Tumgik
#oder alles gesagte durch den dreck zu ziehen
mercedes-lenz · 11 months
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es wird mir wohl ein rätsel bleiben
wie man heine mögen kann
weder prosa noch gedichte
zogen mich in ihren bann
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Manchmal wünschte ich, ich hätte mir wirklich alles ausgedacht. Ein richtig schlechter Traum und wenn ich aufwache, ist es endlich vorbei. Alles nie passiert. Aber nein, dem ist leider nicht so. Denn ihr wart und seid immer noch elendige Missgeburten. Missgeburten, die die Schuld immer bei anderen suchen. Ein Missverständnis war es nicht, ein kleiner Wohnheimstreit auch nicht und lästern sieht ein bisschen anders aus. Es hätte niemals anfangen sollen und es hätte da aufhören sollen. Aber wenn man sich einmal im Leben besser fühlen will, zieht man halt über jemanden her, den man a) nicht kennt, b) glaubt richtig glaubhafte Lügen einer Gruppe von Freaks ohne Zögern, c) noch nie mit der Person geredet, aber yolo, lass über sie herziehen bis sie mental bricht und d) dieses Verhalten nicht verdient hat. Im Gegensatz zu anderen, habe ich so ein Verhalten nicht provoziert oder danach gefragt. Es war auch nicht meine Schuld, dass jemand aus einer Mücke einen Elefanten gemacht hat. Sich Sachen zusammenreimt, um selbst besser dazustehen und dann die dümmste Scheiße über jemanden erzählt, wenn er durch Nachbarn genau weiß, wie labil man gerade ist. Aber nein, ich habe noch normal geatmet. Und im eigenen Zimmer nur über Plattenbauwitze geweint. Manche weinen vor Wut oder vor Fassungslosigkeit. Ich hätte schreiend durch Golm laufen sollen, meine Haare am Hauseingang ausreißen sollen, vielleicht vor die Mülltonnen pinkeln sollen. Hätte mit Steinen werfen sollen. Vielleicht die Klingel ablecken sollen. Das wäre verrücktes Verhalten gewesen. Was habe ich gemacht? Ich bin gegangen, also zuerst dachte ich tollwütigen Hunde hören alleine auf, aber war nicht so. So viel Zufälle. So viel Hingabe. Aber so paranoid war ich jetzt auch nicht. Mit psychisch labilen Opfern kann man es ja machen, vor allem wenn man obsessiv und besessen ist davon seinen eigenen Ruf zu retten. Und sie wird sich ja nicht erinnern, denn Paul und Robin meinten ja sie ist richtig crazy und unzurechnungsfähig. Wir waren so 🤞🏼, bessere Freundschaften wurden durch Wände und Fenster noch nie geschlossen.
Und dann war alles, natürlich, wie sollte es auch anders sein, meine Schuld. Aber irgendwann haben die Lügen der Stalker Bffs und Freaks nebenan keinen Sinn mehr ergeben und dann haben Leute so komisch über die richtig glaubhaften Sachen gelacht. Dabei wollten sich die Freunde der dummen Missgeburten gerade besser fühlen und sich das Maul zerreißen. Ein Lichtblick. Ein ego boost. Vergeltung. Wofür? Kp, hauptsache man muss sich nicht mit seinem eigenen Leben beschäftigen. Und sie ist ja verrückt und labil und fake rich girl identity, paUl haT es GesaGt, eS ist waHr. MeiN cRush hAt sie eiNmal angeGuckt. Ich KriEge die AufmErksAmkeit vOn deR PerSon diE icH will niCht. Aber ViElleicht so. MartaIne hAt gesaGt… siE ist gaNz arrogant, abgehobEn, ZicKig. Und meiN CruSh haT sie AngeGuckt, dAs iSt das 10kg mAke-up und teSa und RöCke und diEse komische 85€ Longchamp Tasche. Nachts hat sie imMer Sachen aus deN Altkleider ContAinErn gekramt. Bei Rewe wurde immer geklaut, Paul mUsste ihR nacHts immer duRch dAs Fenster zufLüstern wie siE leBen soll. SiE brauCht nur AufmErksamkeit.
Es geht immer weiter, aber es kommt nie zurück. Wie fühlt sich Psychoterror an? Wenn man auf der Straße auf Fremden erkannt wird? Wenn Leute einen auslachen und tuscheln? Die kleinsten Details eines fremden Lebens sezieren. Deinen Namen und deine Familie durch den Dreck ziehen, alles wegen verletztem Stolz. Dich beleidigen, aber dich nicht richtig angucken, aber manchmal schon. Denn du hast ja schizophrene Tendenzen und denkst dann noch mehr du seist verrückt. Verrückt und arm und richtig wehrlos. Aber man kann ja einfach nicht hinhören.
Die (von Missgeburten & Co weitergegebene) Blog URL liest eh keiner. Ich sehe das Problem daher nicht??
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Ich hab vorhin ne Doku über Hass gesehen. Richtig gut! Warum Hassen Menschen? Mein erster Gedanke war, weil sie verletzt wurden oder aus Selbstschutz. So ist es zumindest bei mir. Die Person die ich am meisten hasse, hasse ich so, weil ich durch sie so viel Leid erfahren habe. Leid an dem ich selber schuld bin, weil ich diese Person idealisiert habe und geliebt habe. Jedenfalls dachte ich das, doch es war alles eine Lüge. Ich hasse die Person jetzt. Das ist einfacher undnicht so zermürbend wie  ständig neue erklärungen zu erfinden und dem ganzen Kleinkrieg ausgesetzt zu sein. Allerdings wurden in vorhin genannter Doku noch ganz andere Gründe für Hass genannt, die mich echt zum nachdenken brachten. Genannt wurde da die Stammeszugehörigkeit. Gezeigt an einem schönen Beispiel, vo Fans verschiedener Fußballmannschaften aufeinander losgingen und im anderen Team den Feind sehen. Psychich gesehen ist das 1:1 wie Krieg! Fakten und objektives werden ausgeblendet, es  geht nur noch darum, wer zu welcher Gruppe gehört, und die Anderen sind natürlich die bösen. Als ich das sah, dachte ich nur, wie bescheuert sind die Menschen eigentlich?! Und es hat mich in der Tat an bestimmte Musikfans erinnert. Ihr kennt das bestimmt alle, diese Leute die ihr Lieblingsgenre für was besseres halten. Alle die was anderes hören sind dumm, haben keine Ahnung und keinen Geschmack. Da wird nur rumgemeckert. Auch unter Generationen gibt es das. Wir haben ja alle schonmal den Spruch "früher war alles besser" gehört oder gar selber gesagt. Ganz ehrlich, SO EIN DUMMER SCHEIß! Ich habe diese Art zu denken noch nie nachvollziehen können. Ich habe mich auch nie wegen einer Ansicht für was besseres gehalten. Liegt vielleicht daran, dass ich immer ganz alleine da stehe. Mir fällt malwieder auf, ich habe noch nie zu irgend einer Gruppe dazu gehört! Schon in der Schule war ich immer ein Außenseiter und hatte nie Freunde. Ich war auch nie in einem Verein oder hatte irgend ein Hobby was mich so interessiert hat, als dass ich es in einer Gruppe mit anderen geteilt hätte. Ich wollte schon so vieles sein, aber es hat nie gepasst. Ich war immer zu anders, oder nicht ganz dabei.  Fotografieren, Zeichnen, irgendwas mit Musik, Gaming, oder selbst dieser Blog… Nichts interessiert mich so krass, als dass ich mich irgend einer Gruppe dazugehörig fühle. Naja, bin auf… ihr wisst schon wen… Aber selbst da war ich nie richtig Teil der Fans. Ich war nie so verblendet, ich war auch nie der Ansicht vonwegen "wir Fans müssen zusammen halten"… Nein mann! Ich will nicht mit den Leuten zusammenhalten die mich wegekeln und mobben! Und wenn ich tausendmal Fan vom selben Sänger bin! Im Gegenteil, das hat mich ja eher von ihm abgebracht!  Ich hab irgendwie das Gefühl, all diese Gruppen und Gemeinschafts-Vorteile aus der Steinzeit, ziehen bei mir nicht. Vielleicht bin ich asozial, keine Ahnung. Ich wollte immer irgendwo dazugehören. Meinen Platz finden wo ich hingehöre. Gleichgesinnte. Doch irgendwie gibt es sowas für mich nicht. Ich finde es einfach nicht, niemand tickt auch so wie ich. Wenn man Fan von etwas ist, oder eine Leidenschaft oder krasse Überzeugung hat ist es einfach diese Gruppenzugehörigkeit zu finden, aber sowas gibt es bei mir halt nicht. Ich weiß ja überhaupt nicht wer ich bin und was ich sein will. Und das wird auch von Jahr zu Jahr schlimmer! In meinem Kopf sind nur mehr und mehr Fragezeichen, aber an komme ich nirgends.  Ich wollte immer irgendwo dazugehören, ich habe mich so danach gesehnt. Vielleicht wollte ich deswegen so unbedingt Fan sein. Aber je älter ich werde, je mehr denke ich, vielleicht ist genau das einfach nicht mein Ding. Vielleicht bin ich der Geborene Außenseiter. Wenn man auf sich gestellt ist, ist zwar vieles schwerer im Leben, man hat aber auch mehr Freiheit. Und man ist von nichts abhängig und kann klarer denken. Und das ist auch irgendwie ein Ziel von mir, wenn ich so drüber nachdenke. Ich will von nichts und niemandem abhängig sein. Ich will meine ganz eigene Meinung und Einstellung haben. Ich will nicht irgendwas glauben weil es Andere um mich herum behaupten! Vielleicht bin ich alleine wirklich besser dran. Sehe mir diese ganzen Idioten an und bin selber so unbeeinflusst wie man nur sein kann,- allein.
Diese Welt ist schon komisch… Ich weiß so oft nicht was ich denken soll. Das ist die Schattenseite des allein seins. Man hat niemanden, zu dem man aufschaut und dem man vertraut.  Je mehr ich erfahre, je weniger versteh ich diese Welt! Es gibt Leute die glauben das eine, andere Leute glauben das Andere. Und dann gibt es noch Verschwörungstheorien und es sollen ja eh die Illuminaten hinter allem stecken und theoretisch könnte noch dieses und jedes sein… Ja, was denn jetzt?! Überall nur widersprüche. Ich bin so jemand, der sich nicht mit Vermutungen zufrieden gibt, ich will die Wahrheit wissen! Doch die weiß kein Mensch. Woher soll man auch wissen wie die Welt entstanden ist etc… Wir Menschen sind so klein und doof! Ich glaube mittlerweile garnix mehr! Ich bin nichtmal mehr atheist, sonder einfach… GARNIX! Und das ist auch gut so! Denn ich gebe zu, ich weiß nichts, ich bin klein, dumm und unbedeutend. So wie jeder andere Mensch auch! Das Einzige was ich vielleicht bin, ist individualist! Und damit ist man eben allein. Dumm hur halt, dass ich überhaupt keinen Plan hab was ich mit mir und meinem Leben anstellen will! Ich weiß ja nichtmal was ich mit diesem Blog hier anstellen soll! Ich wollte mal mehrere, aber jetzt doch nur den. Und was ist mit anderen Plattformen? Ich bin ja eh kaum noch aktiv… Tja, ein Dilemma. Aber im Endeffekt eh scheißegal, so als individualist. Ich schreibe ja hier eh nur für mich…
So, und wo wir uns schonmal inmitten einem ellenlangen Beitrag meines Gedankenchaoses befinden, fällt mir auch noch folgendes auf: Ich denke, ich kann nie  so richtig 100% glücklich sein. Das liegt nicht in meiner Natur. Weil alles so vergänglich ist! Wie soll man etwas genießen, wenn es gleich schon wieder vorbei ist?! Ja, ich bin jung und noch ist alles gut. Ich sollte diese Momente soo genießen! Sie kommen schließlich nie wieder. Aber genau das ist es ja, was mich deprimiert. Und das hab ich IMMER im Hinterkopf!!! Ich werde nie wieder diesen Sommer erleben. Klar, der nächste kommt schneller als man gucken kann, nur dann bin ich halt nicht mehr 23, oder 22, oder 17 usw…  Dann wäre da auch noch dieser ewige Druck. Diese ganzen drecks Influencer mit ihrem ach so tollen Instalife,  den perfekten Fotos die ich nie so toll hinkriege. Die ganzen bescheuerten Promis, die alle jünger sind als ich, und schon meh geschafft haben und was aus sich gemacht haben. Hingegen ich? Kann nix, weiß nicht was ich will… Kennt ihr das, wenn man neidisch auf Leute ist die jung sind aber… sie sind 1-2 Jähre älter als man selbst??! Man denkt sich aber die haben mehr Spaß und ein geileres Leben und man selbst fühlt sich wie 95… So fühle ich mich ständig! Ich erlebe nie was. Ich erzähle den Leuten auch nie was von mir. Die denken bestimmt ich kann sie nicht leiden und will deshalb nix erzählen. Das ist es aber nicht, es ist einfach, dass ich wirklich nichts zu erzählen hab. Weil bei mir nie was passiert. Weil ich den ganzen Tag nur rumdümpel, nix mit mir anzufangen weiß und weder Freunde noch Hobbies hab! Es ist schrecklich, aber ich weiß nicht was ich vom Leben will. Ich weiß nur, dieses typische, wie vorgeschriebene 0915 Leben, mit 8std Arbeiten, Kinder kriegen etc.. ist nicht meins! Nur, was dann?? Ich denke oft, ich hab alles verschwendet, alles ist Zeitverschwendung!! Alles zu komplex…
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afaimsblog · 3 years
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Das Jahr des kollektiven Irrsinns dreht weiter auf, aber zumindest ist es bald vorbei - Hollywood 2020
Hollywood versucht irgendwie weiter zu existieren. Diverse Produktionen werden wieder aufgenommen, andere werden bereits zum wiederholten Mal seit ihrer Wiederaufnahme unterbrochen, viele werden verschoben, Filmstarts hin und her geschoben, und manche Produktionen werden von Grund auf umgekrempelt: Zusammengefasst gesagt keiner hat mehr einen Überblick und die Tatsache, dass es coronafreie Länder gibt genau wie solche mitten in der 2. oder gar schon der 3. Welle macht alles nicht einfacher.
Gute Nachrichten gibt es selten, und wenn es sie gibt, kann man sie nicht genießen, da einen die Medien schon wieder die nächste Katastrophe unter die Nase schieben. Unterdessen versuchen zumindest die diversen Fernsehsender einen Anschein von Normalität beizubehalten - ihre eigenen Showproduktionen gehen weiter und die neuen Staffeln kommen endlich auf unsere Bildschirme, sogar in der USA. Während die meisten Dramaserien noch auf sich warten lassen, sind die schneller fertig gedrehten Sitcoms zurück - wir können endlich Sheldons Highschoolabschluss miterleben und erfahren warum wir Christy im Rahmen von “Mom” nicht mehr zu sehen bekommen. Und, ja, endlich gibt es auch die letzten Folgen von “Supernatural” zu sehen.
Jeder macht irgendwie weiter, und das muss ja auch sein, aber oft ist es eben irgendwie. Corona hat viel verändert, Charaktere und Darsteller verschwinden zwischen Folgen bzw. Staffeln ohne zufriedenstellende Erklärungen, Staffelfinalen, die wir eigentlich schon vor Monaten hätten sehen sollen, werden zu Beginn von neuen Staffeln nachgeholt, Staffeln gekürzt, Filme zurückgehalten und verschoben, Rolle umbesetzt. Alle tun so als wäre alles so wie immer, während es das offensichtlich aber nicht ist.
Und unterdessen wird alles immer seltsamer. So wird man offenbar gefeuert, wenn man eine Verleumdungsklage verliert (in der man der Kläger ist), über ein Thema für das man zuvor mehr oder weniger bereits für unschuldig erklärt worden war, und das schon aktuell war als man die Rolle ursprünglich bekam. Andere verbreiten weiter Lügen, werden nicht gefeuert und machen allen das Leben mit Themen schwer über Themen, von denen keiner mehr was hören kann. Statt sich zu fragen, ob nicht bei “Birds of Prey” die Schere angesetzt wurde, hören alle immer noch nur Ray Fisher zu, der schon so oft der Lüge überführt wurde, dass er bald Donald Trump Konkurrenz machen könnte, den aber trotzdem immer noch alle glauben, während die nächste Person, die von “Fantastic Beasts” gefeuert wird, dann wohl J. K. Rowling sein wird, da man sich offenbar Personen, die die Franchise belasten, vom Hals schaffen will. Während Warner anderswo tatsächlich schrecklichen und belastenden Personen das Geld geradezu nachwirft. “Birds of Prey” war gerade mal 1 Stunde und 45 Minuten lang, wägt das mal gegen den unfertigen und konsequenzlosen Director’s Cut zum dem Film über den keine rmehr was hören will ab! Ja, es ist schwer zu sagen, ob der Film nicht sowieso nie länger gewesen wäre, da er absichtlich alle hergebrachten Erzählformen bricht, aber es gibt den einen oder anderen seltsamen Aspekt an dem veröffentlichen Film, nicht zuletzt den, dass er von allen Beteiligten als vollkommen anders beschrieben wurde als er sich letztlich präsentiert. Aber offenbar kann man es mit manchen Leute ja machen, während andere mit allen anderen machen was sie wollen und damit davon kommen. Aber ja, das ist Warner. Man sollte nicht überrascht sein.
Unterdessen dürfte die 2. Staffel von “The Witcher” zu drehen zu einer Mammutaufgabe werden. Wann und ob sie fertig wird, steht in den Sternen. Aber immerhin gibt man nicht auf und will es durchziehen.
Wer sich also Sorgen macht, ja eine Menge wurde wegen den Ereignissen dieses Jahres gecanncelt, aber es gibt eine weitaus größere Menge, die trotzdem weiterhin durchgezogen werden wir. Die sechste und finale Staffel von “Supergirl” etwa, wird das “Supernatural” von 2021 werden. Sie werden diese letzten zwanzig Folgen drehen und ausstrahlen sofern das irgendwie menschenmöglich ist. VIeles anderes wird ebenfalls auf jeden Fall fertig gemacht und veröffentlicht werden, irgendwie irgendwann. Vielleicht nicht so, dass wir es auch sehen können, aber ja, es wird existieren.
Ja, klar bei uns hier haben wir es noch mal schwieriger. Ja, wir haben die fehlenden Folgen der vorherigen Staffel von “Young Sheldon” am ORF verpasst, nachdem die Serie ähnlich wie zuvor “Supergirl” scheinbar unwiderbringlich von FreeTV auf PayTV in der ProSieben Gruppe gewandert ist. Aber es gibt Wiederholungen, zumindest am ORF. Ja, keine Ahnung wie Pro7 die aktuellen “Simpsons”-Folgen tatsächlich alle ausstrahlen wird, zur Not muss man sich halt ein Monat Disney+ leisten. Ja, sixx verschleudert “Batwoman” und hat offenbar nichts anderes mehr an neuen Stoff für den Herbst und Winter miteingeplant. Aber auch all das ist nicht für immer, irgendwann wird es wieder besser werden.
Irgedwann wird die aktuelle Draughtlander-Phase vorbei sein, irgendwann werden wir den Doctor und ihre Fam wiedersehen, und das nicht nur für eine Folge, irgendwann gibt es wieder Arrowversecrossover, und irgendwann werden die Medien etwas anderes zu tun haben als uns in voller Absicht und Angst und Panik zu versetzen und die letzten integeren wirklich guten Journalisten des Landes gezielt durch den Dreck zu ziehen, obwohl diese absolut nichts falsch gemacht haben.
Ja, es wird anders sein. Ob es das Kino in seiner früheren Form noch geben wird, kann niemand sagen und ist eher unwahrscheinlich. Dreharbeiten werden nicht mehr so funktionieren wie sie zuvor funktioniert haben, und vermutlich werden wir mit verstümmelten Staffeln zu leben lernen müssen. Es wird vermehrt Ruby Rose- und Anna Faris-Situationen geben, und vermutlich mehr falsche Methoden damit umzugehen als richtige. Und ja, das FreeTV wird immer schlechter werden, aber je mehr sich abzeichnen wird, dass Streaming im Grunde alles nur noch komplizierter anstatt einfacher macht, desto besser stehen die Chancen, dass es sich vielleicht eines fernen Tages doch wieder erholt.
Und ja, wir werden uns an dieses Jahr immer als das Jahr ohne Kino erinnern, als das Jahr, in dem die Macher “The 100″ in den Sand gesetzt haben und Destiel Canon wurde, als das Jahr indem wir ewige Pausen zwischen neuen Folgen von egal welcher Serie erdulden mussten, als das Jahr, in dem es mehr Hass und Negativität online gab als sonst etwas, und als das Jahr, in dem ungefährt alle Menschen irgendwie arg durchgedreht sind und nur einer davon der US-Präsident war. Und das neben alle an deren Dingen, wegen denen uns dieses Jahr in Erinnerung bleiben wird.
Aber zumindest ist es bald vorbei. Und ja, 2021 wird nicht besser werden, wenn dann vermutlich noch schlimmer als 2020, aber immerhin haben viele aus 2020 einiges an Strategien gelernt, die es leichter machen sollte mit 2021 umzugehen, wenn schon nicht im richtigen Leben oder gar der Politik, dann zumindest in Hollywood.
Der Film mag in seiner alten Form vielleicht tot sein, aber das Fernsehen wird überleben. Und das ist die Hauptsache.
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bossbloggt · 3 years
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Diktatur und Dreck
Wenn ich Diktatorin wäre, hieße meine Diktatur die „Die-da-Diktatur“. Erstens, weil es lustig klingt, und zweitens, um ganz klar zu machen, dass ich nicht „die da oben“ bin. Schließlich soll mir das Volk nicht die Schuld für all sein Unbill in die Schuhe schieben, es soll mich lieben, verehren und lobpreisen – wozu hält man sich denn sonst so ein Volk?
In meiner „Die-da-Diktatur“ wären „Meine eigenen Bedürfnisse ernst, mich selbst nicht so ernst nehmen“, „Ein trefflicher Mitmensch sein“, „Zuhören“ und „Warum ich nicht der Nabel der Welt bin“ Schulfächer. Ausserdem müsste jeder Diktierte (wie nennt man eigentlich die „Untertanen“ einer Diktatur?) täglich einen mindestens einstündigen Spaziergang, allein, ohne Telefon und wenn möglich in der Natur nachweisen. Alle, die mit Regierungs-Entscheidungen betraut wären, mindestens zwei Stunden und ich selbst drei.
