Tumgik
#kann er hier übrigens doch mal für einen moment glaube ich
iilllya · 6 months
Note
I'm curious: Wenn du die shipper-goggles abnimmst, wie interpretierst du die Szene mit dem Glückskeks in Herz der Schlange? Besonders von Adams Seite?
Als hättest du meine Gedanken gelesen! Die Glückskeks-Szene ist nämlich diejenige, die mich immer am meisten verwirrt hat. Alle verhalten sich so out of character, dass mehrere Schichten von Analyse nötig sind, um das alles zu entschlüsseln. Ich werde mein Bestes versuchen.
Also, was als erstes auffällt ist natürlich, wie außergewöhnlich glücklich Leo und, auf den ersten Blick (!), auch die anderen zu sein scheinen.
Generelle Stimmung bei allen Beteiligten:
Leo: Verhältnismäßig entspannt, scheint nicht übermäßig alkoholisiert, wie an Schnüren zu Adam hingezogen.
Pia: Wirkt ein bisschen beschwipst, sie lebt vermutlich die Freundlichkeit und Offenheit aus, die sie normalerweise auch gerne zeigen würde, aber nicht kann, weil Leo, Adam und Esther meistens eher abweisend sind.
Esther: Entspannt, aber nur, weil sie sich nicht angegriffen, oder bedroht fühlt. Sie guckt genau wie Pia umher, aber nicht freundlich, sondern abwägend. Sie wirkt am meisten “wie sie selbst”.
Adam: Ganz und gar nicht entspannt. Auf jeden Fall nicht einmal ein bisschen angetrunken, er hat Wasser in seinem Glas. Emotional bei Leo, von der Aufmerksamkeit her bei Esther und Pia.
Adam ist hier tatsächlich der interessanteste Fall. Er fällt aus der Reihe, weil er als einziger nicht nur etwas unentspannt, sondern sogar direkt unruhig ist. Direkt am Anfang der Szene, macht Leo einen Witz (“Auf einer Skala von 1 bis 10?”) und niemand lacht (how dare they). Er guckt aber auch nur zu Adam, der ihn — leider sehen wir ihn hier nicht — zur Bestätigung wahrscheinlich so schief angegrinst hat, wie er das immer tut, woraufhin Leo praktisch aufleuchtet. Sie existieren definitiv in einer Bubble, in der es nur sie zwei gibt, aber dazu später mehr. Jedenfalls guckt Adam, als wir ihn das nächste Mal sehen, für den Bruchteil einer Sekunde zu Leo (liebevoll und nachdenklich), bevor er plötzlich eine Art Grimasse zieht und sich zu Esther und Pia dreht. Er täuscht sowohl vor entspannt zu sein als auch sich für etwas anderes zu interessieren als nur Leo. Beides davon stimmt nicht, denn als Esther ihren Glückskeks vorliest, hört er nicht wirklich zu. Er starrt nur ins Leere und zeigt sogar auf den Familien-Spruch aus dem Glückskeks keine bemerkenswerte Reaktion. Leo schielt sogar einmal kurz zu ihm rüber, sein Blick scheint aber nicht von Adam aufgefangen zu werden. Adam ist hier also nicht wegen Leo abgelenkt, sondern wegen irgendeinem verworrenen Gedankengang, der in ihm vorgeht. An dieser Stelle musste ich lange nachdenken und bin zu dem Schluss gekommen, dass es vermutlich auf seine generelle Natur zurückzuführen ist. Adam ist heimgesucht, verfolgt und paranoid. Er ist nie ruhig oder gar entspannt. Eine Nebenwirkung davon in einem Haushalt aufzuwachsen, in dem du nirgendwo sicher bist. Er musste in jeder Sekunde damit rechnen, dass ihn sein Vater holen kommt. So etwas überträgt sich auf den Rest deines Lebens, denn wenn man in einem solchen Haus aufwächst, lässt einen das nie wieder los. (Dazu hab ich auch mal einen Post gemacht, der diese spezielle Adam-Emotion noch mehr erklärt.) Jedenfalls stelle ich mir Adams innere Vorgänge folgendermaßen vor:
Alle sind vergnügt und entspannt, aber Adam kann sich wie gesagt nicht entspannen.
Gute Dinge bedeuten, dass jemand kommen wird, der sie dir wieder wegnimmt. (Es ist unfassbar, dass sich das für ihn immer und immer wieder bestätigt. Ich könnte heulen.)
Leo ist glücklich und Adam will, dass das so bleibt, was ihn zusätzlich unter Druck setzt.
Ich glaube Adam geht es in sozialen Settings, die nicht ausschließlich seine Vertrauten enthalten, einfach generell nicht gut.
Diese Gedankengänge sind aber für ihn hochgradig persönlich und teilweise unterbewusst und außerdem hat er gelernt, dass Esther keine Person ist vor der er verletzlich sein kann, deswegen versucht er zumindest entspannt zu wirken, was aber halt nur so mittelmäßig gut funktioniert. Zusätzlich möchte er, dass Leo sich gut fühlt und das geht nur, wenn es Adam (scheinbar) gut geht.
Das sind erstmal sehr grundlegende Ideen, aber es gibt ja auch einen Moment in dem Adam tatsächlich glücklich wirkt und das ist, als er Leo den Inhalt seines Glückskekses vorliest. Ich sage Leo, weil er es ausschließlich Leo vorliest. Es geht um Leo bei dem Spruch und Leo und Pia wissen das auch. Leo, weil er sichtlich innerlich geschrien hat, als Adam das vorgelesen hat. Und Pia wegen ihres fröhlichen Grinsens. Auch vorher, als Leo so verlegen wird wegen seines Glückskeks-Spruchs, lacht er ehrlich, weil Leo halt unfassbar liebenswert ist wie er sich da so in seinem Stuhl herum windet. Als Esther ihn aber dazu auffordert seinen Spruch auch vorzulesen, wird er SOFORT ernst. Also sofort. Er versteckt sein Lachen hinter seinem üblichen Kieferbewegung+Nase hochziehen und sagt: „Ganz sicher nicht.” Das geschieht nicht, weil er es unbedingt nicht vorlesen will, er weigert sich danach nicht nochmal, sondern um speziell Esther zu zeigen, dass er sie ablehnt. Adam fühlt sich in der Gesellschaft nicht wohl, er wäre lieber mit Leo alleine und weil er nunmal ein Arschloch ist (affectionate) lässt er das Esther auch wissen.
Die Weigerung von Leo und Adam ihre Sprüche vorzulesen ist ebenfalls interessant. In solchen Gruppengefügen, die sich klar in Untergruppen aufspalten, ist das ein Zeichen für die bewusste, willentliche Abgrenzung einer Gruppe gegenüber der anderen. Leo sagt: „Ich glaub’ daran nicht.” Und „Ne,“. Woran man, nebenbei bemerkt, sieht, dass er voll entspannt ist, bis es um ihn selbst geht. (I love him so much I’m going to die) Aber um auf Adam und sein Rudelverhalten zurückzukommen, er grenzt sich durch seine Weigerung aktiv ab. Er sagt praktisch ‘Ich und Leo haben uns geweigert = Leo und ich gehören zusammen’ und ‘Esther, ich kann dich nicht leiden, deswegen gehören du (und Pia, die er vermutlich einfach zu Esther hinzu zählt) nicht zu uns dazu’. Adam ist, wie ich gerne sage, wie ein Hund, der zuschnappt sobald er sich bedroht, in die Enge gedrängt oder auch einfach nur mit einer unbekannten Situation konfrontiert sieht und das wird hier wieder mal deutlich.
Als der alte Schürk dann gegen Ende anruft, ist es auch mit Adams falscher Gelassenheit vorbei. Er stürmt geradezu raus, immer noch darauf bedacht sich nicht das volle Ausmaß seiner Angst anmerken zu lassen, und lässt Leo mit den anderen zurück. (K-O-M-M-U-N-I-K-A-T-I-O-N, Adam, aber nun gut)
Insgesamt ist also diese „schöne“ Szene nicht wirklich schön. Esther ist nach wie vor nicht wirklich vertrauenswürdig oder zugewandt, Pia steht mit ihrer Herzensgüte auf verlorenem Posten, Leo ist sozial sehr awkward und adamzentrisch und Adam ist nicht in der Lage sich zu entspannen. Er hat, das fällt mir gerade ein, den Dean-Winchester-Komplex. Er würde am liebsten in einem Schuhkarton leben in dem niemand ist, außer die Leute, die er liebt und denen er hundertprozentig vertraut und nie wieder von irgendjemandem berührt, angesprochen oder gar angegriffen werden, ist aber gleichzeitig viel zu getrieben dafür und lebt so in einem konstanten Zustand von dem Verlangen nach Frieden und dem Dürsten nach Konflikt. Das was ich in dieser Szene also hauptsächlich sehe, wenn ich nicht gerade von Leos Lächeln geblendet und in einen Zustand mentaler Inkohärenz versetzt werde, ist die Aufteilung des Teams in Gruppe A+L und Gruppe P+E, die Zuneigung zwischen Adam und Leo, die ja sowieso alles am Laufen hält sowie Adams zerrütteten mentalen Zustand. P.S. Ich bin gerade richtig verwirrt, weil ich nicht weiß ob das alles Sinn ergibt, aber ich schicke das einfach mal so los.
Was denkst du von der Szene? Das interessiert mich brennend!!
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waechter · 2 months
Text
4 gegen Z re-watch (Part XI)
[super long post; use J on PC to skip it]
Hier ist Staffel 2, Episode 12-13 (Staffelfinale) und Der Film (aka Im Bann der Dunklen Macht):
12
Matreus ist WO eingebrochen? Ins British Museum? In London?? Und asdj warum macht er das immer so traditionell? Er ist ein fucking Magier, kann er sich nicht einfach reinzaubern? Wozu der mission impossible look? Aber die Motorradjacke (so sehr ich sie auch liebe) beraubt uns einfach mal Matreus in engen T-Shirts!
Sascha hat eine selbstgebaute (?) Freisprechanlage in seinem Auto 
“Euer Vater” sagt Julia zu Karo und Pinkas :)))
Sascha sieht diesen “Spinner” vor seinem Tümpel kauern und… und…??? Er geht zurück ins Haus.
Leo ist krank :( 
Moment, die VOGUE interessiert sich für Saschas Trendprognosen? 
Und die beiden streiten sich. Vor den Kindern. Minus 1000 Elternpunkte. 
Also der Bannkreis hindert sie wirklich körperlich daran, das Grundstück zu verlassen
Der Bannkreis kann auch nicht von außen durchdrungen werden
Der Bannkreis durchtrennt auch die Telefonleitung
SASCHA will Leo trösten!! DAD!
Warum will Otti Larissa anrufen, wenn es um Bannwerkzeuge geht?? 
;____;
“Ich will, dass du mich adoptierst” sagt Leo zu Sascha - der Mut, den sie da aufbringt??? 
"Ich will endlich wieder einen Vater” 
SIE ERZÄHLEN IHNEN DIE GANZE WAHRHEIT
WAIT WHAT
SIe sagen ihren Eltern, dass es Zanrelot gibt??
was für eine Logik ist das denn??? Die hätten doch ganz einfach durch den Spiegel in die Unterwelt gekonnt? Warum ist die letzte Lösung, den Eltern die Wahrheit zu sagen, ihre Kräfte zu verlieren und damit auch die einzige Chance, den Bannkreis zu brechen?? LOGIK WO??
achso, das bewirkt, dass Sascha jetzt persönlich Zanrelot die Meinung geigt xD
“Sind Sie dieser Zaklott?” Und Matreus lacht sich darüber tot :) Ob über den falschen Namen oder darüber, dass Sascha denkt, Matreus wäre es, idk
asdfghjkl “Meine Tochter hat eine akute Blinddarmentzündung”
Sascha sagt "meine Tochter" :))) 
“Sie haben keine Tochter”
“Doch. Leonie. Ich werde sie adoptieren”
Sascha ist einfach 100/10
Zanrelot. Hat den Vater. Und zwei magielose Wächter. In seiner Unterwelt.
Töte sie doch einfach?? Ich weiß, wir sind in einer Jugendserie ab 12 Jahren, aber… TÖTE SIE DOCH EINFACH??
ansonsten: 10/10 Szene
Diese Serie ey,
Matreus kriecht Zanrelot die letzten Folgen wieder so in den Arsch, als wäre die Magmarta-Folge gar nicht passiert und kriecht ihm wortwörtlich wieder zu Füßen, aber wenn er alleine ist, beschwert er sich über ihn?? Hat Matreus so etwas wie einen durchgehenden Charakter? Oder einen konsequenten Storyark? Bin ich nur zu sozial inkompetent, um das richtig zu deuten? Oder DARF ich, verdammt noch mal, immer noch an dem Glauben festhalten, dass Matreus Zanrelot NICHT zu 100% untergeben ist und SELBST etwas plant? DARF ICH DAS?!
“Ich mach doch die ganze Drecksarbeit hier”, Matreus, honey, du machst DIE GANZE ARBEIT - abgesehen von Zanrelots kurzem Ausflug zum Edna hat er seit zwei Staffeln kaum einen Finger gekrümmt
“Nie auch nur ein einziges Wort des Dankes” - Er will doch nur EIN MAL gelobt werden. 
“Ohne mich wäre er doch völlig aufgeschmissen hier”; YES, Matreus. Du bist SO NAH dran. 
asdfghjkl WAS? “Er kann sich ja nicht mal seinen Mantel alleine anziehen” 
für einen Moment dachte ich, dass das Ding mit der Decke im Hintergrund ein Bett ist, aber es ist eine Truhe. Oder ein Sarg. I’m not sure. Aber so oder so bin alarmiert darüber, dass Türen scheinbar nicht in der Unterwelt zu existieren scheinen außer die zur Zentrale und die an der Schleuse
“Vade retro” - Spricht Zanrelot allen ernstes Latein mit Matreus, wenn sie alleine sind? Asterix hat mich übrigens gelehrt: es heißt: “(Weiche) zurück”
Matreus steht der Mantel sehr gut
wie er einfach Zanrelot nachmacht, it’s so cute :’) Halt, fuck, ich bin gerade emotional, aber Matreus hat manchmal so winzig kleine Bröckchen, die man beinahe einen Charakter(™) außer dummer Helfershelfer nennen könnte und… mensch, ich glaube, der Junge hatte früher wirklich mal ein gutes Herz :( Er ist so fröhlich und gutgelaunt, wenn er alleine ist?? In Magmarta ja auch schon. Was einfach… sdfghj wie viel Angst hat er vor Zanrelot? FUCK. 
ich mag diese Zwickmühle, in der sie sich befinden. Es geht hier immerhin um LEOS LEBEN
case in point: während ich das schrieb, hat Pinkas den Bannkreiszauber gestohlen und aus Matreus weicht in einem Sekundenbruchteil seine Lebensfreude und verwandelt sich zu Panik. It’s fine. I’m fine. We’re all fine.
Das hat die Serie zwar nie explizit gesagt, aber hat Matreus Angst, dass Zanrelot ihm die Magie wieder nimmt?? Danach wäre er in seinen eigenen Augen vermutlich “ein Nichts”, oder?? Ich… ich muss das aufschreiben. 
Zanrelot ist gut diese Folge. Er macht zwar NICHTS, aber manipulieren, diskutieren und reden kann er. Respekt. Ich habe gerade mal wieder ein klitzekleines bisschen Angst vor ihm. 
OTTI WTF
Otti sagt: “Tante Hedda hat Leo zu einer Wächterin gemacht” - und meint damit, dass Leo eingewillgt hätte, jetzt mal schnell ihr Leben zu geben, damit Zanrelot nicht an die Oberwelt kommt und impliziert damit auch, dass ER bereit wäre, den Pakt mit Zanrelot nicht eingehen zu wollen, selbst, wenn Leo dann einer Blinddarmexplosion stirbt. Nice. Und ich dachte immer, Pinkas wäre der Wächter, den man am ehesten auf die dunkle Seite holen könnte
Und wenn ich mir jetzt vorstelle, dass Matreus über 400 Jahre bei diesem Typen festgesteckt hat… ist es da noch ein Wunder, dass er komplett umgedreht im Kopf ist? 
Zanrelot hat auch einfach echt ÜBERALL eine Kameraschalte hin. Jetzt direkt zu Leo. Funktioniert das mit seiner Magie?? 
Also Moment. Die Wächter haben keine Magie mehr. Aber Pinkas kann den Bannkreis dennoch brechen mit dem Werkzeug? 
halt stopp, WER hat den Vertrag mit der Hand geschrieben? Zanrelot persönlich? Oder Matreus? Denn diese Schrift… wäre für beide von ihnen witzig. Neee, es muss Matreus gewesen sein, er hat sich bei Pack verschrieben xDDD Und "Verpflichtungserklärung" wird auch zusammengeschrieben. I unironically love this. 
ok, Matreus kann also zu jedem Punkt auf der Oberwelt teleportieren, habe ich das schon festgehalten? Wie macht er das überhaupt? Und das klappt ja auch nur aus der Unterwelt heraus, oder? Auf der Oberwelt haben wir ihn ja bisher nur rumlaufen, rumfahren und rumstolpern sehen
Matreus. Pinkas hat keine Magie mehr. Töte ihn einfach. 
Pinkas macht den Detektiv Conan Move!! Und schaltet Matreus mit einem Kick mit dem Fußball aus!!
Pinkas hat heute mal mehrere gute Ideen hintereinander! Er zerstört das Bannkreiswerkzeug. Good job!
Was diese Folge zu einer 10000/10 gemacht hätte, wäre Julia, die versucht Matreus mit dem Auto über den Haufen zu fahren, jetzt, wo sie weiß, wer er ist xD 
ASDFGHJK Zanrelot ohrfeigt Matreus AGAIN. HARD. This. Is. Unacceptable. (Again)
Just kill that old dude
und natürlich werden die Erinnerungen der Eltern wieder gelöscht :/ 
“Wenn ihr die Polizei und die Presse einschaltet, wird man euch für verrückt erklären. - Ist mir selbst schon mal passiert.” HEDDA erzähl mehr, bitte!!
“Wenn ihr so stur seid, bleibt mir keine andere Wahl” - moment, Hedda hätte ihnen die Erinnerung gelassen, wenn sich Julia und Sascha damit einverstanden erklärt hätte, dass die Kinder Wächter bleiben dürften?
13
IT’S TIME IT’S TIME
Let's get ready for me to lose my mind over the boat scene!! Nachdem ich vermutlich schon vorher bei jeder Szene die Fassung verlieren werde. FUCK, Jona stirbt diese Folge. I’m not ready. 
Also wie hat das geklappt? Matreus fährt einfach in Lübeck mit einem Taxi (wo hat er das jetzt schon wieder her? Und natürlich ist es ein schwarzes Taxi) herum und wartet darauf, dass Jona ein Taxi braucht. Woher hat Jona überhaupt GELD für ein Taxi? Und warum kann Jona nicht zur Stadtbibliothek den Bus nehmen oder zu Fuß laufen?? Denn der gute Herr ist auf der Altstadtinsel, wo sich auch die Stadtbibliothek befindet - und auf der Altstadtinsel ist alles nicht weiter als zehn Minuten voneinander entfernt.
Matreus nennt Jona “Jona”. Hat er ihn nicht die ganze Serie über hinweg, Jonathan genannt? Warum habe ich darüber keine Strichliste geführt?? 
Das Auto verschwindet mit Matreus und Jona in die Unterwelt. Wo wird das geparkt? 
Jona schlägt Zanrelots Hand wieder weg - i like it
Aber… wenn es die ganze Zeit so einfach war, Jona zu entführen, warum ist dieser Plan dann nicht schon viel früher durchgeführt worden? Zanrelot muss ihn ja scheinbar nur in das grüne Auge / die Uhr ziehen?? 
Und die Serie erklärt mal wieder gar nichts - Zanrelot muss Jona nur umarmen und dann wars das?? 
und kann mir einer erklären, wie Hedda jedem von ihnen 10.000€ vererbt und sie jetzt, etwa eineinhalb Jahre später pleite sind?? Wo Sascha erst letzte Episode noch gesagt hat, die Vogue würde seine Tipps verwenden?? Oder sind da wieder die Börsenkurse des Bösen im Spiel?
Julias Ersparnisse sind auch aufgebraucht - wie braucht man 10.000€ in eineinhalb Jahren auf??
Ok, gut, sie sind halt aber doch gute Eltern - an die Ersparnisse der Kinder wollen sie nämlich nicht rangehen
Matreus packt die Sachen in der Unterwelt ein xD In ganz normale Umzugskartons. 
Ah, Zanrelot und Jona kämpfen seit sechs Stunden in der Uhr
Matreus Reaktion lässt mich darauf schließen, dass Zanrelot Matreus vorher NICHT eingeweiht hat, was er mit Jona(s Körper) vorhat
coffee-bisquits-murder hat das auch schon bemerkt: Lucas spielt Zanrelot / Udo Kier tatsächlich perfekt nach. Also ein riesiges Lob an ihn!
“Meister, Ihr seid in Jonas Körper” - dieses leichte / sehr deutliche Anwidern in Matreus’ Stimme bringt mich um. Zum einen zum Lachen, zum Anderen zum Heulen. 
Ab jetzt werde ich jede kleine Mikroregung in Matreus’ Gesicht analysieren, wenn er Zanrejona gegenüber steht ANGEFANGEN JETZT 
und das ist KEINE Mikroregung: Zanrejona erzählt, dass er ein Haus kaufen wird und Lübeck ihm gehört, geht weg und die Kamera verweilt SO LANGE auf Matreus, der TRAURIG schaut. Oder nachdenklich. Oder am Ende kurz wütend. Aber nicht glücklich. Oder aufgeregt. Oder verwirrt. Man kann sich echt nicht vorstellen, wie lange die Kamera teilweise auf Matreus' verweilt, und es zeigt nie die Reaktion, die man von ihm erwarten würde, wenn er einfach nur ein böser Helfershelfer wäre.
Ok, also Zanrelot kann seine eigene Stimme und die von Jona benutzen. Bei Matreus benutzt er bisher seine Stimme, bei den Wächtern (natürlich) Jonas. 
Keinem der Wächter fällt auf, dass sich Jona 150% mehr gay verhält als vorher
uhhhhh Leos Handschuh reagiert auf Zanrejona!!
“Jona ist unser Freund, Ihr könnt ihm vertrauen.”
“Ok”
Keine Nachfrage der Eltern, wer dieser Jona ist oder woher er kommt oder wie er zu den Kindern steht. 
aber Leo denkt, es wäre der andere Bankfutzi gewesen - i like this
Ach gucke mal!! Jonathan Levy - mit V und Y geschrieben, so steht es auf dem Vertrag, wissen wir also auch endlich mal, wie er sich schreibt
MIT ANSCHRIFT?!
puh~ jetzt kommt dieser ägyptische Obelisk 
An der Trave 16, 22345 (?) Lübeck
ABER DIE ADRESSE GIBT ES NICHT
Ok, es gibt eine Menge Straßen in der Nähe von Lübeck, die An der Trave heißen und eine Hausnummer 16 haben - aber… ABER… was soll ich denn jetzt mit diesem Wissen anfangen? Jona hat eine richtige Adresse?? Eine Anschrift, die nicht sein Boot ist?? Hat sich Zanrelot das nur ausgedacht?
Die Postleitzahl gehört nämlich zu Hamburg
WAIT Sein Schiff heißt HAMBURG und es liegt AN / IN der Trave - das ist Witz!!
sorry, aber Matreus lächelt so halbherzig und traurig?? Ich weiß, dass ich da zu viel hineininterpretiere, weil ich das will, aber er sieht so traurig aus, dass Jona sich nicht wie Jona verhält?? 
HEIRATSANTRAG?? 
oh mein Gotttttt die beiden sind so süß miteinander!! Ich shippe Julia/Sascha
DIE BOOTSZENE , es ist so weit
EIN BAD???????? DA IST EIN BAD!!! Tatsächlich!! Gegenüber vom Bett ist so etwas wie ein Bad, oder?? 
why. Just why. Ich möchte EINE Erklärung haben, warum sich Zanrejona vor Matreus umzieht. Nur die eine. Weil mir… mir fällt keine ein. Aufgeknöpftes Hemd? Whyyyyyyyyy. Zanrelot, das ist für dich gesehen... idk, bei mir kräuselt sich alles, wenn ich daran denke, in welchem Machtgefälle die beiden zueinander stehen und dass das regelmäßig vorkommt, dass Matreus Zanrelot beim Ankleiden hilft.
AUF der ANDEREN Seite steckt er gerade in Jonas Körper und ihr könnt mich für verrückt erklären, aber wenn das nicht der gayste shit in dieser Serie ist, weiß ich auch nicht mehr.
Testet Zanrelot Matreus mit diesem move? Weil er weiß, dass Matreus - und das ist so furchtbar weit hergeholt - sich zu Jona hingezogen fühlt? Erwartet er, dass Matreus dadurch so wütend wird, dass er Zanrelot erneut angreift? Und wenn er es nicht tut, hält Zanrelot ihn dann für loyal genug? WARUM SONST passiert diese Szene gerade? Ja, es ist ein enges Boot. Aber Zanrelot hätte Matreus auch draußen warten lassen können - das wäre drehtechnisch auch eine lustige Szeen gewesen, wenn Matreus draußen warten muss und man Zanrelot nur von drinnen reden hört und plötzlich fliegt eine Hose aus dem Boot ins Wasser oder so. Aber nein.
Die beiden. Stehen. Direkt. Voreinander. 
I don’t get it. Oder I get it and the answer is: they’re gay (but not for each other). 
und nein, das ist NICHT zu viel hineininterpretiert - die ganze Zeit sieht Matreus “Jona” direkt an, scheut sich nicht, ihm in die Augen zu sehen und der Moment, in dem Zanrelot ihn erinnert, wer er ist, weicht Matreus seinem Blick aus, als könnte er den Anblick plötzlich nicht mehr ertragen
(Ich SCHREIE)
“Darf ich dich was fragen, Jona?”
MATREUS, WHAT THE FUCK
ER WILL MIT JONA ZUSAMMENSEIN (platonisch gesprochen) ER WILL, DASS DAS JONA IST - DER ECHTE JONA, SO SEHR, DASS ER VERGISST, DASS DAS ZANRELOT IST
Für einen Moment lebte Matreus in einer Zeit, in der (der vermeintliche) Jona ihn auf seinem Boot haben wollte und ihm wieder so weit vertraute, sich vor ihm umzuziehen und mit ihm zu sprechen und … und … Halt, sorry, aber was haben wir für eine andere CANON Erklärung, warum Matreus so schnell vergessen sollte, dass es Zanrelot - aka sein heiliger Meister ist - und nicht Jonathan außer, dass Matreus Jona wirklich sehr, sehr gern hat? Jetzt mal ganz drehbuchtechnisch gesprochen. Das ist ja nicht als Witz geschrieben. Diese ganze Szene ey… ich kann nicht mehr. 
außerdem - schaut Matreus schon die ganze Zeit an Zanrejona herunter - und zwar nicht angewidert. Wenn man wirklich mal darauf achtet und die Szene immer wieder und wieder guckt, checkt Matreus die ganze Zeit Jona aus wtf xD
AUßERDEM nennt er ihn schon wieder “Jona” FuCK muss ich jetzt noch mal alle Szenen der Serie durchgehen und wirklich schauen, wie und wann Matreus Jona so genannt hat?
Ok - eine Kurzüberprüfung hat ergeben: in der Mond-Folge nennt er ihn Jonathan, in Magmarta Jona - jetzt will ich aber wissen, ob er ihn vor Zanrelot immer Jonathan nennt oder nicht. (Irgendwann werde ich das überprüfen, aber jetzt muss ich mich durch diese Bootszene arbeiten) 
“Darf ich Euch etwas fragen (Minipause), Meister” - er ist so genervt davon? I love him. I love him so much. 
Matreus spricht nun die ganze Zeit von “Jona” und nicht mehr “Jonathan” 
“Der Körper eines nächsten blutsverwandten ist die einzige Möglichkeit so schnell wie möglich nach oben zu gelangen”
Also zählen Neffen wohl nicht als “nah blutsverwandt” (was es eigentlich sollte und ASDFGHJK Zanrelot in Matreus’ Körper, der Jona versucht zu beeinflussen?? Ich muss das irgendwann schreiben. Einfach, weil es so schön wehtun würde. Und ich lege meine Hand dafür ins Feuer, dass Jona genau so reagieren würde, wie Matreus gerade - erst froh, dass Matreus “normal” mit ihm interagiert und dann besorgt) 
außerdem hasse ich Zanrelot gerade so sehr. Er benutzt Matreus wortwörtlich als Kleiderständer. Halt. Einfach. Matreus ist für ihn wirklich nichts weiter als ein Werkzeug, mit dem er hin und wieder reden kann, um mit ihm seine Pläne auszutauschen. 
Der BLICK (™) Matreus schaut zuerst weg als Zanrejona seine Hose auszieht - aus Überraschung und aus Scham, wenn ich den Gesichtsausdruck richtig deute; das passiert in einer totalen Szeneneinstellung. WARUM, NDR, bekommen wir dann einen CUT und eine Großaufnahme von Matreus, wie er sehr interessiert DOCH NOCH an Zanrejona heruntersieht?? Und ich bleibe dabei: wenn das als Witz gespielt werden sollte, dann fehlt die Pointe. Das wird nicht kommentiert. Das wird einfach so dargestellt. Zanrejona spricht einfach weiter, folgt Matreus Blick kurz und dann neues Gesprächsthema.
Da bleibt mir nur zu sagen: ??? 
Im Übrigen steht Zanrejona 30 Sekunden ohne Hose vor Matreus. Total normal. 
“Aber er ist euer Sohn.”
“Was meinst du, warum ich so lange gewartet habe?”
Also hat Zanrelot sich jetzt nur Jonas Körper ermächtigt, weil er die Liebe zu ihm vollständig am Ende vom “Klon” aufgegeben hat? Vorher hätte er das nicht gewagt, weil er ihn immer noch ein bisschen geliebt hat und nun benutzt er ihn einfach nur, um zu bekommen, was er will?
UND DAS glaube ich, denn Matreus freut sich ganz kurz darüber und fragt dann total aufgeregt, wann Zanrelot Jonas Körper wieder verlassen wird (denn Matreus kann es scheinbar gar nicht erwarten, dass Zanrelot wieder er selbst ist und Jona dann auch wieder da ist)
“Wenn ich es recht bedenke, wärst du der wahrhaft treuere Sohn gewesen, Matreus”
Setting up for season 3, I see. Aber es macht keinen Sinn!! Matreus hat ihn vor sechs Folgen offen herausgefordert und bis vor zwei Folgen hat Zanrelot ihn nie auch nur ansatzweise als sein “Ziehkind” gesehen oder vorgestellt. Und jetzt manipuliert er ihn wieder so knallhart - und ich rede mir jetzt ein, das tut er nur, weil er weiß, dass Jona nun dem Tode geweiht ist und er Matreus’ Loyalität behalten will.
“Und wann werdet Ihr Jonas Körper wieder verlassen?”, fragt Matreus aufgeregt. 
“Und warum sollte ich das tun?”, fragt Zanrelot unwissend.
Matreus’ neu gefundene Freude weicht ihm aus dem Gesicht. Während Zanrelot weiterspricht, sieht Matreus einen Moment betreten zu Boden.
Das stand so im Drehbuch. Denn das passiert hier eins zu eins gerade in der Szene. 
“Er ist in einem ausgezeichneten Zustand”
Are you sure about that, Zanrelot? Der Junge bekommt kaum Schlaf, ist dauerhaft gestresst, isst vermutlich nicht genug und hat Depressionen. 
“Aber was wird mit seiner Seele?”, fragt Matreus alarmiert.
Abgesehen von der einfachen Erklärung, dass dem Publikum hier natürlich vermittelt werden soll, dass Jona gerade dabei ist zu sterben (was eine vollkommen valide Erklärung für mich ist), warum klingt Matreus so alarmiert? Jetzt wieder auf storytelling-Basis gefragt. Er hätte genauso gut neutral oder abwertend oder boshaft fragen können. Tut. Er. Aber. Nicht. Er klingt so besorgt!!
Als sich Zanrejona umdreht, sieht Matreus für einen Moment schon wieder aus, als sei er kurz davor, ihm den Hals umdrehen zu wollen (was er natürlich nicht kann, denn es ist Jonas Körper), aber asdfghjk er ist so wütend? 
“Die verkümmert hier irgendwo drin. Vertrocknet wie eine Rosine.”
Also ein sehr langsamer Tod. Zanrelot geht nicht darauf ein, ob Jona alles noch mitbekommt, aber… wenn er es tut. Alter. Das wäre für eine Jugendserie eine krasse Andeutung. 
und wie gesagt: es gäbe hundert andere Möglichkeiten diese Szene zu filmen, zu framen und anders emotional darzustellen, aber das ist, was letztendlich im Cut gelandet ist. Ich habe keine Erklärung dafür. 
harter Themenwechsel: ich liebe es, dass die Kinder mit dem Fahrrad durch die Gegend fahren. Vielleicht, weil das für mich so peak Kindheitserinnerungen sind, aber das ist so super xD Aber natürlich hängen ihre Fahrradhelme nur am Lenker und sitzen nicht auf ihren Köpfen, denn das das wäre ja… uncool
warum… warum hängt da die französische Flagge? Die EU-Fahne kann ich ja verstehen, aber… das ist doch… Frankreich, oder? HALT ICH BIN DUMM FuCK xDDD 
Es ist die Schleswig-Holstein-Flagge… 
Dieser SUV im Hintergrund, wie kann man da nicht hinschauen und sehen, dass da “Clench my thirst with gasoline” draufsteht? Das ist so random
Ok, it’s kinda cool, wie sich Jonas Stimme zu Zanrelots verwandelt
I can’t hear without my subtitles.
“Jona als - ???? Mitzehn??? - davon hätte er uns doch erzählt.”
Es kann nur Mäzen sein, oder? Aber ich verstehe etwas vollkommen anderes. Und den Typen, der ihn vorstellt und das gleiche Wort benutzt, verstehe ich genau so wenig.
Aber wenn es Mäzen ist, dann wäre das doch gar nicht so weit hergeholt für Jona? Immerhin wissen die Kinder, dass er vorbestraft ist, Artefakte ins Land zu bringen
und character growth? Otti bezweifelt dieses Mal nämlich nicht einen Moment, dass das nicht der richtige Jona sein kann, sondern ein Klon sein muss. Die Dramatik ist leider, dass er sowohl Recht als auch Unrecht hat :/
so, was macht der Obelisk denn eigentlich? Habe ich die Erklärung verpennt, weil ich von Matreus zu viel eingenommen war? Zanrelot fasst ihn an, es wird eine magische Energiewelle freigesetzt und alle Menschen werden ohnmächtig
Während ALL DAS passiert ist, hat Sascha seinen Heiratsantrag immer noch nicht begonnen
ah ok, wenn die Leute wieder aufwachen, dann werden sie Zanrelot gehorchen, was ich nicht so ganz verstehe, weil… Leute kontrollieren ist ja nicht das gleiche als sie zu beherrschen, wenn man versteht, was ich meine, aber dann wiederum will Zanrelot Perfektion und die bekommt er wohl nur, wenn er die ultimative Kontrolle hat
“Dass ich dich liebe”
Oh no, I’m getting so soft here. Julia ist so glücklich und Sascha ist so aufgeregt und asdfghjkl they’re SO CUTE
was mich zu der Frage bringt: wo ist Matreus? 
sitzt er irgendwo und weint, weil Jona gerade dabei ist zu sterben? 
in welchem alternativen Universum wäre das die Stelle, in der Matreus zu den Wächtern geht, ihnen erklärt. was passiert ist und sie bittet, “das zu beenden” - und dann sterben alle drei am Ende, Serie ist zu Ende, Hamburg gibt es nie.
und die Wächter sind nicht von der Energiewelle betroffen, weil…? 
ok, es wird auch endlich der Obelisk erklärt: er verstärkt negative Energien, versetzt Leute in den Schlaf und macht sie dann zu Sklaven. Tja, Zanrelot, da würde ich doch mal sagen: gut für dich, dass es so etwas gibt!
Karo und Pinkas KUSS NOPE NEXT SCENE PLEASE
und Zanrelots Bodyguards sind auch nicht von dem Obelisken betroffen, weil…??? Wo hat er die eigentlich schon wieder her? 
Und im Hintergrund fahren und laufen so DEUTLICH Passanten hin- und her xDDD
Der Obelisk ist auch stabil wie ein Turm aus Duplosteinen
Zanrejona taucht bei den Kindern auf!
Ich… ich glaube ich bin nicht bereit dafür. (and this is where I took a two day break because I was not, in fact, ready for this)
Leo sagt, sie und Jona seien Freunde :/// 
Ein Funken von Jonas Seele ist noch in seinem Körper
HEDDA 
Hedda kämpft einfach noch als Geist mit - ich bin ja manchmal etwas kritisch ihr gegenüber, aber hier ist sie echt badass
außerdem war sie ja mal eine Wächterin, aber jetzt als Geist kann sie Magie ganz einfach so wirken (auch ohne Zauberstab, so whyyy does Matreus need one??) 
Es gibt Austreibungszauber in 4 gegen Z. Otti liest es zwar nicht vor, aber da steht auch, dass beide Seelen den Zauber nicht überleben werden. 
Und die Kinder wissen das - sie wissen, dass sie Jona gleich töten werden 
jetzt mal… ne ganz dumme Frage… ich habe Staffel 3 gar nicht mehr so wirklich im Kopf. Ist Hedda jetzt gerade “gestorben” oder kommt sie später noch mal vor?
Zanrelot ist auch… er könnte jetzt wieder so einfach auf Jonas Stimme umswitchen, um die Kinder zu verwirren, aber dafür war wohl keine Zeit mehr übrig
Zanrelot hat den Wächtern auch nicht zugetraut, dass sie Jonas Leben in Kauf nehmen (wenn auch widerwillig)
ist es irgendwie poetisch, dass die Kinder mit dem Austreibungspruch fordern, dass Zanrelot “Jona freigibt” - etwas, das Jona sein Leben lang wollte und das jetzt nur durch seinen Tod erreichen kann? oder… übertreibe ich maßlos?
Zanrelot bestätigt, dass er sterben wird, wenn sie den Spruch beenden 
aber wenn man ihn dann so einfach wieder beleben kann wie Matreus das diese Staffel schonmal getan hat…??? Sollte man dann nicht erst mal Matreus töten?? Und dann Zanrelot?? Damit der nicht wiederkommen kann?
Und by the way: WO IST MATREUS?
Die Wächter zögern so lange - und Zanrelot schreit nicht mal nach Matreus. Matreus ist auch nirgendwo zu sehen. 
Wir haben ihn seitdem sie vom Boot gegangen sind nicht mehr gesehen. Hat Zanrelot ihn off-screen getötet? Für den Fall, dass es Staffel 3 nicht gegeben hätte?? 
Jona kommt noch mal an die Oberfläche und kämpft gegen Zanrelot an ICH KANN NICHT MEHR weil die Wächter ihm Kraft gegeben haben :( 
oh wait, die Kinder zweifeln wirklich, ob sie Jona umbringen können :((((
Zurück zu meiner: das wäre toll gewesen, wenn Matreus in dieser Folge am Anfang die Seiten gewechselt hätte-Idee. Denn er hätte JETZT auftauchen können, um die Wächter anzufeuern und ihnen zu sagen, dass Jona niemals gewollt hätte, so weiter zu leben und dann hätte Zanrelot seinen Verrat sehen können und das wäre das letzte, das er gesehen hätte, bevor die Wächter ihn vernichtet hätten. Jona wäre dann bei den Kindern und Matreus gestorben, die beiden hätten sich beieinander entschuldigt. Am Ende wäre Matreus wortlos gegangen, während die Kinder ihren Sieg feiern und es wird offen gelassen, was aus ihm wird. In welches schwarze Loch muss ich springen, um in diesem Universum zu landen? 
“Lieber sterbe ich - und lasse nicht zu, dass du ihnen etwas tust” This. This is Jona. In a nutshell. Er ist wirklich einfach nur… der Beste? Gott, er hat so viel Besseres verdient als alles, was in Staffel 3 auf ihn wartet. 
Und mit dem bisschen Kraft, dass die Wächter ihm gegeben haben + dem Funke, den er noch hat, schafft er es sich von Zanrelot ganz zu trennen? Wie stark ist Jona eigentlich?? 
i’m making literal pterodactyl noises here
Jona nennt ihn die ganze Zeit Vater; I can’t
Warum muss Jona jetzt sterben?? Der Austreibungszauber ist doch unterbrochen worden??? Oder stirbt man einfach generell, nachdem man besessen worden ist? 
Und Zanrelot verschwindet einfach wie so ein Geist, aber er sieht die ganze Zeit ganz ruhig und gedankenverloren zurück. Er ist nicht panisch oder wütend… das ist alles so ruhig gerade. 
Jona sagt, er konnte Zanrelot besiegen und seine Seele retten, weil die Kinder gezögert haben. Also verstehe ich das jetzt richtig, dass Jona es quasi ist, der Zanrelot durch seinen eigenen Tod töten wird? Er hat ihn selbst ausgetrieben? 
“Und wer weiß, vielleicht sehen wir uns ja bald wieder” ;__; 
so, Jona löst sich auf. Wie das wohl alle magischen Wesen tun (hat Zanrelot in Staffel 1 ja auch) - Er löst sich in BLAUE magische Energie auf. Ganz wie er gesagt hat: seine Seele hat er retten können und er war zwar kein Wächter (laut Hedda), aber er war ein durch und durch gutes magisches Wesen.   
WIESO IST MATREUS AUF EINEM FLOß??????????????????????? 
WOHER kommt er gerade?? Er erscheint einfach so mit dem Floß (aus der Unterwelt? Aber was macht er da? Die sind doch da ausgezogen??)
Und was ist da überhaupt auf dem Floß? Das sieht aus wie ein Stück Sparnholzplatte mit ner Konstruktion drauf. Bin ich stupid? Was ist das? So etwas habe ich noch nie gesehen. 
Zanrelot zerstäubt auch in magische Energie (grün natürlich), aber es bleibt Asche zurück. How convenient. 
ok, jetzt kann man das Floß besser sehen. Nein, ich habe immer noch keine Ahnung, was das ist und wo Matreus es her hat. Ich habe es diese ganze Serie über noch nie gesehen. 
Also kann Zanrelot jetzt zurückkehren, weil er die Wächter “auf ewig” verflucht hat? 
Again…: WARUM will Matreus zu Zanrelot zurück? Nach all dem Scheiß in dieser Staffel - von seinem Auflehnen, der Bestrafung mit der Verwandlung in eine Schlange, dem Klon - und nur eine kleine Andeutung von Zanrelot reicht, dass er Matreus mal lieber als Sohn genommen HÄTTE, dass Matreus ihm jetzt hinterher rennt?
Matreus weiß in diesem Moment vermutlich nicht mal, dass Jona tot ist??
Man sollte übrigens Asche von Verstorbenen am Besten nicht einatmen. Matreus. Arbeitsschutz!!
SO WAIT 
Jona stirbt, alle sind am Heulen und die nächste fucking Szene mit den Wächtern ist Eisessen und Karo/Pinkas sind jetzt ein Paar?? Pacing probleme, ey. Off-Screen Heiratsantrag von Julia und Sascha??? We were robbed!!
“Denn Zanrelot haben wir auf ewig besiegt” - Karo, ich will dir nicht zu nahe treten, aber… ihr habt eigentlich gar nichts diese Folge gemacht, außer im richtigen Moment gezögert und dann hat Jona (ein Mal!!) alles alleine gemacht. And now look at him. He’s dead.
Zanrelot existiert jetzt als grüne Energie
Und… das wars. Die Kinder gehen Eisessen, lachen… und das wars mit Lübeck :/ 
Was mir auch gerade auffällt… wenn Staffel 3 nicht gewesen wäre, dann wäre DAS hier das canon Ende gewesen? Das ist ja fast noch tragischer als das eigentliche Ende. Aber auch nur fast. Aber da sie Matreus hier am Leben gelassen haben und das mit der Sohn-Sache angeteast haben, denke ich mal, dass sie schon wussten, dass die Chancen gut für eine Hamburg-Staffel stehen
Final sollte gesagt sein: Jona ist fucking gestorben.
I’m not ok.
Der Film - Im Bann der dunklen Macht
Es gibt ja noch den Film-Cut der drei letzten Folgen der zweiten Staffel (und den drei ersten Folgen der dritten Staffel), in denen ein paar im Seriencut ungezeigte Szenen zu sehen sein sollen. Also… tja. Dann schaue ich mir dieses Drama jetzt nochmal an und halte fest, wenn es da etwas zu kommentieren gibt. 
WHAT CANON DROPS ALMOST INSTANTLY 
JONAS GESCHENK WIRD GEZEIGT THIS IS EVERYTHING 
1543 wird Zanrelot in die Unterwelt verbannt - das passt aber doch zu keiner Zeitrechnung, die in der Serie vorgeschlagen wurde?
“Aufgrund eines fehlgeschlagenen Komplotts wird Zanrelot verflucht und in die Unterwelt verbannt”
VON WEM DENN????
Es ist ein uralter Kompass in einer alten Holzschachtel - NATÜRLICH würde er sich darüber freuen!!
Oh cool, bisher ungesehene Szenen, wie Karo und Pinkas sich anzicken; da haben wir aber was verpasst /s
Alle “guten” Erwachsenen (Hedda, Julia, Sascha und Jona) werden übrigens auf einer Titelcard schauspielerisch erwähnt und gruppiert
Außerdem: Es ist Tag, nicht Morgen - was die Sache mit halb vier am Nachmittag nur noch witziger macht, dass Jona schläft
Otti: Wie alt wird Jona eigentlich?
Leo: Keine Ahnung. Uralt. 25 oder 28 Jahre vielleicht.
xDDDDDDDD WHY WAS THIS CUT??
Die Kinder fragen sich, ob noch wer mit Jona feiert :/ 
Matreus und Zanrelot Szene!!
OttI I LOVE YOU:
“Wovon lebt dieser Mensch? Ich meine, er taucht auf, verschwindet, er spürt irgendwelche Dinge, schweißt sich Schlüssel in den Bauch”
Die Serie hat gerade +1000 Punkte gewonnen, für self-awareness, aber -1000 Punkte, weil das in der Serie rausgeschnitten wurde
Andreas und Udos Namen werden übrigens in wunderbar grün leuchtend vorgestellt
warum … stehen die beiden so nah beieinander? Matreus kommt sogar noch einen Schritt näher, dass sich ihre Schultern beinahe berühren. So nah stehe ich noch nicht mal mit meinen Eltern zusammen. 
Matreus ist übrigens größer als Zanrelot - das kann man so zumindest sehen
Leider bekommen wir nicht wirklich viel Neues von den beiden mit, außer, dass Zanrelot Matreus mit der Mission losschickt, Jonathan seine speziellen Glückwünsche zu überreichen - das mit dem Messer und dem Fleisch müssen sie wohl vorher off-screen besprochen haben, denn jetzt geht die eigentliche Folge los
Ich sehe mir die Szene, in der Klonathans Macht gemessen wird, gerade noch mal genauer an und… ich verstehe immer noch nicht, warum sich Matreus wortwörtlich die Hand blutig reibt? Zum einen - hatte ich das da geschrieben? - sieht er aus als wäre er kurz vorm Heulen, was natürlich, vermutlich, die Serie ist, die uns sagen will, dass er neidisch auf die Aufmerksamkeit ist, die Klonathan bekommt, aber so als Charaktermerkmal interessant, dass er sich einfach selbst verletzt?! Ohne es zu merken. Es gibt nämlich keine andere Szene davor, die erklärt, dass er sich irgendwo die Hand angestoßen hätte. I’m confused. Oder wirklich nur, um zu zeigen, dass er rotes Blut hat (weil diese Folge grünes Blut explizit erwähnt wird) und unfassbar neidisch ist, um sein Handeln zu erklären?
Mir ist das in der Folge nicht aufgefallen, aber als Matreus bei Jona auf dem Bett sitzt, ist hinter ihm ein Kühlschrank (???) zu sehen?
Also kann man doch tatsächlich auf seinem Boot leben? Er hat ein winziges Bad und einen Kühlschrank - also muss da doch auch irgendwo eine Mikrowelle und ein Wasserkocher sein!
