Tumgik
#und schwarz-rot auch
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Nachdem ich das Stück seit mindestens Ende 2022 unbedingt sehen wollte hab ichs jetzt doch mal einmal quer durch die Republik geschafft und mir 'Macbeth' im Düsseldorfer Schauspielhaus angeschaut. Ein paar abschließenende Gedanken ohne jede Ordnung und Reihenfolge:
- André Kaczmarczyk als Macbeth, irgendwo zwischen einem verletzten, gejagten Tier und später einem psychotischen Springclown, ist n absolutes Highlight
- Die Dynamik zwischen Lady Macbeth und Macbeth ist abgefucked noch und nöcher. Das wirkt nicht wie ne Beziehung die zu irgend einem Punkt jemals auf Augenhöhe stattfand, sondern mehr wie eine Mutter die absolut nichts mit dem Verhalten ihres massiv autistischen Sohns anfangen kann. Da hilft auch kein Paartherapeuth mehr ey, da hilft nur ne Shotgun (affectionate). Wunderschön.
- Irgendwer in unserer Gruppe meinte sehr treffend "Malcolm ist Gollum". Dem ist nichts hinzuzufügen
- Die Szene in der Malcolm das Kleid von Lady Macduff anzieht? Joar das wird mich den Rest meines Lebens verfolgen
- Blutige Hände zusammenmatschen ist sehr ästhetisch und erotisch und Couple Goals
- Generell sehr viel Kunstblut. Find ich gut
- Badewannenszene. Sehr ästhetisch.
- Die Hexen??? Liebe. Drei Schauspielerinnen die sich als Gemeinschaft bewegen wie eine große, gruselige Spinne? Ja bitte
- Durch Dresden bin ich King Duncan, gespielt vom bühneneinehmenden Ahmed Mesgara, als großartigen, charismatischen Mann gewöhnt. Ihn (wie auch schon in der Bochumer Version) als tattrigen, alten, schon fast dementen Oppa zu sehen ist also definitiv ne erfrischende Interpretation
- Speaking of Duncan, den hätte man nicht umbringen müsse. Huste den einmal falsch an und der stirbt so. Hätteste dir sparen können, Beth.
- Der Torwächter-Part/Monolog wurde nicht wie so oft gestrichen, yay! Sehr schön passend bei Banquo eingebaut
- Lady Macduff die ihren Mann aktiv anfleht nicht mit Malcolm nach England zu gehen und versucht ihn physisch zurückzuhalten/zurückgehalten werden muss??? Mein Herz!! </3
- Das Bühnenbild? Rotierender Drehteller mit unterschiedlichen Abschnitten die optisch von "Joar das könnte man auch in nem Fantasy-Film mit echt krassen Budget sehen" und "Joar Reiner, wir brauchen noch den Dunsinan Hill. Schraub mal n paar Pressspahnplatten aneinander und mal die schwarz an!" reichen (Keine Wertung, war beides sehr hübsch anzusehen)
- Der Anfang der Bankett-Szene? "All unsere Freunde, kommt herein" -> Tür geht auf und die Hexen crawlen als einzige in den Raum? Poetic cinema. I'm gonna go insane over this scene. Legit glaube das was mir am besten gefallen hat.
- *Lady Macbeth fällt tot um* "Wasn jetzt los?!" - Comedygold
- Dieses 'Ich schmier mich mit dem (Perioden)Blut meiner toten Frau ein' war mir doch fast n bisschen too much. Aber nur fast. Immerhin wurde niemandem ins Ohr geleckt.
- Macbeth blutverschmiert und komplett rot wie der Teufel? This too is yuri poetische Bildsprache
Alles in allem bin ich echt froh den Weg auf mich genommen zu haben um mir das mal anzuschauen. N zweites Mal wirds wahrscheinlich nicht dazu kommen, dazu ist der Weg einfach zu weit, aber ich bin echt glücklich das nicht verpasst zu haben.
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thepictureofjune · 7 months
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Nolin Color Theory Pt. 3
Extra: the trailer
“Lass mich mit der Liebe einfach in Ruhe”: 
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Wir sehen Noah mal wieder in seinem schwarzen Pulli und der grünen Jacke. Er ist immer noch traurig, er ist immer noch mies gelaunt und er versteckt immer noch etwas? 
Colins Shirt währenddessen hat einige Farben involviert, wovon die herausstechendste wohl rot ist, selbst wenn das Shirt an sich eher schwarz/dunkelblau ist. Sein Charakter ist also nach wie vor definiert von Liebe und seinen Gefühlen, die er auch bereit ist, offen zu zeigen. 
“Ich werd drum kämpfen” 
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Wir sehen nicht viel, aber was wir sehen ist ziemlich hell. Colin sitzt in einem sonnen beleuchteten Zimmer in hellblau auf seinem Bett, was seine Hoffnung darstellt. Doch selbst wenn diese Hoffnung symbolisieren sollte, dass Colin bereit ist, für die Liebe zu kämpfen, sagt ein wenig des blauen Tones auch aus, dass er mit einbezieht, diesen Kampf eventuell auch verlieren zu müssen. 
Colin am Weinen:
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Dies sind wahrscheinlich die traurigsten Farben, die Colin je getragen hat. Seine Klamotten sehen komplett verblasst und verwaschen aus, als hätte sich jede Farbe von ihnen gelöst und eventuell liegt das auch daran, weil Colin selbst auch alle seine emotionen lastigen Farben verloren hat, welche er in den vorherigen Folgen immer wieder bereit war offen zu präsentieren.
might add more when s27 comes out tmrw but for now we're done :]
— june. 🪐
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chaoticmvse · 3 months
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PhotoshopByChaoticmvse: tutorials no one asked for. todays headache: using hex codes to spice up your texts here on tumblr [html edition today].
Tatsächlich gibt es heute wohl das einfachste Tutorial ever, damit ihr eure Texte mit anderen Farben highlighten könnt als jene, die Tumblr vorgibt. Damit Ihr aber überhaupt ein bisschen versteht, wovon ich überhaupt spreche, machen wir erst einmal einen kurzen Grundkurs:
HTML beschreibt quasi das Grundgerüst rund um den Inhalt (Überschriften, Listen, Tabellen etc.) während CSS am Ende um das Styling geht, also sprich die Gestaltung (Farbe, Schriftart, Layout etc.). CSS geht in der Regel immer mit HTML einher, da man dieses in das Gerüst einfügt. Beispielsweise schreibt ihr einen Text, der automatisch an die Grundeinstellungen angepasst ist. Wenn ihr aber etwas bunt haben wollt, dann könnt ihr das mit den Tools von Tumblr machen, indem ihr die ausgewählte Passage/Wörter/Sätze markiert. Dann kommen bei euch ja folgende Zeichen:
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Jedoch gibt Tumblr nur sieben Farben (schwarz, rot, orange, grün, blau, rosa, lila) vor:
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Oftmals passt das jedoch nicht zu dem Layout, dass man sich so mühsam aufgebaut hat. Und da kommt es dann dazu, dass man sich dem HTML zuwendet. Wichtig an dieser Stelle ist zu sagen, dass die Option, die ich euch jetzt zeige, nur am Laptop/PC möglich ist.
Damit Ihr jedoch andere Farben nutzen könnt, benötigt ihr dafür den HEX Code der Farben. Den Code könnt ihr herausfinden indem Ihr bei Google einfach nach "Color Picker" sucht. Das sieht dann so aus:
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Wie man sieht, wird der HEX #eda558 angezeigt. Das ist die Farbe, mit der wir nun arbeiten. Damit ihr das Wort/den Satz/den Absatz in der Farbe einfärben könnt, müsst ihr wie folgt vorgehen:
Ihr schreibt euren Text vor, wie man es in einem normalen Post macht.
Ihr müsst folgenden Span in den HTML Code einsetzen: Vor dem Teil, der eingefärbt werden soll: <span style="color: #eda558 "> Hier kommt dann der Text selber und danach müsst ihr ein </span> setzen.
Ihr geht auf das kleine Rädchen oben rechts drauf und geht auf den Punkt "Text Editor" und wählt HTML anstatt Rich Code aus.
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4. Das sieht dann in meinem Fall so aus:
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5. Ihr setzt eure Einstellungen vom Text Editor von HTML zurück auf Rich und voilá, es ist vollbracht.
So, damit wäre es eigentlich schon eingefärbt. Jetzt gibt es noch die Möglichkeit Verläufe (Gradients) zu kreieren, dabei unterscheidet man hier unter Horizontal, Mittig, dreifarbig, solid, random und rainbow. Das setzt man mit in den Spancode mit ein. Damit es euch aber einfacher gemacht wird und ihr nicht alles codieren müsst (wenn es jemand wissen will, lemme know, ich zeige es euch dann) nutzt ihr einfach folgende Seite:
TextColorizer by David
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Dort könnt Ihr eigentlich alles auf einmal auswählen. Ihr könnt oben euren Text schreiben und unten auswählen, wie ihr was machen wollt und seht unter Step 5 auch direkt die Preview. Dadurch habt ihr jedoch noch nicht den Code, den ihr am Ende bei euch ins HTML einsetzen müsst. Der ist erst unten drunter gegeben. Dabei müsst ihr darauf achten, dass ihr auch den Code vom HTML kopiert:
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Und da ist es dasselbe, ihr pflegt es an der Stelle im HTML Code ein, wo ihr es haben wollt. Ich zeige euch das an einem Beispiel, welches wie folgt ist: PhotoshopByCHAOTICMVSE
Im HTML Code sieht es so aus:
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And thats just how it is! Wenn ihr Fragen habt, lemme know, ansonsten hoffe ich, dass es irgendwie verständlich rüberkam. <3
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bibastibootz · 6 months
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In der Nacht
„Thorsten?“
„Hm?“
„Schläfst du schon?“
Die Bettdecke raschelt, als Thorsten sie sich über die Schulter zieht. „Würde ich sonst antworten?“ Er seufzt und dreht sich auf den Rücken, sodass er Sebastian angucken kann. „Was ist denn?“, flüstert er.
Sebastian hat seinen Arm um das Kopfkissen gewickelt und guckt Thorsten nun mit großen Augen an. „Was meinst du, was passiert wäre, wenn ich dich damals nicht nach einem Date gefragt hätte? Würden wir hier dann jetzt trotzdem liegen?“
Thorsten schließt die Augen und seufzt wieder, auch wenn er dabei ein kleines Schmunzeln nicht vermeiden kann. Sebastian stellt gerne solche Fragen mitten in der Nacht. Irgendwie süß, was ihn alles so um zwei Uhr nachts beschäftigt. „Vielleicht würde hier jemand anderes liegen“, antwortet Thorsten nach kurzem Überlegen. „Ein anderer Typ vielleicht, mit schwarzen Haaren, vielleicht ein Grundschullehrer mit E-Auto oder einem wöchentlichen Improvisationskurs als Hobby.“
„Quatsch.“
„Du hast doch nach meiner Meinung gefragt.“
„Aber–“ Jetzt ist es Sebastian, der vor Verzweiflung seufzt. „Du glaubst also nicht, dass wir trotzdem zueinander gefunden hätten?“
„Doch.“
Selbst in der Dunkelheit sieht Thorsten Sebastians hochgezogene Augenbraue. „Hä? Aber du hast doch gerade gesagt–“
„Du stehst eben nicht auf schwarze Haare. Ganz einfach.“ In Thorstens Stimme schwingt ein zufriedenes Lächeln mit. Er rollt sich auf die Seite und legt seine Hand an Sebastians Wange, fährt dann mit den Fingern in seine kurzen Locken hinter den Ohren. „Und du stehst auf alte Männer und alte Autos.“
Dass Sebastian ein bisschen rot wird, kann Thorsten in seinem schnaufenden Lachen hören.
