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#Fahrkarte
techniktagebuch · 11 months
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Juni 2023
Nur der alte Mann zeigt Karte
Im Unterschied zu Kathrin Passig habe ich mich für das so genannte Deutschlandticket entschieden, gleich als es angeboten wurde. Nicht nur weil es günstiger ist als die normale Berliner Monatskarte für den ÖPNV, sondern vor allem wegen des Gewinns an Lebensqualität: In ganz Deutschland in jede U-Bahn, jede Straßenbahn und jeden Bus steigen zu können, ohne darüber nachzudenken, ob ich den passenden Fahrschein habe, ihn besser im Vorverkauf erstehe oder ob der Busfahrer auf passender Bezahlung in Münzen besteht, finde ich einen Fortschritt.
Zur Kieler Woche bin ich in Kiel und steige in den Bus, der mich zum Marinestützpunkt im Norden der Stadt bringen soll. Anders als in Berlin besteht der Busfahrer darauf, von allen das Ticket beim Einsteigen zu sehen. Ich zeige, problemlos, mein Deutschlandticket auf der Plastikkarte der Berliner S-Bahn vor. 
Da bin ich der einzige. Jede/r, wirklich ausnahmslos jede/r, die/der auf der 20 Minuten langen Strecke in diesen Bus einsteigt, präsentiert das Smartphone mit seiner Fahrkarte. Elektronisch eingelesen wird weder meine Plastikkarte (mit integriertem digitalen Ticket) noch die Karte auf dem Handy; bei allem reicht der prüfende Blick des Fahrers. 
Mit meiner Karte komme ich mir aber auch so ein bisschen als alter Mann vor. 
Nachtrag: Eine Techniktagebuch-Leserin aus Kiel hat sich mit einer ganz anderen und ganz einfachen Erklärung gemeldet:
Es liegt (Vorsicht Spoiler) gar nicht am alten Mann! Es ist nämlich so: In Kiel (und ich glaube sogar in ganz SH) kann man das Deutschlandticket gar nicht offline kaufen. Es geht nur über die Bahn- oder Nah-SH-App und ich kenne jede Menge Bus-und-Zug-fahr-Schulkinder, die extra fürs Deutschlandticket ein Smartphone bekommen mussten.
In der Tat, der regionale Verkehrsverbund NAH.SH sieht das Deutschlandticket ausschließlich als App auf dem Smartphone vor. In anderen Verkehrsverbünden ist das anders, zum Beispiel - wie erwähnt - in Berlin, aber auch in Hamburg: Da gibt es eine Karte mit dem gespeicherten elektronischen Ticket als Alternative. 
(Thomas Wiegold) 
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dogtheories · 11 months
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Ich muss wirklich aufhören ohne Tickets in Stadtbahnen einzusteigen, das machen meine Nerven nicht allzu häufig mit.
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pointwhitmark · 1 month
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fallingforfandoms · 5 months
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Alter. Omg. Persönliches Highlight meines Morgens: Ich sitze im Regio Richtung Mannheim und werkel an meinen eigenen Gifs zur Folge von gestern rum. Der Fahrkartenkontrolleur kommt bei mir an - und guckt auf meinen Laptop, wo Lena und Johanna gerade im Präsidium stehen.
"Guten Tag, die Fahrscheine bitte - ach guggemol da, die kennemer doch. Wolle'se dene zwo nachfahre?"
"Des geht leider ned, ich muss vorher scho raus."
"Aber 'n Ticket habe'se?"
"Alla klar, Moment."
"Perfekt, danke. Dann viel Spaß noch, gell? Wenn'se mehr dadavon wolle, ziehense sich halt nochemol a Fahrkart nunner zu uns."
"Alla, mach ich. Schönen Tag Ihne noch, gell?"
"Danke, gleichfalls!"
