Tumgik
#sitze jetzt mit ticket im Zug
Ich muss wirklich aufhören ohne Tickets in Stadtbahnen einzusteigen, das machen meine Nerven nicht allzu häufig mit.
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logi1974 · 1 year
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Südengland 2023 - Tag 19
Ladies and Gentlemen!
Wenn man die Isle of Wight besucht, sollte man auf keinen Fall auf einen Besuch der Steam Railway verzichten und unser Abenteuer auf der Insel wäre ohne einen Besuch sicherlich nicht vollständig. 
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Die Bahnstrecke war Teil des 90 km umfassenden Eisenbahnnetzes auf der Isle of Wight, dass zwischen 1862 und 1901 von verschiedenen Gesellschaften betrieben wurde, und das alle größeren Ortschaften und Dörfer verbanden.
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Die Stilllegungen erfolgten ab 1952 und waren 1966 abgeschlossen. Einzig die Island Line wurde weiter betrieben.
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Glücklicherweise gründete kurz darauf eine Gruppe von Eisenbahnbegeisterten die Wight Locomotive Society. 
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Sie kauften 1966 drei Drehgestellwagen der London, Brighton and South Coast Railway und drei der South Eastern and Chatham Railway, als der Betrieb eingestellt wurde.
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Der neue Dienst für die Dampflokomotiven begann 1971 nach einigen Restaurierungen. Inzwischen gibt es eine große Sammlung von Lokomotiven und Waggons.
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Der Fuhrpark wird in der Werkstatt in der Havenstreet gepflegt, wo Besucher auch die Restaurierungsarbeiten in Aktion sehen können. 
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Die hier werkelnden Mitarbeiter sind gerne zu einem kleinen Schwätzchen aufgelegt, obwohl immer genügend Arbeit vor der Tür wartet. 
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Gerne zeigen sie mit Begeisterung den interessierten Besuchern ihre Tätigkeitsbereiche. Alle sind natürlich ehrenamtlich engagiert. Respekt!
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Die Wartung und Restaurierung wird auch Eisenbahn nie endet - es gibt immer etwas zu reparieren oder zu verbessern!
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Die Station beheimatet ebenfalls das kleine, aber feine Museum. Die älteste vorhandene Lokomotive wurde bereits 1876 gebaut. 
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Die Waggons sind sogar noch einen Tacken älter und stammen teilweise tatsächlich aus dem Jahr 1864. 
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Der “modernste” Waggon wurde immerhin auch schon 1924 gebaut. Er mag vielleicht der Jüngste sein, ist aber immer noch fast hundert Jahre alt!
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Das Museum umfasst alles von alten Zuguniformen und Motorteilen bis hin zu den massiven Lokomotiven.
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Als wir die Eisenbahnstation betraten, wurden wir von freundlichen Herren und Damen begrüßt, die alle die altmodischen Uniformen trugen. Sofort fällt uns die Einsatzbereitschaft des Personals auf.
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Besonders begeistert hat uns der ältere Herr (weit in seinen 80ern), der zwar seeehr schlecht hörte, aber seinen Touchscreen Computer virtuos bedienen konnte.
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Der Klang der Dampfzugpfeifen und der Rauch sowie die schön restaurierten Züge selbst waren ein toller Anblick.
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Während wir auf die Ankunft unseres Zuges warteten, machten wir einen Abstecher durch den Geschenkeshop und dann durch das Museum selbst.
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Während unseres Rundgangs durch das Museum taten sich draußen aufregende Dinge: ein ganzes Orchester hatte Aufstellung genommen und begann zu der Abfahrt der Züge zu spielen.
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Die Besucher sangen, wippten und klatschten zu Melodien aus All Creatures Great and Small (Der Doktor und das liebe Vieh) und aus Is This the Way to Amarillo? wurde dann umgedichtet “Is This the Train to Amarillo?”
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Und der Hasenbär hat sich sofort mit dem Maskottchen der Musiker angefreundet und durfte dann mit ihm zusammen sitzen.
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Der Bahnsteig an der Havenstreet war überraschend gut besucht. Die meisten Besucher hatten bereits Tickets für einen der Züge, doch bei diesem wunderbaren Wetter wollten noch viel mehr Leute Tickets kaufen.
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Wir hatten unsere Tickets, für ein ganzes privates Abteil, bereits im März vorab online gekauft. 
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Die Zugbegleiter zeigten uns den Weg zu unserem Zug und dann öffneten sie für uns die alten Türen und wir betraten unser Abteil in der ersten Klasse.
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Die Lok wurde umgesetzt, was ich gar nicht beobachten konnte, da ich mich gerade in unser buntes Plüschabteil verliebt hatte. 
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Das Tolle war, dass wir ein ganzes Abteil für uns hatten, sodass wir uns frei über die Sitze, zum filmen & fotografieren, bewegen konnten. Dann ans Fenster, wie ging das nochmal auf…ach ja, am Riemen ziehen!
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Die Zugfahrt war natürlich eine langsame, gemächliche Zugfahrt. Es sind jetzt leider nur noch wenige Meilen an Gleisen übrig, aber die Dampfzüge tuckern fröhlich zwischen den vier Bahnhöfen entlang ihrer neuen Route und sie halten immer noch an jeder Station. Tatsächlich stiegen auch überall Leute aus oder zu. 
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Es gibt verschiedene Tickets: entweder man bucht, so wie wir, einen Roundtrip oder ein Tagesticket, das für den Museumszug und die normale Railway gleichermaßen gilt.
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Als Bonus gab es einen schönen Blick auf die grüne, englische Landschaft vor dem Fenster. 
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Die Fahrt im rollenden Plüschsofa ging für uns einmal hin und zurück!
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Dann ist wieder die Station Havenstreet erreicht. So stellt man sich einen typischen englischen Bahnhof auf dem Lande vor. 
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Der Anblick alter Dampfmaschinen, der Charme ruhiger ländlicher Bahnhöfe und die Freundlichkeit traditionell uniformierter Mitarbeiter werden uns positiv in Erinnerung bleiben.
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Gegenüber des Bahnsteigs liegt der Bereich der Gastronomie und die Toiletten sind in einem separaten Gebäudekomplex untergebracht. 
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Zum Glück trieben uns unsere Konfirmandenblasen noch einmal zum Klo, denn sonst hätten wir die beeindruckende Flugvorführung der benachbarten Falknerei verpasst.
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Aber so konnten wir die 13.40 Uhr Vorführung mit den wunderschönen Raubvögeln direkt auch noch mitnehmen. 
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Zwei Mitarbeiter stellten verschiedene Vögeln, sowohl auf dem Arm, als auch im Flug, dem staunenden Publikum vor.
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Am meisten beeindruckte natürlich der Golden Eagle, was für ein wunderschönes Tier.
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Nach der Vorführung ging es für uns wieder einmal auf ein Weingut. Nur 15 Fahrminuten von dem Bahnhof entfernt liegt das Adgestone Vineyard.
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Ein 10 Hektar großes, sanft nach Süden abfallendes Weingut, dessen Hänge ursprünglich schon vor rund 2000 Jahren von den Römern mit Reben bepflanzt wurden. Derzeit sind neun Hektar mit Trauben bepflanzt und ein Hektar ungenutzt.
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Es handelt sich tatsächlich um das älteste kontinuierlich betriebene Weingut in Großbritannien, gegründet 1968. Produziert werden bis zu 30.000 Flaschen englischer und Country-Weine pro Jahr.
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Neben einer guten Auswahl an konventionelleren Weinen wird in Adgestone ein blauer Schaumwein aus Trauben hergestellt, die tatsächlich auch vor Ort angebaut werden.
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Something Blue ist eine leicht sprudelnde Cuvée, die nach der Methode Traditionelle hergestellt wird. Es ist der einzige blaue Sparkling Wine, der in Großbritannien hergestellt wird.
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Er wird nach der traditionellen Champagnermethode hergestellt und ruht vor der Freigabe zwei Jahre auf der Hefe, um seine Geschmackskomplexität zu steigern. Die natürliche blau-türkisfarbene Farbe des Cuvee ist besonders beliebt bei Hochzeiten, daher auch der Name. In vielerlei Hinsicht ist er wie traditionellere Schaumweine … nur eben in Blau.
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Blauer Wein wird im Allgemeinen aus einer Mischung roter und weißer Trauben hergestellt, denen Anthocyane – ein Pigment aus roten Traubenschalen – zusammen mit dem organischen, pflanzlichen Lebensmittelfarbstoff Indigotime zugesetzt werden. Die genaue Methode ist ein streng gehütetes Geheimnis.
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Der Schöpfer, der ehemalige Ingenieur Russ Broughton, arbeitete ursprünglich in der Robotik bei Ford, bevor er in die Containerhafenindustrie in Southampton und London Gateway wechselte. Zusammen mit der Unternehmensanwältin Philippa Jane kaufte er Adgestone Vineyard.
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Weder Broughton noch Jane hatten zuvor Erfahrung in der Weinindustrie. Während eines Urlaubs entdeckte er eine Anzeige in der Lokalzeitung: “Vineyard For Sale”.
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Adgestone Winery war einst ein prestigeträchtiges Weingut und gewann 1970 die Gore Brown Trophy für englischen Wein. 
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Die ursprünglichen Seyval Blanc Reben aus dem Jahr 1968 sind bis heute erhalten – sie werden liebevoll als „Old Ladies“ bezeichnet und sie sind die ältesten kommerziellen Reben im Vereinigten Königreich.
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Seit dem Kauf des Unternehmens im Jahr 2013 hat Broughton über 6.000 Reben gepflanzt, davon 3.000 im ersten Jahr, zusammen mit 600 Pfählen und 20 km Spalier. 
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Er hat die Produktion von 3.000 Flaschen auf über 25.000 erhöht. Daneben wurde das Geschäft auf die Landwein- und Likörproduktion ausgeweitet.
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Für 10 £ gibt es einen Audioguide, der die Besucher durch die Weinberge führt. Für ebenfalls 10 £ lässt sich auch ein 30-minütiger animierter und informativer Wein-Chat (inklusive Verkostung) buchen, der die Entwicklung der englischen Weinindustrie von den Römern bis heute, die verschiedenen angebauten Sorten und auch detailliertes Weinbauwissen, behandelte.
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Die Tische waren nur mäßig voll. Zugegebenermaßen kamen wir erst nach dem Mittagsansturm um 15:30 Uhr an. Die Tiere des Hauses (verschiedene exotische Hühnerrassen & Hunde) wuselten zwischen den Tischen herum und hofften darauf, dass zufällig etwas herunter fällt. 
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Die Hühner waren ausgesprochen zahm und ließen sich streicheln. Sehr amüsierten wir uns darüber, als sie sich über die Wasserschalen der Hunde hermachten. 
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Als ob sie kein Wasser oben in ihrem Gehege hätten - aber woanders schmeckt es eben immer viel besser.
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Der Service war zügig. Überaus flott wurde unsere große, gemischte kalte Platte, natürlich begleitet von einem Glas “Something Blue”, serviert. Ganz günstig ist dieser Spaß natürlich nicht. 25 £ für die kalte Platte für zwei Personen und ein Glas “Something Blue” kostet schlappe 9 £ - für die ganze Flasche werden respektable 42 £ (im Shop 39 £) aufgerufen. 
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Adgestones charakteristische Geschmacksnote, der die Essensplatten begleitet, ist das auf Chili basierende „Arson Fire“, und der Nameszug erscheint auch auf der Rückseite der T-Shirts des Personals: mit Flammen, die aus ihrem Hintern aufsteigen. Englischer Humor eben!
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Die Audiotour, das Gartenlokal und mit dem angenehme Sitzbereich im Freien machen das Adgestone zu einem interessanten und angenehmen Weingut.
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Natürlich nahmen wir hier auch eine Kiste des Verkaufsschlagers “Something Blue” aus dem Shop mit. Wer hat schon englischen Schaumwein zu Hause - und noch dazu blauen Schaumwein? Ich kenne keinen!
Good Night
Angie, Micha und Mister Bunnybear (Hasenbär)
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martinontour · 2 months
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08.03.2024 Guangzhou-->Cengdu: wie immer ist es ein gutes Zeichen, wenn ich nicht dazu komme meinen Blog zu pflegen, denn dann ist einfach keine Zeit. Jetzt sitze ich im Zug von Guangzhou nach Chengdu und die Fahrt dauert 10,5std. Im Vorfeld habe ich viele Videos pber das Adcanced China gesehen und deren Züge. Ich miss allerding sagen, dass die HighSpeedTrain hier eigentlich woe ICE pder TGV sind. Es gibt wohl noch andere aber bin nie geflogen, nur Bus und Zug gefahren 1. und 2.Klasse aber kann das fortschrittliche China hier nicjt entdecken, zumi dest nicht vor europäischem Hintergrund, vlt vor indischen Hintergrund. Woe dem auch sei, die DB könnte sich so viel abschauen bei dem Management eines Bahnhofs. Kein Zugang zu den Gleisen bis kurz vor dem Start, alles total entspannt und kein Zutritt zum Bahnhof ohne Ticket. Will ich auch, bei uns sind Bahnhöfe eine Haufen Mist. Naja, mit schreiben habe ich in Chongqing meiner 1. Station aufgehört 🙈. Nach einigen Tagesausflügen und einem super tollen Start in Chongqing ging es für mich als nöchste Station nach Zhangjiajie zu dem gleichnamigen Nationalpark, welcher Vorlage für den Film Avatar war. In Chingqing hat mich beim Hotpotwssen im Restaurant ein Chinese aus Canada angesprochen und mir eine Unterkunft dirwkt im Park empfohlen. Es ist eine Teefarm und die einzige Unterkunft im Park. Die Anreise erfolgte mit einem "IC" also total basic, 6std ohne Sitzplatz. Der Zug war brechend voll und ich würde sagen der normalsituierte Chinese reiste mit. Nach dem mich der erste Passagier angesprochen hatte, grauten sich immer mehr dieses zu tun, aus interesse, um Englisch auszuprobiern und einfach zu interagieren. Sie versorgten mich it allerlei Speisen, ich musste mangaspieöe auf ihren Handys spielen, es wurde mir deutsche Musik vorgespielt und teilweise einfach nonverbal kommuniziert. Aus diesen Gründen lohnt sich die Fahrt in "normalen Zügen oder Zugklassen". Die 6std verstrichen wie im Flug. In Zhanjiajie angekommen ging es mit einem Bus zum Parkeingang. Dort konnte ich bei einem Ablegerhotel der Teefarm meinen grossen Rucksack lagern und mich auf zur Teefarm machen. Da es schon relativ spät geworden ist, war ich der einzige rein in das Herz das Parkt, während alle anderen auf dem Weg raus waren. Schon die erste Seilbahnfahrt war Begeisterung pur. Was eine u beschreiblich schöne und dennoch surreale Landschaft. Nach ich mit mehreren Bussen im Park und einer Seilbahn gefahren bin bin ich dann irgendwann auf der Teefarm angekommen. Mal wieder gut fertig vom Reisetag aber es hat mal wieder alles geklappt und ich war super happy. Die Unterkunft selbst absolut super. Da es schon kurz vorm Sonnenuntergang war, wurde nur kurz geduscht und dann ging es schon zu dem Sunsetpoint nur unweit der Farm. Da wie gesagt für alle anderen Parkbesucher der Park scgon geschlossen war, befanden sich (erst nur ich alleine) und ein wenig später nur Teefarmgöste auf dem Viewpoint. Was ein Tag und ein gebührendes Ende mit Traumaussicht zum agedanken schweifen lassen und tumindest mal für 5 Minuten das erlebte sackenzulassen. In der Unterkunft selbst waren ausnahmsweise super viele westliche Touries. Ich kam ins Gespräch mit vielen aber mit einem mehr, Martin aus Prag. Gleiches Alter, ähnliches Aussehen und ähnliche Reiseeinstelung wie soch herausstellte, naja Gleich und Gleich gesellt sich gerne.
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71gradnord · 2 years
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Finally, ich sitze im Zug. Zurück nach Oslo. Zugegebener Maßen muss ich selber immer nachgucken, was das letzte war, das ich geschrieben habe. Ich dachte, ich würde öfter dazu kommen, aber es passiert so viel. Ich war in Bergen, habe den vielleicht schönsten Sonnenuntergang gesehen. Überall in der Gegend waren Hütten auf den Gipfeln, was mir ständig Inspiration für nächsten Sommer gegeben hat. Zwei Tage habe ich in dem Hostel dort verbracht mit warmen Bett und Frühstück ( inkl. Hummus!!!) und mir eher Umgebung als Stadt umgeguckt, aber schön war beides.
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Von Bergen bin ich ein bisschen zurück gefahren nach Myrdal und habe mich der Megamarach Vorbereitung gewidmet. 28 km und 800 Höhenmeter. Eigentlich wollte ich die Strecke gar nicht an einem Tag laufen, aber dann war ich unterwegs und dachte ich guck mal wie weit ich komme. Die ersten 15 km waren richtig schön, aber irgendwann war der Wanderweg gleich der Straße und es gab keine Gelegenheit mehr ein Zelt aufzubauen. Als es dann noch 7 km waren und ich an der Straße stand und Himbeeren pflückte, begegnete ich Stephano. Ein sehr netter Italiener, der ebenfalls mit Zelt, Rucksack und gewonnenem Interrail Ticket unterwegs war nach Flåm und so gingen wir die letzte Etappe gemeinsam. Sein Englisch ist nicht besonders gut, aber man verständigt sich, v.a. mit Worten, die in Deutsch und Italienisch ähnlich klingen. Abends kamen wir dann in Flåm an und bauten unsere Zelte gemeinsam an einem Hang nahe des Strandes auf, aßen zu Abend und verabredeten uns auch fürs Frühstück. Stephano wollte am nächsten Tag schon zurück laufen, mein Zug ging erst einen Tag später und so verabschiedeten wir uns auch wieder, aber es war schön trotz aller Sprachbarrieren diese Zeit und das Essen mit jemandem geteilt zu haben, der auf den gleichen Wegen unterwegs ist.
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Ich machte mich dann auf zum Schiff, wollte den größten Fjord Norwegens sehen und entlang wandern. Wie großartig dass man sein Zelt einfach stehen lassen kann und weiß, es wird nichts passieren.
Die Fjorde waren gigantisch schön, allerdings taten meine Beine und Füße von dem letzten Tag mit Rucksack noch weh, sodass ich keine all zu große Lust aufs wandern hatte. Ich bin nur ein bisschen auf und ab spaziert, hab Himbeeren gepflückt und es zwischenzeitlich bereut, dass mein Boot zurück erst abends ging. Aber auch in diesen 60 Seelen Dorf gab es ein Café, wo ich mich hinsetzen konnte.
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Heute ging’s dann auf „einer der schönsten Zugstrecken der Welt“ die Strecke zurück, die ich zwei Tage zuvor noch gelaufen war und mit der Bahn nach Oslo. Jetzt hab ich noch 1.5 Tage mit Felician, 2.5 mit Lena und Thalia und 4 mit meinem Vater und Hannah bevor ich zurück in Freiburg bin.
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Norwegen ist großartig. Ein Land, in dem man das Wasser aus den Bächen trinken kann und Himbeeren am Wegesrand wachsen wie Beikraut. Wo man sein Zelt überall dort aufstellen darf, wo man niemanden stört. Wenn nur das Leben hier nicht so teuer wär… naja, ich freu mich auch wieder zurückzufahren und im Alltag anzukommen.
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techniktagebuch · 2 years
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Mitte Juni 2022
international-bahn.de
In Großbritannien kaufe ich meine Bahntickets in der LNER-App und in der Schweiz mit der SBB-App. Beide kennen mich und stellen mir nicht mehr viele Fragen. Aber heute brauche ich italienische Bahntickets, und schnell soll es auch gehen, denn Angela und unser Zug stehen schon am Gleis in Milano bereit.
Vor fünf Jahren hatte ich für solche Fälle noch eine App namens “Trainline EU”, aber das liegt mehrere Handys zurück und ich weiß gar nicht, ob es die App überhaupt noch gibt. Ich probiere es mit der DB-App, sie kann ja auch Auslandstickets, ich habe nur bisher nicht verstanden, nach welchen Regeln das manchmal geht und manchmal nicht.
Die DB-App leitet mich weiter auf die Seite international-bahn.de und zeigt mir warnende Hinweise:
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Danach kommt eine Seite, auf der ich mein Geburtsdatum eintragen muss, und noch eine Seite weiter werden meine Anrede (nur 2 Möglichkeiten, das habe ich schon lange nirgends mehr gesehen), Name, Mailadresse, Postadresse und Telefonnummer erfragt. Dann kann ich mit Kreditkarte oder PayPal bezahlen.
Ich entscheide mich währenddessen um, weil ich in meiner provisorischen Situation – im Zugbistro im Weg herumstehend – nicht umständlich die Kreditkarte herausholen will, aber der Zurück-Button führt mich wieder ganz an den Anfang: Geburtsdatum, Name, Mailadresse, Postadresse, Telefonnummer. Diesmal mit Kreditkarte, das Rausholen geht vielleicht doch schneller als das Eintippen des langen Passworts für den Passwortmanager und das 2-Factor-Authentication-Verfahren für PayPal.
Als ich die Kreditkartendaten fertig eingegeben habe, fährt der Zug los. Meine Buchung scheitert mit einer vagen Fehlermeldung. Ich ahne, was das Problem ist, denn es ist in Deutschland auch so: Sobald der Zug fährt oder seine Abfahrt zu kurz bevorsteht, kann man kein Onlineticket mehr kaufen.
Aber die deutsche Lösung für dieses Problem funktioniert hoffentlich auch in Italien: Ich fange wieder von vorne an und wähle eine spätere Verbindung aus. Geburtsdatum, Anrede, Name, Mailadresse, Postadresse, Telefonnummer, Kreditkartendaten. Weil Angela mit ihrem Interrailticket in der ersten Klasse sitzt und ich auf größere Milde mit meinem falschen Ticket hoffe, buche ich auch erste Klasse, das ist in Italien – oder jedenfalls in diesem Zug – gar nicht viel teurer als die zweite.