„Und deshalb hättest du dich so oder so in mich verliebt. Du konntest gar nicht anders“, beendet Thorsten seinen Gedanken.
„Und du?“
„Ich auch nicht.“ Mit seiner anderen Hand greift Thorsten nach Sebastians Fingern und verschränkt sie mit seinen. „Du hast mich aufgefangen und dann gleich wieder umgehauen. Und dafür bin ich dir sehr dankbar.“ Er beugt sich vor und gibt Sebastian einen Kuss auf die Stirn. „Und das wäre in jedem Universum passiert, glaub mir.“
Sebastians Atem ist warm auf Thorstens Haut. „Okay“, sagt er und drückt einmal Thorstens Hand.
„Kannst du jetzt weiter schlafen?“
„Ich denk schon.“
„Gut.“
„Krieg ich davor noch einen–“ beginnt Sebastian seine Frage, doch Thorstens Lippen sind schon auf seinen, bevor er sie zu Ende stellen kann. Er grinst gegen Thorstens Mund, brummt zufrieden aus seiner Brust und lässt sich dann wieder zurück ins weiche Kissen fallen. Mit diesem warmen Gefühl, das sich jetzt gerade von seinem Herzen in die Fingerspitzen und bis zu den Zehen ausbreitet, lässt es sich gleich viel besser schlafen.
„Und jetzt gute Nacht“, knurrt Thorsten und verschwindet wieder unter der Bettdecke.
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planwithmai · 2 years
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Farbenlehre
Kapitel 2 „ Farbkontraste“
Farbkreis nach Itten
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Der Farbkreis von Itten besteht aus insgesamt 12 Farben.
Den drei Grundfarben Blau, Gelb und Rot in der Mitte.
Den drei Sekundärfarben, die aus der Mischung der drei Grundfarben entstehen. -> Grün ( Gelb + Blau ) , Violett ( Blau + Rot ) und Orange ( Rot + Gelb )
Den Tertiärfarben, die aus einer Mischung von je einer Grundfarbe und einer Sekundärfarbe entstehen. Diese sind Blaugrün, Blauviolett, Purpurrot, Orangerot, Dunkelgelb und Hellgrün.
❔Was sind Farbkontraste?
-> Farbkontraste entstehen wenn sich zwei oder mehr Farben gegenüberstehen.
❔Welche Farbkontraste gibt es?
Warm-Kalt-Kontrast
Es liegt eine warme und eine Kalte Farbe nebeneinander. Die warmen Farben leuchten während kalte Farben eher ruhig und passiv wirken. Der Kontrast ist angenehm fürs Auge und wirkt interessant. Auf Ittens Farbkreis liegen die warmen Farben auf der rechten Seite und die kalten Farben auf der linken Seite. -> Linkes Bild unten
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Hell-Dunkel-Kontrast
Dieser Kontrast ist einer der stärksten Kontraste. Es liegt, wie der Name schon sagt ein heller und ein dunkler Farbton nebeneinander. Die stärkste Art des Kontrast liegt zwischen schwarz und weiß vor. Der Kontrast ist ein absoluter Eyecatcher und garantiert eine gute Lesbarkeit, wenn dunkle Schrift auf hellem Hintergrund platziert wird. -> Rechtes Bild oben
Komplementärkontrast
Der Komplementärkontrast ist der einfachste Kontrast und bekannteste Kontrast. Dieser entsteht wenn zwei komplementäre Farben nebeneinander liegen. Im Farbkreis liegen diese Farben gegenüber voneinander. Die einzige Gefahr die besteht, ist ein Flimmereffekt. Dieser entsteht beispielsweise, wenn rote Schrift auf grünem Hintergrund liegt und ist ein gestalterisches No-Go. -> Linkes Bild unten
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Qualitätskontrast
Bei Qualitätskontrast liegt eine reine, bunte, leuchtende Farbe neben einer getrübten, stumpfen Farbe. Getrübte Farben entstehen, wenn eine reine Farbe mit grau, schwarz oder weiß abgemischt wird. Der Kontrast sorgt dafür, das die reine Farbe noch mehr leuchtet. -> Rechtes Bild oben
Quantitätskontrast
Beim Quanitätskontrast handelt es sich eigentlich um einen Größenkontrast. Hierbei wird eine kleine Fläche mit einer großen Fläche gegenüber gestellt oder auch vielen und wenigen Flächen. Die Farben die gegenüber gestellt werden sollten unterschiedliche Intensitäten besitzen. Gelb besitzt beim Beispiel eine besonders große Strahlkraft und Violett eine sehr geringe. -> Linkes Bild unten
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Simultankontrast
Beim Simultankontrast beschreibt die unterschiedliche Wirkung von nebeneinander liegenden Farben oder der Wirkung von einer Farbe auf unterschiedlichen Hintergrundfarben. Die gleiche Farbe wirkt auf unterschiedlichen Hintergrundfarben anders, obwohl es sich um genau die gleiche handelt. -> Rechtes Bild oben
Farbe-an-sich-Kontrast
Der Farbe-an-sich-Kontrast entsteht wenn mindestens drei reine, leuchtende Farben die im Farbkreis relativ weit auseinander liegen, kombiniert werden. Der Kontrast wirkt bunt, kraftvoll und fröhlich. -> Bild unten
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Jegliche Informationen sind von mir ausgearbeitet.
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handwerkstatt · 1 year
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Von der Narretei des überlichtschnellen Reisens (Folge 2)
Für @mondfamilie und natürlich für @corona-system
Alle Fotos die nun folgen (und die schon gezeigten) beruhen auf Auswertung der automatischen Bordkameras. Selber könnte man gar kein Foto machen, wie denn auch? Man kann ja bei oder über Lichtgeschwindigkeit keine Belichtungszeit an der Kamera einstellen! (Hier mal bitte vom konsumierenden Lesen zum Mitdenken übergehen!)
Zeit ist ja relativ und bei Lichtgeschwindigkeit erst recht! Ich kann dies kurz anhand eines Fotos belegen, die Aufnahme wurde bei der Beschleunigung des RGF (RaumGleitFlitzer) gemacht, die Geschwindigkeit betrug noch nicht einmal ein paar hundert Kilometer pro Sekunde:
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Alles verschwimmt, nix zu erkennen, außer die Farben, welche aber nicht immer authentisch sind und sich von Rot zu Blau verschieben, je nach Geschwindigkeit. Eigentlich sollte man sich bei solchen Geschwindigkeiten auf gar nichts verlassen, am wenigsten auf seine Sinne. Alles nur Illusion!
Hier mal ein kleines Foto bei voller Überlichtgeschwindigkeit im Hyperraum:
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Haha, netter Gag, nicht wahr? Aber genau so ist es und nicht anders: Das Foto ist schwarz, weil die Kameras hier nicht mehr die Belichtungszeit einstellen können. Es ist außerdem gar kein Licht mehr da, was absurd klingt und auch absurd ist. Aber so ist das mal mit dieser modernen Reiserei (oder soll ich besser "Raserei" sagen?) Sie dient lediglich der schnellen Fortbewegung, nicht der Erholung und Erbauung.
(Folge 3 folgt in Erdzeit)
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aimaileafy · 9 months
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Der Fußkettenwalzer
Wie zelebrieren die Charaktere aus No Kiss for the Dauphin weihnachten....? Come in and find out~!
„Nocturn. Du nervst.“
Mit den unschuldigsten, größten Augen hob Nocturn den Blick, als wüsste er nicht genau, dass seine Fußschellen den oh so hart arbeitenden Kronprinzen tierisch auf die Nerven ging. Der Kronprinz der Dunkelheit und eigentliche Erbe des dämonischen Throns saß in weiß gekleidet an seinem Schreibtisch, mit einer schicken Feder mit goldener Spitze, weit weg von seinem eigentlichen Thronsaal im Tempel und tippte mit seiner Schreibfeder auf das feine Papier. Seine schwarzen Augen durchbohrten den Schuldigen, aber dieser freute sich einfach über die Aufmerksamkeit und klapperte, wie zum Dank für diesen herrlichen Blick noch einmal mit den Fußschellen – welche ganz neu waren. Die schwarzen Ketten funkelten fast; immerhin hatte noch nie jemand sie vor Nocturn angehabt. Ein Geschenk von Hizashi! Hoch magisch, schwer, hässlich und unmöglich zu brechen; wie gemacht für einen Dämon von Nocturns Kaliber. Nocturn hatte natürlich verstanden sie als Kompliment zu nehmen.
„Ich nerve? Aber mit was denn?“ Nocturn konnte das spitzbübische Grinsen gar nicht zurückhalten als er die Kette zwischen seinen Füßen zum Klirren brachte; ein lautes, unangenehmes Geräusch, dass schon bestens dafür geeignet war, um sich in jedermanns Ohren zu schneiden. Praktisch waren sie aber natürlich dennoch: die schwarze Kette zwischen seinen Füßen verlängerte sich nach Bedarf, um ihn nicht allzu sehr einzuschränken… außer die werden Elementarwächter fanden, dass er eine Gefahr war natürlich. Dann zogen sich auch diese neuen Fußschellen zusammen und hinderten ihn am Gehen.
„Ich bewege doch nur meine Füße!“
„Könntest du das ein wenig leiser machen?“
„Jegliche Beschwerden richtet der Herr Yami bitte an Hizashi-samaaa.“ Nur beim Erwähnen von Hizashis Namen verzog Youma das Gesicht. Der Herr Doktor war wirklich wie eine bittere Medizin, für jeden, der ihn traf. Man musste nur von ihm reden und schon hatte jeder schlechte Laune, fühlte sich bedroh und angeklagt. Youma ließ sich davon aber natürlich nicht beirren; Nocturn wusste, dass er schon mehr als einen Kampf mit Hizashi aufgenommen hatte, im Rat und außerhalb, meistens für und wegen Nocturn. Aber gegen die Fußschellen war jedes Argument abgeprallt… es war ja so oder so einer der Auflagen dafür, dass Nocturn überhaupt im Tempel leben durfte; jetzt waren sie nur einfach sichtbar und für jeden offensichtlich; ja, jeder der Nocturn sah, wusste, dass er es hier mit einem überaus gefährlichen Dämon zu tun hatte… der dennoch mit einem Lächeln durch den Tempel spazieren ging und jeden mit der Kette zwischen seinen Füßen nervte. Der Spaziergang heute Morgen war wunderbar gewesen, oh ja.