Wir haben eine etwas anderes Szene, in der Matreus aus dem British Museum zurückkehrt und ich muss das jetzt leider so schreiben, wie ich es gedacht habe: hot and gay. 
Hochgekrempelte Ärmel? T-Shirt? So viel Brust? Dieses über die Schulter geworfene Seil? Die Art und Weise, wie er herumstolziert? This is peak.  
Ich schreibs gern erneut. Matreus hat an seinem Gürtel zehntausend Taschen und Dietriche hängen, aber, honey: du bist ein Magier!! Du kannst dich überall hin teleportieren! (Außer in 4 gegen Z ist es canon, dass Museen magisch geschützt sind, weil sie wissen, das einige ihre Ausstellungsstücke magische Artefakte sind, was eigentlich ziemlich cool wäre) 
Aber so oder so: Matreus ist da eingebrochen. In den Safe. Und hat das Bannkreiswerkzeug geklaut. Ist schon cool. 
Ah, i see now: das T-Shirt ist ein wenig kaputt gegangen und nun hängt seine Schulter da raus, zusammen mit dem Rest Kragen um seinen Hals ist das das slutiest outfit, das er je anhatte, I love this
Und ich muss jetzt so lachen, wenn das die Szene gewesen wäre, wie er von Jonas Boot zurückkommt xDDD
OHHHH Wir bekommen eine post-Scene aus "Der Bannkreis", in der Zanrelot mit Matreus darüber spricht, dass er es nicht so heraus hätte schreien sollen, dass der Bannkreis vernichtet worden ist
asdfghjk
Matreus: (Erzählt, wie er es geschafft hat, ins fucking british museum einzubrechen)
Zanrelot: "Sei still, du langweilst mich."
just kill him already, please
Als Zanrelot Matreus sagt, er sei der wahrhaft treuere Sohn gewesen, muss ich jetzt irgendwie daran denken, dass Zanrelot damit auch (für sich) meinen könnte, er hätte sich Matreus’ Körper nehmen können, um so Jona zu behalten, aber Matreus das falsch auffasst 
Zanrelot: "Du weißt doch nie etwas. Ich lasse mich von niemandem aufhalten. Nicht von den Wächtern, nicht von Jonathan, von niemandem. Sein Schicksal wird mein Schicksal. Aber, Matreus, du kannst deinen Fehler wieder gut machen. Bring mir Jonathan."
Matreus: "Jonathan?" 
Zanrelot: "Ja. Jonathan. Aber bring ihn mir lebendig. Und an einem Stück."
(Matreus geht)
(Serienfinale startet)
ER WUSSTE ES NICHT!!!!
Matreus wusste wirklich nicht, warum und wozu er Jonathan holen sollte!! ;__; Er hatte keine Ahnung, dass er ihn zum Tode verurteilt - deshalb auch die Frage nach seiner Seele auf dem Boot!! Also das… das tut weh.
wir bekommen übrigens keine Erklärung, wo Matreus beim letzten Kampf war und warum er auf einem Floß aus der Unterwelt erscheint
Es gibt auch keine Extraszenen mit Hedda oder Julia und Sascha :/
Final thoughts:
Ich werde Lübeck vermissen. Die Kinder, die Eltern, die Stadt, einfach alles.
Staffel 2 ist um einiges besser als die erste Staffel - schauspielerisch haben sich alle Kinder verbessert, es gibt eine neue Storyline (Jonathan-Zanrelot-Beziehung) und auch das Teenager-Liebesdrama kommt zwar häufig vor, hält sich aber zum Glück in Grenzen (wenn ich an das Liebesdreieck in Staffel 3 denke, kotze ich jetzt schon).
Sascha und Julia sind noch immer die besten Charaktere (nach Matreus und Jona) und ich wünschte, wir hätten mehr von ihnen sehen können
Staffel 2 rühmt sich leider wie Staffel 1 nicht wirklich damit, viel zu erklären oder mehr Informationen als notwendig zu geben (Stichwort: Jonas Mutter)
Magie ist noch immer das, was der Plot gerade von der Magie braucht
Jetzt bleibt nur noch Staffel 3 - und die werde ich etwas vor mich herschieben. Staffel 2 hat aus Jona von einem relativ kleinen Charakter aus Staffel 1 einen wichtigen und tollen Charakter, der für die Story wichtig ist, gemacht. Er hat Staffel 3 nicht verdient. Oder, wenn überhaupt, hat er ein anderes Ende verdient.
Matreus.
Matreus ist verwirrend diese Staffel, aber das liest sich, glaube ich, schon aus meinen Notizen heraus. Seine Motive und sein Charakter sind eine wilde Achterbahnfahrt und wichtige Momente werden nie wieder erwähnt oder aufgegriffen (seine Herausforderung an Zanrelot in Magmarta oder zum Beispiel die Tatsache, dass er und Jona befreundet waren.)
Gerade letzteres ist einfach traurig, dass wir nie mehr erklärt bekommen. Das Gespräch zwischen Jona und Matreus in Magmarta lässt auf so viel character development und plot hoffen (Warum glaubt Jona immer noch an Matreus? Warum lässt sich Matreus tatsächlich von Jona beeinflussen?), aber wird einfach zur Seite geworfen, sobald Matreus von Klonathan eifersüchtig wird.
Wo war Matreus im finalen Kampf? Warum wirkt er so traurig und besorgt in der letzten Folge, nur um in der letzten Szene wieder vollkommen auf Zanrelots Seite zu stehen? So viele Fragen, auf die wir vermutlich nie eine Antwort bekommen werden.
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coastrail · 2 years
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Tag 13: Liverpool-Edinburgh
Datum: 8. Juli 2022
Reisedauer: 3 Stunden, 50 Minuten
Unterkunft: Princes Street Hostel
Grösse des Schlafsaals: 10 Betten
Preis pro Nacht: 29 Pfund / 34 Euro
So richtig ausgeschlafen starte ich heute in ein neues, verrücktes Abenteuer. Schottland erwartet mich! Der Norden ist wie ein starkes Magnet, welches mich wieder und wieder anzieht. Leider zieht es auch andere an, der Zug nach Edinburgh ist richtig gut gefüllt. Mit viel Glück und schnellen Beinen schnappe ich mir aber doch noch einen freien Platz, jetzt kann mich nichts und niemand mehr aufhalten! Oder doch? Plötzlich geht der Rauchmelder los, der Zug stoppt. Was ist passiert?! Nun, ein Fahrgast hat es für nötig empfunden, auf der Toilette zu rauchen. Super Aktion, jetzt stehen wir hier irgendwo auf einer Wiese mit Schafen. Die werden sich auch fragen. Landschaftlich jedenfalls ist die Fahrt wunderschön, besonders der Abschnitt durch den "Lake District National Park" ist schlicht einzigartig. Nebst tausender Schafe die wir passieren, prägen schwarz-weiss gefleckte Weiderinder und romantische Steinhäuschen die Fahrt in den Norden. Die meisten Windräder haben hier oben übrigens nur 2 statt 3 Rotorblätter. Macht aus physikalischer Sicht überhaupt keinen Sinn, spart aber die Kosten für das dritte Blatt. Das ist in etwa so, wie wenn man sich für sein Auto nur 3 statt 4 Reifen kauft. Kennt doch jeder, das spart Geld. Mein erster Eindruck von Edinburgh ist jedenfalls super, direkt am Bahnhof findet ein kleines Festival statt. Dort verweile ich mit guter Livemusik und einer Pizza, bis ich dann endlich im Hostel einchecken darf. Es ist das bisher mit Abstand sauberste, freundlichste und lebendigste Hostel dieser Reise. Rollf bekommt hier sogar sein eigenes Schliessfach, normalerweise sind diese viel zu klein für ihn. Nun hat er aber endlich seine Privatsphäre und kann sich etwas zurückziehen, während ich und Cameron zu einer neuen Tour aufbrechen. Spontan besteigen wir "Canton Hill", einen zentralen Hügel den mir einer meiner Zimmergenossen soeben empfohlen hat. Und immer wenn ich denke ich hätte schon alles gesehen, verschlägt es mir wieder von neuem die Sprache. Während rechterhand einige Berge in die Höhe ragen, liegt links von uns das Meer. Und mitten auf dem Hügel thront sie: Die Akropolis! Naja, natürlich ist sie es nicht, aber für einen Moment glaube ich wirklich in Athen zu stehen. Nach dem "National Monument of Scotland" sehe ich mir ein wenig die Altstadt an. Dort bemustere ich unter anderem das 61 Meter hohe Scott-Denkmal, sowie… Schottenröcke! Ja, die Schotten tragen sie wirklich. Nicht alle, aber viele. Wenn dann noch einer den Dudelsack umschnallt, sind die Touristen glücklich. Meine Ohren sind es jedenfalls nicht. Glücklich macht mich hingegen die "St. Giles Cathedral", ihre Turmspitze wirkt wie eine prächtige Krone. So habe ich anschliessend zwar noch sehr viel Energie übrig, doch die meisten Sehenswürdigkeiten sind bedingt durch die fortgeschrittene Tageszeit bereits geschlossen. Sehr kurzfristig entscheide ich mich schliesslich dazu, wieder mal an einem Pub Crawl teilzunehmen. Insgesamt besuchen wir 7 verschiedene Bars, wie viel wir dort trinken verrate ich jetzt nicht. Mit 6 kostenlosen Shots Werbung zu machen halte ich indes für eine Sauerei, denn man bekommt diese jeweils nur dann, wenn man auch immer etwas bestellt. Das hat jedenfalls zur Folge, dass ich mich irgendwann nur noch mit schottischen Akzent unterhalte. Einige der Bars sind wirklich extrem schlecht, doch das macht nichts. Denn ich lerne fantastische Menschen kennen, die ich bereits fest ins Herz geschlossen habe. Da wäre einerseits Claude aus München, der während 7 Monaten mit seinem Van durch Europa tourt. Nach seiner Reise möchte er in die Schweiz ziehen, am liebsten nach Zug. Und dann wären da noch die beiden Briten Ednan und Nancy, das wohl bezauberndste Pärchen das ich je kennenlernen durfte. Die beiden sind einfach fantastisch, man muss sie mögen. Wir singen, tanzen und quatschen während Stunden, doch irgendwann muss der alte Mann wieder ins Bett. Für den Rückweg ins Hostel benötige ich dreimal länger als für den Weg dorthin, aber das macht nichts. So habe ich Zeit, diesen fantastischen Abend nochmals Revue passieren zu lassen.
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grmpstories · 4 years
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Über den Dächern
Es klingelte an der Tür. „Verdammt noch mal“, entfuhr es ihm. Es klingelte dauernd im Pfarrhaus. Obdachlose, Menschen, die die normalerweise verschlossene Kirche besichtigen wollten und baten, sie ihnen aufzuschließen, Mitarbeiter, die eine Unterschrift oder sonst etwas brauchten, Fragesteller, Briefträger, Handwerker. Manchmal kam er sich vor, als wäre er der Pförtner einer mittelgroßen Firma. Wenn daneben auch noch permanent das Telefon klingelte, kam er zu gar nichts anderem mehr. „Wann zum Teufel soll ich eigentlich meine Arbeit machen?“ Kurz überlegte er, ob er überhaupt öffnen oder das Klingeln ignorieren sollte. Vorsichtig versuchte er durch das Fenster über der Haustür zu schauen, ohne den davorhängenden Vorhang zu berühren. Vor dem Haus stand ein Lieferwagen mit der Aufschrift „Dachdeckerei Deeg“. „Was wollen die denn?“ fragte er sich. „Habe ich die bestellt?“
Es klingelte zum zweiten Mal. „Mist aber auch.“ Schnell ging er die Treppe hinunter zur Haustür und öffnete sie. „Grüß Gott!“ „Grüß Gott! Dachdeckerei Deeg. Wir kommen wie jedes Frühjahr, um das Kirchendach zu kontrollieren.“ „Ah ja?“ „Ja, wir machen das im Auftrag der Bauabteilung ihrer Verwaltung.“ „O.K.“ „Sie sind neu hier?“ „Ja, bin ich. Jedenfalls relativ neu.“ „Weil ich Sie noch nicht gesehen habe. Ihren Vorgänger kannte ich gut. Wir machen das schließlich schon ein paar Jahre.“ Das konnte er sich vorstellen. Der Mann, der vor ihm stand, musste schon über sechzig Jahre alt sein. Er hatte ein verknittertes, schlecht rasiertes Gesicht, aus dem ihn klare graue Augen unvermittelt anschauten. Immerhin lächelte er. Seine Haare waren aus der Form gewachsen, seine Frisur verdiente den Ausdruck nicht. Der alte Dachdecker sah verschwitzt und ungepflegt aus in seinem rot-blau karierten Hemd und seiner schwarzen, dreckigen Zimmermannshose. Der Mann musterte ihn immer noch. Kein Wunder, gab er in diesem Moment doch ganz und gar nicht das Bild eines Pfarrers ab, im weißen Doppelripp-Trägerunterhemd, mit kurzer dunkelblauer Trikotturnhose und Schlappen an den nackten Füßen. „Ist es nicht ein bisschen heiß heute, um auf dem Kirchendach rum zu klettern?“ fragte er. „Wir sind da abgehärtet.“ Der Pfarrer blickte zum Auto, ob es noch Kollegen gab, aber er sah niemanden. Der Dachdecker schien von sich im Pluralis Majestatis zu sprechen. „Und, gefällt es Ihnen, hier an der Kirche?“ fragte der. „Ja, ja, es ist völlig in Ordnung. Ich fühle mich ganz wohl.“ „Ihr Vorgänger hat��s ja lange ausgehalten.“ „Stimmt, 16 Jahre. Er ist jetzt im Ruhestand.“ „Ach was, im Ruhestand? Das kann ich mir bei dem gar nicht vorstellen.“ Er biss sich auf die Zunge. Beinahe wäre ihm herausgerutscht, dass sein Vorgänger auch gar nicht freiwillig in den Ruhestand gegangen war. sondern dass man ihn dazu gezwungen hatte, ob seines „substanzgebundenen Suchtproblems“, wie ein Vorgesetzter ihm nach seiner Wahl auf diese Stelle verraten hatte, freiwillig seinen vorzeitigen Abschied zu nehmen. Nur war das wohl kein Thema für ein Gespräch mit einem Dachdecker. Dessen offener Blick musterte nach wie vor unverhohlen seine Kleidung. Das begann ihn sowohl zu irritieren als auch zu ärgern. Deshalb musterte er genauso unverhohlen den Dachdecker. Etwas begann ihn an ihm zu faszinieren. Er wusste nicht genau, was es war. Normalerweise stand er nicht auf ungepflegte Männer, ganz und gar nicht. Aber der verströmte eine geradezu unverschämte Menge ältlicher Männlichkeit. Da lag soviel Testosteron in der Luft, dass er so langsam merkte, wie ihn das betörte. „Das heißt, Sie wollen hoch auf‘s Dach.“ „Kommen wir doch mal zur Sache“, dachte er. „Ja, auf den Turm. Ich will nur mal schauen, wie es aussieht. Wenn was sein sollte, muss ich eh mit einem Kollegen noch mal kommen.“ Mit dem Kopf machte er ein Zeichen hinüber zur Kirche. „Der alte Küster ist auch nicht mehr da?“ „Nein, der ist auch nicht mehr da. Der ist auch in Rente.“ „Ich glaube, der ist froh darüber. Am Ende war der wohl nicht mehr ganz so glücklich. Der kam doch irgendwoher aus dem Osten? Siebenbürgen oder so?“ „Nein, nicht Siebenbürgen. Nein, nein“, sagte er, „Herr Heinrich kam aus einer anderen Ecke. Breslau. Polen.“ „Ah“, sagte er. „Ja. Schlesien.“ „Genau.“ Diesen Begriff hatte er gesucht und er war ihm nicht eingefallen. „Herr Heinrich ist gebürtiger Schlesier.“ Ob diese Tatsache etwas damit zu tun hatte, dass Herr Heinrich nichts weggeworfen hatte? Dass er Lager von gebrauchten und ungebrauchten Schrauben, Nägeln, Draht, Werkzeug, Leitern, Farbe, Kitt, Unmengen Putzmittel, neue und schrottreife Besen und zahllose grässliche Blumenvasen hinterlassen hatte? Als er das Lager zum ersten Mal sah, hatte ihn fast der Schlag getroffen. Ähnlich war es dem neuen Küster gegangen, der zeitgleich mit ihm den Dienst angetreten hatte und aus der Gegend stammte. Genauer gesagt, stammte er aus dem angrenzenden Stadtteil. „Der neue Küster ist übrigens Herr Berg“, sagte er. „Ich gebe Ihnen mal seine Telefonnummer. Falls in Zukunft etwas sein sollte, können Sie ihn anrufen. Ich bin ja nicht unbedingt immer zu Hause.“ „Ja, das ist gut.“ „Soll ich Sie dann mal hochlassen auf den Turm?“ „Das wäre prima. Sie können mir auch den Schlüssel geben. Ich kenne mich ja aus.“ „Würde ich glatt machen, aber ich bin mir nicht sicher, welcher Schlüssel passt. Ich hole mal ein paar.“ Was er bekommen hatte, als man ihm die Schlüsselgewalt über die wunderschöne, aber leicht verkommene Kirche übertragen hatte, hatte ihn aus der Fassung gebracht. Es war ein Karton voller Schlüssel, alter, neuer, kleiner, großer, manche waren beschriftet, andere nicht. „Gibt es hier ein Schlüsselverzeichnis?“ hatte er gefragt. „Ein Schlüsselverzeichnis?“ fragte die alte Sekretärin. „Irgendwann gab es das mal, aber das stimmt garantiert nicht mehr. Ihrem Vorgänger war das nicht so wichtig.“ „Ja Wahnsinn“, dachte er. „Und wie soll ich da jetzt durchblicken?“ Während er den Schlüsselkarton aus seinem Büro holte, hatte der Dachdecker eine Flasche Bier und eine Tupperdose mit belegten Broten aus dem Lieferwagen geholt und diesen abgeschlossen. „Na, dann wollen wir mal“, sagte er und grinste ihn wieder direkt und unverhohlen an. „Wenn’s denn sein muss“, grinste er genauso direkt und unverhohlen zurück.
Der Pfarrer schloss die schwere hölzerne Kirchentür auf, ließ den Dachdecker hinein und schloss von innen wieder zu. Die Treppen waren steil und schraubten sich über mehrere Etagen nach oben, bevor der letzte Anstieg auf die Turmspitze folgte. „Ich war da ehrlich gesagt noch nie oben“, rief er über die Schulter dem ihm nachsteigenden Dachdecker zu. „Deshalb weiß ich auch nicht, welcher Schlüssel passt.“ „Da haben Sie etwas verpasst. Die Aussicht ist fantastisch.“ „Mag sein, aber ich bin nicht schwindelfrei.“ „Das gibt´s nicht. Das ist bloß Gewohnheit.“ „Na, ich weiß nicht.“ Sie standen vor der verschlossenen Tür zum ersten Turmraum. „So“, sagte er. „Jetzt haben wir das erste Problem. Einer aus diesem Schlüsselsammelsurium sollte passen. Hoffentlich finden wir den.“ Zeigen Sie mal her“, sagte der Dachdecker. Er betrachtete das Schloss und wühlte dann in der Schlüsselkiste. „Das ist ja ein schöner Schlammassel, den die Ihnen da übergeben haben“, meinte er und klaubte eine Handvoll Schlüssel desselben Typs heraus. „Die passen jedenfalls zur Marke des Schlosses.“ Sie hatten Glück. Der sechste oder siebte Schlüssel passte, die Tür öffnete sich und sie betraten die verstaubte erste Turmkammer. Heiße Luft schien darin zu stehen. Man konnte kaum atmen. Vor ihnen stand ein großer graugestrichener Holzkasten mit Glasscheibe. „Das Uhrwerk“, meinte der Dachdecker. „Das ist noch echtes Handwerk.“ Sie blickten durch die Glasscheibe und beobachteten das Räderwerk und das System von sich abwechselnd bewegenden Gewichten und Zahnrädern, die unaufhörlich ineinandergriffen und das ganze am Laufen hielten. Ringsherum stand eine Menge Gerümpel: stapelweise vergammelte Papierservietten, hunderte verdreckter Bierkrüge, ausrangierte Bänke, alte Koffer, Autoreifen, zwei schrottreife Fahrräder, kartonweise alte Noten. „Meine Güte, haben die hier gar nichts weggeschmissen? Ich weiß nicht, ob der neue Küster hier schon mal oben war. Er wird nicht begeistert sein, wenn sie das sieht.“ „Na, er braucht ja auch was zu tun“, meinte der Dachdecker. „Hier, schauen Sie. Durch diese Tür müsste ich mal durch. Da kommt man auf die Kuppel des Kirchenraums und von dort aus kann man das Dach von unten sehen. Danach steigen wir dann ganz hoch auf den Turm, dass ich noch von oben drauf schauen kann.“ Er rüttelte an der Tür. Mit einem Knarren ließ sie sich öffnen. „Oha“, meinte er. „Da sollte aber abgeschlossen sein. Wenn da jemand Unbefugtes rein geht, kann das sehr gefährlich werden. Man kann hier abstürzen. Die Kuppelkonstruktion sollte man nicht betreten. Das ist alles ganz dünner Gips.“ Er zeigte auf die an Drahtseilen aufgehängte Konstruktion.  „Wenn man drauftritt, bricht man durch und segelt direkt ins Schiff hinab.“ „Wenn ich einen Schlüssel für die Tür finde, dann schließe ich ab.“ Der Dachdecker betrat den staubigen aufgeheizten Raum als Erster. Ein langer schmaler Holzsteg führte über die gesamte Länge der ovalen Kuppel. Rechts und links führten jeweils drei noch schmalere Brücken zu kleinen Fenstern. „Und da steigen Sie dann raus?“ fragte er den Dachdecker. „Wenn´s denn sein muss, steigen wir da raus.“ Ihn fröstelte beim bloßen Gedanken daran. Nein, er wollte auf gar keinen Fall zusehen, wenn die da hinauskletterten. „Schauen Sie mal.“ Der Dachdecker zeigte auf einen kleinen hellen Fleck neben einem schräg nach unten führenden Dachbalken. „Dort ist etwas undicht. Wahrscheinlich hat das letzte Unwetter ein paar Ziegel verschoben. Aber das ist nicht schlimm. Soweit ich das jetzt von hier beurteilen kann, ist das das Einzige, was man gelegentlich mal reparieren muss.“ „Na, wenigstens etwas“, dachte er. „Aber das hier, schauen Sie mal.“ Der Dachdecker zog ihn an der Hand zu einem merkwürdigen eisernen Aufbau mit einer Kurbel dran. „Das hier ist die Aufhängung des Kronleuchters.“ Er bewegte die Kurbel. „Wenn man Glühbirnen auswechseln oder die Gläser putzen will, dann kann man ihn hier hinunterlassen. Und das hier, das ist das Drahtseil, an dem alles hängt.“ Ihm war sofort klar, was jetzt kommen würde. Auch als technisch und handwerklich Ahnungsloser sah er, dass das Stahlseil ausgefranst war. „Wenn Sie das nicht bald reparieren lassen, dann kracht irgendwann mal der Kronleuchter Ihren Schäfchen auf die Köpfe. Das wäre nicht so ideal.“ „Das kann man wohl sagen.“ „Ja zum Donnerwetter, gibt´s denn hier irgendetwas, was in Ordnung ist?“ dachte er. Wenn er genauer gewusst hätte, worauf er sich bei dieser neuen Stelle eingelassen hätte, dann hätte er sich das sicher genauer überlegt, ob er sie antritt oder nicht. Seine Sekretärin arbeitete an Büromöbeln aus den fünfziger Jahren mit einer elektrischen Schreibmaschine. Die Mitgliederverwaltung funktionierte noch mit einem Karteikartensystem. Einziges Kommunikationsmittel war ein Telefon mit Wählscheibe. Nicht einmal ein Faxgerät hatten die. Wie konnte man nur so arbeiten? Gut, wenn man als Chef ein „substanzgebundenes Suchtproblem“ hatte interessierten Einen wohl andere Dinge mehr.
Zwischenzeitlich hatten sie den Dachbodenraum wieder verlassen. Der Dachdecker schloss die Türe. „Wissen Sie, man sollte einmal im Jahr hier richtig sauber machen. Und vor allem müssen sie immer mal wieder prüfen, ob alles dicht ist und keine Tauben reinkommen. Wenn da welche reinkommen, wird´s fatal. Da, sehen Sie!“ Inzwischen waren sie weiter nach oben gestiegen und in den riesigen Glockenraum gelangt. „Hier sind zwar Taubennetze vor den Holzlamellen an den Fensteröffnungen. Aber das hier zum Beispiel ist zerrissen. Wahrscheinlich ist auch das beim letzten Sturm passiert. Sie müssen das unbedingt reparieren lassen. Firma Weber, Taubenabwehr. Wenn hier Tauben reinkommen, die scheißen alles voll und das Zeug ätzt wie Säure. Das ist das pure Gift. Ekelhaft.“ Der Dachdecker stand dicht neben ihm auf einer schmalen Plattform ungefähr auf halber Höhe des Raumes. Sie sahen auf die fünf riesigen Glocken, die in diesem hohen Raum neben- und übereinander aufgehängt waren. Er nahm seinen Körpergeruch wahr, den verschwitzten Duft eines körperlich arbeitenden Mannes. Es war nicht unangenehm. Was für ein Schrank dieser Mann war, wurde ihm erst jetzt richtig bewusst: Einen Kopf größer als er war er mindestens und hatte ein wesentlich breiteres Kreuz und Arme und Hände wie ein Gorilla, die auch noch stark behaart waren. „Ein Tier“, dachte er. „Mann oh Mann, was für ein Tier. Dachdecker sind Tiere. Welcher normale Mensch würde schon auf Dächern herumklettern, und nicht nur auf normalen Dächern, sondern auch noch auf Kirchendächern?“ Nein, dachte er wieder. Er wollte nicht dabei sein, wenn der Dachdecker durch einen Ausschlupf stieg und auf dem Dach spazieren ging. Nicht einmal von ferne wollte er das sehen. Ihm würde speiübel werden. „Merkwürdig“, dachte er und musterte ihn unauffällig. „Er riecht verschwitzt, aber er schwitzt gar nicht.“ Auf dem Gesicht des Dachdeckers war kein einziger Schweißtropfen zu sehen, auch sein Hemd war trocken, während er in seinem Trägerunterhemd vom Heraufsteigen und vom Aufenthalt in den saunaartigen Turmräumen schon völlig durchgeschwitzt war. „Schwitzen Sie eigentlich nicht bei der Hitze?“ Die gar nicht geschäftliche, sondern höchst persönliche Frage war ihm einfach so herausgerutscht. „Ich meine, mit solch einer dicken Hose bei dem Wetter“, deutete er auf den schweren schwarzen Kordsamtstoff der Zimmermannshose. Der Dachdecker grinste und wieder sah er ihn direkt und unverhohlen an. „Es geht“, sagte er und strich mit der Hand über seine Hose. „Mir ist schon auch warm. Aber man gewöhnt sich dran. Ich schwitze nicht so schnell. Nur, klar, die Hose, also, wenn ich könnte, würde ich die jetzt ausziehen.“ Sein Grinsen wurde breiter. „Aber“, er wurde wieder ernsthafter, „die Berufskleidung ist bei uns halt Tradition. Und sie ist ja auch bei der Arbeit praktisch.“ Erst jetzt nahm er wahr, dass in den vielen Taschen der Hose allerlei Werkzeug steckte. „Steigen wir mal vollends ganz nach oben, bevor sie zerfließen. Oben weht wenigstens ein leichtes Lüftchen.“ Er machte ein Zeichen mit dem Kopf und sie stiegen auf die nächste Ebene. Ausgehend von einer senkrechten gingen waagerechte Kurbelwellen hin zu den vier Turmuhren, die nach vier Himmelsrichtungen zeigten. Diese Kurbelwellen bewegten offensichtlich die Zeiger. „Auch das hier ist absolut gutes altes Handwerk. Wahrscheinlich alles noch original aus der Erbauungszeit der Kirche.“ Sie schauten sich um. Auch hier war alles verdreckt. Die letzte Etappe führte über eine enge Stahltreppe zum letzten zugänglichen Turmraum ganz oben, dorthin, wo man auf eine Art Balkonumgang hinaustreten konnte. Der Dachdecker stieg leichtfüßig voran und er versuchte dicht hinter ihm zu folgen. Dessen männlich-herber Körpergeruch zog ihn wie magisch mit nach oben. „Sehen Sie mal.“ Der Dachdecker zeigte auf das Taubennetz, das vor der schweren Holztür mit Lamellen, die offene Zwischenräume hatten, wie ein Sack herunterhing. „Da war jemand draußen auf dem Umgang, hat das Taubennetz aufgeknöpft und danach nicht mehr zugemacht. Und ruck zuck haben Sie Tauben und Taubendreck hier drin.“ Das Proviantpäckchen mit der Bierflasche stellte er auf einer verstaubten Bank ab. „Da!“ Mit der rechten Hand hatte er die Tür schon geöffnet, mit der linken zeigte er in die gegenüberliegende Ecke. Dort lag eine tote Taube. „Gehen wir mal raus.“ Der Umgang war eng, die Aussicht großartig. Glücklicherweise für den Pfarrer war der Umgang mit einer hohen Mauer gesichert. Vorsichtig trat er nach außen. „Soll ich Sie festhalten, zur Sicherheit?“ Der Dachdecker lachte, legte ihm seine Pranke um die Schultern und zog ihn an sich. „Ja, bitte“, sagte er, lachte auch und atmete wieder diesen Körpergeruch ein, der begonnen hatte, ihn zu euphorisieren. „Am besten nicht direkt nach unten schauen, sondern in die Ferne. Das ist leichter auszuhalten.“ Das stimmte. Das wusste er zwar auch vorher schon, aber er war dem Dachdecker trotzdem dankbar, dass er ihn darauf hinwies, denn die Versuchung war groß, vor lauter Panik direkt nach unten zu sehen. Aber, so dachte er dann wieder, solange der ihn festhielt, konnte ihm nichts passieren. Es sei denn, er packte ihn mit seinen Pranken und warf ihn über die Mauer. Wieder sog er den Körpergeruch des Dachdeckers ein, unmerklich neigte er den Kopf noch weiter in Richtung dessen Körpers und roch ihn jetzt in voller Intensität. „Geht´s?“ fragte der. „Oder wird es Ihnen schlecht?“ „Es geht.“ Es ging tatsächlich besser, als er befürchtet hatte. Zur Sicherheit legte auch er seinen Arm um die Hüfte des Dachdeckers, wie um sich zum Festgehaltenwerden auch noch selbst festzuhalten und sich doppelt abzusichern. „Solange Sie mich festhalten, geht´s.“ Die Sicht war gut, wenn auch aufgrund der Hitze ein leichter Dunstschleier über der Landschaft hing. Ihr Blick schweifte über den Fluss, der sich unter ihnen in seinem Betonbett träge dahin wälzte, über die Industrieanlagen und die Trümmer eines alten Fabrikgebäudes, das soeben abgerissen wurde. „Schade drum.“ Der Dachdecker deutete auf die Trümmer. „Es war eigentlich eine schöne Anlage. Nach der Jahrhundertwende gebaut, und alles war noch ganz gut im Schuss. Aber so was weiß halt niemand zu schätzen. Jetzt denken sie bei der Stadt, die ganzen kleinen Handwerksbetriebe wären scharf drauf, hier ein Grundstück zu kaufen und sich dort anzusiedeln. Aber die täuschen sich. Ich glaube nicht, dass das funktioniert. Die meisten meiner Kollegen sind froh, wenn ihr Laden einigermaßen läuft. Da denkt keiner an Vergrößerung. Und versuch mal als Handwerker von der Bank einen Kredit zu bekommen für solch eine Investition. Die schütteln freundlich den Kopf, wenn du kommst. Nein, nein, das war so ein Hirnfurz von irgendwelchen städtischen Wirtschaftsentwicklern. Das wird niemals funktionieren. Sie werden sehen, die reißen hier das schöne Gebäude ab, das man leicht hätte umnutzen können, weil es schon da gewesen ist. Und in zehn Jahren werden sie da immer noch eine Brache haben. Nein, nein, wir bleiben lieber in unseren kleineren Klitschen. Die gehören wenigstens uns und nicht der Bank.“ Jenseits des Flusses zogen sich satt grüne Hügel dem Ufer entlang und ganz hinten am Horizont leuchtete der spitze Turm einer alten Kapelle auf einem Gipfel. Obwohl unter ihnen, vor allem auf der Stadtautobahn entlang des Flusses, der Verkehr toste, schienen sie hier dem Alltagsbetrieb der Stadt weit enthoben zu sein. Sein Unwohlsein hatte sich gelegt, er konnte jetzt sogar direkt nach unten schauen, auf die Häuser des Stadtteils, wo er seit einigen Monaten lebte und arbeitete. Die schwarzen Schieferschindeln des Kirchendachs schienen soweit in Ordnung zu sein. Nachdem sie den Umgang langsam umkreist hatten, meinte der Dachdecker: „Bis auf die eine Stelle scheint alles in Ordnung zu sein. Das machen wir irgendwann mal kurz zwischendurch.“ Wieder standen sie vor der Tür zum Innenraum. „Haben Sie es eilig?“ fragte der Dachdecker. „Eilig? Nein. Ich habe Zeit. Ich habe heute nichts mehr vor. Höchstens später noch im Garten arbeiten, wenn es nicht mehr so heiß ist.“ „Gut. Ich mache meine Brotzeit gerne irgendwo oben. Altes Dachdeckerhobby. Jetzt ist zwar schon bald Feierabend, aber ich muss trotzdem mal was essen. Ich bin seit heute Vormittag einfach nicht dazu gekommen. Immer diese Hetzerei. Der Chef sollte am besten überall gleichzeitig sein.“ Sie traten in den luftigen und staubigen Raum, der an den vier Seiten große Fensteröffnungen hatte, die mit offenen Holzlamellen verschlossen waren. Mit Aussicht auf die Richtung des Flusses stand eine alte Bank im Turmraum. In der Ecke lag ein alter Lappen. Der Dachdecker holte ihn und versuchte, die Bank abzustauben. „Das hilft nicht viel“, meinte er. „Aber warten Sie, ich ziehe mein Hemd aus, dann können Sie sich da draufsetzen.“ Er zog sein blau-rotes Flanellhemd aus der Hose, knöpfte es auf, zog es aus und legte es auf die Bank. Unter seinem weißen Doppelripp-Trägerunterhemd quollen graue Brusthaare hervor. Der Oberkörper war tief gebräunt und der Mann hatte trotz seines Alters eine ausgeprägte Muskulatur an Armen, Schultern, Brust und Rücken. „So, jetzt herrscht zumindest hier oben Gleichstand“, lachte er und zeigte auf das Unterhemd des Pfarrers. „Das finde ich in Ordnung“, antwortete der und grinste zurück. „Ich glaube, ich würde in ihren Klamotten verschmachten.“ „Na ja, Ihnen geht´s ja bestimmt auch nicht gut, wenn Sie im Hochsommer in vollem Ornat über den Friedhof laufen.“ „Das stimmt. Das ist grausam. Ehrlich gesagt trage ich da normalerweise höchstens ein Unterhemd drunter. Und am liebsten würde ich die schwarze Anzugshose auch noch weglassen. Aber das würde man sehen. Das geht nicht.“ „Wenn es Sie nicht stört, dann würde ich meine dicke Zimmermannshose jetzt ausziehen und zum Trocknen aufhängen. Es täuscht nämlich, dass ich nicht schwitze. Die Hose ist innen total feucht, und das schon den ganzen Tag.“ „Nein, nein, das stört mich nicht“, antwortete er. „Ziehen Sie die ruhig aus.“ Der Dachdecker hatte eine kräftige Statur, aber er hatte kaum einen Bauchansatz. Die Zimmermannshose saß ohne Gürtel. Er zog die beiden Reißverschlüsse, die den Hosenlatz festhielten, auf und klappte ihn nach unten. Hinter dem Stoff seiner weißen Doppelrippunterhose war eine beträchtliche Beule zu sehen. Darüber war die Hose noch zusammengehalten von zwei senkrecht übereinander angebrachten schwarzen Knöpfen. Als die aufgeknöpft waren, fiel die schwere Hose fast von alleine nach unten. Der Dachdecker stieg heraus, ohne seine schwarzen Arbeitsstiefel auszuziehen. Die Hose war weit genug. Er hängte sie zum Trocknen in die Sonne über das Turmgeländer. „Im Moment gibt es wenig Wind, da kann sie nicht wegfliegen. Puh, jetzt fühle ich mich doch etwas leichter.“ Er grinste und setzte sich auf die Bank. „Na“, meinte der Pfarrer, stand auf und zog seine Turnhose aus. „Damit auch hier unten Gleichstand herrscht.“ Zum Vorschein kam auch bei ihm eine weiße Doppelrippunterhose des gleichen altmodischen Typs, wie sie der Dachdecker trug, mit einem breiten weichen, rot und blau abgesteppten Strickbund. „Finde ich in Ordnung“, meinte der Dachdecker, klopfte ihm auf den Schenkel und grinste ihn an. Er öffnete die Bierflasche und hielt sie ihm hin. „Wenn man zu zweit in der Unterhose auf einem Turm sitzt, was bei uns gelegentlich vorkommt, duzt man sich in der Regel.“ „Das ist in Ordnung. Josef“, sagte der Pfarrer, nahm die Flasche, trank einen Schluck und gab sie dem Dachdecker zurück. „Gottlieb“, sagte der Dachdecker, nahm die Flasche und trank ebenfalls daraus, ohne die Öffnung abzuwischen. „Das ist kein Witz. So hieß schon mein Großvater. Und meine Eltern haben mich nach ihm benannt. Na ja, waren auch fromme Leute, meine Eltern. Stundenbrüder. Kennst Du die?“ „Ja, Ist aber nicht meine Wellenlänge.“ „Das kann ich mir vorstellen. Hast Du auch Hunger?“ fragte er und öffnete seine Tupperdose. „Danke. Gerade gar nicht. Nur Durst.“ Ein kurzer Blick auf die mit Zungenwurst belegten Brote hatte ihm gereicht. Nicht einmal als Kind hatte er so etwas gegessen, auch wenn es das bei seinen Großeltern immer gab. Wenn überhaupt, dann aß er Schinken oder Salami. Gottlob lachte und gab ihm die Bierflasche. Schweigend saßen sie nebeneinander. Gottlob biss große Stücke von seinen Broten ab und kaute. Die Bierflasche wanderte gelegentlich zwischen den beiden hin und her. Josef musterte immer wieder unauffällig Gottlobs Körper. Er mochte Körper wie diesen, an denen das Alter seine Spuren hinterlassen hatte, die aber trotzdem noch kräftig waren. „Tja, ich bin nicht mehr der Jüngste“, sagte Gottlob, der bemerkt hatte, wie Josef ihn musterte. „Der Körper zollt der Arbeit und dem Alter Tribut.“ „Sag nichts“, antwortete Josef. „Du siehst gut aus und scheinst noch gut in Form zu sein. Außerdem, ganz ehrlich gesagt: Diese perfekt gestylten Körper, die viele Junge und manche Ältere sich heute antrainieren, die stoßen mich eher ab.“ „Da hast du auch wieder recht. Ein Mann ist ein Mann und kann auch ruhig so aussehen. Und dass er was gearbeitet hat in seinem Leben, das darf man seinem Körper ruhig ansehen.“ „Eben“, antwortete Josef. „Na gut, bei mir sieht man am krummen Kreuz, dass ich nicht gerade ein Täter körperlicher Arbeit bin, sondern viel zu viel vor dem Computer sitze.“ „So ist es halt“, sagte Gottlieb und klopfte ihm auf den Rücken und legte ihm seine Hand auf den Oberschenkel. „Tja“, sagte Josef und legte seine Hand auf Gottliebs Oberschenkel. „Ich bewundere Leute wie dich, ehrlich gesagt. Eigentlich ist das, was ihr macht, zugleich harte Arbeit und hohe Kunst. Ihr turnt auf Dächern herum, jongliert mit schweren Gegenständen und zaubert die irgendwie an die richtige Stelle.“ „Natürlich braucht man eine gewisse, ich sage mal, artistische Begabung. Angst darf man da oben nicht haben, das ist klar. Sonst bist du verloren. Man muss sich sicher bewegen können. Aber alles andere, das lernt man mit der Zeit, eines nach dem anderen.“ Er strich Josef kräftig über den Oberschenkel und klatschte leicht mit der flachen Hand darauf. „Inzwischen bin ich ein alter Sack, habe fünf Enkel und schon so viele Lehrlinge ausgebildet, dass ich sie gar nicht mehr zählen kann. Wobei, es ist komisch, bei mir im Betrieb bin es am Ende dann doch immer ich, der die kniffligen Sachen erledigen muss. Es gibt manches, wovor die anderen kneifen. Aber mir ist in all den Jahren noch nie ernsthaft etwas passiert. Überhaupt gab es bei mir im Betrieb nie richtig gefährliche Unfälle.“ Er griff innen an Josefs Oberschenkel und drückte ihn. „Man muss seriös arbeiten. Und das heißt vor allem: nicht zu schnell. Wenn ich meine Leute antreibe, dann passiert garantiert etwas. Das mache ich nie.“ Gottlieb schaute Josef ins Gesicht und lachte. „Weißt du, du gefällst mir.“ „Du mir auch“, antwortete Josef und blickte auf seine Hand auf Gottliebs Oberschenkel und zwischen dessen Beine. Sie trugen dieselben Unterhosen, aber die Gottliebs waren im Gegensatz zu seiner alt und ausgeleiert. An den Beinen schloss sie längst nicht mehr. Ein Teil von Gottliebs Hoden hing heraus und lange graue Schamhaare standen hervor. Das erregte ihn und bei ihm regte sich etwas. Gottlieb sah es, lachte und legte ihm seine Hand zwischen die Beine. Josef tat dasselbe bei Gottlieb. Sie ließen ihre Hände auf dem Stoff der Unterhosen liegen und bewegten sie nur leicht. Josef wurde schnell ganz steif und Gottlieb halb. Gottliebs Glied war dick und lang. Er spürte es durch den Stoff. Und auch seine Hoden waren gewaltig. Während seine Hand tiefer glitt, bekam er sie zu fassen und wiegte sie. Gottlob strich ihm weiter leicht durch den Stoff über sein steifes Glied, bis er es selbst befreite und es durch den verdeckten Unterhosenschlitz nach außen schnellen ließ. Dasselbe tat er mit Gottlobs Glied. Er griff durch den Schlitz, holte es heraus und wiegte es in seiner Hand. Noch immer war es nur halb steif. Während Gottlob seines mit kräftigem Griff umschloss, spielte er eine Weile mit dessen extrem langer, noch geschlossener Vorhaut, bevor er sie vorsichtig zurückzog. „Ja“, stöhnte Gottlob, und jetzt wurde auch er richtig steif. Leicht strich er über Gottlobs riesige Eichel, während der bei ihm langsam die Vorhaut vor- und zurückschob. Zwischendurch wiegten beide immer wieder die mit Stoff verhüllten Hoden des anderen, bis Josef seine Hand unter dem ausgeleierten Beinabschluss von Gottliebs Unterhose durchschob und dessen Hoden direkt ergriff. Wieder stöhnte Gottlieb und sein Unterleib bäumte sich leicht auf. „Warte“, sagte er und zog seine alte Unterhose herunter. Sie fiel auf seine Stiefel. „Moment“, sagte Josef und half ihm, sie über die Stiefel auszuziehen, bevor er sich auch seiner eigenen entledigte. Josefs Glied stand steil nach oben ab, als er sich wieder setze. Seine eigentlich kleinen Hoden waren in der Wärme lang und dick geworden und lagen auf Gottliebs Hemd. Dessen Glied war so dick und lang und schwer, dass es, obwohl es jetzt richtig steif war, trotzdem nach unten hing. Seine Hoden waren riesig. Der Sack lag breit auf dem Hemd unter ihnen. Josef beugte sich über seinen Schoß und nahm Gottliebs Glied in den Mund. Mit der Zunge fuhr er unter die Vorhaut und spielte mit ihr von innen her. Gottlieb saß still da, schob seine Hand unter Stephens Unterhemd und strich über dessen verschwitzten Rücken. Als Josef die Eichel in den Mund nahm und zu saugen begann, fuhr Gottlieb mit seiner Hand tiefer und schob die riesige Pranke unter Josefs Hintern. Er suchte das Loch, fand es und schob langsam seinen Mittelfinger in die feuchte, verschwitzte Öffnung vor. Josef stöhnte, bäumte sich auf und ließ Gottliebs Glied noch tiefer in seine Kehle eindringen. Nach einigen Minuten sagte Gottlieb: „Mach langsam“, und er zog ihn hoch. „Du machst das gut. Meine Frau hat das noch nie gemacht. Ich glaube, du magst mich verschwitzten alten Knacker.“ „Ja, ich mag dich verschwitzten alten Knacker. Ich habe gleich gedacht, als wir hier so dicht hintereinander hochgeklettert sind: Den kann ich gut riechen.“ Gottlieb lachte, legte ihm einen Arm um die Schultern und drückte ihn an sich. Josef hielt Gottliebs steifes Glied in der Hand und spielte mit ihm. „Komm, stell dich mal vor mich“, sagte Gottlieb und zog Josef hoch. Er legte seine Hände um Josefs Hüften, zog ihn zu sich, stülpte den Mund über dessen Glied und saugte daran. Josef atmete laut und stöhnte, während er Gottliebs Kopf in beide Hände schloss und ihm den Nacken kraulte. „Langsam“, sagte er nach einer Weile. „Stopp. Sonst spritze ich dir in den Mund.“ „Und wenn“, meinte Gottlieb, nach dem er ihn frei gegeben hatte und lachte. Josef setze sich wieder neben ihn auf die Bank, sie umarmten sich und seine Lippen suchten Gottliebs Mund. Sie saugten sich aneinander fest, während sie beide mit der Hand das Glied des anderen umschlossen und rieben. Josef löste sich als Erster und schoss seine Ladung in Gottliebs Hand. „Mach weiter“, sagte Gottlieb, „mach weiter!“ Sein Unterkörper bäumte sich auf. Josef zog Gottliebs Vorhaut ganz zurück und rieb nur noch sanft am Bündchen, bis ein langer Strahl weiß-gelber Flüssigkeit aus dem Glied herausschoss und auf dem staubigen Boden klatschte. Gottlieb nahm ihm sein Glied aus der Hand, zog die Vorhaut einige Male vor und zurück, bis die letzten Tropfen herausgelaufen waren. Sichtlich erschöpft grinste er und sagte: „Danke.“ „Ich danke dir“, sagte Josef, legte ihm noch einmal den Arm um die Schulter und küsste ihn. „Noch einen Schluck warmes Bier?“ Gottlieb hielt ihm die Flasche hin. „Oh, ja.“ Er nahm die Flasche, trank und gab sie Gottlieb zurück. Der trank sie mit einem Schluck leer.
„Ich liebe Kirchtürme“, sagte Gottlieb. „Du bist jenseits der normalen Welt. Du kannst auf sie herunterschauen, alles sieht klein und harmlos aus, wie eine Spielzeugwelt. Über den Dächern bist Du dem Himmel näher. Keiner sieht dich. Keiner kann dir was. Du bist frei.“ „Frei zu himmlischen Spielen.“ Josef lachte. „Sofern man zu zweit hier ist und es passt.“ „Ja, sofern es passt. Es passt ja leider nicht so oft.“ Noch einmal legte er Josef die Hand auf den Oberschenkel und stricht ihm leicht über das Glied. „Danke nochmal.“
Schweigend zogen sie sich wieder an. „Wir müssen das Taubennetz ordentlich verschließen. Denk daran. Nie vergessen. Und die hier auch nicht.“ Er deutete auf die tote Taube in der Ecke, bevor sie langsam die enge Stahltreppe hinabstiegen. „Das“, dachte Stephen, „das darf mein Küster erledigen.“
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Stolz ist schwer zu schlucken (Draco Malfoy x gothic! reader)
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Der Yule Ball steht vor der Türe und ist nicht für alle ein Grund zur Freude. Für eine Einzelgängerin mit spitzer Zunge bedeutet es eine Menge an Vorbereitungsstress und für Draco Malfoy einen grausamen Abend. Im Weg für ein Happy End steht nur eine Menge Stolz die runter geschluck werden muss.