<3
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german-enthusiast · 1 year
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Beispielsätze:
Ich stehe schon am Bahnsteig. (Dativ, dem)
Er lehnt sich an das Geländer an. (Akkusativ, das)
Auf der Infotafel stehen alle Abfahrtzeiten. (Dativ, der)
An dem Ticketautomaten kann man sich eine Fahrkarte kaufen. (Dativ, dem)
Wenn man am Gleis steht, steht man auf dem Bahnsteig, aber auf dem Gleis kann man vom Zug erfasst werden! (Dativ, am, dem, vom)
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todaviia · 10 months
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"Während Dresden in den Abendstunden des 13. Februars 1945 zerstört wurde, saß ich in einem Berliner Luftschutzkeller, blickte auf die abgegriffene Blaupause einer Planquadratkarte von Deutschland, hörte den Mikrophonhelden des »Gefechtsstands Berlin« von feindlichen Bombenströmen reden und begriff, mittels der von ihm heruntergebeteten Planziffern, dass meine Vaterstadt soeben zugrunde ging. In einem Keller jener Stadt saßen meine Eltern …
Am nächsten Morgen hetzte ich zum Bahnhof. Nein, es herrsche Reisesperre. Ohne die Befürwortung einer amtlichen Stelle dürfe niemand die Reichshauptstadt verlassen. Ich müsse mich an meine Berufsorganisation wenden. Ich sei aber in keiner Organisation, sagte ich. In keiner Fachschaft, in keiner Kammer, nirgends. Warum denn nicht? Weil ich ein verbotener Schriftsteller sei! Ja, dann freilich, dann bekäme ich auch nirgendwo eine Reiseerlaubnis und am Schalter keine Fahrkarte nach Dresden. Und meine Eltern?, fragte ich – vielleicht seien sie tot, vielleicht verwundet, sicher obdachlos, zwei alte einsame Leute! Man zuckte die Achseln. Der Nächste, bitte. Halten Sie uns nicht unnötig auf.
Es war nicht einmal böser Wille. Es war die Bürokratie, die mir den Weg versperrte und an der ich nicht vorbeikonnte. Die Bürokratie, dieser wasserköpfige, apokalyptische Wechselbalg der Neuzeit. Ich war gefangen. Das Gefängnis hieß Berlin. Ich wartete. Die Gerüchte überschlugen sich. Ich biss die Zähne zusammen. Am zehnten Tag nach dem Angriff fiel eine Postkarte in den Briefkasten. Eine dreckige, zerknitterte Karte mit ein paar zittrigen Zeilen. Die Eltern lebten. Die Wohnung war nur leicht beschädigt. Die Karte kam an meinem Geburtstag …
In diesen Septembertagen war ich, seit Weihnachten 1944, zum ersten Male wieder daheim. Ich käme am Sonnabend, schrieb ich, wisse nicht genau, wann, und bäte sie deshalb, zu Hause auf mich zu warten. Als ich schließlich gegen Abend klingelte, öffnete mir eine freundliche, alte Frau. Ich kannte sie nicht. Es war die den Eltern zugewiesene Untermieterin. Ja, die beiden stünden seit dem frühen Morgen am Neustädter Bahnhof. Die Mutter habe sich nicht halten lassen. Wir hätten uns gewiss verfehlt. Sie, die nette alte Frau, habe ihnen gleich und immer wieder geraten …
Ich sah die Eltern schon von Weitem. Sie kamen die Straße, die den Bahndamm entlangführt, so müde daher, so enttäuscht, so klein und gebückt. Der letzte Zug, mit dem ich hätte eintreffen können, war vorüber. Wieder einmal hatten sie umsonst gewartet … Da begann ich zu rufen. Zu winken. Zu rennen. Und plötzlich, nach einer Sekunde fast tödlichen Erstarrens, beginnen auch meine kleinen, müden, gebückten Eltern zu rufen, zu winken und zu rennen.
Es gibt wichtige und unwichtige Dinge im Leben. Die meisten Dinge sind unwichtig. Bis tief ins Herz hinein reichen die für wahr und echt gehaltenen Phrasen. Gerade wir müssten heute wie nie vorher und wie kein anderes Volk die Wahrheit und die Lüge, den Wert und den Unfug unterscheiden können. Die zwei Feuer der Schuld und des Leids sollten alles, was unwesentlich in uns ist, zu Asche verbrannt haben. Dann wäre, was geschah, nicht ohne Sinn gewesen. Wer nichts mehr auf der Welt besitzt, weiß am ehesten, was er wirklich braucht. Wem nichts mehr den Blick verstellt, der blickt weiter als die andern. Bis hinüber zu den Hauptsachen. So ist es. Ist es so?"
