männer und Frauen sich unterscheiden sollen, was ein Kind ist und was ein Tier ist, was biologisch angebauter Weizen sein soll, was ein Verkehrsunfall oder eine Ehe sein soll, was ein Unternehmen oder eine Gesellschaft sein soll, was Kunst oder Religion sein soll. Sie pusten ihr Wissen über alles und jeden und beschichten und belegen alles und jeden damit. Fast jeder hat einen Pass, die anderen müssen sich sagen lassen, sie hätten keinen. Kaum versieht sich das Neugeborene, wird es irgendwo zu einen Angehörigen oder Mitglied, durch welchen Rechtsakt und in welcher Rechtsform auch immer. Und den Rest der Welt qualifizieren Juristen ebenfalls mit, sogar zu der Frage, ab wann ein Himmelskörper ein Planet sein soll, gibt es Verträge und Satzungen, Beschlüsse und Entscheidungen. Man überzieht auch das astronomische Wissen mit Rechtsform.
In dem Augenblick, wo andere Wissenschaftler aber etwas über das Recht sagen, wenn also ein Rechtswisenschaftler nicht sagt, was ein Bild sein soll, sondern ein Bildwissenschaftler wie Aby Warburg sagt, was Recht sein soll, schaltet eine große Anzahl von Rechtswissenschaftler um: Der sei ja gar kein Rechtswissenschaftler und könne gar nicht sagen, was Recht sei. Am besten nimmt man das mit Komik, ernst nehmen soll man es nicht. Nicht in meinen Lehrveranstaltung zur Grundlagenforschung.
3.
Eine der Autoritäten zu Bild- und Rechtswissenschaft in Deutschland schreibt in einem Buch über Pictorial Law: Writing creates distances. Die Passage ist typisch. Der Autor zitiert dort nämlich berühmte Medienwissenschaftler. An anderen Stellen zitiert er berühmte Bildwissenschaftler. Aber eins ist seltsam. Wenn Juristen Juristen zitieren, dann taucht im Fußnotenapparat früher oder später "a.A." auf, eine Ausscheidung. Früher oder später taucht auf, dass Juristen immer unterschiedlicher Meinung sind. Kein Wunder, Juristen sind dafür da, Unterschiede zu bearbeiten, sie sind für Unterschiede und Auseinandersetzungen zuständig.
Schlechte Grundlagenforschung, die oft als interdisziplinär beschrieben wird, erkennt man daran, dass die Autoren andere Wissenschaftler so zitieren, als sei deren Bereich unumstritten. Wenn Juristen Bildwissenschaftler so zitieren, als wüßten Bildwissenschaftler mehr und sicherer, unbestrittener und widerspruchsloser Bescheid über Bilder und als kämen sie widerspruchslos und ohne Streit der Wahrheit des Bildes näher als Rechtswissenschaftler, dann handelt es sich um schlechte Grundlagenforschung. Das ist nämlich ein billiger und durchschaubarer Trick. Vielleicht behaupten deswegen einige Rechtswissenschaftler, Rechtswissenschaft sei keine Bildwissenschaft, nämlich damit sie im nächsten Zug behaupten können, Bildwissenschaftler würden nicht wie Rechtswissenschaftler darüber streiten, was ein Bild sein soll.
Als würde das Bild an einer Stelle aufhören, normativ zu sein, aufhören, ein Effekt von Kulturtechniken und operativer Ontologie zu sein - und ab da würde es natürlich wie ein unberührte Blumenwiese oder ein völlig unumstrittener und von allen geliebter Hundewelpe oder ein von allen gehasster halbflüssiger Kuhfladen. Die oben in dem abgebildeten Text zitierten berühmten Autoren sind in der Medienwissenschaft umstritten. Walter Ong und Jack Goody sind umstritten: dem einen, Ong, wird ein verkappter Hegelianismus vorgeworfen (er schreibt von der Erweiterung des Geistes durch die Schrift) , der andere, Jack Goody, zaudert in seinen Schreiben ohnehin schon deutlich, hadert mit sich selbst und entwickelt darauf eine wunderbare Kritik an etwas, was er eine große Trennung nennt (dazu später mehr).
