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#Chatgruppe
aktionfsa-blog-blog · 2 years
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Baldiger Bürgermeister in rechtsradikaler Facebook-Gruppe?
"Mit EU-Chatkontrolle hätten ...
... wir ihn schon vor der Berliner Wahl erwischt." Diese Hoffnung haben wir nicht, denn wir wissen, dass die von der konservativen EVP Fraktion  aber auch von vielen Sozialdemokraten verlangten Überwachung aller unserer Kommunikation im Internet sicher nichts bringt, außer ein Mehr an Überwachung. Alle unsere Argumente gegen eine EU-weite Chatkontrolle gibt es hier https://www.aktion-freiheitstattangst.org/cgi-bin/searchart.pl?suche=Chat&sel=meta
Dass der Berliner CDU Spitzenkandidat nun als Mitglied in einer rechtsradikalen Facebook-Gruppe erwischt wurde, bleibt ein Zufall. Genau, wie viele andere nicht erwischt werden oder wenn wieder andere fälschlicherweise denunziert werden. Gerade letztere, die sogenannten False Positives, sind in der Regel die Opfer, weil sie Beweise für ihr "Nicht-Tun" erbringen müssen - eine Umkehrung der Unschuldsvermutung.
Überführt oder nicht?
Auch diese Frage führt nicht viel weiter, denn man könnte ja aus investigativen Gründen Mitglied so einer Gruppe werden wollen, um die wirklichen "Extremisten" zu entlarven. Fest steht, dass Kai Wegener selbst keine Beiträge in der Gruppe gepostet hat, lediglich ein Like gab es von ihm für einen Beitrag seines Parteikollegen Burkard Dregger zu einem Polizeieinsatz in der Rigaer Straße aus dem Mai 2019. Vielleicht sollte man sich dessen Äußerungen genauer ansehen?
Die taz führt in ihrem Artikel zum Thema noch 2 entlastende Argumente an, die man auch im Rahmen der Internet-Überwachung und im Nachhinein zu den Berufsverbotsverfahren stets im Kopf behalten sollte.
Die Gruppe könnte "sich erst im Laufe der Jahre über den 'erlaubten Rahmen' hinaus radikalisiert" haben, was wenig aktive Mitglieder nicht mitbekommen haben könnten.
Im Internet lassen sich die Namen der Nutzer beliebig verwenden und es war möglicherweise ein Fake der Gruppe, so bekannte Namen, wie Kai Wegener oder Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks von den Grünen oder René Domke, Landesvorsitzender der FDP in Mecklenburg-Vorpommern in ihren Reihen nennen zu können.
Gegen das letzte Argument spricht allerdings ein Satz aus dem taz Artikel: Bis 2021 war er [Kai Wegener] aber sogar als einer von 18 Ad­mi­nis­tra­to­r:in­nen und Mo­de­ra­to­r:in­nen gelistet, wie ein Sprecher der Berliner CDU bestätigte.
Wie auch immer, für uns bleibt es bei unserer Forderung von letzter Woche "Stopp für eine Politik von gestern!" - insbesondere gerichtet an die SPD, die unter Frau Giffeys Führung mit einem 29€-Ticket links blinkt und dann vorsätzlich und ohne Not rechts abbiegt.
Mehr dazu bei https://taz.de/Kai-Wegner-in-rechter-Facebook-Gruppe/!5916396/
Kategorie[21]: Unsere Themen in der Presse Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/3sR Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/8328-20230307-baldiger-buergermeister-in-rechtsradikaler-facebook-gruppe.htm
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frau-heuferscheidt · 2 years
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Heute: Nichts als kalter Kaffee in meiner Baywatch-Tasse. Oder: Die längst überfällige Liebeserklärung an ein ganz besonderes Fandom.
Blöder Tag heute, denke ich, als ich endlich, weit nach Mitternacht, am Waschbecken stehe und nach meiner Zahnbürste greife. Und das mit den blöden Tagen, das wird so langsam chronisch – es ist schon der vierte blöde Tag in Folge, und ich habe die Befürchtung, dass von der Sorte noch eine ganze Menge vor mir liegen.
Während ich mir also die Zähne putze, öffne ich noch mal alle Social Media Apps, wie immer, und stolpere dabei schließlich über merkwürdige Einträge im Hashtag meines Lieblings-Podcasts. Ziehe kritisch die Augenbrauen zusammen, teile kopfschüttelnd, aber immer noch mit einem halben Lächeln, einen der Tweets in einer Chatgruppe, schließe mein Handy am Strom an und erkläre den blöden Tag damit für beendet.
Damit jedoch ist mein Kopf natürlich mal wieder überhaupt nicht einverstanden und fängt an, mich mit Dingen und Erinnerungen zu bewerfen. Ich denke an die Geschichten auf den letzten Seiten meiner Schulhefte, die von den Süderhof-Kindern oder von Bille und Zottel handelten. An die Unter Uns und GZSZ Storys, die ich im Hobbykeller meiner Eltern auf meinem ersten PC getippt habe. Und schließlich an die vielen, vielen Geschichten rund um Hogwarts, die ich, zur Überbrückung zwischen den Büchern, gelesen und geschrieben habe.
Witzig, denke ich noch kurz bevor ich dann doch einschlafe, wahrscheinlich waren Fanfictions einfach schon immer dein Ding. Und ein Safe Place, wenn die Realität gerade mal wieder nicht zu ertragen war.
Der nächste Tag ist, erwartungsgemäß, tatsächlich wieder blöd.
Und er soll tatsächlich noch viel blöder werden, wie ich feststelle, als um die Mittagszeit rum sowohl meine App als auch der Gruppenchat eskaliert sind.
Obwohl ich eigentlich gerade, aus sehr persönlichen Gründen, in der Versenkung verschwunden bin, kann ich dann doch nicht anders, als mich an den Gesprächen im Chat zu beteiligen.
Aus den Nachrichten lässt sich sehr viel raus lesen: Verunsicherung, Scham, Angst. Und nicht nur das: Es hagelt Lösch-Benachrichtigungen, lieb gewonnene Geschichten verschwinden.
Ich lege das Handy zur Seite, weil ich doch eigentlich gerade ganz andere Probleme habe, wende mich wieder meinem Monitor zu – und halte es ziemlich genau drei Minuten aus, stur weiterzuarbeiten, bevor meine Gedanken sich schon wieder verselbstständigen.
