Tumgik
#rede mit mir
der-gefallene-engel · 5 months
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Du kannst immer mit mir reden wenn etwas ist
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lxa-seelenwind · 1 month
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Wiso sagst du mir nicht einfach was sache ist?
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stayhighuntildeath · 1 year
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„Baby, rede mit mir. Sag mir was geht, was hast du noch vor?“
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manaosdeuwu · 3 months
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Ich liebe das Loch
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caughtinanotherworld · 8 months
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Aus der Sicht trauriger Menschen (trauriger als ich 🤪): Wenn ich frustriert bin, beschäftige ich mich immer mit anderen Leben, besser als an Verzweiflung und Dummheit zu ersticken (*Sarkasmus)
-> Ich bin jeden Tag jemand anderes, gestern war ich eine Hysterische Hyäne auf der Suche nach einem Ring, die Resteverwertung der Direktion. Immer rumgereicht, aber keiner von den Kollegen macht jemals ernst, also auf jeden Fall nicht die von denen man es will. Immer dritte, vierte Wahl. Jeden Tag kommt eine neue Falte und ein neues, graues Haar, noch ein Kilo, aber ein Babywagen ist trotzdem nicht in Sicht. Wenn ich jünger bin, bin ich trotzdem verzweifelt, unscheinbar, manche sagen sogar potthässlich, aber ich treffe mich weiter mit ihnen und hoffe auf eine Beziehung. Manche fühlen sich gerne begehrt, aber sind einfach nur extrem leicht zu haben. Besser als zwanghaft woanders Erleichterung zu finden, das wäre zu viel Aufwand. Warum woanders suchen, wenn MaN hIEr ist und WarTet. MAchE allEs, Es wuRde sogAr gekommEn und wUrde trotzDem nicht zurückgerufen.
Manchmal bin ich unglücklich vergeben, werde immer betrogen oder kann einfach keine Kinder kriegen. Manchmal warte ich vergebens auf den nächsten Schritt, aber bin eigentlich nur ein Puffer und Zeitvertreib, weil sie gerade nichts besseres finden. Angebot und Nachfrage ist manchmal hoch, manchmal zu niedrig. Dann bilde ich mir manchmal Sachen ein, eigentlich will ich was anderes.
-> Heute bin ich ein krasser Besorgter Bürger & Freund, der sich hinter seinem Beruf versteckt und eigentlich einfach nur Ablenkung von seinem eigenen Privatleben sucht. Zudem hege ich unnormale Komplexe und eine unnormale Abneigung gegen Ausländer und alles was nicht europäisch ist. Ich fühle mich stärker, wenn ich das Gefühl habe, dass ich anderen einen Schritt voraus bin und weitaus überlegen bin. Manchmal überkommt mich der Asia Fetisch, manchmal ein interner Konkurrenzkampf. Manchmal testE iCh füR ReAktion, manchmal hAbe ich auch einen unnormalen Frauenhass, mAnchmal beschäFtige ich mich mit fremdeN Familien, damIt mein „Bro“ nicht erneut auf eine verblödete Assi Schlampe reinfällt. Er liebt sie verarmt, dumm, naiv und leicht beeindruckbar. Unscheinbar und schlampig. Oder frigide und faltig, aber muss alle paar Monate Geschlechtskrankheiten haben, manche mögen wenn es juckt. Manchmal sogar geistig behindert (aber von mir selbst rede ich nicht 😉). Hauptsache verzweifelt. Eigentlich folge ich nur meinen eigenen Fantasien, die sind manchmal sehr dunkel. Eigentlich hasse ich nur Ausländer, außer man kann sie vögeln. Der Frauenhass ist wahrscheinlich wegen Abweisung, manchmal kriegt man nur das was ein „Bro“ für einen zurücklässt, sharing is caring, immerhin schön geweitet. Auch die alten Muttis werden dabei nicht verschont. Hmmmm, die Mamis haben es drauf, so sehen sie auf jeden Fall aus. So geile Mamis. Eigentlich hege ich perverse Machtgelüste und denke jede minderbemittelte Frau sollte sofort auf die Knie fallen, weil ich so krass bin. Manche haben keine Oberweite und ich habe einen sehr kleinen Schwanz. Eigentlich hasse ich Studenten oder alle die sich irgendwie als was besseres fühlen, aber genau genommen bin ich einfach unsicher und hab ein niedriges Selbstwertgefühl. Deswegen vögel ich gerne Frauen Anfang 20, manchmal sogar jünger. Kann man leicht beeinflussen. Oder halt Assi Schlampen, 35-40, in Party WGs, Teilzeit, nicht mal Student, noch nie 40h, immer Geldprobleme, komplett verblödet, die einfach das LEbEn geniEßen und die nie die Fresse halten können. Schätze, manche brauchen einfach was zum reden. Ich bin das beste was ihnen jemals passiert ist. Ist aber nur ok, wenn du weiß bist, alle anderes sollten mehr arbeiten, um sich der weißen Bevölkerung zu beweisen, soNst kann gleich wieder AusgeWaNDert werden. Arier und ihre Rechte, you know. Die kann ich richtig beeindrucken. Wenn ich bei dir nichts finde, mache ich bei dei deiner Familie weiter, ich hab sonst nichts. Sonst müsste ich mich mit meinem eigenen Leben beschäftigen. Deswegen spiele ich & co gerne Spanner und bin dann voll sad, wenn nichts interessantes passiert.
Zu manchen Zeiten, gehöre ich auch zu den Besorgten BürgerInnen. Manche denken ich bin einfach traurig, fett oder hässlich, aber eigentlich bin ich nur zwielichtig und verzweifelt. Jeden Tag frisst mich irgendein Frust auf, eigentlich hasse ich meinen Job. Aber es ist alles was ich kenne. Ich hasse meine Kinder, ich kann keine Kinder kriegen oder mir fehlt jemand zum Kinder kriegen. Jahrelanger, aufgestauter Frust und die Kollegen, die ich mir klären will, wollen mich nicht mal. Unglücklich in der Liebe, unglücklich im Job. Wenn du dich umdrehst, erwartest du solch ein Verhalten nicht mal. Und nicht von Frauen in diesem Alter etc., aber der Hundekäfig war offen, und ich bin gerannt.
-> Morgen gehöre ich zu Robls Behindertenwerkstatt. Auserkorene, zugedröhnte Freaks. Jeden Tag lausche ich an der Wand, ich rede mit dir, ich folge dir auf der Straße, ich stehe zwei Regale hinter dir im Supermarkt, ich beobachte dich wenn du arbeitest. Es war eine zeitlang Ruhe, jetzt fängt es wieder an. Du kEnnSt mich nie. WIr sollen nerven. Alles öffentliche Orte, ich stehe immer hinter einem Busch, einer Säule, ich macHe diR Komplimente. Ich bin geistig behindert und war auf einer Sonderschule, immer auf irgendwas, normal war ich nie. Jeden Tag denke ich mir was neues aus. Du kennst mich nicht, aber ich kenne dich. Ich habe das Gefühl ich kenne dich persönlich, glaub ich kann endlich einen Fetisch verwirklichen, ich denke wir sind gleich. Ich kann mich endlich überlegen fühlen, ich glaube ich habe mich verliebt. Mein Fenster ist immer offen, dann macht meine Kamera bessere Bilder. Ich teile mir mit mehreren ein Zimmer, alles interessanter als mein Leben. Ich schleiche rum wie eine Ratte, ich sauge Infos auf wie Zewa. Ich funke nach Nachrichten, ich hab dann das Gefühl du schreibst mir persönlich. Robl war mein Einstieg in die soziale Oberschicht und er hat mich & co zurückgelassen. Ich lüge immer und ich hab leichte Schizophrenie, ich hab Robls dunkelsten Gelüste geweckt. Ich verstelle meine Stimme, ich schneide mir die Haare, ich habe Wahnvorstellungen. Auf Youtube habe ich Vietnam Videos gesehen, ich war jetzt persönlich da, ich kann vietnamesisch, was gut möglich ist, aber zudem kenne ich die Kultur AlS ob iCh natIve bin. Ich spiele gerne Spiele, meine Ratten spielen mit. Ich bin jeden Tag jemand anderes und ich war praktisch dabei, als du geboren wurdest. Ich bin verrückt und arbeitslos, aber ich sage dann ich bin an der Uni, ich arbeite in der Mall, ich kenne einen der einen kennt, der einen kennt. Ich bin extrem notgeil, ich habe sonst nichts anderes. Musste Robl und seinem Papi immer was neues zum erzählen geben, es hilft dass er selbst schizophren ist und immer mitgereimt hat. Ich höre alles was du nicht hörst, selbst wenn da nichts ist.
-> Und übermorgen bin ich eine verblödete Assi Schlampe. Ich war wütend wegen Witzen über Bildung, Witze über Plattenbau, Dummheit und Vietnamesen, Ex-Freunden, aber selbst als Urdeutscher gerade so Hauptschulabschluss oder keinen geschafft, was einen eigentlich wenig interessiert, aber warum tut man dann so überlegen? Wohnen Zuhause bei ihren Eltern, 33/34+, sagen dann es ist eine WG. Immer woanders, Zuhause findet man keine Ruhe. Tauschen Taschen und Unterwäsche. Und trotzdem überlegen tun, wenn man selbst arbeitslos oder geringfügig beschäftigt arbeitet, um das Partylife zu leben und komplett verblödet ist. Alten Kollegen tische ich Lügenmärchen auf, die werden es schon glauben. Mein Doppelleben darf nicht auffliegen. IcH bin füR was bEsseres geMacht. Irgendwann wartet da ein reicher Mann, wo auch immer man immer reiche Männer kennenlernen kann. Ich bin Zu hübSch zum arbEiten, ich bin zu guT für niedere Arbeit, ich kAnn reich heiraten. Credentials sind zu gut, um ignoriert zu werden. Kann man reiche Männer mit teuren Uhren kennenlernen? Sind hier gute Männer? Ich habe gehört hier wurde letztens eine von einem mit einer teuren Uhr abgeschleppt. Ich habe ein Alkohol-und Grasproblem und deswegen führe ich mich mit meinen dummen, verzweifelten Freundinnen auf wie Kindergartenkinder, die man betreuen muss. Eigentlich wollen wir einfach nur ausziehen. Und dann habe ich einen Lichtblick gesehen und wollte mich besser fühlen, weil jemand gestachelt hat. Jetzt will ich zwanghaft da arbeiten, wo Geld ist. Hier ist Geld, ich folge dir auf Arbeit, meine Freundinnen folgen dir, die schnappen alles auf und wiederholen es, wie verzweifelte Papageien. Ich will da sein, wo Geld ist. Mitte. Wenn du dich umdrehst, stehe ich hinter einer Säule und drehe mich dann weg. Sehen alle gleich aus. Selbst wenn ich wieder faken muss, irgendwann stimmt es. Hast du überhaupt einen Schulabschluss? Ich hab den höchstens, das Abi der Faker. Weißt du aus was für einer krass gut betuchten Familie ich komme. Ich lebe wie die letzte Schlampe auf der Suche nach Sicherheit. Eau de Desperation. Tristl war die Leiter zum Aufstieg. VoRher konnte ich mir nur die Arbeiter klären, jetzt komme ich an Geld, Geld, Geld.