Ganz so wie in Deutschland ist es nämlich nicht, das Ticket enthält einen reservierten Sitzplatz, den ich mir auf diesem Buchungsweg nicht aussuchen kann. Ich lade mein Ticket als PDF herunter und setze mich auf einen freien Platz bei Angela. Da der Zug halb leer ist, belässt der Zugbegleiter es bei halbherzigen italienischen Vorwürfen, als er das Ticket für den späteren Zug und mich auf dem unreservierten Platz sieht. (Beim Herumwischen auf meinem Handy trägt er blaue Einweghandschuhe, nicht so wie in Bayern.) Vor dem Belassen muss er allerdings lange auf seinem Zugbegleitergerät herumtippen. Ich nehme an, er sieht nach, ob der Platz, auf dem ich sitze, von jemand anderem rechtmäßiger gebucht wurde. Oder vielleicht gibt er sogar den Platz in der Zukunft frei, auf dem ich ja jetzt nicht sitzen kann.
In den nächsten Tagen brauche ich noch zwei weitere italienische Zugtickets. Aber weil ich jetzt schon alles ausprobiert habe, was man bei international-bahn.de falsch machen kann, bleibe ich dabei und steige nicht auf die bestimmt auch existierende italienische Bahn-App um. Beim ersten der drei Buchungsvorgänge habe ich wegen der Zeitnot ein paar Moleküle Schweiß vergossen, danach nicht mehr. Und immerhin musste ich mich nicht mit italienischen Ticketautomaten und ihren Bezahlverfahren auseinandersetzen. Erst beim Aufschreiben merke ich, dass ich eigentlich aus Dokumentationsgründen die App und die Automaten hätte ausprobieren sollen. Tut mir einerseits leid, andererseits wäre dieser Beitrag dann noch länger und noch langweiliger.
(Kathrin Passig)
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tante-lara · 5 years
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Deutschland
Ein Chaos. Völliges Chaos. Ganz Europa überfordert. Doch diesmal geht es nicht um “die Flüchtlinge”, “die Batschaken”, “die Islamisten”, die in unser Land wollen zum “Schmarotzen”. Diesmal sind all jene still, die sonst immer schreien. Auch Greta interessiert die penisgesteuerten, patriarchalischen Männer nicht mehr. Jetzt geht es nur noch um Corona. 
Ich öffne Facebook und werde nahezu erschlagen von der Masse an Schlagzeilen, hunderte Tote hier, tausend neue Infektionen da. Stress. Ich schließe Facebook und packe meinen Koffer fertig, hoffe, dass es klappt. Dass mir das spanische Militär nicht schon auf dem Weg zum Flughafen einen Strich durch die Rechnung macht. Dass ich nicht in Madrid strande und mein Flug nochmal gestrichen und umgeleitet wird. Der letzte. 
Ich fühle mich wie eine Kriminelle. Fast wie auf der Flucht. Kaum entgegenkommende Autos, nur das Militär, die Polizei, Beamte mit Corona-Schutzkleidung. Doch niemand sieht, dass ich als die verbotene zweite Person im Auto sitze. Glück gehabt.
Am Flughafen Vigo, eine 20-Meter-Schlange vor dem Check-In, 8 Personen vor mir, ich bin die letzte. Genug Platz, um den durchgesagten Meter Abstand einzuhalten. 
Anders als in Madrid. Überfüllte Flugsteige - jeder will nach Hause. Ich höre schon einige deutsch sprechen, als ich mich nähere. Und der Flieger ist verspätet. 179 Reisende wollen endlich einsteigen, halten keinen Abstand: es ist kein Platz. Eine Mitarbeiterin rauscht vorbei, brüllt “Un metro, un metro!” - niemand reagiert. Stress liegt in der Luft. Purer Stress.
Frankfurt/Main. Alle wollen zum Bahnhof. Ich weiß nicht wohin, aber ich folge den anderen. Immer den Leuten nach. Und plötzlich stockt es. Ich stehe in einem Gang, eine lange, breite Schlange vor mir und hinter mir. PASS CONTROL - Bundespolizei. Und da stehe ich nun, dicht auf dicht in der Masse, zücke meinen Ausweis, erwarte eine Gesundheitskontrolle. Doch ich stehe eine Stunde in der Schlange, checke meine Zugverbindung, doch sie fällt aus. Die Leute um mich herum jammern, rücken zu dicht auf, sind genervt, verstehen die Welt nicht mehr. Sie verpassen ihre Züge, ich habe gar keinen. In meinem Kopf läuft “Du bist in Frankfurt, 400 Kilometer weg von Zuhause, es ist spät, du bist allein, du sitzt fest.” Doch ich lausche den Leuten, alle haben das gleiche Problem. Wir sitzen alle im selben Boot. Sind völlig abhängig von unfähigen Beamten, dem chaotischen Umgang Deutschlands in dieser Krise. Wir wollen nach Hause. Und die Leute sind 40, 50, 60 und älter. Risiko. Doch wir alle wissen, dass wir eine Gemeinschaft sind, nur in diesem Moment. Alle Münchner von der Airline verarscht, ein arabischer Passagier von den Polizisten dumm angemacht, doch wir dürfen nichts sagen. Wir sind abhängig. Doch ich bin nicht allein damit.
Zeitdruck. Der Bundesbeamte lest meinen Ausweis ein, nun die groß angesagte Gesundheitskontrolle. Er fragt, ob es mir gesundheitlich gut geht. Ich sage ja, darf weiter. Vielleicht habe ich mich bereits infiziert bei Männern, bei Frauen, die mir in den Nacken geschnauft haben. Vielleicht auch nicht. 
Ich eile zur Gepäckausgabe, weiter zum Bus-Shuttle, zum Bahnhof. Zwei Damen erzählen sich gegenseitig vom Münchener Zug. Ich klinke mich ein, checke die Verbindung am Handy, bin vorerst erleichtert. Wir eilen vom Bus zu den Gleisen. Und ich erkenne all die Gesichter wieder, die ich auch schon in Madrid sah. Sie sind müder, aufgeregter. Die Durchsagen sind chaotisch, drei Stimmen auf einmal ertönen über den Bahnsteigen. Niemand kennt sich aus, ich folge der App und die Seniorin folgt mir. Irgendwo verlieren wir uns. Ich hetze zu Gleis 6, ich bin dort. Noch zehn Minuten. Und ich buche das Ticket. Um mich herum Reisende, die nach Hamburg wollen. Doch der Zug ist erst verspätet, dann fällt er aus, am Ende fährt er von Gleis 5. Senioren sind ratlos, ich erklären ihnen, was zu tun ist. Ich, die noch nie in Frankfurt war, seit 10 Stunden unterwegs ist und hunderte von Euros für schlechten Service und Chaos ausgegeben hat. Danke, Kreditkarte. 
Und letztlich fährt mein Zug ein, ich steige ein und hoffe weiter. Ich nehme den erstbesten Sitz, die Männer erfreuen sich daran, meinen Koffer zu verstauen, ich bin fertig. Fertig mit der Welt. Aber wenigstens nicht allein.
Nun sitze ich erneut zwei Wochen in Quarantäne. Aber in der wirklichen Quarantäne. Ich könnte infiziert sein. Immerhin bin ich Daheim: dort, wo ich auch mal an die frische Luft kann und der nächste Mensch 200 Meter entfernt ist. Vieles ist so einfach auf dem Land. Außer der letzte verfügbare Flug und Zug während Corona.
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maadlaswelt · 5 years
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Nürnberg 03:30 Uhr (Dienstag 09.04.19) - es ist stockdunkel (ziemlich doofe Nacht mit wenig Schlaf)- kein Vogel pfeift - die Frisur sitzt (noch nicht) und die endokrinologische Ambulanz in München ruft (naja, zumindest steht der Termin für heute im Kalender)- mir geht es gut 😊
05:28 Uhr - S-Bahn - es ist dunkel - mein linkes Bein tut weh - Bein geschwollen - Stützstrumpf zu eng - Polyneuropathien spielen verrückt - aber sonst geht es mir gut 😊
05:45 Uhr - Hauptbahnhof - viele Menschen (gehen scheinbar alle brav zur Arbeit)- der Kakao und die Butterbeze kosten ein kleines Vermögen(sollte ich demnächst vielleicht einen Imbiss am Bahnhof eröffnen? Fressen und Saufen geht ja immer - so wird es behauptet) - linkes Bein brennt - Rücken tut weh - aber sonst geht es mir gut 😊
06:00 Uhr - Bahnsteig 7- es ist duster - am Bahnsteig angegebene Wagenreihung, also ab zu Abschnitt F da steht nachher mein Abteil - Kakao ist nur lauwarm aber lecker - Rücken, Bein kennen wir ja schon - ein wenig frisch - aber sonst geht es mir so richtig gut 😊
06:15 Uhr - geänderte Wagenreihung - Wandertag zu Abschnitt A - Rücken, Bein, anderes Bein....saublöder Stützstrumpf, warum passt der heute so gar nicht - Kakao kalt (hätte ich mal schneller getrunken...) - Zug fährt ein - hmpf (rotzdem geht es mir gut 😊)
06:29 Uhr - es graut - Abfahrt - Komfort Check in durchgeführt (Zugbegleiter wird benachrichtigt und ich werde heute nicht mehr kontrolliert - toller Service) - lege mein Bein hoch - Zugbegleiter kommt und möchte Ticket sehen (funktioniert ja perfekt der Service ...) - Rückenmuskeln verspannen sich (was soll das jetzt?) - Ich habe ein Abteil für mich - mir geht es gut 😊
06:45 Uhr - stockdunkel (Tunnel 😁) - linkes Bein, bitte hab doch jetzt den Stützstrumpf lieb - liebe Rückenmuskeln, entspannt euch doch mal - unterer Rücken, hallo? Ich sitze, krieg dich jetzt doch bitte mal ein - rechtes Bein brennt (du musst jetzt nicht auch noch mitmachen.....) - bin müde, aber sonst geht es mir gut 😊
07:00 Uhr - Ingolstadt - Kakao am Platz (Planänderung! Kein imbiss am Bahnhof, sondern gleich direkt in einem Zug, wenn ich mir den Preis so ansehe! 😇) - so langsam beruhigt sich die (Schmerz-)Lage bzw. ich habe mich daran gewöhnt (einer muss ja einlenken, wenn es schon mein Körper nicht tut) - Butterbreze - so könnte ich es aushalten - mir geht es sowas von gut 😊
07:45 Uhr - München - bewölkt - gemütlichen Zug verlassen 😕 und ab in den Dschungel (Wow, wow, wow noch mehr Menschen, viel mehr Menschen) - mein morgendliches Gejammer, meine Tagesausgangsvoraussetzung, setze ich zwischenzeitlich als bekannt voraus 😂😇 - ab zur U-Bahn Richtung Sendlinger Tor - mir geht es noch immer gut 😊
Die Bauma (Baumaschinenmesse) scheint die ganze Welt nach München gelockt zu haben, München, der Bahnhof, die U-Bahn - Menschen, Menschen, Menschen! Das hat mich irgendwie gestresst, dann werden in München noch einige U-Bahnhöfe umgebaut und die Wege gehen glatt als Labyrinth durch. Ich kann mich nicht erinnern, dass mich München vor etwa 20 Jahren auch schon gestresst hätte. Ich glaube, ich werde alt 😂! So ähnlich und noch schlimmer muss sich wohl ein an Demenz erkrankter Mensch fühlen. Dann weiß ich ja schon, was mich erwartet, wenn ich mal richtig alt bin und eine Form von Demenz (toi, toi, toi) bei mir Einzug hält.
So weit ist es aber noch lange nicht und ich wackel, mit einigen Pausen, den kurzen Weg vom Sendlinger Tor zur Ambulanz der Uniklinik. Trotz eingeworfener Bedarfsmedikation ist mein Körper heute auf Schmerz programmiert. Ich weiß, ich wiederhole mich, aber die Schmerzen tun es ja auch!
Angekommen (für den kurzen Weg ab Bahnhof habe ich mehr als eine Stunde gebraucht, gut, dass ich mir den Puffer eingeplant hatte), Nummer gezogen, Anmeldung, warten, nettes Gespräch und kleiner Fragebogen mit einer Doktorantin und schon kam ich dran. Frau Professor war ganz nett, Anamnese, (Groß-)Auftrag zur Blutabnahme, Speichel- und Urintest und schon ging es ab ins Labor.
Keine eineinhalb Stunden später war ich bereits wieder auf meiner „Wanderung“ Richtung Sendlinger Tor bzw. Bahnhof. In 6-8 Wochen sollen die Ergebnisse da sein, dann gibt es einen Bericht mit Therapieempfehlung oder Empfehlung für weitere Nachforschungen. Ich bin mal gespannt, was mir dieser Besuch in der Endokrinologieambulanz an der Uniklinik München bringt, außer ein leeres Bankkonto. Abwarten!
Ohne Kakaos und Butterbreze hat mich der (doch relativ kurze) Arztbesuch stolze 140€ (öffentliche Verkehrsmittel) gekostet. Gleichzeitig bin ich aber froh, dass ich diese ganzen Bluttests usw. nicht aus eigener Tasche bezahlen muss, denn es wird da doch ziemlich viel rauf und runter, in unterschiedlichen Laboren, getestet.
Marcus und Daniel kamen Sonntag dann auch wieder aus Rust zurück (sind bereits am 05.04. in ihren „Männerurlaub“ gefahren) und die „ruhige Zeit“ (für die Katzen und mich 😇🤣) war beendet.
Zwischenzeitlich ist somit wieder Alltag eingekehrt und ich kann wieder beruhigter schlafen (ich muss zugeben, dass ich nachts alleine im Haus schon immer ein mulmiges Gefühl habe 🤔).
Vorgestern als ich kurz vor Arbeitsbeginn aus dem Auto aussteigen wollte, überfiel mich ein Schwankschwindel über dem linken Auge. Der wollte sich dummerweise, im Laufe des Vormittages, nicht beruhigen und ich wurde etwas unruhig. Normalerweise habe ich keinen Schwindel, außer ich sitze gerade nach einer Portoimplantation am Rand des Op-Tisches 😂.
Also ab zum Arzt, denn kann ja alles sein (Gefäßveränderungen, Schlaganfallvorboten was auch immer) und ständig Schwindelschwanken ist auch nicht lustig (und Autofahren mitunter gefährlich). Der Arzt hat mich dann beruhigt und zum Hals-, Nasen-, Ohrenarzt überwiesen. Der konnte nichts diagnostizieren, also demnächst Termin beim Neurologen (im Mai). Marcus kam wieder mit seinem Spruch, dass ich mir ständig neue Krankheiten aussuche, wenn eine gerade nicht mehr aktuell ist, kommt die Nächste 😂😎. Zum Glück weiß ich wie er es meint und wir können darüber herzhaft lachen, aber irgendwie hat er auch Recht, ständig immer was Neues und dann auch noch „Schwindel“ 😆!
Heute schwankt es deutlich weniger und ich hoffe, dass sich das „Restschwanken“ in den nächsten Tagen weiter verflüchtigt. Ich hoffe, das war etwas Einmaliges, auch wenn ich gerne wüsste, was es war bzw. noch leicht ist. Zum Glück verfalle ich bei meinen Wehwehchen (weitgehend) nicht in Panik, auch wenn ich kurz (ich gestehe) darüber nachgedacht habe, was Hirnmetastasen für Symptome machen und mir Wichtig war zu hören, dass ich mir bezüglich Schlaganfall(Vorboten) keine Gedanken machen muss.
Etwas Gutes hatte aber mein Schwindel, denn er hat mich motiviert, endlich mal wieder ausstehende Termine zu vereinbaren. So habe ich jetzt die fälligen Termine beim Neurologen, Augenarzt, der neuen/alten (war da vor Jahren mal) Orthopädin, dem Diabetologen und sogar der Schmerzambulanz (die haben mich nach Einsendung meiner Unterlagen zwecks Termin kontaktiert) im Sack. Theoretisch fehlt noch der Termin zur Zahnreinigung beim Zahnarzt (wie ich das hasse 😖) und bei der Handchirurgie (da ist Juli dran, weil sie mir bei „ihrem“ Doc einen Termin vereinbaren wollte). Braves Maadla will ich da mal sagen (Nasen zu - Eigenlob)!!!
Ostern steht vor der Tür und ich hoffe, ihr habt bereits tolle Pläne für die Feiertage. Ich bin im Frühlingsmodus und habe mir Ranunkeln (gehören zu meinen Lieblingsblumen) gegönnt (ab und zu muss man sich auch selbst einmal Blumen schenken).
Falls wir uns bis dahin nicht mehr lesen, wünsche ich euch ein wunderbares Osterfest mit stilleren und lauteren Tagen. Genießt das (hoffentlich) sonnige Wetter und die (hoffentlich) freien Tage.
Liebe Grüße aus meiner schwindeligen (aber nicht geschwindelten) kleinen Welt 🌎🐮🌸
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leonieandtheworld · 5 years
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Koh Chang - Kanchanaburi
12.-13.04.2019
Wir haben uns nach langem hin und her entschieden nach Kanchanaburi zu fahren um dort noch ein paar Tage zu verbringen. Warum? Das weiß niemand so genau. Es soll da recht schön sein. Wir werden es wohl bald erfahren.
Um 9 Uhr wurden wir vom Minibus abgeholt, der uns bis nach Bangkok bringen soll. Eigentlich hatte es um halb 9 sein sollen, aber so pipapo stimmt das ja. Bis zur Fähre waren es so 45 Minuten. Dort habe ich so richtig die Aussicht genossen. Ich liebe es mit der Fähre zu fahren und auf die Inseln zu schauen. Darauf freue ich mich auch immer in Kroatien.
Dann ging es so ca. 7 Stunden durch die verschiedensten Dörfer und Städte. Das Gebiet ist so dicht besiedelt, dass man eigentlich immer Häuser und Wohngebiete sehen konnte. Ca. 1-2 Stunden unserer Reise haben wir nur damit verbracht durch Bangkok zu fahren und alle anderen Gäste zu ihren Hotels zu bringen. Wir hatten ja e nix mehr vor, so machte uns das nichts aus. Wir haben uns dann gedacht, vielleicht kann uns der Fahrer auch zu unserem Hostel bringen, das ware nur 1.5 km entfernt von der Haltestelle die wir angeben mussten. Hat leider aber nicht geklappt und schlussendlich mussten wir den Fahrer sogar noch davon überzeugen uns nicht ganz falsch irgendwo rauszulassen. Die Fahrt war ein bisschen anstrengend, da wir oft stehen geblieben sind und die Sitze auch so eng waren, dass man immer an seinem Nebenmann streifte. Richtig unangenehm. Aber alles in allem war die Zeit schnell rum.
Das Hostel war ganz cool, leider gab es aber keine richtigen Bettdecke, sondern nur eine Decke, die nichtmal überzogen war. Gut, dass ich einen Huttenschlafsack dabeihabe.
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Gleich in der Früh um 7 haben wir gefrühstückt und sind dann zu Fuss zum Bahnhof. Aber nicht der Normale, von dem wir im bis jetzt immer abgefahren sind (Hua Lampong) sondern von einem Anderen (Thonburi). Wir haben das gestern Abend noch abgecheckt und da war einfach keine Menschenseele unterwegs. Heute morgen dann aufeinmal die ganze Straße mit Autos verstopft und so viele Menschen, dass wir richtig erschrocken sind. Die Schlange beim Ticketschalter war mega lang und wir hatten schon Angst den Zug zu verpassen deswegen. Während wir gewartet haben, war da ganz schon die Hölle los. Polizei, Umzugswagen, Monche, Menschen, Wasserpistolen. Achja heute ist Songkran, das thailandische Neujahrsfest. Alles und jeder war unterwegs und wir mittendrin.
Dann rollte der Zug ein und im gleichen Moment hatten wir unsere Tickets in der Hand. 3 Stunden nach Kanchanaburi kosten 3 Euro, 100 Baht. Da alle Leute vorn eingestiegen sind konnten wir ganz hinten noch 2 Plätze ergattern. Kennt ihr die Bänke, die für 1 Person zu gross ist und fur 2 zu eng? Ja der ganze Zug bestand aus solch zu engen Bänken und so saßen wir wie Sardellen im Zug. Ich konnte die Fahrt trotzdem genießen, denn ich saß am Fenster und der Wind war im 3. Klasse Zug ohne Klima ein richtiger Bonus. Die Aussicht hat mir auch sehr gut gefallen. Ganz erstaunlich, wie hier die Hütten bis zu 5 cm nahe an die Gleise gebaut werden und sich das Haarscharf ausgeht, wenn er vorbeirollt. Ich schau kerzengrade nach unten, sehe Leute frühstücken, sehe Wohnzimmer, Leute kochen. Dann Natur, Seen, Felder. Enten und Störche. Die Sonne brennt runter wie nichts und als wir ankommen hat es ca. 41 Grad.
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26 Stunden später waren wir nun endlich da.
Erkenntnis des Tages: mein Lieblingseis hat nur 140 Kalorien/Stück
Tag verbracht mit: Gitte
Motto des Tages: wer braucht schon richtiges Essen?
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Mi 27.06. & Do 28.06.2018 /// Tag 1 & 2
"Ich bin unterwegs, lebe aus dem Rucksack." (Zitat: #zweiraumsilke)
Nürnberg - 19:33 Uhr
Etwas aufgeregt stehe ich am Hauptbahnhof in Nürnberg. Es ist soweit. Der nächste Zug bringt mich in Richtung Norden. Beinahe einen Monat fernab Frankens. Der Zug kommt, ich steige ein. Out of office. Next stop: Sweden. Oder auch nicht...