Erich Kästner, "… und dann fuhr ich nach Dresden", Neue Zeitung, November 1946, aus "Der Tägliche Kram"
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unfug-bilder · 1 year
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Wer regelmäßig oder schon länger gelegentlich bei mir mitliest, hatte auch schon Gelegenheit, sich eine Meinung zu meiner Kompetenz in Verkehrsfragen zu bilden.
Und auch ich sage: Wissing blockiert massiv. Ob im Auftrag von Lindner (der das ganze Ticket nicht will) oder aus Ignoranz, kann ich allerdings nicht beurteilen. Wahrscheinlich ist wohl beides zusammen.
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reversewerewolf · 1 year
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I was learning Japanese for a really long time before it got too difficult for me and I took up German instead, and normally it’s fine but sometimes my brain gets mixed up when I’m doing Duolingo, and I do something silly like utter “ich möchte meine Fahrkarte stornieren desu”
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techniktagebuch · 2 years
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27. Mai und 24. Juni 2022
Manchmal vermisst man an in der Zukunft kurz Dinge, an die man sich von früher erinnert
Ich fahre zum ersten Mal seit über einem Jahr eine längere Strecke mit der Bahn und eigentlich funktioniert alles ganz gut.
Das Ticket wurde von meiner Frau gebucht und mir als PDF geschickt und ausgedruckt in die Hand gedrückt, daher habe ich es nicht automatisch in der DB Navigator-App auf dem Telefon. Um es dort einzutragen, muss ich mich erstmal wieder in der Bahn-App anmelden und dazu muss ich ein Update installieren und das Passwort heraussuchen. Insgesamt bin ich damit erst fertig, als ich schon auf meinem reservierten Platz im Zug sitze. Dafür ist meine BahnCard dann schon automatisch in der App hinterlegt.
Ich kann dann auch einen Komfort Check-In machen, aber zwei Minuten später kommt bereits die Schaffnerin zum Kontrollieren und auf ihrem Gerät wird mein Check-In noch nicht angezeigt, deswegen will sie das Ticket sehen.
Vor der Einfahrt des Zuges bin ich allerdings etwas genervt. Das Diagramm im Schaukasten für die Wagenstandanzeige zeigt nämlich nur drei Züge eines anderen Anbieters. Für die Züge der Deutschen Bahn gibt es hingegen folgenden großspurigen Hinweis.
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Auf der Digitalanzeige sieht man aber leider nicht, welche Wagennummer in welchem Gleisabschnitt hält.
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Mein Zug ist ein eher kurzer ICE mit ca. fünf Waggons der 2. Klasse, ich bin allein mit wenig Gepäck und gut zu Fuß. Aber der Wagen 21 mit meinem Sitzplatz ist ganz am Zugende. Und so muss ich zweieinhalb Waggons weit laufen - gegen einen mächtigen Strom von Leuten, deren Plätze wohl weiter vorn sind.
Wenn man das Kleingedruckte gründlich liest, steht in dem Hinweis schon auch „DB Navigator“ und wenn man in der App ein Bisschen sucht, findet sich unter den Reisedaten auch ein unscheinbarer Button für die Wagenreihung.
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Das finde ich auch erst heraus, als ich bereits im Zug sitze. Mein Anschlusszug ist dann ein Regionalexpress ohne Platzreservierung.
Einen Monat darauf fahre ich erneut mit der Bahn. Diesmal werden die Wagennummern zumindest in Leipzig auch digital angezeigt.
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Außerdem blitzt in der DB Navigator-App kurz ein Hinweis auf den o.g. Button auf. Zu kurz allerdings, dass ich ihn hier per Screenshot dokumentieren könnte.
(Virtualista)
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tagesnotizen · 11 months
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23.6.2023 | Ancona | 06.30h
Das nächste Mal, sagt der nette ältere Herr am Schalter, das nächste Mal solle ich meine Fahrkarte auf der Webseite von Trenitalia kaufen, dann könne er sie auch umschreiben. Das System der Schweizer sei mit dem italienischen nicht kompatibel und, nein, auch wenn die App der helvetischen Bundesbahn etwas anderes sage: kein Sciopero heute. In der Bar kostet der Cappuccino € 1.60 und es werden Stammkunden bedient.
