Tumgik
#Grenzliniealkoholikerin
agatha-abstinent · 6 years
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Tag 1415 / Ich hatte ungeschützten Telefonsex mit einem alkoholisierten Mann!!!
ICH, die Absolut-Anti-Alk-Agatha! So haut mich Verknalltsein um! Gemocht werden wollen. Vielleicht auch die Geilheit.
Dabei hatte ich ja Sex schon mehrmals trocken. Mit Nüchternen. Mit Männern, die mir weniger wichtig waren als meine Prinzipien. "Prinzipien über Personen"! Alter, jetzt versteh ich eine neue Dimension dieser AA-Empfehlung, eine Dimension, die für mich außerhalb von AA gelten müsste! Gegen mein Prinzip "Nur mit Nüchternen reden", gegen mein Prinzip "Nur mit Abstinenten eine Liebesbeziehung eingehen" verstoßen! Da war Bier in meinem Bett, in meinem Ohr, in meinem Hirn! Er hatte "doch zwei Bier mehr" getrunken! Also mindestens drei! Und ich lege nicht auf - Ruf mich wieder an, wenn du nüchtern bist! ... Ich will dem sogar noch Aussagen entlocken, die ja auch kamen: "Ich hab dich lieb." "Ich komme auf jeden Fall am Wochenende, versprochen."
Absolut-Anti-Alk-Agatha in verliebtheitsbedingter Selbstauflösung!
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Premiere: Samstag vorm Meeting gehen, um zu gehen. Überhaupt in dieser Woche gut an die Israelbewegung angeknüpft. Bewegung, weggehen, ablaufen, raustreten, statt stillsitzen, stillstehen, verharren, erstarren. An den dicken Ludwig oft gedacht. Mehrmals doll geheult.
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Lian Ross Say you'll never https://www.youtube.com/watch?v=tm3kVNGa1R4
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agatha-abstinent · 6 years
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Tag 1466 / schlimmste selbstverletzende Affekthandlung seit Beginn der Abstinenz
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agatha-abstinent · 6 years
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Tag 1367 / Wenn ein Mensch geboren wird, darf man sich eine Auszeit nehmen
Man darf sich viel mit dem Geborenen beschäftigen. Wenn ein Mensch stirbt, muss man sich viel mit dem Gestorbenen beschäftigen. Neben all dem Papierkram, den Behörden-, Ämter-, Bank-, Krankenkasse... gängen, muss man sich auch mit dem Menschen beschäftigen, der plötzlich nicht mehr da ist. Man kannte ihn ja viel länger als den, der gerade neu geboren ist. Da gibt es eine Menge nachzudenken, zu erinnern, zu fühlen, zu sortieren, zu trauern.
Während eine Geburt als anerkanntes berufskarrierepausierendes Lebensereignis gilt, wäre es gesellschaftlich nicht akzeptiert, wenn ich in meinen Lebenslauf schreiben würde, dass ich in diesem Jahr zwei mir extrem nahestehende Lebewesen verloren habe. Wenn ich das ändern könnte, würde ich mir beide sofort zurückwünschen. Ich würde auf geilen Sex verzichten, auf Geld sowieso.
Nichts hat meinen Blog so ins Stocken geraten lassen wie die Krebsdiagnose meiner Katze, wie der Tod meiner Katze, wie der Tod meines Vaters.
Ich denke ganz oft in diesen schweren Tagen, Wochen und Monaten: Gott sei Dank habe ich diesen Blog! Und selbst, wenn ich ein halbes Jahr hinterherhinken würde. Dieser Blog ist mein Lebenswerk und hält mich am Leben, am Laufen. Dieser Blog lässt mich den Schmerz manchmal vergessen. Ich bin dann die virtuelle Agatha. Und dann lässt mich der Blog auch manchmal den Schmerz intensiv nachspüren, intensiv nacherleben, wie krass, wie heftig, wie knapp, wie dramatisch das alles war. Ich habe eine parasoziale Beziehung zu meiner Bloggerinidentität. Ich bin dieser Agatha, die ich bin, von der ich schreibe, verpflichtet, weiterzuschreiben. Ich bin verpflichtet, weiter zu dokumentieren. Wenn da 1318 trockene Tage waren, dann soll der 1319. kommen und weil ich mir Agatha Abstinent aufgebaut habe, bleibe ich abstinent, bleibe ich trocken, obwohl jeder verstehen würde, "dass man sich bei einem solchen Todesfall besaufen muss" (Tag 1264) und bei dem darauffolgenden erst recht.