Word count: 9446 (ja, kurz fassen ist nicht immer meine Stärke aber ich hoffe du siehst es mir nach :-). Ist Im übrigen auch der Grund warum ich es nicht ins Englische übersetzt habe.)
Anmerkungen: Es ist eine Weile her seitdem ich Harry Potter gesehen oder lesen habe, daher entschuldige ich mich für sämtliche Out of Character Moments und hoffe du kannst die Geschichte trotzdem genießen.
Edit-Fehler sind noch vorhanden und werden bei Gelegenheit verbessert. Ich hoffe sie sind nicht ganz so gravierend.
Ich habe mental die ganzen Charaktere einfach zwei Jahre älter gemacht, weil das für mich einfacher war. Nur so als Erklärung.
Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim lesen.
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P.O.V: Reader
Draußen fielen sanfte Schneeflocken vom Himmel und bedeckten das Schloss Hogwarts. Wie immer im Winter erstrahlte die Schule für Hexerei und Zauberei in einer besonderen, magischen Atmosphäre. Also noch mehr als es sonst der Fall war, denn wir sprechen hier immer noch von einer Schule für heranwachsende Magier. Die Schüler von eben dieser Einrichtung saßen gerade beim Frühstück und unterhielten sich. Meistens über Hausaufgaben, Prüfungen, Quidditsch Matches, Lehrer oder sonstige Belanglosigkeiten. Ich für meinen Teil nahm an diesen Gesprächen nur wenig Teil, denn das meiste interessierte mich nicht und so zog ich die ruhige Gesellschaft eines Buches einfach vor. Als ein Ravenclaw, bestätigte ich so das stereotypische Bild meines Hauses. Zum Glück nahm mir niemand mein Verhalten übel oder legte es als Arrogant, Überheblich oder Unhöflich aus. Alle in meinem Jahrgang wusste, dass ich redete und mitunter auch viel redete, wenn ich Lust dazu hatte. Wenn nicht, dann eben nicht. In den Momenten in denen ich mich dazu entschied in eine Konversation einzusteigen, konnte ich freundlich und hilfsbereit sein. In einfachen Worten, trotz meiner zurückgezogenen und auf den ersten Blick unbeeindruckte Art, war ich eigentlich ein liebenswertes Wesen, auf das man zählen konnte. Auch, wenn mich keiner als wirklicher Freund sah, hassen und meiden taten die meisten mich auch nicht. Sie respektierten meine Art und dass ich vielen direkt sagte, was mir nicht passte. Doch morgendliche Konversation war absolut nicht meine Lieblingsbeschäftigung und meine die meisten meiner Hausmitschüler ließen mich freundlicherweise, immer mit viel Verständnis, in Ruhe. Die ein oder anderen winkten mir, nur höflich zu.  
 Heute morgen war ich besonders froh über diese Rücksichtnahme. Es gab nämlich an unserem Tisch nur zwei große Themen. Der heute statt findende Yule Ball, inklusive letzter Verzweifelter, die immer noch kein Date hatten und unseren letzten Sieg in gestrigen Match gegen Slytherin. „Morgen (Y/N). Noch mal danke für gestern. Das war wirklich großartig. Ich hoffe, dass wir auch in Zukunft mit dir rechnen können… also wenn Not am Mann ist.“ Begrüßte mich Marc, welcher der Kapitän unserer Quidditsch Mannschaft war, und legte eine Hand auf meine Schulter. Kurz hob ich den Blick von meinem Buch und zog eine Augenbraue nach oben, dann nickte ich. „Natürlich Marc. Wenn wir dann den Slytherins in den Hintern treten und wir unsere Hausehre verteidigen können gerne. Unter der Voraussetzung, dass es Ausnahmen bleiben. Du weißt, dass ich eigentlich nicht spielen darf, bis sich meine Noten verbessert haben.“ Versichere ich ihm und schenkte dem Älteren ein leichtes Lächeln. Der hob den Daumen hoch und verzog sich zu seinen Freunden an den Tisch. So war das gestern den ganzen Abend gegangen und ich war als Held des Tages gefeiert worden. Das Problem unseres Teams war es gewesen, dass die Hälfe davon durch eine Grippewelle flach gelegt worden war und so ein Spieler zu wenig vorhanden gewesen wäre. Eigentlich hätten wir so das Spiel Kampflos gegen Slytherin verloren. Allerdings hatte mein Stolz und die Sticheleien unserer Gegner das nicht zugelassen und so hatte ich mir einfach eine Uniform, sowie einen Besen geschnappt und war auf den Platz marschiert. Auf Hogwarts war ich erst seit ungefähr einem dreiviertel Jahr. Zuvor hatte ich Dumstrang besucht, musste aber aufgrund eines Umzugs die Schule wechseln. Hier fühlte ich mich aber auch wohl, hatte aber nach dem meine Noten zuvor abgesackt waren, hatte ich von meiner Mum ein Quidditch verbot bekommen. Über das hatte ich mich spontan hinweg gesetzt und das Spiel meines Lebens gegeben. Damit hatten wir gewonnen und ich war die Überraschung des Tages. Auf einem Besen war ich schließlich unschlagbar. Sehr zum Missfallen der Slytherins, die mit einem leichten Match gerechnet hatten und völlig aus der Bahn geworfen wurden. So starrte mir heute morgen der Großteil des Teams wütend Löcher in den Rücken. Davon ließ ich mich nicht allerdings nicht beeindrucken. In meinem Leben hatten mich schon viele Menschen böse angestarrt. Der Preis den man zahlte, wenn man sich anders kleidete als andere. Ich war ebenfalls ein bekennender Goth und zeigte das auch. Sofern es die Schul- und Hausordnung zuließ. Bei diesem Gedanken schlich sich ein kleines Lächeln auf meine schwarz geschminkten Lippen. Ich hatte alle Schlupflöcher diesbezüglich gefunden und war stolz auf mich. Mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck blätterte ich eine Seite in meinem Buch weiter. Die Gespräche um mich herum wurden lauter und zeigten an, dass mehr Schüler an den Tisch gekommen waren. Das machte es schwerer für mich, mich zu konzentrieren. Seufzend klappte ich das Cover zu und steckte es zurück in meine Schultasche. Mein Blick hob sich. Mir gegenüber hatte Luna platzgenommen und ich schenkte ihr ein flüchtiges Lächeln. Sie war mindestens genauso seltsam wie ich und das mochte ich an ihr. „Guten Morgen (Y/N).“ begrüßte sie mich. „Morgen Luna. Bitte entschuldige mich, ich bin auf dem Sprung ich muss noch ein paar Dinge erledigen. Aber die gute Nachricht, ich habe dein Kleid gestern noch fertig bekommen. Ich denke es wird dir gefallen.“ sage ich ihr schnell, während ich meine Sachen zusammen sammele. Sie lächelt mich einfach nur an. „Natürlich, wir sehen uns später. Sei aber auf der Hut vor Nagrels.“ Antwortete sie noch, während ich bereits schon halb unterwegs bin. Kurz nickte noch. Der Yule Ball bedeutete noch einiges an Vorbereitung für mich. Somit hatte ich eine volle To-Do Liste für den Tag, die ich am besten so schnell wie möglich abarbeiten sollte. Das erste und vermutlich wichtigste war ein Aufsatz, den ich noch für Zaubertränke gab geben musste. Zu Ehren des Yule Ball entfiel heute der Unterricht und die meisten Lehrer waren freundlich genug gewesen, um keine Hausaufgaben bis heute Aufzugeben. Nun ja alle bis auf Professor Snape, der hatte keine Gnade walten lassen. Was ich aber ehrlich gesagt auch nicht erwartet und mein Schriftstück schon vor Tagen angefertigt hatte. Jetzt musste ich es nur wieder zurück bekommen, da ich es verliehen hatte. Seufzend machte ich mich so auf den Weg zum Slytherin Tisch. Kurz scannten meine Augen die Köpfe der Anwesenden, bis ich fand wen ich suchte. Entschlossenen Schrittes setzte ich mich erneut in Bewegung. „Hey, Blaise. Du hast doch noch meinen Zaubertränkeaufsatz richtig ? Ich bräuchte ihn wieder, damit ich den an Snape übergeben kann. Ich will keinen Ärger von ihm bekommen.“ Begrüßte ich den Anderen und blieb neben ihm am Tisch stehen. Wir kannten uns schon aus Kindertagen und waren gute Bekannte, vielleicht sogar Freunde. Zumindest kannte er mich von allen Leuten in Hogwarts am besten. Die Augen des Angesprochenen zuckten zu mir hoch, ebenso wie sämtliche Köpfe am Tisch sich mir zu wandten. Das konnte ja lustig werden. „Was willst du hier Schlammblut ?“ fauchte mich Grabbe an. Augenrollend seufzte ich. „Ich glaube ich habe mich noch nie zum meinem Blutstatus geäußert, weil ich offensichtlich erkannt habe das ich mehr als das bin und mich als Mensch anders definieren kann. Im Gegenzug zu dir, was mir leid tut, denn wenn dass das einzige Vorzeigbare an dir als Person ist, ist das echt traurig.“ Feuerte ich zurück, ohne meinen Blick in die Richtung zu drehen. Nun schlagfertig war ich. „Halt dein Maul.“ Mischte sich nun Goyle plump ein. „Oh mein… du noch hier ? Die Sonne geht bereits auf. Solltest du nicht auf deinem Sockel auf dem Dach sein ?“ gebe ich gelangweilt zurück, in der Anspielung der Tatsache das sein Name und Aussehen mich schwer an einen Gargyole erinnerten. Wütend starrten mich nun die Beiden an und wollten erneut den Mund öffnen, als sich jemand Drittes in unsere Diskussion ein mischte. „Haltet Beide eure Klappe. Dann blamiert ihr euch wenigstens nicht so sehr. Mit der könnt ihr nicht mithalten. Außerdem beschert mir eure Dämlichkeit am Morgen Kopfschmerzen.“ Knurrte Draco Malfoy und starrte seine Kumpanen giftig an. Die sahen ihn extrem verwirrt an, verhielten sich aber Still. „Danke, das erspart es mir meinen eigenen IQ sinken zu hören.“ Antworte ich dem Blonden und grinse leicht. Der wirft mir nur einen bissigen Blick zu. Vermutlich saß ihm noch die Niederlage von gestern in den Knochen. „Ich dachte du brauchst die Hilfe. Nach dem du gestern einen Ball ins Gesicht bekommen hast, da warst du ein bisschen Wort karg. Außerdem, je schneller du dein Zeug hast, desto schneller kannst du dich mit deiner verbeulten Visage wieder verziehen.“ Antwortete er sarkastisch. Leider hatte er recht. Ich hatte ausversehen einen Quaffel gegen die Wange bekommen, was einen unschönen blauen Fleck hinterlassen hatte. Das hatte beim Sprechen ordentlich weh getan. „Wie gütig, aber eine Nacht schlaf hat da Wunder gewirkt und ich habe meine liebreizende Stimme wieder gefunden. Das war ja nur ein kleiner Kratzer. Der vergeht wieder. Aber dieser Tritt in die Ehre, die ihr gestern erlebt habt… man das wird nie vergehen.“ Gab ich in einer ähnlichen Sprechweise zurück. Die Slytherins hatten ganz schön weit die Klappe aufgerissen, auch weil sie dachten, dass wir jemanden ins Team aufgenommen hatten, der noch nie gespielt hatte. Fataler Fehler. Für meine Aussage erntete ich nur einen abweisenden Grunzer. „Bilde dir bloß nichts ein Ravenclaw. Vergiss den einen kleinen Sieg und du hast am großen Tag des Yule Balls eine demolierte Visage. Was sagt denn dein Date dazu, dass er jetzt mit so jemandem tanzen muss.“ Antwortete er. „Tja, leider habe ich die Kraft von Makeup auf meiner Seite. Ich kann das ausgleichen. Um mich muss du dir keine Sorgen machen. Du solltest dich eher um deine Augenringe kümmern. Bei Schlafproblemen, solltest du vielleicht Mal Madam Pomfrey konsultieren. Das ist nämlich nicht gesund.“ Gebe ich zurück. „Um diese ‘‘Kraft‘‘ zu nutzten, solltest du damit umgehen können.“ Brummte der Andere mir entgegen und deutete auf mein Gesicht. Grinsend klimperte ich mit den künstlichen Wimpern. „Kein Grund eifersüchtig zu sein, nur weil meine Wimpern größer sind als dein Freundeskreis.“ Lächle ich leicht. Dann wende ich mich wieder Zabini zu. „Du hast nicht zufälligerweise meinen Aufsatz dabei, ich bin wirklich ein bisschen in Eile und würde gerne diesen Punkt abhaken.“ Frage ich ihn, mit einem bittenden Unterton in der Stimme. Mein Bekannter grinste mich an. „Du hast Glück. Ich wollte dir den nach dem Frühstück wieder geben. Hat mir wirklich weiter geholfen, einen Ansatzpunkt zu finden. Danke. Und nein, ich habe nicht abgeschrieben. Keine Sorge. Das würde uns Beide in Schwierigkeiten bringen.“ Nickte dieser und kramte ein paar Pergament Blätter aus seiner eigenen Schultasche. Er hatte meinen skeptischen Blick wohl doch bemerkt. Schnell reichte Blaise mir die Aufgabe. Kurz überflog ich die Papiere, um zu checken ob noch alles in Ordnung war und die Schrift nicht verschmiert war. Alles gut. „Super. Danke. Jungs ich verabschiede mich dann wieder. Dann kann der werte Prinz von Slytherin weiterhin seiner schlechten Laune frönen und diese an seinen Untergebenen auslassen. Wir sehen uns.“ Rief ich fröhlich meinen drei Streithähnen zu und winkte zum Abschied. Keiner von ihnen gab ein Grinsen von sich. Spaßbremsen. Nur Blaise winkte mir zu. „Viel Spaß. Überarbeite dich nicht.“ Rief er mir noch hinterher. Spaßeshalber streckte ich ihm die Zunge raus, bevor ich lachte und meinen Weg zu Snapes Büro antrat.
 P.O.V: dritter Person / Draco
So unauffällig wie möglich starrte der hellblonde Syltherin Prinz, der Ravenclaw hinterher, wie sie langsam aus seinem Blickfeld verstand. Erst als die Tür hinter ihr ins Schloss fiel, schaffte er es die Augen von der Stelle abwenden und zurück auf seinen Frühstücksteller zu starren. Völlig in Gedanken verloren stocherte er in dem darauf befindlichen Essen herum. Seine Stimmung war heute morgen schon schlecht gewesen. Er hatte blöderweise einen ordentlichen Muskelkater von dem gestrigen Spiel, hatte sich alberne Kommentare bezüglich ihrer Niederlage anhören müssen und dann zu guter Letzt hatte Blaise ihn darauf hinweisen müssen, dass heute der Yule Ball war. Oh wie sehr Draco darüber kotzten könnte. Am liebsten würde er gar nicht hingehen, denn ihm war jetzt schon klar dass es ein grauenhafter Abend werden würde. Denn er hatte ein Date. Leider nicht mit dem Mädchen, welches er gerne eingeladen hätte, sondern mit Pansy Parkinson. Dieser schrecklich nervenden Person, die schon an seinem Ärmel hin seitdem er das erste Mal im Hogwartsexpress gesessen hatte und seit eben diesem Tag sich in einer festen Beziehung mit ihm sah. Zumindest früher oder später. Doch der Haken an der Sache war, dass dieser Traum nie in Erfüllung gehen würde, zumindest wenn es nach dem Malfoy ging. Sein Interesse an dem Mädel tendierte eher gegen Null und er wäre froh wenn sie ihm nicht jeden Tag mit ihrer hohen Stimme ins Ohr quietschen würde. Der platinblonde Junge hatte bereits ein Auge auf jemand anderen geworfen, doch die würde nie im Leben etwas von ihm wollen. Das war das große Problem. Aber das Grübeln über eine mögliche Lösung, war es was den jungen Zauberer schon nächtelang wachhielt und schon alleine der Gedanke daran sie heute Abend in der Begleitung eines Anderen beim Ball zu sehen, bescherte ihm Kopfschmerzen. Bevor sich Draco allerdings noch tiefer in dem Gedankenstrom verlieren konnte, dass sein Crush sich heute Abend für jemand anderen schick machen würde, für diesen anderen sich bestimmt ein umwerfendes Kleid ausgesucht hatte und mit diesem Anderen Arm in Arm tanzen würde, wurde der Blonde von seinem Kumpel wieder in die Realität gebracht. Zabini schippte ungeduldig vor den Augen des Malfoys herum und wartete darauf, dass der endlich reagieren würde. Die Launen des Blonden waren an diesem Morgen nämlich schon mehr als besorgniserregend. Zuerst war seine Stimmung sagen wir mal gedrückt gewesen, dass ging ja noch. Aber in dem Moment als (Y/N) zu ihnen getreten war hatte sich seine ganze Aura mit einem mal verändert. Plötzlich erschien Draco viel entspannter und auch besser gelaunt. Zumindest für morgendliche Verhältnisse. Dieses kurzzeitige Hoch hatte jedoch schlagartig nach gelassen als das Thema zum abendlichen Ball abgedriftet war und war nach dem verschwinden der Hexe noch mehr abgesagt. Seitdem hatte Draco Malfoy nur verstimmt vor sich hingestarrt und mit seiner Gabel das arme Essen auf seinem Teller malträtiert. Die Anzeichen waren für Blaise eindeutig, zumal er dieses Verhalten nicht erst seit gestern an seinem Kumpel beobachtete und es wurde höchste Zeit ihn damit aufzuziehen. „Weißt du, nur weil du versuchst dein Ei mit der Gabel zu erstechen, wird dir das nicht weiter helfen. Es scheint sich nicht um ein Voodoo Experiment zu handeln, ansonsten wäre bestimmt schon jemand vor Schmerzen zusammen geklappt.“ Grinste er. „Geh mir nicht auf die Nerven Zabini.“ Knurrte Draco nur, entspannte aber seinen Griff um die Gabel. Er hatte gar nicht bemerkt, dass er diese so umklammert hatte. „Wow, ganz ruhig. Was bist du heute Morgen so gereizt ? Immer noch angepisst, weil Ravenclaw euch gestern so vorgeführt hat ? Oder weil du heute schon mit (Y/N) reden musstest ?“ wehrte der Slytherin ab und hob verteidigend die Hände. „Ich bin nicht gereizt und was du mit (Y/N) zu schaffen hast ist mir so egal. Ich will einfach nur wissen, mit wem sie auf diesen albernen Ball geht.“ Rutschten die Worte schnell aus dem Mund des Blonden. Seine Hand verkrampfte sich bei dem letzten Teil erneut um das Besteckteil, so dass seine Knöchel leicht hervor traten. Ein wissendes Grinsen breitete sich auf dem Gesicht seines Gesprächspartners aus. Oh das waren ja Neuigkeiten. Anzüglich wackelte Blaise mit den Augenbrauen. „Weißt du, wenn es dich so sehr stört, dann hättest du sie auch selber fragen können, ob sie mit dir hin geht.“ Stichelte er und legte seine Hand auf die Schulter des Slytherin Prinzen. Der schüttelte diese entschlossen ab. „Was ? Wieso sollte ich denn, mit der hin gehen. Die ist nervig, freakig, besserwisserisch und vermutlich ein Schlammblut. Oder ein Halb-Blut Verräter. Im Prinzip fast so schlimm wie Granger. Also absolut nicht mein Niveau.“ fauchte er gereizt zurück. „Wieso interessiert es dich, dann mit wem sie zum Ball geht ? Wenn sie dich nicht interessiert und gar nicht deine Liga ist.“ Gab Zabini hinterlistig zurück und beobachtete wie Draco kurz erstarrte. Er fing sich aber schnell wieder. Der Blonde würde sich nicht so einfach ins Boxhorn jagen lassen. „Der arme Kerl tut mir einfach nur leid, dass ist alles. Wer wäre schon so bescheuert mit der gesehen werden zu wollen ?“ antwortete der Blonde trocken. „Dann hast du ja keinen Grund die Gabel gerade zu verbiegen.“ Grinste sein Gesprächspartner. Genervt schnaubte Draco und ließ diese nun ganz los. Ihm war der Appetit vergangen und er wollte nicht noch weiter den bohrenden Fragen von Zabini ausgesetzt sein. Wenn das noch weiter ging würde er sich noch verplappern und so sich laut eingestehen müssen, dass er vielleicht auf (Y/N) stand. Für den Blonden war damit das Gespräch beendet und er stürmte mit großen Schritten aus der Halle. Sehr zum Erstaunen seiner restlichen Gefolgschaft. Während Grabbe und Goyle jedoch am Tisch sitzen blieben war für Blaise das Thema noch nicht abgehakt. Ihm war klar, dass sein Freund eindeutig etwas für (Y/N) übrig hatte. Man konnte es schon praktisch nicht mehr übersehen. So hastete der Slytherin dem Anderen hinterher und schaffte es noch ihn in einem leeren Gang abzufangen. „Hey Draco warte…“ keuchte der Zauberer völlig außer Atem. Genervt blieb der Andere stehen und rollte mit den Augen. „Was ist noch Zabini ? Ich dachte du hast verstanden, dass das Gespräch beendet ist. Ich habe was Besseres zu tun als mir den ganzen Tag deine Spinnereien an zu hören.“ Fauchte er, in der Hoffnung den anderen los zu werden. Doch weit gefehlt. Der Andere wusste nämlich das Draco gerne bellte aber nur selten biss, wenn er jemanden mochte. Das konnte man ausnutzten. „Ok kein Problem. Gib einfach nur zu, dass du auf (Y/N) stehst und dass du sie gerne auf den Ball eingeladen hättest, aber dein Ego dir im Weg stand.“ Forderte Blaise siegessicher und zog eine Augenbraue nach oben. Ruckartig drehte sich Draco zu ihm um. Langsam ging ihm das auf die Nerven. Konnte man ihn in diesem Schloss nicht einmal in Ruhe lassen ? „Jetzt hör mir gut zu. Ich. Will. Nichts. Von. (Y/N). Verstanden ? Also hör auf dir Dinge einzubilden.“ zischte er langsam und seine Augen glitzerten vor Wut. „Ach komm schon Malfoy. Gib es einfach zu und du hast deine Ruhe. Dass du einen kleinen Narren an ihr gefressen hast ist ein offenes Geheimnis. So wie du sie immer anstarrst. Oder dass sie eine der wenigen ist, die dir bissige Kommentare zurück geben dürfen, ohne dass du gleich die Nerven verlierst. Oder dass du irgendwie freundlicher bist, wenn sie da ist. Oder, dass du gestern den ganzen Abend von nichts anderem als ihr geredet hast. Komm schon, es ist nicht mehr zu übersehen.“ Zählte Zabini auf und lachte leicht. „Falls es dir noch nicht aufgefallen ist… wir giften uns immer gegenseitig an und ich darf mich wohl über ein verlorenes Spiel ein bisschen aufregen.“ Wehrte Draco immer noch ab, dabei wusste er, dass sein Kumpel recht hatte. Immer wenn (Y/N) zu Gegend war, begann sein Herz schneller zu schlagen, sein Blick blieb an ihr hängen und er alles versuchte um nicht als kompletter Idiot da zu stehen, während er immer noch versuchte seinen Ruf aufrecht zu erhalten. So passierte es immer wieder, dass die Beiden aneinander gerieten, obwohl Draco es gar nicht wollte. Bei dem Gedanken, ließ er etwas die Schultern hängen. Bis er einen aufmunternden Klaps von seinem Gesprächspartner auf eben jenen Körperpart bekam. „Was sich liebt das neckt sich. Schon mal das Sprichwort gehört ? Wenn ihr zwei euch Zankt, dann ist das eher wie ein Spaß unter Freunden. Das ist nicht böse gemeint. Ansonsten würde das anders klingen. Dafür kenne ich dich inzwischen gut genug. Und (Y/N) auch.“ Wiedersprach der und schüttelte leicht den Kopf. Ein Seufzen entkam Dracos Kehle. Irgendwie hoffte er, dass sein Freund recht hatte und die Ravenclaw ihn nicht hassen würde. Das würde nämlich bedeuten, dass er noch eine Chance hatte. Denn das Mädchen hatte ihn vom ersten Moment an erstaunt. Im ersten Moment, weil sie anders aussah als Andere. Doch nach und nach hatte der Blonde festgestellt, dass sein Interesse immer tiefer ging. Unabsichtlich suchte er ihre Nähe. Es faszinierte ihn, wie schlagfertig sie war und sich mit ihr zu streiten war es immer wieder wert. Denn im Gegensatz zu Potter und seiner Clique, antwortete sie nicht mit stupiden Beleidigungen oder einem ‚Verpiss dich.‘. Nein, ihre Antworten waren immer so klug und durchdacht. Man könnte schon fast sagen, es war ein Spaß sich mit ihr in die Wolle zu bekommen. Zudem gefiel es Draco, dass sie ihn behandelte wie sie mit jedem umging. Auf sie konnte er mit seinem Namen keinen Eindruck machen oder sie einschüchtern und sie brachte ihm keinen Hass entgegen. Nein, viel mehr schien (Y/N) es tatsächlich gut mit ihm zu meinen. Zumindest war das der Eindruck gewesen, welchen der Blonde bekommen hatte als sie sich ein paar Mal alleine Unterhalten hatten. Vielleicht war das der Moment gewesen an dem er sich Hals über Kopf in sie Verliebt hatte. Als er die Ravenclaw zum ersten Mal, Nachts am See getroffen hatte. Sie hatte wie er damals nicht Schlafen können und so hatten sie einfach da gesessen und irgendwann geredet. Ohne Publikum, ohne den Zwang etwas darstellen zu müssen. Mit fallen gelassenen Masken. Es war nur eine Nacht und am nächsten Morgen war augenscheinlich alles wie zuvor gewesen, doch für den Malfoy hatte sich alles verändert. Dieser Moment hatte ein angefangenes Bild in seinem Kopf vervollständigt und ab da war es um ihn geschehen. Am Anfang hatte er versucht diese Gefühle zu verdrängen, doch mit der Zeit war es immer schlimmer und schlimmer geworden. So war es auch verflucht schwierig für ihn gewesen sich nach dem gestrigen Quidditsch Spiel nicht mehr daran zu denken, wie gut sie in der Uniform ausgesehen hatte oder wie ihre (e/c) Augen vor Freude und Entschlossenheit geglitzert hatten. Für den Blonden war es hypnotisierend gewesen. So darüber nachgrübelnd, wie er in diese Situation geschlittert war, bemerkte er nicht wie Blaise ihn zurück zum Slytherin Gemeinschaftsraum bugsierte. Erst die Stimme von ihm brachte Draco zurück in die Realität. „Weißt du, du solltest es ihr vielleicht sagen, denn deine Momente der geistigen Abwesenheit werden immer schlimmer. Wenn das so weiter geht, treibt es uns alle noch in den Wahnsinn.“ Bemerkte sein Kumpel. Schnell schüttelte Malfoy den Kopf. „Ist doch jetzt auch egal. Sie geht mit jemand anderem zu Ball. Sie muss ihn mögen, ansonsten hätte sie ja nicht zugesagt. Also was soll ich da noch tun. Mich zum Deppen machen ? Auf gar keinen Fall. Ich hab meinen stolz. Außerdem, wieso sollte sie ausgerechnet jemanden wie mich toll finden ?“ Wehrte er entschlossen ab. Ein Lachen entkam Zabini „Wie ? Der große Draco Malfoy gibt sich wirklich geschlagen ? Das kannst du nicht ernst meinen. Das mein Lieber, passt nicht zu dir. Als hör auf so eine depressive Scheiße zu reden.“ Antwortete der Slytherin und boxte seinen Kumpel aufmunternd auf den Oberarm. Es half nicht. „Na toll. Aber was soll ich tun ? Es ist zu spät.“ seufzte dieser auf und ließ den Kopf hängen. „Noch ist nichts verloren. Was du tun kannst, werden wir noch heraus finden. Keine Sorge.“ Antwortete Blaise entschlossen und betrat zusammen mit dem Anderen den Gemeinschaftsraum.
 P.O.V: Reader
Kurze Zeit später ließ ich mich seufzend auf mein Bett fallen und sah mich in meinem aktuell unordentlichen Zimmerteil um. Überall lagen Haufen an zu Kleider verarbeiteten Stoffen herum. Ein Glück waren meine Mitbewohnerinnen so tolerant dieses übergangsweise Chaos zu akzeptieren. Heute würde es sich endlich lichten, denn ich konnte die Kleidungsstücke ausliefern. Das war vielleicht etwas seltsam, aber ich hatte für einige Mädchen in Hogwarts ein Kleid für den Abend genäht. Ich mochte es zu nähen. Meine Eltern war zwar Zauberer, lebten allerdings in der Muggelwelt. Meine Mutter hatte keine Lust mehr auf ihren Job im Ministerium gehabt und hatte sich nach einer Alternative umgesehen. Heraus gekommen war Schneiderin, für Muggel Kleidung. Eine Leidenschaft, die sie an mich weiter vererbt hat. Als der Yule Ball dann um die Ecke kam, waren viele Mädchen besonders aufgeregt sich ein Kleid zu kaufen und meine Zimmerkolleginnen hatten es sogar geschafft mit in den kleinen Laden in Hogsmed zu schleppen. Das Problem war, die Auswahl dort war sehr dürftig und viele Kleider extrem teuer. Nicht jeder fand etwas passendes oder konnte, beziehungsweise, wollte sich eines der Kleider leisten. So weit, so gut. Nur ich hatte beim durchstöbern meine große Klappe nicht halten können und hatte den kleinen Satz fallen lassen: „Das kann ich auch und es wäre nicht so überteuert.“. Jemand hatte diesen Satz zu Ohren bekommen und mich angefleht für sie ein Kleid zu schneidern, da ihre Eltern nicht so viel Geld für ein Kleidungsstück übrig hatten, dass man nur einen Abend lang trug. Weil ich ein weiches Herz habe, habe ich zugestimmt und ihr diesen Wunsch erfüllt. So kam der Stein ins Rollen und weitere Mädchen aus allen Häusern kamen auf mich zu und baten mich um ihr Traumkleid. Ich hatte meinen Spaß an der ganzen Sache gefunden und hatte so einige Aufträge angenommen. Erst später hatte ich dann realisiert wie viel Arbeit ich mir da aufgehäuft hatte, aber mit ein bisschen Organisationstalent hatte ich es geschafft alles rechtzeitig fertig zu bekommen. Man war ich stolz auf mich und konnte nicht aufhören zu grinsen, wenn ich mir meine fertigen Werke ansah. Nur mein Schlaf war in der letzten Zeit zu kurz gekommen und wenn ich jetzt in meinem Bett lag drohten mir meine Augen zu zufallen. Doch gerade als ich fast eingeschlafen war, öffnete sich die Tür zu meinem Zimmer und meine Mitbewohnerinnen traten herein. Eine von ihnen erblickte mich und trat zu mir ans Bett. Erstaunt blickte sie sich um. „Oh wow (Y/N). Du hast es ja wirklich geschafft.“ Lobte sie mich und strich mit einer Hand über eines der Kleider. „Jap und es hat mich sehr viel Anstrengung gekostet. Hat sich aber gelohnt. Also Danke Emily.“ Nickte ich und setzte mich doch auf. Das andere Ravenclaw Mädchen nickte nachdenklich und sah mich an. Der Ausdruck in ihrem Gesicht sagte mir, dass sie noch etwas von mir wollte sich aber nicht traute zu fragen. „Was ist denn los Emi ?“ hakte ich daher nach und sah sie meinerseits streng an. „Nun… ja… also ich…“ druckste sie leicht herum und spielte nervös an ihrem Finger. „Ich bräuchte vielleicht deine Hilfe.“ Spuckte sie dann aus. Überrascht zog ich meine geschwungene Augenbraue nach oben. „Bei was ?“ wollte ich freundlich wissen und hoffte, dass ich nicht noch für sie die Abendgarderobe schneidern musste. Dafür würde mir die Zeit nicht mehr reichen. „Du schminkst dich ja jeden Tag. Und oft auch so verschieden. Das sieht immer so gut gemacht aus und ich weiß gar nicht wie man sich schminkt. Aber heute würde ich es gerne ausprobieren und ich will nicht, dass es albern aussieht. Könntest du mir helfen ?“ brachte Emi schließlich hervor und starrte auf ihre Hände. Ein erleichterter Laut verließ meine Kehle. Das war ja wirklich kein Problem. „Ach Emi, das ist ja das kleinste aller möglichen Probleme. Was willst du haben ? Extremer oder dezent ? Bunt oder nude ?“ lachte ich auf und sah sie an. Nervös zuckte die Hexe mit den Schultern. „Es soll gut aussehen.“ Antwortete sie dann. „Das bekomme ich hin. Es wäre nur gut, wenn ich noch mal dein Kleid sehen könnte, damit ich weiß was ich machen kann.“ Beruhigte ich das Mädchen und sah zu wie Emily schnell nickte. Dann stürzte sie zu ihrem Kleiderschrank und zog das ordentlich gebügelte Objekt heraus. Leicht lächelnd zeigte sie es mir. Kurz besah ich mir die Farbe und die Ornamente, dann nickte ich und kramte meinen Koffer unter dem Bett hervor. Dort bewahrte ich meine ganzen Makeup Sachen auf. Als jemand mit einer Leidenschaft sich jeden Tag neu zu erfinden, war es klar, dass ich eine kleine Auswahl dabei hatte. „Wann willst du dich fertig machen ?“ fragte ich schließlich noch nach, als ich eine Lidschattenpalette hervor zog, um zu überprüfen welche Farben sich darin befanden. „Ähm… jetzt wenn es für dich ok wäre ? Wir wollten noch ein paar Fotos machen.“ Antwortete Emi und setzte sich neugierig auf meine Bettkannte. „Das passt super bei mir.“ Lächle ich und schnappte mir einen Blendepinsel. „Ich hoffe es macht dir nichts aus, dass ich Makeup im Muggel-Style mache. Das ist einfach spaßiger und fühlt sich extrem angenehm an. Du kannst dich entspannen. Also hier ist mein Plan. Ich würde einfach etwas dezentes machen. Natürlichere Farben und vielleicht ein ganz kleines bisschen Schimmer. Ein bisschen Mascara und Lipgloss. Nicht zu viel. Klingt das gut für dich ?“ erkläre ich anschließend und zeige auf die Lidschatten, die ich nutzten wollte. Glücklich nickte Emi. „Du bist die Expertin. Ich vertraue dir.“ Antwortete sie schließlich. Gut gelaunt, tauche ich den Pinsel sanft in die erste Farbe. „Du bist bei mir in guten Händen.“ Lache ich und tippe das Blendewerkzeug leicht gegen den Rand der Lidschattenpalette um überschüssige Pigmente los zu werden. Dann begann ich endlich mit meiner Arbeit. Dank der Übung die ich inzwischen hatte, dauerte es nicht allzu lange bis ich mit dem Makeup-Look fertig war und meine Sachen wieder wegräumte. Mal wieder war ich dankbar für magischer Consiler der sich einfach jedem Haut Ton anpasste. „Gut, ich bin fertig. Du kannst dich im Spiegel anschauen. Ich hoffe es entspricht deinen Erwartungen.“ Verkündete ich, als ich die Kappe auf das Fixierungsspray setzte. Dann gab ich Emi einen Spiegel. Diese nahm ihn in die Hand und öffnete die Augen. Letztere weiteten sich und sie zog scharf die Luft ein. Für einen Moment hatte ich das Gefühl sie würde es hassen, doch dann fiel Emily mir um den Hals. „Danke (Y/N). Vielen Dank. Das sieht so wunderschön aus. Ich liebe es.“ Rief sie aus und hüpfte fröhlich im Zimmer auf und ab. Erleichtert nickte ich ihr zu. „Das habe ich gerne gemacht. Mit Haaren musst du jemand anderen suchen, denn damit kenne ich mich nicht aus. Außerdem muss ich los und die restlichen Kleider verteilen.“ Lache ich und beginne damit die Unordnung um uns herum einzusammeln. „Natürlich. Du bist dir wirklich sicher, dass du heute Abend nicht kommen willst ?“ fragte Emily noch nach und sah mich leicht enttäuscht an. „Um mich musst du dir keine Gedanken machen. Ich komm alleine klar. Genießt ihr euren Abend.“ Beruhigte ich sie und schwang meinem Zauberstab. Per Hand würde ich das nicht durch die Gegend tragen. Dann rauschte ich auch schon zur Tür hinaus.
Völlig außer atmen ließ ich mich gefühlte Stunden später im Slytherin Gemeinschaftsraum auf eines der Sofas fallen. Meine Verteil-Tour hatte mich quer durch alle Häuser geführt und endete im Grün-silbernen Haus. Meine Arme schmerzten, von dem ganzen Tag. Aber ich konnte zufrieden mit mir sein. Noch nie hatten mich so viele Menschen umarmt oder sich bei mir Bedankt. Besonders gefreut hatte ich mich dass Luna glücklich mit ihrem Kleid war, denn sie hatte keines finden können das ihr gefiel. So war es mir eine Ehre gewesen ihr zu helfen und ein sehr spezielles Kleid für sie anzufertigen. Wo ich komplett freie Hand hatte. Aber die ganze Zeit die ich heute hatte investieren müssen, hatte mir zu meinen lang ersehnten Mittagsschläfchen gefehlt. „Ich kann nicht mehr.“ stöhne ich auf und lasse meine Arme sinken. „So anstrengend Kleider durch die Gegend zu tragen ? Man du solltest wirklich mehr Sport machen.“ Ärgerte mich Blaise und strich mir über den Kopf. „Hey, wenn es nur das wäre. Aber ich bin neben bei noch zur Styling Expertin geworden. Wenn du wüsstest wie viele Makeup Pinsel ich heute Mittag geschwungen habe, wärst du beeindruckt. Also wenn dein Date gut aussieht, dann kannst du dich gefälligst bei mir bedanken.“ Gebe ich gespielt beleidigt zurück und verschränke dir Arme vor der Brust. Schließlich wusste ich mit wem der Slytherin zum Ball ging und die gute war auch unter den Mädchen gewesen, für die heute auch das Makeup gemacht hatte. Wie sich nämlich herausgestellt hatte, war Emily nicht die einzige gewesen, die sich mit dem Gedanken getragen hatte, mich um Hilfe zu bitten. Das war ein langer Nachmittag gewesen. Die meisten Mädchen wollten jetzt noch vor dem großen Event zusammen Bilder machen und waren Stunden vor dem eigentlichen Beginn schon fertig. Die Jungs ließen es da entspannter angehen. „Da bin ich ja ganz schön erleichtert, dass ich mir nicht so viele Gedanken um mein Aussehen machen muss. Nichts geht über natürliche Schönheit.“ Lachte Zabini und strich sich selbst über den Kopf. Ich summte nur zustimmend und schloss die Augen. Nur kurz entspannen. Die Ruhe hielt für eine kurze Sekunde dann. Dann konnte man das Klackern von Schuhen hören und im nächsten Moment eine unangenehme Stimme. „Ugrh. Was will die Bitch denn hier ? Das ist der Slytherin Gemeinschaftsraum. Du gehörst hier nicht her, also zisch ab.“ Kommentierte Pansy abfällig, als sie in den Raum stöckelte. Langsam öffnete ich meine Augen wieder und sah die Andere an. Meine Augenbrauen wanderten nach oben. Hinter mir konnte ich Zabini seufzen hören. „Lass es doch gut sein Pansy.“ Antwortete er ihr. „Nein, die gehört hier nicht her und ist es nicht würdig hier zu sein. Also soll sie gehen. Ihre negativen Schwingungen färben ab.“ Fauchte Parkinson zurück und stemmte ihre Hände in die Hüften. „Puh und ich dachte schon all die Arbeit die ich in mein Dasein als Verehrerin der Nacht stecke war um sonst.“ Antworte ich und wische meinen Imaginären Schweiß von der Stirn. Das Slytherin Mädchen zeigte sich aber nicht beeindruckt. „Wenn ich so aussehen würde wie du, dann würde ich mich auch nur in der Nacht raustrauen. Ich meine Igh… wenn ich das jeden Morgen sehen würde, dann würde ich die Krise bekommen. Ganz ehrlich. Das ist schon beeindrucken, dass du da nicht aufgibst.“ Zickte mich Pansy weiterhin an. „Immerhin könnte man an meinem Gesicht noch was retten. Du bist ja wirklich Hoffnungslos verloren.“ Antworte ich gelassen und zucke die Schultern. In meinem Leben hatte mir schon viele Dummesprüche und Beleidigungen anhören müssen, ab einem gewissen Punkt hatte es mich einfach nicht mehr interessiert. Irgendwann hatte ich angefangen es als Ehre zu sehen und entspannt darauf zu reagieren. Das Ärgerte die Anderen nämlich viel mehr. Eine Ruhe die Parkinson nicht gegeben war. Ihre Augen verengten sich zu wütenden Schlitzen. „Ach wirklich ? Ich gehe heute Abend mit Draco Malfoy auf den Ball. Du hast vermutlich nicht einmal eine Verabredung. Wer würde schon mit so einem Schlammblut gesehen werden wollen ?“ fauchte sie zurück und stapfte auf mich zu. Ich musste lachen und öffnete gerade den Mund um etwas zurück zu geben, als mich Blaise an den Schultern packte. „Ah (Y/N), ich habe komplett vergessen, dass ich dir noch ein paar Hausaufgeben zurück geben muss. Die sind in meinem Zimmer. Komm.“ Rief er aus und schob mich weg von Pansy. Vermutlich wollte er deeskalierend einwirken. „Hey, ich war gerade so in Fahrt.“ Brummte ich. „Ich weiß und ich habe keine Lust, dass ihr zwei euch noch Prügelt.“ Erklärte er und bugsierte mich in sein Zimmer. Nachdenklich wog ich meinen Kopf. Unwahrscheinlich wäre es nicht gewesen. Als die Tür hinter uns ins Schloss fiel drehte sich ein weiterer Kopf in unsere Richtung. Draco. „Was ist denn jetzt los ?“ hakte er verwirrt nach, als sein Blick auf mich fiel. „Tja, Blaise, wollte dir einen Gefallen tun und Pansy’s Gemüt herunter fahren, ansonsten sieht ihr Gesicht so wutverzerrt aus und das wollte er der Menschheit nicht antun. Das ist nämlich so schlimm, dass wohl der Blick in Medusas Augen angenehmer wäre.“ Erkläre ich und lasse mich grinsend auf ein Bett fallen. „Stimmt. Ich lasse euch zwei aber kurz alleine. Ich muss noch etwas organisieren.“ Nickte der Erwähnte und verschwand wieder aus dem Raum. Seltsam, doch ich konnte mir keine Gedanken darüber machen, denn meine Aufmerksamkeit wurde von jemand anderem beansprucht. „Und was tust du hier ? So weit ich mich erinnere ist das nicht dein Haus.“ Antwortete Malfoy und drehte sich jetzt zu mir um. Seine Worte waren erstaunlich freundlich und ohne bissigen Unterton. Er klang einfach nur neugierig. „Kleider Liefer- uns Stylingservice (Y/N) ist immer zur Stelle.“ Grinste ich und salutierte leicht im liegen. „Dann solltest du dich aber langsam mal beeilen. Der Ball beginnt bald und die meisten Mädchen machen sich schon seit Stunden fertig. Das Gegacker kann man bis hier hören.“ Nickte der Blonde mir zu. „Was soll das den heißen ? Ich bin schon längst fertig. Ich trage meine gute Hose ohne Löcher. Du solltest dir eher Gedanken um dein Timing machen.“ Antworte ich gespielt empört und deute an mir herunter. Verwirrt zog Malfoy die Augen zusammen. „Du wirst doch nicht so gehen wollen. Dein armes Date, davon abgesehen wird McGonagall dich umbringen.“ Antwortete er schnell. Ich lachte auf. „Meine Verabredung für heute Abend, wir mir in etwa einer viertel Stunde von meiner Eule geliefert. Ich kann da ganz entspannt bleiben.“ Grinste ich ruhig und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Ich… du…was ?“ stotterte der blonde Zauberer zusammen. Seine Worte überschlugen sich. Es war das erste Mal, dass ich Draco Malfoy so sprachlos erlebt hatte. Auch mal eine ganz neue Erfahrung. Etwas das ihn menschlicher wirken ließ und das gefiel mir. Denn im Gegenzug, wie viele vielleicht annahmen hasste ich Malfoy nicht. Klar konnte ich sein Verhalten teilweise nicht gut heißen und hatte ich darüber schon mal einen Vortrag gehalten, aber ich mochte ihr trotzdem irgendwie. Denn ganz tief in ihm Drinnen konnte er anders sein und ich hoffte, dass er es auch erkennen würde. Dann konnte er sich vielleicht von den Fesseln seiner Erziehung los eisen. Und ich mochte es mich mit ihm zu streiten. So seltsam es auch klang, ich hatte gerne Leute um mich mit denen man sich Streiten konnte oder mit denen man sich einfache Wortgefechte liefern konnte, ohne, dass der Andere sich zu tief getroffen, sowie beleidigt fühlte. Woran das lag wusste ich nicht, aber es war so. Vielleicht war auch ich einfach nur seltsam und durchgeknallt. Naja, aber ich mochte den Blonden trotzdem irgendwie. Es ist selten jemanden zu finden, mit dem man diese seltsame Art der Beziehung haben konnte. Daher unterhielt ich mich auch jetzt gerne mit ihm, wenn wir uns nicht stritten. Das funktionierte auch gut. „Meine Abendverabredung ist das heute erschienene, neue Werk meines Lieblingsautors. Das werde ich in meinem Zimmer lesen und vielleicht später ein Stück Kuchen klauen.“ Klärte ich die Situation auf. Die Augen des Syltherin wurden so groß wie Untertassen. „Du gehst nicht zum Ball ? Wieso nicht ? Jeder geht hin.“ Rief er überrascht aus. Ich zuckte nur die Schultern. „Keiner hat mich gefragt und ich wollte mir keinen Stress machen. Ganz einfach. Dieses ganze Kleid aussuchen ist so anstrengend und nervig. Das habe ich mir erspart.“ Erwiderte ich schlicht. „Und ich dachte schon ich müsste einem armen Kerl mein Beileid aus drücken, weil er dich ertragen muss. Aber das ist ja noch schlimmer.“ Antwortete der Blonde und grinste leicht. Ah, da war sie wieder die Sticheleien die ich vermisst hatte. Für einen kurzen Moment hatte ich mir schon Sorgen gemacht. „Wenn ich du wäre, würde ich keine so großen Töne spucken. Denn es ist immer noch besser gar nicht hin zu gehen, als mit Parkinson hin gehen zu müssen.“ Gab ich zurück. Bei der Erwähnung des Namens verzog Draco das Gesicht. „Touché“ seufzte er. „Wenn du keine Lust auf die hast, warum hast du sie dann eingeladen ?“ hake ich neugierig nach. „Das ist es ja. Ich habe sie nicht eingeladen. Sie hat es einfach beschlossen.“ Zischte Malfoy gereizt. In diesem Moment öffnete sich die Türe und Blaise trat herein. „Na alles in Ordnung bei euch ? Hassen könnt ihr euch noch. Das habe ich draußen gehört.“ fragte er und sah abwarten Draco an. Was zur Hölle war das denn ? Ich nahm es aber als Einladung zu antworten. „Och, wer sagt das. Ich hasse Draco nicht. Wir zanken uns nur gerne. Das ist unsere Art Zuneigung auszudrücken. Ernst gemeinter Streit sieht anders aus.“ Gebe ich unschuldig zurück und gehe zu Blaise rüber. „Aber an der Stelle entschuldige ich mich meine Herren. Ich muss ein Buch von meiner Eule abholen gehen und dann lesen. Ich muss wissen wie die Buchreihe weiter geht.“ Sage ich noch, bevor ich nach der Türe greife und durch diese Verschwinde. Wenn ich jetzt los ging kam ich noch rechtzeitig zur Eulerei.
