Tumgik
#knirschen
pranverauthor · 1 month
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'Eifersucht' in Büchern zeigen
übersetzt (+ ergänzung) von saraswritingtipps
1. Seine Augen verengen/ Ein starren & intensiven Blick
2. Das Zucken & verhärten des Kiefers
3. Die Arme vor der Brust verschränken (Schutzmechanismus)
4. Abfällige, passiv aggressive oder sarkastische Bemerkungen/ Kommentare abgeben/ machen (auch über die Situation selbst)
5. Immer wieder ein flüchtigen Blick auf das Objekt der Eifersucht werfen/ haben
6. Versuchen den Rivalen zu übertreffen oder herauzufordern
7. Augenkontakt mit der Person vermeiden, die einen eifersüchtig macht/ auf der man eifersüchtig ist (sei es absichtlich oder nicht ist irrelevant)
8. Mit den Fingern/Nägeln ungeduldig auf dem Tisch trommeln
9. ein brennendes Gefühl in der Brust haben/ oder ein unwohles ziehen im Bauchbereich
10. Laut seufzen oder mit seine Augen verdrehen
11. Mit den Zähnen knirschen/ Mit der Zunge schnalzen
12. Seine Unterlippe (meist) blutig beißen.
13. Mit den Füßen ungeduldig wippen (wie z.B Gitarristen beim spielen es manchmal tun, um den Rhytmus zu zählen)
14. Dem Rivalen nachäffen oder verspotten
15. Oftmals das Thema vom Rivalen zu etwas anderen wechseln
16. Ein missgünstigen oder langen Seitenblick werfen
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vikasgarden · 3 months
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𝐀 𝐖𝐄𝐄𝐊𝐄𝐍𝐃 𝐀𝐓 𝐓𝐇𝐄 𝐎𝐕𝐄𝐑𝐋𝐎𝐎𝐊 𝐇𝐎𝐓𝐄𝐋
Do you dare to check in? 🛎️
The infamous Overlook Hotel, nestled in the isolated Colorado Rockies, has a dark and mysterious history. Known for its eerie atmosphere and paranormal activity, the hotel has attracted visitors looking for a thrilling experience. This weekend, a group of individuals, each with their own reasons, has checked in. As night falls, strange occurrences begin to happen, turning a weekend getaway into a nightmare. ⸻ imagine yourself in the situation and create your character as they are trapped in a horror movie come true. bonus: get your creative juices flowing and write a oneshot. what happened before the picture? where is your character headed now? are they searching for their friends/the people that arrived with them or are they investigating something different entirely?
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“Hallo?” Vikas Stimme hallte unheilvoll durch die Nacht. “V? Nora?” Der Blick aus hellgrünen Augen glitt umher, doch wo eben noch Lichter, Musik und viele freudige Stimmen waren, kam ihr jetzt nur Dunkelheit und Stille entgegen. Die vorher so einladenden und lustig geschmückten Hecken des Irrgartens waren nun voller Schatten, Dunkelheit und Kälte. Im Schnee konnte man noch die Fußspuren der Gäste ausmachen, die zuvor den Weg entlang gelaufen waren. Doch von einem auf den anderen Moment schienen all die vielen Menschen wie vom Erdboden verschluckt. Nur Vika war noch da. 
Die junge Schottin schluckte, drehte sich im Kreis und das einzige Geräusch, dass die Nacht zerriss, war das Knirschen von Schnee unter ihren Stiefeln und ihr hektischer werdender Atem. Wo im ersten Moment Wut in ihr empor gestiegen war, klammerte sich jetzt etwas anderes an sie. Es war kälter und dunkler, fast lähmend. 
Der Mond hatte sich vorhin, als er begann, am Himmel empor zu klettern, in seiner vollen Pracht präsentiert, doch hinter den bestimmt 3 Meter hohen Hecken brachte ihr das silbrige Licht nicht viel, auch wenn der Schnee die Nacht heller leuchten ließ. Die Schatten wirkten umso dunkler und die junge Schottin hatte das Gefühl, beobachtet zu werden, auch wenn sie niemanden sehen konnte. Ihre Augen verfingen sich an etwas in den Nadeln der Hecken des Irrgartens und als ihre Finger sich danach ausstreckten, erkannte sie eine der bunten Girlanden. Jetzt zerrissen und irgendwie ergraut, blieb ihr Blick an einem Fleck darauf hängen, der ihr einen kalten Schauer über den Rücken jagte.
War das Blut? 