Denke an meine eigenen Anfänge in diesem Fandom zurück, wie befremdlich ich eigentlich immer Fanfictions über reale Personen fand, und wie es dann schlussendlich doch eine bestimmte Person (ja, genau dich meine ich), geschafft hat, mich mindestens knietief in die ganze Sache mit reinzuziehen. Nicht nur mit ihrer FF, die eine absolute Sonderstellung bei mir hat, sondern auch durch ihren trockenen Humor und ihre Art, die Dinge manchmal einfach sprichwörtlich zu filetieren. Durch ihre Analysen, durch die Beantwortung meiner – damals noch anonymen – asks.
Und wie das halt immer so ist mit mir und den Kaninchenbauten – schon kurz darauf finde ich den Ausgang nicht mehr. Will ich aber vielleicht auch gar nicht, denn diese Vielfalt, Qualität und Kreativität, die hier vorherrschen, in diesem an sich doch recht übersichtlichen Fandom, faszinieren und begeistern mich gleichzeitig.
Scheinbar gibt es hier nämlich nichts, was es nicht gibt: AU’s, die in den zwanziger Jahren spielen. Oder in der Antike. Oder im Kaffeeladen an der Ecke. Oder in einer Praxis für Physiotherapie. Drama, purer Fluff, reale Welt, Parallelwelten, Romanlänge, Oneshots. Nächte vergehen, mein Stapel ungelesener Bücher schaut mich vorwurfsvoll an, ich schaue entschuldigend zurück, stelle mein Handy auf Dark Mode und so vergeht eine weitere Nacht.
Gleichzeitig werde ich fast schon nostalgisch: Denke an Viva zurück, an Home, an Paradise. An HalliGalli, natürlich, und an endlose Diskussionen mit meiner Mutter darüber, ob es denn nun wirklich noch als Unterhaltung zu verbuchen ist, wenn sich jemand im Fernsehen den Mund zunähen lässt. Ja, nun, Mama, was soll ich sagen? – Die Antwort kennen wir alle.
So vergeht einige Zeit, ich fange, nach vier Jahren Elternzeit, wieder an zu arbeiten, alles stressig, anstrengend und herausfordernd. Umso schöner, die App öffnen und sich, zumindest für eine Weile, in eine andere, heile Welt flüchten zu können. Die natürlich nicht viel mit der Realität zu tun hat. Das haben fiktive Welten ja auch nun mal so gut wie nie. Also gut, gebe ich mich dann schließlich irgendwann geschlagen, man kann es ja vielleicht auch mal anders betrachten und reale Personen einfach als Projektionsfläche für die eigenen Kreativität nehmen.
Natürlich kommt es dann, wie es kommen muss: Das Plotbunny beißt mich mitten in der Nacht, nachdem ein bestimmter Ring in einer bestimmten Late Night nicht zu sehen war. Ich verdrehe die Augen, versuche krampfhaft, den blöden Hasen einfach abzuknallen, denn bitte, wie alt bin ich denn, und überhaupt, es ist ja wohl wirklich die eine Sache, solche Geschichten zu lesen, deswegen muss man sie ja nicht auch gleich noch schreiben.
Selbstverständlich setzt sich auch dieses Mal das blöde Karnickel durch, ich lasse, wie ich es bis heute nenne, ganz aus Versehen „die Katze über die Tastatur laufen“ – und das zweite Review, was ich erhalte, ist von der Person, die bis heute nicht auch nur ein einziges meiner – bis heute – 56 geschriebenen Kapiteln unkommentiert gelassen hat. Manchmal mit leiser Kritik, manchmal euphorisch, aber immer wohlwollend, gut gelaunt, lustig zu lesen. Nichts, was mir mehr Spaß macht, als morgens zuerst deine Kommentare zu lesen (und auch du weißt ganz genau, dass du gemeint bist). Fun Fact am Rande: Bisher 142.246 von dir gelesene und kommentierte Wörter.
Es folgt, was irgendwie folgen muss – nach dem Oneshot ist vor dem Mehrteiler, der kurz vor Romanlänge endet, und ich kann mir noch so oft vornehmen, jetzt endlich mal eine Pause zu machen, mich anderen Dingen zu widmen, vielleicht mal wieder was „Eigenes“ zu schreiben – es funktioniert nicht. Aber es sind, obwohl sie natürlich auch ihren Teil dazu beitragen, nicht nur die Chefs selbst, die mich bei Laune halten.
Nein – es ist vielmehr dieses Fandom.
Dann, noch ein wenig später, wird ein Prompt-Spiel ins Leben gerufen. Und, nur für diesen Zweck natürlich, wird ein Gruppenchat eröffnet, auf einer Plattform, auf der ich mich sonst nie herumtreibe. Oder zumindest nicht besonders häufig. Gesagt, getan, die Prompts werden zugeordnet – aber natürlich, absolut wenig überraschend, eskaliert es auch hier.
Und zwar auf allen erdenklichen Ebenen – wo man zunächst noch bedacht war, seine eigene, ach so heilige Anonymität zu wahren, geht es schon bald um tragische, reale Liebesgeschichten, potentielle Podcasts mit sogenannten Muggeln, es entstehen Insider im Sekundentakt. Was als Chat zur Zuordnung der Prompts für unser Schrei-Spiel begonnen hat, gipfelt irgendwann im gemeinschaftlichen, virtuellen Tatort-Abend.Himmel. Wo sind wir denn da nur schon wieder falsch abgebogen?
Wissen wir alle nicht. Interessiert uns aber auch nicht. Denn hier entsteht, ganz nebenbei, ein ganz neuer, weiterer Safe Place. Ein Ort, wo man alles erzählen kann, aber nicht muss. Wo übers Schreiben genauso diskutiert und gejammert werden kann wie über Bros, für die es am Ende dumm gelaufen sein wird. Ganz dumm gelaufen.
Aus dem Bauch heraus frage ich heute Nachmittag in die Runde alles, was mir so einfällt. Und bekomme Antworten im Sekundentakt.
