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#dienerschaft
not-your-pussikat · 5 months
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Das Ideal
Ja, das möchste: Eine Villa im Grünen mit großer Terrasse, vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstraße; mit schöner Aussicht, ländlich-mondän, vom Badezimmer ist die Zugspitze zu sehn – aber abends zum Kino hast dus nicht weit.
Das Ganze schlicht, voller Bescheidenheit:
Neun Zimmer – nein, doch lieber zehn! Ein Dachgarten, wo die Eichen drauf stehn, Radio, Zentralheizung, Vakuum, eine Dienerschaft, gut gezogen und stumm, eine süße Frau voller Rasse und Verve – (und eine fürs Wochenend, zur Reserve) – eine Bibliothek und drumherum Einsamkeit und Hummelgesumm.
Im Stall: Zwei Ponies, vier Vollbluthengste, acht Autos, Motorrad – alles lenkste natürlich selber – das wär ja gelacht! Und zwischendurch gehst du auf Hochwildjagd.
Ja, und das hab ich ganz vergessen: Prima Küche – erstes Essen – alte Weine aus schönem Pokal – und egalweg bleibst du dünn wie ein Aal. Und Geld. Und an Schmuck eine richtige Portion. Und noch ne Million und noch ne Million. Und Reisen. Und fröhliche Lebensbuntheit. Und famose Kinder. Und ewige Gesundheit.
Ja, das möchste!
Aber, wie das so ist hienieden: manchmal scheints so, als sei es beschieden nur pöapö, das irdische Glück. Immer fehlt dir irgendein Stück. Hast du Geld, dann hast du nicht Käten; hast du die Frau, dann fehln dir Moneten – hast du die Geisha, dann stört dich der Fächer: bald fehlt uns der Wein, bald fehlt uns der Becher.
Etwas ist immer. Tröste dich.
Jedes Glück hat einen kleinen Stich. Wir möchten so viel: Haben. Sein. Und gelten. Daß einer alles hat: das ist selten.
– Kurt Tucholsky, 1927
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fabiansteinhauer · 8 months
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Von wem trennen?
1.
Immer von den Richtigen und nie von den Falschen!
Ich glaube nicht, dass der Meinungskorridor enger geworden ist, auch nicht mit dem Fall Ghassan Hage. Meine These ist, dass er immer eng, aber auch äußert kurvenreich war und dass es sich außerdem bei diesem der Kürze halber genannten Korridor um weitverzweigte und mehrstöckige Korridore handelt. Immer gab und gibt es auch Leute, die herzlich auf die Korridore pfeiften. Salonfähig, Anschlussfähig? Och, unter freiem Himmel ist es auch gut forschen, schreiben, lesen und denken.
2.
Unbedingt in der Staatsrechtslehrervereinigung auftreten? Na ich weiß nicht, lieber Grippe kurieren als dieser Gruppe in ihrer minstrabel aufpolierten Ballung etwas erzählen, was sie nicht nicht wissen . Unbedingt in der Zeitschrift Der Staat publizieren? Keinesfalls, nur gegen Bezahlung inklusive symbolischem Schmerzensgeld! Unbedingt in Mainz in einem think tank für das ZDF arbeiten? Nein, nur wenn der Rest der Welt geschlossen ist. Unbedingt an die These der Ausdifferenzierung halten? Nein, lieber Fußball schauen. Unbedingt so auftreten, dass die FAZ und der Rest der Qualitätszusammenpresse zumindest zeitweise schreibt, man sei unumstritten, also im Stolleis-Style? Was haben sie den getrunken, Fässchen Eierlikör mit Schuss? Immer unradikal bleiben, besser noch glatt, damit Dieter Simon , Andreas Fischer- Lescano oder sonst ein Idealfrankfurter nicht ihre Alarmanlagen losheulen lassen? Von Leuten anerkannt werden, von denen man angeblich abhängig sei, die einen angeblich retten, erlösen und das Leben sichern könnten, wie ein paar sagen, wenn sie einem raten, was man besser tue und besser lasse? Danke, nein. Die Wege des Herrn sind unergründlich, jedes Herrn, darum kann das Personal und die Dienerschaft, wir bescheidenen Arbeiter im Wissensberg der Weinschaft, auch an mehr als Karnevalstagen bodenlos sein.
3.
Ghassan Hage, Jörg Baberowski, SDSler, Ulrich Vosgerau, Laurie Anderson, Eyal Sivan, Herfried Münkler, Friedrich Kittler, Peter Sloterdijk, Joseph Beuys (seine Kettenverträge weil u.a. J.R. nach der Aktion in Aachen sagte, einer wie der dürfe niemals deutscher Beamter werden), alles Leute, von denen Leute sagten, sie seien nicht salonfähig und noch weniger als Österreich anschlussfähig. Niemals ginge es um die Person sondern um das Prinzip. Tell Michael it was only business.
 Die Liste der Leute, die das Abendland und die deutsche Gesellschaft zusammenbrechen lassen, die ist in ausgeschlafenen und sonnebestrahlten Momenten fast lustig zu lesen. Verrückt, dass auch der Vosgerau auf dieser Liste gelandet ist, weil der doch auch glaubt, wir müssen alles und alle in einer Kultur zusammenhalten und Nichtassimilierte oder die berühmten Kulturfremden seien der Untergang einer Gemeinschaft oder Gesellschaft, der spottet doch selbst über das Multiple. Ghassan Hage ist auch darauf gelandet, der nutzt das Wort polizid (anders als ich), da würde Politik mit Politik gekillt (so verstehe ich das bei ihm). In den Interviews nach Potsdam kann Vosgerau den innerlichen Triumph gar nicht verbergen, er strahlt fast, weil man mit ihm macht, was er mit anderen machen will, damit schön Ruhe im Karton ist und niemand unser schöne reinliche Hochkultur mit ihrem ganzen Reichtum und Vorsprung stört und zusammenrumpeln lässt.  Tagsüber lassen sich die Leute auf der Liste alle wunderbar auseinanderhalten und sortieren nach denen, die da berechtigerweise auf der Liste stehen und nach denen, die auf keinen Fall drauf dürften. Und nachts tanzen dann die Listen.
