Tumgik
#jawohl das passt
sebdoeswords · 1 month
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Oh shit hüt isch doch speak your language day! Vorher erschte post hüt gmacht und scho abkackt und uf änglisch gschribe...
Das isch eidütig es symptom vomene phänomen won ich "sprachkolonialismus" nänne, und in dem ufsatz wird ich-
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Die traumhaft wollige Begegnung
Der Anfang einer erotischen Geschichte
 Episode 2, Teil 1
Es ist Samstagmorgen, die restlich Woche verlief unauffällig, jedoch immer mit der Sehnsucht Michelle wieder zu sehen.
Aufgeregt laufe ich den ganzen Morgen in der Wohnung hin und her, immer auf die Uhr starrend.
Am Grübeln, was ziehe ich bloß an, was bringe ich mit. Um mich abzulenken, springe ins Auto mache noch ein paar Besorgungen kaufe Wein und ein paar Blumen.
17.00 Uhr, ich mache mich fertig, schnell unter die Dusche, Rasieren und schick machen.
Ich ziehe eine elegante Hose, ein feines gebügeltes Hemd und mein bestes Sakko an.
Jawohl, so kann es los gehen.
Doch bei dem Blick auf den offenen Kleiderschrank schaue ich auf meine Mohair Kleidung.
Ich überlege einen Moment, soll ich es wagen?
Nein, oder doch?  Soll ich meinen Fuzzy Mohair Rollkragensweater anziehen?
Ich habe das Teil noch nie außerhalb der Wohnung getragen.
Irgendwie ist es mir etwas unangenehm so etwas auffällig zu tragen, und so ein Fuzzy Sweater finde ich, wirkt auch nicht so richtig männlich, aber schön wäre es schon.
Ich denke an Michelle und ihre Wollleidenschaft und sage mir: „Wenn nicht jetzt, wann dann?“
Kurz gesagt Sakko und Hemd weg und ich schlüpfe in den traumhaft weißen Fluffy Mohair Sweater.
Als die unglaublich softe Wolle meinen nackten Oberkörper berührt und meine Haut schmeichelt über strömt mich wieder das wohlige Gefühl und bei dem Gedanken an Michelle merke ich auch gleich wie sich bei mir unten etwas regt.
Ich streichle und liebkose ein wenig den Sweater und meine Erregung steigt weiter.
Soll ich wagen? Ich denke, ach komm ganz oder gar nicht und es sieht ja sowieso keiner.
Ich greife in den Schrank und ziehe eine fein gestrickte Shorts mit Willywärmer aus weicher Mohairwolle hervor.
Jawoll, die soll es sein, also Hose runter Slip weg und ich schlüpfe in die kuschelige Shorts.
Oooh man, fühlt sich das gut an. Ich steh vor dem Spiegel und mein Penis pulsiert und hebt sich langsam. Ich kann nicht wieder stehen, lege mich auf die Pelzdecke ins Bett und verwöhne mich ein wenig, streichle und massiere dabei die Shorts bis er richtig steht.
Ich denke an das Treffen mit Michelle, streichele die wunderbare Wolle und fange an zu Träumen. Verdammt ich muss los, es ist schon fast 18:00 Uhr.
Ich springe in die Hose, greife mein Sakko, nehme Wein und die Blumen mit, und springe ins Auto.
Nach kurzer Fahrt finde ich die richtige Adresse, an dem alleinstehenden Gebäude hängt ein beleuchtetes Schild.
„Mohair und Angora Hexe. Exklusive handgefertigte Kleidung aus feinster Wolle“
 Ja hier bin richtig, ich stelle das Fahrzeug ab und gehe nervös und aufgeregt zum Geschäft.
Ich denke noch, sind die Blumen zu viel? Ach was solls, passt schon.
Im Schaufenster sieht man die herrlichsten Sweater, Schals, Handschuhe aus Mohair, Angora, Kaschmir und auch Pelze, echt ein Traum schade, wie schade, dass ich den Laden nicht kannte.
Ich gehe an die Tür.
Nein, verdammt sie ist verschlossen. Auf einem Schild mit den Öffnungszeiten steht Samstag bis 18:00 Uhr geöffnet.
Ich schaue auf meine Uhr, viertel nach sechs. „Verdammt, ich Idiot!“, sage ich zu mir.
Aber warum hat Michelle auch 18:00 Uhr gesagt?
Fortsetzung Folgt.
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bibastibootz · 1 year
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Nie zu spät (auf AO3, 2410 Wörter) eine Tatort Stuttgart Fanfic, post-"Die Nacht der Kommissare", Sebastian & Thorsten
Ich liebe dich. Die lange Nacht sitzt Sebastian noch in den Knochen, und besonders das, was Thorsten ihm da im Auto gesagt hat, geht nicht mehr aus seinem Kopf. Bei einem überfälligen Gespräch mit Thorsten werden so manche Geheimnisse gelüftet.
„Ich wollte mich bei dir bedanken.“ Sebastians Stimme klingt tief und sanft hervor aus dem Geräuschemeer von klirrendem Besteck und den Unterhaltungen der anderen Gäste des Cafés.
Thorsten schaut von seiner Tasse Kaffee auf, die er zwischen seinen Händen hin und her schiebt. Er guckt Sebastian ungläubig an. „Du willst dich bedanken? Bei mir?“
Sebastian nickt.
„Also wenn sich einer bedanken sollte, dann jawohl ich, weil du dich die ganze Nacht um mich gekümmert hast“, erklärt Thorsten.
Sebastian schüttelt seinen Kopf. „Das meine ich nicht. Du hast da was gesagt und–“ Er stockt und reibt sich mit den Fingerspitzen durch seinen Bart. „Naja, das hat mich in dem Moment zwar etwas überrumpelt, aber ich hab diesen Satz lange nicht mehr gehört. Auch wenn du alles andere als bei Sinnen warst, war das trotzdem–“ Er sucht kurz nach dem richtigen Wort. „Schön.“
Thorstens Hände stoppen und er wird auf einmal ganz still und ernst. Er hat wohl endlich verstanden, worauf Sebastian hinauswill. Er beißt sich auf die Unterlippe und sucht nun auch nach den richtigen Worten. Er atmet tief ein und öffnet den Mund, aber irgendwie kommt nichts von dem raus, was ihm gerade durch den Kopf schwirrt.
Sebastian wendet seinen Blick ab und er schaut auf den Tisch zwischen ihnen, auf die leeren Kuchenteller. Er rutscht etwas auf seinem Stuhl hin und her. „Das ist alles“, sagt er dann. „Es hat einfach gutgetan, das mal wieder zu hören. Das wollte ich dir nur sagen.“
Verstohlen schaut er immer wieder zu Thorsten, doch der meidet seinen Blick. Sebastian ist verwirrt. Vielleicht konnte Thorsten sich an nichts erinnern? Wer weiß, was in dem Moment in seinem Gehirn los war und was davon jetzt noch übrig ist. Vielleicht ist da nicht einmal mehr eine vage Erinnerung an die drei wohl bedeutendsten Wörter.
Sebastian kann diese Stille nicht ausstehen. „Nach Julia, da–“, setzt er fort und wird unterbrochen von einem schrillen Lachen vom Nachbartisch. Verlegen schaut er zu den Leuten rüber und senkt dann seinen Kopf. Er spricht nicht weiter.
Thorsten seufzt. „Wollen wir eine Runde spazieren gehen?“, fragt er, denn Sebastian steht sein Unwohlsein wie ins Gesicht geschrieben. Sebastian nickt. Thorsten greift nach seiner Tasse und trinkt mit zwei großen Schlucken seinen Kaffee aus. Dann hebt er die Hand und fragt nach der Rechnung. Er holt sein Portemonnaie heraus.
Als er das sieht, lehnt sich Sebastian über den Tisch. „Aber ich hab dich doch eingeladen“, sagt er und greift nach seinem eigenen Portemonnaie in der Hosentasche.
Thorsten reicht der Bedienung einen 20€ Schein. „Stimmt so“, sagt er zu dem Mann, der ihnen ein dankbares Lächeln zuwirft und das leere Geschirr mitnimmt. Dann dreht sich Thorsten zu Sebastian. „Passt schon“, sagt er und steht auf. „Komm“, fügt er kurz, aber bestimmt hinzu. Sebastian greift nach seiner Jacke auf der Stuhllehne und folgt Thorsten nach draußen.
Der frische Wind und die Ruhe ist direkt viel angenehmer. Sie gehen die Straße hinunter und biegen dann in einen kleinen Park ab. Außer ihnen ist dort nur eine junge Familie mit Kind auf einem Laufrad und einem Jogger.
„Ich hab dir also letzte Nacht meine Liebe im Rausch gestanden“, nimmt Thorsten das Gespräch wieder auf. 
Sebastian lacht bei der Erinnerung. „Mehrmals.“
Thorsten presst seine Lippen zusammen. „Und du fandest es schön.“
„Dass du unter Drogen standest, nein. Was du gesagt hast, ja.“
„Und du hast die Wörter einfach lange nicht mehr gehört.“
„Das letzte Ich liebe dich kam von Julia. Und zu dem Zeitpunkt hatte sie mich schon betrogen, also zählt das nicht einmal.“
„Das tut mir leid“, sagt Thorsten. „Mein letztes Ich liebe dich ist noch länger her. Es tat mir also auch gut, das mal wieder zu sagen. Das hab ich selbst in meinem vernebelten Zustand gemerkt.“
Sebastian lässt seinen Kopf hängen. Darüber hatte er noch gar nicht nachgedacht. Vielleicht hätte er das alles doch gar nicht ansprechen sollen bei den schmerzhaften Erinnerungen, die das Gespräch bei Thorsten weckt. Aber was gesagt ist, ist gesagt. Vielleicht ist Zeit für einen Themenwechsel.
„Wie geht’s dir, Thorsten?“, fragt Sebastian und dreht seinen Oberkörper in Thorstens Richtung. Dieser trifft seinen Blick.
„Den Umständen entsprechend. Ein bisschen müde. Und dir?“
„Maja hat mir letztens erzählt, dass sie jetzt eine Freundin hat“, sagt Sebastian aus dem Nichts.
Thorsten guckt ihn überrumpelt an. „Okay“, antwortet er, mehr Frage als Antwort.
„Vielleicht hätte sie’s dir lieber selbst erzählt, aber–“ Sebastian zuckt mit den Schultern. Eigentlich kann er seine Aufgeregtheit gut verstecken, aber jetzt redet er deutlich schneller als sonst. Auch seine Hände versteckt er etwas nervös in seinen Hosentaschen. „Sie macht da kein Geheimnis draus, also denke ich, sie hat da nichts gegen. Sie mag dich ja sowieso total gerne.“ 
Weil Thorsten nichts sagt, wandert Sebastians Blick von seinen Schuhen rüber zu Thorstens Gesicht. Er lächelt. Bei dem Anblick von Thorstens Lächeln wird es Sebastian ganz warm ums Herz. Er muss selbst lächeln.
Thorsten freut sich richtig über diese Neuigkeiten. Kaum vorstellbar, dass das kleine Mädchen, mit dem er vor einer Ewigkeit auf einem Konzert war, nun alt genug ist für eine echte Beziehung. Das ist so erwachsen. In seiner Brust macht sich ein warmes Gefühl breit, das er nur als Stolz bezeichnen kann.
Ein stolzer Vater. Schon sind seine Gedanken in Rekordgeschwindigkeit dabei, zu seiner eigenen Tochter zu springen und zu dem Loch, das sie hinterlassen hat und in das alles reinpassen würde, was sie nie erleben konnte. Was Thorsten nie erleben konnte mit ihr an seiner Seite. Sie hätte bestimmt–
„Thorsten?“ Sebastians Stimme reißt ihn aus seinen Gedanken, und darüber ist er noch nie dankbarer gewesen.
„Entschuldige“, sagt Thorsten und fuchtelt mit einer Hand durch die Luft, so als könnte er die schmerzenden Gedanken an Lilli einfach wegwehen. Er holt tief Luft und versucht sich auf Sebastians Präsenz neben sich zu konzentrieren, darauf, wie ihre Schritte beinahe gleich fallen.
„Alles okay?“, fragt Sebastian.
Thorsten schaut kurz rüber zu ihm und nickt. Das vorsichtige Lächeln auf Sebastians Lippen tut seinem Herzen gut. „Freut mich für Maja, wirklich. Sogar sehr.“
Da beginnt Sebastian zu strahlen. „Ich bin so unglaublich stolz auf sie. Auf Henri natürlich auch.“ In seiner Stimme schwingt ein Unterton von Traurigkeit und Sehnsucht mit, was Thorsten nur zu gut verstehen kann. Seine Augen funkeln ein wenig.
Thorsten streckt seinen Arm aus und klopft Sebastian auf den Rücken. „Du hast tolle Kinder“, sagt er und meinte es noch nie ernster.
„Große Kinder!“, korrigiert Sebastian ihn und lacht. „Waren die nicht gestern noch in der Grundschule, im Kindergarten?“
„Wenn du jetzt sagst, dass du alt wirst, dann–“
„Dann knallst du mich ab?“
„Ich kann nichts garantieren.“
Sebastian schnauft vergnügt. „Na gut, dann sag ich lieber nichts. Ich will mich ja nicht mit einem alten Mann anlegen.“
Die Lederjacke klatscht unter Thorstens flacher Hand. Sebastian lacht laut auf und er dreht sich etwas zur Seite, weg von Thorsten, um einem weiteren Schlag zu entfliehen. Thorstens Augen sind zwar zugekniffen, aber selbst er muss lachen.
„Vorsichtig, Sebastian. Ganz vorsichtig.“
Die nächsten Minuten gehen beide still nebeneinander her, versunken in ihren eigenen Gedanken. Der Sand knirscht unter ihren Schuhen. Eine angenehme Zweisamkeit. Eine Frau joggt an ihnen vorbei, ein Hund läuft ihr direkt hinterher. Die Bäume rascheln in einer Windböe.
Sebastian ist der erste, der die Stille bricht. „Du, Thorsten, darf ich dich mal was fragen?“
„Immer.“
„Kannst du dir je wieder eine Beziehung mit jemandem vorstellen?“ Er spricht etwas leiser als sonst, weil er weiß, wie sensibel dieses Thema sein kann. Aber er stellt die Frage trotzdem.
„Prinzipiell ja“, antwortet Thorsten, was Sebastian tatsächlich ein wenig überrascht.
„Ja?“
Thorsten dreht sich zu ihm um. „Ist die Vorstellung zu absurd für dich?“
Sebastian schüttelt schnell den Kopf. „Nein, auf keinen Fall. Ich finde nur–“ Er seufzt. „Julia hat mir das Herz gebrochen und, naja, ich hab mich seitdem an keine Frau mehr richtig rangetraut. Seitdem hat mich keine Frau interessiert.“
„Also kannst du dir keine Beziehung mehr vorstellen?“
„Das hab ich nicht gesagt.“
„Aber du traust dich nicht mehr an Frauen ran?“ Thorsten schaut ihn etwas verwirrt an.
„Das eine schließt das andere ja nicht aus.“
Thorstens Augenbrauen schnellen in die Höhe und er schaut Sebastian ungläubig an. Wenn er das gerade richtig verstanden hat, dann–
„Bist du schwul?“, fragt er nach kurzem Überlegen.
„Nein“, antwortet Sebastian, ein bisschen zu laut und zu schnell. Er hebt entschuldigend seine Hand. „Also, nicht, dass damit was falsch wäre, aber–“ Er schüttelt den Kopf. „Ich bin nicht schwul.“
„Aber du stehst auf Männer?“
Sebastian dreht seinen Kopf zu Thorsten und ihre Blicke treffen sich für mehr als nur einen flüchtigen Augenblick. Ohne sich abzusprechen bleiben beide Männer stehen. Da bemerkt Sebastian erst, dass ihm das Herz bis zum Hals pocht. „Ja“, sagt er, dieses Mal deutlich leiser.
Thorsten schweigt und starrt ihn nur an.
„Ich steh auf Männer und Frauen“, erklärt Sebastian, damit es keine Missverständnisse gibt. „Ich bin bi.“
Thorsten schweigt immer noch, aber er legt seinen Kopf etwas schief. Dann beginnt er doch tatsächlich zu lächeln. „Wir kennen uns seit 15 Jahren und du erzählst mir das jetzt erst?“
Sebastian runzelt die Stirn. „Ich war glücklich verheiratet, als wir uns kennengelernt haben, Thorsten. Und irgendwie war das seit meiner Hochzeit kein Thema mehr.“
„Kein Thema mehr?“, entgegnet Thorsten und klingt etwas erbost. „Sowas hört doch nicht auf, nur weil–“ Auch seine Stimme ist etwas lauter geworden und er schaut sich kurz um, aber sie sind weit genug von anderen Menschen entfernt, sodass sie niemand verstehen könnte. „Nur weil man eine Frau geheiratet hat, hört man ja nicht auf, bi zu sein.“
„Tut man ja auch nicht. Lebender Beweis“, sagt Sebastian und lässt demonstrativ eine Hand an seinem Oberkörper runterlaufen. Tadaa. 
„Aber du hast es mir nie gesagt.“
„Ich wollte da nichts Großes draus machen.“
„Aber das bist doch du, Sebastian. Das ist dein Leben und deine Art zu lieben. Sowas sollte niemand verstecken müssen.“
Sebastian guckt Thorsten etwas verdutzt an. Er hat sich gedacht, dass Thorsten positiv reagiert, aber mit so viel Empathie hatte er gar nicht gerechnet. „Da hast du vollkommen recht.“
„Ich möchte doch den ganzen Sebastian kennen, nicht nur den halben.“
„Tust du jetzt ja auch.“
„Nach einer halben Ewigkeit.“
„Ich bin 45 Jahre alt, Thorsten. Ich bin nicht wie Maja, die im 21. Jahrhundert aufwächst und ihrem Vater über FaceTime einfach so erzählen kann, dass sie verliebt ist und jetzt eine Freundin hat. Ich–“ Sebastian hebt seine Hände und lässt sie einen Moment später wehrlos wieder fallen. „Es war einfacher, das zu ignorieren.“
„Wir haben 2023, heutzutage kann sich doch jeder outen.“
„Ja, eben. Hab ich ja auch gerade gemacht.“ Bei dem letzten Satz werden Sebastians Wangen auf einmal ganz heiß. So viel Adrenalin fließt gerade durch seinen Körper, dass er jetzt erst realisiert, was er eben alles gesagt hat.
Er hat sich gerade geoutet. Vor Thorsten. Thorsten, der ihn jetzt wortlos anstarrt.
Und der seinen Arm ausstreckt.
Und der Sebastian in eine Umarmung zieht.
„Komm mal her“, sagt Thorsten, flüstert es beinahe. Er verschränkt seine Arme auf Sebastians Rücken und drückt ihn ganz doll an sich. So haben sie sich noch nie umarmt, nicht einmal annähernd.
Etwas überrumpelt schlingt auch Sebastian seine Arme um Thorsten. Es ist Balsam für die Seele, Thorstens festen Oberkörper gegen seinen zu spüren. Irgendwie verankert ihn das unglaublich doll im Hier und Jetzt.
Nach ein paar Sekunden lehnt sich Thorsten etwas zurück und räuspert sich. Er lächelt Sebastian an, so aufrichtig wie noch nie. Irgendwie süß. Sebastian guckt nach links und rechts und trifft dann wieder Thorstens Blick.
„Hat schon niemand gesehen,“ versichert Thorsten ihn.
„Und wenn schon.“ Sebastian zuckt mit den Schultern. „Auch Männer, die hetero sind, können sich in der Öffentlichkeit umarmen.“
„Genau. Ist sogar dringend erwünscht.“
Grinsend gehen sie beide weiter und schlendern den sonnigen Weg entlang. Sebastian fällt zum ersten Mal auf, wie laut doch die Vögel in den Bäumen am Wegesrand sind. 
„Was verheimlichst du denn noch so vor mir?“, fragt Thorsten schließlich.
Sebastian muss schmunzeln. „Ach, nichts Wichtiges. Mein erster Kuss war mein damaliger bester Freund.“ Gekonnt geht er einen Schritt zur Seite, als Thorsten versucht, ihm auf den Arm zu hauen. „Zu langsam“, kommentiert er trocken.
