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#WISSENSCHAFT ERZÄHLT
hoerbahnblog · 4 days
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Literatur und Kritik: Der Schnee glänzt weiß auf den Bergen heut Nacht – von Sibylla Vričić Hausmann
Literatur und Kritik: Der Schnee glänzt weiß auf den Bergen heut Nacht – von Sibylla Vričić Hausmann (Hördauer ca. 17 Minuten) https://literaturradiohoerbahn.com/wp-content/uploads/2024/05/Lit-u-Kult-der-Schnee-S-V-Hausmann-upload.mp3 Wir dürfen Beiträge aus Ausgabe 575/576 von Literatur und Kritik für unser Literaturpodcastradio vertonen.  Es hat den Themenschwerpunkt BERÜHRUNGEN, und die…
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Schloss Einstein Folge 1057
Bin noch nicht ganz über Folge 1056 hinweg, aber egal. Alles für die Wissenschaft!
Noah guckt sich das Storyboard von dem Horrorfilm an, den er damals für Colin gedreht hat. Oh Gott. Oh Fuck. Frustriert zerknüllt er es und schmeißt es weg.
Joel hat derweil wieder sein geliebtes Flipchart aus dem Keller geholt und Noah ist genervt, weil der Stift darauf Geräusche macht. Also stürmt er wütend auf Joel zu und nimmt ihm den Stift weg. Joel: "Geht's noch? Das ist auch mein Zimmer!"
Noah gibt ihm den Stift zurück, macht dann aber laute Musik an.
JOEL SCHREIT IHN WIEDER AN!
Joel: "Was ist dein Problem?" Noah: "Was meinst du?" Joel: "Weißt du genau." Noah: "Ich hab kein Problem." Joel: "Stimmt. Du war schon immer ein egoistisches Arschloch. Deswegen hat Colin auch keinen Bock mehr auf dich gehabt!"
JOEL MY BELOVED! ICH KANN NICHT BESCHREIBEN WIE SEHR ICH IHN GRAD LIEBE EY!
Joel ist frustriert, zieht mit seinem Flipchart in die Küche um und beschwert sich bei Ava, dass Noah seine schlechte Laune ständig an ihm auslässt. Joel: "Er ist der Arsch. Und ich muss mit ihm zusammenwohnen. Ich könnt echt kotzen."
JA JOEL LASS ALLES RAUS!
Er ist so kurz vor nem Mental Breakdown einfach.
Ava und Noah müssen bei Frau Amani eine Präsentation zum Thema KI halten. Noah hat sich aber gar nicht darauf vorbereitet und fasst es so zusammen: "Wenn die Roboter kommen, sind wir alle am Arsch."
Maxi hat Karl in der letzten Folge erzählt, dass sie sich für ihr Kuscheltier schämen würde. Eigentlich wollte sie sich ihn nur vom Hals halten, aber jetzt hat Karl einen riesigen Plüschbären namens Bernadette mit in den Unterricht gebracht.
Ava ist jetzt auch wütend auf Noah, weil sie seinetwegen nur fünf Punkte gekriegt hat. Joel bietet ihr erstmal nen Pastinakensaft an.
Nesrin und Annika sitzen im Partnerlook in ihrem Zimmer und helfen sich gegenseitig bei den Hausaufgaben. Annika muss für den Kunstunterricht ihr "künstlicheres Ich" finden. Nesrin legt ihr aber einfach ein Foto hin und will dann, dass sie zusammen zu Simon gehen, weil der noch Eistee-Lose hat. Annika: "Aber ich bin doch mehr als pranken! Oder ist das alles, was dir zu mir einfällt?" Annika, das war die letzten beiden Staffeln deine komplette Persönlichkeit! Erst seit dieser Staffel wissen wir, dass du gut in Naturwissenschaften bist.
Nesrin fallen noch ein paar andere Sachen ein: "Du bist gut in Mathe. Du bist immer pünktlich. Dein Bruder ist voll nervig."
Das reicht Annika verständlicherweise nicht. Während Nesrin zu ihrem Date Eisessen mit Simon geht, versucht sie, sich selbst etwas zu überlegen.
Marlon versucht, Annika zu helfen, aber ihm fällt auch nur das Pranken ein. Annika ist genervt.
Joel musste mit seinem Flipchart mal wieder umziehen, dieses Mal in Avas Zimmer, weil er Noah zu laut atmet.
Joel über Noah: "Er ist schon immer ein mieser Arsch." Jetzt versteh ich die spätere Sendezeit. Neue Bingokarte "Joel beleidigt Noah".
Ava hat Noah durchschaut: Sie weißt, dass Noah eigentlich nur wütend auf Colin und die ganze Welt ist. Sie schlägt vor, dass sie Noah zeigen sollen, dass sie ihn verstehen. Joel: "Wir sollen Verständnis zeigen?"
Joel startet also zusammen mit Ava sein "Projekt Noah". Punkt 1: Analyse. Das machen wir hier doch schon die ganze Zeit!
Um Karl zu unterstützen haben am nächsten alle ihre Plüschtiere in den Unterricht mitgenommen. Okay, das ist wohl wieder so ne Storyline für den unteren Teil der Zielgruppe.
Annika hat ihr künstlerisches Ich gefunden: Sie hat verschiedene Fotos von sich gemacht und ihr Gesicht mit verschiedenen Farben bemalt. Das soll symbolisieren, dass sie viele verschiedene Seiten hat - nicht nur Pranks. Kriegt sie jetzt endlich eine Persönlichkeit? Nach zwei Staffeln ohne?
Maxi muss Karl nun gestehen, dass sie ihn angelogen hat und gar kein Kuscheltier besitzt. Karl will aber trotzdem unbedingt herausfinden, was ihr Geheimnis ist. Das wollte Joel letzte Staffel auch und damit hat er das ganze Nolin-Drama überhaupt erst ausgelöst.
Maxi vertraut sich Karl nun doch an: Sie sucht etwas, das ihrer Oma gehört hat.
Ava und Joel haben für Noah eine kleine Horrorperformance vorbereitet. Titel: "Der Stimmungskiller!" Zitat Joel: "Ein Film von Noah Temel, mit Noah Temel und über Noah Temel."
Noah haut direkt wieder ab.
Ava knöpft sich Noah vor. Noah: "Lasst mich einfach alle in Ruhe." Ava: "Geht nicht. Du bist nicht alleine auf der Welt."
Noah: "Colin hätte einfach nicht abhauen dürfen. Ich hatte noch nie so nen guten Freund." Wir sind einen klitzekleinen Schritt weiter.
Noah hat Joel eine Pastinake mitgebracht: "Für deinen Saftladen." Joel: "Heißt das?" Noah: "Nein. Und was euer Plakat angeht? Häng es auf. Ist cool."
Noah und Joel kriegen eine neue Mitbewohnerin: Maxi. Ich glaub nicht, dass das offiziell so geregelt wurde. Das wird noch ne lustige Kombi!
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3,29,96 👀
3: Grab the book nearest to you, turn to page 23, give me line 17.
„Zusätzlich liest LaVey auf der Rückseite der Platte Auszüge aus der damals noch unveröffenlichten „Satanischen Bibel”, untermalt mit Musik von Beethoven, Wagner und Sousa.” - Zeilen 15 - 17, aus der Satanischen Bibel von Anton Szandor LaVey
29: Do you believe in ghosts? How about aliens?
An Geister und Dämonen will ich wirklich gern glauben, aber ich kann es nicht, weil die Vorstellung allein zu fantastisch klingt. Die Wissenschaft sagt mir, was mit dem Körper nach dem Tod passiert und deshalb bin ich der Meinung: Gehirn aus, wir aus. Nach dem Tod kommt nichts. Aber ich wünschte, dass es Geister gäbe.
Aliens ist ne andere Sache. Gibt da irgendwo da draußen Leben auf einem anderen Planeten? Ja, bestimmt. Genauso (oder auf andere Weisen) wie das Leben auf der Erde angefangen hat.
Werden wir jemals etwas so richtig davon mitbekommen? Also werden wir mal von ihnen besucht? Oder haben wir die Chance, das Leben in den Weiten des Alls noch näher zu erkunden? Nein. Ich denke, dass das alles SO weit von uns entfernt ist und die ganze Sache wieder nur ein Traum der Menschheit ist, der sich nicht erfüllt.
Aber das ist okay. Ich find das voll okay, dass es da draußen irgendwo leben gibt und ich nie etwas davon mitbekommen werde.
96: Do you have any relatives in jail?
Ich bin mir nicht sicher.. wenn ich welche hätte, dann wüsste ich nichts von ihnen, weil sie im Knast sind. Meine Familie will aus irgendeinem Grund nichts miteinander zu tun haben und meine Eltern haben uns ab einem bestimmten Punkt im Laufe der Zeit von den schlimmsten Mitgliedern abgekapselt.
Manchmal wurde mir erzählt, dass ein bestimmtes Mitglied "nicht da ist" oder "irgendwie nicht erreichbar ist, aber man nicht wüsste, was los sei" und nach Jahren war die Person dann plötzlich wieder da. Da ging auf jeden Fall shady Zeugs ab, aber glücklicherweise hat man versucht, die Kinder nicht so krass kaputtzumachen, und hat uns deshalb kaum was erzählt.
Aber: jede Menge Drogen- und Alkoholabhängige, viel häusliche Gewalt und andere unverzeihliche Dinge.
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fabiansteinhauer · 6 months
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You're always a summa to me!
1.
Manuela Klaut hat nicht bei mir promoviert, sondern bei Wolfgang Hagen und Claus Pias, Drittgutachterin war Ute Holl. Ich sehe die Dissertation heute und bin in Rage!
Manuela hat mir kein Wort erzählt! Ich hätte doch mit bestem Champagner und feinsten Speisen vor der Tür gestanden und ein Feuerwerk gezündet. Manuela Klaut hat mit mir zusammen bisher die beste Tagung organisiert, die sie je alleine organsiert hat, wenn ich das so ehrlich sagen darf.