Vosgerau spricht jetzt viel flüssiger und selbstbewusster, nicht mehr holprig und linkisch wie früher auf den Assistententagungen, der ist wie befreit. Kennt noch jemand Sascha Anderson? Der wohnte lange bei Frankfurt, wohnt er vielleicht auch noch, wenn ich den früher zufällig irgendwo traf, hatte ich manchmal den Eindruck, einen Buddha, eine Art Erleuchteten vor mir zu sehen. Ist der Ruf erst ruiniert, lebt's sich gänzlich ungeniert, das war Andersons Strahlen nicht, das war aber so, also hätte man aus dieser Moral und mit dieser Moral gemacht, was Physiker in den 40`er Jahren mit Atomen gemacht haben. Mörder, Schurken, Verräter, Terroristen, Schmuggler, Widerständler, Umstürzler, Aufrüher: Sie haben die Möglichkeit, eine Energie freizusetzen, vielleicht ist die Vorstellung der Transzendierung in so einem Umfeld entstanden. Wie sagt Warburg junior über den Buchtaben n, about the letter n, mit dem jedes Nein, No und Njet anfängt?
 Der Besuch der bibliotheca nationale ist kein Ersatz für Nachtlokale. Muss man sich mehr merken um zu wissen, was gute Wissenschaft ist?
4.
Der Meinungskorridor sei enger geworden? Nicht dass ich wüßte. Vismann Geschichte des Rechts ist eine Geschichte der Kanzleikultur. Warburgs Geschichte der Bilder ist eine Geschichte der Kanzleikultur. Beide begreifen die Grenzen auch nicht nur als Geschichte der Verhinderung, sondern auch als Geschichte der Ermöglichung. Eine der ersten Aufsätze von Vismann heißt: On the making of law in chanceries. Die Kanzler vermehren sich und das Ihre  wie die Karnickel, oder was soll das anderes heißen? Auf jeden Fall war das ein fantastischer Aufsatz.
Die Zeiten drehen sich und dann rennen Leute vielleicht gegen Wand, die früher nicht gegen die Wand liefen, während andere, die sich bisher nur Beulen holten, leicht beschwingt voran getragen werden. Ob die Römer die griechische Wahrheit verhunzt haben? War das Wahre, bevor die Römer kamen und gemeinsam mit einem Häufchen Christen die Wahrsager enteigneten, indem sie, wie Marie-Theres Fögen behauptete, die Frage nach Wahrheit zur Frage nach Gesetz ummünzten, eine Art pastorale Entbergung in mildhügeliger Landschaft mit Badestrand, heroischen Wesen, Schäfchen, Schäfern und Nixen am Fels? Nö.
Nachdem man als Mitarbeiter an Universitäten in dreistelliger Anzahl von Abratgebern schon dann gesagt bekam, was man mache, könne man nicht machen, denn dann bekäme man keinen Job, wenn das, was man machte, schlicht eine Fokussierung auf Fragen war, die sich einem stellen und die in der Formulierung und der Antwort nicht aussehen, wie eine Doktorarbeit nach Dr. Oetker-Festrezept, schreckt einen der Bluff der Kanzleikulturen nicht.  Man ist ja eh nie drin und kommt eh nie raus.
5.
Selbst bei der zweiten Doktorarbeit, die wieder mit Bestnote bewertet, nur diesmal noch mit einem Preis ausgezeichnet wurde, gab es den Haufen von Leuten, die sagten: Das kannst Du so nicht machen, damit killst Du deine Karriere. Das Lob danach heißt nüscht, aber auch gar nüscht, das ist Courtoise, Höflichkeit, kann auch helfen, man sollte nur nicht eine Sekunde glauben, das die Höflichkeiten Wahrheiten wären oder beim nächsten Verriss Bestand hätten. Die Noten verrücken nix, sichern nix, kein Urteil steht lange. Leute lesen den Text davor und danach nicht und sagen dann, er sei nicht lesbar oder sie lesen ihn nicht und sagen, er sei fantastisch. Peinlich ist das denen nicht, manche glauben sogar daran, dass sie der absolute Leser seien. Das vergisst man nicht so schnell, auch die Namen merkt man sich alle: derjenigen, die lesen können und die es nicht können, die einem schmeicheln und die einen irgendwo aus einem Verfahren rauskicken. Selbst heute glauben Leute, ich hätte meine Karriere zerstört, die sind so selbstbewußt und wirkmächtig, dass ich das denen sogar mal eine zeitlang geglaubt habe. Die sagen zur Not: MPI ist draußen, Elfenbeinturm, wir stehen hier im wahren Leben, mitten auf Bochumer Waschbeton oder im Hörsaal 1 mit 450 Studierenden, von denen 5 zuhören, das sei die Wahrheit, nicht die konzentrierte Forschung an einem Gegenstand, zumal, wenn das dann mit (byzantinischen) Bilderstreit zu tun haben soll. Wenn man den Quatsch einmal glaubt, dann wird es gefährlich, richtig gefährlich, wenn man einmal anfängt den Abratgebern und Verhinderern zu glauben oder aber denen, die einem schmeicheln.