 P.O.V.: Dritte Person / Draco
Sprachlos starrte Draco auf die Türe, durch welche die Ravenclaw gerade verschwunden war. Sein Kopf arbeitete noch daran das eben geschehene zu verarbeiten. Es war eine Menge an Informationen gewesen, die auf den Slytherin Prinz niedergeprasselt waren. Langsam setzte er sich auf sein Bett. Sein Kumpel seufzte nur. „Ich nehme das Mal, das Zeichen dafür, dass du ihr nicht gesagt hast, dass du sie magst… obwohl ich euch zwei extra Privatsphäre dafür geschaffen habe. Manchmal bist du ein Schaf.“ Seufzte Blaise. Seine Worte schienen aber kein Gehör bei dem Blonden zu finden. Der war in seiner eigenen Welt. Naja, in Gedanken. „Sie hasst mich nicht ?“ wiederholte er ungläubig die letzten Worte der Mädchens. „Jep, aber das habe ich dir doch gesagt. Glaubst du mir jetzt, wo du es selbst gehört hast ?“ antwortete Zabini. In diesem Moment sprang Draco wie ein Besessener auf die Beine und schlug sich eine Hand gegen die Stirn. Anschließend verließ ein Laut der Verzweiflung, des Schmerzes und der Wut. Er hasste sich im Moment selbst. „Ich bin so ein Idiot. Ich hätte sie fragen können. Keiner sonst hat es getan und ich hatte zu viel Schiss, dass sie mich zurückweisen würde. Ich dachte, dass ich keine Chance bei ihr habe… Merlins Bart… ich bin so dämlich. Ich hätte es versuchen können, aber Nein, mein Stolz war mich wichtiger. Für nichts. Argh.“ Fluchte er laut vor sich hin und raufte sich die Haare. Erschrocken beobachtete Zabini seinen Freund. Während der vor sich hin fluchte, dann hörte es auf und der Blonde wandte sich dem Anderen zu. „Was soll ich jetzt machen ?“ fragte Draco leicht verzweifelt. Binnen Sekunden arbeitete der Kopf des Angesprochene und machte sich ein Bild von der Situation. Anschließend breitete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht aus. „Na na… ich hab da eine Idee. Vorausgesetzt, du hast nichts dagegen Pansy für ein paar Minuten an Gabbe abzugeben.“ Lachte er. Verwirrt sah Malfoy ihn an. „Alles, jetzt sag schon Zabini was hast du vor ?“ hakte er nach. Blaise lachte nur. „Du hast mir doch erzählt, dass du sie gesehen hast, als sie vor Wochen mit ein paar Anderen in diesem Laden ein Kleid ausgesucht hat…“ begann er zu erklären.
 P.O.V: Reader
Meine Hände klammerten sich um das Buch in meinen Händen. Ich hatte es rechtzeitig von meiner Eule abgeholt und mich heimlich zurück in den Ravenclaw Turm geschlichen. Zum Glück hatte mich keiner aufgehalten, denn die meisten waren mit sich oder ihren Freundesgruppen beschäftigt. Die Aufregung vor dem Ball. Umso besser. Dann hatte ich meine Ruhe. So saß ich jetzt in meinem Bett, in meiner Lieblings Pyjamahose und futterte Schokolade. Man war das spannend. Ich war jetzt schon ein gutes Stück weit gekommen und völlig in dieser Welt gefangen. Bis ich plötzlich ein Pochen hören konnte. Erschrocken fuhr ich hoch und sah mich um. Hatte jemand etwas vergessen ? „Ja, herein ?“ rief ich und wartete ab. Nichts geschah, aber es Pochte erneut. Verwundert zog ich die Augenbrauen zusammen. Das klang nicht nach Holz, sondern eher als würde jemand gegen Glas tippen. Jetzt noch irritierter drehte ich mich zum Fenster. Von dort schien tatsächlich das Geräusch zu kommen und es machte weiter. Entschlossen öffnete ich das Fenster und im gleichen Moment purzelte eine Eule mit einem großen Paket ins Zimmer. Kurz richtete sich das Tier sein Gefieder, dann sah es mich an und flog dann wieder aus dem offenen Fenster. Nun völlig verwirrt von dieser Situation sah ich dem Boten hinterher, dann wandte sich meine Aufmerksamkeit dem Paket vor mir zu. Es handelte sich um eine rechteckige Box. „Was bei Merlins Bart ist das ? Wer würde mir um die Zeit etwas schicken ?“ fragte ich mich selbst und schüttelte die Box vorsichtig. Kein Geräusch. Schnell checkte ich den Adressaten, nur um sicher zu gehen, dass es auch wirklich für mich war. Tatsache mein Name stand oben drauf. Eigentlich machte ich eine unbekannten Pakete auf, doch in diesem Fall siegte meine Neugier. Mit flinken Fingern öffnete ich es und wurde begrüßt mit einem sanften Stoff. Schnell nahm ich diesen heraus und stellte fest, dass es sich um ein Kleid handelte. Es war wunderschön. Als ich in die nun leere Schachtel sah, konnte ich einen Zettel und eine Rose entdecken. Mein Mund klappte erstaunt auf. Wer konnte mir so etwas schicken ? Eilig nahm ich das Pergament entgegen und entfaltete ihn. In einer geschwungenen Handschrift stand da: Liebe (Y/N), als ich dieses Kleid gesehen habe, konnte ich nicht anders als mir vorstellen wie wunderschön du darin aussehen würdest. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich dich heute Abend darin sehen könnte. Mit deiner Art hast du mich verzaubert und ich bereue es, dass ich dich nicht gefragt habe, ob du mit mir zum Ball gehst. Du hast mich in den Bann gezogen und ich glaube ich bin Hals über Kopf in dich Verliebt. Nur mein Ego stand mir im weg. Bitte, trage das Kleid und komm zum Ball. Ich würde gerne ein Lied mit dir tanzen. Unterschrieb war das Blatt nicht. Nur eine Schlange war dort gezeichnet worden. Nachdenklich drehte ich mich mit dem Kleid in der Hand vor dem Spiegel. Ein heimlicher Verehrer also. Wer konnte das nur sein ? Spontan würde mir keiner einfallen von wem  es kommen könnte. Wer sollte sich schon in mich verlieben ? Auch wenn ich selbst mit mir klar kam, hieß das lange nicht, dass ich nicht wusste, dass ich eine kleine Baustelle war. Mein Herz fing an zu klopfen bei dem Gedanken, dass es jemanden gab der mich in einem guten Sinne faszinierend fand. Geistig ging ich alle meiner Bekannten durch, kam aber zu keinem Ergebnis. Seufzend sah ich mein Spiegelbild an. Das Kleid war wunderschön und stand mir ausgezeichnet. Wer auch immer es ausgesucht hatte, hatte eindeutig Geschmack. Das machte mich noch neugieriger. So konnte ich nicht mehr in Ruhe weiter lesen. „Tja, dann gibt es nur eine Option wie ich es heraus finde. Ich muss wohl hingehen.“ Beschließe ich. Etwas besseres hatte ich jetzt ja auch nicht mehr zu tun. Konzentrieren konnte ich mich nicht mehr auf meinen Buchplot und die Müdigkeit war wie weggeblasen. Außerdem grummelte mein Magen laut und das Büffet des Yule Balls klang sehr verlockend. Gut, ja ich suchte auch nach mehr Gründen, als ein ominöses Kleid, warum ich mich schick machen und mein Zimmer verlassen sollte. Es konnte sich auch um einen Scherz handeln. Aber wer würde so viel Aufwand betreiben um mir eins auszuwischen. Von all den Leuten die mich nicht leiden konnte, konnte ich mir keinen Vorstellen der so schlau war und heute die Zeit hatte das zu planen. „Im Notfall werde ich eben hoch erhobenen Hauptes durch den Saal marschieren und den ganzen Kuchen alleine essen. Ich kann das.“ Munterte ich mich selbst auf, während ich meine Sachen nach Makeup, Schuhen und Schmuck durchwühlte. Da der Ball schon begonnen hatte musste ich mich beeilen. Ein Glück war ich eine Hexe und konnte mir meine Haare in eine Frisur zaubern und hatte ein Accio parat für alles was ich verloren hatte. Mit flinken Fingern griff ich nach meinen Makeup Pinseln und machte mich an den letzten Schliff.
Kurz darauf stöckelte ich in meinen Lieblingsschuhen durch die Gänge des Schlosses und hielt vorsichtig den Saum des Kleides um nicht darauf zu steigen. Es passte mir erstaunlicherweise. Ein sanftes Lächeln zierte meine Lippen. Irgendwie war ich aufgeregt. Die leichte Musik, die an meine Ohren drang wurde immer lauter je näher ich der großen Halle kam. Ich begann mit zu summen. Dann war es so weit. Nur noch die große Treppe trennte mich von meinem Ziel. Als ich die Stufen hinab schaute, konnte ich ein paar Schülertrauben herum stehen sehen, die sich wohl außerhalb der lauten Musik unterhalten wollten. Nur einer stand alleine herum. Draco Malfoy. Sein Gesicht war von einem genervten Ausdruck geziert während seine Augen über den Gang wanderten. Dann blieben sie an mir hängen und ich konnte schwören, dass ihm alles aus dem Gesicht fiel. Mit offenem Mund starrte Draco mich an, wie ich die Stufen runter ging. Irgendwie fühlte ich mich geschmeichelt und konnte das breite Lächeln auf meinen Lippen nicht unterdrücken. Innerlich betete ich nur nicht eine Stufe zu verfehlen und zu stolpern. Das Glück war mir aber hold und ich kam gut unten an und blieb vor Draco stehen. Charmant zwinkerte ich ihm zu. „Vorsicht Draco, wenn du den Mund so weit aufmachst, fliegt noch was rein.“ Neckte ich ihn und schob vorsichtig sein Kinn mit der Hand nach oben. Das löste den Blonden wohl aus seiner starre. „Du… wow… mir fehlen die Worte. Du siehst unglaublich aus. Wirklich. Ich habe heute Abend niemanden gesehen, der besser aussieht als du.“ Komplimentierte er und deutete an mir hoch und runter. „Danke Draco. Du siehst aber auch nicht schlecht aus. Steht dir.“ Gebe ich zurück und lache leicht. „Danke.“ Grinste er verlegen und kratze sich am Hals. „Gut, ich gehe dann mal rein und hole mir was zum essen. Vielleicht sehen wir uns später.“ Verabschiede ich mich und lächle ein letztes Mal. Dann gehe ich zur Halle, die feierlich Geschmückt war. Jetzt viel mir die Kinnlade runter. „Wow ist das hübsch.“ Flüsterte ich sprachlos. Zu mehr kam ich nicht, denn in diesem Moment stürmte Professor McGonagall auf mich zu. „Miss (L/N). Wo ist denn ihre Verabredung ? Auf den Einladungen steht eindeutig, dass man in Begleitung erscheinen sollte.“ Hielt sie mich streng auf. Mit dieser Reaktion hatte ich gerechnet. So zog ich schnell meinen Zauberstab aus den Haaren. Die hielten auch ohne ihn. „Oh Verzeihung. Natürlich. Ich bin in der besten Begleitung die man haben kann. Mich.“ Lächelte ich leicht und schwang meinen Stab. In diesem Moment duplizierte ich mich und zwei von meiner Sorte standen vor der Lehrerin. Fröhlich hakte ich mich bei meiner Illusion unter. Noch einen Moment lang sah mich Professor McGonagall streng an, dann begann auch sie zu lächeln. „Nun gut Miss (L/N). Das ist eine Lösung. Gut mitgedacht. Haben sie einen schönen Abend.“ Lobte sie mich schließlich und zog weiter, um wo anders nach dem Rechten zu sehen. Zufrieden schwang ich erneut den Zauberstab und die Illusion verschwand wieder, dann steckte ich das Werkzeug zurück in meine Frisur. „So wo gibt’s jetzt was zum essen ?“ nuschelte ich leise und bewegte mich durch den Raum. Die Musik war gut und meine Laune stieg. Vielleicht würde es ja doch lustig werden. Auch wenn sie mein Verehrer als Scherz entpuppte.
 P.O.V: Dritte Person
Genervt stand Draco im Flur und sah dabei zu wie (Y/N) die große Halle betrat. Am liebsten wäre er ihr sofort hinterher gerannt und hätte sie zum tanzen aufgefordert, so wie es Blaise Plan vorsah, aber das ging noch nicht. Er musste noch auf Grabbe warten, der Pansy ablenken sollte. Schon alleine das der Malfoy überhaupt den Auftritt der Ravenclaw gesehen hatte war purer Zufall gewesen. Pansy hatte zur Toilette gemusst und Draco dazu gezwungen im Flur auf sie zu warten. Zuerst war der Blonde nicht begeistert gewesen, doch als er gesehen hatte wie die Frau seiner Träume in dem Kleid welches er ausgesucht hatte die Treppen herunter gekommen war, konnte er nicht anders als glücklich darüber zu sein. Sein Herz hatte sich nicht mehr unter Kontrolle gehabt und ihr Kompliment hatte dem Slytherin Prinz ein dämliches Grinsen ins Gesicht gemeißelt. Den ganzen bisherigen Abend war Malfoy aufgeregt gewesen und hatte Angst gehabt, dass die Ravenclaw nicht auftauchen würde. Es war die große Gefahr gewesen, die er sich ausgesetzt hatte, als er zugestimmt hatte zu tun was Blaise sich ausgedacht hatte. Den ganzen Abend hatte der Slytherin geschwitzt. Doch der Plan von Zabini schien tatsächlich aufzugehen, denn die größte Variable war bereits aus dem Weg geräumt. Der hatte nämlich vorgeschlagen (Y/N) ein Kleid zu schicken und sie mit einem Brief zum Ball einzuladen. Nach dem ersten offiziellen Tanz, wurde die Veranstaltung ein bisschen lockerer und man war nicht mehr dazu gezwungen mit seinem Partner zu tanzen. Das wäre die Chance. Sie hatten Grabbe dazu abkommandiert Pansy abzulenken, so dass Draco zumindest einen Tanz mit (Y/N) haben konnte. Mehr erwartete sich der Blonde von dem Abend nicht, aber diesen eine Song wollte er haben. Dann hätte er seine Möglichkeit mit der Ravenclaw zum Ball zu gehen nicht völlig verschenkt.  Dank seiner Kontakte hatte Draco das alles sogar in die Wege leiten können. Jetzt wartete er nur noch auf seinen Kumpanen, um den zweiten Teil in die Tat umsetzten zu können. Der musste nur noch auftauchen und das hoffentlich bald, denn ansonsten würde der blonde Zauberer noch die Krise bekommen. Denn von seinem Momentanen Standpunkt aus konnte er (Y/N) sehen. Sie saß an einem Tisch und wurde gerade von einem der Weasly Brüder angesprochen. Ein Knurren verließ die Kehle des Anderen und seine Hände ballten sich zu Fäusten. Wie konnte einer von denen es wagen, sich an seine Ravenclaw ranzumachen. Seine Augen blieben auf den Beiden kleben, als könnte er so seinen Nebenbuhler niederstarren. Es half nicht. Es hatte nur das Ergebnis, dass das Mädchen lachte. Vermutlich über einen blöden Scherz. Nicht mit ihm. Dann sollte Pansy eben doch eine Szene schieben. Das war Draco völlig egal. Er würde es nicht zu lassen, dass ihm jemand (Y/N) vor der Nase wegschnappte. Entschlossen überquerte er die Distanz. Sämtliche Leute die ihm dabei im Weg standen sprangen aus dem Weg so bald sie den kalten Blick des Blonden sahen. Dann stand er neben dem Mädchen. Inzwischen war sie wieder alleine. Weasleby hatte wohl etwas besseres zu tun gehabt. Besser für ihn. Noch einmal atmete Draco kurz durch, dann straffte er die Schultern. „Na schöne Lady, ganz alleine hier ?“ fragte er charmant und lächelte. Erstaunt hob die Ravenclaw den Kopf und sah den Anderen an. „Natürlich, dass weißt du doch. Aber ich kann mich gut selbst amüsieren. Ich wollte ein bisschen tanzen gehen.“ Antwortete sie und zuckte die Schultern. (Y/N) sah sich immer noch als eine selbstständige Frau und wollte den Erfolg ihres Abends nicht von einer Person abhängig machen. Sie konnte auch selbst Spaß haben, denn sie war für ihr Glück selbst verantwortlich. Trotzdem war nicht gegen Gesellschaft einzuwenden und sie freute sich über Dracos erscheinen. „Oh, aber alleine ist das doch so langweilig. Ich würde euch gerne meine Hand und Leitung anbieten. Wenn ihr wollt my Lady.“ Zwinkerte der Blonde und hielt ihr seine Hand hin. Kurz tat die (y/h/c) so als müsste sie nach denken, dann strahlte sie übers Gesicht und ergriff die Extremität. „Sehr gerne doch. So lange mir Pansy dann nicht die Augen auskratzen will. An denen hänge ich noch.“ Antwortete sie scherzhaft. „Keine Sorge, die ist versorgt.“ Versicherte der Blonde und zog das Mädchen auf die Beine. Elegant geleitete er sie auf die Tanzfläche und begann sich im Rhythmus der Musik zu bewegen. Sie waren sich so nahe, wie noch nie zuvor. Das Herz des Mädchens begann schneller zu schlagen. Es war erstaunlich mit welcher Sanftheit der Malfoy sie über das Parkett schob. Die Atmosphäre fühlte sich Intim an. Sie fühlte sich sicher und geborgen in seinen Armen. So könnten sie bestimmt noch eine Weilte tanzen. „Ein wunderschönes Kleid. Ich wusste doch, dass es dir hervorragend stehen wird.“ Flüsterte Draco leise in ihr Ohr. Erstaunt riss (Y/N) die Augen auf. „Du… du hast es mir geschickt ? Und auch den Brief ?“ frage sie verwirrt nach. „Natürlich ich und alles was in dem Brief stand ist wahr. Ich habe mich in dich verliebt und ich möchte, dass du das weißt.“ Raunte er. Eine angenehme Gänsehaut breitete sich auf dem Körper des Mädchens aus und ihr Herz klopfte noch heftiger. Es fühlte sich alles plötzlich wie ein Traum an. „Ich… ähm…“ stotterte sie verwirrt. „Keine Angst, ich erwarte keine klare Antwort. Zumindest nicht jetzt. Wenn du Zeit brauchst, kannst du die haben. Nur bitte sag mir ob ich eine Chance habe. Das ist alles was ich wissen muss.“ Gab Draco verständnisvoll von sich und sah der Ravenclaw fest in die Augen. In diesen Spiegelte sich so viel Ehrlichkeit, Liebe und Verständnis, dass ihr das Herz in der Brust schmolz. Vorsichtig löste sie ihre Hand von der Schulter des Anderen und strich ihm sanft über die Wange. „Ja, die hast du.“ Flüsterte sie leise. „Auch, wenn ich noch nicht genau weiß wie, aber wir werden alles schon irgendwie hinbekommen. Aber das hat doch auch ein bisschen Zeit nicht wahr ?“ fügte sie kleinlaut hinzu. Erleichtert lächelte der Blonde. Er hatte eine Chance und das reichte ihm. Überglücklich legte er seine Stirn gegen ihre. „Ja, lass uns einfach den Abend genießen.“ Flüsterte er und zog die Frau seiner Träume näher an sich. Sie würde noch eine Weile gemeinsam tanzen.  
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tobiaskarnbach · 4 years
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Meine Irlandtour 2020- eine Zusammenfassung aus verschiedenen Texten.
Wieso ist der erste Tag immer so verdammt gleich- will mich Irland etwa gleich wieder verjagen? Ich kann nicht sagen, ob es Regen ist oder Schweiß, welcher mir ins Gesicht tropft. Vermutlich beides, auf jeden Fall stinke ich ganz schön, als ich später meine Jacke auszog. Mein Körper fühlt sich gebraucht an, aber jetzt auch glücklich und trotzdem stellt sich die verdammte obligatorischere Frage nach dem warum. Dabei ist nicht das Ritual das bedauerliche, sondern dass es gleich am ersten Tag eingelöst wird. Naja, es gibt halt Tage da läuft einfach viel schief- es ist ja nicht so, dass es sich nicht angekündigt hätte. Gleich als es los gehen sollte, war erstmal die Lock kaputt. War dann gar nicht so schlimm, ich kam ja trotzdem pünktlich zum Gate. Beim Start raunte zwar etwas der Rumpf des Flugzeuges, sodass ich schon dachte, wir würden Abstürzen, aber ich kam wohlauf in Dublin an. Ich schraubte das Rad zusammen und wurde voreilig euphorisch. Über Umwege fand ich den Weg nach Dublin. Doch die Stadt war nass und tot. Ich fuhr weiter. Dann, kurz vor der Stadtgrenze, der legendäre Erste-Tag-Platten. Eine Heftklammer wollte wohl Sticheln “heute wird kein Rad gefahren”. Ich Wechsel den Reifen und fahre zu einem Rad laden. Nach fast zwei Stunden shoppen, was viel mehr 2 Minuten shoppen und 1,58 Stunden suchen war, bin ich nun gefühlt bereit. 
Das Terrain ist sehr hügelig. Wieder ist mein Rad nicht das optimalste, aber ich habe ja starke Beine. Ich kämpfe mich die unzählige Hügel nach oben Bremse bei den Abfahrten. Aber manchmal wird der Weg besser. Manchmal sogar richtig toll, bis ich merkte dass ich falsch war. Also doch keine traumhafte Strandpromenade, stattdessen weiter steile Hügel. Die Strecke zährt und ich mache Pause. Langsam komme ich voran und werde dann endlich auch vom Wind eingeholt. Er bläst so stark, dass ich oft absteigen muss und schieben. Naja vielleicht laufe ich ja um Irland. Dann plötzlich Sackgasse. Das einzige Schild nach Arklow wird zur Autobahn. Ich fahre ins Grüne, während nun auch ein, nicht für Irland typischer, seichter Regen, sondern ein prasselnder, unaufhörlicher Regen einsetzt. Es wird kalt und nass und das ist dann auch das Todesurteil für mein Handy. Also geht es analog weiter. Die Hügel werden jetzt noch steiler und die Abhänge gefährlich. Nach etwa einer Stunde bin ich dann wieder an einer Straße mit Schildern und finde mit freundlicher Unterstützung den Weg. Aber ich bin nass und kalt. Meine Motivation schwankt zwischen den abnehmenden Kilometern in Kombination mit kurzen Regen Pausen und wird vom Gegenwind wieder ausgebremst, sodass ich ohne zu wissen wie spät es ist oder wo ich gerade genau bin, nach einem Platz für die Nacht suche. Manchmal ist es dann einfach Schicksal- das ist ja eigentlich die Idee der ganzen Reise hier. Während ich mir meine Regenausrüstung unter einem schmalen Vordach überstreife, spricht mich ein outdoor- Enthusiast an, welcher mich auf den ersten Blick wohl bedauerlich, dann verrückt und letztlich aber super findet. Er überzeugt mich, dass dies kein Wetter zum draußen sein sei. Ein Kilometer zurück ist ein Zeltplatz. Dieser ist zwar ausgebucht, trotzdem darf ich noch in eine Ecke…vermutlich sah ich einfach so bedauerlich aus. Ich bekam sogar eine halbe Stunde Dusch Zeit geschenkt. 
Damit sollte alles eigentlich ein Happy End haben, aber als ich mir gut gelaunt einen Tee machen möchte, stelle ich fest, dass aus irgendeinem Grund der Kocher nicht sauber verbrennt.( Erst Zweifel ich am Benzin, doch stelle später fest, dass die Flasche einfach zu voll gefüllt war.) Der verzweifelte Akt, ohne das Zelt abzubrennen. Trotzig lege ich die warme Schüssel zur Seite und widme mich meinen schreib Sachen. Drei Worte und der Stift war leer. Naja- ich muss hier raus. Also gehe ich spazieren. Zwar wird der Wind gerade wieder stärker. Aber was soll schon passieren? Das Zelt wegfliegen? 
Was ist also die Lektion des Tages? Ich sollte mich nicht voreilig freuen und gleichzeitig immer freuen. Ich sollte die richtige Ausrüstung dabei haben- zb eine Aufblassack, in welchem gerade meine nassen Füße stecken. Und letztens, Selbstkontrolle: dieser Drang nach Freiheit und Unkontrollierbarkeit bringt doch regelmäßig komische Momente mit sich. Aber Karma ist eine bitch... also kommt sicher bald auch wieder was unglaublich tolles.
So ich habe jetzt eine Stunde um Tagebuch zu schreiben, dann muss ich meine power Bank laden gehen.  
Bei mir ist gerade alles nass. Erinnerst du dich noch an den Campingplatz in Dänemark, welcher so unter Wasser stand? Hier sind die Lachen drei mal so groß und es schüttet wie aus Kübeln. Dafür summen mir keine Mücken um die Ohren. Ich bin gut gelandet, doch schon aus der Luft hat man gesehen, was für ein Wolkenteller über der grünen Insel lag. Doch morgen soll es besser werden, meinte ein Einheimischer. Auf jeden Fall ist es perfekt so, wie ich es mir vorgestellt habe- nichts war vorherzusehen oder ist passiert, wie es irgendwie geplant gewesen wäre. Ich genieße es einfach. 
Und übrigens danke für den Steppenwolf :) ich bin fleißig am Lesen und ich freue mich jetzt schon, wie die Geschichte heute meinen Abend füllen wird. Das Einzige was jetzt noch fehlt sind die von Oma platt gesetzten Sessel Wolken und du mit deinen Crêpes.
Ich komme gerade zu Ruhe und fange an zu schreiben und zu lesen, als völlig unerwartet das Telefon klingelt. Meine Daumen fleißig am Tippen, legte ich aus Versehen auf. Was für eine Tragödie! Ich wäre bereit gewesen, soviel Aufmerksamkeit zu geben, wie sonst in zwei Monaten zusammen. Ich hoffe dass du nochmal anrufst, ich möchte mit jemandem reden. Aber die Minuten verstreichen und ich gebe langsam die Hoffnung auf. Du denkst vermutlich ”der hat kein Bock” und ich glaube, du rufst morgen nochmal an. 
Der Regen tröpfelt jetzt nur noch auf mein Zelt und vielleicht kommt morgen ja wirklich die Sonne raus.
Abschließender Gedanke für den ersten Tag. 
Da träume ich hier ein kleiner Abenteuerer zu sein, aber das Bild wirkt wie erfunden. Ich bin auf einem fünf Sterne Camping Platz. Alles ist erdig und schmutzig, feucht oder riecht. Aber es ist warm. Der erste Tag war erfolgreich und erfolgreich chaotisch. Mein Kopfkissen ist mein Helm und meine Radler Hose, und heimlich bange ich um meinen weißen Inlay Schlafsack. Ach Medaillen mit zwei Seiten sind schon immer was doofes.
Abwechslungsreich schwillt und schrumpft das Land heute unter meinem Rad hinweg. Die Sonne und der Wind haben das Unwetter von gestern vertrieben- das Einzige was noch bleibt sind grüne Straßen. Den Sturm hatte viele Äste und tausende von Blättern abgerissen, um deren größere ich nun Slalom fahre. Zunächst muss ich wieder den Kilometer bergauf, welchen ich gestern zurück gefahren bin. Dann bin ich bald in Arklow. Der Tag nach einem herausforderndem ist immer so schön. Ich frühstücke was kleines und fahre weiter. Ich weiß nicht genau wo lang ich muss, also frage ich die Menschen und entdecke neue Wege. Gleich hinter dem Ortsausgang bekomme ich dann sogar Gesellschaft. Ein Rennradfahrer nimmt mich zunächst in seinen Windschatten, beäugt dann mein Bahnenrad und gibt mir weitere Tips für den Weg. Sowas sind immer die besten Begegnungen. Naja mal abgesehen von gestern Abend. HAHA während dir meisten Campinggäste überstürzt abreisten, hielt es ein Schlauberger es für sinnvoll, Haus und Kegel auf die überflutete Wiese abzustellen und ein halb kaputtes Zelt, ohne wissen wie es geht, aufzuschlagen. Ich half ihm kurzer Hand, lehnte das Dankesbier aber ab. Dafür drückte mir am nächsten Morgen seine Frau ihre Adresse in die Hand “falls ich einen Ort zum schlafen suchte”. 
Naja, jetzt noch eine Fritzsche Power-Banane und dann geht es weiter nach Wexford.
Nach Wexford bin ich nach Westen abgebogen. Hier würde es dir sicher gefallen. Ich fuhr erst ein Stück auf dem Euro Velo 1, wechselte dann auf die Rad Route vier und bin jetzt auf der Kupferroute, direkt am Meer. Wenn morgen das Wetter gut bleibt, erreiche ich dann endlich den wild Atlantic Way. Heute war das Wetter herrlich. Noch ein paar Mal bekam ich Unterstützung von lokalen Rennrad Fahrern. Entweder durfte ich im Windschatten fahren oder ich bekam Tips. Einer bezahlte mir sogar die Fähre. Dieser Abschnitt war besonders spektakulär- ich tot müde von den ganzen Hügeln, lag nur noch wie ein Sack Kartoffeln auf meinem Sattel und mein Magen knurrte. Dann kam endlich die Abfahrt und ich saußte mit bestimmt 60 Sachen an meinem Mitstreiter vorbei, quasi direkt auf das Boot. Auf der anderen Seite ist dann ein super Strand, mit einer öffentlichen Wiese, auf welcher man sicher super Campen kann. Dort habe ich dann erstmal eine Runde geschlafen, denn nur so kam ich auf den nächsten Berg hoch. Ich glaube meine eigene bei Kraft ist so mit eine meiner einzigen Beschränkungen. Ich habe keine Ahnung wo ich in 3-4 Stunden sein werde, wo ich schlafen werde. Ich bin einfach auf der Suche nach Schönheit und Ruhe. Ich war dann noch schwimmen. In den Steilklippen gab es Podeste und Sprungtürme und alle einheimischen Waren dort. Das Wasser war eisig, doch diese Lebendigkeit. So etwas darf man einfach nicht verpassen. Jetzt liege ich oberhalb der Klippen in meinem warmen Schlafsack und die Sonne liegt in den letzten Atemzügen- ein seufzend rosa streifen zwischen blau. In der Ferne regnet es und meine Augen werden schwer.
Heute ist so ein Tag, an dem fällt es eigentlich schwer Tagebuch zu schreiben, weil nicht wirklich etwas passiert ist, was man mitteilen mochte, auch wenn es dreimal geregnet hat und das eine mal dabei so schwer und plötzlich war, das mir jetzt noch in den Füßen vor Kühle kribbelt. 
Mit einer steilen Abfahrt ging es los und an herrlichen Strände der Kupfer Küste vorbei. Etwa 5 km hinter meinem Lagerplatz fand ich noch eine weiter tolle Wiese und noch ein bisschen weiter kamen dann tolle Klippen. Dann die Kupferschmiede und dann blieb ich auf der Landstraße um meine Beine zu schonen. 
Egal wo ich dann heute hielt, es war überall schön, aber trotzdem nicht wirklich besonders. Morgen werde ich die Orte schon wieder vergessen haben. Jetzt bin ich kurz vor dem Meer und hoffe, dass ich ab morgen hoffentlich endlich an der sehnsüchtig erwarteten Küste übernachten kann. Denn leider haben die Iren die dumme Angewohnheit, ihr Insel in kleine ummauerte Ställe zu unterteilen und nichts dazwischen zu lassen, sodass selbst die Straßen eingequetscht werden. Hauptsache jeder besitzt sein eignes Haus. 
Ach und heute war fast wieder der Tag der drei kaputten Reifen. Ich hoffe damit ist auch dieses Schicksal erfüllt und ich komme jetzt endlich ganz ans Ziel. Denn wenn ich noch mehr reparieren muss, kann ich gleich eine fahrende Werkstatt aufmachen. 
Ansonsten geht es mir gut. Ich genieße das Land, das Wetter und das Essen. Ich lese und schreibe. Eigentlich wunderbar. 
Ein Tag später: Ich liege jetzt hier kurz hinter Skibbereen in der Sonne- die kurzen Augenblicke und sanfter Regen nebelt mir ins Gesicht. Ich schaue in die Wolken und versuche die sich veränderbare Vielfalt zu fassen. Man könnte sie Stunden anschauen, ohne sie richtig zu sehen. Die idyllische Hafenstadt dagegen, ist mit einem Blick erfasst und könnte skizziert werden. Aber vielleicht liegt darin gerade die unzubändigende Schönheit eines natürlichen Durcheinander (im Sinne des Maßstabes). 
Heute war ein guter Start. Ich bin einfach meinem Gefühl nach gefahren und bis zum Mizen Head gekommen. Nach Schull kam dann nur noch Bilderbuch Landschaft. Ich hielt bei einem 4000 Jahre alten Stein-Altar und ging mich dann im Meer waschen. Das Wasser war kalt und die Wellen so hoch wie ich. Es war wunderschön. Den Leuchtturm habe ich aber nicht wirklich gesehen. Das ganze Gelände ist eingezäunt und abgesperrt - Andenken an den vorcoronalichen Besuchskonsum. Die Einheimischen meinten ich kann am Strand schlafen. Tatsächlich habe ich einen wunderschönen kleinen Strand gefunden, im letzten Tal, direkt neben dem Parkplatz, die Treppe herunter. 
Das ist der perfekte Ort, die richtigen Emotionen und der Moment, eine Flasche Wein zu leeren und sich dahin zugeben, dahingehen zu lassen und der Welt zu übergeben, das Mensch sein zu vergessen. Ich verfiel vorher in solche Melancholie, als mir wieder einmal Bewusst wurde, wie wir dem ICH alles unterordnen, wie der Mensch alles umformt und es nicht schafft, es als etwas besonderes zu behalten. Kein anderes Lebewesen kann überhaupt etwas als besonders bezeichnen, vielleicht sich wohl oder richtig fühlen, so wie ich das gerade tue. Aber nur mit der Kraft unserer Phantasie und unserer emotionalen Verbindung wird es ja erst das was wir sehen. Ohne dies ist es einfach nur Zerstörung. 
Später bekomme ich noch einen Anruf. Diesmal fühlt es sich an wie eine unerhörte Verschwendung, eine Störung, aber das ist auch schon das tippen und das sind auch schon die hässlichen Ferienhäuser auf der anderen Seite. Eine ferne Stimme. Ich weiß gar nicht, ob ich gerade eine Stimme haben will.
Ich habe zusammen gepackt, mein Ras die Klippe hochgetragen, dem lieben Strand auf wiedersehen gesagt und bin losgefahren. Hier duftet die frühe Luft herrlich und die kleinen Häuschen schmücken als bunte Punkte die Landschaft (Hier gibt es noch ein Gleichgewicht). Dann der erste Platten aber auch eine Entdeckung: Meine Reifen gehen wegen einem Metallspan im inneren der Felge kaputt. Bis zur nächsten Stadt fahre ich durch eine idyllische Landschaft und schließlich holt die Realität mich wieder ein. Wie ein Faustschlag kommt mir der Geruch entgegen, welchen die Zivilisation trägt und ein großer Fischfanghafen bedeckt das nächste Tal. Hier bekomme ich Tape, mit welchem ich meine Felge beschichte. Was für ein Glück! Kein Platten mehr. Ich quäle mich weitere 20 Kilometer den Berg hoch, dann die Abfahrt. Platten! Das erste Mal im Vorderreifen. Naja, damit wäre das auch erledigt. Also noch ein letztes Mal Schläuche kaufen und dann ab die Post. Die Berge hier sind unglaublich romantisch und ich genieße zwischen dem Bremsen und dem Treten sogar Mal die Aussicht. Der Weg frisst sich stetig in den Berg hinein, schlängelt sich durch einen Wald und erreicht den Pass: 1500 müNN, sagt zumindestens ein Schild. Ich mache eine Pause auf einem schönen Fels, mit Aussicht auf die Berge und das Meer. Dann wieder aufs Rad, nachdem mich ein paar Rennradfahrer überholt haben, denn das ist ein Ansporn. Ich trinke also meine Milch leer und …wieder ein Platten. Aber diesmal ist nur die Luft raus, doch ich entdecke etwas anderes.  
Und ey. Ich habe heute meinen Reifen... nicht Schlauch, sondern den Mantel mit nem Zelt flicken gerettet xD ich fahre auf den letzten näten. Diese Insel nimmt mein Rad auseinander. Aber ich werde kreativ.
Noch einen Kilometer zu einem Tunnel, welcher den höchsten Punkt markiert und dann geht es Bergab. Ich frage einen Rennradfahrer nach dem Ring of Kerry, dieser erwidert, das kommt drauf an. Ich fahre im nach und bin falsch. Denn nach Kenmare hätte ich der Küste folgen können… so nehme ich noch einmal ordentlich Anlauf und fahre auf einen weiteren Berg. Der andere Rennradfahrer verschwindet langsam in der Ferne und nach jeder Kurve faucht mich der Wind böse an. Ich erreiche die Kreuzung und kann 12 Kilometer bergab fahren. Dann entdecke ich das Meer wieder, die Sonne scheint mir ins Gesicht und ich bin richtig. Ich folge dann dem Küstenweg und nutze die letzte Powerstunde, um gemütlich ein bisschen voran zu kommen. Ab und an halte ich, denn die Straße verläuft höher und die Aussicht wird immer und immer schöner. Vor allem liebäugeln ich mit einem kleinen Strand. Als ich dann ein letztes Mal an diesem tag halte, spricht mich ein Tscheche an, welcher in Irland wohnt. Die Straße ist gesperrt, es gab einen toten bei einem Unfall… wo ich schlafe? Das da unten ist ein Preisgekrönter Strand- nur vier Kilometer Umweg. Also los. Super Steil geht es die Klippe hinunter und das Versprechen bewahrheitet sich. Ich Liebe und Lebe in diesem Moment… ich brauche nichts. Alles passt. 
Am nächste morgen radle ich alles wieder hoch. Der Weg bleibt herrlich, bis er sich in den Feldern im Nordosten der Halbinsel verliert. Dann wird es wieder random, langweilig, domestiziert und gemenschlicht. Ich radle einfach weil ich gefühlt muss und weg will, wo ich nun hinkomme. Dorf - 20km - Dorf - 40km - Dorf - 30km - irgendwann kommt die Fähre. Ich vertreibe mir die Zeit mit Gedankenspiele, träume über Situationen oder stelle mir Aufgaben, welche mir Spaß machen. Ironischer Weise besteht eine davon darin, meinen Erste Hilfe Kurs nochmal im Geiste Aufzufrischen( und im Geiste jemanden von einem Unfall zu retten). Jungs schauen mir hinterher. Ich denke jetzt nicht mehr viel. Nach zwanzig Minuten bin ich drüben, wieder aufs Rad… die Sonne glüht. 
Heute Suite 👌😉
Hä?
Ich bin im Krankenhaus.
Ich hoffe mal nicht?
?
Polizeibericht: My name is Tobias Karnbach, I am a 24 year old student from Germany. I arrived in Dublin on Aug 16. via airplane in Dublin, with destination Belfast. There it was, when I made the decision to ultra - cycle some part of the Wild Atlantic Way. So it happened that I was just cycling from Kilrush to Kilkee, the sun was very low and the people where going home.
I cycled as always on the very left side, sitting on my bicycle and watching the passing cars carefully. Most cars were going super fast, but with good distance. The average speed was probably around 80-90 km/h. The road was narrow and framed by hedges and there was now cycle path.
Close to the top of a peak, just 2-3 km from Kilkee, the accident happened. I felt something in my backpack, pushing against my backpack. I flew over the handlebars, my bicycle got pushed underneath me. I saw the mirror of the car, it flew next to me. The car passed by, without slowing down. The driver realised the situation some hundred meters later and stoped. The driver behind her already saw the accident happing. He drove slower than the others and stopped just in time.
The women came finally running to me, screaming where I came from. I replied I was on the road all the time and she just didn’t see me. Two more people came for help, including the driver right behind her, who was a cyclist too and tried to calm down the situation. They asked me if I was alright. For some moment I could not move- I was in shock. I checked my armes and legs. I felt them and was able to move them. I took off my sleeves and my coat and jacket, to check for open and bleeding injuries. I also took off my backpack, wich protected most of my back. I was able to feel my spine, my upper body and didn’t have to much pain. The people didn’t touch me, I stood up by myself, legs shaking. I put on something warm, from times to times I had to sit again. While I was checking myself, two people called the police and the ambulance. They gave the phone to me  to respond to the Officer in charge and also the para medic. They assessed the situation and told me, they would come. 50 Minutes later the ambulance arrived, another 15 Minutes later the police officers arrived. In between we were waiting in the hedges next to the road. The neighbours were also coming, surrounding me and then trying to slow down the cars. After some 15 minutes they did put up a waring triangle, wich got instantly crashed by the next car. So they decided to leave me with one guarding person and went to the next house in order to be safe. They cleaned the road, took the loose mirror, my bicycle and some plastic lying around and continued to try to slow down traffic.
When the Para Medics arrived I asked them if I need to wear a mask. They told me, only if I might have symptoms, wich wasn’t the case. They took me inside and left the place of accident in order to check me safely. The Para Medic who was in charge of me asked me for my name, my address, my arrival and about the accident. He checked my body again, cleaned the wounds and covered them. His colleague was joining. He wrote down the protocol and asked me for my contact data. When they were done, the police came in briefly, to ask me for my name, address, arrival and contact data. Again I asked the Para Medics, if I was supposed to wear a mask, what he denied.
The ambulance took me to Limerick hospital. The police took my bicycle. When we arrived in Limerick, the Para Medics checked me in, passed on all information, pointing out my arrival. I had to wait for some hours, then got checked by the doctor. He gave me painkillers and something to sleep. He ordered to xRay me and then asked me to stay in a bed at Trauma station for tonight (It was around 3.30 o´clock). Around 6 o’clock the nurse in charge asked me for my time of arrival in Dublin. They realised that I was supposed to be in a different station, in order to be quarantined. The manager came and asked me some questions. They tested me instantly and asked me to wait in a separat room. The doctor came and informed me about the Covid regulations. He asked me for blood in my urine and took a glas full. He asked me again how I ended up in Limerick and was impressed of my fast cycling. He told me I was alright and I could leave freely. When I asked what about the quarantine, he responded “ It is not for medical purpose but I should choose a place to stay for the next eight days, in order to full fill the law. And I should consider some recovering.” He asked me again to check my phone number and released me.
I took the bus (as agreed with the police and the doctor) back to Kilrush. I asked at the police station for the officer in charge and my bicycle. The officer told me, only the officer in charge has the keys and he is on patrol. I had to wait for some hours- she was supposed to call me whenever he is back. Later when I checked again, she made a phone call and got my bicycle. She also told me briefly his name, wich I forgot, since I was super exited - first time having this kind of contact with the police (usually just randomly, not formal). She told me he was off, and he would call me. She again took my number and let it double check. Then she did release me without any more instructions. I was staying at the beach for another night, in order to recover from the stress and wounds and to receive the polices phone call. When the police didn’t call, I took the doctors advice and decided to stay in Belfast.
In Belfast hatte ich dann eine sehr gesellige Zeit. Ich habe 5-6 Bücher gelesen, es gab viel Whiskey und Philosophie. Die Stimmung war gut. Auch wenn die Taten nur langsam voranschritten, war es eine sehr heilende Zeit. Es war Zeit haben. 
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saritaaux · 4 years
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Korruption in Kenia: Platz 137 von 180
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Transparency International: “Korruption ist der Missbrauch anvertrauter Macht zum privaten Nutzen oder Vorteil.”
Laut Schätzungen besticht jeder Kenianer ca 16 Mal pro Monat - den Polizisten, Mitarbeiter einer Firma, Vorgesetzte, Kollegen. Häufig ist der erste Schritt ein unschuldiges Mittagessen und ist man einmal gefangen,... Über 700€ persönliche Vorteilsnahme für die unser ehemalige Bundespräsident Wulff verurteilt wurde können sie wirklich nur sehr laut lachen. Das Schenken und auch die Ohnmacht gegenüber Autoritäten gehören hier sehr stark zur Kultur der Anerkennung des Gegenübers. Ich selbst schramme ja nur haarscharf an einer Bestechung vorbei als wir im Nakuru Park vom Weg abkommen. Nur mit viel Glück und gespielter Naivität kommen wir um größere Probleme oder eine Zahlung herum.
Faktisch belegt Kenia den Platz 138 von 180 Ländern bei Transparency international (CPI 2019). Sie haben einen Score von 28 (0 völlig korrupt - 100 gar nicht korrupt). Deutschland liegt übrigens auf Platz 9 mit 80 Punkten. Den höchsten Score erreicht Neuseeland mit 88 Punkten, den niedrigsten Somalia mit 9. Der globale Durchschnitt liegt bei 43, für die sub-Saharische Zone bei 32. In Ostafrika ist Ruanda der Spitzenreiter während der Südsudan am korruptesten ist.
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Ich bin die einzige Weiße hier, Msungu, und viele ahnen, dass ich über den Parlamentsabgeordneten Joshua Kandie hier nach Kabarnet gekommen bin. Ich habe auch ihn ein bisschen beobachtet, mein subjektiver Eindruck: er lebt größtenteils schlicht, die Straße zu seinem Haus kann man noch nicht mal Straße nennen und er braucht nicht viel zum Glücklichsein. Er braucht die Bühne nicht, auf den Trubel um seine Person könnte er auch verzichten - im Gegensatz zum Governor. Er hat den Vor- und Nachteil, dass er seinen Platz im Parlament nicht über eine hiesige Partei hat, sondern durch die aus einer anderen Gegend. Die hiesigen wollten ihn nicht aufnehmen. Das hat den Vorteil, dass es keine zu erwidernden Gefallen, keine allzu üblichen toxischen Abhängigkeiten zu anderen Politikern gibt. Der Nachteil: er kämpft oft allein für die Schwachen. Er wendet teilweise einfache Mechanismen an, die die Menschen eben von einem Politiker erwarten und nutzt seine Stellung nicht für seinen persönlichen Luxus. Ich bin sehr beeindruckt von seiner Frau Joan, sie Rechtsanwältin, dreifache Mutter und stemmt die enormen Erwartungen, die hier an Frauen gestellt werden. Obwohl ich sie weniger häufig als ich wünschte und nie allein treffe - sie ist ein inspirierender Mensch.
Ich glaube aufgrund dieser Verbindung wählen viele ihre Worte mit Bedacht. Würde ich auch tun. Aber er steht wohl vor der Wiederwahl, die Menschen sehen, dass er hart für sie arbeitet. Auch wenn er nicht so viel Geld auf der Straße verschenkt wie andere. Ein Eindruck, den ich auf Basis unserer Interaktionen bestätigen kann.
Ich habe gesehen, dass hier immerwieder Geld verteilt wird, Anerkennung wird das hier genannt. Für uns kaum nachzuvollziehen ohne Gegenleistung oder triftigen Grund (zB Geburtstag) Geld zu erhalten, wird hier aber wirklich erwartet und ist verbreitet, überall. Mir wird von einer Kollegin auch mal Geld für ein Mittagessen als “appreciation” angeboten - ich lehne ab und sage, dass die Interaktionen mit ihr und ihre freundliche Art 1000mal mehr wert ist als Geld oder Geschenke. Will sagen, auch Kandie ist natürlich Politiker und daher zu einem gewissen Grad von den lokalen Gegebenheiten abhängig, aber, und das ist wichtig, er fährt das auf ein Minimum runter. Und das ist zum Schluss ja auch wie gesellschaftlicher Wandel stattfinden kann: festzustellen, dass sich im Großen was zum Guten bewegt, wenn man kurzfristig auf einen persönlichen Vorteil verzichtet.
Paradox finde ich nämlich auch: wenn ich mit Kandie oder auch alleine unterwegs bin hält jeder gern die Hand auf, fragt unverfroren um Geld oder Reisetickets oder nimmt Geschenke an - aber im Großen im Fernsehen auf der Straße, überall wird sich über Korruption beschwert. Ist das nicht dasselbe in anderen Gewändern? Es ist genau dasselbe!
Durch die Busfahrt statt einen wesentlich bequemeren Flug nach und von Lodwar bin ich näher an den Menschen. Und bei der Rückfahrt ist einer dabei, der schon die ganze Zeit aufgeregt meine Nähe gesucht hat und sehr viel redet. Als ich in ihrem Swahili Gespräch Msungu aufschnappe und mich umdrehe lachen alle. Aber er fängt an mich auf Englisch über das riesige Problem Korruption aufzuklären. Wir msungu wären ja nicht so, wir würden das Geld nicht zu unserem Vorteil nutzen. Naja denkste, aber verglichen mit hiesigen Verhältnissen hat er wohl recht.
