Tumgik
#aufbauend
mentalhealthgerman · 2 years
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Du bist gut so wie du bist! Kein Mensch ist fehlerfrei und das sollte auch gar nicht unser Anspruch an uns selbst sein. Fehler erst bieten uns die Möglichkeit zu reflektieren, zu reifen und zu wachsen! Es ist ok Fehler zu machen, das macht dich nicht weniger wertvoll!^^
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arkanumsolution · 1 year
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kxputteseele · 2 years
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„Du bist wie ein hübscher kleiner Engel, der eigentlich garnicht weiß was in ihm steckt“
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neobase · 2 years
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mercedes-lenz · 1 year
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auf dem letzten reblog aufbauend: ich kann euch allen nur ans herz legen euren horizont was literatur des 18. jahrhunderts angeht ein bisschen auszuweiten. da sind wirklich literarische gems dabei die ihr nirgendwo anders findet und die besten sitzkomm momente liegen auch außerhalb der goethe-schiller-festung
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galli-halli · 9 months
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Hellöchen
Die beiden neusten Kapitel TB haben, glaube ich irgendwas in mir geheilt. Ich liebe es, wie JK lernen, miteinander auch verbal zu kommunizieren. Und vor allem, weil ich gerade (mal wieder) am Re-Readen bin, ist der Unterschied so krass. Zwischen dem Ende von Teil 1 und dem, was sie jetzt sind, liegt so viel und 🥹🥹
Ich glaube, wenn ich mal ganz viel Zeit habe (und du das in Ordnung und nicht weird findest) schreibe ich mal meine ganzen Gedanken dazu auf.
<3
Hallo!
Ich freue mich so sehr, dass du dir die Zeit genommen hast, mir zu schreiben. TB zu schreiben und zu veröffentlichen ist eine sehr lange und intensive Reise gewesen (die ja auch immer noch nicht ganz beendet ist), und es hat mich auf vielen Ebenen sehr tief berührt, das mit euch zu durchleben. Ich fühle mich dabei keineswegs alleine, weil ich in den letzten zwei Jahren so viel und so stetige Rückmeldung erhalten habe, so viel Zuspruch, Kritik, Hinterfragen. So viele aufbauende Worte, so viel ehrliche Zeilen darüber, was ihr mögt und wann ihr mitgelitten habt.
Und so Nachrichten wie deine erwischen mich dann eiskalt, weil es mir die Welt bedeutet, das mit euch teilen zu können <3 Danke, dass du dich so auf die Geschichte einlassen konntest und kannst. Das ist nicht selbstverständlich.
Falls du deine Gedanken dazu noch einmal aufschreiben möchtest, würde ich mich riesig freuen! Das finde ich alles andere als weird, im Gegenteil interessieren mich deine Gedanken sehr.
Das neue, 17. Kapitel kommt dieses Wochenende, wenn ihr mögt 🖤
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Die 4><Z Bücher aber ich reviewe sie/ gebe meinen Senf dazu (part 1)
Während ich letzte Woche im ICE nach Hamburg saß, habe ich mir eins der 4><Z Bücher durchgelesen und dachte mir:" Ok, aber was wenn ich im Internet meinen Senf dazu abgebe, jaja das ist eine absolute Top Idee, dass mach ich irgendwann." Jetzt ist dieses irgendwann und joa.
Anmerkung: Ich bin komplett übermüdet, nicht ganz nüchtern und habe absolut keine Ahnung wie ich diese Reihe gestalten werde, also schau ma mal was wird. (Um diesen Post zu verstehen sollte man zumindest die Serie gesehen haben)
Das geheimnisvolle Erbe:
Dieses Buch fasst die ersten beiden Folgen der ersten Staffel zusammen, wie alle anderen Teile auch liegt die Altersempfehlung bei 8 Jahren (was sagt das jetzt über mich aus, dass ich über ein Buch rede, dass sich an fucking 8 jährige richtet) und es gibt Illustrationen (Die alle in diesem typischen "90er/2000er deutsches Kinder/Jugendbuch" Stil sind, von dem ich nicht weiß wie ich ihn genauer beschreiben kann )
Meine groben Notizen:
Kapitel 1:
Matreus durchsucht anfangs die Villa genauer, er findet schließlich Jona und muss ein Stöhnen unterdrücken (ohne den Kontext würde das alles deutlich weirder klingen)
Jona redet auf (die leblose) Hedda ein und meint:" Wir sehen uns bald wieder" (vielleicht eine Anspielung auf das Geistwerden von Hedda? Wie wird man überhaupt Geist in dieser Welt? Warum sind die nie genauer drauf eingegangen)
Matreus trägt einen Mantel, statt seiner Lederjacke
Jona geht an ihm vorbei und bemerkt ihn nicht mal
Big reveal: Es ist einer von Leonies Visionsträumen
Kapitel 2:
"Der Typ in den sich meine Mutter beim letzten Familientreffen beinahe verknallt hätte" (bezogen auf Julia und Sascha) (Sweet home Norddeutschland, was haben die eigentlich alle mit ihren Cousins tf)
"Aber was will man schon erwarten von jemandem, dessen Sohn Fröschen den Hintern aufpustet" (Aussage von Karo über Pinkas) (Auch wenn das anscheinend ein Missverständnis war tf , warum kriegen wir solche Infos, warum keine coolen/interessanten Backstories )
Kapitel 3:
"Bloß weil sie in Heddas Villa Papa kennengelernt hat" (Bezogen auf Julia und Sven) (wäre die ideale Vorlage für eine Backstory gewesen aber so klingt das irgendwie weird idk )
Keine wirklich spannende Notiz ABER Ziege ist einfach sehr underrated
"schüttelte sie ab wie lästige Insekten" (der ist jtz etwas schwach, aber die Vergleiche in diesen Bücher sind top tier)
"Der Mann sah ganz schön gruselig aus" (gruselig ist wenn Lederjacke und Motorrad)
"Ein fremder, junger Mann stand vor ihnen" (Ja, er hilft Ihnen, aber das ist jetzt schon der zweite so gut wie unbekannte Mann der einfach random auftaucht, ich würde mir ja irgendwie Sorgen oder so machen, aber idk)
Der Dieb starrte den Mann voller Hass an (Verständliche Reaktion von Matreus ig)
"Wunderschönes Amulett mit einem grünen Stein" (Color-coding missachtet 😔)
"Hattest du dein Zimmer nicht abgeschlossen" (einfach next Level Hausfriedensbruch von Jona (oder Hedda) )
Kapitel 4:
"Nicht ganz verehrter Zanrelot" (Ich verstehe, dass dieses Name dropping wichtig war, aber es klingt irgendwie so weird)
"Sobald ich den Fluch überwunden habe, der mich in die Unterwelt verbannt hat, bekommst du deine Belohnung(Ich frag mich ja was diese Belohnung an Matreus gewesen wäre, vielleicht ja ein Zwerghamster oder ein Hund oder seine Familie oder Jona, tja wer weiß, ich weiß es nicht, weil die sind ja nie genauer drauf eingegangen)
Keine wirklich spannende Notiz aber "Auge der Finsternis" ist so sick als Name für dieses Riesen Auge in der Unterwelt
Kapitel 5:
"Das habe ich alles nur dir und diesen widerlichen Kindern zu verdanken" (woah, solche Aussagen sind richtig aufbauend, das wird Matreus sicher motivieren, es beim Nächsten Mal besser zu machen oder so )
Die ganze Stelle mit der Siegelringpolitur >>>
" und dann Trümmer und Schreie... "Papa! Mama!", er seufzte vor Wonne. "Und zum Schluss die Schlagzeilen:" Was für ein tragischer Unfall, der vier unschuldige Kinder samt ihre Eltern ins Verderben riss" (und schon wieder wird "Verderben" als synonym für sterben verwendet, aber gut das Ding richtet sich ja auch an 8 jährige )
Matreus sah ihn mit einer Mischung aus Bewunderung und Abscheu an" (lowkey zurecht, weil tf, die Kinder loszuwerden ist ja das eine, aber gleich auf so eine brutale Weise, chill, das ist die erste Story)
Kapitel 6:
"Vom Aldi oder aus der Altkleidersammlung" (Fashion und Beleidigungen einfach durchstudiert )
Er kam sich vor, als müsste er zu seiner eigenen Beerdigung gehen (Mood iwi.)