Writing creates distance: Das ist umstritten. Vor allem zitiert man nicht einfach. Man zeigt nicht einfach Sätze, man muss schon sagen, was man dann unter writing versteht und unter creating distance. Ist writing Graphik, ist also auch Choreographie und Photographie writing? Schafft man eine Distanz auch dann, wenn man eine Distanz kleiner macht, als sie vorher war? Oder nur dann, wenn man sie größer macht, als sie vorher war? Oder schöpft man die Distanz aus dem Nichts, ist das also eine reine Erfindung, der in der Welt sonst gar nichts entspricht, ist Distanz pure Phantasie, pure Fiktion oder weltfremde Dogmatik?
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lokaleblickecom · 4 months
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schonpuppen · 4 months
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Wie viel wiegt eine Sexpuppe?
Bei Sexpuppen spielt das Gewicht eine wichtige Rolle bei der Bestimmung ihrer Gesamtgröße und Tragbarkeit. Der Hauptgrund für Gewichtsschwankungen ist die Größe der Puppe. Im Allgemeinen sind größere Sexpuppen schwerer als ihre kleineren Gegenstücke.
Verschiedene Gewichtsbereiche
Sexpuppen gibt es in verschiedenen Gewichtsklassen. Lassen Sie uns einige gängige Gewichtsbereiche und die entsprechenden Puppentypen untersuchen:
Mini-Sexpuppen (unter 20 kg): Diese Puppen sind normalerweise etwa 100 cm groß und für ihre kompakte Größe und leichte Bauweise bekannt.
20-30-kg-Sexpuppen: Diese Puppen fallen in diesen Gewichtsbereich und sind etwas größer gebaut, während sie relativ einfach zu handhaben sind.
30-35-kg-Sexpuppen: Mit einem moderaten Gewichtsbereich schaffen Puppen dieser Kategorie ein Gleichgewicht zwischen Realismus und Manövrierfähigkeit.
Sexpuppen mit einem Gewicht von 35 bis 40 kg: Diese Puppen vermitteln ein substanzielleres Gefühl und sind ideal für diejenigen, die ein lebensechteres Erlebnis suchen.
40-45-kg-Sexpuppen: Diese Puppen liegen in diesem Gewichtsbereich und bieten eine realistischere Gewichtsverteilung und eine verbesserte körperliche Präsenz.
Sexpuppen über 50 kg: Sexpuppen mit einem Gewicht von mehr als 50 kg bieten ein hohes Maß an Realismus und eignen sich für diejenigen, die ein substanzielleres und authentischeres Erlebnis wünschen.
Die richtige Balance finden
Auch wenn es verlockend sein mag, für ein realistischeres Erlebnis eine größere und schwerere Sexpuppe zu wählen, ist es wichtig, die Praktikabilität zu berücksichtigen. Es wird im Allgemeinen nicht empfohlen, eine Sexpuppe mit einer Körpergröße von mehr als 170 cm zu kaufen, da es schwierig sein kann, sie zu bewegen und zu handhaben. Auch die Reinigung und Lagerung wird bei größeren Puppen umständlicher. Es ist von entscheidender Bedeutung, eine Puppe zu finden, die das richtige Gleichgewicht zwischen Gewicht und Realismus bietet und eine einfache Handhabung und Wartung gewährleistet.
Gewährleistung korrekter Informationen
Einige unserer Stammkunden können anhand der Körpergröße erkennen, ob das Gewicht angemessen ist. Es ist so süß. Einmal erhielt ich eine E-Mail, in der er mir sagte, ich solle auf einer unserer Produktseiten nachsehen, und er wies mich darauf hin, dass das Gewicht möglicherweise falsch sei. Als ich es überprüft habe, bedarf es keiner Bestätigung, es muss ein Fehler sein, dass wir es falsch eingegeben haben. Manchmal laden wir so viele Sexpuppendaten hoch, dass es einige falsche Daten gibt. Haha, vielleicht lieben es die Leute deshalb, Roboter anstelle von Menschen einzusetzen. Normalerweise machen sie keinen Fehler, nur wenn sie kaputt sind.
