#blackteastorm
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blackteastorm · 2 months ago
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Das Brot des kleinen Mannes
"Lasst sie Kuchen essen!", rufen sie, doch der Grossteil kann Kuchen nicht ihr täglich Brot nennen. Nicht einmal des Konditors Leben ist ein Zuckerschleck.
Die meisten begnügen sich in den kurzen Pausen mit einer im Stehen gerauchten Zigarette, das Brot des kleinen Mannes. So stehen sie da wie Hühner in einer Legebatterie und hüllen ihre Sorgen in Rauch und Asche. Die Warnhinweise auf den Zigarettenschachteln, früher noch abschreckend, wirken nun viel mehr wie ein Hoffnungsschimmer.
Von tapferen Kämpfern bis armen Teufel lässt sich alles unter ihnen finden, wenn man nur genau hinsieht. Doch viel zu oft bleiben die Hände mit den meisten Schwielen unsichtbar für die Menge. Während die Reichen und Schönen sich an Gala-Abenden von allen gesehen, die zarten Finger reichen, schlafen die wahren Schöpfer dieser Welt bereits ihre müden Knochen aus.
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itwasrain · 11 months ago
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Ein Vogel singt auf der Mauer der Poesie. Im leisen Lied seiner dunklen Nächte , streichen Rauchschwaden wie zarte Seiten , durch die stille Melodie der Nacht. Wir beide Schatten , im Mondschein schwarz-weißer Nächte. Geseuselt klingen rauchige Worte , aus den tiefen poetischer Herzen.
Eine Hommage an Cyrill - blackteastorm
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blackteastorm · 6 months ago
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Strenge Eltern erziehen keine artigen Kinder, nur gute Lügner, und ich war einer der Besten, fast schon Klassenbester. So gut, dass ich irgendwann selbst anfing daran zu glauben und ehe ich mich versah, sass ich schon wie eine Mücke klebend vor der Spinne. Eingesponnen in einem Netz aus Lügen, aus dem ich nicht mehr herauskam. Ich weiss genau, dass ich lüge, doch muss ich die Lüge leben um selbst am Leben zu bleiben, denn mit dem Lügenkonstrukt würde dann auch ich untergehen und verenden, verzweifelt an der Wahrheit.
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blackteastorm · 3 months ago
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Zwischen Angst und Düsternis
Frisch aus der Dusche Mit allen Wassern gewaschen Lass den Schmutz der Welt hinter mir Im Abfluss ein Strudel hinterlassen Und der Strudel dreht und dreht Ich zieh den Vorhang zur Seite Öffne das Fenster Der kalte Wind weht
Es liegt etwas seltsames in der Luft Ein Duft von Umbruch Mag betören so manch Schuft Doch mich fröstelt
Mit Gänsehaut steh ich vor dem Spiegel Beschlagenes Gesicht steht mir gegenüber Angst ist der Zukünfte Siegel In dieser Welt, immer trüber Bin unschlüssig, was ich tragen soll Doch weiss ich, was ich nicht tragen will Akkorde erklingen in Moll Spitzen sich zu, werden schrill
Betäubend, totenstill
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blackteastorm · 15 days ago
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Die Gischt der inneren Flut
Lang ist’s her, seit ich das letzte Mal einen Stift gehalten. Das letzte Mal war wohl nur in Gedanken. Und auch jetzt bin ich vielmehr dort als anders wo. Worte schwirren lose und roh.
Sind da, doch wollen sich nicht fügen. Drehen sich rund mit all den Lügen, Die mir den Sinn verderben und dabei Die Glieder schwer machen, wie Blei.
Wünschte mir so sehr es wäre leichter. Wie könnt ich doch schwimmen Und dabei ein frohes Lied singen, Wäre das Wasser nur etwas seichter.
Doch die Wellen sind gross, Die Gischt spritzt hoch Und mein kleines Fischerboot Scheint noch länger in Not.
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blackteastorm · 5 days ago
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Leben im Überleben
So stark ist mein Verlangen, in einen tiefen, unbekannten Wald einzutauchen, mich durch sein unberührtes Dickicht zu kämpfen und mir meinen eigenen Pfad zu bahnen. Ein Forst, dessen Weite und Unergründlichkeit alles Bisherige in den Schatten stellt, dessen Dunkelheit noch den Zauber des Unentdeckten birgt – ein Zauber, den die mir bekannten Wälder längst vor meinen nunmehr ernüchterten Augen verloren haben.
