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#Abstinenztools
agatha-abstinent · 10 months
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Tag 3099 / Der Tag, an dem ich die Abstinenzkalender abgehängt habe
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agatha-abstinent · 4 years
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Tag 1943 / “Ein unverrückbares Gefühl der Zugehörigkeit”
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agatha-abstinent · 5 years
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Tag 1723 / Ich klebe keine Abstinenzaufkleber mehr
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agatha-abstinent · 5 years
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Tag 1723 / Ich klebe keine Abstinenzaufkleber mehr
Da ist die Wand mit den Kalenderblättern, mit meinen Aufklebern. Es ist die Wand mit den Abstinenzkalenderblättern mit den Abstinenzaufklebern und daneben liegt meine Katze in der Hängematte.
Dieses Bild allein, diese kleine Szene ist eine Sensation.
Eine andere ist, dass diese Woche die Therapie geendet hat, dass ich zum ersten Mal nach Ende der beruflichen Reha bei der Rehaeinrichtung war, dass ich jemandem Selfies mit Gesicht schicke und dabei lächle, dass ich eine medizinische Reha beantragen möchte, trocken.
Dieses Bild ist eine Sensation, weil es mit so vielen schweren Tagen verbunden ist, so vielen zähen Tagen und dass ich heute oder mittlerweile und vielleicht auch, seit ich nicht mehr klebe oder schon eine Weile davor, trotzdem, obwohl ich klebte, ich mir ziemlich sicher war und bin, dass ich trocken bleibe, ich es als selbstverständlich nehme.
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Wollte umkehren
Auf der Bernauer gedacht: Kehre um. "Ich hab keinen Bock!" laut gesagt. Im Meeting gemerkt: Das ist die Sucht. Der tropfende Wasserhahn. (Tag 336)
Matschbirne in der Entwöhnungsklinik Alle anderen topfit ohne Stoff, ich Probleme, den Schlüpper anzuziehen und all die Reize, all die anderen beim Frühstück aushalten, alles anstrengend, so wie heute.
Die trockene Fassade aufrecht erhalten. Anstrengend für mich. Niemandem bei der Arbeit reines Wasser einschenken.
Über Agatha bisweile stundenlang am Tag mit abstinenten Inhalten beschäftigt. Jetzt Agatha oft ausfallen lassen. Diese Katzenhängematte mit Abstinenzaufklebern - eine Ermahnung an das Wertvollste.
"Ein Schatz", sagte Vivien, ein Schatz zum Hüten. (Das Wichtigste, was du hast, ist deine Abstinenz!" Tag 413) Ich vernachlässige den Schatz. "Ich habe mich um mich zu kümmern", sagte der gestern. Ich muss mich um mich kümmern!
Freitag zu Frida beinah gesagt: "Ach, gib mir auch mal eine." Eine Kippe haben wollen. Heute auch wieder das Verlangen, zu Rauchen. Und im Meeting sagt einer den gleichen Satz zum Trinken. "Ach, gib mir auch mal eins." Ein Glas ein Bier.
Als ob die Sucht in mir hochkriecht, spricht.
Hat ihm nicht gefallen in den Gruppen am Anfang, er hat sich selbst nicht gefallen. Nichts hat ihm gefallen. Trotzdem wiedergekommen.
Diese Geschichte von Manja im neuen Job. Da oben lagerte griffbereit der Alkohol. Sie raus, gekündigt, zu gefährlich, zu nah.
Trotz Meeting diese Sehnsucht nach Ohrfeigen verspürt, nach Arsch versohlt bekommen. Doch mit dem treffen, der seine Zahnprothese beim Sprechen verliert? Weil er gesellschaftlich gesetzt ist? Mich nervt dieses Handy so! Diese Tastatur! Wie lange will ich mich noch quälen? Mich nervt dieses Kind so, wie es filmreif mit dem Vater Fantasiespiele spielt.
Ich hatte keine Lust aufs Meeting. Und ich habe keinen Bock, morgen arbeiten zu gehen. Ich denke, es wird schwierig diesen Urlaub mit 5-Tage-Arbeitswochen vorzubereiten. Ich bräuchte jetzt noch den Montag frei, um alles zu regeln.
Ich habe den Vorgesetzten provoziert am Freitag. Ich habe gesagt, der Vorgänger habe doch früher öfters die Notiz mit drauf geschrieben. Ich wusste, dass er das nicht bejubelt. Und trotzdem hab ich noch dazu gesagt: "Es würde mich erheblich entlasten."