Sie hat hat nämlich alles organisiert, ich war nur ihre männliche Muse damals, wie nennt man sowas? Moishe? Keine Ahnung, auf jeden Fall war ich das. Bei Rotkohl und Roulade obendrauf in Weimar habe ich nur ganz, ganz zaghaft angeregt, doch ein Festival des nacherzählten Falls mit anschließender Tagung zu organisieren. Alle folgenden Ideen dann waren ihre. Und nicht nur das. Gesagt, getan, alles von Manuela Klaut im Alleingang, irre! Immer cool geblieben, völlig unverzagt! Ich bin abends immer müde (aber morgens bin ich wach!), bei der Tagung war ich immer um 20.00 Uhr schon im Bett, Klaut hat alle Gäste die Nacht lang weiter begleitet. Ich denke, alle sind damals ein Stücken weiter in ihrem Leben gekommen, hoffe es zumindest. Wer dabei war sitzt nun auch in meinem Herzen und gibt schönste Anlässe für Selbst- und Fremdgespräche.
2.
Sabine Müller-Mall hatte damals einen tollen Auftritt, Kathrin Trüstedt, Kent Lerch war da, Rainer Maria Kiesow hat sich sogar her getraut, der große Michael W. [wie vague und vogue Wellenlinien] mit seinem fantastischen und unabschließbaren Projekt über den perfekten Mord war da. Manuela hat es sogar geschafft, Herrn Ex-Staatsanwalt Dietrich Kuhlbrodt von der Volksbühne dazu zu bewegen, mitzumachen - und eine Vorsitzende Richterin vom Verwaltungsgericht in Weimar. Wir hatten zwei oder drei Tage etwas, von dem ich dachte, dass das zuletzt 1972 passiert wäre: Happening, and Wissenschaft may happen too. Wissenschaftstheater wie in Mantua 1698. Da hätte sogar Brock einmal auf mich stolz sein können, wenn ich es organisiert hätte, dabei habe ich nur eine kleine Anregung gegeben.
Manuela hat mir damals ganz nebenbei einen großen, riesigen Traum erfüllt, nämlich nur einmal in meinen Leben eine Tagung zur Kasuistik in Weimar und dann da im schönsten Kino der Stadt zu veranstalten. Einmal im Leben Wissenschaftstheater im Weimaraner Kino, mehr brauche ich nicht. Wenn es öfters stattfindet, gut so. Das war alles nicht für mich gemacht und trotzdem das allergrößte Geschenk, dass ich in den vier Jahren von den Kolleginnen und Kollegen in Weimar bekommen habe. Kein Idiot war da, keine von denen, die nur an das Mittelmäßige glauben, um an das Schlechte zu glauben. Wir hatten ein Riesenglück! Keine Verhinderer! Keine Bremser! Keine Sorgen!
3.
Auf dieser Tagung, das Kino war rappelvoll, waren nur Wahnsinnige, die an das Mittelmäßige glauben, die reinen und unreinen Mittel, um an das Heilige, das Dämonische, die Sterne und eine gute Kalbsleber zu glauben. Ich habe viele dazu eingeladen, die ich sehr liebe und schätze, sehr viele von denen sind nicht gekommen, das hat mich traurig gemacht, aber nicht auf dieser und nicht während dieser Tagung. Viele von denen sind gekommen, viele andere, die Manuela geladen hatte, kannte ich noch gar nicht, ab da ganz gut.
Ich glaube nicht, dass ich jemals wieder so ein Tagung anregen werde. Ich glaube auch nicht, dass ich jemals wieder einer Wissenschaftlerin so gut Muse oder Moishe, Dackel oder Diener sein kann, wie der Manuela Klaut. Very stolz bin ich darauf, das zählt mehr als jede akademische Auszeichung, mehr als jeder Preis, mehr als jede Reputation. Wenn man mit Leuten tanzen kann, ist das Luxus, großer Luxus.
An einem Tag durften die Leute Fälle erzählen, wir haben dann in den Kategorien Zufällig, Beifällig, Allfällig, Abfällig, Überfällig, Unfällig, Gefällig und Fällig Preise verliehen, einen Publikumspreis gab es oben drauf, den bekam die fantastische Gefährtin von Kent Lerch. Alles im Zettelkasten, nur ihr Name nicht, wie kann das sein? Schande über mich! ich habe damals auch einen Fall erzählt, den meines Hörsturzes und der plötzlichen Rechnungen und unbestellten Fernseher, die ich während des Hörsturzes zugesendet bekam. Hörsturz ging vorbei, danach kamen auch keine Rechnungen und unbestellen Dinge mehr. Zufällig hatte jemand meine Adresse für einen Trickbetrug genau in dieser Zeit verwendet, sich aber zu doof angestellt - nur ich dachte kurz mal, ich wäre jetzt nicht nur melancholisch begabt, sondern auch noch schizoid.
Ich (s)aß damals erzählend auf der Bühne im Kino, Manuela hatte einen kleinen Tisch mit einer Wohnzimmerlampe da aufgestellt - und ich werde nie vergessen, wie das Publikum, knabbernd, nicht wissen wollte, ob ich gerade Wahnsinn zeige oder nicht, ob es nur Spiel oder die reine Wahrheit und nichts als die Wahrheit ist. Ehrlich gesagt: Nur von so einer Wissenschaft träume ich immer, von anderen Wissenschaften träume ich nur fallweise. Ein Preis hätte ich schon gerne bekommen, aber mal wieder gescheitert. Die Tagung wurde sogar von einem angesehen Münchner Verlag plagiiert, die haben dreist und frech die Texte, die wir geschrieben hatten, kopiert und dann in München das gleiche organisiert. Unsere Tagung war auch eine Kontrafaktur, nämlich Kontrafaktur des Festivals des nacherzählten Films. Wir haben die nur vorher gefragt und alles selbst geschrieben, nichts von denen kopiert. Wir entwenden alles, frech, aber mit Respekt und großer Würdigung unserer Vorbilder - wenn sie Geld für ihre Ideen brauchen, helfen wir ihnen. Anarchismus ist mutual aid, kein Raubüberfall. Der seriöse Münchner Verlag hat der Klaut die Tagung geklaut, ohne zu fragen und zu zahlen. Alles im Namen der Kunst und Literatur. So wurde aus dem Festival des nacherzählten Fall wieder mal ein juristischer Fall. Wir haben uns gerade darum mit dem Verlag gütlich geeinigt und bewahren Stillschweigen über die Bedingungen. So viel kann gesagt werden: Geld für Champagner und feine Speisen ist immer da, voher und nachher, denn das Dasein des Geldes liegt in der Ausgabe. Man kann es nicht vorhersehen, aber ahnen kann man alles, denn die ganze Welt ist sowieso ein Witz.
Großer Glückwunsch an Manuela Klaut, you are always a summa to me! [Warum sagt mir denn nie jemand was? Wieso muss ich immer alles googeln?]
Edit: Das ist ein alter Zettel, jetzt war es nur an der Zeit, ihn einmal hervorzuholen.
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wladimirkaminer · 2 years
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In Gesprächen mit meiner Schwiegermutter stellte ich fest, die Wiederauferstehung unserer alten Heimat, der Sowjetunion, ist voll im Gang. Im russischen Radio haben sie eine Warnung gebracht, erzählte die Schwiegermutter, man soll keine im Ausland produzierten Haushaltsgeräte mehr kaufen, viele von ihnen hätten eine Abhörfunktion, sie sammeln Informationen und senden sie direkt an die westlichen Geheimdienste, um die russischen Bürger zu diskreditieren. Besonders die Waschmaschinen, Computer und Fernseher seien gefährlich. Man muss sich also vor der eigenen Waschmaschine in acht nehmen. Zum Glück werden die ausländischen Haushaltsgeräte nicht mehr importiert. Die Schwiegermutter hatte gesehen, wie die Nachbarn ihre in Deutschland produzierte Waschmaschine mit einer Decke verhängt haben, damit sie nicht spionieren kann. Gleichzeitig werde jedoch in der Nachbarschaft erzählt, die in Heimat gebaute Fernsehgeräte seien das sehende Auge des russischen Geheimdienstes. Sie wären neuerdings mit chinesischen Gesichtskennungsprogrammen ausgestattet und könnten genau erkennen, wer sich wie beim Zuschauen von Nachrichten verhält, wer Grimassen schneidet, wegguckt oder gar „Es lebe die Ukraine“ ruft. Deswegen, sagen die Nachbarn, solle man beim Verfolgen der Propagandasendungen gerade sitzen, nicht lächeln und ab und zu nicken, um seine Loyalität maximal deutlich zum Ausdruck zu bringen.
Das erinnerte mich an die sowjetischen Fernsehprogramme meiner Kindheit. Damals gab es nur drei Kanäle, aber noch keine Gesichtserkennung, im Ersten liefen Nachrichten und Sport, im Zweiten wurde über Erfolge der Landwirtschaft berichtet, im Dritten saß ein Uniformierter und drohte mit dem Finger: „Hör auf herumzuzappen!“ Die greisen Führer des Landes wollten mit aller Kraft ihre Jugend zurück, obwohl alle Welt weiß, man kann einen Fleischwolf nicht rückwärts drehen, aus einer Boulette wird kein Rind. Die Wiederauferstehung funktioniert meistens nicht, und wenn doch, dann nur für eine kurze Zeit. Die Menschen versuchen es immer wieder. Einmal hat es geklappt, vor über 2000 Jahren. Es war ein junger Mann, der nach seiner Kreuzigung wieder zum Leben erweckt wurde. Er weilte nur ganz kurz auf Erden, nach ein paar Tagen verschwand er. Heute ist die Wissenschaft weiter gekommen, man kann inzwischen mit Waschmaschinen Informationen sammeln und zum Fernseher schicken, wo sie ausgewertet werden und im Falle einer negativen Bewertung zum sofortigen automatischen Ausschalten des Kühlschranks führen, aber die wiederauferstandene Sowjetunion wird ähnlich wie die Wiederauferstehung vor 2000 Jahren nicht lange dauern. Ich tippe auf drei Tage.
