Ich hab das Gefühl, wir sind gerade dabei, hier richtig was zu bewegen! Immer mehr Menschen interessieren sich für das Thema #mentalhealth , während ich vor ein paar Jahren noch dafür belächelt und auch beschimpft worden bin, öffentlich darüber zu sprechen.
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„Ich soll aufhören rumzuheulen und mir ne richtige Arbeit suchen. Wer wirklich Depressionen hat, der spricht nicht darüber.“ - Ich habe so viel Gegenwind bekommen. Aber ich habe mich nicht kleinkriegen lassen und gekämpft. Dafür, dass das Thema ernstgenommen wird und wir die Dinge mal beim Namen nennen.☝🏼
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Ja, psychische Erkrankungen sind scheiße und nicht nur für den Betroffenen schwierig, sondern auch für das gesamte Umfeld. Eine Hölle, wo alle gemeinsam durch müssen und jeder an seine Grenzen kommt. Immer und immer wieder!❤️🩹
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Aber wir sind soooo viele! Und gemeinsam können wir so viel bewegen und Hoffnung geben. Mein persönliches Ziel habe ich erreicht, wenn ich mindestens einen Menschen am Tag erreiche, der sich wegen meiner Worte, Hilfe sucht, sich doch für‘s Leben entscheidet oder auch einfach morgens wieder aufsteht, obwohl ihm/ihr die Kraft dafür schon lange fehlt. - Wenn ich das bei nur einem Menschen erreichen kann, dann habe ich so unglaublich viel geschafft!🙌🏼♥️
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Und wenn wir alle zeigen, dass wir Kämpfe mit uns selbst führen und sagen: „Ja, ich bin auch ein #Kämpferherz!“, dann können wir so viele Menschen ermutigen, dranzubleiben und nicht aufzugeben! Denkt immer daran: Ihr seid nicht alleine!♥️
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#realtalk #statement #kämpferherzen #kämpferherzcrew #dubistnichtallein #youarenotalone #togetherwearestronger #nobodyisperfect #letstalkaboutmentalhealth #mentalhealthmatters #strongerthanyouthink #thankful
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Rubys Waldweg
Liebe Freundin,
ich, Deine Ruby, habe heute mit meinen Gefühlen zu kämpfen.
Es begann heute Morgen.
Zwar habe ich nur 5 Minuten verschlafen, aber habe mich so darüber aufgeregt, dass mir gar nichts mehr gelingen wollte.
In meinem Outfit fühle ich mich gar nicht wohl. Dabei trage ich schon meinen Lieblingspulli.
Und auch, wenn ich pünktlich an der Schule angekommen bin, ärgere ich mich immer noch über diese fünf Minuten.
Mein bester Freund Ben sagt, es „Sind nur 5 Minuten.“
Das hat mich noch mehr geärgert.
Er meinte es lieb, ich weiß. Aber ich bin so wütend gewesen, dass ich mir gar nichts annehmen konnte.
Danach sagte Er noch: „Und Mia ist ganze 30 Minuten zu spät gekommen und das macht ihr nichts aus.“
Da habe ich mich also mit Mia verglichen.
Und Mia … Mia ist einfach so hübsch. Und an ihr ist alles perfekt.
Wie gesagt, Ben meinte es nur gut. Doch je mehr er sagte, desto trauriger wurde ich.
Similia, meine beste Freundin, sagte etwas anderes. Sie sagte:
Für uns sind es fünf Minuten Verspätung gewesen. Aber für Dich war es eine Ausrede, dass Du Dich den ganzen Tag über schlecht fühlen willst.
Zuerst war ich eingeschnappt. Ich WILL mich ja gar nicht schlecht fühlen.
Oder doch?
Zu Hause habe ich noch lange darüber nachgedacht (und dadurch meine Mathe Hausaufgaben vergesse), aber Sie hatte Recht:
Das ich Verschlafen habe, hat mich auf einer emotionalen Ebene sehr belastet.
Alles weitere habe ich einfach so ausgeblendet.
Ich war so gefangen, in diesem Gefühl, denn:
Ich hab verschlafen. Das ist Fakt.
In mir drin folgten dann aber diese Gedanken:
Du hast verschlafen. Du bist zu inkonsequent, Du kannst nichts. Noch nicht mal aufstehen. Daraus folgt ja nur, dass Du scheiße bist. Mia geht mit allem viel lockerer um. Sie ist nicht so verkorkst wie Du. Und weil Du nicht Mia bist, bist Du einfach nur scheiße.
Das waren meine Gedanken – auch als Similia gesagt hat, das sei nur eine Ausrede um mich schlecht zu fühlen, das war echt nicht schön. Doch ich glaube, sie hat Recht.
Doch ich kam nicht weiter. Also habe ich die Nummer gegen Kummer 116 111 angerufen.
Eine nette Dame hat mich gefragt, wie es mir geht und ich sagte nur „mies“ . Ohne Grund habe ich dann angefangen zu weinen.
Da habe ich mich wieder geschämt.
Die Dame hat sich als Lea vorgestellt und hatte eine helle Stimme. Sie hat mir zugehört und getröstet.
Sie meinte, dass ich weine, hat einen Grund.
Indem ich sage, ich habe keinen Grund gebe ich mir die Berechtigung, mich schlecht zu fühlen.
Als ich Lea dann von meinem Problem erzählt habe, hörte sie aufmerksam zu.
Sie lobt mich, dass ich bereits so reflektiert war, um zu erkennen, dass mich die Situation von heute Morgen nur dazu gebracht hat, mich immer weiter und immer tiefer in das Loch reinzuziehen.
