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#oder steht man am Abgrund???
schottisreisetagebuch · 11 months
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Das Land des Che
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Das Kapitol
Quer durch Kuba
Eine Reise über die Insel ist immer noch Abenteuer pur. Das beginnt in der Hauptstadt Havanna und seinen unüberschaubar verwirrenden Gassenlabyrinth, den Plätzen, Boulevards und Avenues. Karibisches Inseltreiben, großstädtischer Straßenverkehr und dörflicher Charakter, all das macht das (Über-) Leben hier  unvergesslich. Kolonialpaläste und baufällige Häuser, Prachtvillen, Kasinos und triste Hinterhöfe, farbenfrohe Umzüge, Bars – und immer und überall Musik. Havanna ist eine tanzende Stadt, eine ewig feiernde Geliebte, eine pralle Schönheit der Superlative.
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In den Gassen Havannas
Auch wenn die Machthaber Kubas immer Kubaner waren, standen sie doch stets unter fremdem Protektorat. Ob Estrada Palma (erster Staatspräsident) oder Fulgencio Battista, die Karibikinsel hing am Gängelband der Yankees. Auch die zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts importierten Gangster Meyer Lansky, Al Capone oder Francis Albert „Frank“ Sinatra, genannt „Franky Boy“ machten sich im Selbstbedienungsladen Havannas breit – machten krumme Dinge und klauten, was nicht niet- und nagelfest war. Nachhaltig veränderte sich das Leben in Kuba erst 1959 mit Fidel Castro und Ernesto „Che“ Guevarra und ihren wagemutigen Freunden.
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Gefangen in der Vergangenheit
Die neuen politischen Führer legten dem Land einen jahrzehntelangen Konfrontationskurs zur benachbarten Supermacht USA auf und gingen auf Kuschelkurs mit dem andern Ende der Welt, der Sowjetunion. Das Wettrüsten und der damit einhergehende Machtpoker zwischen Ost und West brachten im Oktober 1962 die Welt an den Rand des Abgrundes. Die Kuba-Krise wurde zum Sinnbild des Kalten Krieges. Nach dem Zerfall der UdSSR blieb Kuba zunächst sozialistisch, entschloss sich zum Überleben und schwenkte um zu einer sehr gemäßigten Privatwirtschaft. Raoul Castro, der Bruder des ehemaligen Revolutionsführers legte schlussendlich mit Präsident Obama den historischen Konflikt der Länder bei. 
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Das Überleben in Kuba ist seither mäßig fortschrittlich und ist den Auswirkungen des überlangen Wirtschaftsembargos, der Vertrauenskrise des Volkes zu seinen politischen Führern und den vielfach enttäuschten Erwartungen geschuldet. Dem Inselstaat geht es gut und – auch nicht. Man sollte das Land bereisen und Devisen im Land lassen, die letztlich der Bevölkerung zugutekommen: Privatunterkünfte, Familienrestaurants, landeseigene Autovermietungen, Einkaufen am Markt, kurz, lokale Gewerbetreibende unterstützen. Kuba hat alles, was ein Land reich macht. Aber es wurde ausgeblutet, von Kriminellen und falsch verstandenen „Ismen“. Letztlich war der Kommunismus dem Land wirtschaftlich ebenso abträglich wie es früher der Klassenfeind, der Kapitalismus war.
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Che
Unterwegs in Havanna
El Capitolio – Offizielles Wahrzeichen Havannas, das an das Original in Washington erinnert. Diktator Machado weihte es unter amerikanischer Protektion ein. Es steht unter keinem guten Stern: Auf dem ehemaligen Sumpfgebiet wurden in alten Tagen Sklaven untergebracht!
La Habana vieja – Die Altstadt: Pittoreske Häuser, Plätze, Gassen. Südsee-Flair und Salsa Musik. Zigarren und Rum. Und: Jede Menge Bars… Man kann sich nicht satt sehen, trinken, tanzen!
El Malecon – An der überirdisch schönen Strandpromenade schlendern und die Welt eine gute sein lassen. Menschen, Trubel, Straßenmusikanten, und der wahrscheinlich spektakulärste Ausblick auf das berühmteste Abendrot der Karibik – das gibt’s hier mmer noch, und wohl lange noch. Hoffentlich!
The Partagas Cigar Factory – Die riesige Zigarrenfabrik liegt im Herzen Havannas und ist einen Besuch wert – auch für Nichtraucher!
Mit der Pferdekutsche durch das Gassengewirr entlang der Bahia de la Habana, im Chevie über die Boulevards. Die alte, karibische Dame hat mehr Leidenschaft und Sinnlichkeit zu bieten als so manch andere Weltstadt!
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Musik
Und dann geht’s hinaus, durch Außenbezirke, über breite Ausfallstraßen, quer durch tropische Urwälder, malerische Flüsse, über abenteuerliche „Autopistas“, auf denen einem so ziemlich alles entgegenkommt, was Gott je erschaffen hat: Straßenkreuzer, Radfahrer, Pferdefuhrwerke, altersschwache LKW’s, Schulbusse, und, als wäre es nicht schon genug, jede Menge Fußgänger. In Kuba ist man wahrlich nicht alleine unterwegs. Der Verkehr gleicht hier einer Lotterie – man weiß nie, was kommt. Über die Insel zu fahren ist Abenteuer pur. Das beginnt schon bei der Orientierung. Am besten, man prägt sich die Topografie des Landes und die vier Himmelsrichtungen ein. Wer will’s schon alles wissen? „Keine Details, das Stück!“, lautet ein alter Theaterspruch. Die Bühnenkünstler müssen es wissen. Eine gute Straßenkarte würde bereits an der Straßenbeschriftung scheitern – denn die gibt es nicht. Man landet in jedem Fall in der Pampa. Was soll’s, die ist hier so schön, wie nirgendwo. Die effektivste Methode ans Ziel zu kommen, heißt hierzulande „Autostopp“. Das funktioniert. Und todsicherer als man denkt. 
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Die Revolution
Am Rand jeder Überlandstraße stehen Heerscharen von Reisenden. Man hat die Qual der Wahl - meist habe ich Mütter mit Kindern als Co-Passagiere gewählt. Man hält an, fragt wohin die Reise gehen soll, und schon ist man genau dorthin unterwegs. Es spielt es schon für eine Rolle, ob man zuerst ins Valle de Viñales, dem sagenhaft schönen Tal an der Westküste Kubas reist, oder doch in Richtung Trinidad, in die entgegengesetzte Richtung. Hauptsache man landet irgendwann, irgendwo. Und Quartier zu finden ist ein Kinderspiel, ob in „Casas Particulares“ (Privatquartiere) oder in altersschwachen Provinzhotels – beides probiert, beides zu empfehlen. 
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Das Haus der Väter
Unterwegs in Kuba
Pinar del Rio – Verschlafenes Nest in der Nähe des traumhaft schönen Vinales-Tales, der Tabak-Hochburg Kubas!
Cienfuegos – Koloniales Nest am karibischen Meer. Pferdekutschen, Meeresfrüchte, verträumte Märkte und… jede Menge tropischer Regengüsse!
Trinidad – Katzenkopfpflaster, Musik, zwei Museen und der wunderschöne Dorfplatz „Plaza Mayor“. Hier träumt man sich hin und weg!
Santa Clara – Die Stadt des Che Guevarra. Hier siegte die Revolution, der Weg der Guerillas nach Havanna öffnete sich. Kuba errichtete seinem großen Helden hier ein Mausoleum. Seither steht hier eine der größten Fremdenverkehrsattraktionen des Inselstaates: Das Grab des großen Che!
Santiago de Cuba – Die Seestadt ist eine der ältesten des Landes. Hier begann in den Fünfzigern die Revolution von Che, Fidel und den Anderen!
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Im Oldtimer-Paradis
Manchmal lohnt es sich auch, männliche Passagiere einsteigen zu lassen. Weshalb? Ich bin gewiss schon unter so manch widriger Bedingungen durch ein fremdes Land gereist, nirgendwo aber hatte ich so viele Autopannen wie in Kuba. In einer Woche waren es gezählte vier (!) Platte, hervorgerufen durch eingefahrene Nägel. Warum ausgerechnet die Straßen, auf denen ich unterwegs war, gespickt mit rostigen Hindernissen waren, weiß ich nicht. Vielleicht handelte es sich um eine Art späte Rache am Weißen Mann? Meine autostoppenden Mitfahrer jedenfalls erwiesen sich allesamt als Kavaliere – bei nicht einem einzigen Reifenwechsel musste ich selbst Hand anlegen. Und da sage noch einer, Kuba sei kein sicheres Reiseland. Es wirft einem zwar jede Menge Hindernisse in den Weg, die Kubaner räumen sie aber auch eigenhändig wieder weg.
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Sunset am Malecon
Noch ein paar Fotos aus Kuba
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fabiansteinhauer · 1 year
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Wozu Bildwissenschaft?
1.
In Bezug auf das Bild kann sich die Rechtswissenschaft nicht auf einen Punkt oder hinter einer Linie zurückziehen, an dem oder hinter der sie zu sich käme. Es gibt ab und zu den Rat, sich als Rechtswissenschaftler auf die eigenen Kompetenzen zurückzuziehen und die Autonomie zu schärfen, an ihr zu feilen anstatt anderem Wissen hinterherzurennen. DieJuristen kämen eh immer zu spät, wenn sie versuchen würden, mit anderen Disziplinen oder Wissenschaften mitzuhalten, so ein Rat wird teilweise gegeben. Die Beobachtung mag stimmen, der Rat kann trotzdem falsch sein, allein schon, weil Verspätung, Verzögerung oder auch Zaudern eine andere Form der Zeitschöpfung ist, nicht die schlechteste zumal, wenn es um's Wissen geht. Hinterher ist man vielleicht nicht immer, aber oft schlauer. Wenn man keine Zeit habe, dann solle man, so heißt es in Pingyao, einen Umweg machen.
In Bezug auf das Bild stimmt die Beobachtung mit der Verspätung nicht, weil, seitdem es Bilder gibt, juristisches und juridisches Wissen dabei kooperiert, etwas als Bild erscheinen zu lassen. Seitdem es Bilder gibt, gibt es sie, weil sie bestritten oder gehändelt werden. Spätestens seit den Verknüpfungen zwischen den monotheistischen Religionen und dem römischen Recht ist Rechtswissenschaft auch Bildwissenschaft.
Das Bild ist als Objekt interessant, weil an ihm Trennungen und Austauschmanöver, wenn man so will: Wechsel, zum Problem werden. Das bringt Klaus Röhl in seiner Bildtheorie auf den Punkt, auch die Illusion, die das Dogma der großen Trennung liefert, nämlich mit dem Begriff sei die Rechtswissenschaft das Bild losgeworden und in gesicherter Reservoiren der Stellvertretung vor Wechseln, vor Verwechslungen gefeit.
Kurz gesagt: Am Bild lodert die Sorge um Verwechslung. Wozu Bildwissenschaft, eine juridische und juristische noch dazu? Das ist eine Wissenschaft an Objekten, an denen Repräsentation ihre Unruhe behält. Man kann dem nachgehen, wie das einige tun, mit der Frage nach dem Verhältnis zwischen Grund und Abgrund, Anwesenheit und Abwesenheit. Man kann dem aber auch mit Tabellen, Tafeln, Akten, Listen und mit Protokollen nachgehen, die aufzeichnen, wie etwas von einer Stelle zur anderen rückt, ohne dabei gleich die Vernunft bedroht und Wahnsinn drohend zu sehen. Eine Wahrheit, die gefällt ist (falsa), weil sie über den Tisch oder die Tafel gezogen wurde, weil sie dort rüber zieht: man muss das nicht so grundsätzlich abwehren, wie man es mit dem Dogma der großen Trennung tut.