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yumenotabi · 1 year
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Ausflug zur Uni
Diese Woche fand die Anmeldung vor Ort am Sprachenzentrum statt. Anmelden konnte man sich an 2 Tagen, je von 08:30 bis 11:00 Uhr und  von 14:00 Uhr bis 17:30 Uhr. Ich bin gleich am ersten Tag zum ersten Zeitfenster hingefahren.
Wie ich schon in einem anderen Beitrag geschrieben habe, ist das Wohnheim 10km von der Uni entfernt. Direkt vor dem Wohnheim fährt ein Bus, mit dem ich 4 Stationen bis zur U-Bahn fahre. Hier gibt es keine Fahrkarten, wie wir sie kennen. Man bezahlt quasi für jede Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel. Mit dem Bus kostet eine Fahrt, egal ob eine Station oder acht, 15 Taiwan Dollar, das sind etwa 45 Cent. Bezahlen kann man in Bar, ohne Wechselgeld, oder mit einer elektronischen Fahrkarte, die man mit einem Guthaben auflädt.
Danach bin ich mit der U-Bahn 6 Stationen in die Stadt gefahren, wobei ich den Eindruck habe, dass die Stationen viel weiter auseinander sind als bei uns. Die Bahn wird nach Distanz berechnet. Vom Hauptbahnhof, wo ich vom Flughafen umgestiegen bin, habe ich 30 TD (= 91ct) bezahlt. Bis zur Uni sind es 25 TD (= 76ct). In den Bahnhöfen ist eine Übersicht des Liniennetzes, wo man sehen kann, wie viel man bezahlen muss. Außerdem gibt es hier Automaten, an denen man seine Fahrkarte aufladen oder eine „Einzelkarte“ kaufen kann. Diese Einzelkarten sind eigentlich Token, Plastikchips. Vor dem Zugang zur Bahn ist eine kleine Schleuse, wie in vielen anderen Ländern, bei der man seinen Token oder die Karte einliest. Wenn man nach der Fahrt den Bahnhof verlässt, wirft man den Token ein oder legt wieder seine Karte an den Leser. Dort wird dann angezeigt, wie viel man bezahlt und noch als Guthaben hat.
Von der U-Bahn sind es noch etwa 10 Minuten Fußweg bis zur Uni, eigentlich nur geradeaus, wenn man den richtigen Ausgang nimmt. Apropos, die Ausgänge sind hier nummeriert, was ich zur Orientierung super praktisch finde.
Das Sprachenzentrum, bzw. das Mandarin Training Center (MTC) hat sein eigenes Gebäude. Davor befand sich eine lange Schlange und ich habe mich gefragt, ob das alles Leute sind, die mit mir zusammen anfangen und wie lange wohl die Anmeldung dauern würde. Schnell habe ich aus Gesprächen vor und hinter mir mitbekommen, dass auch Leute dabei waren, die zu ihren regulären  Kursen gegangen sind und die Schlange war für den Fahrstuhl, also ging es immer in einem großen Schwung voran. Das Büro und die Anmeldung waren im 6. Stock und es gibt insgesamt vielleicht 8 oder 9.