Am schlimmsten sind nicht die Korridoristen, die einem sagem, was man mache, könne man nicht machen und deren Arbeiten man auch nicht schätzt (denen muss man dankbar sein, weil man mit ihnen die eigene Eitelkeit vorgeführt bekommt). Am schlimmsten trifft es einen, wenn die Wand von Leuten kommt, deren Arbeiten man schätzt. Sogar per Telephon rammen sie einem aus ihrer Wand heraus das Messer rein und merken es nicht einmal, wenn sie einem sagen, man sei anders als Österreich nicht anschlussfähig und niemand, mit dem man etwas anfangen könnte, aber im übrigen ein netter und witziger Kerl
Es gibt keine andere Möglichkeit als zu tun, was man tut. Wände, Wegeflucht oder Fluchtweg: weiter! Nach vielen Absagen und ein paar Rausschmissen (die man höflich als Nichtverlängerung oder schlicht als Ende eines befristeten Vertrages beschreibt) habe ich mir das Mantra, den meditativen Satz, die Murmelübung "Was nicht hier stattfindet, findet da statt" zurechtgelegt. Du bist unaufhaltsam, du bist unaufhaltsam, du bist unaufhaltsam: Hypnose habe ich mir vorgebetet, überhaupt alte Techniken aus dem Kommunionsunterricht hervorgekramt, Bilder malen und singen, tanzen und nach Rom fahren. Und dann bin ich auch einfach hart geworden. Vermutlich verhärtet man so oder so mit der Zeit und vermutlich wird jede fröhliche Wissenschaft irgendwann ledern, bevor sie hölzern, dann eisern und dann rostig wird. Es ist aber auch idotisch, von anderen anerkannt werden zu wollen, vor allem dann, wenn man sie sehr schätzt. Das Glück liegt im Schätzen, nicht im Kassieren. Ein Mensch 100 Stunden im Archiv bringt mehr als 100 Menschen eine Stunde im Archiv, das meint Marcel Ophüls, stimmt vermutlich.
Man sorgt sich sicherlich weiter, ob man am Ende des Monats die Miete zahlen kann oder ob der Sohn, der Bruder oder eine Freundin mal wieder einspringen muss. Aber man hat einfach schon zu oft von den No-Gos gehört und ist schon oft auf das irritationsfreie Selbstbewußtsein von Leuten gestoßen, die sich für den Leser schlechthin, den Meister der Wissenschaft und den Repräsentanten der fähigen Salonbesitzer wähnen. Zu oft hat man gehört, etwas könne man nicht tun und dann ging es an anderer Stelle fantastisch. Schon zu oft hat man gehört, bestimmte Dinge dürften nicht salonfähig gemacht werden und zu oft dachte man sich dann nanu, das ist doch längst alles in jedem Salon aufzufinden. Was, die deutsche Wissenschaft sei bisher rein und unbelastet von Rassismus gewesen und darum dürfe das nicht salonfähig werden? Was, bisher war alles schön konservativ und es gab kein Linken? Irre auch der Satz, früher sei man links gewesen, aber die Linke habe vor wenigen Monaten Bockmist gebaut und die Ideale verraten, seitdem sei man nicht mehr links. Das sagen die Leute vermutlich noch hundert Jahre nach der Geschichte des französischen Terrors und der Oktoberrevolution, noch 400 Jahre nach dem Stalinismus und noch dann, wenn der Spruch Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten seinen tausendjährigen Geburtstag feiert. War alles nicht so schlimm damals, mit allem dem ist man links geworden, aber das Fass wurde zum Überlaufen gebracht, weil die SPD die Steuer auf Fleisch nicht mehr senken wollte und seitdem müsse man sich um eines jener Nie Wieder kümmern. Nie wieder Wuppertal, bis zur nächsten Talfahrt, kenne ich die Impulse.
Das gilt für alle Angehörigkeitsphantasien, nicht nur für die Linken. Die Rechten kommen auch dauernd mit ihrer befristeten und knappen Treue zu Deutschland daher, einem Deutschland, dass dann freilich aufpassen muss, genau das zu tun, was man sich gerade so wünscht, mal dass die Franzosen draußen bleiben, dann, dass alle, die drin sein sollen, so westlich seien wie ein Ostthüringer, dann dass sie nicht so jüdisch oder plötzlich doch auch jüdisch aber jetzt nicht so arabisch wären. DVU schrie 1991 nochm der Araber sei der einzige Freund des Deutschen im Kampf gegen das Internationale Finanzjudentum, da haben leute geklatscht, die heute in der AfD rufen, der Jude sei der einzige Freund des Deutschen im Kampf gegen den globalen Islam. Mal ist Nutella ok, mal ein Verrat an deutschem Brot, den Italien ist natürlich auch Deutschland ewig verbunden, wenn und solange es die Launen mitmacht. Die Liberalen haben es leichter, sie heißen ja eh nicht die Loyalen, mbei denn sind roten Linien herrlich liberal versetzbar wie ein Büromöbelstecksystem . Früher sei man katholisch gewesen, früher habe man sich noch stolz als dieses oder jenes fühlen können, inzwischen seien das aber alles Duckmäuser. Am erstaunlichsten ist meist, welche winzigen Details angeblich das Fass zum überlaufen bringen, wo vorher das Fass quasi nur mit apokalyptischem Bräu gefüllt wurde. Auf dem Weihnachtsmarkt 2022 dachte ich kurz, die Leute wären jetzt wieder entspannter, nach den CovidJahren schienen wie wieder bereit, fünf gerade sein und nicht nur am Karneval die Welt Kopfstehen zu lassen und trotzdem lässig zu bleiben. Pustekuchen, war wohl nur der Glühwein und die leckere Bratwurst. Der epistemische Reinigungstrieb schläft nicht, mal gibt es nur Schichtwechsel mit kurzen Pausen.