Politiker nähmen das Geld der Bevölkerung. 30% Lohnsteuer und 16% Mehrwertsteuer würden so großteils in privatem Luxus verschwinden. Auch Hilfsprojekte, die der Bevölkerung wirklich zugute kämen wie ein Staudamm oder die Verbesserung der Wasserversorgung würden genutzt, um Hilfsgelder abzugreifen und die Projekte dann doch nicht zu realisieren. Die Gelder “versanden”. Ein paar Geldgeschenke - von der Bevölkerung eigenem Geld - würden an die Bevölkerung verteilt. Einerseits nehmen die das Geld gerne, andererseits hält es Kritiker ruhig. Auf die Frage ob es dokumentierte Fälle gibt bejaht er, aber die Polizei sei der korrupteste Teil der Gesellschaft und würde Beweise vor einem Gerichtsverfahren verschwinden lassen. Sein Ranking der korrupten Gruppen: Justiz, Polizei, Bildung (Weltbank, Stand 2015 % Bildungsausgaben an BiP, Kenia: 5,3%, Welt: 4,9%, Deutschland: 4,9%). Dort findet man das Geld, dort sitzen die, die sich selbst am nächsten sind.
Ich versuche ihm zu verstehen zu geben, dass ich der Meinung bin so ein Wandel müsse von unten nach oben geschehen, denn oben sitzen immer die gleichen Persönlichkeiten. Jeder Politiker aber auch jeder Polizist, jeder Bürger hat in jedem Moment die Möglichkeit nein zu Geldgeschenken zu sagen. Selbst nicht korrupt zu sein und denen damit ihre Machtgrundlage zu entziehen. Anreize zu schaffen nicht geldgierige Narzissten sondern halt nur Narzissten und die wenigen Rebellen in Ämter zu bringen. Solange dies nicht passiert sind die Leute so korrupt wie ihre Führer nur im Kleinen. Das bedeutet aber halt auch für jeden Einzelnen einen Nachteil im Hier und Jetzt.
Ich verstehe sehr gut wenn ich kriminell oder korrupt werde, weil ich nicht weiß wie ich die Gesundheit oder Sicherheit meiner Familie sicherstellen kann. Alles andere kann ich nicht verstehen. Jeder möchte mir hier ständig Dinge schenken, eine Muschelkette, eine Mütze, den Flug nach Lodwar, all sowas, was ich eigentlich weder brauche noch will, sondern mir selber kaufe wenn ich es denn so dringend brauche. Auch wenn stets beteuert wird es würde keine Gegenleistung erwartet glaube ich das passiert in der Hoffnung Verbindlichkeiten aufzubauen, mich in die Gesellschaft aufzunehmen oder es in irgendeiner Form zurück zu bekommen. Zum Schluss bin ich der Überzeugung, dass die durch das hin und hergeschenke nicht mehr und nicht weniger in der Tasche haben als sie sowieso hätten. Aber sie werden eben abhängig vom Gutwill anderer und das nimmt Selbstverantwortung.
Auch beim Wasser stolpere ich über Korruption im Großen und Kleinen. Im Großen gibt es hier Probleme mit der Wasserversorgung - dazu ausführlich mehr im nächsten Blog. Die erste Phase für das Staudammprojekt in Zusammenarbeit mit der italienischen Regierung ist abgeschlossen aber da haben sich hohe Funktionäre inkl dem Finanzminister wohl ordentlich selbst bedient. Das Problem: in den seltensten Fällen führt die Aufdeckung auch tatsächlich zu einer Verurteilung. Und solange die italienischen Unternehmen nicht bezahlt werden machen die nun auch nichts mehr. Wundert mich auch nicht, dass ausgerechnet Italiener darin verwickelt sind. Die zweite Phase, um eine neue Pumpe zu beschaffen ist daher aber vorerst auf unbestimmte Zeit auf Eis gelegt. Mal wieder: es liegt mitnichten am Geld, sondern an der Organisation. Mittlerweile nach Aufdeckung des Anglo Leasing Skandals ist Korruption auch nicht mehr derart offensichtlich. Das Geld wird nicht mehr einfach illegal genommen sondern im Rahmen legaler Verträge die gekauften Gegenstände/Dienstleistungen zum Beispiel einfach viel zu hoch bewertet, das wiederum nachzuweisen ist mehr als schwierig. Und es werden eher die Verfolger verurteilt als die Korrupten selbst. Das wird denen von ihren eigenen Leuten angetan.
Das war Korruption im Großen, nun zum Kleinen: Mir wird zu verstehen gegeben, dass wir ja Wasser haben könnten wenn wir vielleicht mal eine private Zahlung ausprobieren würden. Ich war auf sowas vorbereitet, tatsächlich hab ich mich gefragt, wann mir das über den Weg läuft und habe dafür nur ein müdes Lächeln übrig. Ich erzähle das umgehend dem Managing Director und, dass ich nicht bereit dazu bin solche Leistungen zu zahlen. Die Probleme: es gibt erstens viele illegale Leitungen ohne Meter (der Anschluss kostet ca 30€) die Wasser bekommen und zweitens, die Leute haben eine Wasserrechnung von sagen wir 10€ die sie nicht zahlen können und weshalb ihnen der Hahn abgedreht werden soll was nur mit erneuten ca 30€ rückgängig gemacht werden kann. Also zahlen sie lieber die 1-3€ an den der abklemmen soll - was natürlich keineswegs die Rechnung reduziert, sondern allein in die Tasche des zuständigen Angestellten geht. Dieser wiederum bekommt zwar theoretisch einen guten Lohn - allerdings wird der teilweise viel viel viel zu spät bezahlt und der muss auch sehen wie er über die Runden kommt. Da richtig zu handeln ist natürlich schwierig und einmal drin ist es auch schwer da wieder rauszukommen. Und wenn mir dann erklärt wird das größte Problem sei die Rechnungsstellung, halleluja, ihr schafft es ja noch nicht mal zuverlässig die Wasserversorgung sicherzustellen, solange das nicht passiert habt ihr auch kein Recht Geld einzuziehen meine lieben Freunde. Ihr seht, alles hat einen Grund und all das erfahre ich nur auf der Straße, in mühsamer Kleinarbeit und vielen Gesprächen. Weder beurteile ich noch klage ich an, ich stelle wichtige Fragen. Und jetzt frag ich mich natürlich schon: Leute zahlen ihre Rechnung obwohl kein Wasser geliefert wird, die bezahlte Leistung wird also nicht erbracht und Angestellte bekommen ihren Lohn aber nicht (rechtzeitig): wohin wandert das Geld der eigenen Leute?
Meine Meinung bleibt: es müssen Wege aus der Illegalität aufgezeigt werden, Transparenz und Verlässlichkeit (durch ein funktionierendes Produkt) geschaffen werden und der Wandel weg von Korruption muss im Kleinen anfangen. Und wollen, das ist das Wichtigste, wollen, ihren Weg finden und letztendlich schaffen müssen sie das alleine. Wir aus dem Westen zerstören mit unserem Geld oft mehr als wir Gutes tun. Ich erhalte oft Bewunderung, wenn ich Dinge ausschlage die ich nicht brauche oder aus meiner Sicht nicht verdient habe. Vor Ort vorleben, alternative Verhaltensmuster anbieten, Vorbilder wie Kandie, erklären und Chancen der Selbstverwirklichung offen halten - das wäre der Schlüssel, aber wer hat dafür schon Zeit/Geld außer Mutter Theresa.
Ein weiterer interessanter Artikel zum Thema Korruption und Schlüsselfiguren in Kenia: https://www.google.de/amp/s/www.nzz.ch/amp/international/kenya-korruption-ist-gewissermassen-im-staatsbudget-enthalten-ld.1506844
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julianbrandtrelated · 5 years
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Julian Brandt - Die Nachricht
Zuerst war nur ein Bild zusehen, als dein Display hell aufleuchtete. Du und Julian, eng umschlungen an der Nordseeküste, unweit seiner Heimatstadt Bremen, als ihr vergangenen Monat gemeinsam seine Eltern besucht hattet. Dann erschien eine Benachrichtigung, wie es der Zufall so wollte, genau auf der Höhe um Julians Kopf zu verdecken.
@leon_goretzka möchte dir eine Direktnachricht schicken
Verwirrt blickst du auf den Bildschirm. Leon kanntest du nur aus dem Fernsehen, Berichten von und Bildern mit Julian. Abseits dieser Anekdoten, hattet ihr keinerlei private Berührungspunkte. Umso überraschender kam also seine Nachricht.
Zurzeit warst du bei Julian zu Besuch in Dortmund, mit seinem neuen Club steckte er nach der USA Reise mitten in der Vorbereitung für die neue Saison. Und während er sich wohl gerade die Seele aus dem Leibe schwitzte, lagst du auf seiner Couch und genießt die Uni freie Zeit. Nach einer genüsslichen Drehung lagst du in Rückenlage, der Kopf in stetiger Absturzgefahr, auf Julians Couch und öffnetest gespannt Leons Nachricht.
“Hey Y/N. Hier Leon, in privater Mission unterwegs. Du warst doch auf dem Hansa Gymnasium in Köln, Abschlussjahrgang 2016 oder?“
Entgeistert starrtest du auf die 3 knapp formulierten Sätze. Last sie erneut, um sicher zu gehen, dass du richtig gelesen hattest, kontrollierst die Anrede, deinen Namen. Alles genauso wie beim ersten Lesen.
Mit schnellen, zielgerichteten Bewegungen tippst du ein einfaches “Ja“ ein, schickst es ab, nur um gleich ein “Ich hoffe du magst mir erklären, wie du auf die Frage kommst ...“ hinterher zuschicken.
Nach einigen Minuten, musstest du feststellen, dass vorerst keine Antwort kommen würde. Dein Display blieb dunkel, Leons letzte Aktivität lag 10 Minuten zurück. Dein Handy fand wieder seinen Platz auf dem Holztisch, dein Blick flog zur Uhr. Julian müsste sein Training vor kurzem beendet haben, er dürfte bald bei sich zuhause aufschlagen.
Mit den Füßen wippend, die Uhr im Blick und in der Hoffnung, dass die Zeit ein wenig schneller vergehen würde, wurde dein Display wieder hell. Gespannt schnappst du dir dein Handy und stellst zufrieden fest, dass Leon dir geantwortet hat.
“Entschuldige für meine Dreistigkeit. Erinnerst du dich dann noch an einen Marius? Er war wohl in deiner Klasse.“
In deinem Kopf begann es zu rattern, doch fast sofort flogen dir die Erinnerungen zu. Du mit Marius beim Abschlussball, ihr auf eurer Abschlussfahrt nach Spanien und wie ihr zusammen mit rauchenden Köpfen über den Chemiebüchern sitzt. Marius war stets aufgeschlossen gewesen, ein sympathischer Lernpartner aber mehr auch nicht. Gerade seine manchmal zu aufgeschlossene Art und sein aufdringliches Flirten, kamen dir nach den schönen Erinnerungen in den Sinn.
“Ja, natürlich. Aber über deine Gründe mich gerade das zu fragen, tappe ich immer noch im Dunkeln“ tippst du fix in dein Handy, die Neugier nun geweckt und den Blick für die Uhr vollkommen verloren.
“Ich bin ein miserabler Freund“ kam es Sekunden später von Leon zurück. Seine Nachrichten begannen dich zusehends zu verwirren.
“Marius ist ein guter Kumpel von mir. Um es mal zu umschreiben, hatte er dich wohl sehr gern um sich und würde dich gerne wieder sehen. Und weil er sich nicht traut dich selbst zu fragen, hat er sich gefreut herauszufinden, dass ich deinen Freund gut kenne und Kontakt herstellen könnte.“
Die Nachrichten folgten nun im Sekundentakt:
“Das mit Julian fand er übrigens weniger erfreulich“
und weiter ging es mit: “Ich finde seine Idee recht deppert, wie meine Kollegen hier sagen würden, wenn du mich fragst, aber er hat solange gedrängt, bis ich nicht anders konnte.“
“Ich hoffe du fühlst dich nicht belästigt“ war die letzte.
Endlich zur Erkenntnis gekommen, was hier eigentlich vor sich geht, beginnst du grinsend eine Nachricht zu tippen.
“Alles in Ordnung Leon, du willst ihm ja schließlich nur einen Gefallen tun. Wie kommt er denn auf einmal wieder auf mich? Da muss die Schulzeit ja einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben ... “
Währenddessen hatte Julian den Raum betreten und sich lachend in den Türrahmen gelehnt, als er dich, mit dem Kopf voran von der Couch hängend, sah. Sein lachendes “Was ist denn hier falsch?“ und den Ruf, dass er wieder zurück sei, hattest du vollkommen überhört.
Auf einmal spürtest du eine Hand auf deinem Knie und fuhrst reflexartig in eine sitzende Position. Du keuchtest auf, “Gott, hast du mich erschreckt“ Nur wegen seiner guten Reaktionsgeschwindigkeit konnte Julian ein Zusammenstoßen eurer Köpfe verhindern und sah dich grinsend an. Dir schwante böses. “Julian reicht vorerst, das Gott heb dir mal für später auf“, säuselte er dir entgegen und wartete vergeblich darauf, dass jemand über seinen ausgelutschten Witz lachte. Vergeblich.
Nach kurzem Augenverdrehen seinerseits zog er dich schließlich in einen intensiven Kuss und spätestens als seine Zunge deine Lippen berührte, raubte er dir die Kraft zum Denken und ließ Leons Nachrichten in den Hintergrund rücken.
Als Julian sich nach diesem intensiven Kuss von dir löste, musstest du deine Gedanken noch kurz ordnen, während seine schnell weitersprangen.
“Was hat dein Handy eigentlich gemacht, um dich so zu faszinieren?“ probierte er betont beiläufig zu fragen, aber den Schalk und die Neugier in seinen Augen konnte er vor dir nicht verbergen. Julian war keinesfalls ein kontrollsüchtiger Freund, dass hattest du in den letzten 9 Monaten Beziehung feststellen können. Aber er war einfach unfassbar neugierig. Zudem wusste er, dass du gut und gerne mehrere Wochen ohne dein Handy auskommen konntest. Was würde dich also so fesseln können, ihn nicht einmal zu bemerken? Bei dem Gedanken grinst du in dich hinein. Ein bisschen angefressen war er wohl auch, wenigstens für diesen Moment war etwas wichtiger gewesen als er.
Julian hatte sich neben dich auf die weichen Polster fallen lassen und dich wieder in eine vernünftige Sitzposition bringend, sah er dich auffordernd an.
“Ich habe ein wenig auf Instagram geschrieben“, beginnst du und willst gerade auf den doch recht lustigen Zufall mit Marius und Leon Goretzka zu sprechen kommen, als dein Display zum ersten Mal seit Julian den Raum betreten hat, wieder aufleuchtet.
Die selbe Prozedur von vorhin begann, euer Bild erschien und die Benachrichtigung, dass eine Nachricht von Leon Goretzka auf deinem Instagramaccount eingegangen war. Julian ließ seinen Blick flüchtig über dein Handy schweifen und sein Blick wurde starr.
“Warum schreibt Leon dir?“ fragte er, seine Stimme klang eindeutig verwundert aber er war definitiv ruhig. Noch bevor du zu einer plausiblen Erklärung ansetzen konntest, leuchtete das Display erneut auf und zeigte die eingegangene Nachricht.
“Vielleicht habe ich mich gerade nicht richtig ausgedrückt.“, zierte das Display.
“Er schreibt dir also schon länger oder wie?“ fragte Julian. Stimmlage: nicht zu definieren.
Das Display leuchtete erneut. “ Die Gefühle haben nie aufgehört.“
“Worüber reden wir hier eigentlich?“, erklang Julians Stimme sichtlich irritiert.
Das Display blieb erleuchtet, “ Ich liebt dich immernoch.“
Stille. Du wolltest zu deinem Handy greifen, hattest du schließlich den Schreibfehler in Leons Nachricht bemerkt und kanntest ja auch den Kontext. Julian hatte weder das eine noch das Andere, wodurch ihm diese Situation alles andere als passte. Deshalb kam er dir zuvor: “Ich komme gerade nicht hinterher. Echt nicht mehr. Er schreibt dir schon länger ja? Extra um dir mitzuteilen, dass er dich liebt? Dich? Meine Freundin?“
Julians Gesichtsausdruck schwankte zwischen 'das ist wohl hoffentlich ein schlechter Scherz' und 'warte bis wir uns wiedersehen mein Freundchen'.
Du wolltest erneut zum Klären der verzwickten Situation ansetzen, als der nächste Redeschwall Julians Mund verließ. “Und er hat mich noch ausgefragt nach dir neulich am Telefon. Was ich wüsste über deine Schulzeit und ob ich nicht ein Bild hätte. Ob er es nicht sehen dürfte! Wer weiß, was er angestellt hat mit dem Bild! Oder immer noch macht!“
Julian fuhr sich mehrmals aufgebracht durch seine blonden Haare, sprang vom Sofa auf und tigerte rastlos durch den Raum. Doch er war noch nicht fertig: “Und du? Wann wolltest du mir sagen, dass dieses Arschloch hinter dir her ...“
Auch du warst in der Zwischenzeit aufgestanden, um dich vor Julian zu stellen und ihm den Weg zu versperren. “Beruhig dich doch mal Julian!“ herrschst du ihn an und unterbrichst ihn damit, bevor er seinem Freund noch mehr Unrecht tun kann. Und Julian blieb stumm, denn so kannte er dich gar nicht. Normalerweise probierst du jeden Konflikt ruhig zu bewältigen, schreien mochtest du für gewöhnlich überhaupt nicht.
“Wie soll ich mich beruhigen, wenn er probiert mir meine Freundin auszuspannen?“, presste Julian angestrengt hervor, sein kompletter Körper war angespannt. Er wirkte wie ein Mann ohne Heim, ohne Rast, ständig auf der Hut sein kostbarstes Gut nicht zu verlieren.
Behutsam, als könntest du ihn verschrecken, machtest du einen Schritt auf ihn zu. Du greifst nach seinen Händen, drückst sie mit leichtem Druck gegen seine Brust, fühlst unter euren Händen sein pochendes Herz und blickst ihm in die Augen. Als du spürst, wie er sich beruhigt, fängst du an mit ihm zu sprechen,“ Lass mich mal von vorn beginnen, Julian. Diese ganze Situation ist ein großes Missverständnis und Leon hat deine Wut nicht verdient genauso wenig wie ich.“ Mit Nachdruck schaust du ihm in die Augen, als Julian seine Hände aus deinen befreit und sie an deiner Taille platziert. Er schüttelt den Kopf. “Und ich kenne dich Y/N. Dich und dein großes Herz, du willst jeden schützen. Leon, meine Freundschaft zu ihm. Du willst nicht Schuld sein, aber glaub mir, das bist du nicht. Denn ..“
“JULIAN VERDAMMT!“ rutschte es aus dir heraus und ein wenig erschöpfter folgte ein,“ jetzt hör mir doch mal zu.“ Dein Lächeln war ein wenig verzweifelt, weil er dir nicht zuhören wollte, doch trotzdem so voller Liebe für ihn. Denn in diesem Moment erkanntest du, wie sehr Julian dich liebte. Dass eure Liebe bei ihm einen höheren Stellenwert einnahm als ein langjähriger Freund, dass die Angst um dich sein sonst so ruhiges Gemüt brodeln ließ.
Nun fuhrst du ihm mit gespreizten Finger durch die weichen Strähnen, begegnest seinem verwirrten Blick ob deiner Sanftheit nach dem Geschrei.
Dann begannst du zu erklären, ihm die Nachrichten zu zeigen mitsamt der letzten Nachricht, deren Aufleuchten keiner von euch mehr bemerkt hatte.
Sie besagte “Verschrieben. Er liebt dich immer noch, ich natürlich nicht.“
Kurz darauf begann Julian schallend zu lachen, aber es klang nicht fröhlich sondern eher matt, erschöpft. Er trat näher an dich heran, lehnte seine Stirn gegen die deine und sah dir tief in die Augen. Du spürst seinen Atem auf deiner Haut, riechst seinen Duft, den Duft nach zuhause.
“Ich bin so ein Idiot“, murmelte er erschöpft, “so ein Idiot. Es tut mir Leid, dass ich dich beschuldigt habe. Auch was ich über Leon gesagt habe. Ihr habt das beide nicht verdient.“ Er stockte, begann mit unsicherer Stimme wieder zu sprechen, eure Blicke versanken immer tiefer ineinander,“ Aber ich habe so unendlich große Angst dich zu verlieren. Ich ... ich liebe dich Y/N.“
Es war das erste Mal, dass er diese Worte zu dir sagte und sie hatten für dich eine unfassbare Bedeutung. Dein Herz wurde wärmer, dein Lächeln breiter. Leise erwiderst du seine Worte,“ Ich liebe dich Julian. Und ich will weder etwas von Leon, noch von Marius. Warum auch wenn ich in dir alles gefunden habe, dass mich glücklich macht?“
Julian vereinte eure Lippen wieder zu einem innigen Kuss, ließ seine Hände rastlos über deinen Körper wandern, dir durch den Druck seiner Hände trotzdem vermittelnd, dass er dich nie los lassen wird. Aber das wolltest du auch gar nicht, denn du warst glücklich. Glücklich mit ihm.
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laragoesforzambia · 6 years
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Trip nach Lusaka mit Quasi-Nahtoderfahrung
Eigentlich begann der Tag gestern gut. Ich musste zwar um 5:20 Uhr morgens aufstehen, aber eine Fahrt nach Lusaka dauert nun mal zwischen 2,5 und 3 Stunden, je nachdem wie der Verkehr und wie gut das Auto ist. Die Straße hat nämlich ziemlich viele Schlaglöcher.
Ich ging also um kurz vor 6 Uhr aus dem Haus, um den großen Reisebus nach Lusaka zu nehmen. Als ich an der Haltestelle ankam, berichteten mir zwei Männer, der Bus wäre kaputt, aber ihr Kleinbus würde auch nach Lusaka fahren. Sie wollten 50 Kwacha dafür. Nach kurzem Zögern, denn das Gefährt sah nur mäßig vertrauenswürdig aus, so wie die meisten Kleinbusse hier, und besaß keine Gurte an den Bänken, willigte ich schließlich ein. Ich musste recht früh in Lusaka sein, da die Behörde, bei der ich meine Aufenthaltsgenehmigung abholen musste, würde sonst sehr voll werden und die Deutsche Botschaft schloss um 11 Uhr bereits wieder ihre Sprechstunde.
Und los ging die wilde Fahrt! Der Bus, etwa so groß wie ein Neunsitzer, war durch Bänke so umgerüstet, dass 12 Personen, normal sitzend, darin Platz finden können. Neben dem Fahrer gibt es in solchen Bussen auch immer noch einen „Beifahrer“ der Leute aus dem Fenster aus auf den Bus aufmerksam macht und weitere Fahrgäste einsammelt. Neben quasi festen Haltstellen kann man per Zuruf aber auch überall eingesammelt und auf der Strecke rausgelassen werden. Als wir schließlich in Lusaka ankamen, waren bestimmt knapp 20 Personen mit teilweise großem Gepäck in dem Bus! Ich war dankbar wenigsten nur an einer Seite eine Person neben mir zu haben, da ich am Fenster saß.
Generell war ich aber überglücklich überhaupt in Lusaka angekommen zu sein! Mein Busfahrer pflegte einen Fahrstil mit dem übervollen, klappernden Gefährt, der mir die Haare zu Berge steigen ließ! Zwar gibt es in Sambia auch gestrichelte und durchgezogene Linien auf der Fahrbahn, die die selbe Bedeutung wie in Deutschland haben, nur schien ihn das in keinster Weise zu interessieren! Wir überholten bei durchgezogener Linie, vor Bergkuppen und nur mäßig langsamere Laster neben uns, nur um im nächsten Moment am Straßenrand stehen zu bleiben und jemand aus- oder einsteigen zu lassen. Noch zusätzlich klapperte der Bus munter vor sich hin und der Motor röhrt laut, da er kaum mit der Belastung und der von ihm geforderten Geschwindigkeit klarkam. Diese Geräusche konnten die quasi schreiend telefonierenden Passagiere oder die laut dudelnde Lobpreis Musik aus den Lautsprechern auch nicht überdecken. Immerhin, dachte ich so in einem Anflug von Galgenhumor, sei Gott bei dieser Fahrt nun wenigsten dabei.
Irgendwann entdeckte ich den Trick einfach nur noch auf die Kopfstütze des Fahrers, der direkt vor mir saß, zu gucken, um so die riskanten Überholmanöver nicht mehr ganz so sehr mitzubekommen. Das hat meinen Nerven wenigstens etwas geholfen. Den einen Stopp, weil etwas vom Auto, ich glaube ein Außenteil des Spiegels, abgefallen ist, habe ich trotzdem mitbekommen. Das Teil war übrigens nicht mehr zu retten, weil ein Laster darübergefuhr. Und bei einem der Bushaltestellen gab es fast ein Prügelei zwischen meinem Fahrer und einem andern Kleinbusfahrer. Sie schrien sich auf Bemba an und mein Fahrer wurde von dem anderen Fahrer am Hemd aus dem Bus gezogen. Ich glaube, es ging darum, dass mein Busfahrer den anderen Bus nicht auf die Spur gelassen hat, aber sicher bin ich mir nicht… Es passierte auch nichts weiter, da sich rechtzeitig Leute einmischten und die Kontrahenten wieder in ihre Busse verfrachteten.
Schließlich kam ich endlich und erfreulicherweise wohlbehalten in Lusaka an und suchte mir ein Taxi, dass mich zur Behörde bringen sollte. Das verlief einfach und problemlos, da die meisten Sambier und Smabierinnen, die ich bisher traf, unglaublich freundlich und hilfsbereit waren. Mit dem Taxifahrer unterhielt ich mich übrigens über Fußball und er bemängelte, dass in der Bundesliga zu wenig Afrikaner mitspielen würden. Abschließend erklärte er mir noch den Weg von der Behörde zur Deutsche Botschaft. Und so verliefen meine beiden Aufträge, weswegen ich überhaupt nach Lusaka geschickt worden war, problemlos und schnell. Nach nur einer Stunde war ich mit beiden Dingen fertig und bin nun stolze Besitzerin einer sambischen temporären Aufenthaltsgenehmigung!
Den Rest des Tages wollte ich in einer Mall verbringen und am späten Nachmittag mit Jakob und seiner Schwester zurückfahren. Jakob war nämlich 6 Stunden nach mir ebenfalls nach Lusaka aufgebrochen, um seine Schwester vom Flughafen abzuholen. Den Weg zur Mall legte ich ebenfalls mit Kleinbussen zurück. Dank vieler weiterer hilfsbereiter Sambier, die mir meinen Weg beschrieben, denn ich musste dafür sogar umsteigen, kam ich schließlich an meinem Ziel an. Der eine Kleinbus ist für mich sogar extra ein Stück zurückgefahren, da ich den richtigen Ausstieg verpasst hatte! Als Mzungu (Bezeichnung für nicht-farbige Personen auf Bemba) fiel ich in diesen Bussen ganz besonders auf, denn eigentlich fahren Mzunugs nicht mit solchen Bussen, laut einhelligem sambischen Verständnis, wie mir Mary heute erklärte, da man als solche/r ja reich sein müsste. 
Die Stunden bis zu meiner Rückfahrt verbrachte ich mit shoppen und essen. Es war herrlich! Vor allem der kalte Kaffee mit Vanillesirup und der Schokochip-Muffin bei Mug and Beans waren einfach grandios! Der Muffin wurde interessanterweise nicht nur warm, sondern auch mit Marmelade, Butter und geriebenem Käse serviert. Eine Kombination der ich nach wie vor skeptisch gegenüber stehe…
Von der Mall zur Intercity-Busstation wollte ich wieder einen Kleinbus nehmen. Der „Rufer“ meinte, ich könnte bei ihm mitfahren, müsste da und da aussteigen und dann noch ein Stück laufen. Ich stieg also ein und fragte den netten Herrn neben mir nochmal, wo ich aussteigen müsste, doch zu meinem Erschrecken wusste er es nicht! Er sah mir meine leichte Furcht wohl an und, ohne dass ich es wirklich mitbekam, fragte er wohl in Bemba im Bus herum, wer auch zur Intercity, Busstation müsste. Schließlich sprach er mich wieder an und deutete auf eine Frau, die ebenfalls dahin wollte. Im Nachhinein war ich für diese Führerin unglaublich dankbar, denn von da, wo wir ausstiegen, bis zu unserem Ziel liefen wir bestimmt noch mal 15 min quer durch Lusaka. Das alleine zu finden, wäre wirklich kompliziert geworden. Schließlich verabschiedete sie sich mit den Worten: „Bye, my sister!“ (Tschüss, Schwester!)
An der Busstation wartete ich dann auf Jakob und seine Schwester. Wieder hatten wir Pech, denn der letzte große Reisebus nach Kabwe war bereits abgefahren. Zum Glück gab es jedoch noch einen mittelgroßen Bus, so etwa für 24 Passagiere ausgestattet, der uns drei Platz bot. Diesmal war die Fahrt etwas angenehmer, da der dichte Verkehr und die Länge des Busses all zu kritische Überholmanöver ausschloss. Ich hatte auch etwas mehr Platz zum Sitzen, doch die Fahrt dauerte knapp vier Stunden!
Schließlich kam ich 16 Stunden nach meinem Aufbruch wieder heil in Kabwe an. Vor allem war ich Gott unendlich dankbar, diese Fahrt und die Aufträge ohne Schwierigkeiten überstanden zu haben. Ich bin mir jedoch sicher, seine schützende Hand nicht überstrapazieren zu wollen und habe deshalb beschlossen nicht noch einmal in so einem kleinen Kleinbus, wie auf der Hinfahrt, längere Strecken zurückzulegen.
Bis bald,
Eure Lara
 P.S.: Noch einen ganz lieben Gruß an meine nun technisch versierte Oma, die meinen Blog auf ihrem Tablet verfolgt. Ich bin stolz auf dich!!
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nikumuchi · 6 years
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Demhier Projekte die niemals sein werden
[EDIT: Ich habe noch drei Absätze ab Punkt 21 eingefügt, die mir noch ein Anliegen waren]
Es folgt eine Liste von Projekten, die ich im Laufe der Jahre erwogen habe zu produzieren oder bereits mittendrin war aber aus irgendeinem Grund nicht vervollständigte. Bevor ich anfange muss ich allerdings etwas anmerken. Das timing dieses posts könnte etwas manipulativ erscheinen. Es ist nicht mein Ziel nach Komplimenten oder nach Trost zu fischen, oder irgendwem Gewissenbisse zu machen. Es wird den Anschein machen, als wolle ich mich als Opfer darstellen, was vielleicht stellenweise die Wahrheit ist, aber ganz bestimmt nicht gänzlich. Auch ist es nicht meine Absicht rumzuheulen oder Schuld zuzuweisen. Aber weil dieses Thema für mich mit starken Emotionen verbunden ist und ich unterm Strich doch schon sehr verletzt und verbittert bin, lässt es sich nicht vermeiden, stellenweise trotzdem so rüberzukommen. Wenn du das liest, sei bitte so freundlich und suche nicht nach Dingen um Drama anzufachen oder mir aus irgendwas einen Strick zu drehen. Ich werde mich nicht an irgendwelchen Debatten beteiligen, keine Rechenschaft ablegen und auch kein Trolling anfeuern.
Wenn du es für angemessen hältst, benutze die Disqus Funktion und teile deine Ansichten unter dem Text. Man kann sich mit einem anderen account dort einloggen (zb twitter), also ist es nicht nötig einen neuen zu erstellen. Das ist übrigens schon seit Jahren möglich. Es hindert dich auch niemand daran ein Video über mich zu machen, etwas zu tweeten, auf facebook, reddit oder wo auch immer deine Meinung kundzutun. Aber halte dabei im Hinterkopf, ob mich das dann auch überhaupt erreichen wird und ob es es das überhaupt soll. Du Lästermäulchen :3
Die Auflistung ist nicht chronologisch, in keiner bestimmten Reihenfolge und wahrscheinlich auch nicht vollständig. Ich habe mich weitestgehend auf tatsächliche Projekte beschränkt, die zudem auch mit „demhier“ assoziiert würden. Erzählte ich von allen Ideen, die ich für Medien irgendeiner Form seit 2008 hatte, nähme das hier kein Ende und die Liste ist lang genug.
Okay, los geht’s!
1. The Secret of Zelda
Das sollte eine machinima Reihe werden, kein einzelnes Video. Der Gag hinter der Prämisse war: Was würde passieren wenn bei Zelda und Mana die Titelhelden in dem Moment wo sie ihr Schwert erhalten die Plätze wechseln? Der Manaheld bleibt bereits sehr früh stecken. Der Fokus geht dann dazu über wie sich Link auf seine Weise durch die Welt von Mana kämpft. Mit seinen eigenen Items und ohne zu sprechen. Das hätte überwiegend visuelle und Meta-Gags gehabt.
Ich hatte bereits das Skript für die erste Folge, hatte Sprecher angeworben und einige Effektschnitte vorbereitet – demnach auch bereits Grafiken und Animationen gesammelt.
Das Ganze liegt schon einige Zeit zurück. So um die Endphase der TNP herum, wo sich meine machinima Skills stärker ausgebildet hatten. Es ist also nicht ganz leicht genau zu sagen warum daraus nichts wurde… aber ich glaube das hatte was mit den Sprechern zu tun. Ich hatte nicht genug und die, die ich hatte, waren unkooperativ. Weil die Story davon auch komplett umgeschrieben werden musste und das so viele visuelle Herausforderungen hatte ist mir das über den Kopf gewachsen.
2. VHS-VHS
Das ist der Vorgänger der Mysteriösen Fließband Review, jedoch stilistisch völlig anders. Die einzige Gemeinsamkeit ist, dass ich Filme bespreche und dabei im Umfang eingeschränkt bin. Das heißt genau zwei Seiten Skript. Der Gastgeber sollte Professor Demhier sein. Er macht Inhaltsangaben von Filmen und sagt verdrehte oder ignorante Dinge. Und das ganze mit absichtlich schlechter Präsentation. Ganz genauso wie bei der Schwammigen Heldenreise. Das heißt also aus der Idee davon eine Serie machen. Der Titel steht für VHS im Sinne von Videokasette und auch Volkshochschule, weil der Professor sich für kompetent hält aber in Wirklichkeit ein Scharlatan ist.
Ich hab clips gedreht für ein Intro. Der Professor beim Minigolf zum Beispiel. Er grinst selbstgefällig nach einem Abschlag, aber der Ball geht total daneben. Ich bin tatsächlich in Kostüm (wenn man das überhaupt so nennen kann) so in die Öffentlichkeit gegangen. Es war Sommer und mit diesem Rollkragenpulli sehr heiß. Das Intro hab ich jedoch nie zusammengeschnitten. Ich wusste auch nicht welche Musik ich verwenden sollte. Ehrlich gesagt hab ich nichtmal das Material gesichtet. Jedoch hab ich ein Konzept geschrieben und Ideen für die Fehlerhaftigkeit gesammelt, wo ich mich dann immer schön auslassen konnte. Und auch das Skript für Folge 1. Das sollte über Walhalla sein, den Animationsfilm. Mir war dabei wichtig gewisse Standardsprüche zu entwickeln und den Charakter hier und da immer wieder etwas weiter zu vertiefen. So wie Mr Plinkett von Redlettermedia. Später hab ich ähnliche Konzepte auch bei Earthling Cinema von Wisecrack gesehen und bei Why is Cinema von Cameron Carpenter.
Von der Idee war ich sehr überzeugt. Das Format hatte auch den Vorteil, dass ich beim Schnitt improvisieren konnte. Das hält das frisch und voller Überraschungen. Fühlt sich dann nicht wie Arbeit an. Es hat sehr viel Spaß gemacht die Schwammige Heldenreise zu schneiden. Wahrscheinlich kommt das aber besser wenn man mehr Stilbewusstsein hat. Selbst wenn ich mich da jedes mal bei wegschmeiße, ist das für jemand anderen wahrscheinlich kein bisschen komisch. Entweder weil den das bloß irritiert und der den Sinn davon nicht versteht, denn er will etwas konventionelles… oder es fällt ihm gar nicht auf wie viele Regeln da missachtet werden. Vielleicht glauben einige sogar, ich wär wirklich so schlecht weil ja niemand Sinn für Ironie hat. Ich mein, es gibt tatsächlich Menschen, die dachten die Rhethorikkurse seien ernst gemeint.
Ich war noch auf der Suche danach wie man so einen Videofilter einstellt, dass das aussieht wie ein altes tape. Aber alles was ich fand war für After Effects und das hab ich nicht. Mit Premiere allein hab ich keine zufriedenstellenden Ergebnisse erreicht. Das hat meiner Motivation einen Dämpfer verpasst. Und dann hab ich mich mit meiner Schwester verkracht, mit der ich die Clips für das Intro gedreht hab und wahrscheinlich wollte ich mich davon distanzieren. Kann auch gut sein, dass ich dachte, dass sich der ganze Aufwand eh nicht lohnen würde. Ich erinnere mich schon gar nicht mehr daran wie es war als ich das nicht jedes Mal dachte.
3. Secret of Evermore Marktplatz Analyse
Das sollte eine Parodie eines Guides werden. Zuerst wollte ich einfach nur eine Strategie anbieten wie man effizient bei Evermore alle Artefakte auf dem Markt bekommt und den Mindestaufwand ermitteln. Aber alles davon ließ sich ja mit dem Reis- und Gewürze-Trick aushebeln. Also plante ich auf einen Gag hinaus zu kommen indem ich die Analyse immer verworrener werden ließ um am Ende zu dem Schluss zu kommen wie sinnlos alles bisherige war.
Ich hatte ein Prototyp Skript geschrieben, was aber keinen Humor enthielt und einfach straight-forward war. Und ich hatte eine Bildmontage vom Marktplatz gemacht, was wahrscheinlich unnötig war denn sowas gibt’s bestimmt online. Ach und sehr viel hin und her gerechnet, so mit excel sheets.
Ich hatte Zweifel ob ich das stilmäßig überhaupt in Szene gesetzt bekam. Das ist ja kein handelsüblicher Guide oder eine Review, wo man einfach das Voice Over unabhängig und unwissend vom Bild bearbeitet. Es brauchte eine ungewöhnliche Bildsprache und gedankliche Ellipsen, halt um die ansteigene Konfusion zu veranschaulichen. Hinzu kommt ja noch das erforderliche voice acting. Ich hab mir letztendlich nicht zugetraut sowas überhaupt umgesetzt zu bekommen. Ja, auch mein Talent hat Grenzen.
4. Demhier's Spottlight: Bronkie Health Hero
Nach dem Rant über The Rocketeer wollte ich weitere Folgen machen und hab mir ein Spiel auf dem SNES ausgepickt wo ein Dinosaurier Asthma hat. Schien mir einfach mich darüber lustig zu machen.
Ich hab zunächst ein Skript geschrieben, was sich dann aber etwas fade anfühlte, weil ich das Spiel nicht genug kannte. Es reichte einfach nicht sich über die Absurdität des Spielkonzepts auszulassen. Dann wollte ich das mit Livekommentar ergänzen oder vielleicht sogar damit ersetzen – also einfach nur ein kurzes Let's Play wo ich darüber formlos herziehe. Das hab ich zwar aufgenommen, aber es ist sehr schwach ausgefallen.
Ich hab gemerkt, dass ich nicht genug Leidenschaft besitze um mich ernsthaft auf das Spiel einzulassen. Das Spiel selbst ist einfach bloß meh… wirklich nur die Grundidee ist idiotisch. All die fragwürdigen Ideen, die das Spiel enthält hab ich in meinen mehreren takes schon so oft verspottet, dass ich mich nicht mehr genug darüber echauffieren konnte. Meine Ausgangsinspiration ist durch die Produktionsdauer abhanden gegangen. Und ich wollte niemals etwas unmotiviert tun, weil das der Abstieg in die Mittelmäßigkeit ist. Jedoch besaß ich nicht genug handwerkliches Bewusstsein oder Willenskraft daraus was Gutes zu machen.
Ich spare mir mal einen weiteren Listeneintrag und erwähne noch, dass ich dasselbe auch mit Stadt der Verlorenen Kinder für die Playstation vorhatte. Nur ist da nicht das Konzept lächerlich, sondern das Game Design mies. Ich hab einfach nicht herausgefunden wie ich das angehen soll. Ich bin nichtmal weit genug im Spiel gekommen um ausreichend footage für das Video zu erhalten. Irgendwann später hab ich mir auch den Film davon angeschafft, aber hab den nie durchgeguckt. In dem Moment hab ich nochmal erwogen das anzugehen, aber ich hatte einfach keine Lust, selbst wenn ich inzwischen mehr Erfahrung hatte. Ich musste auch erstmal genug lernen um überhaupt Videos dieser Art aufziehen zu können. Das ist erst passiert nachdem ich ausgiebig den Angry Video Game Nerd und Spoony studiert hatte. Dazu muss man sich aber auch erstmal durchringen… vom bloßen Konsumieren von etwas Vertrautem zum kritischen Hinterfragen.
5. Lets Summarize…
Ich wollte eine Reihe an Videos machen, die extrem einfach herzustellen sind. Einfach eine Zusammenfassung von irgendwelchen Spielen. Das schienen die Leute zu wollen. Der Erfahrungsbericht über FF7 von Parappa war im Grunde nichts anderes. Das war so mittelmäßig und seicht, hat aber zehntausende von Aufrufen bekommen. Zuerst wollte ich mit Mickey's Magical Quest anfangen – eins meiner Lieblingsspiele auf dem SNES.
Außer footage für die erste Folge zu sammeln und mit Skriptschreiben zu beginnen (nur beginnen) hab ich nichts weiter geleistet. Die Idee für dieses Konzept hab ich aber noch lange Zeit erwogen.
Mir schien das wie Zeitverschwendung. Es machte keinen Spaß das herzustellen und es hätte auch keinen Spaß gemacht das anzusehen. Das war nur dafür gut sich geistlos berieseln zu lassen. Die alleinige Idee davon war bereits zynisch. Letztendlich hab ich mir gesagt, dass es mir um kreativen Ausdruck geht und nicht darum youtube einfach mit content zu überfluten. Den Leuten gefallen die Videos von Parappa, nicht weil die so gut gemacht sind, sondern weil sie ihn mögen. Ich bin kein sonderlich sozialer oder charismatischer Mensch und es war auch nie mein Ziel beliebt zu werden, sondern für herausragende Leistungen bekannt zu sein. Das hab ich aber erst dadurch gelernt.
6. Charakterstudie: Daniel Plainview
Ich wollte einige Charaktere aus Filmen analysieren. Zunächst Daniel Plainview von There Will Be Blood – einer meiner Lieblingsfilme. Er ist ein Misanthrop, der für seine Ambitionen heuchelt und mordet, aber viel Liebe zu geben hat. Dann schwebte mir noch Lou Bloom von Nightcrawler vor. Ein selbstgerechter Soziopath, gespielt von Jake Gyllenhaal – mein Lieblingsschauspieler. Dem Stil nach wäre das dann wie das Prestige Video geworden. Also keine herkömmliche Review sondern mehr ein Essay.
Ich liebe diese beiden Filme. Gerne wäre ich da so tief eingetaucht wie es nur geht. Jedoch habe ich nie mit der Produktion begonnen. Nichtmal ein Audiojournal geführt, was ich normal zu Beginn immer tue. Jedoch hat mich die Idee lange begleitet.
7. Day of the Tentacle Videoguide
Als ich meine Guide Phase hatte, wollte ich mal einen herstellen, der genau das widerspiegelt, was ich dachte wie so ein guide überhaupt sein müsste. Die meisten guides, die ich immer so lese sind furchtbar. Die sind nicht auf den Anwender zugeschnitten und ließen sich nicht als Nachschlagewerk verwenden. Viele hätten eine vollkommen andere Struktur erfordert, aber immer nur haben alle das imitiert, was sich eingependelt hatte. Ich beziehe mich hier vornehmlich auf gameFAQs. Die schreiben da so lange dran und am Ende kommt was raus, was den Zweck zunichte macht. Es ist als schreiben die diese walkthroughs nur um sich zu profilieren, nicht um anderen zu helfen. Die gehen dabei gar nicht davon aus, dass der Leser es überhaupt selbst versucht, sondern von vorne bis hinten den Anweisungen folgt. Es ist unmöglich das quer zu lesen, sondern muss von oben nach unten geschehen. Das ist ja auch so relativ und vage, weil die nie neu ausholen – nichtmal zu Beginn eines neues Absatzes. Gerade die guides zu Adventure Spielen müssten Ziel orientiert sein und nicht chronologisch. Und genau das wollte ich mit Day of the Tentacle demostrieren. Jedoch als Video.
Ich hatte bereits sämtliches footage, ein fertiges Skript, das vollständige voice over, habe Übergangsanimationen gemacht und den ersten Absatz geschnitten. Es musste nur noch abgearbeitet werden. Dann kamen mir Zweifel.
Das Abarbeiten ist so vorhersehbar und fade. Das hatte keinen künstlerischen Wert und war auch nicht witzig. Das Problem hatte ich bereits oft, deshalb hab ich es mir beim Schnitt immer erlaubt spontan Gags einzubauen. Aber das hätte in diesem Fall das Konzept ruiniert. Es war vollkommen auf maximale Effizienz und Anwendbarkeit zugeschnitten. Das Thema war auch schon so alt. Jeder kennt das bereits. Warum sollte ich mich da durchquälen, wenn das eh keinen interessiert? Das hätten eh bloß Leute geguckt, die das in und auswendig kennen und hätten mich dann an diversen Stellen korrigiert, so als legte ich Wert auf ihren Zuspruch. Niemand hätte das in der Weise benutzt, in der es gedacht war, nur um in Erinnerungen zu schwelgen. Und es wäre auch niemandem aufgefallen, wie sich das konzeptuell unterscheidet, nur wenn ich das den Leuten unter die Nase reibe und sowas selbstgefälliges wollte ich nicht tun. Vielleicht hätte mir das persönlich als Gedächtnisstütze geholfen, so wie Valkyrie Profile, aber immer wenn ich ein Video zu etwas mache, gehe ich da so tief rein, dass ich ab dem Moment ein für alle mal genug von dem Thema habe. Und das Interessanteste ist sowieso die Planung und das Schreiben vom Skript. Alles darüber hinaus verlangt noch Opfern, die niemals Ausgleich erfahren.
8. Phoenix Wright Spiel-Film-Vergleich
Ich wollte den Film Ace Attorney mit dem Spiel vergleichen. Ich bin ein Riesenfan der Reihe. Diesen Vergleich wollte ich unkonventionell aufziehen, als so eine Art außergerichtliche Einigung. Quasi ein rechtlicher Vergleich, wenn man so will. Dabei sollte es um Capcom gehen, die Takashi Miike (den Regisseur) beschuldigen das Spiel falsch dargestellt zu haben. Dann wäre das dialogartig hin und hergewechselt: Argument, Gegenargument usw – zwischengeschnitten mit einigen Vignetten zur Veranschaulichung. Natürlich wäre das alles fiktional gewesen, eben als Satire. Vielleicht hätte ich mich verkleidet und vor dem greenscreen gefilmt und cutouts von den Repräsentierten verwendet und ich selbst hätte eine Doppelrolle als die entsprechenden Vertreter. Vielleicht als Navon Wegen und Navon Miraus. Das wäre aber kein reiner Sketch gewesen, sondern eine Fusion aus Sketch und Analyse mit Spiel- und Filmmaterial.
Ich weiß noch genau wann das war, nämlich im Herbst 2014. Für ein paar Wochen war ich knöcheltief in diesem Projekt. Das war die Zeit wo ich zuvor den Themenabend über Zeitreisen gemacht habe (mein aufwendigstes Projekt ever) und die ganzen My Little Pony Youtube Poops. Das ist ja überhaupt der Grund weswegen da in dem einen ein Clip aus dem Film zu sehen ist. Ich war bereits mitten in der Konzeption, hatte Outline geschrieben und footage gesammelt.