Der 6. Stock ist eine große Lobby, in der einzelne Stationen aufgebaut waren, z.B. sollte man als Erstes seine Anmeldebestätigung zeigen, danach, dass man schon den Unterrichtsbeitrag für das Trimester bezahlt hat, dann sollte man seine persönlichen Daten noch einmal überprüfen, um sich anschließend seinen Studentenausweis ausstellen zu lassen. Danach gab es eine Wartenummer für den mündlichen Einstufungstest. Es fangen sehr viele Leute mit mir zusammen an. Klar, irgendwie müssen ja auch die ganzen Kurse zustande kommen. Ich war trotzdem überrascht, wie viel in den gut 30 Minuten los war und das war nur ein kleiner Teil von den insgesamt 2 Tagen. Im Raum für den mündlichen Einstufungstest gab es mehrere Tische mit ein paar der Lehrer, nehme ich mal an. Der Einstufungstest war ein ganz lockeres Gespräch. Am Anfang mit einfachen Fragen, wie „Wie heißt du?“, „Wo kommst du her?“, etc., später haben wir über dies und das geredet, z.B. wo ich in Taipei wohne und ob ich mir auch vorstellen könnte eine Wohnung zu mieten, ob ich hier jemanden kenne und wie lange ich vorhabe zu bleiben. Ich habe in diesem Gespräch auch erwähnt, dass ich immer noch keine Handykarte kaufen konnte! Ich war in so vielen Läden und ich werde immer weiter verwiesen, wo es auch keine gibt. Da konnte ich direkt die Gelegenheit nutzen, einmal nachzufragen, ob ich auf dem Campus oder in der Nähe eine kaufen kann. Die Dozentin beschrieb mir den Weg zu einem Laden, der erst um 16 Uhr aufmacht, wie ich später herausfand. Da ich schon um 11 Uhr fertig war, habe ich beschlossen, mein Glück nächste Woche noch einmal allein zu versuchen und spätestens nach der Orientierung übernächste Woche zu dem Laden zu gehen, wenn ich wieder in der Nähe bin.
Nach dem Gespräch holte die Dozentin ein Lehrbuch vom Stapel, um mich einen Text lesen zu lassen. Sie fragte mich, ob ich Langzeichen (oder: traditionelle Zeichen) lesen und schreiben kann, wobei ich ihr sagte, dass ich es nur ein bisschen kann.
Exkurs: Die Schrift von China und Taiwan unterscheidet sich zum Teil voneinander. Etwa vor 100 Jahren hatte China noch die Schrift, wie sie noch u.a. in Taiwan verwendet wird, wurde in den 1950ern aber reformiert und vereinfacht. Das sind die sogenannten Kurzzeichen. Hier ein paar Beispiele. Vorne das Kurzzeichen (China) hinten das Langzeichen (Taiwan) im direkten Vergleich:
Auto 车 / 車
Bewegung 动 / 動
Buch 书 / 書
Bitten 请 / 請
Es gibt aber auch Langzeichen, die in mir (noch) ein bisschen Verzweiflung auslösen und bei denen ich mich frage, WIE diese Vereinfachung zustande gekommen ist:
Helfen 帮 / 幫
Seite 边 / 邊
Gerät 机 / 機
Hören 听 / 聽
Nicht alle Zeichen unterscheiden sich voneinander, aber man muss (vor allem beim Schreiben) eben wissen, welche und sie einfach stupide auswendig lernen. Es gibt auch einzelne Bestandteile, die in mehreren Zeichen vorkommen und dadurch dann jeweils in den Kurz- oder Langzeichen immer gleich aussehen.
Ich las den Text in Langzeichen zwar nicht super schnell und fließend, aber bin gut durch gekommen. Wenn ich ein Zeichen nicht wusste, ließ mich die Dozentin kurz überlegen und half mir im Notfall. Anschließend fragte sie mich bei ein paar Vokabeln, ob ich die Bedeutung verstehe. Sie sagte mir am Ende, dass ich (wieder) ein bisschen Übung brauche, aber sonst mit dem Lesen gut klar gekommen bin. Sie zeigte mir, welches Buch wir benutzt haben, damit ich es mir bei der Orientierung für den Unterricht kaufen kann. Dann machte sie noch eine Notiz, wie sie mein Niveau einschätzt und ich bin zur letzten Station, ins Büro, gegangen. Dieses Büro ist übrigens unsere erste Anlaufstelle für eigentlich alles, ob Fragen, Anliegen oder Organisatorisches. Dort wurde ich nach meinen Kurswünschen gefragt, welche ich von Intensität und Uhrzeit am liebsten besuchen möchte und anschließend 2 Ausweichoptionen, falls nicht genug Leute zusammen kommen. Am liebsten möchte ich natürlich den Intensivkurs machen. Meine erste Wahl wäre der Unterricht am Morgen, 5 Mal in der Woche, je etwa von 08:00 bis 11:00 Uhr. Alternativ der Unterricht am Nachmittag von 14:00 bis 17:00 Uhr und als letzte Alternative bleibt nur noch der Standardkurs übrig, der viel mehr Zeiten zur Auswahl hat, wovon ich aber trotzdem den frühesten Kurs genommen habe.