Immer wieder, auf und nieder, wenn das so weiter geht packen wir es nochmal: Früher war die Wissenschaft noch korrekt, jetzt müssen wir sie reinigen. Und immer bleibt das Gedächtnis stolz oder kurz. Jeder Vorwurf ist auch  Pathosformel. Geschichtsrevisionismus? Als ob es nicht die Aufgabe der Historiker wäre, Geschichte zu revidieren. Unvergleichbarkeit Singularität, man könne doch nicht alles in einen Topf werfen, könne doch nicht verbinden, was andere getrennt hätten und nicht trennen, was andere verbunden hätten- Historiker schreiben nicht nur über die Tage, die vergangen sind, seitdem alle anderen Historiker aufgehört haben zu schreiben. Die schreiben über Geschichte (legen Schichten auf Schichten) über die andere auch geschrieben haben und revidieren das Bild. Die Antike: Edle Einfalt und stille Größe, wie Winkelmann behauptetet? Billshut oder wie das heißt. Ein verkehrte und verkehrende Welt, polar, polarisiert und polarisierend, das schrieb Aby Warburg. Beispiel Warbrug weiter: 4 Jahre Kreuzlingen, 4 Jahre totales Asyl mit einer Diagnose, die das Ende der Teilnahme an einer bürgerlich akademischen Welt bedeutet, mehrere Jahre sog. "Opiumkur", dann ist er wieder da, u.a. mit Schubser von Ernst Cassirer, vor allem aber mit der Weigerung, der Fähigkeit und den Ressourcen, sich seine Passionen privatisieren oder pathologisieren zu lassen. Danach ist er wieder da, als Leiter der KBW - und hat nicht aufgehört, auch diktatorisch zu wüten - aber so ging es eben auch. Ende der Welt verschoben.
Manche Wissenschaftler, sogar aus der kritischen Theorie, haben gefordert, dass Unileitungen die Forschungen ihrer Forscher bewerten und Distanzmarkierungen verteilen sollten. Bei Jörg Baberowski tauchte das auch wieder auf, da haben sogar Kollegen aus Frankfurt in der Zeitung für getrommelt, im Namen Frankfurter Autoritäten - und liessen den Namen Adorno fallen, genau der, den die Rage von Hannah Arendt traf, weil sie ihn einmal für jemanden hielt, der den Walter Benjamin nicht nur von der Frankfurter Universität ferngehalten hätte, sondern ihn zur Flucht getrieben hätte. Arendts Vorwürfe sind polarisierte Sätze aus Briefen, das sind Letter, die flattern, wie die Zettel der geschichtsphilosophischen Thesen von Walter Benjamin. Arendt hat da nicht nur im Wind geschrieben, das Schreiben ist stürmisch, das ist ein meteorologisches Schreiben. Ob sie den Vorwurf gegenüber Adorno ernst meinte oder nicht, dass ist eine Frage, deren Antwort nicht einfach ja oder nein sein kann, weil in der Form das Satzes nicht ein Inhalt drinsteckt und ein Aussenhalt draußen bleibt. Die hylemorphistische Hierarchie (dass zum Beispiele Inhalte die Form bestimmen) könnte ein Phantasma sein, eine der Illusionen, deren Handhabung und deren Habe nicht unbedingt Zukunft verhindert, eben weil nichts so stabil ist, wie je in Momenten behauptet.
6.
Mitmachen oder auf Distanzgehen? Was ist der tumblr hier? Ist das ein öffentliches Engagement gegen dies und für das, ist das Werbung oder Rat zum Paradies und Abrat vom Paradas? Ist das unverständliches PRDS, weder anschluss- noch salonfähig? Unter anderem ist Unter dem Gesetz auch ein Schaufenster, in dem Fall dessen, was Bazon Brock in seinem Amt für die Arbeit an unlösbaren Problemen auch vorführte (so, dass der eine oder ander wieder sagt, der dürfe auf keinen Fall nochmal in die Universität).  Mitmachen und auf Distanzgehen ist der Form nach identisch.  Dieser Zettel hier verrückt nix, nicht einen Millimeter. Alles bleibt an seinem Platz. Wie immer werden Leser sich finden lassen, die unirritiert sagen, der Steinhauer werde mal wieder etwas durcheinander und verbinde, was getrennt sei und trenne, was verbunden sei.
Agambens Schreiben (das ist ja auch einer, der dem einen oder anderen als unmöglich gilt) und die Lektüre seiner Texte macht etwas wahrnehmbar, eine Ähnlichkeitsunruhe, eine mimetische Nervosität und Unbeständigkeit, mit der Distanzen schrumpfen oder sich aufblähen können. Applaus von der falschen Seite nennen Hauck und Bauer das. Irgendwann wurde Agamben magischerweise (und wie immer schuldhaft und rechtmäßig) in manchen Kreisen von einem Liebling zu einem Idioten. Kreise heiße Kreise weil sie kreisen. Neue Rechtstheorien erkennt man daran, dass sie besonders schnell altern können. Das ist aber keine Einbahnstraße, schwupps taucht woanders wieder auf, was man gerade an einer Stelle so schick aus dem Salon fegte. Nanu, Durkheim hat de Tarde gar nicht überwunden oder endgültig erledigt? Wie, man kann doch hinter Kant zurück und der Streit der Fakultäten geht schon wieder in die nächste Runde? Was, schon wieder Revision? Wie, Marx jetzt doch nicht tod, was schon wieder grande Nation? Man begegnet sich nicht nur zweimal, sondern immer wieder, solange man lebt und danach könnte auch noch nix vorbei sein. So ist es, die Zeit verkehrt.