Vika traute sich nicht näher heran zu gehen, sondern ließ die Girlande los, als hätte sie sich daran verbrannt und zog die Hände an den Oberkörper, während sie zurück taumelte. 
Ich muss hier weg. 
Der Satz schoss so plötzlich durch ihre Gedanken, dass sich ihre Füße in Bewegung setzten, noch bevor sie überhaupt darüber nachdenken konnte, in welche Richtung sie musste, um aus dem Irrgarten wieder herauszukommen. Wo vorher kleine Hinweisschilder und Symbole in den Hecken gehangen hatten, um die Besucher sicher durch die Nacht zu geleiten, waren nun dunkle, unheilvolle Löcher zurück geblieben, die Vika zu verhöhnen schienen. Immer wieder rutschte sie auf Stellen im Schnee aus, die durch die vielen Paar Schuhe, die darüber gegangen waren, zu Eis gefroren waren und nur knapp konnte sie sich jedes Mal davor bewahren, zu Boden zu gehen. Blindlings folgte sie mal dem Pfad rechts, mal links und merkte nicht, dass sie sich immer tiefer in den Irrgarten hinein manöfrierte, statt sich einem der vielen Ausgänge zu nähern. Das leise Rascheln, das durch die Nacht hallte und sich anhörte, als würde jemand mit den Fingern durch die Nadeln der Hecken streichen, fachte den wilden Herzschlag in ihrer Brust nur noch mehr an. 
Vergessen waren ihre Fähigkeiten, vergessen war das Selbstbewusstsein, das sie im gewohnten Umfeld immer an den Tag legte. Hier war sie nur noch das nervliche Bündel, dass sich in ähnlichen Situationen gern aus ihrem tiefsten Inneren hervor wagte und jegliches rationales Denken aus ihren Gedanken löschte. 
Ein Knacken direkt hinter ihr ließ sie herumfahren. Doch statt dem Weg, den sie gerade gekommen war, befand sich hinter ihr nur das dichte Werk aus Nadeln und Holz. “Was zum…?” Ihre Stimme klang viel zu laut, viel zu schrill und überhaupt nicht wie sie selbst. Doch sie irrte sich nicht. Ihre Hände steckten sich aus, berührten die Hecke, die dort war, wo sie doch gerade noch lang gelaufen war. Die Nadeln waren eiskalt, als ihre Finger sie berührten. Doch das war nicht einmal das Schlimmste. Kaum strichen ihre Fingerspitzen über die Nadeln der Hecke, schoss eine Hand daraus hervor, packte Vika am Handgelenk und wollte sie in die Hecke zerren. Ein Schrei entsprang ihrer Kehle, laut und schrill, während sie mit ihrer anderen Hand auf diesen Arm einschlug. Er sah merkwürdig aus. Irgendwie menschlich, aber doch… verwest? Ein Schlag auf die Haut riss Haut vom Fleisch und dunkles Blut tropfte in den weißen Schnee, während Vika immer weiter schrie, sich immer weiter dem Zug und Griff dieser Hand widersetzte und schließlich stolperte, als die Hand sie losließ. Sie verschwand anstandslos in der Hecke, doch das kümmerte Vika nicht. Auf dem kalten, rutschigen Boden, robbte sie rückwärts, während sie die Hecke fixierte. Doch diese bewegte sich nicht länger und als Vika mit der Hand auf einen Schneehaufen stieß, konnte sie endlich aufhören die Hecke anzustarren, drehte sich auf die Knie und kämpfte sich nach oben. Tränen hatten sich unwillkürlich aus ihren Augenwinkeln gelöst und Vika wich vor der Wand des Irrgartens zurück, der sie sich nun genähert hatte. Doch keine weitere Hand schoss aus ihr hervor. 
Panisch blickte sie sich um und wandte sich fast augenblicklich der Abzweigung zu, die sich vor ihr aufgetan hatte. War sie zuvor schon dort gewesen? Es spielte keine Rolle. Vika begann erneut zu laufen. 
Es mochte Stunden oder nur Minuten her sein, doch Vika war mittlerweile vollkommen durchgefroren. Die Wolljacke, die sie über ihrer Latzhose trug und die hohen Stiefel brachten bei den immer kälter werdenden Temperaturen nicht viel. Sie konnte ihren erhitzten Atem vor dem Gesicht erkennen und wenn sie nach oben blickte, dann schaute der Mond hämisch auf sie herab, während sie sich einen Weg durch das Labyrinth suchte. Jedes Knacken, jedes Rascheln und manchmal ihre eigenen Schritte ließen sie sich umsehen und ganz langsam zu einem nervlichen Wrack werden. 