„Du bist unmöglich, Sebastian.“
„Weil ich damals einen Jungen geküsst habe?“
Thorsten verdreht seine Augen. „Natürlich nicht.“
„Darüber haben wir doch noch nie geredet, oder? Erste Küsse?“
„Ich wünschte, wir hätten’s“, antwortet Thorsten und spricht Sebastian aus der Seele. „Aber es ist doch nie zu spät, oder? Also, erzähl.“
„Naja, wir waren beide sechzehn. Wir waren in seinem Schlafzimmer und es war–“ Er macht eine kurze Pause. „Warm. Und er hat mich angeguckt und mir dann gesagt, dass er sich in mich verliebt hat. Er hat sich zu mir rüber gebeugt und meine Hand genommen. Dann hat er mich geküsst. Ich erinnere mich noch an seine Stoppeln.“ Sebastian lässt seine Hand über sein Kinn und Oberlippe gleiten. „War ein bisschen pieksiger als gedacht. Und feuchter–“
Thorsten unterbricht ihn. „Okay, so genau wollte ich das gar nicht wissen.“
Ein vergnügtes Lachen prustet aus Sebastian heraus. Beim nächsten Schritt lässt er seinen Körper sachte gegen Thorsten schwenken, so als kleine Wiedergutmachung.
Thorsten hebt einen Zeigefinger. „So hätte ich aber auch reagiert, wenn es ein Mädchen gewesen wäre. Nur damit das klar ist.“
„Kriminalhauptkommissar Thorsten Lannert. Nicht homophob.“
„Sebastian.“
„Hast du etwa noch nie einen Mann geküsst?“ Für einen flüchtigen Augenblick geht Sebastian der Gedanke durch den Kopf, wie verrückt es doch ist, dass er Thorsten diese Frage überhaupt so beiläufig stellen kann und es dann auch noch ernst meint. Und alles, was es dazu brauchte, war ein benebelter Thorsten, der fast nur Blödsinn faselte. Fast. Ohne diese drei Worte wären sie jetzt vielleicht gar nicht hier.
Thorstens Mund verzieht sich zu einem Grinsen. „Doch, habe ich“, sagt er und beschleunigt seine Schritte etwas, so als würde er mit seinem neuen Geheimnis vor Sebastian wegrennen. Dieses Mal ist es also Sebastian, der entrümpelt dreinschaut und laufen muss, um Thorsten einzuholen.
„Erzähl mir mehr“, ruft Sebastian ihm nach und kommt aus dem Grinsen gar nicht mehr heraus. So ein befreiendes Gespräch hatte er schon lange nicht mehr geführt, wenn überhaupt jemals in seinem Leben. So voller Erleichterung, voller Spaß!
„Die Geschichte kriegst du nicht so einfach aus mir heraus.“
Sebastian reißt empört seine Augen auf. „Eben hältst du mir noch einen Vortrag, dass ich keine Geheimnisse vor dir haben muss, und jetzt das? Thorsten!“
Obwohl er kürzere Beine hat, ist Thorsten ganz schön schnell.
Sebastian nimmt wieder die Verfolgung auf. „Ich weiß doch, wo du wohnst, Thorsten!“
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nokissforthedauphin · 7 years
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Everything because of a single rose~ ♥
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swden-writingcorner · 4 years
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Kurzbeschreibung: Die Mädchen reden über erste Dates und ein Plan wird geschmiedet. Charaktere: Sprotte, Frieda, Melanie, Trude, Wilma, Matilda Pairing: Sprotte/Frieda, Wilma/Matilda (Trude/Steve, Melanie/Nick werden nur erwähnt) Einordnung: nach "Colorful" und "Question" Word Count: 3729
A/N: Hallo, ihr Lieben. Heute mal wieder etwas später, da ich das Kapitel erst zu Ende schreiben musste und zwischen schreiben und nochmaligen prüfen gerne etwas Zeit verstreichen lasse. Um meinem Hirn etwas Zeit zum Neuaufladen zu geben. ^^ Und da ich scheinbar Sprotte/Frieda nicht loslassen kann, geht es jetzt nach "Colorful" und "Question" weiter mit der Beziehung zwischen beiden. Ich hatte das ehrlich nicht geplant, aber irgendwie beschreibe ich doch wie sie zusammen kommen. Wenigstens übe ich so das Schreiben von Romance ein bisschen. Und es hat auch richtig Spaß gemacht dieses Kapitel zu schreiben, auch wenn ich ewig gebraucht habe, um diesem ein Wort zuzuordnen. Irgendwie passte nichts richtig, aber letztlich sollen die einzellnen Worte ja inspirieren und nicht Vorlagen für etwas sein.
~ O ~ O ~
»Was habt ihr an eurem ersten Date gemacht?« Überrascht hoben sich vier Köpfe beinahe gleichzeitig und blickten zu Sprotte hinüber, die angestrengt in ihr Vokabelheft starrte und auf ihrer Lippe herum kaute. »Wieso? Planst du etwa was?«, fragte Melanie misstrauisch und ließ ihre perfekt gefeilten und lackierten Nägel auf dem Tisch trommeln, ehe sie plötzlich zu strahlen begann. »Oder bist du endlich über Fred hinweg und willst mit einem Jungen ausgehen? Kennen wir ihn etwa?! Sag schon!« »Nein. Natürlich nicht! Ich bin nur neugierig.«, verteidigte sich Sprotte schnell und versuchte vergeblich, die verräterische Röte aus ihrem Gesicht zu vertreiben. Immer noch wich sie den neugierigen Blicken ihrer Freundinnen aus, während ihr Stift ruhelos zwischen ihren Fingern kreiste. Es war ein Fehler gewesen etwas zu sagen. Auch nur ihren Mund zu öffnen und Melanie dadurch Ideen zu geben. Denn wenn sie erstmal Blut geleckt hatte, konnte sie nichts mehr aufhalten und sie würde Sprotte so lange nerven bis diese schließlich nachgab. Aber Sprotte konnte nicht länger schweigen und sich mit ihren eigenen Ideen ewig im Kreis drehen. Sie konnte seit Tagen nicht mehr richtig schlafen, sich nicht konzentrieren und sie brauchte endlich Antworten. Und das so schnell wie möglich. »Ach. Steve und ich hatten unser erstes Date nach der Schule. Er hat mich auf dem Pausenhof gefragt und wir sind gemeinsam mit dem Fahrrad in die Stadt gefahren. Wir haben ein Eis zusammen gegessen und sind durch den Park gegangen. Und als wir bei mir Zuhause waren, hat er mich dann geküsst. Es war so romantisch!« Trude seufzte verträumt und bemerkte gar nicht, wie dabei ihre tintenverschmierten Finger über ihre Wange und ihr Kinn glitten und dunkle Spuren hinter sich herzogen. Melanie lachte darüber verschmitzt, ehe sie Trude ein Taschentuch hinhielt, damit diese sich sauber machen konnte. »Also, Nick hat mich in ein Café in der Innenstadt eingeladen. Wir haben dort Kuchen gegessen, Kaffee getrunken und uns unterhalten, bis es dunkel wurde. Er hat meine Hand gehalten, die Rechnung übernommen und mich dann nach Hause gebracht.« Ein breites Lächeln huschte über Melanies Gesicht, ehe sie plötzlich ihren Stift hart auf das Papier schlug und die Stirn in Falten legte. »Mit Willi war ich beim ersten Date im Kino gewesen. Ich weiß nicht mehr, was für einen Film wir gesehen haben, aber er hat dort in der Dunkelheit meine Hand genommen und bis die Lichter angingen nicht mehr losgelassen. Danach bin ich alleine nach Hause gefahren und das nächste Mal hat er mich im Schulflur abgefangen und wir haben unter der Treppe geknutscht, wo uns niemand sehen konnte.« Nachdenklich fuhr Melanies Finger über ihren Hefter, ehe sie schräg lächelte. Sie sah plötzlich sehr traurig aus, als hätte die Erinnerung an Willi alle Freude in ihr verdrängt. »Romantische Dates oder große Gesten waren noch nie Willis Stärke gewesen. Unsere Dates waren immer geheim und meine Briefe hat er bei sich im Zimmer versteckt oder später weggeschmissen. Selbst als alle bereits von unserer Beziehung wussten, sind wir noch umhergeschlichen, als würden wir was verbotenes tun und niemand sollte davon erfahren. Alles war immer ganz geheim und irgendwie aufregend dadurch. Bis ich zu einem seiner Geheimnisse wurde.« Melanie seufzte schwer, ehe sie wieder lächelte und ein Herz in die rechte obere Ecke ihres Heftes malte. »Zum Glück ist Nick da ganz anders.« »Also mein erstes Date mit Matilda war nach dem Theaterkurs.«, sagte Wilma schnell und legte ihren Arm stolz um ihre Freundin, die sich kichernd an sie lehnte. »Ich hab sie zum Minigolf eingeladen. Und Tilda hier hat mich haushoch geschlagen!« Beide Mädchen kicherten kurz, während Trude träumerisch seufzte und an ihrem Ohrring spielte. Sprotte vermutete, dass ihr nächstes Date mit Steve auch auf dem Minigolfplatz stattfinden würde. Schließlich sprach nichts gegen das Austauschen von Ideen. »Na ja, und mit Leonie war mein erstes Date hier gewesen. Wir haben uns die Hühner angesehen, Händchen gehalten und uns geküsst. Sonst konnten wir das ja nur im Schatten hinter der Bühne oder im dunklen Kino machen. Sie wollte nicht mal meine Hand halten, wenn es jemand sehen konnte.«, fuhr Wilma fort und verzog beim Gedanken an ihre Ex-Freundin kurz das Gesicht. Sie hatte es gehasst, sich verstecken zu müssen, aber noch mehr haben sie die neugierigen Blicke und blöden Kommentare ihrer Mitschüler gestört. Sie verstand, warum Leonie sich lieber verstecken wollte, aber Wilma hatte es nicht länger gekonnt. Und mit Matilda musste sie es auch nicht mehr. Selbst ihre Mitschüler beachtete sie nicht mehr, wenn sie Händchen hielten oder sich auf dem Pausenhof küssten. Sprotte seufzte kurz, ehe sie ihren Stift auf den Tisch legte und sich mit der Hand die Haare aus dem Gesicht wischte. Sie wusste jetzt zwar, was ihre Freundinnen an ihren ersten Dates gemacht haben, aber geholfen hatte es ihr nicht wirklich. Sie wollte etwas Besonderes machen, aber sie wusste einfach nicht was. Warum war es nur so schwer, das perfekte erste Date zu planen? Bei ihr und Fred war es doch auch so leicht gewesen. »Was ist denn mit dir?« Überrascht blickte Sprotte auf und legte fragend den Kopf schief, während Matilda sie ruhig anblickte. »Wie war dein erstes Date mit Fred gewesen? Wir haben dir schließlich auch von unseren erzählt.«, fragte sie freundlich und blinzelte ihr kurz wissend zu. So als wüsste sie von Sprottes Geheimnis. Als wüsste sie, dass Sprotte ihre beste Freundin geküsst hatte. Das sie die Frage zu einem bestimmten Zweck gestellt hatte. Und das sie jetzt ein Date für sie beide plante. Panik ergriff Sprotte bei diesem Gedanken und sie lächelte gequält zurück, ehe sie wieder ihren Stift in die Hand nahm und kreisen ließ. Sie durfte sich nichts anmerken lassen. Niemand wusste etwas davon. Sie musste einfach ruhig bleiben, lächeln und Matildas Blick ausweichen. Denn Lügen konnte sie immer noch nicht, ohne das es jeder bemerkte. »Ich hab Fred am Baumhaus getroffen, nachdem wir vom Reiterhof zurückgekommen sind. Ich hab ihm von den Pferden und unseren letzten Tagen dort erzählt. Er hat meine Hand genommen und mich geküsst.« Und sie hatte ihm auch ihren eigenen Liebesbrief zugesteckt, den sie auf der Rückfahrt und in ihrem Zimmer schnell verfasst hatte. Aber das wollte sie nicht vor den anderen sagen. Schon gar nicht vor Melanie, die mit hochgezogenen Augenbrauen da saß und sie kritisch anblickte. Stille breitete sich zwischen den Mädchen aus, während Sprotte eine ausholende Bewegung mit ihrer Hand machte. »Das ist alles.« »Das war doch kein Date gewesen!«, meldete sich sofort Melanie zu Wort und schnappte sich Sprottes rotierenden Stift aus ihren Fingern. »Und hör endlich auf damit! Das macht mich ganz nervös.« Sprottes bösen Blick ignorierend, warf Melanie ihre Haare über ihre Schulter und sah ihre Freundin ungläubig an, ehe sie fortfuhr. »Ein Treffen am Baumhaus des Pygmäen ist ganz bestimmt kein Date gewesen!« »Und woher willst du das wissen?! Du warst doch gar nicht dabei!«, brauste Sprotte auf und war für einen Moment versucht, den Tisch umzuwerfen und den Tee darauf in ihrem ganzen Wohnwagen zu verteilen. Melanies Gesicht wäre das Putzen danach wert, aber da fuhr diese schon ungerührt fort. »Fred am Baumhaus zu treffen ist kein richtiges erstes Date! Ihr seid da vielleicht zusammen gekommen, aber ich weiß zufällig, dass ihr einen Tag danach ins Kino gegangen seid. Nur ihr zwei alleine. Und das Fred dir eine Packung Kaugummis mitgebracht hat. Das war euer erstes Date gewesen.« Zufrieden nickte Melanie und blinzelte der kichernden Trude kurz zu, ehe sie sich wieder über ihre Matheaufgaben beugte, als wäre damit das Gespräch für sie beendet. Entrüstet schnappte Sprotte nach Luft und wurde puterrot. Lautlos bewegten sich ihre Lippen bis sie endlich Worte hervor pressen konnte, ohne Melanie anzuschreien. »Entschuldige mal! Wer hat dir denn davon erzählt?! Und warum darfst du bestimmen, was mein erstes Date mit Fred gewesen ist? Ich sollte es jawohl am besten wissen, oder?« »Das denke ich eher nicht.«, meinte Melanie nachsichtig und klopfte Sprotte kurz auf die Schulter, was diese noch wütender machte. Melanie behandelte sie in diesem Moment wie ein Kleinkind, dass die Sorgen und Probleme der Erwachsenen nicht versteht und deswegen unerklärliche Wutanfälle bekommt. Als wüsste Sprotte nichts von Liebe, Verabredungen oder Jungs. Als wären sie plötzlich in der Zeit zurückgereist, wo Frieda noch mit Torte zusammen gewesen war und sie alle auf die unausweichliche Trennung gewartet hatten. Genauso hatte Melanie sie da auch angesehen. Herablassend und ein wenig bedauernd. »Ach Sprotte.«, seufzte Melanie schwer und fing sich einen warnenden Blick von Wilma ein, den sie beflissentlich ignorierte. »Ein Date ist sich hübsch anzuziehen und sich zurechtzumachen. An einen schönen Ort zu gehen und dort Zeit zu zweit verbringen. Nicht in alten, zerbeulten Hosen unter einem Baum sitzen und erzählen. So wie ihr es schon hunderte Male zuvor gemacht habt. Eine Verabredung ist etwas Besonderes. Hab ich nicht recht?« Kurz ließ Melanie ihren Blick über ihre Freundinnen gleiten, die nur stumm nickten und Sprottes verratenen Blick auswichen. Nur Matilda legte leicht den Kopf schief und lächelte Sprotte an. Als machte sie sich über Sprotte lustig. Diese blickte wütend aus dem Fenster und ignorierte Melanies siegessichere Lächeln. Denn sie lag falsch. Als Fred und Sprotte sich am Baumhaus getroffen haben, war es ein Date gewesen. Auch wenn sie keine hübschen Sache getragen oder gekämmte Haare gehabt hatte. Auch wenn sie sich schon öfter beim Baumhaus oder Wohnwagen getroffen hatten, um zu reden, war es an diesem Tag anders gewesen. Schließlich hatte Fred sie da zum zweiten Mal geküsst! Und ihre Hand gehalten! Und sie hatte ihm ihren Liebesbrief gegeben und sich für den nächsten Tag verabredet. Obwohl .... Fred hatte sie auch auf dem Reiterhof geküsst und ihr heimlich seinen Liebesbrief zugesteckt. Sie hatten gemeinsam an der Koppel gestanden und geredet. Und das war ganz sicher kein Date gewesen. Hatte Melanie etwa recht? War Sprotte wirklich so dumm und leichtgläubig und wusste nicht, wie ein richtiges Date auszusehen hatte? Sprotte wollte Frieda eigentlich für ihr erstes richtiges Date zum Wohnwagen einladen, ihr etwas kochen und reden. Sie wollte eine Kerze auf den Tisch stellen, so wie sie es in Filmen immer machen und im Kerzenschein Friedas Hand halten. Aber plötzlich kam ihr die Idee dumm und kindisch vor. Das wäre keine Verabredung, sondern ein normales Treffen zwischen den Mädchen gewesen. So wie sie es immer machten. Aber Frieda verdiente was Besseres. Sie verdiente ein richtiges Date, wo sie sich hübsch machen konnte und Sprotte sie ausführen würde. Damit sie wusste, dass Sprottes es ernst mit ihr meinte. Dass sie es wirklich versuchen wollte. Als ihre feste Freundin. Wieder breitete sich die Stille zwischen den Mädchen aus. Und während Melanie, Trude, Wilma und Matilda weiter an ihren Schulaufgaben arbeiteten, starrte Sprotte auf ihr halb beschriebenes Blatt und legte sich einen Plan zurecht. Ohne dabei den forschenden Blick von Matilda zu bemerken, die immer wieder zu Sprotte schielte und geheimnisvoll lächelte. Minuten zogen sich in die Länge bis plötzlich die Wohnwagentür aufgerissen wurde und mit dem kalten Januarwind Frieda hereingeweht wurde. Ihre Wangen waren hinter ihrem dicken Schal und der lilafarbenen Mütze gerötet. Aber sie lächelte fröhlich, während sie die Tür wieder hinter sich zu zog und ihren Mantel, Handschuhe, Schal und Mütze achtlos auf die Matratze warf. »Hallo! Ihr seid ja noch alle hier! Tut mir leid, dass ich erst so spät komme, aber unser Meeting hat noch so lange gedauert. Und Joe hat sich strikt geweigert an der Spendenaktion in der Stadt mitzumachen, obwohl er bei den anderen Aktionen auch nicht dabei gewesen ist. Könnt ihr das glauben?« Schnaufend ließ sich Frieda neben Sprotte fallen, ihren Rucksack zwischen ihren Füßen, während sie gierig zu der Teekanne in der Mitte des Tisches schielte. »Ist da noch Tee drin? Oder ist er schon kalt? Muss ich Neuen aufsetzen? Es ist so verdammt kalt draußen. Sicher wird es heute Abend wieder schneien. Danke.« Erleichtert nahm sie die saubere Tasse entgegen, die ihr Trude hinhielt und füllte sich dampfenden Tee ein, den sie nah an ihr Gesicht hielt. Tief atmete sie den süßen Duft von ›Heiße Liebe‹ ein und seufzte wohlig. Ihre tauben Finger begannen zu kribbeln und eine angenehme Wärme begann sich in ihrem Körper auszubreiten. Lächelnd sah sie auf und bemerkte, wie Sprotte schnell ihrem Blick auswich und etwas in ihr Heft zu kritzeln begann, das nicht nach Vokabeln aussah. Kurz überlegte Frieda, ob Sprotte ihr wohl böse war, weil sie erst so spät gekommen ist, aber genauso schnell verwarf sie den Gedanken auch wieder. Sie hatten sich nachmittags ganz normal vor der Schule voneinander verabschiedet. Sicher war es Sprotte nur peinlich so nah neben ihr zu sitzen. Weil sie nicht ihre Hand nehmen oder sie küssen konnte. Aber dafür hatten sie schließlich auch noch später Zeit. Schnell holte Frieda ihre Schulaufgaben aus ihrem Rucksack und breitete sie neben Sprottes aus, wobei sie diese immer wieder spielerisch mit ihrem Ellbogen anstupste und dafür ein verhaltenes Lächeln zugworfen bekam. Mit neuem Eifer stürzte sich Frieda in ihre Aufgaben, als Melanie die angenehme Stille zwischen den Mädchen unterbrach. »Was war dein erstes Date mit Maik gewesen?