"Versuchte Zanrelot 1545 zum ersten Mal die Krone der Macht zu stehlen" "Natürlich ist er längst tot" (Selbst wenn die normalen Bürger ihn für tot/eine Sagengestalt halten, warum hinterfragt eigentlich niemand die kommenden Ereignisse und macht Witze á la:" Höhö, was wenn Zanrelot dahintersteckt"
"Ich hab nicht so viel Zeit" (digga, du bist über 400 Jahre alt)
"Wie ein Brummkreisel" (bezogen auf die Ein-Mann Sauna Sache) (genau dass meine ich mit Top Tier Vergleiche)
Kapitel 7:
Karo nimmt eine große Bratpfanne mit in die Unterwelt und Pinkas bekommt sie bei der Ankunft ab.
Kapitel 8:
"Du Wurm" (top tier beleidung aber armer Matreus)
Kapitel 9:
"Ich mag Kinder! Ja wirklich. Eigentlich liebe ich sie sogar (AU in dem Z Kindergärtner/Grundschullehrer ist)
Zufrieden betrachtete er seine perfekt manikürten Fingernägel (Matreus Nail technician confirmed)
"Er warf einen Blick zur Uhr" (welcher Uhr? Seit wann hat die Unterwelt eine Uhr?)
"obwohl es nett wäre wenn du die Reinigung bezahlst" (hell yes, die wichtigsten Gedanken wenn man kurz vorm abkratzen ist 🧍‍♂️)
"Was für ein Glück, ihr streitet euch schon wieder" (Sie war noch die so Happy über einen Streit)
Z einfach top tier villain während des Kapitels
Joa, das wäre es eigentlich (Ich hoffe diese Notizen machen irgendwie Sinn ); vlt. kommt irgendwann mal der zweite Teil, keine Ahnung ob die Kapitelangaben stimmen (ich hoffe es einfach mal )
und joa irgendwie off topic, aber irgendwer dachte, dass dieses Buch irgendwas mit dem Russland-Ukraine Krieg zu tun hat (wegen dem Z und so )
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friedrichwill · 2 years
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Ausschreiten
Erster Akt
Es war der Tag, an dem ich zu gehen begann. Fanatisch. Jeden Tag. Immer weiter. Immer weiter weg. Jedes mal soweit, dass ich nicht mehr weiter konnte und erschöpft den Rückweg antrat. Den Schlüssel in der Haustür drehte ich durchnässt, klebrig, mit zitternden Händen und weichen Knien. Schien die Sonne, wirkte ein leichter Sonnenstich auf mich ein.
Während dieses Art Gehen zum Inhalt meiner Tage wurde, erfuhr ich im Radio von der Einrichtung eines Lehrstuhls an der Universität Kassel, der das Fach ‚Promenadologie' betreiben sollte. Eine Wissenschaft des Spazierengehens. Der Lehrstuhl ist oder war wohl der Fakultät rund um die Stadtplaner angeschlossen. Die Grundannahme dort bestand darin, dass man die Mitwelt erst spazierengehend sachgerecht einschätzt. Lebensraumgestalter (Architekten, Stadtplaner und ähnliches) sollten etwas in dieser Richtung eingeübt bekommen. Genauer weiß ich es nicht.
*
Etliche Jahre zuvor, ich mag Vierzehn gewesen sein, hatte ich für das Gehen nichts übrig. Den Sommer über wurde ich mit einem Bus durch Deutschland und das nahe Ausland chauffiert. Ich reiste routiniert als Teil eines Knabenchores, der sich auf mehrwöchiger Singefahrt befand. Und wie immer auf solchen Fahrten machten wir zwei bis drei Tage Station in einem größeren Dorf oder einer namenlosen Kleinstadt, sonstwo. Vermutlich nach einem unserer Konzerte war ein Stehempfang für Knaben, Betreuer und Gasteltern organisiert.
Heute habe ich den genauen Umstand nicht mehr im Gedächtnis. Ich meine aber, ein Erzieher erlaubte mir, und vielleicht auch anderen, mal an einem der reichlich bereitgestellten Sektgläsern zu nippen. Das war vielleicht nicht das erste mal, dass ich Alkohol versuchte. Aber an diesem Abend, warum weiß ich nicht mehr, trank ich mehr. Anzunehmen ist, dass ich mir nach dem ersten genehmigten Schluck, unbeaufsichtigt, den zweiten und dritten organisierte.
Euphorie. Die allgegenwärtigen Engen, die Beklemmungen, die klebende Grundangst an sich, alles verflog, löste sich. Statt dessen Leichtigkeit, Selbstverständlichkeit, Mut, ja, Übermut. Kurz, ich fühlte mich frei.
Ich schwebte über das gewachste Laminat des Raumes. Interessiert schaute ich in die Gesichter der sonst so unheimlichen Erwachsenen. Ich durchquerte immer lustvoller den Saal. Hörte kurz hier und da Gesprächen zu. Gelegentlich kümmerte ich mich um Nachschub. Dann stellte ich mich zu einer Gruppe Gleichaltriger und wir alberten herum! Wo ich bis dahin kaum etwas komisch an ihren Frotzeleien finden konnte. Mir die Gedanken im Kopf gefroren. Ich ein sich aufbauendes Gefühl der Niederlage erlebte, weil ich außer ‚Ja' und ‚Nee' und einem verlegenem Schweigen nichts auf die spielerischen Machtproben zu antworten wusste. Dort, an diesem Abend floss es.
Im Bett, im Haus bei den mir zugeteilten Gasteltern, erlebte ich noch etwas. Die Leichtig- und Beschwingtheit wich einem Drehwurm. Der drehte sich. Erst recht bei geschlossenen Augen. Aber das war nicht das Problem. Sondern, dass sich das Drehen im Kopf gewissermaßen mit einem Drehen im Magen verband. Mir war derart übel, dass ich dachte, jeden Moment kotzen zu müssen. Meine Ängste schlichen zurück, bauten sich massiv auf, begannen mich von den vier Bettpfosten aus zu belauern. Würde ich unvermittelt das nach Sauberkeit duftende Bett mit meinem Mageninhalt entweihen? Sollte ich versuchen durch das stille und dunkle Haus zu tapsen um vor der Toilette Aufstellung zu nehmen? Wie lange würde es Sinn machen dort zu warten? Oder würde ich mich, beim Gedanken an die nahe Toilette, vorschnell in den Flur übergeben? Wie bekam ich es hin, dass das Drehen aufhörte? Müsste ich nicht schon längst schlafen, damit ich für den morgigen Tag ausgeschlafen wäre?
Ich denke, hätte ich mich in dieser Nacht in das saubere Bett übergeben, wüsste ich das heute. Also hab ich das nicht getan. Allerdings erinnere ich mich, wie es mich in Unruhe versetzte, als ich zu zwei Gelegenheiten, aus aufgeschnappten Gesprächsfetzen der Erzieher, erfuhr, dass einer meiner Sängerkameraden alkoholbedingt bei Gasteltern das Bettzeug verschmutzt hatte.
In dieser Nacht kämpfte ich zum ersten mal den terrorisierend, qualvollen Kampf, den ich in den folgenden Jahren immer, und immer öfter, kämpfte. Solange bis ich, eines anderen Nächtens, die tiefe Befriedigung entdeckte mir im Vollrausch vorsätzlich und im rechten Augenblick erst den Magen zu entleeren und dann von der Magensäure die Speiseröhre verbrennen zu lassen. Das Prozedere trieb mir Tränen in die Augen. Ich spürte Glück. Aber bis dahin dauerte es noch ein paar Jahre. Bis dahin galt es, sich konzentriert davon abzulenken, dass es dreht. Sich angestrengt davon abzulenken, dass einem übel ist. Zu beten, man möge bald einschlafen. Damit nichts passiert. Ja nicht.
*
Ausschreiten. Zweiter Akt
Keine Ahnung mehr, wie oft ich in der Folge trinken konnte oder wo ich es her hatte. Als ich etwa Fünfzehn, Sechzehn war, fand eine spannende Klassenfete statt. Die Eltern eines unserer Mädchen müssen liberal gewesen sein; jedenfalls räumten sie ihr Haus mit Garten für ein Teenagerevent. Der Anlass war vermutlich der Geburtstag eines oder mehrere der Mädchen. Ich kann mir vorstellen, dass sie die gesamte Klasse eingeladen hatten. Anders fällt es mir schwer zu erklären, dass ich dabei war. Denn das Zentrum der Veranstaltung bildete die Mädchenclique der Klasse, mit der ich außerhalb der Schule noch nie aufeinandergetroffen war. Scharf drauf war ich sehr wohl.