Manche sind schon seit zig Jahren im Fandom, andere noch nicht ganz so lange. Manche sind über bestimmte MAZen rein gestolpert, andere über eine Freundin, wieder andere über Rock am Ring. Die meisten hätten, wäre ihre eigene Geschichte erwähnt worden, ihr Profil postwendend gelöscht. Ich – vermutlich – auch. Und am Ende des Tages zeigt die Bilanz tatsächlich: 33 gelöschte Geschichten aus beiden Bereichen des Fandoms. Schade. Frustriert und ärgert mich. Denn: Wer von uns hat sich denn noch nie in seinem Leben nach einem blöden Tag einfach nur die Decke über den Kopf gezogen und ist gedanklich geflüchtet? Nach Narnia. Oder Hogwarts. Oder Panem. Oder ins Auenland. Oder eben halt in die – oftmals heile – Welt der Florida. Wo man eigentlich sehr sicher sein kann, dass auch hier am Ende alles gut wird. Ein Happy End ist bei den meisten Geschichten so sicher wie die Wunderkerzen am Ende einer Traumschiff-Folge. Draußen ist – seit einem Jahr sprichwörtlich – schließlich oft genug Krieg. Oder Pandemie. Oder Energiekrise. Oder Inflation. Darüber hinaus, als ob das nicht alles schon genug wäre, gibt es auch noch genug eigene Probleme, die ungefragt dazu kommen: Scheidungen. Krankheiten. Beruflicher Stress. Was auch immer, die Auswahl ist riesig.
Umso kostbarer sind diese Safe Places für mich geworden. Der Ort, an dem ich auch, wenn ich komplett verheult endlich im Bett liege, noch über zig alberne Nachrichten wenigstens kurz lachen kann. Wo man verstanden wird, obwohl man auf der Straße aneinander vorbeilaufen könnte, ohne sich zu erkennen. Aber auch das ist völlig in Ordnung so – für alles andere hat man ja schließlich noch dieses andere, reale Leben. Was in friedlicher Ko-Existenz besteht zu diesem anderen Universum, was halt nur uns gehört.
Auf meine nächste Frage, was die anderen denn am Fandom am meisten schätzen, ist man sich übrigens schnell einig: Offenheit, sich angenommen fühlen, die entstehende Kreativität, die genommene Rücksicht, das Gefühl, nicht alleine zu sein – mit gar nichts - , und den Eindruck, so sein zu können, wie man eben ist. Besonders hervorgehoben und als positiv empfunden wird auch der gegenseitige Austausch. Oder das einem die Wörter der anderen wichtiger sind als die eigenen. Ich möchte das alles genau so unterschreiben.
Und darauf hinweisen: Selbstverständlich ist das nicht.
Wer also – ob Promi oder nicht – sich, wahrscheinlich tatsächlich ohne bösen Hintergedanken, darüber lustig macht, unterschätzt die Konsequenzen.
Und zerstört, im schlimmsten Fall, einige Safe Places.
Daher: Kopf oben halten. Nach vorne schauen. Nicht unterkriegen lassen. Und sich vor allem nichts mies machen lassen, was einem auch an den allerblödesten Tagen jemals noch lächeln lässt.
Danke.
Ihr wisst, wer ihr seid.
Danke.
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mamilena · 2 years
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MAMI LENA KIK Chatgruppe
Regelmäßig werde ich angefragt und auch die Versuche um in die Mamigruppe zu kommen zeigen, dass sich viele von Euch einen direkten Kontakt zu mir wünschen. Diese Möglichkeit wird es nun geben. Ich werde ab sofort einen KIK Chatgruppe eröffnen in die jeder nach einer kleinen Fakeprüfung eingeladen ist. Die Gruppe richter sich an Babys, Windelträger und Sissys. Ihr seid alle eingeladen euch dort…
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unfug-bilder · 11 months
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Irren ist menschlich
Jedes Mal, wenn ich sowas lese - oder über eine neue Nazi-Chatgruppe bzw. ein anderes Polizeiversagen in NRW - wundere ich mich über den stets extrem souverän auftretenden CDU-Innenminister Reul im Fernsehen. Der Mann lebt seit Jahren offenbar vollkommen abgekuppelt von jeder Realität. Was ja gut zur CDU paßt.
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kunstplaza · 13 days
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j4353 · 3 months
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k3-2022 · 7 months
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Neuigkeiten zum falschen Kölner Outing der IL:
Alle Mails der „anonymen Quelle“ sind Fake – die Mailadresse „[email protected]“ hat nicht existiert
Zur Erinnerung: Im Juli 2022 hat die bundesweite Interventionistische Linke (IL) ihr ehemaliges Kölner Mitglied C mit Namen und Foto im Internet als Sexualtäter geoutet. Er soll nach einem einvernehmlichen Date mit einer Frau (X) sexuelle Fotos von ihr in einer Chatgruppe eines sexistischen Männernetzwerkes geteilt haben. Das behauptete Männernetzwerk gab es nicht, und an den von X als Beweis vorgelegten Mails der anonymen Zeugin „Jennifer Hills“ gab es von Beginn an Zweifel (*).
Die erste Mail von „Jennifer Hills“ an das Düsseldorfer IL-Mitglied M war laut Prüfung durch Recherchegruppen nie über das Netz gegangen, und auch die übrigen Mails wiesen Fälschungsmerkmale auf. Nun hat sich herausgestellt: Die Mails, die die Düsseldorfer IL-Mitglieder M und X angeblich von der anonymen Quelle empfangen haben, sind allesamt komplette Fälschungen – denn die Mailadresse „[email protected]“ gab es nicht.
Woher kommen die neuen Informationen?
Der falsch Beschuldigte C hatte 2022 eine Zivilklage gegen X mit der Forderung nach Unterlassung der falschen Behauptungen sowie einer Entschädigung eingereicht. In diesem noch laufenden Verfahren hatte X dem Gericht die gefälschten Mails als angebliche Beweise vorgelegt. Ebenfalls 2022 hatte C eine Anzeige gegen Unbekannt bzw. gegen die angebliche anonyme Zeugin „Jennifer Hills“ wegen Verleumdung gestellt. Jetzt wurden die Ergebnisse der Ermittlungsbehörden bekannt: Die Emailadresse „[email protected]“ hat in dem Zeitraum, in dem M und X die Emails erhalten haben wollen, nicht existiert. Im Gegensatz zu einer nicht-staatlichen Recherchegruppe haben die Ermittlungsbehörden die Möglichkeit, von Serverbetreibern solche Auskünfte zu verlangen. Alle Emails der angeblichen Zeugin „Jennifer Hills“, die X dem Gericht im Zivilrechtsverfahren vorgelegt hat, sind demnach Fälschungen. Aus diesem Grund kommt die Polizei zu dem Schluss, dass X (und möglicherweise M) die Zeugin erfunden und die entsprechenden Beweise gefälscht haben. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat deshalb gegen X ein Verfahren wegen Prozessbetrugs eröffnet.