-> Jeden Tag stehe ich am Fenster und schreie dir Sachen zu, ich beobachte dich wenn du rausgehst, ich mach Fotos etc., wenn du dein Fenster öffnest. Ich nEhme dich kompLett auseinander, wiE hast du das finanziErt? Du hast meine Freundin in den Abgrund gezogen, ich bin geringfügig beschäftigt und fake immer. Unnormal überheblich, eigentlich nur verzweifelt. Ich sag dummen, blonden Schlampen sie sollen Depressionen faken, damit jEmAnd etwas aus Mitleid löscht. Als ob das die Quelle für ihr Leid ist. IRGendwann wäRe es eh jedem AufGefallEn. Aber UntEr meinen BedingungeN! Wir teilen uns die gleichen Typen, manchmal haben wir Eifersuchtsdrama. Aber nicht jeder fällt auf sowas rein, dafür müsste man männlich und leicht zu täuschen sein, selbst als Komissar. Meine Freundin fängt selbst Streit an und dann muss man ihr und anderen noch sagen, was sie sagen sollen. Ich beobachte jeden der vorbeiläuft, ich habe wahrscheinlich kein Internet. Ich änDere die Story, ich rede SiE AuCh schlecht. Das geht mir zu nahe, Laurel lebt das gleiche Leben wie ich, also Nina iwas, irgendeine Jana auch, der arme Typ dem sie ein Kind untergejubelt hat und das arme Kind. Wir denken wir sind richtig schlau. WollTen uns voll seriös Typen klären, jetzt tuScheln Leute. Ich suche verzweifelt nach Liebe, alle nennen mich verblödete Schlampe. Hab alles gut ausgemalt, aber es fällt trotzdem alles zusammen. Schlampengang & Co. KG musste im März so viele Schwänze lutschen, damit die Idioten alles glauben. Und jetzt war es nur Spaß, aber irgendwie ist nichts mehr lustig.
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niallandtommo · 2 years
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#jeder mit dem ich rede stimmt mir zu dass ich so schnell wie möglich nen neuen job finden muss#aber jedes mal wenn mein papa dabei ist sagt er bleib da wo du bist#und ich verstehe einfach nicht warum#ja ich habe jetzt einen unbefristeten vertrag bei nem guten arbeitgeber#aber das bringt mir doch nichts wenn ich jeden tag kotzen und heulen möchte weil es mir so schlecht geht#mein papa denkt halt dass es noch besser wird aber hier wird nichts besser#ich bin seit über einem jahr hier und es hat sich einfach nichts geändert#und jeder weiß wie beschissen es mir geht#ich weiß ich ziehe alle mit meiner negativen stimmung runter#aber es belastet mich wirklich so enorm ich wache jeden tag auf und mir ist speiübel#ich mochte den ganzen tag einfach nur heulen und fühle mich so unglaublich unwohl auf arbeit#aber mein papa sagt immer so ein scheiß wie du musst dich da durchbeißen#und irgendwie verletzt mich das total#weil er mir voll das schlechte gewissen macht und mir damit das gefühl gibt dass ich das problem bin und mich nicht genug anstrenge#aber dieser job ist einfach nur sinnlos und hier wird sich nichts verbessern#ich muss hier wirklich so schnell wie möglich weg#aber ich stecke irgendwie fest weil ich nichts anderes finde und ich auch angst habe ein risiko einzugehen#also wenn ich jetzt doch nochmal was neues anfangen würde#es ist einfach alles so scheiße und ich hab einfach keine lust mehr#ich hab mich echt noch nie so beschissen gefühlt wie in den letzten 2 jahren#ich möchte einfach alles hinschmeißen
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deutsche-bahn · 4 months
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Ich habe mich während der Ausbildung um das Pferd meiner Nachbarin gekümmert, da meine Werkstatt damals so fünf Minuten vom Stall entfernt und sie mit ihrer Masterarbeit beschäftigt war. Ok, kein Thema, ich behaupte mal ein gewisses bisschen an Pferdeerfahrung mitzubringen, dank meiner vielen, vielen leidvollen Jahre mit einer Familie voller Reiter, und ein paar wenigen, leidvolleren Jahren mit einer reitenden Freundin.
Ihr Pferd ist nicht irgendein Pferd, nein, das wär's ja noch wenn ich mal meine Ruhe hätte. Sie ist Psychologin, setzt ihr Pferd zu Therapiezwecken ein. Als ich das erstmals hörte hatte ich so ein ganz nettes Bild von einem ur-entspannten, ruhigen Tier im Kopf. Irgendein Kaltblut, das sich jetzt von Kindern im Kreis streicheln lässt. Effervescent image.
Wir fahren zusammen zum Stall, damit sie mir ihr Pferd vorstellen kann. Sie stellt ihn mir mit den Worten vor, "Vorsicht, er hat eine orale Fixierung".
Ich bin zwar inzwischen im Reitersprech bestens bewandert und weiß, wenn meine Tanten irgendwelche Springpferde auf freundlichste Art und Weise hässlich nennen wollen. "ui, der ist aber ein bisschen überbaut", oder "sicher, dass der schon M gegangen ist?", oder meinetwegen "ach, die ist schon drei? ich dachte das wäre ein Jährling". Aber von oralen Fixierungen war noch nie die Rede.
Stellt sich heraus dass ihr Pferd seine Fixierung so auslebt, dass er beim kleinsten bisschen Leistungsdruck (read as: ich versuche, ihn an einem Büschel Gras vorbeizuführen) beißt. Ich frage mich an diesem Punkt ob es die Hundegeschirre mit "Careful! I need my space!" auch für Pferde gibt.
Ihr Pferd ist übrigens auch gar kein Pferd, sondern ein Pony. Mit einem Schultermaß von 1.40 ist er das equine equivalent eines manlets.
So verbrachte ich meine Ausbildungszeit damit, auf der Arbeit zusammengestaucht zu werden, danach zum Stall zu fahren, um dort von einem Therapiepony zusammengestaucht zu werden. In einem Biopic-Film würde an dieser Stelle Buddy Holly's Everyday im Hintergrund laufen.
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thorin-is-a-cuddler · 2 months
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Fruchtzwergeistherapie
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A/N: Ich liebe die Freundschaft von Leo und Pia und finde, dass sie es beide schon schwer haben mit ihren Crushes auf Adam und Esther. Deshalb ist dieser Oneshot ihnen gewidmet. Leo schnappt Pia nach der Arbeit, um sie auf seine Schlafcouch zu verfrachten - in der Hoffnung, dass sie endlich mal etwas Schlaf abbekommt. Dabei bemerkt Pia, wie wichtig es eigentlich ist, Freunde zu haben.
Platonic Pia und Leo
Hinted Adam/Leo und Pia/Esther
Sie hörte Schritte näher kommen, nahm aber nicht wahr, wer da eigentlich auf sie zukam - und mit welcher Intention. Vollkommen vertieft in die Akte eines Täters, war Pia für die Außenwelt nicht wirklich ansprechbar. Doch plötzlich setzte sich genau diese Außenwelt in Bewegung. Pia brauchte einen Moment, um zu realisieren, dass es nicht ihr Schreibtisch samt Computertastatur war, der sich in gemächlichem Tempo von ihr zu entfernen begann, sondern Leo dafür verantwortlich war, dass sie, Pia, sich VON ihrem Schreibtisch samt Computertastatur entfernte. Die Rollen ihres Schreibtischstuhls quietschten leise über den Boden, während Leo ihn bewegte.
Die Hände noch zum Tippen bereit in der Luft schwebend, blickte Pia blinzelnd zu ihm hoch. Er hatte die Augenbrauen auf eine Art und Weise hochgezogen, die keinen Zweifel entstehen ließ: Widerspruch war zwecklos.
„Was soll das werden?“ Ihre Stimme fühlte sich kratzig in ihrem Hals an, als sie ihre Frage stellte – so als ob sie den Tag über zu viel oder zu wenig gesprochen hatte.
Leo schnaufte amüsiert, wobei sein Kopfschütteln sehr darauf schließen ließ, dass er sie schlicht unmöglich fand.
„Pia, es ist 21 Uhr und du machst immer noch keine Anstalten nach Hause zu gehen. Ich habe mir das jetzt lange genug mit angeschaut. Abmarsch! Schluss für heute!“
Die Hände noch immer zum Tippen ausgestreckt, blickte sie von Leo zu ihrem fernen Schreibtisch und wieder zurück. Sie verstand sehr gut, was ihr Kollege da zu ihr gesagt hatte, doch die Informationen wollten nicht recht zu ihr durchsickern.