« Überrascht blickte Frieda auf und lächelte verwirrt. Sie spürte, wie Sprotte sich neben ihr plötzlich versteifte und ihren Kopf noch weiter über ihre Aufgaben beugte, sodass ihr Haar in unordentlichen Locken über ihrem Heft schwebte. »Was?« »Dein erstes Date mit Maik? Was habt ihr da gemacht?«, fragte Melanie erneut und sah sie dabei an, als wäre es die normalste Sache der Welt jemanden aus dem Nichts so etwas zu fragen. »Mein erstes Date mit Maik? Mh, gute Frage.« Nachdenklich tippte sich Frieda mit dem Stift gegen die Lippe, während sie erst Melanie ansah und dann ihre restlichen Freundinnen, die sie gespannt beobachteten. »Vielleicht unser Ausritt alleine mit den Pferden? Wir haben ein kleines Picknick zusammen gemacht.« Frieda zuckte kurz mit den Schultern, ehe sie sich wieder ihren Aufgaben zuwandte und Melanie abfällig schnauben hörte. Mit hochgezogenen Augenbrauen blickte Frieda sie an, während Melanie mit ihrer Hand in der Luft wedelte. »Ach komm schon. Das war doch kein richtiges Date gewesen. Nach dem Ausritt mit den Knirpsen seid ihr noch etwas in der Gegend herumgeritten. Sehr romantisch. Und außerdem hatte Maik dir da noch nichts von seiner Freundin erzählt. Das zählt nicht.« »Ok. Dann muss ich mich wohl geirrt haben. Ich wusste ja nicht, dass du die Bestimmerin in Sachen Liebe und Verabredungen bist und darüber entscheiden darfst.«, antwortete Frieda augenverdrehend. »Wie kommst du überhaupt darauf?« »Sprotte hat damit angefangen. Sie hat nach unseren ersten Dates gefragt. Und nur noch deins hat uns fehlt. Also ...« Kurz blickte Frieda zu Sprotte hinüber, deren Gesicht dunkelrot angelaufen war und die verzweifelt versuchte so zu tun, als wäre sie schwer mit ihren Englischvokabeln beschäftigt. Dabei hatte sie seit Friedas Ankunft kein einziges Wort in ihr Heft geschrieben. »Na schön. Dann war mein erstes Date mit Maik wohl, als er mich am Wochenende hier besuchen kam. Wir sind Essen und ins Kino gegangen. Nichts Außergewöhnliches.« Wissend nickte Melanie mit dem Kopf und berichtete in kurzen Worten, was die anderen Mädchen bei ihren ersten Dates gemacht haben. Frieda lächelte dabei und fing Matildas Blick auf, die sie kurz angrinste, ehe sie demonstrativ auf ihre Uhr guckte. »Oh Mann, Wilma! Wir müssen los, sonst kommen wir zu spät zum Abendessen mit meinen Eltern.« Schnell stopfte sie ihre Sachen in ihren Rucksack und stieß ihrer Freundin ungeduldig in den Rücken, als diese ganz langsam ihr Heft zuschlug und an ihrem Tee nippte. Leicht drehte sich Wilma zur Seite, um Matilda am Arm zu fassen und sie kurz zu küssen, ehe sie sich ebenfalls erhob. »Na los. Hoffentlich hat deine Mutter heute wirklich Königsberger Klopse gemacht.« Träumerisch lächelnd schlüpfte Wilma in ihre Winterjacke, während Matilda sie grinsend von der Seite anstieß. »Na klar, hat sie das. Du hast sie schließlich darum gebeten. Den Wunsch konnte sie dir ja schlecht abschlagen, so sehr hast du davon geschwärmt.« Schnell griff sie nach der Hand ihrer Freundin, schlang sich den Rucksack über die Schulter und öffnete die Tür, wodurch wieder ein eisiger Wind ins Innere des Wohnwagens wehte und die wohlige Wärme vertrieb. »Bis morgen!«, riefen beide Mädchen fast gleichzeitig, ehe sich die Tür hinter ihnen schloss und sie ihre knirschenden Schritte und lachenden Stimmen hörten, die sich langsam entfernten. »Ach Mist. Ich muss auch los! Steve hatte Nachhilfe und wir wollten uns danach bei ihm Zuhause treffen und ein bisschen Zeit miteinander verbringen.« Sofort lief Trude bei diesen Worten rot an und mied die grinsenden Gesichter ihrer Freundinnen, während auch sie ihre Sachen zusammenpackte und ihre warmen Wintersachen anzog. »Ich komm mit.«, meinte auch Melanie, die kurz auf ihr Handy blickte, bevor sie sich erhob und ihre Schulsachen einfach achtlos in ihre Tasche stopfte. »Nick holt mich an der Kreuzung ab und wir fahren noch ins Kino. Da läuft ein neuer Horrorfilm, den wir uns unbedingt ansehen wollen.« Während sich Melanie flink anzog, kreuzten sich Friedas und Sprottes Blicke und beide grinsten kurz. Besser hätten sie es nicht planen können. Schnell verabschiedeten sich auch die beiden anderen Wilden Hühner von ihren Freundinnen und verschwanden in die graue Kälte hinaus. Kurz lauschten Sprotte und Frieda noch auf die sich entfernenden Schritte von ihren Freundinnen, ehe sich Friedas kühle Finger mit Sprottes auf dem Tisch verschränkten und sie ihren Kopf an ihre Schulter lehnte. Sie musste ihr Gesicht nur etwas zur Seite neigen, damit sie Sprottes Lippen berühren konnte und sie lächelte glücklich gegen diese. Schnell erledigten beide Mädchen ihre angefangenen Hausaufgaben, ehe sie ihre offenen Hefte, benutzten Teetassen und herumliegende Stifte auf den Tisch zurückließen und sich auf die Matratze setzten. Sprotte hatte neuen Tee aufgesetzt und so saßen beide Mädchen mit ihren dampfenden Teetassen auf der alten Matratze. Frieda eng an Sprottes Brust gekuschelt, eine warme Decke um sie geschlungen, während sie von ihrem Meeting bei ihrer Hilfsorganisation erzählte und das Radio leise im Hintergrund spielte. Das fahle Grau des Tages schwand langsam und machte der kalten Nacht schnell Platz. Die Zeiger auf Sprottes Uhr wanderten unaufhörlich im Kreis, während die Mädchen miteinander redeten oder einfach glücklich schwiegen. Ihre Hände dabei unsichtbar unter der Decke ineinander verschränkt. Aber schließlich mussten auch sie die angenehme Wärme ihres Wohnwagens verlassen, um nach Hause zu fahren. Sprottes Mutter hatte bereits zweimal angerufen und nach ihrer Tochter gefragt, während Frieda nur eine SMS von ihrem Bruder Titus bekam, der wissen wollte, wo sie blieb. Schnell zogen sich beide Mädchen an und schalteten das warme Licht im Wohnwagen aus, ehe sie diesen abschlossen und noch mal beim Hühnerstall vorbeischauten, wo sie ihre gefiederten Schwestern dick aufgeplustert und wohlig gurrend vorfanden. Ihre Schritte knirschten laut auf dem gefrorenen Gras und sie konnten ihren Atem in der Luft vor sich schweben sehen, ehe sie einfach hindurch gingen. Ihre Nasen waren von der Kälte gerötet, aber ihre Hände schmiegten sich warm aneinander, als Sprotte das quietschende Tor hinter sich schloss und Frieda kurz auf die Nase küsste, ehe sie ihr Rad aufhob und aufstieg. Schweigend fuhren beide Mädchen die Straße entlang nach Hause. Die Straßenlaternen warfen bewegte Schatten auf ihre Gesichter und ließen den Asphalt unter ihren Rädern dunkel schimmern. Frieda spürte, dass Sprotte ihr etwas sagen wollte, aber scheinbar nicht wusste, wie sie es machen sollte. Sie hatte sie weder nach dem Grund für ihr plötzliches Interesse an Verabredungen gefragt, noch ihr ständiges Grübeln den Nachmittag über angesprochen. Und so war sie nicht überrascht, als Sprotte plötzlich im gelben Licht einer Straßenlaterne anhielt und schnell von ihrem Fahrrad stieg. Auch Frieda hielt an und stellte sich neben Sprotte, die angestrengt zur anderen Seite blickte und an ihrer Nase rieb, als hoffte sie auf einen plötzlichen Gedankenblitz. »Ich ...« Ruckartig drehte sich Sprotte zu Frieda um und stieß unsanft gegen sie, was sie beide beinahe zu Fall brachte. Hart schlossen sich Sprottes Finger um Friedas Arme und zogen sie an sich, um sie zu stabilisieren. Kichern blickte Frieda zu Sprotte hinauf und bemerkte erstaunt, wie angespannt und blass ihr Gesicht wirkte. Vorsichtig hob Frieda ihre Hand und fuhr mit einem behandschuhten Finger über Sprottes Wange, um die Anspannung dort zu vertreiben. Mit nur mäßigem Erfolg. »Was ist los? Du bist schon den ganzen Nachmittag so komisch.« Für einen Moment trafen sich ihre Augen und Sprotte holte tief Luft, ehe sie etwas gequält lächelte. »Ich ... Ich wollte dich den ganzen Nachmittag .... Ach .... Die letzten Tagen über schon etwas fragen. Ich wusste bloß nicht wie. Also sag ich es jetzt einfach.« Wieder sog sie tief die kalte Nachtluft ein und schloss die Augen, ehe sie fortfuhr:«Willst du mit mir ausgehen?« Überrascht lachte Frieda auf, während ihr Herz einen plötzlichen Purzelbaum in ihrer Brust vollzog. Damit hatte sie nicht gerechnet. Auch Sprotte öffnete wieder ihre Augen und blickte Frieda etwas vorwurfsvoll an. Aber diese lächelte sie nur verwirrt an. »Natürlich geh ich mit dir aus, Dummerchen. Ich dachte, das hätten wir bereits vor Tagen geklärt.« Fragend legte Frieda den Kopf schief, während Sprotte erleichtert und etwas peinlich berührt lächelte. Sie schien mit dieser Antwort nicht gerechnet zu haben. »Ja, ich weiß. Aber ich meine auf ein richtiges Date. Du und ich. Zusammen.« Kurz wedelte Sprotte mit ihrer Hand zwischen sich und Frieda hin und her, ehe sie diese wieder sinken ließ. Sie kam sich wie die größte Vollidiotin auf diesen Planeten vor. »Oh.«, machte Frieda nur und legte ihre Hände auf Sprottes Wange, um sie zu sich hinunter zu ziehen und ihre Lippen sanft gegen ihre zu schmiegen. Nach endlosen Sekunden lösten sie sich wieder voneinander und grinsten sich an. »Ja, ich will mit dir auf ein Date gehen. Sag mir einfach wann und wo. Ich werde da sein.« Erleichtert rieb Sprotte ihre kalte Nase gegen Friedas, ehe sie diese noch einmal zum Abschied küsste und sich dann vollständig von ihr löste. »Ok. Ich sag dir Bescheid und alles andere kannst du mir überlassen. Das wird das beste erste Date, das du jemals hattest!«, versprach Sprotte überschwänglich, während sie sich wieder auf ihr Fahrrad schwang und breit grinste. »Ich freu mich schon.«, antwortete Frieda glücklich und winkte ihrer Freundin zum Abschied zu, ehe sie abbog und im Licht der Straßenlaternen zum Haus ihrer Eltern fuhr. Auch Sprotte trat in die Pedale und kam gerade rechtzeitig Zuhause an, um beim Abendessen die Standpauke ihrer Mutter zu hören, während ihr Vater versuchte nicht zu lachen. Aber Sprotte hörte kein einziges Wort davon, da sie bereits in Gedanken mit der Planung ihres ersten Dates mit Frieda beschäftigt war. Es würde perfekt werden. Und dann würde selbst Melanie zugeben müssen, dass Sprotte etwas von der Liebe verstand.                            
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maria-koralle · 4 years
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Sein schönstes Geschenk
 Er hatte sich den weißen flauschigen Bademantel übergeworfen, den er an einem der vergoldeten Haken im Badezimmer hängend vorgefunden hatte, gleich neben ebenso weichen Bade- und Handtüchern. Leicht und warm schmiegte er sich an seine Haut.
Auf der Brusttasche war eine goldene Flagge eingestickt - das Logo der Reederei. Er nahm ein dezent geschliffenes Glas aus der Halterung rechts vom Waschbecken und drehte den vergoldeten Wasserhahn auf. Nach all dem Champagner hatte er Lust auf etwas einfaches, Unkompliziertes: schlichtes Leitungswasser.
Er fuhr sich mit der Hand durchs graumelierte Haar, das mit der Zeit immer dünner wurde und betrachtete sich im Kristallspiegel. Er sah müde aus und alt, eben wie fünfundsechzig. Dann nahm er seine Uhr, die er in eine der geschliffenen Seifenschalen abgelegt hatte und sah aufs Zifferblatt. Es war schon zwei Uhr.
Seine Hand fuhr über den kühlen, beigebraunen Marmor des großzügig gestalteten Waschtisches. Es war ein fast sinnliches Vergnügen, mit dem Finger am Rand des muschelförmigen Waschbeckens entlang zugleiten.
Solide Arbeit, dachte er.
Eigentlich war er müde nach all den erlesenen Speisen der Diners. Man hatte ihn an den Kapitänstisch gebeten - ihn, den alleinreisenden, solventen Herrn und neben einer mit Perlen verzierten, gutaussehenden Platinblondine platziert.
Er zog die weichen Hausschuhe an und ging zurück in die Kabine. Das Schiff schwankte kaum. Es zog schnurgerade seine Bahn durch die See.
Draußen war es hell. Die Sonne stand fast in Augenhöhe und blendete ihn.  So ist das eben in der Nähe des Polarkreises in den Sommermonaten, dachte er. Die Sonne geht einfach nicht unter. Er öffnete die Tür zum Balkon und ein eisiger Hauch zog in den Raum. Er stellte den Schalkragen des Bademantels hoch, trat hinaus und stieg bedächtig auf die Balkonbrüstung. Auf dem Geländer hatte sich eine feine, kalte, glitzernde Eisschicht gebildet. Er hielt sich nicht mehr fest an diesem salzigen Metall. Von seinem Balkon bis zur Meeresoberfläche waren es....
 Zehn Meter
 Es hatte nach dem trockenen Martini mit einer Olive, eine Variation von Meeresfrüchten gegeben: kaltgebeizten Lachs, Nordseekrabben in einem milden Knoblauchdressing, einen halben Hummer mit leichter Cognac - Mayonnaise, etwas Dorschleber, ein Häufchen schwarzen Massol-Kaviar mit einem hauchdünnen Zitronenscheibchen garniert und dazu etwas weißes Brot und ein Stückchen Butter in Blumenform. Er konnte sich nicht erinnern, jemals vorher so etwas Gutes gegessen zu haben.
In seiner Kindheit hatte er oft Hunger gehabt. Kein Wunder, es war kurz nach dem Krieg gewesen. Alle, mit denen er aufgewachsen waren und die er kannte, litten Not in dieser Zeit.
Er biß auf die Kaviar-Körnchen und schloss die Augen dabei. Welch ein Vergnügen!
Während der Riesling eingeschenkt wurde, wartete die Gesellschaft auf die Zwischenmahlzeit. Weiß behandschuhte Hände füllten routiniert aus silbernen Kännchen eine heiße Rinderconsomme auf vorgewärmte weiße Porzellanteller mit dem goldenen Logo am Rand. Kein Spritzer ging aufs Damasttuch, wenn die Markklößchen auf den Teller glitten. In kleinen Körben wurde gebuttertes, helles Brot gereicht und die Platinblonde verlangte nach dem Salz im Kristallstreuer.
Er aß bedächtig und voller Genuß. So ein Mahl musste man zelebrieren.
Für den Kapitän des Schiffes war es wohl eher eine lästige Pflicht, am Dinner teilzunehmen.
Träge, fast desinteressiert führte er den polierten Löffel zum Mund.
 Neun Meter
 Ein Blumenarrangement in der Mitte des Tisches erregte seine Aufmerksamkeit, als die Weißweingläser gegen Rotweinkelche ausgetauscht wurden. Er kannte gerade mal Rosen, Nelken, Gänseblümchen und die wilde Ackerwinde. Aber was da an Farbenpracht zusammenkam, war schon überwältigend. Das mussten wohl die unterschiedlichsten Orchideen sein.
Während er über die Herkunft dieser wunderbaren Blüten mitten im Eismeer nachsann, fragte seine Tischnachbarin den ersten Offizier, einen eleganten Mittvierziger allerlei technischen Kram.
Der schwere Rote floss nahezu ölig aus den Flaschen, ein sechsundachtziger Burgunder, wie sich herausstellte. Er passte gut zum Wild, zu den Maronen, den Preiselbeeren und den Prinzesskartoffeln.
Während des Hauptganges war es etwas stiller geworden am Tisch und er bemerkte plötzlich die Musik. Unaufdringlich spielten da ein Trio auf der winzigen runden Bühne am Ende des prächtigen Speisesaales.  Er kannte das Stück nicht. Bestimmt war es etwas Klassisches und Klassik war nie sein Ding gewesen. Aber zu diesem Anlass, schien ihm, passten die Melodien vorzüglich.
 Acht Meter
 Wenn es so weiterginge, gäbe es Probleme mit dem Kummerbund.
Jawohl, er hatte sich zu diesem Smoking mit dem Kummerbund der Fliege und dem Einstecktuch überreden lassen. Und nicht nur dazu!
Kurz vor der Kreuzfahrt hatte er sich komplett neu eingekleidet. Schließlich war das sein erster Urlaub seit dreißig Jahren! Er hatte nie besonderen Wert auf sein Aussehen gelegt. Einmal im Monat war er zum Friseur gegangen, zwei Anzüge im Jahr hatte er für die Arbeit gekauft, ein Dutzend einfacher, heller Oberhemden. Zwei Paar Schuhe. Mehr war nicht drin. Der Rest des Geldes, was er nicht für die Firma benötigte ging drauf für die Familie, Raten für Haus, Auto und Versicherungen.
Seine Frau hatte sich den Luxus von ihm erbeten, jeden Sommer für vier Wochen mit den Kindern irgendwo hin in den Süden zu fahren. Aber er blieb daheim, hielt den kleinen Betrieb am Laufen und machte noch die Abrechnung, wenn alle Angestellten bereits nach Hause gegangen waren.
Mit seiner Frau sprach er seit der Scheidung nicht mehr. Er hatte ihr das gemeinsame Haus am Stadtrand überlassen müssen, in dem sie nun mit den fast erwachsenen Kindern wohnte.
Er war kampflos ausgezogen, nachdem ihn ihr Anwalt konsultiert hatte.
Eine winzige Wohnung mit zwei Zimmern nahe der Firma war schnell gefunden und ohne Aufsehen machte er weiter wie immer, als wäre nichts geschehen.
Keiner seiner Angestellten erfuhr, was passiert war.
 Sieben Meter
 Mit seinen einfachen Anzügen hätte er wohl keine gute Figur abgegeben, auf diesem Luxus-Liner.
Also war er in die Innenstadt gefahren, auf die „Kö“. , genau eine Woche bevor er das Schiff betreten hatte, auf die „Kö“.
Als er frisch verheiratet gewesen war, hatte ihn seine Frau manchmal beschwatzt, mit ihr hinzugehen. Später dann flanierte sie dort ohne ihn.
Und vor ein paar Tagen war er seit langem wieder dort gewesen.
An einem Vormittag, kurz nachdem er sich entschlossen hatte, seinem Leben eine andere Wendung zu geben, fuhr er also zur „Kö“.
Zuerst betrat er ein Reisebüro und hatte ohne viel nachzudenken die erstbeste Reise gebucht, die er bekommen konnte.