Denn selbst in der tiefsten Schwärze dieses unbekannten Waldes, in der die Orientierung schwindet und jeder Schritt eine Ungewissheit birgt, wäre ich doch niemals so verloren, so tief in die Irre getrieben wie in der Finsternis, die in meinem Inneren wohnt. Dort draussen regiert allein die unbarmherzige und doch reine Natur, und kein einziger irdischer Gedanke, keine der Lasten meiner bewussten Existenz könnten dort noch Macht über mich ausüben.
Die blosse Vorstellung, in dieser ungezähmten Welt schlicht zu existieren und dem Ruf des Überlebens zu folgen, erscheint mir als ein klarerer Kampf, eine greifbarere Prüfung als die unendliche, oft verschwommene Konfrontation mit meiner eigenen Dunkelheit. Im Angesicht der äusseren Wildnis, so meine Hoffnung, könnte ich die Werkzeuge und die innere Kraft entdecken, um auch in meiner Seele einen Lichtstrahl zu finden.
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blackteastorm · 13 days ago
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Brief an den Vater
Lieber Papa, dieser Brief wird dich wahrscheinlich nie erreichen. Alle sagen Sie immer, man sollte über Probleme reden, um sie aus der Welt zu schaffen, doch in diesem Fall scheint es mir, als ob mir das Reden mehr schaden würde, als es jedes Schweigen könnte. Ich versuche meinen Frieden bei mir selbst zu finden, denn ich fürchte nur ein einziges Wort des Unverständnisses deinerseits, könnte mich für immer brechen. Doch dann und wann gibt es Momente, in denen ihr, Mama und du, euch wieder all zu viel Lorbeeren auf die Köpfe setzt.
In diesen Momenten bin ich immer still und denke an dieses eine Gespräch zurück, als ich noch ein kleiner Junge war. Es war an einem Sommerabend, ihr sasst im Wohnzimmer in diesen unpraktischen Lehnstühlen, die wir damals hatten. Eigentlich eine Zeit, in der ich mich immer sehr frei gefühlt hatte – der Sommer. Den ganzen Tag war ich draussen und spielte mir Freunden auf der Strasse und im Sandkasten und meine einzige Verpflichtung schien nur die Einnahme des tägliche Abendbrots zu sein.
Nach dem Essen wollte ich mich gleich wieder an die frische Luft verdrücken, doch man liess mich nicht. Sofort hatte ich dieses unwohle Gefühl in mir. ‘Hatte ich etwas Falsches gemacht? Gab es einen Schabernack, den ich vor langer Zeit ausgeheckt hatte, für den ich jetzt endlich getadelt werden sollte?’, ging es mir voll Furcht durch den Kopf. «Komm doch näher. Du hast nichts zu befürchten, du hast nichts Falsches gemacht.», versuchte mich Mama zu beruhigen, mir meine Angst wohl ansehend.
Ich trat langsam näher und blieb dann zögernd vor euch stehen. «Wir wollten dich nur etwas fragen.», meinte meine Mutter dann. «Okay, und was denn?», fragte ich schüchtern. «Hast du Angst vor deinem Papa?», kam es zurück und mir stockte der Atem. Ängstlich blicke ich zu dir rüber, doch du bliebst schweigend sitzen und aus deinen Augen konnte ich nichts lesen. Mein Blick wechselte zur Mutter rüber, doch auch aus ihrem Gesicht wurde ich nicht schlau und es fühlte sich wie eine halbe Ewigkeit an. ‘Wie soll ich nur auf so eine Frage antworten? War das alles nur ein Trick?’, schoss es mir durch den Sinn. Bedurfte es überhaupt noch meiner Antwort, wenn doch schon jedes Detail der Szene «Ja!» schrie?
«Der Junge hat keine Angst, stimmts? Er hat nur Respekt vor seinem Vater und so ist das auch lobenswert.» Stumpf nickend pflichtete ich dir bei, unsicher ob du mich aus meiner Not befreien wolltest, da die Antwort sowieso klar zu scheinen schien oder um deiner selbst willen; um dir noch ein kleines Bisschen deines Selbstwerts zu erhalten.