Im Moment dürfte man als Diktator tatsächlich ziemlich gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben. (Als Diktatorin müsste man sich wahrscheinlich erstmal mit dem Ressentiment rumschlagen, man sei ja bloß die Quoten-Frau der Diktatoren-Branche, aber das müssen ja beispielsweise Virologinnen in ihrem Metier auch.) Vor allem diejenigen, die am lautesten „Corona-Diktatur“ schreien, versuchen (wahrscheinlich ohne es selbst zu merken) mit aller Kraft, eine solche zu erschaffen. Wie viel Energie muss es kosten, den gesunden Instinkt, der ganz einfach darin besteht, uns selbst und unsere Artgenossen so gut wie möglich vor Ansteckung zu schützen, zu unterdrücken? Wer sich so unmündig verhält, macht sich selbst zum geborenen Untertanen.
Nur mal so als Gedankenspiel: Was würde passieren, wenn die Bundesregierung das Tragen von Schutzmasken im öffentlichen Raum verböte? Weil es gegen das Vermummungsverbot verstösst oder was weiß ich... Dagegen würde auch ich protestieren. Aber bevor ich auch nur „Piep“ gesagt hätte, würden die Maskenverweigerer von heute bereits als „Masken-Rebellen“ durch die Strassen ziehen - „Recht auf Maske!“ und „Maske tut not, sonst droht der Tod!“ skandierend, so laut es die illegal getragenen Masken zulassen.
Ich bin nicht nur für zivilen Ungehorsam, ich halte ihn sogar für unverzichtbar in einer Demokratie. Aber er setzt Mündigkeit und Selbstverantwortung voraus. Ich bin sehr dafür, die Entscheidungen der Machthabenden zu hinterfragen, aber das setzt das Bewusstsein voraus, dass in einer Demokratie auch jede und jeder von uns zu den Machthabenden gehört.
Welche Optionen gibt es in einer Gesellschaft mit Menschen umzugehen, die nicht dazu bereit sind, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen und Rücksicht auf ihre Mitmenschen zu nehmen? Mit Leuten, die auf dem vermeidlichen Recht bestehen, ihren Egos freien Lauf zu lassen und gleichzeitig von „denen da oben“ erwarten, dass sie sie vor den Egos der anderen schützen und sie gegen die (finanziellen) Folgen der Pandemie so sehr absichern, wie es ein funktionierender Sozialstaat nur kann? - Ein Sozialstaat, bestehend aus Egoisten? Eine Anarchie mit perfekt funktionierendem sozialem Netz? Aber wer sorgt dann dafür, dass der Mitmensch, der mir auf den Kopf gehauen hat, eine Strafe kriegt und das in Zukunft unterlässt? Und wie sorge ich dafür, dass ich, und nur ich, keine Konsequenzen zu befürchten habe, wenn ich (weil das eben nun einmal zur freien Entfaltung meiner Persönlichkeit gehört) meinem Mitmenschen auf den Kopf haue? Da muss dann wirklich eine Diktatur her. Und zwar eine, in der ich diktiere. Und genau das steckt hinter dem Diktatur-Geschrei: Keine friedliebenden Freigeister, sondern gekränkte Möchtegern-Diktatoren ohne Reich.
Wenn ich es mir so recht überlege, ist Diktator unter diesen Bedingungen ein ziemlich undankbarer Job. Man könnte es ja doch keinem recht machen. Abgesehen davon wäre ich eine denkbar ungeeignete Diktatorin. Schon die Erziehung eines Hundes würde mir zu viel Autorität abverlangen. Noch mehr Probleme als damit, mir sagen zu lassen, was ich zu tun habe (und damit habe ich keine geringen Probleme), habe ich damit, einem anderen Wesen auch nur die kleinsten Anweisungen zu geben. Das macht mir ganz einfach keinen Spaß!
Aber auch sonst war ich nie weiter davon entfernt, das Heft in die Hand zu nehmen und die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Die letzten Monate haben mich zwar mir selbst näher gebracht, mich klarer sehen lassen, was ich will und was ich nicht (mehr) will, wer ich jenseits von beruflichen Erfolgen und „ich müsste“, „ich sollte“, „hätte ich mal“ bin. Dafür ist meine Verwirrung, die Unklarheit und Unsicherheit, was die Geschehnisse in der Welt um mich betrifft, gewachsen. Sogar noch mehr, seit im Herbst wieder eine gewisse äußere „Normalität“, zumindest was meinen Arbeitsalltag betrifft, Einzug erhalten hat.
Seit Anfang Oktober bin ich endlich wieder „on the road“ (klingt irgendwie cooler als „auf der Strasse“). Eine Theatertournee die theoretisch durch Deutschland, die Schweiz und Luxemburg führen soll und die theoretisch bis Weihnachten dauern soll. Noch proben wir auf eine Premiere hin, von der niemand weiß, ob sie stattfinden wird.
An einem Abend in meinem Hotelzimmer in Hamburg, lese ich die neusten Nachrichten: Sperrstunde in Berlin, Beherbergungsverbote... Zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie ist der Gedanke, dass das vielleicht nicht mehr weg geht, kein rein hypothetischer mehr. Die Vorstellung, dass das keine schwere Zeit ist, durch die wir durch müssen, sondern der Beginn einer neuen Zeit, ist auf einmal so konkret, dass mich ihre Schwere auf das Hamburger Hotelbett drückt. Ich habe keine Ahnung, warum das ausgerechnet jetzt passiert.
Ich habe seit zwei Wochen keinen anderen Menschen mehr berührt. Die Hygienevorschriften sind streng: Auch auf der Bühne muss der Mindestabstand eingehalten werden. Ich staune, wie sehr ich in all den Jahren tatsächlich gelernt habe, meinen Impulsen auf der Bühne unzensiert zu folgen. Mehr als einmal muss der Regisseur die Probe unterbrechen, weil ich Kollegen auf der Bühne zu nahe komme. Auch hinter der Bühne wird auf Körperkontakt verzichtet. Habe ich jemals mit einem neuen Regisseur gearbeitet, ohne ihm beim Erstkontakt die Hand zu geben? Wie werde ich die lange Zeit (wenn es denn tatsächlich dazu kommt) überstehen, ohne Umarmungen, ein kurzes Berühren an der Schulter unter Kollegen? Schon jetzt, nach zwei Wochen, fällt mir das sehr schwer. Ich freue mich wie ein Kind auf Weihnachten auf die ersten Masken-Proben. Absurderweise wird die Maskenbildnerin, die Person, die die Maske in ihrer Berufsbezeichnung trägt, die einzige sein, die mich berühren darf – wenn auch selbstverständlich nur mit Maske.
Ich stelle mir gerade vor, dass wir Schauspieler in der Gesellschaft der Zukunft die „Kaste der Unberührbaren“ sind: Da alle anderen Menschen Abstand voneinander halten müssen, die Regierung aber erkannt hat, dass die Menschen es brauchen, zwischenmenschliche Aktionen wenigstens zu sehen, dürfen wir uns vor der Kamera oder auf der Bühne berühren, zahlen aber mit einem Privatleben in totaler Isolation. Doch wahrscheinlich ist das kein futuristischer sondern ein gnadenlos nostalgischer Traum. Es wäre einfacher, billiger und vor allem hygienischer, uns durch computeranimierte 3 D- Modelle zu ersetzen.
Neben Berührungen sehne ich mich am meisten nach Dreck: Nach durchgetanzten Nächten zwischen mir unbekannten, schwitzenden Körpern, nach lauten, verrauchten Kneipen, nach Konzerten, bei denen man jeden zweiten Menschen umarmt und einige küsst. Ich sehne mich danach, schmerzlich zuweilen, und weiß trotzdem, dass es gut ist, dass das im Moment nicht geht. Ich versuche mich auf das Stück und die Proben zu konzentrieren – auch wenn das manchmal schwerfällt, wenn man nicht weiß, ob man überhaupt spielen wird. Und ich mache jeden Tag einen langen Spaziergang auf dem ich – wenn keiner hinsieht – Bäume umarme und mich darin übe, meine Bedürfnisse ernster und mich selbst weniger ernst zu nehmen.
(Zuerst erschienen im CulturMag vom 1.11.20)
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johnslettuce · 4 years
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Wollen wir wetten?
Inspiration: Wanna bet; I almost lost you; You‘re the only one i trust to do this (Drabble Game)
Genre: Comedy, Fluff
Wörter: 2.980
Pairing: Ten x fem/male!Reader
Inhalt: Ten ist vieles: lustig, hilfsbereit und charismatisch. Aber auch ein kleiner Teufel, der es liebt, dich in peinlichen Situationen zu sehen.
Bildquelle: https://www.pinterest.de/pin/407083253817084058/
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„Wollen wir wetten?“
Kaum haben diese Worte Tens Mund verlassen, hältst triumphierend die Arme in die Luft. Du wirst ihm zeigen, dass du nicht so introvertiert bist, wie er denkt.
„Na klar will ich das, Idiot! Und wie du weißt, gewinne ich Wetten immer!“
Daraufhin fängt Ten an zu lachen und kassiert dafür einen deiner strafenden Blicke.
„Du willst das echt durchziehen?“ Er zieht belustigt eine Augenbraue hoch und verschränkt die Arme, als er sich an das Geländer lehnt. Ihr sitzt auf der Treppe vor eurem College. Eure Vorlesungen sind für heute beendet, und da es gerade einmal kurz nach Mittag ist, hat dein bester Freund Ten beschlossen, dass ihr etwas zusammen unternehmt. Zuerst wolltet ihr ins Kino gehen, aber dann hat Ten angefangen, dich aufzuziehen und zu behaupten, du würdest dich nicht trauen die Karten zu kaufen, weil du eine introvertierte Person bist, die Angst vor Interaktionen mit Fremden hat.
Du bist natürlich sofort empört gewesen.
„Jeder normale Mensch wirkt neben dir introvertiert Chittaphon“ Du betonst seinen Namen extra stark und siehst, wie sich sein Gesicht minimal verzieht. „Ich bin es aber nicht. Ich spreche nur nicht jeden wildfremden Menschen, den ich irgendwo sehe, darauf an, wie schön meine neuen Schuhe sind und ob sie ihnen auch gefallen! “
Ten schnaubt. „Hey, das war ein Mal. Außerdem hast du gesagt, dass du es nicht mehr aufbringst.“
„Genauso wie du versprochen hast, mich nicht mehr als introvertiert zu bezeichnen?“
Ein besiegter Laut schlüpft zwischen Tens Lippen hervor. Du willst schon deinen Sieg feiern, da siehst du das schelmische Funkeln in den Augen deines besten Freundes. Oh nein, er hat etwas ausgeheckt.
„Wetten du traust dich nicht, heute mindestens 5 fremde Menschen anzusprechen und dich vor ihnen zum Affen zu machen?“
Du verschluckst dich fast an deiner eigenen Spucke. „Du willst mir doch wohl nicht sagen, dass du diese dumme YouTube Challenge mit mir machen willst, oder?“
Der kesse Blick, den du daraufhin als Antwort bekommst, spricht Bände.
Du solltest es besser wissen, als mit diesem Schlitzohr eine Wette einzugehen, sagt eine Stimme in deinem Kopf. Aber dein Ego ist angekratzt und das wirst du dir nicht gefallen lassen.
„Wollen wir wetten?“
***
Vielleicht hättest du doch auf die kleine Stimme in deinem Kopf hören sollen. Denn als Ten dir sagt, was du tun sollst, bereust du deine Entscheidung schon wieder.
Aber was sollst du tun? Der Wetteinsatz ist nicht nur die Ehre, sondern auch, dass der Verlierer die Rechnung des Mittagessens komplett übernimmt. Und Ten verschlingt Unmengen an Essen. Bei dem Gedanken an deinen schmalen Geldbeutel musst du leise winseln. Auf keinen Fall darfst du die Wette verlieren.
Du und Ten sitzt euch mittlerweile auf einer kleinen Bank, die im Stadtzentrum steht und beobachtet die Leute, die durch die Shoppingstraße laufen.
„Wieso fallen dir immer solche Dinge ein?“, quengelst du und verschränkst die Arme. „Und vor allem dann noch so spontan…“
Ten grinst breit. „Ich bin halt ein Genie! Und jetzt los, fang an. Oder willst du mein Acht-Gänge-Menü bei McDonalds gleich freiwillig bezahlen?“
Du musst dir in die Innenseite deiner Wange beißen, um nicht doch aus der Wette auszusteigen. Aber wenn du das tust, wird Ten dir das für immer vorhalten. Schon seit eurer ersten Begegnung vor drei Jahren hat er dich als introvertiert bezeichnet, und du hast dieses Vorurteil nicht abschütteln können. Bis heute.
Heute ist deine Chance, ihn davon zu überzeugen, dass du mutiger bist, als er es von dir denkt.
Also musst du wohl oder übel die Zähne zusammenbeißen.
Du stehst auf gehst in die Mitte des Platzes, um Ausschau nach einem Opfer zu halten.
Und da siehst du auch schon eine Gruppe Jugendlicher, zirka drei Jahre jünger als du und Ten. Du nimmst einen tiefen Atemzug und gehst dann mit selbstbewusstem Blick auf die vier Mädchen zu.
Die Mädchen bleiben stehen, als du dich vor ihnen aufbaust und schauen dich mit einer Mischung aus Belustigung und Verwunderung an.
„Na ihr? Habt ihr Lust, Hühnchen zu essen?“, fragst du und bemühst dich, nicht zu zittern. Denn du weißt, dass Ten dich aufnimmt, um später einen Beweis zu haben. Wahrscheinlich wird er es auch in den Gruppenchat stellen. Schon jetzt zieht sich alles in dir zusammen bei dem Gedanken an Donghyucks Hänseleien.      
„Äh, nein“, sagt eines der Mädchen. Sie wirkt wie die Anführerin, denn ihre Freundinnen stehen weiter hinter ihr und lassen sie reden. Sie wirken irgendwie eingeschüchtert von ihr.
„Ihr wisst wohl nicht, was Hühnchen sind“, lachst du und hebst den Zeigefinger. „Erlaubt mir, es mich euch zeigen!“
Du gehst auf die Knie, winkelst die Arme an und machst den Chickendance. Dazu imitierst du die Schreie eines Huhns und gehst so im Kreis vor den Mädchen her. Passanten ziehen an euch vorbei und werfen dir besorgte Blicke zu. Das kalte Gefühl der Scham krabbelt deinen Nacken hoch, aber trotzdem machst du weiter. Auf keinen Fall darfst du das Gesicht vor Ten verlieren.
„Das ist mir zu bekloppt. Kommt, wir gehen!“, stottert die Anführerin und zieht ihr Gefolge mit sich an dir vorbei, aber nicht, ohne dir noch einen letzten verstörten Blick zuzuwerfen.
Mit einem Seufzen richtest du dich auf und klopfst dir den Dreck von den Knien. Gekonnt ignorierst du die Blicke der Menschen, die die Szene beobachtet haben.
Ten kommt laut lachend mit seinem Handy in der Hand auf dich zu gerannt und klopft dir anerkennend auf den Rücken.
„Respekt, Y/N! Ich hätte nicht gedacht, dass du das wirklich durchziehst.“
Du kannst nur mit den Augen rollen. „Ja ja, laber nicht so viel. Du bist jetzt dran!“
 ***
Das war’s.
Du hast alle deine fünf Challenges bestanden.
Gerade befindest du dich auf dem Rückweg von deinem letzten Opfer zu zurück zu der Bank, auf der du Ten zurückgelassen hast. Doch er ist nicht mehr da.
Verwirrt schaust du dich um und suchst in der Menschenmenge nach seinem dunklen Haarschopf, jedoch ohne Erfolg.
„Wo ist dieser Schwachmat bloß hingegangen?“, murmelst du halblaut.
Du zückst dein Handy um ihn anzurufen, doch es springt sofort die Mailbox an.
Leicht verärgert stellst du dich auf die Bank, um einen besseren Überblick über den Platz zu bekommen.
Ein paar Fußgänger, die an dir vorbeilaufen, werfen dir komische Blicke zu, aber das ist dir egal. Jedenfalls ist es dir jetzt egal, nach den vielen peinlichen Dingen, die du heute hast machen müssen.
Immer wieder erspähst du einen Dunkelhaarigen, es ist aber nie der Dunkelhaarige dabei, den du so gern hast (auch wenn er dich fast jeden Tag zur Weißglut treibt).
Jetzt leicht verzweifelt springst du von der Bank und gehst in die Mitte des Platzes, um nach deinem Freund zu suchen.
Hat er dich etwa einfach sitzen lassen? Wieso macht er sowas? Will er dich triggern? Ten weiß genau, dass du es hasst, dich in unnötig große Menschenmassen zu begeben.
Und trotzdem wirfst du dich ins Getümmel.
Du hastest den Platz mindestens zweimal entlang und sprichst immer wieder fremde Menschen an, die von hinten so aussehen, wie Ten. Aber du kannst ihn einfach nicht finden.
Deine leichte Verzweiflung schlägt langsam in Panik um.
Ten hat dich hierher geführt, weil er sich hier super auskennt. Du bist hier noch nie gewesen und wie sollst du ohne ihn zurückfinden?
Du suchst mittlerweile bestimmt schon zwanzig Minuten nach ihm.
Allerlei unbekannte Gesichter ziehen an dir vorbei, ein paar von ihnen werfen dir abwertende oder verwirrte Blicke zu, doch es ist dir egal. Du willst einfach nur Ten finden und dann essen gehen, so wie eure Wette es vorhersieht.
Du willst nach ihm rufen, als sich plötzlich eine Hand auf deine Schulter legt.
Fast schreist du vor Schreck auf, doch als du dich umdrehst, fühlst du, wie die Erleichterung deinen Körper durchflutet.
„Ten!“, keuchst du und siesht deinem Freund ins Gesicht, der schwer atmet und die Augenbrauen besorgt zusammenzieht. Seine eine Hand liegt immer noch auf deiner Schulter und mit der anderen stützt er sich schnaufend auf seinem Knie ab.
Ohne Vorwarnung zieht er dich plötzlich in eine feste Umarmung. Du kannst sein Herz spüren, wie es in seinem Brustkorb rast. Er muss ziemlich schnell gerannt sein.
„Ich hätte dich fast verloren“, ringt Ten nach Atem und löst sich aus der Umarmung, nur um seine Hände an beide Seiten deines Gesichts zu legen. „Ich war mich nur kurz mal umschauen, nach dem nächsten McDonalds hier, und dann warst du nicht mehr bei den Leuten, die du verarschen solltest. Ich habe vielleicht Panik bekommen! Ich dachte, du seist entführt worden oder irgendwas! Natürlich bin ich sofort losgerannt und hab dich gesucht, aber du warst wie vom Erdboden verschluckt. Ein Glück hab ich dich jetzt gefunden, mach das nie wieder! Gott, ich dachte, ich erleide einen Herzinfarkt.“
Du schaust deinem Freund tief in die Augen, der die Augenbrauen immer noch besorgt runzelt. Auch wenn du es nicht willst, kannst du dein Herz nicht aufhalten schneller zu schlagen bei dem Blick, den Ten dir zuwirft.
Doch bevor sich deine Wangen rot verfärben können, nimmst du seine Hände von deinem Gesicht und schnalzt mit der Zunge.
„Mach du das nie wieder! Du wusstest ganz genau, dass meine letzte Challenge nicht so lange dauern würde. Und als ich dann zurück zur Bank gekommen bin, warst du nicht mehr da. Sogar dein Handy war ausgeschaltet! Ernsthaft? Du schaltest dein Handy aus? Ich dachte immer, das ist die Verlängerung deiner Finger. Wenn jemand das nicht mehr machen sollte, dann bist du das.“
Anstatt dich zurück anzumeckern - so wie du es eigentlich erwartet hast - lächelt Ten dich reumütig, aber auch warm an.  
„Jedenfalls bin ich froh, dich nicht verloren zu haben.“
Er hebt seinen Arm und legt ihn um deine Schultern. „Man, ich glaube so schnell bin ich schon lange nicht mehr gerannt. Ich war schneller als Usain Bolt, als ich dich von hinten gesehen habe!“
„Tsk, du mit deinen kurzen Beinchen?“, lachst du sarkastisch und Ten sieht dich entrüstet an.
„Also hör mal! Diese Beine durften dich schon öfter als ihnen lieb ist nach Partys nach Hause schleppen. Zeig ihnen gefälligst deinen Respekt, du Wurm.“
Laut lachend und euch weiter spielerisch beleidigend lauft ihr Arm in Arm zum McDonalds.
Als ihr dann endlich in der Reihe zur Kasse steht, fällt euch etwas auf.
„Wer hat denn jetzt eigentlich die Wette gewonnen? Ich meine, wir haben beide fünf Menschen verarscht und jetzt muss einer von uns für das Essen bezahlen.“ Du guckst Ten fragend an.
Dieser lächelt dich nur kurz an und du musst tief Luft holen, um dein rasendes Herz unter Kontrolle zu bekommen. Nein, du darfst dich nicht in deinen besten Freund verlieben. Das wird alles ruinieren. Aber tief im Inneren weißt du eh, dass es schon zu spät ist. Du bist schon immer in ihn verliebt gewesen… Unbewusst musst du das Gesicht verziehen, angewidert von dem wandelnden Klischee, welches du bist.
„Ich zahle“, erwidert Ten. Er will sich schon wieder nach vorne drehen, als er deinen fragenden Gesichtsausdruck bemerkt. „Weil ich es möchte, okay? Ich genieße es nämlich zu wissen, dass ich einen so wunderschönen Menschen wie dich zum Essen ausführen kann. Okay, das ist hier vielleicht nicht das schönste oder romantischste Ambiente, aber das kommt schon noch.“
Du glaubst, dein Herz bleibt jetzt endgültig stehen. Meint er damit etwa, dass es soetwas wie ein Date ist? Nein, das bildet sich dein liebeskrankes Hirn nur ein.
Du antwortest nicht, zu überrascht von Tens Aussage. Dieser deutet dein Schweigen falsch und stürmt mit zusammengezogenem Gesicht mit dem Tablett in den Händen, auf dem eure Burger liegen, zum nächstbesten Tisch davon.
Hastig eilst du ihm hinterher und setzt dich auf den Stuhl ihm gegenüber. Mit unlesbarer Miene isst Ten seine Pommes und schaut dich kurz an, dann widmet er seine Aufmerksamkeit wieder dem Tisch.
„Ten…“, beginnst du. Du sprichst mit einer leisen Stimme, damit er deine Nervosität nicht gleich bemerkt. „Bist du wütend auf mich?“
Der Junge schluckt seinen Bissen hinunter und sieht dich schweigend an. Dann legt er die Pommes zurück auf sein Tabeltt und lehnt sich im Stuhl zurück, die Arme verschränkt.