Was bedeutet das?
Sämtliche Vorwürfe gegen den Betroffenen C sollen von dieser anonymen Zeugin stammen. Diese habe angeblich M – Ex-Partner von X und ein IL-Sprecher – bei einer IL-Veranstaltung angesprochen und dann per Mail erst mit M und später mit X kommuniziert. Ebenfalls per Mail habe „Jennifer Hills“ die angeblich von C verbreiteten Fotos an X geschickt. Durch diesen Mailkontakt sei dann am 14.01.2022 eine Videokonferenz zwischen X und „Jennifer Hills“ zustande gekommen. Bei dieser will X Fotos gezeigt bekommen haben, die sie eindeutig der Situation mit C hätte zuordnen können. Mit wem soll dieser Call stattgefunden haben, wenn es die Zeugin und ihre Mailadresse gar nicht gab? X lügt, sie hat am 14.01.2022 keine Mail von „Jennifer Hills“ empfangen. Auch M lügt, wenn er behauptet, Mails von „Jennifer Hills“ empfangen zu haben.
Die gesamte Erzählung und „Beweiskette“ bricht zusammen. Die Vorwürfe, mit denen C seit Juli 2022 öffentlich konfrontiert wird, sind haltlos und frei erfunden. Dabei liegt das Motiv für die Tat – darin ist man sich selbst im engsten Umfeld der beiden Hauptbeteiligten einig - in der toxischen Beziehungsdynamik zwischen den M und X.  Uneinig ist man sich offenbar nur noch über die Frage der Rollenaufteilung zwischen den beiden. Also wer welchen Anteil an der Erfindung und Ausführung der gesamten Verleumdung hatte.
Und die IL?
In ihrem letzten Statement vom August 2023 gab die IL zwar zu, Fehler gemacht zu haben. Der Vorwurf des Männernetzwerks sei falsch gewesen, und sie würden „diese Form des Outings in diesem Fall nicht noch einmal wählen“. Trotzdem kein Wort der Entschuldigung gegenüber C. Stattdessen hielt die IL an dem Vorwurf fest, C habe intime Fotos von X gemacht und verbreitet, denn es sei die „plausibelste Erklärung, dass diese durch C. aufgenommen wurden“.
Zu den angeblich per Mail geschickten Fotos schrieb die IL, „vertrauenswürdige Personen“ hätten diese gesehen. Wer waren diese Personen, die das Lügenkonstrukt unterstützt haben? Oder hat die IL vielleicht einfach nur den Hauptbeteiligten M und X vertraut? Und wie diskutiert sie das Desaster, dass eine ganze Organisation einem Fake aus den eigenen Reihen aufgesessen ist und sich damit zu einem so zerstörerischen falschen Outing hat hinreißen lassen?
Schließlich hat die IL C in ihrem letzten Statement erneut vorgeworfen, Gerichte angerufen zu haben. Tatsächlich waren es das Verhalten und das Versagen der IL, die C keine andere Wahl ließen. Ohne die Verfahren und Ermittlungen wäre nicht bekannt geworden, dass die angeblichen Beweise gefälscht waren und das angebliche Männernetzwerk nicht existierte. C und seine Angehörigen hätten es hinnehmen müssen, dass er auf alle Zeiten mit Namen und Foto im Netz als Sexualstraftäter gebrandmarkt ist – aufgrund von falschen Anschuldigungen.
Konsequenzen?
Der mutmaßliche Fälscher M ist seit Anfang des Jahres wieder als Mitglied von SeeRed und damit der IL in Düsseldorf aktiv. Werden die IL oder andere Akteur:innen der linken Szene Konsequenzen ziehen? Wird die IL endlich der Forderung nachkommen, die Verantwortung für das falsche Outing zu übernehmen, es auf allen Kanälen öffentlich zurückzunehmen, C und alle als „Täterschützerinnen“ bezeichneten voll zu rehabilitieren und die angerichteten Schäden wiedergutzumachen? Werden die Hauptverantwortlichen M und X endlich die frei erfundenen Vorwürfe zurücknehmen und offene Fragen beantworten? Sie hätten es in der Hand, mit ihrem Eingeständnis den Weg für eine außergerichtliche Einigung freizumachen und damit das Drama zu beenden, das schon so viel menschlichen und politischen Schaden angerichtet hat.
Wir erwarten eine baldige Stellungnahme von der IL Bund und SeeRed (IL Düsseldorf).
Kontaktgruppe3 (K3) am 28. Februar 2024
[email protected]           https://k3-2022.tumblr.com/
* https://k3-2022.tumblr.com/post/716857405519085568/ergebnisse
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shape · 8 months
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Im November haben in der Medizinzeitschrift The Lancet drei Epidemiologen eine Corona-erprobte Untersuchung der palästinensischen Übersterblichkeit im Gazakrieg vorgelegt, in der sie zum Schluss kommen, dass die tatsächlichen zivilen Opferzahlen weit über den von der Hamas mitgeteilten Zahlen liegen müssten. (https://www.thelancet.com/.../PIIS0140-6736(23.../fulltext)
Ihre Methode war simpel. Sie haben anstelle der Hamas-kontrollierten Gesundheitsbehörde eine vertrauliche, unabhängige Quelle ausgemacht: Das palästinensische UN-Flüchtlingshilfswerk UNRWA, das in Gaza zahlreiche Wohnquartiere, Schulen, Krankenhäuser und andere zivile Einrichtungen kontrolliert. Die UNRWA veröffentlicht unabhängige Zahlen zu seinen getöteten Mitarbeitern. Diese Zahlen haben die drei Forscher auf die Gesamtbevölkerung Gazas hochgerechnet.
Die Prämisse lautete, dass es sich bei UNRWA-Mitarbeitern um mit der Hamas nicht verbandelte Zivilisten handeln müsste, ihr Sterblichkeitsrisiko also demjenigen aller anderen unbewaffneten Bewohner Gazas entsprechen müsste.
In Deutschland berichtete prominent die FAZ über diese Studie (https://www.faz.net/.../tote-im-gazastreifen-zahl-der...). Fortan hieß es zu den offiziellen Opferzahlen stets, dass die tatsächlichen Zahlen vermutlich noch höher seien.