2.
Nec spe nec metu: In Jarmans Film von oder über Caravaggio steht das auf Messers Schneide. Gebe nie auf, so übersetzen das einige. Kein Hoffen, kein Bangen andere. Kein hüpfendes Herz, kein Zittern (egal warum)! So würde ich das übersetzen, wenn es auf Messers Schneide steht, dann würde ich es auch ganz brutal zu einem Ratgeber für Messerstecher machen, die nicht wollen, dass ihr Opfer wieder aufsteht oder aber für Schlachter, die nicht wollen, dass das Tier lange leidet. Dann hieße das schlicht: Mache einen schnellen, sauberen Schnitt. Wenn du schon stichst, dann richtig.
Der lateinische Satz, von dem dies nur der Anfang ist, geht allerdings weiter, vollständig lautet das stoische Motto nec spe, nec metu, mediis tranquillus in undis. Seit der frühen Neuzeit wird dieses Sprichwort in Stücken, also zerschnitten überliefert.
Die zweite Hälfte, bezieht sich auf vage Bewegung, nämlich auf Wellen oder Wogen, in denen man ruhen oder ruhig sein sollte, vielleicht ist gemeint: mit denen man gehen sollte, in deren Bewegung man lässig bleiben sollte, gegen deren Bewegung man nicht angehen oder ankämpfen sollte. Versuche nicht, in Wellen zum Stehen zu kommen, lasse dich auf den Wellen treiben. Mache die Brandung mit, nicht dagegen halten. Jarman hat (vielleicht vorsorglich, vielleicht kannte er nur die berühmtere erste Hälfte) die Teile dieser stoischen Passage auseinandergeschnitten, damit aber letzlich das Problem, auf das dieser Satz reagiert, einfach weggelassen. Das ist das Problem, in welchen Maß man mitmacht, was bewegt, um gegenüber dieser Bewegung Distanz zu schaffen. Auf die andere Seite des Messers hätte er gut die zweite Hälfte dieses Spruches schreiben können. So ist die Szene fast verschenkt. Aber immerhin hat er ein Stück dieses Satzes auf Messers Schneide gesetzt.
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yeshexkolja · 24 days
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Yeshe:
Yeshe konnte gar nicht anders als sein Strahlen anzuschauen. Es sah so schön aus, wenn er das tat. Wusste er darum? Wahrscheinlich. Und sie war eins der Mädchen, die an so etwas gefallen fand. Auch wenn sie sich sicher war, dass das seine Masche war. Seine Art zu überleben.
„Wir brauchen gar nicht mehr lange“ gab sie dann leise zurück und räusperte sich im nächsten Moment. Immerhin war sie hier diejenige, die zuhause war und nicht er. Sie hatte ihr das Recht des Selbstbewusstseins, während er sich zurückhalten musste. Und doch fiel es ihr sehr schwer, sich von seiner Präsenz nicht einschüchtern zu lassen. Er wirkte so.. mächtig.
„Am Abend sollten wir da sein“, fügte sie dann noch hinzu. Bis zum Abend waren es noch ein paar Stunden, aber sie wollte auch nicht auf dem Fleck verweilen, weshalb sie ihm mit einer Hand gebot, ihr zu folgen. Es war noch immer möglich nebeneinander zu laufen, auch wenn man sich flüchtig berührte. Für Yeshe etwas völlig neues mit jemanden hier lang zu laufen, weshalb sie das ein oder andere Mal zusammenzuckte, wenn ihre Hände/Arme sich kurz berührten, weil sie einander näher kamen auf dem Weg.
„Ich weiß über das Profibändigen nur das, was man aus dem Fernsehen sieht“, fing sie das Gespräch an, um die Stille zu durchbrechen. Die meisten Pilger hatten sich bereits in kleine Schutzhütten zurückgezogen. Viele mochten es nicht, in der Nachmittagssonne hier lang zu gehen. Für sie war es normal. Fast natürlich.
„Magst du mir erzählen, wie es um dein Leben steht?“
Ob diese Frage zu persönlich war? „Also.. Kameras? Paparazzi? Kann man noch leben?“
Yeshe war ein Freigeist. Sie liebte die Ruhe und die Abgeschiedenheit ihres Lebens. Mochte es, ungesehen durch die Menschen zu gehen und abseits zu leben. Außerdem.. „Kann meine Familie sich zurückziehen? Oder müssen sie auch irgendwo sein?“
Was wusste sie eigentlich über seine Familie? Eigentlich nichts. Vielleicht hatte sie sich die Frage bereits beantwortet.
Der Weg wurde geschwungener und sie mussten Höhenmeter zurücklegen, damit sie zum Lufttempel kamen.
An einer Stelle endete der Weg abrupt und wies auf eine Steintreppe, die steil nach oben ging. An den Seiten waren Metallstränge eingelassen, damit man sich nach oben festhalten konnte. Für die als Luftbändigerin war ein leichtes, dieses Hindernis zu bewältigen, weshalb sie ein wenig zur Seite trat. Sie konnte zumindest versuchen, ihn abzufangen, wenn er nach unten fiel. Ansonsten würde er ziemlich tief fallen.. der Abgrund war gefährlich nahe.
„Klettere du am besten zuerst rauf. Ich kann versuchen aufzupassen, dass du nicht fällst.“ Wobei er vielleicht auch sportlich genug war, um ohne Probleme da rauf zu kommen. So sah er zumindest aus.
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Schicksal, Stalking und der Sachverhalt, den Fremde nicht verstehen (aber dann muss man nicht mitlesen) II
(Aus der Perspektive von 100% Psychopathen, im Gegensatz zu 50%)
Den ganzen Tag rennst du in das Labyrinth deines Kopfes und findest nicht mehr raus. Very crazy. Dann folgst du fremden Leuten in deiner Freizeit und redest dir selbst ein, wo du dich alles einnisten wirst und wo du alles wohnen wirst. Was alles passieren wird. Meine Köter sind dir auf der Spur, die Spur ist da, wo ich es sage, auch wenn ich sie selbst hingeschissen habe. Ich& ich wurden Opfer der schizophrenen Psychopathin, der Dämonin von nebenan, dabei kannten wir uns eigentlich durch Kopfgeflüster. Du schnappst dir unschuldige Lämmchen und stalkst sie, um zu beweisen, wie du beweist, dass sie dich stalken, indem du sie selbst stalkst. Du wolltest von Anfang an Geld, schon bevor du geboren wurdest. Du wolltest den Untergang unserer guten, weißen Existenz. Die Leute, hier und da, sind willig genug, meine Scheiße aufzulecken. Welche schlimmer als deine wirre, schriftliche Ausschweifungen sind und es wird extrem nah geschissen.
Du bist mein auserkorenes Opfer, unsere Anhängsel finden dich mit unseren Wahrheiten, wie Zecken ohne Zähne, aber mit Lust nach gelben Blut. Ja, auch die ganz alten und Leute mit langweiligen Fällen. Auch Faltenhunde & Friends und die Rentner bei der Kripo folgen der Spur, aufgrund deines extremen lifestyles und deiner öffentlichen (fake) social media Karriere. Alle wollen mehr. Also ich&ich. Jeden Tag schickst du jedem Videos, um alle heiß zu machen. Mutti und co. und die Alkis bei der Kripo wollen deinen Untergang, genau wir. 24/7 Belästigung und Ruhestörung, wEiL du AnfAngen muSstest, hätte so oder so gleich geendet. Plötzlich bist du Satan aus dem Ausland. Satan mit Schlitzaugen und bösen Absichten, die über alles läuft, um Ruhm zu erlangen. Ich weiß, wir wissen es, du lebst sehr traurig und eifersüchtig, voller Leid auf „normale“ Menschen. Du bist Alkoholikerin, kokst und bist bestimmt Mutter von mehreren Kindern, in der Selbstfindungsphase. Jeden Tag schlüpfst du in andere Rollen, momentan bist du am liebsten bei der Polizei, hauptberuflich Gruppenbespaßerin bei den örtlichen Nazis, mitten im faltigen Konkurrenzkampf. Die blonde örtliche Kollegenmatratze unter Freunden, die sich jedes Loch teilen, aber wirklich jedes, die u.a. immer verfügbare Mutti-Wichssocke für alle. Manchmal bist du ein trauriger Junkie in örtlichen Einkaufszentren oder ein verrückter Psycho mit Racheplan und etlichen Assis und minderjähriger Armee von armseligen Kindern (ohne Hobbys und ohne Schule). Manchmal bist du ihr Anführer und benutzt sie um deine Wünsche auszuüben. Deswegen schreien dir Kinder immer was zu, wenn du dich wegdrehst, um sich selbst wegzudrehen, wenn du dich hindrehst. Plötzlich Englisch. Spiel der fake Schizophrenie, mit Kopfhörern und ganz viel Drogen und all meinen Hinweisen. Plötzlich weg. Meine Tipps. Plötzlich steht ein kleines Mädchen da. Du bist das was ich sage, du bist das waS ich SagE, das was mir bleibt. Immer wieder kommende Zecke, auch am Telefon. Hide& Seek. Jetzt steht da ein kleiner Junge. Du hast mich auserkoren, um uns in den Abgrund zu ziehen, ganz nach unten zu dir. ~Es~ will Geld für Ruhe, ~es~ will alles zurück. ~Es~ steht irgendwo versteckt auf der anderen Straßenseite hinter einem Baum. Oder unter irgendeiner Brücke, um zu rekrutieren und Freundschaften zu schließen.
Du sprichst kaum deutsch, du bist so shy, du gehst regelmäßig in die Psychiatrie, aber nicht nur in der Emo Teenie Phase und freundest dich dann dort mit Leuten an, um sie später einzusetzen, weil ihr einander so gut versteht. So missverstanden und auf der Suche nach ~etwas~, vielleicht Arbeit/Perspektive/Geld oder Rache? Die perfekten Handlanger, das perfekte Opfer. Du ziehst aus, du sollSt ausziehEn, dann kriegen meine neuen Freunde Schlafplätze. Deinen Arbeitsplatz werden sie auch nehmen, deinen Verstand und deine Ruhe. Wir wollen Vergeltung, weil du geboren worden bist. Wir haben nie was gemacht, wir dachten wir haben dein Leben aufgedeckt. Ich& ich dachte wir haben den ultimativen Fund gemacht. Du denkst du kennst Assis, aber du hast die krasseste Definition von Assis in Person noch nie so sehr erlebt, wie jetzt. Wir machen es wieder weiter und weil meine Behindertenwerkstatt nicht mehr gut unterstützt wird, wollen sie Sachen von dir, die selbst dein verwirrtes-Ich verwirren. Bestimmt deine ~Gleichgesinnten~, immer im Kontakt mit der Polizei, immer gesucht, einfach ungebildet, konntest noch nie einen Job halten, hast fragwürdige Nebentätigkeiten und glaubst an den ultimativen Sprung, der dich rettet.