Ich glaube schon, dass ihr bemerkt habt, dass dies nicht das Verhalten eines gesunden Kindes sein sollte. Ich glaube, ihr habt gewusst, dass Angst ein schlechter Erzieher ist. «Ich glaube» trifft es gut, denn wissen tue ich es bis heute nicht so genau. Doch dieser «Glaube» ist genau das, was ich um meiner selbst willen benötige; um mir noch ein kleines bisschen Gerechtigkeit in dieser Welt zu erhalten.
Später hast du dich gebessert und gerade jetzt habe ich oft das Gefühl, du sähest genau, wie sehr ich innerlich leide und wie sehr diese alten Wunden mich schmerzen. Du wusstest es selbst nie besser und musstest lange für deinen eigenen Frieden arbeiten und jetzt, da du mich so siehst, erkennst du genau, dass es mir genau so geht, wie dir einst schon.
Irgendwann bröckelte dein erschaffenes Bild. Deine Maske fiel zu Boden und entblösste einen abgekämpften Mann in Jogginghosen. Und die Zeit verging und je länger ich dich so in Jogginghosen sah, desto mehr wurde mir klar, wie verloren du doch selbst warst. Viel zu lange warst du dem Druck ausgesetzt, den du auch auf mich ausübtest und je mehr du dir selbst den Druck genommen hattest, desto leichter wurde auch mein Leben.
Ich frage mich, ob dir bewusst ist, wie sehr du dieses Elend benötigt hattest, um zu verstehen, wie streng du doch mit dir und deinem Umfeld warst? Ich für meinen Teil sehe es als einen Segen.
Mein Blick auf die Welt und das Leben darauf ist leider noch immer getrübt und nun ist es für mich selbst an der Zeit, für meinen eigenen Frieden zu arbeiten. Du kannst mir nicht mehr weh tun, doch die schmerzlichen Erinnerungen oder jene, die nie erlebt wurden, verletzen mich noch heute. Ich selbst bin jetzt mein grösster Feind geworden; geteilt zwischen dem Willen, mich selbst lieben zu lernen und der Ermordung dessen meiner Teile, welche ich am meisten verabscheue.
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blackteastorm · 4 months ago
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Eigentlich hatte ich Weihnachten für dieses Jahr schon abgeschrieben. Es wird dasselbe seelenlose Getue wie jedes Jahr sein. Meine Mutter geht auf in ihrer Rolle. Voller Barmherzigkeit und mütterlicher Fürsorge für uns alle am Tisch, hetzt sie gegen all jene, welche an keinen Tisch sitzen können. Alle sind sie faul und selbst schuld und mir liegt der modernde Geruch des Ideals in der Nase.
Mein Vater sagt nicht viel dazu. Ich weiss, in ihm schlägt ein Herz, dass Recht von Unrecht unterscheiden kann. Doch allzu oft ist seine Sicht getrübt, vernebelt und verletzt von der fauligen Nächstenliebe seiner Nächsten, welche keine Liebe für ihre Nächsten haben. 
In so kalten Stunden, in denen der Schnee keine Kuscheldecke, sondern ein kalter Sarg ist, ist es leicht, die Hoffnung aufzugeben. Sich einfach noch etwas treiben lassen, bis zu den letzten Stunden dieses Jahres überleben. Doch hin und wieder in dieser Zeit der Liebe und Großzügigkeit, in der wir fast an allem zerbrechen könnten, kommt es vor, dass wir doch noch überrascht werden.
Ja, gerade dann geschehen plötzlich kleine Weihnachtswunder, die einen wieder hoffen lassen. Ein einzelner Akt der Menschlichkeit, in welchem der Energiefluss des gesamten Universums zu stecken scheint. Vielleicht ist geteiltes Leid halbes Leid oder es war etwas anderes, was dich bewegte. So oder so, ich danke dir von Herzen @itwasrain 💚
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blackteastorm · 3 months ago
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Eine Traumerzählung: Das Flüstern des Krieges
In einem kleinen Landhaus weit im Osten sassen wir, meine Familie und ich, in der Stube vor dem Röhrenempfänger und lauschten gebannt auf die Worte, die daraus schallten. Ich verstand nichts von all dem, war ich doch mit meinem acht Jahren noch viel zu klein. Was ich aber verstand oder viel mehr fühlen konnte, war die Anspannung meiner Eltern, welche mit Sorgenfalten im Gesicht und Angst in den Augen lauschten.