Ob es Bier und Wein gab, weiß ich nicht mehr. Das Getränke des Abends hieß Wodka. Puschkin. Gemischt mit Orangensaft. Außerdem hatte irgendjemand, wie er sagte, reinen Alkohol dabei. Begleitet von lustvollem Prickeln wanderte die Flasche von einem zum nächsten, in einem Raum in dem es kaum Licht zu geben schien, jedes mal mit dem magischen Satz versehen: Wenn Du davon zu viel trinkst, stirbst Du.
So ging der Abend in die Stunden. Und warum sollten fünfzehn alkoholisierte Jugendliche, in einer heißen Sommernacht, keinen Spaziergang durch die Nachbarschaft unternehmen? Der Zug der pubertierenden Demonstranten verteilte sich schnell über kleinere Grüppchen auf die Länge eines Hausgevierts. Und kurz nachdem die Gruppe mit der ich mitlief an einer QuartierKneipe mit einigen beleuchteten Tischen im Vorgarten vorbeigestolpert war, entdeckte ich einen Mercedes. Älteres Modell. Parkend, am Straßenrand.
Gerade noch fähig ein Fuß vor den anderen zu setzen, und voll vom Gefühl diesmal dazuzugehören und wer weiß was in dieser Nacht noch passieren würde, ergriff ich den geparkten Stern unter der Straßenlaterne und meine Gelegenheit mich zu produzieren. Aber weder der geschickte Dreh noch alle Gewalt konnten etwas ausrichten. Als eine männliche Stimme von irgendwoher drohend brüllte, begann ich zu laufen. Immer noch angefüllt mit Euphorie über den Streich. Erwischt zu werden war lustvoll. Ich registrierte zwar, dass mich während meines Sprints ein Auto überholte, dachte mir aber nichts dabei. Ich dachte mir erst was dabei, als sich mir an der nächsten Ecke ein quer geparktes Auto mit offener Tür präsentierte, dessen Fahrer, bekleidet mit einem ärmellosen Shirt, ein Union Jack, sich einen meiner Klassenkameraden vorknöpfte. Zwar war dieser der mit Abstand am sportlichsten Gebaute der Klasse. Der Fahrer war dann aber größer und breiter. Er hatte den Unschuldigen und auch Ahnungslosen am Nicki gepackt und unterzog ihn einem strengen Verhör. Die Umstehenden, hilfreicherweise Mädchen, wirkten beschwichtigten auf den Fahrer ein und versicherten nichts von dem Vorfall bemerkt zu haben. Ich stellte mich zu den Umstehenden. In dem Moment das einzige was ich machen konnte. Denn erneut weglaufen würde die Aufmerksamkeit auf mich ziehen. Und mich schuldig wirken lassen. Schuldig wirken lassen hätte mich genau genommen auch, zu sagen, Hey! Herr Glatzkopf, ich wars, der sich eben an ihrer Zuhälterkarre vergangen hat. Statt dessen stand ich nur steif da.
Der Mercedeshulk ließ irgendwann von dem armen Jungen ab und wir, vor allem ich, waren aus der Sache raus. Eine halbe Stunde später war alles vergessen. Die letzten Bilderfetzen, die ich von diesem Abend im Gedächtnis behalten habe, bestehen darin, dass ich mit einem Eimer und Lappen die alte, schmale Holztreppe des Hauses von Erbrochenen befreite; eines der Mädchen... Und darin, dass etwas Aufregung entstand, da ein anderes nicht mehr ansprechbar war. Wir überlegten einen Krankenwagen zu rufen. Das hätte natürlich Ärger für alle bedeutet. So legten wir uns in dem dunklen Raum auf den Teppich und hüllten uns in die mitgebrachten Schlafsäcke. Am nächsten Vormittag erhoben sich, kreidebleich, alle wieder und halfen entweder aufzuräumen oder traten ihren Heimweg an.
*
In der folgenden Zeit saß ich im Internat, von mal zu mal öfter, mit anderen Internatsschülern in abendlicher Runde. Und immer öfter wurde ich auf einen whiskey eingeladen. Besonderen Geschmack fand ich an scotch. Glenfiddich wurde schließlich Rauschmittel meiner Wahl. Ich hatte gar nicht gefragt, woher die anderen die Getränke hatten. Solange bis ich aus einem Gespräch schloss, dass er in Supermärkten ‚besorgt' wurde. Eigentlich klar. Keiner war Achtzehn und keiner hatte das Geld für sowas. Ich wurde weiterhin freundlich eingeladen.
Gestohlen hatte ich noch nie. In der sechsten Klasse hatte ich mal auf meinem Rückweg von der Schule mitbekommen, dass einige Mitschüler das Betreten des nahen Geschäfts zur Mutprobe machten. Tagelang kämpfte ich mit mir, ob ich nicht die Gelegenheit nutzen sollte, bei diesen Mitschülern zu punkten. Schließlich kam ich zu dem Ergebnis, dass ich mich im Leben nicht trauen würde, zwischen Regalen und Kassierern, zu stehlen. Zu viel Schiss. Das schien sich zu ändern, als ich zwar immer noch eingeladen wurde, die Jungs mir aber zu verstehen gaben, dass es doch ein feiner Zug von mir wäre, mich bei den Besorgungstouren einzubringen.
Es gab zwei fußläufig zu erreichende Geschäfte. Wir brachen zu dritt ins Kaufland auf, weil es das größere war. Mit der Einkaufswagenrolltreppe fuhren wir in das obere Geschoss, wo die harten Sachen warteten. Beim ersten mal hatte ich die Aufgabe die Flasche aus dem Regal zu nehmen und in den Rucksack meines Mitschülers gleiten zu lassen, der diesen nicht absetze. Unser dritte Mann stand am Zugang der Regalreihe und tat unauffällig, musste dabei aber aufpassen, ob sich jemand näherte oder misstrauisch zu uns sah. Ob wir zur Tarnung noch etwas kauften, weiß ich nicht mehr. Heute würde ich es so machen. Beim zweiten mal stand ich am Ende des Regals schmiere. Beim dritten mal trug ich den Rucksack. Erfolg machte mutig. So dass ich danach auch schon mal etwas alleine besorgen konnte und wollte. Und, war zunächst die Entschuldigung für die Klauerei gewesen keine Achtzehn zu sein und den Schnaps nicht an der Kasse zu bekommen, so sah ich es bald auch nicht mehr ein, mein Taschengeld für so etwas gut in der Hand liegendes wie Zahnpasta auszugeben. Und ich hatte, schneller als ich es mir vorgestellt hatte, so viel Routine, dass ich auch ohne Bedenken in dem kleineren Laden einkaufen ging. Der lag näher.
Das ging so lange, bis einer von uns dreien vom Chor aus beauftragt wurde, Pappalletten von Joghurt zu besorgen. Der eine bestimmte uns zwei anderen zum tragen. Ich meine, dass eine Singefahrt am selben Tag bevor stand und man vergessen hatte Joghurt als Teil der Busverpflegung einzuholen. Wir machten uns also zu dritt auf, ins Kaufland. Es war eine günstige Gelegenheit uns noch schnell für die kommenden Tage zu ergänzen. Vor Konzerten war es zum Ritual geworden, dass wir der Reihe nach, schon gestriegelt und gebügelt, aufs Klo verschwanden. Wir nannten das die Stimme ölen.
Im Kaufland spulten wir unser Programm ab und bezahlten an der Kasse den Joghurt. Beim Hinausgehen versperrte uns ein bulliger Mann in Schwarz den Weg und von hinten eilte ein drahtiger Mann in Schwarz heran, fasste dem Rucksackträger an die Schulter und forderte uns auf ihm zu folgen. Wir gaben schnell alles zu und her, bekamen ein Jahr Hausverbot und sollten eine Geldstrafe zahlen. Außerdem würde sich die Polizei bei uns melden.