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gegendensatz · 1 year
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Über Endlichkeit und Ewigkeit
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„Wie man den Wolf auch füttert – er schaut immer zum Wald. Wir alle sind Wölfe des Urwalds der Ewigkeit.“
Wie lässt sich dieses Wunder namens Leben erklären und was bedeutet es überhaupt, am Leben zu sein? Lässt sich das Leben auf pure Wissenschaft, Religion oder Philosophie reduzieren? In seinem Roman Die Wölfe aus dem Wald der Ewigkeit (erschienen bei Luchterhand) sucht Karl Ove Knausgård nach Antworten und was er dabei findet, und dem Leser präsentiert, ist eine Mischung aus Bildungs- und Ideenroman. Er nimmt seine Leser mit auf eine über 1000 Seiten lange Reise und zeigt ihnen sowohl durch das Wirken seiner Protagonisten als auch durch darin eingewobene kurze theoretisch- wissenschaftliche Einschübe, wie das Leben und alles, was dazu gehört, gedeutet oder erklärt werden könnte. Dabei drängt er sich niemals auf, sondern führt seinem Leser lediglich eine Fülle von sehr unterschiedlichen Ideen und Ansätzen vor. Von der Evolutionstheorie bis zum russischen Glauben an Unsterblichkeit ist alles dabei.
Der Roman ist die Fortsetzung seines 2022 erschienen Romans Der Morgenstern (ebenfalls erschienen bei Luchterhand).  Erzählen tut er aber eigentlich die Vorgeschichte zu den seltsamen Ereignissen rund um das Auftauchen des neuen Himmelskörpers. Beginnend als Bildungsroman, erzählt Knausgård zunächst die Geschichte des 19-jährigen Syvert, der 1986 von seinem Militärdienst nach Hause zurückkehrt und nicht so recht weiß, was er mit seinem Leben anfangen soll. Während in Tschernobyl ein Atomreaktor explodiert und Norwegen in eine Regierungskriese stürzt, entdeckt Syvert eines Tages, dass sein verstorbener Vater ein verborgenes zweites Leben hatte, das bis in die Sowjetunion zurückführt. Und während man als Leser noch rätselt, was das alles zu bedeuten hat, wechselt die Perspektive schon zu Alevtina, einer russischen Wissenschaftlerin, die sich mit Evolutionsbiologie beschäftigt und mit ihrem Sohn grade ihren Vater besucht. Als Alevtina viele Jahre später Besuch aus Norwegen bekommt, fangen die losen Fäden langsam an, sich zu verbinden, so dass sich am Ende ein schillerndes Mosaik aus all dem, was das Leben ausmacht, ergibt. Die Wölfe aus dem Wald der Ewigkeit ist eine Erzählung voller Liebe, Vergebung, Erkenntnis und dem festen Glauben daran, dass alles auf der Welt miteinander verbunden ist.
So wie das Leben selbst manchmal seiner eigenen Logik folgt und unklare Wege geht, so tut es auch dieser Roman: Er schweift aus, er geht Umwege und erzählt auch einige Dinge, die für die Handlung nicht unbedingt wesentlich sind. Darin liegt jedoch auch sein besonderer Zauber: Am Ende fügt sich nämlich alles zu einem großen Ganzen zusammen. Als Leser muss man ein wenig Geduld an den Tag legen, denn 1050 Seiten lesen sich nicht nebenbei und man muss am Ball bleiben, um den sich im Verlauf der Erzählung immer weiter aufbauenden Ideen und Theorien folgen zu können. Wer aber mit den Büchern von Knausgård bereits vertraut ist, der weiß, dass das nicht schwerfällt und dass es sich auf jeden Fall lohnt. Er überzeugt auch in dieser Erzählung durch gelungene, teils poetische Formulierungen, die stets auch eine Liebeserklärung an die Natur sind. Außerdem ist dieser Roman grade durch seine Perspektivwechsel und Zeitsprünge spannend und abwechslungsreich bis zur letzten Seite.
Lest weiter unter: https://www.penguinrandomhouse.de/Buch/Die-Woelfe-aus-dem-Wald-der-Ewigkeit/Karl-Ove-Knausgard/Luchterhand-Literaturverlag/e567004.rhd
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denkvorbote · 2 years
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Selbstbestimmungsgesetz: Epic Fail!
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Heute hielt ich in Stahnsdorf das erste Mal in meinem Leben eine kurze Rede auf einer Demo. Christian Kümpel hatte für Samstag, den 3.9.22 eine Demo gegen das von der Ampel-Koalition geplante Selbstbestimmungsgesetz organisiert. Ich erwarte natürlich, dass dieses Gesetz in jedem Fall kommen wird. Im Rahmen des gerade Fahrt aufnehmenden Trans-Hypes bei Kindern werden durch den geplanten "Geschlechtswechsel durch Sprechakt" v.a. Mädchen mit Genderdysphorie ermutigt werden Pubertätsblocker zu nehmen, die sie für alle Zeiten unfruchtbar machen und vollkommen ungeklärte Langzeitfolgen haben. Das wird meiner Meinung einer der größten Pharma-Skandale aller Zeiten werden. Wir leben in einer freien Gesellschaft und ich wollte mir später nicht vorwerfen, geschwiegen zu haben, auch wenn ich nur vor einer Handvoll Leute sprechen würde. Prompt mußte ich erleben, wie die uns beobachtende und filmende "Antifa Teltow Kleinmachnow Stahnsdorf" anscheinend vorgeht: Sie lügt und erfindet Fake News, dass sich die Balken biegen. Aber alles schön der Reihe nach: Als ich um 10 Uhr auf dem Dorfplatz ankam, war ausser einem Polizeiwagen noch niemand zu sehen. Ich dachte schon, ich könnte wieder gemütlich nach Hause fahren, aber so nach und nach trudelten dann so ca. 10 Leute ein. Christian übernahm die erste Rede, in der er auf die auf uns zukommenden Absurditäten dieses Gesetzes einging: die neuen Möglichkeiten für Trans-Frauen (biologische Männer) sich Zugang zu geschützte Frauenbereichen zu verschaffen und die illiberale Praxis der Ordnungsstrafen beim sog. “Misgendern” (wenn man beispielsweise eine Trans-Frau, also einen biologischen mit männlichen Pronomen anredet). Nun war ich an der Reihe. Ich machte den Anwesenden klar, dass ich diese kleine Ansprache nicht in meiner Funktion als Arzt halte, sondern als Vater halte einer 5-jährigen Tochter halte, die in diesem Trans-Hype-Universum wird aufwachsen müssen. Ich begann mit einer kurzen Zusammenfassung eines Artikels aus der Ärztezeitung, in der Dr. Nicola Zink im Oktober 2018 eine Studie der US-amerikanischen Gesundheits-Forscherin Prof. Lisa Littman vorstellte . Littman sieht in den sozialen Medien, dem Fernsehn und den Trans-affirmativen Themen in der Schule eine Ursache für das verstärkte Auftreten von der sog. Genderdysphorie (Identifikation mit dem gegenteiligen Geschlecht zum Geburtsgeschlecht). Das massenhafte plötzliche Auftreten von Genderdysphorie meist bei Mädchen in deren Social-Media-Gruppen und Schulklassen nannte sie “Rapid-Onset-Gender-Dysphoria” (schnell einsetzende Genderdysphorie).  Danach leitete ich über zu dem Aufruf von namhaften deutschen Wissenschaftlern, wie zum Beispiel Kinder- und Jugendpsychiater Dr. Alexander Korte und der Biologie-Doktorandin Marie-Luise Vollbrecht (zunächst gecancelter HU-Vortrag) die im Juni 2022 eine Abkehr von der ideologischen Betrachtungsweise zum Thema Transsexualität und eine faktenbasierte Darstellung biologischer Sachverhalte nach dem Stand von Forschung und Wissenschaft forderten . Die Ärzte und Wissenschaftler werfen dem dabei dem Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk (ÖRR) vor, daß durch die Sendungen das Thema “Trans” an Kinder und Jugendliche herangetragen wird - mit dem Ergebnis, dass sich die Zahl der wegen Geschlechtsdysphorie behandelten Kinder und Jugendlichen in weniger als zehn Jahren verfünfundzwanzigfacht (25!) habe. Dafür verwenden sie den Begriff des sog. “Trans-Hype”. Während ich davon erzählte fiel mir in ca 50 Meter Entfernung so ein junger Mann mit Hoodie auf, der mich bei meiner Ansprache filmte. Die Antifa hatte sich ja angekündigt - macht sie immer wenn ex-AFD Christian irgendwas veranstaltet (pro-Israel etc.) … wer sollte es also anders sein. Aber was sollte man aus dieser Entfernung schon mitkriegen, selbst meine 5 Meter entfernten Zuhörer rückten irgendwann näher an mich ran, um mich akustisch besser zu verstehen. Was ich dann aber ein paar Stunden über diese Szene auf der Twitter-Seite von Antifa TKS las brachte mich doch nun wirklich zum lauten Lachen: Antifa TKS >>Jarka fabulierte dann darüber, dass "immer mehr Jugendliche durch die Berichterstattung des ÖRR in den Suizid getrieben würden" und dass "Hier durch den Genderwahnsinn bald alles stirbt".<< Es ging um den Trans-Hype ich hatte SUIZID in meinem Vortrag mit keinem einzigen Wort erwähnt. Irgendwie war er aber auch zum liebhaben, schlich sich an uns heran wie der junge Winnetou, filmte uns heimlich und dachte wir merken es nicht. OK in dieser empathischen Stimmung antworte ich dem jungen Aktivisten auf Twitter: >>Hallo, hab Dich gesehen mit Deinem Hoodie auf der Parkbank. Was Du sagst ist 25% korrekt und 75% falsch. Um Suizid ging es nicht. ÖRR-Berichterstattung mitverantwortlich für Trans-Hype. Diesen peinlichen Genderwahnsinn-Satz hast Du erfunden. Lass uns mal auf ein Bier treffen.