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Hamburg - 02:15 Uhr (mehr oder weniger)
Ich habe bereits 1,5 Stunden am ZOB Hamburg totgeschlagen. Noch immer keine Anzeige des IC Bus, der mich nach Kopenhagen bringen soll. Doch plötzlich erscheint ein Hoffnungsschimmer: Ich bin doch nicht allein! Um einen brasilianischen (angehenden Kopenhagener) Socializer scharren sich einige verlorene Seelen, die ebenfalls nach Kopenhagen wollen und den Bus nicht finden. Nach einigen lustigen Gesprächen á la "Wenn der Bus bis 02:30 Uhr nicht kommt, gehen wir alle zusammen Bier trinken!", erscheint der Bus mit ca. 30 Minuten Verspätung. Der Fahrer springt heraus und brüllt uns berlinernd entgegen: "Fünf Minuten, Gepäck rein, Tickets egal - wir müssen die Fähre erwischen!" Übersetzung für die nicht deutschsprachigen Reisenden: "Hurrrrrry! luggage here, you there!" Ok. Cool. Los geht's!
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Puttgaden - 04:30 Uhr
Geschafft! In einem Rennen gegen die Zeit und einen tendenziell eher langsamen dänischen Autofahrer (der in einem rasanten, sowie nebligen Überholmanöver zurückgelassem wurde) hat der amüsante Berliner Busfahrer gewonnen. Nun schaue ich dem Sonnenaufgang entgegen. Nach meiner neunstündigen Reise erwartet mich das erste Highlight meines Trips: Ein Sonnenaufgang über dem Wasser an Bord einer Fähre. Da sind der Brasilianer, die beiden dazugestoßenen Düsseldorfer und ich uns einig, ein besseres Timing für die Überfahrt hätten wir nicht haben können. Traumhaft!
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Kopenhagen - 07:45 Uhr
Wir sind pünktlich. In meinem Interrail-Reisetagebuch, das man führen muss damit der Pass gültig ist, hatte ich die Abfahrt um 08:27 von Kopenhagen nach Göteborg eingetragen. Also quasi so, dass ich von Kopenhagen lediglich den Bahnhof gesehen hätte. "Fuck it!", denke ich und beschließe mir noch ein paar Stunden lang Kopenhagen anzuschauen. Ich begebe mich vom Straßenrand-ZOB, der mich stark an den ZOB in Frankfurt errinnert, auf Entdeckungstour. Dabei gehe ich vorbei am Freizeitpark "Tivoli", Richtung "Islands Brygge". Auf dem Weg wird mir erst bewusst, Was das Wort "Fahrradstadt" wirklich bedeutet. Hier sind überall Fahrradfahrer! Dagegen kann Erlangen echt jämmerlich einpacken. Gefühlsmäßig sehe ich auf meinem kleinen Spaziergang mehr Fahrräder als Autos und Fußgänger durch die Stadt fahren. In beeindruckenden Rudeln bahnen sich die Zweiräder ihren Weg durch den Ampel-und Zebrastreifenjungle der Stadt. Den Kontrast zu dem Gewusel, zeigen die in der Sonne oder im Kanal badenden Dänen unter der Langebro, die auf dem dort erbauten Steg (der Teilweise eher wie ein Skaterpark als ein Fußgängersteg konzipiert ist) das Leben genießen. Nach dem ich die dort zelebrierte Entspanntheit ausgiebig genossen habe, begebe ich mich zurück in Richtung Hauptbahnhof und beende meinen Kopenhagenspaziergang mit einem kurzen Schwenker über den wunderschönen "Ørstedsparken". Entspannt fange ich an zu realisieren, dass ich jetzt wirklich unterwegs bin. Mein Hirn singt: "Ich bin unterwegs, lebe aus dem Rucksack. Nur ich und der Zug." Ach ja, der Zug. Nun aber wirklich auf zum Bahnhof.
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Kopenhagen nach Göteborg - 10:27 Uhr
Ich sitze im scheinbar ältesten Zug den die dänische Bahngesellschaft auftreiben konnte. Die Landschaft gleitet an mir vorbei, immer weiter trägt mich der Zug in den Norden. Polizisten an der schwedischen Grenze stürmen den Zug und kontrollieren in Kombination mit einem Fragenhagel alle Pässe. Ach wie idyllisch. Der Zug füllt und leert sich an jeder Station. Mal sitze ich allein, mal nicht. Der Fahrkartenkontrolleur heißt mich in Schweden willkommen. Die Landschaft zieht am Fenster vorbei. Es geht Richtung Norden. Ach wie idyllisch.
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Göteborg - 14:05 Uhr
Oh. Ich bin da. In Schweden. Erstmal rauchen. Etwas überfordert, weil ja bekanntlich nach müde blöd kommt, steuere ich um den Bahnhof herum. Mein Couchsurfing Host hat erst ab 19:30 Uhr Zeit. Ich bin nach der langen Fahrt fertig. Mittlerweile seit 19 Stunden auf den Beinen, beschließe ich es vorerst entspannt anzugehen und begebe mich in den nahegelegenen Park. Beim Chillen kommt mir die beste Idee aller Zeiten (nicht) und ich beschließe zur Wohnung meines Couchsurfing Host zu laufen. 7km bergauf, bergab bei 26 Grad mit ca. 18kg auf dem Rücken in einer schwarzen Röhrenjeans. Wow. Tolle Idee. Jedenfalls kenne ich nun jede Bank die zwischen dem Hauptbahnhof Göteborgs und dem beschaulichen Möndal liegt. Den Abend verbringe ich dann bei meinen Couchsurfing Gastgebern. Ratzepatuff. Der nächste Morgen kommt bestimmt. Gute Nacht.
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5reisende · 4 years
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Höhlentherme und Lichtspielerei – unterwegs zwischen Eger und Miskolc
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Mein Trip durch den Süden der Slowakei und den Norden Ungarns setzt sich fort ... ich habe heut eine abenteuerliche Reise von Košice bis Aggteleki hinter mir. Mit spontaner Mitfahrgelegenheit und zwei Bahnen erreiche ich um 19 Uhr Eger - gerade passend für den Abendtarif (umgerechnet ca. 3€) im Türkischen Bad, das ein separat betretbarer Teil der Therme von Eger ist. Ich dümpele in der Gesellschaft von nur sechs anderen Badegästen noch zwei Stunden im warmen Heilwasser herum, dann kann ich zu meinen Couchsurfing Hosts. Die beiden wohnen in einer Straße, die nach dem Astronomen Maximilian Hell benannt ist (den soll ich morgen noch genauer kennenlernen) und aus ihren Wasserhähnen kommt zum Teil das Heilwasser, dem Eger seine Therme verdankt.
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Ich lerne viel über Ungarn, ein Land, das unfassbar viel Territorium verloren hat nach dem zweiten Weltkrieg - wenn man meinem Host glauben kann, mehr als alle anderen involvierten Länder - und es schmerzt sie noch immer sehr. Der Bereich der Slowakei, in dem ich gestern und heute noch war, zum Beispiel, gehört laut der Grenzziehung jetzt dorthin, im Geiste, bei manchen sogar in der Sprache leben dort aber weiterhin Ungarn. Ich erfahre auch viel über Eger - über die vielen Weinkeller im Tal der Schönen Frauen eine halbe Stunde zu Fuß entfernt; das Minarett, als letztes Überbleibsel der Türkischen Invasion Ungarns noch übrig geblieben und heute ein Aussichtsturm; aber auch über die Schlacht von Eger und die Burg, die darin eine entscheidende Rolle gespielt hat - in dieser Schlacht besiegten die Ungarn das tausendfach überlegene Heer der Türken, so besagt es die Geschichte. Als besonders interessant sticht für mich als Enkelin eines Astronomielehrers das Camera Obscura Museum im Lyzeum hervor. Viel Werbung für das kleine Astronomiemuseum ist nicht zu finden (weder in Reiseführern noch vor Ort), aber in diesem Teil der Universität befinden sich ungeahnte Schätze. Das Lyzeum befindet sich direkt gegenüber der Kathedrale, die leider gerade renoviert wird. Eine Studentenkarte für das Camera Obscura Museum kostet 2000 Forint, damit darf man in den dritten Stock des barocken Gebäudes gehen - wer mag kann auf dem Weg noch eine Extrakarte erwerben und sich die Bibliothek der Erzdiözese ansehen. Mich zieht es weiter hinauf, an offensichtlich für Kinder aufgebauten wissenschaftlichen Experimenten vorbei nach ganz oben in den Turm. Kurz trete ich trotz des Regens auf die Aussichtsplattform hinaus und werfe ein paar orientierende Blicke - Eger ist ein recht überschaubares Örtchen und besitzt obendrein recht gut erkennbare Landmarken.
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Dann geht es ganz oben im Turm an diesem verregneten Tag zu einer persönlichen Vorführung der sogenannten Camera Obscura. In das Dach ist in einem dünnen Schacht ein drehbarer, um 45° angewinkelter Spiegel angebracht, der das Licht von draußen, ähnlich wie bei einem Um-die-Ecken-Gucker, den manche vielleicht noch aus der Kindheit kennen, einfängt und dann durch eine Sammellinse (konvex) schickt. Der Lichtstrahl trifft dann auf einer weißen runden Tischplatte auf und dunkelt man den Raum komplett ab, erhält man eine Abbildung der Außenwelt in Echtzeit und mit einiger Vergrößerung auf der Tischplatte. Die Vergrößerung hängt vom Stand der Sonne ab - zur perfekten Stunde kann man von hier oben sogar die Nummernschilder die Autos erkennen! Der Spiegel ist drehbar und sogar den Winkel kann man mit von der Decke hängenden Stäben ein wenig ändern, sodass man rundum die Umgebung beobachten kann im dunklen Kämmerlein. Natürlich wurde die Erfindung zur Beobachtung herannahender Feinde genutzt, aber auch - und vielleicht sogar vor allem - als kleine Spielerei für den gelangweilten Adel: Nimmt man ein weißes Blatt Papier und bewegt es von der Tischplatte aus nach oben, kann man Autos und Busse (zu früheren Zeiten wohl eher Pferde und Kutschen) fliegen lassen, Ufos entdecken oder den Verkehr raupenartig über aufgestellte Papierhürden fließen lassen.
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Die Camera Obscura in Eger ist eine der ältesten noch funktionstüchtigen Installationen ihrer Art in ganz Europa. 1776 entwickelte der Wiener Astronom Maximilian Hell (ungarisch Hell Miksa), von dem am Anfang die Rede war, dieses wundervolle Lichtspiel für den Fürst Károly Eszterházy und ließ auch einige andere Spielereien anliefern, die eine Etage weiter unten ausgestellt sind. Neben Instrumenten zur genauen Bestimmung der Lage von Sonne, Mond und Sternen und einigen Teleskopen aus unterschiedlichen Zeiten fällt in diesem Raum noch eine Installation aus der Zeit Maximilian Hells auf. An der Südseite des Raumes ist ein kleiner schwarzer Kasten mit einem Schlitz angebracht. Durch ihn scheint an wolkenlosen Tagen die Sonne und ein Lichtfleck wandert je nach Jahreszeit an unterschiedlichen Stellen des Raumes entweder über den Boden (wenn die Sonne im Sommer hoch steht) oder sogar in Armhöhe an der Wand entlang (die tiefstehende Wintersonne) - auf dem Boden ist nun eine Linie, die genau von Nord nach Süd verläuft - am Nordende ist sie mit Steinen aus der Region und Marmor noch ein Stück an der Wand hochgezogen und verziert. Der Moment, in dem der Sonnenfleck die Meridianlinie kreuzt, ist die genaue astronomische Mittagszeit in Eger. Es gibt noch einen weiteren spannenden Raum - während die Experimente im unteren Raum meine Aufmerksamkeit nicht großartig erregt hatten, ist hier einiges dabei. Eine Studentin steht parat, um alles zu erklären - das Schiff sinkt im "Bermuda-Dreieck"-Zylinder, weil sich die Dichte des Wassers durch die aufsteigenden Blasen verringert; die Blitze in der Kugel heften sich an meine Finger, weil sie eine Erdung suchen, es gibt verschiedene solarbetriebene Modelle, eine Luftkanone, einen Heißluftballon aus Föhn und Mülltüte ... Physikspielzeug.
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Der Regen löst sich nicht, da lohnt sich ein weiterer Stadtbummel und vor allem ein Spaziergang bis ins Tal der Schönen Frauen nicht, also mache ich mich durch den Park und entlang des Kanals wieder auf den Weg zum Bahnhof, wo ich schnell und unkompliziert mein Ticket bis Miskolc kaufe, wenige Minuten später sitze ich wieder in einer Bummelbahn und dann im größeren Zug, der von Budapest kommt und mich bis Miskolc bringt.
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Nach Miskolc ziehen mich verschiedene Dinge - an einem sonnigeren Tag möchte ich für die Burg und die Häuser nochmal wiederkommen, jetzt gibt es hier erstmal ein ganz bestimmtes Haus, dass ich finden möchte und das ist das vom Brieffreund meiner Mama von vor 50 Jahren. Als ich am Telefon von meinen Reiseplänen erzählte, kamen wie aus der Pistole geschossen Name und genaue Adresse, da werde ich es wohl schaffen, vor Ort ein paar Fotos zu machen. Leider steht das alte Haus nicht mehr, aber wo ich jetzt schon mal hier bin, kann ich mich auch noch eine Runde in der Höhlentherme von meinen Wandertagen im Regen erholen. Der Bus fährt mich hin, auf dem Weg kann ich eine der Fabrikruinen sehen, von denen mein Host gestern erzählt hatte. Miskolc war zu Sowjetzeiten eine der größten Industriestädte, jetzt nicht mehr, was dazu führt, dass eine Menge alter großer Hallen und Schornsteine in der wunderschönen Landschaft herumstehen und die Stadt nach Nutzungsmöglichkeiten sucht. Dann komme ich am Höhlenbad an - 2000 Forint zahlt man als Student, noch 1000 mehr, wenn man auch in die Sauna möchte. Im Sommer scheint der Außenbereicht wirklich schön zu sein, jetzt freue ich mich über jede Minute drinnen. Es gibt verschiedene Becken, doch das einzigartigste sind natürlich diejenigen, die aus in einen Felsen hineingeschnittenen Tunneln zu bestehen scheinen - mit Wasserfällen, Lichtspiel-Höhlen, Brücken, ...
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Ich nehme 19 Uhr den letzten Zug nach Budapest und bemerke zum wiederholten Male, wie wunderschön viele der Bahnhöfe gestaltet sind, sogar die Mülleimer passen zum Raumkonzept.
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Dann freue ich mich über eine Steckdose im Zug (das hatte ich bis jetzt noch gar nicht aber das ist ja auch in Deutschland rar) und falle schließlich in mein Bett in Budapest - morgen wird ein Tag zum Wäschewaschen und Fahrscheine einsortieren, danach geht es weiter. Was bisher geschah: Sternfahrten rund um Budapest - Abstecher nach Košice"Abenteuer"-Tourismus im slowakisch-ungarischen Hinterland Es folgen: "Vielleicht ist's nur die Farbe des Himmels" ... Regen in BratislavaKultur und Größenwahn in WienZauberlicht am spiegelglatten Wasser des BalatonCorona fegt die Plätze leer - ein Ganz neuer Blick auf Budapests Straßen Read the full article
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tobiaskarnbach · 4 years
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Ich fühlte mich noch immer ein bisschen betäubt und meine Augen waren müde von den letzten Tagen der Uniphase. Ich schlich mich in mein Zimmer, als es plötzlich  klingelte. Ich unterbrach das zusammenpacken- eigentlich war ich schon so gut wie fertig. David stand draußen, er wollte noch auf Wiedersehen sagen. Es war bereits spät, eine leichte Spannung füllte den Raum, mein schwerer Rucksack lehnte ruhig an der Wand. Bald geht es los!     Kurz nach Mitternacht war es dann so weit, ich schloss meine Tür ab, eine Freundin brachte mich noch ein Stück Richtung Bahnhof. Die Karlsruher Nacht war leicht unruhig, lichtdurchwoben, geruchsfrei, normal. Die S Bahn schob sich auf ihren Schienen voran. Nur wenige Menschen bewegten sich auf dem großen Platz vor der Bahnhofs- Kathedrale und eine schwer bewaffnete Gruppe Polizisten patrouillierten. Ich bekam mein Ticket- Rebecca schrieb mir “ich bin auf dem Weg”- kurz darauf zum Gleis. Es fühlte sich zu mindestens so an, als hätten wir alles geklärt, als wären wir bereit.Um halb zwei rollte dann der Zug ein. Wir fanden zwei leere Doppel sitze, welche wir als provisorisches Bett annektierten und machten es uns gemütlich. Der Zug zog uns in die Dunkelheit- noch ein ein halb Stunden bis Frankfurt. Wir schliefen kurz ein, jedoch wurden wir regelmäßig von einsteigenden Personen geweckt. Eine Frau pöbelte rum, nur weil sie sich völlig verloren fühlte. Der Schaffner kam vorbei- die Frau beruhigte sich “na dann bleibe ich einfach hier”, sie setzte sich vor mich. Wieder hörte man den Druck der Maschinen, die Räder zischten über das Stahl- mehr Dunkelheit. Plötzlich wachte ich auf und auch Rebecca musste gespürt haben, das wir kurz vor unserem Ziel waren. Wir mussten aussteigen. Wir hatten noch etwa eine Stunde Puffer, bis unser Gepäck angenommen wurde. Ich fragte mich kurz, ob das Gewicht mit dergroßen Bohrmaschine und den Arbeitssachen noch im vereinbarten Rahmen der Airline sei. 14 Kilo- passten, die Frau von der Aufnahme organisierte uns sogar noch unsere Sitzplätze nebeneinander- was für eine liebe Frau. Schlaftrunkend nickte ich, in einem Zustand des Delirium alles ab, was mir nicht wie totaler Quatsch vorkam. Wir schulterten unser handluggage und liefen weiter, zur Sicherheitskontrolle. Ich hatte schon vorher ein mulmiges Gefühl, wurde ich in der Vergangenheit doch sehr regelmäßig herausgezogen, um nochmal gründlich durchsucht zu werden. Pokerface- ich verstaute alle meine Reisegegenstände nach besten Gewissen, sortenrein in die Scan Boxen. MeinKörpercheck verlief reibungslos, auch meine digitalen Geräte und persönlichen belongings kamen einwandfrei durch. Doch ich sollte mich nicht zu früh freuen. Unruhe entstand um uns und immer mehr Kollegen tummelten sich um den Display. Ein mit MP5 bewaffneter,sehr netter Beamter, positionierte sich neben mich. Wir würden sie gerne befragen, meinte er nach einem Blickkontakt mit seinemdienstälteren Kollegen- klar. “Was ist denn in demRucksack?” Ja eine Bombe wohl kaum, dachte ich mir mit gefühlt rollenden Augen. Aber aus Sicherheitsgründen musste natürlich erst ein ganzer Stab anrücken, bevor wir den Inhalt anschauen konnten. Aus Versehen hatte ich meine solar-betriebene Notleuchte imRucksack vergessen. Diese in Kombination mit den gehefteten Detail Beschreibungen, hatte anscheinend Ähnlichkeit,  mit einem federgelagerten Sprengsatz. Alle waren erleichtert, als ich den kleinen Gegenstand aus meinem Rucksack kramte und mit On-Knopf aktivierte. Interessiert sammelte sich die Schar von Beamten um uns- ach wegen Stromausfällen Solar... logisch! Die Polizisten verabschiedeten sich und wir durften weiter. Ich war erleichtert, das sah mir auch Rebecca an, welche mich im Gespräch auffing. Nun mussten wir nur noch ein bisschen warten, ich rannte nochmal die Meile durch das Terminal, um mir was zu essen zu suchen. Dabei fühlte es sich an, wie in der Serie “ Thewalking dead”. Maskierte Menschen strömten mir entgegen, welche sich vor diesem neuartigen Virus schützen wollten, welcher nun auch in Deutschland angekommen war. Wir nahmen die Situation ernst, ohne in Angst zu verfallen. Wir hatten Glück! Am Tag unserer Ankunft wurden 700 Reisegäste in Quarantäne gestellt. Am nächsten Tag wurde verordnet, dass niemand ohne 14 tägige Selbstquarantäne einreisen dürfe. Dann kam der Call für den Abflug. Überraschender weiße wurden wir per Bus zu unserem Flugzeug gebracht. Dieses Verfahren kannte ich sonst nur von kleineren Flughäfen. Die Luft um uns war kalt, sodass der Atem kondensierte und wie kleine Kinder, bestaunten wir die riesigen, zum Teil zweigeschoßigen Maschinen. Gepäck rollte an uns vorbei. Ein Hase hüpfte über die Startbahn und verschwand hinter dem Hitzeschild.Wir gingen dann an Board und Rebecca schlief sofort ein- während es sonst auch meine Spezialität war, den Start zu verschlafen, wollte ich ihn diesmal miterleben. Wir rollten auf die Startbahn, die Turbienen wurden lauter, umso mehr Luft sie anzogen- wir wurden sanft in die Sitze gedrückt- ein Kipp nach hinten- wir lösten uns vom Boden. Ich sah den grünen Boden, Seen, ein Milchschaum wurde zu dichtem Weiß, einem Blenden und dann stießen wir durch die flachen Wolken. Wir tippten nur kurz den freien Himmel an, als auch gleich wieder unsere Nase sank und der Landeanflug auf Brüssel begannen. Mit donnernden Reifen setzten wir auf, auch Rebecca war jetzt wieder wach und wir reihten uns ein, in diese immer zu lange, stockende Schlange, von aussteigenden Passagieren. Am Flughafen lief alles glatt. Wir wechselten das Terminal, der andere Flieger war pünktlich. Erneut hoben wir ab. Dies würde mein längster Flug bisher werden. Wieder einmal würde ich den afrikanischen Kontinent besuchen, doch das erste Mal auf der südlichen Hemisphäre landen. Wir flogen so viel