Ich weiß nicht mehr, was ich anstellen musste, um das vor meinen Eltern zu verheimlichen. Die Strafe konnte ich bezahlen, weil ich von zu Hause zufälligerweise Geld für neue Schuhe bekommen hatte. Zur Polizei wurden wir nach Wochen, getrennt voneinander, vorgeladen. Wir machten unsere Aussage. Das Verfahren wurde wegen Geringfügigkeit eingestellt.
Der eine weniger, die anderen beiden mehr, kehrten wir traumatisiert, oder wenigstens zerknirscht, mit dem Joghurt zum Internat zurück, vor dem bereits der Reisebus von TaeterTours die Gepäckklappen aufgerissen hatte, die Jungs ihr Reisegepäck verstauten, und wir kleinlaut den Joghurt dazu stellten.
*
Den einzigen Champagner, den ich in meinem Leben trank, teilte ich mir aus der Flasche, mit einem Internatsschüler, mit dem ich sonst nicht soviel zu tun hatte. Während ich aufs Gymnasium in der Innenstadt ging, besuchte er die Mittelschule im Viertel. Wir teilten auf einer Bank auf dem Internatsgelände, die an einem kleinen Biotop aufgestellt worden war, das, auf Geheiß des Internatsleiters, durch die Internatsschüler angelegt und nicht gepflegt wurde. Dass eines Tages eine Schicht aus Motoröl darauf glänzte, ist eine andere Geschichte. Und diesen einzigen Champagner meines Lebens trank ich, als ich noch bei Kaufland einkaufen durfte.
Wir zwei Champagnerschlürfer redeten, bereits bei Dunkelheit, immer schneller vor uns hin. Bald waren wir einig, dass hier nichts passierte. Und es würde auch nie etwas passieren. Und so brachten wir nach und nach die Champagnerperlen zum platzen. Sie platzten farbenfroh. Es musste etwas passieren. Jetzt. Wir waren einig.
Die Flasche war leer. Wir hatten eine Idee. Wir waren uns einig. Wir brachen auf. Zur Mittelschule. Wir machten an einer unbeleuchteten Stelle über den Zaun des Geländes und steuerten das Fenster im Hochpaterre an, das mein Begleiter als Fenster des Rückzugsraums des Putzpersonals, des Küchenpersonals und des Hausmeisters bestimmte. Wir fanden einen größeren Stein und warfen ihn auf die Scheibe. Es gab ein dumpfes Geräusch, der Stein prallte ab, wir duckten uns und lauschten. Als alles still blieb, warfen wir erneut, diesmal mit mehr Kraft. Es klirrte. Erschrocken schauten wir uns an. Dann huschte ich, geduckt, meinem Begleiter hinterher, in eine umzäunte Ecke des Schulgeländes. Dort warfen wir uns auf den Boden. Feuchte, lockere Erde. Der Schulgarten. Als sich erneut nichts tat, schlichen wir zurück unter das beschädigte Fenster. Mittels Räuberleiter und einer helfenden Hand erklommen wir den Mauervorsprung unter dem Fenster, griffen durch die Scherben, öffneten die Fensterflügel und stiegen ein. Drin. Der Plan war, dass dieser Raum, in Gegensatz zu anderen, oft unverschlossen sein würde, und so die Möglichkeit bot, ins Gebäude zu gelangen. Der Plan war, die Süßigkeitenautomaten in den Gängen auszunehmen.
Wir drückten die Klinke. Verschlossen. Kurz überlegten wir, ob wir die Tür öffnen würden können. Wir entschieden uns dagegen. Statt dessen setzten wir uns auf zwei Stühle an einem bereitgestellten kleinen runden Tisch und benutzten selbstzufrieden den Aschenbecher der Putzkolonne.
Gestapelte Paletten mit Cola und Fanta usw. fielen dabei in unseren Blick. Das war doch noch unsere Chance aus diesem Abend etwas mitzunehmen. Jeder packte sich eine Palette auf die Unterarme, wir sprangen vom Mauervorsprung und verließen das unbeleuchtete Gelände über den Zaun. Nach drei, vier Metern zwischen den Häusern wurde uns etwas klar. Die Gehwege waren beleuchtet und wir trugen Diebesgut vor der geschwellten Brust.
*
Ausschreiten. Dritter Akt
In den ersten zwei Wochen meines Grundwehrdienstes gab es wohl kein, oder kaum, Alkohol. Aber das pegelte sich ein. Bald war es klar, dass der Dachdeckergeselle aus der Nachbarstube, der ein Auto besaß, nach Dienstschluss in den nächsten Markt fuhr und eine Palette Bier in Dosen besorgte. Andere Stuben hatten sich in ähnliche Arrangements gefunden. So war auf den Stuben jeden Abend Frustsaufen oder ausgelassene Stimmung auf dem Gang.
Ein Abend gehörte zu den ausgelasseneren. Als ich genug hatte, knallte ich mich in meine Koje. In der Nacht wurde ich kurz wach. Ich befand mich auf meiner Matratze, die ruhte auf dem Boden des Zugflurs. Um mich herum stolze und grölende Soldaten. Zwei Wochen später konnte ich mir meine hilflosen Versuche, aufzustehen und die Matratze zurück auf meine Stube zu zerren, auf Videoband ansehen.
Das nächste mal wurde ich wach, als ein Unteroffizier sein Gesicht über mich beugte. Inhaltlich ging es darum, dass ich mich beeilen müsste, dass ich das Antreten verpasst hätte und dass ich mich, wenn ich rasiert sei, in der Zugstube zu melden habe. Als der Unteroffizier verschwunden war, sah ich, dass alle möglichen Sachen kreuz und quer in der Stube verteilt lagen. Meinen Wecker entdeckte ich auf dem Fußboden. Etwas weiter weg seine Batterien.
Als ich mich in der Zugstube meldete erwartete ich den Anschiss meines Lebens und einen Diszi. Der Unteroffizier machte mir die knappe Mitteilung, wo sich in der Kaserne mein Zug aufhielt und erteilte mir Befehl dazuzustoßen. Nun erwartete ich den ganzen Tag den aufgeschobenen Anschiss und Diszi. Als dies den ganzen Tag nicht passierte erwartete ich die beiden die restliche Woche über. Aber nix. Keiner erwähnte den Vorfall auch nur. Von da an nahm ich an, dass die Unteroffiziere die Aktion für eine interne Disziplinierungsmaßnahme hielten, von denen ich gehört hatte, dass sie in Armeen, wie der NVA, von den Mannschaften selbstständig und untereinander erwartet wurden.
*
Am Tag, als ich mit meinen beiden künftigen Mitbewohnern meine oder unsere quasi erste eigene Wohnung bezog, begleitete und half uns der Vater eines der künftigen Mitbewohner. Das war ganz hilfreich, da wir in einem zum Schluss Rand voll bepackten Transporter im wesentlichen unsere gesamte Ersteinrichtung an den alten Adressen verluden und zweihundert Kilometer entfernt an der neuen vorfuhren. Als es schon dämmerte mussten auch noch einige Möbel, wie etwa Betten, aufgebaut werden. Je später es nun wurde, desto nervöser wurde ich. Bereits eine Stunde lang war ich zur Überzeugung gelangt, der hilfreiche Vater müsste jetzt, jeden Augenblick, gehen. Ich verstand nicht, was er noch bei uns tat. Ich hatte nur noch zwei Gedanken. Bier. Ich möchte nicht, dass der Vater sieht, dass ich anfange – für mich - zu trinken.
Dann hielt ich es nicht mehr aus. Ich tat so selbstverständlich wie möglich, und nach einem geschafften Umzug ist es ja auch kaum ehrenrührig. Ich öffnete mir das erste Bier. Der Vater musste noch weit zurückfahren. Meine Mitbewohner tranken nur gelegentlich. So hoffte ich, dass es nicht auffiel, nicht auf die Idee zu kommen ihnen etwas anzubieten. Ich war nur für diesen ersten Abend versorgt. Davon etwas aufzugeben erschien mir grausam.
*
Ich lebte mich ein. Der Einkaufsladen war gegenüber. In die Fakultät fuhr ich mit dem Fahrrad. Es fanden sich eine handvoll Kommilitonen die lustig drauf waren und die mich dankenswerter weiße zu ihren abendlichen Zusammenkünften einluden. Für die Tage, bzw. Abende, an denen ich probierte, wie weit ich nüchtern kam, entdeckte ich eine versteckte, aber nahe, Tankstelle, die mir auch nach Mitternacht Liebfrauenmilch für einen Fünfer verkaufte.