„Aber jetzt wo ich die Aufmerksamkeit meines Prinzen schon mal habe…“ Nocturn tänzelte durch Youmas Arbeitszimmer, dessen skeptische Augen seine Tanzschritte verfolgten bis Nocturn vor dem Schreibtisch angekommen war.
„Du hast hier doch sicherlich irgendwo ein Datum hingeschrieben, oh fleißiger Prinz, huh?“
„Natürlich habe ich da-“
„Ohja da.“ Nocturn zeigte mit seinem langen spitzen Finger auf das Datum in der obersten Ecke eines vollgeschriebenen Dokuments.
„Es ist der 24.12.“
„…“
„Weiß mein Prinz denn was das für ein Datum ist?“ Wenn er es nicht wusste, dann wäre Nocturn zutiefst beleidigt – und unzufrieden mit sich selbst. Dann hatte er nämlich darin versagt Youma diese schönste aller menschlichen Traditionen auf die liebenswerteste Art nahe zu legen… mit dem Schenken eines Schlittens zum Beispiel.
Aber nein, Youma wurde rot. Und er sah auch zur Seite. Sehr gut.
„Ich bin mir bewusst, dass die Menschen heute Weihnachten feiern“, antwortete Youma, strich sich beiläufig einer seiner langen Haarsträhnen hinters Ohr – sie wurden endlich wieder lang! – und sah dabei so ernst aus, als spräche er vor den Hikari im Rat. Aber seine Wangen waren immer noch etwas rot.
„Ich habe auch versucht einen kleinen Tannenbaum zu organisieren…“ Mit mäßigem Erfolg offensichtlich, denn hier war nirgends ein Baum zu sehen. Doch alleine die Tatsache, dass er es versucht hatte… brachte Nocturn innerlich ein wenig zum Lachen. Dabei hatte Youma genau diese Tradition doch immer am schlimmsten gefunden! Die arme Umwelt! Die armen Bäume! Und dann hing man auch noch etwas daran! Was für ein Unding! Menschen!
„Was für Mühe sich mein Prinz gemacht hat… und das nur für mich. Ich bin geehrt.“ Nocturn wusste nicht genau, warum Youma da noch einmal etwas röter geworden war. War es sein Tonfall gewesen?
„Aber nein, ich brauch keinen Baum. Wenn ich heute Abend vor Mitternacht zwei Stunden mit dir alleine bekomme, als Geschenk, dann ist das für mich gut genug.“ Nocturn war sich bewusst, dass er dabei eigentlich schon ein wenig zu viel forderte, denn da war heute irgend so ein wichtiges Meeting im Jenseits, für dessen Inhalt er sich überhaupt nicht interessiert hatte. Das einzige, woran er sich festgebissen hatte, als Youma ihm davon berichtete war das Datum. Der 24igste Dezember. Wer legte denn bitte wichtige Termine auf den Abend des heiligsten Abend überhaupt… das konnten nur die ach so heiligen Hikari, die sich überhaupt nicht für die Traditionen anderer interessierten.
Deswegen zögerte Youma wohl auch. Er wollte ja der beste Wächter der Dunkelheit sein, den es jemals gegeben hatte und dazu gehörten auch alle Termine einhalten.
„Ich weiß, dass du beschäftigt bist. Aber wer weiß…~“ Taktisch und absolut treffsicher nestete Nocturn ein wenig an seiner roten Schleife, zog ein wenig am Band…
„… vielleicht habe ich ja auch etwas, was du auspacken darfst…~“ Youma wurde auf der Stelle rot. Kerzengerade saß er plötzlich im Stuhl und vergaß sogar kurzzeitig das Atmen. Nocturn zupfte noch ein wenig an seiner Schleife, aber innerlich verdrehte er die Augen: Wesen, die sich sexuell erregen ließen waren so leicht zu manipulieren. Es war schon fast bemitleidenswert.
„Ich… werde sehen was sich machen lässt.“ Ahja, ganz plötzlich. Nocturn hatte plötzlich keine Lust mehr und die gute Laune war auch verschwunden. Na, vielleicht hatte er Youma jetzt auch schon etwas zu lange nichts mehr… auspacken lassen. Bäh.
„Tu das“, antwortete Nocturn dennoch und ließ seine Schleife gehen, um sich kurzerhand auf den Schreibtisch zu setzen – wobei er allerdings nett und höflich genug war nichts umzuwerfen oder etwas zu zerknittern. Er schwang das eine Bein über das andere und löste damit wieder einen ekeligen Ton aus, den er dieses Mal sogar ein wenig nervig fand. Aber er ließ sich davon nicht abbringen:
„Fille ist ja heute auch nicht da.“
„Ist sie nicht?“
„Non. Sie ist mit ihrem gesamten Gefolge – womit ich natürlich Blue, Silver und Firey meine – nach Hok… Hok… aid…“ Nocturn hatte das Gefühl, dass seine Zunge sich verknotete, als er versuchte Hokkaido auszusprechen.
„Bah, das kann ich nicht über meine französische Lippen bringen. Irgendwo in den Norden Japans. Fille und Silver haben da vor Wochen schon eine Hütte gemietet. Im Schnee. Weihnachten im Schnee. Wie romantisch! Ich werde fast eifersüchtig. Natürlich ist der Schnee nichts für unsere Hikari, aber sie wird sicherlich ordentlich gewärmt von ihren lieben Freunden und natürlich von Blue. Er war dagegen, natürlich, unvernünftig und was sendet denn das für ein Signal… aber Fille hat ihren Willen bekommen. Sie sind schon aufgebrochen und sind zwei Tage weg.“
„Woher weißt du das?“ Die Frage war doch eher warum wusste Youma das nicht?
„Du hast viel zu tun und ich habe nicht mehr viele Hobbies, vergessen?“ Nein, das hatte er natürlich nicht vergessen und Nocturn war sich klar, dass er das eigentlich nicht hätte sagen sollen – aber es war nun einmal die Wahrheit.
„Ganz großes Drama, denn natürlich kommt Saiyon nicht mit, obwohl er ja der Getreue von unserer Hikari ist, weshalb Blue auch dagegen war. Wieder, falsches Signal. Aber Grey und White haben Fille den Rücken gestärkt und gemeint, es sei gut für ihre mentale Gesundheit und für das Strahlen ihres Lichts… Wenn sie sich heute Mal keine Gedanken darüber machen muss, so schnell wie möglich schwanger zu werden.“ Schon wieder etwas, was Nocturn eigentlich nicht hatte sagen wollen, aber er redete wie immer zu schnell und schon war dieses Thema auch zwischen ihnen im Raum. Der nicht vorhandene Erbe des Elements der Dunkelheit… und der Tatsache, dass Nocturn Youma mit dieser Angelegenheit nicht helfen konnte. Er hatte es eigentlich nicht ansprechen wollen, obwohl er wusste, dass Silence ihn erst vor wenigen Tagen an seine Pflicht als letzter Lebender Yami erinnert hatte – und Youma war pflichtbewusster als Green.
Egal, darüber wollte Nocturn jetzt verdammt nochmal nicht nachdenken. Es war Weihnachten; das einzige Kind, an das er heute denken wolle, war ein nicht existierendes, heiliges Gotteskind, das einfach nur als Ausrede genommen wurde für gute Musik und Festessen. Oh gute Musik! Ein Gottesdienst in der Notre Dame, oh das wäre so wunderbar… Nein, nein, nicht daran denken, daran erst recht nicht. Wenn er an Paris dachte, fing er gleich an zu weinen.
Und das wäre nicht gut, denn genau da klopfte es an der Tür. Youma horchte auf und wollte den Besucher schon herein bitten, aber da öffnete dieser schon von sich aus die Tür, als wäre dies sein Arbeitszimmer – und herein kam wahrlich ein Gotteskind… nämlich Hizashi, mit Reitzel im Schlepptau, der einen entschuldigenden Eindruck machte.
„Ah, Reitzel hatte recht! Hier ist ja unser Dämon.“ Nocturn hatte viele Dämonen getroffen, dumme, gefährliche, mächtige. Fürsten von hohen Kaliber; Ri-Il unter anderem, dessen Lächeln einem auch nicht gerade Freude verspüren ließ. Aber Hizashis Lächeln… Es gab keines, mit dem man es vergleichen konnte. Sein Lächeln war wie das einer alten Engelsstatue, in dessen Körper der Teufel gefahren war; genauso gefährlich und genauso ewiglich. Hizashi war einer der wenigen Wesen, mit denen auch Nocturn am liebsten so wenig wie möglich zu tun hatte – leider musste er ihn aber jeden zweiten Tag sehen.
„Das Hündchen ist bei seinem Besitzer, wie niedlich“, sagte Hizashi und legte lächelnd die Hände zusammen. Er verbeugte sich natürlich nicht – verbeugte er sich vor überhaupt jemanden? Vor seinen Göttern vielleicht? – aber Reitzel grüßte höflich. Youma richtete sich sofort auf, alarmiert und verärgert.
„Nocturn ist nicht beim Besitz“, antwortete Youma mit ernster, resoluter Miene. Nocturn spürte wie eine komische Wärme sich auf seinen Wangen ausbreitete. Also eigentlich mochte er es ja, wenn Youma sagte, dass er „sein war“, aber das war wohl nicht der richtige Moment um das anzumerken.
„Wie Sie meinen, Yami-san.“ Hizashi drehte sich zu Reitzel herum und sein Lächeln war sofort weg.
„Du kannst jetzt gehen, Reitzel“, sprach er mit der Strenge eines Lehrers, der seinen Schüler wegschickte, nachdem dieser seinen Zweck erfüllt hatte. Doch Reitzel blieb stehen, wofür Nocturn ihm Respekt zollte.
„Geh“, sagte er nun mit etwas mehr Nachdruck und tatsächlich auch mit einer abweisenden Handbewegung.
„Du hast deinen Zweck erfüllt.“
„Aber Hizashi. Ich sagte dir doch, dass ich etwas mit Youma-san zu besprechen hätte.“ Nocturn lachte beinahe in sich hinein; da hatte das kleine Lamm von einem Hikari aber gut gekontert! Hizashi hatte Tonfall eines Lehrers benutzt, aber Reitzel den eines Psychiaters, der mit seinem Patienten sprach. Etwas was dem kalten Hikari nicht unbemerkt geblieben war, denn er verzog kurz angewidert das Gesicht.
„Gut“, zischte Hizashi und legte plötzlich seinen Zeigefinger auf Reitzels Brust, der ein wenig Abstand nahm, aber Hizashi bohrte seinen Finger noch tiefer hinein. Doch irgendwie fand Nocturn nicht, dass Reitzel danach aussah als würde es ihm missfallen…?
„Aber der kleine Reitzel sollte auf sein Taten und Schritte ein wenig besser achten…“ Er pikste ihn nun förmlich:
„… und auf seinen Tonfall.“ … jeder andere hätte wohl das Gesicht verzogen, aber Reitzel… Nocturn legte den Kopf schief. Sah er hier etwa die einzige Person für die Hizashi keine bittere Medizin war?