Jeden Tag wartest du auf Erlösung. Hoffst auf einen festen Schlafplatz, willst deine krasse, dunkle Vergangenheit hinter dir lassen, die zehn Kinder, die jahrelange Drogensucht und deine Internet Karriere. Endlich normal leben. Wie normale Menschen leben und nicht mehr jede Nacht in einer Bar nach Geld gucken, Leuten mit Polizeidienstausweisen folgen oder sich im Internet anbieten. Endlich dazugehören. Aber deine Sehstärke und deine Hässlichkeit halten dich ab, zur polizeilichen Elite zu gehören, an deinen mentalen Problemen kann es nicht liegen, die werden trotzdem eingestellt. Der soziale Aufstieg naht. Dein wirrer Bildungsweg, der schmucke Bildungsweg, der dich in die Oberschicht bringen sollte und örtliche Beamte beeindruckt hat, dein fake MSA oder Hauptschulabschluss und dein 20h Job. Irgendwann musst du nicht mehr die Finanztypen in Mitte stalken oder nach Amex Karten Ausschau halten. Bald hast du es geschafft. Doch es ist alles vergebens, du bist zu geldgeil. Jeden Tag suchst du nach neuen Opfern, selbst unter den minderjährigen Dealern am örtlichen Bahnhof. Unter kaufwilligen Leuten im Kaufhaus. Unter gut situierten Männern in deiner Nähe, fast hat es geklappt, bald hättest du einen reingelegt. Du musstest schon dein ganzes Leben ausschmücken, aber ich& ich kennen die Wahrheit.
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caprano · 9 months
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Streiflicht
Das Streiflicht
Die Liste der Gründe für unser Unbehagen ist lang. Jetzt hat Russell Crowe ein paar Dinge aufgezählt, die selbst uns Deutschen noch ein wenig Selbstvertrauen und gute Laune machen könnten.
(SZ) Jeden Morgen dieselben düsteren Gedanken im Halbschlaf, jeden Morgen die bange Frage, ob die Welt draußen noch da ist - oder genauer gesagt: ob Deutschland noch da ist. Das ist keineswegs sicher, denn das Land, da sind sich Millionen Experten im Internet einig, steht am Abgrund, sofern es sich nicht schon im freien Fall ins Bodenlose befindet. Die Zeichen des Untergangs sind überdeutlich: Klimaschützer bringen den Verkehr zum Erliegen, Bären, Wölfe und als Wildschwein verkleidete Löwen stehlen Campingurlaubern die Bratwurst, und jeden Moment könnte Habeck vor der Tür stehen, um unbescholtenen Bürgern eine Zwangswärmepumpe einzubauen. Und dann noch die Fußballerinnen: Statt Weltmeister zu werden, wie man es als gebührenzahlender Fernsehzuschauer erwarten darf, scheitern sie an Ländern, die das Kaiserreich nicht mal als Kolonien gewollt hätte. Kein Tag ohne neue Hiobsbotschaft, die den Deutschen den Schlaf und die Freude an ihrer Gasheizung raubt. Die Stimmung ist mies, so mies, dass Pessimisten in Verzückung geraten.
Tja, was tun? Kanzler Scholz gibt zwar gern die Grinsekatze, ist als Gute-Laune-Bär aber ein Ausfall. Ebenso der Sauerländer Merz, der allenfalls die AfD vergnüglich stimmt. Wo bitteschön sind Frauen und Männer, die positiv denken, die beispielsweise ein Haar in der Suppe nicht als eklig betrachten, sondern als netten Gruß aus der Küche? Einen Mann gibt es. Einen Neuseeländer, der in Hollywood Karriere gemacht hat: Russell Crowe. Der Regisseur und Schauspieler, der als "Gladiator" jenen Kampfgeist gezeigt hat, der deutschen Fußballern (m/w/d) abgeht, war gerade in Deutschland - und was soll man sagen? Es hat ihm gefallen. Crowe trank eine Mass im Münchner Hofbräuhaus, amüsierte sich beim Mitsingkonzert des kölschen Lokalhymnenbarden Björn Heuser, und am Ende dieser Reise durch das wahre, das gute Deutschland, listete er auf, was ihn am tiefsten beeindruckt hat. An erster Stelle: die Autobahn.
Nicht jeden wird dieses Bekenntnis zur Vollgaspiste erfreuen, schon gar nicht den Bildungsmenschen, für den das Schönste an Deutschland der Kölner Dom, das Goethehaus oder der rheinische Sauerbraten ist. Kann man aber vergessen. Russell Crowe hingegen ist auf der richtigen Spur, der Überholspur. Wegen des Sauerbratens fährt niemand nach Deutschland, wegen der Autobahn aber schon. Wo sonst darf man dem Bleifuß ungehemmt das Gaspedal überlassen, wo sonst mit 200 Sachen durch die Landschaft brausen, deren "sanfte Hügel" Crowe ebenfalls bewundert? Es mag Albträume verursachen, doch sehen wir der Tatsache ins Auge: Wir sind Autobahn. Was für Griechenland die Akropolis ist, was für Frankreich Notre-Dame, das ist für Deutschland die A 7. Unsere Autobahnen sind ein Kulturdenkmal - viel zu kostbar, um sie zu befahren.
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5reisende · 1 year
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Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren - E - Mudéjar-Architektur von Aragon
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Die Mudéjar-Kunst in der Region Aragon steht seit 1986 auf der UNESCO-Welterbeliste. Ihre Entstehung im 12. Jahrhundert resultierte aus den besonderen politischen, sozialen und kulturellen Bedingungen, die in Spanien nach der Reconquista herrschten. Die Mudéjar-Technik zeichnet sich durch eine äußerst raffinierte und erfinderische Verwendung von Ziegeln und glasierten Fliesen in der Architektur aus, insbesondere in den Glockentürmen und wurde bis ins frühe 17. Jahrhundert angewendet. Sie ist ein künstlerischer Ausdruck, der nicht vollständig den Kulturen Westeuropas oder des Islams angehört, sondern ein authentisches Zeugnis der friedlichen Koexistenz von Christentum und Islam im mittelalterlichen Spanien mit Beiträgen der jüdischen Kultur. Das Welterbe umfasst zehn religiöse und weltliche Denkmäler in den Provinzen Teruel und Zaragoza (aufgeführt unter dem o.g. Link). Ein Einführungsvideo ist hier zu sehen. Nach meinem kleinen Misserfolg bei der Suche nach den Felszeichnungen werde ich mit einer Fahrt durch eine spektakuläre rot-gelbe Landschaft entlang der schmalen Straßen, mit atemberaubenden Abfahrten und Felsdurchbrüchen, belohnt. Diese Strecke merke ich mir als Tipp vor. Bei Ademuz mache ich ein Picknick am Fluss und genieße die Weiterfahrt bis Teruel.
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Und der Tag wird noch besser. Dobby parkt in der Nähe des Bahnhofs der Stadt und ich visiere die Türme des historischen Zentrums an. Schon die Eingangstreppe zum alten Stadtzentrum haut mich in ihrer Verspieltheit und Farbigkeit förmlich um. Sie ist zwar neu, aber im historischen Stil gebaut. Hier sehe ich auch zum ersten Mal die Darstellung der Geschichte der Liebenden von Teruel. Der dunkelblaue Himmel setzt die bunten Ornamente auf den roten Mauern zusätzlich in Szene.
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Der Torre de El Salvador schließt demnächst zur Mittagspause, ich werde Fitness gecheckt und noch eingelassen und renne die 123 Stufen nach oben. Ein außen wie innen beeindruckendes Bauwerk. Von oben kann ich die anderen Sehenswürdigkeiten zuordnen und auf dem Weg nach unten erzählen Ausstellungen von der Geschichte des Bauwerkes.
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Die Kirche San Pedro und das Mausoleum der Liebenden haben ebenfalls Siesta. Zeit für mich, durch die Gassen und über die Plätze zu streifen, den bunten Emailleschildern zu folgen und weitere wunderbare Gebäude und Türme mit herrlichen Verzierungen zu entdecken. Diese Stadt steckt wirklich voller Überraschungen.
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Bei der Einfahrt in die Stadt hatte ich ein beeindruckendes Viadukt gesehen, das ich jetzt suche. Ich trete durch die Stadtmauer und schaue mir das das Viaducto de Fernando Hué von Näherem an, man kann darauf das Tal überqueren.
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Ganz durch Zufall komme ich zum Mirador an der Ronda de Ambeles, für mich ein echtes Highlight und heute mit den hellen und dunklen Wolken und den in den durchbrechenden Sonnenstrahlen rot glühenden Bergen eine Augenweide. Der gläserne Überhang über dem Abgrund ist nichts für schwache Nerven.
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Es ist Zeit, dem Mausoleum für Teruels berühmtes Liebespaar Diego und Isabel einen Besuch abzustatten. Nach einem Film über die Geschichte und die literarische und musikalische Verarbeitung und den Bau des Mausoleums schaue ich mir die Sarkophage an und stehe wie alle anderen Besucher doch sehr beeindruckt davor. Hier gibt es ein ähnliches Video zu sehen (Link).
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Ich gehe durch das Kloster, wo die Liebenden jahrelang ihre Ruhestätte hatten. Die Kirche San Pedro ist die nächste Überraschung. Hier ist jeder Quadratzentimeter bunt verziert und ich drehe mich sprachlos im Kreis, um wenigstens einiges zu erfassen.
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Ein Blick zurück auf die Klosterkirche, der man von außen ihre Schätze gar nicht ansieht. Jetzt zieht ein Gewitter auf und ich beschließe, die Stadt zu verlassen und durch die Berge meine nächsten Ziele anzusteuern.
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Resümee
Teruel war in vielfacher Hinsicht eine der großen Überraschung auf meiner Tour. Beginnend mit der spektakulären Umgebung über die wunderschön verzierten Kirchen und Türme bis hin zum Kloster San Pedro mit der beeindruckenden Kirche und seinem berühmten Liebespaar. Die Stadt ist deshalb meine absolute Empfehlung für einen Stopp auf der Rundreise. Teruels Altstadt ist in vielem anders als die bisher besuchten Städte. Durch die freundliche und sehr gelungene Präsentation und die gute Beschilderung in den Straßen und Plätzen fühlt man sich als Besucher hier willkommen.
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Außerhalb des Ortes komme ich im Sonnenuntergang durch eine Landschaft wie im Wilden Westen und fahre weiter in eine Hochebene, wo ich die Nacht verbringe. Dobbys Einrichtung und Ausstattung hat sich auch im Novemberwetter bewährt. Alle Details zum Ausbau meines Minicampers findet ihr hier: https://5-reisende.de/2022/07/29/55-000-km-on-the-road-vom-nordkapp-bis-sizilien-dobby-insights/. Meine Übernachtungsplätze habe ich wieder auf park4night gesucht und unter 5Reisende bewertet. Die App Toiletten Scout hat sich größtenteils nicht als hilfreich erwiesen. Read the full article
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mo-woo · 1 year
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[Rezension] Silent Sinners (neu Broken Saint) von Penny L. Chapman
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Werbung Silent Sinners (neu Broken Saint) | Penny L. Chapman | Selfpublishing | 124 Seiten | ISBN 978-3969669532 | ASIN B084CZ9T2X | erschienen am 29. November 2019 | 5,99€ E-Book | 21,99€ Taschenbuch | Triggerwarnung: Achtung! Das Buch enthält sensible Themen und Gewalt. Solltest du ein traumatisches Erlebnis gehabt haben, oder empfindlich gegen Gewalt, Sex und viele andere Dinge sein, lies es bitte nicht.