„Aber…“
„Nee! Einfach nein, Pia!“ Leos Stimme wurde so energisch, dass Pias blaue Augen sich zu kreisrunden Monden weiteten. „Ich finde es ja toll, dass du immer mit ganzem Herzen bei der Sache bist, aber du kannst nicht ständig Nachtschichten schieben. Wann hast du überhaupt das letzte Mal bei dir zu Hause geschlafen?“
Die Sorge in Leos Blick traf die junge Polizistin komplett unvorbereitet. Sie musste wegschauen, fand die mittlerweile in ihren Schoß liegenden Hände auf einmal sehr interessant und versuchte, keine Mine zu verziehen. Sie hätte nie gedacht, dass jemand aus dem Präsidium sie einmal so klar und deutlich zur Rede stellen würde, wegen ihrer Arbeitswut. Sie konnte ihm ja schlecht sagen, dass sie nicht nach Hause gehen wollte; dass es dort nichts gab, außer leeren Pizzakartons, gesammelten Pfandflaschen aus einem Jahr und dem kalten Kühlschranklicht. Sie konnte nicht schlafen – ob sie zu Hause auf dem Bett in ihrer Ein-Zimmer-Wohnung oder hier im Büro wach lag machte letztlich keinen Unterschied. Aber das war ihr Problem und vor allem ihr Geheimnis. Nichts, womit irgendwer belastet werden musste…
„Okay, pass auf,“ sagte Leo schließlich, mit einer Stimme, die seine Sorge nicht länger durch Lautstärke, sondern durch Behutsamkeit ausdrückte. Er schob ihren Schreibtischstuhl in Richtung der Garderobe. Pia hielt sich schnell an ihren Armlehnen fest, zu überrascht, um zu protestieren. „Du nimmst jetzt das,“ Leo ließ vom Stuhl ab und schnappte Pias Jacke vom Haken. Sie griff instinktiv danach, als er sie nach ihr warf. „Und das!“ Die zugeworfene Tasche ließ sie beinahe fallen und funkelte Leo dafür entnervt an. Er grinste nur. „Und dann verfrachte ich dich auf mein Schlafsofa. Einverstanden? Schön.“
Natürlich ließ er ihr nicht genug Zeit, um zu antworten. Er griff einfach nach ihrem Arm und zog vorsichtig daran, um sie auf die Beine zu zwingen. Als sie aufgerichtet vor ihm stand, riss sie ihren Arm los und blitzte ihn verärgert an. Sie verspürte einen Schwall von Wut in sich aufsteigen und wollte sie grade auf ihn loslassen, als Leos ruhiger Gesichtsausdruck ihr begegnete. Sein Blick schien zu sagen es-ist-schon-klar-du-willst-nicht-nach-Hause-gehen-warum-auch-immer-ist-doch-egal-bei-mir-ists-ganz-nett. Plötzlich fühlte sie sich unendlich müde und erschöpft und jedes ihrer Körperteile schien sie um Ruhe anzuflehen.
Zur Antwort auf Leos wenig optionale Frage zuckte sie also bloß mit den Schultern und brachte ein vages Nicken zustande.
„Na komm,“ entgegnete Leo behutsam und legte ihr die Hand auf die Schulter, um sie zur Tür zu leiten. Tatsächlich war sie unsicher, wie gut sie zu Fuß unterwegs gewesen wäre, ohne diese körperliche Unterstützung auf dem Weg aus dem Präsidium und zu seinem Auto.
Er nahm ihr die Tasche ab, um sie ihm Kofferraum zu verstauen. Erst der Verlust des Gewichts erinnerte Pia daran, dass sie die überhaupt umgehängt hatte. Sie erschrak über sich selbst und blickte Leo reflexartig an, als ob sie überprüfen wollte, ob er auch so erschrocken war. Doch ihr Kollege schien seine Sorge nun besser verbergen zu können – statt zusätzlichen Schrecks, fand sie nur ein Grinsen auf seinen Zügen.
„Schlafen bitte noch kurz aufschieben,“ mahnte er schmunzelnd und kicherte sogar, als sie ihn nachäffte.
„Was läuft denn in deinem Auto gleich für Musik?“ Pia schüttelte leicht ihre Hände aus, um wieder mehr Gefühl in ihren Körper zu bekommen. Ein bisschen Scham über ihre Unaufmerksamkeit hatte ihr Gesicht immerhin schon frisch durchblutet. „Damit ich weiß, ob ich mir die Ohren zuhalten muss…“
Das breite Lächeln auf Leos Gesicht wurde bloß noch breiter. „Na, vielen Dank auch!“
Pia zuckte unschuldig mit den Schultern. Ihr Kollege ging auf die Fahrertür zu und holte sein Handy hervor. Über das Dach des Autos schob er es auf sie zu – und sie war erleichtert, wach genug zu sein, um es nicht fallen zu lassen.
„Ist mit Bluetooth verbunden. Such du was aus!“
Einen Moment lang stand Pia reglos neben der Beifahrertür und hielt das Handy wie einen völlig fremden Gegenstand vor ihre Brust. Die Gedanken überschlugen sich förmlich in ihrem Kopf. Warum tat Leo das? Würde sie sich in seiner Wohnung nicht wie ein Eindringling fühlen? Wann hatte sie das letzte Mal bei Freunden übernachtet? Warum konnte sie es nicht mit sich selbst aushalten?
Ihr wurde klar, dass Leo sie nicht wirklich zwingen würde, mit zu ihm zu kommen. Sie hatte die Wahl, konnte immer noch sagen, dass sie sehr gut auf sich selbst aufpassen konnte und definitiv nichts von seiner Schlafcouch hielt. Aber die Vorstellung, mit ihren Gedanken alleine in der Tiefgarage zurück zu bleiben, während Leos Rücklichter sich immer weiter von ihr entfernten war schier unerträglich. Vermutlich brauchte sie diese Schlafcouch mehr als andersherum.
Sie schloss die Augen, atmete tief durch und stieg dann ein. „Wenn der Pin-Code auf deinem Handy 2326 ist, lach ich dich aus.“
Leo runzelte die Stirn. „Wie meinst du das?“
Sie verriet ihm nicht, dass es sich um die Zahlen-Kombination für den Namen ‚Adam‘ handelte, sondern schüttelte stattdessen den Kopf darüber, dass er sich für 1234 entschieden hatte.
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Während Leo das Sofa umfunktionierte, sah Pia sich im Wohnzimmer um.
Ihr Kollege hatte ein Regal voller Bücher und DVDs. Schwarze Lampen waren auf verschiedenen Kommoden und Regalen verteilt und tauchten das Zimmer in ein gemütliches, orange-goldenes Licht. Pia fühlte sich umgehend geborgen. In einem Rahmen entdeckte sie ein Foto von Leo mit seiner Schwester Caro, wie sie auf irgendeiner Bergspitze in die Kamera lachten. Auf einem kleinen Weinregal mit ins Holz eingelassenen Halbkreisen, schmiegten sich drei Rotweinflaschen aneinander.  Pflanzen hatte Leo keine und das beruhigte Pia ungemein, da sie daraus schloss, dass sie bei ihm genauso lange überleben würden, wie bei ihr…
Das graue Sofa, aus dessen Inneren eine Decke und ein paar Kissen zum Vorschein kamen, wirkte so viel einladender als ihr quietschendes Metallbett. Allgemein sah Leos Wohnzimmer viel mehr aus wie ein echtes Zimmer aus einem echten Leben. Sie fragte sich, warum sie in ihrem eigenen „Zuhause“ diese Atmosphäre nicht kreieren konnte – oder wollte.
„Bitte schön!“ Das freundliche Summen ihres Kollegen riss Pia aus ihren Gedanken. Sie wandte den Blick ab von der kleinen Küche und der Tür, die zu Leos Schlafzimmer führte. Zufrieden deutete Leo auf das frisch bezogene Bettzeug. Der blaue Stoff sah sehr weich und gemütlich aus und Pia verspürte eine irrationale Vorfreude auf den Moment, in dem nur noch ihre Nase daraus hervorlugen würde.
Leo schien ihre Freude zu registrieren, denn seine Mundwinkel entspannten sich sichtlich, als Pia näher trat.
„Ich hoffe, du wirst dich wohlfühlen.“
„Danke, Leo.“ Pia nickte, nun doch ein bisschen beschämt von der Gesamtsituation. Sie wollte kein schlechter Gast sein, jetzt wo Leo sie zu sich nach Hause eingeladen hatte – aber sie hatte Hunger und Durst, kein Nachthemd und auch keine Zahnbürste. Sie war jedoch felsenfest entschlossen, nichts davon anzusprechen. Auf gar keinen Fall wollte sie als unangenehme Schnorrerin wahrgenommen werden. Und wer weiß, vielleicht gab es im Falle einer Übernachtung ja allgemeine Regeln, von denen auf der ganzen Welt einzig und allein Pia nichts wusste.
Leo machte der Gedankenkette in ihrem Kopf ein Ende, nachdem er selbst kurze Zeit nachdenklich den Kopf zur Seite gelegt hatte. „In Ordnung, pass auf: Wasser kannst du dir jederzeit aus dem Hahn in der Küche holen, ich hol dir gleich ein Glas. Für die Nacht gebe ich dir ein T-Shirt und eine Jogginghose von mir. Und Duschen kannst du natürlich auch gerne, ich leg dir ein Handtuch hin. Das Bad ist direkt neben der Eingangstür.“ Leo machte einen Schritt auf den schmalen Flur zu und deutete in die Richtung der Badezimmertür. Er kratzte sich am Hinterkopf. „Habe ich noch etwas vergessen?“
Pia lächelte ihn an. Sie hatte Leo schon immer gern gehabt. Er war ein nachdenklicher Mensch, der dazu neigte, sich zu viele Sorgen zu machen und in ihnen zu verschwinden wie ein Mann im Nebel. Aber er konnte auch wahnsinnig lustig sein, manchmal impulsiv, manchmal reumütig und selten gemein. Seit Adam Teil des Teams war, hatte sie noch viel mehr Facetten an ihm kennengelernt und sich oft gefragt, wie lange es wohl dauern würde, bis die beiden offiziell zusammen kamen. Falls es denn je soweit kam… Sie wusste von sich selbst, dass sie nie den Mut haben würde, auf Esther zuzugehen, den ersten Schritt zu machen. Vielleicht war die Situation bei Leo und Adam ähnlich vertrackt.
„Du hast an alles gedacht,“ entgegnete Pia nun auf die Frage ihres Kollegen und strich vorfreudig über die sanfte, blaue Baumwolle ihrer Zudecke für die Nacht. Zahnbürste und Essen waren ohnehin nicht wichtig; sie würde auch eine Nacht ohne auskommen. Natürlich knurrte ihr Magen genau in diesem Moment so laut, dass auch Leo es hören konnte. Er griff sich bestürzt an den Kopf.
„Du hast Hunger. Natürlich hast du Hunger! Dagegen lässt sich etwas unternehmen. Komm mit!“ Das Leuchten in seinen Augen, als er schnurstracks Richtung Mini-Küche aufbrach und sie mit Handzeichen dazu aufforderte, es ihm gleichzutun, verriet Pia, dass die Idee, ihr einen Snack zuzubereiten ihn mit komplett unverständlicher Vorfreude erfüllte – während sie selbst innerlich erstarrte. Schnell lief sie hinter ihm her.
„Nein, Leo, das brauchst du nicht, wirklich. Ich brauche nichts. Mach dir keine Mühe. Ich faste einfach heute Abend, gar kein Problem…“
Der Kühlschrank war bereits geöffnet und Leo stand mit dem Rücken zu ihr davor. Selbst das Licht aus der Kühlung sah hier gemütlicher aus, als in ihrer eigenen Wohnung…
Mit schmalen Augen sah Leo über seine Schulter zu Pia zurück. Im Türrahmen stehend war sie kaum drei Schritte von ihm entfernt, so schmal war die Nische zum Kochen. Unter dem Fenster gab es eine an der Wand angebrachte Tischplatte mit zwei hohen Stühlen. Der Kühlschrank bildete das Bindeglied zwischen diesem Tisch und der Arbeitsplatte, unter der sich Waschmaschine und Ofen aneinanderreihten. Pia zupfte nervös an ihren Fingern. Sie konnte mit dieser Aufmerksamkeit wirklich nicht gut umgehen…
„Isst du Eier?“
Pia ließ entwaffnet die Schultern sinken und sah ihren Kollegen lange an, bevor sie ein leises „Ja.“ hervorstieß.
