Tumgik
#das ist weniger depressiv
steffen-dilfrael · 6 months
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Manchmal ist es einfach In-kompletter-dunkelheit-unfassbar-traurige-filme-schauen-Montag
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itsyveinthesky · 20 days
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Achtung Tirade
Dieses verschissene Land bekommt einfach nichts auf die Reihe.
NICHTS. Die Probleme sind genau die gleichen wie in in den 90ern.
Bildung ist nach wie vor kacke und bekommt zu wenig Geld, Infrastruktur ist eine Katastrophe (danke CDU). Die ganze Pflegebranche bekommt immer noch zu wenig gehalt.
Die Bahn wird immer mehr zum Witz. Wird jetzt so weit runtergewirtschaftet bis alle denken "vielleicht wird es besser wenn sie komplett an einen Unternehmer verkauft wird" und dann bekommt irgendein Milliardär oder eine ausländische Firma den Zuschlag für unser Bahnnetzt was absolut nichts besser machen wird.
Post ist ein Witz. Wenn ich darüber nachdenke wie gut und schnell und vertrauenswürdig die Post als Institution mal war werde ich depressiv.
Wir haben immer noch kein flächendeckendes Internet, in einigen Ecken noch nicht mal vernünftigen Mobilfunkempfang, weil Deutschland anders als andere Länder es nicht für nötig hält Anschluss an morderne digitale Infrastruktur zur Staatssache zu machen oder zu einem Grundrecht zu erkären.
Stattdessen werden dünn besiedelte Regionen noch weiter abgehängt weil Home Office unmöglich ist. (Selbst wenn es Staatssache wäre, wir würden es auch da nicht hinbekommen, dieses Land ist einfach unglaublich unfähig wenn es um Digitales geht).
Unser Bundesnachrichtendienst ist ein Joke. Die Polizei weder Freund noch Helfer. Wenn du als Lokalpolitiker angegriffen wirst und der Mob vor deinem Haus wartet kannst du noch nichtmal auf deren Hilfe hoffen. Aus der Politik kommt auch keine, weil vor allem konservative Politiker es für wichtiger halten die Grünen zur Größten Gefahr Deutschlands zu stilisieren, als Angriffe auf Poliker anderer Parteien mit zu verurteilen.
Die Medienlandschaft ist absolut zahnlos und peinlich und leistet munter Wahlkampfhilfe für die AfD. Die Berichterstattung zum Konflikt im Nahen Osten ist auch ein absolut trauriger Tiefpunkt, ich schäme mich dafür.
Die Außenpolitik ist ein Disaster. Das Deutschland einfach gemeint hat mit Russland noch weiter Verträge zu machen, auch nach 2014 als Russland einfach mal die Krim annektiert hat zum verzweifeln. Mehr noch wir machen einen Vertrag damit Russland uns durch eine Pipeline Gas liefert UND GEBEN RUSSLAND ZUGRIFF AUF UNSERE GASRESERVEN. WIE KOMMT MAN AUF SO EINE UNENDLICH DUMME IDEE (Geld.).
Gibt es irgendwelche Konsequenzen für diese Entscheidungen? Nein. Vom Wähler definitiv auch nicht, also warum aufhören.
Desinformationskampagnen haben wir auch null entgegenzusetzen. Unsere öffentlichen Institutionen haben keine vernünftige (wenn überhaupt) Abwehr gegen Hacker und so können regelmäßig Daten abgegriffen werden. Als einzige Partei weiß die AfD auf tiktok Wähler unter jungen Menschen einzufangen.
Es gibt soviel Unzufriedenheit und trotzdem schlägt sich das nicht in einer angestiegenen Beteiligung am demokratischen Prozess nieder. Keiner hat wirklich Bock auf Lokapolitik oder langweilige Sitzungen.
Dieses Land ist so langsam wie seine Menschen. Ich verzweifle daran.
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jotgeorgius · 5 months
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Der Sinn des Lebens ist leben.
Zuerst einmal muss man sich gewahr sein, dass die zweifelnden Gedanken, die einen umtreiben, andere auch haben. Ich lese so oft von Menschen, die verzagen, oder sich gar in Todeswünschen verlieren. Nicht wenige betäuben ihren weltlichen Schmerz mit Alkohol oder anderen Betäubungsmitteln. Die Dosis macht bekanntlich das Gift! In Maßen angewendet, können diese Substanzen beschwingend und gar fördernd wirken. Weil dieser "Kick" einen jedoch süchtig macht, nimmt man das fälschlicherweise auch zur Selbstmedikation. Mir geht es hier jedoch nicht um Kritik an Drogen, sondern darum wie ich mit weltlichen Schmerz umgehe. Würde ich über eine App Fragen beantworten, oder direkt zu einem Therapeuten rennen, würden diese mir sicher attestieren, dass ich dabei wäre depressiv zu werden. Viele Menschen haben jedoch verlernt mit sich selbst im Reinen zu sein bzw. in sich hineinzuhören. Was klingt wie ein Kalenderspruch, ist durchaus zutreffend. So wie man Trauer zulassen muss, sollte man auch lernen sich an kleinen Dingen zu erfreuen. Vielleicht sollte man manchmal auch einfach nichts machen, sich ein schönes Plätzchen suchen und einfach nur schauen. Ich habe das Glück einen großen Garten zu haben und mir bereitet es Freude wenn die Bienen und Hummeln da herumschwirren und eine freche Amsel 50 cm neben mir nach Würmern sucht, weil ich gerade das Beet bearbeitet habe. Extrem niedlich sind auch Igel, die einem in der Nacht fast vor die Füße laufen, dich bemerken, um dann wie Sonic the Hedgehog in die Nacht zu entschwinden.
Gerade in der heutigen Zeit hadern die Menschen mit alles und jedem. Durch diese Unsicherheit und utopisches Anspruchsdenken, lenken sich die Leute ab und werden aktiv. Sie kanalisieren ihren inneren Unruhezustand und machen irgendwas, dem sie dann Sinn verleihen. Das kann politisches oder soziales Engagement sein, ich meine aber vorrangig Sport, Erscheinungsbild oder Beruf - Selbstoptimierung. Wir tun das, in dem Wissen, dass wir alle irgendwann sterben. Wir bauen Häuser, Autos, entwickeln Technik weiter, hegen und pflegen Infrastruktur und das alles in dem Wissen, dass wir vergänglich sind. Der Gedanke an den eigenen Tod kann einen durchaus in die Verzweiflung treiben. Gleichzeitig kann er aber auch ein Ansporn sein, den Tag so zu nutzen, dass man sich abends sagt, heute war ein guter Tag. In unserer Wohlstandsgesellschaft mit Vollkasko-Mentalität, denken wir in zu großen Zyklen. Ich bin davor auch nicht gefeit. Man bekommt den Rentenbescheid und denkt bereits darüber nach, wie man da aussieht und wie sich alles um einen herum verändert hat. Eigentlich ist diese Herangehensweise falsch. Der Rentenbescheid dient als Köder, den man an einer Angel vor den Leuten herzieht, damit sie jeden morgen aufstehen - was sie auch unbedingt sollten - aber nicht für die Rente, sondern für sich selber. Jeder Tag kann nicht nur für ältere Menschen der letzte sein, auch wenn wir uns gern in diese Gedanken flüchten. Jeden Tag kann irgendwas passieren, dass uns für immer das weltliche Licht ausknipst. Man sollte auch nicht versuchen das Leben zu begreifen, in der Hoffnung jemals eine finale Antwort zu finden. Alleine aber der Versuch kann einen zu geistlicher Höchstform antreiben. Nur übertreiben sollte man es nicht damit (Erinnerung an mich). Wenn also jemand da draußen sich fragt, wofür das alles - ich tue das oft - sollte die Person wissen, dass sie nicht alleine mit solchen Gedanken ist. Wir sollten wieder lernen das Leben mehr zu schätzen, denn es ist wertvoll und kann schnell vorbei sein, ohne dass man selber aktiv etwas dafür getan hat. Anfang des Jahres hatte ich eine sehr düstere Phase, obwohl es mir gesundheitlich blendend ging. Es waren viele dunkle Gedanken, die sich zu einem Dämon formierten, der lächelnd seine Hand nach mir ausstreckte. Er flüsterte in mein Ohr, dass der Tod doch eigentlich etwas heilsames sei, da man dem weltlichen Schmerz so sehr schnell entkommen könnte. Der Tod ist ein Fakt, er wird kommen, doch er sollte das Jetzt nicht beeinflussen. Er sorgt nur dafür, dass du keinerlei Risiko mehr eingehst, weil du einfach noch nicht sterben willst. Verbildlicht ist das ein Leben in der Gummizelle. Man ist sicher, aber isoliert. Hilfreich kann es auch sein, daran zu denken, wie Menschen vor uns Auswege aus den ausweglosesten Situationen fanden. Woher ich das weiß? Nun ja, wäre dem nicht so, hätte ich diesen Text nicht schreiben können.