Strecke wie möglich über Land. Die Bogenform welche wir dabei flogen, verstand ich zunächst als möglicherweise geografisch oder politisch, bis uns unser Reisenachbar erklärte, dies sei deshalb, weil das Flugzeug quasi ein Ringverkehr zwischen Belgien, Rwanda und Uganda bildete. Ich schaute einen Film, arbeitete ein bisschen, versuchte zu schlafen, aber das klappte nicht wirklich. Der Kerl neben mir stellte sich dem ganzen Flugzeug als Architekt und Welt Retter vor, vor uns Amerikaner, hinter uns Belgier. Tatsächlich hatte ich nicht erwartet, dasmindestens die Hälfte der Fluggäste weiß waren. Wir bekamen unsere Mahlzeiten, laßen beide in Rebeccas neuem Buch. Die Stunden zogen sich. Schließlich kam die Ansage zur Zwischenlandung. Wir mussten ein medizinisches Dokument ausfüllen, das Flugzeug wurde, mit uns an Board gereinigt. Dann kamen die neuen Gäste. Eine Desinfektion, welche stark nach Luftbefeuchter duftete, wurde versprüht. Dann waren wir erneut in den Startlöchern, für einen Endspurt nach Entebbe. Als ich aus dem Flugzeug ausstieg, kam es mir für eine Sekunde kalt vor, dann warm, dann bemerkte ich den Geruch nach Holz und alten Möbeln. Wir gaben unsere Dokumente für Corona, Ebola und Gelbfieber ab und bekamen daraufhin unsere Einreisestempel. Noch eine letzte Kontrolle, bevor es zum Gepäck ging. Alles war da, wenn auch mit Gebrauchsspuren. Wir halfen uns gegenseitig, alles zu verstauen und waren jetzt bereit für Uganda. Zum Übernachten hatten wir uns einen Platz über couch surfing organisiert. Nun galt nur noch die Herausforderung da hin zu kommen. An der Information schaltete sich gleich ein Taxifahrer ein, welchen wir ein kleines bisschen herunter handelten, genug für einen ersten Geschmack- es war ja auch  spät abends, nach 24 Stunden unterwegs. Er sei der schnellste- glaubten wir ihm und sicher fuhr er auch. Der Wind blies durch das offene Fenster und wirbelte Gerüche herein. Holz, Erde- wie wir später erfuhren wurde direkt neben der Straße Ziegel gebrannt. Wenige Lichter, viele schwach, bewachten den Weg, wie kleine aufgehängte Kugeln. Viele Menschen waren noch auf der Straße und wir quetschten unseren Fahrer aus. Er erzählte und von seinem Land. Wir fragten ihn, was er am liebsten mit seiner Familie unternehme. Er sagte uns Wörter und Sätze, solche, nach welchen wir vermutlich nie gefragt hätten, also fragten wir nach anderen. Die Straßen verloren dann irgendwann den Asphalt und langsam schlichen wir durch große Löcher. An jeder Kreuzung rief unser Taxifahrer unsere Gastgeberin an, welche ihm den weiteren Weg erklärte. Bei einem schönen Haus in der Peripherie hielten wir. Sarah schaute verwundert, als ich ausstieg- “Tobi”, sie habe zwei Mädchen erwartet, gestand sie. Wir bezahlten die Fahrt und wurden herein gebeten. Auf Fünf Räume verteilte sich ein Wohnzimmer, mit Holzkohle Ofen zum kochen, ein Bad, ein Waschbecken als Küche- draußen, eine Couch undmehrere Betten. Überall schlief jemand. Es war aber auch schon sehr spät. Trotzdem krölte laut ein Fernseher im Hintergrund und von einem anderen Grundstück kam Musik. Ob wir nicht noch etwas zu Essen wollten, bejahten wir schüchtern- bescheiden, aber hungrig. Es gab gekochte Bananen, welch nicht so schmecken, wie die Bananen bei uns. Dazu eine Suppe aus Erdnüssen. Zwar war das Gericht etwas trocken, aber wir freuten uns. Nachdem wir aufgegessen hatten, schlichen wir uns in das Zimmer, in welchem wir übernachten sollten und wo bereits drei Kinder schliefen. So leise wie möglich packten wir alles aus, machten uns bereit fürs Bett und fielen dann schnell in den Schlaf. Das Bett, welches bei der kleinsten Bewegung Aufschrie, störte kaum. Nur einmal wachte ich auf, jemand stand in der Tür, Licht- ich konnte Sarahs Gesicht erkennen und schloss müde wieder die Augen. Am nächsten Tag erzählte sie mir, sie habe die Mücken verbrannt, die toten Kadaver lagen noch in der Ecke. Durch unser Fenster fiel ein paar Stunden später die ersten Sonnenstrahlen. Langsam quoll auch wieder der Lärm auf, welcher die Straßen den ganzen Tag füllt. Sarah machte uns Frühstück. Wir spielten solange mit den Kindern. Marie zeigte mir das Baby und ein Spielzeug Auto. Sie gehörte nicht leiblich zur Familie, auch eine weitere Tochter wurde von Sarah aufgenommen. Ich glaube den ganzen Tag hinweg, füllte und leerte sich das Haus mit Menschen. Ein Puls von Freude und Zuneigung, mit unserer Gastgeberin im Zentrum. Sie zeigte uns viel und so vieles davon hatte ich noch nie gesehen. Sie organisierte uns auch unsere SIM Karten, gleich um die Ecke. Ihre Magd begleitete uns verantwortungsbewusst, stellte uns mit einem Zwinkern einem Freund auf der Straße vor und übergab uns dann an dem Verkäufer. Sie blieb bis sie sicher war, dass alles in Ordnung ginge und verließ uns dann, um ein bisschen einkaufen zu gehen. Die SIM zu bekommen, dauerte eine ganze Weile. Vermutlich so 10-15 Minuten pro Person. Und mit leise Stimme sowie tiefster seelischer Entspanntheit, erklärte uns Bob Marley II alles ausführlich. Währenddessen kam unsere Begleitung wieder. Doch als sie sah, dass alles lief, Verlies sie uns bald darauf- “ sie möge die Sonne überhaupt nicht” - unverständlich wieso wir um 1 Uhr Mittag auf die Straße gingen. Wir kehrten zum Haus zurück, wo wir auf Sarah warten wollten. Sie hatte uns gesagt, sie könne uns später mit to town nehmen. Wir hatten zusammen besprochen, wo man am besten Hardware kaufen könne. Doch erst müsse sie noch einen Deal abschließen. Der Deal kam aber nicht. Zu dem Zeitpunkt fühlte ich mich jedoch so erschöpft, dass ich mich für eine halbe Stunde zurück zog. Die Hitze war ungewohnt und mein Köper brauchte erst Zeit, sich daran zu gewöhnen. Rebecca machte währenddessen ein Photoshooting, wozu kräftig geposed wurde. Die kleinen liebten die Aufmerksamkeit durch uns. So wurde es zur Angewohnheit, dass immer, wenn wir durch das quietschende Hoftor kamen, ein lachend-schreiender Zwerg, wie aufgespießt herumhüpfte und uns zu wank. Jetzt aber mal ran an die Arbeit! Immerhin hatten wir ein Ziel. Schon zuvor hatten wir eine kleine Einkaufsliste erstellt, auch die englische Übersetzung dazu raus gesucht und wollten nun per Boda nach Kampala- Nakasero. Die Straßen außerhalb der Autobahn und des Stadtzentrum, trödeln meist am Rand auf und verlaufen sich in kleineren und größeren Abfall Resten. Dieser Streifen aus roter Erde, zwischen Asphalt und Feld, wird allgemein als Fußweg benutzt. Der Boden war trocken und Staub sammelte sich in meinem Hals, weshalb er sich gereizt anfühlte. Ja Uganda, an dich muss man sich erstmal gewöhnen. Kaum auf der Straße kamen dann auch die Boda- Motorrad Fahrer und fragten, wohin wir wollten. Nach zaghafter Diskussion, einigten wir uns auf 4000 Ugandische Schilling pro Fahrer. Wir setzen uns hinten auf und fuhren los. Der Wind fuhr mir ins Gesicht und war eine willkommene Abwechslung zu der ständigen Wärme. Dafür tränten bald die Augen, da so viele Partikel durch die Luft flogen. Weinend schaute ich mich in der Stadtlandschaft um- überall bunte und zugleich triste Läden. Alles stand auf der Straße, da die Läden oft zu klein waren. Menschenmassen bewegten sich entlang der Straßenränder. Es viel mir schwer, die Stimmung einzuschätzen. Bedrückend? Stolz? Glücklich? Wir wurden abgesetzt und direkt nahm sich ein Ladenbesitzer uns an. Er wusste wo es einen Septictank gab. Leider war es aber der teuerste, welcher mehr aussah, wie ein modifizierter Wassertank. Wir suchten auf eigene Faust weiter. Die Angebote wurden besser und wir sammelten Telefonnummern ein. Eigentlich war es beeindruckend, vor allem überraschend modern. Das hätte ich nach den Internetrecherchen nicht gedacht. Wir fanden alle Informationen, welche wir brauchten. Jetzt wollten wir noch ein bisschen die Stadt sehen. Die Straßen umlagerten den Hügel, auf welchem die Stadt in die Erde stieß. Fast Barock konnte man den Verkehrsadern folgen und wurde immer tiefer hinein gerissen. Es gab einfach keinen Ort, an welchem man hätte sagen können, wir würden umdrehen, weil es langweilig sei. Nur eine Ecke weiter hätte ein noch besseres Angebot sein können. Die Hardware wurde von Kleidung abgelöst, diese von Büchern, von Schuhen, bis sich eine mittelgroße Marktfläche auftat. Das Angebot war klein aber die Preise waren gut. Begleitet von neugierigen Blicken und den Versuchen, unsere Aufmerksamkeit nur für einen kurzen Moment zu erhaschen, drangen wir in das Geflecht an improvisierten Standflächen, Plastikplanen und Schlamm Pfützen ein, in welchem Musik dröhnte, Kinder spielten und die jungen Erwachsenen sich angeregt unterhielten. Langsam wurden dann die Füße schwer und der Himmel verdunkelte sich. Deshalb hielten wir den nächsten Boda Fahrer an, welcher uns entlang der Regengrenze heim fuhr. Mit nassen Haaren mussten wir nur noch den Hügel hinauf, hinter welchem eine starke Sonne unterging. Sarah hatte Besuch. Zwei Künstler-Freunde saßen auf dem Sofa. Welches Thema bietet sich also an? Politik! Wir bekamen einen ganz persönlichen Eindruck davon, was das Volk von der ugandischen Demokratie hält. Die Kinder spielten. Maries kleine Freundin, strahlte in ihrem Kleid wie eine kleine Lilie, sie schaute unseren Gast nur an. “Komm-“ er streckte die Hand aus, um seinen ruhigen aber nicht kraftlose Aussage zu unterstützen. Sie beäugte ihn, um sich dann zu entscheiden, auf ihn zu hören. Es ist spannend, wieviel man von dem Kindern erfahren kann. Auch wenn sie kein Englisch sprechen, spiegeln sie die Wahrheit über den Alltag, welchen sie erleben. Fröhlichkeit, eine Sprache der Augen, Stärke.Bevor es Abendessen gab, wollten wir dann noch was fürs Projekt machen. Wir studierten erneut alle Unterlagen und planten die nächsten drei Tage grob durch. Alle Infos wurden nach Deutschland geschickt, alle Optionen zusammen gefasst. - scheint zu laufen. Abends hatten wir zusammen gesessen und Zwiebeln geschnitten. Die Bohnen waren den ganzen Tag auf dem Feuer gestanden und Reis war noch von gestern übrig. Wir lernten mit der Hand zu essen, saßen auf dem Boden, die Kinder hungrig. Die Fladen waren viel besser, als die auf der Straße, welche wir neoistisch mit Erdnuss Creme probiert hatten.Dann gingen wir bald schlafen. Plötzlich fasste mich jemand an den Kopf. Eine Flamme über mir. “Tobi- look”. Meine Gedanken versanken in Müdigkeit- zweite Berührung: “nimm”. Ich hielt den Stiel mit der Flamme in der Hand. Dichter Rauch mit einem intensiven Geruch schlängelte sich nach oben. Mit der Flamme in der Hand schlief ich ein. Dritte Berührung: “Halte sie anders rum”. Die Flamme wurde kleiner- ich schlief ein. Später holte Sarah die Streichhölzer ab. Am nächsten Morgen- eigentlich hatten wir geplant pancakes mit Zucker zum Frühstück zu machen. Doch es gab ja kein Küchenwerkzeug. Die Chabati, welche wir gestern Abend gemacht hatten, wurden mit einem Papier gedrückt und gedreht. Doch dieser Teig war mehlig und nicht flüssig, wie die Pfannkuchen. Es bleibt einem kaum eine Wahl, als sich auf die lokalen Gegebenheiten einzulassen, da sie meistens einfach Sinn ergeben. Außerdem standen wir eh unter Zeitmangel, da wir spontan das Angebot erhalten hatten, mit father Thomas nach Iyolwa zu fahren. Er kam aus Rom und war in der Frühe gelandet. Also verabschiedeten wir uns eilig und machten uns auf, für letzte Erledigungen. Father Thomas hatte uns eine Adresse gegeben, der Plan war nun, mit den Bodas in die Stadt zu fahren und anschließend zum gemeinsamen Treffpunkt zu laufen. In der Reisevorbereitung hatte man uns schon gewarnt, darauf zu achten, stets Blickkontakt zu halten, sollten wir zwei Fahrer haben- mit den Riesen Rucksäcken gab es keine andere Option. Also drehte ich mich ständig um, doch plötzlich war Rebecca weg. Ihr Fahrer war an uns vorbei gefahren und hatte sie ein paar Ecken weiter abgesetzt. Motzend verlangte er Geld, aber wir wollten vorher wissen, dass es uns gegenseitig gut geht. Mein Fahrer versuchte unterdessen erregt den Kontakt herzustellen. “Festhalten!” Wir fuhren wieder los. Die anderen Boda Fahrer wussten was wir suchten und winkten uns in die richtige Richtung. Erleichterung! Am indischen Tempel trafen wir uns wieder, ich beglich meine Rechnung. Wir erledigten, wofür wir gekommen waren und liefen dann Richtung Westen. Die Sonne war heiß und so machten wir an einer Tankstelle eine Trinkpause. Die hohen Mauer der Stadt lösten sich langsam auf und eine Promenade umschloss die Straße und spendete wohltuenden Schatten. Wir kauften ein paar Bananen, verschenkten ein paar Tomaten und brachen wieder auf. Senkrechte Hitze prasselte auf meinen, nun doch sonnenverbannten Nacken. Nach zwanzig Minuten ging es Berg ab und wir waren da. Wenige Minuten später kam father Thomas- was für ein timing in Africa! Thomas schüttelt uns freundlich die Hand, der Fahrer half uns mit dem Gepäck. Was für ein Luxus- ein privat Taxi ! Wir fuhren los, der Verkehr war eine Katastrophe. Es gab keine Straßenseite, manchmal nichtmal eine Straße. Das Auto schaukelte und donnerte- maximal Geschwindigkeit 30 km/h. Die Gebäude wurden flacher, mehr grün füllte die Aussicht. Dann bogen wir in eine Abkürzung ab, mitten durchs Dorf. “Put up the windows” bat der Fahrer, da die Autos vor uns roten Staub aufwirbelten, welcher sich in die Kleider und Sitze setzt. Rebecca schlief trotz des Gewackel ein. Ich schaute auf die Häuser, Menschen, Straße und versuchte zu sehen. Irgendwann kommt dann wieder der Highway.Als wir durch Jinja fahren, sind die Straßen breit. Es riecht nach Hühnern, verbranntem Öl, Erde. Alle Gerüche verbinden sich zu einer zärtlichen Süße, einer einmaligen Tiefe und als Unternote prickelt es scharf in der Nase. Langsam wird es auch leerer. Seit wir den Nil überquert haben, sind nur noch ein paar Autos und die großen LKWs übrig, welche ihre Güter nach Nairobi oder Mombasa Bringen. Trotzdem scheint es ein Wettrennen. Ständig überholen wir auf der -was wir als Gegenspur bezeichnen würden- Seite der Straße. Kurz darauf bremsen wir wieder ab, weil ein Unfall, weil eine Straßensperre, weil jemand abbiegen möchte oder weil jemand auf unserer Spur entgegenkommend überholt. Chaos, Geruch nach Schmutz und Schweinen, sowas könnte man aber auch Charme nennen eine verbliebene Afrika Romantik vielleicht.Seitlich der Straße kommen dann ein paar Reihen Häuser, dann Felder und Wälder. Es wird Eukalyptus für die Holz-Industrie gepflanzt und Zuckerrohr. Beides zerstöre auf Dauer den Boden, sagt uns father Thomas, aber es sichert den Menschen auch ihre tägliche Mahlzeit. Ganz trivial wird mir wieder einmal klar, wie paradox der Mensch mit seinen, von ihm geschaffenen, drei Zeitformen ringt. Sirenen, der Konvoi des Präsidenten rollt an uns vorbei. Wir halten an. Wenig später halten wir erneut, weil Affen am Wegrand sitzen. Auch zeigt uns Thomas stolz die Teefelder Ugandas, mit subtilen Verweis auf sein Heimatland Indien. Das Land ist jetzt paradiesisch grün-rot. Wenig später biegen wir in einen Feldweg ein, die “Iyolwaroad”. Räder und Esel kommen uns entgegen, knatternde Motorräder überholen uns. Wir fahren langsamer, mit heruntergelassenen Fenster, um die Menschen zu grüßen. Einige erkennen Thomas und kommen zum Auto. Er jubelt vor Freude auf. Dann erneut, für uns ohne ersichtlichen Grund, wird er lauter und  präsentiert  stolz: “Das ist unsere Schule.”Wir kommen an,Thomas lässt das Taxi neben dem Haus, unter einem kleinen Blechdach parken. Dann führt er uns in den Hof- Mama läuft gerade von ihrem Zimmer ins Hauptgebäude- unser Zimmer ist das erste. Laut quietschend öffnet sich die Tür, das Schloss ist kaputt, die Betten frisch bezogen. Alles wirkt nett und einfach, gleich fallen die ungewohnten Moskitonetze auf. Alles andere ist eigentlich wie zu Hause. Wir lassen uns erst einmal Zeit zum Ankommen. Es ist ein Genuss, den Staub abzuwaschen- die Dusche ist wohltuend kalt- und auch Mal wieder alleine in einem Raum zu sein. Die Wände halten das Zimmer kühl und durch das kleine Fensterloch strahlt die letzte Sonne des Tages. Um acht sind wir zum gemeinsamen Abendessen verabredet, bis dahin gehen wir spazieren. Neugierig aber distanziert Umlaufen uns die Schüler, des christlichen Internats. Wir schauen uns hobbyfachmännisch, in ausgelassener Stimmung, die Architekturen an. Auf dem Weg trauen sich dann doch einige Schüler näher und eine Lehrerin streckt begrüßend die Hand aus. Bei der Multipurpose Hall angekommen, zieht uns eine Versammlung von Schülern ins Innere. Mehr als 700 Kinder sitzen, beinahe militärisch aufgereiht und genießen die Klassenübergreifende Unterrichtseinheit. Dann tippt mich jemand an und fordert uns auf, mit zu kommen. “Abendbrot” zwinkerte uns Steven zu. So lernen wir Robert kennen. Alle zusammen, treffen wir uns im Haupthaus, an einem reich gedeckten Tisch. Thomas erklärt uns, was die Schüler bekommen und was die Jungen erwachsenen- das essen ist teuer. Die Gerichte welche unerwähnt bleiben, verraten durch ihre Zurückhaltung ihren hohen Stand. Father Robert segnet das essen und lädt uns ein. Wir unterhalten uns über die letzten Tage und über die nächsten und lernen uns langsam kennen. Ausgelassen und motiviert schließen wir diesen ersten Tag- wir schauen in den Himmel, aber es gibt kaum Sterne, dafür später in der Nacht Regen.  Unser erster Tag in Iyolwa: Mein Wecker klingelt und ich greife durch den Mückenvorhang, um ihn aus zu schalten. Das Moskitonetz ist vermutlich das nervigste Teil, an welches ich mich bei dieser Reise gewöhnen muss. An zweiter Stelle stehen die Kakerlaken im Bad. Wir sind hier  an einem Ort, welcher kein besseres Beispiel dafür sein könnte, dass auch Imperfektion wunderbar sein kann.Es ist früh, da wir zur Messe wollen. Father Thomas wartet beim Auto auf uns und wir fahren zur im Bau befindlichen Kirche. Der Gottesdienst wird draußen, unter den jungen Bäumen abgehalten. Die Stimmung ist Intensiv. Viele hundert Augen schauen auf Thomas und auf uns. Mit dem letzen Gebet entlädt sich die Spannung und viele Hände strecken sich uns entgegen. Wir, beinahe ein bisschen überfordert, machen Bilder und lösen uns so langsam aus der Gruppe. Father Thomas sammelt uns auf und fährt mit uns zurück zur Schule. Wir sind in Anfangen- Stimmung. Zunächst sortierten wir das Lager und machten eine Inventur. Anschließend nahmen wir den Bau ab. Die Mauern sind solide und der Dachstuhl gut ausgesteift und kräftig. Beim Maßnehmen schwitzte ich wie in der Sauna- puh! Aber alles sah gut aus, sodass wir unserem timetable folgen können. Dann das Highlight des Tages. Wie aus dem nichts brach der Himmel los. Es war aussichtslos, trocken zu bleiben. Schon nach zwei Metern war alles durch und triefend erreichte ich das Zimmer. Hier haben wir direkt unseren ersten Stromausfall, da jemand das Öl der Stromgewinnung gestohlen hatte. Wasser lief auch nicht, weil kein Strom. Notstrom lief erst wieder nach dem Gewitter. Also arbeiten wir drinnen weiter und legten im Schein der Taschenlampe eine detaillierte Einkaufsliste an. Unerwartet rief von draußen Thomas “Rebecca”- er mag ihren Namen sehr, da er in der Bibel steht- Wir hatten den Termin für das gemeinsame Abendbrot vor lauter Aufregung ganz vergessen. Im Blau der letzten Stunde des Tages, fuhren wir zur Kirche, wo es wieder ein vielfältiges Angebot aus der afrikanischen und indischen Küche gab. Wir aßen, ich nicht sicher ob gemütlich oder etwas angespannt- einige wichtige Themen standen noch unbeantwortet im Raum, welche Rebecca und mir nicht einfach so aus dem Kopf gehen konnten. Doch letztlich würde ich dieses Kapitel schließen, indem ich das Ankommen als eine wunderbar gelungene Zeit zusammenfasse
Was für eine Art von Geschichte wird das eigentlich, frage ich mich beim schreiben. Kann ich das jetzt schon wissen?