Nach zwei Semestern ereignete sich in meinem eingebildeten Liebesleben ein Unglück. Darauf verzichtete ich auf den weiteren Besuch von Vorlesungen und dergleichen. Mein Tag begann nunmehr gegen Fünf, Nachmittags. Auf dem Herd erwärmte ich Wasser, dann setzte ich mich zu Füßen des Sofas auf den Wohnzimmerteppich und schaltete den Fernseher ein. Waren die Tortellini gekocht, verfeinerte ich sie mit Ketchup, setzte mich mit dem Teller zurück vor den Fernseher, suchte in den umstehenden Apfelsaftpackungen eine volle und schenkte mir ein. Nach einer schlechten Erfahrung kontrollierte ich noch, ob Schimmelinseln im Glas schwammen. So stärkte ich mich für die Nacht. Meinen Mitbewohnern ging ich aus dem Weg. Ging das nicht, versuchte ich sie auszublenden.
Für die Nacht war ich meist verabredet. Wir zogen durch die Kneipen oder erlebten WG Feiern. Zu Anfang bestand ein Ärgernis noch darin, dass alle Kneipen gegen Eins schließen wollten. Dann bettelten wir, uns noch ein paar Bier auf die Hand zu verkaufen. Später entdeckten wir eine Lokalität die Abends um zehn ihre Rolläden herunterließ und ihre Gäste bis acht Uhr Morgens zuverlässig versorgte. Stolperten wir dort um acht Uhr ins gleißende Sonnenlicht, konnten wir an einem weiteren urig, gastfreundlichen Ort unterkommen, der um acht Uhr Morgens öffnete. Die Hälfte der dort Anwesenden freute sich frisch auf ein Frühstück, die andere Hälfte sah nicht mehr so frisch aus und bestellte Bier. Mit ihr hatten wir soeben die Nacht verbracht.
Meine Mitbewohner bereiteten unterdessen ihr Vordiplom und Auslandsjahr vor. Erst verärgert, dann besorgt, nahmen sie zur Kenntnis, dass ich nicht auf Wohnungssuche ging. Einen Monat vor Auflösung unseres Projekts drückte mir die eine ein paar Telefonnummern in die Hand und ich startete widerwillig die Suche. Bei WG-Castings fiel ich durch. Große Chancen hingegen hatte ich bei einer Studentin, die den Keller eines Einfamilienhaus vermietet bekommen hatte. Niedrige, kalte Räume, mit Lichtschächten. Ich dachte, alles nur nicht das. Ich sagte, es gefalle mir, ich sähe mir noch was an und würde mich dann melden.
Ich nahm dann das nächst Bessere. Das Mehrparteienhaus gehörte einem Bäcker, der nicht nur selbst im Erdgeschoss wohnte, sondern auch seine Frau, die Backstube und ein kleines Ladenlokal, mit Bewirtung im Hinterhof an Plastikgarnituren durch Kaffee, Kuchen und Nachmittagsgesprächen, in seinem Haus beherbergte. Das Haus durchdrang ein intensiv, süßlicher Geruch, immer. Das Ehepaar zeigte mir mehrere Zimmer. Sie vermieteten nämlich nicht die Wohnungen, sondern nur einzelne Zimmer in den Wohneinheiten. Auf der ersten Etage ging das so weit, dass nur die linke Wohneinheit ein Badezimmer und nur die rechte Wohneinheit eine Küche besaß. Zu meiner Erleichterung gab es in der zweiten Etage eine Wohnung mit zwei Zimmern und allem inklusive. Soweit möbliert, Heizung zentral, Fensterscheiben einfach verglast und in einst weiß gestrichenen Holzrahmen gefasst, warmes Wasser mittels Gastherme, ein Wintergarten schloss an die Küche an und das weitere Zimmer war derzeit nicht vermietet.
Dort blieb ich und ich blieb allein. Auch als das andere Zimmer meiner Wohneinheit ab und zu bewohnt war. Die Wohneinheit verließ ich nur, um zwei Kommilitonen zu treffen, um sporadisch in den Abendstunden in der Fakultät eine email zu verfassen und ich musste einkaufen gehen.
Ich hatte meinen großzügigen Dispo ausgereizt und jetzt bekam ich Probleme.
Der Markt um die Ecke hatte die Eigenart Hartgeld an der Kasse nur anzunehmen, wenn man es Münze für Münze in einen kleinen Automaten steckte, der am Kassenbereich montiert war. Selbstverständlich rutschte schon mal eine Münze durch und man entnahm sie und warf sie erneut ein. Manchmal blieb auch eine Münze stecken, dann rüttelte der Kassierer genervt am Automaten, bis sie fiel. Wenn ich vom Konto nichts mehr abheben konnte, suchte ich zunächst aus meinen Taschen Wechselgeld zusammen. Danach griff ich auf ein Schälchen Kleingeld zurück. Je tiefer ich in das Schälchen vordrang, desto konsequenter bestanden die Münzen aus Kupfer.
So kam ich mit meinem Pfandbeutel im Markt an, wusste bereits in welchen Kästen das preisgünstigste Bier aufbewahrt war und ergänzte das, damit ich nicht soviel schleppen musste, mit dem preisgünstigsten Wein. An der Kasse wurde der Pfand gemustert und berechnet. Den Restbetrag warf ich, Münze für Münze, in den Automaten. Nicht zu rasch hintereinander, da sich sonst die Gefahr vergrößerte, dass eine stecken blieb. Man brauchte den richtigen Rhythmus. Es überstieg meine Kräfte, nicht mitzubekommen, dass weitere Kunden warteten oder was der Kassierer still bei sich dachte. Ich konzentrierte mich darauf in zehn Minuten die Wohnungstür hinter mir schließen zu können und dann Ruhe bis zum nächsten Abend zu haben.
*
Ausschreiten. Letzter Akt
In dieser Zeit öffnete ich einen Brief. Der Studiendekan schrieb mir, zwei Sachen. Zum einen war ich aufgefordert mich zu den Prüfungen zum Vordiplom anzumelden. Zum anderen lud er mich zu einem Gespräch in seinem Büro ein. Ich kam der Einladung nach. Der Studiendekan war freundlich, sogar entgegenkommend. Er hatte in den ersten Semestern einen Narren an mir gefressen. Im Prinzip schien er meine hilflose Lage abschätzen zu können und bot mir an, mit mir durchzusehen, was ich für die Prüfungen in Erfahrung bringen müsste. Ich lernte aus kopierten Mitschriften meiner Kommilitonen und angegebenen Büchern. Am Ende bestand ich, ohne Erfolgserlebnis. Ich nahm diesen erneuerten Kontakt zur Fakultät nicht zum Anlass mein Studium wieder in Präsenz aufzunehmen.
Einer der wenigen Kontakte unter den Kommilitonen, die ich zu der Zeit noch hatte, war derweilen umgezogen. Ganz in meine Nähe. Dort besuchte ich ihn und seine acht Mitbewohner. War ich dort, war immer was los. Sehr oft fröhliches Beisammensitzen auf Holzbänken unter drei Apfelbäumen bei Kerzenlicht und Wein. Es war das Haus einer Studentenverbindung. Und es stellte sich heraus, dass sie mich gern bei sich wohnen gehabt hätten. Als mir kurz darauf deutlich wurde, dass ich Schwierigkeiten bekommen würde, meinem Bäckermeister und seiner Frau weiterhin die Miete zu zahlen, die ich ihnen schuldig war, zog ich um. So hatte ich vielleicht zwei oder drei Jahre verlebt.
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Das Haus der Verbindung zeigte schnell seine Vorzüge. Kästenweise Bier griffbereit im kühlen Keller. Niemand wunderte sich, wenn ich mit einem Bier durchs Treppenhaus schlich. Sondern freute sich und stieß mit mir an. Wenn ich Nachts um zwei erst richtig in Fahrt kam, war ich nicht allein und wenn ich Nachmittags aufstand, auch nicht. Ich begann wieder ausgesuchte Lehrveranstaltungen zu besuchen.