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alkohollismus · 7 months
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Wir haben jetzt ein gutes Jahr Kontakt miteinander, nach dem ich dich 25 Jahre nicht einmal in meinem Leben hatte. Meine Mama musste sowohl Mama als auch Papa spielen, weil du es nicht auf die Reihe bekommen hast.
Mir sagst Du es lag an meiner Mama, Mama sagt es lag an dir, weil Du nicht wolltest. Wem werde ich wohl mehr vertrauen, einer Person die mein ganzes Leben lang mir ihr Herz geschenkt hat, ihre Liebe, ihre Geborgenheit, oder einer Person die für mich mein ganzes Leben nicht für mich da war?
Es ist mir auch vollkommen egal an wen es letztendlich lag, Fakt ist wenn ein Papa seinen Sohn sehen möchte,.. Zeit mit ihm verbringen möchte,.. im Liebe schenken möchte, dann findet man einen Weg - egal wie! Aber diese Eigeninitiative kam nie von Dir, absolut nix in dieser Richtung.
Nun haben wir wieder Kontakt, Dank meiner Eigeninitiative, Du hast es ja wieder nicht auf die Reihe bekommen. Du hast mir meine Kaution mit finanziert - toll, bravo! Denkst du das macht nun 25 kaputte Jahre wieder weg? Ich will dein Geld nicht, sondern meinen Papa kennenlernen, Zeit mit ihm verbringen, all die verlorenen Jahre aufarbeiten.
Die Zeit wo ich sehr depressiv war in meiner Jugend, die Zeit wo ich dich wirklich gebraucht hätte, wo ich eine starke Schulter zum Anlehnen gebraucht hätte.. Diese Zeit ist vorbei. ich bin auf dich nicht mehr angewiesen, ich habe alles alleine meistern können - Dinge wo ich gedacht hätte, dass ich es nie schaffen werde - ..nun bin ich meine eigene starke Schulter.
Am Samstag, den 20.01.2024 habe ich dich um ein Treffen gebeten weil ich mit dir reden wollte, mir brennen seit Monaten so viele Fragen auf der Seele die ich gerne los werden möchte,.. Du konntest nicht weil deine Schwiegermama vor Ort war die bereits seit Dienstag bei dir war. Da konntest du dich nicht 2h abkapseln und dir ein klein wenig Zeit nehmen für deinen Sohn??? Nun ist es bereits 4 Wochen her, und du hast dich seitdem nicht mehr dafür interessiert, nein mir lieber die ganze Zeit sinnlose TikToks zu senden, und von seinem Problem davon laufen. Hast du ja schon dein ganzes Leben so fertig bekommen. 👍
Aber deine Silvesternachricht sagt schon alles über deine "Interesse" aus.
[01.01.24, 03:24:17] Michell: ich wünsche dir und Romy ein gesundes neues Jahr 2024, mit weniger Sorgen.. und dass wir unsere Vater-Sohn Beziehung mehr aufarbeiten können.. 🙋🏼‍♂️
[01.01.24, 10:14:14] Papa: Das wünschen wir dir auch
Ich hoffe ich werde eines Tages ein besserer Papa als Du es für mich je warst - sollte nicht besonders schwer sein. :-)
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inkognito-philosophin · 4 months
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Leben mit Depressiven – Depression als Familien-Krankheit
Wenn die Diagnose Depression fällt, hat sich innerhalb der Familie längst eine Leidensgeschichte entwickelt, die über viele Monate oder Jahre zurückreicht.
Unsicherheit, Überforderung und fehlende Anerkennung prägen seit geraumer Zeit das Leben der Angehörigen von depressiven Menschen.
Außerdem erschweren die vielfältigen Symptome und Auswirkungen einer Depression nicht nur den Alltag der Erkrankten, vielmehr erschüttern sie auch das Leben jedes einzelnen Familienmitglieds in den Grundfesten.
Depressionen besetzen den physischen, emotionalen & kognitiven Raum
Depressionen nehmen immer mehr Raum ein, nach und nach beeinträchtigen sie sämtliche Lebensbereiche. Zum Beispiel ändert sich die emotionale Stimmung im Haus schleichend. Wo einst Lachen und Leichtigkeit waren, macht sich nun eine bedrückende Stimmung breit. Nicht selten unterbrochen von einer spannungsgeladenen Atmosphäre. 
Angehörige, die mit depressiv Erkrankten zusammenleben, finden sich häufig in einer Doppelrolle wieder. Sie sind gefordert, den Alltag allein zu managen, während sie gleichzeitig für den depressiven Menschen da zu sein sollen. Der Spagat zwischen Arbeit, Haushaltspflichten und Fürsorge lässt kaum Raum für persönliche Auszeiten oder Entspannung. Auch soziale Kontakte werden seltener, Verabredungen oft abgesagt. Die Welt der gesamten Familie schrumpft.
Vgl. Depression beim Partner – extreme Auswirkungen auf Beziehungen
Angehörige befinden sich in einer Krise
Als Angehörige:r sorgst du dich um das Wohl des Partners, die Familiendynamik und die eigene Belastungsgrenze. Du fragst dich, wie lange du das alles noch tragen kannst und was die Zukunft bringt.
Auch dein Körper bleibt von den vielfachen Belastungen nicht unberührt: Schlafmangel, Stresssymptome und psychosomatische Beschwerden sind häufige Folgen für Angehörige und Partner von depressiven Menschen.
Das Leben vor der Diagnose
Unberechenbarkeit & Selbstzweifel
Viele Familien mit depressiven Angehörigen erzählen von einer Zeit vor und einer nach der offiziellen Diagnose. Depressionen entwickeln sich oft schleichend. Entsprechend löst das veränderte Verhalten des Betroffenen zu Anfang bei Angehörigen viele Zweifel und Ängste aus.
Beispielsweise, wenn dein Partner oder deine Lebensgefährtin immer weniger spricht, sich zurückzieht, gereizt und unberechenbar reagiert. Viele glauben dann, der andere hätte das Interesse an einem verloren. Auch die Kommunikation leidet und ruft weitere Probleme hervor. Wird die Depression nicht erkannt, trennen sich viele Paare sogar. Vgl. Depressiven Partner in Ruhe lassen?
Außerdem ist da noch die unberechenbare Natur der Depressionen. Sie verlaufen in Phasen. So kommt es auf Dauer immer mal wieder zu punktuellen Verbesserungen. Sind die Betroffenen kurzzeitig wieder sie selbst, fragst du dich als Angehörige:r, ob es vielleicht doch nicht so schlimm ist, wie du dachtest und jetzt alles wieder gut wird.
Also versuchst du cool zu bleiben und schöpfst Hoffnung. Bis dann doch die nächste Phase ausbricht und du fürchten musst, an der Überlastung zu zerbrechen.
Wenn Depressive endlich einen Arzt aufsuchen, dann geschieht das meist auf Drängen der Familie und Partner hin. 
Das Leben nach der Diagnose 
Herausforderungen über Herausforderungen
Als Familienmitglied sorgst du dich um die kranke Person. Und setzt deine ganze Hoffnung in die medizinische bzw. psychotherapeutische Behandlung. Gleichzeitig wirst bist du immer wieder mit der schweren Stimmung, Aggressivität und Passivität der Betroffenen konfrontiert.
Die bedrückende Atmosphäre und die Leiden der Krankheit wirken sich unmittelbar auf das Wohlbefinden aller Angehörigen aus. Nicht, weil sie so sehr mitleiden, sondern weil sie der veränderten Atmosphäre zuhause nicht entkommen könne, sie wohnen ja schließlich dort.
Zum Beispiel, wenn der depressive Mensch derart agitiert ist, dass er nachts in der Wohnung herumtrippelt, seinen Kopf gegen die Wand hämmert oder von nächtlichen Panikattacken gequält wird – dann ist logischerweise auch der Schlaf der anderen gestört. Zusätzlich verstärken die eigenen Sorgen und Ängste die Schlafprobleme bei Angehörigen. Schwer wiegt zudem der wachsende Rückzug Betroffener.
Gerade die typischen Depressionssymptome – Anhedonie (Freudlosigkeit), ständiges Grübeln, schnelle Erschöpfung, Hoffnungslosigkeit – empfinden viele Angehörige als Belastung. Und sie sind auch eine psychisch-emotionale Belastung von besonderem Ausmaß. 
Schrecklich mitanzusehen sind die körperlichen Probleme, die mit einer Depression einhergehen. Wenn Betroffene ständig Schmerzen haben, sich schwindlig fühlen, vor Erschöpfung kaum zu einer Bewegung imstande sind, wächst deine Angst um den Zustand des Erkrankten ins Unermessliche.
Vgl. auch Larvierte Depression (versteckte Depression) sowie Depression: körperliche Symptome in der Philosophie (Korporifizierung)
Schuldgefühle und Trauer
Laut Stöckel (3) gaben in einer Studie rund 50 % der befragten Angehörigen an, aufgrund der Depression ihres Partners, Kindes, Elternteils oder Geschwisters Gefühle von Verlust, Schuld und Trauer zu empfinden. Viele verspüren hauptsächlich Schuldgefühle, weil sie sich ständig fragen, ob sie eine Mitschuld an der Depression tragen oder wie sie besser damit umgehen sollen.