Das war das erste mal, soweit ich mich zurückerinnern kann, dass mich die Zweifel darüber, wozu ich das überhaupt machen sollte, daran hinderten fortzufahren. Mein vorheriges Video über Phoenix Wright war alles andere als erfolgreich. Obwohl das übelst viel Arbeit war und eines der besten Skripts hatte, die ich je geschrieben habe. Ich hab bereits vor der eigentlichen Arbeit gewusst, dass dem neuen wiederum so begegnet würde, weil sich für das Thema zu diesem Zeitpunkt niemand interessierte (weil es nicht neu war) und niemand sich etwas anguckt ohne vorab zu wissen, was es ist. Es ist bereits ein Wunder, dass das Zeitreise Video überhaupt fertig wurde, denn ich weiß noch genau, dass ich da auch durchgehend Zweifel hatte. Das hab ich dann aber durchgezogen, damit all die Mühen nicht vergebens waren. Also Text lernen und Schauspielern, die ganzen visuellen Effekte, Materialmanagement und der irrsinnige Schnittaufwand. Bei dem Ace Attorney Vergleich ist mir bereits die Motivation ausgegangen bevor ich überhaupt mit dem Skript angefangen hatte obwohl ich von meinem Konzept sehr überzeugt war.
9. Äpfel und Birnen
Bei dem Konzept wollte ich etwas visuell vollkommen ungewohntes machen: Realfilm-Puppen mit gebastelten Hintergründen. Das sollte auch eine Reihe werden. Ich wollte jedes Mal zwei Dinge miteinander vergleichen, die in der Popkultur dauernd in einem Atemzug genannt werden. Ocarina of Time und Majora's Mask. Resident Evil und Silent Hill. Im Grunde ist das ein weiteres Beispiel dafür, dass ich ein altes Konzept nahm (Mana und Evermore) und es aufpimpe um eine Serie draus zu machen. Das betrifft vieles auf dieser Liste. Wir hätten die Charaktere „Apfel“ und „Birne“ gehabt, die von einem ominösen Regisseur die Aufgabe bekommen etwas zu besprechen. Die beiden wären sich dann immer uneins gewesen, weil die immer für pro und contra stehen.
Ich war schon relativ weit. Das Konzept stand und ich hatte bereits mit dem Basteln begonnen. Ich bin aber nicht sonderlich gut in sowas. Ich habe mir Wachsfrüchte beschafft, sie auf Holzspieße gesteckt und dann Glubschaugen draufgeklebt. Dann noch Münder aus Pappe. Apfel bekam eine Brille mit Tesafilm als Gläser und Birne eine Mütze aus einem Sockenfetzen. Ich wollte einen Schuhkarton als Hintergrund benutzen und den dann dekorieren, dass das aussieht wie ein Wohnzimmer oder ein Studio, aber dazu ist es nie gekommen. Ich glaube auch nicht, dass ich ein Skript hatte. Nur ein grobes Outline. Allerdings wollte ich nicht nur eine Einstellung haben, sondern Master, Shot und Reverse-Shot. Die Charaktere hätte ich dann alle selbst gesprochen und dann halt rumwackeln lassen.
Ich weiß nicht mehr warum ich aufgehört habe. Vielleicht hatte ich keine Vision für den Hintergrund, weil das nicht meine Art von Kreativität ist. Oder vielleicht war ich von der Argumentation nicht überzeugt. Mir fiel nichts knackiges ein. Das wäre dann eine nette Aufmachung mit einem schwachen Kern gewesen. Vielleicht war es mir auch zu schwer die Thematik zu reduzieren. Eine Folge sollte nicht länger als 5 Minuten sein. Das kann schnell repetitiv werden und sich an Kleinigkeiten aufhängen. Außerdem brauchte das ja auch einen Twist. Kein gewöhnlicher Vergleich, sondern mit einer Pointe: Demonstrieren, dass es unsinnig ist das zu vergleichen. Wenn man sich noch solche zusätzlichen Regeln auferlegt, braucht man schon eine Menge Talent und Motivation um das aufzuziehen. Und das hatte ich nicht.
10. Videoessay: Kohäsion in Spielen
Meinem Essay über das But-Thou-Must-Phänomen folgend, wollte ich auch etwas über Kohäsion machen. Kohäsion ist das was entsteht wenn ein Werk eine stilistische Einheit erreicht. Das heißt also alles aufeinander abstimmen und die Präsentation rund und stimmig und auch die Spielwelt sinnvoll und glaubwürdig machen. Ich wäre verschiedene Beispiele durchgegangen, wo Spielentwickler auf solche Details geachtet haben und wo es missachtet wurde. Die Aussage hätte sein sollen, dass es die Qualität steigert, wenn ein Spiel kohäsiv ist. Allerdings mit der Klausel, dass das nicht immer wichtig oder angebracht ist. Inspiriert war ich dabei von Final Fantasy XV, was überhaupt nicht kohäsiv ist. Das entleiht sich zu viele Elemente, dass sich nichts zusammenhängend oder organisch anfühlt, mit willkürlichen Regeln. Außerdem wollte ich in Frage stellen, warum in Adventure Spielen an verlassenen Orten immer bequem platzierte Lichtquellen sind. Oder auch in der Anfangssequenz von Bioshock Infinite die ganzen Kerzen.
Ich hab ein 40-minütiges Audiojournal geführt (was bedeutet das ich eine Menge sagen wollte) und habe sehr intensiv Donkey Kong Country 3 untersucht. Davon habe ich sogar eine Excel Datei angelegt. Das Spiel ist sowohl vorbildlich als auch nachlässig was Kohäsion angeht. Der zweite Teil ist ja ein Beispiel von meisterhafter Kohäsion, eben weil sich alles einem einzelnen Sujet unterordnen lässt: Seeräuberei. Irgendwie bin ich da in eine Manie verfallen und habe Dinge zu Tage gefördert und Dokumentationen betrieben, die mir angesichts meines Hauptziels gar nicht weiterhelfen.
Während meiner Auslotung des Themas, ist mir aufgefallen, dass das zu breit ist. „Kohäsion in Videospielen“ ist sowohl nichtssagend, generisch, scheinheilig als auch vermessen. Ich wollte nicht zu AltF4Games werden. Diesen name drop könnte ich jetzt einfach streichen, aber sind wir mal so naiv anzunehmen, dass mir deswegen keiner ins Regal pisst. Das ist zu umfangreich für ein Video, also musste das entweder reduziert werden (was mir immer Probleme bereitet) oder brauchte eine prägnante Fragestellung, die ich nie entwickelt habe. Ich war mir auch noch nicht sicher in welcher Sprache ich das machen sollte. Meine letzten beiden Essays waren nicht erfolgreich, obwohl ich mir da redlich Mühe gegeben habe und sie auch persönlich für gelungen halte. Für die schäme ich mich kein bisschen. Aber es gibt da immer diese oberflächlichen Idioten, die ich nie berücksichtige. Die mögen die Roboterstimme nicht. Die mögen meine englische Aussprache nicht. Und mehr wird nicht gesagt. Es ist, als hätten die nichts von dem mitbekommen, wovon da die Rede ist und was gezeigt wird. Und dieses Schicksal hab ich auch für das Kohäsionsvideo vorausgesehen. Selbst wenn ich das wie üblich auf deutsch gemacht hätte, hätte das niemanden interessiert, weil das nicht ein bestimmtes Spiel zum Thema hat, sondern lateral, übergreifend und abstrakt ist und auf sowas lässt sich niemand ein. Niemand guckt sich etwas an, wenn er nicht vorher weiß, was das ist. Und keiner will Originalität. Dabei empfand ich das Thema als sehr spannend und ergiebig.
11. Metal Gear Solid Tiefenanalyse Part 3
Es sollte einen dritten Part der MGS Tiefenanalyse geben. Das Skript des gesamten Projekts war ja schon fertig bevor ich überhaupt in den Schnitt ging. Nur hat sich die Produktion sehr in die Länge gezogen, weil der Schnitt so aufwendig war.
Es wäre theoretisch einfach gewesen Part 3 runterzuarbeiten, weil ich ja bereits alles hatte: Footage, Skript und Voice Over. Ich habe nach Part 2 eine Pause gemacht um mich zu erholen und hab darauf gewartet, dass die Zuschauerschaft nach dem letzten Teil lechzt. Dann hätte ich wieder genug Energie mobilisieren könnten das fertig zu machen. Aber die Zeit verging und in 8 Jahren hat nicht einer danach gefragt wo eigentlich Part 3 ist. Meine Fähigkeiten haben sich in der Zwischenzeit auch so drastisch weiterentwickelt, dass mir alles bisherige peinlich wurde. Ich mochte nichtmal mehr das Skript. Das schien mir fundamental fehlerhaft, was sich nicht mit einer Revision beheben ließ. Die Inszenierung bis zu diesem Punkt war zwar einfallsreich und ich mochte auch die Argumentation von so manchen Absätzen, aber man erkennt da auch sehr deutlich die Ershöpfung und Kompromissbereitschaft. Die chromakey Realfilm Parts sehen grauenhaft aus und klingen auch so. Ich hab da lange rumgemacht und statt nach dem setup drüber zu schlafen, hab ich das im ermüdeten Zustand gedreht, wo ich bereit war alles durchgehen zu lassen nur um das fertig zu kriegen. Und ich konnte nicht drauf verzichten. Hätte ich das nicht gedreht, hätte ich doppelt so viel Schnittaufwand gehabt. Es ist qualvoll das footage zu durchforsten auf der Suche nach etwas, was zur grade gesagten abstrakten Idee passt. Schlussendlich ist zuviel Zeit vergangen. Ich hätte die Unterstützung sofort gebaucht, aber die Menschen schieben sowas immer auf und reden sich ein, sie machten das noch, tun es aber nie.
12. Portal Tiefenanalyse Part D & E
Bei Portal ist im Grunde das selbe passiert wie bei MGS. Ich hab das Skript fertig geschrieben und bin dann in den Schnitt gegangen. Beim Visualisieren der einzelnen Passagen habe ich die Tiefen des Spiels erforscht. Was dann dabei rauskam erfüllt mich auch nach wie vor mit ungeheurem Stolz. Ich finde die Aufmachung, besonders von Part B, ist eine meiner feinsten Arbeiten. Nur leider hat das niemanden interessiert. Ich hab als Übergang immer die Übersicht aller Themen angezeigt und entweder ist niemandem aufgefallen, dass die letzten zwei Punkte gar nicht behandelt wurden und dass die Reihe überhaupt nicht rund wird oder es hat sich niemand drum geschert. Ich hab das überhaupt in Teilen veröffentlicht, weil ich wusste, dass ich nicht genug Ausdauer habe sowas ehrgeiziges am Stück fertig zu machen. Das Projekt war abhängig von Zuschauerunterstützung. Da es die nicht gab und wiederum nach Jahren keiner danach gefragt hat, ließ ich es sein. Ich hatte auch Zweifel wegen des Absatzes über das Game Design. Das wollte ich nochmal komplett umschreiben… aber dazu kam es nie.
13. Terranigma Persiflage Remake Episode 3
Episode 2 vom Terranigma Persiflage Remake ist wahrscheinlich das mit Abstand visuell elaborierteste Video von mir. Gefolgt von der Castlevania Frustrationsstudie. Aber elaboriert ist nicht gleichbedeutend mit gut. Ich hatte nie vor die gesamte Reihe neu zu machen. Zunächst nur bis Folge 7, die zwar großartig geschrieben war aber miserabel auf der Bildebene. Später hab ich mich mit Kapitel 1 begnügt. Das heißt bis zum Übergang in die Oberwelt. Das wären drei Folgen gewesen. Folge 3 hätte entweder an den Produktionsaufwand der vorherigen Folge anschließen oder gänzlich anders werden müssen.
Ich hatte bereits das Skript und alle Stimmen für die drei Folgen. Es hätte nur noch abgearbeitet werden müssen. Episode 2 ist so geworden wie sie ist wegen der Änderung meiner Möglichkeiten und dem Zugang zu Equipment und Programmen. Das war aber nur temporär. Es wäre also nicht möglich gewesen den Stil zu wiederholen. Deshalb wollte ich einen komplett anderen Winkel für Folge 3 verwenden. Abgedrehter, aggressiver. Dafür hätte ich aber das Skript umschreiben müssen und hätte dann nochmal die Sprecher kontaktieren müssen. Die Aufnahmen hatte ich ja lange im Voraus. So zwei Jahre. Zu einigen hatte ich dann aber keinen Kontakt mehr. Zum Beispiel zu meinem besten Freund, der immer Fluffy gesprochen hat und diverse andere Figuren in meinen Videos. Jemand anderen Fluffy sprechen zu lassen – also die zweitwichtigste Figur, wobei sich das meiste an Humor aus dem Spiel mit ihm und dem Helden ergibt – war mir zu heftig als letztes Video in der Reihe. Außerdem hatte ich keine Vision wie dieser „aggressive“ Stil hätte sein sollen. Sowas in der Art hatte ich noch nie geschrieben und das war mir dann letztendlich zu schwer.
14. Terranigma Persiflage Episode 13
Episode 13 der originalen Terranigma Persiflage sollte so eine Art Meta-Gag werden. Ich hatte mich für Folge 12 dafür entschieden das Spiel extrem abzukürzen, damit ich das endlich fertig bekam weil es begann mich anzuöden. Die Produktionsdichte hat auch immer weiter zugenommen. Zu Beginn war 1 Minute Video vielleicht eine halbe Stunde Arbeit. Das hat sich dann geändert zu 1 Minute Video = 4 Stunden Arbeit. Es wurde erdrückend und die Glut war im Begriff zu erlischen, weil ich das Spiel schon in und auswendig kannte. Folge 13 sollte dann zu einer langen Kette aus Monologen werden, die alle übertrieben dramatisch waren. Der eigentliche Showdown wär dann abrupt und superkurz geworden, wo sich der ganze Aufbau dann ausgezahlt hätte. Es folgten dann jede Menge Vierte-Wand-Brüche und ein Twist, dass Ark quasi Ragnara erschaffen hat und alles in einem Zyklus spielt.
Ich hab das alles geschrieben. Jedoch mit einer gehörigen Lücke zu Folge 12. Und ich bin nach dem Skript auch nicht in den nächsten Schritt der Produktion übergegangen. Ich glaube Hokkaido hat ein Muster für einen der Monologe eingereicht, aber das wars. Es gab auch das eindeutige und klaffende Problem, das das nicht visuell war. In einem Spiel kann man das vielleicht bringen einfach zwei Figuren gegenüberzustellen und dann 10 Minuten reden zu lassen ohne dass sich was bewegt außer dass Text scrollt. Aber in einem Video ist das undenkbar. Deswegen wollte ich zumindest den Monolog am Korridor des Ragnarastein mit visuellen Gags versehen, die keine Synergie mit der Rede gehabt hätten. Held wäre dann zwischendurch mal abgebogen in einen anderen Screen und hätte irgendwas sinnloses oder ulkiges gemacht oder erlebt und wär dann zurückgekehrt. Diese Folge hätte sich aber extrem anders angefühlt als der Rest der Reihe. Das hätte zwar funktionieren können, aber niemand hat sich darum bemüht mich aus der Lustlosigkeit dem Spiel gegenüber zu befreien. Das Interesse an der Serie war bereits verschwunden und keiner hat mehr danach gefragt, also bin ich zu was anderem übergegangen.
15. Dont Feed The Trolls Serie Folgen 2 & 3
Es begann mit dem Video „Der Troll auf der Brücke“. Aber das sollte kein eigenständiges Video werden. Direkt von Anfang an sollte das der Pilot von einer Anthology Serie sein, in welcher es metaphorisch um Internet Communities ging. Es sollten machinimas im Super Nintendo Stil sein. Aber nicht einem bestimmten Spiel entsprechend. Die Orte und die Figuren sollten bloß Akteure und Schauplätze dieser Sketche sein, mit keinem Bezug zu ihrem Ursprung. Ich hätte das auch in Live Action gedreht wenn ich gekonnt hätte.
Weil ich Hokkaido und Parappa einbezogen hatte, ist das erste Video einigermaßen erfolgreich geworden. Aber der Erfolg war kurzlebig. In der nächsten Woche haben bereits die Nachfragen aufgehört. Möglicherweise hätte ich das schneller produzieren sollen, aber ich hatte beabsichtigt die engine zu wechseln und alles mit dem RPG Maker zu inszenieren. Die Inszenierung selbst war ja eigentlich sehr flach und hat nicht viel Arbeit erfordert. Ich wusste dass das cinematografisch nicht sonderlich prickelnd war, aber ich wollte das einfach halten, damit ich mehr produzieren konnte und auch um Raum nach oben zu haben. Ich hing mich dann am mapping und den Grafiken auf. Ich hatte bereits das Skript für Folge 2 und ein Konzept für Folge 3. Gerade was letztere betraf war ich überaus zuversichtlich. Das war einfach sehr clever. Dummerweise weiß ich nicht mehr weswegen lol. Das sollte in einem Auto spielen und ein Streitgespräch eines Paares zeigen, die von einer Party zurückfahren. Bei Folge 2 ging es um zwei Jugendliche, die zu spät zu einer Vorlesung oder sowas in der Art kamen und die wären dann vom Plenum gesteinigt worden. Das hätte viel überschneidenden Dialog gehabt.
Ich war bereit Kompromisse einzugehen weil ich das grafisch nicht besser hinbekam. Nur entfernte sich das dann stark von meiner Vison. Bei allem was ich je mit dem RPG maker gemacht habe, war Mapping immer das was mir am wenigsten Spaß machte. Wahrscheinlich hätte ich den Stil vom ersten Video einfach beibehalten sollen. Das hab ich ja sowieso nur gewechselt um mehr Kontrolle zu haben. Damit die Szene nicht vollständig auf meiner timeline entstand.
Im Grunde hat das sehr viel Ähnlichkeit mit der Angewandten Misanthropie. Es ging halt um social commentary. Übrigens hatte ich davon auch noch Skripts für die Folgen 4 und 5 geschrieben, aber von denen war ich nicht überzeugt. Eine von denen handelte glaub ich von Mode. Ich hab festgestellt, dass ich einfach keine Ahnung habe wovon ich da rede. Das war bevor ich den Charakter von Professor demhier vollständig ausdifferenziert hatte. Die Angewandte Misanthropie ist auch mühsam zu schneiden geworden. Das wollte ich mir nicht antun wenn ich wusste, dass die Grundidee nicht stark genug war.
Und wo ich gerade schon dabei bin: Ich wollte auch noch einen weiteren Rhethorikkurs machen. Es sollte ums Lügen gehen. Und dann hatte ich noch was Ähnliches im Kopf was mit Gehirnakrobatik zu tun hatte. Also so eine Art Gymnastikübung wie man sich selbst verarscht. Ich dachte ja immer, dass das eins der Hauptprobleme bei den Menschen ist.
16. Trauma Center Machinima Realfilm Fusion
Trauma Center ist eine Operations-Simulation mit Visual Novel Parts auf Nintendo DS und Wii aus dem Hause Atlus. Ich habe New Blood sehr ausgiebig gespielt und wollte damit etwas ähnliches machen wie mit Im Zweifel für den Angeklagten (die Phoenix Wright machinima, du Depp), das heißt eine Kombination aus Machinima und Realfilm. Es sollte dabei zwei Phasen geben. Erstmal wollte ich die VN Parts persiflieren indem ich den Stil nachbilde, aber eigene Figuren und ne eigene Storyline verwende. Ich hab mir den Charakter Doktor Dix ausgedacht, der immerzu sarkastisch ist, selbst wenn es dazu gar keinen Anlass gab. Und dann sollte es eine Realfilmsequenz geben, wo ich tatsächlich operiere. Verkleidet, mit Blutspritzeffekten. Darüber sollte das Lied Kings of Medicine von Placebo laufen – was ulkig klingt. Das mag ich übrigens sehr.
Das Projekt war zu ehrgeizig. Gerade der Realfilm Part. Was dachte ich mir bloß… Die visual novel passage hätte vielleicht noch was werden können. Dafür hatte ich auch angefangen Bilder und soundbits zu rippen. Aber ich habe einfach keine Resonanz erhalten bei all meinen Ideen. Ich vertraute auf die Hilfe meines besten Freundes, aber hab schnell gemerkt, dass der keine Hilfe war. Ich wollte das mit ihm gemeinsam entwickeln, damit das organischer wird und auch zu etwas, was uns zusammenschweißt. So eine Erinnerung machen. Ich will hier nicht weiter darauf eingehen, aber merke an, dass der Jahre lang Fluffy gesprochen hat und in all der Zeit niemals Terranigma gespielt hat. Und er hat nie mein Buch fertig gelesen. Kurzum: Der war nie mit ganzem Herzem bei der Sache und hat alles nur getan um mich zu beschwichtigen, nicht aus Aufrichtigkeit. Und er war nur bereit so weit zu gehen, ohne es jedoch auszusprechen, weil er sich selbst für großzügig hielt. Ich hab noch Hilfe bei meiner Mutter gesucht, die Krankenschwester ist, um an Kittel, Handschuhe und Spitzen und sowas zu kommen. Dann wollte ich noch ein paar medizinische Einsichten von ihr, die ich in Gags verwandeln konnte – so Technobabble. Aber meine Mutter hat null Fantasie. Und wo ich sie grade schon erwähne: Sie hat mir mal gesagt, dass meine Arbeiten nicht so gut sind wie ich mir das einrede. Und als ich ihr mal lang und breit erklärte für wie wichtig ich es hielt seinen Prinzipien treu zu bleiben, hat sie ernsthaft gefragt ob ich auf Drogen wäre. True Story.
17. Burg Bonsai
Das ist eine uralte Idee. Es sollte ein Hörspiel mit mehreren Teilen werden. Das alles spielte in einem Mikrokosmos, wo eine Prinzessin die absolute Macht hat. Ihr gefiel irgendwas nicht, also befahl sie es abzuschaffen. Dann erfuhr man nach und nach was das für Konsequenzen hatte, woraufhin sie zur Einsicht kam, dass das doch notwendig war. Es hätte sehr viele Brüche mit der vierten Wand gegeben, weil es einen Erzähler gab, der die Figuren direkt ansprach. Das gesamte Konzept war sehr satirisch und philosophisch.
Ich hab alle Figuren entwickelt, das heißt die Prinzessin, den Erzähler, den König, eine Zofe und ein Hofnarr und dann noch so einen Boten, der immer berichtet was draußen grade los ist. Das sollte durchgehend im Schloss spielen, hätte aber jedes Mal Auswirkungen von kosmischen Ausmaß gehabt. Ich glaube in einer Folge sollte es um Geld gehen. Ich hatte ein Konzept und hab einen Titelsong geschrieben. Das war die Zeit wo ich noch Musik machte. Die Melodie hab ich immer noch oft im Ohr.
Ich hab bald gemerkt, dass ich das nicht schreiben konnte. Es erforderte sehr viel Allgemeinwissen und/oder Recherche. Zwar war das alles fiktional und sehr skurril, aber es sollte immer auf eine Erkenntnis hinauslaufen, die zu formulieren ich nicht weise genug war. Immerhin blieb mir dann das casting erspart. In die Sprecherin der Prinzessin hätte ich dann sehr viel Vertrauen haben müssen. Später hab ich dann Aus der Zauber produziert, was dieser Idee nicht unähnlich ist. Rückblickend hatte das recht viel Ähnlichkeit mit Guitar Lea, aber ich weiß nicht ob ich das zu dem Zeitpunkt bereits kannte. Was mich glaube ich dazu inspiriert hatte war wohl Sophie's Welt. Mann, ich muss wieder mehr lesen…
18. Metal Gear Solid 3 YTP
Frühling 2017. Es ist die Phase wo ich jede Menge kleiner Videos zu Metal Gear auf tumblr gepostet habe – teilweise auch auf youtube, wie das Mini-Musik-Video von Twenty-One Pilots. Ich hatte wieder Lust am Thema gewonnen und wollte so tief in MGS3 eintauchen wie ich es nie zuvor tat. Ich hab einen Ideen-Katalog angefertigt und alles. Mein Gehirn quoll über vor Einfällen. Das Schöne an Youtube Poops ist der Umstand, dass man da kein Skript schreiben muss. Vielleicht machen das ja manche… mir jedenfalls ging es um die Befreiung von diesen Formatzwängen. Eben wegen dieser spontanen, improvisierten Herangehensweise, muss nichts abgearbeitet werden. Es sei denn ich verfolge ein mehrschrittiges Ziel. Es ist auch spannend, wenn man sich was überlegt und dann rumprobiert ob man das korrekt hinkriegt. Wie ein Vexierspiel. Man wendet nicht einfach nur an, was man kann und weiß, sondern löst ein Puzzle mit lateralem Denken und erforscht neue Methoden.
Ich war bereits mittendrin. Wahrscheinlich hatte ich bereits genug content zusammen um das zu veröffentlichen. Bei Poops ist die Arbeitsweise sehr chaotisch. Ich fange hier was an und da was, plötzlich fällt mir was anderes ein und ich sammle footage, merke dann dass das schwerer ist als ich dachte und lasse vieles angefangen. Ich hatte unlängst bemerkt, dass ich mich bei diesen Poops auch bereits an ungeschriebene Regeln hielt. Das war immer so sequenzhaft, niemals übergreifend oder ganzheitlich. Einfach nur eine willkürliche Aneinanderreihung von isolierten Ideen. Halt sehr kurzatmig und auf Gags basierend. Der Stil begann auch zu klaffen. Viele Parts hatten zum Ziel möglichst glaubhaft Situationen vorzugaukeln und waren sehr zurückhaltend. Überhaupt nicht wild. Mehr wie ulkige machinimas, aber ohne voice over, sondern rein in der Grammatik der Quelle, mit editing gags. Und dann wiederum hatte ich Passagen mit eindeutigem Einsatz von poopisms (Stilmittel, die in poops weit verbreitet sind). Hätte ich alles davon zusammengeschnitten, hätte einerseits das Pacing darunter gelitten und andererseits wäre das nicht sehr kohärent gewesen. Dass ich mir bei einem poop Gedanken über sowas mache…
Dieses Projekt war extrem ehrgeizig. Machnes verlangte nach jeder Menge Vorbereitung und exaktem footage was die Idee rüberbringt. Ich weiß nicht wie oft ich das deswegen durchgespielt habe. Das war aber nicht das Problem. Ich brauchte als Bestätigung immer die Erinnerung, dass sich jemand darüber freuen würde, dass sich jemand danach die Finger leckt. Ich beschreibe das Herstellen von Videos immer mit dem Verpacken eines Geschenks oder der Errichtung einer Brücke. Es ist nur dann spaßig ein Geschenk auszuwählen und es zu verpacken, weil man sehen will, wie sich jemand darüber freut. Und man baut Brücken, damit sie jemand benutzt, nicht bloß damit man selbst auf die andere Seite kommt – zum Herstellen davon muss man ja sehr oft zwischen den Ufern wechseln. Ich dachte warpticmo wäre mein Ansprechpartner für Metal Gear. Ich hab ihn zugetextet mit meinen Einfällen und Schwierigkeiten, aber er hat aufgehört zu antworten. Nach drei Wochen oder so bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ihm das am Arsch vorbeigeht und der Gedanke daran, dass da irgendein ominöser Zuschauer nächstes Jahr kommen wird, der das abgöttisch liebt, war mir zu vage und zu riskant um da noch mehr Energie reinzustecken. Zumal das ja auch keinen Präzedenzfall hat. Das Video über Silent Hill 2, wofür ich mir den Arsch aufgerissen habe, hatte in 14 Monaten auch gerade mal ein tausend Aufrufe. Das hätte ich kein weiteres mal verkraftet. Ich hab immer noch die Projektdatei und das meiste an Referezmaterial. Ich wollte das nur auf Eis legen, weil da bereits so viel Arbeit reingeflossen war. Ich habe aber noch nie derart alte Projekte fortgesetzt und angesicht dessen, dass der Traum von youtube ausgeträumt ist, ist jeder weitere Gedanke daran sinnlos.
19. Die Dinos Retrospective
Mancher wird sich möglicherweise erinnern, dass ich auf twitter ein Video über Die Dinos angekündigt habe. Das wollte ich deshalb machen, weil ich die komplette Serie auf DVD gekauft hatte und ich die liebe. James Rolfe hatte auch sowas in der Art mit Ghostbusters TAS und TMNT gemacht, was ich sehr beeindruckend finde. Jedoch wollte ich das in einem synoptischen Stil machen, so wie ich alles mache. Das erfordert aber mehr Arbeit als wenn man das chronologisch durchgeht.
Ich hatte bereits sämtliche Folgen gerippt. Das sind so 70 GB oder whatever. Während ich das durchgeguckt habe, hab ich mir Notizen gemacht, von Dingen die ich später wiederfinden wollte. Zum Beispiel bestimmte Werbeclips oder witzige Sprüche. Sowas ist schwer auffindbar wenn man nur einen Episodenguide hat, weil vieles davon nichts mit dem Plot zu tun hat. Bei den Simpsons ist das sogar noch schlimmer. Da weiß man teilweise gar nicht welche B-Story in welche Folge gehört. Ich wollte das Schicksal der Serie beschreiben und auf manche Highlights eingehen. Ebenso war es mir ein Anliegen die Lokalisierung zu besprechen und wie sich der Blick darauf verändert wenn du älter wirst. Die Dinos haben sehr viele satirische und gesellschaftskritische Stellen und Themen und sowas kommt halt besser wenn man reifer ist. Das Projekt wäre sehr herausfordernd gewesen. Allein das Materialmanagement. Ohne perfekte Organisation wäre der Schnitt ein Albtraum geworden.
Es hätte mir nichts ausgemacht der Serie so viel meiner Seele zu opfern, aber wiederum gilt, dass ich nicht das Gefühl hatte als würde sich der ganze Aufwand lohnen. Ich tu mir sowas nicht an nur für 500 views und einem halben dutzend generischen Floskeln. Selbst wenn da 30 Leute noch so hart auf den Like Button drücken. Das gibt mir nichts.
Ich spare noch mal einen neuen Absatz und erwähne Die Ren & Stimpy Show. Damit wollte ich dasselbe machen. Hab sämtliches Material aufbereitet und ein Outline geschrieben. Das wäre dem über die Dinos sehr ähnlich geworden. Aber zu der Serie hab ich einen noch größeren Bezug. Ich wollte beschreiben was den Stil ausmacht und wie das seit dem Weggang von John Kricfalusi immer schlechter geworden ist. Wäre also auch kritisch geworden. Bei den Dinos mag ich ja auch nicht alles. Einige Folgen sind doch schon etwas unmotiviert oder peinlich. Mit Ren und Stimpy kenn ich mich aber noch besser aus. Als ich dabei war mir Lesezeichen zu machen, wo zum Beispiel welche Werbung vorkommt, ist mir auch wieder die Puste ausgegangen. Die Organisation vom footage war irgendwie sehr mühsam, was in diesem Fall damit zusammenhängt, dass das auf bluray war und die Dinos auf DVD. Ich hab das nicht in eine einfach nachzubearbeitende Form bekommen. Wiederum gilt: Wenn ich nur noch diese Sache gemacht hätte bevor ich sterbe, wäre ich zufrieden gewesen. Aber ich konnte mich einfach nicht genug selbst verarschen um die nötige Ausdauer aufzubringen das fertigzustellen oder zu glauben dass es sich lohnt.
20. Themenabend Filmtitel & Synchronisation
Ich fasse zwei Absätze zusammen und spreche über die Ideen, die ich für weitere Themenabende hatte: Filmtitel und Synchronisation. Ich hab noch mit anderen Themen geliebäugelt, zum Beispiel Ortsbegrenzungen. Aber diese zwei hatte ich ernsthaft erwogen. Bei den Filmtiteln hatte ich bereits mit der Recherche begonnen. Das hätte sich strukturell sehr stark von den ersten zweien unterschieden, weil das keinen Korpus in dem Sinne gehabt hätte. Das wäre deutlich kürzer geworden und hätte sich wie ein Aufsatz angefühlt, oder wie die Einleitungen der ersten zwei. Mein HauptAugenmerk lag in der Namensgebung über die Zeiten, im lokalen Markt und in Deutschland. Mir ist dabei aufgefallen, dass in Deutschland in den letzten Jahren zunehmend der Originaltitel verwendet wird, keine Übersetzung. Höchstens noch mit einem Affix. Und ich wollte über Unstimmigkeiten in der Betitelung von Serien reden – etwa so wie der Nerd in seinem Chronologically Confused Video. Jedoch nicht als Ripoff, sondern ergänzend und breiter. Das Video hätte eine für mich ungewohnte Form des Schreibens erfordert. Normal sammle ich immer meine eigenen Daten. So geht aber kein Journalist vor. Die würden zusammentragen was andere darüber gesagt haben, ohne sich selbst in die Rechnung zu nehmen. Ich gebe zu ich bin da sehr eitel und vermessen. Das ist ja fast so als will ich immer das Rad neu erfinden oder als würde ich nichts trauen. „Trau keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“ oder wie sagt man? Dann wollte ich noch über die Signifikanz von Titeln im Film selbst sprechen. Zum Beispiel, warum die überhaupt so heißen. Magnolia und Der Name der Rose fallen mir da noch ein. Es sollte auch eine Montage davon geben, wo Charaktere den Titel im Film sagen. Zusammen mit Referenzen zu Family Guy und CinemaSins.
Bei dem Synchronisationsding hab ich gar nicht erst mit der Recherche angefangen. Primär wollte ich einen Deckel auf die ewigen undankbaren und versnobbten Aussagen setzen, die sich abfällig über die Deutsche Synchronisation äußern. Ich wollte da etwas mehr Wertschätzung vermitteln indem ich über die Schwierigkeiten rede, die damit einhergehen und die diese selbstgerechten Nörgler immer ignorieren. Jedoch kenn ich mich eigentlich überhaupt nicht damit aus. Das ist bloß „reverse engineering“ so wie alles was ich mache. Würde sich das jemand ansehen, der tatsächlich Ahnung hat, weil der da drin steckt, käme dem das wahrscheinlich total ignorant vor. Andererseits ist alles, was man im Internet sieht anmaßend und ignorant. Das wird nur hinter Oberflächlichkeit versteckt. Heißt, wenn man vage über was redet und sich vor heftigen Aussagen hütet, kommt man mit sehr viel davon. Besonders wenn man so tut, als sei das allgemein bekannt. Nur machen sich Leute, die sowas herstellen, nicht die Hände schmutzig. Die nehmen nur die Erkenntnisse anderer und hauen da ihren Stempel drauf. Und das was sie tatsächlich selbst machen, hat keine Substanz. Ich denke da gerade an Joseph Anderson und Mark Brown, die noch nie eigene Gedanken hatten und den Leuten bloß sagen was sie hören wollen. Immerhin hat Mark Brown gute Präsentation, aber er ist dennoch ein selbstgerechter Heuchler.
Diese beiden Videoideen hab ich aber nicht weiterverfolgt. Ich bin bereits in der Vorbereitung ausgestiegen.
21. Der Zauberlehrling
Ich wollte eine drastisch anders interpretierte Fassung vom Zauberlehrling machen. Goethe oder Disney, was auch immer. Ungefähr so sehr anders wie American McGee's Alice im Vergleich zu Alice im Wunderland. Es ging um den Charakter Tobias Ehrentraut, der mit dem Zug in einer Wild West Stadt ankommt und dort sein Glück versucht, bis er schließlich in einem abgelegenen Herrenhaus in den Dienst eines alten Mannes tritt, von dem sich dann herausstellt, dass er ein Zauberer ist. Tobias lernt bei ihm Zauberei, ist aber extrem ambitioniert und schnell verärgert über den langsamen Fortschritt. Er setzt sich über seinen Meister hinweg und schlachtet ihn in spektakulärer Weise ab. In der Stadt eskalieren die Ängste der Leute und am Ende wird das Herrenhaus niedergebrannt. Ich wollte mit dieser Erzählung mit dem Tone spielen. Alles war darauf ausgelegt den Klimax so heftig wie möglich zu machen. Deswegen war die erste Hälfte auch eher witzig und abenteuerlich. Etwas wie ein David Lynch Film. Tobias ist der größte Heuchler, der je gelebt hat. Er schmiert allen Honig um den Mund, doch in der Erzählung wurde seine immerwährende Abscheu betont. Es sollte Humor erzeugen wie stark da die Diskrepanzen sind und wie farbenfroh seine abfälligen Gedanken sind. Bei der Geschichte ging es um schwarzen Humor, doch das sollte dann existenzialistisch und horrormäßig enden. Zunächst wurde alles als skurril dargestellt, dass diese Welt anscheinend sehr begrenzt ist und es von dort irgendwie kein Entkommen zu geben scheint. Als wäre man in einer Schneekugel eingesperrt. Doch dieser Umstand, dass Tobias nicht mehr sein kann als es diese Welt zulässt, selbst wenn sie stellenweise mehr erlaubt als unsere Realität, lässt ihn den Wahnsinn verfallen. Tobias wäre aber kein simpler Antiheld gewesen. Er hätte eine Schwester gehabt, der er immer Geld zugeschickt und Briefe geschrieben hätte, die jedoch niemals auftritt. Mitauslöser für seinen Wahnsinn wäre auch die Erkenntnis gewesen, dass er sie niemals hätte sehen können, obwohl sie die einzige Person ist, die ihm etwas bedeutet und dass nichts von dem wofür er sich eingesetzt hat oder überhaupt seine gesamte Existenz real ist.
Ich habe unterschiedliche Formen für diese Geschichte erwogen. Zunächst als Episodentext. Das hätte ich dann in ein Hörspiel verwandeln können, etwa so wie über Das Verräterrische Herz. Das müsste auch so die Zeitspanne gewesen sein, als das anfing. Angefangen hatte ich glaube ich mit einer Improvisationsaufnahme. Das ist eine ungewöhnliche Herangehensweise für sowas. Normal mache ich sowas unvorbereitet. Dann wird’s auch am besten. Je mehr Gedanken ich mir bei sowas vorab mache oder je konkreter mein Ziel ist umso gestellter und schwächer wird das Ergebnis. So ist das wenn man Kontrolle will. Früher hab ich sowas oft gemacht, aber nicht als Vorbereitung für etwas größeres. Bei dieser Aufnahme hab ich gemerkt, dass ich komplexere literarische Anliegen entwickelte, die man nicht besonders gut aus dem Stegreif rüberbringen kann, es sei denn man ist wirklich auf zack. Ich kam zu dem Schluss, dass das geschrieben werden musste. Ich hatte also irgendwas geschrieben. So den Text für Folge 1. Aber ich wollte das erst noch weiter erforschen und stärker differenzieren, also die Gegebenheiten, die Handlung und alle Figuren und ihre Eigenschaften. Irgendwie hab ich mich in unzusammenhängenden Ideen verloren. Es begann zu einem literarischen Sandkasten zu werden wo es nur noch darum ging Dinge unterzubringen, die ich überhaupt mal ausprobieren oder ausdrücken wollte. Irgendwie hab ich dabei den Faden verloren.
Später griff ich die Idee erneut auf und wollte das visuell umsetzen mit dem RPG Maker. Das wäre entweder ein reines Lesespiel geworden, oder eine Reihe an Videos wo das gezeigt wird. Das hätte mir etwas die Inszenierung erleichtert wenn das nur als Video verfügbar geworden wäre, weil ich dann beim eventing, d.h. bei der Choreografie der Sprites etwas schummeln konnte. Außerdem hätte mir das erlaubt irgendwas manuell zu erzwingen falls das nicht so recht wollte. Wäre das zu einen Spiel geworden, hätte das aber auch gameplay Passagen möglich gemacht. Es war mir zum Beispiel ein Anliegen die Magie fundamental anders darzustellen als es sonst üblich ist, nämlich so, dass sie Sinn ergibt. Sie stammt aus der Natur und folgt demnach bestimmten Regeln. Und das Studium dieser Regeln war trocken, uncool und überhaupt nicht sexy. Aus diesem Prinzip hätte ich dann einfach mit etwas Hin- und Herüberlegen herausarbeiten können wie das hätte sein müssen, aber das ist nicht passiert. Ich hatte für bestimmte Nebencharaktere auch sehr spezifische Vorstellungen, aber das hätte ich visuell wahrscheinlich nicht hinbekommen. Da wären schon Kompromisse notwendig gewesen. Ich hab dann angefangen die Stadt zu bauen und habe schnell gemerkt, dass mir die Standardgrafiken die Vision kaputt machen. Ich hab dann nach passenderen tilesets Ausschau gehalten, aber die waren mir dann zu teuer. Und das war der Moment, wo ich aufgehört habe.
Etwas Ähnliches ist dann auch mit Mindblow passiert. Ich wollte das als Spiel umsetzen, aber ohne gameplay. Doch bevor ich überhaupt mit mapping begann suchte ich sofort nach tilesets. Der Flair war diesmal science-fiction. Nur war alles was ich fand so klischeehaft. Beim Zauberlehrling wär das kein Problem gewesen, aber bei Mindblow schon. Das entsprach einfach nicht meiner Vision. Der Preis war da auch wieder ein Problem. Und dann brauchte ich noch sehr spezielle Grafiken damit das mit dem zusammenpasste, was ich für diese Welt und für die Requisite vorgesehen hatte. Ich kann nicht pixeln. Schon gar nicht so, dass es mit bereits Existentem zusammenpasst. Dann ging mir noch durch den Kopf Mindblow als Visual Novel umzusetzen. Das hatte aber zwei riesige Konsequenzen. Einmal dass ich jede Menge neuer Musik und Artworks brauchte. Naja, man kann ja Musiklizenzen erwerben für sowas, aber bei den Artworks gab es kein Drumherum. Ich kann überhaupt nicht zeichnen. Zumindest nicht künstlerisch. Ich kann nur etwas Grafisches digital abändern, aber nicht aus dem Nichts erschaffen. Das müsste schon jemand anderes machen. Und Punkt 2 ist der Umstand, dass ich das visuell entworfen habe und VNs sind fast ausschließlich verbal. Ich sagte ich kann nicht zeichnen, aber ich habe bildliches Vorstellungsvermögen und ich weiß ein, zwei Dinge über Cinematografie. Alles hätte umgeschrieben werden müssen. Oder besser gesagt: meine Vision hätte ins Verbale übersetzt werden müssen. Ich hab es ja noch nicht geschrieben. Von vielem, was rein visuell gewesen wäre, hätte ich mich dann verabschieden müssen. Ich hab ja so eine Abscheu gegen überflüssiges Gerede entwickelt und sogar abgrundtiefen Hass gegen schlechte Schreibe in jeglicher Art von Medium. Außerdem bin ich was künstlerische Erzählungen betrifft seit Der Fall des Feuers aus der Übung. Diese Darstellung wäre ein massiver Kompromiss gewesen, aber das hätte das Ganze etwas greifbarer gemacht. Möglicherweise hätte man da noch irgendwas mit crowdfunding reißen können um Künstler anzustellen, aber ich glaube nicht, dass ich da genügend Leute für hätte gewinnen können. Die Idee mit Mindblow hab ich aber noch nicht aufgegeben. Also die Ausgangsidee mit dem Drehbuch. Vielleicht geh ich das jetzt ernsthaft an wo ich mit youtube durch bin. Ich muss mich nur an den Gedanken gewöhnen, dass sich zu keinem Zeitpunkt jemand dafür interessieren wird – nicht während meiner Arbeit daran und auch nicht wenn es fertig ist. Die Gruppe an Menschen auf der Welt mit denen ich über sowas reden könnte ist dermaßen klein… und von denen die in Frage kämen wird wahrscheinlich keiner was davon wissen wollen.
22. Outtakes
Wie bei diesem Titel unschwer zu erraten, wollte ich einmal eine Kollage aus Outtakes machen, die sich über die Jahre angesammelt hatten. Das hätte dann überwiegend die Realfilmparts abgedeckt. Beim Voice Over wäre nicht genug zusammen gekommen, weil ich immer alles wegschneide, was ich nicht brauche. Das hängt damit zusammen, dass ich immer versucht bin Platz zu sparen. Eine Tonaufnahme von 40 Minuten geht am Ende nur noch 23 oder so. Ich verschwende meine Energie nicht darauf mich unnötig zu ärgern und ich amüsiere mich auch nicht darüber was da aus meinem Mund gepurzelt kommt. Meistens gehe bei der Aufnahme so vor, dass ich jeden take so oft hintereinander wiederhole, bis am Ende was bei rauskommt, was mir gefällt. Ich verwende also so gut wie immer den letzten take. Während ich das einspreche oder einspiele, lerne ich das. Ich mache keine Trockenübungen, weil es mir schwer fällt so zu tun als würde die Kamera laufen und dann gebe ich mir keine Mühe. Bei mir gibt es auch das Problem, dass sich meine Stimme sehr schnell verändert. Jedes mal klingt die anders, also muss ich alles schon am Stück aufnehmen damit das wie aus einem Guss klingt. Im Falle des Metroid Remake Remakes war die Aufnahmedauer so lang, dass sich meine Stimme innerhalb derselben session veränderte, obwohl ich eine längere Aufwärmphase hatte. Beim Schauspiel muss ich zudem auf das Licht achten. Wenn es spät wird, ändert sich die Farbtemperatur. Am deutlichsten ist das im Mensch Ärgere Dich Nicht Video. Wenn ich mir zuviel Zeit lasse krieg ich die Aufnahmen nicht in einer Session fertig und am nächsten Tag sieht alles inklusive mir wahrscheinlich anders aus. Wenn ich das dann zusammenschneide fällt das auf. Das führt zu continuity Problemen oder ich bekomme dann etwas nicht mehr weg gekeyt.
Während der TNP Zeiten hab ich noch Outtake Videos gemacht, aber da hatte ich eine vollkommen andere Mentalität. Die ganze unerwartete Aufmerksamkeit hat mich beflügelt. Ich fühlte mich wie ein Rockstar und wollte das immer weiter pushen. Das hat auch die Qualität verbessert. Es ist extrem schwierig Selbstvertauen und Enthusiasmus rüberzubringen, wenn um dich herum bloß Gleichgültigkeit und Frustration herrscht. Ich betrachtete das Produzieren von Videos immer als Wechselspiel. Die Umstände haben Auswirkung auf meine Geisteshaltung und diese wiederum auf mein Schauspiel und die Aufmachung der Produktion. Je mehr sich da welche über deine Arbeit freuen umso mehr Lust hast du das nächste zu machen. Das bekommt dann diesen Startbonus, was es einem deutlich einfacher macht das überhaupt fertig zu bekommen und es wird dann auch lustvoller und energischer. Aber dieser Boost blieb irgendwann aus. Ich produzierte weitere Videos ohne externen Schub gänzlich aus der Energie, die ich aus mir selbst nahm und es passierte immer das selbe. 20 Mal. Nachfolgend musste ich entweder noch mehr reinpumpen oder das Ergebnis wurde fad. Hier, die Speedrun Persiflage ist beispielsweise davon befallen. Das wollte ich sehr lange schon machen und was schließlich dabei rauskam entspricht theoretisch meiner Konzeption, aber es ist längst nicht so stark geworden wie ich dachte, eben weil es diesen extra „Pull“ nicht mehr gab. Das entstand letztendlich nur dadurch, dass ich mir selbst in den Arsch trat. Ich hatte es auch versäumt dieses Eisen zu schmieden solange es heiß war. Die Idee dafür ist fast so alt wie das Yelloray Video, entstand aber 4 Jahre später.
Das alles hat mit den Outtakes zu tun, weil sich da was über die Jahre verändert hat. Vorher gab es viele und die waren interessant. Später hab ich entweder alles gelöscht, oder es war nicht von Wert. Ich mach das alles ja immer alleine. Ich hab irgendwann aufgehört mich da in irgendwas reinzusteigern wenn ich mich versprochen habe und hab mich immer unterbrochen sobald ich gemerkt habe, dass da was nicht stimmte. Ich habe immer noch backups von den größeren Projekten mit all dem Quellmaterial. So die Castlevania Frustrationsstudie. Die hat ja das meiste an Schauspiel was ich jemals gemacht habe. Und auch das meiste an Text was ich je lernen musste. Wahrscheinlich fällt einem das einfacher je häufiger man das macht. Für mich war das immer mühsam. Auch deshalb weil ich eine Brille trage, jedoch nicht Navon Demhier. Und die vom Professor hilft mir an der Nasenspitze nicht zu sehen. Ich frag mich auch wie Spoony sowas macht. Vielleicht hat der eine Schreibe entwickelt, die für ihn natürlich erscheint, so dass das eine automatisch das andere ergibt. Vielleicht gestattet er es sich zu improvisieren. Man kann das gar nicht beurteilen inwieweit das bei ihm geskriptet ist… und so sollte das auch sein. Nur hab ich diese Ebene nie erreicht. Mangels Übung. Mangels Motivation.