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Der Teufel hat einen Namen. Dario Santoca. Doch er ist nicht allein. Denn seine Freunde wollen mitspielen. AUBREY Vergib mir Vater, denn ich habe gesündigt. Ich habe ihn in mein Haus gelassen. Ich habe ihm erlaubt, mit mir zu spielen. Ich habe ihn in meinen Kopf gelassen. Mit jeder Sünde gleite ich tiefer in den Abgrund. So tief, dass ich den Weg zurück nicht mehr finde. Er will mir wehtun. Er will ihm wehtun. Er will uns zerstören. Ich habe unterschätzt, was passiert, wenn man mit dem Teufel spielt. Aber ich bin bereit. Die Tür steht offen, komm mich holen ... DARIO Ich stehe längst hinter dir, Babydoll. Dreh dich nicht um, sieh nicht hin. Lauf! Denn ich habe die Hölle gesehen und überlebt. Ich bin das Monster, das er erschaffen hat, und ich werde euch allen zeigen, zu was ich fähig bin. Ich werde dir die drei wichtigsten Dinge in deinem Leben nehmen. Deinen Glauben. Deine Unschuld. Deinen Vater.  amazon.de
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Penny L. Chapman ist Autorin der beliebten Unfolding Reihe. Pretend, ihr Debütroman, erschien im Dezember 2016 und wurde zum Auftakt einer erfolgreichen Serie, bestehend aus vier Büchern. Im September 2018 erschien mit Nightfall der erste Band der Confined Reihe. Sie ist für ihre vielschichtigen Charaktere bekannt und liebt es, bei Regenwetter und Kerzenschein zu schreiben. Außerdem ist sie verrückt nach Herbst, Halloween, Musik und Schaumbädern und würde am liebsten in einer Holzhütte in Maines Wäldern leben. Penny L. Chapman schreibt Romane, die in keine Schublade passen. Ihre Protagonisten haben Ecken und Kanten und sind für sie viel mehr als nur fiktive Personen. Sie liebt schwierige Liebesgeschichten, die meist auch ernste Themen enthalten. Über ihre Bücher sagt sie, dass der Leser auf alles gefasst sein muss. Wenn sie nicht gerade schreibt, kuschelt sie mit ihrem Hund, singt lauthals zu Frank Sinatra Songs oder Metal mit und umarmt Bäume. Außerdem steht sie in engen Kontakt zu ihren Lesern, die in ihrer Facebook Gruppe Chapman's Hell regelmäßig mit Einblicken in neue Geschichten und lustigen Umfragen gestalkt werden. Auch in Zukunft wird Penny ihrem Genre - New Adult / Dark Romance - treu bleiben. Aber da sie schreibt, worauf sie gerade Lust hat, können sich auch Leser, die leichtere Themen bevorzugen, auf neue Geschichten freuen. amazon.de
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Nachdem wir in Nightfall, Band 1 der Confined Reihe, Arian kennengelernt haben, geht’s in diesem Teil nun um Dario und Aubrey. Wir lernen Dario mit Rückblenden aus seiner Kindheit kennen. Eine Kindheit, welche brutal, voller Schmerzen, Demütigung und Hass durch den Vater geprägt wurde. Diese Kindheit macht ihn nun zu diesen eiskalten Typen, welcher er jetzt ist. Aubrey hingegen ist die Unschuld vom Lande und möchte das unbedingt ändern. Sie möchte nicht mehr behütet und beschützt durch den Vater werden. Sie möchte unanständig sein, um sich zu rächen. Puh, ja was soll ich sagen, ich habe einiges erwartet, aber das ganze war mir dann doch etwas zu krass. Dazu muss ich sagen ich habe die erste Ausgabe des zweiten Bandes gelesen. Da dieser etwas überarbeitet wurde, erschien es unter Broken Saint neu. Aubrey habe ich nicht verstanden. Sie fühlte sich so zu Dario hingezogen, dass sie seine ganzen Taten einfach übersah. Er übertrat Grenzen ohne Ende und für sie war das nix. Da konnte ich nur mit dem Kopf schütteln und wurde wütend während des Lesens. Wie gesagt ich habe einiges erwartet aber so dann doch nicht. Dark Romance hat nun einmal explizite Szenen und kann auch mal gewaltvoll sein. Aber das war mir einfach doch zu viel. Leider. Da ich allerdings dennoch den nächsten aus er Clique kennen lernen möchte, werde ich Band 3 ebenfalls noch lesen und mich überraschen wohin mich dieses Buch führen wird. Der Schreibstil war gut zu lesen. Flüssig und interessant. Auch wenn mir einige Szenen nicht so gefielen, war das Buch selbst spannend und ich wollte natürlich auch wissen, warum Aubrey das tat, was sie immer wieder tat. Vielleicht liegt mir diese Reihe aber auch einfach nicht. Wenn ihr auf Dark Romance steht und es für euch auch etwas mehr als brutal sein darf, dann ist dieses Buch bzw. die Reihe auch etwas für euch.
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Foto: eigene Aufnahme | © Cover Penny L. Chapman Read the full article
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"Elf Minuten" Paulo Coelho (Rezension)
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„Es war einmal eine Prostituierte namens Maria.Moment mal. ‚Es war einmal‘ ist die beste Art, ein Märchen für Kinder zu beginnen, während ‚Prostituierte‘ nach etwas klingt, was für Erwachsene gedacht ist. Darf man ein Buch mit einem so offensichtlichen Widerspruch beginnen? Im Leben stehen wir schließlich auch dauernd mit einem Fuß im Märchen und mit dem anderen im Abgrund, darum wollen wir es bei diesem Anfang belassen: Es war einmal eine Prostituierte namens Maria.“ Elf Minuten, S. 7. „Elf Minuten“: Es war einmal eine Prostituierte namens Maria Wir sind umgezogen und deswegen habe ich die letzten Monate keine Rezensionsexemplare angenommen, sondern mich an meinem SUB (Stapel ungelesener Bücher) bedient. Ich habe mich dann als erstes für ein Buch von Paulo Coelho entschieden, weil dessen Hörbücher jetzt auch im BookBeat Katalog enthalten sind. Jeden Monat kommen 3 weitere dazu. Im Oktober waren „Elf Minuten“, „Veronika beschließt zu sterben“ und „Handbuch des Kriegers des Lichts“ im Sortiment. Die meisten von Coelhos Bücher beginnen mit Zitaten aus dem Lucas-Evangelium oder aus dem Sufismus. Diesmal nimmt der Autor die Verse 37-47 aus dem 7. Kapitel des Lukas Evangeliums und die „Hymne an Isis“. Nichts kann besser die Betrachtung zusammenfassen, die die Antike von einer Frau haben konnte, im Heiligen und im Profanen, wie sie uns in a dargestellt wird Hymne an Iside, Mutter von Horus und Ehefrau des wiederbelebten Herrn des Jenseits Osiris, gefunden unter den verschiedenen Schriftrollen von Nag Hammadi aus dem XNUMX. und XNUMX. Jahrhundert: Gefunden: https://axismundi.blog/de/2018/09/08/dee-e-donne-dellantico-mediterraneo/ Worum geht es in „Elf Minuten“ Warum dieser Titel? Elf Minuten? Elf Minuten dauert der durchschnittliche Liebesakt. In welcher Beziehung steht das zum Inhalt? Wir werden sehen. Ich werde nochmals am Ende der Rezension darauf zurückkommen. In erster Linie geht es natürlich um Liebe! Welche Erwartungen stellen wir an die Liebe? Maria verliebte sich zum ersten Mal mit sieben Jahren. Mit fünfzehn verliebte sie sich wieder. Aber immer lief etwas falsch. „Männer bedeuten nur Schmerz, Frustration und Kummer, dachte sie.“ Elf Minuten, S. 19. Maria machte eine Woche Urlaub in Rio de Janeiro. Dabei lernte sie einen Schweizer kennen, der sie mit nach Zürich nehmen wollte, um dort einen brasilianischen Star aus ihr zu machen. Maria geht mit. Marias Leben ändert sich. Es ist keineswegs so, wie sie es sich vorstellte. Aber Maria bleibt sich selbst treu.  „Elf Minuten“: Maria, eine Frau mit Prinzipien Maria ist eine Protagonistin, die mit beziehungsweise an ihren Aufgaben wächst. Sie schreibt Tagebuch und reflektiert ihr Leben. Sie lebt nach von ihr festgelegten Regeln, an die sie sich hält. „Ich habe die Wahl, entweder ein Opfer der Welt zu sein oder eine Abenteurerin auf der Suche nach ihrem Schatz. Es ist alles nur eine Frage, wie ich mein Leben angehe.“ Elf Minuten, S. 47. Maria begegnet der Liebe. Welchen Einfluss wird das auf sie und ihr Leben nehmen? Paul Coelho zeigt wie das Leben und die Menschen auf Maria wirken, wie sie sich verändert. Aber sie bleibt sich dennoch treu, obwohl sie dadurch fast die Chance auf Glück verliert. „Ist dir auch schon einmal der Gedanke gekommen, dass Frauen, und vor allem auch Huren, fähig sind zu lieben?“Elf Minuten, S. 171. Der sprachliche Aufbau in „Elf Minuten“ Das Buch besteht aus den Tagebuchaufzeichnungen von Maria und den Aufzeichnungen eines allwissenden Erzählers. Das gefällt mir sehr gut. Weil Maria in ihren Aufzeichnungen das Geschehen kommentiert und reflektiert, bzw. aus ihrer inneren Sicht zeigt, unabhängig von den Handlungen. Hörbuch "Elf Minuten" Das Hörbuch "Elf Minuten" von Paulo Coelho ist ebenso wie das Hardcover im Diogenes Verlag erschienen. Es hat eine Länge von 7 Stunden und 28 Minuten. Der Erzähler wird von Markus Hoffmann und die Tagebuchaufzeichnungen von Nadja Schulz-Berlinghoff gelesen. Markus Hoffmann gefällt mir in der Rolle des Erzählers nicht so gut, er ist mir zu belehrend. Nadja Schulz Berlinghoff spricht die Marias Gedanken sehr ansprechend. Ich kann sie mir gut als Maria vorstellen. Fazit/Kritik „Elf Minuten“ Ich bin mir nicht sicher, ob Paulo Coelhos erhobener Zeigefinger hier etwas zu intensiv agiert. Er will darauf hinaus, dass es immer noch den Menschen hinter seiner Rolle gibt. Da bin ich ganz seiner Meinung. Und auch in der zu Beginn vorangestellten „Hymne an Isis“ sehen wir, wie schon in der Antike, die Rolle der Frau in mehrere Bereiche aufgeteilt wurde, die unterschiedlich bewertet wurden. Je nachdem wo, und wie diese Rolle ausgelebt wurde. Maria gefällt mir eigentlich sehr gut. Durch den Kontrollzwang über ihr Leben, kann sie die Zeit als Prostituierte beenden. Allerdings hätte sie auch fast die Chance auf eine Liebe vergeben. Zur Liebe gehört immer auch ein gewisses Maß an Risiko. Keiner kann für die Dauerhaftigkeit seiner Gefühle bürgen. Ich bin ein großer Fan von Paulo Coelho, aber bei diesem Buch bin ich sehr hin- und hergerissen. Und ich kann nicht einmal wirklich sagen, woran es liegt. Ist Maria zu verkopft? Manchmal wollte ich sie anschubsen, etwas weniger auf ihre Prinzipien zu hören. Auf der anderen Seite haben genau diese Prinzipien ihr geholfen, sich selbst treu zu bleiben. Ich möchte nochmals auf den Titel zurückkommen. Wenn man einmal darüber nachdenkt, wie kurz die Dauer dieser 11 Minuten, objektiv gesehen, ist, verwundert es doch, welch große Bedeutung Sex oder Erotik in unserem Leben einnehmen. Vielleicht liefert der Text in der Anzeige des Verlags ein wenig Licht: Wie berührt man die Seele? Durch Liebe oder durch Lust? Kann man die Seele wie einen Körper berühren und umgekehrt? Ein provozierendes modernes Märchen über die Alchemie der Liebe. Diogenes Am besten ist es, ihr lest es und bildet euch selbst eine Meinung. Über Kommentare zu diesem Buch würde ich mich sehr freuen. Weitere Rezensionen zu Paulo Coelhos Bücher "Und die Liebe hört niemals auf""Der Weg des Bogens""Veronika beschließt zu sterben""Hippie" Weiterführende Links Diogenes Verlag Deutsche Website von Paulo CoelhAutorenwebsite von Paulo CoelhoPaulo-Coelho-Stiftung LiteraturPerlentaucherCulturMag Lesen Sie den ganzen Artikel
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gedankenxmuseum · 4 years
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A: „Ist es nicht seltsam, dass man, sobald man am Abgrund steht, das Gefühl hat, die Kontrolle zu verlieren & springen möchte? Dieser Impuls, ins Nichts zu springen, oder vor ein Auto zu rennen... Woher kommt das?