Gestern hatten wir das Gelände besichtigt, die Baustelle abgenommen, hunderte und hunderte Fotos gemacht. Später dann noch eine Inventur. Es kribbelte uns in den Fingern, wir wollten endlich anfangen, schauen wie das so ist. Doch zuerst brauchten wir dafür die Werkzeuge und Materialien. So fuhren wir nach Tororo ( das R wird von den Einheimischen wie ein rollendes L ausgesprochen), um Besorgungen zu machen- Kellen, Pinsel, Besen, Schubkarren, Zement für den Putz und den Estrich, Verputzgitter für die Wände und Decken. Father Robert hatte uns einen Fahrer organisiert und einen Kontakt mitgegeben. Der School- Van schlängelte sich nun also durch die löchrige Straße, welche den Busch wie eine rote Narbe in zwei schnitt und stieß von Zeit zu Zeit mit dem Unterbau auf, wenn die Schlaglöcher zu tief waren. Wir erreichten die Hauptstraße- FLPahPahPah ging es über die Straßenmarkierung. Die Geschwindigkeitesbegrenzungen scheinen teils beliebig angeordnet zu sein, genauso wie die Teerwellen auf dem Belag. Wir passierten die Stadtgrenze, den Tororo Rock und hielten da, wo ein Kreisel das Zentrum der Ansiedlung bestimmt. “Wir treffen uns später wieder hier- wenn ihr noch nicht fertig seid, warten wir.” verabreden wir uns mit unserem Fahrer. 
Das Shopping lief gut, doch war es auch ungewohnt und Kräfte zehrend. Zunächst klapperten wir alle Geschäfte ab, um die besten Preise für unsere so lange Einkaufsliste herauszufinden. Detailliert schrieben wir mit, als Beweis für ein noch besseres Angebot bei einem anderen Händler. Hatten wir den günstigsten Verkäufer gefunden, ließen wir uns erneut ein Angebot machen und verhandelten dieses, je nach Bestellmenge. Die Menschen haben hier wirklich nur das nötigste und wenn jemand etwas braucht, dann hat der, der es hat, den Vorteil. Keiner würde uns günstige Preise machen. Ich rechnete nach- wir diskutierten um Beträge von 20 oder 50 Cent- es viel mir schwer nicht einfach nachzugeben. Doch wir wollten uns auch nicht lächerlich machen.
Eigentlich ist das Land reich, trotzdem sind  Märkte nur Wellblechverschläge, Häuser oft Stromlos, Investitionsideen Zinslos oder unbezahlbar, es fehlt an den richtigen Ansätzen, um eine nachhaltige Lösung zu erreichen. Die Menschen schauen uns hinterher, mit einem Blick nach Geld. Sie laufen, sie sitzen auf der Straße- Verhaltensmuster auf welche sie selber herabschauen. Sie schauen uns nach. 
Unser Einkauf ist fertig. Wir schnürten alles auf das Dach des kleinen Van, den Rest sollte uns James, der Architekt, mit Transportern liefern. Schwer beladen fuhren wir zurück. Die Zeit war wie im Flug vergangen- ein Blick auf die Uhr verriet, dass wir das Mittagessen verpasst hatten und es bald schon Abendbrot gab. Die Sonne stand bereits tiefer und die Menschen liefen, wie immer am Straßenrand entlang. Staub überall, überall die rote und graue und grüne Farbe Afrikas. Mir wurden die Augen schwer, doch ich blieb wach. Wir verließen wieder die Hauptstraße, rollten die Iyolwa road in den Busch hinein. Die Luft wurde noch schwerer, auch wenn man die Erde wegen des regelmäßigen Regen nicht schmecken tut und es wird wieder rot- grün. Das pompöse Tor der Schule. Wir fuhren durch das große Estate, bis zum Lager. Neben uns laufen die Schulkinder vorbei, welche sich noch nicht entschieden haben, ob sie unsere Aufmerksamkeit haben sollen oder wir unsere Ruhe. Unsichere Blicke auf dem Boden und über die Schulter. Das Fahrzeug wackelt gleichmäßig über die erdene Straße und ich bleibe müde. 
Nach dem Ausladen haben wir uns erstmal was zu Essen verdient, denken wir uns und schauen nach, was noch vom Mittagessen übrig ist. Die selbe reiche Vielfalt, wie wir sie jeden Tag vorfinden sollten, stand angegessen auf dem Tisch. Wir essen und nehmen uns den Nachmittag frei, um die nächsten Tage zu planen. Als alles steht, gibt es auch schon Abendbrot. Mir fallen die Augen zu. 
Mich weckt das Moskitonetz im Gesicht und der Geruch nach Insektenspray. Die Lampe, welche den Hof beleuchtet hatte und durch das Fenster genau auf mein Bett schien, ist jetzt aus. Dafür scheint die Sonne herein. Ich stehe auf, die Tür zum Bad knarrt peinlich laut und ich versuche Rebecca nicht zu wecken. Das kühle Wasser tut gut, nach einer so warmen Nacht. Ich wasche mich, meine Kleidung und möchte sie im Hof aufhängen, doch die zweite Tür ist noch viel lauter. Ich suche nach einer Technik aus Heben und Drücken, welche die Scharniere entlastet. Doch Rebecca ist wach, also ist das unternehmen für heute um sonst. Die Luft ist bereits warm, der Frühstückstisch wird gerade gedeckt. Wir lassen die Priester beten und setzten uns gemeinsam. Das Frühstück ist meine Lieblingsmahlzeit- ich entdecke Chabati mit Honig oder zerdrückten Bananen als meine Köstlichkeit, welche bis nach der Heimkehr noch, meine nostalgischen Emotionen stimulieren sollte. Außerdem machen die regionalen Fladen aus Mehl, Wasser und Salz ordentlich satt. Ich wasche meine öligen Finger und frage mich, wieso da eigentlich Besteck auf dem Tisch liegt. Wir danken für die Nahrung und beeilen uns, mit einem Blick auf die Uhr, pünktlich an der Baustelle zu sein. 
Einige unserer Arbeiter sind bereits vor die Krankenstation versammelt oder ziehen sich um. Blicke betasten mich- sie wissen noch nicht wer ich bin, was ich kann, ob sie mir vertrauen können. Wir schütteln allen die Hand und besprechen mit Jackson die Aufgaben, welche heute anstehen. Gemeinsam entsanden wir das Grundstück und räumen alles auf. Zement wird herangetragen und wir fangen an, Gerüste zu bauen. Während alle herumwuseln und zum Teil erst die für sie passende Arbeit finden müssen, schnappt sich Jackson einen der Helfer, ich mir einen anderen und schnell haben wir 6 Böcke gezimmert. Ein halber Tag ist verstrichen, aber jetzt sind wir gut aufgestellt, um mit dem Verputzen zu beginnen. Während Rebecca und ich noch ein paar organisatorische Punkte im Hintergrund zu klären haben, beginnt Jackson und seine Arbeiter sachverständig und qualitätsorientiert mit der Arbeit- wir können handwerklich nicht wirklich helfen, das ist auch nicht unser Job. Wir versorgen alle mit Wasser, sorgen für Sicherheit und eine gut funktionierende Baustelle. Dann möchte ich es aber doch wissen. Ich frage James,  ob ich auch eine Stütze “plastern” darf. Er gibt mir meinen Helfer von vorhin, um die die Wände ab zu kleben und mich mit feuchtem Putz zu versorgen. Doch ich habe keine Ahnung, was ich da mache. Vorsichtig nehme ich in bisschen Masse auf den Spachtel und streiche es auf die Wand. Alles klatscht auf den Boden. Ich wage einen zweiten Versuch- Rebecca kommt gerade vorbei und will auch Mal probieren. Die Arbeit ist schweißtreibend und hinter mir versammeln sich immer mehr interessierte Blicke. - so wird das den ganzen Tag dauern. Ich frage Manti, ob er weiß, wie das geht. Er grinst mich an und zeigt mir die Technik, wie man den Putz an die Wand schmeißt. Ich mache es nach. Diesmal bleibt die Hälfte mehr an der Wand haften. Ich verstreiche alles und schmeiße die nächste Kelle. Langsam wird es was, meine Kleidung völlig bespritzt und mit trockenen Putzresten im Gesicht und in den Ohren, arbeite ich mich, später mit Hilfe von Rebecca, die Stütze nach oben. Mit einer kleinen Kelle arbeiten wir an den Seiten. Manti fragt mich, ob ich das auch zu Hause mache. Ich grinse zurück: “Thats my first time I ever did that.” Plötzlich versteht er, er bleibt hinter uns und passt auf uns auf. Ich frage ihn, was wir besser machen können. Er hilft uns und übernimmt zusammen mit Jackson das Glätten. Jetzt sieht die Stützt ziemlich gut aus. 
So geht es mit der Arbeit weiter. In den nächsten Tagen verputzen wir die gesamten Stützen, den Sockel und den Ringanker der Außenseite. Gleichzeitig beginnen wir mit dem Aushub für ein Soak Pit und den Septik Tank. James kommt uns außerdem mehrfach besuchen, um über den schnellen Bauverlauf zu staunen und uns Fragen zu beantworten. Wir kommen gut voran- Die Fenster und Türen wurden über Nacht geliefert und Moses hat uns versprochen, das Haus bis Ende der Woche an das öffentliche Netz anzuschließen. Es gibt nun sehr viel zu tun. Viele Menschen erwarten von uns, den Überblick zu behalten und bei Problemen die richtigen Antworten zu haben. Wir kommen gut voran, die Stimmung ist gut, alle sind glücklich. Wir schließen die Baustelle für diesen Tag, mit einem kurzen Aufräumkommando und schlendern ausgelastet zurück, zum Südende der Schule. Während das Abendbrot vorbereitet wird, machen wir uns sauber und bereiten den Tag nach, dann bereiten wir den nächsten Tag vor und das Essen ist fertig. 
Der erfolgreiche Arbeitstag und die Tischgespräche werden überschattet, von der sich zuspitzenden Lage in Europa. Der neue Virus Covid-19 hatte sich mittlerweile international ausgebreitet und in verschiedenen Epizentren so stark vermehrt, das offiziell der Status der Pandemie ausgerufen wurde. Am Tag nach unserer Ankunft, verkündete der Präsident offiziell ein Einreiseverbot aus Gefahrenländern, beziehungsweise eine Zwangsquarantäne. Für uns hieß das, das wir alleine waren- der Rest der Gruppe würde nicht nach Uganda kommen.
Wir stellten also den Plan um, legten so viele Aufgaben wie möglich parallel, besorgten alle notwendigen Materialien, sodass der Versorgungsstrom nicht abriss und hingen die Hälfte des Tages am Telefon, um Termine zu organisieren. Priorität hatte Wasser und Strom und mit den begrenzten Ressourcen im Hinterkopf, organisierten wir ein kleines Uhrwerk, welches an allen Ecken und Enden klopfte und hämmerte. 
Die Tage verliefen wie im Flug, zwar war die Anstrengung zu spüren, dennoch war der Tag bereits vorbei, bevor er richtig begann. Die Tage davor verschwammen, man schaute nur nach vorne. 
Man beginnt die Menschen zu vermissen- ein wohl typisches Gefühl nach einer Woche- gleichzeitig genießt man die neu gewonnene Ruhe. Man vermisst die Freiheit, machen zu können, was man will, dafür kümmert sich jemand um dich und man hat eine bedeutungsvolle Aufgabe. Man vermisst die warme Dusche, dabei tut die kalte Dusche hier herrlich gut. Es ist ein neues Leben, welches man sich gerade versucht, neu zu ordnen. Vielleicht ist das die Herausforderung- ich denke an mein Wohnheim Zimmer und frage mich ob ich tauschen würde. 
Heute ist bereits der fünfte oder sechste Abend in Iyolwa. Zum ersten Mal haben wir ein bisschen Zeit, um auch Mal die Schule und die Umgebung zu erforschen. Wir Waschen uns schnell und schnappen uns unsere Kameras. Die Sonne steht bereits tief im Westen, als wir das Schulgelände verlassen. Gleich verfangen sich wieder neugierige und aufgeregte Blicke an uns und jeder der sich traut ruft “how are you”. Wir glauben mittlerweile, dass es sich hierbei um einen umgangssprachlichen Gruß handelt- das wirklich Wohlergehen wird mit der Floskel “ I am fine, how are you” überspielt. Kleine Häuser stehen rechts und links neben der Straße, meistens umgeben von Bäumen und Büschen, was eine faszinierende Ästhetik hat. Entweder aus Lehm um ein Holzgerüst oder aus gebranntem Lehmstein, stoßen die Räume, scheinbar zeitlos, aus dem Boden. Wir kommen an einem kleinen Shop vorbei. Wieder das wechselnde Spiel aus Aufmerksamkeit und Verstecken. Die Sonne berührt mittlerweile den Horizont und wir entscheiden uns, umzukehren. Knatternde Motorräder, mit hellen Leuchten kommen uns entgegen. Ab und wann auch ein LKW, einmal ein Jeep- das war father Thomas. Die Insekten sammeln sich in den Lichtkegeln, ab und zu sieht man eine Silhouette, rings herum ist alles Schwarz. Trotzdem laufen die Menschen weiter, wie gewohnt. Es scheint keinen Unterschied zu machen, ob die Sonne scheint oder nicht- kein wechseln der Emotionen- nur ein Ziel. Von weitem leuchten die Solarlaternen der Schule den Weg. Wir biegen ab und schließen den Abend mit einem Gespräch nach Deutschland. Die offizielle Bestätigung, wir bleiben allein. 
Heute ist ein weitere Tag auf der Baustelle. Wir sind mittlerweile eingespielt. Die Arbeiten verlaufen recht selbstständig, nur die “Fensterdudes” haben ab und an Schwierigkeiten. Moses ist wie die meisten Menschen hier in Uganda, erklärt uns father Robert. Er kennt es nicht anders: “Morgen heißt für ihn nicht wirklich morgen, sondern sobald es fertig ist”. Doch Rebecca schafft es sehr gut, ihn von unserem deutschen Zeitmanagement zu überzeugen. Seine Männer arbeiten eine Nacht durch, nach der nächsten- Mensch die hätte Potenzial als Architekturstudenten, muss ich schmunzeln. 
Auch das Fertigstellen der Decke hat mittlerweile begonnen. Die Wasserlöcher sind schon so tief, dass wir unsere Gräber nicht mehr sehen. Die Außenwände sind fast fertig. Es tut gut, den Fortschritt zu sehen und motiviert alle von uns. Regelmäßig beziehen wir die Vorarbeiter, James aber auch die Arbeiter in die Reflexion ein- einerseits um von ihrem Fachwissen zu lernen und gleichzeitig, um eine neue Motivation, Ehrgeiz und Stolz zu schaffen. Aktuell hoffen wir noch, die Baustelle einsatzbereit übergeben zu können. Wir dachten, wir können einfach unsere Alltagsroutine etablieren und entspannt den Bau beenden. Stattdessen bleibt jeder Tag eine unerwartete Überraschung. 
Das Wetter ist heiß und feucht heute. Als es 12 Uhr schlägt, haben sich alle die Mittagspause verdient. Wir sind mittlerweile strikter geworden, uns unsere Pausen zu nehmen. Anfänglich haben wir noch den größten Teil der Pause damit verbracht, Themen abzuschließen oder den nächsten Block vorzubereiten. Mittlerweile kennen wir aber unsere Leute und wissen, wie alles funktioniert. Zügig laufen wir Richtung Mittagstisch. Alles ist wieder einmal voll gedeckt. Ich bin der Erste, will mir was zu Trinken holen- die Tasse bildet einen Rand aus Staub auf der Untertasse. Rebecca kommt dazu, die anderen nach und nach. Das Essen tut gut. 
Der Nachmittag verläuft Reibungslos. Generell haben wir bisher keine handwerklichen Mängel, seit wir angekommen sind und auch nur eine kleine Verletzung- einen Kratzer am Fuß, durch einen freistehenden Nagel. Doch mittlerweile sieht die Wunde wieder einwandfrei aus. 
Die größte Herausforderung aktuell, scheint die Kommunikation nach Deutschland zu sein. Damit meine ich einerseits den Kontakt mit Freunden und Familie, welcher durch die oft sehr schlechte Verbindung manchmal tagelang nicht wirklich stattfinden kann und plötzlich wieder super funktioniert.  Andererseits die Kommunikation mit der Gruppe. Rebecca und ich fühlen uns in viele der Entscheidungen nicht wirklich einbezogen oder sehen Problematik in der Umsetzung. Oft müssen wir unsere eigenen Pläne machen, was wieder rum eine schnelle Reaktion und Flexibilität voraussetzt. So entsteht auch in die andere Richtung eine Misskommunikation und Diskrepanzen. Wir versuchen den Austausch auf die wichtigsten Felder zu beschränken und verlassen uns auf die Expertenaussagen, um die besten Entscheidungen zu treffen. Die Stimmung ist erzwungen höflich und aufmerksam- das Herz der alten Gruppe schwelgt in Erfahrungen und Stolz, während wir gerade neue Erfahrungen machen. 
Der Arbeitstag ist vorbei. Vor dem Abendbrot wollen Rebecca und ich nochmal den Sonnenuntergang sehen. Wir haben bereits im Gefühl, dass uns nichtmehr viel Zeit bleiben wird. Die Nachrichten spitzen sich zu und für father Thomas gibt es kein anderes Thema, als Corona. Mit einer Mischung aus Witz, Fakten und Pseudowissen, versucht er die Tischrunde tagtäglich zu unterhalten. Das Lachen angespannt- künstlich. Unter dem Vorwand, Iyolwa 3 zu inspizieren, steigen wir dann später aufs Schuldach. In der Ferne sehen wir Menschen um ihre Hütten wuseln. Sonst nur Pflanzen. Der Himmel zärtlich gelb- Er hat keine Chance, mit den starken Farben des Bodens zu kongurieren, welche langsam ihre Sättigung verlieren. Der rote Ball verschwindet hinter den Bäumen und es wird ruhig. Wir steigen vom Dach ab. 
Am Abendsbrottisch unterhalten wir uns heute über was anderes, die Menschen. Im Raum steht die Frage, was richtig ist und was falsch. Thomas versucht das Thema “Moral” aus seiner christlichen Perspektive zu erklären- Glaubenskultur sei der Ursprung, für diese Art von Denken. Ich frage mich, wieso manche Kulturen dieses Gut ausgebildet haben und andere nicht. Vielleicht ist der Alltag einfach zu rigoros für solch romantische Gedankenspiele und weichen Gefühle.  Wir verlagern das Gespräch auf das Thema Liebe und diesmal versucht es Robert, zu erklären, was der Ursprung des Gedankenlebens, der Menschen aus Uganda ist. Ich muss noch eine Weile über seine Worte nachdenken. Er stellt uns eine materialbezogene Art der sozialen Bekanntschaft vor, welche die Möglichkeit hat, Liebe zu entwickeln. Eine Reaktion auf die generationenalten sozialen Verhältnisse, hier in Uganda. Mein Fazit ist eine Rangordnung von Kopf und Herz. Erst wenn die weltlichen Bedürfnisse befriedigt sind, scheint man sich auf die Emotionalen Bedürfnisse einlassen zu können- ein Schutzfaktor. 
Wir schließen die Gesprächsrunde, ohne nochmal auf das Thema Corona zu sprechen zu kommen. Schweigend verlassen wir alle den Raum und ich falle mal wieder kurz darauf in mein Bett. Morgen haben wir unseren ersten freien Tag. 
Es ist Sonntag. Gestern Abend wussten wir noch nicht genau, was wir heute so machen wollten- vielleicht zum Tororo Rock. Auf jeden Fall erstmal ausschlafen! Ich war aber früh wach, darum stand ich so leise wie möglich auf und schlich mich aus dem Zimmer. Ich lief vor das Haus- auf dem Weg gab es das beste Wifi. Dann spickte ich zum Frühstück herein. Alle anderen schliefen noch. Ich machte mir Tee und genas die Ruhe am Tisch. Als ich fertig war und mich auf den Hof setzte, war auch Rebecca wach. Robert kam nun und so wollten wir eigentlich mit ihm zum Sonntagsservice. Doch er hatte unsere Absicht wohl nicht verstanden, dachte wir seien Frühaufsteher und plötzlich war er verschwunden. Mist! Wir packten also unsere Sachen und hatten nun sehr viel Zeit für Tororo. 
Das erste Stück liefen wir. Die Straße schien zunächst kürzer, als sie eigentlich war. Es ging auch viel mehr auf und ab, als in der Erinnerung. Viele Menschen liefen mit uns, um zu ihrem Gottesdienst zu kommen. Auf dem Weg füllten sie Wasser auf, damit dieses gesegnet werden konnte. Als wir von der Seite ein lautes Singen hörten, hofften wir Robert eingeholt zu haben und wollten dem Gottesdienst mit Verspätung beiwohnen, doch es war eine protestantische Kirche- Gott bewahre (hoffentlich erfährt Robert das nicht ;) ). Interessiert und höflich blieben wir eine Weile und schlichen uns dann hinaus, um einen Boda nach Tororo zu nehmen. Wieder leicht verkrampft, saßen wir zu zweit auf dem Gefährt, während sich unserer Fahrer einen Weg, wie durch einen Hindernisparkour bahnte. Er ließ uns am altbekannten Kreisel absteigen und wir bezahlten ihn. Männer mit Kalaschnikovs standen an der Ecke und kamen näher, beobachteten uns jedoch aus sicherer Distanz und ließen uns alleine. Ein Priester war nicht so geduldig und predigte uns die neusten Nachrichten, missinterpretiert als einen Weg zum jüngsten Gericht. 