„Ja.“
„Wieso? Was hab ich denn getan?“
Du bist verwirrt. Gerade ist doch noch alles gut gewesen, fast schon perfekt, und in der nächsten Sekunde stolziert Ten davon, als hättest du ihn vor der ganzen Welt bloßgestellt.
„Ich habe dir quasi meine Gefühle gestanden und gesagt, dass es für mich eine Art Date ist und du belohnst mich einfach mit Schweigen und einem Resting-Bitch-Face? Ich weiß ja, dass du nicht so gut darin bist, deine Emotionen zu zeigen. Aber bei einer Abfuhr hätte ich schon etwas mehr Herz erwartet, Y/N. Die Armen die nach mir kommen und dir ihre Liebe gestehen. Wenn die auch so abgewiesen werden, entsteht hier eine Hochburg für Therapeuten.“
Zuerst ziehst du verwirrt die Augenbrauen zusammen. Dann trifft es dich wie ein Zug. Ten will also tatsächlich für euch beide zahlen, weil es für ihn ein Date ist. Und hat er gerade zugegeben, dass er Gefühle für dich hat?
„Du…du hast Gefühle für mich?“
In Tens Augen wirkt deine Antwort ziemlich kühl, also sieht er dich ebenfalls eiskalt an und erwidert: „Ja. Jedenfalls hatte ich die. Ich muss sie mir erstmal wieder abgewöhnen, jetzt da ich weiß, dass du mich überhaupt nicht magst.“
Du kannst nicht anders, du musst einfach lachen.
„Chittaphon, wieso bist du nur so dumm?“
Er schaut dich empört an. „Also hör mal zu, beleidigen lass ich mich hier ni-“
„Ich mag dich auch, Dummkopf.“
Er ist schlagartig ruhig. Hat er sich verhört, oder hast du das gerade wirklich gesagt. „W-Was?“
„Ich sagte, ich mag dich auch. Mein Gott, Ten. Ich hätte nicht gedacht, dass du so schnell eingeschnappt bist, nur weil ich mal nicht antworte. Zieh doch nicht immer voreilige Schlüsse, das sag ich dir jedes Mal!“
„Ich habe dir meine Gefühle gestanden und du strafst mich mit deinem berühmten Killerblick? Natürlich werde ich dann eingeschnappt, aber nur um meine Trauer zu überspielen.“
Er wirft gespielt aufgebracht die Hände in die Luft.
„Weißt du, wieso ich nicht geantwortet habe? Weil mein Herz so gerast hat, dass ich nicht mehr klar denken konnte. Mein Schwarm, den ich seit unserer ersten Begegnung mag, mag mich auch? Es kommt mir immer noch vor, wie ein Traum.“
Tens Augen weiten sich vor Erstaunen und er lehnt sich unbewusst etwas weiter in deine Richtung.
„A-Also sind wir beide ineinander verliebt? Seit der ersten Begegnung?“, hakt er nach. Nur um nochmal ganz sicher zu gehen.
Du kicherst. „Ja. Das sind wir.“
„Wow, das kriegen auch nur wir hin, oder? Ich meine ich weiß, dass wir uns das Gehirn immer hin und her tauschen, aber dass wir echt so blind sind? Ich weiß nicht, ob ich lachen, oder weinen soll.“
Ein leichter rosa Schimmer legt sich auf eure Wangen, als ihr bemerkt, dass ihre euch während des Gespräches so nahe gekommen seid, dass sich eure Nasenspitzen fast berühren.
„Kann ich dich küssen?“, haucht Ten und sein warmer Atem streichelt über deine Lippen.
Ohne ihm zu antworten, ziehst du Ten an dich heran und versiegelst eure Lippen miteinander.
Der Moment, den ihr beide euch heimlich so oft vorgestellt habt, ist nicht zu vergleichen mit eurer Vorstellungskraft.
 ***
 Als ihr später am Tag durch die Straßen schlendert -  Hand in Hand, versteht sich - fühlt ihr beide euch unbeschreiblich wohl. Die Wärme des jeweils anderen durchströmt eure Körper und lässt sich euch sicher und geliebt fühlen.
„Soll ich dich nach Hause fahren?“, bietet Ten auf einmal an. „Ich meine es wird schon dunkel und du kennst dich hier auch nicht wirklich aus. Und ich will auch nicht, dass jemand die wichtigste Person meines Lebens in der Nacht umbringt.“
„Wichtigste Person deines Lebens also?“ Du ziehst belustigt eine Augenbraue hoch. „Was deutest du hier an, hm?“
Verlegen kratzt Ten sich hinterm Ohr. „Naja...Ich will eigentlich nur wissen, ob du bereit wärst, eine Beziehung mit mir einzugehen.“
Du bleibst abrupt stehen. Er dreht sich zu dir um und sieht dich unsicher an.
„Na klar will ich das, mein kleiner Dummkopf! Sonst hätte ich dich nicht geküsst!“
Erleichtert schließt Ten dich in seine Arme und du küsst ihn liebevoll auf die Lippen. Der Kuss ist sanft und unschuldig, wie die Blütenknospen im Frühling. Du kannst es nicht erwarten, eurer Beziehung beim Aufblühen zuzusehen.
„Und ja, du darfst mich gerne nach Hause fahren. Du bist die einzig Person, der ich vertraue, das zu tun. Nachdem Johnny mich beim letzten Mal fast umgebracht hat, laufe ich eh immer nur noch überall hin.“
Ten lacht laut. „Gut, aber mir kannst du vertrauen.“
„Habe ich das nicht gerade eben gesagt? Du wirst wohl langsam alt. Oh Gott, ich bin habe einer Beziehung mit einem Opa zugestimmt! Bin ich jetzt ein Sugar Baby?“
Euch noch weiter kindisch neckend lauft ihr durch die langsam immer leerer werdenden Straßen der Großstadt.
Als ihr an einem Parkplatz ankommt und Ten sich schon zum achten Mal verwirrt umsieht, schlägt das kribbelige Gefühl in deinem Bauch in leichte Besorgnis um.
„Sag mir nicht, du hast vergessen, wo dein Auto steht…“
Komplett verloren joggt Ten die Reihen stehender Fahrzeuge ab, die in der Dunkelheit der Nacht alle gleich aussehen. Als er wieder bei dir ankommt, hat er bereits sein Handy an sein Ohr gepresst und grinst dich entschuldigend an.
„Ich glaube, du musst dein Leben wohl doch noch mal in Johnnys Hände legen.“
Jammernd wirfst du den Kopf in den Nacken. „Wieso bist du immer so lost, Chittaphon?“
Seine perfekten Zähne kommen zum Vorschein, als er dich breit anlächelt. „Ist alles deine Schuld. Bei so einer schönen Person kann ich mich eben nicht mehr konzentrieren.“
Mit einem leichten Rot auf den Wangen schlägst du lachend seine Schulter, während er Johnny euren Standort durchs Telefon durchgibt.
Während ihr in der kalten Nachtluft auf euren Fahrer wartet, in einer tiefen Umarmung vergraben, wird dir klar, dass du endlich so glücklich bist, wie du es schon lange nicht mehr warst.
Ten ist dein Glück und niemals mehr wirst du es loslassen.
ende
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schnaf · 6 years
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Laut Klischee mögen sich gegnerische Fußballfans nicht, manche hassen sich angeblich sogar. Die beiden Vorsänger von Dynamo Dresden und Hertha BSC aber sitzen recht einträchtig nebeneinander. Die Capos, wie sie genannt werden, kennen und verstehen sich. Auch, weil sie ein gemeinsames Anliegen haben. "Fick dich, DFB" steht derzeit auf Transparenten der Ultras. Das ist derb in der Wortwahl, die Anliegen der organisierten Fans aber teilen auch viele normale Stadiongänger. Heidi aus Berlin und Lehmi aus Dresden möchten ihre echten Namen nicht auf ZEIT ONLINE lesen, deswegen nennen wir sie bei ihren Spitznamen. Die beiden gehören zu den führenden deutschen Fans, die womöglich bald mit dem DFB am Tisch sitzen werden, um über den Konflikt mit dem Fußballverband zu sprechen. Vorher haben Sie mit uns geredet. Keine Selbstverständlichkeit, normalerweise haben Ultras kein großes Bedürfnis, mit Journalisten zu sprechen.
ZEIT ONLINE: Es wird in diesen Wochen viel über Ultras geredet. Nur die Ultras selbst melden sich kaum zu Wort. Warum nicht?
Lehmi: Wir melden uns schon, aber über unsere eigenen Kanäle.
Heidi: Wir sind nicht so verschlossen, wie oft gesagt wird. Nur haben wir in der Vergangenheit viele schlechte Erfahrungen gemacht, was Interviews und die Zusammenarbeit mit Medien generell angeht. Manchmal wurden wir hinters Licht geführt, manchmal wurden Sachen aus den Kontext gerissen. Für uns in Berlin waren in den vergangenen Jahren Interviews deshalb tabu.
ZEIT ONLINE: Wie wird man eigentlich Vorsänger?
Heidi: Man muss schon ein wenig extrovertiert sein. Ich sitze auch sonst selten in der Ecke und halte meinen Mund. Bei mir war es so, dass der quasi etatmäßige Vorsänger zu einem Spiel nicht da war und da wurde ich halt gefragt. So bin ich irgendwie da reingeworfen worden. Aber einen klassischen Werdegang gibt es nicht.
ZEIT ONLINE: Braucht es eine spezielle Form von Autorität? Auf Sie müssen schließlich Tausende Fans hören. Und die meisten sind keine Chorknaben.
Lehmi: Ich mache das jetzt seit 17 Jahren. Am Anfang hatte ich die Autorität natürlich nicht, da wurde ich belächelt oder habe was auf den Kopf bekommen oder es flogen Bierbecher. Das war kein Zuckerschlecken. Damals waren in Dresden vielleicht 3.000 Leute im Stadion, die Hälfte davon komische Gestalten. Da habe ich schon überlegt, ob ich weitermache.
Heidi: Eine gewisse Autorität muss man haben. Man muss sich Respekt erarbeitet haben, muss anerkannt sein von der Kurve.
ZEIT ONLINE: Wie schafft man das?
Lehmi: Präsenz zeigen, über Jahre.
ZEIT ONLINE: Wie schauen Sie auf die anderen Fans? Auf den Papa auf der Gegentribüne zum Beispiel?
Heidi: Der hat natürlich genauso seine Daseinsberechtigung wie ich auf meinem Podest in der Kurve. Ich fahre nur aus der Haut, wenn die 80. Spielminute anbricht, man 0:2 zurückliegt und die halbe Gegentribüne das Stadion verlässt. Ansonsten sehe ich mich persönlich nicht als besseren Fan, vielleicht als aktiveren, aber nicht als besseren.
ZEIT ONLINE: Das ist ja ein großer Kritikpunkt: dass Ultras das Gefühl vermitteln, nur sie seien die wahren Fans.
Lehmi: Also von uns kommt das nicht. Der angesprochene Papa mit seinen Kindern auf der Gegentribüne geht vielleicht schon länger ins Stadion als ich. Wahrscheinlich kennt er sich im Fußball auch besser aus als ich. Ich erkenne gerade so, wenn die Mannschaft auf ein Tor drängt, dann muss ich nämlich ein paar Lieder umstellen, also muss welche ansingen, die ein wenig mehr mit dem Spielgeschehen zu tun haben. Aber eigentlich bin ich ein normaler Fan von Dynamo Dresden, vielleicht ein wenig aktiver und interessierter an dem, was rund um den Fußball so passiert.
ZEIT ONLINE: Versteht der normale Fan, wie ich ihn mal nennen möchte, was Sie wollen? Und wie sehr steht er hinter Ihren Forderungen?
Lehmi: Wir protestieren ja nicht nur für uns. Wir sind organisiert, wir sind viele. Aber es gibt viele Leute auf der Tribüne, die kaum gehört werden. Klar, man kann nicht alle mitnehmen und man bekommt auch nicht alle. Aber viele schon. Und meinetwegen können einige auch gegen uns sein. Das ist gut. Ich diskutiere gerne mit Leuten, die nicht unserer Meinung sind. Aber oft merkt man, dass man eine gemeinsame Basis hat: die Liebe zum Fußball.
ZEIT ONLINE: Was stört Sie eigentlich? Wozu die ganzen Proteste?
Heidi: Der Fußball war mal Volkssport. Jetzt geht es nur noch um Gewinnmaximierung. Nicht Gewinnerzielung, sondern Gewinnmaximierung, das ist das Problem.
Lehmi: Es geht gar nicht mehr um den Sport. Alle schauen nur noch, wo die meiste Kohle abgeholt werden kann. Verbände, Vereine, Spieler, alle.
ZEIT ONLINE: Wir leben im Kapitalismus. Warum sollte der Fußball eine Ausnahme sein?
Lehmi: Die sollen ja ihr Geld verdienen, aber so ein bisschen auf die Bremse treten kann man schon. Es ist ja kein Ende in Sicht. Der Fußball glaubt im Moment, dass es für ihn immer so weitergeht. Aber er überdreht, irgendwann wenden die Leute sich ab. Beim Pokalfinale singt Helene Fischer. Beim FC Bayern singt am letzten Spieltag in der Halbzeitpause Anastacia und das Spiel wurde deswegen acht Minuten zu spät wieder angepfiffen. Für den Gegner SC Freiburg ging es noch um die Qualifikation für den Europapokal. Ja, wo gibt's denn so was?
ZEIT ONLINE: Aber nur wegen Halbzeitshows würden Sie doch nicht so laut werden?
Lehmi: Nein, die Spieltage werden immer weiter auseinandergerissen. Mittlerweile wird unter der Woche um 17.30 Uhr angepfiffen, nur damit man möglichst zu jeder Tages- und Nachtzeit ein Spiel schauen kann. Das ist vielleicht für den Fan am Fernseher toll, aber der Auswärtsfahrer ist am Arsch, weil er zwei Tage Urlaub einreichen kann. Generell haben wir das Gefühl, dass dem Verband der Fan, der ins Stadion geht, ziemlich egal ist. Und irgendwann werden wir uns nach den TV-Gewohnheiten der Chinesen richten und unsere Spiele um 9.30 Uhr ausrichten. Es gibt zudem eine völlig intransparente Sportgerichtsbarkeit, in der Ankläger und Richter quasi eine Person sind. Die Vereine müssen die ausgewürfelten Strafen auf die einzelnen Personen umlegen. Die sind dann in ihrer Existenz bedroht, weil sie nun eine Strafe zahlen müssen, die an der Wirtschaftskraft der Vereine bemessen ist. Unser Bullenkopfwerfer zum Beispiel muss im schlimmsten Fall eine Strafe von 40.000 Euro und die entgangenen Zuschauereinnahmen durch die verhängte Blocksperre zahlen. Im echten Leben hat ihm das Gericht zur Zahlung von 250 Euro verurteilt. Weil die Tat zwar geschmacklos war, aber sicher nicht so schlimm, dass man bis an sein Lebensende Schulden abbezahlen muss. Oder die Relegationsspiele. Was soll das? Du spielst eine geile Saison, hast eigentlich verdient aufzusteigen und musst dann aber noch mal ran, weil die Verbände noch mal zwei Spiele extra verkaufen wollen. So ein Dreck! Da geht es um so viel, da braucht sich niemand zu wundern, wenn bei einigen Fans der Deckel durchschießt.
ZEIT ONLINE: Wenn Sie sich eine Fußballwelt basteln könnten, ein Utopia, wie sähe die aus?
Lehmi: Geile Frage!
Heidi: Momentan finde ich am wichtigsten, dass man sein Fansein so ausleben kann, wie man möchte. Das bedeutet nicht, dass wir plündernd durch die Straßen ziehen wollen. Aber eben auch nicht, dass wir mit Popmusik zugeballert werden, sobald wir im Stadion sind. Oder, dass der Torjubel gar nicht mehr zu hören ist, weil die Musik schon wieder angeht. In Frankfurt ist der Ball noch nicht über der Linie, da läuft schon die Musik. Über ein Utopia mache ich mir keine Gedanken, das ist so fernab jeder Realität. Derzeit kommen wir nur stückweise voran.
"Wie geil wäre es, wenn Bayern mal nur 14. wird?"
ZEIT ONLINE: Was heißt das?
Heidi: In Berlin reden wir gerade darüber, dass wir die Boxen in der Kurve und im Gästeblock vor dem Spiel und in der Halbzeitpause ausstellen lassen, sodass man sich auch unterhalten kann. Wenn wir das schaffen, sind das gerade unsere kleinen Erfolge.
Lehmi: Wenn für alle Gästeblöcke dieselben Auflagen gelten würden und wir nicht von Woche zu Woche über die Dicke des Fahnenstabs diskutieren müssten, wären wir schon mal ein Stück weiter.  Aber vor allem geht es mir um Gleichheit. Ideal wäre es, wenn jeder Verein in etwa das gleiche Geld zur Verfügung hätte, sodass theoretisch jeder Meister werden kann. Damit könnte man den Vorsprung der Stärkeren auch mal einholen und die Spitze würde sich nicht immer weiter entfernen. Man weiß doch jetzt schon, wie die Bundesligasaison ungefähr verlaufen wird. Aber wie geil wäre es, wenn Bayern München mal nur 14. wird? Oder, was weiß ich, Eintracht Frankfurt Deutscher Meister?
ZEIT ONLINE: Der FC Bayern hat sich diesen Vorsprung aber immerhin redlich erwirtschaftet, er ist nicht vom Himmel gefallen.
Lehmi: Dann können die gerne ihre eigene Liga aufmachen mit Manchester und Real und Barcelona. Aber uns Kleine in Ruhe lassen.
ZEIT ONLINE: Wie viel Protest geschieht des Protestes willen? Würde zum Beispiel Pyrotechnik nicht seinen Reiz verlieren, wenn es erlaubt wäre?
Heidi: Dass Ultras prinzipiell gegen alles sind, wird auch von außen hereingetragen. Es mag sein, dass Ultras viel kritisieren. Weil es eben auch viel zu kritisieren gibt. Pyrotechnik spielt für uns gerade keine große Rolle. Der DFB hat die Verhandlungen damals abgebrochen, damit ist die Sache erst mal erledigt.
ZEIT ONLINE: Was ist Ihnen besonders wichtig?
Lehmi: Wir können jetzt nicht so offen drüber reden, weil wir ja noch mit dem DFB drüber reden wollen.
Heidi: Aber alle Themen wurden kommuniziert. Zum Beispiel am ersten Spieltag auch sehr transparent in den Kurven.
ZEIT ONLINE: Da ging es unter anderem auch darum, dass der DFB den Skandal um das Sommermärchen endlich aufarbeiten soll. Ist Ihnen das wirklich wichtig?
Lehmi: Das ist ein Punkt, der uns wirklich nervt: Wir werden bestraft, weil einer am Leipziger Hauptbahnhof eine Ananas geklaut hat, der darf dann in Freiburg nicht ins Stadion. Da heißt es dann immer, wir hätten Schaden am Fußball verursacht. Der Franz Beckenbauer und seine ganze Rasselbande haben so viel Schaden am Fußball hinterlassen und die rocken jetzt noch jeden VIP-Bereich.
ZEIT ONLINE: Zumindest Franz Beckenbauer ist aber so gut wie abgetaucht. An ihm scheint die Sache schon zu zehren.
Lehmi: Aber viel ist da nicht passiert. Da könnte ich mich so drüber aufregen. Franz Beckenbauer müsste Stadionverbot bekommen, nicht wir.
Heidi: Es ist diese Doppelmoral, die viele anpisst. Der DFB verhält sich auf der einen Seite selbst nicht sauber, zeigt dann aber mit erhobenem Zeigefinger auf andere. Deswegen finde ich wichtig, dass aktive Fußballfans sich auch mit solchen Themen befassen.
ZEIT ONLINE: Nun hat der DFB-Präsident Grindel angekündigt, es soll keine Kollektivstrafen mehr geben. Sehen Sie das als ersten Erfolg?
Lehmi: Wir waren alle überrascht. Aber es ist bislang nur eine Empfehlung an die Sportgerichtsbarkeit, nicht mehr. Wie lange gilt das? Und was ist, wenn Grindel mal nicht mehr DFB-Präsident ist?
Heidi: Da steckt natürlich auch eine Strategie dahinter. Wir wollen uns aber nicht einlullen lassen, wir hätten es gerne noch handfester.
ZEIT ONLINE: Fühlen Sie sich eigentlich ernst genommen? Reden Sie mit dem DFB auf Augenhöhe?
Heidi: In der Vergangenheit nicht. Es gab Situationen, in denen wir uns ein wenig veräppelt vorkamen, abgespeist mit Leckerlis.
ZEIT ONLINE: Sie stehen ja im Kontakt mit dem DFB. Wie muss ich mir das vorstellen? Sie rufen den DFB-Präsidenten an und sagen: "Hey, Reinhard, übernächsten Mittwoch, 14 Uhr, bring deine Kollegen mit!"
Heidi: Also ich habe keine Nummer von DFB-Funktionären.
Lehmi: Es läuft schon etwas förmlicher ab. Aber zu weit möchte ich da auch nicht ins Detail gehen. Wir wollen ja nicht, dass sich der DFB bloßgestellt fühlt.
ZEIT ONLINE: Schaden Sie sich mit einigen Aktionen auch selbst? Nehmen wir die Dresdner Fahrt nach Karlsruhe als Beispiel: Da haben sich alle in Military-T-Shirts geworfen, "Krieg dem DFB" war das Motto.Schon das kann man geschmacklos finden.
Lehmi: Der erste Schritt gegen die Geschmacklosigkeit ging doch von der Presse aus, die seit Jahren bürgerkriegsähnliche Zustände heraufbeschwört, auch wenn nur einer im Stadion falsch furzt! Die Vergangenheit hat gezeigt, dass ordentlich vorgetragene Kritik die Öffentlichkeit nicht interessiert. Also brauchte es wohl mal diese Provokation, damit einige merken, dass nicht alle mit dem Kurs des DFB zufrieden sind. Danach gab es eine Debatte, also hat die Aktion genau das gebracht, wofür sie gedacht war.
"Klar, dann sage ich: Lass den Scheiß!"
ZEIT ONLINE: Dann aber wurden Ordner und Polizisten verletzt und die ganze Aktion wurde nur noch unter den Vorzeichen der Gewalt wahrgenommen. Warum sagen Sie als Capo nicht: Jungs, wenn wir schon so ein heikles Motto haben, darf nichts, aber auch gar nichts passieren?