The Sinner - @gedankenxmuseum
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fabiansteinhauer · 1 year
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Vage und polar
1.
Warburgs Staatstafeln sollte man sich als Teil seiner Forschung zur Polarität und zum Recht vorstellen. Warburg agiert mit der Erstellung dieser Tafeln als Polarforscher und als Rechtswissenschaftler.
Das Recht, alles davon, alles daran, was man auf den letzten beiden Tafeln des Mnemosyne-Atlasses zu sehen bekommt (und mit dem man zu tun bekommt) ist nicht ausdifferenziert. Seine Differenzierungen gerinnen nicht. Nicht ausdifferenziert, dafür aber vage und polar: das ist das Recht, alles am Recht und alles vom Recht, was man auf diesen beiden Tafeln zu sehen bekommt. Personen, Dinge und Handlungen: vage und polar. Ein Vertrag, die Gründung eines neuen römischen Staates: vage und polar. Das Gesetz vage und polar, die Gewalten vage und polar. Das Opfer vage und polar, die Diplomatie vage und polar und schließlich Rom und alle Referenzen: vage und polar. Die Säkularisierung oder andere Trennungen, jedes Distanzschaffen: vage und polar.
Vage heißt in diesem Kontext nicht, dass es keine Bestimmung, keine Schärfe gäbe. Vage heißt hier, dass etwas verschlungen ist oder sich verschlungen bewegt, wie es sowohl Schlangen als auch Zeitfresser, also Uhren tun können. Vage ist in diesem Sinne aber nicht nur, wenn etwas verschlungen ist oder sich verschlungen bewegt. Auch wenn es verschlingt oder verzehrt, dann ist es in diesem Sinne vage. Das Polare und das Vage läuft in solcher Bewegung zusammen, in der Kehren, Kippen, Wenden, Falten oder Drehungen mitlaufen.
Wenn Recht polar und vage ist, dann kann man das als Mangel und Fehler begreifen, muss man aber nicht. Wenn man Warburg fruchtbar machen möchte, sollte man es nicht als Mangel und Fehler begreifen. Nicht unbedingt das Gegenteil, aber das Andere sollte man tun: Weiter an einer Rechtstheorie und Rechtsgeschichte arbeiten, die Multiplizität nachgeht, dabei Bewegungen, die Differenz und Wiederholung mitführen, bis in die kleinsten Details und letzten Spitzen verfolgt und dabei nichts am Recht ins Reservat des Unersetzlichen und Unaustauschbaren und Unübersetzbaren abschiebt. Eine Geschichte und Theorie vagen und polaren Rechts ist die Geschichte von Bewegung, zu der es kein dialektisches Statut gibt. Es ist Theorie eines Rechts, das einer Geschichte von Trennungen und Austauschmanövern aufsitzt, in denen man steht und damit auch knietief im Bodensatz der Gründe steht. So ein Recht sitzt einer sedimentären und seditionablen Geschichte auf. Es ist die Geschichte von Techniken, die man Referieren nennen kann und in der sich auch Referenzen aufbauen, die (wie es bei Luhmann heißt) ich zu sich selbst können. Ich würde die Geschichte und Theorie eines vagen und polaren Rechts aber nicht unbedingt als Geschichte der Selbstreferenz entfalten, weil diese Geschichte weder in Reflexivität noch in Subjektivierung aufgeht.
2.
Um von so einem Recht etwas zu wissen, setzt Warburg angepinnte Tafeln ein. Bei den Staatstafeln sind das leichte, nur mit schwerem Stoff bespannte Holztafeln, auf die dann Fotos und Zeitungsmaterial locker gepinnt, lose angebracht werden und die zu einem bestimmten Zeitpunkt fotografiert werden.
Diese Tafeln präsentieren Bilder nicht als etwa, was einen Abgrund oder eine Abwesenheit zu meistern oder zu bewältigen hätte. Sie sollen etwas kehren und kehren lassen, sie sollen Bewegung durch Raum und Zeit händeln, die ebenfalls als polar und vage verstanden wird. Warburg präsentiert dazu auf den Tafeln nicht nur Bilder, die zu einer Geschichte der Polobjekte gehören. Diese Tafeln sind auch selber Polobjekte.
Das Forschungsprojekt zu Warburgs Staatstafeln läuft in Nähe zu Forschungen über Bilder und Kulturtechniken, bei denen in den letzten Jahren ein gesteigertes Interesse an faltbaren Objekten und Klappobjekten zu beobachten ist. 2016 gaben David Ganz und Marius Wimmele ein Sammelband zu diesem Thema heraus, 2020 folgte die Herausgabe eines Sammelbandes durch Helge Lutz und Bernhard Siegert.
3.
Das oben gezeigte Bild bezieht sich auf eine Malerei, ein Bildnis, das Andrea Previtali um 1502 gemalt haben soll Victor Stoichita in dem zweitgenannten Sammelband einen Kommentar geschrieben hat.
Das Bildnis hat zwei Seiten, zwei Bilder. Es ist beweglich, soll gewendet werden. Bilder mit Rückseiten gibt es immer wieder, das besondere ist hier unter anderem, das man das Bild nicht über die vertikale Achse, sondern über die horizontale Achse kippen muss, nur so werden beiden Seiten sukzessive, abwechseln, sichtbar. Es reicht also nicht, um das Bild herumzugehen, man muss es in die Handnehmen und umkippen.
Diese Bild ist ein Kippobjekt und es ist ein Polobjekt. Stoichita nennt etwas an dem, was ich Polarität nennen würde, Ironie. Er nennt des Kommentar auf der Seite mit dem Schädel ironisch. Dort steht: hic decor hec forma manet hec lex omnibus una. Stoichita übersetzt den Satz wie folgt: Dies ist der Schmuck und die Schönheit, die bleiben/ dieses Gesetz gilt für alle.
Wieso nicht mal so übersetzen? Dies ist der Schein (das Scheinende im Sinne des Leuchtenden), das ist die Form. Verharrt hier: Gesetz, allen das eine. Oder aber: Hier die Anmutung/ das Schmucke, da, die Gestalt. Dieses Gesetz erwartet uns/ wartet auf uns, alle gleich.
Könnte sich das Verb nicht auf das Gesetz beziehen? Zwischen dem Schönen und der Form kippt alles, was bleibt, das ist das Gesetz/ das Lesbare/ das zu Lesende/ die Lese, allem das Selbe.
Das Verb könnte im übrigen sogar zum Konjunktiv der a-Konjugation, also nicht zu manere, sondern zu manare gehören, dann wäre nicht von einem Bleiben, Verharren oder (durchhaltender) Erwartung, sondern von einem Verfließen die Rede, und wieder stünde in Frage, was gesetzt und was lesbar wäre, wenn etwas verfließe.
Es kursieren unterschiedliche Übersetzungen für diesen Satz, erscheint er doch auf einem Polobjekt und mit engem Bezug zu einer Polarität. Nicht nur das Bild kann dort kippen, der Satz kann auch kippen. Manche übersetzten den Satz, der als Motto des memento mori gilt, so: Diese Schönheit bleibt (nur) in der Form, dieses Gesetz gilt für alles.
Zu solchen (emblematischen, also nicht nur kippbaren, sondern auch eingeworfenen Sätzen) muss man Übersetzungslisten anfertigen, Übersetzungstabellen und Übersetzungsprotokolle. Die Frage nach der Übersetzung ist an diesem Objekt auch als Frage nach dem Kippen angelegt, also auch danach, was durch Kippen bleibt, durch Kippen sich erhält oder erhalten wird, was durch Kippen erwartbar ist, was im Kippen Zeit (im Sinne von Geschichte) durchhält. Das ist ein fantastisches Objekt, allein schonm weil es auch daran erinnert, was für einen tollen Titel Thomas Melle für sein Buch über Bipolarität gewählt hat: Die Welt im Rücken. Sie rückt und rückt.
4.
Lutz und Siegert beziehen solche Objekte auf die Forschung zu Kulturtechniken und dort auf etwas, was sie Scharnieroperationen nennen.
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kulturpoltergeist · 3 years
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Bo Burnham: Inside (2021) ist nicht nur ein Solo-Special über das Engesperrtsein im Corona-Lockdown. Viel mehr dreht sich der Film um die Klaustrophobie der Performanz – das Eingesperrtsein in einer besonderen Rolle, während die Welt völlig identitätslos auseinanderfällt. Es ist der Film von einer und für die Generation der Millenials und Zoomer, die mit all den oberflächlichen Träumen gefüttert wurde, die eine Gesellschaft der Singularitäten (vgl. A. Reckwitz) zu nähren vermag, ohne diese Versprechen unter den Bedingungen eines medialisierten Kapitalismus auch nur ansatzweise halten zu können. Es ist ein Film über Content in all seiner affektiven Willkür, die einer depressiven Leere im Innern gegenübersteht, ein Film über die Isolation der und Isolierung durch die eigene Markenidentität von der Wirklichkeit. Persona und Person von Bo Burnham erscheinen gleichermaßen wie ein Gefängnis, was weder das Verlassen noch das Verbleiben im Haus zu einer Option macht. Aber … was dann? Das ist die zentrale Frage der Generationen, die nach dem Millenium in einer Welt aufgewachsen müssen, die zunehmend von ihren Eltern zerstört wird. Die ganze Absurdität dieser Situation spiegelt sich in der Sprachlosigkeit des eingesperrten Comedians: In der Unfähigkeit zum Lachen, im Zwang zu lachen. Und vor allem: Bo Burnham nutzt dafür Medien und mediale Techniken, die (Bild-)Sprache, unserer Zeit. Bo Burnham: Inside ist eine Absage an die Retromanie, an das Ewiggestrige, obwohl es allen Anlass gäbe vor der Gegenwart in eine (imaginäre) Vergangenheit zu flüchten. Aber Bo Burnham weiß und kommuniziert, dass Nostalgie keine Lösung ist, nur Prokrastination. Keine Hipster-Polaroids und kein Kulturhistorismus, nur blanke Gegenwart gepeinigt und die Ängste vor einer (möglicherweise) verlorenen Zukunft können uns retten.