„Sowohl die Kinder, aber auch die Eltern der Erkrankten können Schuldgefühle erleben, die für den depressiv Erkrankten eine zusätzliche Belastung darstellen können. Das depressive Familienmitglied bekommt die Botschaft, alle anderen von Schuld freisprechen zu müssen. Dazu fehlt aber krankheitsbedingt die Kraft.” (3)
Trennungsgedanken & Frust sind normal
Gedanken an eine Trennung zählen zu den meistgenannten emotionalen Reaktionen unter Menschen von Partnern mit Depressionen.
Sie wurzeln in Kommunikationsproblemen und Schwierigkeiten innerhalb der Partnerschaft, die sich durch die Krankheit ergeben.
Zusätzlich fühlen sich viele „gesunde“ Partner so überfordert, dass sie am liebsten aus der belastenden Situation fliehen würden. Trennungsfantasien sind da nur eine natürliche Folge, weil sie sich verzweifelt nach einem Ausweg sehnen. Gleichzeitig rufen diese Grübeleien Schuldgefühle und Wut gegenüber dem Erkrankten hervor.
Ca. 40 % der Angehörigen erkranken
Die Angehörigenforschung weiß, dass die Leiden und Belastungen für Familien, die mit depressiven Menschen zusammenleben, extrem sind. Noch viel extremer als bei Angehörigen von Alkoholabhängigen. Wer diese enorme Last meistert, ohne selbst körperliche oder seelische Beschwerden auszubilden, hat meist ein stabiles, soziales Umfeld, das tatkräftig Unterstützung bietet. 
Doch in 40 % der Fälle entwickeln Angehörige depressiv Erkrankte ebenfalls Schlafstörungen, starke Unruhe, depressive Symptome und andere gesundheitliche Probleme.
Kein Wunder, wenn man sich klarmacht, was Familienmitglieder allein auf emotionaler Ebene ertragen müssen: Vereinsamung, Allein-Verantwortung, Zukunftssorgen, Frustration, Enttäuschung, Ärger und Schuldgefühle, Hilfslosigkeit, Nicht-gesehen-werden – das sind aber nur die subjektiven Belastungsfaktoren. 
Objektive Belastungsfaktoren beim Leben mit depressiven Menschen
Finanzielle Schwierigkeiten:
Arbeitsunfähigkeit des erkrankten Partners
teilweise oder vollständige Aufgabe der eigenen Erwerbstätigkeit zur Pflege und Unterstützung
Mehrfachbelastung:
Allein-Verantwortung für Haushaltsführung, Aktivitäten und Kinderbetreuung
Gleichzeitiges Management von Beruf und Pflegeaufgaben
Übernahme zusätzlicher Pflichten und Aufgaben (Mental Load)
Eingeschränkte Freizeitgestaltung:
Nicht umsetzbare Freizeitpläne aufgrund der Erkrankung des Partners
keine Urlaube oder Reisen
Reduzierung sozialer Aktivitäten
Verlust von sozialen Kontakten:
Freunde und Verwandte ziehen sich aufgrund der Krankheitssituation zurück
Abnahme sozialer Unterstützung und Netzwerke
fehlender emotionaler Rückhalt
4 Phasen der Verarbeitung für Familien mit depressiven Menschen
Nach Bischkopf (2) durchlaufen Angehörige von depressiven Menschen im besten Fall 4 typische Phasen, nachdem die Depression diagnostiziert wurde:
1) Informationssammlung und Hoffnung
Anfangs suchen Angehörige nach Informationen, um die Krankheit zu verstehen. Der Beginn der Behandlung gilt als Hoffnungsschimmer, um sich auf die veränderte Lebenssituation einzustellen. Diese Phase ist geprägt von Optimismus und der Zuversicht, dass sich die Dinge zum Positiven wenden werden.
2) Anpassung und Realisierung
Die Erwartungen der Angehörigen sind oft zu hoch. Sie erkennen sowohl ihre eigenen Grenzen als auch die Beschränkungen, die die Behandlung der Depression mit sich bringt. Diese Phase kann mit Gefühlen der Trauer und des Verlusts einhergehen, wenn die Angehörigen realisieren, dass nicht alles so wird, wie sie es sich gewünscht haben.
3) Verantwortung und Abgrenzung
In dieser Phase begreifen die Angehörigen, wie wichtig es ist, die eigenen Hilfsmöglichkeiten und Grenzen anzuerkennen. Es kann zu einer emotionalen Achterbahnfahrt kommen, da die Verantwortungsbereiche zwischen Patient und Angehörigen oft erst ausgelotet und abgesteckt werden müssen.
4) Neuausrichtung und Bilanzierung
In der letzten Phase reflektieren die Angehörigen die Einflüsse der Krankheit auf ihr eigenes Leben. Sie analysieren die Veränderungen, die durch die Krankheit hervorgerufen wurden, und beginnen, ihren Alltag und ihre Zukunft neu zu ordnen. Zum Beispiel, indem sie sich neuen Aktivitäten zuwenden oder Ziele anpassen, um wieder mehr Lebensqualität zu gewinnen.
Fazit: Leben mit depressiven Menschen
Leider werden die Strapazen von betroffenen Familien oder Ehepartnern noch heute von Psychiatrie und Psychotherapie übersehen oder sogar als „Überfürsorge“, Co-Abhängigkeit etc. abgetan (vgl. Co-Depression). Vgl. Depressionen: Angehörige – Das unsichtbare Leid der Familie.
Das Zusammenleben mit depressiven Menschen ist sehr belastend. Ich will noch einmal betonen: Die Ressourcen vieler Angehöriger und Partner sind zum Zeitpunkt der Diagnosestellung bereits erschöpft.
Das sollte von Anfang an in der Behandlung bedacht werden.
Quellen:
1) Bischkopf, Jeanette: So nah und doch so fern. Mit depressiv erkrankten Menschen leben. Köln 2015. 2) Dies.: Das Leid der Angehörigen. Wie Depression die Familie krank machen kann (Archiv Freie Universität Berlin), 2008 3) Stöckel, Britta: Das Leben mit der Depression – Konzepte der Beratung für Familien, 2019 4) Lea Melikjan & Marianny Triviño: Wenn ich auf einmal alleine in der Partnerschaft bin … Beratung von Partnerinnen und Partner depressiver Menschen in der Sozialen Arbeit.
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blutnebel · 7 months
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Mein Tumblr Blog ist 11 Jahre alt. Das heißt, mit 18 habe ich den Blog hier erstellt. Und zu sehen, dass ich heute noch so depressiv bin wie damals, gibt mir wenig Hoffnung jemals gesund zu werden.
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lisa-ernestine · 8 months
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Danke & auf Wiedersehen
Hallo, junges ich. Ich weiß, es war ein harter Weg mit vielen Hindernissen, wenig Liebe, Verständnis & Akzeptanz. Ich glaube, dass du so ziemlich ganz unten warst, wo man nur sein kann.
Liebes 10 jähriges Ich, es tut mir leid, dass dir niemand zugehört hat & dass so ziemlich alles egal war, was du getan hast. Diese Frühpupertät hat das ganze nicht besser gemacht. Es tut mir leid, dass du schon viel zu früh erwachsen werden musstest, während andere Kinder erst lernen, wie die Welt so funktioniert.
Liebes 13 jähriges ich, es tut mir so leid, dass du zu deinem Geburtstag alleine warst & dir niemand gratuliert hatte, das hätte dich so sehr gefreut, doch das hat leider zu einem Trauma geführt, du hasst nichts mehr als diesen Tag & jedes Jahr bleibst du für dich alleine zum Geburtstag & weinst, niemand sieht dich dabei.
Liebes 17 jähriges ich, es tut mir so sehr leid was du in dieser Zeit erleben musstest & das alles ganz alleine. Das war wenn nicht die schlimmste Zeit in deinem Leben. Du warst auf dich komplett alleine gestellt. Du bist richtig abgestürzt, weil du keinen Sinn mehr gesehen hast. Überdosierungen hätten dir auch fast dein Leben gekostet, aber du bist trotzdem noch da.
Liebes 18 jähriges ich, es tut mir leid, dass du wieder zum Geburtstag für dich alleine warst & dass dir nicht einmal deine Eltern gratuliert haben, das hätte dich so gefreut..
Liebes 19,20,21 jähriges Ich, ihr wart definitiv stärker als die anderen davor & habt auch sehr viel gelernt. Ihr seid ein bisschen erwachsen geworden. Traurig wart ihr trotzdem noch ziemlich, aber das wusstet ihr schon. Ihr habt so ziemlich alles erlebt & gesehen, was man nur sehen kann, all diese Dinge waren nicht mehr neu.