Ich hatte sämtliche backups mit verwendbarem Material kopiert und alle bei Premiere importiert. Dann bin ich so die Rhethorikkurse durchgegangen und hab schon mal alles weggeschnitten, was ich nicht brauchte. Mir ist dann während dieses Prozesses aufgefallen, dass da nur sehr wenig war was man als witzig bezeichnen könnte. Darum geht es doch bei sowas, oder? Wie gesagt, beim Aufnehmen hatte ich immer zwei Prinzipien: Keine Zeit verschwenden um Speicherplatz zu sparen und solange versuchen bis ich es einmal akzeptabel hinbekommen habe. Ich bin ja mein eigener Regisseur. Ich muss da nicht weiterspielen sobald ich was versaut habe, deswegen unterbreche ich das augenblicklich und fange neu an. Aus dieser Kollage ist also deshalb nichts geworden, weil ich soviel hätte aussortieren müssen, dass das Erbenis manipulativ geworden wäre oder der Umfang wäre enttäuschend ausgefallen. Bei der Sichtung des Materials war ich desillusioniert und auf die Idee zur Kompensation lustige Musik zu spielen, was das vielleicht sogar gerettet hätte, bin ich damals nicht gekommen.
23. Vergessene Welt: Evermore
Den Titel hab ich mir grade ausgedacht. Das hatte nämlich noch keinen. Aber das beschreibt das ziemlich gut. Es ging von dieser Frage aus: Was geschieht mit Evermore, nach den Ereignissen im Spiel und nachdem alle Gäste aus der Realität weg sind? Evermore ist ja eine künstliche Welt, die erschaffen wurde, damit man sich da austoben kann. Aber nicht wie Westworld, sondern rein virtuell. Wie bei The 13th Floor. Dieser Film ist für das Projekt eine wichtige Inspirationsquelle. Ich finde, der ist massiv unterbewertet und ich kann beim bestem Willen nicht nachvollziehen weswegen. Jedoch hat der einige Twists, die ich hier nicht verderben möchte. Bei meinem Projekt jedenfalls ging es um die verbleibenden Figuren, so Schlauer Bär und Doktor Gallenstein oder vielleicht sogar schon die nächste Generation, wie sie allmählich herausfinden was da eigentlich gespielt wird. Sie testen die Grenzen ihrer Welt und erfahren, dass sie selbst bloß fiktional sind. Das wäre aber das Ende der Fahnenstange gewesen, also Akt 3. Zuvor hätte der Protagonist eine Runde gemacht und hätte jede Welt besucht bis es schließlich nicht mehr weitergeht. Am Ende hätten wir eine epische Einstellung gehabt, die das Verderben des Helden zementiert und den Zuschauer von den Socken reißt.
Das sollte eine machinima werden. Gänzlich in Secret of Evermore Grafik logischerweise. Das interessante bei dem Projekt wäre gewesen, dass die Geschichte in dieser Welt spielen muss – das wäre nicht austauschbar gewesen. Was ich dafür im Kopf hatte schien mir sehr stimmig. Ich hatte dafür zwei Stile erwogen: Einmal so wie alle anderen Videos von mir wie etwa die Terranigma Persiflage… oder ohne Stimmen, sondern Text. Weil ich das erst sehr spät ersonnen habe, war ich bereits nicht mehr in einer Position, wo ich Sprecher dafür zusammenbekommen hätte. Ich war auch zu ernüchtert um mich nochmal auf sowas einzulassen. Die Bildebene sollte in 16:9 sein, was mit diversen Schwierigkeiten verbunden ist. Man kann dann kein gewöhnlich aufgezeichnetes footage vom Spiel verwenden, sondern muss alles nachbauen. Das Intro und Outro der Flimmerkisten hatten ja auch sowas… und das bisschen war sehr aufwendig, aber das hat damit zu tun, dass man da etwas sehen konnte was nicht im Spiel vorkam. Der Stil von dieser machinima wäre langsamer, weniger augenzwinkernd und viel philosophischer geworden. Aber nicht übermäßig lang. Vielleicht 15 Minuten. Aber das hätte ein erstklassiges Skript gehabt, mit vorbildlicher Struktur – da bin ich sicher. Die letzte Einstellung wäre eine eigene Herausforderung gewesen… und die hätte auch adäquate Musik gebraucht, aber das wäre bestimmt möglich gewesen. Ich hab schon heftigere Dinge gemacht. Ich habe nie einen Sinn darin gesehen etwas erneut zu tun ohne es abzuwandeln oder zu verbessern. Mehr vom selben zu machen ist Zeitverschwendung, denn daraus lerne ich nichts. Von daher hätte ich dem Skript meine volle Aufmerksamkeit geschenkt. Es stand außer Frage, dass ich das überhaupt hinkriege. Ich wollte das umwerfend haben. Nicht zwingend visuell umwerfend. Das konnte ruhig in der Totalen bleiben, aber die Handlung und die Dialoge mussten atemberaubend sein. Jedoch nicht angeberisch, sondern subtil.
Ich hatte ein Audiojournal und ein Outline. Nichts weiter. Dieses Projekt hatte vordergründig künstlerische und dramatische Ziele. Im Laufe der Jahre habe ich mich immer weiter von Anliegen dieser Art entfernt, weil das nie mit angemessener Aufmerksamkeit belohnt wurde. Nach sowas würde auch keiner suchen. Und der Algorithmus von youtube erstickt das ja bereits im Keim. Egal was Titel, Thumbnail oder Beschreibung verraten hätten, damit hätte keiner was anfangen können. Aber anstatt sich zu vergewissern, bleiben sie davon fern. Die Leute gucken sich nur was an um ihre eigene Position zu festigen, nicht um ihren Horizont zu erweitern, Perspektiven zu wechseln oder Neues auszuprobieren. Und artistische Sachen sind den Dummbatzen, die youtube benutzen auch zu anstrengend. Außerdem ist die Thematik nicht heiß und überhaupt ist Evermore ja nicht besonders populär. Das Dilemma ist bei mir, dass ich dazu tendiere immer nur das zu tun was ich will, was dadurch bestärkt wird, dass keiner Vorschläge oder Wünsche äußert, ich neuste Dinge nicht zur Verfügung habe und angesagte Themen mich nicht interessieren. Sobald du anfängst die Leute zu bedienen, kommst du zu nichts anderem mehr. Keiner erwartet von dir deinem Herzen zu folgen, sondern die wollen bedient werden. Und warum sollte ich irgendwen bedienen, wenn die nichts bestellen und auch nicht die Rechnung zahlen?
Nur ein Bruchteil meiner Abonennten hätte das geguckt, sonst niemand. Und von diesem Bruchteil wären viele wahrscheinlich früh ausgestiegen, weil das nicht lustig gewesen wäre. Ich gehe davon aus, dass meine ganzen Schmarotzer mit dem Ziel zu lachen meine Videos anmachen oder mit dem Ziel sich schlau zu fühlen. Das ist natürlich köstlich, dass sich jemand anders schlau vorkommt weil ICH gedacht habe. Oder wenn die denken sie hätten guten Geschmack oder hohe Ansprüche, weil sie jemandem zuhören, der guten Geschmack und hohe Ansprüche hat, aber niemals Anstalten machen auf die selbe Stufe zu kommen, selbst wenn ihnen jemand die Hand reicht. Es genügt denen sich im Licht eines anderen zu sonnen, sind aber selbst ein nasses Steichholz.
24. Daimonion
Daimonion ist das RPG was ich mal in Planung hatte. Ich hab dazu sogar zwei Vlogs geführt. Eigentlich wollte ich das regelmäßig tun, aber mir sind ziemlich schnell die Themen ausgegangen. Erst danach hab ich YandereDev kennengelernt. Der hat das Phänomen damit beschrieben, dass man anfangs halt diese niedrig hängenden Früchte hat, aber sobald das alles ausgesprochen wurde was sich angesammelt hat, müssen die Updates erst auf die Entwicklung warten.
Eigentlich ist das kein demhier Projekt. Erstmal ist das kein Video und außerdem hatte das nicht den bekannten Stil. Das sollte weder informativ noch lustig sein, sondern dramatisch und philosophisch. Ich war von der Prämisse überzeugt. Da stecke auch bereits sauviel Arbeit drin. Ich hab absichtlich weitere Leute angeworben, damit mich die Verantwortung denen gegenüber motiviert weiter zu machen. Ich wollte das Spiel episodenweise veröffentlichen. Das erlaubte es mir mit einem unfertigen Skript anzufangen. Jedoch musste ich da bereits wissen worauf alles hinausläuft. Nicht wie Damon Lindelof. Aber wie ich bereits einmal sagte: Wenn man alles im Vorfeld weiß, muss das nur noch abgefrühstückt werden und es ist nicht mehr überraschend. Und die meisten wollen gar nicht wissen wie die Wurst gemacht wird. Man sollte keine reinen Konsumenten mit die die Produktion einbeziehen. Die wollen sich nur einschalten um zu spicken, aber sie verschwinden dann überwältigt. Und alle anderen betrachten einen ja als Konkurrenten und die machen ihr eigenes Ding. Ich wollte schneller mit der eigentlichen Produktion beginnen. Doch zunächst mussten sich meine Skills mit dem RPG maker verbessern. Deshalb hab ich wochen- oder sogar monatelang herumexperimentiert. In der Zeit hab ich auch viel über Game Design gelernt.
Das Projekt hat mich viele Kontakte gekostet. So wie jedes wo mein Herz drin steckt. Ich hab was das Projekt angeht sehr viele Geschichten und Anekdoten parat, aber das wird mir dann doch etwas zu persönlich. Und die betreffenden Personen wären wahrscheinlich auch nicht gerade glücklich darüber. Ich hab sogar einen Style Guide geschrieben was die verschiedenen Ebenen des Designs angeht. So Musik und Artworks. Offensichtlich hab ich das sehr ernst genommen. Ich wollte jemanden mit dem Level Design beauftragen, damit ich mich um die Story kümmern konnte. Aber dann stellte sich heraus, dass der nicht wusste was Level Design ist. Da musste ich es selbst machen. Jedes Gameplay Element folgte bestimmten Regeln. Ich glaube, viele die sich darauf eingelassen haben, ist bewusst geworden, dass das ein vanity Projekt war und dass ich das niemals fertig bekäme. Vielleicht fühlten sich manche auch ausgenutzt oder sie waren nicht bereit sich so sehr ins Zeug zu legen, wie ich es erwartete. Das war ja so ein Hobby Projekt. Es gab keine Veträge und kein Budget. Jeder hat nur solange mitgemacht, wie er es spannend fand und hat sich dann abgekoppelt, weil das zu anstrengend wurde oder ich vor Frust aufgehört habe höflich zu sein. Jemandem Zucker in den Arsch zu blasen ist auch anstrengend. Halt wie ein Regisseur mit launischen Schauspuelern klarkommen muss. Ich dachte erst ich krieg das hin. Früher ging es ja auch. Aber mit der Zeit zeigte sich, dass ich der einzige war, der da mit vollem Herzen bei der Sache war und mich das zermürbte.
Es ist zu viel um aufzuzählen was ich alles geschafft habe. Das ist ohne jeden Zweifel der aufwendigste Fehlschag in meiner gesamten Laufbahn. Jedenfalls war ich vom Konzept sehr überzeugt und hab mir sogar zugetraut das zu schreiben und in Szene zu setzen. Meine Vison war stark. Tatsächlich aufgehört hab ich nachdem ich jemandem mein Level von der Stadt, wo das alles spielen sollte, präsentiert habe. Er war nicht beeindruckt. Ich kam zu dem Schluss, dass meine ganze Herangehensweise falsch war. Manche Gewohnheiten lassen sich nicht überschreiben, selbst wenn du noch so überzeugt von deiner Innovation bist. Also, es ging darum, dass ich das Herumlaufen in der Stadt involvierender machen wollte. Mir gefiel es auch nicht, dass alle Eingänge nach Süden zeigen mussten, deswegen habe ich Perspektievenwechsel eingebaut. Nur hat sich das dann in Friday the 13th auf dem NES verwandelt. Dann wurden noch ein paar unfreundliche Worte mit allen Beteiligten ausgetauscht und das war es dann. Alles was ich behalten habe waren meine Erfahrungen mit dem Programm. Ich hab noch zwei weitere Spiele allein angefangen, wo ich auch sehr feurig war, aber die hatten dasselbe Schicksal.
Wenn du so weit gelesen hast, bist du vielleicht – vielleicht aber auch nicht – ein wenig traurig. Das wäre die korrekte emotionale Reaktion. So! Und jetzt versuch dir mal vorzustellen, wie das für mich war und beantworte dir selbst… Bei all dem Frust, den ich erlebt habe und bei all der Gleichgültigkeit auf die ich immer gestoßen bin… wundert es dich da, dass ich ein für alle Mal die Schnauze voll habe?
Übrigens, das Video über Pacing, was ich in dem Synergie Video vorgeschlagen habe und ebenso das Remake der Soul Reaver Tiefenanalyse… bei denen hab ich noch nicht mal angefangen drüber nachzudenken. Das wollte ich voll und ganz abhängig von der Reaktion machen. Es gab keine und deswegen hab ich das nicht hergestellt. Wendet es wie ihr wollt, aber es ist eure Schuld. Ich will euch was Gutes tun, aber ihr wollt euch das aus der Nase ziehen lassen, oder wisst erst was ihr wollt, wenn ihr seht was ihr nicht wollt. Wer schon zu faul ist sich was zu wünschen, sollte auch nicht beschenkt werden.
Ich hab youtube 10 Jahre meines Lebens geopfert und hatte am Ende 1744 Abonnenten. Ich habe niemals Kompensation für all das bekommen. Kein Geld, keine Anerkennung, kein herzzerreißendes Geständnis wie wichtig das jemandem ist. Jeder nahm sich immer nur wie selbstverständlich was er wollte und gab nichts zurück. Ich bin zwar nicht der kreativeste, talentierteste oder fleißigste Mensch, aber ich hab mich so sehr bemüht, wie es nur möglich ist. Ich kann das nicht noch besser machen. Und etwas sagt mir auch, dass ich besser als die meisten bin und das dennoch keine Rolle spielt. Wahrscheinlich bin ich einfach nur ein Arschloch. Ich weiß was ich will und ich weiß, dass ich das niemals bekomme wenn ich Kompromisse eingehe. Diejenigen, die mir nichts bieten, sollen mich ruhig für ein Arschloch halten. Man kann niemanden dazu zwingen etwas zu verstehen, was sie nicht verstehen wollen. Und wenn ich da so viel nachhelfen muss, werden die nie auf die Ebene kommen, auf der ich verkehren will. Auf youtube geht es nicht um Videos, sondern um Menschen. Ich war immer sehr distanziert. Ich wollte nie, dass es um mich geht. Ich war auf der Suche nach Leuten, die gleiche Ambitionen und Talente hatten damit ich mit denen zusammen wachsen konnte. Aber ich fand nur Menschen ohne Leidenschaft oder Ansprüche. Sehr sehr viele Leute, die sich deutlich weniger Mühe geben, haben es in kürzester Zeit viel weiter geschafft. Aber ich… ich bin immer nur der gewesen, mit dem Parappa mal ein Video gemacht hat und ein paar Leute auf twitter zusammengeschissen hat.
Story of my life.
Good Riddance!
Buh-huh-huhhhh!
Bevor du dich nun entrüstest, mir die Leviten liest oder das rumposaunst damit mir jemand anderes die Leviten liest, konsultiere nochmal die Einleitung. Die Einleitung ist das, was ganz oben steht. Du bist grade unten, also musst du hochscrollen.
Das wirst du aber nicht, stimmt's?
Dann muss ich das wohl copy-pasten.
„Das timing dieses posts könnte etwas manipulativ erscheinen. Es ist nicht mein Ziel nach Komplimenten oder nach Trost zu fischen, oder irgendwem Gewissenbisse zu machen. Es wird den Anschein machen, als wolle ich mich als Opfer darstellen, was vielleicht stellenweise die Wahrheit ist, aber ganz bestimmt nicht gänzlich. Auch ist es nicht meine Absicht rumzuheulen oder Schuld zuzuweisen. Aber weil dieses Thema für mich mit starken Emotionen verbunden ist und ich unterm Strich doch schon sehr verletzt und verbittert bin, lässt es sich nicht vermeiden, stellenweise trotzdem so rüberzukommen. Wenn du das liest, sei bitte so freundlich und suche nicht nach Dingen um Drama anzufachen oder mir aus irgendwas einen Strick zu drehen. Ich werde mich nicht an irgendwelchen Debatten beteiligen, keine Rechenschaft ablegen und auch kein Trolling anfeuern.
Wenn du es für angemessen hältst, benutze die Disqus Funktion und teile deine Ansichten unter dem Text. Man kann sich mit einem anderen account dort einloggen (zb twitter), also ist es nicht nötig einen neuen zu erstellen. Das ist übrigens schon seit Jahren möglich. Es hindert dich auch niemand daran ein Video über mich zu machen, etwas zu tweeten, auf facebook, reddit oder wo auch immer deine Meinung kundzutun. Aber halte dabei im Hinterkopf, ob mich das dann auch überhaupt erreichen wird und ob es es das überhaupt soll. Du Lästermäulchen :3“
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jahres-tagebuch · 3 years
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Montag 1. März
Bis mir eben überhaupt mal schnell aufgefallen ist dass wir auf einmal März haben weil der Januar doch nur 28 Tage hat (einfach drei Tage übersprungen)
Heute Morgen bin ich aufgewacht (ich merke gerade mein Kurzzeitgedächtnis lässt wieder nach) ich weiß ich habe einen Film geschaut, meine Infusion bekommen und so gegen 12:00 Uhr kam die Pflegerin rein und wollte mir den Dauerkatheter raus machen, da ich mich wieder an das normale Kathetern gewöhnen sollte (und Muster)
Doch dann so gegen 1:30 Uhr kam noch die Physiotherapeutin rein (ich kannte sie schon länger eine gesegnete Frau) und habe auch gehört dass ich doch schon Freitag gehen  daraus wurde ja Nix sie hat dann meinen Körper durch bewegt und als sie meine Arme bewegt hat habe ich so eine Spannung in meiner Brust gespürt und dachte es sei einfach nur weil ich lange nicht mehr so gut durch bewegt worden bin (ich dachte halt das wäre normal) doch es war es dann nicht ich habe angefangen zu schwitzen und überlegt was könnte das sein?? Ich habe sie danach gefragt ob meine Brust rot werden würde und dort wie so eine Landkarte entstehen würde (sie sagte ja) und daraufhin wusste ich ich muss unbedingt Kathetern sonst wird die nächste Zeit echt schlimm. Und das wurde sie… ich habe schnell meinen pfleger anrufen dass er herkommt und mich Kathetert dies hat er auch dann getan ich habe schon gemerkt wie meine Blase durch das vegetative Nervensystem und durch den Blutdruck in meinem Körper sich bemerkbar macht durch ganz schlimme Kopfschmerzen in meinem Kopf und Schweißausbrüchen auf meinem Körper. Wurde immer schlimmer und schlimmer und ich wusste es dauerte noch bis die Schmerzen nachlassen würden denn ich müsste auf jeden Fall die Zeit abwarten bis das Desinfektionsmittel wirkt und dann geht der Schmerz ja leider auch nicht direkt weg… Es ist dann etwa 2:00 Uhr gewesen und auf einmal ist 1/2 l dabei rausgekommen (bestimmt da gerade das Botox anfängt zu wirken, und ich den Dauerkatheter entfernt bekommen habe ist das so schlimm geworden) danach konnte ich vor lauter Schmerz eine halbe Stunde lang meine Augen nicht öffnen und wenn kurz darauf k.o. gegangen und eine halbe Stunde eingeschlafen.
Als ich aufwachte ging es mir auch schon besser und mein Körper konnte sich Regenerieren außerdem voll geil hier ist irgendein V8 oder V zehn Mercedes vorbeigefahren mit bestimmt eine straight Pipe als Auspuff denn das ging in etwa so
(Habe jetzt ewig nach einem GIF gesucht von einem Turbo der stututu macht aber habe keines gefunden)
Dann habe ich ein wenig mit Freunden telefoniert und gegen Abend hin 3 Stunden nach dem ich es eigentlich machen wollte habe ich dann auch einen Burger mit meinem Pfleger bestellt bei baba Burger(Der macht echt einen baba Burger)
Während dessen noch ein wenig YouTube geschaut wie Autos in spielen am driften sind und habe mir dann vorgestellt, wie geil wäre es denn wenn ich in meiner Halle einen rollbaren Racing Stuhl hätte mit einem Lenkradpedalen eine Handbremse und einem Schaltgetriebe dass man auch einfach zu Seite schieben kann. (Eine geile Idee für etwas episches) dann ist mir noch eine geile Idee in den Kopf gekommen,/ warum baut man nicht einfach einen kleinen Lautsprecher oder etwas das Geräusche machen kann mit einem USB Stecker so groß dass es in jeder Steckdose passt (vielleicht 5 cm groß) mit einer Fernbedienung mit der man einstellen könnte wann die Geräusche (zum Beispiel Regentropfen, Meeresrauschen, Wind Geräusche, wenn die laute Geräusche, oder selbst eingespeicherter Geräusche) mit einem Sleep Timer ausschalten der einstellbar ist mit zum Beispiel einmal drücken das ist in 15 Minuten ausgeht, zweimal drücken für eine halbe Stunde, und zwischen den verschiedenen Musikdateien wechseln könnte. Das wäre doch perfekt zum einschlafen
Dann Abend nach meinem schönen Essen und meiner geilen Pommes plus Fanta Exotik (habe diese Sorte vor drei Tagen das erste Mal getrunken und ich muss sagen ich finde sie geiler als Fanta Mango) ich glaube ich werde mir davon jetzt mehrere Dosen demnächst holen noch mal raus auf die Terrasse gefahren und in Ruhe geraucht und dabei alte Lieder gehört zum entspannen ich bin auf eine im ersten Moment seltsame Idee gekommen, ich habe meinem Pfleger gesagt er soll mir ein großes Handtuch mitbringen was ich mir danach über meinen Körper gelegt habe (damit ihr zahlt in meinem Körper bleibt und nicht so schnell nach außen dringt und mir nicht so schnell kalt wird) was im Endeeffekt ziemlich geholfen hat
Ja jetzt 8:30 Uhr ich schreibe hier meinen Text und mal schauen was diese Nacht noch so bringt.
Ich bin auf jeden Fall mit allem jetzt gerade sehr guter Dinge (weil ich auf meine Psyche einwirken will damit diese auf meinen Körper einwirkt und ich weiß dass wenn ich gute Laune habe alles gut wird und ich schön Glück habe, und das kann ich morgen sehr gut gebrauchen da ich endlich nach Hause will, ich will nicht mehr hier im Krankenhaus sein das macht mich alles nur noch verrückt.
Mir fällt gerade noch ein dass ich mich heute für die Corona Impfung beworben habe oh da ich auch den ärztlichen Schein für die Priorisierung der höchsten Gruppe eingestuft worden, da ich von der ganzen kassenärztlichen Vereinigung seit meinem Unfall (vor vier Jahren übrigens) noch nie als Risiko Patient gesehen worden bin und deshalb ganz falsch in dieses System eingeordnet bin… Das hätten wir damals machen sollen sagte mir damals Das ist dafür zuständig Seier und nicht die BGB/Was für mich halt keinen Sinn gemacht hat da uns das auch niemals jemand gesagt hat… Woher sollen wir das zu Hölle wissen… und dass wir heute einen Anwalt beauftragt haben dann gerichtlich vorzugehen und gegen den Staat zu klagen(Da genau das Problem was ich jetzt habe letztens ein anderer Rollstuhlfahrer mit Querschnittslähmung der auch nicht als Risiko Patient gemeldet geworden ist geklagt hat und einen Tag später gehen worden ist) und wir uns einfach auf dieses Verfahren beziehen. Ich hoffe einfach dass alles gut gehen wird denn ich will endlich ein wenig mehr Sicherheit und Ruhe in meinem Leben haben und nicht immer Zeit angst haben das du Spieler anderer ich zu meinem Virus komme…
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barbarafuhrer · 3 years
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Dec 16, 2020: Ja wie ist denn die Corona Situation in Kenia?
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Wieviele Male wurde ich das schon in der Schweiz gefragt und ich konnte mich nur auf die offiziellen Zahlen berufen. Ich wusste, dass meine Cleaning Lady aus Nairobi von der Polizei geschlagen wurde, weil sie nicht genau um 19.00 Uhr drinnen war aber das war anfangs der Krise im Mai. Ich habe zwar meistens die Live Sendungen der Regierung geschaut (so ähnlich wie mit dem Alain in der Schweiz aber halt einfach mit dem Präsidenten Uhuru Kenyatta). So habe ich ja auch erfahren, dass Peter nicht im Juni einreisen kann, da der internationale Verkehr noch bis August lahmgelegt war und man auch innerhalb des Landes nicht mehr reisen konnte.
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 Jetzt bin ich schon zwei Wochen hier und kann die Situation mehr von innen heraus beurteilen. Was absolut vorbildlich ist, das ist die Bereitstellung von Desinfektionsmaterial bei den Läden und an den meisten öffentlichen Orten. Überall gibt es Spender und Wasser und Hinweise darauf, dass man desinfizieren soll. Oft wird auch mit modernen Geräten die Temperatur gemessen – bei uns in Marere ebenso. Auch tragen viele Menschen Masken – ja sie machen teilweise sogar schon ein Riesenbusiness draus: die Strassenverkäufer bieten Masken mit allen möglichen Logos an: Nike, Adidas, andere Sportmarken und natürlich auch alle Fussballvereine, denn die Kenianer sind ja verrückt nach der Englischen Liga und der Kampf ist ähnlich wie in Europa zwischen Dortmund und Bayern (als Beispiel). Aber die Maske wird auch sehr relaxed getragen, oft unterhalb des Kinns und ich bin immer hin- und hergerissen: soll ich jetzt die Maske tragen oder sehe ich dann als übervorsichtig aus? Ich versuche mich anzupassen. An der Hochzeit letztes Weekend trugen sehr viele Gäste Masken und auf meine Nachfrage hin erklärte man mir, dass viele aus dem Gesundheitswesen stammen. Vielleicht ist es ganz ähnlich wie in der Schweiz: man muss in Quarantäne, wenn man an einem Ort war, an dem sich jemand angesteckt hat. Aber wie und wo meldet man das? Keine Ahnung. Der Arzt, den Peter wegen meiner Ausschläge (sie sind übrigens jetzt viel weniger) angerufen hat, hat bis heute nicht zurückgerufen und somit hätte ich da auch kein grosses Vertrauen
Wenn man die Fallzahlen vergleicht, dann sieht das in Kenia viel besser aus als in der Schweiz, vor allem wenn man die Grösse des Landes und die Anzahl Einwohner berücksichtigt:
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Kenya    Fälle 920‘853 Tote 1614 Schweiz  394‘453 Tote 6379 (Johns Hopkins University)
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 Positiv zu sehen ist ganz sicher, dass sich das Leben hier vor allem draussen abspielt und dass Covid die Hitze nicht so mag (ähnlich wie ich…). Dazu kommt, dass sich hier auf dem Land wo wir wohnen die Leute kaum mischen mit Städtern und wir viel Platz haben. So war ich nach der ersten Chorprobe gestern (Infos kommen noch) etwas unsicher, da wir ziemlich nahe beieinander standen. Auch eine Freundin aus der Schweiz hat mich darauf hingewiesen, dass Singen ja als eines der gefährlichsten Hobbies eingestuft wird im Moment. Aber trotzdem haben wir es gemacht, denn alleine die Lebensfreude verlangt nach Singen, ich kann mir ein Leben ohne fast nicht vorstellen und ich habe es in der Schweiz sooo vermisst.
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Zu der Statistik muss sicher auch noch gesagt werden, dass nicht so oft getestet wird. Das Gesundheitsministerium fährt wirklich grosse Kampagnen und es gibt kein Hotel oder kein Laden, der nicht auf die Gefahren hinweisen würde. Die Situation wird einfach schwierig, wenn ich irgendwo hingehe und nicht die Hände von allen schütteln möchte, eine Sitte, die hier durchwegs üblich ist. Ja die Kenianer suchen geradezu die Berührung und haben davor auch null Ängste. Ich deute jetzt immer Ellbogen oder Faust an und verwende meine „Corona-Angst“ (die ich ja nicht wirklich habe) als willkommene Ausrede damit ich keine Beerdigungen mit mehreren Hundert Personen besuchen muss. Auch Peter macht es so, dass er bei einem Tod (in den letzten beiden Wochen waren es durchwegs Auto- und Töffunfälle) vorher hingeht und seine Kodolenzen (und sein Geld) überbringt und dann aber nicht an die grosse Veranstaltung geht. So kommen wir drum herum… Denn wenn die Leute mich sehen haben sie eine solche Freude, dass sie es auch zeigen möchten und da ist dann Social Distancing ein grosses Fremdwort. Oder wenn eine Mutter ihrem Kind sagt, dass es mich mit einem anständigen Handschlag begrüssen soll – was bleibt da übrig: zusammenzucken und die Hand abweisen? Das geht schlichtweg nicht. Ich habe bei diesem Thema - genau wie bei anderen - einfach Vertrauen ins Leben und glaube an höhere Mächte, die mich beschützen.
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Ich hatte mit unserer Haushalthilfe gerade eine Konversation diesbezüglich. Sie fragte mich, was ich denn machen würde, wenn Gott mich ruft? Ich antwortete: ich sage ihm, dass ich jetzt noch nicht kommen kann, ich brauch noch etwa 20 Jahre auf dieser Erde bis ich alles erledigt habe! Ihre Reaktion war unbeschreiblich schön: sie hat einfach drauf losgelacht und in den nächsten Tagen hat sie allen erzählt was Barbara gesagt hat und bei jedem Wiederholen hat sie einfach wieder genau so laut gelacht. Die Lebensfreude ist einfach ansteckend.
Es gibt aber schon noch eine grosse Schattenseite. Wenn ich durch Kilifi oder durch Malindi fahre, dann kann ich fast keinen Unterschied sehen: es hat Strassenverkäufer, viel Gemüse, viele Früchte in allen Farben. Wenn ich aber genau hinschaue, dann sehe ich es: die Kleider der Leute sind noch ein bisschen mehr zerrissen, ein bisschen dreckiger. Die Menschen sehen ein bisschen weniger gesund aus und das Funkeln in den Augen ist seltener da. Die Kenianer sind sich gewohnt, mit schwierigen Situation umzugehen, aber diese Krise stürzt viele in eine noch grössere Armut aus der sie sich nur sehr schwer erholen werden. Weniger Zukunftschancen, weniger Jobs – ich bin überzeugt, die Auswirkungen werden folgen. Gleichzeitig kündigt die Regierung an, wieviele Millionen sie für ihr neues „BBI Programm“ – eine Art Reform – ausgeben werden und das weckt in mir einen echten Brechreiz gegen die Korruption, gegen die Politik und das ganze System. Gestern habe ich in Malindi einen kleinen, hageren alten Mann gesehen, der sich ein ganz kleines Päckchen Brot und die kleinste Packung Milch gekauft hat und ich wusste: das ist alles, was er heute essen wird. Es hat mir einen Stich ins Herz versetzt, denn wir leben in Marere vergleichsweise gut.
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Aber über etwas muss ich jetzt doch noch jammern: mein geliebter Tusky’s, der einzige Supermarkt in Kilifi, ist Konkurs gegangen – und zwar in ganz Kenia. Es ist für mich persönlich eine grössere Katastrophe, da es mein Leben erheblich kompliziert und meinen Speiseplan etwas einseitiger macht. Für ganz Kenia finde ich es aber eine noch viel grössere Katastrophe, denn diese Läden (wie damals Nakumatt) haben so viel Umsatz gemacht aber ihre Mitarbeitenden einfach dermassen schlecht behandelt und anstatt Steuern zu zahlen einfach alles in den eigenen Sack erwirtschaftet, dass es so gekommen ist. Eine Riesenenttäuschung! Aber auch ich bin flexibel: wir kaufen jetzt in sogenannten Mini-Markts ein und die Kenianer sind Adaptionstalente: auch im 7 to 7 Markt in Malindi findet man die Dinge, die auch die Muzungus kaufen: Käse, Äpfel, Pasta, Ice Cream um mal ein paar Luxusprodukte zu nennen. Malindi ist allerdings weit weg von Kilifi (1 ½ Fahrstunden) aber ich bin sicher, ich werde diese Minimarkets auch in Kilifi entdecken. So haben wir also gross eingekauft für die bevorstehende Weihnachtssaison, denn Alkohol werden wir brauchen: entweder um zu Feiern oder um die Sorgen zu vergessen. Aber ihr wisst ja: hier ist alles Hakuna Matata!!!!
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bossbloggt · 3 years
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Deutscher Kuchen hinterm Mond
Hallo, ich bin Iris aus Berlin, und ich fühle mich wie Rosa Luxemburg. Ich bin zwar nicht in die, sondern aus der Schweiz geflohen, aber ich bin ganz sicher, dass es viele Leute gibt, die mich aufgrund meiner politisch brisanten Kolumne (naja ok, wahrscheinlich eher weil sie mich einfach doof finden, oder weil sie gerade irgendwie mies drauf sind wegen Corona und so), am liebsten in den Landwehrkanal schmeissen würden. Wie Rosa habe ich lange Haare und eine markante Nase, und mein Vorname hat auch vier Buchstaben. Ich war schon viele Male am Rosa-Luxemburg-Platz und habe mich da eigentlich immer nur schlecht gefühlt, weil ich nicht an der Volksbühne engagiert... Nee, ich merke, das wird nichts.
Wahrscheinlich ist mir Rosa nur deshalb eingefallen, weil ich gerade von einem Gastspiel in Luxemburg zurückkomme. Wir haben dort SCHTONK! gespielt. Die wenigen Vorstellungen, die von einer dreimonatigen Tournee übriggeblieben sind – zufällig ein paar Tage bevor auch dort die Theater schließen mussten. Die wenigen Menschen, die die Vorstellungen besuchen durften, lachten hinter ihren Masken über sentimentale Alt-Nazis und die gekonnten Hitler-Parodien. Und zwar – da bin ich mir ziemlich sicher – nicht, weil sie den Nationalsozialismus verharmlosen oder den Diktator mit dem albernen Schnäuzer nicht ernst nehmen – schließlich waren die Ardennen quasi ein Nazi-Hotspot. Im Gegenteil, ich denke, wenn der Adolf einfach nur ein armer psychisch Kranker und ein talentfreier Kunstmaler geblieben wäre, würde es kaum jemandem Spaß machen, über ihn zu lachen. Zumal man ihn dann heute auch überhaupt nicht mehr kennen würde.
Es sei leicht, über Jana aus Kassel zu lachen, lese ich. Ja, das ist es. Aber deswegen muss es nicht falsch sein. Es wäre falsch – und das meint die Kritik am Gelächter wahrscheinlich – wenn man über die Auswüchse (Jana) lachen und dabei die Taktik von AfD und Konsorten (Geschichtsrevisionismus) nicht ernst nehmen würde. Lächerlichkeit und Monstrosität schließen sich nicht aus. Im Gegenteil, sie scheinen gerne im Doppelpack aufzutreten: Hitler, Trump und der Joker sind nur ein paar wenige der allgemein bekannten Beispiele.
„Humor ist das, was uns daran hindert, aus dem Fenster zu springen.“ Ich glaube George Tabori hat das gesagt. Und wenn ich den Stimmen in meinem Bekanntenkreis und denen in den sozialen Netzwerken glauben darf, sind es im Moment nicht diejenigen, die was von „Ich will mein Leben zurück!“, „Freiheit!“ und „Nieder mit der Corona-Diktatur“ herum krakeelen, die manchmal am liebsten aus dem Fenster springen würden. Obwohl sich in dieser Gruppe auffällig viele Herren im Risikopatienten-Alter finden, legen deren Mitglieder eine erstaunliche, wahrscheinlich nie gekannte Vitalität an den Tag. Es sind „die Guten“ (sag ich jetzt einfach mal so, weil sie so sind wie ich), diejenigen, die begreifen, dass sie nicht Kunden der Gesellschaft, sondern Teil davon sind, diejenigen, die den kategorischen Imperativ, selbst wenn sie googeln müssen, was das ist, zu leben versuchen, diejenigen, die an Menschlichkeit glauben, an die Vernunft, an Gerechtigkeit, Solidarität und eine wirkliche Freiheit, die nur die Freiheit aller sein kann: Diese Menschen sind zunehmend erschöpft und verlieren an Lebenskraft und -freude. Das Lachen über die Bestialität, die sich hinter den Auftritten unzähliger kleiner Gruselclowns verbirgt, könnte uns Kraft geben, uns dem entgegenzustellen.
Lachen ist gefährlich. Nicht umsonst haben die Nazis, haben alle Diktaturen Kabarettisten und Karikaturisten so unerbittlich verfolgt; nicht umsonst galt der furchtbare Anschlag 2015 mit Charlie Hebdo einer Satirezeitschrift. Lachen verbindet und ist seit jeher ein soziales Korrektiv. Wenn die Mehrheit nicht über Menschen lacht, die sich gesellschaftsschädigend verhalten, fehlt es. Und wenn jetzt hier auch nur einer denkt: „Ein solches Denken treibt doch nur die Spaltung voran! Die Boss ist einfach nicht offen für andere Meinungen und Perspektiven“, dann schreie ich! - Es gibt Menschen, Ideologien und Taten, von denen möchte, muss ich mich ganz eindeutig distanzieren, wenn ich noch in den Spiegel sehen will. Ob es sich dabei um Träger*innen von Reichskriegsflaggen oder von Herzchen-Luftballons (mit Kindern als Schutzschild) handelt, ist für mich dabei gar nicht so relevant. Es kommt auf den Kontext an. Und da sind mir Reichskriegsflaggen vielleicht sogar noch ein bisschen lieber, weil ehrlicher. Wenn sich Menschen in einer Gesellschaft rücksichtslos, ignorant und dumm benehmen (ja, auch wenn die Hintermänner und -frauen vielleicht clever sind, die Vordermenschen sind oft himmelschreiend dumm, strunzdoof, hohl und beschränkt – ist so, daran ändert alle Toleranz nichts), könnte das kollektive Gelächter über sie das Kampfgeheul sein für den Angriff auf diejenigen, die die Witzfiguren installiert haben, um tatsächlich unsere freie und demokratische Gesellschaft zu spalten.
Mir ist mein Kriegsjargon bewusst und nicht angenehm. Aber ich habe das Gefühl, dass es um einen Kampf geht, der geführt werden muss, den man nicht wegmeditieren, nicht wegtolerieren kann. Der Kampf um die eigene Haltung wäre das Mindeste und ein Anfang.
Dafür, für meine Haltung einzustehen und meine tiefsten Werte nicht zu verraten, würde ich mich tatsächlich in den Landwehrkanal schmeissen lassen (aber nur, wenn es nicht zu kalt ist) und fühle mich jetzt doch ein bisschen wie Rosa Luxemburg.
Ich wünsche mir ein Gelächter, ein fürchterliches, ohrenbetäubendes Gelächter, das all die grotesken Geisterbahnfiguren zurück in die Dunkelheit der Bedeutungslosigkeit scheucht. Denn die Aufmerksamkeit, die sie gerade bekommen, verdienen sie nicht! Was ich an dieser Sache nämlich wirklich traurig finde, ist, dass man über Jana aus Kassel spricht. Eigentlich müsste man über den namenlosen Ordner sprechen. Er ist für mich ein heldenhaftes Beispiel für gewaltfreien Widerstand und Zivilcourage! Das, liebe Kindergarten-Rebellen, verstehe ich unter „heute schreiben wir Geschichte“.
Ein Funfact zum Thema Humor übrigens noch: Studien belegen, dass Humor vor der Anfälligkeit für Verschwörungstheorien zu schützen scheint. Das hat etwas damit zu tun, dass das Talent für Komik ein sowohl holistisches als auch ein analytisches Weltbild erfordert. Diese Kombination wiederum scheint auch mit einer Neigung zu Depressionen und Suizidalität einherzugehen. Womit wir wieder beim „aus dem Fenster springen“ wären. Und womit ich mich jetzt in einen totalen Widerspruch hineingeschrieben habe: Hindert uns der Humor nun daran aus dem Fenster zu springen oder bringt er uns gerade dazu? Schützt mich der Glaube an Echsenmenschen hinter dem Mond vor Depressionen?
Ich jedenfalls, liebe Freunde vor und hinter dem Mond, werde mich auch im Dezember nicht aus dem Fenster stürzen, und das mit dem Landwehrkanal lassen wir auch, bis die Wassertemperaturen wieder mindestens 25 Grad erreichen. Garantiert ins Wasser fällt hingegen meine Dezember- , sehr wahrscheinlich auch die Januar-Tour. Da ich so überhaupt keine Lust habe, die gewonnene Zeit mit Gedanken über Jana und Co zu verschwenden, sowieso eigentlich keine Lust mehr habe, über irgendwas nachzudenken, erwäge ich, die Quatsch-Denker-Front zu gründen: Einfach den ganzen Tag nur „lalülala“ und so denken. Mit ohne Corona und Politik und alles. Als Schirmherrn könnte ich mir Peter Altmaier vorstellen: Der denkt nicht nur Quatsch, der sagt ihn sogar: „Einkaufen ist eine patriotische Aufgabe.“ Nichts von wegen sich Gedanken machen, dass es nicht wenige Menschen gibt, die nicht wissen, wie sie im Dezember ihre Miete zahlen sollen. Nein, ist doch ganz einfach: Das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden und sich ansonsten nicht so´n Kopp machen. Frei nach dem Motto: „Wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen.“ - Deutschen Kuchen natürlich – Patrioten-Ehrensache!
Ich wünsche Euch schöne „härteste Weihnachten, die die Nachkriegsgenerationen je erlebt haben.“ (Ich höre mitleidiges Seufzen aus den Gräbern der Trümmerfrauen und Kriegskrüppel – die mussten sich immerhin nicht mit Fresskomas und Serien-Binge-Watching rumschlagen.) - Been there, done that. Das kann uns keiner mehr nehmen! Geniesst die Tage in Freiheit! Ja, früher hat man die Zähne zusammengebissen, um die paar Tage Familienhölle über Weihnachten durchzustehen, jetzt ist es plötzlich Ausdruck der Freiheit, sich dieser Hölle ausliefern zu dürfen. - Und dann treffen wir uns im Januar wieder. Also nur digital natürlich, da die Zahlen dank Patrioten-Shopping, exzessivem Oma- und Opa-Knuddeln und dem erhöhten Aerosole-Aufkommen durch das verwandtschaftliche sich Anbrüllen unterm Weihnachtsbaum dann pünktlich zum Jahresende wieder richtig schön hoch sein werden. Und falls Ihr dann doch noch zu positiv drauf sein solltet (und positiv ist ja das neue negativ – höhö): „Querdenken“ kündigt am 31.12. eine bundesweite Demo in Berlin an. Sollte es also zu Silvester tatsächlich kein Feuerwerk am Brandenburger Tor geben, gibt es dort statt Knallkörper wenigstens jede Menge Knallköppe. Und deren Aufmarsch schützt zwar nicht vor dem Virus – im Gegenteil – aber dafür vor peinlich kitschigen „Im neuen Jahr wird alles besser“-Gefühlen. In diesem Sinne,
Eure Hobby-Virologin und Kolumnistin des Vertrauens, Rosa... äääh... Iris Boss
Zuerst erschienen: 1.12.2020 CulturMag
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saritaaux · 4 years
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Kultur Kenia
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Die Bestandteile die ich nach einer Woche hier herauskristallisiert habe und die daher weit entfernt von komplett sind, sind: Wohltätigkeit, Korruption, Geschlechterverhältnisse, Verbund und Hoffnung (inkl. Religion), Bildung und Aufstiegschancen, Essen. Diese werde ich nach und nach in den nächsten Wochen etwas näher beleuchten. Lasst mich heute mit Wohltätigkeit beginnen, auch einer der Gründe weshalb ich hierher gekommen bin.
Wohltätigkeit
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Diese ganze Wohltätigkeit hat in Afrika eine sehr eigenartige Kultur hinterlassen: wenn etwas nichts mehr kostet sind es Wünsche die in Erfüllung gehen aber nicht mehr unbedingt das, was die Menschen wirklich wollen. Oft brauchen andere gesellschaftliche Strukturen andere Lösungen, aber wenn eben schonmal was (zur Alternative nichts) einfach zu haben ist - warum nicht gleich mitnehmen? Das erste Mal, dass ich die Property Rights und Agency Theory tatsächlich hautnah erlebe. Dadurch werden die Leute so konditioniert, dass sie einerseits die Verantwortung und damit ihre Selbstständigkeit und Stolz abgeben und andererseits anstatt ihre eigenen Ziele zu verwirklichen ihre Energie darauf lenken den Wünscheerfüllern zu gefallen. Das passiert in der ständigen Angst etwas falsch zu machen ohne zu wissen was eigentlich - ist nunmal eine andre Normalität. Kreativität, Hartnäckigkeit und der Glaube an die eigene Wirksamkeit werden dadurch quasi eliminiert. Genauso wie das Verständnis dafür, was man eigentlich selbst will von dem zu unterscheiden was andere denken, was das Beste für einen ist.
Wenn man damit arbeiten möchte muss man selbst sehr diszipliniert sein. Es wäre so einfach als msungu alle Hebel in Bewegung zu setzen für sich selbst, Geschenke anzunehmen, etc. Das heißt, kein Wort und keine Geste der Beschwerde, außgenommen es dient meinem Zweck hier etwas im ganz Kleinen zu verändern. Keine Annehmlichkeiten oder Geschenke, ich bin nicht käuflich. Ich passe mich an, darin bin ich gut und drehe ein paar kleine Stellschrauben anders. Hier wird sowieso viel zu viel geredet und viel zu wenig gemacht.
Deswegen erzähle ich dem Principal nichts vom nicht fließenden Wasser in meiner Wohnung: der weiß, dass das Wasser knapp ist und ich will, dass das für alle langfristig funktioniert und nicht nur für mich mal punktuell. Vorausgesetzt, dass sie das wollen natürlich. Und das ist wieder so eine Sache...
Rose ist die Königin des Wassers. Als Verantwortliche für den Bereich Hauswirtschaft entscheidet sie, wann geöffnet wird - es werden für ca 1900 Studenten, 150 Personal rund 175 Tsd Liter pro Woche benötigt. 123 Liter werden pro Kopf pro Tag in Deutschland Wasser verbraucht (Vergleich Kenia 81 l). Allein eine Spülung mit der Toilette sind bspw ca 3-9 Liter - reinste Trinkwasserqualität! Dagegen steht der Verbrauch hier in der Schule: Im Optimalfall wären es 12.5 Liter (exkl Trinkwasser, zumindest für mich) bzw mit dem vorhandenen Wasser (im Moment 100 Liter) 7 Liter - pro Person pro Tag.
Das merke ich an mir: Obwohl ich so sparsam wie möglich bin und zum Beispiel das Wasser vom Händewaschen auffange, um meinen Luxus der Toilette im Haus nutzen zu können verbrauche ich immernoch ca 11 Liter. Für meine bucket shower brauche ich ca 4/5 Liter, 2/3 Liter Trinken, 2 Liter Toilette und 1 Liter sonstiges. Dabei ist der Verbrauch zum Kochen meines Mittagsessens nicht einberechnet. Das Wasser läuft soweit ich das erlebt habe 1-2 Mal pro Woche, dann reihen - bevorzugt nachts - alle ihre Kanister auf.
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Selbst dann ist es aufgrund nicht vorhandener Pumpen teilweise nicht möglich das Wasser bis zu uns zu transportieren. Ich glaube ich muss nicht erwähnen, dass es keine Waschmaschinen gibt - ich kann jetzt meine Hände in eine Waschmaschine umfunktionieren, aber dazu in einer anderen Sektion mehr.
Ich nehme dafür gerne die bucket shower in Kauf auch wenn das unpraktisch und etwas unangenehm ist. Nachdem Lydia an Tag 2 mir den heißen Tipp gegeben hat das Wasser mit dem Wasserkocher zu erwärmen kann diese sogar - tadaaa - warm sein. Das gabs im Dschungel in Guatemala nicht und in Peru (Choquequirao) war das fließende Wasser auch arschkalt. Ja zugegeben, hätte ich auch selbst drauf kommen können.