Mein Alter Ego schenkt mir Selbstbewusstsein, auch wenn ich mich mit Menschen treffe, die beruflich viel erreicht haben, die davon reden, Tausende zu verdienen. Denn mir ist bewusst, dass die zwar Unternehmenseigentümer, Arzt, Maler, Kulturmanager, TV-Fritze sind, aber sie haben kein Internettagebuch. Sie haben kein Onlineabstinenztagebuch, welches dokumentiert, dass entgegen aller Prognosen und Statistiken eine Grenzliniealkoholikerin zumindest 1366 Tage am Stück trocken und clean bleiben kann. Sie kehren nicht ihr Innerstes nach Außen, um sich selbst und ein klein wenig auch anderen zu helfen. Sie kehren ihr Äußerstes über ihr Innerstes, sie funktionieren, sie stumpfen ab, sie sind kleine Räder großer Maschinen. Und wir brauchen diese Räder und Maschinen in dieser Gesellschaft. Aber wir brauchen auch die, die anders sind, anders laufen, ticken, humpeln. Wir brauchen Menschen wie mich. Und wie Vati. Und auch Lebewesen wie meine Katze.
Wenn ein Lebewesen geht, laufen die meisten Räder schonungslos weiter. Die Maschinen stehen nicht still. Ich darf nur innerlich auf Halbmast flaggen. Wäre ich jetzt wegen der Todesfälle krankgeschrieben, hätte die DRV die LTA-Maßnahme abgebrochen. Wenn keine ausreichende gesundheitliche Stabilität für die Reintegration in den Arbeitsmarkt vorliegt, darf so eine Leistung eingestellt werden. Das war ein ganz heftiger Schock an Tag 1363. Aber nach vier, fünf Stunden nahm die Person am An-Aus-Schalter die Entscheidung zurück. Maßnahme läuft weiter. Puh! Keine Zeit zum Verschnaufen. Leisten müssen, bewerben, präsentieren, bringen. Das Bloggen stelle ich trotzdem nicht ein. Ich bleibe Bloggerin, Autorin, Fotografin, AntiAlkoholAktivistin, ich bleibe Agatha Abstinent. Auch, wenn mir der Tod begegnet.
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agatha-abstinent · 7 years
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Tag 982 / Mantra zur Vorstellungsgesprächsvorbereitung, Mantra zum Jetzt
Ich habe nichts zu verlieren.
Ich bin ein besonderer Mensch.
Vielleicht werden die im Leben nie wieder eine abstinente Grenzliniealkoholikerin treffen, die eine Begabung hat, textlich und bildlich zu gestalten, die einfühlsam-empathisch ist, gut antizipieren kann und trotzdem bescheiden bleibt.
Ich glaube, fast alle haben immer gerne mit mir zusammengearbeitet.
Jeder Mensch ist einzigartig. So wie ich ist niemand.
Ich komme aus einer Zeit, in der nichts ging, in der ich nur gehofft habe, den einen Tag zu überstehen. Ich komme aus einer Phase, in der viel innere Reparatur anstand, Wartung, Umprogrammierung, Instandsetzung, Update, Reboot.
Ich musste Störfaktoren und Hindernisse beseitigen, um meinen Weg fortsetzen zu können - den Lebensweg UND inzwischen auch den Berufsweg.
Als ich vor einem halben Jahr die LTA angefangen habe, konnte ich so viel weniger als jetzt.
Ich wusste gar nicht, dass all das möglich ist, was mir jetzt fast schon wieder selbstverständlich erscheint.
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agatha-abstinent · 7 years
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Tag 927 / Gestern in der Rettungsstelle, heute im Praktikum
ICH kann mir das NICHT erlauben, mit so einem Gefühl, in so einem Zustand von einem Arbeitstag nach Hause zu kommen, ICH NICHT! Und gerade, weil ich das weiß, weil ich spüre wie sehr mir der Tag zugesetzt hat, breche ich im Flur in Tränen aus. Später noch mal und dann noch mal. Ich kenne dieses Wohnungstür-zu-Losheulen von meinen letzten beiden Arbeitsstellen. Losheulen ging auch schon ohne Bierflasche, Weinglas am Hals. Scheißegal! Vergangenheits-Bla-Bla. Es geht ums JETZT!