 Bo Burnham: Inside konkretisiert die Zweischneidigkeit des Authentizitätsfetischismus, der die Ökonomie des 21. Jahrhunderts mit so viel Treibstoff versorgt und gleichzeitig die Grundlagen der Wirtschaftsform, geschweige denn der Menschheit selbst, zerstört. Diese Herangehensweise ist in einer von Kurator- bzw. Kompositidentitäten (vgl. Simon Reynolds und Andreas Reckwitz) dominierten Welt nach wie vor eine Seltenheit. Wie in einem Reality-TV-Format wird der Reality-Effekt durch die Anwesenheit von Produktionsprozess und -gegenständen im Bild verstärkt. Anders als im Reality-TV wird hier der Blick hinter die Kulissen aber genutzt, um die Illusion selbst zu brechen, das Reale im lacanischen Sinne auszustellen. Produktionsrealität und Bildtraum gehen nahtlos ineinander über, ohne zusammengehören zu dürfen. Man will sie trennen können, aber genau das funktioniert nicht mehr. Die unausweichliche Einheit wird zur Belastung. Das ist mehr als bloße Selbstreferenzialität. Der klassische McLuhan (»Das Medium ist die Botschaft«) funktioniert nicht mehr in einer Gesellschaft, wo Simulation und Wirklichkeit eine unauftrennbare Emulsion bilden. Wie können wir noch davon reden, dass sich ein Medium im Hintergrund unsichtbar macht, wenn die Grenze zwischen realem und virtuellem Handeln selbst verschwindet? Hat Unsichtbarkeit überhaupt noch eine Bedeutung, wenn der Gegensatz zur Sichtbarkeit jegliche Bedeutung verliert? Leugnet man die Relevanz dieser Fragen gerät man allzu leicht in platonische Platitüden (auch wenn man sich vordergründig davon distanziert). Kein Wunder, dass sich die Pillenmetapher aus Matrix derzeit auf allen Seiten des politischen Spektrums solcher Beliebtheit erfreut. Reality-TV ist der innerste Kreis dieser spezifischen Hölle, die von Baudrillard prophezeit worden ist. Hier werden die Realitätseffekte gerade dazu benutzt, um die Fiktion zu verschleiern und durch Kopien ohne Original (Simulacra) zu ersetzen.
 Bei Bo Burnham: Inside geschieht genau das nicht. Vielmehr enthüllt sich das Reale erst im Zustand der Künstlichkeit, der eingebunden in die Realität der Fiktion mit der Fiktion bricht, um auf einen gesichtslosen Abgrund ohne Namen, Zweck und Ziel – unrepräsentierbar und doch wahrzunehmen – aufmerksam zu machen. Genau haben insbesondere die nicht linguistisch-textbasierten Ansätze der sogenannten Postmoderne nach wie vor Relevanz – vielleicht sogar mehr Relevanz als sie in einer von Fernsehnetzwerken und Magazincovern geprägten Moderne je hatte. Der derzeitige von einem humanistisch motivierten Anthropozentrismus geprägte Backlash gegen den (vermeintlichen) Zynismus des »Anything goes« scheint jedenfalls absolut impotent im Umgang mit der medialisierten Welt des 21. Jahrhunderts. Das betrifft alle politischen Strömungen. Sei es, weil man einen bereits verlorenen Kampf beständig „neu“ inszenieren zu müssen. Sei es, weil die platonischen Platitüden selbst Teil der konsensuellen Halluzination geworden sind, statt sie überhaupt noch hinterfragen zu können. »Apathy is a tragedy, boredom is a crime.« Real ist nur das, was nicht wehtut. »No one is bored, everything is boring.« Vielleicht ist Corona (und Bo Burnham: Inside als der Coronafilm) ein erstes Symptom für einen Wandel.
 »Whereas Sinclair transforms pop-cultural material into something opaque, obscure and hermetic, Ballard innovated a kind of pulp modernism in which the techniques of high modernism and the riffs of popular fiction intensified one another, avoiding both high cultural obscurantism and middlebrow populism. Ballard understood that collage was the great twentieth century artform and that the mediatised unconscious was a collage artist. Where are his twenty-first century inheritors, those who can use the fiction-kits Ballard assembled in the Sixties as diagrams and blueprints for a new kind of fiction?« (K-Punk 28/04/2009, »The Assassination of J. G. Ballard«)
 Bisher tat die (sogenannte) Metamoderne so, als wäre ihr zentrales Anliegen die Vermittlung zwischen klassischer Sinnhaftigkeit und (post-)modernistischer Skepsis. Dabei kommt die propagierte Antwort auf die radikale Verweltlichung der Postmoderne, einer verabsolutierten Spektralität gleich. Statt den gothischen Materialismus, die Abwesenheit jeglichen Innenlebens im schwarzen Spiegel als Chance zu begreifen, wird alle Autorität auf die imaginäre, spektrale Reflektion des großen Anderen projiziert. Dieser Geist der Reflektion steht keineswegs im Gegensatz zur Bedürfnisbefriedigung wie sie derzeit gern medial als selbstzerstörerisch gegeißelt wird. Die totgeschwiegene Punchline dieser (vermeintlich) ideologiebefreiten Welt wurde (etwa von Slavoj Žižek) vielfach diskutiert. Allerdings gehen die Schlussfolgerungen in vielen Punkten nicht weit genug, wie man etwa an Der gegenwärtigen Restauration der seriösen, sprich »authentischen«, Philosophie sehen kann, fällt auch die gespielte Ernsthaftigkeit unter die Zwänge der Gesellschaft der Singularitäten. Für Deleuze stand Hegel wie kaum ein anderer Philosoph für die verselbstständigte Bewegung des Geistes, die sich auf der Vorstellungsebene (das geschlossene System, den Raum des unendlich Großen) in impotenter Bewegungsfreiheit einsperrt. Wenn also die Antwort auf die atomisierte Gesellschaft ein neuer Universalismus ist, darf dieser nicht auf vergeistigte Prinzipien zurückgeführt werden oder er macht sich notwendig zu einer Parodie seiner selbst.
 Der Terror der Authentizität ist unmöglich ohne die vorherige, vergeistigte Institutionalisierung eines Abhängigkeitsverhältnisses. In anderen Worten: Authentizität ist per definitionem nie authentisch (genug). Die Kunstfigur des Authentischen hat materielle Zugkraft als Sehnsuchtsraum. Hier ist die Metamoderne ein Rückschritt vor (Aspekten) der Postmoderne. Corona hat auf der einen Seite gezeigt, wie zerbrechlich die Globalisierung durch freie Märkte im Kern wirklich ist. Auf der anderen Seite verdeutlicht der Verlauf der Pandemie, wie unempfänglich die Gesellschaft in der Mehrzahl für diese Form der Erkenntnis zu sein scheint. Nirgendwo in der Krise wurde dies deutlicher als Beispiel des Tourismus. Warum fiel es den Leuten so schwer, ein oder zwei mal auf ihre Urlaubsreisen zu verzichten und zuhause zu bleiben? (Ganz davon zu schweigen, dass der Verzicht aufs Reisen dauerhafte Lebensrealität für viele verarmte Haushalte ist.) Warum war es unmöglich zuhause zu entspannen und das Geld zur Seite zu legen, um sich dann vielleicht im Jahr nach der Pandemie eine größere und schönere Reise zu leisten? Stattdessen nahm man die Gefahren von Infektion und Verbreitung in Kauf, akzeptierte die Verstümmelung vom eigenen Reiseerlebnis durch Quarantäne, Masken- und Testpflicht, geschlossene Attraktionen etc., nur um die Reise erlebt zu haben. Dieser Wahnsinn funktionierte trotz der gegenwärtigen biopolitischen Gesundheitsbesessenheit und wurde entgegen aller Logik immer wieder zum Politikum. Es ist kein Geheimnis, dass die Tourismusindustrie existiert, um Erinnerungen zu produzieren und zu verkaufen (vgl. Valentin Groebner). Aber wer bzw. was hat hier die Kontrolle? Suchen wir die Reise oder sucht die Reise uns? Sind wir in der Mehrzahl nicht besessen von einer wiederholbaren, eingetüteten Vergangenheit, die sich als Zukunft präsentiert?
 Der Raum, in dem Bo Burnham Zu/flucht sucht, ist so viel mehr als ein Sachzwang. Wir sehen hier das Knochengerüst der Authentizität in der Sprache der Gegenwart. Statt in der Matrix, sollten wir unsere politischen Analogien in The Shining suchen, denn wir alle sind Jack Torrence – eingesperrt und integriert in die geschlossenen Kreisläufe des Overlook-Hotels, dazu verdammt die Vergangenheit zu dramatisieren bis der Wahnsinn uns einholt und das Haus, das uns umschließt, in die Luft fliegt (Stephen King) oder im innersten Kreis der Hölle zufriert (Stanley Kubrick). Wir wollen dem Haus entfliehen, aber zugleich ist es eine sehr reale Zuflucht, denn es war immer da: Eine Zu/flucht. Am Ende des Specials wird Bo Burnham von einem strahlenden Licht nach draußen gezogen. Umgeben von der Nacht: Der nächste perfekte Lichtkreis. Künstlicher Applaus in der entkörperlichten Dunkelheit. Die Tür fällt ins Schloss. Als er erkennt, dass das Außen genauso künstlich ist wie der Raum, versucht er wieder ins Innere zu flüchten. Doch er kann nicht zurück. Ausgesperrt. Spektraler Applaus wird spektrales Gelächter. Der Humor eines Poltergeists.
 Wahrhaftig revolutionär ist nicht die Erkenntnis, dass die Schattenbilder an der Wand nicht echt sind. Man kann der Höhle nicht entkommen, denn die gesamte Menschheitsgeschichte hat in einer einzigen Höhle, einem einzigen Raum, einem Haus abgespielt. Alles, was sich ändert, sind die Schattenbilder an der Wand: Die Heimsuchungen. Es ist keine Überraschung, dass ein Virus uns diese Lektion erteilt – jener biologischer Inbegriff untoter Handlungsmacht, deren Existenz das »authentische« Handeln der Metamoderne so vehement leugnet. Es lebt nicht, aber es bewegt sich. Es lebt nicht, aber es bewegt uns.
 Lebt es? … Leben wir?
 Weiterführend:
Deleuze, Gilles (1968/1994). Difference and Repetion. Translated by Paul Patton. London: Bloomsbury.
Fisher, Mark (2018). K-Punk. The Collected and unpublished writings of Mark Fisher (2004-2016). Edited by Darren Ambrose. Foreward by Simon Reynolds. London: Repeater Books.
Fisher, Mark (2014). Ghosts of my life. Writings on depression, Hauntology and lost futures. Winchester/Washington: Zero Books.
Fisher, Mark (2009). Capitalist Realism. Is there no Alternative? Winchester/Washington: Zero Books.
Fisher, Mark (1999/2018). Flatline Constructs: Gothic Materialism and Cybernetic Theory-Fiction. Forward by exmilitary. New York: exmilitary press.
Groebner, Valentin (2018)2. Retroland. Geschichtstourismus und die Sehnsucht nach dem Authentischen. Frankfurt a. M.: S. Fischer.
Nietzsche, Friedrich (2012). Gesammelte Werke. Köln: Anaconda Verlag.
Reckwitz, Andreas (2017). Die Gesellschaft der Singularitäten. Berlin: Suhrkamp.