Klar, ich habe voraussichtlich nur 3 Stunden am Tag Unterricht, aber möchte das bevorstehende Pensum mit Vokabeln und Hausaufgaben nicht unterschätzen. Der Standardkurs hat 2 Stunden am Tag Unterricht und muss noch eine Stunde Selbststudium erledigen, um irgendwie trotzdem auf 3 Stunden zu kommen, bzw. wurde in den Informationen von der Gesamtstundenzahl von 15 Stunden gesprochen und das Selbststudium kann auch 2 Stunden an einem Tag betragen und an einem anderen eben gar nichts.
Im Anschluss bin ich in Ruhe wieder in Richtung Zuhause gefahren, habe mir eine aufladbare Fahrkarte geholt, noch ein paar Läden wegen einer Handykarte abgeklappert und mir etwas zum Mittag geholt. Hier ist ja auch die Streetfood Kultur verbreitet und auf der Straße reiht sich Laden an Laden. Ich könnte das ganze Jahr lang wo anders Mittag und Abendbrot essen und das gefühlt in einer Straße. Ich habe mir zum Anfang aber zwei gefüllte, große Teigtaschen geholt, die super lecker waren.
Am Abend habe ich wieder ein bisschen Tom & Jerry mit ein paar Mücken in meinem Zimmer gespielt. Als ich noch in Berlin zur Reisemedizinischen Beratung gegangen bin, wurde ich auf das gefährliche Dengue-Fieber, das von Mücken übertragen wird, aufmerksam gemacht. Es gibt in Europa noch keine Zugelassene Impfung, daher habe ich eine Aufklärung bekommen. Es hieß zwar, dass nicht jeder Stich automatisch bedeutet, dass ich es bekomme, ich aber natürlich trotzdem aufpassen muss. Bisher hatte ich seit meiner Ankunft fast jeden Tag Mücken in meinem Zimmer und ich frage mich, wie die hier rein kommen. An den Fenstern habe ich Fliegengitter und wenn ich nach draußen gehe, lasse ich die Tür auch nicht ewig und weit geöffnet. Die Mücken sind auch ziemlich klein, schnell und daher schwer zu kriegen. Freitagabend bin ich daher an die Rezeption gegangen und habe das Mückenproblem in meinem Zimmer angesprochen. Der Mitarbeiter, der nicht so gut Englisch spricht, zeigte mir auf seinem Handy als Antwort von Google Übersetzer „Zu dieser Zeit gibt es viele Mücken in Taiwan“. Super, danke, aber bitte nicht in meinem Zimmer! Er gab mir ein Spray, womit ich mein ganzes Zimmer eingenebelt habe. Währenddessen flog mir eine Mücke über den Weg, die auch direkt mal daran schnuppern durfte. Heute habe ich mir das Spray auch direkt beim Einkaufen geholt und zusätzlich einen elektrischen Insektenfänger. Da bin ich jedenfalls auch erstmal beschäftigt. Seit ich mein Zimmer vorgestern eingesprüht habe, habe ich toi toi toi keine Mücke mehr gesehen, nur andere kleine Insekten, die ich auch nicht in meinem Zimmer haben will!
Von der Uni habe ich auf dem Infoblatt zur Orientierung was von einem online Handbuch gelesen und habe es mir mal angesehen. Insgesamt 42 Seiten, aber die Zeit habe ich ja erstmal. Es fiel ziemlich oft der Begriff „Visumsverlängerung“ in unterschiedlichen Zusammenhängen. Das ist auch noch so ein Thema, bei dem sich in mir Unsicherheit breit macht. In Japan war alles ganz entspannt: „Hier hast du dein Visum für ein Jahr, viel Spaß“, in der ersten Woche ist der stellvertretende Schulleiter mit mir zum Bezirksamt gegangen, um mir einen Ausweis ausstellen zu lassen und fertig. Hier ist alles ein bisschen strenger geregelt und es hieß schon nach der Zusage zum Sprachkurs, dass das nicht automatisch bedeutet, dass ich überhaupt das Visum bekomme. Um ehrlich zu sein bin ich bei der Verlängerung in etwa 3  und nochmal 4 Monaten ungern auf mich allein gestellt, ich hätte gern jemanden, der mich an die Hand nimmt oder mir Rückhalt gibt. Vielleicht lerne ich in der Zeit jemanden kennen, der mir dabei helfen kann oder der sich auch darum kümmern muss, sodass wir das gemeinsam machen können.