Liebes 22 jähriges Ich, es tut mir leid, dass du die depressivste Phase deines Lebens durchmachen musstest & das sogar über ein Jahr. Du bist gar nicht mehr aufgekommen, hast dich komplett hängen lassen & teilweise war sogar duschen eine große Aufgabe für dich. So depressiv & einsam warst du noch nie in deinem Leben. Du hast aufgehört zu lachen, aufgehört zu hoffen, du hast nur Tag für Tag irgendwie existiert & gehofft, dass die Tage einfach nur vorübergehen. Du hast auch sehr viel zugenommen deswegen, das hat dich tatsächlich noch schlimmer fühlen lassen.
Liebes 23 jähriges Ich, du bist im Oktober wieder weg & es war definitiv nicht immer einfach, aber ich habe mittlerweile so viel gelernt. Ich hab auch ein bisschen an mir gearbeitet & kann sagen, dass ich stolz auf mich/dich bin. Ich habe besondere Personen kennengelernt & eine davon tut meiner Seele sehr gut & ich wünsche auch, dass diese Person für immer in meinem Leben bleibt, dadurch bin ich wieder irgendwie etwas glücklich geworden & ich schaue jetzt mehr auf mich, als jemals zuvor. Ich habe es geschafft, habe eine Wohnung gefunden & bald ist es meine erste alleinige Wohnung. Ich bin super stolz, habe aber auch ziemlich Angst vor den Herausforderungen & neuen Sachen. Aber ich werde positiv bleiben & das alles schaffen. Ich hab noch so viel nicht erreicht, aber ich werde mich nie wieder stressen, ich hab noch so viel Zeit vor mir & ich muss auch noch so viel lernen.
Ich möchte meinen 10-23 jährigen "Ich's" danke sagen, für den harten & langen Weg, der sich für mich heute lohnt & auszahlt. Es tut mir leid, dass ihr so viel Schmerz & Leid ertragen musstet, nur für mich heute. Danke, dass ihr es für mich leichter & erträglicher gemacht habt. Ich werde mich vor euch verabschieden & ich werde euch wahrscheinlich vermissen, aber ihr bleibt in der Vergangenheit & wahrscheinlich noch sehr lange in meinem Kopf gespeichert. Nur gehe ich in Richtung Zukunft & werde euch ganz sicher von meinem Leben erzählen & schreiben, damit ihr auch seht, was ich nur durch & Dank euch geschafft habe.
Liebes 24 jähriges Ich, ich warte & freue mich schon so sehr auf dich.
-LE
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lalalaugenbrot · 11 months
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Bernd das Brot und der andere Bernd sind wahrscheinlich ähnlich depressiv. Es passt alles zusammen. (Ich hätte aber gerne eine Unibibliothek mit 2 Regalen voller Bernd das Brot)
wahr. eine gewisse Ähnlichkeit ist nicht abzustreiten, glaub auch Bernd (der Dichter) hätte Bernd (das Brot) geliebt.
und ja! mehr Regalmeter für Bernd das Brot!!! (allerdings muss ich schon sagen, dass Bernd das Brot in letzter Zeit recht wenig veröffentlicht hat... so dramenmäßig und so, da hat er sich schon echt rar gemacht im deutschen Literaturbetrieb. Und was würde Bernd das Brot eigentlich antworten auf die Frage: „Was ist wünschenswerther, auf eine kurze Zeit, oder nie glücklich gewesen zu sein?“?)
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rosenbluetenlippen · 1 year
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15/04/23
mein vergangenes lebensjahr war vermutlich das wunderschönste und aufregendste jahr meines bisherigen lebens. heute vor einem jahr hatte ich einen riesigen, runden bauch (der allerdings noch viel größer werden sollte haha) und hatte keine ahnung, dass wir nicht einmal zwei monate später bereits unser kleines wunder kennenlernen würden. innerhalb des letzten jahres habe ich im kleinsten familienkreis hochschwanger geheiratet, habe mein wundervolles kind trotz präeklampsie geboren und ein unfassbar schönes intensives wochenbett gehabt, bin langsam immer mehr in meinem neuen leben als mama angekommen. inzwischen habe ich mein studium wieder langsam aufgenommen, wir haben den mietvertrag für unsere traumwohnung unterschrieben, in die wir im sommer ziehen werden, und wir haben einen platz in unserer wunschkita sicher.
aber: ich habe auch schwere depressionen und bin chronisch krank. habe trotz all der guten hoffnung, dass die endometriose nach der schwangerschaft ein wenig besser werden würde, offensichtlich schlechte karten gezogen und die volle bandbreite an symptomen erwischt. chronisch krank und depressiv zu sein, eine gute mutter sein zu wollen und eine gute partnerin, freunde und familie nicht zu vernachlässigen und gleichzeitig irgendwie studium und job auf die reihe bekommen. ich bin ehrlich: es ist unfassbar hart. nahezu unmöglich. ich habe aber insbesondere im rahmen der elternschaft gelernt (nicht zuletzt dank meiner großartigen therapeutin), auch auf meine eigenen bedürfnisse zu achten und selbstfürsorge zu praktizieren, um mich selbst in diesem drahtseilakt nicht völlig zu verlieren.
morgen werde ich 24. bin gleichzeitig froh und irgendwie auch wehmütig, dass dieses lebensjahr nun ein ende nimmt. aber vor allem bin ich einfach unglaublich gespannt darauf, was das nächste jahr wohl mit sich bringen wird.
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dachte iwie das ich micht jetzt super toll fühle weil latein vorbei ist aber irgendwie ist alles dchlimmser geworden. ich glaube morgen kauf ich wein und betrink mich alleine. ich schaff das alles bicht mehr. und ich muss stark sein aber ich will einfach nur heulen. fünf jahre hab ich diese scheisse gemacht, fast hab ich mich wegen einer latein arbeit umgebracht und jetzt wo ich die letzte arbeit geschrieben hab ist alles immernoch doof und ich bin immernoch depressiv. ich weiss nicht warum. warum. vielleicht hilft jetzt eine mögliche diagnose. ich hoffe sie geben mir mediakemente die mich noch weniger fühlen lassen. alles ist besser als dieses grundlose loch das ich fühle. leere
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fabiansteinhauer · 10 months
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Tumblr media
Rückschlag
I am your father, Aby!
I am your law, Aby!
I love you, Aby!
Nooooooooooooo!
1.
Soviel os hört und sieht man selten, wie in Luke Skywalkers noooooo. Die Negation schlägt zurück, sie vermisst und verfehlt etwas. Welche Diagnosen sind da zu haben?
Diagnosen sind immer leicht und schnell zu haben, man muss nur sagen, was einem fehlt. Aby Warburg bekam erst die Diagnose, schizoid zu sein, da fehlte ihm die Vernetzung. Dann bekam er die Diagnose, manisch-depressiv zu sein, da fehlte ihm die Welt im Rücken, ihre Drehung. Die Diagnose war leicht zu haben, dauerte trotzdem etwas.
Warburg musste nur erzählen (das geht schnell), dass er passioniert zurückschlagt. Er musste nur erzählen, dass er passioniert gegen andere, aber auch gegen sich selbst zurückschlägt. Solche Diagnosen sind irritierend schnell zu haben, auch heute braucht man bei einem belieben Arzt in Frankfurt keine 7 Minuten, um so eine Diagnose zu erhalten, wenn man es schafft, in 7 Minuten zu erzählen, dass man passioniert zurückschlägt.
Weil das so schnell gehen kann, sollte einen das nicht dazu verleiten, die Diagnose nicht ernst zu nehmen, ohne gleichzeitig das Hoffnunglose darin zu sehen. Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst. Sie ist hoffnungsfrei, von dort aus gibt und nimmt sie Hoffnung. Ist das gut? Ja, aber umgekehrt würde ich sagen (Ino Augsberg). Man soll die Diagnose ernst nehmen und ihren Witz erkennen, das ist die Diagnose eines limitierten Zustandes. Geht es einem mit der Diagnose gut? Fantastisch, aber nur- weise und wegweisend. Geht es einem mit der Diagnose furchtbar? Ja sicher, aber nur-weise und wegweisend. Es kann sein, dass man das Falsche erhofft hat, dann ist Hoffnungslosigkeit das beste, was noch passieren kann. Es kann sein, dass man das Beste erhofft hat, dann geht es nach dem ersehnten Eintritt des Besten eben bergab.
2.
Wer nicht zurückschlagen kann und nicht erzählen kann, dass er zurückschlägt, der bekommt keine Diagnose, dass er bipolar sei. Wer nicht zurückschlägt und das auch erzählt oder aber vom Rückschlag nichts erzählt, der kann nur die Diagnose bekommen, zu polarisieren, aber nicht diejenige, bipolar zu sein. Polarität machen alle mit, die einen einseitig, die anderen zweiseitig und zweiseitig ist vierseitig, zwei auf der Innenseite, zwei auf der Aussenseite.
Manche haben Väter, schlagen dauernd ihr Väter: Luke seinen Darth Vader auch. Der Darth habe nix verstanden, der sei alt und weiß und überhaupt ein Mann. Der liebe nicht, was zu lieben sei und hasse nicht, was zu hassen sei. Wer so den Vater zurückschlägt und dann in sich selbst zurückschlägt - den Vater damit also eines Tages liebt, eines Tages hasst, eines Tages liebt, eines Tages hasst, der kann schnell die Diagnose bekommen, bipolar oder manisch-depressiv zu sein. Man kann das besser manisch-pressiv nennen, Energie ist immer da, Druck und Passionen auch.