„Sie haben Glück, mein Herr. Es ist noch eine Suite auf dem ‚Traumschiff’ frei.“ sagte die Angestellte. „Nächste Woche können sie in See stechen auf einem der begehrtesten Schiffe. Die Reiseunterlagen können sie morgen abholen.“  
Als er das Reisbüro mit klopfendem Herzen verlassen hatte, stand er etwas unschlüssig in der Fußgängerzone, mitten am Tag, zu einer Zeit, die er sonst immer im Büro verbrachte.
Er schlenderte dann langsam an den Geschäften vorüber und landete schließlich in einem Herrenausstatter erster Wahl.
Er fühlte sich nicht wohl in dem feinen Laden, wie in einem Glashaus. Fast war es, als stände er auf der Straße oder im Schaufenster hinter den riesigen Scheiben.
Lauter junge Dinger bedienten gutaussehende Männer mit glatter Haut und selbstbewusstem Auftreten. Er ging langsam und ziellos durch die Verkaufsetagen und sah sich zögerlich um.
 Sechs Meter
 Schließlich fragte eine warme und freundliche Stimme, ob sie ihm helfen könne.
Er sprach kurz von der bevorstehenden Reise mit dem Schiff, als die Frau schon loseilte.
Sie brachte Jacketts in hellen kühlen Tönen, farblich passende Hosen, leichte, weiche Lederschuhe, einem Gürtel mit feingearbeiteter Silberschnalle, Hemden in Pastellfarben, Kaschmir-Pullover, Krawatten mit dezenten Mustern, dazu passende Krawattennadeln, Manschettenknöpfe, einen klassischen Wollmantel, dünne Lederhandschuhe, eine Strickjacke im Marine-Stil und ganz zum Schluß den schwarzen Smoking mit einem zweiten, einem weißen Diner-Jackett, Fliege und Kummerbund und schließlich schwarz glänzende Lackschuhe.
Sie nahm sich Zeit für ihn, fragte, wohin die Reise gehen werde und beriet ihn hier und da, half ihm beim Anprobieren und machte Vorschläge, was zu welchem Teil kombinierbar wäre und welche Anzugsordnung zu welchem Anlaß passt.
Schließlich empfahl sie ihm noch einen großen, eleganten Koffer mit Rollen und eine dazu passende Reisetasche, sowie Kulturtasche und Manikür-Set im gleichen bordeauxfarbenen Design.
Nie zuvor hatte er eine solch horrende Summe für sich ausgegeben! Fast verschlug es ihm den Atem, als er seine Kreditkarte zum Bezahlen hingab.
„Die Frauen werden sich um Sie reißen“, sagte seine Beraterin lächelnd, als er am Nachmittag das Geschäft verließ.
 Fünf Meter
 Langstielige geeiste Gläser mit goldenem Aquavit oder glasklarem Wodka wurden gereicht. Walzerklänge schmiegten sich in seine Ohren.
Große Silberplatten mit französischem Weichkäse, Camembert, Brie und Pumpernickelhäppchen mit Frischkäse wurden aufgetragen. Zwischen dem Käse lagen Trauben und exotische Früchte, deren Namen er nicht kannte.
Winzige Gläser mit halbtrockenen und süßen Weinen standen neben Dessert-Tellerchen.
Dann erlosch plötzlich nach einem Tusch das Licht der prächtigen Kronenleuchter und eine Armada von Kellnern brachte, vom „oh!“ und „ah!“ der Gäste begleitet, die große brennende Eistorte herein. In Windeseile wurde sie zerteilt und zusammen mit Etageren voller Petit Fours, Erdbeertörtchen und Cremeschnittchen an die Tische getragen.
Kaffeeduft strömte durch den Saal, in winzige Mokka-Tassen mit Goldrand dampfte der Espresso und goldene Löffelchen tauchten in das heiße belebende Elixier. Die Herren tranken Brandy oder Calvados, die Damen entschieden sich für Cointreau oder ließen sich eiskalten prickelnden Champagner servieren.
Er ließ sich von seiner platinblonden Tischnachbarin zu einem Glas Moët & Chandon überreden.
 Vier Meter
 Champagner hatte er mit seiner Frau zum fünfundzwanzigsten Hochzeitstag getrunken. Er hatte die Flasche mitgebracht und um den Hals der Flasche ein goldenes Kettchen gewickelt, mit einem zart gearbeiteten Anhänger der von einem hell blitzenden Stein gekrönt war.
Sie wolle die Silberhochzeit nur zu zweit und daheim feiern, hatte sie gesagt. Sie hatte auch nicht selbst gekocht, wie früher. Seit sie eine Haushaltshilfe in Anspruch nahm, stand sie nur noch selten in der hochmodernen Küche. Manchmal fragte er sich, was sie den ganzen Tag tat, während er auf Arbeit war. Die Kinder waren im Internat in der Schweiz und einen neuen Hund wollte sie auch nicht.
Sie war zehn Jahre jünger als er, nicht besonders hübsch, aber trotzdem eine angenehme Erscheinung. Vielleicht pflegte sie sich ja tagsüber.
Sie lag manchmal mit bunten Journalen am Swimmingpool, wenn er im Sommer noch im Hellen heimkam. Und dann rügte sie ihn unwirsch, wenn er ins Wasser sprang und es nach allen Seiten spritzte.
An diesem fünfundzwanzigsten Hochzeitstag war ihm plötzlich aufgefallen, wie sehr sie sich in den letzten Jahren verändert hatte:
Mit den Jahren hatte sie stetig abgenommen. Sie trug kaum noch die schlichten Haus-Kleider wie früher, sondern Jeans in jeder Fasson, figurbetonte Shirts und Blusen, Mini-Röcke und zu jedem Kleidungsstück besaß sie das passende Paar Schuhe.
Sie wechselte öfter die Frisuren, hatte mal rötliche glatte Haare mit frechen Fransen, dann wieder rabenschwarze Locken, oder einen blonden Bubikopf. Dazu passten die Fingernägel, die sie sich im Nagelstudio modellieren ließ.
Daß sie fast Fünfundfünfzig war, sah man ihr nicht an
Ihm gefielen die Veränderungen und er gab sich der Hoffnung hin, sie mache das alles für ihn. Aber als er später bemerkte, dass sie sein Kettchen nie trug, befiel ihn eine vage Ahnung.
 Drei Meter
 „Köstlich, dieser Champagner,“ säuselte die Platinblonde. „Gefällt Ihnen das Schiff?“ Er nickte etwas geistesabwesend.
„Ich fahre schon das vierte mal mit dieser Linie. Als mein Mann noch lebte, segelten wir selbst. Aber ich habe die Jacht verkauft, nachdem er gestorben war. Was soll ich allein segeln! Hier hat man doch den ganzen Tag Gesellschaft, lauter reizende Leute! Und so nettes Personal! Was man da so alles erfährt!“
Sie sah ihn etwas kokett an: „Sie reisen allein? Bestimmt! Ich habe sie bisher nur allein gesehen. Waren sie schon in der Bibliothek? Nein?! Aber morgen gibt es ein Konzert im blauen Salon. Chopin steht auf dem Programm. Es ist wirklich ein ausgezeichneter Pianist an Bord, direkt aus Polen. Das sollten wir uns anhören. Sie mögen doch Klassik? Natürlich mögen sie sie! Ich habe sie doch beobachtet beim Essen. Sie sind ein Genießer! Ein richtiger Lebemann!! Machen sie in Öl? Oder sind sie im Bankgeschäft tätig?“
Er antwortete fast automatisch und die Situation kam ihm etwas absurd vor, aber er wollte höflich bleiben und geduldig lauschte er dem Plauderton.
„Was, im Ruhestand? Nein, das sieht man ihnen nicht an. Sie sind doch bestimmt nur wenig älter als ich. Das hätte ich nicht gedacht! Im Ruhestand... Ach, eine eigene Firma? So...Sanitär...aha. Und? Verkauft! Naja... Ja, die Zeiten sind eben schlecht. Nein, keine besonders gute Konjunktur! Was, noch nie?? Nein, das glaube ich ihnen jetzt nicht. Wirklich? Ihre erste Kreuzfahrt?!“
 Zwei Meter
 Nach dem zweiten Glas Champagner fand er das Gespräch plötzlich angenehm, denn es hatte eine andere Wendung genommen. Die Platinblonde hatte ihm ins Ohr gesäuselt, das er doch Claudine zu ihr sagen könne und dass sie ihm einem Tanz nicht abschlagen würde. Er hatte einen Hauch von Parfüm wahrgenommen, als sie sich zu ihm herüberneigte. Wie weiblich sie wirkte. Maiglöckchen! Dachte er. Sie ist wie ein Maiglöckchen!
Solch ein Gedanke wäre ihm bei seiner Frau nie gekommen. Und noch vor wenigen Wochen hätte er nicht geglaubt, was er nach und nach über sie in Erfahrung brachte.
Fast stockte ihm der Atem, als er ein Foto in silbernem Rahmen von ihr fand. In einem Apartment in der Innenstadt stand es auf dem Kaminsims. Seine Firma war wegen einer Rohrverstopfung gerufen worden und weil alle Angestellten unterwegs waren, fuhr er selbst los, um den Notfall schnellstmöglich zu bearbeiten.
Ein hochgewachsener, gutaussehender Mittdreißiger hatte ihm geöffnet und ihm nach der erledigten und wenig angenehmen Arbeit noch ein großzügiges Trinkgeld spendiert.
Der anschließend eilig beauftragte Privat-Detektiv fand heraus, dass besagter Mann keiner Arbeit nachging und schon einige Jahre von einer, SEINER Frau ausgehalten wurde. Sie bezahlte dieses Apartment und den Sportwagen.
Sie zahlte für alles, alles, alles - von seinem mühsam erarbeiteten Geld.
 Ein Meter
 Er hatte die platinblonde Claudine Maiglöckchen nach einigen Tänzen kurz vor Mitternacht zu ihrer Kabine begleitet und sich mit dem ersten Handkuß seines Lebens von ihr verabschiedet.
Er schlenderte durch die Ladenstraße auf dem Promenadendeck und überlegte, was er sich überhaupt kaufen könnte von dem, was man ihm nach der Scheidung gelassen hatte.
Nichts! Er hatte kein Geld, keine Firma, kein Haus.
Dafür blieben an ihm die überdimensionierten Unterhaltszahlungen für Frau und Kinder hängen.
Er war ruiniert.
Als er dann am vereisten Geländer des Balkons seiner Luxuskabine stand, fiel ihm nichts ein, für das es sich noch lohnte, zu leben. So einen Urlaub würde er nie mehr genießen können, denn spätestens wenn die Kreuzfahrt zu Ende wäre, würde alles auffliegen: daß er den Überziehungskredit restlos ausgereizt hatte und zahlungsunfähig war. Er war pleite, fertig, am Ende.
 Kalt
 Als die Wellen über ihm zusammenschlugen blieben ihm noch zwei Minuten im eisigen Wasser des Polarmeeres. Er dachte an das Bilderbuch, das ihm seine Mutter zum vierten Geburtstag geschenkt hatte, während sich der Kreuzfahrtriese schnell von ihm entfernte.
Ein großes Schiff war da auf dem Pappumschlag zu sehen und es schwamm auf dem weiten blauen Meer.
Nie wieder hatte er sich so über etwas freuen können.
Es war sein schönstes Geschenk.
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lonlyglyzinien · 3 years
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Dusk and Dawn [ a my hero academia story ]
-Capter 1-
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Mit einem lauten Knall flog die Klassenzimmertür der 1-A auf. Nach Luft schnappend und mit schnell schlagenden Herzen stand Izuku Midoriya zwischen Tür und Angel. "Ent-", versuchte der grün haarige Junge etwas aus sich rauszubekommen, "Entschuldigen Sie meine Ver-verspätung, Herr Aizawa!" Wie vom Blitz getroffen klappte der junge Midoriya nach vorne und streckte seine Sommersprossen dem Fußboden entgegen. "Ja, ja Izuku. Setz dich einfach auf deinen Platz. Mina und Eijiro sind noch nicht mit ihrer Präsentation fertig! Du kommst nach der Stunde zu mir." Mit einem nervösen nicken tat er wie ihm gesagt wurde. Izuku war nicht nur wegen der vermutlichen Standpauke angespannt, sondern, weil er förmlich die bohrenden Blicke seiner Kameraden auf sich liegen spürte. Vor allem ein Blick lastete wie Zement auf ihm, ein feuerrot leutendes Augenpaar. Katsuki Bakugou, eines der Aushängeschilder der Klasse sowie der U.A. Izuku kannte den hitzköpfigen Stachelkopf schon seit dem sie klein waren, aber, ob Feind oder Freund, da war er sich selbst nach diesen vielen Jahren immer noch nicht zu 100 % sicher. Was feststand war, sein Ego war so groß wie sein Mundwerk, naja oder anders herum, je nachdem wie man es sieht. Midoriya würde es nicht wagen, seinen "Sandkastenfreund" Kacchan, wie er Katsuki leidenschaftlich nannte, darauf anzusprechen. Dieser mühte auch keine Scheu dem kleineren Jungen seine Blicke offen zu zeigen. Provokant wie eh und je drehte dieser sich, mit dem linken Ellenbogen auf den Tisch stützend und über seine Schulter blickend, nach hinten um. "Spucks aus Deku! Du bist nicht ohne Grund zuspät." Ertappt- Dachte sich Izuku als Katsuki ihn mit seinem Spitznamen ansprach. "Deku-", versuchte der blonde Junge es erneut, nun mit mehr Nachdruck. Das leicht wütende knirschen seiner Zähne kannte der grünhaarige schon viel zu gut. Kacchan kann sich wahrscheinlich die Antwort schon denken, verunsicherte sich Izuku selbst. Die Beziehung zwischen ihm und dem jungen Bakugou war "besonderst". Sie kannten sich schon ewig, aber dennoch gab es bis zu diesem Zeitpunkt nur einen Augenblick wo sie aufrichtig miteinander gesprochen hatten. Sonstige Unterhaltungen endeten entweder in Wutausbrüchen oder Wutausbrüchen, gefolgt von Schlägen. Hierbei ging dies jedesmal vom wortwörtlich explosiven Katsuki aus. "Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!" Mit lautem Applaus beendeten Mina und Eijiro ihre Präsentation und setzten sich mit einem High Five auf ihre Plätze. Woraufhin die Klasse begann wild durcheinander zureden. "Wie ich höre, macht ihr schon Pause. Das passt mir ganz gut, ich muss nämlich noch einmal ins Lehrerzimmer", verkündete Herr Aizawa. "Tenya, du hast die Verantwortung!" fügte er hinzu, worauf direkt ein "Jawohl!" erwiedert wurde. Diese Chance ließ sich die Klasse natürlich nicht entgehen. Denki und Hanta drehten sich zu Eijiro, Kyouka lief zu Tsuyu und Mina, wobei Tenya versuchte vergeblichst Ruhe in die Klasse zu bringen. "Hey Deku!", kam Ochako an Izukus Tisch. "Wirklich ungewöhnlich von dir, dass du zu spät kommst." stellte seine Klassenkameradin fest. "Normalerweise bist du doch immer der Erste, der von der Freistunde zurück zur Schule kommt. Was hast du so lange in der Stadt gemacht?" Sprudelte es neugierig aber auch besorgt aus dem braunhaarigen Mädchen. „Superheld Deku, mit der vorläufigen Lizenz, rettet Kindergarten Ausflug." beantwortete Shoto Todoroki ihre Fragen, bevor Izuku auch nur an eine Antwort denken konnte. Shoto hielt den beiden mit einem leichten schmunzeln, sein Handy , auf dem ein Hero-News Artikel zusehen war, entgegen. „Warte, WAS?", erwiderte Ochako die nicht glauben konnte, was ihr eben gezeigt wurde. "Streng dich mal ein bisschen mehr an, Izuku, du hast es nur auf Seite 12 geschafft", fügte der sonst so monotone Junge hinzu. Ob er das ernst meinte oder eher um Izuku aufzuziehn wusste er selbst nicht, allerdings wusste er das es seinem Vater überhaupt nicht gefallen würde. Shoto war Sohn des gefürchteten Enji Todoroki, der als Endaevor seinem Sohn einen Platz an der Spitze der Superheldenrangliste
warm hielt. Allerdings war sein Sohn davon wenig begeistert. Nicht das Shoto nicht der beste Superheld werden wollte, es war eher die Ideologie seines Vaters und wie er diese umsetzte, um sein eigenes Versagen auszugleichen. Der alte Todoroki war, wie Shoto der Meinung ist, eifersüchtig auf die Nr.1 aller Superhelden, All Might. Sein Vater hatte es nie geschafft den Natural-Born Hero zu übertreffen. Sodass er bis zu dessen Rücktritt auf dem zweiten Platz verschmoren musste. Ob dies einer der Gründe war, wieso sein Vater, seine Mutter zwang ihn zu heiraten? Shoto sprach nicht gerne von seinen Familienverhältnissen und obwohl es für manche ein inniger Wunsch ist, war für ihn "perfekt" zu sein, Segen und Fluch zu gleich. Er besaß die "perfekte" Kombination aus den Quirks seiner Eltern. Links Feuer, rechts Eis. Dennoch war genau dies die Leiche im Keller der Todoroki Familie. "Drecks Deku hat was gemacht?", kam es kratzig von vor ihnen. Natürlich hat er genau zugehört, schoss es durch Izukus Kopf und eine schlechte Vorahnung überkam ihn. Ein langgezogenes "DEKU!" durchschnitt den Lärm der Klasse und es wurde augenblicklich still. Doch damit war es noch nicht getan, während dessen wurde er am Kragen gepackt und von Katsuki mit einem Arm hochgehoben. Ochako schrack vor Entsetzen auf und riss ihre braunen Augen weit auf. Ganz anders als Shoto, den Katsukis Handgreiflichkeiten wortwörtlich kalt ließen. "Katsuki, lass ihn runter." versuchte dieser den explosiven Blonden zu beruhigen. "Halt dich daraus, Eiskönigin!", brüllte Bakogou und sah wütend zu Denki, welcher bei Shotos neuen Spitznamen anfing dumm zu lachen. "Pass auf, Knisterhirn sonst zieh ich gleich dir den Stecker!", schrie er darauf hin, was Denki nur noch mehr zum Lachen brachte. Den Kopf leicht schüttelnd und mit einem genervten "Tzz" wandt er sich wieder seinem Kindheitsrivalen zu. "Komm schon, Deku, sag's mir! Weshalb kamst du heute Morgen zu spät, hm?". Mit einem breiten diabolischen Lächeln grinste er ihn an. Izuku war nervös, nein nervös war kein Ausdruck für die Panik die er verspürte. Kacchan, lass mich runter...wieso muss er so viel Kraft haben? "Gib mir endlich den Grund dein Erbsenhirn explodieren zu lassen." "Na-Na gut, ich erkläre es a-aber lass mich runter, bitte!", versuchte Izuku seine Haut zu retten. Er atmete noch einmal aus und ein, schloss seine Augen nur um einen Wimpernschlag später Katsuki entschlossen entgegen zu blicken. "Ich habe in der Freistunde meine Mutter zu Hause besucht und als ich durch die Innenstadt zur Schule zurück lief" er machte eine Atempause. "War ich Zeuge wie ein Schurke einen Bus mit kleinen Kindern verschlingen wollte." Seine Worte fanden Hellhörigkeit auch bei Herr Aizawa, der wenige Augenblicke vorher wieder zur Tür hereinkam. "Der Schurke hatte eine Schattenspezialität" Angespannte Stille erfasste das sonst so laute Klassenzimmer der 1-A. "Ein Schattenwesen", setzte Izuku wieder an "Ein Schattenwesen, genau wie Dark Shadow.