Dann wandte sich eben bittere Medizin allerdings Nocturn zu:
„Komm, Dämon, ich will nicht mehr als nötig meine Zeit mit dir verschwenden. Es ist ohnehin ein Unding, dass ich dich finden muss.“ Youma warf Nocturn einen besorgten Blick zu, den Nocturn nicht ganz verstand. Es war doch nicht das erste Mal, dass er alleine war mit Hizashi. Oder glaubte er, dass er seine schlechte Laune an ihm auslassen würde? Hm, gut, das würde er sicherlich. Aber nach dem ganzen Drama mit Fille würde Hizashi ihn wohl kaum töten.
„Verzeiht meine Unhöflichkeit, Hikari-Hizashi-sama“, antwortete Nocturn und verneigte sich elegant, nachdem er vom Schreibtisch herunter gerutscht war.
„Dann lasst uns zur Tat schreiten, damit ich Euch nicht länger behellige.“ Er warf Youma sein Zwinkern zu, dass er selber sehr kokett fand und von dem er hoffte, dass Youma das „bis nachher“ verstanden hatte.
Und dann war Nocturn alleine mit Hizashi – und Youma mit Reitzel, der die Tür schloss, während Youma ein Seufzen über die Lippen rollte.
„Entschuldigt bitte die Umstände, Reitzel-san“, sagte der Yami und massierte sich die Schläfen.
„Ich habe nicht auf die Uhrzeit geachtet, ansonsten hätte ich Nocturn zu Hizashi gebracht. Ich hoffe sie hatten keine allzu große Unannehmlichkeiten deswegen.“
„Machen Sie sich darüber keine Sorgen, Youma-san. Ich habe keinerlei Unannehmlichkeiten erlebt.“ Youma runzelte die Stirn, denn genau wie Nocturn hatte er natürlich auch eben gesehen, wie Hizashi Reitzel nicht nur mit den Finger durchbohrt hatte, sondern auch mit seinem Blick – als wären sie bei einem Kreuzverhör gewesen. Warum wirkte Reitzel dann so, als hätte er… gute Laune? Seine Wangen waren rot und seine Locken schienen zu tanzen, als er sich ihm mit einem Lächeln zuwandte.
„Ich habe das bekommen, worum Sie mich gebeten haben.“ Umgehend holte er ein kleines, in rotem Papier eingepacktes Geschenk aus seiner braunen Tasche, die zu seiner menschlichen Kleidung passte, in die er seinen Eciencé-Körper gehüllt hatte: einen warmen, gestrickten Pullover in hellen Farben, mit passendem Schal und hellbraunen Mantel, der von feiner Qualität war. Die Tatsache, dass Reitzel sich ab und zu in menschliche Kleidung begab, sorgte bei den anderen Hikari für Unmut und auch Youma hatte schon einige Lästereien über ihn gehört, aber er fand, dass Reitzel sich immer sehr vornehm kleidete. Ohnehin… seitdem Reitzel Youma bei der Rettung Nocturns geholfen hatte, war Reitzel… beinahe so etwas wie Youmas Freund geworden, wenn Hikari und Yami denn befreundet sein konnten. Aber er mochte ihn, das konnte er sich wohl eingestehen – und das nicht nur, weil er hübsch anzusehen war, mit seinem sanften Lächeln und den weichen Locken, von denen Green mal gesagt hatte, dass sie sie zu gerne anfassen wollte. Er war freundlich und unvoreingenommen… und einer der wenigen, der von Youmas und Nocturns geheimer Beziehung wusste und ihm dafür niemals auch nur einen schiefen Blick zugeworfen hatte.
„Ich habe mir die Freiheit herausgenommen es einpacken zu lassen. Hier oben auf unseren Inseln wäre es schwer geworden passendes Einpackpapier zu finden.“ Er reichte Youma die kleine Schachtel.
„Ich danke Ihnen, Reitzel-san. Das war überaus freundlich von Ihnen.“ Trotz allem blieben sie aber beim Sie.
„Ich weiß, dass meine Bitte, sie auf den Eiffelturm zu schicken, etwas frech war. Ich hoffe, dass ich mich in Zukunft erkenntlich zeigen kann.“ Reitzel winkte mit der Hand ab.
„Ah, ich habe den Ausflug genossen. Das letzte Mal, dass ich auf dem Eiffelturm war, war 1900, kurz nach seiner Eröffnung. Es hat mir Spaß gemacht in Erinnerungen zu schwelgen und nun zur Weihnachtszeit…“
„Ein Graus nicht wahr? Paris ist furchtbar schrill im Dezember und viel voller als sonst. So viele Menschen!“ Die Worte Youmas brachten Reitzel zum Lachen:
„Oh, ich wollte eigentlich sagen, dass ich es sehr schön fand.“ Schön? Hatte Youma sich da gerade verhört? Schön?! Es gab doch kaum eine Jahreszeit zu der Paris schlimmer war als im Dezember! Nun gut, Hochsommer war auch grauenhaft gewesen, mit den vielen Extra Menschen… manchmal verstand Youma wirklich nicht, warum Nocturn sich so sehr nach der Stadt sehnte, aber gut, es war sein Zuhause, dachte Youma und betrachtete das rote Geschenk gedankenverloren, bis Reitzel ihn aus diesen herausholte:
„Doch darf ich mir eine Anmerkung erlauben, Youma-san?“
„Oh ja, natürlich.“ Youma sah auf, etwas verwirrt – doch auf das, was Reitzel da sagte, wäre er nicht gekommen:
„Das Geschenk ist sehr schlecht gewählt.“
… was?
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Warum wurde er eigentlich rot?
(eine Überanalyse von einem kleinen Nebensatz)
Ich habe mal vor Monaten eine Art review/Kommentar/was weiß ich zu "Im Bann des Bösen" geschrieben. In diesem Buch gab es eine Stelle die ich damals nicht wirklich ausgeführt habe, aber die mich jetzt irgendwie zu sehr beschäftigt und zwar, die Szene in welcher der schwarze Abt Zanrelots Amulett entdeckt. Der schwarze Abt ist nicht sehr amused darüber, er erklärt Z dass Liebende das Siegel nicht empfangen können und Z zeigt daraufhin eine sehr interessante Reaktion; er scheint irgendwie Angst zu haben und vor allem ist ihm dieser Vorfall ziemlich unangenehm, so unangenehm, dass er rot wird. Moment, er wird rot?Ja, denn auch wenn dem Leser wenig später erklärt wird, dass der Mann eigentlich grünes Blut hat, läuft er trotzdem rot an. Warum passiert das ? Warum läuft er überhaupt an? Tja, so genau kann ich das jetzt natürlich auch nicht sagen, ABER ich kann diese Sache auch nicht ignorieren also stelle ich jetzt einfach ein paar Theorien dazu auf.
-Was es mit der Farbe auf sich hat-
Man hat nicht weiter drüber nachgedacht:
Durch unzählige Redewendungen und Ausrufe ist rot werden irgendwo im alltäglichen Sprachgebrauch gelandet. Vielleicht hat man es also wie gewohnt übernommen und ohne es zu hinterfragen einfach nicht abgeändert
Emotionen und Menschlichkeit zeigen
Alles was sich im Holstentor abspielt ist wahnsinnig von Emotionen und Gefühlen geprägt, es deckt ein ganzes Spektrum ab; Freude, Scham, Wut, Verzweiflung, Trauer, Entsetzen, Enttäuschung. Das hat man bei jedem Charakter; den Wächtern, Matreus, auch beim Schwarzen Abt und eben auch Zanrelot. Bei letzterem ist es irgendwie besonders; der Mann stellt sich die ganze Reihe über als maximal kalt dar (klar stimmt das nicht aber er versucht es trotzdem irgendwie aufrechtzuerhalten) und dann fühlt er trotzdem Scham und wird rot. Ich finde, dass ihn das irgendwie menschlicher wirken lässt vielleicht läuft er darum trotz seines grünen Blutes auch rot an, einfach um zu zeigen:"Ja, der Mann ist ein mächtiger Magier, aber er fühlt menschlich und hat irgendwie auch einen menschlichen "Hintergrund", er hat unter/mit Menschen gelebt (und vielleicht war eines seiner Elternteile ein Mensch*)"
-Warum er überhaupt anläuft-
Es zeigt seine Emotionen auf einfache Weise:
Man hat keinen seitenlangen deep-dive In seine Gefühlswelt sondern nur einen Satz. Klar wäre so ein deep-dive vielleicht auch spannend gewesen allerdings besteht die zielgruppe aus Acht Jährigen und für die wäre das absolut langweilig geworden, weil die sind hier für die Spannung und die Action, also war so ein kleiner Nebensatz einfach die beste Option 🧍‍♂️
Machtlosigkeit und Gefühle demonstrieren
Zanrelot wird als einer der mächtigsten Typen dargestellt und er selbst macht auch immer auf gefühllos und kalt und trotzdem fühlt er Scham und läuft rot an. Das kann er sich nicht aussuchen, er kann es nicht kontrollieren oder irgendwie wegmachen. Vielleicht geht es hier darum zu zeigen, dass es Dinge gibt die außerhalb seiner Macht stehen und dass er deswegen nicht dieser komplett unbesiegbare Kerl ist. Vielleicht soll das aber auch zeigen, dass er seine Emotionen nicht wirklich "kontrollieren" kann, ja er kann sie leugnen und versuchen sich irgendwie rauszureden (einen Moment später macht er das dann ja auch indem er sich das Amulett vom Hals reißt und es wegwirft), aber kann sie nicht verschwinden lassen und hier bröckelt einmal mehr dieses "Image vom Typen der maximal Wut und Hass spürt und sonst rein gar nichts" 🧍‍♂️
*Genaues wissen wir über Magie und seine Eltern ja nicht
Ja, das waren meine Beobachtungen, Theorien, whatever 💀, ich glaube das letzte Mal, dass ich mich so intensiv mit grünem Blut und Emotionen beschäftigt hab, war als ich mit 13 meine Star Trek Phase hatte 💀. Na ja, ist das alles reine Überinterpretation? Natürlich, aber mit "Man hat nicht nachgedacht und es ist ja nur ein Kinderbuch" will ich mich nicht zufrieden geben l, also präsentiere ich meine Gedanken dazu. Falls die keinen Sinn machen, ich habe diesen Text um 2:00 Uhr nachts, komplett übermüdet, überhitzt und mit Bauchschmerzen auf meinem Handy geschrieben 💀
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bluespring864 · 2 years
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Der Januar - Erich Kästner
Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege. Der Weihnachtsmann ging heim in seinen Wald. Doch riecht es noch nach Krapfen auf der Stiege. Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege. Man steht am Fenster und wird langsam alt.
Die Amseln frieren. Und die Krähen darben. Und auch der Mensch hat seine liebe Not. Die leeren Felder sehnen sich nach Garben. Die Welt ist schwarz und weiß und ohne Farben. Und wär so gerne gelb und blau und rot.