<< (mittlerweile durch Antifa TKS ausgeblendet / Screenshot vorhanden). Während Winnetou also wie wild sein Android-Handy mit meinen vermeintlichen Alle-sterben-am-Gender-Wahnsinn-Zitaten tracktierte, kam ich zum nächsten Artikel. Diesmal ging es zum feministischen Flaggschiff EMMA, ja genau … EMMA. Chantal Louis bezeichnete Ende April dieses Jahres TRANS als DEN GROSSEN BLUFF . Denn angeblich gehe es bei dem im Selbstbestimmungsgesetz geplanten „Geschlechtswechsel ab 14“ nur um eine Namens- und Geschlechtsstatusänderung in der Verwaltung und nicht um medizinische Maßnahmen. Allerdings würden schon heute Kinder ab 13 Jahren mit Hormonen behandelt und es sähe ganz so aus, dass bei einer Novellierung der medizinischen Leitlinien die Altersgrenzen dafür bald ganz fallen. Chantal Louis fragt: “Warum sagen die PolitikerInnen darüber nicht die Wahrheit?” In diesem Artikel wurde darauf hingewiesen, daß in vielen anderen europäischen Ländern wie z.B. Großbritannien und Schweden die Behandlung mit Pubertätsblockern (die bei Kindern die pubertätstypischen Veränderungen verhindern sollen) und die Gabe von Geschlechtshormonen wie Testosteron aufgrund der teilweise schweren Nebenwirkungen (z.B. minderung der Knochendichte, Unfruchtbarkeit) und unklaren Langzeitfolgen z.B. für die Hirnentwicklung stark reduziert bzw. ganz eingestellt wurde. Auf den Tavistock-Skandal, eine Londoner Klinik in der Kindern nicht evidenzbasiert nahezu unkontrolliert Hormone gegeben wurden und die daher von der Regierung geschlossen wird ging ich in diesem Zusammenhang ebenfalls ein . Zum Schluss folgte noch ein kleiner Exkurs in die Spaltungsenergie, welcher in der Identitätspolitik liegt. Als zugrunde liegende Weltanschauung der Identitätspolitik (Transgender, Postkolonialismus, Critical Race-Theory etc.) gilt die Kritische Theorie und die Postmoderne Philosophie. Die Postmoderne hat sich vom Universalismus, den allgemeingültige Normen und der für alle Gruppen gültigen Wahrheit verabschiedet. Jede einzelne Minderheit hat ihre eigene Wahrheit und interne Logik. Dies soll zwar für jede Gruppe respektiert werden, aber die starken Widersprüche führen zu extremen Spannungen und Spaltungen. Dies erklärt im Falle der Transgender-Weltanschauung, daß sich zuvor solidarische Minderheiten im linken Spektrum plötzlich spinnefeind werden: Trans-Aktivisten bringen z.B. Feministinnen (Stichwort TERF, J.K Rowling) gegen sich auf. Von Homosexuelle Männern und lesbischen Frauen, wird verlangt, daß sie sich auch mit gegengeschlechtlichen Trans-Menschen daten. Wenn eine lesbische Frau sich nicht mit einer Tranfrau, also einem biologischen Mann daten will wird sie plötzlich als transphob ausgegrenzt. Ich schloss meinen kleinen Vortrag mit einem Podcast-Tipp ab: Einer meiner Lieblings-Genderkritiker ist der homosexuelle britischer Intellektuelle Andrew Doyle . Da bei uns die Gewaltfreiheit im gesellschaftlichen Diskurs einen hohen Stellenwert hat, haben wir unsere Veranstaltung mit einer Schweigeminute für den gestern an seinen Verletzungen durch den Angriff auf dem CSD in Münster verstorbenen Malte C. abgeschlossen. … und hier sieht man, was die voreingenommene Antifa vermutet: >>Kümpel beendete dann nach 15 Minuten die Versammlung mit einer kruden vermeintlichen Schweigeminute für Deutschland. Nicht etwa für den Transmann, der gestern nach einem Angriff beim CSD in Münster seinen Verletzungen erlag.<<   Read the full article
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kokeethornton · 2 years
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Die nordischen Mythen fand ich schon immer toll, darum habe ich ihnen dieses Comic gewidmet. Vor allem um die Großartigkeit & Weirdness dieser Mythen zu feiern und um blöde Rassisten zu ärgern, indem ich dieses von ihnen zu Unrecht teilvereinnahmte Kulturgut zeichnerisch zurückerobern, humoristisch wiederherstellen und durch seriöse Wissenschaft von u.a. Prof. Rudolf Simek ergänzen möchte. Je nachdem ob euch das Thema überhaupt interessiert, zeichne ich weiter daran oder nicht. Ich freue mich über Feedback :)
Da Rechtsextremisten die nordische Mythologie aktuell wieder verstärkt für ihre völkische Siedler - Propaganda missbrauchen, finde ich es wichtig diese Geschichten ohne den ekeligen `Harte Natur-Kerle - Nazi-Kitsch´ zu vermitteln. Darum lese und höre ich mich durch diverse Bücher, Vorträge & Diskussionen, um zu verstehen, was wer wann, warum, geschrieben, erfunden, erforscht, romantisiert, missbraucht hat, etc. und was eigentlich in den Ursprungsgeschichten erzählt wurde. Für den Einstieg: Die Wildmics Ferngespräche oder auch die Hoaxilla Folge/n mit Prof. Rudolf Simek schauen/hören oder direkt mal in sein Lexikon der nordischen Mythologie reinlesen, falls dich das Thema interessiert.
DIE EINE EDDA oder eine `heilige Schrift´ dieser Mythologie existiert nicht. Stattdessen diverse Überlieferungen. Die zwei bekanntesten in schriftlicher Form: Die Snorra - Edda von Snorri Sturluson, der in einem bereits christianisierten Island lebte und die alten Geschichten sehr ausschmückte und aufhübschte. Außerdem die sogenannte Lieder-Edda, die im selben Jahrhundert, zeitnah zur Snorra Edda verfasst wurde. Beide weichen etwas voneinander ab. Ich werde beide erwähnen und die Version zeichnen, welche mir am besten gefällt.
... Und dann wurden sie ja auch noch von diversen Leuten mit eigenen Interessen in andere Sprachen übersetzt. Eine der auf Amazon meistverkauften deutschsprachigen Erzählbände der nordischen Mythologie ist die von Edmund Mudrak, ein Volkskundler der für die Nazis arbeitete, gewidmet einem Übersetzer der selbst überzeugter Anhänger der Rassenlehre war... WTF?! ... Da kotzt das Kokeeherz. Autor*innen googlen ist sauwichtig, bevor man ihre Bücher unvoreingenommen konsumiert. Selbst bei popeligen Märchensammlungen. Noch steht der Wortschinken hier im Bücherregal, wird aber zeitnah zur antirassistischen Murmelbahn verwurstet. In your dead Naziface, Mundrak ^^
Ich habe seit meiner Kindheit Spaß an den herrlich schrägen und düsteren, rauen Geschichten um Odin, seine Family, die Riesen, Zwerge, Monster. undwatweißichnochalles. Es sind die Urahnen großer Erzählungen wie Tolkien´s `Der Herr der Ringe´. Ich lieb das sehr.
Moin :)
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adesertintime · 3 months
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"Good morning", verkündet die vor Testosteron strotzende Stimme des "old Kanye" zum hundertsten Mal in meine Ohren, da ich schon wieder das entsprechende youtube-Video abspiele und Elton John in frohlockendem Falsett folgen lasse. Ein Moment brachte mir diesen Song nahe, und zwei Tage darauf frage ich umher, ob wohl jemand diese Melodie erkenne, es müsste Kanye West sein, oder Jay-Z, oder dieser andere große US Rapper, dessen Namen mir gerade nicht einfiele. Ich schicke Sander und Jonas eine fix angefertigte Audionachricht mit Gitarre, ich fahre, nachdem ich schon wieder sagenhaft schlecht geschlafen habe, an diesem Tag, an dem die Sonne aus allen Löchern scheint, mit den engelsgleichen Eleonora, María und Benjamin nach Helensburgh und schaue mir das Hill House an, und frage auch diese nur behäbig zusammenwachsende Reisegemeinschaft, ob sie wüssten, was das für ein Song sei. Im Chat findet Sander zunächst einen gespenstisch ähnlichen, aber wesentlich düsteren Song. Bei der nachmittäglichen Rückkehr hat er es dann ausfindig gemacht.
Der Moment an sich? Ich sitze mit Benjamin im Doublet, und wir trinken ein Bier, denn wir haben Grund zum Feiern. Wenn es einen Moment gibt, der im Wissenschaftsleben als Grund zum Feiern durchgeht, dann ist es dieser: Wir haben soeben beide unsere erste Festanstellung bekommen. Es fühlt sich komisch an.
Vor meinem Interview frage ich Michele und Benjamin, ob wir noch was machen wollen den Abend, nach dem Interview habe ich ein dunkles Gefühl der Leere und Unangemessenheit. Benjamin meldet sich, und muss nocheinmal um eine halbe Stunde verzögern, "you'll know why". Zu diesem Zeitpunkt weiß ich aber noch nicht warum, und die einzig logische Schlussfolgerung scheint für mich zu sein, dass er eine E-Mail bekommen hat, die ich nicht bekommen habe. Für zwei Minuten macht sich eine Gewissheit in mir breit, dass es alles genau so ist, wie ich es mir seit ein paar Wochen ausmale -- meine 8 Jahre in Glasgow gehen dem Ende zu, und es tut uns Leid, die anderen Kandidaten waren leider überaus hervorragend. In dieses hochsteigende Unwohlsein klingelt das Telefon herein, eine unbekannte Nummer, es ist Gregor. Ich bin auf dem zweiten Platz, es war sehr eng zwischen Michele und mir. Es sticht, ich spüre meine Ekstase und Micheles Schmerz zugleich.