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katrinlachmann · 3 years
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Es muss ein neues Cover her. Ist doch ganz einfach. 😁 Wirklich? Nein. Ich habe mir einen Coverdesigner gesucht und gefunden. Nach der Antwort auf meine Anfrage war klar, dass wir zusammenarbeiten werden. Was mir nicht so klar war, dass ich mich, bevor ein erster Entwurf gefertigt wird, ich mir klar sein muss, was ich möchte und was ich nicht möchte. Schließlich ist ein Cover nicht nur ein Cover. Es ist viel mehr. Es soll den Inhalt und die Seele der Geschichte zeigen und zwar so, dass der Betrachter für sich entscheidet, jawohl dieses Buch muss ich lesen. Also muss ich dem Designer sagen, was die Seele ist, welche Farbe sie hat, welche Besonderheiten in der Geschichte vorhanden sind, welches ist die Schlüsselszene ist und mit welchem Thema… es sind also viel Fragen im Vorfeld zu beantworten. Wenn eine Coveridee geboren ist, dann wird an ihr gemeinsam gearbeitet bis alles passt und stimmig ist. Das dauert dann schon mal mehrere Wochen. Also, es ist nicht einfach mal schnell ein neues Buchcover bestellt. 🥰 #autorenleben #cover #buchcover #autorenaufinstagram #deutscheautoren #deutscheautorenaufinstagram https://www.instagram.com/p/CT6KmdbKPjC/?utm_medium=tumblr
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Töte mich
"Tja was wäre, wenn es so laufen würde...", denke ich mir ganz still für meine 2. Persönlichkeit.
"Leider sieht die harte Realität anders aus, der Führer, welchen ich so liebe will eben nichts von mir. Ich bin ja bloss ein guter General", sage ich mir in meinen Gedanken "und von guten Generälen will man ja nicht mehr, zumindest er".
Ich seufze leise im Mannschaftsfahrzeug, das mich zur Arbeit bringt.
"Aber immerhin kann ich mit ihm schreiben", red ich mir ein.
"Und ausserdem er hat ja einen Freund und sie irgendwie auseinander zu bekommen, das tu ich ihm auf jeden Fall an".
Nun sitze ich da an meinem PDA und den Gedanken versunken. "Er schreibt. Was wohl los ist?", frag ich mich.
Er: "GRÜß GOTT"
Ich überlege, ob ich ihm zurückschreiben soll, da ich eigentlich keine Lust auf Smalltalk habe.
Ich: "HALLO MEIN FÜHRER"
Er: "Wie geht's dir?"
"Hm... Soll ich ihm je sagen, was ich für ihm empfinde?", frage ich mich.
Ich: "Immer gut wenn sie mir Schreiben Mein Führer, dir?"
Er: "HipHip, was machst du so?"
"Wie schnell Antwortet er bitte?", denke ich mir und lächle etwas.
Ich: "Mannschaftsfahrzeug fahren wie jeden Morgen und du?"
Er: "Auch"
"So. Das müsste der tägliche Smalltalk gewesen sein.", denk ich mir und wende mich vom PDA ab.
Der Fahrer gibt "Dachau" von sich.
"Na dann hab ich ja noch etwas Zeit."
Mein Vibrator vibriert. Ich blicke darauf.
Nein, war doch nur mein PDA.
Er: "Können wir uns mal treffen, müsste was """""besprechen"""""
"Huch was will er den besprechen? Hoffentlich nicht wieder Belagerungspläne..."
Ich: "Worum geht's?"
Er: "Ich muss dich um etwas Samen bitten"
"Ähm ok das ist seltsam, einfach mal "ja" sagen", denk ich mir.
Ich: "Klar was gibts?"
Er: "Erklär ich dir dann genauer, Danke"
"Ok das ist seltsam"
Der fahrer gibt ein kratziges "Dick Son" von sich da er anscheinend wider Crack raucht.
"Na toll die Arbeit ruft" seuftze ich und steige leicht bekifft von den dämpfen aus.
"JaJAjaJAjaJAja das ist der Alltag der Generäle", denk ich mir.
Wärend den Pausen auf dem Dixiklo denke ich immer mal wieder daran, um was er mich bitten könnte. Immerhin könnte es wirklich alles sein, von einem "Kannst du mir bei der volterung von gefangenen Hälfen" bis zu einem "ich find dich eigentlich ganz süß". Ich denke während des Kakens mindestens 15 mal daran was mich auch massiv ablenkt.
Wieder auf dem Heimweg nach der Arbeit schreibe ich ihm wieder.
Ich: "Wann wollen wir uns treffen?"
Er: "Geht bei Sonnenaufgang?"
Ich gehe im Kopf meinen Kalender durch: 'Also morgen ist Samstag. Da ich eh nie was vorhab... warum nicht'
Ich: "Klar wie viel Uhr?"
Er: "Bist du schwer von Beggriff du Nazi Katoffel??? WENN DIE SONNE AUF GEHT!!!"
'Hm wenn es so wichtig ist sollte ich es ernst nehmen'
Ich: "Also ich kann ab 06:00 Uhr"
Er: "Perfekt. Wie immer an den Zellen?"
Ich: "Klingt gut dann bis morgen mein Führer"
'Hm worüber er wohl reden will' frage ich mich immernoch und mach mich auf den langen Heimweg.
In den Baracken angekommen mache ich mir zuerst ein Abendessen. Es gibt gepökelte Föten mit Speck und dem zeug was der fahrer von dem külergrill gescharbt hat. Wobei ich beinahe den Ofen entflammen lasse, da ich den Stuhl verbrenne. Nachdem Essen lege ich mich ins Stroh und schreibe wieder mit ihm um irgendwas rauszufinden. Leider erfolglos, wesshalb ich vor lauter Fragen nicht schlafen kann.
Als ich mich am nächsten Morgen für das treffen fertig machen wollte viel mir ein him vielleicht mal kurz anzuschreiben und zu fragen ob die Uhrzeit ihr noch passt.
Ich: "Grüß Gott, und schon fertig für gleich?"
Er: "Jawohl"
'Ok das war eindeutig' ich lache etwas.
Ich: "immernoch um 6?"
Er: "Das haben wir gestern ausgemacht du Pfeife"
'Ok also sollte ich mal zum Mantschaftsfahrzeug gehen'. Ich skate mit meinem Pennybord, da ich ja erst 43 bin und noch kein Auto besitze. Während ich nun im Mannschaftsfahrzeug sitze unterhalte ich mich mit einer Dame, welche bereits älter ist, so ca 85, darüber weshalb der Nahverkehr in Deutschland so schlecht geplant ist. Wir kommen zu dem Schluss, dass, egal wie viel man sich beschwert, sich sowieso nichts ändern wird.
Das Mannschaftsfahrzeug hält in der Stadt und ich steige aus. 'Ach, wie diese frisch verpestete Luft hier doch duftet.', ruft es mit einem sarkastischen Unterton in meinen Gedanken. Und da war er, der Führer den ich liebe, wovon er jedoch nichts wissen kann. Ich schaute von meiner Straßenseite zu ihm hinüber und er winkt mit der rechten Hand. Ich gehe zu ihm und setze mich neben ihm. All meine Gedanken fokussieren sich nun auf ihn und ich mustere, wie sonst auch immer, seine Gestik und seinen Gesichtsausdruck. Da ist es schon wieder um mich geschehen. Ich bleibe beim Mustern in seinen Augen hängen und vertiefe mich so sehr in seiner Beschreibung, dass meine nur noch auf ihn gerichtet sind. Wie ein Schlag erwache ich aus dieser Starre, da er mit der Hand an meinen Augen vorbei winkt. "Sorry starrrrrrrer" sage ich erschrocken und schüttle meinen Kopf. "Ich schaff es nicht mehr" sagt er entrüstet. 'Hab ich irgendwas verpasst?' frag ich mich. "Lass uns ein Stück gehen." sagt er und steht auf, blindlings folge ich ihm händchenhaltend durch die blutgetränkten Straßen. Wir kommen zu einem kleinen Strand mit Fluss wo das Blut aus den Straßen hineinrinnt, nicht weit von der Innenstadt. Er zieht eine Picknickdecke aus seinem Arsch und ich schaue ihn verwundert an. "Leg dich doch hin..." flüstert er mit sanfter Stimme, während sein Bärtchen mich am Nacken kitzelt und bringt mich dazu, es sofort zu tun. Nun lieg ich da völlig abwesend und in Gedanken vertieft.
'Was passiert hier?!?!?!?!?!?!?!?!?!?!?!?!??!?!?!?!!?!?!?!?!?!?!?!?!??!?!?!?!?!?!?!??!???!?!?!?!?!?!!??!?!?!?!?!?!?!?!?!??!???!?!?!?!?!?!?!?!?!!??!?!?!?!?!?!?!?!?!?!?!!?!?!?!?!?!?!??!?!?!???!'
schreit es in meinem Kopf, denn es meldet sich meine 2. Persönlichkeit. Es fühlt sich so natürlich an und ich gebe mich dem Moment hin. Er legt sich auf mich ohne mich zu berühren. Plötzlich kommt er mit seienm Kopf meinem immer näher. Ich weiß nicht was ich tun soll und mache ihm einfach nach. Plötzlich berühren sich unsere Lippen.
Meine Lippen pressen sich auf seine sanften, weichen Lippen. Es fühlt sich an als würde man endlich in vollkommener Zufriedenheit leben, als würde jeder Moment, jede Sekunde eine Ewigkeit dauern und ich diese genieße. Doch so schnell, wie dieser Moment begann, endet er auch und seine Lippen verlassen meine. Wir verbringen einen tollen Tag am Strand und wiederholen den Kuss immer und immer wieder. Zum Ende des Tages bringe ich ihm zu seinem Mannschaftsfahrzeug und verabschiede mich von ihm. Auf dem Heimweg denke ich geradezu pausenlos an die Geschehnisse des Tages. Plötzlich kommt eine Nachricht von ihm.
Er: "Es tut mir leid. Es war ein Fehler. Ich überlege, dich wegen dieser Frechheit hinrichten zu lassen."
Ich komme nicht mal dazu, zu fragen wieso, da er mich direkt blockiert hat. 'Also war es doch nur ein Traum... Das war eigentlich klar.', denk ich mir und werde suizidaler als ich schon bin.
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caymanbloggt · 4 years
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CaymanBloggt>Literatur>Heinz Strunk>Kurzgeschichten>Gesellschaft/Satire
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Erster DUNKLER Akt
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Die Kamera, welche unter nicht unerheblichem Wackeln eingeschaltet wird, steht in einem ziemlich kleinen, absolut durchschnittlich ausstaffierten Wohnzimmer...
Doch etwas stimmt hier ganz und gar nicht...
Ein umgeworfener Glastisch, das was auf ihm drauf lag ist auf dem Fußboden verteilt, das Bild über dem Sofa hängt schief und dessen Glas ist gesprungen, die linke der beiden Wandlampen neben dem Bild ist ebenfalls schief und flackert in einem unheimlichen, unregelmäßigen Takt...
Unter Bild und Lampen hat jemand: „ER ist nicht ...........“ geschmiert, wurde aber offenbar nicht mehr fertig, das Wandregal ganz links an der Wand ist kaputt und die Gegenstände darauf wild über den Boden verteilt, rechts weht die Gardine ins Bild, das Fenster scheint kaputt zu sein...
Auch die Deckenlampe scheint schief zu hängen oder zumindest beschädigt, eine der Birnen flackert, auf dem Parkettboden sind dunkle Flecken irgendeiner Flüssigkeit, welche man wohl lieber nicht näher kennen möchte...
Kurz glaubt man, ein dumpfes Poltern oder Rumpeln zu vernehmen, dann ist aber plötzlich Ruhe.
Nun betritt ein kleiner, grauhaariger Mann das Bild.
Gewissenhaft postiert er sich möglichst exakt mittig, nicht nur genau mittig, nein, ganz genauexakt muss es sein! Jawohl, so fühlt er sich dann wohl, der kleine, grauhaarige Mann!
Der Mann ist übrigens sehr schick und sehr schwarz gekleidet, das muss man schon sagen!
Ein Dreiteiler, bester Stoff, eine goldbestickte Krawatte mit Diamanten in der Mitte, opulentem Ledergürtel mit Chromschnalle, darauf ein Skorpion mit roten Rubinaugen, eine perfekt sitzende Hose und elegante aber mit dicken, verchromten Stahlkappen versehene Schuhe...  Um das ganze noch farblich abzurunden, trägt er eine chrombügeleingefasste Sonnenbrille, mit gelben Gläsern und aus seiner Tasche baumelt locker die Kette einer Taschenuhr.
Der Mann formt die Merkelraute und lächelt freundlich, dann beginnt er zu sprechen:
„Einen schönen guten Tag, meine ßehr gehrten Damen und Herren!
MEIN NAME IST HEINZ STRUNK! Und heute werde ich Ihnen...“
Da wird er von einem lauten Poltern und Stöhnen unterbrochen, es kommt aus der linken Bildhälfte...
Der Mann schaut wutentbrannt in die Richtung und brüllt:
„ICH HAB DOCH GEßACHT, IHR SOLLT DIE FRESSE HALTEN, BIß IHR STERBT ODER?!?!?!?!!
HAB ICH MICH DA VORHIN DENN NICHT KLA GENUG AußGEDRÜCKT IHR MISSGEBURTEN??!!!!
ALSO HALTET DIE VERDAMMTE FRESSE!!! HALTET EURE VERDAMMTEN FRESSEN IHR ZWEI!!!“
Dann will der Mann fortsetzen, doch kaum öffnet er den Mund, gehen das Gepoltere und das Stöhnen weiter...
Sichtlich verärgert dreht der Mann sich um, greift hinter den umgeworfenen Tisch und holt ein Brecheisen hervor, völlig in Rage stürmt er links aus dem Bild, zur Quelle der schaurigen Geräusche...
Dann hört man, wie eine Tür aufgeschlossen wird, wie die Türklinke gegen die Wand schlägt...
Und man hört den Mann brüllen:
„Ich habe euch zwei doch geßacht, dass ihr verdammtnochmal die gottverdammte Fresse halten sollt! Oda nicht?! Kaltmachen tue ich euch so oder so! ALSO HALTET EUER MAUL!!! ODER ICH...“
Da hört man die Stimme des Kameramannes, der laut brüllt:
„JETZT ABER!!! ATTACKEEEE!!!“
Man hört Caymans Stimme:
„Komm her du Mistvieh!! Jetzt wirst du mal eingesperrt!!“
Lauter Krach ist zu hören, wirres Gebrüll, Stimmengewirr, Poltern, Scheppern...
Dann rennen Cayman und der Kameramann aus der linken Bildhälfte, in die Rechte...
Man sieht die Terrassentür, die nun hektisch geöffnet wird...
Dann taucht der Kameramann wieder auf, mit einer Axt, er holt weit aus und sagt provozierend:
„Na dann komm nur her du Mistvieh! Komm nur her! Komm zu Papi!“
Der kleine Mann kommt zu Papi...
Schnaufend packt er den Kameramann und hebt diesen einfach hoch...
Der will ausholen, aber die Axt geht ihm verloren...
Stattdessen aber gelingt es ihm, seinem Angreifer mit dem Knie ins Gesicht zu treten...
Von dem Treffer aus dem Gleichgewicht gebracht, taumelt der kleine Mann nach hinten...
Er lässt den Kameramann fallen...
Dieser greift sich seine Axt und stolpert panisch wieder zur Terrassentür hinaus...
Der kleine Mann berappelt sich, trotz Volltreffer auf die Nase blutet er nicht mal...
Allgemein scheint ihn dieser Treffer nicht sonderlich beeindruckt zu haben...
Stattdessen gibt er ein animalisches Kreischen von sich und marschiert schnaubend hinterher...
Dann ein lautes Klirren, Scherben fliegen durch den Raum, die Kamera kippt um...
Nur noch bunte Störpixel und Jpeg-Fragmente...
Cayman liest
Dieses Mal:
Heinz Strunk
„DAS TEEMÄNNCHEN“
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„Riptide“
DarkDarkDark
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Die Dunkelheit ist seit jeher etwas, das uns schaudern lässt aber auch mit großer Faszination erfüllt und schon so manchen, der dieser „Dunkelheit“ zu nahe kam, mit sich gerissen hat. Nicht anders ergeht es uns mit dem Elend anderer, vor allem dann, wenn sich diejenigen mehr und mehr selber in dieses Elend stürzen.
Und dann wäre ja da noch das Element des Wahnsinns, auch so eine tieffaszinierende Angelegenheit.
Wie die Katzen vor dem Aquarium hocken wir dann davor und sind fasziniert, angeekelt oder gruseln uns.
Die auf RTL2 dargereichten Harz-IV-Assisoaps sind noch mit das beste Beispiel dafür, je kaputter, je assiger, je näher am Abgrund und je uneinsichtiger gegenüber ihrem eigenen Untergang, ihrem Elend, ihrer Verwahrlosung die Figuren dort sind, desto faszinierter hängen wir vor der Glotze
Psychologen sprechen in diesem Fall von der sogenannten „ABWÄRTSVERSICHERUNG“ - Soll heißen, diejenigen, die diese „Assisendungen“ gucken, tun dies nicht nur aus den genannten Gründen, sondern auch, weil sich ganz weit hinten im Unterstübchen die beruhigende Gewissheit ausbreitet: „Na gottseidank! Ich bin noch lange nicht so kaputt wie die da!“
Ein gewisser, bei vielen der Zuschauer und „Fans“ solcher Serien, „Beruhigungseffekt“ stellt sich also ein.
Der Zuschauer oder besser, der Konsument erlebt eine gewisse, seelische Aufwertung seiner selbst.
Ohne dies selber oft zu merken...
Allgemein aber geht es aber auch einfach ums „Gaffen“, ums Glotzen und Betrachten dieser „sozialen Dunkelheit“, welche sich dort im heimischen Flachbildschirm ausbreitet.
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Ganz ähnlich oder sogar in noch gesteigerter Form findet man solche „Figuren“ und Geschichten auch im neuen Kurzgeschichtenbuch von Heinz Strunk.
Absonderliche, oftmals total kaputte Typen sind das, die er da in seinen manchmal nur eine halbe Seite langen Kurzgeschichten aus den Untiefen, menschlicher, sozialer, seelischer und von werweißvonsonstnochwo herholt und für uns ans Tageslicht zerrt.
Dass dieses Buch, sein Cover wie von einem Irren wild mit einem schwarzen Stift zugekritzelt wurde, passt zur Stimmung in den Geschichten und im gesamten Buch.
Denn immer wenn man meint, noch kaputter, noch unglücklicher, noch gruseliger, noch abartiger kann es doch gar nicht mehr werden, dann setzt die nächste Geschichte noch einen drauf.
Und auch wenn gerne ein sehr schwarzer, böser, bissiger, ironischer und düsterer Humor mitschwebt, weil so manche der Geschichten einfach nur total bekloppt ist... Sehr schnell bleibt einem das Lachen im Halse stecken oder aber die Stimmung kippt beim Leser und er möchte am liebsten beschämt, dies nun grad miterlebt zu haben, weggucken... Weggucken und weiterblättern... Die Arme Sau!... Nein! Also das iss jetzt aber echt zu viel für mich!... Boa! Nee nä! Ey Bääähhh!...
Das Buch beherbergt eine gewisse „Dunkelheit“, welche ab und zu regelrecht aus den einzelnen Seiten zu tropfen scheint, wie irgendein dunkler Schleim, eine schwarze Strahlung, die alles durchdringt, auch die Stimmung und die Seele des Lesers.
Wenn man nicht aufpasst, dann geschieht in diesem Falle etwas, das beim Betrachten einer RTL2-Assisoap eigentlich nie passiert...
Man beginnt, sich selber irgendwann freakig, kaputt und wertlos zu fühlen, ohne dass es dafür einen Grund gäbe.
So dunkle Sachen eben...
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Als damals der EHEC-Erreger für Angst und Schrecken sorgte, die ersten Erkrankten aber schon wieder auf dem Weg der Besserung waren, da gab eine an dem Virus erkrankte aber schon wieder ansprechbare Frau im Fernsehen ein Interview.
Dass es ihr körperlich schon wieder sehr gut ginge, jaja, das könnte man ja sehen, aber das sei für sie persönlich auch gar nicht das Problem, mit dem sie so sehr zu kämpfen hätte.
Der überraschte Reporter fragte, was ihr denn stattdessen so zu schaffen machte.