In jüngster Zeit haben wir eine Reihe von Silikon-Sexpuppen auf den Markt gebracht, die sich durch ein lebendiges Make-up und eine äußerst realistische Hautstruktur auszeichnen. Wenn Sie sich für diese Puppen interessieren, ist es wichtig, ihr Gewicht zu berücksichtigen und ihre Bewegung und Lagerung entsprechend zu planen. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Entdecken dieser exquisiten Puppen. Wenn Sie Anregungen oder Fragen haben, wenden Sie sich bitte an schonpuppen.com.
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kmayia · 5 months
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Was mir Sicherheit gibt
Wenn ich weiß, dass du deinen Impulsen folgst.
Wenn du, wenn du Kontakt mit Nele hast, denkst und fühlst, dass ich das schön finde (für Fortgeschrittene) oder dass ich eine sichere Bindung zu mir habe und mich selbst liebe.
Am unsichersten fühle ich mich, wenn ich merke, dass du was zurückhältst oder Rücksicht nimmst oder dich schuldig fühlst oder Angst hast, mich zu verletzen oder denkst, es wäre schlimm für mich. Wenn ich merke, dass du was unterdrückst (und das tue ich immer), kann ich dir nicht vertrauen.
Am unsichersten fühle ich mich, wenn ich Dinge nicht einschätzen kann.
Das heißt, es gibt mir auch Sicherheit, wenn
Ich weiß, wie du deinen Tag planst oder wo gerade dein Fokus ist, und du mir das einfach sagst (zum Beispiel hätte ich heute gern gewusst, ob wir noch Zeit zuzweit haben oder nicht).
Ich weiß, was du fühlst und was Nele fühlt (gerade vermute ich, dass ich Nele stärker fühle, sobald ihr in Kontakt seid. Deswegen ist es so wichtig für mich, zu wissen, wo sie und ihr steht).
Wir mal ein Gespräch über die Ebenen führen. Wenn du mal auf den Punkt bringst, was du dir wünschst, was deine Bilder sind, was du für Nele fühlst, was für mich, was du mit ihr teilst, was mit mir... Und auch, was du dir vorstellen könntest, wenn sie in ihrer Größe ist. Das meiste davon weiß ich. Und trotzdem würde ich dich gerne einfach mal frei erzählen lassen und dir einfach zuhören und dabei fühlen.
Ich merke, dass ein Gespräch ansteht, und dass sich Themen anstauen, und dieses Gespräch würde ich einfach gerne führen. Und tatsächlich würde ich am liebsten auch da einfach dir Raum geben, zu sprechen.
Und deine Berührung hat mir ganz viel Sicherheit gegeben.
Und einfach, wenn wir Nähe teilen und ich deine Liebe fühle, und du einfach bist.
Ich weiß nicht, wie ich es dir noch vermitteln soll. ICH bin für meine Sicherheit verantwortlich.
Ich entscheide, was ich fühle.
Ich brauche es, von MIR geliebt zu werden.
Was du wirklich machen kannst, ist, mir zu vertrauen. Und du zu sein. Und dich endlich zu entspannen. Und wenn es explodiert, explodiert es. Und wenn nicht, dann nicht. Was mich faktisch extrem verunsichert, ist, wenn ich nie weiß, ob du gerade bist, wie du bist, oder ob du versuchst, richtig zu sein oder ja niemandem weh zu tun.
Lügen verletzen mich.
Unterdrücktes verletzt mich.
Wahrheit gibt mir Sicherheit.
Und nichts tut mehr weh als der Schmerz von Lügen. Dann fühle ich lieber realen Schmerz, und das ist MEINER.
UND es löst den Schmerz nicht, und auch das Rätsel nicht, was genau so wehtut. Da wäre es glaube ich gut, wenn das einfach da sein dürfte. Und wenn du merkst, du willst gerade keinen Schmerz von mir fühlen, dann sag das einfach. Dann bin ich entweder mir selbst nah oder wir verbringen Zeit zu zweit.
Ich frage mich halt, worum es DIR geht. DU willst keinen Schmerz auslösen, und du willst keinen Schmerz fühlen.