Nun sitzen Benjamin und ich also im Doublet, und es überwiegt der Unglaube, und doch fällt eine tonnenschwere Last von unseren Schultern, von der ich erst in diesem Moment so richtig weiß, was sie eigentlich war. Auch Benjamin scheint glaubhaft erleichtert, hat er doch schon einiges in den Knochen. Ob er jetzt Luftsprünge mache, habe ihn seine Freundin am Telefon gefragt. Leicht ehrfürchtig frage ich ihn nach seinem Forschungsvorhaben. Er erzählt von Inner Scaffolds und Scene Representations, und ich verstehe nur Bahnhof, aber denke, dass Benjamin bestimmt schon ganz genau weiß, was er da machen will, und wie das in die unendliche Geschichte der Wissenschaften des Gehirns und des Geistes passt. So sitzen wir also da, und Benjamin bemerkt, wie vorbildlich wir doch sind, sitzen hier und reden über Wissenschaft. Ich frage nach Columbia, und wie es da eigentlich ist, diese ganzen Kampfmaschinen aus nächster Nähe zu erleben, und in ihrem Haifischbecken zu schwimmen. Auf meine typische Art und Weise bewundere ich Benjamin sehr, er hat sich dort, wo es wirklich knallt, bewiesen, am Zuckerman Institute in New York City. Bewunderung ist eine meiner größten Stärken. Wer kann schon so gut bewundern wie ich. Im ruhigen, seriösen, stets eleganten, messerscharfen, immer angemessenen, immer mühelos liefernden Benjamin habe ich ein gefundenes Fressen. Uns gegenüber sitzen attraktive junge Frauen in diesem gerade im Obergeschoss doch recht hippen Pub, und von dem einen Corona und all der Aufregung wird mir etwas duselig im Kopf.
Es ist ungefähr jetzt, dass "Good Morning" in mein Leben kommt, dass ich diesen Song zum ersten Mal bewusst wahrnehme. Der Song passt so sehr in diesem Moment, es ist schon fast kitschig. Wie sich Benjamin in der US-amerikanischen Kultur auskennen muss, wie er es versteht, was dieser Song dem gemeinen gegenübersitzenden U-Bahn-Passagier der Linie 1 bedeutet, was er für ein Lebensgefühl ausdrückt, während man im Fitnessstudio irgendwo zwischen Morningside Heights und Central Harlem Eisen frisst, bevor man sich wieder dem harten Wind der Besten der Besten der Besten stellt, mit einem nahenden Ende der Wissenschaftskarriere rechnet, und sich auf amerikanische Art und Weise gegenseitig motiviert, zu akademischen Spitzenleistungen.
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leinwandfrei · 3 months
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Eine modernisierte Adaption von Frankenstein - Poor Things von Giorgis Lanthimos
Einer der großen Aufreger des noch so jungen Kinojahres ist Poor Things, ein Film vom griechischen Regisseur Giorgios/Yorgos Lanthimos (The Killing of a sacred Deer, The Favourite) nach einem 1992 erschienenen Buch von Alasdair Gray (1934-2019). Erzählt wird die Geschichte einer ungewöhnlichen Frau, geschaffen von einem wagemutigen und aus ethischer Perspektive zu fragwürdigen Methoden greifendem Forscher. Angeregt durch den Missbrauch als Studienobjekt des eigenen Vaters wird er – Bella Baxters Gott - zum passionierten Wissenschaftler, der zwar fachlich anerkannt, aber sozial aufgrund seines entstellten Aussehens selbst in seinen Lehrstunden ausgegrenzt wird. Der von Willem Dafoe stoisch unberührt gespielte Forscher hat der nahezu unversehrten Leiche einer jungen, schwangeren Frau das Gehirn des ungeborenen Kindes implantiert und sie anschließend wiederbelebt. Anders als Frankensteins Monster ist Bella Baxter ihre Herkunft äußerlich nicht direkt anzusehen, wobei Emma Stone die roboterhaften Bewegungsabläufe erst am Ende des Films mit ihrer Naivität endgültig ablegt. In diesem Moment verändert sich auch ihre Kleidung sowohl farblich als auch dem Design nach. Die rokokohaften Oberteile über viele Freiräume eröffnenden kurzen Hosen und Röcken weichen einer schuluniformähnlichen Uniform in schwarz, wenn sie zur emsigen Leserin und Sozialistin sowie in der Folge davon depressiv wird. Ihr Bildungs- und Loslösungsprozess gipfelt in der Bestrafung des Ehemanns ihres Körpers, einem grausamen Mann, welcher seiner Frau die Klitoris entfernen und sie damit von ihrer (für ihn) anstrengenden Lust befreien will. Nach nur wenigen Tagen in seinem Haus weiß Bella wieder, warum die Mutter ihres Geistes unbedingt aus dieser Hölle entfliehen wollte – nachdem sie anerkennt, einen Mangel an Muttergefühlen in sich erkannt zu haben. Aber wessen Gefühle und Gedanken sind hier entscheidend, die des Gehirns des Kindes oder des physischen Wesens der toten Frau, welcher der von so vielen Männern begehrte Körper einst gehörte? Diese große Frage wagt hier niemand zu beantworten bzw. sie zu stellen ist gar nicht nötig. Die Protagonistin wird als Bella Baxter wahrgenommen, ein eigenständiger Mensch ohne Vergangenheit. Einzig die kaum sichtbaren Narben am Hinterkopf weisen auf ihre Herkunft hin, Erinnerungen an die Zeit vor ihrem Tod hat sie nicht.
Auf die kindliche Neugier und die große Abenteuerlust folgt nach einigen Zwischenstationen eine Erhebung zu wissenschaftlicher Beurteilung der eigenen Situation und philosophischer Hinterfragung der allgemeinen Weltlage. Am Ende studiert sie Medizin und lebt mit ihrem Verlobten Max McCandles (Rami Youssef), ihrer Liebhaberin, dem mit dem Gehirn einer Ziege deutlich sympathischeren Ex-Ehemann und den vielen skurrilen Kreuzungen verschiedener Haus- und Nutztiere in dem fantastischen Haus ihres Schöpfers. Bella Baxter ist zu ihrer eigenen Herrin geworden. Der Lebenswandel lässt allerdings vermuten, dass ihr sozialistische Phase wohl beendet ist und das Erfahren von Armut auf ihrer Reise mit dem Dandy Duncan Wedderburn (Mark Ruffalo) wenig Auswirkungen zu haben scheint. Sie wird vom gehegten Kind zur abhängigen Liebhaberin, von der Gefangenen zur Selbstständigen, von der Mätresse zur Prostituierten und darin liegt ihre Emanzipation. Eine Befreiung durch das Leben als Prostituierte scheint zunächst etwas absurd, aber es ist die erste Entscheidung, die sie selbst einzig für sich trifft und ihr ein eigenes Einkommen ermöglicht.      
In Mary Shelleys Referenzroman ist das eigentliche Monster Dr. Frankenstein und nicht sein entstelltes Geschöpf. Die Kernfrage ist hier die nach den Grenzen der Wissenschaft und Gotteskomplexen in der Forschung. Dieser Kontext wird in der Produktion nicht verlassen, aber umfunktioniert und ironisch gebrochen. In Poor Things scheint das Äußere der Protagonisten passender gewählt, dafür hat Dr. Baxter eine ganz andere Beziehung zu seiner „Kreatur“. Die Faszination für sein Studienobjekt scheint der Liebe eines Vaters gefährlich nahe zu stehen, weswegen er sich versucht, emotional von ihr zu distanzieren und diesen Mangel an Objektivität auszumerzen - erfolglos. Er stirbt erst, nachdem sie sich ausgesprochen haben. Das Bella Baxter die Protagonistin dieser Groteske ist, steht nie zur Debatte. Sie befreit sich immer wieder aus den Festungen, welche Männer um sie herum bauen – motiviert durch Angst um (oder vor) ihr, aus Eifersucht und oder Besitzdenken heraus.
Weitere Differenzen zu Shelleys Romans sind der länger gezogene Bildungsprozess, die Fokussierung auf die Sexualität als Befreiungsakt und zuletzt ihre soziale erfolgreiche Einbindung in die hier nur durch Einzelpersonen gezeigte Gesellschaft. Die Ehrlichkeit und meist sympathische Unwissenheit kann allerdings auch in eine vollständig emotionale Entscheidungsfindung kippen und in diesen Fällen können ihre Ausbrüche durchaus erschreckend ausfallen. Der Erziehungsprozess ist dementsprechend schwieriger. Emma Stone spielt diese Veränderungen zunächst subtil und zuletzt sehr souverän wie distanzierend kalt. Besonders ihr körperlicher Einsatz und ihre puppenartige Gangart spielt sie auf den Punkt und konsequent. Eleganz erreicht die „Kreatur“ dabei niemals und ihr unkonventionelles Denken bleibt bestehen. Nur durch diese Unberührtheit von gesellschaftlicher Normalität scheint ihr Ausbruch aus den typischen Geschlechter- und Besitzverhältnissen möglich zu sein.