Schlägt der Vater nicht zurück, bekommt der Vater die Diagnose der Bipolarität nicht. Muss er auch nicht. Er kann sich auch so darüber wundern, warum die Leute immer auf ihn einschlagen, wenn er es mal wieder gut mit ihnen meint. Die Welt dreht sich sowieso, alle Objekt verdreht sie, auch die minoren Objekte, auch die diplomatischen Polobjekte. An den Drehungen haftet man ohnehin.Die Gabe des melancholischen Talentes, des polaren Charakters liegt in der Wendigkeit, das ist nicht viel. Aber auch nicht wenig.
3.
Aby Warburg hat die Diagnose bekommen, er hat sich nicht darauf ausgeruht. Diagnosen sind keine Ausreden. Die sind Helferlein, die helfen können, Umgang mit dem Rückschlag so zu üben, dass alle damit umgehen können, der polare Charakter und diejenigen in seiner Umwelt. Der polare Charakter haftet, für alles, was durch ihn und in ihm und mit ihm zurückschlägt. Er kann ein Graus sein, sich und anderen. Die Übung, so wäre eine stoische Hoffnung, das mitamchende Übung, die Sortierung von Pathosformeln, also Passionsformularen, soll aus der Mäßigung den Druck nehmen.
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weltenwellen · 2 years
Note
ich folge deinem blog schon eine weile. der inhalt beschäftigt mich selbst seit jahren. gesprächs therapie hat geholfen, dass ich mich etwas besser akzeptieren kann und mich aus einer missbräuchlichen beziehung zu trennen. dabei den hohen preis gezahlt meinen sohn nur mehr alle 14 tage ein we zusehen.
die nächste beziehung war intensiv aber eine auf und ab mit triggern, trennen zusammenkommen und letztendlich einsehen ,dass das nie funktionieren wird.
sagen wir mal seit 2 jahren fühl ich mich nur mehr ausgelaugt es scheint recht hoffnungslos aus der einsamkeit auszubrechen wenn man doch trotz aller aufmerksamkeit immer wieder dieselben muster wiederholt, in beziehungen landet, sich erdrückt fühlt, abhaut nur um am anderen ende wieder in das nächste loch zu fallen. ich dachte aufmerksamkeit, wissen um die muster etc. würde irgendwie helfen aus dem eigenen schatten zu treten und doch steh ich am ende des tages immer wieder im eigenen dunkel. bin ich allein, dürste ich nach nähe hab ich nähe such ich das weite. auch wenn ich gelernt hab manches davon zu “ertragen” und lange beziehungen hatte war ich am ende doch nur depressiv und musste mich lösen ohne ,dass irgendjemand versteht was in mir vorgeht. viele verletzte menschen am weg. ich bin es leid wie all das mein leben bestimmt und doch niemand versteht was vorgeht. die süchte als begleiterscheinung zu bekämpfen ist die reinste sysiphusarbeit, eine überwunden wartet die nächste versuchung ums eck. dazu scham auf dem ganzen weg. versuch ich meine eltern dazu zu bewegen mir einzelheiten über meine frühe kindheit zu entlocken wird fleißig ausgewichen, wohl auch aus scham und dem unbewussten gefühl fehler gemacht zu haben. das muss ja irgendwann mal gut sein heissts dann…
ich bin 57 und hab es so satt wie mich all das begleitet, ausmacht und immer wieder in den straßengraben tritt.
dein blog und die menge an infos im internet über das innere kind und mutterwunde sind eigentlich der beweis wie groß das problem im allgemeinen zu sein scheint, doch wer kommt denn raus aus diesem dunklen loch das wir uns nicht mal selber gegraben haben? als ich mir dessen weniger bewusst war hatte es mich wenigstens nicht am leben gehindert. keine ahnung warum ich das überhaupt schreib aber ich glaub um die feiertag wird alles für viele etwas schwerer. also sorry wenn ich das hier loswerd, danke für deine postings manches hilft und zumindest fühlt man sich nicht mehr so allein damit…alles gute. t
Ich find das schwer deine Nachricht zu beantworten, aber ich möchte sie auch nicht unbeantwortet lassen. Da ist so viel, was ich in einem Gespräch thematisieren wollen würde, aber das ist ja nicht so einfach nur beim schreiben alles zu besprechen.
Wenn du über Sucht sprichst, hast du dort auch schon Erfahrung mit stationären Rehabilitationseinrichtungen für Suchtabhängige? Sucht ist sicherlich ein Symptom und wie du sagst eine "Begleiterscheinung", allerdings ist sie ja erstmal ein Ausdruck von Trauma, fehlendes Selbstbewusstsein, nicht verarbeitenden Emotionen etc., wo ich versuche Sachen zu verdrängen, mich zu betäuben und versuche einfach nur zu existieren und nicht mich von innen auffresse, weil so viele Dinge sich angestaut haben.
Und Sucht ist natürlich auch immer ein Ausdruck von existierenden Beziehungsproblemen/Bindungsproblemen. Durch meine Arbeit kenne ich da das System für die Sucht ganz gut und da gibt es viele Wege, wie dort dir gehelfen werden könnte. (Bin mir natürlich auch nicht sicher wie viel du da schon gemacht hast und kennst, aber der Prozess dort in Rehas ist langwieriger und intensiver, denn so schön es ist sich hier anfühlt sich verstanden zu fühlen und zu verstehen warum man so handelt in verschiedenen Situationen oder sich so zurück zieht und sich möglicherweise nicht binden kann, ersetzt das ja nicht den emotionalen Prozess, welchen man durchlaufen muss, um zu einer Akzeptanz mit dem was passiert ist, wie man sich gefühlt hat und somit beginnt das alles zu verarbeiten. Und das braucht Zeit und Geduld, eine wachsende Selbstfürsorge und einen sicheren Rahmen, wo ich meine Probleme besprechen kann und Dinge für mich verarbeiten kann. Vielleicht hast du ja schon stationäre Optionen wahrgenommen, aber wenn du "nur" eine ambulante Psychotherapie wahrgenommen hast, ist vielleicht der stationäre Rahmen eine Möglichkeit für dich.)
Ich hoffe du gibst nicht auf für dich selber zu kämpfen und findest einen Weg zu leben mit dir und kommst aus dem Gefühl, dass du nicht ständig ums Überleben kämpfen musst und dich auch nicht die ganze Zeit selbst bekämpfst. Alles Gute!
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hazelmcnellis · 1 year
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Monatsrückblick(e): Mai, Juni, Juli
Der Monat Juli ist praktisch vorbei, also wird es wieder (höchste!) Zeit, Bilanz zu ziehen. Also, auf geht’s – es wird (ein bisschen) wild, lol.
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Anm.: Der Artikel enthält Titel und Namen von Plattformen, Büchern, Filmen, Serien und Autoren. All die diesbezüglichen Erwähnungen spiegeln meine persönliche Meinung wieder. Daher handelt es sich um keine explizite/beauftragte Werbung.
Inhalt
Leseliste – was ich gelesen hab!
Schreibprozess – gibt’s was Neues?
Watchlist – was mich begeistert hat
Playlist – musikalische Highlights
Ausblick – was kommt als nächstes?
Leseliste – was ich gelesen hab!
Das Wichtigste vorweg: Ich habe gefühlt extrem viel gelesen!
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Ein paar Romane, einige Ratgeber, einzelne Mangas. Das meiste davon führte ich mir über das Kindle Unlimited (K.U.) Abo zu Gemüte. Das Abo ist für Lesende wirklich praktisch, da es eine große Vielzahl an E-Books zum vergleichsweise günstigen Preis bietet. Für Autoren – also auch für mich – ist solch ein Flatrate-Modell naturgemäß mit gewissen Nachteilen behaftet. Aber darum geht es in diesem Absatz nicht. Was habe ich also gelesen?
Status Challenge: Ich habe das Ziel von 70 auf 90 gelesene Bücher für dieses Jahr erhöht, da ich inzwischen die 70 längst überschritten habe, muahahaa. Den gesamten Challenge-Verlauf findet ihr übrigens super-übersichtlich bei >Goodreads<.
Ich habe außerdem (natürlich, lol) wieder einige Hunderatgeber verschlungen. Zugegeben, inzwischen sind es deutlich weniger Bücher als vor einem halben Jahr. Wir wachsen mit Mia in die Hundehaltung und haben so langsam den Dreh raus, wie die Erziehung funktioniert (oder funktionieren sollte, höhö). Empfehlen kann ich euch auf jeden Fall die folgenden Werke:
Vorsicht Giftig! Anti-Giftköder-Training für Hunde von Sandra Bruns
Abenteuer Hundebegegnungen: Andere Hunde treffen ohne Stress von Sarah Both
Hund im Stress? Entspannter Hund – entspannter Alltag von Sarah Both
Die zweite Chance: Hunde mit Vergangenheit von Katharina von der Leyen
Ich beendete außerdem den spannenden Horror-Webtoon „Sweet Home“, der auf Netflix als Serie mit Song Kang in der Hauptrolle verfilmt worden war. Daneben las ich ein paar Mangas, darunter die folgenden:
Pokémon, Band 1 und 2 (aktuell: Band 3), von Hidenori Kusaka – gefällt mir wirklich gut!