So vergingen die Semester. Die Bewohner wechselten. Der Zauber verflog. Erneut trank ich für mich allein. Holte ich Bier, beeilte ich mich durchs Treppenhaus und hielt die Flasche auf dem Rücken. Begegnete ich unvermittelt einem Hausbewohner erschrak ich.
Inzwischen gab es einen neuen Professor an der Fakultät, der so neu war, dass er keinen der bestehenden Lehrstühle besetzte, sondern ihm ein Lehrstuhl eingerichtet wurde. Ich bemühte mich nur noch dessen Veranstaltungen zu besuchen. Und ich bemühte mich, dessen Veranstaltungen zu besuchen.
In einem Lektüreseminar versuchte ich schließlich alles aus mir herauszuholen. Jetzt wollte ich mehr vom Stoff und mehr von mir. In den Seminarsitzungen war ich auch immer recht beeindruckt - von mir. Allerdings dachte ich, dass meine Beiträge noch präziser hätten vorbereitet sein können. Und es fiel mir auf, dass dies die einzige Lehrveranstaltung meiner Woche war. Bei den anderen war es, vielleicht nicht qualitativ, aber quantitativ, eine unter vielen anderen. Als ich ein paar Tage später, am frühen Abend, zum Einkaufen unterwegs war, blickte ich einem der anderen Professoren ins Gesicht. Wir grüßten uns kurz aus der Distanz durch Kopfnicken. Sobald ich wusste, dass ich aus seinem Blickfeld verschwunden war, überkamen mich Schauer. Ich wollte keinen Schritt mehr tun und im Boden versinken. Ich fühlte mich ertappt. Peinlich war es mir. Ich war betrunken - noch vom Vortag.
Dabei wurde mir etwas klarer. Wenn ich für das Lektüreseminar arbeitete, dann kam ich auf nicht mehr als zwei Stunden am Tag. Vielmehr blieb nicht, zwischen Ausnüchtern und neu ansetzen.
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Im vierten Jahr auf dem Haus der Verbindung hatte ich mich von allem abgekapselt. Fast allem. Wach wurde ich gegen Acht, Abends. Dann trank ich bis zum nächsten Vormittag auf meinem Zimmer.
In den zurückliegenden Jahren hatte ich mir immer mal wieder, so zwei, drei mal im Jahr, vorgenommen, den einen Abend nicht zu trinken. Am Ende des Jahres konnte ich mich an diese Nächte noch genau erinnern. Es waren Kämpfe, die ich gegen ein Uhr Nachts an Nachtschaltern von Tankstellen verlor.
Diesmal dachte ich nicht, ich will versuchen heute Abend nichts zu trinken. Ich sah nicht mehr, wie mir das Leben noch etwas bieten konnte. Der letzte Weg, etwas Lebendiges an mir zu spüren, war zu entziehen. Dachte ich. Dabei zielte ich nicht auf nüchternes, selbstbestimmtes Leben, losgelöst von Sucht, sondern auf einsetzende Schmerzen und Kämpfe die in den nächsten zwei Stunden begännen, würde ich mich heute Abend nicht versorgen. Das einzige Abenteuer, das blieb.
Ich legte mich auf meine Matratze. Um möglichst wenig in mich hinein zu horchen lief durchgehend der Fernseher. Ab und zu konnte ich kurz schlafen. Ich lauerte, ich beobachtete.
Ich glaube nach drei Tagen bemerkte ich Inseln klarer Energie. Es war mitten in der Nacht. Ich duschte. Ich hörte aus keiner Etage Geräusche. Ich schlich ins Erdgeschoss zu den Gemeinschaftsräumen und sah mich um.
In den folgenden Tagen und Wochen wurde ich etwas sicherer und traute mich mehr. Ich eroberte etwas wache Zeit am Tag. Zwar konnte ich nun einschlafen ohne getrunken zu haben, doch die wache Unruhe, die mich zum Trinken hin schrie, verschwand nicht. Als ich zu Anfang noch schlapp und zerstört gewesen war, genügte es, auf der Matratze vor mich hin zu dösen bis ich wieder einschlief. Während der Fernseher lief. Doch je mehr Kraft sich entfaltete, desto weniger war das eine Option. Ich musste mich anders ablenken. Verausgaben. Ich begann zu putzen. Die Gemeinschaftsräume. Stundenlang. Zunächst wieder in der Nacht. Aber ich wurde zufrieden mit und über meine Tätigkeit und ich riskierte es auf Andere zu treffen. So putzte ich am Tag.
Dann war die Stunde gekommen, in der ich mich sauber genug fühlte um raus zu gehen. Und ich entdeckte das Verlangen meine Schuhe fest zu schnüren und auszuschreiten.
Wer nun glaubt, ich hätte seit dem nicht mehr getrunken, der irrt sich.
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Meine Lieder klingen traurig. Ich habe sie für dich geschrieben.
Eine Komposition aus Leidenschaft und Versagen.
Nahezu zwanzig Takte Pause, weil ich manchmal nicht weiter weiß mit dir.
Andante, weil deine Falten, wenn du lächelst langsam sterben.
Dann fließt wieder die Melodie, so wie ein Wasserfall.
Fast so berauschend, wie eine Droge.
Ich höre gern die Töne, auch wenn sie manchmal traurig sind.
Ich höre auch gerne die Stille der Pausen, denn dann habe ich Zeit meinen Kopf zu hören.
Ich höre gern die großen, schönen Klänge, wie eine Fanfare.
Groß, schön und aufbauend.
Dieses Chaos zwischen freudig und traurig, fast so chaotisch, dass es wieder ausgewogen ist.
Dieses Lied ist es wert gespielt zu werden, wie jedes andere.
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fabiansteinhauer · 2 years
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Ikonographie
1.
Ab wann ist ein Bild? Wo und wann beginnt Ikonographie? Als Hermann Jahrreiss 1930 sein System des Verfassungsrechts in Tafeln und Übersichten veröffentlicht, glaubt er unter anderem, eine Entdeckung gemacht zu haben und ein Bild erblickt zu haben. Drehe man die Karten von Europa gegenüber der herkömmlichen Darstellungspraxis um neunzig Grad, stelle man Europa so auf, erkenne man die strenge Symmetrie des Kontinentes. Die Symmetrie, von der der Jahrreiss spricht, soll zuerst eine geographische, darauf aufbauend auch eine strategische Symmetrie sein. Europa habe ein zentrale Achse, die Jahrreiss in seinen Texten ein Rückgrat nennt. Dass Europa einen Kopf und eine Seele habe, dass es menschlich sei, das sagen andere auch. Er betont das Rückgrat und den Umstand, dass Europa Dank der Symmetrie und Achse, einem Stab oder engl. pole, gespiegelt und spiegelbar sei. Er verlegt die Polobjekte, die früher Europa Regina noch in der Hand hielt in das monumentale Subjekt Europa. Der Stab wandert aus der Hand in den Rücken. Wo Achsenmacht ist, da ist Polarisierung. Die weitere Idee der Spiegelung gehört ohnehin zum griechischen Mythos und zu einer dogmatischen Anthropologie, nicht nur im Sinne Pierre Legendres, sondern im Sinne der monotheistisch verknüpften Rechtsordnungen Europas und ihrer Vorstellung von Ebenbildlichkeit.