Dass in Wahrheit tausende UNRWA-Mitarbeiter möglicherweise nicht deshalb gestorben sind, weil Israel schutzlose Zivilisten ins Visier nimmt, sondern weil es sich bei ihnen um Anhänger und Kämpfer der Hamas handelt, konnte jeder ahnen, der zum Beispiel einen Blick in ein offizielles Schulbuch der UNRWA geworfen hat, in dem zum Judenmord aufgerufen wird.
Die Nichtregierungsorganisation UN Watch hat nun eine Recherche vorgelegt, in der sie eine Telegram-Chatgruppe mit dreitausend UNRWA-Mitarbeitern als antisemitischen Propagandakanal auf Hamas-Linie entlarvt. Die WELT berichtet:
»Angesichts dieser Recherchen stellt sich inzwischen immer mehr die Frage, ob die UNRWA und andere UN-Institutionen in Gaza von der Hamas unterwandert oder gar kooptiert wurden. Die UNRWA stellt einen erheblichen Wirtschaftsfaktor für Gaza dar, weil der Flüchtlingsstatus laut Statut von Generation zu Generation weitervererbt wird und UNRWA somit weiter zuständig bleibt für die Nachkommen derjenigen, die im ersten arabisch-israelischen Krieg von 1949 vertrieben wurden.
›UNRWA stellt mehr als 12.000 lokale Palästinenser in Gaza an und Einrichtungen der Organisation in dem Gebiet umfassen 245 Schulen mit mehr als 230.000 Schülern, 22 medizinische Erstversorgungszentren und viele Zentren für Frauen, für Gemeindearbeit und Berufsausbildungsstätten‹, schreibt Claudia Rosett von der Foundation for Defense of Democracies.
Allein in Gaza beschäftigt die UN mehr Menschen als in New York oder in Genf, den Hauptsitzen der Organisation. Insgesamt sind mehr als 30.000 Menschen in der Region bei UNRWA angestellt.
Der vererbte Flüchtlingsstatus der Palästinenser und die hohen Geburtenraten sorgen dafür, dass die Organisation für immer mehr Menschen verantwortlich ist. So ist die Anzahl der palästinensischen ›Flüchtlinge‹ für die sich die UNRWA zuständig erklärt, von 700.000 Ende der 40er-Jahre auf inzwischen mehr als 5,4 Millionen angewachsen.
Tatsächlich arbeiten bei dem nur für die Palästinenser geschaffenen Flüchtlingshilfswerk deutlich mehr Menschen als beim UNHCR, das für alle anderen Flüchtlinge in der Welt zuständig ist und nur etwa 17.000 Mitarbeiter bezahlt. UNRWA gibt pro Flüchtling auch mehr als doppelt so viel Geld aus wie das UNHCR.
In der Vergangenheit war die UNRWA unter anderem in die Kritik geraten, weil ihre Schulbücher antisemitische Inhalte verbreiten, Israel dämonisieren und ›Märtyrertum‹, also den bewaffneten Kampf gegen Israel, preisen. Und auch im aktuellen Konflikt haben UNRWA und andere UN-Institutionen oft ungeprüft Behauptungen der Hamas weiterverbreitet.
Tatsächlich stellt sich inzwischen die Frage, ob die Nähe der UNRWA zur Hamas schuld daran ist, dass die Interessen der palästinensischen Bevölkerung dort ignoriert werden, wo sie im Konflikt mit den Zielen der Hamas stehen. So hat die UNRWA die Terrororganisation nie klar dafür verurteilt, dass sie palästinensische Zivilisten als menschliche Schutzschilde nimmt oder kritisiert, dass Hamas Schulen der UNRWA nachweislich als Waffenlager, Waffenproduktionsstätten und Abschussrampen für Raketenwerfer missbraucht hat, darunter auch Schulen, die direkt von Deutschland mitfinanziert werden.«
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jurexpert · 1 year
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Kündigung wegen Äußerungen in einer Chatgruppe
Ein Arbeitnehmer, der sich in einer aus sieben Mitgliedern bestehenden privaten Chatgruppe in stark beleidigender, rassistischer, sexistischer und zu Gewalt aufstachelnder Weise über Vorgesetzte und andere Kollegen äußert, kann sich gegen eine dies zum Anlass nehmende außerordentliche Kündigung seines Arbeitsverhältnisses nur im Ausnahmefall auf eine berechtigte Vertraulichkeitserwartung…
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korrektheiten · 1 year
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Antisemitismus-Skandal: Die Letzte Generation steht vor der Spaltung
Tichy:»„Die menschengemachte Klimakatastrophe für harmloser als den Holocaust zu halten, ist allerdings Klimakatastrophenverharmlosung. Es ist nur noch nicht passiert.“ Diesen Satz schrieb die führende Letzte-Generation-Aktivistin und Direktkandidatin der Linkspartei, Sonja Manderbach, in einer internen Chatgruppe der Organisation. Manderbach schrieb das als Stellungnahme zur Frage des Umgangs der Gruppe mit dem Extinction-Rebellion-Gründer Roger Hallam, der nicht Der Beitrag Antisemitismus-Skandal: Die Letzte Generation steht vor der Spaltung erschien zuerst auf Tichys Einblick. http://dlvr.it/StW6yw «
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almanyalilar · 1 year
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techniktagebuch · 2 years
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22.07.2022
Ich will doch eigentlich nur in diesen einen Gruppenchat, der leider im falschen Messenger stattfindet
Nach inzwischen doch so einigen Gastbeiträgen ist es wohl mal an der Zeit, dem Techniktagebuch regulär beizutreten. Ich vermeide Vereine und ähnliche Gruppen sonst schon mein ganzes Leben lang sehr erfolgreich, weswegen ich neben anderem kein echtes Hobby habe, aber hier mache ich eine Ausnahme. Und zum wirklichen Beitritt gehört hier konsequenterweise auch die Teilnahme am Redaktionschat. Der findet, aus einer mir nicht im Detail bekannten Historie heraus und von mir auch nicht in Frage zu stellenden Gründen, im Facebook Messenger statt. Dass es mich bislang nicht zu diesem Chat hingezogen hat, liegt sogar noch mehr daran als an meinem Unbehagen Gruppen gegenüber, denn Facebook bzw. genauer das Unternehmen Meta ist für mich ein rotes Tuch. Auch mit meinen Gründen hierfür fange ich hier nicht im Detail an im Vertrauen darauf, dass die Geschichtsschreibung diese in meinen Augen unübersehbare Offensichtlichkeit in späterer Zukunft einigermaßen korrekt wiedergegeben haben wird. Um meiner Chronistenpflicht nachzukommen, werde ich aber bei Gelegenheit diese Gründe aus meiner Sicht und im Kontext des Jahres 2022 in einem eigenen Beitrag zusammenfassen, hier muss es vorerst reichen, dass Facebook/Meta für mich ein großes gesellschaftliches Problem darstellt.