Neben diesem „Aufstieg“ spielt Mark Ruffalo als verführerischer und letztlich besitzergreifender Liebhaber eine besonders traurige, nahezu peinliche Rolle. Nach einer rauschhaften Affäre macht ihm die intellektuell wachsende Frau zu viele Mühen und dennoch kommt er nicht von ihr los. Der geduldig wartende Verlobte ist ein Gegenbild zu diesem schmierigen Mann, welcher allerdings die Methoden und Motive seines großen Idols nie in Frage stellt und sich seinen Entscheidungen ergibt. Dennoch sieht Bella den sanften Max nachvollziehbarerweise als passenden Ehemann an. Solche Zuschreibungen sind klassischerweise eher Ehefrauen zugeordnet, eine von vielen Umkehrungen dieser fiktiven Erzählung. Zu diesem Trio (neben einigen ausgefallenen Charakteren, welchen Bella als Prostituierte gegenübersteht) stößt im letzten Abschnitt dann der gänzlich verruchte und bestialische Ex-Ehemann Alfred „Alfie“ Blessington, welcher Gewalt zum einzigen Mittel erwählt hat. Das Mittagessen hält er mit gezogener Pistole ab, den Diener ständig bedrohend und ein Regime aus Angst schaffend. Bella kann ihn überwältigen und „heilt“ ihn zusammen mit Max auf Basis der Forschung ihres „Gottes“. Duncan landet im Irrenhaus, Max wird zu Bellas Partner mit Dienerpotential und Alfie muss sein Dasein mit dem Gehirn einer Ziege fristen. Bella triumphiert über sie alle und dabei enthält der Film neben Momenten der Komik und der reinen Lebensfreude auch schmerzliche Szenen, welche aus Bellas Weltfremdheit heraus erst möglich sind.
Das Intro und Outro gestaltet der Regisseur ebenso ungewöhnlich wie die gesamte Bildsprache der Produktion Züge einer Groteske annimmt. Bella umrahmt das gesamte Projekt, womit der Fokus sofort festgelegt wird. Der Film beginnt mit einem Blick auf Bellas Hinterkopf (vor dem Selbstmord) und endet mit einem Zoom auf ihre Augenpartie, wenn sie lernend im Garten ihres Hauses sitzt. Die Kapitel der Geschichte werden mit gemäldeartigen Darstellungen von Bella in expressionistischen Umgebungen markiert. Den Anfang und den Abschluss bilden reale Gemäldeaufnahmen, welche mit den Namen der Darsteller und Akteure umrahmt sind. Dazwischen spielt der Kameramann Robbie Ryan (u.a. The Favourite; Come on,come on; I, Daniel Blake) mit ungewöhnlichen Perspektiven, an den Rändern verzerrten Blickwinkeln, Aufnahmen wie durch eine Lupe und die Höhe der Räume betonenden Verzerrungen im Wechsel mit sehr geraden Perspektiven, die auch die gefilmten Bilder in diesen opulenten Szenenaufbauten in Filmmomenten zu Gemälden werden lassen. Die Stadtdarstellungen zeigen eine zeitlose phantasierte Zukunft oder Vergangenheit von London, Lissabon, Alexandria und Paris. Hier sind Assoziationen mit Theaterkulissen nicht auszublenden. Besonders Alexandria ist eher symbolisch für mögliche Konsequenzen unserer Gegenwart: unerträgliche Hitze und eine räumlich gespaltene Gesellschaft, in welcher die Armen in einem nicht erreichbaren Graben leben.
Der Regisseur fordert sein Publikum auf allen Ebenen heraus und arbeitet mit großen Kontrasten, die nur schwer vereint aufzunehmen sind. Auditiv, visuell und narrativ weicht er von Standards ab und durch das Rücken der Erotik in den Mittelpunkt des Aufbegehrens von Bella Baxter geht er das Risiko ein, ein zimperliches Avantgarde-Publikum zu überfordern und damit abzuschrecken. Doch Emma Stone gelingt das Vereinen dieser Gegensätze auch in solchen Szenen, indem sie ungehemmt der kindlichen Naivität und Neugier ihrer Figur folgt. Schon in ihr wird die Unerfahrenheit des kindlichen Geistes mit einem vollentwickelten weiblichen Körper vereint, weswegen die Naivität und ungehemmte Steuerung nach Lust und Vorliebe gleichermaßen auftritt. Sie mag sich um Anpassung bemühen, bleibt aber von den Fängen ihrer Umgebung sehr lange unberührt. Ihre entwaffnende Stärke ist eine ehrliche Direktheit, die Folge der ausgebliebenen gesellschaftlichen Formung. Sie ist einzigartig, wie der erfolglose Versuch ihres „Vaters“ eine Nachfolgerin für sie zu schaffen deutlich zeigt. Die Lobeshymnen auf und vielfachen Auszeichnungen für Emma  Stone sind vollkommen angebracht, sie macht die übrigen Darsteller zu Statisten, obwohl diese auch sehr engagiert und treffend besetzt sind.  
Lanthimos wirft mit dem in 11 Kategorien nominierten Poor Things einen aussichtsreichen Kandidaten ins Oscar-Rennen. Seine Produktion ist ein Beispiel für die Wirkmächtigkeit einer deutlichen Regie-Handschrift oder einem eigenwilligen Konzept, einer vom Standard abweichenden Perspektive, entgegen der so oft diagnostizierten Langeweile durch Vereinheitlichung in Hollywood. Wie auch Greta Gerwig erschafft der Regisseur eine klar erkennbar künstliche Welt, welche gerade durch den Abstand zur „Realität“ für Aussagen über diese genutzt werden kann. Das ist eine andere Seite des sogenannten „Eskapismus“, welcher doch zurück zur realen Welt führen kann. Die Inszenierung, der Stil und die Zielsetzung beider Filme ist dabei ganz individuell. Die soziale und feministische Kritik allerdings wird in Poor Things weniger von Werbezielen verdrängt und ist avantgardistischer gelöst. Als Zuschauer darf man keine einlullenden Popmomente erwarten und sich nicht von dem Etikett Komödie blenden lassen. Diese parodistisch-satirische Produktion ist äußerst gehaltvoll und verlangt, dass man sich auf unerwartete Eindrücke einlässt und unter die reich dekorierte Oberfläche zu blicken versucht.   
Dritter im Bunde der Favoriten in der Königsklasse des besten Films ist mit Oppenheimer ein für Christopher Nolan ungewöhnlich kammerspielartiger Film und dennoch ein Mainstream-Produkt, mit etwas ambivalenterer Sicht auf einen der bekanntesten Wissenschaftler des 20. Jahrhunderts oder zumindest einem der Väter eines der bekanntesten wissenschaftlichen Projekte dieser Zeit. Bis dato hat dieser am meisten Erfolg bei Preisverleihungen gehabt, aber vielleicht wagt die Academy ja das Ausscheren in der Königskategorie und entscheidet sich für Lanthimos‘ opulentes Gemälde einer einzigartigen und überragend gespielten Puppenfigur mit starkem Charakter.
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hoerbahnblog · 5 days
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Literatur und Kritik: Literaturkritik als Bilderrahmen – von Veronika Schuchter
Literatur und Kritik: Literaturkritik als Bilderrahmen – von Veronika Schuchter (Hördauer ca. 40 Minuten) https://literaturradiohoerbahn.com/wp-content/uploads/2024/04/Lit-u-Krit-Literaturkr-als-Bilderrahmen-V-Schuchter-upload.mp3 Wir dürfen Beiträge aus Ausgabe 575/576 von Literatur und Kritik für unser Literaturpodcastradio vertonen.  Es hat den Themenschwerpunkt BERÜHRUNGEN, und die Rubriken…
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philosophenstreik · 5 months
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das geräusch der schnecke beim essen
biographischer roman von elisabeth tova bailey
erschienen 2023
im piper verlag
isbn: 978-3-492-07156-7
(von tobias bruns)
wenn man ein neues jahr voller hoffnung und bedächtig beginnen möchte, so ist das geräusch der schnecke beim essen genau das richtige buch dafür: von einer reise nach europa zurückkehrend erkrankt die journalistin und autorin dieser geschichte an einem virus, der die ärzte in ihrer heimat, den vereinigten staaten von amerika vor rätsel stellt - keiner kann sagen, um welchen virus es sich handelt, geschweige denn ob und wann sie wieder gesund wird. tatsache ist, dass elisabeth ans bett gefesselt bleibt und das leben für sie nun von langeweile und sporadischen besuchen ihrer freunde geprägt ist. aus welchem grund auch immer bringt ihr eines tages eine freundin eine schnecke mit, die ihr im wald über den weg gekrochen ist. so unspektakulär dieses tier im ersten augenblick scheinen mag - elisabeth baut zu ihrer neuen begleiterin eine beziehung auf, besorgt ihr statt des blumentopfes, in dem sie die erste zeit haust ein größeres terrarium mit erde, blättern und moos aus dem wald. wann immer elisabeth kann beobachtet sie aufmerksam die schnecke und ihre gewohnheiten, ihr haus und ihre vorlieben. fasziniert von ihrer eigenen faszination taucht sie ein in die welt der mollusken, zu denen die schnecke gehört, saugt während die schnecke tagsüber schläft fachliteratur über das wesen an ihrer seite auf, um sie nachts so gut es geht zu beobachten. und dann liegen da eines tages auch noch eier im terrarium.
eine schöne, eine herzerwärmende geschichte, die elisabeth bailey aus einem tragischen kapitel ihres lebens erzählt. ein auf den ersten blick unscheinbares, schleimiges tier, das ihr in ihrer schlimmen, scheinbar ausweglosen situation wieder hoffnung gibt. der beweis, wie etwas ganz kleines ganz großes bewirken kann. mit ihrer faszination in bezug auf die schnecke steckt sie den leser an und es wird zugleich ein großes lehrstück über ein relativ unbeachtetes tier, welches oft mit schneckenstreu aus den gärten verbannt wird und vor dessen schleim sich so viele menschen ekeln. doch wenn man erst einmal weiß, zu was die schnecke mit ebendiesem schleim alles in der lage ist, kann einem schon die kinnlade nach unten rutschen. die natur ist bereits in ihren kleinsten geschöpfen der genialität mutter, wie die autorin hier ganz klar aufzeigt... und wie bailey wissenschaft und biographisches in dieser geschichte in worte fasst und verbindet tut einfach gut. und was nimmt man nach der lektüre mit? es lebe alles leben. wie gesagt - ein gutes buch in das neue jahr zu starten...