Wie gesagt, in Japan war alles ganz entspannt und hier im Handbuch gibt es eine elendig lange Liste an Kriterien, warum man für das Visum nicht verlängert wird, unter anderem:
„Hm, dass du erfolgreich am Sprachkurs teilgenommen hast, heißt nicht automatisch, dass dein Visum verlängert wird.“
„Hm, wenn du nach 2 aufeinanderfolgenden Trimestern den Abschlusstest nicht bestehst, führt das zum Ausschluss aus der Sprachschule.“
„Hm, wenn du 12 Stunden im Monat (oder vielleicht auch weniger) fehlst (Krankheit eingeschlossen), wird dein Visum nicht verlängert.“ (Eine Unterrichtswoche hat 15 Stunden).
Natürlich hoffe ich abgesehen davon, dass ich das Jahr über gesund bleibe oder zumindest nicht so stark krank werde, dass ich nicht zum Unterricht gehen kann. Kurz gefasst kann es also sein, dass ich schon im Herbst wieder zu Hause bin und wenn ich mir jetzt auch diesen ganzen Aufwand ansehe, der mit der Visumsverlängerung und der anschließenden Aufenthaltserlaubnis verbunden ist, ich insgesamt 3x durch die Gegend jagen darf und das vorher gewusst hätte (was hätte passieren können), hätte ich das Ganze definitiv nicht gemacht, vor allem in der Phase, in der ich mich ständig für und gegen das Sprachjahr entschieden habe mit der Möglichkeit auf einen Job in Berlin, auf den ich wirklich Lust hatte. In einem vorherigen Beitrag habe ich außerdem bereits beschrieben, warum ich nicht nur für 3 oder 6 Monate herkommen wollte, sondern mich bewusst für das Jahr entschieden habe. Na ja, jetzt bin ich hier, jetzt ziehe ich das irgendwie durch, es wird schon wahrscheinlich am Ende alles gut gehen, aber ich glaube, dass ich bis dahin innerlich nicht vollständig ankommen kann. Ich hoffe zumindest, dass ich an der Uni in einen Intensivkurs komme, denn ansonsten entspricht hier absolut nichts meinen Wünschen, mit denen ich hergekommen bin (abgesehen vielleicht vom Wohnheim, aber die Insekten sind echt anstrengend).
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lu-inlondon · 2 years
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Danke für deine Antwort! Da du scheinbar viel mit deinen Leser:innen interagierst: 😈. Aber andersrum auch: irgendwas schönes, das du extra für die Reader reingeschrieben hast, damit sie sich freuen?
😈 Ich hab's in einem anderen Ask gerade schon beantwortet, aber ja :D So manche Cliffhanger waren nicht unbedingt notwendig und ein bisschen Schadenfreude ist schon da, wenn man schockierte Kommentare bekommt.
Und andersherum: DEFINITIV! Ein Grund, warum ich es nicht mag, erst alles zu schreiben und dann zu posten ist, weil ich von Kommentaren so viele Ideen bekomme - immer eine neue Sichtweise - die mir unglaublich beim Schreiben helfen. Ich weiß nicht, ob du "Auf der Flucht vor allem Außer dir" gelesen hast, aber ganz viele Sachen habe ich ganz anders gesehen nach solchen Interaktionen. @erbaulichemaer hat eine wunderschöne Fanart für die Mafia AUs im Fandom gemacht und "mein" Adam hatte die Fahrkarte nach Mannheim in der Hand - die sollte eigentlich nie wieder vorkommen, aber das war so schön, dass es einfach sein musste, @charmanter-glueckskeks hat ein traumhaftes Moodboard zu Caro gemacht für die Fic (unter anderem) und ihre Beschreibung in der Story basiert danach zu 100% darauf :D Und natürlich der Schokokuchen - der war am Ende ganz schön zentral für die beiden, dabei war das einfach nur als throwaway gedacht; Schokokuchen ist halt eine safe bet, wenn man das erste Mal jemandem Kuchen schenkt.