Aber Lea erklärt mir auch die andere Sache:
„Es ist nicht das erste Mal, dass Du so fühlst, oder?“, hakt sie sicherheitshalber noch mal nach und ich nickte – das kann man am Telefon nicht sehen.
Also bejahe ich zusätzlich.
„Und die Situationen waren alle ähnlich zu deiner heutigen, oder?“
Wieder bejahe ich und werde wieder ungehalten. Was soll das alles.
„Okay, Ruby. Das was ich nun sage, meine ich ganz sachlich und ohne Dich anzugreifen. Das ist ganz wichtig, dass Du das verstehst.“
Lea macht eine kurze Pause und dann fährt Sie fort:
„Du hast bereits ein Muster entwickelt.“
„Muster?“, fragte ich bedeppert und denke an Strickmuster und Hausverschnörkelungen.
„Genau, Muster. Oder ein Waldweg, den nur Du gehst. Gehst Du ihn an Tag eins, ist er noch voller Gestrüpp und Laub und Du bahnst Dir da Deinen Weg durch. Aber.. wenn Du diesen Weg jeden Tag gehst, wird dieser Weg immer abgeratender und verfestigt sich.
So ist das auch mit Deinen Gefühlen. Heute Morgen hattest Du eine Situation, in welcher Du Dich schlecht fühlst. Und Dein Bisheriger Umgang damit war, Dich selbst zu bestrafen, in dem Du ab diesem Punkt nichts Gutes an Dich heran lässt.
Weil es Dein Muster ist.
Ich erkläre Dir das, damit Du weißt, womit Du es zu tun hast und warum Du Dich zu fühlst. So banal wie das klingt, Sachlich musst Du verstehen, was in deiner Gefühlswelt los ist. Denn nur wenn Du verstehst, kannst Du an Dir arbeiten.“
Ich nicke und habe auch verstanden. „Das heißt, wenn ich im Wald bin, gehe ich lieber den ausgetretenen Pfad, da ich ihn kenne.
„Eben! Er ist dir vertraut. Auch wenn Du Dich schlecht fühlst, fühlst Du Dich indem sicher, weil Du weißt, was kommen wird.“
Das erste Mal an diesem Tag musss ich Lächeln.
„Einen neuen Weg zu gehen ist anstrengend und ungewiss.“, füge ich hinzu.
„Ganz genau. Ich glaube, jetzt bist Du bereit.“
„Bereit, wofür denn?“
„Für eine Aufgabe. Wenn Du das nächste Mal verschläfst oder Dir etwas nicht gelingt, mach Dir im ersten Schritt bewusst, dass das sein darf. Wir sind Menschen und weiß Gott weit weg von perfekt.
Du darfst Fehler machen. Du darfst verschlafen. Das ist Schritt eins.
Schritt zwei Deiner Aufgabe ist es, Dir diesen Waldweg vorzustellen. Sieh Dich selbst im Wald. Vor Dir der ausgetretenen Pfad und daneben alles dicht und unbegangen.“
„Und dass soll helfen?“
Ich bin skeptisch.
„Stell Dir vor, was passiert, wenn Du auf diesem Pfad gehst. Wie fühlst Du Dich? Ist es wirklich das, was Du willst? Schau Dich aber auch um und prüf, ob es noch einen anderen Weg geben kann. Vielleicht indem Du erst mal einen Fuß auf das unbetretene Laub setzt.“
„Und das soll mir wie genau helfen?“
„Indem Du dir vorstellst, wie die Sache sein kann, hilft Dir im ersten Step, Dich nicht sofort schlecht zu fühlen. DU hast die Wahl: Geh Deinen alten Weg oder finde einen neuen, einen besseren.“
„Wow“ Mein Kopf schwirrt. Er ist voller Gedanken, die sich überschlagen.
Ob mir das geholfen hat, weiß ich nicht. Ich nehme mir aber fest vor, die Aufgabe zu probieren.
An dem Abend schlafe ich schlecht.
Ich habe Angst vor Morgen.
Hoffentlich wird der Tag besser.
Liebe Freundin,
heute habe ich in Mathe die Hausaufgaben nicht gehabt. Herr Bauser, unser Mathelehrer, war nicht gerade erfreut. Er hat mir meinen zweiten Strich aufgeschrieben, für dieses Halbjahr.
Und sofort kamen wieder die Gedanken:
Du bist schlecht, hast Dich gestern lieber mit einer Unbekannten über Wälder und Muster unterhalten, anstatt Mathe zu machen.
Aber dann habe ich kurz gestoppt. Habe gesagt, dass ich Mathe MAL vergessen darf. Dass das auch in Ordnung ist.
Indem ich das getan habe, habe ich einen ersten Fuß auf einen neuen Pfad gesetzt.
Das nächste war schwieriger: Ich habe mir gesagt, dass ich mir davon nicht meinen Tag versauen möchte.
In der Pause habe ich Similia und Ben davon erzählt und ihnen alles erklär, was Lea mir geraten hat.
Sie fanden die Idee super und haben mir einen „Durstlöscher Zitrone“ ausgebeben.
Meine Gefühle sagten, das habe ich gar nicht verdient, aber als Ben sich derart verschluckt hatte, dass der Eistee aus seiner Nase kam, musste ich derart lachen und habe glatt vergessen, sauer auf mich zu sein.
Das war ein gutes Gefühl.
Vielen Dank, liebe Freundin, dass Du diese Zeilen liest.
Deine Ruby
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