Merkfähigkeit nimmt ab seit kein Antidepressivum mehr. Merken muss ich mir, dass mit Heilerdepulver im Glas verrührt es mir deutlich besser geht: Haut, Bauch, Stimmung. Merken muss ich mir, dass ich noch viel mehr auf mich hören muss, was mir gut tut, was ich möchte. Ich brauche dieses Mal BDSM, glaub ich. Auch wenn der andere mir gut tut mental. Ich bin dem zu gar nichts verpflichtet. Aber ich darf auch mitbestimmen. Es ist mein Körper. Ich bestimme.
Man, Agatha, sei wieder froh, nicht mit so anstrengenden Hipsters zusammenarbeiten zu müssen. Du darfst ganz du sein.
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Andreya Triana Woman https://www.youtube.com/watch?v=e9zeNq5QYg4
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agatha-abstinent · 5 years
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Tag 1586 / Eine Empfehlung von Agatha Abstinent
Und wenn du nicht Tagebuch schreiben möchtest Wenn du deine Gedanken nicht notieren willst Wenn es nichts Eigenes sein soll, sein kann, so empfehle ich dir doch SCHREIB Schreib was Schreib was auf Schreib was ab Schreib es um Schreib das gleiche Wort, den gleichen Buchstaben Schreib ein ganzes Blatt voll mit Trockenheit Schreib, damit dein Geist aufwacht Hilf deinem Hirn zurück zu Fähigkeiten, die der Alkohol zerstörte
Ich schrieb und schrieb und merke doch Einige Formulierungen sind weg Einige Ausdrücke Einiges, das für viele üblich ist, gängig Vokabeln des Arbeitsalltags
Ich schrieb in tumblr Ich schrieb im Handynotizprogramm Ich schrieb in der E-Mail-App Es ist so wichtig an der Informationstechnologie dranzubleiben
Und wenn ich dir einen zweiten Rat geben darf Fotografiere Fotografiere, was dir gefällt, so oft du kannst Eine Farbe Eine Tischdecke Eine Blume Einen Kaffee Fotografiere Kunst, die was in dir bewegt, die dich berührt Fotografiere und beschäftige dich mit den guten Bildern Da sind so viele schlechte Bilder in dir, in deiner Vergangenheit Der Alkohol hat keine guten Bilder produziert
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agatha-abstinent · 6 years
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Tag 1361 / Selbstliebe kann süchtig machen. Spielteilnahme erst ab 18
Dass Kinder und Jugendliche keinen Zutritt zum Liebesspielzeugladen haben, dass auf den Produktkatalogen quasi auch ein Benutzungsverbot "ab 18" gedruckt ist, hat sich nicht der Hersteller, sondern der Gesetzgeber so ausgedacht, erklärt mir die Verkaufs- und Beratungsperson. Nicht der Gesetzgeber, wohl aber der Hersteller bringt in den Produktkatalogen und im Onlineshop das Liebesspiel und die Anwendung von Liebesspielzeug vielfach auf der Illustrationsebene in eine unmittelbare Nähe mit Alkoholkonsum. Daher erscheint mir die Zugangsbeschränkung in diesem Fall doch angebracht, damit Kinder und Jugendliche nicht lernen, sich auch noch erst einen anzutrinken, um dann den Vibrator auszutesten.
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agatha-abstinent · 6 years
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Tag 1178 / Tränenausbruch Holzmarkt-, Ecke Alexanderstraße
Kurz vorm Losfahren noch gedacht, ich bin weniger traurig wegen IHM als wegen der einen Festanstellung. Beim Vorstellungsgespräch für diese Festanstellung war nach etwa zehn Minuten bereits klar: So wie ich bin, passt das nicht. Und trotzdem habe ich heulen müssen, als wir zwei Tage später die Absage telefonisch besiegelten; kamen mir Tränen, als ich Mutti von diesem Telefonat erzählte. Ich hätte so gerne gepasst! Ich war so nah dran, Mitarbeiterin einer Organisation zu werden, mit deren Leitbild ich mich hochgradig identifizieren kann. Wie oft kommt man dem Ideal so nah?
Wie schmerzlich die Erkenntnis, dass die Rahmenbedingungen wegen meiner psychischen Konstitution nicht passen!
Über das Ende der Beziehung zu dem Mann, den ich nicht Freund nennen wollte, bin ich weniger traurig. Schade finde ich es. Enttäuscht bin ich.