Nun kann ich mich natürlich darauf zurückziehen und schmollend die freundliche Einladung und Gepflogenheit ablehnen oder ich verrate einfach mal alle meine Prinzipien und nutze halt doch diesen Messenger. Diese Prinzipien haben mich bislang ganz gut durchs Leben geführt, aber sie haben mich auch vieler Entwicklungsmöglichkeiten und Spaßgelegenheiten beraubt, was ich dann rückblickend doch gelegentlich bedauernswert fand. Ich bin also unentschlossen, aber mit einem Zweitaccount bei denen würde das schon gehen.
Meinen Erstaccount bei Facebook zu nutzen kommt nicht in Frage, weil ich den zwar seit einer Ewigkeit nicht mehr aktiv nutze, aber noch alle früher mal gesammelten Leute da drin habe, also in erster Linie ehemalige Mitschüler_innen und Kommiliton_innen und wer weiß, wann mal ein Klassentreffen ansteht. Zudem bin ich unfreiwillig Backup-Admin einer Seite im beruflichen Kontext, sodass ich den Account auch nicht einfach deaktivieren kann, was ich ansonsten längst getan hätte. Vor allem will ich um jeden Preis vermeiden, dass mich irgendwelche Leute im Facebook Messenger sehen und mich darüber kontaktieren, denn seit einer Ewigkeit predige ich Gründe dafür, einen sehr großen Bogen um bestimmte Unternehmen und deren Angebote zu machen und ziemlich weit oben auf dieser Liste steht Facebook, noch weit vor WhatsApp und Instagram. Instagram habe ich von Anfang an nicht gemocht oder einfach missverstanden und ich nutze auch kein WhatsApp mehr, was mich tatsächlich einige weniger wichtige Kontakte gekostet hat, vor allem aber bekomme ich in verschiedenen Gruppen weniger mit und muss mir wichtige Informationen daraus immer gesondert mitteilen lassen. Das stört mich weniger als die anderen, denn Elterngruppen vermisse ich zum Beispiel ganz und gar nicht und es ist mir auch sehr recht, wenn nicht alle möglichen mir kaum bekannten und mitunter höchst unsympathischen Menschen meine Mobilfunknummer haben. Aber gut, dann wohl mal mit einem Extraaccount rein in diese Horrorshow.
Aus dem Chat wird mir ausgerichtet, dass man sich auch einfach nur beim Messenger anmelden kann, aber das ist anscheinend nicht mehr so. In der Facebook-Hilfe steht aktuell, dass man einen Facebook-Account braucht, um den Messenger nutzen zu können, man kann hierzu aber immerhin einen deaktivierten Facebook-Account so einstellen, dass man den Messenger trotzdem benutzen kann. Also lege ich einen neuen Facebook-Account unter einer alternativen Mailadresse an, was auch funktioniert: Bestätigungslink in der E-Mail anklicken und schon bald sehe ich einen leeren Messenger vor mir. Bis hierhin denke ich, dass es sich nur um ein Problem mit meiner Trotzigkeit handelt, das nun überwunden ist.
Leider findet Kathrin mich nicht unter meiner E-Mail-Adresse und am nächsten Morgen stellt sich auch raus wieso: Facebook hat meinen Account direkt wieder gesperrt, weil ich angeblich gegen die Gemeinschaftsstandards verstoßen hätte. Genauer werden die Angaben nicht, was an sich schon eine Unverschämtheit ist, aber mutmaßlich ist deren Fraud-Detection die Dopplung der Kombination meines Namens und meines Geburtsdatums aufgefallen. Leider trifft das zweifelsohne zu. Ich kann dem (einmalig) widersprechen, was ich auch tue, doch werde ich nun alternativlos dazu aufgefordert, eine Handynummer zur Verifizierung zu hinterlegen. Die habe ich nicht, weil ich aktuell nur eine Nummer habe und die bereits am Hauptaccount hängt. Ich versuche es mit einer Festnetznummer, die ich testweise per SMS anschreibe und wo mir die SMS vorgelesen wird, doch der Bestätigungscode von Facebook kommt nicht an. Dann versuche ich es mit einer frei verfügbaren anonymen deutschen Mobilnummer, weil das von etlichen Tippsammlungen empfohlen wird, doch auch hier kommt nichts an. Es hätte mich sehr verwundert, wenn das geklappt hätte, denn Facebook ist ja auch nicht blöd. Dann denke ich darüber nach, wen ich um den Gefallen bitten kann, seine unverbrauchte Handynummer für diesen Quatsch herzugeben, doch das ist mir zu unangenehm. Dann gebe ich auf, die Party muss wohl weiterhin ohne mich steigen, denn in der Location habe ich Hausverbot. Oder eher die Location bei mir, noch.
Doch jetzt bin ich angespornt und kann das nicht auf sich beruhen lassen, denn solche Niederlagen halte ich schlecht aus, solange ich noch Pfeile im Köcher habe. Letzte Woche noch habe ich für jemanden recherchiert, welche Prepaid-Karten in Deutschland nicht alle paar Monate ablaufen, wenn man sie nicht auflädt, weil genau das mal wieder passiert war. Eine fleißig recherchierte Übersichtstabelle verrät mir, dass nach aktuellem Stand das Mobilfunkangebot eines bekannten Kaffeerösters hier sehr unkompliziert agiert und einen in Ruhe lässt, wenn man wenigstens hin und wieder mal etwas Guthaben verwendet. Als Backend-Entwickler brauche ich sowieso ab und an mal eine gesonderte Mobilfunknummer zum Testen, also radle ich zur nächstgelegenen Filiale, kaufe dort eine solche Karte und lasse sie auch direkt mit Vorzeigen meines Ausweises vor Ort freischalten. Von letzter Woche weiß ich, dass das Online-Verfahren hierzu zwar letztlich funktioniert, aber umständlich ist und lange dauert und auch ein bisschen erniedrigend ist. Im Laden ist es nur für die Dame hinter dem Tresen umständlich, immerhin weniger als für mich beim Onlineverfahren und für niemanden erniedrigend. Und deutlich flotter geht es auch. Während der Heimfahrt vorbei am guten alten Wasserskisee in Sommerferienstimmung passiert dann auch direkt im Hintergrund die Freischaltung, die letzte Woche leider mehrere Stunden in Anspruch genommen hatte. Ich kann die Karte daher zu Hause direkt in ein altes Smartphone einlegen und zur Freischaltung des Facebook-Accounts nutzen. Puh, Problem gelöst.