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gameforestdach · 5 months
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Die Geschichte der Entwicklung der ursprünglichen Xbox, erzählt von ihrem Schöpfer Seamus Blackley, gewährt einzigartige Einblicke in die Komplexitäten und kreativen Entscheidungen, die bei der Namensgebung und Markenbildung einer der ikonischsten Spielkonsolen der Geschichte eine Rolle spielten. Diese Reise in die Vergangenheit zeigt auf, wie die Xbox eine ganz andere Identität hätte annehmen können, geformt durch eine Mischung aus strategischen Entscheidungen und zufälligen Begebenheiten. Der Ursprung des Xbox-Namens Ursprünglich "DirectXbox" genannt, in Anlehnung an die DirectX-Technologie, stellte die Mehrzahlbildung des Konsolennamens eine ungewöhnliche Herausforderung dar. Der von Blackley humorvoll vorgeschlagene Begriff "Xboxen" wurde in Erwägung gezogen, jedoch aufgrund seiner Ungewöhnlichkeit nicht übernommen. Dieser interne Name unterstreicht die Herausforderungen bei der Markenbildung eines Produkts, das sowohl praktisch als auch einprägsam sein soll. Marketing-Herausforderungen und die Endgültige Namenswahl Ein entscheidender Wendepunkt in der Entwicklung der Xbox war der Kampf des Marketingteams, eine geeignete Alternative zum Namen "Xbox" zu finden. Von Blackley als "absoluter Müll" beschrieben, erfüllten die vorgeschlagenen Namen nicht die Erwartungen, was zur Beibehaltung des Xbox-Namens führte. Dieses Ereignis unterstreicht die Bedeutung eines Namens für die Identität eines Produkts und die Herausforderungen, die beim Auswahlprozess auftreten können. Auswahl von Logo und Farbschema der Xbox Ein weiterer faszinierender Aspekt in der Entwicklung der Xbox war die Auswahl ihres Logos und Farbschemas. Die ikonische grüne Farbe des Xbox-Logos wurde gewählt, weil zu diesem Zeitpunkt keine anderen Markerfarben verfügbar waren – eine Entscheidung, die mehr durch Umstände als durch Strategie diktiert wurde. Diese Anekdote hebt die Rolle des Zufalls im kreativen Prozess hervor und wie dieser das endgültige Design eines Produkts signifikant beeinflussen kann. Fazit Die Entwicklung der Xbox zeigt, dass die Namensgebung und Markenbildung oft genauso sehr eine Kunst wie eine Wissenschaft sein kann. Vom ursprünglichen Konzept "DirectXbox" bis zur endgültigen Entscheidung, bei "Xbox" zu bleiben, ist die Geschichte hinter dem Namen dieser Konsole ein Beleg für die Unberechenbarkeit und Kreativität, die in der Technologiebranche innewohnen.
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fabiansteinhauer · 6 months
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Niederer Luhmannismus
1.
Sitz' ich mit Gunther Teubner auf einem Sofa, ist's mir, als säße ich beim Fakir. Und zwar als Fakir mit einem Fakir. Mir scheint dann einerseits das Sofa so gemütlich, wie Sofas eben gemütlich sind. Man ist dann im Gemüt noch als Fakir, egal als was ein Sofa.  Und doch scheint mir das Sofa ein Nagelbrett, und ich im Gemüt ein Nagelbrett.  Mit Gunther wo zu sitzen, ist eine indische, asketische, bohrende Erfahrung.
Mit Gunther on Sofa, ach Sophie: Da scheint was auf eine Weise (Un-)Behaglich, die das Sitzen zu einer wundersam wandervollen, kinetischen, kybernetischen, stoischen, pathetischen und peripatetischen Wahrnehmung und Übung macht.
Relativ oft (so oft ist das nicht) dreht sich das Gespräch um ein, zwei Referenzen, nämlich Referenz, wir zerren dann beide an Referenz, wie das zwei Hunde an einem Lappen oder einem Knochen machen, knurren auch beide dabei. Er knurrt im eigenen Namen selbst, ich stellvertretend für(s) Fremde, aus ihm kommt Referenz in Form der Selbstreferenz, aus mir kommt Referenz in Form der Fremdreferenz, er nimmt dann Fremdreferenz wahr (übt sie aus) und ich Selbstreferenz. Wir kreuzen und versäumen uns dann so ...on Sofa, ach Sophie! Könnte ruhig öfters sein, aber so oft ist auch ok.
2.
Wenn es on Sofa um Unmittelbarkeit ginge, oder darum, Gunther zu steuern, wenn es darum ginge, ihn gar zu retten oder mich zu erlösen, mich zu steuern, dann wäre das ein blödes und dummes Sofa. Ich will safe, sane and consensual Kontrollverlust, er wohl auch, und beide haben vermutlich den Eindruck so oft wolle der andere da nun auch wieder nicht sitzen. Widerständig und insistierend setzen wir: um (a) zu sitzen und (b) uns, egal wie oft, zusammen- und auseinanderzusetzen.
Letztens, das ist jetzt auch schon wieder ein Jahr her, saßen wir bei Ricardo Campos on Sofa, da habe ich mir das Sofa wie einen kurulischen Stuhl vorgestellt (Bingo! Wer an Staatstafeln arbeitet, sieht alles an Staatstafeln), also wie das diplomatische Objekt, wie das Polobjekt, das ein Klappstuhl ist. Worum ging's?
3.
Es geht darum zu gehen, durchgehend geht es darum, zu gehen, noch on Sofa weiterzugehen mit jedem Treffen. Zu sagen, worum es geht, das ist eine  laufende Regieanweisung von Autoren. Manche Autoren (etwa Pierre Legendre oder Peer Zumbansen) sagen von Anfang bis Ende des Buches fast auf jeder Seite, worum es gerade und gleich auch noch gehen soll oder worum es geht. Kritiker Legendres und Kritiker Zumbansens beschreiben das als Teil eines barocken Stils.
Robert Alexy tendiert dazu, auf den ersten 250 Seiten eines Buches zu sagen, was er machen wird, um auf den zweiten 250 Seiten des Buches zu sagen, was er gemacht hat. Wir werden zeigen, bis zu der Stelle, an der wir gezeigt haben. Legendre, Zumbansen oder Alexy, Teubner und Steinhauer on Sofa: Wenn irgendetwas daran defizitär ist, ein Mangel an Wissenschaft, dann wäre es auch minor, nieder, niedrig und klein, das wäre epistemische Minorität: Ein Wissen, das unter uns ist, vor allem unter den Wissenden, Weisen und Weisenden.
4.
Der Aufsatz Luhmanns zur Steuerung durch das Recht trägt einen zweideutigen Titel: Durch das Recht steuern, dank des Rechts steuern, mit Mitteln des Rechts zu steuern, durch's Mittel zu steuern.
Immer steuert man durch das Recht, wie Aeneas durch das Mittelmeer. Damit bringt man das Mittelmeer kein Stück dazu, sich von A nach B zu bewegen. Auch Rom, Kathargo oder Troja bewegen sich nicht, wenn man durch das Mittelmeer steuert. Muss man aber auch gar nicht, weil das Mittelmeer sich ohnehin durchgehend bewegt, sogar über sich hinaus, da läuft was bei den Säulen der Herkules an der Marke Plus Ultra hinein und hinaus, im Übrigen sorgt die Meteorologie dafür, dass alles das, was im Mittelmeer vorkommen kann, auch außerhalb des Mittelmeers vorkommen kann. Rom regt sich nicht, Rom steht aber im Regen und damit nicht still, ist polis und polos - und wird mit, durch, dank Aeneas und seinen Direktor Futsch polarisiert.
Vergil erzählt bereits die Geschichte, dass der Kybernes dem Aeneas von Bord ging. Der Kybernes war plötzlich ein Direktor futsch, wie alle unsere Direktoren Futsch. Die Geschichte der Kybernetik endet nicht mit der Einsicht in den Steuerverlust oder den Kontrollverlust, nicht mit dem Tod des Autors. Kybernetik ist Teil desjenigen melancholischen Diskurses, dem immer fehlt, was er hat, schon weil er etwas sagt, um etwas loszuwerden.
Die Kybernetik schafft auch schon von Anfang an Distanz und legt sie damit, sowohl die Distanz als auch das Distanzschaffen, nicht zurück. Sie hat von Anfang an mit sich nichts anfangen können - steuert mit und ohne Kybernes durch. Dass trotzdem noch Subjekte oder Objekte ankommen, das wird am Anfang der Kybernetik, wenn der denn in dem Rom lag, das wiederum seinen Anfang in Griechenland suchte und fand, bestritten - aber eben so, wie man sowohl eine Behauptung als auch einen Haushalt, eine Ökonomie oder Ökologie - und sogar eine Meteorologie, unsystematische und umweltzerstörende Unbeständigkeit bestreitet. Die Subjekte und Objekte kommen bestritten und bestreitend, bestreitbar durch - und an, und ab und immer wieder immer weiter.
Dass man durch das Recht nicht steuern, nichts steuern kann, das kann man gut bestreiten, dafür gibt es gute Gründe, vor allem aber tun es ja die Leute, das ist effektiv - etwas springt dabei immer heraus, egal ob die Leute rechthaben oder ob sie gute Gründe haben.
3.
Luhmann und den Luhmannisten muss man nicht erklären, dass Luhmann und die Luhmannisten mit ihrer Theorie der Selbstreferenz, der Autopoiesis, der operativen Geschlossenheit und informationellen Offenheit Gesellschaftstheorie oder Rechtstheorie bestritten haben - und das auf zweideutige Weise.