„Dann setz dich und mach noch mehr Musik von diesem Gregory Porter an! Hat mir sehr gut gefallen!“ Leo legte sein Handy auf die Tischplatte, drückte mit dem Finger auf den Anschaltknopf einer unscheinbaren Bluetooth-Box und begann, verschiedene Utensilien vom Kühlschrank auf die Arbeitsplatte zu legen.
Pia starrte ihn an und spürte etwas in ihrer Brust, das sie schon lange nicht mehr gespürt hatte. Leichtigkeit? Geborgenheit? Es war ganz klein und zart, aber der Effekt war atemberaubend. Wortwörtlich. Sie spürte, wie ihr Hals zu brennen begann, wie er zuckte und kämpfte. Ihre Lippen pressten sich fest aufeinander. Stumm begab sie sich zu dem Stuhl, von dem aus sie Leos beim Kochen beobachten konnte und legte die Ellbogen auf dem hellen Holz ab.
Sie blinzelte gegen den Schleier an, der ihr den Blick auf Leos Handybilschirm erschwerte und fand schnell die Spotify-Playlist, die sie bereits im Auto gehört hatten. Die sanfte Stimme von Gregory Porter tauchte die winzige Kochecke in eine Oase. Pia presste noch immer fest die Lippen zusammen und zuckte zusammen, als Leo einen Schritt auf sie zu tat und seine Hand auf ihren Unterarm legte. Er sah sie mit einem Lächeln an, das gleichzeitig Verständnis und akzeptiertes Unverständnis äußerte und schien sie förmlich dazu einzuladen, ihre Gefühle einfach zuzulassen. Sie verstand, dass er sie nicht verurteilte. Für nichts von alldem. Weder für die Nachtschichten im Präsidium, noch für ihren Wunsch, nicht alleine zu sein, noch für ihre Präsenz in seiner Wohnung und allem, was damit einherging.
Als ihr die Tränen über die Wangen rollten, kam kein Ton aus ihrer Kehle. Da war nur der Gesang von Gregory Porter, das leise Brutzeln von erhitztem Öl in einer Pfanne und Leos leises Summen. Als er ihren Kopf an seine Schulter zog, verwandelte er sich in einen Klangkörper, das Summen wie ein Herzschlag, der sich von seinem Körper auf ihren übertrug. Sie schluchzte ganz leise, während er ihren Nacken umschlossen hielt und die Tränen mit seinem grünen T-Shirt aufsaugte.
Sie konnte das nicht verstehen und er erst recht nicht. Aber Pias Seele schien durch den Tränenverlust endlich Platz zu machen – für Wärme und Freundlichkeit und Ruhe. Während das T-Shirt immer dunkler wurde, wurde Pias Herz zunehmend leichter. Leo war in diesem Moment wie ein Bruder, eine Vertrauter, den Pia in ihrem Leben nie gehabt hatte. Er verharrte in seiner tröstenden Position bis Pias leises Schluchzen verebbte. Dann ließ er sie langsam den Kopf anheben und verlagerte seine Hand von ihrem Nacken auf ihre Schulter. Seine Finger umschlossen diese ganz fest und als Pia seinem Blick begegnete sah sie einen kleinen Funken, der zu sagen schien „Nur Mut!“ Es brachte sie zum Lächeln – wobei sie spürte, dass ihre Wangen und ihre Augen schrecklich angeschwollen sein mussten.
Sie wechselten kein Wort miteinander. Leo griff nach einer Packung Taschentücher und legte sie vor Pia auf die Tischplatte, ohne aufzuhören, vor sich hin zu summen. Dann wandte er sich wieder der Pfanne zu, holte zwei Freilandeier aus ihrem Karton und richtete ein paar Scheiben Brot auf einem Teller an, die er mit Käse belegte.
Pia atmete ruhig und legte ihre kühlen Fingerspitzen auf ihre erhitzten Wangen. Das leise Lächeln verharrte auf ihrem Gesicht und wenn Leo von der Pfanne zu ihr hochblickte, mussten sie beide ein bisschen lachen. Das tat Pia unglaublich gut. Zumindest mussten sie sich nicht so schrecklich ernst nehmen. Wenn das Freundschaft war, dann musste Pia feststellen, dass sie davon dringend etwas benötigt hatte.
„Du wirst es nicht glauben,“ brach Leo schließlich das Schweigen und sah sie bedeutungsschwanger an, „aber ich habe Fruchtzwergeeis.“
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Sie lagen ausgestreckt nebeneinander auf der Schlafcoach, die Köpfe an der Lehne aufgerichtet, und knabberten an einem Erdbeer- und einem Himbeereis. Der Duft von gebratenem Spiegelei lag noch in der Luft, doch Leo hatte das Fenster in der Küche geöffnet und der Geruch zog zunehmend ab.
Gregory Porter war verstummt. Pia trug mittlerweile eine viel zu große Adidas Jogginghose und das lustigste T-Shirt das Leo finden konnte – es zeigte einen Hai, der „Hi“ sagte… Nach dem Abendessen hatten sie sich beide rasch umgezogen. Leo war in einen Pyjama geschlüpft, der überraschend bunt war – das rote Shirt aus weichem Fleece lud dazu ein, sich an ihn anzukuscheln, aber Pia traute sich das nicht. Es war mittlerweile beinahe Mitternacht, doch Leo schien sehr selig und keineswegs müde zu sein, wie er da neben ihr sein Erdbeereis vertilgte.
Sie musste unwillkürlich grinsen und schüttelte leicht den Kopf. „Ich kann nicht glauben, dass die immer noch so gut schmecken, wie vor zwanzig Jahren!“
Leo brummte mit inbrünstiger Zustimmung und hob sein Eis hoch, als würde er jemandem zuprosten. „Amen!“
Das brachte sie zum Lachen. Es tat gut zu lachen, nachdem sie so doll geweint hatte. Sie fühlte sich auf gewisse Weise gereinigt, als ob ihre Tränen einmal ihren ganzen Kreislauf durchgespült hätten.
„Meinst du, du wirst heute Nacht gut hier schlafen können?“
Pia legte den Kopf schief und begegnete Leos behutsamem Blick. Sie wusste, dass er sie keinem Verhör unterziehen würde, dass er nicht nachfragen würde, warum sie so traurig war und dafür war sie ihm dankbar. Doch er schien unsicher zu sein, was er überhaupt fragen durfte. Er wollte sie auf keinen Fall vor den Kopf stoßen und das brachte sie erneut zum Lächeln.
„Ich weiß nicht,“ antwortete sie wahrheitsgemäß und nibbelte nochmal an ihrem Eis, „ich hoffe es. Aber so oder so ist das hier schon die beste aller möglichen Versionen, wie mein Abend hätte verlaufen können.“
Leo lächelte und Pia verspürte erneut das Bedürfnis, sich an ihn anzuschmiegen.             Sie war ihm unendlich dankbar für alles, was er bereits an diesem Abend für sie getan hatte und irgendwie musste sie ihn es wissen lassen.
„Wirklich die beste?“ fragte Leo etwas verschmitzt und Pia wurde umgehend hellhörig. Sie verengte ihre Augen zu schmalen Schlitzen und ließ ihren Fruchtzwergstiel sinken.
„Worauf spielen Sie an, Herr Hölzer?“
Leo kicherte und begann dann einen Singsang, der Pia das Blut ins Gesicht schießen ließ. „Esther und Pia sitzen in einem See, K-Ü-S-S-E-N-D..“
„Ey, Leo, du bist so ein Blödmann!!“ Empört schnappte Pia sich ein Kissen und begann, auf ihren Kollegen einzudreschen, während der verzweifelt sein Eis in die Höhe hielt. Zwischen prustendem Lachen bat er sie lauthals aufzuhören und Pia ließ nach einigen weiteren fluffigen Schlägen wirklich von ihm ab.
Leo kicherte noch immer und wischte sich über die Augen. „Das war eine sehr heikle Situation für meinen Fruchtzwerg!“
„Na, dann bring mich nicht dazu, dich zu verhauen!“ Pia zog das Kissen schmollend an ihre Brust. „Warum sagst du überhaupt so etwas über mich und Esther?“
„Ähhh,“ Leo tat so als müsse er nachdenken, „weil ihr ineinander verschossen seid?“
Pia funkelte ihn herausfordernd an und versuchte, ihren Herzschlag zu beruhigen. Ihr Puls war auf 180. „Ach ja? Ach ja??“
Leo schien aus dem Kichern gar nicht mehr herauszukommen. Er verschluckte sich beinahe an seinem letzten Bissen Eis. „Also, offensichtlicher wird’s nicht mehr, oder?“
„Das sagst du! Das sagst grade du mit deinem überdimensionalen Crush auf eine gewissen Adam Schürk!“
Leo erstarrte und sein Grinsen verschwand. Er legte seinen Fruchtzwergstiehl auf den Teller mit den Brotkrümeln und zuckte dann mit den Schultern. „Keine Ahnung, was du meinst.“
Jetzt war es an Pia laut zu lachen. Sie setzte sich aufgeregt hin und legte das Kissen in ihren Schoß. „Willst du mich verarschen? Es würde mich nicht wundern, wenn ihr zwei schon seit Ewigkeiten verheiratet wärt!“
„Die Ehe für alle gibt es noch gar nicht so lange!“ Leo setzte sich ebenfalls gerade hin und versuchte offensichtlich, seine Gefühle nicht preiszugeben. Der unbeeindruckte Gesichtsausdruck war das Ergebnis stundenlangen Übens vor dem Spiegel, das erkannte Pia sofort.
„Du brauchst gar nicht das Thema wechseln. Es ist ja nicht mal so, dass ihr euch bloß attraktiv findet. Ihr seid total ineinander verwebt, eure Leben ergeben irgendwie bloß miteinander Sinn. Das ist total romantisch!“
Bei dem Wort ‚romantisch‘ verzog Leo vielsagend das Gesicht. Doch Pias Worte schienen dennoch Eindruck auf ihn zu machen, danach zu urteilen, wie seine blauen Augen sich gedanklich nach innen kehrten.