Umringt von Kindern wie der Rattenfänger, tanzt auf dem Eise stolz der Januar. Der Bussard zieht die Kreise eng und enger. Es heißt, die Tage würden wieder länger. Man merkt es nicht. Und es ist trotzdem wahr.
Die Wolken bringen Schnee aus fremden Ländern. Und niemand hält sie auf und fordert Zoll. Silvester hörte man’s auf allen Sendern, dass sich auch unterm Himmel manches ändern und, außer uns, viel besser werden soll.
Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege. Und ist doch hunderttausend Jahre alt. Es träumt von Frieden. Oder träumt’s vom Kriege? Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege. Und stirbt in einem Jahr. Und das ist bald.
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grafofheaven · 3 months
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Eichhörnchen Das Eichhörnchen ist ein kleines, tagaktive Nagetiere. Seine auffälligsten Merkmale sind der buschige Schwanz und die Haarpinsel an den Ohren. Sie sind auch bekannt dafür, Nüsse zu vergraben und nicht alle wiederzufinden. Im gesamt Deutschland ist das Eurasische Eichhörnchen heimisch. Es kann rot, braun, grau oder schwarz sein. Aufgrund der unterschiedlichen Farben glauben viele, es würde sich um unterschiedliche Arten handeln.
Squirrel The squirrel is a small, diurnal rodent. Its most striking features are the bushy tail and the hair brushes on the ears. They are also known to bury nuts and not find them all. The Eurasian squirrel is native to the whole of Germany. It can be red, brown, gray or black. Due to the different colors, many believe that they are different species.
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k-apme-h-salzc-a · 6 months
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"…Wenn er sich unglücklicherweise zum Sprechen zwang, sagte er nur die albernsten Dinge. Zu allem Elend sah er auch selber seine Lächerlichkeit und hielt sie für schlimmer, als sie war; doch was er nicht sah, war der Ausdruck seiner Augen; sie waren so schön und verrieten eine so glühende Seele, dass sie, wie bei guten Schauspielern, manchen Dingen einen bezaubernden Sinn verliehen, die gar keinen hatten… nur dann gelang, etwas Vernünftiges zu sagen, wenn er durch irgendein unvorhergesehenes Ereignis abgelenkt, ein Kompliment nicht erst sorgfältig vorbereitete."
Stendhal, Rot und Schwarz
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thepictureofjune · 7 months
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Nolin Color Theory Pt. 2
“Ich starre jetzt nur noch die Wand an, machst du mit?” (1047):
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Handelt es sich hierbei wieder um dieselbe Farbpalette?? Die Farben, die wir in Noahs Pulli finden, finden wir in anderer Intensität und Helligkeit auch in Colins, wobei der größte Teil in Colins Pulli der kleinste in Noahs ist. Colins Pulli ist dominiert von einem blassen pinken Ton, welcher in seiner Intensität für ein Gefühl von Beruhigung steht. In Sachen Symbolik steht pink vor allem für Liebe und Romantik, aber auch Unschuld. Also wird Colin eventuell in seinen Gefühlen vor allem mit der ersten Liebe konfrontiert, die ihm einen Ort zur Beruhigung und Entspannung bietet. 
Im Beginn der nächsten Episode (1048) sehen wir dieselben Pullis noch einmal, was uns eventuell sagt, dass die beiden immer noch mit denselben Gefühlen vom vorherigen Tag geprägt sind. 
Der Kuss (1049): 
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Hier wird es sehr offensichtlich, denn Colin küsst Noah, der ihn nicht zurück küsst und was tragen sie dabei? 
Noah ist zurück in seinem schwarzen Pulli vom Anfang, zurück in seiner Mysterie und Trostlosigkeit, darüber, dass sein Film nicht funktioniert hat. 
Colin andererseits trägt rot, aka die Farbe der starken Emotionen, die Farbe der großen Liebe. Und auch die Farbe, welche in ihrer Emotion vor allem Aufmerksamkeit erregen will. Colin will von Noah gesehen werden und das wahrscheinlich nicht nur, um ihn irgendwie erfolgreich von seiner Traurigkeit abzulenken, sondern auch, weil er sich endlich eingestanden hat, dass er verliebt ist und denkt, dass dies erwidert wird.
Wir sind also relativ schnell von unschuldiger erster Liebe, verborgen hinter anderen Emotionen, zu wirklich starken Gefühlen gekommen, bei denen es nichts bringt, sie noch weiter drinnen zu halten. 
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Nach dem Kuss ziehen sich beide jeweils eine schwarze Jacke/Mantel über, was irgendwo auch darauf schließen lässt, dass sie nun beide von derselben Misere gepackt sind und unter den selben runterziehenden Emotionen leiden.  
Noah im Wald, Tarnung vor dem Selbst (1050): 
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Nach dem Kuss und dem Gespräch mit Chung sehen wir Noah alleine im Wald in blau und grün. Da er die Kinotickets aus seiner Jacke holt, ist es sehr eindeutig, dass er an Colin denkt. 
Wir sehen wieder das Traurige des blauen und dieses mal in einem eher verblassenen Ton, welcher nicht sonderlich intensiv ist oder groß heraussticht. Eventuell fühlt sich Noah neben traurig nämlich einfach nur leer und verlassen. 
Der grüne Trenchcoat, welcher ziemlich stimmig mit den Farben des Waldes und des Baumes ist, lässt eventuell darauf schließen, dass Noah sich verstecken will bzw etwas hat, wovor er sich verstecken sollte. Er versteckt seine Leere vor sich selber und auch das er die Tickets aus der Jacke geholt hatte könnte eventuell darauf hindeuten, dass er das Gefühl hat die ganze Sache mit Colin zu verstecken. 
Colins Tränen und das Ende des Films (1050): 
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Am Ende derselben Episode sehen wir Colin alleine im Dunkeln in einem Outfit, das vor allem hauptsächlich schwarz ist. Doch die Farbe, die wohl am meisten heraussticht, ist das sehr dunkle blau um seinen Kragen. Also basically Colin, welcher abends weinend an eine Filmklappe klammert und dabei von Traurigkeit erstickt wird. 
(adding to that: Colin, der die geschlossene Filmklappe umklammert und dabei weint, weil er so langsam begreift, dass seine schöne Zeit und seine Hoffnung vorbei ist)
“Ich will das alles nicht” - “Was Limo trinken?” (1052):
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Es ist die letzte Szene der Staffel, im Hintergrund gibt es einen Party voller farbiger Lichter und wir finden Colin und Noah in wiedermals dunklen Klamotten vor. Also fast wieder wie am Anfang, denn auch hier kommt das Problem des Missverständnisses vor. Während Noah denkt, dass alles wieder gut sei, muss ihn Colin des Gegenteils aufklären. 
Die beiden werden beleuchtet von einem bläulichen Licht und hinter ihnen sehen wir einen kleinen Teil des gelben hellen Lichts, was eventuell die verpassten Chancen und die vergangene Hoffnung, sowie auch die Freundschaft der beiden darstellen könnte.
 
Wir enden also so, wie wir begonnen haben; mit Missverständnissen und Distanz. Nur dieses Mal verstecken sie sich hinter diesen positiven Momente der Freundschaft und des Friedens.
very interested to see what i can make up out of s27, stay tuned
— june. 🪐
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psychic-enemy-dragon · 11 months
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Angststörung
Du grübelst und grübelst, witterst Gefahr,
spürst die Bedrohung und denkst nicht mehr klar,
kannst kaum noch schlafen und bist depressiv,
die Furcht macht dich krank, sie hat Macht und sitzt tief.
Bist unruhig, nervös und dein Herz schlägt ganz schnell,
oft ist der Tag dir zu laut und zu grell
und deine Gedanken sind schwarz wie die Nacht,
das achtsame Atmen hat gar nichts gebracht...
Die Stimme versagt, in der Kehle ein Kloß,
heut ist die Angst noch viel größer als groß...
Der Auslöser ist wie so oft nicht bekannt,
doch er trägt dieses gruslige, schwarze Gewand.
Im Grunde ist das was du denkst nicht real,
nur dein Kopf will es glauben, so wird es zur Qual...
Dann wirst du von Panik und Stress bombardiert,
bis dein Verstand sich im Nebel verliert...
Der Magen tut weh, auf der Brust liegt ein Stein,
die Welt ist gefährlich, das Schicksal gemein,
weswegen du weinst und dich oft isolierst,
draußen ist's warm... du zitterst und frierst...
Du kommst nicht mehr weiter, die Ampel ist rot,
das Schlimmste jedoch ist die Furcht vor dem Tod,
nicht nur vor deinem...auch alle deine Lieben,
lassen sich in diese Filme reinschieben...
in denen die furchtbarsten Dinge passier'n...
Du würdest gern leben, nicht nur existier'n,
doch die Sorgen sind riesig, du kommst nicht zur Ruh'...
Der Körper wird schwach und die Falle schnappt zu...
Und wenn du erzählst von den seelischen Schrammen,
sagen sie meistens, komm, reiß dich zusammen,
ausser der Mensch, der den Teufelskreis kennt,
der selber erlebt, was man Angststörung nennt...
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bibastibootz · 11 months
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Das wird schon (auf AO3, 1/6, 2822 Wörter) Kapitel 1 "Das Geheimnis" (2822 Wörter) eine Tatort Stuttgart Fanfic, in der Basti einen Freund hat
Thorsten ist verwirrt. Irgendwie verhält sich Sebastian seit einiger Zeit komisch. Der verheimlicht doch etwas! Als Thorsten ihm eines Abends folgt, findet er die Antwort: Sebastian hat einen Freund, von dem er ihm noch nichts erzählt hat. Und anscheinend Maja auch noch nicht, denn die möchte mit Thorstens Hilfe ein Überraschungs-Geburtstagsessen für ihren Papa planen.
„Wo musst du denn schon wieder so schnell hin?“
Sebastian guckt etwas ertappt zu Thorsten rüber, der gerade seinen Computer herunterfährt. Er presst seine Lippen zu einem schmalen Lächeln zusammen. „Ich, äh, muss noch was aus der Reinigung abholen.“
Thorsten runzelt die Stirn. „Seit wann bringst du denn deine Klamotten zur Reinigung?“
Sebastians Blick schweift kurz durch den Raum. „Nur für meinen Anzug“, antwortet er. Und bevor Thorsten nachfragen kann, zu welchem Anlass er in letzter Zeit denn einen Anzug getragen hat, zieht er seine Jacke an und dreht sich Richtung Flur. „Ich muss mich beeilen, die schließen bald. Wir sehen uns morgen. Tschau!“
Etwas verwirrt schaut Thorsten seinem Kollegen nach, der mit schnellen Schritten zum Ausgang geht und ein nachgerufenes „Schönen Feierabend!“ einfach ignoriert.
Das Komische ist, dass Sebastian schon seit einiger Zeit so ist. Etwas mehr abwesend und kürzer angebunden, so als wäre er mit dem Kopf ständig woanders. Seine Arbeit beeinträchtigt das zum Glück nicht, aber je näher der Feierabend rückt, desto unruhiger wird er.