Als er fertig ist, laufen wir los, cremen uns aber nach fünf Schritten erst nochmal mit Sonnencreme ein und trinken einen ordentlichen Schluck. Mensch Afrika! Unser erstes Ziel Tororo Rock. Wir laufen durch die Wohnviertel, die Schüler haben heute frei und treffen sich im Schatten oder beim Fußball. Selbst die Tiere scheinen uns hinterher zu schauen, bis sie weiter grasen. Wir biegen ab und sehen schon von weitem, ein kleines gelbes Häuschen und Zaun. Wir müssen bezahlen! 20 000 UGX verlangt der Parkwächter. Wir schauen ihn entgeistert an- und natürlich braucht ihr einen Guide. Ich erkläre ihm, das wir erfahrene Bergsteiger sind und wir keinen Guide brauchen. Er sagte selbst, es sei ein kurzer Spaziergang, dafür solle er uns einen guten Preis geben. 12 000 meint er- immer noch zu viel. Ich frage ihn, wie sich das die einheimischen leisten sollen, immerhin war das mehr als ein Tageslohn für manche. Er sagte alle bezahlen- Ich wollte den Chef sprechen. Er gab mir lediglich das Rechnungsbuch als Beweis. Daraufhin entbrannte eine Diskussion, ob unterschiedliche Preise für Einheimische und Ausländer moralisch sei. Schlussendlich einigten wir uns auf einen Studentenpreis von 7000 UGX. Außerdem bekamen wir kostenlos einen Begleiter. 
Der Weg auf den Tororo Rock ist wirklich schön. Der Weg ist eindeutig, doch recht lang und abwechslungsreich. Vor allem die Steige und tollen Aussichten ließen mich regelmäßig anhalten und umdrehen. Wir schwitzten und kletterten, wir tranken, machten Pause, sahen den Libellen zu und gingen weiter. Tororo war plötzlich so klein. Wir liefen weiter, als ich plötzlich zur Seite sprang. Ich dachte eine Schlange vor meinen Füßen zu haben, doch es war nur die Haut. Rebecca lachte mich an und mein Puls beruhigte sich. An der Spitze angekommen hatten wir eine gigantische Aussicht. Wir kletterten noch weiter, bis ganz an den Rand, wo es auch ein paar technische Stellen gab und genasen den frischen Wind. Dann drehten wir um- unser Aufpasser wartete geduldig im Schatten. Gemeinsam stiegen wir ab. 
Unten in der Stadt schlenderten wir nun einfach umher, machten Fotos mit den Menschen, kaufenden Obst auf dem Markt und warteten. Wir hatten Zeit bis zum Abendbrot. Diese Zeit füllte sich mit einer Frage: was wird die nächsten Tage passieren? Beunruhigende Nachrichten von zu Hause. Ich fragte mich, wo die Grenze sei, zwischen Idealismus und wirklich etwas zu bewegen. Alle Gedanken zu dem Thea waren ernüchternd. Als wir später bei St Paul ankamen und wir gemeinsam zu Abend aßen, verlor ich mich im Delirium. Wir sprachen noch mit Robert, dann wurden wir nach Hause gefahren, ich schlief bereits. Ich fand mein Bett- es war dunkel.
Ich wache auf, und bin wie ohnmächtig. Ich bin mir noch immer nicht sicher, über die Richtigkeit der Heimkehr. Soll ich mir ein Motorrad kaufen und zurückfahren? Frage ich mich. Ich recherchiere- Die Grenzen zu den Nachbarländern sind zu, die Botschaft antwortet nicht mehr. Wir brechen hier alles ab, wir sichern die Baustelle und packen unsere Rucksäcke. Die Entscheidung ist getroffen. Wir müssen zurück!
Ich sitze hier und spiele Gitarre, während sich neben mir ein Huhn putzt und die Katze hustet. Wir werden noch ein letztes Frühstück zusammen haben, dann packen wir unsere Sachen und fahren los. 
Heute hängt der Nebel besonders tief über Iyolwa. Der Boden ist feucht und die Hügel am Horizont blau. “Das ist ein angenehmer Tag” würde father Robert jetzt sagen”nicht ganz so heiß wie gestern”. Father Robert war bereits unterwegs- ich hatte das Gefühl, das er der Verabschiedung aus dem weg gehen wollte. Wenigstens sind wir nicht die einzigen, welchen das “Leb wohl” schwer zu fallen scheint. 
Ein letztes Mal gehen wir noch auf die Baustelle. Wir verabschieden uns- das Taxi wartet schon. Zwei unserer Monteure kommen mit, die beiden Fenster-dudes haben in den letzten Tagen einen ganz besonderen Platz in unseren Gedanken gewonnen. Wir Zwinkern uns zu und ich muss noch dran denken, dass der eine sich gestern beinahe die Schulter gebrochen hätte, während der andere fröhlich auf dem Dach spazieren war. 
Wir fahren los- Mama winkt uns zum Abschied. Goodbye St Francis, goodbye Iyolwa road, es war schön. Es kommen wieder die Affen, die dichten Wälder wechseln sich mit Feldern ab, auf welchen Frauen stehen und Kinder helfen. Endlose Grüne, gerahmt von Hügelstreifen, welche den Horizont bilden. Dann endloser blauer Himmel- viel mehr Himmel als bei uns, trotzdem sieht man viel mehr Erde, da der Blick meist gesenkt bleibt. Ein Spalier, wie eine Ameisenstraße, die Menschen hier laufen, wenn es nicht zu weit ist, da sie sich etwas anderes nicht leisten können.
Wir halten am Straßenrand. Der Refrain von “in a big jet plane” läuft im Hintergrund. Eine junge Beamtin winkt uns zur Kontrolle- kein Korona, die Visa korrekt. Der Fahrer lässt die Kupplung kommen. Wieder kommen die Signalwellen in der Straße, welche rücksichtslos überfahren, in der Fahrspur kaum noch Profil haben. Wir müssen ganz dem Fahrer vertrauen, Gurte gibt es hier keine. 
Eigentlich wollten wir uns noch die Nilquelle anschauen und fragten deshalb unseren Fahrer, ob wir bei Jinja eine Pause machen könnten. Doch die Einfahrt war versperrt. Der Nileinfluss kostete Geld, ganz offiziell gab es eine Preisliste für einheimische und Ausländer. Unser Fahrer diskutierte, stieg aus, versuchte uns herauszureden. Dann entschlossen wir um zu drehen. “Wo anders könnt ihr davon einen ganzen Tag so viel essen wie ihr wollt! Das ist einfach zu viel!” echovierte er sich unverständlich, über die Forderungen seiner Landsleute. Tatsächlich hielt er sein versprechen. Später hielten wir am Straßenrand, wo wir sofort von Verkäufern umschwärmt wurden. Wir kauften Chabati und Bananen, jeder bekam was. Langsam rollten wir weiter. Gegen Später Mittag erreichten wir die Stadtgrenze. “Wollt ihr direkt zum Flughafen” verneinten wir mit einer genauen Adressangabe. Der Van rollte weiter, plötzlich bremsten wir abrupt. Unser Fahrer hatte kurzfristig entschieden, doch die Autobahn zu nehmen. Wir erreichten die Mauthütte, bremsten ab und rollten durch, ohne zu bezahlen. Laut Lachend, feierten sich unsere beiden Fahrer, wie jeder Mann aus Uganda es tun würde, wenn er ein gutes Geschäft abgeschlossen hatte. Doch das Glück sollte nur bis um die nächste Kurve halten. Unser Fahrer bog falsch ab und stand plötzlich an einer Kreuzung. Genervt von seinem Fehler und von der roten Ampel, fuhr er los und direkt in die Arme einer Polizeikontrolle. Jeder der Polizisten wollte uns einmal sehen, während die Kollegen den Strafzettel ausstellten. Mit düsterer Miene geht es um die letzten zwei Kurven. Ärgerlich! 
Wir sind in unserem Hostel- Sarah nicht wieder zu sehen, war eine Friedensgeste unsererseits. Es gibt heißes Wasser, Strom, mehrere Toiletten und einen Fernseher mit Nachrichten in der Lobby. Ein Crocodile Dandy und ein Hipster- Backpacker saßen aufmerksam in zwei Sesseln davor. 
Nur kurz ankommen- dann jeden Moment in Uganda nutzten, welchen wir noch haben. Wir schulterten unsere Daypacks und laufen zum Strand. Dieser ist an den meisten Stellen ummauert und wir ziehen weiter.  
Wir laufen durch die Felder von gezimmerten Hütten, welche um die aus Stein und Beton gemauerten Bauten wuchern. Warmer Dampf zieht um die Beine, essen wird gekocht, peinliches kichern. Wir finden den Ausgang, hier der mittlerweile obligatirische Wasser Spender zum Hände waschen. Gestern hatte uns das erste mal jemand Corona hinterher gerufen. Manche Leute schreiben es auf den Fußboden oder an die Wände. Ein Priester läuft durch die Straße und predigt, der Glaube an Gott würde vor dem Virus schützen- habt keine Angst und kommt in die Kirch. Wenige Stunden später die Selben Worte von einem islamischen Vorbeter im Fernsehen. Währenddessen die offizielle Ansage der Glaubensführer und Regierungen, jedes Treffen zu untersagen. Der Papst hält seine Messe vor einem leeren Petersplatz- surreale Bilder. 
Der Tag ist noch lang und wir entscheiden uns mit einem Boda zum zoologischen Garten zu fahren. Der Fahrer setzt uns jedoch an der falschen Adresse ab. Wir laufen den Rest. Angekommen ein kurzer Wortwechseln wegen des Preises, dann eine Oase der Ruhe. 
Ich sitze auf einer Wurzel. Ein Mann mit Stock humpelt näher- er wartet, schaut mich an, fragt nach Geld. Wir können uns zusammen die Affen anschauen, Geld bekommt er keines. Die Babyaffen spielen unbefangen, auf mehreren drei Quadern. Die Erwachsenen suchen nach Essen. 
Als wir weiter laufen kommen ein paar Hunde. Selbst sie scheinen zu wissen, dass man bei Weißen betteln kann. Sie folgen uns bis zum Ausgang und streunen dann davon. Wir fahren zurück zum kühlen Hostel. Langsam wird die Stimmung heiß- ein Engländer schiebt schon Panik- er hat keinen Flug mehr bekommen. Erst in 10 Tagen wieder- am Tag darauf schließt Heathrow. 
Wir Rucksackkängurus lassen das hinter uns. Schwer beladen brechen wir auf, Richtung Strand. Die Sonne geht unter und die Kakerlaken kommen aus den Abwassergräben hervor. Vereinzelt beleuchten Straßenlaternen den Weg. An diesen Stellen sieht man dann tausende Moskitos, welche so dicht fliegen, dass sie das Licht zu verschlucken scheinen. Es wirkt irreal und ich wische mir einen neuen Schwarm aus dem Gesicht. Vereinzelt fahren Autos an uns vorbei. Wir werden alle durch eine Sinnlose Kontrolle geschleust. Die Menschen beginnen Abstand zu halten. Man merkt die Angst- es ist kein Respekt vor dem Leben, vor anderen Menschen, sondern Misstrauen und Egoismus. Wir halten auch Abstand, um Sicherheit zu kommunizieren. An der Kontrolle wird es dann doch wieder kuschelig und durch sinnlose Kontrollen hindurch, gelangen wir bis ans Flugzeug. Nochmal Hände desinfizieren… und den Reisepass. Zu dem Zeitpunkt fängt der War Gin an zu wirken, welchen wir vor der Sicherheitssperre noch schnell getrunken haben. Ich werde albern und müde. So bekomme ich nur schweifend mit, wie das Boarding beginnt. Kaum in meinem Sitz, möchte ich schlafen, doch mein Sitznachbar hält mich wach. Er ist Pilot. Trotzdem schlafe ich kurz darauf ein, eingekugelt verpasse ich den ganzen Flug und wache erst kurz vor Brüssel wieder auf. Mein Nachbar auch schon wach, verwickelt er mich gleich in ein Gespräch. Er erzählt mir von seiner Flugerfahrung und gibt mir insider Infos. 
“Wir sitzen sicher- die crew, die stirbt.” Meinte er professionell und kann sich dann doch kein Schmunzeln verkneifen. Ich schaue aus dem Fenster. “Man erkennt sofort, sobald man über Belgien ist. Alle Straßen haben Lichter.” Wie ein ausgebreiteter Schatz, unter der Erdkruste hervorbrechendes Schimmern, verzaubert diese, doch leider starke Lichtverschmutzung, die Phantasie. 
Zwischenlandung.- Wir warten ein paar Stunden. Unser Anschlussflieger ist einer der wenigen, welche heute noch fliegen. Er ist pünktlich. Wir rennen durch die leere  Halle, gegen das Laufband oder lassen uns spazieren fahren. Überall Menschen mit Masken. Kinder rollen auf ihren Koffern vorbei- ein skeptischer Blick von Rebecca. Ein Klavier mit dem Schild “don´t play”. Das zweite Boarding. Wieder, kaum sind wir abgehoben, landen wir auch schon. - Deutschland.
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travelxxx · 7 years
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2 Wochen Sri Lanka zum Nachreisen
Berlin, Mitte Oktober - es regnet. Wie so oft sitze ich zu Hause auf dem Sofa, schaue raus und denke mir, „Wow, was für ein scheiß Wetter da draußen.“ In gut 1 ½ Monaten ist Winteranfang und habe ich da Bock drauf? Nicht wirklich. Zum Glück habe ich noch 2 Wochen Resturlaub für dieses Jahr. Warum also nicht einfach dem nasskalten Schmuddelwetter in Berlin entfliehen und raus ins Warme fliegen? Gedanklich sehe ich mich schon mit Sonnenbrille und einer Kokosnuss in der Hand am Strand liegen. Jawoll, das solls sein! Doch wo genau solls hingehen? Nur kurzer Recherche steht es fest: Sri Lanka!
Flüge buchen Ich weiß, es ist schon lange kein Geheimtipp mehr, aber wenn ich Flüge buche, dann immer über die günstige Flugsuchmaschine Skyscanner. Hier kann ich Flugangebote miteinander vergleichen und bei meinem Reisezeitraum einen ganzen Monat angeben, um so die günstigsten Flugdaten für Hin- und Rückflug zu ermitteln. So habe ich das auch für Sri Lanka wieder gemacht. Grundsätzlich ist es natürlich ratsam, Flüge frühzeitig, also 3-6 Monate im Voraus zu buchen, um einen möglichst niedrigen Preis zu erhalten. Da ich die Flüge für Sri Lanka aber leider eher kurzfristig gebucht habe, habe ich für Hin- und Rückflug bei Qatar Airways insgesamt knapp 600€ gezahlt (es geht definitiv auch günstiger).
Visum Für Sri Lanka benötigt man ein Touristenvisum, das für insgesamt 30 Tage gilt und rund 30€ kostet. Dieses Visum lässt sich hier ganz einfach online beantragen. Innerhalb weniger Stunden hatte ich die Bestätigung per E-Mail erhalten, die ich mir dann einfach ausgedruckt habe. Da es in Sri Lanka auch das Visa on Arrival (VOA) gibt, kann man das Visum aber auch nach Ankunft am Flughafen beantragen. Kostet dann allerdings 5€ mehr. Ich empfehle daher die Online-Beantragung.
Beste Reisezeit Aus meiner Sicht gibt es nicht DIE beste Reisezeit für Sri Lanka. Das Land ist das ganze Jahr über bereisbar und unterscheidet sich vom Klima her nur in einzelnen Regionen. Zur Hauptsaison (Von Anfang Dezember bis Ende März) kommen die meisten Touristen auf die Insel und es herrschen Temperaturen von sonnigen 30 Grad. Wer dem Winter in Deutschland entfliehen will, sollte also zur Hauptsaison nach Sri Lanka reisen - so wie ich.
Ankunft in Colombo Am 8. Dezember ging es von Berlin Tegel mit dem Flugzeug von Qatar Airways in rund 12 Stunden nach Sri Lanka (mit Zwischenstopp in Doha). Fast alle Flugzeuge aus dem Ausland landen am Bandaranaike Airport nördlich von Colombo, da es der einzige internationale Flughafen des Landes ist. Von dort sollte meine 2 wöchige Reise durch Sri Lanka beginnen, von der ich euch hier und jetzt gerne berichten möchte.
Fortbewegungsmittel in Sri Lanka Zug/Bus/Taxi/TukTuk Da die Stadt Colombo, so hatte ich zuvor gelesen, nicht wirklich viel zu bieten hat und ich erst relativ spät (gegen 17 uhr) dort gelandet bin, hatte ich vorab ein Guesthouse in dem etwas nördlich gelegeneren Städtchen Negombo vorreserviert. Dieses sollte mir als erste Anlaufstelle und Übernachtungsmöglichkeit dienen. Ich musste also irgendwie vom Flughafen nach Negombo kommen. Was gibt es da für Möglichkeiten? Grundsätzlich kann man sagen, dass die Infrastruktur in Sri Lanka sehr gut ausgebaut ist und das Land daher über ein gutes Verkehrsnetz für Züge, Busse, Taxis und TukTuks verfügt. Diese 4 Fortbewegungsmittel möchte ich euch im Folgenden kurz vorstellen:
1) Mit dem Zug durch Sri Lanka reisen Die wohl beliebteste und schönste Art, Sri Lanka zu bereisen ist die mit dem Zug. Die beiden großen Zuglinien umfassen die Westküste von Colombo nach Matara sowie das Hochland rund um Kandy. Gerade das Hochland soll mit dem Zug sehr schön zu bereisen sein und gilt als eines der großen Highlights in Sri Lanka (aber dazu später mehr). Grundsätzlich sind die alten Züge mit offenen Türen in drei Klassen unterteilt. Die erste Klasse ist vom Komfort her mit Zugfahren in einem IC in Deutschland zu vergleichen. Es handelt sich dabei um einen Extrawagon für Touristen, der klimatisiert ist (Fenster sind immer geschlossen). Die zweite Klasse umfasst gepolsterte Sitze mit Armlehnen und einer Sitzplatzreservierung. Es gibt keine Klimaanlage, dafür aber offene Fenster und Ventilatoren an der Decke. Die dritte Klasse hat den selben Komfort wie die zweite Klasse, mit dem Unterschied, dass es hier keine Sitzplatzreservierungen gibt. Das bedeutet, wer einen Platz bekommt, hat Glück - Wer keinen bekommt, muss halt stehen! Generell richten sich die Preise natürlich immer nach der jeweiligen Strecke. Als Richtwert kann man aber festhalten, dass die zweite und dritte Klasse nie mehr als 500 LKR (2-3€) kosten werden. Ich kann die zweite und dritte Klasse auf jeden Fall empfehlen, denn hier ist man unter Einheimischen und lernt unheimlich interessante Menschen kennen! Tickets kann man an jedem Bahnschalter erwerben.
2) Mit dem Local Bus durch Sri Lanka reisen Das wohl günstigste und gleichzeitig auch authentischste Fortbewegungsmittel in Sri Lanka ist der Local Bus. Generell gibt es zwei Arten von Bussen: Rote, von der Regierung bereitgestellte Busse und blaue Privatbusse. Die roten Busse decken die meisten Strecken ab und sind meist etwas schneller als die Privatbusse, die überall anhalten um Passagiere ein- und austeigen zu lassen. Fakt ist auf jeden Fall, dass Fahrten mit dem Local Bus nichts für schwache Nerven sind! Und das meine ich so wie ich es sage! Als ich das erste Mal in einen Local Bus einstieg, beobachtete ich den Fahrer dabei, wie er mit innerlicher Hingabe über sein Lenkrad streichelte und ein kurzes Stoßgebet an Buddha richtete. Warum er dies tat, sollte mir dann relativ schnell klarwerden. Nachdem der Bus voll war (und ja, wir reden hier bestimmt von 100 Leuten, die sich bei 30 Grad im Schatten sowohl sitzend als auch stehend in den Bus quetschten) bretterte dieser Busfahrer in einem Affenzahn los auf die Straße. Ohne Rücksicht auf Verluste und unter einem tobenden Hubkonzert (Ohne Hupen geht hier gar nichts!) überholten wir auf der Gegenfahrbahn LKW´s und TukTuks im Schnelldurchlauf. Und das alles mit einem maßlos überfüllten Bus und dem Bass der aus den Lautsprechern dröhnenden Bollywood-Musik! Wahnsinn! Als er dann in einer Kurve ohne Sicht und 80 Stundenkilometer zu einem weiteren Überholmanöver ansetzte und der Bus dabei in eine derartige Schieflage geriet, dass keiner mehr wusste wo oben und unten ist, dachte ich: „Das wars, ich sterbe!“ Aaaaaber genau in diesem Moment zischt dieser Bus wieder zurück auf die Fahrbahn (LKW wurde erfolgreich überholt) und die Fahrt ging weiter. Ein Moment, in dem ich ernsthaft überlegt habe, dem Buddhismus beizutreten! Haha! Buddha sei Dank, ich hatte es überlebt! Abgerundet wurde die Busfahrt dann mit - Achtung Trommelwirbel - einem sich übergebenden einheimischen Jungen aus der letzten Reihe. Die Fahrt hatte seine Spuren hinterlassen ;) Busfahren in Sri Lanka ist und bleibt ein Erlebnis der besonderen Art, das man auf alle Fälle mal mitgemacht haben sollte. Abgesehen davon ist Busfahren in Sri Lanka extrem günstig! Selbst für Fahrten über 5-6 Stunden zahlt man in der Regel nie mehr als 200 LKR (ca. 1€).
3) Taxifahren in Sri Lanka Taxifahren ist im Vergleich zu den anderen Fortbewegungsmitteln sicherlich die teuerste, dafür aber auch komfortabelste Variante, um sich in Sri Lanka fortzubewegen. Wenn man also genug Budget zur Verfügung hat und gerade keine Lust auf vollgestopfte Züge oder Busse mit waghalsigen Manövern, dann sind die klimatisierten Taxis sicherlich genau die richtige Wahl. Gerade wenn man sich mit mehreren Leuten ein Taxi teilt (zu empfehlen!), zahlt man auch für längere Strecken nur 2000-4000 LKR pro Person (10-20€). Ist also preislich auch total in Ordnung und im Vergleich zu Deutschland sogar günstig.