Das heißt, DAS ist deine Verantwortung. Für DICH zu sorgen.
Und mir den Raum zu geben, dasselbe für mich zu tun. Ich will nicht, dass du für mich mitdenkst.
Ich merke, dass mich das tierisch unter Druck setzt. Diese Frage. Und dieses Rücksichtnehmen.
Und ganz ehrlich, das ist ein bisschen spät. Du hast mich schon verletzt. Es ist schon passiert.
Der Schmerz ist da.
Und ich kann den fühlen. Und es ist ok für mich, wenn du willst, dass ich dafür rausgehe, damit du das nicht fühlen musst.
Sorg einfach für dich. Und ich für mich. Wir sind erwachsene Menschen.
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lebenistgeil · 6 months
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onlinemarktplatz-de · 7 months
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dm-Pilotmarkt vermittelt Einkaufserlebnis von morgen
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Im Karlsruher Durlach-Center betreten Kundinnen und Kunden seit kurzem die dm-Welt von morgen. Eine Art offene Piazza empfängt sie, die zum Rundgang durch die inspirierende Welt der Beauty-Produkte einlädt. Eine elegant geschwungene Deckenleuchte inmitten des Sortimentsviertels hebt die Stimmung. „Glory“ heißt das Gefühl, das der Bereich vermitteln soll, in dem sich alles um Schönheit dreht. Das neue Raumerlebnis ist nur eines von vielen Elementen der neuen dm-Ladengestaltung, die im Durlach-Center schon umgesetzt sind. Dort können Fotoliebhaber jetzt auf bequemen Barhockern Platz nehmen, wenn sie die Aufnahmen ihrer Liebsten ausdrucken wollen. Die Nische steht unter dem Motto „Chill“. Ein eigener Bereich lädt Kinder zum Spielen ein. Daneben sind die Kindertextilien zu finden, künftig erkennbar an einem phantasievoll gestalteten Baum. Das neue Ladenbild macht Lust, zu schlendern und zu bummeln. Es soll die Aufenthaltsqualität in den dm-Märkten erhöhen. Auch die Navigation durch die dm-Märkte wird noch einfacher: Ein Dekor mit Häusern weist den Weg zu den Haushaltswaren. Neu ist ein Regal in Holzoptik mit Dekoartikeln wie Kissen und Kerzenständern. „Das neue Sortiment mit Wohnaccessoires kommt so gut an, dass wir planen, es auszubauen und überall auszurollen“, sagt Sebastian Bayer, in der Geschäftsführung von dm verantwortlich für Marketing und Beschaffung. „Es passt ja auch in den Haushaltsbereich: Erst mache ich mein Zuhause sauber, und dann mache ich es mir schön.“ Stilisierte Gingkoblätter machen künftig auf einen Blick visuell erfahrbar, dass man sich im Bereich Gesundheit befindet. „Wir haben jetzt eine bessere Kundenorientierung“, sagt Sebastian Bayer. „Denn hier ist das Prinzip der kognitiven Landkarte zur Anwendung gekommen.“ Wie ein Tourist sich in Paris anhand von prägnanten Punkten wie Sacré-Coeur, der Seine oder dem Eiffelturm orientiere, so werde im dm-Markt klar: „An der Gloriole finde ich Make-up, bei den Gingkoblättern Gesundheitsartikel, am Baum die Kindertextilien.“ Die Farbgebung des neuen Ladenbilds wird von zarten Pastelltönen bestimmt. Konzipiert haben die Inszenierung der renommierte Ladenbild-Dramaturg Christian Mikunda und der Architekt Christoph Lay, der schon für das bestehende Design der dm-Märkte verantwortlich war. Nach und nach führen jetzt dm-Märkte in Deutschland die Neugestaltung ein. Sebastian Bayer verspricht, dass der Umbau zügig vorangetrieben wird: „Wir werden pro Jahr 300 Filialen komplett auf das neue Konzept umstellen. In fünf bis sechs Jahren werden wir mit der Umstellung fertig sein, also Ende 2029.“ Lesen Sie den ganzen Artikel
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