Reynolds, Simon (2011). Retromania. Pop Culture’s Addiction to ist own past. London: Faber and Faber Ltd.
Spinoza, Baruch de (1677/2019). Die Ethik. Aus den lateinischen von Berthold Auerbach. Hamburg: Nikol Verlag.
Stirner, Max (1844/2019). Der Einzige und sein Eigentum. Ok Publishing.
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 Poltergeist – Politik und Kultur
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girls-broken-soul · 3 years
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Natürlich ist es wieder einer meiner schlaflosen Nächte mit Musik und geheule. Aber nicht jeder Mensch ist stark von morgens bis abends. Ich bin kalt aber nur von 7 Uhr morgens bis 24 Uhr nachts. Es spielt sich immer gleich ab, Musik, Fotos und rumgeheule. Aber wenn ich das nicht habe was habe ich sonst? Ein Leben das mich auf die Knie zwingt. Kannst du das hören? Hörst du mein weinen? Hörst du mein stummes nach Hilfe schreien jeden fucking Tag? Jede Stunde, jede Sekunde? Sag mir hörst du es?
Aber wie schon Charlie Sheen sagte : "Der beste Weg kein gebrochenes Herz zu haben ist zu tun als hättest du keins". Aber in dir drin ganz tief ist ein Ding was fühlt was fühlen muss. Es schaltet dein Gehirn aus, es versucht dich zu kontrollieren. Es ist dein Herz, dein Herz ist das Problem... Das Herz lässt dich fühlen egal was ob es Hass,  schmerz oder liebe ist aber fuck man es frisst einen auf. Irgendwann trägt man den ganzen tag eine Maske, eine eiskalte undurchdringbare Maske.  Niemand sieht dein echtes ich. Niemand. Aber wenn du ein kaltes Herz hast heißt es nicht das du nichts fühlst. Nein, es heißt , dass du schon genug gefühlt hast. Aber nachts in deinem Bett , da bist du allein , ohne Maske ohne Schutz. Da bist du nur du... Du alleine und dein echtes ich was raus will, was atmen will. Es tut weh aber man lernt es zu kontrollieren, du hast aussetzer nachts allein aber wenigstens nicht vor anderen Menschen. Niemand sieht dein schwaches ich, niemand sieht das gebrochene Herz des Menschen der vor ihnen steht. Sie sehen nur deine starke abweisende Maske die du zu deinem eigenen Schutz jeden verdammten Tag trägst. Ich sehe jeden tag diese kleinen glücklichen Kinder. Ich war auch mal so klein und naiv aber ich war Glücklich. Doch im laufe der Jahre zeigte die Welt ihr wahres Gesicht. Ich sah tot und lügen wenn ich nur die Augen öffnete. Unsere Gesellschaft ist krank und kriminell. Doch manchmal tuhen wir Dinge, weil wir genau wissen das sie falsch sind , aber sich trotzdem zu gut anfühlen um es nicht zu tuhen. Als wir klein waren haben wir alles geglaubt was wir gesehen haben und wussten was, was ist aber es stellte sich raus das Salz auch aussieht wie Zucker. Also warum sollte es bei Menschen anders sein? Sie könnten nett aussehen aber fies im Inneren sein und niemand würde es sehen. Nein man muss es probieren und ab dem Moment ab dem du es probierst geht dein leben den Bach runter. Weil du darauf vertraut hast was nett aussieht ist auch nett. Du hast dich auf die falschen eingelassen und nun? Wo stehst du jetzt? Am Abgrund? Oder doch ehr auf einem Stuhl mit einer schlinge um den Hals?  Ist es das was Gott für uns wollte? Eine traurige Welt voller Hass und Krieg. Aber den größten krieg den wir bezwingen müssen ist der Krieg in uns selbst. Den krieg Gut gegen Böse. Weißt du wer gewinnen wird? Weißt du was du am Ende sein wirst? Nein und deswegen kämpfst du jeden Tag dagegen an. Gegen die Wahrheit, gegen dein vorhergesagtes leben und auch gegen dich selbst. Gegen deine Ziele,gegen deine Wünsche. Das Leben ist ein Kampf aus dem du nicht lebend raus kommst. Also sollten wir leben und weiter kämpfen oder sterben und Frieden finden
~J.M
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styletraveler · 3 years
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Nordwest-Territorien, Kanada:
Wild  |  Wilder  |  Northwest
Kanutour auf dem South Nahanni River
Eine Kanutour auf dem South Nahanni River führt durch eine der spektakulärsten und einsamsten Landstriche Kanadas.
 Von Marc Vorsatz
So viel steht bereits eingangs fest, dies wird ein Abenteuer der etwas härteren Gangart und so beginnt es auch. Im Provinznest Fort Simpson treffen wir unsere Guides, die Umweltwissenschaftlerin Jenn Redvers und den angehenden Biologen Robert Norton sowie zwei erfahrene Hobby-Paddler mit Sinn fürs Außergewöhnliche aus Ottawa. Die Begrüßung ist herzlich, die Chemie stimmt. Soweit die Kür, doch dann schon ruft die Pflicht. Wir müssen unsere drei Kanus und gefühlte 100 unmenschlich schwere Fässer in ein kleines Wasserflugzeug bugsieren. Zu guter Letzt krabbeln wir selbst in die Twin Otter, diesen unverwüstlichen Allesflieger made in Kanada. Keine Maus würde da mehr reinpassen und wir gurten uns irgendwie zwischen Booten, Proviant und Isomatten fest. Minuten später haben wir die Zivilisation verlassen und bekommen eine leise Vorahnung von dem, was uns in den nächsten Tagen erwartet: Wildnis pur, soweit das Auge reicht. Und kein einziger Ort. Nirgends.
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 Unser einstündiger Flug endet mit einer gekonnten Ehrenrunde knapp über den höchsten Wasserfällen von Nordamerika, den Virginia Falls. Die entfesselten Wassermassen des Nahanni stürzen 92 Meter senkrecht in die Tiefe. Damit sind sie doppelt so hoch wie die Niagarafälle und werden trotzdem nur von 950 Urlaubern pro Jahr besucht. Auch die Landung „auf dem schönsten Flughafen der Welt“ kitzelt gehörig an unseren Nerven. Wir setzen beherzt nur 300 Meter vor der Abbruchkante auf. Genau dort, wo das Wasser langsam Fahrt aufnimmt in Richtung Abgrund.
 Die Ruhe vor dem Sturm
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Doch all das sollte nur die Ruhe vor dem Sturm gewesen sein. Vor den Unterlauf des Nahanni hat Gott ja die Virginia Falls gesetzt und einige Galonen Schweiß dazu. Wir müssen unsere Kanus und sämtliches Gepäck 113 Höhenmeter hinunter schleppen.
 Randvoll mit Berg haben wir die Kanadier anschließend beladen, uns schlussendlich in die wasserdichten Neoprenanzüge gezwängt, Schutzhelme aufgesetzt, schnell ein Gruppenfoto geknipst und los geht’s. Sofort werden wir von der Strömung des Weißwassers mitgerissen, rauschen durch die tiefe Schlucht des Vierten Canyons und haben dabei überraschend enge Kurven zu meistern.
 Nach den ersten sportlichen Kilometern wird der Fluss deutlich breiter und ruhiger. Wir nehmen unsere Schutzhelme ab und finden Zeit für die schwergewichtigen Trompeterschwäne mit den markanten schwarzen Schnäbeln. Ein paar Etagen weiter oben, hoch über dem Canyon, zieht lautlos ein Weißkopfseeadler seine Bahn. Er sucht wohl das milchige Wasser nach Arktischen Äschen und Amerikanischen Seesaiblingen ab.
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 Zu Füßen der Funeral Range, der Gebirgskette der Begräbnisse, zwischen dem Vierten und Dritten Canyon schlagen wir unser Zeltlager auf. Im Handumdrehen haben Jenn und Rob die Küche gezimmert: Zwei Kanus kopfüber im rechten Winkel, eine Zeltplane als Dach, das war´s. Und schon brutzeln sie saftige Steaks, Bohnen, Speck und Folienkartoffeln. An den ersten Tagen gibt es sogar noch einen knackigen Salat dazu. Für Jenn als überzeugte Vegetarierin mit Glutenallergie wird extra gekocht. Und als ob dies alles noch nicht genug des Guten wäre, backen die beiden einen leckeren Kuchen in einem altmodischen Backwunder, das sie an Ober- und Unterseite mit glühender Holzkohle befeuern.
 Angekommen im Wilden Westen
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 Während wir am Lagerfeuer auf unseren herrlich duftenden Wallnusskuchen warten, singt Rob im Kreis zur Gitarre. Handgemachte Songs aus fast vergessenen Tagen: Bad Moon Rising von Creedence Clearwater Revival, Songs von Johnny Cash und immer wieder Bruce Springsteen. I´m On Fire sollte unser Nahanni Song werden. Schon beim zweiten Zuhören summen wir mit. Oh, oh, oh, I´m on fire…
Endlich sind wir angekommen im Wilden Westen. In seiner nördlichsten Ecke, die größer ist als jedes Land in Europa und sich dem menschlichen Einfluss bis heute so erfolgreich zu entziehen vermochte.
 Auch morgens geht es eher stimmungsvoll zu. No Stress! Wer mag nimmt ein erfrischendes Bad, versucht sein Glück beim Fischen, beobachtet ein paar Waldkaribus auf der Anhöhe oder macht einfach – nix - außer auf die frisch gebackenen Baguettes zu warten.
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 Eine moderate Strömung trägt uns gemütlich flussabwärts, wir paddeln durch zu Füßen der Headless Range, der Gebirgskette der Kopflosen, vorbei an einem Saum aus bunten Blüten und hinein in den gewaltigen Dritten Canyon.
 Mythen und Gruselgeschichten
 Beim Schein des Lagerfeuers erzählt uns Jenn vom kriegerischen Volk der Naha, das hier irgendwann auf mysteriöse Weise für immer spurlos verschwand. Von einer mächtigen unentdeckten Goldader, die Abenteurern des vergangenen Jahrhunderts unermesslichen Reichtum versprach und doch nur den Tod brachte. Von Legenden und historisch belegten Ereignissen,  die sich im Nahanni für immer auf untrennbare Weise miteinander verwoben haben.
Gruslige Geschichten, wie die der McLoad-Brüder, die eine ganz reale ist: 1905 folgten William und Frank McLoad dem Lockruf des Goldes. Als man nie wieder etwas von ihnen hörte, machte sich ihr Bruder Charly 1908 auf die Suche. Monate später fand er schließlich ihr Zeltlager. An einem Baum lehnte noch ihr inzwischen längst verrostetes Gewehr, dann entdeckte er die sterblichen Überreste seiner Brüder – beide enthauptet.
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Viele Abenteurer sollten dieses grausige Schicksal teilen. Der schwedische Goldsucher Martin Jorgenson zum Beispiel. Gefunden 1917, ohne Kopf. Bis in die 1960er Jahre währte dieser Spuk. Stoff genug für die fantastischsten Theorien bis in die Gegenwart.
Andere überlebten den Nahanni. In den 1920er Jahren machte sich der britische Oxford-Absolvent, Kurzzeit-Banker und Langzeit-Abenteurer Raymond M. Patterson mit einem Kanu auf die Suche nach der sagenhaften McLoad-Mine und fand nichts als pure Wildnis. Drei Jahrzehnte später verhalf er dem bis dahin völlig unbekannten Fluss zu einem Platz in der Literatur: 1954 veröffentlichte er seine Erinnerungen in dem Buch The Dangerous River, Der gefährliche Fluss.