„Findest du?“ fragte er und auf einmal sah er sehr verletzlich aus. Jetzt war der Moment. Pia griff nach Leos Schulter, löste ihren Schneidersitz auf und krabbelte so nah an ihn heran, dass sie ihren Kopf auf seiner Brust ablegen konnte. Ihre Hände verschwanden beinahe in dem roten Fleecestoff auf seinem Bauch. Es war wirklich schön, sich einfach an ihn anzukuscheln wie an einen lebensgroßen Teddybären. Nur dass dieser Teddybär eine eigene Körperwärme besaß und Arme, die sich selbstständig bewegen konnte. Pia seufzte zufrieden, als Leo mit der linken Hand sein rechtes Handgelenk genau über ihrem Rücken umfasste und sie somit in Wärme und Geborgenheit tauchte. Auf einmal war es eine Lebensaufgabe, ihre brennenden Augen offen zu halten. Sie war so müde.
„Ja, das finde ich nicht nur. Das ist ganz einfach die Realität,“ brachte sie nuschelnd hervor.
Leo schnaubte und schaukelte sie leicht in seinen Armen. Eine Weile verharrten sie so. Dann meldete sich Leo wieder zu Wort. „Wenn du glaubst, dass ich das Baumann-Thema einfach so unter den Teppich kehren werde, dann irrst du dich gewaltig!“
„Ach ja?“ Pia vergrub versuchsweise die Finger im Fleece, genau dort wo Leos Rippen endeten und war entzückt, als er nach Luft schnappte und zu zappeln begann.
„Kitzel mich und du erlebst dein blaues Wunder,“ warnte ihr Kollege – und Freund – und drückte mit den Händen etwas fester gegen ihren Rücken.
Pia kicherte leise und legte ihre Hand wieder friedlich auf Leos Bauch. Das würde sie irgendwann nochmal genauer austesten, aber in genau diesem Moment fürchtete sie sich zu sehr vor seiner Rache. Sie war stark, doch er war ganz klar stärker als sie.
„Keine Sorge, ich bin sowieso viel zu müde,“ säuselte Pia verschwindend leise und kuschelte sich noch tiefer in Leos Schlafshirt.
Leo entspannte sich unter ihren immer regelmäßigeren Atemzügen und streichelte sanft über Pias Oberarm.
„Das wird schon alles wieder,“ hörte sie ihn noch summen, dann schlief sie ein, ruhig und entspannt, ohne Angst und ohne wirre Gedanken.
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Sie wachte gegen sechs Uhr morgens auf. Die Decke war um ihre Schultern gezogen worden. Ihr Handy lag am Strom. Leo hatte sich irgendwie unter ihr herausgeschlängelt und war in sein Schlafzimmer verschwunden.
Zum ersten Mal seit langer Zeit verspürte Pia nach dem Aufwachen den Impuls zu lächeln.
Sie seufzte zufrieden, auch wenn ihr Rücken weh tat, auch wenn ihr Mund sie gnadenlos darauf hinwies, dass sie sich nicht die Zähne geputzt hatte, auch wenn es immer noch ein bisschen nach gebratenem Spiegelei roch. Sie war glücklich und ausgeruht. Denn sie war gar nicht so alleine, wie sie immer gedacht hatte.
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2myl0ver · 4 months
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ich liebe dich ☆ hirota riki
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Genre ⋅ fluff Wordcount ⋅ 322 TW ⋅ none Masterlist ⋅ here
Request ⋅ Hii! I loved your 사랑 fic that you wrote for euijoo! Could please do one for Maki with the same plot but with him teaching you German or Japanese? Please 🙏🏻 and Thank you❤
Author’s note ⋅ hello! please excuse if some translations are wrong on this because I'm not familiar with the language and I'm relying on video resources to make this, thank you!♡︎ this is my first request I hope this is how you imagined it <3
© 2myl0ver Copyright 2023. Do not copy, repost, or translate without my permission. ♡︎ and ↻ are very much appreciated !
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"gute nacht-" "what're you doing?" you heard maki's voice coming from behind you. turning your head you see come face to face with him before he asks again, "what's that?" he asked in reference of the paper you held.
"I'm learning german! I was gonna tell you but you looked busy and I didn't want to disturb you."
"you're learning german!? why didn't you tell mee!" he exclaimed in excitement, sitting down next to you and looking at the piece of paper in your hand
"these are my notes, I'm trying to memorize these words I wrote down but I only have ich liebe dich (i love you) memorized for now."
"you'll be using that a lot."
you let out a breathy laugh before going back to pronouncing words you had written down. "is this one right? I just watched a couple of videos, but might've lied to me. wie heisst du, what's your name. right?"
"it's correct but informal, it's better to say wie heissen sie to be respectful."
he explains as your mouth begins to shape itself into an "O". "so if I didn't know you and wanted to ask for your name I'd ask you "wie heissen sie?" instead right?"
he gives you a nod, "it's more of a V sound than a W and S."
"wie heissen sie.. like that?" you try again, this time getting it right receiving a praise as validation. "ooh!! that was really good, is this really the first time you've tried to learn german?" he raises an eyebrow at you, suspicious at your claims. "how dare you question me! rede nicht mit mir (don't talk to me)."
"woww, using german to fight me now huh?" were his final words before tackling you into a hug.
"stop!" you both burst into laughter before he kisses your cheek and speak up, "Ich bin glücklich wenn du da bist (I feel happy when I'm with you.)"
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coming: embarrassing but relatable, waaay too detailed German post, try your best to understand or you’ll miss something ^^ it’s about cognitive skills in neurodivergence aka autism ♾️
as much as it looks like it, I DO NOT MASK MY AUTISM (I don’t even have anything to hide, I dont do fidgeting & stimming at all) !!
… (es klingt wieder sehr überdramatisiert aber es stimmt halt, was kann ich tun)
je mehr Sprachen ich lerne desto mehr verschlechtert sich mein Deutsch… besonders seit Norwegisch und Finnisch, Estnisch :( whyyy
nie war ich die beste im Artikulieren aber NIE ZUVOR WAREN MEINE KOGNITIVEN FÄHIGKEITEN SO AM ENDE WIE JETZT. 😶‍🌫️😶‍🌫️
Beispiel:
jemand fragt mich ,,was last du letztes Wochenende gemacht? :D‘‘
mein brain:
*ich denke dran ich was ich wirklich letztes Wochenende gemacht habe, wie war es am Samstag? Tag? Hmm mein Leben lang sage ich Tag während andere päivä zur selben Sache sagen ok interessant, warte hieß es nicht auch mal päivää mit zwei Umlauten, ja stimmt hab ich letztens noch auf reddit gelernt…. NEIN KONZENTRIER DICH ES GEHT UM LETZTES WOCHENENDE… Ende der Woche- fin de semana, über das schrieben wir doch heute eine Klausur in Spanisch, unser Wochenende beschreiben….* *boah diese Klausur war der Albtraum, darüber kann ich die Person auch mal fragen, wie er. sie die Klausur fand* <- Frage aufgehoben falls Gespräch noch weiter geht ✔️
UND SCHON SIND MEINE GEDANKEN GANZ WOANDERS
*Erinnerungen aus diesem Wochenende passieren revue*
*ABER JETZT DENK NACH!! Wie soll ich diese 2 einhalb Tage in paar Wörtern zusammenfassen*
Ok
*jetzt versuche ich wirklich, eine NEUROTYPISCHE Antwort zu finden (eine, die in gut die Normen der heutzutage Jugendlichen passt, die nicht vermuten lässt dass ich neurodivergent bin ☺️)*
(ich neige dazu immer zu altmodische Sachen zu sagen die wirklich keiner hören will (Wörter wie ,,obgleich‘‘ bspw) dann muss ich mich erstmal in die Rolle der Gleichaltrigen hineinversetzen, wie hätte bspw einer meiner Mitschüler auf die Frage geantwortet??)
*was war jetzt mit meiner Antwort? langsam geht die Zeit aus, vielleicht ist die Person schon ungeduldig (ich verliere ja den Sinn für Zeit) ich muss schnell aus diesen tausenden Gedanken RAUS*
*Die Person schaut mich so erwartungsvoll an, ich muss eine gute Antwort geben um sie nicht zu enttäuschen* (<- Autismus) jetzt sage ich etwas total sinnloses, wie ,,naja, ich fand‘s gut nur hab viel zu wenig für die Klausur morgen gelernt, muss unbedingt heute anfangen!!‘‘
*Klang meine Stimme gerade lustlos? Wie fühlt sich der andere wenn ich rede? Hmm? Es ist bestimmt etwas falsch an mir, bestimmt*
*zwischendurch auf Körpersprache achten, zeige ich Gesten zu impulsiv oder total schüchtern oder sehen meine Gesten/Emotionen bissl gezwungen aus (-was eher zu mir passt) ?? Wenn ja, was denkt der die andere über mich??*
das war nicht genug, ich sollte die Person auch nach seinem, ihrem Wochenende fragen sonst sehe ich EGoiStiscH aus… aber ist es zu spät dafür? Was wenn ich jetzt noch was dazwischenlaber, wie würde das klingen?
*ALS WÄR DAS NICHT GENUG KOMMEN JETZT DIE ✨Vorwürfe✨: sehe ich heute socially acceptable aus? Vielleicht zu verschlafen? Vielleicht sind meine Haare durcheinander oder mache ich irgendwie eine ungepflegte Erscheinung, sehe ich posh aus? Andere sagten das mal über mich und kann an der posh-Sache was wahres dran sein?*
zu spät, die Person sagt schon irgendwas, alle Dinge die ich eig sagen wollte kann ich vergessen, na toll :D
*während der. die andere redet- so viel Augenkontakt wie möglich. Ich hab kein Problem damit aber manchmal (aka: zu oft) verliere ich mich darin und achte nicht mehr drauf was er. sie sagt*
*gebe ich mich gerade als positiv aus oder ist da eine pessimistische Energie um mich herum? (seeeehr oft denke ich das, schlimm schlimm)!! Bin ich genug am lächeln? Vielleicht sogar zu viel? Sieht es vllt schon idiotisch aus?*
*NEIN WARUM KANN ICH NICHT EINFACH ICH SELBST SEIN. WAAARUM.*
*HILFE ICH KANN MICH JA NICHT SELBST SEHEN*
bruh
an diesem Punkt ist -fast- Schluss, es ist sowieso schon genug wenn jemand das ganze gelesen hat :0
nur noch kurz die ❕traumatisierenden FOLGEN❕(extrem dramatisiert aber alles klar)
ich stottere also muss einzelne Wörter 2,3 mal wiederholen, korrigieren, manchmal mehrere hintereinander 👎🏻 wirklich
ich schmeiße die ganze deutsche Grammatik durcheinander 👎🏻 passiert immer öfter
ich hab AUF EINMAL einen random Akzent (judged mich nicht aber es klingt wie Norwegisch) 👎🏻
ich fange an Sachen zu labern ohne nachzudenken (um diese ^ Fehler zu kaschieren) 👎🏻
ich hab KEINEN BOCK MEHR AUF DAS ALLES UND FRAGE MICH WIE ES DER ANDERE ÜBERHAUPT NOCH MIT MIR AUSHALTEN KANN
(wenigstens laufe ich nicht rot an und zum Glück merkt man von diesen inneren Konflikten ,,draußen’’ nichts 👍🏻 (<- also das hoffe ich mal))
das letzte was ich tue ist zu denken ob es alles diese Mühe wert war, diese Person wird jedes Gespräch sowieso vergessen und ich mache mir diese ÄTZENDEN unnötigen neurodiversen Stressmachereien !!