Lehmi: Prinzipiell fahren wir nicht mit 2.000 Akademikern zum Fußball. Die kannst du nicht alle einfangen. Das ist ein Irrglaube. Beim Fußball gibt's auch viele, wo du sagst, was soll denn der Scheiß? In so 'nem Block steht halt der Querschnitt der Gesellschaft und oft entwickeln sich an so einem Tag Dinge, mit denen man im Vorfeld nicht gerechnet hätte. Und wenn man hier mit erhobenen Finger auf Fußballfans zeigt, warum wird nicht auch das Münchner Oktoberfest so auseinandergenommen? Letztes Jahr wurden dort in drei Wochen mehr als 300 Leute vorläufig festgenommen. Dort wird komischerweise kein bürgerkriegsähnlicher Zustand beschrieben und Kollektivstrafen werden auch nicht gefordert.
ZEIT ONLINE: Gibt es trotzdem Selbstreinigungskräfte? Wenn ja, warum sind die nicht stärker?
Lehmi: Die Wahrnehmung ist ja für den, der in Karlsruhe war, eine völlig andere als die in der Öffentlichkeit. Ich habe von verletzten Polizisten und Ordnern nichts mitbekommen. Du kommst also wieder und denkst, es war eigentlich alles okay. Dann habe ich mal nachgefragt: Die Verletzten haben alle noch ihren Dienst beendet, die schwerste Verletzung wurde einem Polizisten durch sein eigenes Pferd verursacht. Die Plünderung der Bierwagen ging von zwei Typen aus, die ein paar Bierkästen geklaut haben. So was passiert wahrscheinlich auf jedem Dorffest, aber in der Zeitung steht was von Plünderungen und den Leuten kommen sofort irgendwelche Bilder aus Krisengebieten in den Sinn. Also war das da wirklich die Hölle? Oft bekomme ich meine eigenen Eindrücke mit der medialen Berichterstattung nicht zusammen und frage mich: Bei welchem Spiel war ich denn jetzt? Uns ist klar, dass das für Außenstehende in der Gesamtheit trotzdem ein krasses Bild ergibt. Aber die Medien ordnen die Geschehnisse unserer Meinung nach nicht seriös ein.
Heidi: Noch mal zur Selbstreinigung. Die funktioniert sehr wohl. Wenn wir die nicht hätten, würde es in den Kurven ganz anders aussehen und abgehen. Politisch haben viele Ultragruppen viel Arbeit geleistet. Einige treten bewusst antirassistisch auf und sagen, sie dulden keine Rechten in ihrer Kurve.
ZEIT ONLINE: Für wie rassistisch halten Sie Ihre Kurven?
Heidi: Bei uns gibt es keinen Rassismus, der durch die Kurve nach außen getragen wird. Ich kann aber natürlich nicht für jeden Einzelnen sprechen.
Lehmi: Was ist das für eine Frage?
ZEIT ONLINE: Dynamo hat einen Ruf. Der Ordnungsdienst von Pegida soll sich aus dem Dynamo-Block rekrutieren. In Prag waren Dresdner dabei. Dieses Etikett gibt's.
Lehmi: Mir ist scheißegal, wer beim Länderspiel rumläuft, das hat nichts mit Dynamo zu tun. Pegida auch nicht.
ZEIT ONLINE: Angenommen in Ihrem Block zeigt jemand einen Hitlergruß oder ruft etwas rassistisch Beleidigendes. Was passiert dann?
Lehmi: Die Frage ist, ob ich das mitbekomme in einem 9.000-Mann-Block. Wenn ja, klar, dann sage ich: Lass den Scheiß! Wir haben so oft darüber diskutiert. Du fährst halt zum Fußball und nicht auf eine Demo oder so.
ZEIT ONLINE: Aber Sie machen Stimmung für viele Menschen, die Sie politisch eher kritisch sehen würden.
Lehmi: Ja. Du musst das schon trennen können im Stadion. Wenn du das nicht kannst, hast du ein Problem. Ich wähle definitiv etwas anderes als manche bei uns im Block, aber das ist halt so. Wenn du das nicht trennen kannst, ziehen nicht alle mit, dann geht ein Riss durch den Block. Wer anfängt, in politische Lager einzuteilen, hat ein Problem.
Heidi: Jede Fanszene ist heterogen. Daher sagen wir bei uns, dass wir öffentliche politische Statements außen vor lassen. Dieses Unpolitischsein heißt aber nicht, alle gewähren zu lassen. Wenn rassistische Sprüche oder so etwas vorkommen, gehen wir dagegen vor.
ZEIT ONLINE: In den vergangenen Jahren wurde viel von einem Rechtsruck in deutschen Stadien geschrieben. Beobachten Sie den auch?
Lehmi: Es ist immer wieder eine Wellenbewegung, wie in der Gesellschaft. Zur Bundestagswahl haben wir uns alle anguckt, als die AfD 12 Prozent geholt hat.
Heidi: Ich bekomme nicht mit, was einer wählt. Ich bekomme nur mit, was ich so höre. Und da erkenne ich keinen Rechtsruck.
ZEIT ONLINE: Wie ist eigentlich das Verhältnis zu den Spielern?
Lehmi: Es gibt Leute, mit denen kommst du super klar. Mit manchen quatschst du dauernd am Telefon oder schickst denen irgendwelche Bilder auf WhatsApp. Das sind normale Typen wie du und ich.
Heidi: Wir haben es aufgegeben zu sagen, dass wir mit den Spielern sprechen wollen. Wir haben dem Verein gesagt: Wenn sich die Spieler für uns interessieren, sollen sie sich an uns wenden. Aber wir rennen den Spielern nicht hinterher. Manchmal aber fordert man als aktiver Fan schon, dass man dem Mannschaftsrat mal ein paar Takte erzählen darf, vor allem nach schlechten Spielen.
ZEIT ONLINE: Also das machen Sie schon? Sich vor die Mannschaft stellen und sagen: Jungs, reißt euch zusammen!
Heidi: Ja, bestimmt so zweimal im Jahr.
ZEIT ONLINE: Stehen Sie manchmal auch vor der Haustür der Spieler?
Heidi: Nein, das ist nicht unser Niveau.
ZEIT ONLINE: Bald sprechen Sie also mit dem DFB. Wenn Sie sich nicht einigen, wie geht es weiter?
Lehmi: Es bringt natürlich nichts, irgendwelche Stadien abzureißen. Aber wenn wir mal nicht mehr da sind, werden viele sagen: Scheiße, ist irgendwie etwas kalt geworden hier.
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Gewalttätiger Aktionismus, Gender-Politik, Anti-Seximus, Anti-Rassismus, Antisemitismus Die Zusammenfassung der Fusion-Diskussionen erscheint noch nüchtern, die zugrundeliegenden Anlässe sind es weniger. Drogen und Alkohol müssen den Fusionisten seit mehreren Jahren schwer zugesetzt haben. In den verlinkten, meist nur kurz und leidenschaftslos geführten Diskussionen offenbart sich die identitäre Vernunftfeindlichkeit einiger Teilnehmer. Darauf Aufmerksam geworden sind wir durch diesen vom Identitäts-Projekt “love techno - hate germany” wohlwollend verbreiteten Facebook-Post zu der hochnotpeinlichen Erklärung eines Infoladens, dessen Betreiber sich - ganz im Sinne identitätsbezogener Ideologeme - als verantwortlich für unvernünftige Totalausfälle zeichnen:
Newsletter 1/2019 Resümee Fusion 2018 Nachschlag
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„ N o   s h i r t   -  n o   s e r v i c e “ Vor dem Hintergrund und im Wissen um strukturelle Gewalt und patriarchaler Gesellschaftsverhältnisse wünschen wir uns eine größtmögliche Sensibilität und sind gleichzeitig gegen das Aufstellen von „No Shirt - no service“ Schildern. Die „No Shirt - no service-Regel“ wurde nicht von uns, dem Kulturkosmos ausgegeben. Sie ist kurz vor Festivalbeginn an verschiedenen Orten des Festivals aufgetaucht und wurde in verschiedenen Ausdrucksformen ohne unsere Abstimmung formuliert. Dies hat bereits während des Festivals zu mitunter sehr heftigen Debatten mit und unter den Gästen, sowie auch innerhalb der verschiedenen Festivalcrews geführt. Wir wollen hier nicht in die Diskussion einsteigen, möchten aber auf unser Forum verweisen, wo das Thema, wie wir meinen, sehr umfänglich und in zumeist sehr sachlichem Ton diskutiert wurde. https://forum.kulturkosmos.de/viewtopic … 4389f60e87 Wir unterstützen den Ansatz, männliche Privilegien zu thematisieren und dafür Sensibilität zu schaffen, wollen aber den, zum Teil sehr restriktiven Charakter der Aktion kritisieren. Für uns gilt nach wie vor: So verschieden wie die Menschen, die sich hier zusammenfinden, ist das, was sie hier suchen und erleben. Was sie vereint, ist die Freiheit, sein zu können wie sie sein wollen. Wir wollen niemanden zwingen, ein Shirt anzuziehen, wir wollen, dass alle sich frei fühlen können, unabhängig von ihrem Geschlecht, auf der Fusion so nackt rumzulaufen, wie sie sich wohl fühlen. Wenn das für einzelne nicht möglich erscheint, löst nicht das Shirt der anderen das Problem. Dann lösen wir das nur, wenn wir gemeinsam einen Safe Space schaffen, indem sich alle trauen können, das Shirt auszuziehen. Einen Ort zu schaffen, an dem Sexismus nicht geduldet wird und wo oben ohne kein Männerprivileg mehr ist. Solch einen achtsamen Raum zu schaffen, setzt zum einen voraus, dass wir Körpernormen, Sexualisierung und sexistisches Denken thematisieren. Aber auch die Auseinandersetzung mit sexistischen Verhaltensweisen, patriarchalen Strukturen und Formen struktureller Gewalt ist in diesem Zusammenhang notwendig. Keine:r muss Macker sein! S e x i s t   D j   a u f   d e r   T a n k w ü s t e Dj Konstantin, vom Giegling Kollektiv, einer langjährigen Fusioncrew, hatte 2017 einer Journalistin gegenüber, eine unzweifelhaft sexistische Sichtweise zum Thema Frauen und Auflegen vom Stapel gelassen. Daraufhin ist ein ziemlich fetter internationaler shitstorm gegen ihn entbrannt und auch die Giegling Crew selbst, ist mit in diesen Strudel geraten. Ihr wurde vorgeworfen, die Ansichten von Konstantin zu kennen und zu decken. Wir haben uns damals, mit Konstantin und Giegling in einem langen Gespräch zusammengesetzt um heraus zu finden, was gesagt wurde, aber vor allem, was er oder die Crew über die Vorwürfe und zum Thema Frauen und Auflegen denken. Dieses Gespräch hatte mitunter leicht inquisitorische Züge, verlief aber trotzdem sachlich und hat, die im Raum stehenden Vorwürfe sexistischer Denke für uns nicht bestätigt. Wir sahen daher auch keinen Grund für einen Bruch mit Konstantin oder der Giegling Crew. Uns ist die Geschichte dann aber komplett hinten runter gefallen und das Thema hatte uns bis zum Festival nicht mehr gestreift. Erst als uns aufgebrachte Menschen im Backstage damit konfrontiert haben und bereits unübersehbar zu Aktionismus aufgerufen wurde, ist uns die nach wie vor aktuelle Brisanz des Themas klar geworden. Daraufhin wollten wir Konstantin von seinem Auftritt abraten, aber das ist wegen eines dummen Kommunikationsfehlers nicht passiert. Wir hätten wissen müssen, dass der Ärger über ihn auf der Fusion akkumulieren würde, zumal es von seiner Seite bis dato immer noch kein adäquates Statement zu den Vorwürfen gab, und so die Gerüchteküche nach wie vor freien Lauf hatte. Was dann aber passiert ist, haben auch wir nicht erwartet. Ein Mob von ca. 20 Leuten hat in aktionistischer Militanz-manier auf dem Floor randaliert. Mit Flaschenwürfen, Stromsabotage, Sachbeschädigung… wurde der Auftritt von Konstantin unterbrochen. Das seine Dj Co-Pilotin Elli dabei ebenso angegriffen und auch noch verletzt wurde, haben die Wutbürger:innen scheinbar billigend in Kauf genommen, um ihren Zorn auszutoben. Nicht, dass wir harsche Kritik an sexistischem Denken und Reden nicht begrüßen würden. Wenn die Verhältnismäßigkeit der Kritik aber so entgleist wie hier, dann hört unser Verständnis definitiv auf. Wem es nicht möglich ist gewaltfrei seine/ihre Meinung zu kommunizieren oder zu vertreten, hat auf dem Fusion Festival nichts verloren. Wir werden ein solches Verhalten und jedwedes anderes gewalttätiges Verhalten nicht auf dem Festival dulden und dies wird in Zukunft weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen. Wir wollen hier keine weitere Diskussion über das starten was passiert ist, sondern lediglich die Frage beantworten, warum Konstantin trotz der Vorwürfe im Programm stand, obwohl er es in einem Jahr nicht geschafft hatte, sich adäquat dazu zu verhalten, sich zu entschuldigen und/oder zu erklären. Erst im September letzten Jahres, als der Druck immer noch nicht nachlassen wollte, ist dann, viel zu spät wie wir meinen, ein Statement von ihm erschienen. https://crackmagazine.net/2018/09/konst … e-line-up/ Wir belassen das Thema damit im offenen politischen Diskurs. Wir wollen uns aber an diesem Punkt den Worten der Frau anschließen, die mit Ihrem Artikel im Groovemagazin die Geschichte ins Rollen gebracht hat. „…I don’t know why it took one year to finally speak up and admit to be wrong nor do I want to speculate on reasons concerning the timing of this statement. I do appreciate Konstantin’s statement. I believe people make mistakes and should, even in the Twitter-age, have the opportunity to be forgiven and make up for them. But what I believe even more is: Actions speak louder than words. So, looking forward to seeing some actual change happening now.“ Die Diskussion im Forum findet ihr hier: https://forum.kulturkosmos.de/viewtopic … 8&start=20 N a h o s t k o n f l i k t   e r r e i c h t   L ä r z Auf der letzten Fusion fand im Arab Underground eine Podiumsdiskussion statt, die bei einigen Gästen und Crewangehörigen zu Unverständnis und bisweilen zu Unmut geführt hat. In ihrem Verlauf und bei einer weiteren Veranstaltung kam es zu Störungen und Szenen, die wir auf der Fusion nicht erleben wollen. Der Konflikt zwischen Israel und Palästina hat die Fusion erreicht. Unser ausführliches Statement zu den Veranstaltungen und der gegenwärtigen Diskussion findet ihr: https://kulturkosmos.org/newsletter/nah … laerz.html W i e s o   s p i e l t e   S X T N ? https://forum.kulturkosmos.de/viewtopic … a&start=30 Wir haben SXTN gebucht, weil viele aus unserer Crew, die Band trotz, oder auch wegen ihrer Texte abfeiern und sich das gewünscht haben. Wir finden die Kritik an der Band durchaus berechtigt und haben die heftigen Reaktionen geradezu erwartet, was uns aber nicht davon abgehalten hat, sie trotzdem spielen zu lassen. Kunst kann eben auch mal die Grenzen des Erträglichen überschreiten. Auch im Nachhinein sind wir in der Frage, ob SXTN hätte auf der Fusion spielen sollen, in unserer Gruppe gespalten. Die ca. 8000 Fusionist:innen, die das Konzert richtig gefeiert haben, waren aber ein adäquater Querschnitt jeglicher Couleur, Geschlecht und Alters und eben auch viele aus unserem direkten Umfeld. Wir lassen es daher so im Raum stehen, ohne uns dafür zu entschuldigen, denn niemand war gezwungen sich das anzusehen. F l a s c h e n s a m m l e r : i n n e n Auffällig viele people of colour haben auf dem Festival rund um die Uhr Pfandflaschen gesammelt und dies wurde von manchen als rassistischer Kontext empfunden, nach dem Motto die privilegierten Weißen feiern und die people of colour machen den Dreck weg. Das Ganze sollte -laut Aussage eines Infopoints- ein organisiertes Kulturkosmos-Flüchtlingsprojekt sein. Dazu können wir nur sagen, wir wissen bis heute nicht, wer die Pfandsammler:innen organisiert hat, wir selbst waren es jedenfalls nicht. Nicht auszuschließen, dass sie selbstorganisiert gehandelt haben, aber vermutlich wurden sie von einer unserer mitarbeitenden Gruppen supportet oder organisiert. Grundsätzlich haben wir damit auch kein Problem und können darin kein rassistisches Muster entdecken. Denn, profimäßig auf der Fusion Pfand zu sammeln ist eher ein Privileg mit welchem Menschen mehr Geld verdienen können, als alle anderen die auf dem Festival arbeiten und z.B. richtig Müll sammeln und dafür nur das Ticket bekommen. Das Menschen, die diese Arbeit aus rein monetären Beweggründen machen, bei dieser Arbeit nicht unbedingt glücklich aussehen, ist auch verständlich und hautfarbenunabhängig. Wir hätten es trotzdem schön gefunden, wenn diese Geschichte mit uns abgesprochen worden wäre und wenn allen Pfandsammler:innen die Spielregeln besser erklärt worden wären. https://forum.kulturkosmos.de/viewtopic … e&start=20 Soweit erst mal zu den offenen Fragen aus dem Forum. Unsere Antworten werden einigen vielleicht missfallen. Wir bitten diejenigen aber, von dem Versuch einer politischen Diskussion mit uns abzusehen. Wir hatten zuerst überlegt, ob wir das alles überhaupt kommentieren wollen, uns dann aber -wenn auch spät- dennoch dafür entschlossen. Damit sind die Diskussionen zu diesen Themen von unsere Seite aus beendet und wir werden uns ganz dem widmen, was jetzt auf uns zurollt und unserer ganzen Kraft und Energie bedarf - die kommende Fusion und die darauf folgende at.tension. Eure Fusion Crew        <<
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korrektheiten · 6 years
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Messerkinder
LePenseur:"von Fragolin Zwölfjährige. Das sind so kleine großkotzige Hosenscheißer, gerade alt genug, dass man den Bundabdruck der letzten Nachtwindel nicht mehr sieht und grün hinter den Ohren wie eine Almwiese im Mai. Haben schonmal heimlich beim großen Bruder an der Konsole irgendein Zombiespiel gespielt und sich bei den Alpträumen in der Nacht darauf fast in die Pyjamahose gepieselt. Die gleiche, die sonst eher nass wird wenn sie von den Dingen träumen, die man neben dem Am-Zopf-Ziehen noch mit Mädchen machen könnte. Fußball- und Handyspielende Dreckspatzen. Frühpubertierende kleine Rotznasen eben. So stellen wir uns die gerne vor. Was wir uns nicht vorstellen können und wollen ist, dass in anderen Kulturen Zwölfjährige mit zehnjährigen Mädcvhen verheiratet werden und voll für ihre Familie verantwortlich sind, bereits den dritten Sommer in einem Ausbildungslager für Waffentechnik und Sprenggläubigkeit lernen wie man Ungläubige messert und wen man pauschal zu den Ungläubigen zählen darf. Wir stehen vollkommen zahnlos dem Phänomen gegenüber, dass in unserem Land Eingewanderte ihre Kinder so erziehen, wie sie es selbst in ihrer alten Heimat gelernt haben und keine Notwendigkeit sehen, sich auch nur einen Dreck um unsere Kultur der geschenkten Kindheit und sorglosen Jugend, unserer Konsenswilligkeit und Friedensliebe zu scheren. Wir haben nichts in der Hand, wenn die uns heimsuchen, weil wir an unserem eigenen Anspruch, „gut“ sein zu wollen, zerschellen. Wenn man erkennt, dass man plötzlich in einen Ring mit einem gewalttätigen Klitschko-Verschnitt gestoßen wurde, bringt die Strategie des Sesselkreises nichts mehr. Und so erfüllt es uns mit aller möglichen Empörung und einem gerüttelt Maß an Erstaunen (zumindest alle, die Hinweise auf Solches bisher immer als rechtsextreme Hetze angstschürender Populisten abgetan haben), dass Banden tschetschenischer Jungsoldaten, die ob ihrer Jugend bei uns als „Kinder“ durchgehen, Prügeleien anzetteln und mit dem Messer hantieren. „Wie die LPD OÖ mitteilte, kam es bereits am 11.3.2018 in der Freizeitanlage Wimpassing zu einer Rauferei unter Kinder bzw. Jugendlichen, bei der ein 12-jähriger die anderen Kinder sogar mit einem Messer bedrohte. Bei den aggressiven Angreifern handelt es sich großteils um Kinder tschetschenischer Herkunft.“ Och nö. Echt jetzt? Wer hätte das gedacht? „Ein derartiger Vorfall stellt eine grobe Verletzung der Aufsichtspflicht der Eltern dar und muss Konsequenzen nach sich ziehen.“ Ein einfaches „Dudu!“ mit doppelt geschwenktem Zeigefinger? Die werden euch was pfeifen und auch nur zuhören, was ihr sagt, das interessiert die nämlich einen Dreck, was Ungläubige ihnen androhen. „Eine Möglichkeit wäre die Entziehung der Obsorge für die Eltern derart gewalttätiger Kinder.“ Könnt ihr gerne versuchen. Diese Typen haben NGO‘s mit guten Anwälten, wohl gestopft durch Steuergelder, die werden euch so lange irgendwelche Konventionen und Gesetze um die Ohren dreschen, bis ihr winselnd die kleinen Kröten ihren muselmanischen Erzeugern zurückbringt und schnell wegfahrt, bevor die Reifen zerstochen werden. „Ebenso wird erneut die Forderung der Entziehung der Wohnbeihilfe für Integrationsverweigerer in den Raum gestellt, um auch Maßnahmen zu setzen, die Wirkungen zeigen.“ Eine Beihilfe entziehen? Habt‘s das mit der Mindestsicherung noch nicht mitbekommen? Den Schutzsteuerberechtigten ist gefälligst kein Cent zu entziehen, egal was sie tun. Träumt‘s weiter. „Auch eine Heranziehung der Eltern derart gewaltbereiter Kinder und Jugendlicher zu Sozialstunden wäre eine Lösung, um zu zeigen, dass eine Gesellschaft Gewalt nicht einfach hinnimmt.“ Wenn diese Gesellschaft genug Eier hätte, um es mal mit Olli Kahn zu sagen, um den Eltern, die ihre Kinder zu österreichverachtenden Messerstechern züchten, zu zeigen, dass unsere Gesellschaft Gewalt nicht einfach hinnimmt, müsste man denen keinen Scheiß von Sozialstunden vorjaulen sondern die ganze Bagage in die nächst bereitstehende Hercules verfrachten und tschetschenienwärts verfrachten, und zwar innerhalb 24 Stunden. Ohne Einspruchsmöglichkeit. Die ganze Familie und jeden, der dagegen das Maul aufreißt gleich mit. Warum so hart?Weil wir gerade in einem Boxring stehen und darüber diskutieren, ob die Wattebällchen, mit denen man den Gegner zu bewerfen gedenkt, besser lila oder rosa sein sollen. Zwölfjährige, die jetzt schon drohen, andere abzustechen, werden ganz sicher nach ein paar Sozialstunden der Eltern (Was erwarten die von denen? Koranvorlesen im Altersheim?) zu lammfrommen Toleranzfanatikern und umarmen künftig jeden Alleebaum, um von seinem Chakra berührt zu werden. Wir brauchen sowas nicht und wir wollen sowas nicht.Leute, seid euch über eines im Klaren: Wenn die jetzige Regierung auch nicht mit aller Härte gegen solche Entwicklungen vorgeht und einmal Exempel statuiert, dann ist der Drops gelutscht. Dann holt uns hier keiner mehr aus diesem Mist heraus. Dann übt der kleine Hosenscheißer nur mal das, was er als Erwachsener hier ausleben wird, und wir sind auf dieser Weide die Schafe. Unsere Hirten haben uns an die Wölfe verraten. Määh! „Immer wieder ersucht die Stadt Wels um mehr Polizei im öffentlichen Raum und bei derartigen Fällen sieht man, wie aktuell diese Forderung ist.“ Für das gleiche Geld kann man eine Hercules volltanken. Reicht für einmal Kaukasus-Emirat und retour, vor Allem, da der Rückflug leer erfolgt. Amtsbekannte Gewalttäter und Gefährder brauchen wir nicht. Wir haben genug eigene Idioten, wir benötigen keine importierten. „Bereits jetzt nimmt sich das Quartier Gartenstadt verstärkt tschetschenischer Jugendlicher an und versucht zu vermitteln, dass Gewalt kein legitimes Mittel zur Problemlösung sei.“ Ach, machen die einen Sesselkreis und singen gemeinsam Friedenslieder? Zumindest formulieren sie ehrlich; nicht „Sie vermitteln...“ sondern „Sie versuchen, zu vermitteln...“. Von Erfolg steht da nix. Wie auch. Sonst gäbe es ja die kleinen Messerlehrlinge nicht. „Hier muss man noch rascher Maßnahmen setzen um die kriminelle Entwicklung dieser Kinder zu stoppen.“ Wie gesagt: eine Reise nach Grosny. One way. „Vizebürgermeister Gerhard Kroiß: Erziehungsberechtigte, die es zulassen, dass bereits Kinder mit Messer bewaffnet andere Kinder attackieren, tragen die volle Verantwortung für deren Handlungen und gehören strengstens bestraft.“ Ach ja? Dann tut es! „Vizebürgermeisterin Christa Raggl-Mühlberger: Eltern, deren Kinder bereits in diesem frühen Alter zu Gewalttätigkeit neigen, muss die Obsorge und Sozialleistungen entzogen werden, um solchen Entwicklungen entgegen zu steuern.“ Liebe FPÖ-ler, hier sitzt ihr an den Schalthebeln und habt auch in der Bundesregierung Rückhalt. Hört auf zu labern und werdet aktiv!Jetzt!Denn wenn ihr jetzt nicht bald das liefert, für das ihr gewählt wurdet, nämlich die schnelle und nachhaltige Beendigung genau dieser Zustände, dann könnt ihr die nächste Wahl vergessen.Es reicht! http://dlvr.it/QL4nHy "
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Ein Grund zu Leben - 05
Seit der Glöckchen-Prüfung waren mittlerweile drei Wochen vergangen. Trotz der beeindruckenden Art, wie die Kinder meinen Test bestanden hatten, war das Klima im Team kompliziert. Ernsthaftes Training war nur mit Sasuke möglich, da Sakura nichts besseres zu tun hatte, als ihm sabbernd zu zusehen und ihn anzufeuern, während Naruto sich meistens abseilte und sein eigenes Ding drehte. Und doch hielten die Kinder irgendwie zusammen, wenn es dann wichtig wurde.