Dann, an einem Abend durchbrachen Sirenen die Stille. Lange baute sich der Ton auf, um träge über die Lande zu rollen. Der Schrei des Alarms liess alles andere verstummen und mit dem Dröhnen in meinen Ohren war ich unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen. Mein Vater packte mich grob an den Schultern und zerrte mich aus dem Haus davon, während ich noch immer wie benommen war vor Angst. Irgendwo musste Schutz sein, ein Bunker, doch stattdessen fanden wir nur einen Keller, dunkel und eng. Die erste Explosion kam so plötzlich, dass es kaum Zeit zum Reagieren gab. Die Welt schien auseinanderzubrechen, als die Bombe genau über uns einschlug.
Ich wurde fortgerissen und taumelte in die Dunkelheit. Blind vor Furcht rannte ich über das Feld in Richtung des nahen Waldes. Oft stürzte ich und meine Knie waren blutüberströmt, was ich aber nicht spürte. Als ich wieder klar denken konnte, war ich allein. Überall Staub und der Geruch von verbranntem Holz. Meine Familie, die Menschen, die ich liebte, blieben zurück – sie hatten es nicht geschafft. Panik durchflutete mich, und meine Beine setzten sich wie von selbst in Bewegung.
Ich rannte in den Wald. Ich rannte, so schnell ich konnte und dachte dabei immer wieder, ich würde nicht schnell genug rennen. Den Wald um mich herum kannte ich gut. Hier hatte ich schon viele Stunden verbracht und am nahen Fluss gespielt.
Der Fluss begleitete mich, ein stiller Zeuge meiner Flucht. Ich folgte seinem Lauf, während die Autobahn in der Ferne auftauchte, getrennt vom Wasser durch ein schmales Stück Land.
Irgendwann, am Rand des Waldes, sah ich es: ein Schlachtfeld, das sich wie eine klaffende Wunde durch die Landschaft zog. Überall lagen Trümmer und Stacheldraht, blutige Glieder steckten im Morast und stumme Augen starrten aus dunkelroten Pfützen. Fast stolperte ich in einen Draht, an welchem eine Handgranate befestigt war. Meine Eile wurde nun viel mehr zu Vorsicht und aus Angst vor weiteren Fallen mied ich diese Schneise der Zerstörung und entschied mich für den langsameren Weg durch das Dickicht. Jede Bewegung wurde langsamer, zögerlicher, während mein Herz wie ein Trommelwirbel in meiner Brust schlug.
Am Flussufer angekommen, kroch ich durch das Unterholz und konnte schliesslich einen Blick auf die Autobahn werfen. Soldaten wurden mobilisiert, Fahrzeuge rollten aufgereiht in den Krieg. Der Kontrast zwischen dem stillen Fluss und dem martialischen Chaos dahinter liess die Welt unwirklich erscheinen.
Und dann … verblassten die Bilder. Die Schreie, das Dröhnen, das unaufhörliche Pochen der Angst – alles wurde leise, bis mich nur noch Stille und Dunkelheit umgaben. Ich erwachte mit dem Geschmack von Eisen und Staub in meinem Mund.
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blackteastorm · 3 months ago
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Scherbenmosaik
Das ganze Ausmass des Schadens wird einem erst so richtig klar, wenn die Scherben erst einmal halbwegs geordnet vor einem liegen. Für manch einen ein Trümmerhaufen – nichts mehr, doch für einen anderen ist es ein gut bestückter Malkasten mit den inspirierendsten Farben darin.
Eben noch Scherben bilden wie von Zauberhand ein neues, strahlendes Bild. Ein Mosaik funkelnd, blinkend, wenn die Sonne es küsst und mit mystischem Schein bei Mondlicht.
Es bedarf viel Zeit und Geduld, doch du nimmst sie dir. Dafür danke ich dir.