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der-gefallene-engel · 5 months
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Ich will das du mir sagst, was dich am Ende des Tages am meisten Belastet
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lxa-seelenwind · 1 year
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Jedes Wort hat seine Konsequenzen.
Jede Stille auch.
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frau-heuferscheidt · 3 months
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Alles was war – ein Blick in den Rückspiegel
Nun sind wir also auf der Zielgeraden. Und damit – und weil es sich zeitlich gerade fast perfekt ausgeht – möchte ich euch heute dazu einladen, auf das vergangene Jahr meines Lebens zurückzuschauen. Etwaige Parallelen dürft ihr danach selbst ziehen. Also, macht es euch bequem, nehmt euch ein paar Snacks – und los geht’s.
Winter 2023
„Das mit uns, das passt einfach nicht mehr.“
Diesen Satz glaube ich am Rosenmontag des vergangenen Jahres aus dem Mund des Mannes zu hören, der mir um 8.15 Uhr in unserem gemeinsamen Wohnzimmer gegenübersitzt. Auf der Couch, die er selbst bezahlt hat, und die er nie leiden konnte, weil lila keine schöne Farbe für ein Sofa ist. Trägt den dunkelblauen Mantel, den wir wenige Monate vorher noch gemeinsam in einem Designer-Outlet kurz hinter der holländischen Grenze gekauft haben. Dazu den unverhältnismäßig teuren Pullover, den wir vierzehn Tage zuvor gemeinsam in München gekauft haben. Auf der äußersten Kante sitzt er, als ob er nur zu Besuch wäre, guckt mich mitleidig an, und ich denke, nein, das kann nicht sein.
Du träumst.
Das hat er gerade nicht zu dir gesagt, der Mann, mit dem du seit sechzehn Jahren zusammen und seit zehn Jahren verheiratet bist. Der noch vor zwei Tagen auf der größten Karnevalsparty der Stadt mitten auf der Tanzfläche eine Knutscherei mit dir angefangen hat, die wir anschließend daheim fortgeführt haben. Und waren wir nicht erst gestern noch gemeinsam auf einem Kindergeburtstag? Nein, so ein Blödsinn, das hier, das passiert hier gerade nicht wirklich. Totaler Bullshit.
Und während ich noch darauf warte, dass dieser absurde Traum endet, fällt schon hinter ihm die Tür ins Schloss. Instinktiv schaue ich auf die Uhr: 8.32 Uhr. Siebzehn Minuten hat er für die Aktion gebraucht. Aha. Na dann.
Eine Stunde später setze ich mich an den Laptop. Homeoffice. Meine beste Freundin fragt an, ob wir später zum Karnevalsumzug wollen. Ich rede mich darauf raus, dass ich heute keine gute Gesellschaft sei.
Am Abend kommt er nach Hause. Ich setzte das Kind vor den Fernseher, folge ihm ins Schlafzimmer, wo er anfängt, eine Tasche zu packen. Ich frage ihn, ob das ein Scherz war. Nein, sagt er, kein Scherz. Er bleibt dabei.
Also koche ich das Abendessen, während er in den Keller zieht. Decke den Tisch, wir essen gemeinsam, räumen anschließend zusammen auf. Er bringt unsere Tochter ins Bett.
Anschließend sitze ich allein auf der Couch, starre meinen Ehering an. Rufe ihn im Keller an, frage, ob das jetzt wirklich meine neue Realität sein soll. Er bejaht. Ich lege auf und telefoniere anschließend zwei Stunden mit meinen Eltern.
Hello Darkness, my old friend, denke ich, als ich ins Bett gehe.
Und nun?
Die vier Wochen darauf sind die schlimmsten meines Lebens. Ich lebe unter einem Dach mit einem Mann, der noch konsequenter als zuvor alles hinter sich stehen und liegen lässt. Wohne einem Gespräch bei, in dem meiner Tochter von ihrem Vater erklärt wird, dass Mama und Papa sich nicht mehr liebhaben. Stimmt nicht, denke ich, nur du hast mich nicht mehr lieb. Ich hab dich lieb, vielleicht lieber, als jemals zuvor, bleibe aber stumm.
Ende März komme ich von einem sehr späten Pressetermin nach Hause, als meine Mutter anruft und mir sagt, dass mein Opa gestorben ist. Sie selbst wird eine Woche später operiert, weil sie wieder Krebs hat. Meiner Schwester steht ebenfalls ein größerer Eingriff bevor. Ja, sonst noch was, du Scheißjahr?
Zwischendurch bleibt mir die Flucht in die Münster-Storyline von Aww. Wenn gar nichts mehr geht, häufig nachts, und ich nicht weiß, wohin mit meinen Gedanken und Gefühlen, schreibe ich die Liebesgeschichte zweier Medizinstudenten auf. Habe Angst vor der Berlin-Timeline, aber die hat ja noch Zeit. Die wird mich schon früh genug einholen, wie ich annehme. Genauso wie mein reales Leben.
Anfang April hat er endlich eine Wohnung, und nach fast sechs Woche, in denen wir im eigenen Haus wie Falschgeld umeinander rumgelaufen sind, werfe ich ihn endgültig raus. Er zieht innerhalb von zwei Stunden aus. Zum Abschluss kommt er noch einmal ins Esszimmer und fragt, ob er den Fernseher – der mir gehört – mitnehmen darf. Ich stehe am Rande einer Existenzkrise.
Und dann ist er weg.
Sommer 2023
„Dein Zimmer ist leer wie die Stadt am Sonntagmorgen“, singen Fettes Brot Anfang Mai in der Halle Münsterland. „Schön wär’s“, raune ich meiner Freundin zu, die neben mir steht, und die lacht. Denn ja – schön wäre es.
„Ich ziehe nicht einfach die Tür hinter mir zu“, hat er gesagt – und dann genau das getan.
Die ersten Monate des Frühlings bis in den frühen Sommer hinein bin ich also damit beschäftigt, hinter ihm her zu räumen. Und was mich zuerst noch nervt, wird bald zu einem absurden Hobby: seine Bachelorarbeit? Scheinbar uninteressant, weg damit. Kaufvertrag unserer ersten Küche? Müll. Hochzeitsbilder? Ciao, ein paar wenige hebe ich für unsere Tochter auf. Ah, schau an, unser Bausparvertrag, den kündige ich doch mal direkt.
Irgendwann bin ich fertig. Kurz vor der Schlüsselübergabe – meine Eltern sind unsere Vermieter – rufe ich ihn an und bitte, mit dem Sprinter aus der Firma zu kommen und den Müll mitzunehmen. Ich hätte da ein wenig aussortiert.
Er kommt, lädt ein. Und schaut mich anschließend mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Kommst du mit zur Müllverbrennungsanlage?“ – „Äh? Nein?“ – „Äh, doch? Das ist nicht nur mein Müll? Na gut, denke ich, einfach auch deshalb, weil mir die Kraft für irgendeine Diskussion fehlt. Also gesagt, getan, wir fahren gemeinsam zur Müllpresse. Unsere Tochter sitzt in der Mitte, trägt ihr Prinzessin Elsa Kleid und isst Quarkbällchen. Wenn das hier eine Serie oder ein Film wäre, denke ich, würde ich sofort umschalten.
Und dann fliegt alles, was ich aussortiert habe, in die Müllpresse. Wir reden nicht, wir werfen. Im Gegensatz zu ihm weiß ich, was er da wegschmeißt. Und so fliegen sie, die Kirchenblätter unserer Trauung, die Menükarten, die Reiseunterlagen vergangener Urlaube, die Babyschlafsäcke unserer Tochter, die Steuerunterlagen aus dem Jahr 2010.
Es ist absurd. Und befreiend.
Im Juni fliege ich für eine Woche nach Sardinien, allein mit meiner Tochter. Sitze früh morgens am Gate und frage mich ernsthaft, ob ich vielleicht bescheuert bin. Was ich mir wohl denke, und was sein soll, wenn hier irgendwas schief geht. „Du machst jetzt gar nix. Und da geht auch nix schief. Du steigst jetzt ins Flugzeug, und ihr macht euch eine schöne Woche“, lautet der Rat aus einer bestimmten Chatgruppe, und den befolge ich.
Es soll die beste Woche des gesamten Jahres für meine Tochter und mich werden.
Am Tag unserer Rückkehr verkündet mein Mann, dass er eine neue Freundin hat. Aha, hat sie den Sprung von der Affäre zur Freundin also doch noch geschafft. Interessant. Glückwunsch.
Da ich logischerweise den weiteren Verlauf von Aww kenne, verabschiede ich mich in die Pause. Aus der ich, so denke ich, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht noch mal zurückkommen werde.
Herbst 2023
Der Sommer vergeht. Ich verbringe Zeit mit meinem Kind, aber auch mit meinen Freunden, besuche Schützenfeste, Dorfpartys und eine Menge Konzerte. Unsere Tochter wird eingeschult, betretenes Schweigen auf dem Schulhof. „Machen wir noch ein Bild zusammen, als Familie?“ – „Familie. Selten so gelacht. Aber ja, bitte, lass uns ein Foto machen.“
Ich arbeite viel, komme gefühlt zu nichts. Daheim bekomme ich zwei neue Badezimmer. Der Rasen muss gemäht, die Wäsche gewaschen, die Bude geputzt werden. Ich stelle Möbel um, mitten in der Nacht. Und auch sonst läuft mein Leben fantastisch.
Zwischendurch öffne und schließe ich immer wieder die Dateien von Aww. Soll ich? Soll ich nicht? Ich soll, sagen die Reviews und Nachrichten.
Also dann, denke ich. Wer weiß, vielleicht macht es die Sache ja nur noch realistischer und authentischer. Und selbst wenn nicht, macht das Schreiben vielleicht wenigstens den Kopf frei.