Von der Atmo, der Stimmung, dem Ton, der Aufteilung der Sitzplätze, von der Begrüßung, von der ersten Aufgabe her, ist mir schon 30 Minuten nach Arbeitsbeginn bewusst: Ich muss hier schnellstens weg! ICH DARF MIR DAS NICHT ERLAUBEN!
Mein Leben so einrichten, dass kein Druck entsteht (Tag 582). Nur noch machen, was mir gut tut. Weil es ums Überleben geht.
Ich weine, weil das traurig ist, weil ich unzufrieden, unglücklich bin. Ich weine später bestimmt auch, weil der Test negativ war und ich mir sooo sehr wünsche, dass mal etwas langfristig-großes Positives in meinem Leben entsteht. Ich weine, weil ich vermutlich diese Kinderwunschsehnsucht zum Teil auch als Ersatz für die Paulsehnsucht eingesetzt habe. Ich weine weil, die Nachbarin jeden verdammten Abend rumpoltert. (Tag 393) Bestimmt weine ich auch, weil ich generell einsam bin, weil mich keiner umarmt, keiner tröstet, keiner zum Lachen bringt.
"Ich weine, weil..." - Was für eine scheiß Formulierung! Aber ich weine nunmal. Auch, weil das mega anstrengend ist, sich wieder und wieder was neues für praktische Arbeitserfahrungen in Trockenheit zu suchen. So ist das eben. Ich bin ich. Etwas ganz besonderes. Einzigartig. Und so wie ich bin, kann ich gar nicht überall reinpassen.
Den "Du bist Du"-Text von Tag 336 vor fünf Tagen erst heulend vorm Einschlafen gelesen. Mir selbst Passagen darin markiert, Handy-Screenshots davon gemacht. Wichtig, mir das in Erinnerung gerufen zu haben.
ICH kann mir das NICHT erlauben! ICH, die nach Frau Dr. Dünnbein aus der Rettungsstelle "aus sensiblerem Holz geschnitzt" ist. ICH, mit der nach Frau Blubber das Berufscoaching "sehr intensiv" ist.
Im Taxi vom Krankenhaus zu mir lief gestern Abend "Glorious" von meinem friend-in-the-spirit-of-battling-addiction Macklemore. Und ich versuchte verzweifelt, alles zu protokollieren, was ich empfand und dachte und was die Ärztin sagte.
- psychische Krise - Bein! Angst! Thrombose! - Geruchsempfindlichkeit bis zum Würgen - Tränen - Wunschneurose? - Entlastungsgespräch - Morgen Praktikum - Herrn Ö. nicht erreicht
"Ich weine auch, weil mich das so doll umhaut." "Wieso das denn?" Ob ich jemand sein will, den nichts umhaut. "aus sensiblerem Holz geschnitzt"
- Den Paul-Strohhalm vielleicht noch nicht loslassen müssen - Heute keine Schwangerschaftsforen mehr - Badewanne - "sehr unwahrscheinlich" - da nicht auf Klo gehen wollen können - Wer weiß, vielleicht ja später mal mit Paul - Warum traurig? - Sehr warm hier, geschwitzt - Geruchsempfindlichkeit bei Stress? - Alles Stress? - schönen Vornamen hat die Ärztin - Ich müsse da nichts beim Praktikum, sagte sie. - Ist ja für mich zum Gucken. - Die können nichts erwarten. - Beta-hCG jederzeit, aber heute wahrscheinlich noch sehr niedrig - Warum Liebeskummer nicht zulassen? - Warum immer rational dagegenschießen - macht kein Sinn, passt nicht. - Ich darf traurig sein. - Das war was ganz Besonderes! Lange keine Beziehung! Lange keinen Männerkontakt! Soooo große Sehnsucht! Eins meiner wichtigsten Themen. - Und ich, ich will das übergehen und alles weitermachen wie bisher. - Sehr, sehr unwahrscheinlich mit einer Schwangerschaft - aber ist's nicht genau so unwahrscheinlich wie eine dauerhaft abstinente Grenzliniealkoholikerin? - "Was ist mit anderen Drogen außer Alkohol?" wird der Patient im Nebenraum gefragt. - Gut formuliert: Alkohol IST eine Droge. - Ich bin drogenabhängig. - Und ob ich clean jemals arbeiten kann, ist ungewiss. - Clean ist eine immense Leistung. (Tag 515) - "Gott, gebe mir Geduld, mit Veränderungen, die ihre Zeit brauchen" (Tag 636).
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Macklemore feat. Skylar Grey Glorious https://www.youtube.com/watch?v=W5_cqYt6pXE
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