Noch oft hatte ich in diesen drei Wochen versucht Naruto zu verfolgen, doch der Wald war sein Element. Er schient sich darin auszukennen, wie kein anderer. Hatte das Leben dort derart verinnerlicht, dass an ihn kein herankommen war. Jedes Mal aufs neue staunte ich darüber, wie schnell er mir entkam. Sogar meine Hunde hatten so ihre Schwierigkeiten bei der Verfolgung, da meinem Bruder mittlerweile sein Eigengeruch abhanden gekommen war. Er roch nur noch nach Wald, Dreck und verschiedenen Tieren – und mitten im Wald, wo man umringt von Dreck und Tieren war, konnte man diesem Geruch nur schlecht folgen.
Auch an diesem Tag hatte ich Naruto wieder verloren. Es ging bereits auf den Abend zu, als ich in meiner Wohnung ankam und mich, wie eigentlich immer, zunächst vor dem Foto von Team 4 wiederfand und für einige Minuten in Erinnerungen schwelgte.
Anschließen ging es ins Bad, wo ich mich entkleidete und unter die Dusche stellte. Die Minuten vergingen, während mir das heiße Wasser über den Körper floss. Sämtliche trübe Gedanken wurden zeitweilig fortgespült und ein angenehmes entspanntes Gefühl wickelte jeden meiner Muskeln ein. Diese wenigen Minuten des Tages genoss ich am Meisten. Keine verlorenen Verwandten oder Freunde konnten mich erreichen, keine Sorgen um meinen Bruder konnten meinen Verstand einnehmen. Für wenige Minuten herrschte in meinem Kopf pure Freiheit und Sorglosigkeit. Leider sollte dieses Gefühl nicht für lange sein, denn irgendwann musste ich die Dusche auch wieder verlassen.
Außerhalb der Duschkabine bemerkte ich schnell, dass irgendwas nicht stimmte. In der gesamten Wohnung war es recht düster, obwohl es um diese Jahreszeit eigentlich noch lange hell sein müsste. Nur im Bad selbst war es hell, da ich dort kein Fenster hatte und somit das Licht brannte. Schnell trocknete ich mich grob ab und schwang mir das Handtuch um die Hüfte. Mit einem zweiten Tuch machte ich mir unterwegs die Haare trocken, während ich mich nach dem Grund für die ungewöhnliche Düsternis umsah.
Dieser fand sich leider auch recht schnell. Durch die große Fensterfront im Wohnzimmer war der Himmel sehr deutlich zu erkennen. Dunkelgraue, fast schon schwarze Wolken hatten sich über Konoha zusammengezogen und kündigten ein Gewitter an. Der Wind, den diese Wolkenfront mit sich brachte, glich mehr einem Sturm, wie ich an den sich biegenden Bäumen im Garten des angrenzenden Hauses erkennen konnte.
Sofort waren all meine Gedanken wieder bei meinem kleinen Bruder, der ganz allein dort draußen im Wald lebte. An einem Ort, wo er bei solchen Sturmböen und während eines Gewitters lebensgefährlichen Naturgewalten ausgeliefert war. Da ich noch immer nicht wusste, wie und wo der Kleine genau lebte, blieb mir nicht anderes übrig als zu hoffen, dass er einen sicheren Unterschlupf hatte. Die Zeit verging, während ich (mittlerweile angezogen) im Wohnzimmer saß und den Sturm beobachtete. Nicht zum ersten Mal sah ich den Regentropfen zu, wie sie unaufhörlich gegen die Fenster trommelten und mich an Rin erinnerten. An die Tränen in ihren Augen, als mein Chidori sie durchbohrte. Als ihr bewusst wurde, dass ihr leben vorbei war und ich mich bis in alle Ewigkeit dafür hassen würde. Ihr letzten Worte, bevor sie starb, von denen ich nie jemandem erzählt hatte. „Ich liebe dich!“, hatte sie gesagt und trotz aller Schmerzen, die sie in diesem Moment gehabt haben musste, lag soviel Güte und Zuneigung in ihren Worten. Zu spät hatte ich damals darauf reagiert. Wie gern hätte ich ihr gesagt, dass es mir nicht anders ging. Dass ich sie ebenfalls geliebt hatte – und es auch jetzt noch immer tat. Damals hatte ihr Körper den Todeskampf leider bereits verloren gehabt, als ich ihr diese Worte zuflüsterte.
Der Regen war jedoch nicht das einzige, was in dieser Nacht Erinnerungen in mir hervor rief. Jedes Mal, wenn ein Gewitter aufzog, jedes Mal wenn ich einen Blitz sah, dann musste ich sofort an meinen Sensei denken. Zwar waren die Gewitterblitze von einem bläulichen Farbton, doch dass störte mich nicht. Bei jedem Blitz, welcher dieser Finsternis für einen winzigen Moment Helligkeit beschwerte, sah ich meinen Sensei vor mir. Yellow Flash wurde er genannt, der „Gelbe Blitz“ von Konoha. Es war sein Spitzname und auch sein Markenzeichen im Kampf. Bis über die Grenzen des Feuerreiches hinaus, war er für den gelben Blitz bekannt, welcher beim Benutzen seines Jutsus entstand.
Niemand kannte allerdings das wahre Ausmaß seiner Fähigkeiten. Als Namikaze hatte Minato die einzigartige Begabung, anderen Personen in ihre Seelen zu sehen, die Dunkelheit in ihren Herzen zu erkennen. Er war nicht nur ein Blitz, er war auch ein Leuchtfeuer, welches die Dunkelheit vertreib und wieder Licht in die Seele brachte. Eine Eigenschaft, die sicher auch Naruto besaß, nur hatte er sein eigenes Feuer noch nicht finden können.
Wenn der Regen mich an Rin und der Blitz mich an Minato erinnerten, so musste ich die letzten beide Elemente des Gewitters wohl Obito zuschreiben. Den lauten Donner, der mich immer wieder an Obitos übernatürlich laute Art erinnerte und der Sturm, der eine solche Stärke erreichen konnte, dass er alles und jeden mit sich mit zog. Wir sehr ich die damalige Zeit doch vermisste. Unseren ganzen Meinungsverschiedenheiten, unsere Kämpfe und unseren ewig währenden Kleinkrieg. Ständig sind wir aneinander geraten, immer war Minato es, der uns zügelte und Rin, die uns wieder zusammenflickte.
Ich vermisste es, wenn uns gegenseitig zu schlimmeren Anstachelten und uns manchmal damit so weit ins Abseits beförderten, dass sogar Minato ernsthaft sauer auf uns war. Obitos Proteste und seine dummen und völlig bescheuerten Ausreden, wenn er mal wieder zu spät am Treffpunkt erschien. Bei Kami! Ich vermisste es sogar, wenn er mich dazu überredete, bei einem von seinen bekloppten Streichen mitzumachen. Schon längst war es an der Zeit zu schlafen, doch zu sehr nahmen mich meine Gedanken ein. Nicht einmal gegessen hatte ich etwas, nachdem ich das Gewitter entdeckt hatte. Zu sehr schlug es mir auf den Magen, dass Naruto sich ganz allein dort draußen befand. Gesellschaft leiteten mir meine Nin-Ken. Während des Trainings hatte ich sie bereits mal beschworen, damit sie meine Schüler kennenlernten – und das Team meine Hunde. An diesem Tag war Naruto sogar etwas lockerer gewesen, als sonst.
Später hatte ich meinen Nin-Ken erzählt, wer der blonde Junge war. Von meiner Verbindung zu ihm und Narutos leben – zumindest soweit, wie ich es kannte. Als ich sie an diesem Abend rief und sie den Sturm entdeckten, machten sie sich ebenfalls enorme Sorgen um meinen Bruder. Doch vorerst konnten wir nichts für den Jungen tun. Wir mussten abwarten, bis der Sturm sich wieder gelegt hatte.
Mittlerweile kreiste all mein Denken nur noch um meinen Bruder und seine Art zu leben. Ich selbst hatte vor langer Zeit meine Träume und Hoffnungen aufgegeben. Einen Grund zu Leben, hatte ich nicht mehr. Selbst mein Versprechen an Itachi, dass ich auf seinen Bruder acht geben würde, sah ich nicht als wichtig genug an, um daraus einen Lebenswillen zu ziehen.
Doch wie war es bei Naruto? Was hielt meinen Bruder am Leben? Hatte er überhaupt einen Grund zu Leben? Oder vegetierte er nur noch vor sich hin, abgekapselt von der Menschheit und ohne jede Hoffnung auf Rettung. Plötzlich kamen mir seiner Worte wieder in den Sinn, die er bei seiner Vorstellung von sich gegeben hatte.
»Ich mag den Wald und die Ruhe dort. Wenn Stundenlang nichts anderes zuhören ist, als der Wind, der die Blätter zum Rascheln bringt, oder die Vögel, die ihre Lieder singen. Die Tiere im Wald, die sich an meiner Anwesenheit nicht stören – und meinen kleinen Freund Kurama.«, hörte ich Narutos Stimme in meinen Gedanken sagen. Wieder konnte ich diese Sanftheit in seiner Stimmer vernehmen und auch die Trauer, die sich tief in seiner Seele verbarg.
War es das Naruto? War es dass, was dich am Leben hält? Die Tiere im Wald, die dich als ihren Mitbewohner achten und denen es egal ist, wer du bist und wen du mit dir herum trägst? War der kleine Fuchswelpe dein rettendes Licht, welches die verzehrende Dunkelheit von dir abhielt? Die Verantwortung für ein kleines schutzbedürftiges Wesen, dass niemanden mehr hatte außer dem Menschenkind, dass sich seiner angenommen hatte.
Wenn dem so war, dann war die Hoffnung für meinen Bruder noch nicht ganz verloren. Noch konnte er gerettet werden aus der Dunkelheit seines Lebens. Wie es bei Naruto war, vermochte ich nicht zu sagen. Ich besaß nicht Minatos Gabe in die Seelen anderer Menschen zu blicken. Ob mein Bruder einen Grund zu Leben besaß, würde ich vielleicht nie herausfinden.
Für mich selbst hatte ich jedoch einen neuen Grund gefunden. Ich wollte Naruto lachen sehen. Ein ehrliches Lachen, dass einem Menschen bestimmt war. Er sollte ins Licht zurück finden und ein richtiges Leben führen können. Mit Freunden an seiner Seite, die zu allem bereit waren und sich voll für ihn einsetzten. Mit einer Familie, die in liebt. In einer Umgebung, in welcher er sich wohlfühlen kann. Egal wie lange es dauern sollte, egal wie schwer es werden würde. Ich würde nicht locker lassen, bis dieses Dorf ihm den Respekt entgegen brachte, den dieser Junge verdient hatte.
Mein Grund zu Leben hatte nichts mehr mit mir selbst zu tun. Ich lebte nur noch eine ganz bestimmte andere Person. Für meinen Bruder, dessen Glück ich über mein eigenes Stelle. In dessen Leben ich das Licht zurückbringen wollte. Der zündende Funke würde ich sein, der sein inneres Feuer entfacht und seinen Lebenswillen weckt.
Und dann – irgendwann – würde ich vielleicht auch bei ihm sehen können, wie er zu einem Leuchtfeuer für die Menschen in seiner Umgebung werden würde, so wie sein Vater es einst war. Bis zum späten Morgen des nächsten Tages zog sich das Gewitter, dann ließ der Regen langsam nach. Die Wolken zogen sich nach und nach zurück, lösten sich schließlich gänzlich auf und nahmen auch den Sturm mit sich, der einiges an Schaden im Dorf hinterlassen hatte. Ich selbst bekam davon nichts mit, da ich nach der langen gedankenreichen Nacht mittlerweile doch eingeschlafen war. Meine Hunde waren es schließlich, die mich weckten und über das bessere Wetter informierten.
Fassungslos starte ich sie zunächst an und konnte es nicht glauben, dass sie wirklich alle noch da waren. Die ganze Nacht waren sie nicht von meiner Seite gewichen und hatte mit mir den Sturm beobachtet. Auch jetzt, wo es bereits fast Mittag war, waren sie alle noch da. Hatten sich geweigert zu gehen, um auf mich aufzupassen, obwohl dieser sehr lange Zeitraum stark an ihren Kräften zehrte. Sie waren erschöpft, dass sah ich ihnen sofort an.
Nachdem ich sie alle zur Belohnung ausgiebig gekrault hatte, schickte ich sie zurück, damit sie sich ausruhten. Wenn ich sie brauchen sollte, mussten sie fit sein. Ich selbst zog mir etwas wetterfestes über und machte mich auf den Weg zum Hokage.
Unterwegs zum Dorfoberhaupt begegnete ich nur sehr wenigen Menschen. Noch immer hatte der Wind einiges an Kraft, weshalb die meisten Bewohner ihre sichere Wohnung bevorzugten. Nur einige wenige trauten sich vor die Tür, überwiegend Shinobi und einige Zivilisten, die offenbar ihre Hilfe zur Beseitigung der Sturmschäden angeboten hatten.
Entwurzelte Bäume waren zu sehen und ein abgerissener Ast wurde vom Wind durch die Hauptstraße geschoben. Umgefallene Mülltonnen, deren Inhalt sich nun über die Straßen verteilte. Teilweise abgedeckte Dächer, deren fehlende Ziegel nun auf den Wegen lagen und zum Großteil nicht mehr zu gebrauchen waren. Dies waren nur einige der Schäden, die ich auf meinem Weg zum Hokageturm entdecken konnte.
Vor und im Büro des Sandaime herrschte reges Treiben. Viele Teams waren hier versammelt und warteten auf ihre Befehle. Darunter befanden sich ausschließlich Ninja, die schon etwas älter waren, als meine Schüler. Die jüngeren Generationen wurden heute noch nicht zum Einsatz kommen. Erst wenn der Wind sich noch etwas gelegt hatte, kamen auch die jungen Genin zum Einsatz, da es für sie derzeit noch zu gefährlich war.
Eine knappe halbe Stunde musste ich warten, bis der Hokage für mich Zeit fand, dann konnte ich endlich das Büro betreten und ungestört mit dem Dorfoberhaupt reden.
„Kakashi, dich habe ich nicht rufen lassen.“ Der Hokage schien sichtlich überrascht, als er von seinen Dokumenten aufsah und mich erblickte. „Dein Team ist erst eingeplant, wenn es weniger windig ist.“
„Deswegen bin ich nicht hier.“, grummelte ich leicht genervt. Die Sturmschäden im Dorf waren mir nun wirklich egal. Es gab wichtigeres für mich, als entwurzelte Bäume und abgedeckte Dächer.
„Ah, verstehe. Es ist wegen Naruto.“, seufzte der Sandaime und erhob sich, um sich vor das Fenster zu stellen. Auf einen kurzen Wink hin, gesellte ich mich zu ihm und blickte in die Ferne, über die Stadtmauern hinaus, wo sich der Wald befand.
Aus dem Augenwinkel heraus nahm ich seinen traurigen Blick war und die Sorgenfalten, die sich auf seiner Stirn zeigten. Mehr als dies zeigte jedoch seine Stimme, wie sehr er sich um Naruto sorgte. „Ich mach mir auch jedes Mal wieder sorgen, wenn solch ein Sturm über das Land fegt, doch der Junge weiß damit umzugehen.“
„Sind sie sicher, Hokage-sama?“ Zwar war ich mir Narutos unglaublicher Fähigkeiten im Wald durchaus bewusst, doch in Verbindung mit einem Sturm waren meine Sorgen dann doch größer als mein Vertrauen. Zuwenig wusste ich über meinen Bruder, zu kurz war unsere bisherige Bekanntschaft, als dass ich meine Sorgen einfach so beiseite schieben konnte.
„Es ist nicht das erste Mal und ich vertraue in seine Fähigkeiten. Mir bleibt ja leider auch nichts anderes übrig.“ In den letzten Worten des Sandaime konnte ich deutlich heraushören, wie sehr er sich trotzdem sorge.
Anschließend verschwand jegliche erkennbare Sorge aus seinen Augen und nahmen einen hochkonzentrierten Ausdruck an. „Heute wird er nicht mehr in Konoha auftauchen, dass lohnt sich für ihn nicht. Noch stürmt es zu sehr, weshalb er sein Versteck nicht verlassen wird – und solang er versteckt bleibt, wird ihn eh niemand finden.“
„Da habt ihr leider recht.“ Nun war es an mir zu seufzen. Nur zu gut wusste ich mittlerweile, wie schwer es war diesen Jungen im Wald zu finden. Selbst bei normalen Wetterbedingungen war es äußerst schwierig eine Spur von ihm zu finden. Nach dem Regen der letzten Nacht wären sämtliche vielleicht einmal vorhandenen Spuren komplett fortgespült worden. Dazu kam der Sturm, der auch im Wald einige Schäden hinterlassen hatte. Den Jungen dort zu finden, würde nicht einfach werden. „Ich versuche ihm seit 3 Wochen zu folgen und bisher hatte ich keinen Erfolg damit. Der Junge kann weit mehr, als er uns zeigt.“
Der Hokage quittierte dies mit einem Nicken und schien bereits in Gedanken die nächsten Schritte zu planen. „Wir warten ab, wie es morgen früh aussieht. Wenn das Wetter sich noch weiter bessert, dann kommt er morgen sicher von allein ins Dorf. Und sollte er doch nicht kommen, dann wird Team 7 ihn suchen gehen – aber nur, wenn das Wetter sich noch etwas gebessert hat. Für deine anderen beiden Genin ist es sonst zu gefährlich.“
„Einverstanden.“ Mein Weg führte mich nun zu meinem Team. Es wurde Zeit sie über die Tatsache aufgeklärt, dass Naruto sich nicht nur gern im Wald aufhielt, sondern auch dort lebte – und sich dementsprechend auch während des gesamten Sturms im Wald befand. Zwar hatten sie bislang immer versucht sich irgendwie mit Naruto zu arrangieren, doch verstanden hatten sie ihren Teamkameraden nie. Ich wollte für mehr Verständnis innerhalb des Teams sorgen und den Kindern ein wenig über Naruto erzählen.
Das Gespräch mit Sasuke lief recht entspannt. Wir waren allein, ich konnte ihm in ruhe alles erklären und wir hatten genug Zeit, um darüber zu reden. Er reagierte recht gefasst auf die Tatsachen, die ich ihm vorsetzte, war die ganze Zeit über sehr nachdenklich. Es schien ihn ernsthaft zu beschäftigen, wie Naruto lebte und wie allein sein Teamkamerad eigentlich war. Letztlich bedankte er sich sogar bei mir, dass ich mich um ihn kümmerte, wodurch er nicht ganz so allein war.