Annehmlichkeiten wie den Vordersitz im Van finde ich kann ich mir dafür gönnen, das ist nichts was deren Leben langfristig betrifft. Ginge auch anders, aber die Toilette in meiner Wohnung auch - dafür geh ich in der Arbeit aufs Normalo Toiletten-Häuschen.
Wasser ist das am meisten benötigte hier - in den Studentenunterkünften kann noch nicht mal die Toilette gespült werden. Ich kann wenigstens händisch nachspülen.
Als ich auf die Suche nach Wasser gehe merke ich wohl, dass es ihnen so überhaupt nicht recht ist, dass ich mit der Bibelschule von nebenan rede undherausfinde, dass nach ein paar Kalkulationen mehr als genug Wasser vorhanden wäre. Auch als ich andeute die Schüler könnten ja mithelfen ein Loch für mehr Speicher zu graben wird mir von Rose eindringlich gesagt man müsse ihnen Geld dafür geben. Ich insistiere dafür doch tatsächlich kein Geld zu geben mit der Begründung, dass das doch ihnen selbst zugunsten wäre und sie es ansonsten wohl nicht so dringend bräuchten. Das erntet sowas wie Fassungslosigkeit. Ich vermute: schließlich hat man ihnen anscheinend ihr Bohrloch längst versprochen und die Zeit bis dahin hält man auch irgendwie aus. Klar, dass Selbstlosigkeit da nicht ins Konzept passt. Die Kirche ist das übrigens auch nicht: die lassen ihre Nachbarn natürlich ordentlich zahlen für das Wasser oder lieber im Mist versinken.
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Am allermeisten erstaunt bin ich, als ich dann den Staudamm, die Pumpen und Tanks Kabarnets besichtige. Ich dachte einfach mal vorbeischauen zeigt mir mehr als die Tausend verschiedenen Meinungen. Und was soll ich sagen: Derzeit herrscht sogar Wasserüberfluss - und das in der Trockenzeit. Der Mitarbeiter sagt er habe keine Ahnung von diesen Dingen, was die Verteilung angeht. So wie das jemand sagt, der Angst um seinen Arbeitsplatz hat. Korruption - wir kommen wann anders dazu. Met, ein Kanadier und Kenianer, der sich mit Pumpen etc auskennt, vorher in meiner Wohnung gewohnt hat und mir alles zeigt erklärt mir bei Rose gäbe es in der Wohnung fließendes Wasser. Irgendwas stimmt hier nicht. Und dabei rede ich nicht nur von einer Sache, ich bleibe dran und werde berichten.
Und als ich in einer der ärmsten Regionen Kenias unterwegs bin begreife ich, dass Wohltätigkeit, 100 Jahre oder mehr Entwicklungshilfe vor allem eines ist: verdammt egoistisch.
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Jede Süßigkeit, die ich und jeder andere verteilen ist: dazu da mir mein schlechtes Gewissen beim Anblick dieser Armut zu nehmen. Das Gefühl zu haben ich hätte was getan. Es ändert nämlich nichts, außer den Blick der Verzweiflung für die Sekunden, die ich ihn sehe in einen Blick der Freude zu verwandeln. Jetzt kann man sagen unterm Strich wäre dadurch etwas besser für dieses Individuum geworden. Ist es aber nicht, solange nicht ein gewisser Schwellwert von Existenz überschritten wurde.
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Diese Kinder wissen natürlich nicht wie es noch sein kann, wie es anders sein kann, dass es möglich ist nicht zu hungern. Es muss auch ziemlich schwer sein als Nomade aufzuwachsen und dann in einer Schule an einem Ort bleiben zu müssen. Das ist deren Normalität. Und wie so häufig sind die, die am lautesten schreien nicht unbedingt die, die es aus unserer Sicht am Nötigsten bräuchten. Oder eben genau die.
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Genau gleich verhält es sich mit Geldgeschenken nur auf abstrakterer Ebene. Oh, das mit der Kolonialisierung fandet ihr nicht so doll? Ja, hm, was machen wir da. War nicht ok, seh mer ein. Wie wärs mit Geld, welches dann in Apparaten versinkt die bei euch nicht funktionieren, weil, stimmt, dazu haben wir euch ja auch gezwungen. Aber wir können wenigstens sagen wir hätten unser Allerbestes gegeben - unser Geld. Übrigens grad wieder auch von Deutschland passiert um die Heuschreckenplage zu bekämpfen.
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Durch das Verhalten der msungu werden die hier derart konditioniert zu springen, zu bitteln und betteln, dass ich dazu eigentlich keinen Teil beitragen möchte. Alle msungus haben Geld und wollen Gutes tun, Sachen verschenken (was die hier ja zugegebenermaßen auch selber so machen). Ständig wird hin- und hergeschenkt. Das einzustellen, dazu gehört auch Enttäuschungen auszusprechen und durch Verhalten zu zeigen. Aber genau dieses Geben wird in einer kollektiven Gesellschaft erwartet. Solange man hat, gibt man, wenn jemand weniger hat. Wenn jemand weniger hat, nimmt er, solange jemand anders mehr hat. Eigentlich gehört sowieso allen alles. Und es fällt mir hier das erste Mal unglaublich schwer, nichts zu geben, hart zu bleiben, ich schaffe es zum Schluss auch nicht, denn das Elend, das ich um Lodwar herum sehe und höre ist unerträglich. Unerträglich. Unerträglich.
Was kann man tun? Was können Institutionen tun? Was kann ich tun? Diese Fragen sind ständig in meinem Kopf. Was ist die Lösung? Gibt es eine Lösung? Muss es überhaupt eine geben?
Ende.
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carpetcrawler85 · 4 years
Text
Sebas große Abrechnung
10,5 Jahre Jugendreferent – wie es wirklich war
Hach!
Wollte doch immer schon mal eine reißerische Überschrift über einen Text setzen. Clickbait und so 😊
Bei den Zeitungen, die mit diesen Methoden Leser*innen erreichen (wollen), kommen danach viele Bilder aber wenig Text. Das wird aber hier eher umgekehrt sein, weshalb ich gut damit leben kann, wenn dieser zu lange Text vielleicht von 10 Leuten zu Ende gelesen wird. Und das mag schon optimistisch sein. Vielleicht, wo Du gerade schon dabei bist, gehen wir wenigstens zusammen ins Vorwort? Na komm…
Vorwort
Ich zitiere!
Allerdings keine großen Autor*innen, Philosoph*innen oder gar Prophet*innen. Nee nee. (Exkurs: Das Problem bei Zitaten ist ja, dass sie eben nur einen kleinen Kern treffen. Wie ein Vergleich, der eben einen Aspekt einer Sache in den Vordergrund rückt und mit etwas in Bezug setzt. Schon beim Aussprechen eines Vergleichs merke ich häufig, dass es nicht zu 100 % passt. Und dann – habe ich gelernt – hinkt der Vergleich nicht, sondern er macht unglücklich. Und da mir nichts ferner liegt, als jemanden unglücklich zu machen, vergleiche ich nicht und nehme auch keine Aussage aus einem anderen Kontext. Bleibt folgerichtig nur: Eigene Worte finden und mich selbst zitieren. Was in diesem Fall schlicht meint, dass ich die folgenden Zeilen schon oft gesagt habe.)
Es ist nämlich so: Als ich in Frömern aufgehört habe, flog ich ja nach Neuseeland. Einmal raus. Puffern. Abstand. Kopf frei für Neues. Spüren, was wichtig ist. Kraft tanken. All dieses Zeugs, was man sich vornimmt, wenn man sowas macht. Hat übrigens irgendwie auch geklappt. Trotz oder auch ein bisschen wegen Corona. Jedenfalls hatte ich Zeit zum Denken ohne große Ablenkungen. Zeit für Augen, Ohren, Hirn und Herz auf. Und zack, da is‘ mir was klar geworden:
Die letzten 15 Jahre - Ich würde jeden Schritt wieder so gehen!
Alle Entscheidungen, alle Abwägungen und Kompromisse, all das Tun und das Lassen: würde. ich. alles. wieder. so. tun. Auch das, was weh tat. Weil es eben manchmal auch weh tun muss und jeder Schritt für etwas gut war. Auch die Fehltritte, die gruseligen Geschichten und die dummen Dinge. Es hat sich alles irgendwie gelohnt. Und für diese Erkenntnis allein hat sich der Neuseeland-Exkurs gelohnt.
Ja, ich weiß, dass dabei auch Fehler passiert sind, ich Menschen nicht gerecht geworden bin und vor allem meiner Familie und auch meinen Freunden nicht immer die Aufmerksamkeit geschenkt habe, die sie verdient gehabt hätten in den Jahren. Das weiß ich. Und das tut mir leid. Es hat sich – das soll aber keine Rechtfertigung sein – so angefühlt, als war dafür Verständnis vorhanden: „Seba? Der kommt erst später. Aber so ist das halt.“ Und wenn ich dann kam: offene Arme. Kaum ein Geburtstag an einem Samstagabend, an dem ich in den letzten Jahren pünktlich war, weil eben meist noch vorher was zu tun war oder wir irgendeine Veranstaltung in den Jugendräumen hatten. Nicht nur nicht pünktlich, oft kam ich erst nach Mitternacht. Partyparty. Aber für die Momente, in denen ich wirklich gefehlt habe und es vielleicht nicht mal gecheckt habe, bitte ich um Entschuldigung.
Zu der zufriedenen Erkenntnis jedenfalls, dass die Wege und Schritte der letzten Jahre gut waren, gehört ausdrücklich auch der Wechsel nach Nordwalde. 10+ Jahre Frömerner Jugendarbeit. Und dann – dann ist eben auch einfach der Zeitpunkt für etwas Neues.
So. Wer möchte, kann jetzt aufhören zu lesen. Falls Du aber diesbezüglich noch unentschlossen bist, kommt jetzt ein Ausblick auf die nächsten Abschnitte...
Ausblick
Warum so ein Text? Nicht so sehr für Dich, der/die Du noch zu lesen scheinst. Aber es gab da so eine Verabschiedung im April... oder eben nicht, denn: Corona, Verabschiedung I. Dann wäre eine im Oktober gewesen. Aber aus selbem Grunde Verabschiedung II.
Tja, und wie soll ich sagen: Wenn man einige Jahre so intensiv „an was“, man könnte fast sagen „in was“ gearbeitet hat (Gott weiß, dass es mehr als das war!), dann ist es unglaublich merkwürdig, wenn das ganze keinen, ich sag mal zelebrierten Endpunkt bekommt. Ehrlich gesagt tröstet mich nur, dass ein großer Haufen gewaltig astreiner Supermenschen im Oktober 2019 mein 10jähriges Dienstjubiläum zu einem unfassbar tollen Tag gemacht hat. Aber das war kein Abschied. Das war Jubiläum. Gefühlt bin ich nach 10+ Jahren in einen Flieger nach Neuseeland gestiegen und war wech. Klingt das irgendwie mimosig? Wenn ich meine eigenen Zeilen gerade so lese, denke ich: ja. Nur so fühlt es sich gerade eben auch an. #Mimimi.
Mir geht es dabei nicht darum, dass ich kein Dankeschön oder sowas erhalten habe. Es fühlt sich einfach nur falsch an, wenn etwas auf diese Weise so völlig ohne einen Punkt endet
Da fehlt einfach was.[1]
Da ich also nun 2x nicht die Chance hatte, vor Euch zu treten und zu sagen, wie ich das eigentlich alles so fand – was bleibt mir anderes übrig, als es aufzuschreiben? Meist bin ich gut damit gefahren, das Herz auf der Zunge zu tragen, auch in Situationen, wo dies zunächst unangemessen erschien. Und daher muss das jetzt auch am Ende des Weges so sein. Und nun eben für’s Erste auf diese Weise.
Wenn ich mir so eine Verabschiedung vorstelle…: Aus Höflichkeit hättest Du wohl zugehört, wenn ich was gesagt hätte. Oder Du wärst wenigstens nicht raus gegangen. Aus Höflichkeit wiederum hätte ich mich einigermaßen (!) kurzgefasst. Jetzt können wir beide befreit agieren: Ich schreibe jedes Wort, das ich schreiben möchte und Du kannst einfach aufhören zu lesen und niemand muss böse sein. Wenigstens ein positiver Aspekt der ausgefallenen Verabschiedung! Bitte vergiss am Ausgang nicht die Kollekte, falls Du jetzt „aussteigst“.
So. Falls Du Dich tatsächlich aber für den angekündigten Ausblick interessierst, hier ist er endlich:
Ich glaube, der Impuls zu diesem Nachruf kam schon, als mein lieber Freund David mir im April einen Link schickte (das ist jetzt btw der erste und letzte Name in diesem Text!). Ein Link zu einem Video, einem Songimpuls, wie es sie viel in diesen Corona-Hochzeiten gab. Naja, dachte ich: noch so ein Video mit Musik aus dem Wohnzimmer. Er spielte dann aber Leicht von Mikroboy. Viele in der Jugend wissen, was (mir) dieses Lied bedeutet und wie viel ich darin sehe. Nicht nur Dinge, die wir konkret getan haben. Eher sowas wie Sammelgefühle. Ich sehe da Portugal, Norwegen, weil das Album in dem Freizeitjahr rauskam. Ich sehe Tauziehen beim Gemeindefest, Abfahrt vom Gemeindehausparkplatz, Tanzfläche um 2.30 h und faste jede*n Mitarbeiter*in der letzten 10,11,12 Jahre. Wie eine Musik-Bild-Video-Collage läuft das vor meinem inneren Auge ab. Ein Lied wie auf dem Punkt. (Das konnte davor nur der gute Phosphormann so einigermaßen). Und das spielt der David. Toll <3!
Und, wir sind jetzt wieder in Davids Videolink, dann – das ist mir noch nie passiert – hat er mir einen Song gewidmet! Es war die Zeit meiner ersten ausgefallenen Verabschiedung und er wusste, dass er an dem Ersatztermin nicht können würde. Also Songwidmung. Wow. Ich war gerührt. Und gespannt.
Niemand konnte damit rechnen, was dann passierte!
Ähm. Sorry… erneuter Clickbait-Reflex….
Ein paar warme Worte und den dann gespielten Song kannte ich nicht: Kapelle Petra – Weltkulturerbe. Ich schreibe so viel davon, hier ist der Link 😊
https://www.youtube.com/watch?v=R0ScJnj_wjs&feature=youtu.be
Bohr ey. Das ging runter wie Öl. Gänsehaut. Ein paar Kullertränen. Manno, war ich gerührt.
Es tut mir leid. Die Zeilen erzeugen so viel in mir, ich muss darüber reden, schreiben. Vielleicht bin ich sogar etwas froh, dass ich den Song nicht live im Dabeisein von Leuten in der Kirche zum ersten Mal gehört habe. Das wäre vielleicht etwas zu viel für mein kleines Herz geworden.
Entsprechend wird der folgende Text (ich tu‘ die ganze Zeit so, als käme noch ein großer Text, doch in Wahrheit sind wir schon mitten drin^^) ein paar Dinge aus den letzten 10-15 Jahre ansprechen. An der einen oder anderen Stelle wird’s etwas emotional, aber nicht übertrieben sein. Das wirst Du, wenn Du soweit kommst, vielleicht anders sehen. Und da sind wir mal gerade bei einem Grundproblem angelangt: Ich trage so unglaublich viele Dinge in meinem Herzen und in meinem Kopf aus dieser Zeit. Erlebnisse, Gefühle, Lieder, Erinnerungen. Die sehe ich manchmal aufploppen, wenn ich langjährige Weggefährt*innen ansehe, wenn ich eine bestimmte Türe öffne, wenn ein Stichwort fällt. Und dann ist Feuerwerk im Kopf und ein hüpfendes Herz im Brustkorb. Aber das ist nur in mir, auch wenn es sich so anfühlt manchmal, als sei es „in uns allen“. Diese gefühlsmäßige positive Verallgemeinerung ist unzulässig und gefährlich. Aber immerhin bin ich mir dessen bewusst. Also: es wird subjektiv wie die Sau; Du findest ganz viel Projektion und Überhöhung. Ja und ganz sicher auch pathetisches Geschwurbel. Lass ich mir aber jetzt auch nicht nehmen, dieses Pathos. Punkt.
Zur Gliederung konkret: Inhaltlich freue ich mich zu benennen, was alles scheiße war. Damit fange ich auch an, denn man soll mit dem Guten enden. Dann gibt es Sachen[2], die ich vermisse. Das ist das zweite. Dann wird es metaphysisch oder so, wenn ich darüber nachdenke, warum es eigentlich an vielen Stellen einfach gut war. Aber bis hier hin bist Du sicher eh nicht mehr dabei.
was scheiße war!
Tja. Wenn man sich in einen Job auf eine bestimmte Weise investiert, läuft man Gefahr auch mal ins Leere zu rennen. Bei der Arbeit mit Menschen ist das nicht risikofrei, mitunter enttäuschend. Ich bereue nichts, sagte ich. Nur die eine oder andere Bremse zu einem früheren Zeitpunkt hätte mir gutgetan. Es gab manches, was ich tat, das nicht hätte sein müssen, aber Kraft und v.a. Zeit gekostet hat. Manchmal haben dann Leute darunter gelitten, weil sie umsonst mit mir gelaufen sind. Das tut mir leid. Und ich hoffe, dass mir das verziehen wird.
-          Insgesamt tut mir leid, wenn ich Leute verletzt habe. Das wird sicher häufiger vorgekommen sein, als mir lieb ist. Weil ich vielleicht Erwartungen nicht erfüllte, Versprechen nicht hielt oder mir was rausrutschte, was ich nicht hätte sagen sollen und dürfen. Zu viel Druck, zu viel Ambition. Oder zu wenig Support. Da fällt mir aus dem Stand manches ein. Oft – Gott sein Dank – konnten wir das klären, glaube ich zumindest. Aber ein paar Schrammen bleiben immer. Das will ich jetzt nicht wegwischen oder mit einem „wo gehobelt wird, fallen Späne“ abtun. Nee. Ist passiert. War scheiße. Und oft meine Schuld, meine Unfähigkeit, mein Nichterkennen.
-          Manches habe ich mir vorgenommen, was ich nicht einlösen konnte. Insgesamt bleibt bei manchen Baustellen ein Gefühl von unfertig. Das könnte daran liegen, dass immer neue Visionen und Ideen auftauchten und somit „die Jugend“ stets Dauerbaustelle war. Damit habe ich wohl einige über lange Zeit verrückt gemacht. Und mit dafür gesorgt, dass es, was das angeht, nie wirklich zur Ruhe kam.
-          Wir konnten nicht jede*n erreichen. Gut, das kann auch nicht der Anspruch sein. Und doch zeigt ein Blick z.B. in die Konfilisten der letzten Jahre: Vielen hat eben auch nicht gefallen, was wir so taten als Ev. Jugend. Für manche war es nichts. Und das ärgert mich. Da hätte ich gern „mehr“ erreicht. Vielleicht war es auch nicht so sehr das „Produkt“, denke ich manchmal, sondern die „Werbung“ dafür, die nicht ansprechend genug war. Wie macht man Außenstehenden klar, was es mit einer Person machen kann und was man davon haben kann, wenn man bei der Ev. Jugend Frömern mitmacht? Fragt man Ältere, sagen sie wundervolle Dinge, die man retrospektiv halt so sagt. Aber das sind eben nicht die Dinge, die einem helfen (also z.B. die Hemmschwelle senken) oder überzeugen (also z.B. Interesse an einem konkreten Inhalt oder einer konkreten Möglichkeit generieren), dem Ganzen eine Chance zu geben und erstmal einfach dabei zu sein. Jede verlorene Seele (#Pathosalarm) tut mir leid.
-          Ich kann vieles als Vermutung benennen, was schwierig war aus meiner Sicht. Was ich wohl am schlimmsten finde, sind die Dinge, die ich nicht bemerkt habe. Auf manches wurde ich feedbackmäßig hingewiesen, weil Einzelne den Mut dazu hatten. Aber vieles wird für immer verborgen bleiben. Und das ist irgendwie hart. Schwierig ist also, dass ich Leuten auf die Füße getreten habe, ohne es zu merken und ohne es zu wissen. Das schmerzt.
-          Ehrlich gesagt möchte ich auch etwas anmerken, das nicht von mir ausging (ein Textteil muss ja der Überschrift gerecht werden). Es gab auch Menschen, echte Personen, die es mir schwer gemacht haben. Da fallen mir – was ein gutes Zeichen ist – keine fünf ein. Aber wenn, dann waren es durchaus härtere Brocken. Und wenn ich was nicht leiden kann, dann wenn sich jemand jemandem oder einer Sache in den Weg stellt und die Gründe nicht sachlich oder überhaupt nicht erkennbar sind. Oder sogar wirklich feindlicher Natur. Leider musste ich das erleben. Positiv war: Manche sind mir dann zur Seite gesprungen oder haben mich gestützt. Manche hätte ich mir an meiner Seite gewünscht.
Alles in allem muss ich sagen, dass die Herausforderungen gangbar waren. Auch, weil ich viel Hilfe hatte und noch mehr Hilfsangebote. Du kannst Dir gar nicht vorstellen, wie sehr allein die Frage „kann ich Dir helfen?“ schon gutes bewirkt. Oder es war Hilfe, die ich mir gesucht habe. Von diesen Sätzen dürfen sich – glücklicherweise – viele angesprochen fühlen. Ich fühle mich unterm Strich unglaublich gesegnet, dass die Herausforderungen sich im Grunde alle lösen ließen. Dank Deiner Hilfe.
 was ich wirklich vermisse
Wenn ich ehrlich bin, klage ich auf hohem Niveau. Das kann ich sagen, denn viele meiner Kolleg*innen haben sich in einem (kirchengemeindlichen) Umfeld wiedergefunden, das weit weniger fruchtbar und wertschätzend war. Die Tatsache, dass ich die Zahl der mir entgegen geschlagenen Anfeindungen an einer Hand abzählen kann, ist für ein so langes Dienstverhältnis in streitbarer Position durchaus ungewöhnlich. Also was soll’s!? Ich habe das Gefühl, allen noch in die Augen gucken zu können, denen ich begegnet bin, auch wenn es zwischenzeitlich vielleicht mal schwierig gewesen ist. Und auch wenn einige Augenpaare nicht zurück gucken: Ich bin ein bisschen stolz auf diese Quote.
Liest eigentlich noch jemand mit?
Jetzt kommt eine kleine Liste mit Sachen, die ich wirklich im Herzen vermisse:
Freizeiten! Ja, kein Sommer ohne Freizeiten. Wenig, was so ambivalent ist: Die sommerlichste Zeit des Jahres? Seba ist kaum zu Hause. Bei der Abreise Sätze wie „schönen Urlaub“ aber auch „Respekt, dass Du mit einem Haufen 16jähriger zwei Wochen losfährst und die Verantwortung trägst!“. Gerade diese Ambivalenz aus gestresster Entspannung und druckvollem Genuss haben einen großen Teil des Reizes ausgemacht. Das Hochgefühl, mit einer tollen Gruppe eine Freizeitetappe zu bewältigen, gab mir immer total viel. Dafür habe ich die Konfliktsituationen gern in Kauf genommen, die organisatorischen Risiken getragen. Und im besten Fall sind wir daran ja auch noch gewachsen. Jedenfalls: Was einem so viel Gutes gibt, darf auch mal Kontrastseiten aufwerfen! Und doch, gerade bei den Fahrten mit den Jugendlichen unter 16 Jahren: Schlaflose Nächte. Pläne schmieden und verwerfen, neu schmieden, neu verw… oder nee: doch durchführen. Ausgiebige Feedbackrunden. Spülen bis in die Nacht. Diskutieren bis zum Morgengrauen. Capture the Flag. Werden eigentlich alle satt? Habt Ihr genug getrunken? Großstadtausflüge mit Dorfkindern. Schwimmen gehen. Spieleabende. Viele knappe Entscheidungen. Manchmal Glück, manchmal Geschick. Immer Gefühl. Für mich genau das, was ich vor Augen habe, wenn jemand davon spricht, dass etwas „positiver Stress“ sei.[3] Ich erinnere auch gut das besondere Gefühl des Nachhausekommens. Der Gruppe verbunden, das Hochgefühl der letzten Tage noch im Herzen und physisch wieder im Alltag. Nicht selten war ich in den ersten Tagen noch paralysiert und begeistert von den Teilnehmenden und Mitarbeitenden. Was für tolle Menschen waren das in all den Jahren, mit denen ich unterwegs sein durfte?! Die Wahrscheinlichkeit, dass Du noch mitliest und einer dieser Menschen warst, scheint mir hoch. Danke für Dein Herz.
Unterwegs waren wir immer mal wieder auch im geliebten Bulli…
Etwas ganz Banales: Bulli fahren. Und dabei besonders: In den Rückspiegel schauen! Meistens saßen da, wenn nicht schlafende dann aber müde-glückliche Menschen. Inspiriert von Musik. Vorfreudig auf eine Schottlandrundreise, eine Portugalfreizeit, ein Mitarbeitenden-Wochenende. Oder nachfreudig von eben jenen oder anderen Sachen. Beseelt. Es macht ein unglaubliches Gefühl, etwas (mit) zu gestalten, das Menschen glücklich macht. In den Bullirückspiegel zu schauen ist eine Methode, um dieses Gefühl zu extrahieren. Und man braucht Methoden, um die kleinen, persönlichen Erfolge aus der Jugendarbeit zu ziehen. Sonst verliert man sich.
Etwas erschaffen: Schaf, KiBiWo, SPIRIT…! Vieles, das muss man auch mal sagen, gab es ja schon, als ich mal vor Äonen in Frömern anfing. Nein nein, bei 0 musste ich dankenswerterweise nicht anfangen und auch das ist Teil der Geschichte. Die großen Fußstapfen spürte ich lange Jahre, was für mich oft Herausforderung, selten Bürde war.
Die Entwicklungen rund um das Schafprojekt – bis hin zu bundesweiter Aufmerksamkeit und regionaler Begeisterung – waren enorm. Mann muss das mal mit deutlichen Worte benennen, wie es von außen wirkt: Wir haben in diesem popeligen Kaff 40 Schafe aufgestellt und damit einen abgefahrenen Politik-Demokratie-Gemeinschafts-Geist für einige Wochen (und davon ausgehend für Jahre) entfacht, der seines Gleichen sucht. Wir haben einen Fernseher verlost und 7 Tonnen Sand in die Jugendräume gekippt. Wer macht sowas schon? Noch heute stehen Schafe in Gärten und Wohnzimmern, auf Balkonen und in Fluren. Ich sehe sie regelmäßig und der Film, der dann in meinem Kopf abläuft… Stop! Enthusiasmus-Präventions-Punkt an dieser Stelle.
Die KiBiWo hat sich von einem umfangreichen Projekt mit 90 Kindern und 30 Mitwirkenden zu einem Mamut-Event als partizipative Kinder- und Jugendkulturprojektwoche mit 200 Kindern und 70 Mitwirkenden gemausert – auf hohem Niveau mit Band, Theater, Begeisterung und randvoller Abschlussveranstaltung.
Das SPIRIT ist eine ernst zu nehmende Plattform für Treffen, Veranstaltungen, Konzerte, … geworden, beinahe eine Jugend-Event-Kneipe. Das alles haben wir gemeinsam über ein Jahrzehnt entwickelt und vor allem: immer weiterentwickelt. Viele Bekanntschaften und Freundschaften über die Dorfgrenzen hinaus – ich sage immer auch gerne „Fans unserer Arbeit“ – sind in diesem Rahmen erst entstanden.
Bei diesen drei exemplarischen Sachen gab es immer ein bisschen Glück und gutes Händchen. Aber auch ganz, ganz viel Wohlwollen, Geduld, Akribie, Kreativität und Enthusiasmus. Diese ganz eigene Dynamik, die man so schwer beschreiben und fast gar nicht nachfühlen kann, wenn man nicht Teil davon war, die fehlt mir.
Manifestiert hat sich das übrigens oft im…
Aufwachen! Morgens aufwachen nach einer gelungenen Aktion, vielleicht schon drei oder vier Nachrichten auf dem Handy á la „Mensch, war das schön gestern!“: Das macht happy. Eine ganz tolle Form der „Bezahlung“. Dieses Gefühl, etwas im Team auf die Beine gestellt zu haben, das vielen Menschen gefallen hat (und ihnen vielleicht sogar nachhaltig richtig guttut). Dann noch kurz liegen zu bleiben, den letzten Tag Revue passieren zu lassen und in sich rein zu fühlen ist auch eine Methode der Extraktion. Am besten war das Jahr für Jahr an Karfreitag. Nach diesen phänomenalen KiBiWos… OK, wirklich Bremse jetzt.
Es sei an dieser Stelle lediglich der Hinweis noch erlaubt, dass ich überhaupt nicht nur von den Momenten rede, die „für alle“ öffentlichkeitswirksam wahrnehmbar waren. Nein, auch die internen Sachen mit den Mitarbeitenden, die größeren Fahrten, die kleineren Abende, die heftigen Renovierrereien bis tief in die Nacht, die Dankeschön-Sommerfeste und die inhaltlichen Schulungen, waren ebenso oft auf ganz, ganz vielen Ebenen was für’s Herz.
Insgesamt gab es oft…
Kleine Momente mit großen Gefühlen. Blicke, gemeinsames Arbeiten an Dingen und Sachen, Unmögliches möglich machen – einfach Situationen, bei denen schon im Moment des Eintretens klar war: Das war irgendwie groß! Das Aussprechen von Ideen und die sofortige Erkenntnis: Wenn wir das machen, wird das super! Hier würde mir soviel einfallen, ich wüsste nicht, wo ich anfangen und aufhören sollte. Aber wenn Du hier noch mitliest, dann fällt Dir vielleicht selbst etwas ein. Ich bin fast sicher.
Mir hat auch immer gut gefallen, dass in unserer Gemeinde viele Engagierte an allen Ecken und Enden, in allen Gruppen und Kreisen, unterwegs sind. Da ließ sich vieles, auch sozusagen interdisziplinär auf dem Flur regeln und besprechen. Macht Ihr? Ja. Ah super, dann können wir ja eben. Ja, kein Problem. Absprachen „zwischen Tür und Angel“ sind ein bemerkenswert effektives und produktives Instrument, wenn man bestrebt ist, viele Dinge zügig auf die Beine zu stellen. Ein Beleg dafür, dass es eben auf der Gemeindeebene insgesamt ganz gut klappt, waren wohl die Segelfreizeiten. Was für eine irre Nummer.
Insgesamt könnten wir jetzt, wenn wir schon so weit gelesen und geschrieben haben, mal darüber sinnieren, warum vieles gut lief. Sonst komme ich ja aus dem Sentimentigeschwurbel nicht mehr raus… Also der vorerst letzte Akt.
Warum es gut lief
Tja.
Manchmal höre ich Sätze wie: „bei Euch in Frömern, da geht sowas.“ Oft habe ich dem zugestimmt. Auf der anderen Seite sieht man von außen eben nicht – und auch von innen nicht immer – wie es dazu kommt, dass „da sowas geht“. Neben einzelnen Engagierten braucht es verbindende Kräfte. Dazu gehört:
-          Ein Ort, an dem grundsätzlich überhaupt erstmal gute Leute zusammenkommen können. Das war und ist in Frömern immer das Gemeindehaus. Mehr als die Kirche für solche Dinge, wenn Ihr mich fragt. Und wenn ich ehrlich bin, dann ist das für mich auch so die beste Form von Spiritualität, die dann entsteht: wenn zwei oder drei in diesem Einen Geist beisammen sind, etwas aushecken und dann Menschen erreichen für eine gute Sache.
-          Eine Kultur, bei der auch ungewöhnliche Ideen ausgesprochen werden dürfen. Eine Leitungsebene und (haupt- und ehrenamtliche) Verantwortliche, die Impulse aufnehmen, anstatt sie zu ignorieren oder ins Land der Fabeln zu verweisen: Das geht nicht! Das haben wir schon mal versucht! Dafür haben wir kein Geld! Das können wir nicht! – Sätze, die ich in Frömern fast nie gehört habe. Oder die sich zumindest nicht durchsetzen konnten. Wo so eine Kultur, so ein Geist herrscht, da ist vieles möglich und das nehmen Andere auf und der Effekt potenziert sich. Wo das nicht herrscht, wirtschaften sich Organisationen in die Bedeutungslosigkeit. Klingt wie eine stringente Vereinfachung komplexer Sachverhalte? Vielleicht. Aber ich halte dies für eine absolut basale Haltungsfrage, aus der sich vieles andere erst ableiten lässt. Also ja: Wenn dieses Merkmal nicht vorhanden ist, wird Vieles im Keim bereits erstickt. Schimmer noch. Es wird gar nicht erst jemand auf die Idee kommen, einen Keim als Saatgut mitzubringen denn es wäre Verschwendung.
Wenn es jedoch Ort und Kultur gibt, entsteht vieles von allein. Dann stehen Menschen füreinander ein, engagieren sich für die Dinge, die ihnen daran wichtig sind. Sie nehmen einander ernst, auch über ursprüngliche Cliquen hinaus. Es wachsen neue Connections und so stellen dann Menschen etwas miteinander auf die Beine, die das vorher so nicht von sich auf diese Weise erwartet hätten. Sowas schweißt zusammen und stärkt wiederum Ort und Kultur. Im negativen heißt das oft Teufelskreis. Wie nennt man das Gegenteil davon?
Wenn ich manchmal so überlege, welche Rolle ich in dem ganzen Gefüge hatte...?
Ich habe irgendwie versucht, die Dinge im Fluss zu halten. Zu erkennen, wo es harkt oder wo es bald harken könnte. Als Hauptamtlicher in der Kinder- und Jugendarbeit mit Blick auf die Gemeinde kannst Du permanent mit der Ölkanne über die Flure laufen und schauen, dass Du genügend Schmiermittel an die Reibungspunkte bringst. Dass Du an den richtigen Stellen schiebst und an anderen etwas bremst oder stützt.
Ich finde, wir haben gemeinsam in den letzten Jahren ein Möglichmach-Klima um die Ev. Jugend und die Ev. Kirchengemeinde aufgebaut.
Wir? Begeisterte Kinder, engagierte und kreative Jugendliche und junge Erwachsene, supportende Eltern, mitfiebernde Großeltern, loyale Angehörige und positive Gäste. Wohlwollende Politik, mitziehende Verwaltungen, kooperative Netzwerkpartner*innen. Ein Gott, der über die Dinge seine schützende Hand hält.
Und irgendwo dazwischen: ich mit einer Kanne Schmiermittel und dem Gefühl, für diese Zeit mit Blut und Spucke den schönsten Job der Welt am für diesen Zweck besten Ort des Universums gemacht haben zu dürfen.
Mit einer Träne im Knopfloch!
Dein Seba
[1] Mein Gefühl wird den tollen Leuten nicht gerecht, die versucht haben, etwas auf die Beine zu stellen und die gebremst wurden durch die Pandemie. Glaubt mir: Allein für die Bemühungen bin ich unendlich dankbar.
[2] was ein unpräzises Wort: Sachen! – aber Du weißt vielleicht was ich meine. Ich meine alles. Momente, Zeiträume, Aktionen, Gefühle, Menschen, Gespräche. Alles halt irgendwie Sachen. So wie man einfach sagt: Tolle Sache! Das kann ja auch irgendwie alles und jede*n meinen, nicht wahr? Deshalb kann man hier auch Sache sagen und damit Menschen meinen und das ist das schönste auf der Welt!
[3] Exkurs: Stress ist im Grunde überhaupt gar kein gutes Wort! Ich glaube, allein die Benutzung des Wortes steigert das Stressempfinden. Daher meide ich das. Besser gefällt mir. Wir haben viel vor! Und das trifft es einfach genau: Wir haben (zum Beispiel) auf so Freizeiten einfach immer wahnsinnig viel vorgehabt. Was wir meist auch geschafft haben und – man ey! – das ist ein unvergleichliches und unverwechselbares Gefühl. #addicted
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monasatlantis · 6 years
Text
Die “Most memorable” Anime Momente meines Lebens
Hier sind die Momente/Szenen/Episoden aus Anime Serien in meinem Leben die mir besonders in Erinnerung geblieben sind, weil sie irgendwie besonders waren und zwar im positiven, wie auch im negativen Sinne. Die Sortierung hat keine Bedeutung.
Die “Love-Making”-Szene aus Lady Oscar ist für mich definitiv unvergesslich XD Ich glaube das ist eine von zwei Non-Hentai Animes in denen ich eine Szene dieser Art gesehen habe. Ich denke Cutey Honey (ein Anime den ich nicht regelmäßig verfolgt habe) war der andere.
Wenn wir schon bei Lady Oscar sind, muss ich noch zwei weitere Szenen erwähnen. Zum einen diese Szene wo André mit Oscar dieses riesen Portrai von ihr beschreibt und Oscar erkennt das er praktisch nichts mehr sehen kann.
Und dann noch die Szene in der Marie-Antoinette hingerichtet wurde... oder war die Szene aus Nadine - Stern der Seine? ^^’ Ups, ist schwierig mit zwei sich thematisch so ähnliche Serien. Wo auch immer die Szene her war, ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ihre Haube dann davon geflogen ist. Wenn wir gleich bei Nadine - Stern der Seine sind, so erinnere ich mich da nur an zwei Momente ganz besonders. Nämlich das erste Treffen der beiden Schwestern, die ja genau genommen Feinde waren, weil Nadine Uhrsprungs zu den Revulutionären gehörte.
Und dann die Szene wo sie diesen einen Typen der eigentlich auf sie Stand in Paris zurück lässt um mit der schwarzen Tulpe ihren Neffen und ihre Nichte gemeinsam groß zu ziehen. (Das war definitiv das richtige ship XD)
Machen wir Mal einen kleinen Schwung zu einer ebenfalls sehr alten Serie. Georgie. Die Einzige Szene, an die ich mich hier noch wirklich erinnern kann war die Szene wo das Mädel unterkühlt war und ihre Brüder es eine tolle Idee fangen die “Körperwärme” - Methode zu benutzen... *hust* Ich war damals noch kein Inzest-Shipper. Also... akward XD
Mila hat eine ganze Episode die mir in Erinnerung geblieben ist und zwar die als Tsutomu verunglückt. Mit der kleinen Schwester die aufs Spielfeld gerannt gekommen ist, der Schnürsenkel von Mila der gerissen ist als Tsutomu verunglückt ist, dass Mila das Spiel noch beendet und dabei diesen besonderen Angriff zufällig kreiert hat und dann auch der Moment in dem sie endlich ins Krankenhaus kommt  und bereits ein Tuch über Tsutomus Gesicht liegt... es war schrecklich!
Eine weitere alte Kinderserie? Tico - Mein bester Freund. Hier ebenfalls zwei Szenen. Zum einen die, in der Tico stirbt und im Zusammengang damit (auch wenn es eigentlich eine andere Szene aus der nächsten Episode ist) auch noch die Szene in der Nanami verzweifelt versucht Tico zu rufen und Junior statdessen auftaucht und uns alle für einen Moment zum Narren hält. Man hab ich geheult.
Ebenfalls geheult habe ich nochmal als Nanami und Tico Jr. dann dem goldenen Wal begegnet sind und er den beiden erlaubt hat ihre Mütter noch einmal zu sehen. Mir kommen die Tränen alleine wenn ich an die Szene denke...
Bei den Kickers ist es die gesamte Rosenkavalier-Folge. Gregors Reaktion als er draußen die Blumen findet, “Aber die Blumen müssen wir klaun, das kann ja keiner bezahlen”, Victor als Schiedsrichter in dem kleinen Wettbewerb um Elsa und für die Kickers, plus die niedlichen Tierchen die Mario und Elsa am Schluss bei dieser Ultra-Cuten-Szene beobachten XD (Ja, die Tiere mehr als die Szene ^^’)
Jeanne die kamikaze Diebin der Anime hat für mich zwei Momente an die ich mich sehr stark erinnere. Zum einen natürlich die Kussszenen in dieser... eher depremierenden Episode, in der Chiaki Maron immerhin sagt, dass sie die Einzige für ihn ist. Saßen wir nicht alle “awwwwww”end da? XD (Ich finde den Manga trotzdem besser ^^’)
Und Maron die vor diesem Karussel steht, als Chiaki findet nachdem sie weggelaufen ist. Die Szene, nicht was danach passiert. Einfach nur wie Chiaki Maron vor diesem Karussel stehen sieht.
Sailor Moon hat eine Menge Magic Moments im positiven wie auch im negativen Sinne. Ich meine, so wenig ich Bunny und Mamoru als Ship mag, so sehr habe ich doch wie jeder andere auch für die beiden Anfeuernde Fähnchen geschwenkt XD Aber NATÜRLICH ist der Most Memoral Moment für mich aus dieser Serie mit HaMi verbunden. Nämlich Harukas und Michirus kleine “last resort” Nummer in den letzten Episoden der letzten Staffe, abgeschlossen natürlich mit ihrem dramatischen Abgang, der mich heute noch manchmal zum heulen bringt. (Best ship ever... really.)
Springen wir Mal kurz zu Nadia - The Secret of Blue water. Im Grunde gibt es da 2 Momente und eine ganze Episode. Einer der Momente, ist natürlich als Elektra Nemo ind Episode 22 konfrontiert. Mein Elektra-Fangirl Herz hat mir ihr geblutet und tut das auch heute noch.
Episode 36. Die Neue Nautilus. Elektra ist zurück. Die neue Nautilus. Elektras neues Attituede und Aussehen. Trotzdem ein kleiner Tropfen eifersucht. “Wir reden Später darüber.” Ein Kampf mit der neuen Nautilus. “ABER...!” XD Und erwähnte ich schon, die neue Nautilus? (Übrigens auch der Titel der Episode.)
Und natürlich die letzten ca. 10 Minuten der Serie. Angefangen bei Nemos... OTP-ist-Endgame-revealenden Abgang und Endend mit “Ihr wollte wissen was mit Sanson ist? Er hat mich, Marie geheiratet [...]” XD Als ob die Serie wirklich noch mehr unerwartete Überraschungen gebraucht hätte... (By the way... Marie macht hier einen auf super Glücklich, aber laut des Audio-Dramas war das Kind ein Unfall und Sanson war zunächst nicht soooo sicher über seine Zukunftspläne. Marie hat sogar damit gedroht es wie Elektra zu machen und ihr Kind alleine groß zu ziehen.) So weiter geht es mit Pokemon. Hier 1 Moment und 1 Episode. Zum einen ist es die Episode in der uns weiß gemacht wird das Pikachu Ash verlassen würde. Das war einer dieser “Ach quatsch, das passiert sowieso nicht... oder doch?” - Episoden XD
Und als zweites natürlich die Episode in der Ash sich von Misty und (vorübergehend) Rocko verabschiedet. Wir haben die drei so lange auf ihrer Reise begleitet gehabt zu dem Zeitpunkt, dass der Abschied echt schwer fiel. Nicht zu vergessen, das Pokéshipping damit getrennte Wege gegangen ist. (Wenn ich nicht später angefangen hätte Maike und Drew zu shippen, hätte ich bereits zu dem Zeitpunkt aufgehört Pokemon zu gucken - das hatte ich auch erst, aber ein Zufall hat mich dann mit Drew und Maike bekannt gemacht und so habe ich diese Staffeln auch noch geguckt.)
Digimon... oh ja... 2 Episoden, ein Moment. Fangen wir mit dem Moment an. Und zwar war es, zum Ende der 1. Acr der 1. Staffel als das Wappen der Hoffnung sich endlich Aktiviert und Angemon sich so zu sagen geopfert hat. Mein armer kleiner T.k. hat echt viel durch machen müssen und der Ärgert hört in Tri nicht auf - aber das ist ein anderes Thema.
Die erste Episode, die mir in erinnerung geblieben ist - und zwar positiv - ist natürlich genau genommen eine Doppelfolge XD Es sind natürlich die Episoden in der Pyramide mit Datamon und Soras Entführung. Die Taiora-Shipping-Galore schlecht hin. Und wo war Matt da noch gleich? - Ich schweife ab.
Die zweite Episode aus Digimon ist ein negativ Beispiel. DAS Negativbeispiel schlechthin. Die Digimon 02 Weihnachtsepisode. Ich sage nichts dazu.Ihr wisst alle was ich meine.
Weil wir gerade bei Digimon sind, es gibt auch zwei Momente aus Digimon Tri. Moment Nummer eins ist natürlich diese Onsen-Szene wo die Mädels im Männerbereich unterwegs sind. Ehrlich. Das ist diese eine Filler-Szene, die keiner wollte und jeder brauchte XD
Die zweite Szene ist wieder eine mit T.k. ich will sie nicht spoilern, also sage ich nur so viel: Sie ist im 3. Movie, bricht alle Herzen und ich habe Rotz und Wasser geheult. Mein Baby muss wirklich viel durchmachen.
Okay, als nächstes kommt YGO. Uh... das fällt mir ehrlich gesagt deutlich schwerer. Ich denke aber es sind auch hier zwei Momente. Zum einen als Yugo das Duelle gegen Raphael verloren hat. Ich meine WTF?! Who had seen this coming? Wie kann Yugi in einem “fairen” Duelle verlieren? Thats impissible! (By the way, ich liebe auch Setos Reaktion darauf. Fast so als hätte Yugi ihn betrogen - Little Kuribo stellt die Szenen in YGOtas übrigens ziemlich genau so dar, wie sie rüber gekommen ist XD)
Der zweite Moment aus YGO ist der Beginn des Duelles von Yugi und Seto gegen Darz. Dieses Badass-Team das in zwei Zügen ihre besten Monster beschwört UND fusioniert. Jeder andere Duellent wäre heulend davon gerannt und danach hätte niemals wieder einer ein Teamduelle mit den beiden bestreiten wollen so badass waren die. Und ich liebe einfach ihre Teamarbeit. Vor allem im Vergleich zu dem ersten Teamduelle in der 2. Staffel.
Inuyasha... Inuyasha... jah... da gibt es eigentlich fast ne ganze Liste, wenn ich mir überlege das es jetzt nicht unbedingt mein Liebster-Lieblingsanime ist. Zum einen ist da die Szene nachdem Inuyasha Kagome zum ersten Mal in den Brunnen gestoßen hatte, als sie zurückkehrt und ihn umarmt. Allererste Inuyasha x Kagome “awwwwwww” - Szene ever.
Dann ein Negativbeispiel. Die Szene zwischen Inuyasha und Kiyko in dem Wald die Kagome mit angesehen hat und Inuyashas anschließende Reaktion als er Kagome entdeckt. Anyone else who wished Kikyou jet another very painful death? ^^’ After killing Inuyasha first, that is XD
Dann gibt es da auch Inuyasha noch 2 Episoden, beide aus der Kenkentzu Hen (oder wie auch immer das geschrieben wird) Staffel. Die erste ist NATÜRLICH die Sess Episode in der Rin noch einmal stirbt und es zunächst hieß sie können nicht gerettet werden und... war Sess Gesicht nicht so unglaublich goldig, als Rin dann wieder aufgewacht ist? Awwwwww. Ich glaube das konnte selbst Non-Shipper-Herzen irgendwie erweichen.
Die 2. Episode ist die wo Inuyasha bessen ist und Sess gegen ihn kämpft. Die ganze Episode zeigt so wunderbar Sesshoumarus Charakterdevelopment. Ich meine, er unterbricht seine Suche nach Rin, um Kagome zu beschützen (schweigt ihr Shipper! Diese Episode war nicht für euresgleichen! XD), als er gegen Inuyasha kämpft, bringt er es nicht fertig ihn zu töten, nicht einmal wirklich zu verletzen und außerdem macht er auch deutlich, dass sich seine Meinung über Halbdämonen deutlich geändert hat. Vergleicht diesen Sess, bitten mit dem Sess aus den 1. Inuyasha Episoden. Der Mann ist echt einen weiteren Weg gekommen. UND ich liebe es, dass er seinen kleinen Bruder jetzt offenbar doch gerne hat.
Ansonsten... TRC, hier greife ich aber auf einen Movie zurück (während ich die bei den anderen Animes willentlich ignoriert habe) und zwar “Tokyo Revelations” und... ja... die revelations in dieser Episoden. Ich meine WTF?! Außerdem X Kameo und so XD
Bei Card Captor Sakura ist mir am ehesten in Erinnerung geblieben, wie Sakura kurz in dieser AU-Welt war in der es keine Liebe mehr gibt. Es war so scary. So... “das ist einfach nicht richtig!”, wenn ihr wisst was ich meine.
So.... ich glaube das war so ziemlich alles. Ist auch lang genug die Liste XD
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