Die Frau machte ein Gesicht, als hätte sie kalten Kaffee getrunken und meinte:
„Ja also dass ich wenn ich schlafe, immer so, so finstere Träume habe! So dunkle Sachen! Und wenn ich wieder wach werde, weiß ich zwar dass das alles Quatsch war, aber das dunkle Zeugs zieht mich dann trotzdem jedes mal runter!“
So ähnlich kann es einem ergehen, wenn man sich in den Geschichten dieses Buches vertieft, die Strunk da zusammengetragen hat. Ist man dann gerade selber in einer Stimmung, einer „nicht ganz so tollen“Lebenssituation oder allgemein „anfällig“, dann entwickeln diese Geschichten, trotz des oftmals kranken „Unterhumors“, eine ganz besonders dunkle Wirkung auf ihren Konsumenten.
Dann ergeht es einem wie der Frau, man weiß dass das alles totaler Quatsch ist, aber die Stimmung senkt sich vielleicht trotzdem, einfach wegen des ganzen Elends, dem sozialen, menschlichen Horror, der in diesen Geschichten sich so gekonnt seine Bahn bricht...
„So dunkle Sachen eben...“
Ob sich dort nun ein schönes, junges Mädchen in einer Fastfoodbude nach und nach in ein unansehnliches, albtraumhaftes Monstrum verwandelt, das der Chef lieber unten im Keller vor der Kundschaft versteckt...
Ob es die Frau ist, die ihre Ehe mit einem total vergammelten, ultralinken, verpeilten, krankhaft uneinsichtigen und hyperlangweiligen, DDR-Schönredner von Ehemann nicht mehr erträgt und versucht sich und ihn während einer endlosen Fahrt auf der Autobahn zu töten...
Oder es der Looser-Typ ist, der nun endlich eine viel jüngere, Jetsetdame als Verlobte hat und nun zu „Den Besseren Kreisen“ gehört, sich aber auf einer Klassentreffen-Feier im Suff alles... Aber auch wirklich alles ruiniert und jeden Menschen verliert, mit dem er jemals gut konnte.... Weil ihm der Hochmut und auch der Alkohol das letzte Bisschen Restverstand beraubt...
Und als schönes Beispiel nicht zu vergessen, der Mann, den man erst zusammengeschlagen und dann nackt an das Rad eines Windrades gefesselt hat, mitten im Winter...
Diese „Dunkelheit“, selbst dann wenn man über so manches aufgrund dessen Beklopptheit lachen muss:
Dieses Finstere, es bleibt und kann sich wie ein kleiner, schwarzer Käfer ganz weit hinten im Oberstübchen einfressen – Wenn das der Fall ist, dann ergeht es einem wie der besagten Frau.
Dann sind sie im Kopf und nicht selten auch in der Gefühlswelt – Diese „Dunklen Sachen“
Dumme, hässliche Drecksmenschen und anderer Abschaum
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Der drogensüchtige Psychotyp, welcher erst eine Mutter mit Kinderwagen überfällt, dem Baby ins Gesicht spuckt und wenig später aus dem Fenster in den Tod stürzt...
Der abgewrackte, unter Paranoia leidende Schwule, der inzwischen aus lauter Verzweiflung mit Hunden herumknutscht...
Das fette „Assipärchen“, dessen Lebensinhalt offenbar daraus besteht, Raststätten heimzusuchen und dort an den Glücksspielautomaten zu zocken, Fastfood zu fressen, nie etwas zu gewinnen und weiter zu fahren, zur nächsten Raststätte...
Der Kleinwüchsige, der stirbt, weil er sich aus versehen selber das Klos herunterspült...
Die „Social-Media-Influencerin“, die jeden noch so dummen Nichtgedanken aus ihrer hohlen Rübe online stellt, sich selbst dort zelebriert aber im Real-Life in Müll, Verwahrlosung und Einsamkeit langsam versinkt...
Der gruselige Rollstuhlfahrer, dessen ganzes Glück DREI BLAUE MÜLLSÄCKE voll mit Zeugs sind...
Der Mann, bei dem sich aus einem nicht benennbarem Grund, zwei wichtige Körperteile dazu „entscheiden“, fortan die Plätze zu tauschen, was ihn zu einem einzigartigen Freak, einem Wunder der Wissenschaft macht...
Diese und andere Gestalten, ganz oft unaufhaltsam auf dem Weg immer weiter nach unten oder schon am Grund ihrer eigenen existenziellen Tiefsee angekommen, hat Strunk in seinem Buch versammelt.
Bei so manchem Zeitgenossen, kann es einem gar nicht schnell genug gehen, mit dem „Abwärtssinken“, da kann kein Unglück übel genug sein, da klebt man an dem Buch wie sonst nur vor dem Bildschirm, wenn die Gestalten aus „HARZ ABER HERZLICH“ ihre neuen, asozialen Abenteuer erleben...
Man kann nicht anders, als hinzusehen, wie bei einem Autounfall mit brennenden Wracks und schreienden Opfern in den fackelnden Autos...
Man mutiert zum grauensüchtigen Gaffer, dessen primitive Grundzüge aus „Glotzen“, „Handyrausholen, „Fotos machen“ und „Lol! Voll heftig alter! - Sagen“ besteht.
Gottseidank sind diese Geschichten allesamt nur erfunden!
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Es gibt aber auch Storys, die sind nicht ausgedacht und da tut es dann auch richtig weh, jedoch kann man sich ein Lachen aber dennoch nicht verkneifen.
Wenn Strunk von einem Mann erzählt, dessen Geschreie ihn mitten in der Nacht geweckt hat:
„Er würde feststecken, warum ihm denn verdammtnochmal keiner hilft, mit dieser Scheiße!“
Als die Sonne aufgeht, ist wieder Stille eingekehrt, denn jemand hat dafür gesorgt, dass der Mann Ruhe gibt...
Indem er den ihn erschossen hat.
Wenn einer der ALDI-Brüder nichts besseres zu tun hat, als auf seiner eigenen Geburtstagsfeier den Leuten zu sagen, dass „Er gar nicht wollte, dass alle kommen, er Hunger habe und bald wieder gehen werde“...
Oder auch, wenn sich der Moderator der RTL-Nachrichten aus purer und spontaner Unüberlegtheit heraus einen behinderten Mann lustig macht, über dessen Schicksal gerade berichtet wurde... (Das habe ich damals glaube ich sogar selber gesehen!)
Man weiß nicht, man weiß nie, ob man bei so viel menschlicher egal wie gearteter Verwahrlosung nun lachen, würgen, weggucken oder staunen soll. Nur ab und zu mal, da ist dann doch eine Geschichte, eine Figur dabei, die ihr kleines bisschen Glück findet oder sich zumindest mit dem was da ist arrangiert.
Das „Große Glück“, das HAPPY END findet man in keiner der Geschichten.
Aber ab und zu, da gewährt das Schicksal, da gibt das Leben dem ein oder anderen Zeitgenossen einen Platz, einen Lebensumstand, mit dem er sehr zufrieden und mit sich selbst im reinen sein Leben zu ende leben kann.
Da ist es dann wieder, dieses „Harz-IV-Soapgefühl“:
Wenn man zwar denkt... Und oft zurecht: „Was für ein Wrack!“ aber trotzdem am Ende denkt: „Ach wie schööön! Na immerhin isser jetzt trotzdem glücklich!“
Und dann hinterher wieder die Abwärtsversicherung sich im Unterbewusstsein meldet: „...Und ICH gehöre nicht zu diesen Leuten, na ein Glück!“
Der dunkle Sog
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Wo wir nun also bei dem „seltsamen Titel“ dieser Kritik angelangt wären...
„RIPTIDE“ von Vance Joy beschreibt grob zusammengenommen genau das:
Die Gefahr, in die Dunkelheit „gesogen“ zu werden, auf die „Dunkle Seite“ zu geraten und dort vielleicht sogar sein Leben zu verlieren.
Denn wenn „Das Mädchen herunter zur Ripströmung läuft und fortgerissen wird, auf die dunkle Seite“...
Wenn man das Musikvideo kennt, weiß man, was der Sänger meint...
Dem Mädchen aus der „Fastfoodbuden-Story“ oder der Influencerin aus der Story „Yummy Whoop Fuck“ ergeht es auf alle Fälle so, vielen ihrer männlichen Kollegen aber auch nicht besser...
Eine RIPSTRÖMUNG beschreibt übrigens genau das:
Durch Hindernisse, wird das an den Strand ankommende Wasser gezwungen, an einer engen Stelle zurückzufließen, da sonst keine andere Möglichkeit besteht.
An dieser engen Stelle fließt das Wasser gebündelt und viel viel stärker wieder ins Meer zurück, ein unfassbar starker Sog entsteht.
Unachtsame Schwimmer, die in diese Strömung geraten reagieren meistens panisch und unkoordiniert, kämpfen mit aller Macht gegenan und ertrinken so am Ende, weil sie keine Kraft mehr haben.
So ergeht es auch vielen der Figuren in Heinz Strunks Geschichten.
Obwohl es dort wie gesagt auch Gestalten gibt, welche sich mit diesem Sog abgefunden haben und einfach danach leben oder weiterleben, an einen Ort gespült werden, an dem sie sich ganz zufrieden niederlassen und ihr Leben zu ende leben.
Bestes und auch demotivierenstes Beispiel ist der Namensgeber des Buches: „DAS TEEÄNNCHEN“
Ein Kerl, weich wie geschmolzene Butter, vollkommen verpeilt, verträumt und alltagsunfähig bis nach Meppen.
Er bekommt nichts gebacken, keinen halben Zentimeter breit Boden unter die Füße, BIS, ja BIS!!!...
Ihm die Idee kommt, einen Teeladen zu eröffnen!
Nur leider in der dafür taktisch und vermarktungstechnisch schlechtesten Ecke der Stadt, die sich finden ließ.
So steht, er dann da, der gute Mann, versteht nicht was er falsch gemacht hat, warum keine Kunden kommen.
Alles geht ihm durch den wirren Kopf, nur nicht das Offensichtliche.
Bis er pleite geht.
Dann packt ER seine Sachen und wird zum ES.
Es packt einen lebenslangen Vorrat an unverkauftem Tee in seinen Lieferwagen und zieht von dannen.
DAS TEEMÄNNCHEN
Wenn man sich allein diese Geschichte auf der „Lesezunge“ zergehen lassen hat, fühlt man sich selber wie ein Versager, wie das Teemännchen. Dieser dunkle Sog, diese literarische Ripströmung, die Heinz Strunk da gebastelt hat, sie wirkt.
Aber im Gegensatz zum Schwimmer, kämpft man als Leser nicht gegenan.
Man will eher „noch einen“ und „noch einen“! - Immer weiter mit dieser dunklen Strömung treiben...
Immer noch eine Story lesen, weil dieses „Elendsgaffen“, das kann man einfach nicht lassen.
Es ist ein bisschen wie beim Fastfoodfressen: Man weiß, dass der Scheiss einem nicht gut tut – Aber um es für immer sein zu lassen?
Dafür schmeckt es einfach zu gut!
Auch wenn es einem alles andere als gut tut.
Also komm, noch einen!
Und schiet watt druff ob mir das Zeuch die Herzkranzmuskeln oder sonstwatt verkrustet!
Wenn mich das Zeuch hier nicht umbringt, dann tut das der Feinstaub oder der internationale Terrorismus oder ich werd vom Bus überfahrn! Man weiß ja nie! Also noch ne Runde das gute Industriefett mit Essen dran! Wuhahaha!
FAZIT
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„Heinz Strunks Erzählungen und Prosaminiaturen – Ein Buch.
In dem der Autor ein Stück weiter zu sich selbst findet.“
-Heißt es auf der Rückseite des Buches-
Und ja, das kann man so ohne weiteres bestätigen!
Die Dunkelheit, die Finsternis, das kleine, das große, das bunte, das bekloppte, das alltägliche und das nonsennige Unglück der großen und der kleinen Leute, aber hauptsächlich die Finsternis in all ihren menschlichen  und werweißwasnochalles Facetten.
Das ist Strunks Welt.
Zwischen abgeranzten Raststätten, verwahrlosten Kneipen, vermüllten Wohnungen oder zuweilen auch mal in schrottreifen Autos, die mit Tempo 60 über die Autobahn tuckern oder aber irgendwo im Nirgendwo...
Es könnte auch auf dem Mars spielen, es wäre egal.
Auch ob und welche der Storys nun erfunden ist und welche nicht – Kommt es darauf überhaupt an?
Dazwischen finden sich aber auch so nette Anekdoten, wie der offenbaren Tatsache, dass man im Ostseebad in Heiligendamm, im Grand Hotel nicht weiß, was DER SPIEGEL – Also die Zeitschrift ist.
Will man dort dieses Heft haben, besteht man darauf, dann bekommt man mit Pech einen richtigen Spiegel gereicht.
Lachen kann man aber beispielsweise auch über den „Wixsüchtigen“ Jungen, der während er Fahrrad fährt (natürlich auch dort sich einen... naja) und dann den wohl peinlichsten und schmerzhaftestens Unfall aller Zeiten hat. Gut, einem zieht sich auch alles zusammen, aber einfach das Buch zuklappen und wegsehen ist auch keine Lösung...
Doch man möge, ist die eigene Lebenslage oder die eigene Stimmung gerade selber etwas „finster“ oder gehört man zu den emotional „anfälligen Personen“, dann sollte man schon aufpassen.
Diese Geschichten und Miniprosa können ihren Leser sehr schnell selbst in eine „dunkle Ripströmung“ leiten, ohne dass dieser es sofort bemerkt.
Dieses Buch KANN einem die Stimmung vermiesen, wobei bei vielen der Storys – Oder gerade WEIL – Es doch nebenher noch zusätzlich „Nachdenkbedarf“ gibt. Man ins grübeln kommt.
Höherer Blödsinn wie die Geschichte vom „No Nonsense Men“ oder von dem Hotel das sich als übergroßes, schwarzes Loch entpuppt unterhalten dann wiederum, aber bleiben auch im Gedächtnis.
Soll man also nun abraten oder dazu raten dieses Buch zu kaufen?
Nun ja, ist man erst mal drin, ergeht es einem wahrscheinlich wie dem Mädchen aus Vance Joys Song.
Man rennt herunter zur Ripströmung und gerät in die Dunkelheit.
Ist man dort erst einmal angekommen, erkennt man voller Grauen, was Deichkind auch schon festgestellt haben:
„Sieh sie dir an, sieh sie dir an! SIE SIND GENAUSO WIE WIR!“
Ich haben fertig......
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Heinz Strunk
„Das Teemännchen“ – Dunkle Kurzgeschichten
Buch gebunden
Rowohlt Verlag
Ersterscheinung 2018
Preis: 20,00€
PERSÖNLICHE NOTE: 1+
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Letzter DUNKLER Akt
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Die letzte Ladung Schrot, die er noch hatte, ging daneben, der Kameramann hat seinen Angreifer verfehlt.
Der kleine Mann ist aber auch verdammt schnell und wendig!
Also das muss man schon sagen!
Dieser winkt seinen Gegner nun seinerseits zu sich, locker mit einer Hand, theatralisch...
Er grinst über beide Wangen und wirkt nicht so, als müsste er mit seinen Kräften haushalten...
Der Kameramann hebt seine Axt und sagt:
„Na dann komm her!“
Wutentbrannt stürmt der kleine Mann auf ihn zu, auch dieser Axtschlag des Kameramannes geht ins Leere...
Der kleine Mann hebt seinen Gegner erneut mühelos an und wirft ihn einmal quer durch den Garten...
Benommen bleibt der Kameramann liegen, die Axt landet im Gebüsch...
Langsam und lächeln bleibt der kleine Mann vor dem Besiegten stehen, streicht sich seine Jacke gerade und...
Da trifft ihn von hinten die Schaufel eines Spatens...
Vertikal bohrt diese sich in dessen Schädel, sofort kippt der kleine Mann nach hinten...
Es ist Cayman, der im Hinterhalt auf genau diesen Moment gewartet hat...
Kaum ist dies passiert, springt der Kameramann auf, holt einen Knüppel heraus und drischt mit ein...
Nun prügeln beide wie die Irren auf das kleine Männchen ein, bis ihnen die Puste ausgeht...
Bei jedem Schlag spitzt und sprotzelt ein eigenartiger, schwarzer Schmodder aus dem kleinen Mann heraus...
Er scheint von innen nur aus diesem Zeug zu bestehen...
Als die beiden sicher sind, dass ihr Widersacher auch wirklich tot ist, pausieren sie...
Der Kameramann wischt sich den Schweiß von der Stirn, Cayman muss Luft holen...
Der Kameramann meint trocken:
„So und jetzt schmeißen wir den in ein Erdloch und das war`s dann hoffentlich!“
Cayman haut noch ein letztes Mal mit voller Wucht drauf, wieder spritzt schwarzer Schleim...
Dann meint er, den schwarzen Glibber an der Schaufel begutachtend:
„Gute Idee und dann nichts wie weg hier!“
Sie graben ein Loch, werfen die Leiche hinein und schütten es, so schnell wie möglich zu...
Als sie fertig sind, lassen sie alles fallen und stehen und machen, dass sie wegkommen...
Der Kameramann geht aber noch einmal in die verwüstete Wohnung zurück, holt aus der Abstellkammer, in der sie gefesselt und geknebelt eingesperrt wurden, ihre zwei Taschen...
Cayman sprintet los zum Parkplatz, holt von dort den Wagen...
Hektisch wirft der Kameramann die Taschen nach hinten und meint: „Losloslos! Keine Zeit verlieren!“
Dann brettern die beiden mit quietschenden Reifen davon...
******
Eine Stunde später hebt sich der Erdboden des Grabes, in dem der zerkloppte, kleine Mann liegt...
Ohne eine Verletzung, ohne Schaden erhebt sich der kleine Mann aus seinem Grab...
Die Erde und der Dreck perlen einfach an ihm und seiner Kleidung ab, als wäre er aus Teflon...
Emotionslos steigt er aus seinem Grab, schaut sich kurz um und marschiert vom Grundstück...
Er steuert auf einen Angeber zu, der an seinem VW Tiguan lehnt und telefoniert...
Der kleine Mann packt den großen Kerl, schlägt seinen Kopf auf das Autodach und den Fensterholm...
Dann schleudert er sein Opfer einfach davon, setzt sich in den Wagen (Der Schlüssel steckt), startet ihn und rast los...
In die selbe Richtung wie Cayman und der Kameramann...
******
In der verwüsteten Wohnung sind erneut laute Geräusche zu hören.
Jemand tritt wutentbrannt von innen gegen die Schlafzimmertür...
Nach und nach geben Tür, Angeln und Schloss nach...
Dann kracht sie, mit den kaputten Angeln gegen die gegenüberliegende Wand...
Laut schimpfend und sich von seinem Strick befreiend mit dem auch er gefesselt wurde...
Stolpert der echte Heinz Strunk in den Hausflur...
Er sieht, dass die Tür zum Abstellraum offen ist, die kaputte Terassentür, die umgestürzte Kamera...
Und die allgemeine Verwüstung...
Im Garten findet er das leere Grab, den schwarzen Schmodder und die ebenfalls damit verschmierte Schaufel...
Hinter dem Haus findet er dann den halb-bewusstlosen Mann vor, dessen Auto gestohlen wurde...
Wütend, sich umschauend holt er sein Smartphone aus der Tasche und wählt eine Nummer...
Als sich jemand am anderen Ende mit einem düteren „ja........“ meldet, stöhnt er:
„Ja ich bin`s! Das Mistviech ißß abgehauen! Vollkommen durchgedreht ist der!
Er hat uns eingesperrt, die zwei anderen konnten wohl abhauen oder so!
Sie haben ihn aber nicht kaputtbekommen, jetzt hat er ein Auto geklaut und ist aufm Weg sonstwohin!!
Seht zu! Ich mach mich auch aufm Weg!“
Heinz Strunk holt einen seltsamen, silbernen Gegenstand aus der Tasche...
Er schüttelt das dolchartige Ding und betrachtet kurz die grünliche Flüssigkeit darin...
Wütend schimpft er:
„Scheiße!! Das hätte man aber auch alles vorher wissen können!“
Dann läuft auch er zu seinem Mercedes und rast ebenfalls davon...
******
Der kleine Mann, der vorgibt, Heinz Strunk zu sein genießt die Autofahrt sichtlich.