Aber eben auch dankbar, weil wir schöne Stunden hatten, weil ich mich mit ihm mal glücklich, mal geborgen, mal zufrieden, mal sexy gefühlt habe. Ich war weiter als bei einem Vorstellungsgespräch für ein Date. Und weil es (noch) nicht so weh tut, das vermutlich endgültige Ende, der Kontaktstopp seit über 48 Stunden, frag ich mich, ob ich überhaupt verliebt war. Denn bei Paul litt ich mehr. (Tag 914)
Tränen dann aber Holzmarkt-, Ecke Alexanderstraße, ein Pop-up-Fenster von tumblr auf dem Handy, jemand hat mir eine Nachricht geschickt: "Dein Blog ist sehr beeindruckend!" Tränen und öffentliches Schluchzen, weil dieser Zuspruch gerade jetzt so gut tut, weil da ein Mensch, der mich nicht persönlich kennt, den ich nicht persönlich kenne, mein Lebenswerk beeindruckend findet. Und das berührt mich viel mehr, als wenn jemand sagt, er begehre mich, egal wie viele Kilos oder Pickel ich habe, aber mich eben nicht mehr begehrt, wenn meine zirrhotische Reizseele zum 15. Mal innerhalb von 498 Stunden des Kennens schmerzt, ob der vielen Worte des anderen, viele eindringliche Worte, einen Umstand dramatisierend, der, in einem Satz gesagt, diese Beziehung nicht hätte ins Kippen gebracht.
"Dein Blog ist sehr beeindruckend!" Und du bist auch sehr beeindruckend, weil du mir das schreibst! Wie oft finde ich jemanden oder etwas beeindruckend und teile es aber demjenigen nicht mit? Laura Tonke war neulich mit IHM und mir zufällig am selben See. Gerne hätte ich ihr gesagt: Ich fand Sie gut als Hedi Schneider. Nicht getraut. Abschrecken lassen von ihrem Auftreten an dem Sonntag und bestimmt auch von meiner Angst vor ihrer Reaktion.
Ich wollte keine Beziehung. Und da ist es auch nicht so schlimm, wenn sie zerbricht. Aber ich wollte eine Arbeit. Und da tut es ziemlich weh, wenn die Stelle, für die ich mich vorbereite, persönlich bewerbe und vorstelle nicht mit mir besetzt wird, wenn die Entscheidung auf jemand anderen fällt.
"Ich bin ja Single" hatte ich zu IHM gesagt, als wir über meine Samstagseinkaufsgewohnheiten sprachen und er korrigierte mich, ich hätte einen Single-Haushalt, aber Single sei ich nicht. Zu dem Zeitpunkt lief das mit uns schon fast drei Wochen und trotzdem nahm ich mich als Single wahr. Wir machten all das, über was wir beim ersten Date als nicht erwünschenswert, nicht erstrebenswert übereinkamen: mehrmals täglich schreiben, fast täglich telefonieren, es Beziehung nennen.
In seiner gesundheitlichen Krise stand ich ihm nicht so bei wie er es sich vielleicht gewünscht hatte. Und ob er sich das mehr wünschte, weil kein anderer Verwandter vorbeikam, kann ich nur vermuten. Wenn ich für mein krankes Haustier UND für einen Mann bete, den ich neuerdings treffe, dann steht mein krankes Haustier immer an erster Stelle. Vielleicht spürte er das. Vielleicht trug das mit dazu bei, dass er so energisch, laut und verurteilend wurde.
Für den Blog gab es keine Vorbereitung oder Einstimmung wie auf Vorstellungsgespräche oder Dates. Der Blog war eine Idee und die Idee trägt mich und meine Abstinenz bis heute.
Krieg ich den Job nicht, bleibt mir trotzdem der Blog. Ist mit dem Mann Schluss, hab ich immer noch den Blog. Ende der Maßnahme, wieder arbeitslos? Zum Glück habe ich den Blog!
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Paul und Fritz Kalkbrenner Sky and sand https://www.youtube.com/watch?v=a26qH23-LAM
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agatha-abstinent · 6 years
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Tag 1153 / Abstinenztool not found
Das ist natürlich Megakacke. Der Pfad zur Meetingsuche Anonymer Alkoholiker verlegt, umgeleitet, Sackgasse mit dem Link meiner Favoritenliste, Wegweiserfavoriten für das Leben, für die Verbindung mit anderen Abstinenzlern, ein essentielles Abstinenztool, das von heute auf morgen nicht funktioniert. "keep it simple" / "halt es einfach" - wertvolles AA-Gedankengut in der Modernisierung einer Website nicht umgesetzt.