Jedoch: "Lade bitte ein Foto hoch, auf dem dein Gesicht klar erkennbar ist. Stelle außerdem sicher, dass es gut belichtet und nicht verschwommen ist. […]" Das habe ich noch nicht gesehen, Facebook gibt sich tatsächlich noch nicht geschlagen. Was mich einerseits wahnsinnig frustriert, weil ich doch einfach nur einen einfachen Chataccount in diesem verdammten Messenger haben will. Andererseits aber freut sich der Entwickler in mir über die korrekte Umsetzung des Verfahrens: Wenn man es ernst meint mit Betrugsverhinderung und Durchsetzung von Gemeinschaftsregelwerken, dann kann man das schon so machen und Zweitaccounts will Facebook nun mal nicht haben, auch nicht nur im Messenger. Ich lade also ein sehr gut belichtetes und auch sonst unverdient gut gelungenes Foto meines noch schwitzenden Gesichts hoch und muss nun in der Regel einem Tag lang auf das Ergebnis der Prüfung warten. Kurz hatte ich überlegt, angemessen genervt in die Kamera zu blicken, also 🙄 oder 😠, aber das ist mir dann doch zu unseriös und das Prüfpersonal kann ja auch nichts dafür. Wobei, Seriosität… Wenn ich mir die Infoseite über diesen Messenger ansehe, sieht es für mich so aus, als ob die in deren Priorisierungsliste eher einen der hinteren Ränge eingenommen hat.
Vermutlich hätte ich mir reichlich Ärger sparen können, wenn ich einfach irgendeinen Fantasienamen oder einfach ein abweichendes Geburtsdatum erlogen hätte, aber ich hatte ja das mit den Prinzipien bereits angesprochen. Nun warte ich also darauf, dass das alles umsonst ist, weil meinen Hauptaccount mal jemand auf einem Foto von einer Hochzeit im Hintergrund getaggt hat und man mir darüber recht einfach meinen anscheinend verbotenen Zweitaccount für den Messenger nachweisen wird. Und im Ergebnis nutze ich dann doch zähneknirschend meinen Hauptaccount und Leute werden mich dort sehen und mir hinter meinem Rücken und zu Recht meine Doppelmoral vorwerfen. Und dann werde ich, weil sowieso alle Dämme gebrochen sind, anfangen, die Secret-Crush-Funktion von Facebook Dating auszuprobieren und dann wird genau nichts passieren, weil ich niemandes Secret Crush bin oder nur von Leuten, von denen ich das lieber nicht gewusst hätte, aber ich werde mich lebendig und wild fühlen und das ist es doch, was man braucht, wenn man gerade die 40 überschritten hat. Also dass eigentlich nichts passiert und man sich trotzdem lebendig und wild fühlt.
Während wir auf das Ergebnis der Prüfung warten, sprechen wir doch mal über einen interessanten Aspekt der Secret-Crush-Funktion: Die ist nämlich laut der Hilfe, die ich gerade erstmals gelesen habe, gar nicht so geheim. Vielmehr wird man benachrichtigt, wenn einen jemand markiert hat, aber man sieht erst wer das ist, wenn man ein Match durch eigene Markierungen herbeigeführt hat. Spieltheoretisch betrachtet ist das ein ziemlich großer Unterschied für diejenigen, die diese Funktion verwenden, denn wenn eine markierte Person weiß, dass sie jemand markiert hat und der markierenden Person das klar ist, dann bekommt so eine Markierung eine ganz neue Bedeutung als wenn eine Markierung nur dann sichtbar wird, wenn beide ihre Crushes im Geheimen Facebook als Treuhänderin anvertrauen und ein Match zustande kommt. Die eine Variante werte ich daher letztlich als offensives, die andere als defensives Vorgehen. Interessant wird diese Unterscheidung vor allem in Kontexten, in denen Unklarheit oder Uneinigkeit über die Offenheit von Beziehungen besteht und ob man den Faustschlag von eifersüchtigen Partner_innen für Anbaggern verdient hat oder nicht. Eine spannende Frage für einen angeregten Diskursabend.
Selbstverständlich verrate ich Facebook nicht meine Secret Crushes, so weit kommt es noch! Zumal ich auch ohnehin kaum noch mit Leuten zu tun habe, die Facebook aktiv nutzen; die neun Slots für die Secret Crushes würde ich also, vorsichtig gesagt, wohl eher nicht ausreizen. Und eigentlich ist das schöne am heimlichen Anhimmeln ja dass es heimlich ist.
Während ich noch immer warte, denke ich darüber nach, dass ich jetzt nur ungerne so ein Typ sein will, der in eine eingespielte Gruppe kommt und denen erstmal lauthals mitteilt, was sie bislang alles falsch gemacht haben. Solche Auftritte stehen mir bei aller tradierten Nonkonformität eigentlich nicht gut und das ist der wichtigste Grund, wieso ich nicht schon viel früher um Aufnahme ersucht habe. Aber wer mich zum Verrat meiner Prinzipien bringt, weil 2022 noch unironisch im Facebook Messenger abgehangen wird, kann sich da in meinen Augen nicht beschweren. Als gäbe es keine geeigneteren Gruppenchatlösungen auf dem Markt… Wobei ich gut verstehen kann, dass man aus Trägheit und Furcht vor einer Regen-Traufe-Situation den Status Quo lieber nicht in Frage stellt. Und ich habe lange genug im öffentlichen Dienst gearbeitet, um innige Bekanntschaft mit dem immensen Bremsmoment organisationaler Entscheidungsprozesse gemacht zu haben. Ich sage das also alles lieber jetzt, bevor ich selber da mit drin stecke, dann pöbel ich wenigstens nur vor der Tür herum, um erst im Anschluss Einlass zu erbitten.