Bei dem Blick in den Innenspiegel fällt ihm allerdings auf, dass seine Augen gerade keine Pupillen haben und ganz nebenbei auch noch knallgelb sind...
Schnell revidiert er diesen kleinen Schönheitsfehler sofort, mit einem kurzen Blinzeln...
Dann dreht er das Radio lauter...
Es läuft gerade „Riptide“ von Vance Joy...
Das macht ihn Glücklich...
Das gefällt ihn...
Dann hat er fast keine Lust mehr...
Ständig irgendwelche Leute zu ermorden...
Der schwarze VW Tiguan fährt auf die Autobahn, brav und geordnet...
Dann verschwindet er im Verkehrsgetümmel.
Ende (?)
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djfrankk · 5 years
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CD 1 / CD 2
DJ Shadow – Out Patheic Age (Review, Album, 10.12.2019)
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Nach dem ersten Hördurchgang denkt man: Jawohl, DJ Shadow hat die Kurve gekriegt! Dann stößt man aber auf das ein oder andere nicht ganz euphorische Review. Das Doppelalbum klingt mit etwas Abstand dann auch eher nach viel Arbeit und dem Wunsch, sich endlich als Produzent, der nicht nur auf Samples setzt, zu etablieren. Dies war ihm eigentlich 2016 mit "The Mountain Will Fall" gelungen. Für Fans war es ab ca. 2002 bis dorthin ein steiniger Weg, der über zwei Alben führte, die nicht wirklich zündeten, bei aller Liebe und Hingabe. Auf "Our Pathetic Age" gibt es nun eine (*hust*) CD mit experimentellen Instrumentals und eine weitere (Rap-)Features. Mit "Rocket Fuel" befindet sich darauf sogar ein Hit, der auch fast in die Fußstapfen von "Nobody Speak" passt. Man gönnt es ihm als Fan.
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paulademe · 4 years
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July 10, 2020 at 10:23PM 2020 – Ich mag dich nicht sonderlich, oder doch?
Na, wie geht es euch denn so, in Zeiten von Corona, Verschwörungstheorien a la Hiltmann, den Streit um veraltete Begriffe und den BLM Movement? Ich muss zugeben, langsam ist die Luft bei mir draussen, und wir haben gerade mal so die Halbzeit geschafft. Das ich dieses Jahr noch keine wirkliche Auszeit hatte macht sich bemerkbar. Schreibblockade, dauernde innere Müdigkeit, Kopfschmerzen aus der Hölle und auch der Rücken macht zu schaffen. Vielleicht werde ich aber auch einfach nur alt und das sind nun die schleichenden Beschwerden einer Frau die langsam, aber sicher auf die 40 zugeht. Tja nun. Eskapismus, ich vermisse dich, sehr! Das Herzensprojekt läuft an, ich habe in ein paar Tagen offiziell Urlaub und kann es ehrlich gesagt kaum erwarten. Handy abschalten, den massiven Mental Load wegen der Arbeit in die Tonne kloppen und einfach nur das Leben geniessen. Denn in den letzten Wochen und Monaten habe ich wahrlich nichts anderes getan, als geschlafen, gegessen und gearbeitet. Private Kontakte wurden auf ein Minimum reduziert, und auch wenn Corona nicht wäre, mir fehlte einfach die Kraft, weil die Arbeit all meine Energie frass und ich einfach keine Muse mehr hatte nach der Arbeit etwas für mich zu tun, so wie ich das gewohnt bin. Keine Reisen an Ostern, keine an Pfingsten, keine Wochenendtrips nach Paris oder Berlin – keine Fusion, und ja, ich weiss sehr wohl wie das klingt. Verwöhnt, es gibt andere Probleme, andere Z.B bangen um ihre Existenz. Aber das ist nun mal meine Realität, ich darf traurig sein. Ich spüre aber auch eine innere Müdigkeit, aufgrund der ganzen Sachen, die im Moment laufen. Kaum ist etwas überstanden, kommt einem schon das nächste entgegen, dass man verkraften und verarbeiten muss. BAM! BAM! Und nochmals BAM! Als wäre also das alles schon nicht genug, kam 2020 mit einer weiteren massiven Überraschung um die Ecke und knallte sie mir vor die Füsse. Ich habe von jetzt auf gleich zwei Neffen bekommen – Jawohl, ich bin nun die coole Tante, die ich schon immer sein wollte.  Als sich der Halbbruder meines Vaters meldete vor zwei Wochen und ich erfuhr, dass meine Cousine zwei Kinder hat, war ich klar erstmal überfordert und was weiss ich nicht alles. Es hiess immer sie würden keinen Kontakt wollen. Und so von jetzt auf gleich, hat man wieder einen Teil der Familie zurück, Erinnerungen, gemeinsame Verwandte, alles nur ein paar Stunden entfernt. Ganz ehrlich? Ich hatte mich so an das Alleinsein gewöhnt, dass es sich auch jetzt noch komisch und fremd anfühlt. Plötzlich tauchten da Bilder auf, von mir als Kind, von meinen Eltern in ihrer Jugend, bei ihrer Hochzeit, auf Feiern, Videos von meinen ganzen Verwandten, die meisten davon schon lange tot. Ich war noch nie so froh Bilder aus meiner Vergangenheit zu sehen und noch nie so traurig und wütend zugleich. Wie man nach aussen so glücklich aussehen kann, so zufrieden, die perfekte Familie und hinter den Kulissen war Gewalt, Lügen und Intrigen, schlimmer als in einem Drehbuch von «Gute Zeiten, Schlechte Zeiten»! Für einen kurzen Augenblick kaufte ich ihnen das Theater sogar ab, bis man mich daran erinnern musste, dass das alles was dort auf den Bildern zu sehen ist eine Show war. Hauptsache der Schein ist gewahrt Ich merke wieder, wie meine Verachtung steigt, auf Menschen, die scheinheilig die heile Familienwelt nach aussen vorspielen nur um sich keine Blösse zu geben. Die ihren Kindern einbläuen, dass «alles unter uns bleiben muss, es geht niemanden was an, was hinter verschlossener Türe abgeht!» Nur um zum Schluss verstörte Kinder und zerstörte Seelen zu hinterlassen, anstatt das unausweichliche zu tun: Sich zu trennen. Niemanden ist geholfen, wenn die Eltern Tag und Nacht Konflikte austragen und auf biegen und brechen zusammenbleiben, während alle darunter leiden, vor allem sie selbst! Alle sahen so glücklich aus, auf den Feiern, beim Standesamt, beim Fotografen, so unfassbar fucking glücklich. Diese Scheinheilige Fassade aufrecht erhalten konnten sie gut. Sehr gut sogar, ich hätte selber fast vergessen, den ganzen Horror, das ganze Ausmass des Dramas, das andere liebevoll Kindheit nennen.  Als hätte Corona, der Verzicht auf alles was mir Spass macht und die massiven Einschränkungen nicht gereicht, um mir und uns allen das Leben schwer zu machen, kam nun ein massiver Flashback zurück, der mich fast zwei Wochen aus den Schuhen haute. Die Welt blieb deswegen aber nicht stehen, ich musste funktionieren. Nächte, in denen ich nur ein paar Stunden schlief waren an der Tagesordnung, Tagsüber die Arbeit in der Kita. PMS das mich fast über zwei Wochen plagte, mit allem was es so zu bieten hat. Es ist doch sooo wunderbar eine Frau zu sein, besonders an Tagen wie diesen. Zyklus, du bist ein Monster! Ein Monster, dass auf seelischen Stress mit noch mehr Symptomen, intensiveren Symptomen vorbeikommt. Danke für nichts! Und klar, immer wenn man am verletzlichsten ist, kommt noch was oben drauf, und noch eins und noch eins. Sagen wir mal ganz vorsichtig: Ich ziehe in solchen Situationen schnell die Notbremse. Selfcare first, everything else…gaaaaaaanz weit hinten.   Reise in die Vergangenheit Ich erfuhr Dinge, unfassbare Dinge, wirklich traurige Geschichten, die alles noch viel schlimmer für mich machten, als bisher. Aber dazu ein anderes Mal, ich muss da erstmal näher nachforschen und nachfragen. Immerhin habe ich nun eine Verbindung, um meinen Vater kennenzulernen, bevor die Schizophrenie und der Alkoholismus sein Leben und das unserer gesamten Familie auf den Kopf stellte. Und weil Corona noch tobt, bleibt mir nur die Verbindung über das Internet. Oh, wie dankbar ich bin in den letzten Monaten für das Internet, mehr als auch schon.   Passt auf euch auf und bleibt gesund! Und drückt mir die Daumen, dass mein Corona Test negativ ist. Jaja, das Jahr lässt hier wahrlich nichts aus.
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bibliotekbibliothek · 4 years
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Die Frau des Arbeiters - Työmiehen Vaimo
Canth, Minna. 1885 in Übersetzung von Nadine Erler. Verlag 28 Eichen. Barnstorf. 2008.
1. Akt
Hochzeit von Risto und Johanna es wird über die Lotterliese gesprochen, die von weitem winkt. Johanna möchte sie mit zur Hochzeitsgesellschaft einladen, über Lotterlieses Äußeres wird diskutiert 
Es wird über den Wert von Johanna gesprochen und welch Glück Risto hat eine wohlständige Frau zu bekommen Es wird über die Frauen wie über Waren gesprochen “Risto. Ja, und was soll das heißen, daß ein Mann nicht leben kann, wie er will, wenn er sich eine Frau zulegt? Bietet den Weibern Paroli, Männer Kustaa. Trotzdem will ich lieber eine reiche haben. Pech nur, daß man die nicht einfach vom Regal nehmen kann.” (9) Johanna sagt, dass aus der Lotterliese noch ein ordentlicher Mensch wird, die anderen bestreiten das, es wird getuschelt, dass Lotterliese bereits verlobt sei. Sie wird als Zigeunerin beschrieben Risto macht auf das finnische Gesetz zur Verwaltung des Eigentums in einer Ehe aufmerksam “Toppo. Natürlich weiß ich, dass das finnische Gesetz dem Mann die Macht gibt, aber man sieht ja, daß die Weiber sich allemal zu wehren wissen.” (10) Eine der Dienerinnen singt von Hexen, die nicht heiraten dürfen  Der problematische Alkoholkonsum in Finnland wird thematisiert “Liisa. Und was macht das schon, wenn sie trotzdem ein bisschen trinken? Männer sind doch am lustigsten, wenn sie etwas betrunken sind. Vappu: Nimm das nicht zu leicht, Liisa. Habe erst mal einen Trinker zum Mann, dann hast du von dieser Lustigkeit schnell genug. Laura. Aber es stimmt, dass die Männer heutzutage nicht sehr munter sind, außer mit einer Flasche in der Hand.” (12) Johanna befürchtet, dass es ein Skandal auf der Feier geben wird, Risto nimmt die Befürchtung nicht ernst  Risto betont, “daß der Mann das Haupt der Frau ist” (14) Einer der Arbeiter bringt die Lotterliese zum Fest (um sie zu vergewaltigen?!) Johanna ist die einzige, die Lotterliese bei ihrem Vornamen nennt, alle anderen verteufeln sie. Weder die Frauen noch die Männer wollen sie da haben  Johanna versucht sie zu beschützen, aber sie wehrt sich auch gegen Hilfe  Johanna fragt, warum Lotterliese so verbittert geworden ist, sie sagt, es liegt an den Männern des Dorfes unter anderem auch an Risto, er sei “ein Wortbrüchiger, ein Meineidiger, ein ehrloser Halunke, der schlimmste Betrüger unter der Sonne.” (17) Auch Johanna beginnt sich nun zu wehren und gegen die Lotterliese zu schimpfen Risto nennt Lotterliese nun auch beim Vornamen, es scheint so, als haben die beiden eine Vergangenheit  Lotterliese ist ausser sich, wirft einen Ring Risto vor die Füße, sie seien verlobt gewesen, sie verflucht ihn, sie will Rache  Lotterliese wird als Verhexte (19) bezeichnet, die Männer wollen sie zur Polizei bringen, Johanna verteidigt die Lotterliese wieder, sie rennt davon Risto gibt zu mit Lotterliese verlobt gewesen zu sein, es sei aber nicht verwerfliches, da “Frauen sind zu Närrinnen der Männer geschaffen” (20) Johanna will weg Die anderen Frauen sagen, der böse Geist von Lotterliese habe nun auch Johanna verhext, nur die Marktfrau Vappu steht hinter Johanna, Vappu denkt anders, sie “ist ein Kind der Welt” (21) Johanna weiß nicht wie sie Handeln soll, Vappu bietet ihr an bei ihr zu wohnen  Vappu ist Heidin, sie vergleicht die Eheschließung mit den Opferlämmern des Alten Testaments Vappu geht, die anderen zwingen Johanna zum Tanzen, eine der Gäste sagt “Gott sei Dank, daß alles so gut abgelaufen ist” (24)
2. Akt
Zeitsprung von einem Jahr, Johanna ist auf dem Markt um für ihr Kind einzukaufen, Bekannte erkennen sie kaum wieder, können sie seit der Hochzeit auch nicht wirklich leiden Johanna war lange krank, ihr Sohn ist noch krank, sie kann sich keine guten Lebensmittel für ihn leisten (obwohl sie im 1. Akt als wohlhabend beschrieben wurde) Johannas Herz tut weh Als Risto auf dem Markt erscheint, erschrickt sich Johanna und versteckt das wenige Geld in ihrer Hand  Risto will ihr das Geld abnehmen um Schnaps davon zu kaufen, das Kind verhungert aber beinahe, Risto ermahnt Johanna nicht zu jammern  Johanna verteidigt sich stark, Risto will die Polizei rufen, Johanna gibt nach und äußert Sterbeslust, Risto spottet über sie  Toppo verweist auf das Gesangsbuch in dem steht, “daß der Mann die Schwächen seiner Frau ertragen muß” (31) Vappu bietet Johanna einen Job zum Stoffweben an, Vappu gibt ihr Brot auf Kredit  Die Polizei geht davon aus, dass Lotterliese die Kartoffeln geklaut hat, welche sie zum Verkauf anbietet mehrere Jungen machen sich über sie lustig  Risto rennt auf die Jungen zu, verscheucht sie und begrüßt Lotterliese bei ihrem Vornamen, vermeintlich freundlich, Toppo macht sich über sie lustig und spricht in einer erfundenen Zigeunersprache  Risto zieht sie auf, Lotterliese droht in zu töten, wenn sie könnte. Sie droht ihn zu verhexen Risto fässt sie ungefragt unter der Gürtellinie an, Lotterliese wehrt sich in dem sie ihn mit Kartoffeln bewirft, Risto versucht sie zu packen, sie wirft ihm Sand ins Auge, er schreit um Hilfe, mehrere Menschen kommen zu ihm, Risto droht zu erblinden, Lotterliese macht sich Sorgen sie bietet sich zum Tanz an um Geld für Medizin zu bekommen. Schweden geben ihr Geld.