Thorsten hat das mulmige Gefühl, dass Sebastian etwas verheimlicht. Er hofft, dass es nichts Ernstes ist.
Vielleicht hat er ja eine neue Freundin oder–
Der Computerbildschirm wird schwarz und reißt Thorsten aus seinen Gedanken. Das Büro wird sofort dunkler und Thorsten dreht sich zu dem Fenster um, hinter dem schon keine Sonne mehr scheint. Es ist zwar schon Mitte September, aber Thorsten ist noch nicht bereit den Sommer gehen zu lassen und weigert sich manchmal, seine Schreibtischlampe anzumachen.
Er zieht sich seine Jacke über, verabschiedet sich von den wenigen, die noch im Präsidium sind, und geht zu seinem Wagen.
Zum Glück ist kein Stau auf dem Weg zu seiner Wohnung und es bleibt genügend Zeit für ein schönes Abendessen und einen gemütlichen Feierabend auf der Couch. Donnerstagabende mochte Thorsten schon früher so gerne, weil dann das Wochenende zum Greifen nah ist, aber alles noch vor ihm liegt.
Seine Freunde haben ihn deshalb immer für ein bisschen verrückt gehalten.
Nur zwei oder drei Mal schweifen seine Gedanken noch zu Sebastian ab und zu dem unsicheren Blick, der vorhin für einen kurzen Moment in seinen Augen zu sehen war. Vielleicht sollte Thorsten endlich mal mit ihm reden, damit er sich keine Sorgen mehr machen muss.
Denn das letzte Mal, als Sebastian etwas vor ihm verheimlicht hat, ging nicht so gut aus.
Am nächsten Morgen wird Thorsten schon von einem übermutig grinsenden Sebastian im Büro erwartet. Auch das ist keine Seltenheit in letzter Zeit und ist das genaue Gegenteil vom vorigen Abend. „Guten Morgen“, sagt Sebastian und drückt Thorsten direkt eine frische Tasse Kaffee in die Hand.
„Guten Morgen“, antwortet Thorsten und stellt die heiße Tasse erst einmal auf seinem Tisch ab. Dann setzt er sich hin und wärmt sich die kalten Finger am Porzellan. Er mustert Sebastian von der Seite und versucht so unauffällig wie nur möglich zu klingen. „Hattest du einen schönen Abend?“
Und da!
Da ist es wieder. Dieses flüchtige Grinsen gemixt mit einem Hauch Unsicherheit in Sebastians Gesicht. Sogar seine Wangen werden ein wenig rot. „Ja und du?“, antwortet er und trinkt einen Schluck Kaffee, damit er Thorstens Blick ausweichen kann.
Thorsten hebt eine Augenbraue. „Unspektakulär.“
Sebastian schluckt und stellt die Tasse wieder vor sich ab. „Das ist doch gut“, antwortet er und zuckt mit den Schultern. „Kann ja nicht jeder Abend spektakulär sein.“
Thorsten lässt den Satz unkommentiert und schlürft auch seinen Kaffee. Er versucht vergeblich Sebastians Miene zu deuten.
Der Arbeitstag geht dann zum Glück schnell um, mit viel zu viel Papierkram, aber immerhin ohne irgendwelche Probleme. Die Stuhllehne knarrt ein wenig, als sich Thorsten zurücklehnt und zu Sebastian rüber schaut, der gerade sein Handy in der Hand hat und etwas tippt.
Dann hebt Sebastian seinen Kopf und trifft Thorstens Blick. Er lächelt Thorsten zu.
Doch Thorsten kann nicht so einfach zurücklächeln. Am liebsten würde er um die Tische herumgehen, seine Hände auf Sebastians Schultern legen und dieses ungesagte Etwas aus ihm herausschütteln. Denn es sieht nicht so aus, als würde Sebastian von sich allein aus auf Thorsten zugehen und sagen, was mit ihm los ist.
Ein bisschen dreht sich Thorstens Magen bei dem Gedanken um. Sie kennen sich nun schon seit fünfzehn Jahren und er kennt Sebastian besser als jeden anderen Menschen auf der Welt. Er hat ihn als glücklichen Kindervater gesehen, dann als geschiedenen Vater, der in ein tiefes Loch gefallen ist und nicht einmal nach Hilfe gefragt hat, und dann als alleinstehenden Mann, der sein Schicksal einfach akzeptiert zu haben scheint.
Aber so? So kennt er Sebastian gar nicht. Klar, er spannt Thorsten gerne auf die Folter, macht einen Spaß nach dem anderen mit ihm und hat schon seine dunkelsten Seiten gesehen. Warum also spricht er nicht mehr mit Thorsten so wie früher? Geschweige denn, dass er überhaupt mal Zeit für ihn hat.
„Wollen wir noch ein Bier trinken gehen?“, fragt Thorsten und weiß die Antwort schon, bevor er überhaupt fragt.
„Ich kann nicht“, antwortet Sebastian und hält sein Handy hoch. „Ich bin schon verabredet.“
Ah, dieses Mal ist es also eine vermeintliche Verabredung, bestimmt mit einem Freund aus Kindergartentagen. Mittlerweile hätte Thorsten einen direkten Schlag ins Gesicht irgendwie bevorzugt. Würde weniger wehtun.
Sebastian scheint Thorstens bedrückten Blick zu merken und er steckt sein Handy in die Hosentasche. „Maja ist in Stuttgart“, erklärt er und presst entschuldigend seine Lippen zusammen. „Wir gehen zum Italiener.“
Als ob.
„Schön“, antwortet Thorsten und räuspert sich erst einmal, weil das ungewollt sarkastisch klang. Es ist so lange her, dass er Maja oder Henri gesehen hat, aber die zwei waren immer so lieb und frech, so wie es Kinder eben sein sollen. So seltsam es auch klingt, aber irgendwie vermisst er die beiden. Er kann sich gar nicht ausmalen, wie sehr Sebastian seine Kinder dementsprechend vermisst, jetzt wo sie schon so groß sind und nicht mehr so oft zu Besuch kommen. „Dann wünsch ich euch ganz viel Spaß.“
Sebastian grinst. „Danke.“
„Grüß Maja gerne von mir, solange sie noch weiß, wer ich bin.“
Sebastian guckt auf einmal ganz ernst. „Natürlich weiß sie das“, sagt er entrüstet. „Und du–“ Er hebt seine Hand und dreht sie fragend in der Luft. „Hast du was Schönes vor?“
Thorsten legt den Kopf schief. „Mir fällt bestimmt noch etwas ein.“ Oder er verbringt zwei Tage in seiner Wohnung oder fährt irgendwo mit seinem Auto hin.
Sebastian lächelt und schiebt seinen Stuhl zurück. „Na dann hab ein schönes Wochenende.“
„Danke, du auch“, antwortet Thorsten. Er guckt Sebastian nach, als der sich auch schon auf den Weg macht und den Raum verlässt.
Da klingelt ein Telefon. Es ist nicht sein eigenes Telefon, sondern das an Sebastians Platz. Er hebt seinen eigenen Telefonhörer ab und fängt den Anruf ab. Er hat kaum seinen Namen gesagt, da meldet sich eine Stimme.
„Papa?“
Für den Bruchteil einer Sekunde geht das Wort Thorsten durch Mark und Bein, aber er fängt sich schnell wieder auf. „Hier ist Thorsten.“
„Hallo Thorsten, hier ist Maja.“
„Hallo Maja“, sagt Thorsten und lächelt ins Telefon.
„Ich wollte eigentlich Papa sprechen.“
Am Ende des Flurs verschwindet Sebastian gerade durch die Tür nach draußen. „Der ist gerade eben los.“
Maja seufzt am anderen Ende. „Achso, okay. Aber gut, denn ich wollte dich auch etwas fragen.“
„Okay?“
„Papa hat doch nächste Woche Geburtstag und ich wollte ihn mit einem selbstgemachten Abendessen überraschen.“
Da muss Thorsten lächeln. Sebastian würde es lieben, das weiß er jetzt schon. „Tolle Idee, da wird er sich sehr freuen.“
„Ich bräuchte nur jemanden, der ihn ein paar Stunden davor ablenkt, damit ich bei ihm alles vorbereiten kann.“
Thorsten lacht. „Und da hast du an mich gedacht.“
„An wen denn sonst?“, antwortet Maja mit einer Selbstverständlichkeit, sodass es Thorsten ganz warm ums Herz wird.
„Das krieg ich bestimmt hin. Soll ich dir meine Handynummer durchgeben, damit ich dir dann eine Nachricht schreiben kann? Und brauchst du einen Schlüssel?“
„Schlüssel hab ich. Und wenn sich deine Nummer nicht geändert hat, dann hab ich die noch. Papa hat mir die vor Jahren mal gegeben für Notfälle.“
Thorsten fühlt einen kleinen Stich im Herzen. „Achso“, sagt er und versucht ganz schnell damit aufzuhören, sich diese Notfälle vorzustellen.
„Ich schreib dir bald einfach nochmal und halte dich auf dem Laufenden“, sagt Maja.
„Gerne.“
„Aber nichts davon Papa verraten!“
„Auf keinen Fall“, antwortet Thorsten und freut sich jetzt schon für Sebastian. Die Vorstellung allein weckt Nostalgie und es fühlt sich ein bisschen an wie vor ein paar Jahren, als er mit Sebastians Familie auf Konzerten und Kindergeburtstagen war. Das ist lange her, aber schon damals hat er sich über die großen und kleinen Unternehmungen gefreut und hat es einfach genossen, sich gebraucht und gewollt zu fühlen. „Ich wünsch dir gleich viel Spaß mit deinem Papa! Er ist gerade losgefahren und beeilt sich bestimmt.“
Auf Majas Seite ist es kurz still. „Wieso? Ich habe heute nichts geplant mit Papa“, antwortet sie nach einer Weile.
Thorsten runzelt die Stirn. „Bist du heute nicht in Stuttgart?“
„Nein, ich bin noch in Freiburg. Ich muss mich noch auf das neue Semester vorbereiten.“
„Achso.“ Thorstens Augen wandern zu Sebastians Platz, so als würde er da noch auf seinem Stuhl sitzen und könnte endlich die vielen Fragen beantworten, die sich gerade in Thorstens Kopf vervielfachen. „Dann hab ich bestimmt etwas verwechselt. Ich wünsche dir ein schönes Wochenende, Maja.“
„Dir auch, danke. Bis dann.“ Schon hat sie aufgelegt.
Und Thorsten ist so verwirrt wie noch nie.
Sebastian hat ihn angelogen. Er trifft sich jetzt gar nicht mit Maja.
Er hat Thorsten angelogen.
Wie in Trance greift Thorsten nach seiner Jacke und geht mit rasenden Gedanken den Flur entlang. Er weiß gar nicht, ob er verletzt oder wütend sein soll, beides, oder gar nichts davon. Es brodelt in ihm und gleichzeitig fühlt er sich taub.
Der Septemberwind pustet ihm entgegen, als er das Gebäude verlässt und zu seinem Wagen geht. Er schnallt sich an, fährt sich einmal mit der Hand übers Gesicht und will gerade aus der Parklücke herausfahren, da fällt sein Blick nach links.