In diesem Moment bekam ich kurzzeitig richtige Gewissensbisse. Sicher, ich hatte mich um ihn gekümmert … irgendwie, aber interessiert hatte ich mich nicht im geringsten für ihn. Sein Wohlergehen war für mich nichts weiter als eine Aufgabe, die ich dummerweise angenommen hatte und bei welcher mein Pflichtbewusstsein mich zwang, dass sie auch erfüllt wurde. Vielleicht sollte ich mich doch mal etwas mehr mit ihm beschäftigen.
Bei Sakura verlief die ganze Aufklärung über Narutos Lebensumstände schon etwas aggressiver. Dies lag überwiegend an der Anwesenheit ihrer Eltern, die bei diesem Wetter leider zuhause waren und (LEIDER!) auch nichts anders zu tun hatte, als sich in unser Gespräch einzumischen.
Mehrmals hörte ich die Worte Monster und Fuchsbengel, die mit solcher Abscheu ausgesprochen wurden, dass ich größte Mühe hatte mich zusammenzureißen. Dies alles kam jedoch ausschließlich von der Mutter, denn Sakuras Vater hielt sich von Beginn an völlig aus dem Gespräch raus und hätte sich wohl auch verdrückt, wenn seine Frau ihm dies nicht verboten hätte. Auf der einen Seite war er mir sympathisch, denn er hatte bislang kein schlechtes Wort über meinen Bruder verloren war er einen Schisser, der eindeutig Angst vor seiner Frau hatte.
In diesem Haushalt hatte das weibliche Geschlecht das Kommando und dies bezog ganz offensichtlich unterschiedliche Feldlager. Während Frau Haruno Naruto am laufenden Band runter machte, verteidigte Sakura ihn bis aufs äußerste. Etwas wofür ich die Kunoichi eindeutig noch einmal loben musste – sobald wir außer Hörreichweite ihrer Mutter waren. Am nächsten Morgen war es dann soweit. Wir warteten am Trainingsplatz auf Naruto, unterhielten uns noch etwas über ihn. Einen meiner Hunde hatte ich zum Haupttor geschickt, falls Naruto dort auftauchen sollte. Zwei weitere waren am Ost- und am Westtor positioniert, nur zur Sicherheit. Lange warteten wir, doch Naruto ließ sich nicht blicken.
Mit dem Hokage war abgesprochen, dass wir ihm bis zum Mittag Zeit geben sollten, danach durften wir mit der Suche beginnen. Einen Nin-Ken schickte ich schließlich zum Dorfoberhaupt ins Büro, damit dieser Bescheid wusste, dass wir aufbrachen. Die anderen Hunde liefen voraus, versuchten eine Witterung aufzunehmen.
Über ein größeres Gebiet verteilt suchten sie jeden noch so kleinen Winkel ab. Jede kleine Baumhöhle, jeden Spalt in den Felsen, der Naruto als Schutz gedient haben könnte. Mein Pakkun war der einzige Nin-Ken, der stets an unserer Seite blieb, damit wir uns mit den anderen Verständigen konnten. Im Vorfeld hatte ich den Wald in mehrere Bereiche aufgeteilt, die wir nacheinander absuchen wollten.
Gegen Abend hatten wir zwei dieser Bereich vollständig abgesucht, was unter anderem meinen Nin-Ken zu verdanken war. Sie hatten viel geleistet an diesem Tag. Unser verschollenes Teammitglied hatten wir jedoch nicht aufspüren können. Nachdem ich Sakura völlig verschlammt und total entkräftet zuhause abgesetzt hatte, brachte ich noch Sasuke bis vor seine Tür. Auch er schien sehr erschöpft und konnte sich kaum noch auf den Beinen halten, weshalb ich ihn schließlich doch noch bis in die Wohnung brachte und etwas blieb, um sicher zu gehen, dass er auch sauber im Bett landete, statt verdreckt auf dem Fußboden zu schlafen.
Auch ich nutzte die Zeit bei Sasuke, um mich etwas zu säubern. Nachdem mein Zögling schließlich im Bett lag und friedlich schlummerte, begab ich mich noch einmal zum Hokage. Ich musste ihm noch von unserer Suche berichten.
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Sind es in der religiösen Welt die Wahrheit und Gott, die die Macht innehaben, oder sind es Antichristen und Satan, die die Macht innehaben?
Bibelverse als Referenz: „Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr das Himmelreich zuschließet vor den Menschen! Ihr kommt nicht hinein, und die hinein wollen, laßt ihr nicht hineingehen.“ (Mt 23,13) „Und Jesus ging zum Tempel Gottes hinein und trieb heraus alle Verkäufer und Käufer im Tempel und stieß um der Wechsler Tische und die Stühle der Taubenkrämer und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben: ‚Mein Haus soll ein Bethaus heißen‘; ihr aber habt eine Mördergrube daraus gemacht.“ (Mt 21,12-13)
Relevante Worte Gottes: Schau dir die Führer jeder Glaubensgemeinschaft und Religion an. Sie sind alle arrogant und selbstgerecht und sie interpretieren die Bibel aus dem Kontext heraus und nach ihrer eigenen Vorstellung. Sie alle verlassen sich auf Begabungen und Belesenheit, um ihre Arbeit zu machen. Wenn sie unfähig wären, etwas zu predigen, würden diese Leute ihnen dann folgen? Sie besitzen letzten Endes doch eine gewisse Gelehrtheit und können ein wenig von der Glaubenslehre sprechen oder wissen, wie man andere für sich gewinnen kann und wie man ein paar Tricks benutzt, durch die sie die Menschen vor sich gebracht und sie getäuscht haben. Nominell glauben diese Menschen an Gott – aber in Wirklichkeit folgen sie ihren Führern. Wenn sie denen begegnen, die den wahren Weg predigen, würden einige von ihnen sagen: „Wir müssen ihn bezüglich unseres Glaubens an Gott zurate ziehen.“ Sieh nur, wie sie jemandes Zustimmung benötigen, um an Gott zu glauben; ist das nicht ein Problem? Was sind diese Führer dann geworden? Sind sie nicht Pharisäer geworden, falsche Hirten, Antichristen und Stolpersteine für die Akzeptanz des wahren Wegs durch die Menschen? aus „Nur das Streben nach der Wahrheit ist der wahre Glaube an Gott“ in „Aufzeichnungen der Vorträge Christi“ Ein Ausdruck der Arroganz ist Rebellion gegen Gott. Und nachdem du gegen Gott rebelliert hast, neigst du dazu, dein eigenes Königreich zu schaffen, die Dinge auf deine eigene Weise zu tun, andere in deinen eigenen Händen zu halten und sie in deine eigene Umklammerung zu ziehen. Menschen sind fähig, solche Dinge zu tun; mit ihrem arroganten Wesen sind sie Erzengel geworden, und ihr Wesen hat festgelegt, dass sie Erzengel sind und wahrscheinlich Gott beiseiteschieben werden. Mit dieser Disposition bist du ohne Gott. Warum akzeptieren so viele Leiter verschiedener Denominationen niemals irgendetwas, das wir sagen, ganz gleich wie viele Male wir ihnen gepredigt haben und egal wie viele Male wir es versucht haben? Ihre Arroganz ist schon zu ihrer Natur geworden und sie sind ohne Gott. Manche Menschen sagen: „Gott ist unter den Menschen, die jene Person führt, und jene Person sehnt sich wirklich nach Gott!“ Wenn sie fähig ist, die Menschen dazu zu bringen, an sie zu glauben, ist Gott dann in ihrem Herzen? Ist Er nicht, oder? Sie ist fähig, Menschen dazu zu bringen, ihr zu folgen und sie hoch zu erheben, sie ist imstande, Menschen an sich zu reißen, sie erlaubt den Menschen nicht, an einen anderen Ort zu gehen, um Gott und die Wahrheit zu suchen und sie glaubt, dass was sie sagt, die Wahrheit enthält. Wie sieht sie sich selbst? Als Gott. Und wegen dieser ihrer Arroganz, nur wegen dieser Arroganz, hat sie Dinge getan, die gegen Gott rebellieren. aus „Die arrogante Natur des Menschen ist die Wurzel seines Widerstands gegen Gott“ in „Aufzeichnungen der Vorträge Christi“ Nachdem sie eine Weile gearbeitet hatten, haben die Menschen, die Gott auf Erden nutzte, Seine Position angenommen und gesagt: „Ich will das Universum übertreffen! Ich will im dritten Himmel stehen! Wir wollen die Herrschaften der Hoheitsgewalt!“ Sie wurden nach ein paar Tagen Arbeit arrogant. Sie wollten die Hoheitsgewalt auf Erden. Sie wollten eine andere Nation gründen. Sie wollten alle Dinge unter ihren Füssen haben und im dritten Himmel stehen. Weißt du nicht, dass du lediglich ein Mensch bist, der von Gott genutzt wird? Wie kannst du zum dritten Himmel aufsteigen? … Jene religiösen Pastoren, die Kranke heilen und Dämonen austreiben, andere von der Kanzel belehren, lange und prunkvolle Reden halten und unrealistische Themen diskutieren, sind zutiefst arrogant! Sie sind Nachkommen des Erzengels! aus „Du sollst wissen, wie sich die gesamte Menschheit bis zum heutigen Tag entwickelt hat“ in „Das Wort erscheint im Fleisch“ Jene, die die neue Arbeit von Gott nicht akzeptieren, werden von Gottes Anwesenheit beraubt und sind ohne den Segen und den Schutz Gottes. Die meisten ihrer Worte und Handlungen halten an den vergangenen Anforderungen der Arbeit des Heiligen Geistes fest. Diese sind eine Lehre und nicht die Wahrheit. Solch eine Lehre und Regel sind ausreichend, um zu beweisen, dass das Einzige, was sie zusammenbringt, die Religion ist. Sie sind nicht die Auserwählten oder die Gegenstände von Gottes Arbeit. Die Versammlung von ihnen allen kann nur eine große Zusammenkunft der Religion genannt werden. Sie kann aber nicht eine Kirche genannt werden. Dies ist eine unumstößliche Tatsache. Sie haben nicht die neue Arbeit des Heiligen Geistes. Was sie tun, scheint stark an Religion zu erinnern; wie sie leben, scheint von Religion übersättigt zu sein. Sie besitzen nicht die Gegenwart und Arbeit des Heiligen Geistes, und noch weniger sind sie berechtigt, die Disziplin und Erleuchtung des Heiligen Geistes zu empfangen. Diese Menschen sind alle leblose Leichen und Maden ohne jegliche Spiritualität. Sie wissen nichts über die Aufsässigkeit und den Widerstand des Menschen, wissen nichts über die ganzen Übeltaten des Menschen, und noch weniger kennen sie die gesamte Arbeit Gottes und Gottes gegenwärtigen Willen. Sie sind alle unwissende, geringwertige Menschen; sie sind Abschaum und können nicht Gläubige genannt werden. Nichts, was sie tun, hat einen Einfluss auf die Führung Gottes und kann auch Gottes Pläne nicht beeinträchtigen. Ihre Worte und Handlungen sind zu abscheulich, zu erbärmlich und einfach nicht wert, erwähnt zu werden. Nichts, was von jenen getan wird, die nicht im Strom des Heiligen Geistes sind, hat irgendetwas mit der neuen Arbeit des Heiligen Geistes zu tun. Sie sind deswegen, egal was sie tun, ohne die Disziplin des Heiligen Geistes und zudem auch ohne die Erleuchtung des Heiligen Geistes. Es sind alles Menschen, die keine Liebe für die Wahrheit hegen, und der Heilige Geist hat sie verabscheut und zurückgewiesen. Sie werden Übeltäter genannt, weil sie im Fleisch gehen und unter dem Aushängeschild von Gott machen, was immer ihnen gefällt. Während Gott arbeitet, zeigen sie sich Ihm gegenüber absichtlich feindselig und rennen in die entgegen gesetzte Richtung von Ihm. Das Versagen des Menschen, mit Gott zusammenzuarbeiten, ist an sich schon höchst rebellisch, ganz zu schweigen von der absichtlichen Flucht dieser Menschen vor Gott. Werden sie nicht dann ihre gerechte Strafe erhalten? Wenn die Übeltaten dieser Menschen erwähnt werden, können manche Menschen nicht anders, als sie zu verfluchen, während Gott sie jedoch ignoriert. Dem Menschen erscheint es, als ob deren Handlungen den Namen Gottes betreffen, während sie jedoch für Gott in keinem Zusammenhang mit Seinem Namen oder dem Zeugnis zu Ihm stehen. Egal was diese Menschen tun, es hat nichts mit Gott zu tun: Es hat weder mit Seinem Namen noch mit Seiner heutigen Arbeit etwas zu tun. Diese Menschen erniedrigen sich selbst und manifestieren Satan; sie sind Übeltäter, die sich für den Tag des Zornes Vorräte anlegen. Ungeachtet ihrer Handlungen und unter der Voraussetzung, dass sie Gottes Führung nicht behindern und nichts mit der neuen Arbeit Gottes zu tun haben, werden diese Menschen heute nicht der entsprechenden Strafe unterliegen, da der Tag des Zornes erst noch kommen muss. aus „Gottes Arbeit und die Praxis des Menschen“ in „Das Wort erscheint im Fleisch“ Der Mensch weiß dies nicht: Obwohl der heilige Erlöser Jesus voller Zuneigung und Liebe für den Menschen ist, wie könnte Er in „Tempeln“ arbeiten, die vor Dreck und unreinen Seelen wimmeln? Obwohl der Mensch auf Seine Ankunft wartet, wie könnte Er denen erscheinen, die das Fleisch der Unredlichen essen, das Blut der Unredlichen trinken, die Kleider der Unredlichen tragen, die an Ihn glauben, aber Ihn nicht kennen, und die Ihn ständig erpressen? aus „Der Erlöser ist bereits auf einer ‚weißen Wolke‘ zurückgekehrt“ in „Das Wort erscheint im Fleisch“ Der aufsässigste Mensch ist derjenige, der Gott absichtlich trotzt und sich Ihm widersetzt. Er ist der Feind Gottes und ist ein Antichrist. So ein Mensch ist Gottes neuem Werk stets feindselig gesinnt, hat niemals die leiseste Absicht zur Unterwerfung aufgewiesen und hat nie bereitwillig Unterwerfung gezeigt oder sich gedemütigt. Er verherrlicht sich vor anderen und zeigt niemals jemandem Unterwürfigkeit. Vor Gott betrachtet er sich selbst als den Bewandertsten, um das Wort zu predigen und als den Kundigsten, um an anderen zu arbeiten. Er legt niemals die Schätze ab, die bereits in seinem Besitz sind, sondern behandelt sie wie Familienerbstücke zur Anbetung, um über sie zu anderen zu predigen und benutzt sie, um jene Narren zu belehren, die ihn vergötzen. Tatsächlich gibt es eine gewisse Anzahl solcher Menschen in der Kirche. Man kann sagen, dass sie „unbezwingliche Helden“ sind, die sich Generation um Generation im Hause Gottes aufhalten. Sie halten, das Wort (die Glaubenslehre) zu predigen, für ihre höchste Pflicht. Jahr für Jahr, Generation um Generation, führen sie tüchtig ihre „heilige und unantastbare“ Pflicht aus. Niemand wagt es, sie anzurühren und kein Einziger wagt es, sie in der Öffentlichkeit zu tadeln. Sie werden zu „Königen“ im Hause Gottes und greifen um sich, während sie andere von einem Zeitalter ins nächste tyrannisieren. Diese Bande von Dämonen versucht einander die Hände zu reichen und Mein Werk zu zerstören. Wie kann Ich diesen lebenden Teufeln erlauben, vor Meinen Augen zu existieren? aus „Jene, die Gott mit wahrem Herzen gehorchen, werden gewiss von Gott gewonnen werden“ in „Das Wort erscheint im Fleisch“ Diejenigen, die die Bibel in prachtvollen Kirchen lesen, rezitieren die Bibel jeden Tag, dennoch versteht kein einziger die Absicht der Arbeit Gottes. Nicht Einer ist in der Lage, Gott zu kennen; darüber hinaus steht nicht Einer im Einklang mit Gottes Herzen. Sie sind alle wertlose, niederträchtige Geschöpfe, die alle hoch zu Ross sind, um Gott zu belehren. Obwohl sie den Namen Gottes vor sich hertragen, widersetzen sie sich Ihm vorsätzlich. Obwohl sie sich selbst als Gläubige bezeichnen, sind sie solche, die das Fleisch des Menschen verzehren und dessen Blut trinken. Alle solche Menschen sind Teufel, die die Seele der Menschen verschlingen, Dämonen, die absichtlich jene stören, die versuchen, den richtigen Pfad zu betreten, und Stolpersteine, die den Pfad jener behindern, die Gott suchen. Obwohl sie aus „robustem Fleisch“ sind, wie können ihre Anhänger wissen, dass sie Antichristen sind, die die Menschen in ihrer Opposition zu Gott anführen? Wie können sie wissen, dass sie lebende Teufel sind, die Seelen zum Verschlingen suchen? aus „Alle, die Gott nicht kennen, sind diejenigen, die sich Gott widersetzen“ in „Das Wort erscheint im Fleisch“
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sadadoki · 5 years
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Halloween Fanfic/Geschichten Challenge mit meinem Bruder
Gedanken am Frühstückstisch
Ich bringe ihn um. Als würde sie gerade ihre wöchentliche Einkaufsliste zusammenstellen, so klar und einfach erschien dieser Gedanke in ihrem Kopf. Sie blickte ihn an, wie er ihr gegenüber am Frühstückstisch saß und seine Eier mit Speck in sich stopfte. Er schloss nie den Mund beim Kauen. Spucke und Krümel flogen in alle Richtungen. Der Anblick ließ sie jedes Mal den Appetit verlieren. Und das Geräusch, das er machte, war ekelerregend. Alles an ihm war ekelerregend. Seine fettigen Haare, seine wie Leder gegerbte Haut, seine schorfigen Hände. Die glasigen Augen. Der faulige Atem. Einfach Alles. Sie ekelte sich vor ihm. Sei Jahren schon. Oder hatte er sie nicht eigentlich schon immer angeekelt? Auch damals, vor 15 Jahren, als sie noch zusammen zur Schule gegangen waren? Als sie, wie alle Mädchen in der Klasse, auf Billy Madson stand, der Sohn des Gemischtwarenhändlers, der nun einen schicken Wagen fuhr und ein Haus in der Stadt hatte und nicht wie Gus mitten im Nirgendwo eine miese Farm betrieb, die nie genug abwarf, um aus den hohen Schulden raus zukommen. Schulden, die er nur hatte um diesen Haufen Müll, den er ein Haus nannte, behalten zu können. Tausendmal hatte sie Gus gebeten alles zu verkaufen und in die Stadt zu gehen. Das Land würde viel einbringen, die Eisenbahngesellschaft war daran interessiert. Sie wären reich. Sie könnten sich ein schönes Haus leisten. Einen Wagen. Einen guten. Nicht wie die alte Schrottmühle vor dem Haus, die man noch per Hand ankurbeln musste. Sie könnte in Boutiquen einkaufen gehen, anstatt jedes Loch stopfen zu müssen. Und Robby, er könnte auf eine gute Schule gehen und was aus sich machen. Was besseres als sein Vater jemals sein würde. Aber Gus wollte nicht. Und was Gus sagte war Gesetz. „Das ist mein Land. Und Land ist mehr wert als alles andere, Frau!“ Er nahm noch einen Bissen und Speichel rann an seinem Kinn runter. Angewidert drehte sie den Kopf weg. Billy Madson. Er wusste wie man sich am Tisch benahm. Ganz sicher würde seine Frau nicht jeden Morgen das Gefühl haben mit einem Schwein an einem Tisch zu sitzen. Billy Madson war ein hübscher, anständiger Kerl. Anständig genug um seine Begleitung nach dem Ernteball damals standesgemäß nach Hause zu bringen. Nicht wie Gus, der ihr noch während der Feier hinter der Scheune erst seine Zunge in den Mund und dann sein Ding..... „Reich mir mal den Kaffee!“ „Was?“ „Den Kaffee, Frau!“ „Ist leer.“ Sie schüttelte die Kanne zum Beweis. Leer. Genau wie du. „Dann koch Neuen!“ Stöhnend erhob sie sich und schlürfte zur Wasserpumpe. Nicht mal einen richtigen Wasserhahn hatte er ihr gestattet. Unnützes Zeug. Die Pumpe tat's doch auch. Eine Wohnung mit richtiger Küche und richtigem Bad. Heißes Wasser aus dem Hahn. Das Paradies. „Hast du was gesagt?“ Er sprach mit vollem Mund ohne sich zu ihr umzudrehen. „Nein, Gus. Hab ich nicht.“ Sie stellte den Kessel auf den Herd und zündetet die Flamme an. Sie könnte ihm einfach den Kessel über den Kopf ziehen. Er war schwer und wenn er auch noch heiß war... „Morgen Ma, Morgen Pa.“ „Morgen mein Junge!“ Robby drückte seiner Mutter einen Kuss auf die Wange und setzte sich an den Frühstückstisch. „Kaffee ist gleich fertig, Schatz!“ „Danke Ma. Was steht denn heute an, Pa?“ „Der Mais, mein Junge.“ Wieder sprach er mit vollem Mund. Sie sah jeden Tropfen Speichel der wie in Zeitlupe auf dem Tisch landete, den Tellern, dem Essen. Robby's Arm. Sie zuckte zusammen. Sie liebte Robby, über alles, doch manchmal...., ja manchmal wünschte sie sich, sie hätte sich damals gegen Gus und sein widerliches Ding gewehrt. Oder zumindest doch den Vorschlag ihrer Mutter, das Baby wegzugeben, angenommen. Sie war doch erst 15 gewesen. So dumm. So naiv. Zwei Minuten hatte Gus Anderson gebraucht um sie und ihr ganzes Leben zu ruinieren. Sie hasste ihn. Wie von selbst hatte sich ihre Hand um den Griff des Kessels gelegt. Einen Schlag, mehr bräuchte es nicht. „Alles in Ordnung , Ma?“ Sie ließ den Griff wieder los. „Klar mein Junge. Ess schnell was, du musst bald zur Schule.“ Robby nickte und sie drehte sich mit dem Gesicht wieder zum Herd. Nicht wenn der Junge hier ist. Wenn er in der Schule ist, dann...... Es muss wie ein Unfall aussehen. Unfälle passieren schnell. Gerade in der Landwirtschaft. Erst letztes Jahr hatte Henry Beyers seine Hand durch eine dieser neuen Erntemaschinen verloren. Die Dinger waren gefährlich. Ein Schubser und.....aber Gus war nie allein auf den Feldern. Und sie war nie dort. Es wäre verdächtig. Nein, es müsse in unmittelbarer Nähe des Hauses passieren. Ein Ausrutscher auf der Treppe. Ein Leck in der Gasleitung. Ein Schnitt beim Rasieren. Ein falscher Schritt beim alten Brunnen..... „Darf ich Ma?“ „Wie bitte?“ Robby stand plötzlich neben ihr. „Die Zahnstocher, Ma?“ „Zahnstocher?“ Sie wiederholte das Wort elend langsam und kam sich selbst wie eine debile Irre dabei vor. „Ja, die Zahnstocher, die ich und Jack Fallen geschnitzt hatten. Du weißt schon.“ Sie nickte, auch wenn sie es gerade nicht wusste. „Was ist mit den Zahnstochern, Schatz? „Gott, Dolores, hörst du eigentlich niemals zu?“ Gus war aufgestanden und stellte seine leere Kaffeetasse auf die Arbeitsfläche neben sie. Reste vom Ei klebten auf seinem Hemd und sein ihm eigener Körpergeruch aus Dreck und Schweiß streifte ihre Nase. Dolores schloss die Augen. Sie hasste diesen Geruch. Was würde sie dafür geben, ihn nie wieder riechen zu müssen. „Der Junge will nach der Schule zusammen mit dem Fallen Jungen die selbstgeschnitzen Zahnstocher in der Stadt verkaufen, um der kleinen Elly Ross ein Geschenk kaufen zu können.“ Robby nickte verlegen. „Ach so....“ mehr brachte sie nicht raus. „Darf ich Ma?“ „Wenn dein Vater nichts dagegen hat“ „Pa?“ „Mach ruhig, Junge. Ehrliche Hände Arbeit bringt immer gutes Geld!“ Robby strahlte und rannte in sein Zimmer, um die Zahnstocher zu holen. „Die kleine Elly Ross. Der Junge hat einen guten Geschmack.“ Gus grinste und Dolores hätte sich am liebsten übergeben. „Was ist nun mit dem Kaffee?“ „Gleich.“ Sie kochte den Kaffee zu Ende und reichte Gus seine Tasse. Sie sollte ihm das Zeug einfach ins Gesicht schütten. Brühend heiß. Und dann rutscht er aus und knallt mit dem Kopf gegen die Tischkante. Aus die Maus. Das wäre am einfachsten. Und sie könnte sagen, sie sei selbst ausgerutscht und alles sei ein unglücklicher Unfall gewesen und sie würde so sehr unter Schuldgefühlen leiden, dass sie alles verkaufen und mit Robby von hier weggehen würde. Sie lächelte. Das klang sogar irgendwie richtig plausibel. „Was lächelst du denn so dumm?“ „Ich hatte nur gerade ein Idee.“ Gus grunzte abwertend und Dolores hätte ihm am liebsten sofort seine dumme Visage verbrüht. Grunz du nur. Bald. Sie setzte sich wieder auf ihren Platz und nahm sich selbst noch eine Tasse. Noch war es nicht so weit. Schade, dass es wie ein Unfall aussehen musste. Eigentlich würde sie gerne zusehen, wie er leidet. Für jedes elende Jahr ein bisschen mehr. Als Kind hatte sie mal ein totes Reh gesehen. Es war aufgeschlitzt gewesen und seine Eingeweide quollen rot und schleimig zwischen Fetzen von braunem Fell hervor. Am meisten war ihr noch im Gedächtnis geblieben, wie die Organe in der kalten Winterluft gedampft hatten. Richtig gedampft. Ob Gus's Eingeweide auch dampfen würden, wenn er aufgeschlitzt am Straßenrand liegen würde? Der Anblick des Rehs hatte sie damals richtig schockiert und es hatte zwei Wochen und einige heftige Schläge ihres Vaters gebraucht, dass Dolores wieder Fleisch essen konnte. Sie zweifelte stark daran, dass der Anblick von Gus aufgeschlitztem Körper ihr ebenfalls so den Appetit verderben würde. So sehr er sie auch anwiderte, mit heraushängenden Gedärmen und Blut überall war er ihr immer noch lieber. Oder mit zerquetschtem Schädel. Aufgeschlitztem Hals. Verdrehten Gliedmaßen. Abgetrennten Kopf.... „100 Zahnstocher hab ich. Da sollten doch wenigstens ein paar Dollar zu Stande kommen.“ Robby riss sie erneut aus ihren Gedanken als er vor ihr die kleine Schachtel mit den selbstgeschnitzen Holzstäbchen auf den Tisch stellte. Sie lächelte ihn an. „Da wirst du Elly Ross aber etwas sehr hübsches von kaufen können!“ Robby lächelte zurück. Er war ein guter Junge. Er war ihr Junge. „Aber gib nicht alles für das Mädchen aus, hörst du! Sie soll nicht denken, dass sie alles von dir haben kann. Du arbeitest hart für dein Geld.“ „Ja, Pa!“ Dolores verdrehte die Augen. „Jetzt beeil dich aber. Du musst los!“ „Ja, Ma. Ich muss nur noch meine Schulsachen holen.“ Wieder rannte Robby nach oben. „Ich will heut Mittag die Zäune an der hinteren Weide reparieren. Sie zu, dass der Stacheldraht aus der Scheune kommt bis dahin. Ich will nicht extra deswegen herkommen müssen.“ Ich werd dir deinen dummen Stacheldraht um den Hals wickeln. „Hörst du was ich sage?“ „Ja klar. Dafür brauch ich aber den Wagen. Schleppen kann ich den Draht ja wohl nicht.“ „Meinetwegen. Aber zurück gehst du zu Fuß.“ „Von mir aus.“ Du wirst dich noch wundern. Fahren werd ich. In die Stadt, den Arzt holen, weil mein Mann auf der Weide einen schrecklichen Unfall hatte. Aber leider kommt er zu spät..... „Ich bin dann los!“ Robby rannte zur Tür hinaus. „Mach's gut Junge. Pass auf dich auf!“ „Mach ich!“ Robby winkte und lief  los. Dolores blickte kurz gedankenverloren hinterher, dann fiel ihr Blick auf das Kästchen vor sich. „Robby warte, deine Zahnstocher!“ Sie sprang auf, stürmte aus der Hintertür und rannte ihrem Sohn hinterher. „Robby! Warte!“ Er war schnell und hatte schon einen kleinen Vorsprung. „ROBERT!“ „Was?“ Er blieb stehen und drehte sich zu ihr um. „Du hast die Zahnstocher vergessen!“ Dolores bog hastig um den Zaun ihres Grundstückes auf die Landstraße, winkte mit der Schachtel in der Luft, und sah, zum Entsetzten ihres Sohnes, nicht mehr den schicken Wagen, der hinter ihr die Landstraße entlang gerast kam.                            