Die Begriffe, mit denen er jene Zeichnung beschreibt, von der er glaubt, ihr Urheber zu sein, könnten bereits Metaphern sein, aber wer weiß? Die Symmetrie ist nicht nur geographisch, sie scheint wohl auch anthropologisch, als Ausweis einer Berücksichtigung menschlichen und nichtmenschlichen Wesens. Jahrreiss betreibt in dem Sinne symmetrische Anthropologie, fast wie Latour oder Viveiros de Castro, eventuell unfreiwillig, wenn er den Kontinent als Mischung aus einem erdigen, geographischen, tierischen und menschlichen Wesen abbildet und begreift, und wenn er Europa so begreift, als sei das ein monumentales Subjekt mit Zügen, die auch menschenfömig, auch erdig seien. Er subjektiviert und personifiziert Europa, er erdet aber auch den Menschen. Er aktualisiert einen Mythos, da ist er nicht der einzige, denn um 1930 sprechen noch viele von Europa und meinen damit nicht nur Geographie sondern auch menschliches Wesen, zum Beispiel eine riesige Figur des Humanismus. Er trennt, aber nicht so groß, also nicht auf den Linien, die zu seiner Zeit das moderne Europa auszeichnen und in großer Anzahl vorkommen sollen. Er ist vielleicht unzeitgemäss, eventuell sind die, die ihm gegenwärtig sind, nicht seine Zeitgenossen, eventuell sind seine Zeitgenossen ihm nicht gegenwärtig, aber das wäre eine Frage der Verfassung und ihrer Vorstellung von Zeitgenossenschaft und Gegenwart. Jahrreiss macht, wie jeder, nur deutlich, dass alles was erscheint, einer Kaskade von Trennungen und Austauschmanövern aufsitzt. Bei ihm kann der Vorgang aus Differenzierung und Wiederholung sich auffällig regen, so dass bei ihm, schneller als bei Autoren, die repräsentativer sein sollen als er, auffällt, wie unbeständig Zeiten und Räume und die Assoziationen dazu sind. Er steht für weniger als Kelsen oder Schmitt, wenn und soweit er kürzer steht, seine Assoziationen nicht so weit reichen wie bei den anderen beiden.
Zeichnet Jahrreiss seine Figur Europas, dieses erdig-anthropomorphe Wesen, eine verbundene Person in der visuellen Kultur der Moderne auf weißes Papier? Das ist möglich, wird so sein. Er wird beim Zeichnen etwas entwerfen. Was er macht, ist kein Akt, nicht im strengen und reinen Sinne. Er kopiert aber auch nichts, er kapiert wohl auch nicht, was er macht. Seine Zeichnung ist eine Re-Aktion, denn andere haben das auch schon gemacht, was er macht, nur ist die Verbindung assoziativ, also symbolisch, getrennt und entfernt. Nicht das leere Papier bringt die Zeichnung mit, sondern sein voller Kopf, wer weiß, was drin steckt? Und wie in der Beschreibung die Zeichnung mit Begriffen etwas aus dem Bild ins Sprachbild bringt, nicht nur weil Rückrat eine Metapher sein könnte, sondern die Beschreibung auch Bildbeschreibung sein soll, so wechselt im Akt der Zeichnung etwas aus dem Imaginären, aus seinen Vorstellungbildern, in gezeichnete Bilder. Wenn Jahrreiss so durchdrungen von Europa ist, dann sollte auch mit der Ikonographie Europas vertraut sein. Dann sollte er den wissenschaftlichen Stand kennen, also die Vorbilder seiner Zeichnung. Davon sagt er nichts explizit. Er zitiert niemanden, grenzt sich von keinem Vorbild ab, nennt kein Vorbild. Vielleicht plagiiert er, vielleicht hat er nicht richtig recherchiert, vielleicht liegt es in der Verbreitung der Bilder und im Anschluß an den Mythos äußerst nahe, in Europa eine aufgestellte Frau zu sehen. So sind sie, die Erfindungen und Ideen: man kann sie haben, sie sind meist leicht zu haben, so leicht, dass sie wie ein Geist erscheinen.
2.
Ab wann ist ein Bild ein Bild, ab wann ist Geographie Ikonographie? Ab wann ist irgendein Graphismus ikonographisch, wenn doch die Bildprotokolle und die Ikonographie ohnehin schon längst laufen, nur nicht immer und überall gegenwärtig sind? Entfernt sind Bilder und Ikonographien immer und überall, auch in der Gegenwart, denn das Distanzschaffen produziert sie. Insofern ist die Aussage darüber, wann und wo ein Bild ist, wann und wo etwas ikonographisch ist, eine Markierung. Man markiert eine Differenz, einen Status, den Status eines Objektes, den man mit dieser Markierung als Bild händeln und bestreiten, vor allem auch besprechen und deuten will.
You can't unsee it: Wie sagt man das auf Deutsch? Sind die Kartographien auch ohne Jahrreiss Re-Aktion schon Ikonographien? Das liegt nahe, wenn der Mythos und die Bilder nicht vollständig verdrängt sind. Jahrreiss hat die Bilder unvollständig verdängt, im Sinne der kursierenden Modernisierungs- und Verdrängungsthesen ist Jahrreiss unvollständig modern gewesen.
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furien · 2 years
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Konditionierung & Programmierung (Mind Control)
Ziel der systematischen Abrichtung ist es, eine intrapsychische Parallelwelt im Kind zu erschaffen, die durch die Täter*innen jederzeit abrufbar und steuerbar ist und für die das Kind im Alltag amnestisch ist. 
Täter*innen nutzen die Dissoziationsfähigkeit von Kindern, um unter Folter und Manipulation gezielt Persönlichkeiten abzuspalten bzw. eine Dissoziative Identitätsstruktur (Multiple Persönlichkeit) zu erschaffen. Die Kinder erhalten (meist ab der Geburt) ein regelmäßiges „Training“ (drastische Bestrafungen, Überschreitung aller Ekel- und Schamgrenzen, Ausführen von Gewalt gegen andere, polarisiertes Weltbild erzeugen, komplette Unterwerfung, Schweigegebote). Es wird dadurch eine Festlegung und Automatisierung des gewünschten Verhaltens erzwungen (Konditionierung). Darauf aufbauend kommt Programmierung hinzu, d. h. das Erzeugen von Ketten aneinandergesetzter konditionierter Verhaltensweisen, die jeweils an verschiedene innere Persönlichkeiten gebunden sind und von Tätern durch konditionierte Auslöser in Gang gesetzt und gestoppt werden können.
Es gibt z.B. Rückkehrprogramme, Suizidprogramme, Anti-Schlaf-Programme, Anti-Hilfe-Programme, Autoagressionsprogramme und Nahrungsverweigerungsprogramme. 
Kinder, die dies überleben und wie gewünscht „funktionieren“, bringen dem Täterkreis den größten Nutzen – sie haben Stärke und sind dennoch kontrollierbar (auch im späteren Erwachsenenleben). 
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lesemausbuchblog · 2 years
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Aus der Zeit gefallen ⭐️⭐️
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Für mich war es das erste Buch von Jens Jensen, auch, wenn die Reihen Oxen oder Sog recht erfolgreich waren. Der dänische Autor veröffentlichte EAST unter dem Namen Kaelingen/Krakow bereits 1997 in seiner Muttersprache. Was damals stilistisch und inhaltlich aktuell war, wirkte für mich in der deutschen Übersetzung- 25 Jahre später- doch etwas aus der Zeit gefallen. Monoton wirken die Sätze, die häufig mit einem Namen von Protagonisten beginnen. Daraus wird leider jeder aufbauende Spannungsbogen zerstört.
Der Hauptakteur Kazanski ist ein typischer Antiheld. Er macht sein Ding, und daran wird auch nicht gerüttelt. Kann man mögen, muss man aber nicht. Mich erinnerte sein Verhalten eher an die Agenten der 80er Jahre. Rauchend und saufend, im Selbstmitleid badend, die Welt retten.
Die Teile 2 und 3 der Reihe werden auch zeitnah erscheinen.
Für mich war die Erzählweise nichts, aber wer sich für klassische Agenten begeistern kann, wird hier mit EAST bestimmt die richtige Wahl treffen.
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widmannontour · 2 years
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Augsburgs Mauern und Tore
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Nachdem wir zur Zeit der Lechfeldschlacht 955 noch von einer wohl nur einfachen Palisadenmauer um das damalige Augsburg ausgehen müssen, entwickelten sich parallel zum wirtschaftlichen Aufstieg der Stadt auch Umfang und Gestalt der Stadtbefestigungen. Von diesen sind heute leider nur noch wenige Bereiche erhalten geblieben, da große Teile der Stadtgräben zugeschüttet und der Mauern abgerissen wurden um dem steigenden Platzbedarf des 19. Jahrhunderts Rechnung zu tragen. Zum Glück erkannte man noch rechtzeitig, dass das Erhalten der übrig gebliebenen alten Befestigungsanlagen auch einen touristischen Nutzen besitzt.
Heute ist zudem der Bereich um den Oblatter- bzw. Jakoberwall eine der schönsten und grünsten Wohnlagen der Augsburger Innenstadt.