4) TukTuk fahren in Sri Lanka TukTuk fahren in Sri Lanka ist eigentlich ein MUSS! Die dreirädrigen Gefährte sind DAS Fortbewegungsmittel schlechthin in Sri Lanka und eignen sich vor allem für kleinere Strecken, um von A nach B zu kommen. Die teilweise echt verrückt gestalteten Kisten mit Musikanlagen, Innenbeleuchtung oder Bob Marley Bildern gibt es hier wie Sand am Meer und alle, wirklich ALLE, wollen dass du einsteigst und sie dich fahren dürfen. An jeder Ecke hörst du: TukTuk? TukTuk? Mache gute Preis! TukTuk? Und man fühlt sich ein bisschen wie auf einer Geflügelfarm im Ausnahmezustand, aber irgendwie ist es auch lustig. Grundsätzlich kann man sich die Faustregel 50 LKR pro Kilometer merken. Wenn man also mit einem TukTuk fahren möchte, würde ich empfehlen auf maps.me (App/Offline Karte auf dem Handy - sehr empfehlenswert!) sich die Kilometer bis zu seinem präferierten Ziel anzeigen zu lassen und diese Zahl dann mit 50 LKR zu multiplizieren. Der Preis, der dabei rauskommt, ist dann der Preis, den ihr bei eurem TukTuk-Fahrer (VOR DER FAHRT) heraushandeln müsst. In der Regel klappt das und wenn nicht, geht einfach zum nächsten TukTuk-Fahrer - irgendeiner machts auf alle Fälle. Handeln müsst ihr immer! Egal ob beim TukTuk oder Taxi! Und wer handeln kann, spart wie so oft bares Geld ;)
Nachdem ich gerade die 4 grundlegenden Fortbewegungsmittel in Sri Lanka beschrieben habe, nun zurück zu meiner Situation am Flughafen. Ich bin also gerade gelandet, werfe mir meinen Backpack auf den Rücken und muss irgendwie eine Lösung finden, um nach Negombo zu kommen, wo mein Guesthouse schon auf mich wartete. Da ich einen langen Flug hinter mir hatte und ziemlich K.O. war, entschied ich mich dazu ein Taxi zu nehmen. Nicht das erste für 2000 LKR, nicht das zweite für 1500 LKR, aber das dritte, das mich dann für 1000 LKR (5,50€) in das 20 Minuten entfernte Negombo brachte, wo ich etwas erschöpft, aber zufrieden in meinem Guesthouse eincheckte.
Essen in Sri Lanka In meinem Guesthouse in Negombo lernte ich am Abend noch einen älteren Franzosen kennen. Er war früher Lehrer an einer Schule in Nantes und reiste jetzt alleine durch die Welt. Da er bereits 1 Monat in Sri Lanka herumgereist und nun am Ende seiner Asienreise war, kannte er sich in dem Land gut aus und hatte für mich ein paar nützliche Tipps parat, die ich gerne aufnahm. Was mich gerade zu Anfang besonders interessierte, waren typische singhalesische Mahlzeiten. Was isst man hier überhaupt? Nun, eins ist denke ich klar, Essen in Sri Lanka ist typischerweise eins, nämlich scharf! Wer also gerne scharf isst, wird hier definitiv auf seine Kosten kommen. Was isst man in Sri Lanka typischerweise zum Frühstück? Die Antwort lautet: Hopper! Hopper sind dünne Reisteigfladen, in Form einer kleinen Schüssel. Diese Gebäcke sind am oberen Rand knusprig und in der Mitte weich und werden in der Regel mit Kokosnuss- oder Chili-Chutneys serviert. In einigen Regionen wird der Teig auch zu dünnen Fäden verarbeitet. Das nennt sich dann String Hopper und sieht ein bisschen so aus wie ein plattgedrücktes, weißes Wollknäul. Zusätzlich gibt es dazu eine Art Linsen-Curry. Sehr lecker! Das Standardgericht, dass die Einheimischen hier eigentlich zu jeder Tageszeit essen, ist allerdings Reis und Curry. Als Curry werden Gemüse, Fleisch- oder Fischgerichte bezeichnet, deren Grundlage eine mehr oder minder dickflüssige Soße aus diversen Gewürzen und weiteren Zutaten ist und für gewöhnlich in kleinen Schalen serviert wird. Weitere typische singhalesische Mahlzeiten sind Rotti und Kotthu. Rotti ist ein Fladenbrot aus Mehl, Pflanzenfett, Salz und Kokosraspeln, dass zumeist zusammengerollt und mit einer herzhaften Füllung aus Gemüse, Fisch oder Fleisch serviert wird. Kotthu wiederum ist kleingehackter Rotti-Teig, der mit Chili, Zwiebeln und weiteren Zutaten wie Gemüse und Fleisch angebraten wird (fand ich sehr lecker!). All die genannten Gerichte würde ich als typisch für Sri Lanka bezeichnen und sollte man hier auf jeden Fall mal probiert haben.
Das Kulturdreieck Am nächsten Morgen machte ich mich mit dem Bus auf den Weg ins Kulturdreieck. Das Kulturdreieck ist ein Gebiet im Zentrum Sri Lankas, in dem sich die größten kulturellen Schätze und Sehenswürdigkeiten des Landes befinden, darunter unzählige Tempel, riesige Buddha-Statuen und ein riesiger Felsen namens Sigiriya. Die drei Eckpunkte des Dreiecks bilden die alten Königsstädte Anuradhapura im Norden, Polonnaruwa im Osten und Kandy im Süden. Im Zentrum dieser drei Eckpunkte befindet sich der Ort Dambulla und genau da wollte ich hin. Vom Negombo Busbahnhof ging es für 104 LKR innerhalb von 3 Stunden zunächst nach Kurunegala, wo ich umsteigen musste, um dann für 96 LKR und weiteren 2 Stunden weiter nach Dambulla zu reisen. Dort angekommen, checkte ich in meinem Guesthouse (Sun And Green Eco Lodge) ein - kann ich empfehlen - und besprach mit dem super freundlichen und äußerst hilfsbereiten Besitzer der Lodge (Neil), was man hier alles so sehen könnte bzw. was sich lohnen würde zu besichtigen. Da der bekannte Felsen Sigiriya in nur etwa 20 Minuten mit dem Bus von der Lodge entfernt war, dachte ich zunächst, ich sollte da doch vielleicht mal als erstes hingehen, raufsteigen und mir den Sonnenuntergang ansehen. Neil sagte mir jedoch, dass dieser Felsen für gewöhnlich total überlaufen und zudem mit einer Eintrittsgebühr in Höhe von 3500 LKR (ca. 20€) völlig überteuert ist. Zudem gab er mir den Tipp, doch einfach auf den direkt dahinterliegenden Pidurangala Rock zu steigen. Dieser sei unter Backpackern immer noch ein echter Geheimtipp und mit nur 500 LKR (ca. 3€) Eintrittsgebühr wesentlich günstiger als der Sigiriya. Gesagt - getan. Ich machte mich also mit dem Bus auf in Richtung Sigiriya, ging einmal drum herum und stieg dann in gut 20 Minuten für 500 LKR auf den Pidurangala Rock, wo man einen traumhaften Ausblick genießen konnte. Oben angekommen lernte ich dann zwei wirklich nette und aufgeschlossene Mädels aus Hamburg kennen (liebe Grüße an dieser Stelle an Janina und Mareen), mit denen ich ins Gespräch kam und feststellte, dass wir doch eigentlich die gleiche Route bereisen. Kurzerhand verabredeten wir uns für den nächsten Tag in Kandy und wie ich heute weiß, reisten wir von dort an (bis auf kleine Ausnahmen) gemeinsam durch Sri Lanka. Für mich stand am nächsten Tag aber zunächst noch etwas anderes auf dem Programmplan, nämlich die Besichtigung von Polunaruwa, der Königsstadt! Diese erreichte ich mit dem Bus von Dambulla aus in etwas mehr als 1 Stunde (90 LKR). Ich lieh mir vor Ort ein Fahrrad aus, kaufte ein Eintrittsticket für 3500 LKR im Museum und erkundete anschließend Polunaruwa auf eigene Faust. Neben zahlreichen historischen Bauwerken, wie prachtvollen Tempeln und Gebäuden (von denen heute nur noch Ruinen übrig sind) waren mein persönliches Highlight auf jeden Fall die Buddha Statuen von Gal Vihara. Die riesigen Buddhas wurden aus einem Felsblock gehauen und sind den Besuch auf jeden Fall wert. Besonders angetan hat es mir ein etwa 15 Meter langer, liegender Buddha! Fotos sind erlaubt, aber niemals dem Buddha dabei den Rücken zuwenden - das sehen die Einheimischen gar nicht gerne. Eine Frage des Respekts! Muss man natürlich auch erstmal wissen ;) Von Polunaruwa bin ich am Nachmittag dann mit dem Bus in 4 Stunden (180 LKR) runter nach Kandy gereist, wo ich die beiden Mädels aus Hamburg dann wiedergetroffen habe.
Zugfahrt von Kandy nach Ella In Kandy befindet sich eines der wichtigsten Heiligtümer des Landes: Der sogenannte Zahntempel (Sri Dalada Maligawa). Hier wird eine der bekanntesten buddhistischen Reliquien aufbewahrt - ein Zahn, der von Buddha stammen soll. Hört sich komplett bescheuert an, aber naja,… jeder so wie er mag, nicht wahr? :P Ich wollte mir das Ganze jedenfalls mal von Nahem angucken und habe daher 1500 LKR Eintritt + 100 LKR für die Schuhaufbewahrung (in den Tempeln sind keine Schuhe erlaubt) bezahlt, um am Abend in den Tempel zu kommen und bei Buddhas Zahn mal nach Karies zu schauen…. soweit bin ich allerdings gar nicht erst gekommen. In der Tempelanlage, speziell vor dem Raum mit der heiligen Reliquie, drängten sich die Massen, um einen Blick auf Buddhas Zahn zu werfen. Es wurde gebetet, getrommelt, aber vor allem gedrängelt :D und das wegen einer Reliquie, einem Zahn, der von Buddha stammen soll. Heiliger BimBam! Mir wurde das dann irgendwann zu blöd. Ich nahm also Abstand vom Raum der Reliquie und guckte mir zusammen mit den beiden Mädels aus Hamburg in Ruhe die Außenanlage des Tempels an, die auch ganz schön war. Am nächsten Tag sollte ein besonderes Highlight dieser Reise auf mich warten - Die Zugfahrt von Kandy nach Ella. Zwei Mal am Tag (8:47 Uhr und 11:10 Uhr) fährt der sogenannte Expresszug die Strecke zwischen den beiden Orten Kandy und Ella ab. Für diese rund 150 km, vorbei an wunderbaren Landschaften, Teeplantagen sowie kleinen Dörfern und Einheimischen, braucht der Zug um die 6-8 Stunden. Eine Fahrt, die (so las ich zuvor schon in mehreren Blogbeiträgen) ein Highlight von Sri Lanka sein soll. Leider - und damit kommen wir zu meinem persönlichen Wermutstropfen dieser Reise - hatten wir extremes Pech, was diese besondere Zugfahrt anging, denn …der Zug fuhr überhaupt nicht! STREIK! Und das über 6 Tage! Wie viel Pech muss man haben? Wir konnten die Zugfahrt nach Ella also leider gar nicht erst antreten. Schade! Nichtsdestotrotz, wenn ihr hier seid, macht diese Zugfahrt! Ich habe so viel Positives über diese Strecke gelesen, dass es einfach gut sein muss! Notgedrungen haben die beiden Mädels und ich dann ein Taxi nach Ella genommen (zu 6t - 2000 LKR pro Person). Die Strecke führt an zahlreichen Teeplantagen vorbei durch das Hochland und war auch so sehr schön anzusehen (hat etwa 4 Stunden gedauert). Ella ist ein kleiner, beschaulicher Ort im Hochland Sri Lankas und liegt malerisch inmitten von Teeplantagen. Durch die spezielle Lage ist das Klima in Ella von hohen Niederschlagswerten gekennzeichnet. Man muss also davon ausgehen, dass es in Ella täglich und teilweise recht heftig regnen wird. Sehenswert und in unmittelbarer Nähe befinden sich hier der Little Adams Peak (Aufstiegszeit etwa 20 Minuten), der Ella Rock (Aufstiegszeit etwa 2 Stunden) oder aber die Demodara Nine Arch Bridge.
Der Yala-Nationalpark Von Ella aus ging es für mich dann in das mit dem Taxi 3 Stunden entfernte Tissamaharama unten im Norden. Wieso mit dem Taxi? Nun, eigentlich habe ich an der Bushaltestelle auf einen Local Bus gewartet, da aber direkt vor meiner Nase ein indisches Pärchen ein Taxi nach Tissamaharama bestellte und mir zurief, dass sie noch einen Platz frei hätten und mich für lau mitnehmen würden, nahm ich das Angebot an und fuhr also mit dem Taxi (Normalerweise 4000 LKR). Dort angekommen, buchte ich für den nächsten Morgen bei Janaka (Ein Einheimischer, über den ich in Blogbeiträgen schon einiges gelesen hatte) eine Safaritour im Yala-Nationalpark (Kosten: 5500 LKR). Das Ziel war klar - Endlich einen Leoparden sehen!!! Da ich im Januar auf der Safari im Krüger Nationalpark/Südafrika leider keinen gesehen hatte und der Yala Nationalpark für eine große Anzahl dieser Raubkatzen bekannt ist, hatte ich berechtigte Hoffnungen, dass es dieses Mal klappen könnte. Also los! Meine Nacht war extrem kurz. Um 4 Uhr morgens klingelte der Wecker, da mich Janaka um 4:20 Uhr mit seinem Jeep von meiner Unterkunft abholte, um in Richtung der Gates zu fahren (ca. 30 Minuten Fahrzeit). Mit mir im Jeep saßen 5 weitere Touristen, 4 davon aus Deutschland bzw. der Schweiz (eine Mädelsgruppe). Von denen habe ich dann erfahren, dass sie am Tag zuvor dieselbe Tour schon einmal gemacht hatten, aber Pech hatten und keinen Leoparden sahen. Aus diesem Grund haben sie beschlossen, es heute einfach nochmal zu probieren - irgendwann muss es schließlich klappen! Ich teilte ihren Wunsch und so ging es mit großen Erwartungen um 6 Uhr morgens durch die Gates des Yala Nationalparks! An unserer Seite waren etwa 30 andere Jeeps (ja, sehr touristisch!), die sich aber (sobald man im Park drin ist) immer weiter voneinander entfernten. Jeder auf der Suche nach einem Leoparden! Janaka nahm seine ganz eigene Strecke. Schleichwege durch den Busch, mitten durch Schlammlöcher und Geäst - immer auf der Suche nach einem Leoparden. Gespannt spähten wir in den Jungle - er musste doch irgendwo hier sein! Plötzlich stoppte Janaka mit einem Ruck den Wagen und zeigte mit dem Finger ins Dickicht direkt neben uns. Ein Leopard!!! Die 4 Mädels konnten ihre Freude nur schwer unterdrücken und auch ich war beeindruckt von der Schönheit dieser Raubkatze. Geräuschlos schritt der Leopard aus dem Dickicht und setzte sich etwa 5 Meter vor unserem Jeep mit dem Rücken zu uns mitten auf die Straße. Entspannt analysierte er seine Umgebung, um kurz darauf wieder in der Tiefe des Jungles zu verschwinden. Wow, was für ein Anblick! Die Mädels rutschten aufgeregt auf ihren Sitzen herum und klatschten sich ab wie bei einem erfolgreich abgeschlossenen Deal auf einer Tupperdosenparty. Sie - nein, wir alle hatten es geschafft! Wir hatten einen Leoparden gesehen! Mega! Die Safari war schon jetzt ein voller Erfolg! Doch wir hatten sogar noch etwas mehr Glück. Wir sahen neben Elefanten, Büffeln, Warzenschweinen und Pfauen am Ende der Tour sogar noch einen weiteren Leoparden! Super cool! In mitten der ganzen Aufregung bemerkten wir noch nicht mal, dass unser Jeep einen platten Reifen hatte, den Janaka (als er es dann bemerkte) mitten im Jungle mit einem Wagenheber und all dem anderen Gedöns wechseln musste (auf eigene Gefahr). Sowas hatte er wahrscheinlich auch noch nicht erlebt. Ich kann die Safaritour im Yala Nationalpark auf jeden Fall weiterempfehlen, ebenso wie unseren Guide Janaka (Mobil: +94 77 297 2639). Super cool!
Sri Lanka´s Südküste Von Tissamaharama ging es dann erneut mit dem Bus weiter runter an die Südküste Sri Lankas. Innerhalb von 3 Stunden erreichte ich erst Matara (150 LKR), wo ich dann den Bus wechselte, um in weiteren 30 Minuten nach Mirissa (30 LKR) zu reisen. Auch wenn ich selbst nicht dort angehalten habe, auf der Strecke zwischen Tissamaharama und Matara liegt die Kleinstadt Tangalle, die wohl einen der schönsten Strände an der Südküste hat. Wer also unten an der Küste ist, sollte da auf jeden Fall mal einen Zwischenstopp einlegen. Ich dagegen bin direkt nach Mirissa durchgefahren, wo ich dann auch die beiden Mädels aus Hamburg wiedergetroffen habe. Mirissa hat ebenfalls einen schönen Strand, ist dafür aber auch recht touristisch. Mich hat das allerdings eher weniger gestört, denn der Plan war hier ein paar Tage zu entspannen und es sich gut gehen zu lassen, was auch wunderbar funktioniert hat. In Mirissa habe ich mit den Mädels aus Hamburg dann Whalewatching gemacht, was ich im Nachhinein aber nicht wirklich weiterempfehlen kann. Trotz Tabletten wird einem auf den schaukelnden Booten nämlich super schnell schlecht und wenn man dann die Wale (und um die soll es ja gehen) immer nur für wenige Sekunden an der Wasseroberfläche beobachten kann (viel gesehen haben wir nämlich nicht), dann sind es die körperlichen Strapazen aus meiner Sicht eigentlich nicht wert. Bei uns auf dem Boot haben sich mindestens 3 Leute die Seele aus dem Leib gekotzt. Der Rest der Truppe hat spätestens nach 2 Stunden leblos oben auf dem Deck gesessen und die letzten Stunden der Veranstaltung irgendwie über sich ergehen lassen, was wirklich ein Bild für die Götter war. Ich hätte gerne mehr Fotos davon gemacht, aber ich musste mich selbst ein bisschen zusammenreißen und mich immer wieder irgendwo festhalten, weil der Wellengang dann doch recht heftig war. Gesehen haben wir trotz allem ein paar Blauwalrücken, sowie unterschiedliche Delfinarten, die unseren Weg kreuzten (Der Anbieter war der Whalewatching Club und es hat 6000 LKR gekostet). Weiter ging es am folgenden Tag dann mit dem TukTuk nach Wiligama (200 LKR), von dort mit dem Bus nach Galle (50 LKR), bis hin nach Hikkaduwa (40 LKR). In Hikkaduwa habe ich mich dann u.a. dazu überreden lassen, eine See Turtle Farm zu besuchen. Ich hatte vorher schon viel Schlechtes über solche Aufzuchtstationen gelesen und muss sagen, dass sich dieser Eindruck dann leider auch bestätigt hat. Für 1000 LKR Eintritt bekamen wir einen Mann zur Seite gestellt, der uns im Anschluss dann die Schildkröten der Farm zeigte. Die Schildkröten werden dort in etwa 9 für ihre Größe viiiiel zu kleinen, dreckigen Becken in einem Hinterhof gehalten. Es handelt sich dabei um wirklich arme Schildkröten, die unter erbärmlicher Haltung ihr Leben fristen. Ich war sprachlos. Am traurigsten war eine im Durchmesser etwa 1 Meter große, weiße Albinoschildkröte, die man in ein etwa 1,5 Meter langes wie breites Becken gesteckt hatte - und das wohl schon seit 10 Jahren!! Uns wurde dieses Tier ganz am Ende gezeigt und irgendwie als Highlight verkauft. Wenn man das sieht, muss man wirklich erstmal ganz tief durchatmen… Am Schlimmsten finde ich aber, dass man mit diesen Schildkröten auch noch Fotos machen kann, d.h. die Farmer nehmen auch große Schildkröten aus ihren Becken, damit die Touristen einmal mit einer Schildkröte auf dem Arm in die Kamera lächeln können. Gleiches gilt für die Jungtiere! Im ersten Becken befanden sich etwa 10 Jungtiere, die jeder wie er wollte in die Hand nehmen konnte, um damit dann seine Fotos zu machen. Bei 10 Tieren und mindestens 100 Besuchern pro Tag (wahrscheinlich sogar eher mehr), kann man sich ja ausrechnen, wie häufig die Tiere aus ihren Becken geholt werden. Was die wenigsten wissen ist, dass diese Jungtiere, die in der Regel nach 3 Tagen im Becken wieder in den Ozean gesetzt werden, durch diese Strapazen zu schwach sind, um sich gegen die Gefahren im Meer zur Wehr zu setzen und daher jämmerlich sterben. Was soll ich noch groß sagen …den Menschen auf dieser Farm geht es nicht um das Wohl der Schildkröten, sondern um Geld. Es ist Tierquälerei und das sollte man nicht unterstützen. Nach diesem Schock auf der Schildkrötenfarm besuchten wir noch einen Spice Garden (Das ist wohl eher son Frauending - Mittel, die aus Pflanzen gewonnen werden, Massage, Happy End - sowas halt :D ) und das Tsunami Foto Museum (Ein kleines Haus mit zahlreichen und teils makaberen Fotos der Tsunami-Katastrophe 2004). Gerade das Foto Museum (Eintritt 250 LKR) fand ich wirklich sehr interessant und kann ich daher auf jeden Fall auch weiterempfehlen. Meine Zeit in Sri Lanka neigte sich so langsam dem Ende entgegen. Mit dem Zug ging es am letzten Tag von Hikkaduwa für 160 LKR (2. Klasse) zurück nach Colombo und von dort dann weiter zum Flughafen, wo nachts um 3 Uhr mein Flug zurück nach Berlin starten sollte. 2 Wochen optimal ausgenutzt.