Diesem Einlass schiebt dann aber Facebook einen Riegel vor, denn einen guten Tag später steht das erwartungsgemäße Ergebnis der Überprüfung fest: Mein Zweitaccount ist endgültig gesperrt und es war tatsächlich alles umsonst. Und zwar zu Recht, denn in der Zwischenzeit hatte ich reichlich Gelegenheit, mir die Gemeinschaftsregeln in Ruhe anzusehen und dort steht ziemlich unmissverständlich drin, dass Personen nur einen Account haben dürfen und Zweitaccounts nicht geduldet werden. Dabei geht es auch nicht um legitime Gründe wie (aus meiner Sicht) meinen: Ich möchte gar keinen Zweitaccount für Facebook, sondern eben einen gesonderten Account für den Messenger, was es in der Vergangenheit ja auch schon mal gegeben hat.
Etwas deprimiert und immerhin auch ein wenig erleichtert schlage ich also die liebe Einladung doch noch aus. Ich habe mir bei so einigen Themen die Formulierung "viel Spaß, aber macht das mal ohne mich" angewöhnt, die ich nun also auch hier verwende, wobei diese Verwendung eine andere ist. Normalerweise sage ich das nämlich nur zu Tätigkeiten/Institutionen/Vorlieben/Hobbys/Gelegenheiten, auf die ich auch wirklich keine Lust hätte, aber nicht überheblich rüberkommen möchte und es meistens auch nicht bin. So ist das hier nicht, aber auch hier ist es eine in meiner Wahrnehmung sozialverträgliche Art, Ablehnung auszudrücken, und zwar explizit ohne die Einladung oder diejenigen, die sie aussprechen, schlecht zu machen oder zu kritisieren.
Dass ich mich mit Facebook so anstelle, ist ja sehr offensichtlich mein Problem, denn die Lösung ist für die bestehenden Teilnehmenden schon ewig gut genug; auch wenn ich ihnen unterstelle, sich eher nicht wegen irgendeiner der auf der Website herausgestellten und sich augenscheinlich einer jugendlichen Zielgruppe zuwendenden Merkmale der Plattform dort aufzuhalten. Sei es drum, dass ich nicht am Redaktionschat teilnehme, erzeugt bei mir ein schlechtes Gewissen, also mal sehen, wie lange ich das aushalte.
(Gregor Meyer)
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unfug-bilder · 2 years
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chiara-klara-claire · 4 years
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DEUTSCHWHATSAPPGRUPPE
Mein Deutsch is nicht so gut wie ich gerne möchte und ich will es unbedingt verbessern. Gestern war ich hochfrustiert, weil ich über einen Text über den Klimawandel berichten musste und ganz viele ärgerlichen Felher gemacht habe.
Ich versuche mit Deutschsprachigen zu reden aber es geschieht nur ab und zu und kann keinen festen Partner finden. Ich sollte mich ständig üben, um mein Deutsch zu einem höheren Niveau zu bringen. :(
🇩🇪Bitte meldet ihr euch bei mir, wenn ihr so einer Gruppe gerne beitreten würdet
Ich habe auf jeden Fall schon eine Skandinavische🇩🇰🇮🇸🇸🇪🇫🇴- Norwegisch🇳🇴- Niederländisch🇳🇱-, und eine Französisch🇫🇷/allesaußerEnglischgruppe (alle mit Muttersprachlern)
Ihr dürft einer dieser Gruppen beitreten ohne der Deutschen beizutreten, macht euch keine Sorgen.
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aktionfsa-blog-blog · 3 years
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Hessen: Zwangig Polizeibeamte in rechter Chatgruppe
Nach KSK jetzt SEK - das kann dann mal weg
📷Hessens Innenminister Peter Beuth hat die Auflösung des Spezialkommandos des Frankfurter Polizeipräsidiums (SEK) als "unumgänglich" bezeichnet. Das hessische LKA in Wiesbaden und die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main hatten am Mittwoch die Wohnungen und Arbeitsplätze von zwanzig Polizeibeamten durchsucht. Den Beschuldigten wird die Beteiligung an rechtsextremen Chatgruppen vorgeworfen.
Bei 17 der 20 wurden in ihren Chats aktiv volksverhetzende Inhalte gefunden, gegen 3 weitere Beamte wurden Ermittlungen wegen Strafvereitelung im Amt aufgenommen.
Letzteres deutet bereits darauf hin, dass nicht das Gespür für die Menschenwürde oder ein genaueres Hinsehen bei rassistischem Verhalten zu den Ermittlungserfolgen geführt hat. Nur durch Ermittlungen gegen einen 38-jährigen Beamten eines Spezialkommandos, der Kinderpornografie besass und weiterverbreitete, wurde die Polizei überhaupt auf die rechtsextreme Chatgruppe aufmerksam - also ein Zufallsfund, der sich nicht als "Einzelfall" entpuppte.
Die im Titel genannte (politische) Verwandtschaft von SEK und KSK haben wir aus den Geschehnissen bei der Bundeswehr abgeleitet. Scheinbar bildet sich in teilweise verdeckt und quasi-militärisch arbeitenden Gruppen ein Selbstverständnis heraus, welches Gemeinsamkeiten zu Führer-/Führungs-Glauben und absoluter Hierarchie entstehen lässt in dessen Folge andere Menschen als minderwertig betrachtet werden.
Mehr dazu bei https://www.nzz.ch/international/rechtsextreme-chatgruppen-ermittlungen-gegen-20-polizisten-in-hessen-ld.1629510 Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/7670-20210611-hessen-zwangig-polizeibeamte-in-rechter-chatgruppe.htm
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rheinsiegmagazin · 3 years
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Hate im Netz: So helfen sich die GNTM-Kandidatinnen gegenseitig
Wer bei „Germany’s next Topmodel“ teilnimmt, wird schnell zur Person des öffentlichen Lebens und läuft auch Gefahr, kritisiert oder sogar angefeindet zu werden. Um sich gegenseitig gegen Hate im Netz zu helfen, schreiben die GNTM-Kandidatinnen der diesjährigen Staffel in einer Chat-Gruppe auch über solche Dinge, wie Ex-Teilnehmerin Ana nun gegenüber „itsintv.de“ verriet.
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