Ich zensiere, verbiete, definiere und limitiere. Ich habe Leute gekränkt, weil ich Ihnen gesagt habe, ich fände ihre Arbeit nicht ausgezeichnet, nicht gut, nicht relevant, nicht einmal ausreichend. Dass man nicht mehr canceln solle, dass man aus der Kanzleikultur zurück zu Pastorale und sprudelnden Offenheit käme, dass irgendeine Gesellschafter toleranter und offener geworden wäre, dass wir doch schlauer seien und mehr wüßten, keine Fehler wiederholen würden, solche Schnapsideen muss ich mir manchmal anhören, Alltag, Geduld und üben, üben, üben. Und auch die Gegengeschichte, immer wieder: man dürfe nicht mehr sagen, was man wolle; ihr Glücklichen mit mit eurer glücklichen Kindheit! Glücklicherweise enden Sprechstunden nach wie vor pünktlich, da kann man die herrliche Phantasie pflegen, man hätte jetzt nicht ausreden dürfen. In dem Umfeld (Terminkalender), hat sich eventuell die Vorstellung einer idealen Sprechsituation entwickelt. Ich behaupte, dass ich guter Wissenschaftler bin, weil ich der Wissenschaft nicht traue und so arbeite, dass man mir nicht trauen sollte. Man sollte es prüfen. Zu sagen, was ist, bleibt eine revolutionäre Tat, weil eine Revolution umkehrt, was ist.
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ladyaislinn-dark · 4 months
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Aufmarsch der Teddybären
und ein störendes Känguru
Es war einmal ein großer Junge, der liebte Teddybären und andere Stofftiere über alles, aber eben Teddies am meisten. Er drapierte sie mit Andacht und nach genauem Schema am Kopfende seines Bettes, sobald er dieses verlassen hatte. Es durfte keiner fehlen oder sich am falschen Platz befinden, da konnte er schon in Zorn geraten und seinem Kindermädchen die übelsten Schimpfworte an den Kopf werfen und dieselbe aus dem Zimmer. Als deren Stelle zum zehnten Male neu besetzt wurde, weil sich ein Känguru in die Reihe der Bären verirrt hatte, formierten sich diese, welche zum Teil in kleinen und kostbaren Uniformen oder Pullovern steckten, zu einer Parade ans Fußende, um ihren Protest darüber auszudrücken. Waren die Kindermädchen anfangs noch ansehnlich und knackig, so wurden sie mit der Zeit durch mürrische und gestrenge Damen ersetzt, die zwar die Anordnungen genauestens befolgten, aber ziemlich herzlos mit dem Plüschgetier hantierten, es unsanft in die Polster drückten und sie in die frischgebügelten Uniformen zerrten. Die Armee marschierte zielstrebig bis ans Fußende, hopste von dort auf den Boden, der mit kostbaren Teppichen belegt war, und weiter in einer bizarren Reihe durch das Zimmer, dem Getuschel der Dienerschaft folgend, ein Geschwätz, das sich verstärkte, als sie das kostbare Treppenhaus erreichten und von dort in die ebenso vornehme Küche marschierten, der größte Teddy in Gala-Uniform an der Spitze, das gebeutelte Känguru irgendwo dazwischen. Die lautlose und unheimliche kleine Armee formierte sich zu einem kleinen Haufen, und der Uniformierte entblößte eine Reihe spitzer Zähnchen, mit denen er herzhaft in den großen Zeh der Kinderfrau biss. Hernach formierte sich die Gruppe erneut zum Gleichschritt retour ins Schlafzimmer, hopste zurück auf das Kinderbett und legte sich, so wie es sich gehörte, in Reih und Glied auf das Kopfende, ohne Känguru. Die ältliche und gestrenge Dame fuhr mit einem Schrei aus dem Schlaf und eilte, und da sie keinen uniformierten Plüschbären zu ihren Füßen vorfand, schleunigst in das Kinderzimmer, wo die Teddies stumm und steif auf dem Kissen lagen, die Glasaugen frech auf sie gerichtet, als hätten sie eben ein bisschen gekichert.
von G. B. Bowman aka Lady Aislinn "Die Maiglöckchensuppe & andere Kürzestgeschichten" 🖤
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wienschrift · 5 months
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EINGANG FÜR LIEFERANTEN UND DIENERSCHAFT
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al-kutahyawi · 1 year
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Shaykh Muhammad Ibn Abdul Wahhab, möge Aḷḷāh sich seiner erbarmen, sagte:
„Das Fundament und das Prinzip des Deen des Islaam besteht aus zwei Dingen:
Erstens: Aufforderung zur Dienerschaft an Allâh ﷻ allein ohne Partner. Unterstützung um dessen Willen, Freundschaftschließung um dessen Willen und der Takfir auf jeden, der dies verlässt.
Zweitens: Ableugnung des Shirk in der Dienerschaft an Allah (subhanahu wa ta’ala), davor zu warnen, streng dagegen zu sein und um dessen Willen feindlich gesinnt zu sein und der Takfir auf jeden, der dies begeht.“
📚 Ad-Durar As-Saniyyah, 2/203.