Ich kann nicht mal annähernd beziffern wie oft ich diese Seite, diese Karte von Berlin aufgerufen habe, wie oft ich die Gebiete dort an- und durchgeklickt habe, wo ich hingehen könnte, wann das erste Meeting ist oder das letzte, ob da ein Meeting ist, wo ich einen Termin habe, ob ich einen Ausflug mache wie einst an Tag 102 ins böhmische Dorf, tagesstrukturierend, diese Meetingliste, ein Notfallplan 24 Stunden online erreichbar, jetzt nicht mehr, "URL not found", und über den Menüpunkt neu versuchen, führt auch in beunruhigende Dysfunktion, zumindest im privaten Surfmodus, zumindest, ohne Cookies zu akzeptieren.
Webseiten wollen Gegenleistungen für die Nutzung. Geld oder zumindest deine Daten, deine IP-Adresse, von welcher Seite du gerade kommst, wie lange du bleibst, welche Cookies sonst noch so bei dir rumliegen, vielleicht auch, welche Apps du aufhast und und und. AA war für mich immer etwas, in dem dieses Gegenleistungsdenken nicht stattfand. Gab mir jemand rettende Worte für einen weiteren trockenen Tag mit, war für ihn oder sie höchstens der "Lohn", dass ich irgendwann trocken wiederkam, dass die Worte des jemand oder ein Lächeln, das Anbieten eines Platzes, eines Kaffees mir geholfen hatte.
Die AA-Website war für mich immer angenehm schlicht, schwarz-weiß, keine Bilder, zeitlos, simpel, ohne Bling-Glitzer-Flash, ohne Integration von Google-Maps, ohne automatisierte Standortabfrage. Ich hatte dieses schwarz-weiße Symbol auf meinem Browserfenster. Eins für die Tagesmediation, eins für den direkten Link zur Berlinkarte. In zwei Klicks zum nächsten Meeting.
Hunderte von Screenshots machte ich in diesen über tausend trockenen Tagen und auch schon davor, Screenshots von da, wo ich hin will, falls die Internetverbindung mal versagt, Screenshots auch zur Erinnerung, wo ich wann war oder dass ich in einer Krisensituation mich mit Meetingsuche gerettet, zumindest Zeit vertrieben hatte. In Berlin, aber auch in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, es hatte immer so gut funktioniert in all den Orten, in denen ich trockene Tage sammeln konnte.
So ein Offlinedate muss ich, egal wie lange ich trocken bin, vorbereiten. Ich muss wissen, wohin ich mich retten kann, falls Flucht zur Lösung wird, falls der Typ scheiße ist, ich in gefährliche emotionale und Anspannungszustände komme, ich leide an "Stressverstärkung durch Abstinenzerhaltung" (Tag 871), ich habe sie nicht, "Die Leichtigkeit im Leben der anderen" (Tag 945), für mich heißt es immer noch "Aufpassen, Agatha!" (Tag 174), die "Stolpergefahr" lauert überall, und erst recht auf ungeübtem Terrain, mit Sehnsucht, Geilheit, Abenteuerlust umnebelt im zwischenmenschlichen intensiven Austausch von mehr als Worten.
Die Anonymen Alkoholiker waren am 1. Mai telefonisch nicht erreichbar, dort konnte ich nicht um Korrektur der Website-Darstellung bitten. Also habe ich mir eine Notfallliste im Handynotizenprogramm angelegt. Beginn und Straße. Es einfach haltend. Und wohl wissend, dass mich vor tausend, vor fünfhundert Tagen eine solch trockenheitsgefährdende Störung der Abstinenzroutine hätte umwerfen können.
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agatha-abstinent · 6 years
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Tag 1139 / Und die Königin sucht einen Ort für die Gründung ihres Volkes
In den Nachmittagsschlaf geheult, nachdem die Wespe in die Freiheit flog.
Ich habe keine Lust mehr, vorbildliche Bewerberin zu sein. Ich habe nicht für die geduscht, sondern für mich. Denen hätte ich gerne mal als Ungeduschte demonstriert, wie schwer mir unter höherer Belastung alltägliche Handlungen fallen.