Winter 2023/2024
Meine Tochter geht gerne zur Schule, lernt rasch. Ist aufmerksam und empathisch und fröhlich und mein Ausgleich zu allem anderen. Mein Anker, mein Ruhepol. Der Teil meines eigenen Herzens, der auf dem Bürgersteig vor mir herläuft.
Zu Weihnachten bekommt sie von mir das erste Harry Potter Buch, und seitdem verbringen wir gemeinsam eine Menge Zeit in Hogwarts. Wir schauen Filme, kochen und backen. Als ich es an Heiligabend immer noch nicht geschafft habe, die restliche Deko aufzustellen, übernimmt sie das für mich. Sie muss mich nur anschauen und weiß, wie es mir geht. Und sie fragt nicht, sie handelt. Ich versuche, sie vor den meisten Dingen zu bewahren, aber unsere Verbindung ist zu eng dafür. War sie immer schon, aber sie ist noch enger geworden seit der Trennung. Sie erklärt mir in einem Nebensatz, in der allmorgendlichen Hektik, dass sie weiß, dass ich ihre Mama bin. Und keine andere Frau das jemals sein wird. Ich gehe ins Badezimmer, mache die Tür hinter mir zu und heule. Wir kommen deshalb fast zu spät Schule, aber was soll’s.
Nachts schaue ich sie an und frage mich, was und wo ich ohne sie wäre.
Auf dem Weg zum Co-Parenting
Wenn der Mensch, der dir fast 20 Jahre näherstand als jeder andere, einfach geht, nimmt er einen Teil von dir mit. Und dieser Teil ist für immer verloren.
Wir haben uns gestritten, persönlich, am Telefon, per WhatsApp. Rechtsanwälte wurden eingeschaltet, Unterhaltszahlungen berechnet. Es gab Schuldzuweisungen, Beschimpfungen, Vorwürfe.
Aber, das alles – zu jeder Zeit – außerhalb der Kinderohren. Verabschiedung im Flur unseres ehemals gemeinsamen Hauses, ich wünsche ihr viel Spaß mit dem Papa, obwohl ich genau weiß, dass sie heute Abend bei einer mir völlig fremden Frau übernachten wird. Die ihr die Nägel lackieren und Zöpfe flechten und sie am nächsten Tag vielleicht sogar zur Schule bringen wird. Mit diesen Gedanken im Hinterkopf beiße ich die Zähne zusammen, und kaum, dass die Haustür hinter ihr und ihrem Vater ins Schloss gefallen ist, greife ich zu meinem Handy und nehme eine wütende Sprachnachricht auf. Acht Minuten lang, voller Beschimpfungen, für meine beste Freundin.
Dennoch – das Kind gehört nicht zwischen die Fronten. Sie darf bei der neuen Freundin ihres Vaters reiten? Prima, viel Spaß. Sie bringt Sachen mit, die sie dort gebastelt hat? Na, das hast du aber toll gemacht. Danke dafür. Mein Ego leidet, natürlich. Aber das ist mein Problem. Ich möchte ein glückliches Kind, und keine Feindbilder erschaffen. Koste es, was es wolle.
Die erste Zeit war schwierig. Oft war er nicht verfügbar, mit allen möglichen anderen Dingen beschäftigt, die plötzlich wichtiger waren als sein Kind.
Aber, heute, ein Jahr später, ist es okay. Noch nicht gut, aber so wenig er am Anfang da war, so sehr ist er es jetzt. Er ist und bleibt ein guter Vater.
Wir schaffen es mittlerweile, uns auf einer neutralen Ebene zu begegnen – mit kleinen Ausreißern. Manchmal ruft er an, weil er mir etwas erzählen möchte, was nur ich verstehe. Weihnachten klagt er über seine anstrengende Familie, ich weise darauf hin, dass ich mit den Leuten nichts mehr zu tun habe. Er lacht und sagt, dass er mich beneidet.
Wir lieben uns nicht mehr, nicht im klassischen Sinne.
Und trotzdem habe ich noch ein Zitat für euch, was euch – sehr ähnlich oder genauso – in der nächsten Zeit noch einmal begegnen wird: „Ich werde immer sauer auf ihn sein. Aber er ist der Vater meines Kindes.“
Will sagen – diese Verbindung, die werden wir nicht verlieren. Nicht, solange wir beide leben, ganz egal, wie alt unsere Tochter ist.
Diese Verbindung ist sehr speziell und mit keiner anderen zu vergleichen.
Und lieben, lieben werden wir uns auch immer, auf irgendeiner Ebene. Weil wir für immer eine besondere Position haben werden für den jeweils anderen – egal, wie oft wir übereinander schimpfen oder sauer sind.
Danke
Das vergangene Jahr war eine Reise. Vor allem zurück zu mir selbst.
Mein ständiger Begleiter: Aww – und ihr.
Diese Reise wird nun also innerhalb der nächsten Wochen zu Ende gehen – und ich möchte euch danken.
Für jedes Review, jede Diskussion, jeden Shitstorm, jede Nachricht.
Dafür, dass ihr diese selbsterfüllende Prophezeiung genauso liebt und hasst wie ich.
Dafür, dass ihr nicht nur Team Klako, Team Joko oder Klaas seid, sondern auch Team Jens und Team Amelie. Oder auch schon mal Team Thomas Schmitt.
Danke für die ungebrochene Liebe, die ihr dieser Fanfiction entgegenbringt, und die mich niemals nicht verlegen machen wird.
Danke.
Wir lesen uns.
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justalexx-things · 1 month
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Colin & Joel - lieblingsmomente meiner lieblingsidioten <3
And last but not least:
Part 3
6. Ich mag auch hier wieder die Art, wie Samu und Johnny miteinander agieren. Wie Colin ihm auf die Schulter klopft, bevor er geht. Ich lieb's wie Joel Colins Modulplan extra so gelegt hat, damit dieser nicht mit Noah Unterricht hat. Ich kann mich nur wiederholen: Er ist der Jackpot.
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7. Er würde für den Rest des Schuljahres Colins Hausaufaben machen?! 🥺 WER ZUM KUKUCK BIETET DIR SOWAS AN?! Colin, du hast unendliches Glück dass ausgerechnet dieser Kapitalist mit dir in ein Zimmer gesteckt wurde. (Joel ist der einzige Kapitalist auf diesem Planeten den ich akzeptiere.)
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8. Auch hier wieder 10/10 von Samuel und Johnny. Die Jungs harmonieren perfekt. Ihr Gespräch. Wie Joel ihm sagt, was er gern an ihm hat und wie Colin ihm sagt, dass er großen Spaß an den Projekten hatte. Wie er Joel extra sagt, dass er ein guter Freund ist. Joel soll das bitte niemals anzweifeln. Er ist ein guter Freund, er weiß mehr von Freundschaft als manch anderer. (Nein, ich rede natürlich nicht von Noah) Ich wage außerdem zu glauben, dass Colin wahrscheinlich der erste war, der Joel wirklich so hinnahm, wie er eben ist. Trotz seines Yogas, seinem Ehrgeiz und seiner verrückten Ideen. Colin akzeptiert Joel für sein ganzes Wesen und das ist so viel wert. Die zwei lieben sich auf die vermutlich schönste platonischste Art und Weise, die ich je gesehen hab zwischen Freunden.
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9. Es ist scheiß egal, wie viele Kilometer sie getrennt sind. Sie werden immer immer beste Freunde sein. <3 (ich weine, wenn sie sich ein viertes Mal umarmen, hoffentlich wird es eine Umarmung von unserem Trio geben 🥺) Ich weiß dass Johnny und Samuel das hier nie lesen werden, aber: danke. Danke, wie ihr dafür gesorgt habt, dass Colins und Joels Freundschaft mir so enorm ans Herz gewachsen ist. Müsste ich eine Liste führen, welche Freundschaften ich am liebsten (von allen serien/filmen die ich kenne und mag) mag, dann wären Joel und Colin mit Sicherheit ganz ganz weit oben. Die Freundschaft der zwei bedeutet mir die Welt. Sie sind irgendwie wie Pech und Schwefel. Nicht gesucht, aber gefunden. <3
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26 notes · View notes
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Ich spekuliere nur, Leute spekulieren auch gerne gehässig über mich, sonst würde ich das nicht machen. Und die haben nicht einmal einen Grund. Ich bin schizophren, demzufolge bin ich immer jemand anderes. Und ja ich habe Hobbies, diese beinhalten online shopping und darüberhinaus schriftliches peinigen von Missgeburten. Ich kann nichts für meine Launen, ich bin nicht bipolar, ich bin Sternzeichen Krebs, ja.
Heute bin ich wieder Steffi auf dem Sofa ihrer Mutter. Ungefähr 33/34. Und das Sofa der Mami wohnt in der Nähe von Ching Chang Chong. Kripo Tristels Ex-Gf und Kripo Tristl hat Gefallen an ihrem gelben, haarigen Körper und ihrer F* Fresse. Steffis Freunde lieben das Wort (vor allem in der Ubahn), aber ich schätze die sind auch sehr ungebildet, faul, Langzeitarbeitslose, scheiße hässlich, sozial abgehängt oder assi. Hat ein Schlitzauge ihrer hässlichen Freundin bestimmt mal den Freund ausgespannt, weil ihre blonde Freundin fett und hässlich ist. Armselig und rassistisch, Asiatinnen können auch nichts für Blondis Hässlichkeit, alter. Hässlichste Asiatin ist bestimmt besser als diese blonde, verbitterte Kröte. Da ist Laurel sogar besser. Tristl hat bei Steffi nie ernst gemacht, deswegen musste sie das Schlitzauge erstmal auschecken und Handys aufladen. Aber eigentlich war es ein Zoobesuch. Danach hat sie ganze Zeit nach einem Verlobungsring geguckt und meinte sie versucht es wieder, wenn da keiner am Finger ist. Sie will wissen, wie der Ring aussieht. Wie groß ist der Stein? Oder wenn die nur zusammen sind, spannt sie ihn aus. Hat schon einmal mit denen geklappt, kann wieder klappen. Sie sieht besser aus. Ist besser gebaut. Viel gebildeter und sie kommt aus einer besseren Familie. Steffi wusste, dass Tristl Geld hat, aber nicht gleich für eine Neubau Eigentumswohnung, äh glaube sogar drei Zimmer, und sie hat gehört, er wurde befördert. Ein eigenes Zimmer für ihr Ego. Und dabei klang sie richtig aufgegeilt. War ein guter Fang, die Beute muss wieder eingefangen werden. Hätte sie gewusst wie viel er verdient, dann hätte er ihr ja so viel mehr zahlen können. Er hat sich immer so angestellt. Ja, Steffi würde alles machen damit Ching Chang Chong nicht mehr zwischen ihr und Hausfrau sein steht, auch wenn Tristl kein Bock auf sie hat. Steffi needs money und Tristl hat von ihren Exen am meisten verdient. Die würde sich auch anpissen lassen, hauptsache sie muss nicht arbeiten. Da muss sie sich wieder ran machen. Liebt Geld mehr als sie Tristl liebt. Ich rieche Verzweiflung und Geldnot. Noch bisschen länger auf Mamis Sofa und man wird immer armseliger. Sogar Marzahner Plattenbaukinder hatten im Marzahner Plattenbau ihr eigenes Zimmer und Bett. Tristls Vater hat ein veraltetes Frauenbild und mochte sie nie wirklich. Die brave Asiatin macht dann alles, sie ist bestimmt halb, aber hat ein plattgedrücktes Gesicht und ist nicht so GeiL und gUtaussehend wie Steffi, ja. Tristl kriegt dann jeden Abend Mani/Pedis und Bratnudeln. Pass auf Steffl, ich zeig dich auf dem Sofa deiner Mami an. Ich weiß wo ihr Haus wohnt. Und ich habe mir gestern auf Google.com lesen und schreiben beigebracht und werde dich verklagen, arbeitslose Erzieherin Steffl. Mami nervt, Steffi muss bestimmt immer in Budget Hotels, wenn sie action will. Ich weiß nicht mal woher Babys kommen. Es liegt an meiner prüden Persönlichkeit und meiner Hackfresse.