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hasanakbal19 · 1 year
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07.04.2023 Cuma Hutbesi: İhsan Bilinci: Kulluğun Zirvesi
Sesli Hutbe (İhsan Bilinci, Kulluğun Zirvesi).mp3 İhsan Bilinci, Kulluğun Zirvesi İhsan Bilinci, Kulluğun Zirvesi Das „Ihsan“-Bewusstsein_ Der Gipfel der Dienerschaft zu Allah Das „Ihsan“-Bewusstsein_ Der Gipfel der Dienerschaft zu Allah Sense of Ihsan – The Zenith of Servitude Sense of Ihsan – The Zenith of Servitude La coscienza dell’ihsan, l’apice della servitù La coscienza dell’ihsan,…
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kunyekultursanat · 1 year
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07.04.2023 Cuma Hutbesi: İhsan Bilinci: Kulluğun Zirvesi
Sesli Hutbe (İhsan Bilinci, Kulluğun Zirvesi).mp3 İhsan Bilinci, Kulluğun Zirvesi İhsan Bilinci, Kulluğun Zirvesi Das „Ihsan“-Bewusstsein_ Der Gipfel der Dienerschaft zu Allah Das „Ihsan“-Bewusstsein_ Der Gipfel der Dienerschaft zu Allah Sense of Ihsan – The Zenith of Servitude Sense of Ihsan – The Zenith of Servitude La coscienza dell’ihsan, l’apice della servitù La coscienza dell’ihsan,…
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klassiker-l · 2 years
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L liest Robin Hood
Teil 1: Der König ist tot! Es lebe der König!
Die Geschichte beginnt mit dem Tod von König Heinrich Plantagenet. Kaum ist er tot, rafft die Dienerschaft auch schon alles zusammen, was sie tragen kann und verduftet. Erst Stunden später wird die Leiche von Königstreuen gefunden.
Besonders schön: Die Gegenüberstellung, mit der gearbeitet wird. Der erste Absatz beginnt und endet mit den Worten: "Der König ist tot!" Der zweite Absatz beginnt, wie sollte es anders sein, mit: "Es lebe der König!"
Seit Heinrichs Tod sind zwei Monate vergangen, es ist der Tag von Richard Löwenherz' Krönung. Von Richard ist aber noch nichts zu sehen, stattdessen treffen wir auf die Dörfler der Grafschaft Nottingham, die sich zur Krönungsfeier in London befinden. Unter ihnen: Die Webersfrau mit ihren beiden Kindern, einem namenlosen kleinen Jungen und die 9-jährige Tochter Marian.
Hier haben wir eine der wichtigsten Änderungen gegenüber der Legende. Aus Maid Marian, Edelfräulein und oft Verwandte des Königs, wird hier ein ziemlich eigensinniges kleines Mädchen. In welcher Verbindung sie zu Robin Hood stehen wird, bleibt abzuwarten.
Der Festumzug beginnt und der Autor nutzt die Gelegenheit, uns über die Mitglieder der königlichen Familie und die Situation im Land zu informieren. Kurz gesagt: Normannischer Adel und Klerus tyrannisiert das angelsächsische Volk und beutet es aus, die Könige schauen nur zu.
Der erste aus der Königsfamilie, den wir zu sehen bekommen, ist Prinz Johann, der Bruder des Königs. Früher als Johann Ohneland bekannt, ist er ein rücksichtsloser, gewaltbereiter Intrigenspinner, der von seinem Bruder als Friedensangebot einige Grafschaften erhalten hat. Zu diesen gehört auch Nottingham. Grund genug für den Kesselflicker, erst einmal nicht dorthin zurückzukehren.
Auf Johann folgt seine Mutter, Eleonore und dann, endlich, Richard Löwenherz. Der äußere Gegensatz zu seinem Bruder, der beschrieben wird, ist fast übertrieben. Noch deutlicher wird es bei der Wirkung: Wo bei Johann geflucht wurde, wird hier gejubelt, hat Richard doch versprochen, dass es in Zukunft keine Ausbeutung mehr geben soll. Die hoffnungsvolle Stimmung, die im Volk herrscht, wird gekonnt auf den Leser übertragen.
Dann der Bruch: "Nichts besserte sich." Einen schnelleren Stimmungsumschwung hätte es nicht geben können. Wir erfahren, dass Richard ein Kreuzzugsgelübde geleistet hat und obendrauf, dass er naiv davon ausgeht, dass Johann seinem Stellvertreter gehorchen wird.
Ein weiterer Zeitsprung und Richard sticht in See. Der Adel ist versammelt und auch Johann ist dabei, der sich in bester Disney-Manier als Bösewicht outet, indem er flüstert: "Den Tod wünsch ich dir, liebster Bruder!"
Insgesamt auffällig ist der parataktische Stil, den Röhrig nutzt. Die Sätze bleiben kurz, prägnant und vermitteln so die Problematik mit sehr viel mehr Nachdruck, als lange Satzkonstrukte es könnten. Nach nur 3 Seiten ist die Ausgangssituation vollkommen klar.
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k-apme-h-salzc-a · 2 years
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Arm, fröhlich und unabhängig sind drei Eigenschaften, die man zusammen in einer Person vermitteln kann; das gleiche gilt für arm, fröhlich und Sklave, eine Summe von Eigenschaften, die man den versklaventen Arbeitern der Fabriken zuschreiben kann, wenn nicht überhaupt. Es ist beschämend, dass man sie als Thymian von eine Maschine und in gewisser Weise wie du mit menschlicher Erfindung vergleichst. Niemand soll glauben, dass mit einem höheren Gehalt das Wesentliche in seinem Elend, in seiner unpersönlichen Dienerschaft verschwinden würde. Niemand soll sich mit dem Argument überzeugen lassen, dass es gelingt, diese Unpersönlichkeit durch das Getriebe der Maschine einer neuen Gesellschaft zu verstärken, die Schande der Sklaverei in eine Tugend zu verwandeln.