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Und das ist er auch heute auf gewisse Weise noch. Vor jeder größeren Stromschnelle beraten Jenn und Rob gewissenhaft, wie diese am sichersten zu passieren sei. Mit oder ohne Helm? Auf kürzestem Weg mit Karacho durchs Weißwasser oder doch lieber ganz ruhig in großem Bogen umfahren?
 Was für Bergsteiger der Everest, ist für Kanuten der Nahanni
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 Im Zweiten Canyon wartet die vielleicht beeindruckendste Passage auf uns. Hell´s Gate, das Höllentor, politisch korrekt The Gate. Aber das sagt niemand. Der Nahanni muss sich hier durch zwei fast senkrecht emporstehende, 460 Meter hohe Steilwände zwängen und gewinnt dabei ordentlich an Geschwindigkeit. Spätestens an dieser Stelle glauben wir den Slogan der internationalen Kanu-Szene: „Was für Bergsteiger der Everest, ist für Wasserwanderer der Nahanni“. Eines der letzten großen Abenteuer unserer Zeit im gleichnamigen Nahanni National Park Reserve, der 1978 von der Unesco zum ersten Weltnaturerbe überhaupt gekürt wurde.
Die Durchfahrt ist wahrhaft atemberaubend. Wir sausen durch die enge Schlucht, deren Wände höher in den Himmel ragen als die meisten Fernsehtürme dieser Welt. Hat der Nahanni River das Höllentor erst passiert, verleiht ihm der offene Canyon sogleich Weite und Ruhe.
Unser nächster Morgen im Deadman Valley, Tal des Toten Mannes, beginnt mit einem Mordsschreck. Wir hatten Besuch in der Nacht. Direkt vor unserem kleinen Zelt grub ein Schwarzbär seine Tatzen tief in den Sand. Wir nehmen uns fest vor, künftig auch nachts, falls die Natur ihren Tribut fordern sollte, mit Bärenspray bewaffnet hinterm Busch zu verschwinden.
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Unsere Küchenkanus hat der ungebetene Gast besonders intensiv beschnuppert. 300 Meter müssen die von den Zelten entfernt liegen und sämtliche Lebensmittel hermetisch verriegelt werden. Das ist Vorschrift in Kanada und macht Sinn.
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Der Erste Canyon, unser letzter, sollte noch einmal alles an Größe und Erhabenheit in den Schatten stellen, was wir bis dahin erlebten. Bis zu 900 Meter tief hat sich der Nahanni hier in den Kalk- und Sandstein gefräst und sich dafür 200 Millionen Jahre Zeit gelassen. Macht einen knappen halben Millimeter in 100 Jahren. Mit Ehrfurcht paddeln wir durch dieses überwältigende Massiv und erfreuen uns des Privilegs, zu den wenigen Abenteuerlustigen auf dieser Welt zu gehören, die das mit eigenen Augen gesehen haben.
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  INFOS:
Allgemeine Auskünfte:
Allgemeine Auskünfte zu den Nordwest-Territorien gibt es auf www.spectacularnwt.de, kostenloses Infomaterial unter [email protected]. Offizielle Website der Destination Canada ist www.keepexploring.de.
 Nahanni - Fluss der Superlative:
Der nur 563 Kilometer lange South Nahanni River gilt unter Wasserwanderern als Kanadas Premium-Fluss schlechthin. Er durchfließt das Unesco-Weltnaturerbe Nahanni National Park Reserve, www.pc.gc.ca/nahanni, eine der schönsten und wildesten Gegenden Kanadas und hat bis zu 900 Meter tiefe Schluchten in den Fels geschnitten. Die spektakulären Virginia Falls sind die höchsten Wasserfälle Nordamerikas und mit 92 Metern fast doppelt so hoch wie die Niagarafälle.
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 Pauschal:
Nahanni Gateway heißt die hier beschriebene 10tägige Kanutour von/bis Fort Simpson. Inkl. Flug mit Wasserflugzeug zu den Virginia Falls, Kanu und Zubehör (2er-Nutzung), 2-Personen-Zelt, sehr gute Vollverpflegung, geführten optionalen Wanderungen, zwei englischsprachigen Guides, Transfers für 7.195 CAD (ca. 4.690 Euro), zzgl. 25 CAD/Nacht (ca. 16,30 Euro) Nationalparkgebühr bei Black Feather. Nächste Touren in Juni, Juli und August 2021, www.blackfeather.com.
Anreise:
Zum Beispiel mit Lufthansa/Air Canada, www.aircanada.com, von Deutschland via Calgary oder Edmonton nach Yellowknife. Weiterflug nach Fort Simpson mit Canadian North, https://canadiannorth.com, hin und zurück ca. 3.900 Euro.
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 Unterkunft:
Während der gesamten Tour schläft man in guten 2-Personen-Zelten, auch Alleinbelegung buchbar. Bequeme Isomatten stellt der Veranstalter, auf Wunsch auch Schlafsäcke.
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 Und danach:
Wer dann noch komfortabel in der Wildnis ausspannen, wandern oder angeln will, dem sei die seit nunmehr 15 Jahren sehr persönlich geführte Yellow Dog Logde von Gordon Gin am Duncan Lake empfohlen. Die abgelegene Lage hat jedoch ihren Preis: kleiner Standard-Bungalow ab 295 Euro/Nacht, Angel-Package 2 Nächte inkl. Anreise mit Wasserflugzeug ab Yellowknife, VP, Hot Tub, Sauna, Booten, guter Angelausrüstung ab 1620 Euro pro Person, Telefon: 001/403/668-9936, [email protected], www.yellowdoglodge.ca
 Essen und Trinken:
Die Verpflegung für die gesamte Tour ist logistisch perfekt geplant und qualitativ hochwertig, vielseitig, schmackhaft und gesund. Die Guides backen sogar leckersten Kuchen in der Wildnis! Besonderheiten wie Allergien unbedingt vor der Reise angeben. Nachkaufen kann man nämlich nichts, es befindet sich keine einzige Ansiedlung an der gesamten Route.
 Reisezeit:
Der Sommer ist kurz in den Nordwest-Territorien. Die Kanusaison geht von Mitte Juni bis Ende August.
Reiselektüre:
In gewohnter Qualität und Detailtreue präsentiert Lonely Planet Kanada mit Kapitel Nahanni. Deutsche Ausgabe von Karla Zimmermann, Mairdumont Verlag, Ostfildern, 26,99 Euro, eBook, PDF 24,99 Euro, www.lonelyplanet.de
 Wer sich auf spannende Weise literarisch annähern möchte, sei der Krimi Tote Spur von Barbara Fradkin empfohlen. Bei einer Kanutour auf dem Nahanni geschehen plötzlich merkwürdige Dinge…  Aufbau Taschenbuch Verlag, Berlin, Juni 2014, 9,99 Euro, eBook/ePUB 7,99 Euro, www.aufbau-verlag.de
 Landkarte Kanada West, 1:900.000, reiß- und wasserfest, Reise Know-How Verlag, Bielefeld, 2019, 9,95 Euro, www.reise-know-how.de
© 2021 · Marc Vorsatz / MEDIA CREW MITTE
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dasmaedchendasrennt · 3 years
Text
Montag, 08.02.2021
Liebes Tagebuch,
heute melde ich mich das erste mal richtig mit meinen eigenen Worten. Verrückt wie lange ich Tumblr schon nutze. Ich glaube so 8 Jahre sind es auf jedenfall schon. Und schon immer habe ich es genutzt um irgendwie meine Gefühlswelt darzustellen. Dieses Jahr habe ich mir vorgenommen endlich mal richtig Tagebuch zu führen. Ein Versuch mich selbst zu verstehen. Aber auch eine Chance nutzen etwas von mir selbst festzuhalten. Etwas worauf ich zurückblicken kann.
Ich habe es mit einem handschriftlichen Tagebuch versucht. Ich bin ehrlich irgendwie war es mir zu aufwendig. Aber auch nicht sicher. Ich wollte meinen Gedanken und Gefühlen freien Lauf lassen, und das geht nicht wenn ich Angst habe, dass mein Partner mein Tagebuch liest ohne das ich das möchte.
Wer bin ich eigentlich? Naja Rosi halt. 23 Jahre alt. Pures Winterkind. Lebensfroh, simpel, gesellig und doch irgendwie introvertiert. Nachdenklich, manchmal etwas traurig. Ich bin hilfsbereit und suche in jedem Menschen das Gute. Vielleicht Naiv? Selbstbewusst, aber dann doch phasenweise sehr an mir zweifeln. Eigentlich bin ich ein Mensch voller Widersprüche. Ich glaube ich habe mich selbst noch nicht ganz gefunden. Und selbst da widerspreche ich mir auch selbst, weil es doch in Ordnung ist verschiedene Fassetten in seinem Leben auszuleben. 
Vielleicht schaffe ich es ja mich dieses Jahr etwas besser kennen zu lernen. 
Naja was gibt es denn so über mich zu wissen?
Ich bin Steuerfachangestellte. Vor ca. 1,5 Jahren bin ich von zu Hause ausgezogen und bei meinem Freund eingezogen. In eine andere Stadt ca. 45 Minuten von dem Ort entfernt wo ich aufgewachsen bin. Ich bin seit 4 Jahren in einer Beziehung. Habe in 2020 viele tolle Freundinnen gefunden. Vor ca. einem Monat habe ich die Diagnose Lipödem erhalten weshalb ich mich nun auch auf einer Reise zum gesunden Lebensstil befinde. Ich koche sehr gerne, erledige viele Dinge gerne selbstständig, damit sie so gemacht werden wie ich es möchte. Ich bin ordentlich, aber meistens nur oberflächlich. 
Das erstmal als grobe Einleitung zu mir selbst. 
Zu meiner Lipödem Geschichte?:
Naja viel zu erzählen gibt es dort noch nicht. Ich bin zum Arzt gefahren um eine Entschuldigung für mein “immer dicker werden” zu finden. Das sich das tatsächlich bestätigt hätte ich nicht erwartet. Nun warte ich auf meine Kompressionsstrumpfhose. Ich mache seit gut 3 Wochen Intervallfasten. Ich habe auch schon fast 3 Kilo abgenommen. Trotz Ausrutscher und Naschereien. Diese Woche versuche ich mich wieder zu fangen. Nebenbei versuche ich spazieren zu gehen und habe mit Hula Hoop angefangen. Ich versuche diese Woche wieder mit Workouts anzufangen. Aber ich bin momentan irgendwie müde und unmotiviert.
Man muss wissen hier in NRW hat schon lange nicht mehr die Sonne geschienen. Momentan haben wir einen Schneesturm und hier liegt so viel Schnee wie in den letzten 10 Jahren nicht mehr. Ich finde es schön. Ich genieße den Schnee. Aber etwas Sonne würde mir wohl auch gut tun. 
Beziehungstechnisch? Naja wie es da läuft weiß ich nicht genau. Ich glaube meine Beziehung steht am Abgrund. Aber ich möchte natürlich nichts überstürzen. Ich muss meine Gedanken und Gefühle sortieren. Herausfinden ob es nur eine Phase ist oder das Ende. 
Es gibt so vieles was in meinem Kopf rumschwirrt. So vieles was ich zu klären versuche. 
Für heute soll eine grobe Einleitung reichen.
Gute Nacht 
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