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blackteastorm · 3 months ago
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Die Leere des Löwen
Viele Monde lang lebten alle Tiere des Waldes gemeinsam in Frieden. Alle waren sie verschieden, doch eines verband sie alle gleichermassen: sie waren Tiere. Die Elefanten waren zwar viel grösser und stärker als die kleinen Vögel, doch wenn immer es sie hinter ihren grossen Ohren, die sie wie Fächer um den Kopf wedelten, juckte, waren sie stets froh um jeden kratzenden Schnabel eines Vogels. Ja, selbst der Löwe, König des Dschungel, erlaubte sich hie und da einen Spass mit den Affen und tobte mit ihnen durch das Unterholz der Bäume.
Lange war die Welt, wie sie war und sie war gut, wie sie war. Doch die Tage des Glücks neigten sich vermeintlich dem Ende entgegen. Die Sonne brannte erbarmungslos und heiss, schon seit Jahren, sodass selbst die stärksten Bäume zu welken begannen und der Pelz der Tiere, seinem ursprünglichen Glanze beraubt, hing ihnen matt und schlaff von den Knochen. Doch nicht ihr Hunger stachelte sie gegen sich auf, nein, es war die Angst, welche sie kannibalisierte. Mit ihr kamen finstere Gedanken und bald hielten Gier und Hass einige der einst mächtigsten des Dschungel in ihrem Bann. Majestätische Geister wurden von sich selbst vergiftet und in den Abgrund geworfen, wo sie ihr Exil fanden. Dort, nur mit sich selbst allein, waren sie unfähig Liebe finden.
Stattdessen verzweifelt ohne das Strahlen der Liebe im Herzen, suchten sie sich andere Kostbarkeiten, welche diese Leere zu füllen vermochten. So fingen die Affen an, die Früchte der Bäume, die nur sie erreichen konnten, nur noch für sich zu behalten und nicht mehr mit den Mäusen zu teilen. Diese wiederum mochten nun nicht mehr die mühsam gesammelten Samen mit den Affen teilen und so nahm alles seinen Lauf.
Der Schlimmste von ihnen allen aber war ihr König selbst. Hochwohlgeboren war er mit seiner strahlenden Mähne einst zweifellos der schönste gewesen. Doch der Glanz von einst war vergangen und zurück blieb ein jähzorniger, hässlicher Herrscher. Als stärkster Jäger hatte er schon längst alles für sich beansprucht, was es zu fressen gab, doch gelüstete es ihm nach mehr als nur etwas zwischen seinen Zähnen. Jedes Tier sollte sich vor ihm, dem grossen Führer, fürchten, denn er war schliesslich der Löwe, König des Dschungel.
Gierig der Macht genoss er es den anderen Tieren mit seinen grossen Zähnen Angst einzuflössen und wenn das einmal nicht reichte, so setzte er zu einem so furchterregenden Brüllen an, dass sein ganzes Königreich dabei erzitterte. Lange lebte der Löwe so als gefürchteter Führer der Tiere, bis ihn keines davon mehr lieben konnte. Ganz allein war er nun unfähig, die Leere zu füllen, und er redete sich dabei ein, genau das gewollt zu haben – von allen verachtet zu werden.
Obgleich er seinen Hunger nach Nahrung stillen konnte, sein Hunger nach Macht war nicht zu bändigen. So kam es, dass die Krankheit, seinem Geiste entsprungen, nun auch seinen Körper befiel. Er wurde immer schwächer und kranker und der einstige Glanz seiner Mähne verglomm, bis nicht einmal mehr ein Funke von seinem einstigen königlichen Anmut zurückblieb. Da lag er nun allein in seiner grossen Höhle und rund um sich herum türmten sich die Reichtümer. Doch da war kein einziger Freund und auch sonst keine gute Seele, welche sich ihm erbarmen konnte.
In seiner Verzweiflung erkannte der Löwe schliesslich die bittere Wahrheit: Er hatte versucht, alles für sich allein zu haben, ohne zu verstehen, das wahre Reichtümer nur durch Teilen und Gemeinschaft entstehen. Liebe und Freundschaft sind Schätze, die man nur findet, wenn man bereit ist, sie zu geben und zu empfangen. Der Löwe hatte seine Macht und seinen Stolz über alles gestellt und dabei das Wichtigste verloren – die Fähigkeit, zu lieben und geliebt zu werden. Denn Liebe ist nur dort zu finden, wo es Liebende gibt.  