Deine teuflischen Küsse, Band 1 bis 4, von Kaoru (Reread) – eine Reihe, bei der ich durchwachsener Meinung bin: Der Anfang ist definitiv fragwürdig, aber es wird im weiteren Verlauf eindeutig (und zum Glück!) besser.
Can I kiss you every Day, Band 1 bis 3 ( via K.U.), von Hatsuharu – eine ziemlich sympathische Reihe, nur einzelne Aspekte fand ich etwas schräg bis kritikwürdig (Bsp.: der übertrieben besorgte Bruder)
Ich habe in der letzten Zeit immerhin 3 Hörbücher geschafft (darunter der erwähnte Ratgeber „Abenteuer Hundebegegnungen“):
Bleib bei mir, Sam von Dustin Thao – schöne Geschichte, die sich hauptsächlich mit dem Thema Tod/Verlust und Trauerbewältigung auseinandersetzt.
Die spürst du nicht von Daniel Glattauer – gefiel mir insgesamt gut; die Themen sind komplex und brandaktuell (Migration, Flucht, Freiheit, Gutmenschen, Soziale Medien …).
Bin ich schon depressiv oder ist das noch das Leben von Till Raether – gefällt mir sehr. Der Autor liest sein Buch angenehm gut, ich mag die Erzählstimme auf jeden Fall und empfand die Einblicke als ausgesprochen interessant/informativ/bewegend.
Andere Romane, die ich bisher las:
Alle Farben des Regens von Jessica Winter – definitiv ein Highlight im Mai gewesen: spannend und gefühlvoll zugleich, mir gefiel der Roman sehr.
Falling for Korea von Piper Jean – noch ein Highlight! Tolle Story und ebensolche Charaktere.
Our Souls at Midnight (Bd. 1) sowie Our Hearts at Dawn (Bd. 2) von Janine Ukena – überzeugten mich nicht völlig, was ich schade finde, denn die Grundidee ist echt super!
Stand by Me von Yule Tyren – die Story ist ebenfalls in der K-Pop bzw. K-Drama-Welt eingebettet und war insgesamt unterhaltsam, aber konnte mich ebenfalls nicht gänzlich überzeugen.
How to Love a Villain (Chicago Love, Bd. 1) von Leandra Seyfried – spannend, tolles Setting, interessante Charaktere; mir hat das Buch (via Tolino übrigens) sehr gut!
Davon abgesehen fanden Schreibratgeber ihren Weg in meine Lese-App:
Story-Turbo: Der Praxis-Ratgeber mit System von L. C. Frey – sehr motivierende Lektüre!
Deutsch für Junge Profis von Wolf Schneider – Highlight! Mir sagte der Stil sehr zu und die vielen Beispiele machten die Ratschläge enorm gut greifbar.
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Schreibprozess – gibt’s was Neues?
Hier halte ich es kurz: Neuigkeiten habe ich (schon wieder, T.T), außer, dass der Klappentext existiert (yay!) und ich mich immer noch an der Korrektur von Feinheiten festbeiße. Zudem fehlen mir oft einfach die nötige mentale Energie, Kraft oder Zeit, um mich ins Manuskript zu stürzen. Das frustriert mich inzwischen zunehmend. Ich hoffe ernsthaft, bald aus diesem … Tief? Krise? Orga-Problem? … herauszufinden! Drückt ihr mir die Daumen? d°.°b
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Watchlist – was mich begeistert hat
Tatsächlich waren die gesehenen Filme sehr überschaubar in den letzten Wochen. Ich habe seit langem mal wieder „Matrix“ mit Keanu Reeves geschaut. Außerdem gibt es in der Mediathek von Arte die aus 6 Teilen bestehende Jane-Austen-Verfilmung von "Stolz und Vorurteil" mit Colin Firth. Für solche Free-TV-Formate zahle ich tatsächlich gerne die Rundfunkgebühr, lol.
Anders sieht es dagegen bei den Serien aus, wobei ich die US-Produktionen hauptsächlich mit meinem Partner gemeinsam geschaut habe:
Friends (USA) ist ein Dauerbrenner, den ich immer anmache, wenn ich gerade Lust dazu habe
Teen Wolf (USA) gehört zu meinen Favs; im Juni haben wir die finale Episode gesehen.
It’s okay to be not okay (Südkorea, Rewatch) noch ein absoluter Fav meinerseits ^^
Black Knight (Südkorea; mit Kim Woo-Bin – einer meiner liebsten Schauspieler) ist eine spannende Geschichte, die mir sehr gefallen hat.
Wednesday (USA) gefiel mir ebenfalls ausgesprochen gut.
Love to hate you (Südkorea, lediglich 10 Episoden) – sehenswert, blieb mir persönlich allerdings weniger gut im Gedächtnis.
Alchemy of Souls (Südkorea) habe ich angefangen, scheint gut zu sein, habe aber noch nicht viel  davon geschaut.
The Bride of Habaek (Südkorea, Rewatch) auch eine gute, unterhaltsame Serie, die ich gerne empfehle.
Grimm (USA, Rewatch) schauen wir aktuell. Die Serie ist neben Teen-Wolf ebenfalls für mich eine sehr gern geschaute Produktion aus den USA.
Doom at your Service (Südkorea) – ich mag die Story sehr, habe aber wie bei Alchemy of Souls noch nicht alles geschaut.
Pokémon – Indigo League (Japan) ist jawohl der klassische Anime der 90er/00er Jahre – absolut unterhaltsam.
Romance is a Bonus Book (Südkorea; mit Lee Jong-Suk – neben Kim Woo-Bin und Song Kang noch ein gern gesehener Schauspieler; Rewatch): Eine supertolle, romantische Geschichte, die in einem kleinen Buchverlag spielt.
Playlist – musikalische Highlights
In den letzten Wochen gab es insgesamt drei Highlights für mich:
Solo-Album von Monsta X Member Joohoney: „Lights“
Single von BTS-Member Jungkook: „Seven“
EP von Jackson Wang: „Cheetah“
Ausblick – was kommt als nächstes?
Puh, das war jetzt aber ein langer Rückblick. o.O Nun ist es aber geschafft und ich danke euch von Herzen, falls ihr bis hierhin drangeblieben seid, höhö. Seid ihr nun auch gespannt, was die nächsten Wochen bringen werden? Der Sommer erreicht seinen – zugegeben: etwas wechselhaften – Höhepunkt und ich freue mich schon wieder sehr auf den Herbst, ihr auch? Bis dahin werde ich auf jeden Fall weiter versuchen, meinen Arbeitsalltag endlich wieder besser in den Griff zu bekommen. In diesem Sinne: Fighting!
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Trauer ist das Ding mit Federn
Nach Cabaret soll dies wohl nun meine zweite Theaterkritik werden. Ich habe „Trauer ist das Ding mit Federn“ von Max Porter kürzlich zum zweiten Mal gesehen und es hat mich beide Male tief berührt. Dieses Theaterstück ist ein kleines Juwel, das ich ursprünglich nur besucht hatte, weil eine Arbeitskollegin es unbedingt sehen, aber nicht allein hingehen wollte. Manchmal ist es eben doch das sprichwörtliche Glück, zu dem man gezwungen werden muss. Ich hatte mich nämlich, um einmal ganz ehrlich zu sein, zunächst innerlich wirklich dagegen gesträubt, hinzugehen. Warum sollte ich mich freiwillig mit einem Stück auseinandersetzen, dessen Titel schon so depressiv klang? Dazu noch in der dunklen Jahreszeit. Zum Glück hatte die Arbeitskollegin nicht locker gelassen. 
Um nicht völlig unvorbereitet in das Stück zu gehen, hatte ich mir kurz vor meinem ersten Besuch des Stücks das gleichnamige Buch von Max Porter gekauft (wie so oft vor einem für mich neuen Theaterstück) und (ganz im Gegensatz zu sonst) auch tatsächlich vorher komplett durchgelesen. Nun war ich wirklich gespannt, wie man diesen Stoff auf die Bühne bringen würde. Vor allem wollte ich wissen, wie der Part der Krähe umgesetzt werden würde, bestanden ihre Texte doch scheinbar vorrangig aus einer wahllosen Aneinanderreihung von Wörtern. Nun, das konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Was mich von Beginn an jedoch fasziniert hatte, war der Gedanke, dass die Darbietung offenbar mit sehr viel Wasser verbunden sein würde, zumindest entnahm ich dies dem Plakat, an dem ich schon so oft am D’haus vorbeigelaufen war. (Sieht schon interessant aus... aber „Trauer ist das Ding mit Federn“? Nee, das muss ich mir nicht geben.)