Viele Male sind auch aus Kommentaren unter Fics ganz andere Ideen entstanden, die ich dann als One-Shot schreibe oder für später aufhebe. Ich freue mich also immer sehr, wenn ich Post bekomme
Danke für den ask <3
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horseweb-de · 8 days
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lokaleblickecom · 10 days
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Es war komisch wieder auf der Erde zu sein, die kühle Nachtluft auf der Haut zu spüren, welche dafür sorgte das sich seine Nackenhaare leicht aufstellten und seine Lungen sich langsam mit der sauberen Luft füllten. Sein blaues Augenpaar blickte sich ein wenig um und er erkannte sogleich wo er sich befand, genau an der Stelle wo er gestorben war in den Armen von Rosa. Ein Deal mit Gott einzugehen war seine Fahrkarte zurück auf die Erde, raus aus der Hölle in der er immer und immer wieder in einer Dauerschleife seine schlimmsten Momente erleben musste, grausam jemanden so zu foltern und doch hatte der Mafiosi es nicht anders verdient gehabt, vielleicht hatte es ihn auch nur noch mehr abgehärtet. Seine Aufgabe war mehr als einfach, Seelen sammeln. Verträge abschließen mit einer 10 Jährigen Ablauffrist und die Seele einkassieren um nicht in Flammen aufzugehen. Doch erstmal musste er zusehen wohin er konnte, immerhin war es mitten in der Nacht, es war nicht allzu warm und er war müde. Daher setzte er sich in Bewegung und lief in seine Heimatstadt Cáceres rein, in der sich in seiner Abwesenheit nichts verändert hatte und beschloss fürs erste in sein Haus zu gehen, ob Rosa dort sein würde, tatsächlich bezweifelte er es, immerhin war einige Zeit vergangen und selbst wenn sein totes Herz für sie schlug, konnte er sich nicht vorstellen dass sie noch dort war an einem Ort mit so vielen Erinnerungen. Auf dem Weg zündete er sich eine Zigarette an, amüsanter Weise befand er sich in dem Anzug in dem er wohl beerdigt wurde und zudem war sogar eine Zigarettenschachtel in seiner Jacketttasche verstaut, da wusste Rosa wohl dass sie ihm damit einen gefallen tat, selbst nach seinem Tod. Gefühlt die halbe Schachtel inhaliert stand Lorenzo endlich vor dem Haus, komplett durchnässt wegen dem Sturm doch es machte ihm nichts aus, starrte die verschlossene Tür einen Moment lang an bevor er seine Hand an den Türgriff legte und diese aus der Tür riss, musste er immerhin irgendwie hinein ins Haus. Das Jackett abgestriffen und aufgehangen, blickte er sich ein wenig im unteren Bereich des Hauses um, kein bisschen Staub war zu erkennen, alle Möbel waren vorhanden, die Bilder hingen an der Wand, alles war genauso wie er es kannte und er holte kurz tief Luft bei den ganzen Erinnerungen die hoch kamen. Als er Schritte vernahm und eine Stimme, die er sofort erkannte, blieb er erst in der Dunkelheit des Wohnzimmers versteckt, beobachtete mit einem schmunzeln auf seinen Lippen wie Rosa die Tür bemerkte und dann weiter in die Küche lief. Langsam folgte er ihr, ließ seinen Blick dabei über sie wandern und merkte wie sehr er sie doch vermisst hatte. Dass sie sich so erschreckte, damit rechnete Enzo tatsächlich nicht, war es dennoch eube logische erklären auf sein plötzliches auftauchen und legte seine Hände von selbst an ihre Taille dran, hob Rosa vorsichtig hoch damit sie nicht weiter auf den Scherben lief und setzte sie kurzer Hand auf der Küchenplatte ab. "Wäre ein sehr realistischer Traum oder nicht, mi Amor?", hauchte er mit einem kleinen grinsen und richtete seine blauen Augen in ihre. "Aber nein, du träumst nicht und ich bin wirklich hier.", fügte er leise hinzu und konnte nicht widerstehen und legte seine Lippen für einen kurzen Moment auf ihre.
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