Durch die Tatsache, dass ich krankheitsbedingt viele alltägliche Handlungen gar nicht mehr oder nur mit größter Anstrengung durchführen konnte, durch die Tatsache, dass meine Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit in einem klinisch-arbeitspädagogisch-arbeitsmedizinischen Rahmen überprüft wurden, hat sich mein Blick auf Belastung und Leistung in anderen Berufen geöffnet. Erst als ich mir nur noch mühevoll einen sauberen Slip anziehen, den Duschkopf halten, frisch gewaschene Wäsche aufhängen konnte, erst als ich merkte, meine Konzentration reicht nicht für das Lesen längerer Texte, für das Verstehen komplexer Aufgaben, erkannte ich, was der Busfahrer, die OP-Schwester, der Gerüstbauer leisten, wie belastbar er, sie und er sind.
Für diese Stelle qualifizieren mich besonders meine letzten drei Jahre. Meine publizierende Tätigkeit im Dienste der Abstinenz. Ich habe mich so am Laufen gehalten, immer wieder Office-Programme angewendet, meinen Blick für visuelle Gestaltung trainiert, Vokabeln und Synonyme gesucht und gefunden, Kleines in große Kontexte gestellt, recherchiert und aufbereitet, geliefert, immer wieder geliefert, mich überhaupt ganz alleine, selbstständig in dieses quasi webbasierte Content-Management-System, diese Publikationsplattform tumblr eingearbeitet.
Ich wurde runtergefahren, durfte einen Neustart versuchen und habe an diesem Reboot-Prozess aktiv mitgearbeitet. Das ist nicht bei jeder Krankheit möglich, aber bei meiner ist es nötig. In dem Zustand, in welchem ich mich befand, war mir nicht klar, dass ich mich mit einem Onlineabstinenztagebuch am Laufen halte, dass ich damit meine Fähig- und Fertigkeiten trainiere und ausbaue, dass ich dadurch EDV-IT-mäßig einigermaßen am Ball bleibe, genau so wenig, wie mir klar war, dass ich mit dem Abstinenzblog meine Resilienz stärke (Tag 1109). Ich hatte mir das nicht bewusst vorgenommen. Bewusst wird mir das heute in dem Vorstellungsgespräch.
Dort, das erste Mal in 15-den-Strumpfhosen seit wohl zwanzig Jahren, das erste Mal eine Präsentation gehalten seit wohl neun Jahren. Danach 10 km mit dem Rad gefahren, gefahren. Mich eingeladen zu Bioschnitzel und Johannisbeersaftschorle.
In den Nachmittagsschlaf geheult, nachdem die Wespe in die Freiheit flog. Auch ich suche einen Ort für die Gründung meines Volkes.
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agatha-abstinent · 6 years
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Tag 1094 / Über meine Geburtstage verreise ich und versuche, die Sorgen daheim zu lassen.
Ich nehme mit... - einen gefüllten Medikamentendispenser - ein leeres Abstinenzkalenderblatt und Aufkleber - mehrere Skillstaschen - mehrere Kopfhörer - das Musikabspielgerät mit Abstinenzgravur - meine Notfallliste (Tag 1090) - ausnahmsweise mal nur ein Duschgel und nur ein Shampoo (vgl. Tag 163) - das Blaue Buch, das "Grüne" Buch, das Buch von Amy Liptrot (Tag 960) - Zwieback und Lebensretterkekse - ein zweites Handy und drei Ladegeräte - zwei Knirscherschienen - Ohropax Classic - ein neues Notizbuch - mehrere Stifte - meinen Laptop - zwei Aromaöle und ein Körperöl - leider nicht die Katze.
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agatha-abstinent · 7 years
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Tag 951 / Ohne den Blog würde ich saufen
Aromaöl aufgetragen, AA-Münze eingesteckt und Ibu intus morgens das Haus verlassen. Das will schon was heißen. An die Barmer denkend, an das bevorstehende Therapiegespräch, an das gestrige in der Reha-Einrichtung, fließen die Tränen wieder unaufhaltsam in U- und S-Bahn, auf der Straße.
Ohne den Blog würde ich saufen, dachte ich gestern. Manchmal zieht nur die öffentliche Abstinenzverpflichtung.
Ohne die Tage zu zählen, würde ich saufen, sagte ich dem Mann gestern.
Gestern, als mich beim Nachhausekommen eine Bierlache im Hausflur empfing.
Am selben Tag, Tag 950, beim Spaziergang durch Friedrichshain mit einem Erwachsenen und einem Kind: Suchtmittelkonfrontationsdichte auf dem Höchststand wie auch Trigger und Konsumdruck. Noch nicht mal die Fritzlimo kann ich halten.