Zwei Parkplätze weiter steht Sebastians Auto. Sebastian sitzt am Steuer, noch nicht angeschnallt, und guckt sich in dem kleinen Spiegel in der aufgeklappten Sonnenblende an. Er reckt seinen Kopf in die Höhe und streicht sich ein paar Mal durch das Haar. Die kleine Lampe über dem Spiegel taucht sein Gesicht in ein schwaches Licht, sodass Thorsten ihn gut sehen kann.
Dann legt Sebastian seinen Gurt um und startet den Motor. Thorsten lehnt sich zurück und versucht, so gut wie möglich im Sitz zu versenken, damit er nicht gesehen wird. Sebastian fährt rückwärts aus der Parklücke heraus und fährt Richtung Ausfahrt.
Ohne lange nachzudenken startet auch Thorsten seinen Wagen und wartet, bis Sebastian auf die Hauptstraße fährt, bevor er sich etwas weiter hinter ihm in den Verkehr einfädelt. Hoffentlich guckt Sebastian nicht allzu aufmerksam in seinen Rückspiegel.
Ein bisschen schämt sich Thorsten, dass er Sebastian hier wie einen Verbrecher verfolgt. Aber was soll er tun? Seit Wochen findet Sebastian irgendeine Ausrede, dass sie nicht zusammen trinken gehen können, und so langsam reicht es Thorsten.
Zu wem oder was auch immer Sebastian da fährt, Thorsten wird es jetzt herausfinden.
Es dauert ein wenig, bis Sebastian von der Hauptstraße abbiegt. Thorsten geht etwas vom Gas, da nun kein anderes Auto mehr zwischen ihnen ist. Mit genügend Abstand folgt er Sebastian bis zu einem Restaurant, vor dem er in eine freie Parklücke fährt. Thorsten hält in einer Parkbucht ein paar Meter davor und macht schnell den Motor aus.
Sebastian steigt aus, schließt das Auto ab und geht auf die Eingangstür des Restaurants zu. Thorsten beugt sich vor um den Namen zu lesen – Casa di Roma – doch der sagt ihm nichts.
Thorsten steigt aus seinem Wagen aus und bindet sich noch einen Schal um. Solange er sich nicht direkt unter eine Straßenlaterne stellt, dürfte Sebastian ihn von drinnen nicht sehen. Er geht langsam die Reihe der parkenden Autos ab und hat seinen Kopf nach links gedreht.
Er schaut Sebastian dabei zu, wie er sich die Jacke auszieht und sich kurz im Raum umguckt.
Und da meldet sich Thorstens Herz wieder, das sich zusammenzieht und ihm Tränen in die Augen jagt. Wieso hat Sebastian ihm vorhin so knallhart ins Gesicht gelogen?
Das hier ist zwar ein Italiener, aber Maja ist nicht hier. Dafür hat Thorsten nun endlich einen festen Beweis. Also muss sich Sebastian mit jemand anderem treffen. Nur mit wem? Und warum verheimlicht er das alles?
Er kann Thorsten doch alles erzählen, er würde Sebastian doch niemals verurteilen!
Thorstens Blick wandert einmal die Tische entlang, die er von hier erkennen kann. Er hat eigentlich einen recht guten Blick auf alles, bis auf die Tische in der hintersten Ecke. An den meisten Tischen sitzen Pärchen, da mal eine größere Gruppe, hier eine Familie mit Kindern, da wieder ein Pärchen.
Nichts Auffälliges.
Nirgends sitzt eine Frau, die so aussieht, als würde sie auf ihr Date warten.
Sebastian läuft dennoch zielstrebig durch die Menschen hindurch.
Da sieht Thorsten, wie ein Mann von einem Tisch ganz an der Wand aufsteht und einen Schritt in den Gang macht. Er geht auf Sebastian zu, der ihn schon von Weitem anlächelt und dann seine Jacke über die Stuhllehne wirft. Der Mann erwidert das Lächeln, legt seine rechte Hand an Sebastians Hinterkopf und–
Oh.
Sie küssen sich.
Thorsten fühlt sich wie der schlechteste Mensch der Welt. Und wie der dümmste.
Das hier ist ein Fehler, ein ganz schön großer Fehler. Das hätte er nicht sehen sollen. Sebastian hat ihm aus einem ganz bestimmten Grund verschwiegen, was er heute Abend macht.
Es ist im Nachhinein so offensichtlich. Er hat Thorsten seit Wochen nichts erzählt, weil er sich mit einem Mann trifft.
Sebastian setzt sich gegenüber von dem Mann an den Tisch und greift nach der Speisekarte, so als sei es schon Routine.
Und das ist es wohl. Das ist es, was Sebastian seit Wochen vor ihm verheimlicht und weshalb er sich immer eine Ausrede ausdenkt. Von Arzttermin und Reinigung bis hin zu Sport und Klassentreffen – das alles war nur ein Vorwand.
Thorsten kann kaum seinen Blick von Sebastian abwenden. Es ist, als würde dort ein Fremder sitzen, jemand, der sich aus irgendeinem Grund nicht traut, seinem besten Freund zu sagen, dass er–
Dass er was? Schwul ist? Einen Freund hat?
Irgendwie unvorstellbar, dass Sebastian das so vehement verheimlicht. Wie Thorsten es von hier draußen beurteilen kann, scheinen die zwei sehr vertraut miteinander zu sein. Vielleicht sind sie ja schon ein offizielles Paar, zumindest außerhalb der Arbeit.
Das kann Thorsten nachvollziehen. Sebastian schuldet es niemandem irgendetwas Privates auf der Arbeit freizugeben. Aber nichts, absolut gar nichts seinem besten Freund zu erzählen? Thorsten hat sich schon lange nicht mehr so verletzt gefühlt.
Bei dem Gedanken will er sich sofort selbst ohrfeigen. Hier geht es nicht um ihn, hier geht es um Sebastian, verdammt nochmal! Was auch immer da im Spiel ist – Angst, Scham oder etwas völlig anderes – und ihn davon abhält, Thorsten die Wahrheit zu sagen, geht nur Sebastian etwas an.
Thorsten sollte einfach losfahren. Ins Auto, Motor an, ab nach Hause. Aber irgendwie kann er nicht weggucken.
Der fremde Mann scheint in Sebastians Alter zu sein und sieht nett aus. Ein bisschen kleiner als Sebastian, kurze Haare, ein dunkelgrünes Hemd – und in seinem Gesicht das Spiegelbild von Sebastians eigenem breiten Grinsen. Sie reden, lachen und bestellen ihr Essen, als der Kellner vorbeikommt.
Wann hatte sich Sebastian so verändert? Thorsten versucht, sich zu erinnern, wann er diesen Wechsel in seinem besten Freund zum ersten Mal bemerkt hat. War das letzten Monat erst? Oder sogar schon im Juli? Sebastian wirkte seit Wochen schon leichter, aber gleichzeitig auch verschlossener. Dieser Mix macht nun endlich Sinn.
Ob die zwei schon lange ein Paar sind?
Thorsten erwischt sich selbst dabei, wie er versucht, den Mann von hier draußen zu beurteilen. Gleichzeitig fragt er sich, ob er das auch gemacht hätte, wenn Sebastian sich hier mit einer Frau getroffen hätte. Wieso kommt er nicht darüber hinweg, dass Sebastian eben einen Mann geküsst hat?
Hiermit hatte Thorsten so gar nicht gerechnet. Oder doch? Irgendwie macht es ja Sinn. Seit der Trennung von Julia hatte Sebastian keine einzige Freundin und hat auch sonst niemanden gedatet. Thorsten hat angenommen, dass das Thema für ihn einfach erledigt ist. Familie zerbrochen, er steht alleine da – Thorsten weiß mehr oder weniger, wie sich das anfühlt.
Ein vorbeifahrendes Auto reißt Thorsten aus dem Strudel seiner Gedanken. Schnell wendet er seinen Blick von dem Restaurantfenster ab, bevor ihn noch jemand sieht und sich sonst was denkt. Sein Kopf ist gesenkt, als er zurück zu seinem Wagen geht.
Sebastian wird schon von sich alleine auf ihn zukommen, denkt er sich. Ob das nun morgen, nächste Woche, in einem halben Jahr oder vielleicht überhaupt nicht sein wird – es wird Sebastians Entscheidung sein. Bis dahin wird Thorsten ihm die nötige Freiheit und Zeit geben und versuchen sich nicht zu verplappern.
Er startet den Motor und wirft noch einen letzten Blick ins Restaurant.
Das letzte, was er sieht, ist Sebastian, der seinen Kopf in den Nacken legt und schallend lacht.
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(H)Airs & Grace(s), oder: Scheren können auch verbinden
Eine Wilde-Hühner-Fanfic (ao3)
Basiert auf meinen Tags zu diesem Post von @jinx-you-owe-me
Es war viel zu heiß. Eigentlich müsste er sich mal wieder die Haare schneiden, aber damit ließ sich so schlecht ein Iro stehen, fand Fred. Dann wiederum hatte Haar die selige Angewohnheit nachzuwachsen.
   Er ging ins Bad, griff auf dem Weg nach der Schere, die auf der Anrichte lag, und nach einer alten Zeitung. Die Stoffreste, die da noch von seiner letzten Hosenflickaktion lagen, würde er später wegräumen. Er stellte sich vor den Spiegel und beäugte kritisch seine Haare. Wenn er sie lang zog, reichten sie bis zu Schulter. Mit ein bisschen Wuscheln sah er aus wie der junge Jon Bon Jovi. Bei den Temperaturen definitiv zu viel. Er klemmte sich bis auf die unterste Partie alle Haare nach oben und machte sich ans Werk. Systematisch fiel seine Mähne den Klingen zum Opfer; segelte Strähne für Strähne ins Waschbecken.
   Schließlich waren Nacken und Stirn wieder frei, ohne dass er aussah wie ein BWL-Student. Er knüllte das volle Zeitungspapier zusammen und stopfte es in den Müll. Die Stoffreste auf der Anrichte sortierte er nach "noch brauchbar" und "definitiv zu klein, um sie weiter zu benutzen".
   Er brachte alles hinunter zur Mülltonne seines Mietshauses und schlug den Weg zum Wald am Stadtrand ein. Eine leichte Brise umwehte seine nun wieder frei liegenden Ohren und er schloss für ein paar Schritte die Augen.
   Plötzlich streifte seine Schultern jemanden. „Ey, pass doch auf, wo du hin rennst!“, fauchte eine Stimme.
   Er machte die Augen auf und musste sich umdrehen, denn die Remplerin war ungebremst weitergelaufen. Als er den blonden Schopf erkannte, musste er lachen. „Melli?“
Melanie drehte sich um und ließ dabei ihr Handy sinken. Sie legte den Kopf schief. „Fred?“ Ihre Augen ruhten einen Moment auf seinen, dann wanderte ihr Blick unwillkürlich zu seinem Haar. „Warst du beim Friseur?