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Beginnt man im Norden der Altstadt so findet man dort einen der noch umfangreichsten durchgängig erhaltenen Bereiche der Augsburger Stadtmauer, deren älteste Elemente bis ins Jahr 1488 zurückreichen. Im Nordwesten ist noch das Wertachbrucker Tor erhalten geblieben, dessen unterer, blockartiger Bauteil aus den Jahren um 1436 stammen soll. Der darauf aufbauende Torturm wurde ab 1605 vom Augsburger Baumeister Elias Holl umgebaut, hielt mehreren Belagerungen im 30 jährigen Krieg stand und ist heute noch Sinnbild für die Intention Holls sowohl wehrhaft als auch repräsentativ zu bauen.
Über das Fischertor (den sozial schwächer gestellten Fischern war es verboten innerhalb der Stadt zu siedeln, weswegen vor dem Tor die Fischersiedlung am Senkelbach entstand –> Name Fischertor), dessen heutige Form leider Neobarock (um 1920 errichtet) ist und nur noch den Standort mit dem originalen Fischertor teilt, erreicht man die Thommstraße und ihre eindrucksvolle erhaltene Stadtbefestigung. Das Ende dieses nördlichen Teils bildet die Bastion am Lueginsland (=Schau ins Land), die wohl schon zur römischen Zeit befestigt war. Heute kann man unter den mächtigen Kastanienbäumen des Biergartens am Lueginsland eine kleine Stärkung zu sich nehmen, ehe man dem Verlauf der Stadtmauer weiter gen Süden und Jakobervorstadt folgt.
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Über die sogenannte Schwedenstiege steigen wir vom Augsburger Hochplateau herab, um dem weiteren Verlauf der Stadtbesfestigungen um die Jakobervorstadt weiter folgen zu können. Die Jakobervorstadt war schon immer der ärmste Stadtteil des historischen Augsburgs gewesen, wo vor allem einfache Handwerker, fahrendes Volk oder Tagelöhner lebten. Entsprechend lange dauerte es auch, diesen Bereich durch eine Erweiterung der Stadtmauer in den geschützten Altstadtbereich zu integrieren. Erst 1340 lassen sich erste Mauern und das Jakobertor quellentechnisch fassen. An dieser Sozialstruktur änderte sich lange nichts, sodass noch 1858 Wilhelm Heinrich Riehl (Journalist, Kulturhistoriker und Begründer der wissenschaftlichen Volkskunde) festhielt: „Auf der Höhe dominierten die Patrizier, an der Höhe die Zünfte, unten in der Talsohle aber liegt die Vorstadt, vorwiegend das Viertel der kleinen Leute und der Proletarier.“
Eine ganz besonders schöne Ecke der Mauern um die Jakobervorstadt findet man am Übergang der Berthold Brecht Straße zum Oblatterwall: die Augsburger Kahnfahrt. Entlang der historischen Stadtmauer, direkt am an dieser Stelle sehr breiten Stadtgraben hat sich hier ein kleines Restaurant mit Biergarten etabliert, wo man sich auch Tret- und Ruderboote leihen kann, um über den an allen Seiten von mächtigen Kastanienbäumen flankierten Stadtgraben schippern zu können. Gerade für Kinder ist das im Sommer ein hörbar wundervolles Erlebnis.
Weiter über den Oblatterwall kommt man am Fünfgratturm, von den Augsburgern liebevoll auch Fünffingerlesturm genannt, vorbei. Dieser ehemalige Wehr- und Torturm weist eine sehr ungewöhnliche fünfspitzige Form auf, die man ganz offiziell als vier runde Scharwachttürme mit einem hohen Zeltdach bezeichnen würde. Errichtet zwischen 1454 und 1455 diente er bis 1600 als Torturm und seit 1867 die Stadtmauer abgerissen wurde, steht er ganz alleine, umringt von Kastanienbäumen am Stadtgraben. Im Zweiten Weltkrieg zerstört, wurde im Jahr 2008 trotz Bürgerbegehren eine Freitreppe errichtet, um den Turm zugänglich zu machen. Da aber „ganz überraschend“ das Grundstück zu klein war und die Treppe den Gehweg blockiert hätte, kam es wenige Monate nach Baubeginn zum Baustopp. Seit 2014 ist klar, dass die Treppe nicht fertiggestellt werden wird und verschandelt seitdem grundlos den romantischen Eindruck des Turmes doch erheblich.
Am Jakobertor erreichen wir ein weiteres der großen noch erhaltenen Stadttore Augsburgs. Diekt durch das Tor hat man zudem einen guten Blick auf die St. Jakobskirche, war doch Augsburg und insbes. die Jakobervorstadt eine wichtige Station auf den deutschen Pilgerwegen nach Santiago de Compostela. Daher auch die Namensgebungen.
Hinter dem Jakobertor folgt man dem Verlauf des Stadtgrabens auf der innerstädtischen Seite (Obere Jakobermauer) und erreicht recht schnell das Gebäude der Historischen Bürgergilde Augsburg. Diese historische Bastion wurde 1540-42 errichtet und der Jakoberwallturm unter Elias Holl später umgebaut. Neben Veranstaltungen des Vereins ist der Innenhof der Wohngebäude auch Schauplatz von Theateraufführungen (kleine Augsburger Freilichtbühne). Trotz Schäden während des 2. Weltkrieges ist die Bausubstanz größtenteils noch original erhalten.
Von hier aus folgt man weiter dem Verlauf des Stadtgrabens (Vogelmauer) bis zum Vogeltor. Hier befindet sich mit der City Galerie auch eines der beliebtesten Shoppingareale Augsburgs. Anschließend geht es entlang des Oberen Grabens nach Süden. Am Schwall findet sich ein weiterer baulicher Rest der Stadtmauer, ehe man am südlichsten Punkt mit den großen Roten Torwallanlagen das letzte Highlight dieses Spaziergangs entlang Augsburger Befestigungswerke erreicht.
Die Roten Torwallanlagen umfassen neben einer umfangreichen Grünfläche mit Kinderspielplatz das Rote Tor selbst, die Freilichtbühne und die für das UNESCO-Welterbe so wichtigen Wassertürme. An dieser Stelle sollen aber nur die Wehranlagen betrachtet werden. Das Rote Tor war das wichtigste Stadttor gen Süden, also mit der Via Claudia gen Italien, und damit vor allem von Händlern und Kaufleuten stark frequentiert. Deswegen hatte sich auch in dem im Mittelalter noch eigenständigen Ort Haunstetten eine ganze Reiseinfrastruktur mit zahlreichen Gasthäusern aber auch Prostitution entwickelt.
Die heutige Bastion, deren Vorgängerbauten wohl bereits seit 1187 belegbar sind, entstand um 1545. Auch hier gestaltete 1604 Elias Holl die Bastion um und erhöhte z.B. den Torturm. Die heute noch erhaltene Steinbrücke über den Graben wurde erst 1777 errichtet und dient parallel auch als Aquädukt, das das Trinkwasser zu den Wassertürmen am Roten Tor leitet.
Seit 1929 existiert in den Roten Torwallanlagen auch die Augsburger Freilichtbühne, deren Theateraufführungen enorm vom historischen Ambiente profitieren. Die Carmina Burana, das Fuggermusical „Herz aus Gold“ und andere geschichtliche Themen wirken hier unter freiem Himmel um einiges spektakulärer, als es in einem geschlossenen Raum möglich wäre.
Direkt vor Ort befindet sich im Gebäude des Heilig Geist Spital auch die Augsburger Puppenkiste und einige Restaurants, Kneipen und Pubs zur Stärkung befinden sich in wenigen Minuten Fußdistanz.
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unsichtbare-nacht · 2 years
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Bitte lächel einmal denn es ist perfekt und einfach zum verliebenund zeige dieser Welt was für ein wundervoller und starker Mensch hier hinter steckt. Ich dir geht es gut und du hast diesen Montag gut überstanden ❤️🌹
ihr wisst ja nicht, wie viel mir solche Nachrichten/asks bedeuten 🥺💗 die sind immer so unfassbar aufmunternd und aufbauend 💫
vielen liiiieben Dank 🥰
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williferkovic · 4 days
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Aufbauende Einstellung 🌳#motivation #inspiration #lebendigkeit #leben #j...
youtube
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innoceancee · 1 month
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Ich danke dir dass du dir Zeit für so aufbauende Worte genommen hast!🫶🏼
Sehr gerne liebes🤍
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