Bei der für mich ersten Vorstellung hatte ich einen Platz vorne rechts gewählt, der sich jedoch als etwas ungünstig herausstellen sollte – zumindest, wenn man, wie ich, zur Gattung der Angsthasen gehört. Krähe, (wortwörtlich sowie im übertragenen Sinne) überragend gespielt von Kilian Ponert, lag bereits vor Beginn der Vorstellung langgestreckt am vorderen Bühnenrand. Krähe schien mich direkt anzusehen – mit einem Blick, der mich erschaudern ließ, die seltsamen Geräusche, die Krähe von sich gab, taten ihr Übriges. Kurz – ich wandte mich eingeschüchtert meiner Arbeitskollegin zu, um mich noch ein wenig mit ihr zu unterhalten, bis es losging, um dem durchdringenden Blick von Krähe zu entfliehen. Na sowas, ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich mich direkt zu Beginn fürchten würde! (Im Nachhinein betrachtet, sollte mich dies aber wohl vor allem darauf einstimmen, wie sehr das ganze Stück noch unter die Haut gehen würde...)
Die Geschichte selbst, ich versuche es hier ganz kurz zu fassen (für eine ausführliche Beschreibung zieht man besser die liebevoll gestalteten Programmhefte des D‘haus heran), handelt von einem Mann, dessen Frau unerwartet verstorben ist, und der seine beiden Söhne, kaum im Teenageralter, fortan allein großziehen muss. Alle drei versuchen, auf ihre Art und Weise mit der Situation zurechtzukommen. Bis sich eine Krähe zu ihnen gesellt und den Trauerprozess auf ihre ganz eigene Weise vorantreibt.
Das Bühnenbild des Stücks war sehr überschaubar gehalten oder, anders gesagt, derart reduziert, dass es keinerlei Ablenkung bot. Da war nichts Buntes, nichts Heiteres, dem man sich für einen Moment hingeben konnte, um auf andere Gedanken zu kommen. Die Bühne bestand aus einem mit Wasser gefüllten Becken, aus dem ein Teil eines Baumes herausragt, auf dem sich die Darstellenden gekonnt hin- und herbewegten. (Ich hatte trotzdem die ganze Zeit Angst, dass einer der Darstellenden da abstürzen könnte – während einer Führung im Central am Düsseldorfer Hauptbahnhof erfuhr ich allerdings zum Glück, dass die Oberfläche des Baums extra imprägniert ist und die Darstellenden spezielle Schuhe tragen – das hatte mich dann etwas beruhigt.) Was mich im Nachhinein noch immer verwundert, ist, wie gut die verschiedensten Szenen, die vornehmlich im Haus der nunmehr dreiköpfigen Familie spielten, vor dem Hintergrund dieses kargen Bühnenbildes funktionierten.
Und dann sind die Darstellenden jeder für sich eine Wucht. Sie durchlaufen in diesem Stück verschiedene Phasen der Trauer – sie leugnen, sind wütend, verdrängen, resignieren, fühlen sich ohnmächtig und nur allmählich beginnen sie, die neue Situation zu akzeptieren und so etwas wie Zuversicht zu finden. Und das auf so ehrliche und nahbare Weise, dass man zeitweilig vergisst, dass dies „nur“ Menschen sind, die diese Rollen spielen. 
Die Zuschauenden sehen dabei zu, wie Krähe sich in diesen Prozess immer wieder einhakt, die Gedanken an die verstorbene Ehefrau und Mutter immer wieder triggert, die drei erinnert, zwingt, sich mit der Situation auseinanderzusetzen, keine Ruhe gibt, selbst oder vielleicht besonders dann, wenn die drei hinterbliebenen Familienmitglieder scheinbar auch wieder zaghaft damit beginnen, zu versuchen, ihrem Leben, das von einem schmerzlichen Verlust geprägt ist (und immer geprägt sein wird), neue, schöne Erfahrungen hinzuzufügen. So bringt Krähe den Vater in einer Szene schließlich auch dazu, endlich auszusprechen, was er fühlt („Mir fehlt meine Frau! Sie fehlt mir so sehr!“), anstatt sich in seine Arbeit zu flüchten. Es sind gerade die melancholischen, schwärmerischen Sätze und Rückblenden, die einen umhauen, die spüren lassen, wie sehr er seine Frau geliebt, wenn nicht gar vergöttert hat. Und man nimmt es ihm, Thiemo Schwarz, ohne Wenn und Aber ab. 
Die drei erleben natürlich auch das, was wahrscheinlich viele Menschen erleben, die den Verlust eines Angehörigen verkraften müssen; zunächst sind da Nachbar*innen, Freunde, Familienmitglieder, die vorgekochte Mahlzeiten vorbeibringen und sich erkundigen, wie sie helfen können. Bis sie es leid werden, das Interesse abebbt, die Trauernden lästig werden und sie ihnen bedeuten, dass es doch irgendwann auch einmal gut sein müsse … 
Aber Trauer ist eben ein sehr individueller Prozess. Jeder Mensch hat sein eigenes Ventil. Und das zeigt sich sehr anschaulich an den beiden Jungs, so unfassbar gut dargestellt von Jacob Zacharias Eckstein und Nils David Bannert, die ihre ganz eigenen Wege finden, um den Tod ihrer Mutter zu verarbeiten. Und das kann dann auch schon einmal bedeuten, dass sie aneinander ihre Wut auslassen, Grenzen austesten, ihren Vater in den Wahnsinn treiben und so versuchen, ihren Schmerz loszuwerden bzw. zu kanalisieren. Der Vater indes, der seine Frau derart vermisst, dass er von außen betrachtet von ihr besessen erscheint – obgleich er nach eigener Aussage schon immer von seiner Frau besessen war – braucht einige Zeit, bis er sich einer neuen Frau öffnet und auch das geschieht, sagen wir mal, auf äußert holprige Art und Weise. Da hilft es auch nicht, dass Krähe die zarte, unbeholfen erscheinende Anbandlung sogleich ins Lächerliche zieht. 
Krähe, in diesem Stück so zentral und die Trauer versinnbildlichend, ist hier eine Art Zwischenwesen, kann es doch mit allen dreien sowohl normal kommunizieren, als auch sich ganz typisch krähenartig und für Menschen unverständlich gebärden und einen wahren Wortschwall auf sie loslassen. Auch bleibt die Rolle von Krähe für die drei Familienmitglieder stets ambivalent. Einerseits scheint Krähe es als Aufgabe zu sehen, die Wunde, die der Verlust der Mutter und Ehefrau den dreien zugefügt hat, immer wieder aufzureißen, mit dem Schnabel geradewegs hineinzupicken, schmerzliche Dinge geradeheraus auszusprechen („Jeder Zentimeter tote Mum!“). Andererseits ist Krähe für die drei Trauernden da. Und diese scheinen Krähes Herkunft und Gestalt offenbar nicht wirklich zu hinterfragen, sondern mal mehr, mal weniger selbstverständlich als Teil ihres Alltags zu akzeptieren. Und mit Krähes Hilfe finden die drei am Ende doch wieder zusammen, finden Halt beieinander, denn die Trauer ist für die Hinterbliebenen eben auch das – tröstlich und verbindend. Und da wird selbst Krähe schließlich vom Vater liebevoll in den Arm genommen und als Teil des neuen Familiengefüges akzeptiert. 
So entscheiden sich die drei auf Vorschlag des Vaters („Wollt ihr nach vorne schauen? Sollten wir ... allmählich ... nach vorne schauen?“) schließlich dafür, sich wieder dem Leben zuzuwenden. Aber wirklich abgeschlossen ist der Prozess des Trauerns eigentlich nie. Mit dem Tod eines geliebten Menschen beginnt eine neue Zeitrechnung, es gibt nur noch zwei Zeiten: Die Zeit davor und die Zeit danach. Die Trauer endet nicht, sie wird nur überdeckt, sie wird ruhiger, aber man trägt sie in sich und gibt sie unbewusst an die nächste Generation weiter. Auch diejenigen, die die verstorbene Person gar nicht mehr selbst kennenlernen konnten, erben so die inneren Verletzungen, spüren möglicherweise zeitlebens eine Traurigkeit, die sie selbst wahrscheinlich gar nicht zuordnen können. So erzählt der ältere der beiden Söhne, nunmehr selbst Vater, wie sein Sohn schließlich die Krähengeräusche nachahmt, die er macht, wenn er eine Krähe sieht.