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sakrumverum · 6 years
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Was ist dran an den Vorwürfen gegen die heilige Mutter Teresa?:
<img src="https://de.catholicnewsagency.com/image/santateresa1980_losservatore_romano_060916_1473241433.jpg/640" style="margin: 10px 0"><p>Die heilige Mutter Teresa wurde "Botin der Liebe Christi", genannt. 1979 erhielt sie den Friedensnobelpreis. Nun wurde sie, am 4. September 2016, von Papst Franziskus im Vatikan heilig gesprochen. Trotzdem haben seit einigen Jahrzehnten Kritiker, darunter der bekannte Atheist Christopher Hitchens, versucht, ihren Namen in den Dreck zu ziehen.<strong><br /></strong></p> <p><span style="font-weight:400;">Und das ohne jeglichen stichhaltigen Beweis – so der</span> Experte William Doino, der unter anderem Mitarbeiter beim Magazin "Inside the Vatican", ist, und in der renommierten Publikation "First Things", dazu geschrieben hat.</p> <p>Doino antwortet auf die schweren – und, wie er betont, falschen – Vorwürfe gegen die beliebte Heilige.</p> <p><span style="font-weight:400;">Im Jahr 1910 geboren, als Agnes Bojaxhiu im heutigen Mazedonien, erhielt die heilige Teresa erst relativ spät in ihrem Leben die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit – aber als sie sie erhielt, war ihre Wirkung enorm. 1969 machte Malcom Muggeridge einen Dokumentarfilm der BBC über sie - Something Beautiful for God (Etwas Schönes für Gott) - und veröffentlichte später ein gleichnamiges Buch, das zu einem Klassiker wurde. </span></p> <p><span style="font-weight:400;">Die Dokumentation berührte die Menschen tief und inspirierte eine neue Generation aktiver Christen; viele Frauen entschieden sich, sich den von Mutter Teresa gegründeten Missionarinnen der Nächstenliebe anzuschließen, um den Ärmsten der Armen zu dienen.  </span></p> <p><span style="font-weight:400;">In den 1990ern dann schlug der Schriftsteller und Journalist Christopher Hitchens zu: Er griff Mutter Teresa mit dem Dokumentarfilm Hell’s Angel ("Engel der Hölle") und dem Buch The Missionary Position ("Die Missionarsstellung") aggressiv an.</span></p> <p><span style="font-weight:400;">Was in dem Dokumentarfilm Hell’s Angel am meisten hervorsticht, ist, dass er behauptet, er würde die Armen gegen die angebliche Ausbeutung durch Mutter Teresa verteidigen. Doch Hitchens interviewte keine einzige Person, die von den Missionarinnen der Nächstenliebe betreut worden wäre. Statt dessen verurteilte er die Heilige aus der Ferne.</span></p> <p><span style="font-weight:400;">Hitchens vermied auch die Personen, die im Mittelpunkt des Dienstes von Mutter Teresa standen, und richtete die Kamera und den Angriff auf die Ordensfrau, indem er Argumente ad hominem in Stellung brachte – oder gleich Anklagen ohne jegliche Grundlage präsentierte.</span></p> <p><span style="font-weight:400;">Hitchens nannte auch Muggeridge, einen der anerkanntesten Journalisten des 20. Jahrhunderts, einen "alten Betrüger und Scharlatan", und machte sich über seine religiösen Überzeugungen lustig; Mutter Teresa bezeichnete er sogar als eine "angebliche Jungfrau".</span></p> <p><span style="font-weight:400;">Mutter Teresa wurde beschuldigt, sich mit Politikern und Geschäftsleuten schlechten Rufs getroffen zu haben, um den Armen zu helfen. Dabei nutzt Hitchens seine Dokumentation auch, um  Jean-Bertrand Aristide zu fördern, einen bekannten ehemaligen Priester und Sprecher der marxistischen Befreiungstheologie, dessen Wirken als Präsident Haitis von Korruption und Missbrauch geprägt war. </span></p> <p><span style="font-weight:400;">Über die Reisen Mutter Teresas ins Ausland sagte Hitchens, dass sie "die Betrübten getröstet haben kann oder auch nicht, aber sicher war sie nie dafür bekannt, die Wohlhabenden anzuklagen"; die Dokumentation selbst hingegen zeigt sie freilich dabei, die Abtreibung anzuprangern.  </span></p> <p><span style="font-weight:400;">In ihrer Rede beim Empfang des Nobelpreises 1979 sagte Mutter Teresa, dass "der größte Zerstörer des Friedens heute der Schrei des unschuldigen ungeborenen Kindes ist".</span></p> <p><strong>Ein "Bericht" dreier Kanadier</strong></p> <p><span style="font-weight:400;">Eine weitere Anklage gegen Mutter Teresa besteht in einem 27-seitigen "Bericht", der drei Akademiker Serge Larivee, Genevieve Chenard und Carole Senechal, die 2013 </span><em><span style="font-weight:400;">Mother Teresa: Anything but a Saint</span></em><span style="font-weight:400;"> ("Mutter Teresa: Alles außer einer Heiligen") veröffentlichten, in welchem sie eine Reihe angeblicher "Probleme", in Stellung brachten, die vom Vatikan im Seligsprechungsprozess nicht berücksichtigt worden seien. Wie sich herausstellte, waren die meisten Vorwürfe jedoch ungeprüft von Hitchens übernommen worden.  </span></p> <p><span style="font-weight:400;">Worum es ging: Einige davon betrafen die "zweifelhafte", Art, die Kranken in erbärmlichen Aufnahmezentren zu pflegen, während sie selbst eine bessere Pflege erhielte; schlechte Verwaltung von Spendengeldern und ihren "Fanatismus, der sie die Armut mehr als die Armen lieben liess". </span></p> <p><span style="font-weight:400;">Wie diese Behauptungen zustande kamen, und was dahinter steckte, das prüfte schließlich William Doino selber nach. Er suchte Personen auf, die Mutter Teresa gut kannten, um sie zu diesen Vorwürfen zu befragen. Jede von ihnen gab an, dass Mutter Teresa von den drei kanadischen Forschern auf nicht wiederzuerkennende Weise dargestellt worden war. Und um dies zu beweisen, antworteten sie Punkt für Punkt auf die Anklagen. </span></p> <p><span style="font-weight:400;">Das "mächtigste", Zeugnis ist, laut Doino, jenes von Susan Conroy, die 1986 als freiwillige Helferin mit Mutter Teresa in Kalkutta arbeitete und das Buch </span><em><span style="font-weight:400;">Mother Teresa’s Lessons of Love and Secrets of Sanctity</span></em><span style="font-weight:400;"> ("Mutter Teresas Lektionen der Liebe und Geheimnisse der Heiligkeit") schrieb. </span></p> <p><span style="font-weight:400;">"Als ich die Kritiken über die Betreuung der Patienten las, die in den Sterbehäusern aufgenommen wurden, dachte ich erneut an meine persönlichen Erfahrungen dort... Ich weiß, mit welcher Zärtlichkeit und Aufmerksamkeit sie für jeden der bedürftigen Patienten sorgte. Die Art und Weise, wie sie sie wusch, ihr Bett reinigte, ihnen zu Essen oder Medizin gab". </span></p> <p><span style="font-weight:400;">Der Ort, erläutert Conroy, "wurde gründlich und regelmäßig von oben bis unten saubergemacht und jeder Patient wurde so oft es nötig war gewaschen, auch mehrmals am Tag."</span></p> <p><span style="font-weight:400;">Pater Peter Gumpel, ein Mitglied der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechunsprozesse im Vatikan, hat seinerseits gesagt, dass "Fehler gemacht wurden, auch in den modernsten medizinischen Einrichtungen". "Aber jedes Mal, wenn eine Korrektur nötig war, zeigten sich Mutter Teresa und die Missionarinnen aufmerksam und offen für eine konstruktive Änderung und Verbesserung.", </span></p> <p><span style="font-weight:400;">"Was viele nicht verstehen, ist die verzweifelte Situation, in der Mutter Teresa ständig lebte und dass ihr besonderes Charisma nicht war, Krankenhäuser zu gründen, sondern jene zu retten, die keine Überlebenschancen hatten und sonst auf der Straße gestorben wären.", </span></p> <p><strong>Das Geld </strong></p> <p><span style="font-weight:400;">Was die Anklage gegen Mutter Teresa betrifft, sie hätte die Spenden schlecht oder betrügerisch verwaltet, erklärte Pater Gumpel, die Heilige habe "enorme Summen an Geld", für die Armen gesammelt und ausgegeben; sie gab aber auch den Heiligen Stuhl, der es seinerseits an katholische Krankenhäuser und Werke der Nächstenliebe verteilte. </span></p> <p><span style="font-weight:400;">Pater Leo Maasburg, ein österreichischer Priester, der ein persönlicher Freund von Mutter Teresa und ihr geistlicher Berater war und ein Buch über sie geschrieben hat, gibt an, dass die Ordensfrau trotz der Reisen - die einzig und allein dazu dienten, ihre Aktivitäten der Nächstenliebe zu verbreiten - ein sehr bescheidenes Leben in Kalkutta führte. </span></p> <p><span style="font-weight:400;">Er legte besonderen Wert darauf, dass sie nie besondere Gefälligkeiten oder medizinische Versorgung erbeten hatte, was andere Personen, die in ihrer Nähe waren, bestätigt haben - darunter die Ärzte, die sie während ihrer letzten Krankheit betreut hatten. </span></p> <p><span style="font-weight:400;">Pater Leo Maasburg versicherte auch, dass die Idee, Mutter Teresa hätte die Armut anstatt der Armen geliebt, eine "diabolische Verdrehung", ihrer echten Überzeugungen - "den Armen zu helfen und ihr Leid, so gut es nur irgend geht, zu lindern", -  sei. </span></p> <p><span style="font-weight:400;">Der "Fanatismus", Mutter Teresas, auf den sich ihre Verleumder beziehen, ist letztendlich die Form, in der sie die Werte des Christentums auf heroische Weise lebte. Sie war katholisch, und lebte dementsprechen ihren Glauben.</span></p> <p><span style="font-weight:400;">William Doino nahm schlussendlich Kontakt mit den Verfassern des Berichtes auf und konnte ein Interview mit Dr. Genevieve Chenard führen: "Sie bestätigte mir, dass ihr Team nicht mit einem einzigen Patienten, medizinischen Experten, Mitglied oder Mitarbeiter von Mutter Teresa gesprochen habe, bevor der Bericht gegen die Heilige geschrieben wurde".</span></p> <p><span style="font-weight:400;">"Es wurde auch nicht untersucht, wie ihre finanziellen Mittel ausgegeben wurden; ebenso sprachen sie mit niemandem im Vatikan, der mit ihrer Seligsprechung zu tun hatte und konsultierten auch niemanden aus der Kommission der Ärzte, die das Wunder zertifizierten, das mit ihrer Seligsprechung verbunden ist.", </span></p> <p><span style="font-weight:400;">Die Forscher, so Doino, "fuhren nicht einmal nach Kalkutta, während sogar Hitchens, der falsch lag, zumindest das tat."</span></p> <p><span style="font-weight:400;">William Doino bezeichnete die Arbeit der drei Forscher als eine "Untersuchung von Literatur", als eine "Neuverpackung dessen, was andere geschrieben hatten". Darunter Hitchens, Hemley González oder der Arzt Aroup Chatterjee.</span></p> <p><span style="font-weight:400;">"Es war, mit anderen Worten, eine Anklage, die auf keinerlei echter Recherche gründet; und der am meisten zitierte Autor war Christopher Hitchens. Und doch wurden diese ‘Enthüllungen’ zu internationalen Schlagzeilen und von vielen ohne Einwände angenommen", schloss der Experte.</span></p> <p><em><span style="font-weight:400;">Aus dem Spanischen übersetzt von Susanne Finner. </span></em><em>Erstveröffentlichung am 7. September 2016.</em></p> <p><strong>Das könnte Sie auch interessieren:</strong></p> <p>https://twitter.com/CNAdeutsch/status/1036550891975786496</p><img src="http://feeds.feedburner.com/~r/cnadeutsche/nachrichten/~4/P31hU_rydDU" height="1" width="1" alt=""/>
--Quelle: https://de.catholicnewsagency.com/story/was-ist-dran-an-den-vorwurfen-gegen-die-heilige-mutter-teresa-1131
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afaimsblog · 5 years
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Darth Maus hat den Fuchs gefressen! Und warum das vielleicht gar nicht so schlecht ist
Es ist also so weit, der ach so gefürchtete böse böse Fox-Disney-Deal ist durch, und damit gehört eine Menge von 21th Century Fox nun zu Disney, während ein wenig davon davon gekommen ist (unter anderem Fox News, seufz, wir hätten uns so gewünscht, dass wir diese spezielle Instituation los werden würden oder sie zumindest von Grund auf neu aufgestellt werden würde, aber nein, das wäre so oder so nie passiert).
Wie auch immer, alle scheiben Panik, obwohl bisher noch nicht viel passiert ist. Tatsächlich ist das erste Bemerkenswerte, das passiert ist, etwas positives, das ich richtig vorher gesagt habe: “The New Mutants” wird ins Kino kommen, allerdings wird der Starttermin vermutlich verlegt werden, da der zuletzt angepeilte Termin mit einigen von Disneys eigenen Produktionen kollidieren wird. Und ja, das ist gut, denn die Verantwortlichen von Fox waren es, die diesen Film vor zwei Jahren fertig hatten, und dann beschlossen, dass sie mit dem vorliegenden Film nicht zufrieden sind, und den geplanten Nachdreh wieder und wieder nach hinten verschoben - offensichtlich in der Annahme, dass das Ganze, wenn sie lange genug warten, zu Disneys Problem werden wird, und sie sich um nichts mehr kümmern müssen. Disney nun wird vermutlich aus terminproblematischen Gründen vollkommen auf den Nachdreh verzichten, was aber nicht unbedingt was Schlechtes ist, immerhin gab es einen fertigen Film, und die Idee ausgerechnet aus den New Mutants einen Horrorfilm zu machen war immer schon seltsam. Anstatt diese Richtung weiter zu puschen, wird man sich jetzt wohl auf das vorliegende Produkt konzentrieren, das wohl nur Horror-Light sein wird, und damit weniger Zuseher abschrecken dürfte.
Ich habe ja immer gesagt, dass Disney liegen gebliebene Dinge nicht einfach weiter liegen lassen wird - aus dem einfachen Grund, weil das unwirtschaftlich wäre. Wer Fox in den letzten Monaten zugesehen hat, dem wurde offenkundig, dass irgendwo hinter den Kulissen der Wurm drinnen war. Das ganze Verhalten des Studios wirkte an mehr als nur einer Front eindeutig nach “Wir müssen uns nur noch so lange über Wasser halten bis wir zu Disney gehören” - Filme wurde verschoben, gestrichen, kurzfristig verändert, reservierte Starttermine fielen, Gerüchte machten die Runde ... Ja, 20th Century Fox war zuletzt eindeutig ein untergehendes Schiff. Und jetzt liegt es an Disney es daran zu hindern endgütlig zu sinken.
Viele Leute haben sich kritisch über die Monopolisierung der Enterainment Industrie durch Disney geäußert, und so berechtig deren Sorgen auch sind (und sie sind berechtigt, ein Monopol ist immer schlecht für alle außer die, die es besitzen!), doch wenn man sich ansieht, was Disney in den letzten Jahren mit den Firmen gemacht hat, die von ihm gekauft wurden, dann wird offensichtlich, dass es für die meisten von denen gut war - Marvel ist mehr oder weniger ohne irgendwelche Veränderungen weitergelaufen und erst durch den Kauf konnte Marvel Studios so richtig in Fahrt kommen. Die Muppets haben ihr Comeback gefeiert, was leider kurzlebig weil zu teuer und zu ambitioniert war, aber immerhin gibt es zur Zeit Pläne für ein erneutes Revival. Sogar LucasFilm hat letztlich profitiert - so schlecht der Kauf für Star Wars Fans war, so gut war er für die Marke Star Wars. Sie ist präsenter als jemals zuvor, ja alles was gut war, wurde aus dem Canon gestrichen, und das meiste, was sie produzieren, ist Schrott, aber immerhin ist das Interesse an der Marke durch den Verkauf an Disney wieder großflächig geweckt worden.