Ich bin so abhängig von Alkohol wie ich dachte, dass es nur bei Heroin passieren kann. Heute wär ich lieber auf Heroin oder Kokain hängengeblieben, um nicht überall dieser legalen Droge Alkohol begegnen zu müssen.
Ich möchte mein Leben nicht so. Aber es gibt kein anderes für mich.
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agatha-abstinent · 7 years
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Tag 913 / Im Urlaub spiele ich kein Tetris
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agatha-abstinent · 4 years
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Tag 1879 / Das waren doch meine Abstinenztools
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agatha-abstinent · 4 years
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Tag 1879 / Das waren doch meine Abstinenztools
Ich klebe keine Abstinenzaufkleber mehr. Ich lese kein Heute-Buch mehr. Ich blogge nicht mehr jeden Tag.
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agatha-abstinent · 6 years
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Tag 1153 / Abstinenztool not found
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agatha-abstinent · 6 years
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Tag 1028 / Nicht vom Abstinenzkalender erzählt
Auch, weil ich das gar nicht mehr sagen kann: “Ich mache jeden Tag einen Aufkleber auf ..." Weil ich das im Moment nicht sagen kann. Ich hinke hinterher mit den Aufklebern, mit dem Blog.
Nicht vom Abstinenzkalender, vom Pusten erzählt. Dass ich freiwillig jeden Tag pusten gegangen bin in meinen ersten Tagen und Wochen und Monaten.
Bis zum Antritt der Entwöhnungstherapie bin ich über fünf Monate lang pusten gegangen. Drum gebeten hatte ich. Weil ich das kenne wie der eine Neue heute sagt, dass die Kontrolle von außen, der Druck, die Verpflichtung hilft. Dass ich durchs Pusten ja auch vor die Tür gegangen bin. Dass das ja auch ein Erfolgserlebnis war: Jeden Tag 0,00. Alles richtig gemacht. Trocken geblieben. Menschlichen Kontakt gehabt, mich in der Trockenheit, Selbstwirksamkeit, in meinem Abstinenzprojekt bestätigt.
Geweint heute Nachmittag. Wieder beim Fotos Löschen. Ich werde meiner Nichte als Kleinkind keine trockene Tante mehr sein können. Halb irre sehe ich auf so vielen Fotos aus. Abends Saufselfies, am nächsten Tag mit ihr gespielt, am Abend wieder Saufselfies. Der Alkohol war noch in mir. Nicht unbedingt mit Alkoholfahne. Aber der hat auch Denken und Handeln gegenüber meiner Nichte beeinflusst. Ich werde das nicht wieder gut machen können. Ich kann es nur jetzt besser machen. Ich kann irgendwann, wenn ich hoffentlich noch Agatha Abstinent bin, erzählen, wie der Alkohol meine Persönlichkeit verändert hat. Heute an diesem 1028. Tag denke ich, dass ich nicht dem Tod gerade mal so von der Schippe gesprungen bin, wohl aber dem Wahnsinn. Mein Blick, mein Lächeln, meine Gesten, Mimik, mein Drehen um mich und um die Flaschen, die Gläser, die Schlucke,... Ausflug mit Leah nach Leipzig, abends wieder alleine Saufen, Ausflug mit Leah an den Weißensee, abends wieder alleine Saufen, diese ganzen Arbeitstage 2012, 2013, Anfang 2014 - wirklich fast jeden Abend in den Rausch getrunken, im Halbrausch aufgewacht,...
Und dann brauchte ich was, brauchte ich ganz viel Neues, um das ich mich drehen konnte, was die Tage und Abende und Nächte füllt, ich brauchte anderes, das ich täglich tun konnte, täglich tun statt trinken. Und das waren die Abstinenzaufkleber, das Pusten, das Bloggen, die Meetings, das war über lange Zeit hinweg auch Handy- und Computerspiele spielen, Naschen, ... und das, was ich wirklich exakt jeden Tag gemacht habe, was nie ausfiel, weil ich zu müde oder Wochenende war oder weil mir der Antrieb fehlte oder weil ich das Klinikgelände nicht verlassen durfte oder weil ich den Abstinenzkalender noch nicht ausgepackt hatte oder weil ich krank war, Kopfschmerzen hatte... das einzige von all meinen Abstinenztools, was ich wirklich, tatsächlich, konsequent und ausnahmslos jeden Tag gemacht habe, war trocken zu bleiben, täglich keinen Alkohol zu trinken, jede 24 Stunden.
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