   Er lachte wieder. „Ne, kein Geld. Ich hab sie selber geschnitten.“
   „Echt?“ Sie trat auf ihn zu und streckte die Finger aus. Bevor sie ihn berührte, zog sie die Hand zurück und nickte nur. „Sieht gut aus. Passt zu dir.“
   „Danke.“
   „Ich wusste gar nicht, dass du das kannst.“
   Er zuckte die Schultern. „Ich hab irgendwann angefangen, mir aus Trotz die Haare selber zu schneiden. Mum fand das Ergebnis immer furchtbar und hat mich sofort zum Friseur geschleppt, darum ist das nie aufgefallen. Aber mit der Zeit wurde ich besser und irgendwann hat sie das auch eingesehen. Dank der andern hatte ich dann auch genügend Übung, ohne mir immer selbst alles abzubitzeln.“
   „Der andern?“
   Um seine braunen Augen zeigten sich die Lachfältchen, die in den letzten Jahren tiefer geworden waren. Ob vom Alter oder vom vielen Lachen - Fred war es egal. „Hast du vielleicht schon mal gesehen, drei Jungs, einer groß und kräftig, einer klein und schmächtig und einer mittelgroß und dick. Sie heißen Willi, Torte und Steve. Muss ich dir mal bei Gelegenheit vorstellen.“ Seine Fältchen wurden noch tiefer.
   „Ach du!“ Sie haute ihm auf die Schulter. „Torte hab ich erst gestern im Supermarkt gesehen. Sah ulkig aus, wie ihn seine Begleitung um fast zwei Köpfe überragt hat.“
   „Das war bestimmt sein Freund.“
   „Hab ich mir auch gedacht, so wild, wie die auf dem Parkplatz rumgemacht haben.“ Sie machte Würgegeräusche, ehe sie anfing zu kichern.
   „Apropos Friseur“, sagte sie dann, „da müsste ich auch mal wieder hin.“
   Er überraschte sie beide, als er sagte: „Soll ich?“
   Sie zögerte einen Moment. „Ich weiß nicht“, erwiderte sie schließlich gedehnt. Ihr Blick huschte über sein zerrissenes T-Shirt, über die abgeschnittene rot-schwarz karierte Hose mit den Sicherheitsnadeln, über die Docs, die er trotz der Hitze trug. „Ich bin kein Punk.“
   „Denkst du, dass ich nur Antifa-Schnitte hinkriege?“, fragte er mit hochgezogener Augenbraue.
   Sie zuckte betreten die Schultern. „Es ist jetzt kein klassischer Schnitt, mit dem du sonntags bei Schwiegermuttern aufkreuzen könntest.“
   „Das kommt auf die Schwiegermutter an. Aber jetzt mal ehrlich, was muss denn bei dir gemacht werden?“
   „Ach.“ Sie nahm eine Strähne zwischen die Finger und betrachtete die splissigen Spitzen. „Ich brauch einfach mal wieder Kontur drin. Und die Dinger sehen aus wie Weihnachtsbäume. Ich komm nur nie dazu, sie mir selber zu schneiden.“
   „Ich hab auch nicht lange gebraucht.“
   Ihr tödlicher Blick hätte ihn durchbohrt, wenn er tödliche Blicke nicht schon von Sprotte und Frieda gewohnt wäre. Und von Wilma. „Du hast auch kein dreijähriges Kind zu Hause rumlaufen, das ständig mit dir Ponyhof spielen will. Rate mal, wer das Pony ist.“
   Er wartete mit dem Lachen, bis ihr Grinsen ihm verriet, dass sie ihm das nicht übelnehmen würde. „Wo ist es denn jetzt?“
   „Bei seinem Vater. Aber ich bin mir sicher, dass er jeden Moment anruft und um Hilfe fleht. Er ist kein schlechter Vater, aber er wurde auch nicht dafür geboren.“
   „Na, aber solange er noch nicht angerufen hat, können wir doch…“ Er machte Schneidbewegungen mit seinen Fingern.
   Sie sah ihn noch einen Moment an, dann seufzte sie lachend. „Also gut. Du wirst ja doch keine Ruhe geben. Und…" Sie machte eine kurze Pause. „…Vielleicht hab ich ja mal Bock auf einen Antifa-Schnitt.“
   „Das ist der Spirit!“
    Ein paar Minuten später standen sie in Freds stickiger Dachgeschosswohnung, die er sich mit zwei weiteren Leuten teilte. Die Wände waren mit bunten Tüchern verhangen, sie verliehen der Wohnung einen höhlenartigen Charakter. Melanie ließ auf dem Weg ins Bad ihre Finger über die schweren Stoffe gleiten.
   „Die hat Enno aus Tibet mitgebracht, nachdem er dort ein Jahr eine spirituelle Auszeit genommen hatte.“ Er blieb vor einem Foto stehen, auf dem er mit zwei Leuten vor einer Bar stand, die Bierflaschen in die Höhe gerissen. Das Bild war unscharf, als hätte die Kamera auch ein paar Schluck davon genommen. „Wer, glaubst du, isses?“
   Sie legte den Kopf schief und betrachtete die beiden näher. Der eine hatte lange Rastazöpfe, die ein paar Nuancen dunkler waren als seine Haut, der andere sah aus wie ein weißer Dwayne Johnson. Sie sah zu Fred, der bedeutungsvoll mit den Augenbrauen wackelte. Das brachte sie zum Kichern und sie deutete auf den „The Rock“-Verschnitt.
   „Bingo! Aber das sind beide super Typen. Komm.“ Er zog sie mit ins Bad, wo er einen Klapphocker für sie aufstellte und einen Friseurumhang hervorzauberte.
   „Du bist ja wirklich auf alles vorbereitet“, staunte sie.
   „Nur für eine ordentliche Schere hat’s noch nicht gereicht. Aber keine Sorge, die ist immer frisch geschärft.“ Während er ihr Haar vorsichtig kämmte, fragte er: „Also, nur einmal die Spitzen?“
 �� „Das und, falls du es hinkriegst, Stufen, die mein Gesicht einrahmen.“
   „Nichts leichter als das!“
   Bei seinem selbstsicheren Tonfall zog sie die Augenbrauen hoch, ließ ihn aber gewähren, selbst als die erste besorgniserregend lange Locke vor ihr auf den Boden fiel. Sie machte die Augen zu, wobei sie unwillkürlich anfing zu summen.
   Erst einige Augenblicke später bemerkte sie, dass er mit eingefallen war. Während die beiden summend ein Denkmal einrissen, verrichtete die Schere ebenfalls ihr zerstörerisches Werk.
   Schließlich verstummten sowohl er als auch die Schere und sie schlug die Augen wieder auf. Tief einatmend drehte sie sich zum Spiegel. Und traute ihren Augen nicht. „Das ist ja der Wahnsinn!“ Sie sah kurz zu ihm, dann wieder in ihr Spiegelbild. „Verrückt! Das sieht mega aus. Wie weich die Haare fallen.“ Sie schüttelte ihren Kopf und fuhr sich dabei durch die Spitzen.
   „Also gefällt’s dir?“
   „Und wie! Danke!“ Sie wollte ihm um den Hals fallen, doch ihr Unterbewusstsein unterbrach sie mit der Frage, ob sie ihn schon jemals umarmt hatte und ob das ausgerechnet in seinem Badezimmer Premiere feiern sollte.
   Doch er lachte nur und breitete die Arme aus. „Na komm schon.“
   Also schubste sie ihr Unterbewusstsein zur Seite und umarmte ihn mit einem Elan, mit dem sie normalerweise nur ihr Kind knuddelte. „Wenn du nicht schon kurze Haare hättest, würde ich mich jetzt revanchieren. Oder soll ich dir noch ein paar Zentimeter wegnehmen?“, fragte sie.
   Er winkte ab. „Ne lass mal. Ich will nicht aussehen wie Kontra K. Und erst recht nicht so klingen. Bah.“ Mit Schwung schob er die Reste ihrer blonden Haare mit einem Besen zusammen.
   „Du schießt lieber in die Luft, oder?“
   Verblüfft schaute er auf, woraufhin sie die Schultern zuckte. „Komm, Felix Kummer ist schon niedlich.“
   Darüber musste er so lachen, dass ihm der Besen entglitt und polternd zu Boden fiel. „Wenn man auf blonde Typen steht, vermutlich. Ich bin eher der Typ brünett.“
   „Oder rothaarig“, erwiderte sie, während sie ihre Locken auf ein Kehrblech schob.
   „Auch das.“
   Gerade als sie das Bad verließen, klingelte das Telefon in ihrer Tasche. Sie warf ihm einen resignierten Blick zu, nachdem sie den Namen des Anrufers gelesen hatte. „Da ist das SOS“, murmelte sie und hob ab. Während des Gesprächs schlüpfte sie in ihre Sandalen. „Ist in Ordnung, ich bin schon auf dem Weg.“ Sie drehte sich ein letztes Mal zu ihm um, winkte, hauchte ein „bis zum nächsten Mal“ und war weg.
   Er prustete über ihren Abgang, dann ging er in die Küche, um sich ein Eis zu genehmigen. Haare schneiden konnte verdammt schweißtreibend sein.
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mel1505 · 9 months
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07.01.2024 Heute lagen 500 km und ca. 6 Stunden Fahrt vor uns um wieder zurück nach Perth - zurück ins Warme - zu kommen. 🚐 Es ging hauptsächlich geradeaus und die Stunden zogen sich etwas. Mir ging es zum Glück etwas besser und wir konnten uns ein bisschen mit dem Fahren abwechseln. Wir stoppten, sobald wir wieder Empfang hatten und buchten einen Campingplatz für die nächsten und letzten zwei Nächte. 🥺🌏 Wir fuhren an einigen ausgetrockneten Salzseen vorbei. Das getrocknete Salz glitzerte wunderschön am Boden. Was für ein wahnsinniger Kontrast zu dem rot/braunen Boden! 🤩 Irgendwann kamen wir an einem Waldstück vorbei, dass komplett abgebrannt war. Es waren nur noch die schwarz verkohlten Baumstämme übrig. 😟 Unglaublich was Feuer alles anrichten kann… Am Nachmittag kamen wir gut am Discovery Park - Coogee Beach an. Der Campingplatz ist direkt am Meer. 😍 Wir gingen direkt nochmal zum Strand. Andi ging eine Runde baden und ich genoss einfach die Wärme. Nach den kalten Tagen eine Wohltat! Nicki und Steffen buchten für sich schon mal die Fähre für morgen nach Rottnest Island vor. Andi wollte nicht unbedingt mit und ich entschied mich auch dagegen, da ich nach fast einer Woche krank immer noch nicht richtig fit war. 😟 Ich hoffe es war die richtige Entscheidung, da ich eigentlich auch gerne die Insel und die Quokkas gesehen hätte… Zum Sonnenuntergang gingen wir nochmal zum Strand und beobachteten, wie die Sonne hinterm Horizont verschwand. Der erste Sonnenuntergang in Australien am Meer. Die Farben waren magisch. Die Wolken leuchteten und spiegelten sich im Wasser. Einfach wunderschön! 🤩
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