Aurora,
Friedrich Nietzsche
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rufflesandsteam · 6 years
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Dann hat auch ein Diener frei...🎶 Coppelius Steampunk Opera ❤ _______ #steampunk #steampunkfashion #steampunkstyle #steampunkgirl #steamgirl #Coppelius #Gcsg #geheimecoppelianischestraßenbaugesellschaft #dienerschaft #maid #servant https://www.instagram.com/p/Bq2tfb9AndB/?utm_source=ig_tumblr_share&igshid=uhgrgduum35n
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rainerknaack · 5 years
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Was für ein (Sonn-)Tag! | . What a (Sun-)Day! . #Sonntag #Sunday #Explore #Erforschen #Feiern #Celebrate #Gelato #Eiskrem #IceCream #Eisdiele #Gelateria #Schlagzeug #Drums #ErsteSchritte #FirstSteps #Dienerschaft #Servanthood #Dienen #Serving #InstaKnaack #IchLiebeSonntag #iLoveSunday #StolzerVater #ProudDad https://www.instagram.com/p/BzWTfydCTai/?igshid=4ehvbciuu4iz
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art-lover-gallery · 2 years
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Viele Frauen erkennen nicht, dass sich hinter Hilfsbereitschaft eigentlich Dienerschaft verbirgt.
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Maybe the princess saves herself in this one.
Manche Dinge glaubt man erst, wenn sie wirklich passieren. Wie zum Beispiel: die eigene Hochzeit. Ein Ereignis, das über viele Monate hinweg geplant worden war, das mir aber doch stets vorgekommen war wie etwas völlig Abstraktes. Etwas, das nichts mit mir zu tun hatte, auch wenn ich ständig zu Anproben gerufen wurde, wenn man meinen Körper vermaß und mir eine strikte Diät verschrieb, damit mir mein wertvolles Kleid am großen Tag auch passte. Ich ließ all das über mich ergehen, weil ich insgeheim stets damit rechnete, dass schon irgendetwas geschehen würde, das dem ganzen Wahnsinn ein vorzeitiges Ende bescherte. Aber es geschah nichts. Alles lief nach Plan. Gäste trafen ein, die Dienerschaft war emsig und in heller Aufruf. Die ausgefallensten Speisen waren längst eingetroffen und wurden in der Küche zu atemberaubenden Gerichten verarbeitet. Wäre es nicht meine Hochzeit gewesen, hätte ich mich sicher unbemerkt hinunter geschlichen, um von den exotischen Früchten und Süßspeisen zu naschen. Aber ich war die Braut und mir war der Appetit längst vergangen. Meine jüngeren Geschwister sind seit Wochen aufgeregt und reden von nichts anderem. Meine Mutter hat mich dazu überredet, mein Haar nur noch mit einer speziellen Rosenseife zu waschen, die aus dem Land meines Zukünftigen stammt, damit ich vertraut für ihn rieche. Ich hätte mich beinahe an meinem Lachen verschluckt. Wieso sollte er mir gegenüber einen Vorteil haben? Ich wusste kaum etwas über ihn und das, was ich wusste, ließ mich meiner Vermählung nicht unbedingt freudestrahlend entgegen treten. Etwas musste geschehen, aber ich konnte nicht länger auf einen Zufall oder das Schicksal spekulieren. Ich musste selbst etwas tun.
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kattestrophe · 4 years
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Chapters: 1/1 Fandom: 18th Century CE RPF, Historical RPF Rating: Teen And Up Audiences Warnings: Major Character Death Relationships: Hans Hermann von Katte & Sophie Henriette von Katte Characters: Hans Hermann von Katte, Sophie Henriette von Katte Additional Tags: Childhood Memories, Sad Ending, Erwähnung von Katte/Friedrich, Sibling Relationship Summary:
Sophie Henriette von Katte hatte nie eine Mutter gehabt. Das hieß natürlich nicht, dass Henriette keine Familie hatte. Sie hatte ihren Vater, den gefeierten Kürassier, ihren Großvater, den Gouverneur von Berlin, ihre Tanten, die sie aufgezogen hatten und auf ihre eigene Weise auch die Dienerschaft von Wust und Schönhausen, die der Tochter des Hauses gegenüber immer ein Auge zudrückte. Und vor allem hatte Henriette ihren älteren Bruder Hans.
Spontaner Oneshot, weil über die Beziehung der Geschwister praktisch nichts bekannt ist.
Ich habe einen Oneshot über Katte und seine jüngere Schwester Henriette geschrieben (die, die auf dem “Geschwisterkonzert” mit ihm abgebildet ist) und habe ihn mal auf AO3 gepostet. Das Ende ist selbstredend traurig, wir reden hier schließlich von Katte.
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farnwedel · 4 years
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Die Nebel von Avalon 62: Sauerei
Auf dem Rückweg in ihr Zimmer wird Morgaine von Avalloch überrascht. Er ist, falls ihr das wissen wolltet, viel hässlicher als Uriens, Accolon oder Uwein, weil MZB Stefan Wolf an subtiler Charakterisierung um nichts nachsteht.
Er sagt, er wisse, wo sie die Nacht verbracht habe, werde aber niemandem etwas sagen, wenn sie ihn ab und zu ebenfalls besuche.
Sobald sie sich weigert, fängt er an, sie zu beleidigen. Und weiß wohl auch von ihr und Artus, guck an. Wie hat sich das denn rumgesprochen? Das wussten eigentlich nur Gwenny und Patricius. Und die Avalonier halt, Kevin, Nini, Gwydion und so.
Das Gespräch verläuft weiterhin unangenehm:
„Ausgezeichnet“, sagte Morgaine höhnisch. „Zuerst macht Ihr Eurer Stiefmutter Anträge, und dann prahlt Ihr damit, welch ein guter Christ Ihr sein werdet, wenn euch das Land Eures Vaters gehört!“
Avalloch: Du hast mich verhext! Morgaine: Dich? DICH verhext? Ahahahaha. Wozu? Glaubst du, du bist so unwiderstehlich, dass ich dich einfach ins Bett kriegen muss? Da schlafe ich doch lieber mit deinem greisen Vater. Und jetzt verpiss dich, bevor ich deinen Schwanz in Dörrobst verwandle.