Fazit Insgesamt kann man sagen, dass Sri Lanka ein super abwechslungsreiches Land ist, das aufgrund der guten Infrastruktur extrem einfach und unkompliziert zu bereisen ist. Im nördlichen Zentrum von Sri Lanka kommen alle Kulturliebhaber auf ihre Kosten. Das Kulturdreieck bietet neben dem bekannten Wahrzeichen Sigiriya unzählige Tempelanlagen, die man innerhalb eines Tages kaum alle besichtigen kann. Wer auf Kultur steht, kann hier also durchaus auch mehr Zeit verbringen. Naturverbundene werden dagegen die Region rund um Ella bevorzugen. Die Zugstrecke von Kandy nach Ella sowie die zahlreichen Teeplantagen und Berge im Hochland sind wunderschön und eignen sich hervorragend für Ausflüge im Freien. Der Südosten von Sri Lanka steht dagegen mehr für Abenteuer. Eine Safari im Yala Nationalpark ist aufregend und ein Erlebnis, das man nicht so schnell vergessen wird. Wer es mehr auf Erholung abgesehen hat, findet sein Heil weiter unten an der Südküste, an den Stränden von Tangalle oder Mirissa. Innerhalb von 2 Wochen kann man ohne Probleme von allem etwas mitnehmen und kriegt so einen guten Gesamteindruck von Sri Lanka. Die Menschen hier sind super freundlich und hilfsbereit. Auch wenn es im Vergleich zu anderen asiatischen Ländern nicht das günstigste Land ist, ist es doch immer noch sehr preiswert und gerade für uns Europäer fast ein Schnäppchen. Für die Flüge, Unterkunft, Verpflegung und diverse Touren habe ich in den 2 Wochen insgesamt etwa 1000€ ausgegeben, was vollkommen okay ist. Ich hatte hier eine schöne Zeit und kann Sri Lanka daher uneingeschränkt weiterempfehlen.
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techniktagebuch · 5 years
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17. April 2019
Zum ersten Mal ohne Papierticket im britischen Zug
Bei meiner zweiten Reise mit dem Schiff nach Schottland bin ich besser vorbereitet: Ich habe mein Bahnticket vorher gebucht, weil das billiger ist, und zwar auf der Website der London North Eastern Railway. In Großbritannien ist das alles etwas komplizierter als in Deutschland, weil es mehrere Bahnunternehmen gibt. Man kann seine Verbindung bei nationalrail.co.uk suchen, wird dann aber zum jeweiligen Streckenbetreiber weitergeleitet.
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Um das Ticket im Zug vorzeigen zu können, muss ich die LNER-App installieren und in dieser App kurz vor der Abfahrt das Ticket aktivieren. Wozu das gut ist, erklärt die App nicht. Schließlich müsste sie ja selbst wissen, dass das Datum und die Uhrzeit der Reise gekommen ist und könnte sich eigentlich auch selbst um die Aktivierung kümmern. Oder es halt lassen.
Weil ich bisher in Großbritannien ausschließlich Papiertickets verwendet habe, ist mir noch nie aufgefallen, dass die Zugangsschranken zu den Gleisen gar nicht mehr nur Papier akzeptieren (obwohl Tanja Braun schon 2017 darüber geschrieben hat). Bisher war ich noch auf dem von der Kaltmamsell 2016 beschriebenen Informationsstand und dachte, das Papierticket sei aus diesem Schrankengrund im ganzen Land quasi unabschaffbar, aber:
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Allerdings werden die Zugangsschranken von den Bahnhofsbetreibern nicht immer ernst genommen ...
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... so dass ich die neumodische Scanfunktion nicht ausprobiere, sondern neben der Schranke vorbeigehe.
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Diese Ansicht des Tickets musste ich nach der Ankunft mit Aleks’ Handy von meinem abfotografieren, weil die LNER-App das Anfertigen von Screenshots unterbindet:
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Dabei bietet die App extra zur Vermeidung von Screenshotbetrug eine animierte Spezialansicht des Tickets, bei der drei Felder bunt blinken und das Datum hin und her fährt (hier nicht abgebildet). Der Zugbegleiter aktiviert diese Ansicht bei der Kontrolle auch tatsächlich. Danach wird der QR-Code mit einem schwarzen Gerät vom Format eines großen Radiergummis gescannt.
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Ein Zugbegleitergerät, das wie ein klobiges Smartphone aussieht und vielleicht auch eines ist, zeigt das Ergebnis dieses Scannens an. Schließlich holt der Zugbegleiter ein drittes Gerät heraus, diesmal ein ganz normales Smartphone, und guckt dort etwas nach. “That’s a lot of devices”, sage ich, während ich überlege, ob ich den Gerätepark irgendwie fotografiert bekomme. Der Zugbegleiter erklärt, dass er das dritte Gerät nur braucht, um mir Umsteigetipps zu geben, weil ich im falschen Zug sitze. Der falsche Zug fährt vom gleichen Gleis in die gleiche Richtung wie der richtige Zug, nur zehn Minuten früher. Obwohl mein Ticket an den anderen Zug gebunden ist, muss ich nichts nachzahlen. Jetzt verstehe ich auch, warum mein reservierter Platz besetzt war, und bin froh, dass ich die dort sitzende Frau nicht darauf angesprochen habe.
Nach der Ankunft sortiere ich die gebrauchten britischen Bahntickets und ihre Kreditkartenzahlungsbestätigungen aus meinem Portemonnaie aus. Vielleicht muss ich jetzt nie wieder welche kaufen.
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(Kathrin Passig)
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liontraffic · 5 years
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„Du bist mit dem Zug hier?“, werde ich ungläubig in Oslo gefragt. „Und zwischendrin Fähre?“ „Nein, Brücken“, ist meine knappe Antwort darauf.
Auch, wenn viel Wasser zwischen Deutschland und Norwegen liegt, man kommt zu 100 % mit dem Zug und somit komplett emissionsfrei bis nach Oslo (sofern man regenerative Stromerzeugung unterstellt). Die Fahrzeit von Oslo bis nach Magdeburg beträgt 17,5 Stunden – nach Plan. Man muss aber Glück haben, eine gute Verbindung zu erwischen. Das hat Wochentags zur Hinfahrt nicht geklappt, sodass eine Zwischenübernachtung in Flensburg erfolgte. Zudem sind mehrere Umstiege erforderlich: Hamburg, Kopenhagen, Göteborg; auf der „langsameren“ Hinfahrt auch Flensburg, Fredericia und Halden, wobei ich die letzten beiden in den Skat drücken kann, denn in Fredericia bringt mich entgegen der DB-Auskunft derselbe Zug weiter. Der 7-Minuten-Umstieg von Gleis 3 auf Gleis 10 entfällt. Sogar meine Sitzplatzreservierung nach „Umstieg“ führt mich in denselben Wagen an denselben Tisch, lediglich auf den gegenüberliegenden Sitz. Entgegen deutscher Gewohnheit sind alle Züge (sogar in Deutschland) pünktlich. Weitere Umsteigezeiten bewegen sich zwischen 15 und 40 Minuten, die aber kaum gebraucht werden. Der aufgrund der langen Umsteigezeit am sichersten geglaubte Umstieg in Göteborg geht dann doch schief. Auf dem Abfahrtsmonitor erscheint der Zug mit einem „X“ als Gleisangabe und einer andersfarbigen, schwedischen Bezeichnung, die nichts anderes als „entfällt“ bedeuten kann.
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Brücken über die Ostsee: Man kommt ohne Schiff und Flugzeug nach Skandinavien!
Nun sind Englischkenntnisse und Improvisation gefragt: Die erste Auskunft versuche ich mir unwissentlich beim Busbahnhofbetreiber einzuholen, bekomme den Ausfall des Zuges bestätigt, werde aber zu weiteren Auskünften an das Bahnunternehmen verwiesen. Am Bahn-Infoschalter bestätigt man mir abermals den Ausfall, nennt einen Folgezug drei (!) Stunden später, empfiehlt mir aber zur genaueren Auskunft das Reisezentrum. Der Herr dort wirkt etwas lustlos, lässt sich meine Fahrkarte zeigen, verweist mich auch auf den 17:55-Uhr-Zug und merkt nebenher an, dass meine Karte für den ursprünglichen Zug sowieso nicht gültig gewesen sei. Verdutzt schaue ich ihn an und er erklärt, dass in den Fahrtbemerkungen der DB-Karte Nummern aufgedruckt seien, die für die Bahnunternehmen stehen. Er zählt mir die Nummern der übrigen Verbindungen auf, lässt die des ausgefallenen, angeblich ungültigen Zuges weg und erklärt auf meine bewusste Nachfrage: Diese Nummer kenne er nicht. Ob das stimmt, bezweifle ich fast, aber es ist sowieso egal: Den Zug in drei Stunden kann ich mit der Fahrkarte nehmen. Er gehört zur norwegischen Bahn und fährt sogar bis Oslo durch. Im Zug selbst macht man sich scheinbar kaum die Mühe, durch das DB-Ticket durchzusteigen. Während alle anderen Fahrgäste dem Schaffner ihr Smartphone entgegenhalten und gescannt werden, bin ich der einzige im Zug mit Papierticket und bekomme nach kurzem Blick eine handschriftliche Unterschrift des Schaffners oder sogar nur ein Häkchen.
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In Göteborg sieht man einige interessante Zugtypen...
Oslo empfängt mich pünktlich um 21:45 Uhr und damit drei Stunden nach geplanter Ankunft. Das ist in Ordnung für eine so weite Reise. Besser noch: Ich bekam unerwartet Gelegenheit, mir Göteborg anzusehen und Fotos zu schießen. So viel Zeit habe ich auf der Rückfahrt in Göteborg nicht. Hier sind nur 15 Minuten Umsteigezeit eingeplant und ich bin nicht so entspannt, denn wenn schon der erste Anschluss nicht klappt, komme ich heute nicht mehr nach Hause. Alles weitere scheint leichter, denn sowohl Kopenhagen als auch Hamburg haben über eine Stunde Umsteigezeit.
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Unterwegs entdeckt man lustige Ortsnamen. Steht hier eine der sagenumwobenen Trollfabriken?
Diese wäre gar nicht nötig gewesen, denn alle grenzübergreifenden Züge sind wieder pünktlich. In Göteborg kommen wir sogar fünf Minuten vor geplanter Ankunftszeit an. In Dänemark ereilt mich noch eine Überraschung: Die blinde Annahme, die Rückstrecke wäre identisch mit der Hinfahrt, entpuppt sich als Irrtum, denn plötzlich sind wir auf der Insel Falster unterwegs und steuern geradewegs auf eine Fähre zu. Ein Blick auf die Zwischenstationen im Fahrplan hätte diese Überraschung natürlich vorher entpuppt. Schlimm ist dies nicht. Kaum hält der Zug im Rumpf der Fähre, legt diese auch schon ab. Alle Fahrgäste müssen den Zug verlassen, verstreuen sich in den oberen Decks und finden sich ca. eine halbe Stunde später wieder im Zug ein. Nur die Ökobilanz weist nun einen sicheren CO2-Anteil auf.
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Direkt neben den LKW steht der Zug im Laderaum der Fähre. Dabei ist präzises Halten gefragt!
In Hamburg fällt die Pause besonders lang aus. Zum Anschluss-ICE sind bis kurz vor Abfahrt leider keine Live-Zeiten ersichtlich. Ohne Live-Daten muss man in der DB-App übrigens auch in Schweden und Norwegen auskommen. Mit den dänischen Bahnen scheint es hier immerhin eine Schnittstelle zu geben. Ab Göteborg fehlen gar die Gleisangaben des Soll-Fahrplans. Dank moderner Anzeigesysteme auf den Bahnhöfen ist das aber kein Problem.
Die Anzeige in Hamburg gibt nun übrigens „ca. 5 Minuten“ Verspätung an. Da der Anschluss in Wittenberge mir nur 6 Minuten Umsteigezeit gönnt, wird es jetzt noch mal spannend. Etwas hektischer aktualisiere ich die App. Dort stellt sich die Verspätung schon mit 9 Minuten dar. Darunter prankt ein Ausrufezeichen: Anschluss voraussichtlich nicht erreichbar. So etwas hatte ich befürchtet und in Hamburg nach möglichen Alternativen geschaut. Eine führt mich laut Plan kurz nach der ICE-Abfahrt mit Regionalzügen über Uelzen. Auch hier sind nur 6 Minuten Umsteigezeit, aber immerhin ein schon pünktlich im Bahnhof stehender Zug. Zögernd steige ich in diesen ein. Ist das wirklich die richtige Entscheidung?
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Längere Umsteigezeiten ermöglichen Eindrücke von den Metropolen - hier Kopenhagen
Als mein Regionalzug in Hamburg abfährt, fährt der ICE gerade ein. Der Umstieg in Uelzen verläuft problemlos. Während ich im letzten Zug meiner Reise sitze, freue ich mich über den immer näher rückenden Erfolg dieses Abenteuers. Gleichzeitig halte ich in der App die ursprüngliche Verbindung im Auge. Glaubt man der Auskunft, ist der ICE in Wittenberge wieder pünktlich und die S-Bahn wartet sogar zwei Minuten länger auf die Umsteiger. Mit mehr Risikobereitschaft wäre ich in diesem Fall also 14 Minuten eher in Magdeburg angekommen.
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Auch der Umstieg in Wittenberge hätte geklappt - aber mit Spannung bis zur letzten Minute.
Am Ende des Tages bin ich doch ziemlich geschafft, auch wenn ich eigentlich nur herumgesessen habe. Man ist immer auf Wacht und konzentriert, weil um einen herum immer etwas passiert. Machbar ist eine solche Reise aber auf jeden Fall. Die Reisezeit mag lang erscheinen, doch sie geht relativ schnell rum und dank Steckdosen und einer fast durchgehend guten Mobilfunknetzabdeckung kann man viel am Notebook oder Smartphone erledigen. Die meisten Züge haben sogar einen gratis WLAN-Zugang. Für einen Platz mit Tisch empfiehlt sich am Wochenende auf jeden Fall eine Sitzreservierung. Unter der Woche wirkten zumindest die skandinavischen Züge in weiten Strecken relativ leer. Und so sitzt man neben Fenster und vor dem Notebook und genießt einmal den etwas anderen Arbeitsplatz mit vorbeiziehender Landschaft.
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sugar-abroad · 7 years
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EINE LANGE HEIMREISE
Mein letzter Tag in Australien am Donnerstag war noch einmal einer der Schönsten. Zusammen mit Dan ging es zunächst auf den Turm vom Rathaus in Brisbane, von wo aus man eine schöne Sicht auf die Stadt hat. Nach den lästigen Dingen, die aber trotzdem erledigt werden müssen, wie zum Beispiel meinen australischen Bankaccount zu schließen, sind wir noch ein letztes Mal zusammen ins Kino gegangen, haben eine supercoole Partie Luft-Hockey gespielt und haben uns danach noch einen mega leckeren Schokoladenkuchen gegönnt.
Dann hieß es für mich, das letze Mal aus einem Hostel in Australien auszuchecken, und nach einem traurigen Abschied von Dan mit dem Zug zum Flughafen zu fahren. Nach ewigem Warten bei Check-In und Sicherheitskontrolle, da die Bestimmungen durch den versuchten Terrorangriff am Flughafen in Sydney deutlich verschärft wurden, ging es dann auch endlich auf meinen 14-stündigen Flug nach Dubai, von wo aus ich nach ein paar Stunden Aufenthalt (und einer halben Stunde Verspätung) zurück nach Frankfurt geflogen bin. Und hier ging, wie schon erwartet, das Elend los. Denn in keinem anderen Flughafen außer in Frankfurt werden die Gepäckstücke eines Fluges zufällig und wahllos auf gleich zwei Gepäckbänder verteilt, um „den Vorgang zu Beschleunigen“. Natürlich rennen dabei aber alle Menschen wie wild geworden hin und her, um auch ja ihren Koffer als Erstes zu erhalten. Bei so einem Chaos, und einem zusätzlich nicht richtig funktionierenden Gepäckband, kann man dann schon mal eine Dreiviertelstunde auf seinen Rucksack warten, und somit seinen Anschlusszug verpassen. Das wäre aber wahrscheinlich sowieso passiert, da man erst einmal etwa 12 Kilometer laufen muss, um die Zughaltestellen zu finden, dabei waren selbstverständlich alle Rolltreppen, die in meine Richtung fuhren, außer Betrieb, und dann kommt man natürlich auch nicht an sein Rail&Fly-Ticket ran, da das „nur innerhalb von 24 Stunden online zu buchen ist“. Da hat man eben Pech, wenn man schon länger unterwegs ist, und dabei nicht mal an den Flughäfen funktionierendes WLAN hat. Nach langem Diskutieren mit der überaus freundlichen, aus sich heraus wachsend hilfsbereiten Mitarbeiterin der Deutschen Bahn, hielt ich dann aber endlich mein Zugticket in der Hand, und sitze jetzt im ICE nach Dresden, wo ich hoffentlich in 4.5 Stunden ohne Verspätung ankomme. Was für ein wunderschöner Emfpang.
Im Moment freue ich mich einfach nur auf meine Ankunft, wo ich von meinen Eltern abgeholt werde, und natürlich auf mein Bett, denn wenn man nach einer über 34-stündigen Reise mit solchen Problemen zu kämpfen hat, hat man dann einfach keine Lust mehr.
Aber natürlich kann ich den letzten Blogeintrag nicht so negativ enden lassen. Deswegen hier ein kleiner Rückblick über meine Zeit in Australien:
In den 10 Monaten hier am anderen Ende der Welt, in denen ich unzählige Kilometer gefahren bin (natürlich auf der linken Seite) und noch mehr Flugmeilen zurückgelegt habe, habe ich 10 verschiedene Flughäfen und 7 Bundesstaaten von Australien gesehen, war außer in Darwin in allen großen, bedeutenden Städten und habe dabei unbeschreiblich viele tolle Menschen aus aller Welt getroffen, und dabei einige enge Freundschaften knüpfen können, wobei man weiß, dass man sich definitiv noch einmal wiedersehen wird.
Genauso wie die großartigen Bekanntschaften macht man aber auch unzählige coole Abenteuer und Touren, ebenso wie neue Erfahrungen, natürlich sowohl positiv, als auch negativ, und wächst immer mehr daran. Nach diesem Jahr kann ich wirklich sagen, dass ich definitiv selbstbewusster, reifer und selbstständiger geworden bin, was natürlich auch das Ziel meiner Reise war. Stolz bin ich außerdem, dass ich mir durch das Arbeiten sowohl in Deutschland als auch in Australien mir mein Auslandsjahr und das Reisen selbstständig finanzieren konnte, wobei man natürlich noch einmal stolz auf sich sein kann.
Nach diesen tollen und unbeschreiblichen Eindrücken muss ich mich nun erst einmal wieder an das Leben zu Hause gewöhnen. Die Umstellung zu Euro, zu den Produkten, die es hier (nicht) zu kaufen gibt, und natürlich das Wiedergewöhnen an den Rechtsverkehr werden wohl die größten Probleme darstellen. Man hat eben schon in einem anderen Land gelebt, und nicht nur zwei Wochen Urlaub gemacht. Trotzdem habe ich mir aber vorgenommen, die lockere Lebenseinstellung, die ich hier „gelernt“ habe, auf jeden Fall zumindest zu einem Teil mit nach Deutschland zu nehmen, damit mein Auslandsjahr natürlich auch einen bleibenden Eindruck hinterlässt.
Um das jetzt hier nicht zu lang werden zu lassen kann ich sagen, dass mein Work-And-Travel-Jahr in Australien ein absoluter Erfolg war, an den ich gerne zurückdenke, und wobei ich natürlich auch etwas traurig bin, dass es jetzt ein Ende gefunden hat. Auf der anderen Seite freue ich mich aber mindestens genauso sehr auf die vielen fröhlichen Wiedersehen mit Freunden und Familie, da ihr mich alle auf meinem Weg unterstützt habt und mich, trotz der tausenden Kilometer zwischen uns, nie hängen oder sogar fallen gelassen habt. Und genau deswegen bin ich überglücklich, nach dieser langen Zeit nun doch wieder zu Hause zu sein.
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thoschmidt · 7 years
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Die teuerste Zugfahrt meines Lebens
Die Segelreise ging für mich zu schnell. Sie hatte zu schnell begonnen und auch zu schnell geendet. Als ich in Cuxhaven an Bord ging, hatte ich die Elberadtour noch nicht verarbeitet gehabt. Nächte- und tagelang vermischten sich in meinen Träumen das Fahrrad und das Boot. Obwohl die Segelroutine mir leicht fiel, war ich in Gedanken noch nicht ganz da. Als ich dann soweit war, mich komplett auf das Segeln einzulassen, war es plötzlich vorbei. Nun gut, so ist das mit dem Segeln, wenn das Wetter nicht mitspielt, geht es eben nicht. Wir hatten zwar nicht Portugal geschafft, aber immerhin in nur elf Tagen 133 Stunden gesegelt und dabei 650 Seemeilen zurückgelegt.
Jetzt sitze ich wieder im Zug, vermutlich die teuerste Zugfahrt meines Lebens - 275 €. Selbst der deutsche Zug von Dortmund nach Hamburg hat in Frankreich 10 € mehr gekostet als in Deutschland, aber wenn man morgens ohne Ticket in Frankreich am Bahnhof steht, hat man ja nicht mehr die Wahl. Immerhin war es eine schnelle Verbindung mit einem schäbigen „Eurocités“ von Cherbourg nach Paris, von da mit dem rotplüschigen Thalys mit 300 Stundenkilometer nach Dortmund und jetzt im ICE nach Hamburg. Paris ist für Bahnreisende noch schlimmer als für Flugreisende. Bei zwei Flughäfen kann man schon mal Glück haben, dass man beim Umsteigen nicht den Flughafen wechseln muss, bei diversen Fernbahnhöfen ist dieses Glück eher selten. So bekam ich auch noch ein bisschen Paris zu sehen, das mich spontan an Prag erinnerte, trank einen kleinen schwarzen Kaffee für 7,50 € und erkundete drei Metro-Stationen.
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