Lass mich raten, lass mich raten. Steffl kriegt nicht einmal 900€ wie mir lautstark in Hit mitgeteilt wurde. Sie hat gelogen. Steffl harzt komplett auf dem Sofa ihrer Mami und benimmt sich nicht einmal kindisch auf einem fiktiven Blog, sondern benimmt sich auch so in der Öffentlichkeit. Unter Menschen. Und ihre Assi Freunde denken, sie haben es mit einer verblödeten Ausländerin ohne Schulabschluss zu tun. Eine dumme Verkäuferin, die voll labil gestalkt wurde. Leicht beeinflussbar. Harzt (Ab jetzt kann ich wirklich! Jetzt mache ich es endlich. Fuck arbeiten, ich kiffe jetzt ganzen Tag und nerve Leute auf Arbeit und in der U2 und U6). Depressiv. Verrückt. Gutes Gehör. Tristl mag jetzt Sushi, das klingt sehr kindisch, but who am I to judge. No need to get racist. Steffi hat das Äquivalent von einem Doktortitel, sie hat MSA. Get fucked. Ihre Mami ist so stolz, meine ist nie stolz und ich habe jetzt endlich meinen nutzlosen Bachelor of Arts :( Bildung ist so wichtig, man merkt es bei Steffi und ihren Freunden. Aber ihre Mami klingt mental ein bisschen zurückgeblieben und sehr geldgeil. Tristl has to watch out, Steffi is coming for his money, wenn er sich jetzt endlich niederlassen will. Alle (ich, ich, Einzelhandelskauffrau und meine Mami) sollen wissen, dass Steffi MSA und eine Ausbildung hat und wahrscheinlich die einzige mit Schulabschluss in der Familie und unter Freunden ist. Es war so ein guter mittlerer Schulabschluss.Tristl wusste nicht was er hatte. Aber sie harzt nach dieser krassen Karriere jetzt trotzdem und will Hausfrau werden, aber sie sucht noch nach einem reichen Mann. Berlin hat zwar zu viel Geringverdiener, aber immerhin ist sie hübsch. Wahrscheinlich einer der einzigen im Freundeskreis. Jetzt muss Steffi bestimmt in Mitte nach reichen Männern gucken und sagt dann, dass sie jemand ist der sie nicht ist. Es dreht sich alles um Steffi auf dem Sofa ihrer Mami. Und man kann sie schnell aus der Fassung bringen, mich kann man nicht so einfach aus der Fassung bringen. Ich bin nicht leicht beeinflussbar. Ich werde höchstens wütend und dann ganz, ganz wütend. Und dann wird es nicht schön. Scheiß Tussi hat ein richtig schlechtes Temperament.
Glaube Steffi versucht ihr Gesicht zu bewahren, also muss Ching Chang Chong wieder dran glauben. So, ja was kann man sagen? Zuerst muss man allerdings annehmen, dass jemand unter einem steht. Dann kann man sich mehr erlauben. Steffi auf dem Sofa ihrer Mutter, ich kenne das schon. Nur richtig dumme, ignorante Menschen lesen einen Satz, interpretieren es falsch und erzählen dann Scheiß, um sich besser zu fühlen. Schätze mal es wird ganz nach unten gescrollt, dann wieder kurz nach oben und dann hat man den Salat, wenn man nicht richtig lesen kann und nicht sonderlich hell ist.
#Laurel ist ab jetzt nicht mehr mein Schreibfall. No worries.#Ich finde Laurel & co nur sehr sad. Nimm nächstes mal eine anderen Tretmülleimer bro#Aber ich werde auch nichts löschen. Ich lösche nie. Ich schreibe nur um#Man sollte mir keine Aufmerksamkeit geben. Sonst fühlt ich mich validated#Als ob nicht nur ich und meine Mami es lesen#Und ich bin nicht dumm. Meine Mami hat immer gesagt ich bin ok#Ich bin keine Beamtin aber immerhin bin ich auch hübsch (nach 10kg Make-Up)#Steffl ich lass mich hier nicht verunglimpfen#Steffl ich will nicht angeben aber ich habe tatsächlich auch MSA#Und Abitur und alles vom gleichen Gymnasium#Und einen nutzlosen Bachelor. Ich weiß ich werde niemals das gleiche erreichen wie Steffi aber ich versuche mein bestes#Irgendwann bin ich bei einer fremden genauso kindisch und gehässig. Das gleiche gilt für Tristls biedere Bratzen#und vom Aussehen ist hier nicht die rede#Wir sind kein Paar. Wir sind kein Paar. Ihr könnt ihm Babys geben wenn ihr noch könnt#Ich hoffe ich bin mit Mitte 30/ Mitte 40 nicht so#Das wäre fast so pathetic wie meine fiktive Persönlichkeit#Berliner Polizei kann aufpassen. Ich suche mir einen sugar daddy. Laser meine Augen und terrorisiere dann alle auf Arbeit#Nur meine Sehstärke steht zwischen mir und der Polizei#Aber davor werde ich mich auf die Straße kleben#Schlitzauge is coming for your sanity 🥢#Man kann Zootiere auch unauffällig beobachten#Nicht wie Lauren. Lauren wollte mir immer penetrant updates über ihr und kripo tristls liebesleben geben#Ihre Freundinnen auch. Und dann haben sie über sie gelästert und meinten sie kriegt ihn vielleicht rum#Aber hab ich gefragt? Nein :/#Schätze manche reden doch mehr als erwartet#Lauren interessiert sich sogar für meinen anderen normalen Blog. Meine Familie. Meine Psyche. Meinen Vater. Lügen#Ich interessiere mich auch nicht für Laurens Papi der ihre Konkurrenz ausspähen wollte#Glaube er meinte ich bin hübsch aber Lauren trifft sich gerade mit ihm. Daher muss sie dran bleiben#Glaube nicht das Laurel viel arbeitet wenn sie so viel Zeit für indirekte updates hat#Oder sie arbeitet auf andere Weise
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deutsche-bahn · 11 hours
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Kurzer Monolog ausgelöst durch den Satz "the queer experience is often defined by pain" incoming.
Ich bin in vielerlei Hinsicht unfassbar repressed. Might be the loving embrace of my father's Bauernfamilie, might be my very own, very arrogant fear of judgement. Unverständnis und Ablehnung sind mir absolut nicht fremd. Vielleicht war ich in Sachen Akzeptanz ein kleines bisschen ausgehungert. Aber seitdem ich mir, was meine eigene Identität angeht, auch nur das kleinste bisschen Offenheit abverlange ertrinke ich praktisch in... ja, Akzeptanz halt. Ich weiß, dass die "du bist wirklich, wirklich nicht alleine"-Rede fast schon ein Klischee ist. Klar, schon gehört, I know. Aber dann bist du auf irgendeinem Festival, und vor dir steht ein Typ mit Vollbart den du höchstens ein, zwei Mal getroffen hast und zieht sich die Biker-Handschuhe aus weil er dir zeigen will dass er Nagellack trägt. Oder irgendwer kommt nachts auf irgendeiner Feier angekrochen und fragt ganz vorsichtig, in diesem ganz bestimmten Tonfall den ich inzwischen wittern kann wie ein fucking Trüffelschwein: "Hey, darf ich dich was fragen? Bist du eigentlich auch..."
Idk, ich will nicht rumsülzen. Ich wurde vor kurzem auf sehr, sehr dumme Art gegenüber meiner Familie mütterlicherseits geoutet. Das war was wovor ich echte Angst hatte. Bei meinem Vater bin ich mit 16 mit so absoluter Selbstverständlichkeit für was ähnliches rausgeflogen, er hat so reflexartig mit Boshaftigkeit reagiert dass ich es in keinster Weise hinterfragt habe. Ich habe es damals einfach als natürliche Reaktion hingenommen. Ofc, was will er denn sonst machen? Womit hast du überhaupt gerechnet? Und meine Familie mütterlicherseits war... ok? Ich weiß nicht, warum ich tief im inneren immer noch mit derselben Reaktion gerechnet habe. Aber sie waren einfach, ja, ok damit.
Ich glaube ich hätte bereits vor langer Zeit ahnen müssen dass alles irgendwie ok wird. Als ich 16 war, kurz nach dem Vorfall mit meinem Vater, outete sich jemand in meinem Bogensportverein. Der Typ war Mitte 20, KFZ-Mechaniker und Metalhead. Anschließend kam er zu mir (ich war, wie gesagt, 16, repressed as all hell und in keinster Weise out), und sagte, dass ich ihm somehow den Mut zum Outing gegeben hätte. Damals fand ich das primär wild, und sekundär fucking mortifying, weil holy shit how do you know tell me your secrets is it that obvious- Rückblickend interessiert es mich nicht, warum und wie er zu dem Schluss gekommen ist. Es war strange, aber es war ein kleiner Lichtblick in Sachen Offenheit.
Letzte Woche konnte ich tatsächlich darüber lachen als jemand assumed hat dass ein Freund von mir mein Partner sei. Vor ein paar Jahren hätte ich das einfach nur panisch abgestritten. Hey, es wird tatsächlich einfacher. Man findet seine Leute.
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