Ja, charmant. Aber endlich passiert mal was :D
Morgaine ist dennoch besorgt, denn Avalloch darf nicht reden. Sie darf nicht schlecht dastehen, wenn ihr Sohn Artus nachfolgen soll. Praktischerweise ist das Fleisch alle. Tja. Muss der Königssohn wohl auf Wildschweinjagd, ne?
Accolon will mit, aber Morgaine hält ihn davon ab. Sie müsse sich um Uwein kümmern und Accolon bei seinem greisen Vater bleiben. (Denn der künftige König darf nicht mit eventuellen Jagdunfällen seines älteren Bruders in Verbindung gebracht werden.)
Sie räumt alle auf: Uriens liegt im Bett und Accolon ist bei ihm. Uwein wird mit verarztetem Zahn Bettruhe verordnet, Maline mit Tee gegen Regelschmerzen ans Spinnrad geschickt. Morgaine setzt sich an den Webstuhl, um einen Mantel für Avalloch zu weben. Die Kinder werden aus der Halle ferngehalten (u.a. Malines Tochter Gwyneth, vermutlich nach ihrer Oma benannt).
Morgaine webt einen Zauber in den Mantel. Oder so. Sie ist jetzt nicht mehr die jungfräuliche Jägerin, sondern die
Große Muttersau, die du deine Kinder frisst
Wohl auch eine Facette der Göttin.
Und während sie also webt, wird Avalloch im Wald von einer Wildsau aufgeschlitzt, nachdem er ihren Eber getötet hat.
Morgaine bricht, die Todesqualen der Sau spürend, bewusstlos über dem Webstuhl zusammen und wird ins Bett gebracht. Accolon besucht sie später und fragt sie, ob es ihr Werk gewesen sei.
„Wie kannst du so fragen?“ flüsterte sie. „Ich habe unter den Augen von Maline, den Kindern und der Dienerschaft den ganzen Tag in der Halle gewebt…Es war Ihr Wille und Ihr Tun.“ „Aber du wusstest es. Du wusstest es?“ Langsam füllten sich ihre Augen mit Tränen. Sie nickte. Accolon beugte sich über Morgaine und küsste sie auf die Lippen. „So sei es. Es war der Wille der Göttin“, sagte er und verließ sie.
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the-kings-brother · 4 years
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Es klopfte zum fünften Mal an diesem Morgen an die Tür zu seinen Gemächern und Leonis rollte mit den Augen, ehe er gereizt durchatmete. Viermal hatte er bereits verkündet, dass er sich heute Morgen allein zurecht machen würde und trotzdem wurde er alle paar Minuten erneut gefragt, ob er nicht doch Hilfe brauchte. Dementsprechend schroff schrie er in Richtung der Tür. Mit Sicherheit verstand man ihn auf der anderen Seite der Tür und zur Sicherheit, dass er nicht wieder in ein paar Minuten gefragt wurde, drohte er dem nächsten, der fragte, an, dass er einen Finger verlieren würde. Nun würde also hoffentlich endlich Ruhe einkehren. 
Was war schon dabei, sich selbst einzukleiden? Jeder Dorftrottel konnte das, ein gebildeter König also erst recht. Zumal man ihm sowieso bereits am Vorabend alles bereit legte. Leo griff nach den unterschiedlichen Stoffen und bedeckte damit die vernarbte Haut. Die Erziehungsmaßnahmen seiner Familie hatten Spuren hinterlassen und waren doch für die Allgemeinheit unsichtbar. Allenfalls die einkleidende Dienerschaft und die Mätressen wussten, dass die makellose blasse Haut an Gesicht, Hals und Händen nicht die Norm war. Doch das war auch gar nicht das, was Leonis an sich beheben wollte. Die Narben waren praktisch Auszeichnungen in dieser Familie. Wenn man die nicht hatte, konnte man sich schwerlich einen Rodin schimpfen. 
Leo nahm Platz vor dem Spiegel in seinem Zimmer und wischte sich die dunklen Haare aus der Stirn, um sich selbst in die Augen zu schauen. Er führte sein Gesicht näher an die Scheibe heran und sah bereits die ersten dunklen Tupfer in seiner Iris, die er sich schon die letzten Tage eingebildet hatte. Irgendwann kamen sie immer zurück und verdarben alles. 
Leonis lehnte sich auf dem Stuhl zurück und zog an der Schublade links von ihm, um nach dem Fläschchen zu greifen, das darin lag. Seine Finger drehten den Verschluss auf, um die kleine Pipette, die in den Deckel eingefasst war, hinaus zu nehmen und sich die Flüssigkeit in die Augen zu tropfen. Er kam nicht einmal dazu, die Flasche wieder zu verschließen, als die Tropfen bereits ihre Wirkung entfalteten. Die Säure, die die Pigmente aus seinen Augen ätzte, brannte wie Feuer, sodass er die Augen zukneifen musste. Blind stellte er die Flasche irgendwo neben sich ab und schlug die Hände vor sein Gesicht. Seine Finger gruben sich in die eigene Haut, während er versuchte, keinen Laut von sich zu geben, egal wie sehr der Schmerz sich auch in seine Augen fraß. Er wusste, dass das Ergebnis die Qual wert war. Und es konnte sich wirklich sehen lassen, denn als Leo erneut in den Spiegel sah, war das Weiß in seinen Augen zwar noch rot unterlaufen, aber dafür erstrahlte seine Iris in dem gewünschten kalten Grau, das seine Gesichtszüge direkt härter werden ließ. Wenn etwas das Schönheitsideal dieser Familie beschrieb, dann waren es wohl die Worte kalt und hart. 
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