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blackteastorm · 1 year ago
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Das Leben ist ein wilder Tanz. Taktlos stolpern wir umher, bis wir unseren Rhythmus finden.
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blackteastorm · 4 months ago
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Die Apfelkönigin im Wechsel der Jahreszeiten
Die ersten Sonnenstrahlen Kleben verträumt am Schnee. Glitzern in alle Himmelsrichtungen, Bis sie ihn verwandeln, in einen See.
Wir müssen uns noch etwas gedulden. Die Apfelkönigin scheint noch verschwunden. Schläft noch des letzten Sommers Rausch aus, Bis sie kommt wieder heraus.
Unser Leben mit Licht zu füllen, Gefühle in bunte Farben zu hüllen. Singen und lachen, Durch's Frühjahr tanzen.
Dann im Sommer, lange Nächte. Über ausgelassenen Mostabenden im Geäste Hebst auch du die irdenen Tassen. Lässt alles in Glückseligkeit fallen.
Die Ernte kommt dann erst noch. Ein rauschendes Fest, doch Die Abende werden wieder kürzer Und es kommt hie und da zu einem kleinen Stürzer.
S'ist aber schon gut, es soll verziehen werden, Schliesslich ist's kein gutes Fest ohne Scherben. So lassen wir uns nicht die Stimmung verderben, Früher oder später muss jedes Jahr sterben.
Und so lange kuschelt sich Die Apfelkönigin noch etwas an mich. Bis wir bereit sind zu blicken, In des neuen Jahres Gesicht.
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blackteastorm · 9 months ago
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Vom fliegen
Jeden Abend starte ich meine Rakete ins Weltall Die ersten Male noch Sternenstaub erblickt Irgendwann schmelzen die Flügel und ich Fall Nichtsdestotrotz, nichts, was mich mehr erquickt
Greif gerne nach den Sternen, doch bin kein Astronaut Eher ein Couch-Pirat oder ein Pantoffelheld Bin der, der auf jeder Party in der Ecke sitzt und einen baut Meistens befinde ich mich aber auf der Welt
Genauer gesagt, bin ich meistens am Boden Die ach so tolle Welt über mir, erdrückt mich schier Wäre ich nur ein Astronaut, sähe ich sie von oben Egal wie lang die Reise, am Ende doch wieder hier
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blackteastorm · 4 months ago
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Neujahr
Glockenklang und Vogelgesang, Dazwischen die kalte Luft so bang. Wintereinbruch in der Stadt, Gemüter werden matt. Doch am Feuer, Rosige Wangen, glänzende Gestirne. Lachen über heuer Saftiges Kraut, leckere Birne.
Die Ernte war reich. Das Leben war gut. Nun warten wir ab, Schauen was das neue Jahr tut.
S'wird sich schon zeigen. S'geht immer rund und rund, wie beim Reigen.
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blackteastorm · 5 months ago
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Apfelkönigin
Hörtet, oh Volk, von nah und fern, Jene Geschichte möchte ich euch erzählen, gern. Um niemand geringeren als um die Apfelkönigin soll's geh'n, Wunderschöne Elfe mit Haar, so schön.
Schützt im Frühling die Blüten vor Kälte, Doch nicht nur dies, Gibt sie den Früchten erst ihre Süsse Die du dann geniesst.
Immer gut zu Mensch und Tier Und glaube mir, Singen kann sie dir Manch Lied schöner als jedes Vogelgetier.
Doch wie alle hat auch Sie einmal Pause. Beim ersten Schnee stolpert sie betrunken lachend vom Most nach Hause.
Im Apfelhein, ein Loch im Baume, Gezimmert vom Specht, dem guten Freund Kuschelt sich zu einer Eichhörnchenfamilie, Dann wird der Winter durchgeträumt.
Im Schlaf tanzt sie mit mir und den anderen Pilzen durch den Wald, Aber nicht zu lange, denn der Frühling kommt bald.
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