Was hatte es aber nun mit dem Wasser in diesem Stück auf sich? Ich habe länger darüber nachgedacht. Soll es das Tränenmeer sein? Steht es für die Trauer selbst? Da sind die Jungs, die sich vor allem zu Beginn die meiste Zeit auf dem Baum bewegen und mit dem Wasser kaum in Berührung kommen, als wollten sie es lieber meiden, während der Vater bereits zu Anfang des Stücks im Wasser steht und sich immer weiter seiner Trauer hingibt, bis er schließlich komplett im Wasser liegt und seine Jungs ihn für tot halten ... Ist es ein Symbol dafür, das Trauer in Wellen kommt und eben kein linearer Prozess ist? So richtig weiß ich es noch immer nicht. Aber dieses Element verlangt den Darstellenden, zusätzlich zu dem psychischen Anspruch des Stücks, auch noch physisch alles ab. Voller Körpereinsatz ist hier gefragt. So werfen sich die drei gegen Ende mehrfach mit Schwung in das Becken und rutschen durch das Wasser. Ich bin noch nicht fertig damit, dies zu deuten, aber die Bilder waren jedenfalls unglaublich einprägsam, ebenso wie Kilian Ponerts dargebotenes Lied „Can‘t get you out of my head“ von Kylie Minogue in einer düsteren Version, die unter die Haut ging.
Alles in allem war dies ein äußerst emotionales Stück, das mir sehr nahe ging. Vor allem das Ende, wenn alle drei „Ich liebe dich“ schreien, als sie die Asche der Ehefrau bzw. Mutter im Meer verstreuen, geht ans Herz und rüttelt ganz eigene Erfahrungen und Erlebnisse wach, die man eigentlich gut verstaut zu wissen glaubte. Aber ganz abgeschlossen hat man eben nie.
(Eddy)
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rosaspinosa · 2 months
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Je mehr ich von der Welt seh', umso weniger gefällt sie mir
Jeder Traum und jede Hoffnung die ich hatte
Sind heute nur noch ein kleiner Haufen Asche
Ich halt dieses scheiß Gelaber nicht mehr aus
Dieses "Wieso gehts dir schlecht?
Du hast doch alles was du brauchst!"
Das weiß ich selbst
Auch deine Liebe nehm ich war
Doch mischst du alle bunten Farben
Dann bleibt auch nur tiefes schwarz
Oder?
Mein Kopf wandelt jeden Input in was negatives
Was weißt du schon sag mir nicht das ich depressiv bin
Mit Gedanken fängt es an und die triggern dann Gefühle
Dass du panisch wirst vor angst was weißt du schon
Und die Traurigkeit siegt, frisst sich tief in deinen Kopf
Während das Glück schnell verfliegt
Fragen über meine Zukunft überfordern mich
Weiß nicht einmal was morgen ist
Wimpernschlag - Private Paul,LGM
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darf-es-blutig-sein · 2 months
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Okay. Ich habe schon früher immer wieder Luft abgelassen. Auf meinem alten Tumblr Blog zum Beispiel, aber da ich mich um auf diesen Zugriff zu haben, jedes Mal neu anmelden müsste, schlucke ich meine Worte lieber herunter. Der Faulheit darf nichts im Weg stehen.
In den letzten Jahren habe ich nämlich alles heruntergeschluckt. Klar, es gab viele Zeiten, während denen es nichts gab, das ich hätte aufschreiben müssen, aber besonders in diesem und im letzten Jahr hätte es ich es tun müssen. Sollen. Es gab nämlich einiges, was mich krass abgefickt hat. Dinge, deren ich mich aber derart heftig geschämt habe und die rational und objektiv betrachtet keine Existenberechtigung haben. Weil sie einfach nur bescheuert sind, denn die meisten stammen aus der Gefühlswelt eines Teenagers, der nicht mitspielen durfte und wollte, weil er anders war, sind deshalb ziemlich infantil. Ich hasse diese Gefühle, aber sie sind dennoch da, nicht immer, aber ab und an, und lassen sich nur schlecht vertreiben, egal, wie oft ich mir sage, dass sie bescheuert sind. Es hilft nichts. In gewissen Situation bin ich wieder fünfzehn.
Aber vor Kurzem habe ich von quiet BPD gehört. BPD, das war für mich immer Ritzen und Personen, die einem Schuldgefühle einreden wollen. Leute, mit denen ich gar nicht kann, die mich in meine schlimmsten Albträume stürzen könenn (später dazu vielleicht mehr). Aber quiet BPD ist anders. Quiet BPD sieht und hört niemand. Zum zweiten Mal in meinem Leben weiß ich nun, was mit mir los ist, wieso ich solche bekloppten Gedanken habe. Und so kann ich sie zumindest ein klein wenig als valide betrachten, denn ich kenne nun die Gründe. Ich kann mich besser verstehen.
Deshalb darf ich jetzt auch wieder venten. Ich habe gesehen, dass das anscheinend typisch für Leute mit quiet BPD ist, emotionslos vor dem PC zu sitzen und gleichzeitig in Capslock zumzuschreien. So bin ich auch. Aber ich benutze auch gerne schöne Worte und Ausdrucksweisen. Es kommt darauf an.
Im Moment geht es mir relativ gut, bis auf diese grässlichen hormonellen Umschwünge. Aber das mal außer Acht gelassen, was äußere Einflüsse angeht, geht es. Die beiden Personen, wegen denen ich mindestens ein Jahr lang gelitten habe, sind nicht zu sehen. Ja, die eine schreibt mir immer noch manchmal, dass sie es vermisst, mit mir zu schreiben, aber ich ignoriere sie. Und die andere...ich hoffe, dass sie mich nun ein für alle Mal ignoriert. Ich hoffe, dass sie verschwunden bleibt, dass sie sich auf Discord versteckt und dort mit ihren allerliebsten Leuten so oft und so viel schreibt, wie sie will, ohne, dass ich es mitbekomme. Es hat mich kaputt gemacht, nicht an sie ranzukommen. Zu sehen, wie sie ständig anderen antwortet. Wie zwei, drei Leute immer total tolle, spontane Ideen hatten und ich da nicht mithalten konnte. Wie ich mich beeilt habe, zu antworten, wenn sie sich dann doch mal meiner erbarmte, weil ich wusste, dass sie am nächsten Tag den Thread wieder gedroppt haben würde. Wieder mit ihren zwei, drei Faves schreiben würde. Wie sie gesagt hat, dass sie mich ja so mag, aber ich es null gefühlt habe. Ich will das nie, nie wieder sehen. RP on Dashboard ist eigentlich so giftig für mich. Aber man kann es ja niemandem verbieten und so sollte es auch nicht sein. Aber ich kann mit diesen ständigen Vergleichen schlecht umgehen. Ich muss absolut gerecht behandelt werden. Ich bin sofort nicht gut genug und langweilig, wenn jemand anderen Leuten an einem Tag antwortet, aber nicht mir. Ich versuche das selbst auch so zu machen, denn ich will anderen diesen Schmerz ersparen. Aber ist das für die meisten ein Schmerz? Ich versuche, die anderen nicht mehr so zu behandeln, als hätten sie auch quiet BPD weil ich ein bisschen Frieden finden muss, aber ich behandle jeden gerne so, wie ich auch selbst behandelt werden möchte und erwarte das auch von anderen.
Letztes Jahr war ich komplett manisch und depressiv zur gleichen Zeit deshalb. Weil da ein neues Fandom ganz groß war und da dasselbe in Grün passiert ist. Eine Person antwortete nur anderen, einigen Personen mehrmals am Tag (!! Besonders schlimm). Ich wartete teilweise Wochen auf eine Zeile Antwort, während andere längere Antworten bekamen. Das Ende vom Lied war, dass ich nachts im Bett lag und ganz kurz vor einer Panikattacke stand. Das ging über mehrere Wochen so, bis ich einen Schlussstrich zog. Sowas mache ich nur in Ausnahmefällen, weil solche Gespräche meine Energie komplett aufzehren. Gespräche, in denen nicht eitel Sonnenschein ist. Wenigstens akzeptierte die Person meine Entscheidung. Es gibt aber auch andere Personen (wie die beiden oben genannten), die das nicht taten. Die mein Nein nicht akzeptieren. Das sind die Schlimmsten. Bei denen es nicht einmal hilft, sie zu blocken.
Vielleicht gehe ich nochmal weiter ins Detail, was diese beiden Personen betrifft. Im Moment bin ich total happy, dass mir meine Lieblingsperson zwei Wochen lang jeden Tag etwas von ihrer Zeit widmen konnte, und das fast NUR mir, sofern ich es sehen konnte. Das bedeutet mir so viel, dass ich selbst jetzt noch weinen könnte. Im Dezember und Januar hat sie mich quasi gerettet, als ich richtig down war. Ich hatte auch in der Vergangenheit solche Lieblingspersonen, bei denen ich Chemie over the top hatte und die mir Energie GEBEN anstatt sie zu nehmen (ganz selten bei mir), aber in letzter Zeit hatte ich keinen Kontakt mehr zu diesen. Weil sie inaktiv sind etc. Personen, deren Nummer eins ich war und die es mich haben fühlen lassen.
Vielleicht kann ich jetzt wiedermal durchatmen. Zumal ich meine Main Muse, die mir emotional sehr nahe ist, in eine andere Richtung habe entwickeln lassen und sie jetzt viel schöner ist und mir mehr Freude bereitet. Ja, vielleicht habe ich jetzt wiedermal mehr Glück. Es gibt immer wieder bessere und schlechtere Zeiten.
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