Für Fox also war der Verkauf etwas Gutes. Dinge, die funktionieren, wie das Fox-Network etwa, werden sich vermutlich nicht groß verändern, dafür werden sie mehr Geld zur Verfügung gestellt bekommen. Dinge, die Probleme haben, wie 20th Century Fox, blicken besseren Zeiten entgegen. Disney wird den Karren für sie aus den Dreck ziehen. Was immer hinter den Kulissen faul ist - und wir wissen nicht, was es ist, wir wissen nur, dass es stinkt - es wird bereinigt werden.
Uns mag das nicht schmecken, aber im Grunde stehen die Chancen gut, dass es in Wahrheit eine gute Sache ist. Ja, die Monopolisierung ist ein Problem, aber die Alternative wäre vermutlch über kurz oder lang ein viel katastrophaleres Szenario gewesen. Also statt zu jammern, sollten wir einfach mal abwarten was am Ende dabei herauskommt und zugestehen, dass es sich vielleicht doch um eine gute Sache handeln könnte. Eventuell.
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bossbloggt · 4 years
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Marie Kondo in Pankow
Ich knie auf unserer Terrasse. Ich trage einen Strohhut und Gartenhandschuhe und kratze mit einem Unkrautstecher (bis vor wenigen Tagen wusste ich noch nicht einmal, dass es so etwas gibt) Erde, Löwenzahn und die Haare der Vormieterin aus den Fugen zwischen den Steinplatten. Neben mir trocknen weiße Blusen, weiße Kleider und weiße Röcke im lauen Pankower Spätsommerwind. Ich grusle mich etwas vor mir selbst: Wäsche trennen...?! - In meinem Vorleben, in dem Haushalt und Wohnen euphemistisch ausgedrückt eine untergeordnete Rolle gespielt haben, war meine Auslegung von hell und dunkel eher pragmatisch: „Dieses Weiß tendiert ja doch mehr in Richtung dunkles Weiß – kann mit rein!“
Wir sind umgezogen, und das mit der Wäsche und den Balkonfugen sind nicht die einzigen besorgniserregenden Anzeichen einer tiefgreifenden Persönlichkeitsveränderung, die damit einhergeht. In der alten Wohnung gab es einen „Frühjahrsputz“, der - meistens von mir - irgendwann zwischen Januar und Oktober durchgeführt wurde und einen „Die-reizende-Bekannte-kehrt-von-einer-mehrmonatigen-Tournee-zurück-und-soll-nicht-gleich-wieder-ins-Hotel-ziehen“-Putz des tollsten Mannes der Welt. Zu unserer Ehrenrettung muss ich sagen, dass wir beide nicht gerade passionierte Wohnende waren und eigentlich nie genug Zeit in der Wohnung verbrachten, um ernsthaften Dreck zu machen. Diese Zeiten sind vorbei: Corona hat uns eine berufliche und gesellschaftslebenstechnische Zwangspause beschert. Statt Rock 'n' Roll und die Bühnen der Republik sind jetzt gemeinsame Einkäufe im Baumarkt angesagt. Dort suchen wir unter anderem nach Rosetten in passender Größe für unsere Heizungsrohre. Vielleicht ist ja doch nicht Essen, sondern der Baumarkt der Sex des Alters...
Aber damit nicht genug: Ich schaue jetzt öfter mal bei „Tchibo“ rein und gehe dort selten ohne ein „Fugenreinigungsbürsten-Set“ oder „Recycling-Boxen-XXL“ raus. Neulich konnte ich mir selbst gerade noch rechtzeitig den Kauf eines „Staubschwerts“ verbieten. Kurz gesagt: Die Verhildegardisierung ist in vollem Gange.
„Wenn ich mir eine Kittelschürze zulege, bitte ich dich, dieses unwürdige Leben ohne weitere Worte mit einem gezielten Bolzenschuss in den Hinterkopf zu beenden!“, sage ich zum tollsten Mann der Welt, der gerade den neuen Messermagneten an die Küchenwand geschraubt hat. Er nickt mit hochgezogener Augenbraue, während er sich dem Kaffeefilterhalter zuwendet.
Die wahre Passion meines neuen Lebens aber ist alles, was mit Stauraum zu tun hat. Ja, ich bin eine richtige Stauraum-Fetischistin geworden: „Was hältst Du von diesem Flurschrank?“, fragt der tollste Mann der Welt. „Hat der viel Stauraum?“ „Ja, 5 Schubladen, 3 Regalbretter,...“ „Mmmh, erzähl weiter! Was noch? Das macht mich geil...!“
Wer exzessiv nach „Organizer Kleiderschrank“, „Aufbewahrungsboxen“ und „Schubladenteiler“ googelt, stößt ziemlich schnell auf die japanische Ordnungspäpstin Marie Kondo. Sie ist mit Aufräum-Tipps für überforderte Wohlstandsmenschen Millionärin geworden. Die Kernaussage ihrer Technik lautet: „Behalte nur, was dich glücklich macht, dich inspiriert!“ Wow! Da muss man erstmal drauf kommen...! Vordergründig bläst sie damit einfach nur ins Horn des Minimalismus-Trends: Besitz belastet und weniger ist mehr. Grundsätzlich also nichts Schlechtes. Aber genauer betrachtet erkennt man die geschickt verpackte Schützenhilfe für den Konsumwahn: Wir müssen ausmisten und den verbleibenden Kram so gut wie möglich komprimieren, damit wir Platz für neuen Kram haben.
Dagegen, Dinge zu ordnen und auszumisten, wie Kondo es predigt, ist nichts einzuwenden. Aus dem Kriterium, ob man etwas behalten soll oder nicht ("Bringt es Freude, inspiriert es mich?"), könnte man sogar etwas fürs Leben lernen. Nämlich, dass genau das im Leben nicht funktioniert. Es gibt Menschen, die einem über einen gewissen Zeitraum keine Freude bringen, einen nicht inspirieren (wie ich wahrscheinlich den tollsten Mann der Welt in den Wochen, in denen ich zur hauptamtlichen Wohnungseinrichterin muttisiert bin). Wenn man aber Beziehungen führen und nicht nur Menschen konsumieren will, lohnt es sich bisweilen, sie nicht einfach „auszumisten“ und umzutauschen, sondern zu erkennen, dass der Mitmensch eben manchmal genauso uninspirierend und genauso wenig Quell dauernder Freude ist, wie man selbst. Es gibt auch Tätigkeiten, wie das Tragen eines Mundschutzes, die weder Freude noch Inspiration bringen, die aber für jeden erwachsenen, logisch denkenden Menschen einfach nötig und sinnvoll sind. Ich plädiere hier keineswegs für ein Verharren im Unglück: Wenn man mit einem Menschen, einer Situation oder von mir aus auch mit dem Inhalt seines Kleiderschranks unglücklich ist und die Möglichkeit hat, etwas daran zu ändern, wäre es blöd, es nicht zu tun. Aber Konsum ist in keinem Fall die Lösung für das Problem. (Mit Nazis durch die Straßen zu marschieren übrigens auch nicht. Das meine ich jetzt speziell auf die Sache mit dem Mundschutz bezogen. Gilt aber eigentlich für alles. Wobei mir der Gedanke, eine Demo unter dem Motto: „UNTENRUM FREI! Deutscher Feinripp für deutsches Volk! Nieder mit den chinesischen Penis-Gefängnissen!“ anzumelden, schon eine leise Freude bereitet. Andererseits habe ich die begründete Befürchtung, dass da dann mehrere 1000 halbnackte Nazis mitlaufen würden, und das möchte ich dann doch lieber nicht.)
Dass Minimalismus paradoxerweise ein Privileg der Wohlhabenden ist, musste ich erkennen, als ich vor dem Auszug ausgemistet habe: Man muss es sich eben leisten können, sich irgendetwas neu zu kaufen, zu mieten oder zu leasen, wenn man es dann doch benötigt. Wenn man keine großen finanziellen Mittel hat, überlegt man sich zweimal, ob man etwas einfach wegschmeisst. Da man aber mit geringeren finanziellen Mitteln auch den kleineren Wohn- und somit Stauraum besitzt...
Darüber, dass der größte Teil der Menschheit weder das Problem mit dem Ertrinken in Zeug, noch das mit dem fehlenden Stauraum kennt, sondern eher darum bemüht ist, nicht im Mittelmeer zu ertrinken, an sauberes Trinkwasser zu kommen oder nicht zu verhungern, müssen wir nicht reden. Oder vielleicht müssten wir das ja doch... Aber es ist eben angenehmer– egal ob wir zu den Wohlhabenden oder den weniger Wohlhabenden gehören – uns Marie Kondos Netflix Serie reinzuziehen und zu lernen, uns bei zu entrümpelndem Zeug zu bedanken, bevor wir es auf den Müll schmeissen, der dann wiederum über das Mittelmeer geschippert wird, damit unser Trinkwasser sauber bleibt.
Ich halte unseren Pümpel in der Hand. Er hat das Ausmisten überstanden und wurde mit umgezogen. Jetzt lautet die Frage, ob er in der Wohnung bleibt oder in den Keller kommt. Nach Marie Kondo dürfte ich ihn eigentlich gar nicht behalten, denn so pervers, dass mir ein Klo-Reinigungsgerät Freude bereitet oder mich inspiriert, bin selbst ich nicht. Wahrscheinlich ist dieses System für Menschen gedacht, die nicht wissen, was ein Pümpel ist, weil die Personal für solche Dinge haben.
Das erinnert mich an den Inder in der Deutschklasse einer schweineteuren privaten Business-School, in der ich einst unterrichtet habe: In einer der ersten Stunden ging es um Lebensmittel. Die Aufgabe, die ich den Studierenden gegeben hatte, bestand darin, die Zutaten ihres Lieblingsgerichts aufzuschreiben. Als die Reihe an den indischen Studenten kam, sagte der (konsequent auf Englisch in meinem verdammten Deutschunterricht): „We don't cook in India“. Naiv, wie ich war, erwiderte ich, dass das doch nicht sein könne, ich esse sehr gerne indisch. Es dauerte etwas, bis ich rauskriegte, dass seine Kaste nicht kocht, da man dafür Bedienstete hat.
Der Pümpel wandert auf jeden Fall in den Keller, und gemäß Murphys Gesetz bedeutet das, dass spätestens in zwei Wochen unsere Toilette verstopft sein wird.
Aber bei allem Rumgeunke über Marie Kondos realitätsferne Theorien: Es ist tatsächlich so, dass es einem - besonders als Mensch, der innerlich nicht immer aufgeräumt ist – hilft, äusserliche Ordnung zu schaffen. (Hat mir zumindest eine gute Freundin, die namentlich nicht genannt werden möchte, erzählt...) Und je chaotischer die Welt ist, desto mehr sehnen sich die Menschen nach Ordnung – zumindest in ihren heimischen Schubladen: Wenigstens dort kann ich über Ordnung, Hierarchie und Leben (behalten) oder Tod (wegwerfen) entscheiden, und das ist erstmal tröstlich.
Wenn man jedoch das ganze Aufgeräume, Ausgemiste und Gekategorisiere nicht nur aus Langeweile betreibt, sondern damit ein bestimmtes Ziel verfolgt, kann es doch eigentlich nur darum gehen, dass wir uns so wenig wie möglich mit unserem Gerümpel beschäftigen müssen und dadurch mehr Zeit und Energie für Wesentliches haben: Echte Beziehungen, unkäufliche Erfahrungen, Bildung, Bewegung, Müßiggang... Alles wichtige Grundvoraussetzungen für die (Weiter)entwicklung unseres Urteilsvermögens. So könnte die Schubladisierung unserer Socken und Schlüpper zur Eindämmung des grassierenden Schubladendenkens beitragen. Das haben wir uns nämlich nur aus Faulheit, beziehungsweise aus Energie- und Zeitspargründen ausgedacht.
Andere Menschen, wichtige Themen unserer Zeit und nicht zuletzt auch uns selbst nicht einfach in schwarz oder weiss, oben oder unten, gut oder schlecht zu unterteilen, sondern nach unseren ganz eigenen Maßstäben - und ohne dabei unsere Werte zu verraten - zu differenzieren, kostet zwar Kraft, doch wenn man diese aufbringt, kann das durchaus Freude und Inspiration bringen und würde die Welt und das Zusammenleben für uns alle angenehmer machen. Wenn schon Wohlstand, dann mit An- und Verstand.
Ich hoffe auf jeden Fall, dass mich meine Cocooning-Phase nicht immer kleinere, sondern schlussendlich wieder größere Kreise ziehen lässt. Frei nach dem Motto: Ich weiß, wo mein Pümpel steht. Jetzt mit freiem Kopf hinaus in die Welt!
Zuerst erschienen bei CulturMag am 1.9.2020
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tur-an53-blog · 6 years
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Der "Mensch" ATATÜRK Ja es stimmt, Mustafa Kemal Atatürk war ein ganz Normaler Mensch wie Du und Ich. Er war kein Heiliger und er war auch definitiv kein Prophet. Atatürk war ein Mensch den aber keiner und das sogar Niemand ersetzen kann oder es wird. Eine der wichtigsten Eigenschaften von Atatürk war es, dass er ein Ideologe war. Der Kemalismus/Nationalismus, der auf die Ideologien und Auffassungen von Atatürk beruht , ist eine verständnisvolle Weltauffassung , die fern von jeder dogmatische Eigenschaft ist. Er stürzt sich auf die Tatsachen des Landes , nähert sich den Problemen mit gesundem Menschenverstand , ist modern und will die türkische Nation ständig vorantreiben . Die Prinzipien von Atatürk stellen die Grundeigenschaft des Kemalismus dar. Deshalb sind die Reformen von Atatürk , wie eine Art Kunstwerk. Diese Prinzipien sind die Wege , die Atatürk eingeschlagen hat , um die Türkei in kurzer Zeit auf den höchsten Stand der Zivilisation zu bringen. Deshalb sind die Prinzipien von Atatürk philosophisch gesehen konstruktiv. In der Geschichte ist dies offen und klar zu sehen. Erzählen wir mal, wie ein Mensch doch so sein sollte oder besser gesagt sein müsste: Atatürk respektierte die Menschenrechte sehr. Als er über die Türkische Reform sprach, sagte er: "Diese Reform ist das Werk des Patriotismus. Diese Reform bedeutet, unseren Kindern eine bessere Zukunft zu überlassen. Er selbst hatte eine sehr verständnisvolle Weltauffassung. Atatürk war ein Realist, zurechnungsfähig und stilvoll. Er konnte die Zuneigungen der Bevölkerung sehr gut erkennen. Deshalb konnte er auch seine Reformen sehr leicht strukturieren . In seinem Kampf vertraute er von Anfang an den hohen Eigenschaften der türkischen Nation . Jeden Sieg bezeichnete er als " Werk der Nation " . Alle Initiativen stützte er auf die Liebe gegenüber seiner Nation . Mit seiner starken Persönlichkeit und Überzeugungskraft zeigte er der ganzen Nation , dass er Derjenige ist , der die Nation in eine blendende Zukunft führen wird . Atatürk war ein Führer mit ganz eigenen Persönlichkeitsmerkmalen . Er war aufrichtig und herzlich . Ihm waren Angeberei und Übertreibung zuwider . Er mochte es nicht gelobt zu werden und Schmeichler schon gar nicht . Menschen die ihre Rede in die Länge zogen unterbrach er mit einem " Also " . Er wollte , dass Gespräche effizient waren . Atatürk war sehr freigiebig . Atatürks Persönlichkeit hatte viele Facetten ; Mit seinen Soldaten rauchte er und unterhielt sich mit ihnen !!! Mit einfachen Bauern trank er Ayran !!! Er mochte es im Schneidersitz süßen Mokka zu trinken und sich aus dem Kaffeesatz die Zukunft weissagen zu lassen . In vielem war er wie ein einfacher Bürger . Außerdem war er ein Intellektueller , der es liebte ohne Leibwachen , mit seinen Freunden durch Istanbul zu ziehen , in einem Café Kuchen zu essen oder in einem einfachen Lokal Suppe zu trinken . Er hatte nie Angst denn er wusste die Nation ist deine Leibwachen . Er hatte einen freien Geist und liebte es spontan etwas zu unternehmen . Von seinem geliebten Grammophon konnte er sich nicht trennen und auf dem Tanzparkett bei Bällen gab er ebenfalls eine Gute Figur ab . Er war ein galanter Kavalier der jungen Damen und liebte vor allem Walzer und Tango . Trotz seiner Strenge als Staatsmann und seiner soldatischen Herkunft , war er in seinem Privatleben sehr empfindsam und Romantisch .. Atatürk wurde gekannt und geliebt als ein Heldenhafter Soldat , erfolgreicher Staatsmann , entschlossener Revolutionär , mutiger Reformer und als Zeitgenössischer Volksnäher Führer. Aber er wurde auch für sein gutes Aussehen und seine geschmackvolle Garderobe geliebt. Doch hinter all diesen besonderen Werten verbarg sich auch ein schüchterner , empfindlicher und feiner Mensch, der erlesene Leidenschaften hatte. Vor allem für die Kunst. Aber er war auch ein Mensch , der um seine Einsamkeit wusste und dies sehr intensiv erlebte. Mit seiner freien Seele wollte Atatürk manchmal einfach nur für sich sein . Mit seiner Sehnsucht nach einem einfachen Leben , stieg er manchmal aufgeregt aus dem Auto aus und sprang auf die vorbei fahrende Straßenbahn auf und fuhr nach Beyoglu . Wenn es ihn überkam sang er , wenn er euphorisch war tanzte er. Mit seinen Soldaten machte er Armdrücken Manchmal stand er nach Mitternacht auf ging runter in die Küche und bereitete zusammen mit seinem Koch einen Omelette zu . Ein Mensch ist in seinem Erwachsenenleben bis zu seinem Tod entweder Soldat , Staatsmann , Umweltschützer , Theatermann , Künstler oder Archäologe . Aber der einzige Führer auf der Welt , der all das in Personalunion war , war Mustafa Kemal Atatürk . Kennen wir Atatürk wirklich ? Uns wurde in den Schulen erzählt , dass er in einem Bauernhof aufgewachsen ist und auf den Feldern Raben verscheucht hat . Er war Gründer der Republik und Staatspräsident . Das wars , Mehr nicht . Wissen wir, dass er tatsächlich 15 Jahren gelebt hat ( davor war er Mustafa Kemal und in mehreren Fronten Soldat) oder, dass er knapp 4000 Bücher gelesen und immer Randnotizen gemacht hat ? Wissen wir auch, dass er manchmal Tränen vergossen hat ? ZB: Eine davon war, als das Geschützfeuer in Canakkale begann. Die zweite Situation war in der damaligen kargen und trockenen Steppenlandschaft Ankara's. Auf dem ganzen Weg von Cankaya bis zum Parlament stand nur ein einziger Baum . Eine Öl Weide . Jedes Mal wenn sein Auto an dem Baum vorbei kam, ließ er es anhalten, ging zum Baum und grüßte ihn. ( ja, hier gibt es auch sehr viele Gerüchte .. Aber Menschen , die eine Bildung haben wissen ganz genau " wieso er das tat " ) eines Tages fuhr er mit einem Freund diese Strecke . Er sah plötzlich , dass der Baum gefällt war . Er fragte sofort , ; "Was ist mit dem Baum geschehen ? " Seine Begleiter sagten , dass sie die Strasse verbreitern wollten und gezwungen waren , den Baum zu fällen . Atatürk war wütend und sagte , " Gott verdammt , warum habt ihr mich nicht gefragt , ich hätte einen Weg gefunden den Baum zu " RETTEN " . Dieser große Mann , dieser Führer , der ganzen Großmächten die Stirn geboten hatte , konnte nicht mehr an sich halten . Er stieg ins Auto und vor den Augen des Chauffeurs und seines Freundes begann er Tränen zu vergießen . Aber es war nicht nur wegen dieses einzigen Baumes . Es war auch wegen der immensen Verantwortung , die er für ein Lebewesen fühlte , das auf dem Land wuchs , das er unter so schweren Bedingungen befreit hatte . Diese ganzen Menschen die ihn durch den Dreck ziehen wollen haben keine Ahnung was dieser Mann alles gesehen und durchgemacht hat !!! IHR kriegt nicht mal eurer eigenes Leben in den Griff , dreht durch , raucht , kifft , greift zu Drogen , habt Burnouts , gesundheitliche Probleme wegen der Last die ihr mit euch tragen musst .. Aber nein , bedder ist es über einen Held einer Nation du reden !!!! Naja .. Bleiben wir beim Thema ; Eine andere Episode , im Jahre 1930 zeigt , welchen Wert Atatürk der Natur und der Umwelt beimaß , lange Jahre bevor der Begriff der Umwelt in die Alltagssprache einging . Als Atatürk eines Tages zum Yalova Palais ging sah er plötzlich, wie ein Gärtner sich daran machte eine riesige Eiche zu fällen. EINMAL AUFPASSEN BITTE: Er rief den Gärtner zu sich und fragte, "Hast du jemals in deinen Leben einen solchen Baum "Gepflanzt" und aufgezogen, dass du jetzt glaubst ihn fällen zu dürfen ? PEYGAMBERIMIZ: "Gereksiz olarak bir Fidani kesenin tepe takla cehenneme atilacagini buyurmustur ve KIYAMET kopar görürsen ELiNDE kir ağac mümkünse dikmek icin DURMADAN Topraği ac" demistir. Fatih Sultan Mehmet Han sagte: "Ormanlarimdan bir dal kesenin basini keserim." Das zu unseren Osmanischen Möchtegern Enkelkindern die den Islam ebenso wie Erdogan ausnutzen. "Der Gärtner," Mein Pascha, die Wurzeln der Eiche haben das Fundament des Palais angehoben und die Äste gefährden die Fenster. Entweder wir verlieren den Palais oder den Baum und verzeiht uns Pascha wir haben uns für den Baum entschieden. Atatürk überlegte einen Moment und sagte, "Nein, falls nötig werden wir den Palais vom Baum entfernen." Die Umstehenden konnten nicht glauben , was sie da gerade gehört hatten. Wie sollte so etwas möglich sein ? Atatürk ließ Straßenbahnschienen zum Palais transportieren. Ohne den Palais auch nur ein Stück zu beschädigen, wurden die Straßenbahnschienen unter das Fundament verlegt. Mit Spitzhacke und Schaufel half Atatürk tatkräftig mit. Dann wurde das Gebäude um ganze 4 Meter achtzig von der Eiche weg geschoben und somit gerettet . Überlegt doch mal wer ein Mensch ist und dem Glauben einen Respekt schenkt. Ihr ? Oder der Staatsgründer der Modernen Türkischen Republik Mustafa Kemal ATATÜRK ? Natürlich Atatürk... #WirSindAtatürk #AtaTurkismus
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