3. Akt
Nachts im Wald Lotterliese ist verzweifelt, ihre Zigeunerfamilie kommt zufälligerweise dazu und finden sie, Lotterliese bezeichnet sich selbst als Wurm. Lotterliese und die Familie wissen zu dem Zeitpunkt nicht, dass sie miteinander verwandt sind  Lotterliese beschreibt die Natur als ihre Familie und Freunde, sie will nichts mehr mit Menschen zu tun haben Sie finden heraus, dass sie miteinander verwandt sind, Helka nennt Lotterliese Aili  Lotterliese fragt nach ihrer Mutter, sie ist “Unter der Erde, Kind. Unmengen von Sand haben ihre Augen schon vor sechzehn Jahren geschlossen.” (39f.) (Anspielung an den Sand in Ristos Augen?!) Sie erfährt die Geschichte ihrer Mutter, sie schließt sich den Zigeunern an, um mit ihnen in der Natur zu leben. Sie spricht mit den Kindern und denkt plötzlich an Risto, sie fragt die Großmutter nach Rat zur Heilung der Augen, sie hat ein schlechtes Gewissen, sie beschreibt sich selbst als bösartig und furchtbar  Die Großmutter spricht über christliche Männer, nach dem sie von Lotterliese erfährt was Risto mit ihr machte: “Es ist keine Sünde, wenn ein Mann eine minderwertige Frau verführt und unglücklich macht. Tausende haben das getan, und es wird ihnen nicht angekreidet. Sie werden dafür weder zu einer Geldstrafe verurteilt noch ins Gefängnis gesteckt. Oh, ihr Christen, was seid ihr für Menschen. Scheinheilige, jawohl, […] Diese Elenden predigen das eine und tun das andere, das ist sicher.” (42) Ihr Sohn sagt, dass es auch gute Christen gebe Die Großmutter will Risto nicht helfen, Lotterliese sagt, sie wird sich umbringen wenn Risto erblindet, sie verabschiedet sich von ihrer Familie und geht  Risto findet sie im Wald, er suchte sie, da er nach Hilfe von ihr Fragen möchte. Lotterliese würde ihr Leben opfern um ihm zu helfen. Sie bietet ihm an auf dem Markt für ihn zu tanzen, er schlägt vor mitzukommen und Johanna zurückzulassen, er möchte nicht dass andere von dem Plan erfahren und beginnt zu flüstern, damit Lotterlieses Familie nichts mitbekommen kann, er bittet sie ein wenig von der Scheune wegzutreten um ihn Ruhe reden zu können, Lotterliese hat Bedenken Risto packt sie, Lotterliese verspricht sich bei ihm zu melden, er geht Lotterliese bittet die Großmutter Risto mit in ihren Stamm aufzunehmen, sie sagt Lotterliese sein blind vor Liebe. Wenn er sie nochmal betrügt wird die Großmutter Risto umbringen, Lotterliese würde ihn auch umbringen
4. Akt
Johannas und Ristos Wohnzimmer Johanna bitter Risto auf das Kind zu achten, während sie Stoffe zum Weben holt, er bittet sie darum Geld mitzubringen, damit er Alkohol kaufen kann  Risto ist aufgebracht “Du willst nicht, du willst nicht! Genau so eine bist du. Immer und immer Widerstand, nie Zustimmung” (48) Er wartet auf die Lotterliese  Toppo kommt vorbei und erklärt Risto, warum auch trinkende Männer ein wichtiger Teil der Gesellschaft sind “Wessen Schultern tragen hier die Last, die der Herrschaftne oder die der arbeitenden Bevölkerung? […] Siehst du, in diesem Land ist unsere Position so ungeheuere klug geregelt, daß wir auf keinen Fall nutzlose Mitglieder der Gesellschaft sind […] Wenn es keine Schnapstrinker gäbe, gäbe es keine Schnapsbrennereien, und ohne Schnapsbrennereien bekäme der Staat keine Alkoholsteuer. Und wovon sollte er dann Schulen und Bahnstrecken bauen?” (49) er hetzt gegen Menschen, die ausländische Waren konsumieren  Toppo redet Risto ein, dass Trinken dem Staat mehr verhelfe als Arbeiten, er bitter Risto mit in die Kneipe zu kommen, da er kein Geld hat kommt er auf die Idee die gewebten Stoffe von Johanna zu verkaufen, Risto zweifelt ein wenig, Toppo redet ihm Mut zu Toppo verwendet einige russische Begriffe Leena-Kaisa kommt vorbei und passt auf das Kind auf während die Männer losgehen, sie sieht, dass sie den Stoff mitnehmen als Johanna wieder kommt verurteil Leena Johanna, weil sie nur an das Geld denke und nicht mehr in die Kirche gehe “Allmählich wirst du so verstockt, daß du dich nicht mehr bessern oder Gottes Wort hören willst” (54) “Leena-Kaisa. Du bist jedenfalls viel demütiger geworden, als du es früher warst. Ich erinnere mich noch, was für ein Hitzkopf du an deinem Hochzeitstag warst. Johanna. Der Lauf der Welt lehrt uns Selbstbeherrschung” (54) Die anderen geben Johanna die Schuld, dass Risto trinkt  Johanna verzweifelt, sie fühlt sich verloren, Leena stimmt ihr zwar zu, dass das Verhalten von Risto schlecht war, aber hilft nicht  Leena ermahnt Johanna demütig gegenüber Gott zu sein, Johanna hat das Gefühl, dass ein böser Geist um sie ist  “Du verlierst noch ganz den Verstand, wenn du nichtige weltliche Dinge so betrauerst” (56) “Johanna. Geben Sie nicht Gott die Schuld an dieser Last. Das ist nur Ristos gutes Werk.” (57) Leena glaubt, dass Johanna ungläubig geworden ist  Johanna bittet Leena zu Yrjö zu gehen um Geld zu leihen damit sie den Stoff zurückzahlen kann Johannas Arbeitgeberin kommt und erzählt, dass die Vorsitzende des Frauenvereins ihr Arbeit für den ganzen Winter verspricht Johanna erzählt vom Verlust des Stoffes, ihre Arbeitgeberin glaubt ihr nicht, hat das Vertrauen in sie verloren, Johanna fühlt sich verloren  Yrjö versucht sie zu trösten “Sie sind eigentlich gar nicht in Not, wenn Sie schärfer nachdenken” (61), er leiht ihr 25 Mark Lotterliese kommt in Johannas Stube und verkündet, dass Johanna sich nun nicht mehr um Risto kümmern brauche, sie tut es nun. Johanna macht sich Sorgen, dass Lotterliese Risto etwas antun will Yrjö spricht Johanna Mut zu:  “Yrjö. Auf dieser Welt muß man sich wehren, sonst kommt man nicht zurecht. Johanna. Sie haben gut reden, Sie sind ein Mann. Für uns Ehefrauen ist es anders. Was können wir ausrichten? Yrjö. Versuchen sie es. versuchen Sie es wenigstens. Sie sind auch Menschen, vergessen Sie das nicht […] Lassen Sie sich nicht von ihr auf der Nase herumtanzen, merken Sie sich das. Seien sie einmal um Ihrer selbst willen ein Mann.” (62f.) (Warum scheint der Schmied der feministische von allen zu sein?) Johannas Arbeitgeberin und deren Mann bezeichnen sie als gerissene Lügnerin der niederen Bevölkerung. Der Mann möchte Johanna verprügeln, die Arbeitgeberin hat Angst, möchte es nicht mit ansehen. Der Mann möchte Johanna ins Gefängnis stecken. Siw wollen dem Frauenverein verständigen, damit sich um Johannas Kind gekümmert wird. Johanna bietet ihnen das Geld an. Die Arbeitgeberin glaubt, dass sich Johanna für das Geld prostituiert hat, sie nehmen nicht das Geld an und bezeichnen sie als Hure  Johanna hofft, dass Risto ihr helfen wird Toppo kommt betrunken zu Johanna und erzählt im schlechten Schwedisch, dass Risto mit Lotterliese gegangen ist  Leena erzählt, dass die Schlampe Lotterliese Risto ihn lockte Johanna verzweifelt, bricht zusammen und fantasiert “Der Kopf brennt nur, wenn die Krone erleuchtet wird. Der ganze Kopf steht in Flammen” (68) Toppo fragt sich, ob Johanna Typhus habe letzte Worte von Johanna bevor der Vorhang fällt: “Weg mit dem Heiligenschein, weg! Es brennt - es brennt - es brennt.” (69)
5. Akt
Johannas Wohnung, Leena räumt auf, Risto kommt Johanna verstarb Leena sagt ihm, dass er nicht hätte gehen dürfen, er bereut es  Sie unterhalten sich über die Beziehung, Risto sagt, er habe mit Johanna in Harmonie gelebt Risto weiß nicht was er mit dem Kind anfangen soll Johanna sagte vor ihren Tod, dass Vappu sich um das Kind kümmern könnte Risto ist der Überzeugung, dass er gut zu Johanna war Risto hat die Lebensweise der Zigeuner nicht ausgehalten und ist deswegen von Lotterliese geflohen Risto möchte Versuchen bei Vappu Eindruck zu schinden Die Lotterliese ist Risto gefolgt und steht nun mit einer Pistole vor ihm “Risto. Du hast das Böse in der Kerttu. Lotterliese. Was soll anderes drin sein?” (75) Lotterliese will Rache an Risto nehmen, er versucht sich rauszureden, bittet um Vergebung  Toppo fand die Leiche von Johanna in einer Ecke im Keller, ihre Augen waren noch offen  Lotterliese. “Dieses elende Wesen, dessen Partei niemand ergreift, rächt sich selbst an dir” (77) Risto will beten bevor Lotterliese ihn erschießt, da er der Überzeugung ist in den Himmel zu kommen, da er ein guter Mensch auf Grund seiner Gläubigkeit ist  Toppo hat die Polizei gerufen, als diese ankommen erschießt Lotterliese Risto, sie wird festgenommen, Risto überlebt “mit dem Mädchen stimmt etwas nicht. Eine so furchtbar behaarte Frau wie sie hat man noch nie gesehen” (78) Lotterliese kommt ins Gefängnis sie murmelt vor sich hin, sie habe geschossen wegen “Euer Recht und Gesetz, ha, ha, ha, ha” (79) sie wiederholt es dreimal “In ihrem Wahn versucht sie auch noch, dich über das Recht zu erheben. Sie ist nicht umsonst Zigeunerin.” (79) Risto bietet Vappu an ihr Mann zu werden sie lehnt ab “Reden Sie kein dummes Zeug. Mich verführen Sie nicht. Geben Sie sich damit zufrieden, dass Sie schon das Leben zweier Frauen zerstört haben!” (81) Risto ist sich keiner Schuld bewusst  Vappu “Die Welt ist für sie da, sie bestraft Sie nicht, auch betrachtet sie Ihre Fehler nicht als Fehler” (81) Vappu glaubt/ hat die Hoffnung, dass sich dieses System ändern wird und Gott diejenigen bestraft die es wirklich verdient haben  Risto und Toppo wundern sich kurz über das was Vappus sagte, Toppo überlegt, aber Risto schlägt vor in die Kneipe zu gehen (Vorhang)
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new-style-notes · 7 years
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Its Fashionweek, baby: Raf Simons Debut in New York
Rote Hose. blaues Hemd, zugeknöpft und reingesteckt. Oben schaut ein weisser Rollkragen heraus. Unten braune Cowboy-Stiefel mit Stahlkappen. So einfach. So gut. Die beste Show der Herbst-Winter 2017 Saison ist wohl schon in New York über den Laufsteg gegangen. Gleich zu Beginn, das grosse Ticket: Raf Simons erste Damenkollektion für Calvin Klein. Sonst wird so ein Ereignis ans Ende des Schauen-Marathons gepackt, damit die Fashion-Journalistinnen besser durchhalten auf ihrer Reise von den USA nach Italien, über England nach Frankreich. Weil sie wissen, da kommt noch was ganz Grosses. Aber Calvin Klein ist nun Mal eine UR-amerikanische Marke, auch wenn der neue Stardesigner aus Belgien kommt. Und sich eigentlich nach dem Abgang bei Dior nur noch um seine eigene Marke kümmern wollte. Aber da die News: Raf zieht nach New York. Und übernimmt das Zepter von Francisco Costa.
Und diesen Umzug: die Schutzfolien, das Tape der Kisten hat Raf Simons in seinen ersten Kollektionen verarbeitet. Bei Calvin Klein zieht er über die flauschigen Mäntel eine Lage transparenten Vinyl, so als hätte man den Kleidern noch nicht ihre Kleidersäcke abgenommen. Und in seiner eigenen Kollektion, die Raf Simons mit nach New York brachte, zeigte er Anfang Februar bei den Männerschauen Mäntel und Blazer, die mit Tape um die Taillen geschnürt wurden. Und dicke Armstulpen. Als hätte Raf schnell die Pariser Mäntel für den bitteren New Yorker Winter aufgerüstet, und schnell eine Schicht drüber gestrickt. Diese Styling-Drehs sind natürlich auch ein guter Weg, den Minimalismus Instagram-tauglich zu machen. Heute ist schliesslich das Bild der Mode wichtiger, als die Mode selbst. Und in der Tat bekommen Wolle, Federn und Felle eine neue, schillernde Dimension unter der Klarsichtfolie.
Ein anderes Highlight sind die “Underboob“- Busenblitzer. In dieser eleganten Ausführung, als Schlitz in einem sonst braven A-Linien-Kleid, wird diese Sexiness sogar Bürotauglich.
Bei einer Agentur, deren Angestellte im Bleistift-Wollrock und Underboob-Top – geschneidert aus den Stoffresten des Glenchecks-Blazer-Stoffs? – auftreten, will man auch arbeiten. Auch die Mono-Looks: Denim unten weit und oben in den Bund gesteckt, Leder-Top zu Leder-Hose können als moderner Business-Anzug zum Einsatz kommen.
Calvin Klein und Raf Simons Fall 2017 eigenen sich wegen dem “Layering” auch wundbar zum Nachstylen. Wo war nochmal mein durchsichtiges Regencape? Und passt es nicht zufällig genau über meinen Kamelhaarmantel? Und wer hat nicht einen alten Wollpullover zu Hause rumliegen, dem mit einem Scherenschnitt neues Leben eingehaucht werden kann: Als Rock und Armstulpen über einem Blazer. Tape um die Taillen gewickelt macht jedes noch so langweilige Outfit cool – sofern man kein Problem mit der Kurzlebigkeit des Wegwerfgürtels hat. Und eine Raw-Denim-Jacke und eine passende Raw-Denim-Hose findet jawohl jeder in seinem Schrank.
Kathrin
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Gedankensalat Eins: Eigene Wohnung
~ von Hamster
Freunde der Sonne, ich habe wieder ein Problem! Und zwar steht mein Auszug aus meiner vollstationären, betreuten Wohneinrichtung zuvor und ich bin bereits dabei aktiv nach potentiellen 2-Zimmer-Wohnungen für mich und meinen Lebensgefährten zu suchen. Ist gar nicht so einfach bei diesen ganzen Vorurteilen, die Vermieter von Menschen haben, die vom Jobcenter finanziert werden und bei diesen ganzen Studenten, die unbedingt nach Kiel oder Flensburg ziehen wollen ist es umso schwieriger etwas Gutes zu finden! Meine Nerven liegen einigermaßen blank, aber ich suche und telefoniere dennoch hin und her, um endlich das Richtige zu finden und endlich hier auszuziehen, um den nächsten großen Schritt in Richtung Selbstständigkeit zu machen. Laut meinem Freund dürfen wir eine Wohnung von 60 - 65 m² haben mit einer Kaltmiete von 391 € ... müsste ja eigentlich zu machen sein, aber wie bereits gesagt: Die Vorurteile und die Studenten, die genau so, wie wir, auf Wohnungssuche sind, legen uns Steine in den Weg, aus denen nur schwer was Schönes zu bauen ist.
Zum Einen bin ich total motiviert, was Wohnungssuche angeht, aber zum Anderen bin ich einfach hochkant verzweifelt und weiß bei manchen Punkten nicht weiter! Ich will hier so schnell, wie möglich raus und das gewünscht zum wenigstens 1.03.!
Warum will ich unbedingt ausziehen?
Die Einrichtung, in der ich momentan mein Zimmer habe, ist super, wenn man als Mensch keine Tagesstruktur hat und unbedingt eine aufbauen möchte. Sprich: Morgens wirklich aufzustehen, sich zu duschen und dann auch zu frühstücken, gefolgt von einer viertel Stunde Pause, in der man sich nochmal endgültig fertig macht, um darauf hin in die so genannte Tagesstrukturaufbaugruppe zu gehen die a) Beschäftigungstherapie beinhaltet und b) für eine bestimmte Zeit als Arbeitsersatz dient. Für die ersten Monate bzw. für das erste Jahr ist es eine super Sache das Problem mit der Tagesstruktur zu lösen. Ich hingegen bin aber schon so weit, dass ich all das bereits anderweitig drauf habe und sogar in der Lage bin meine eigene Struktur nach anderen Uhrzeiten aufzubauen und durchzuführen. Daher fühlt sich diese Maßnahme bereits überflüssig für mich an.
Die Regeln, die es hier gibt, könnte man als Außenstehender und auch als Klient, der hier bereits länger wohnt, als lächerlich und übertrieben empfinden. • Besuch von Außerhalb, der hier übernachten darf (an Wochenenden) nur zwei Mal im Monat! Und das ist nicht wirklich viel. • Man muss sich entweder in der Aufbaugruppe blicken lassen oder bis 9:15 Uhr sich zum Mittagessen in der Einrichtung anmelden, sonst bekommt man nichts und muss im übertriebenen Sinne verhungern.  • Man muss, wenn man bereits in der Verselbstständigung tätig ist, sich drei mal in der Woche um seine Aufgabe - sprich z.B. Badezimmer putzen - kümmern, damit alles wirklich blitze blank ist. Meistens auch ohne Ausnahme oder Entschuldigung. • Bei den Mahlzeiten anwesend sein, ist dringend Pflicht, es sei denn, man meldet sich rechtzeitig ab. Kurzfristig gibt es nicht. • Man muss einen Antrag schreiben, wenn man irgendwohin fahren und für paar Tage wegbleiben möchte und dieser Antrag muss eine Woche vorher eingereicht werden. Spontanes Wegbleiben gibt es nicht. • Die Besuchszeiten sind in der Woche von 14 - 21 Uhr und am Wochenende, inkl. Abmeldung, von 12 - 23 Uhr.
Es gibt bestimmte Uhrzeiten, zu denen man seine Medikamente nehmen muss. Man muss sie dann auch bis zu dieser Uhrzeit nehmen, wobei die Medikamentzeiten in der Woche und am Wochenende tatsächlich unterschiedlich sind. Wer diese Zeiten nicht befolgt, kriegt ein “Verweigert”.  
Wie bereits gesagt: Wenn man hier gerade neu eingezogen ist, keine Struktur hat, an der man festhalten kann, um ein Leben aufzubauen, sind diese ganzen Regeln vielleicht ganz hilfreich, um eine Struktur für den Tag aufzubauen und um einen Weg zu haben, den man zum Ziel befolgen kann. Für eine Person, wie mich, die schon seit zwei Jahren hier wohnt und eigentlich sogar schon so weit ist ein ganz eigenes Leben aufzubauen und zu führen, ist das mittlerweile nichts mehr. In meiner Einrichtung geht es um Selbstständigkeit, aber was bedeutet Selbstständigkeit? Was ist daran selbstständig nach gegeben Uhrzeiten eine Mahlzeit oder Medikamente zu sich zu nehmen oder gar seinen eigenen Besuch bei den Mitarbeitern anzumelden und diese wieder um 21 Uhr weg zu schicken, weil das die Regel hier in der Wohngruppe ist? Was hat das mit Selbstständigkeit zu tun nach vorgegeben Zeiten die Wohnung zu putzen, anstatt sie so zu putzen, wie es gerade einem in den Plan passt? Und was ist daran selbstständig den Partner nur zwei Wochenenden á vier Tage im Monat zu sehen, wodurch wir in 3 Jahren Beziehung nur 6 Monate wirklich gemeinsam hatten? Ich kann nicht selbstständig entscheiden, wann ich meine Lieblingsmenschen um mich habe, wann ich sie sehe, wann ich mein Essen koche, weil ich auch gerade dann Hunger habe und wann ich meine Wohnung putze, weil es mir zeitlich gerade passt, all das kann ich nicht selbstständig verwalten, so lange ich hier wohne. Und nach zwei Jahren einer derartigen Struktur kann ich jawohl mal sagen 
,,Sorry Leute, aber ich bin mittlerweile so selbstständig, dass ich entscheiden kann, wann es sich richtig anfühlt eine Mahlzeit zu mir zu nehmen, wann ich putzen kann, weil ich keine anderen Verpflichtungen habe und ich bin verdammt nochmal einundzwanzig Jahre alt, erwachsen überall auf der Welt, da kann ich mein eigenes Leben nicht nach Regeln einschränken und in einem Gefängnis ohne Mauern leben!”
Nun steht halt die Wohnungssuche an und auch, wenn es sehr anstrengend zu sein scheint, ich hänge mich dennoch da rein und ich weiß, dass ich und mein Liebster, ein Zuhause finden werden.
Peace out ~ H
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Wochenende vorbei!
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Es ist geschafft! Das Wochenende ist rum und ich bin froh darüber, dass wieder alles sein geregelten Gang geht. Älteres Kind in der Kita, jüngeres Kind schläft und mein Mann ist (zum Glück) wieder auf der Arbeit. Bedeutet weniger Projekte daheim, mehr Beanspruchung woanders. Ich habe wieder Ruhe und einen entlasteten Rücken. 
Als Kind mochte ich Wochenenden. Ich dachte, endlich Zeit mit meinen Eltern für schöne Dinge. Mittlerweile schaudert es mich davor (seit ich daheim bin), weil es immer bedeutet keine Zeit zu haben und erst recht nicht für mich. 
Ein typischer Samstag startet mit aufstehen, frühstücken, dahin vegetieren und warten bis es Abend wird, die Kinder mürrisch werden, noch schnell 2 Sachen eingekauft werden müssen, um dann kurz vor dem Abendbrot, also der eigentlichen Fläzzeit, noch mit Baumaßnahmen zu starten. Dinge wie Regale anbringen, oder sie erstmal zurecht sägen, Löcher in die Wand bohren oder die Lampen auf Energieeffizienz überprüfen. Super, dass finde ich mittlerweile nur noch amüsant (früher hat mich das tierisch aufgeregt), weil es immer diesem Muster folgt. Tagsüber etwas entspannen und die Kids bespaßen, Mittagsschlaf halten und abends schnell ein Haus bauen. UND ja, natürlich nimmt mein Mann diese großen Aufgaben wahr, nachdem ich die Hütte von oben bis unten sauber gemacht habe. Sonst würde es ja auch keinen Spaß machen.
Dazu: Einen Silvesterabend in unseren alten Wohnung! In der Abstellecke im Bad fehlten tatsächlich noch 2 Böden. Punkt 18 Uhr fiel das auch T. auf. Er nahm seine eigens dafür gekaufte Bosch Elektrosäge, besuchte den verschneiten, unbeleuchteten Balkon und sägte die Böden zu. Echte Kerle brauchen halt kein Licht, keine Wärme, keinen geeigneten Platz für solche Arbeiten. Sie brauchen nur den richtigen Zeitpunkt, der Abend eines Feiertages oder Sonntags... ist auch besonders bliebt bei uns, um ans Werk zu schreiten. Und wenn dann die Motivation stimmt, das Ergebnis fast in Reichweite ist oder sogar fertig, das bisher erreichte ausgiebig gelobt wird, kommt der Knick. Nachdem alle Werkzeugkisten und -kästen durchsucht sind, schlägt die Realität zu. Der Baumarkt hat zu! Schließlich fehlt noch DIE Schraube, DAS Hämmerchen, oder DER Winkel, um die ganze Schose an Ort und Stelle zu bringen. Nach Staunen folgt Bedauern und nach Bedauern folgt Besinnung. Am Montag haben die Läden wieder auf und nach, oder besser noch vor der Arbeit fährt er bestimmt schnell in den Baumarkt, holt den besonderen Gegenstand, um noch vor Nachteinbruch die Sache dingfest zu machen. Jawohl, das ist ein Plan! 
Ich müsste nicht erwähnen, dass diese “Pläne” erst am Sonntag/Feiertag darauf ihre Dingfestigkeit finden ... Ach ja, das bisher benutze Werkzeug, welches er ja “morgen” nochmal braucht, hat auch, für mindestens eine Woche ein neues Plätzchen zum Herumliegen. :)
Diesen Samstag war es nun das Zimmer unseres Au Pair Mädchens, das noch den letzten Schliff benötigte und ich bin meinem Mann echt sehr dankbar, dass er Dinge dann auch angeht, auch wenn es eben schon 17:15 Uhr. 
Bisher passt das ganz gut mit meinen Vorsetzen 2-17 überein, mehr Gelassenheit walten zu lassen, mehr über Dinge hinweg lächeln. In 3 Tagen hat mein Mann Urlaub... 3 Wochen... und wir fahren nur 4 Tage davon weg ... bleiben noch 17 Tage für Projekte ... Bin auf die Wochenenden gespannt. :)                                                                    
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