Luhmann zu ironisieren, das ist davon gefährdet, so zu sein, wie wenn Jürgen von der Lippe Helge Schneider imitiert. Helge Schneider ist brillanter Entertainer ud Künstler, auch weil er das Entertainment exzessiv verdreht und die Ironie hochschraubt, auf routinierte Weise dabei die Fassung verlieren lässt. Helge Schneider ist das beste Helge-Schneider-Imitat, bestes Beispiel für gute Kunst, die verbessert werden muss, und Luhmann ist die beste Luhmannironie.
Um Luhmann ironisieren zu können, muss man entweder Luhmann sein, verdammt talentiert sein oder aber jahrelang Tag für Tag Ironie üben. Um Teubner zu ironisieren, muss man auch entweder sehr Teubner sein, sehr begabt, sehr talentiert sein - oder Tag und Nacht üben. Kann man das dann, führt das zu nichts, aber man ist dann ja eh schon da, muss also nicht mehr führen oder geführt werden.
Das anarchistische Erbe des Luhmannismus liegt im niederen Luhmannismus, im kopflosen, surrealen, dadaistischen oder lettristischen Luhmannismus, und unterliegt immer wieder dem höheren Luhmannismus. Wenn hier keine Stufenbauten, keine Pyramiden vorkämen, dann würde mich das wieder mal wundern und wandern lassen.
4.
So abrupt,wie manche sagen, ist die Luhmannrezeption 1999 nicht zum Ende gekommen, die Faszination und Magie Zettelkasten wirkt effektiv, auch heute.
Die Kulturtechnikforschung, die um 2000 mit Vismanns Buch über die Akten noch deutlich und explizit Luhmann zitiert und Figuren der Selbstreferenz aufbringt, die läuft weiter - und damit laufen auch implizit die Vorgaben mit, die jemand machen kann, der auf so vorbildliche Weise Vorbild war, wie Luhmann.
Luhmann geht in dem Aufsatz, der oben gezeigt wird, nicht nur auf Gunther Teubner ein, sondern auch auf dem Witz mit der Dame ohne Oberleib und Unterleib. Teubners und mein Streiten, wenn wir gemeinsam das Sitzen on Sofa bestreiten, das hat sich auf bestimmte Punkte zugespitzt. Ich will niederen und unterliegenden Luhmannismus, denn ich will keinen Meister, keinen Gott, keinen der nicht tanzt.
Nietzsche, ab diesem Sommer und noch bis Sylvester Nietzsche: Der Unterleib ist der Grund dafür, dass der Mensch sich nicht so leicht für einen Gott hält.
5.
Das Programm der Kulturtechnikforschung (nieder Luhmannismus, der unterliegend ist) geht u.a. der Frage nach, was von der stratifikatorischen Differenzierung in funktionaler Differenzierung übrigbleibt, rest- und rastlos in anderen Differenzierungen übrig bleibt. Was bleibt von segmentärer Differenzierung in anderen Differenzierungen rest- und rastlos über? Wie kann Recht ausdifferenzieren, also zum Beispiel das Bildrecht funktional ausdifferenzieren und gleichzeitig im Bildrecht mit ausdifferenziertem Bildrecht sich schmücken, vor allem dann aber im Recht Muster der Rhetorik reproduzieren - und damit viel Moral, viel Politik, viel Religion, viel Adelsphantasy, mannigfaltige Veredelungs-, Gutmachungs- und Vergütungsphantasien, multiples Erscheinen, dass einem passen würde, was passiert?
Das Vokabular der Kulturtechnikforschung kann in das Vokabular der Systemtheorie übersetzt werden, das wurde auch schon versucht. Das verlangt aber viel Geduld, viel Übung - und führt zu nichts, weil jede Theorie auch für sich schon übersetzt und übersetzt ist. Wissenschaft treibt's wild durch seine Mittel und allein die Mittel heiligen den Zweck, niemals aber der Zweck die Mittel. Hingebungsvoll zur Form, ihre Form.
Dear Prudence, won't you come out and play? Und wenn nicht, dann komm' auf die Schaukel leise, lauter wird es schon werden, geläutert werden wir werden, läuten wird's schon werden, Leute werden wir werden. Oder komm' auf das Philosofa. Man soll den Luhmann, den Teubner, man soll nichts und niemanden dumm machen.
Man soll alles klug machen. Man soll den Luhmann und den Teubner nieder machen! Das macht man klug, macht sie klug - in allem dem, was sie schon gemacht haben und man so verbesssern kann, wie man Helge Schneider verbessern kann. Gute Kunst muss verbessert werden, soll verbessert werden, das geht nur, indem man sie klug macht.
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schwimmtagebuch · 6 months
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Sonntag, 18. Juli 1999
Wollte eigentlich gar nicht nach Schönbrunn fahren nach der Arbeit, bin trotzdem durch den Park spaziert, weil ich es mit Solange ausgemacht hatte, auf dem Weg durch die Allee hat plötzlich jemand aus dem Dunkeln Hallo zu mir gesagt, ich bin erschrocken, weil ich gedacht habe, es sei wieder MD, aber es war Adam! Habe ihn zuerst gar nicht erkannt. War ich so in Gedanken versunken? Habe an ihn gedacht, aber wenn er mich nicht angesprochen hätte, wäre ich an ihm vorbei gelaufen. Hat er sich gefreut, mich zu sehen? Ich war selig, habe ihn gefragt, ob viele Leute im Schwimmbad seien, ja mehr als gestern, ja, viel mehr. Habe ihn gefragt, ob Solange dort sei, er meinte ja, aber ob sie jetzt noch dort sei, wisse er nicht. Habe ihn gefragt, ob er mit ihr geredet hätte, er hat nur ja gesagt, sehr abweisend, hat sie etwas gesagt? Was? Das klang sehr unfreundlich. Ob sie warte? Er erzählt mir, dass sie ihn gefragt hätte, ob ich komme, das wisse er doch nicht. Das hat er ganz wütend gesagt. Will er nichts mit mir zu tun haben oder mit ihr? Ich sage, sie sei so konservativ. Er schaut mich erstaunt an. Habe Solange am nächsten Tag gefragt, ob sie mit ihm gesprochen hätte, ja, sie habe sich zu ihm auf den Rasen gesetzt, sie glaubt wohl, sie amüsiere ihn, sie ist so aufdringlich, sie hätten nur so geplaudert, er hätte ihr erzählt, dass er im August eine Woche nach Kreta fahre und dann noch ein paar Wochen zu seiner Mutter ins Kamptal. Ich habe beschlossen, umzukehren und mit ihm zu gehen. Er war zuerst irritiert, aber ich war wild entschlossen und nichts hätte mich davon abbringen können, mit ihm zu gehen. Er ist so schnell gegangen, dass ich geglaubt habe, er will mir davonlaufen. Gehst du immer so schnell? Er sagt, für seine Verhältnisse sei das langsam, aber danach ist er nicht mehr so gelaufen. Er ist immer schief nach links auf mich zugekommen, so dass wir dauernd zusammen gestoßen sind. Wir sind ja wirklich wie Fische, die nicht wissen, wie sie sich auf der Erde bewegen sollen! Gibt es nicht ein Gedicht von Baudelaire über den Albatros? Ich hätte ihn umarmen sollen, aber das ging einfach nicht.
Ich habe ihn nervös gemacht und er mich, habe ihn gefragt, ob er nicht arbeiten müsse, er hat ungehalten gesagt, dass das Theater am Sonntag geschlossen sei, er habe Kopfweh, weil sie gestern am Abend noch beim Heurigen waren in Simmering, im Café Herta. Ich habe nachgeschaut, wo das ist, Linie 71 bis Fickeysstraße. Da seien die ganz tiefen Wiener, da könnte Elisabeth Spira einen Film drehen, ich habe ihm erzählt, dass ich nie fernsehe, er hat mir erklärt, dass sie die tiefen Leute von der Donauinsel interviewe. Habe zu ihm gesagt, dass sie einmal ins Schönbrunnerbad kommen sollte, da gäbe es auch ein paar tiefe Leute. Er hat nicht verstanden, was ich meine. Er hat wohl den 200 kg Mann mit den Hängebrüsten noch nie gesehen, den ich mit meiner LOMO fotografiert habe! Vielleicht glaubt er ja, ich meine ihn. Habe ihm erzählt, dass meinem Ex-Freund die Simmeringer Hauptstraße so gut gefalle, weil es einen Satz von Musil gibt: Die Simmeringer Hauptstraße ist so lang und führt bis zum Tod. Finde diesen Satz jetzt nicht, vielleicht ist er ja gar nicht von Musil, sondern von André Heller, aber Musil hat einen Essay über die KUNST UND MORAL DES CRAWLENS geschrieben:
Das Paradoxon des Crawlens heißt: a kleiner als c und b kleiner als d, und trotzdem a und b größer als c und d. In Worten: Du schwimmst mit den Beinen allein oder mit den Armen allein in der Art der Crawlbewegung schlechter als in der gewöhnlichen, trotzdem mit Armen und Beinen zusammen viel schneller. Woher kommt das? Welche physikalischen oder physiologischen Vorgänge erzeugen diesen Bewegungswiderspruch? Ich gestehe Ihnen meine ursprüngliche Hoffnung, in der Beantwortung dieser Zwischenfrage die Grundlage für unser Streben nach der Entscheidung Kunst oder Wissenschaft zu finden. Man kann ja in der "Geschichte" des Schwimmens auf den ersten Blick eine steigende Stufenleiter der Schwierigkeit wahrnehmen, und zwar so, daß in den aufeinander folgenden Schwimmarten nicht etwa das Erlernen, wohl aber merkwürdigerweise das Begreifen des Erlernten schwerer wird. Das gewöhnliche Brustschwimmen ist in seinem Grundtypus ein ganz verständiges Sich-einen-Weg-durchs-Wasser-Bahnen, nicht viel anders, als man es durch jede andre Menge täte.
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apebook · 6 months
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