Hatte das hier überhaupt einen Sinn? 
Dieser Gedanke war ihr nicht nur einmal gekommen. Jedes Mal, wenn Vika hinter sich sah, war da die Hecke, die ihr nur einen einzigen Weg ließ und zwar den nach vorn. Es gab kaum Abzweigungen, nur zwei Mal landete sie in einer Sackgasse, als würde das Labyrinth sie einen ganz bestimmten Weg entlang lotsen wollen. Einen Ausgang würde sie so nicht finden und immer wieder zerriss ihr Schluchzen die Nacht, doch die Tränen waren halb getrocknet, halb gefroren, auf ihren Wangen schon lang versiegt. Immer wieder konnte sie das Overlook Hotel über der Hecke aufragen sehen. Mal zu ihrer rechten, mal zu ihrer linken, mal direkt vor ihr und manchmal ragte es auch hinter der Hecke in ihrem Rücken empor, als wollte es sie verhöhnen. Es schien so nah und doch unendlich weit entfernt.
Und selbst wenn du es erreichst, Vika, wird es das Ende von diesem Spuk sein? Oder wanderst du nur in eine weitere, grauenvolle Situation? Wird das Hotelzimmer dir Wärme und Schutz bieten, während du dich unter der Decke versteckst, oder wird es dich mit Haut und Haaren verschlingen? 
Vika versuchte also keinen Weg durch die Hecke zu schlagen, um zum Hotel zu kommen. Vielleicht erfror sie hier draußen. So sehr, wie ihr Körper bibberte, hatten sie die -10° Grenze erreicht. Tendenz sinkend, denn der Mond erreichte gerade erst den höchsten Punkt in dieser sternenlosen Nacht mitten im Dezember. 
Wie Vika den Winter hasste. 
Halb erfroren, jämmerlich zitternd und in ihre Wolljacke gehüllt, stolperte Vika auf eine große weite Fläche. Im ersten Moment erfüllte sie ein Hoffnungsschimmer. Hatte sie das Labyrinth verlassen? Doch als sie aufblickte, war es nicht der Ausgang, es war das Herz des Labyrinths. In dessen Mitte stand zerstört die prachtvolle Statur einer Fee. Ihre Flügel lagen im Schnee, ihr Kopf war verschwunden und auch einige andere Körperteile fehlten der Statue, die hier und da durch die Schneedecke brachen. 
Das Licht des Mondes schien hier heller, drängte die Schatten zurück und doch war die Statue in eine Dunkelheit gehüllt, die Vika sofort einen Schritt zurück treten ließ. Ihr Rücken stieß gegen die kalten Nadeln der Hecke, sie streichelten Vikas Haar und mit einem erschreckten Schrei sprang die Schottin vor, während sie kurz nach hinten sah. Doch dieses Mal kam keine Hand aus der Hecke. Dieses Mal war ihr Schrei das einzige, das durch die Nacht hallte, bevor das Echo erstarb. 
Eine Bewegung aus dem Augenwinkel ließ sie erneut herumfahren. Sie glaubte, dass ihre Nerven jetzt vollständig mit ihr durchgegangen waren, doch tatsächlich hatte die Bewegung dieses Mal einen Ursprung. “Mike!” Vika stolperte vorwärts. Froh, ein lebendes Wesen zu sehen, während die Angst für einen kurzen Moment zu verschwinden schien. Doch Mike stand reglos im Schatten der Statue und starrte sie aus Augen an, die kalt und unnatürlich wirken. Etwas an ihnen war komisch, doch erst, als Vika nah genug an ihn herangetreten war, konnte sie erkennen, was es war. Seine Augen waren weiß. Ein einziger grauer Fleck in der Mitte kennzeichnete, wo sich einst Pupille und Iris befunden hatten. 
Wie angewurzelt blieb Vika stehen. Mike sagte kein Wort, seine Brust zitterte nicht einmal unter einem Luftholen. Es war, als wäre er zu einer Statue geworden. 
Ein Knacken zu ihrer Rechten ließ sie herumfahren. 
Aine. 
Eine weitere Bewegung und Vika drehte sich weiter. Sie war umzingelt. Mit jeder weiteren Bewegung herum sah sie eine weitere Gestalt. 
Casper, Ana, Anastasia, Zeev, Dabi, Butcher, Jasper und Liz. Sie alle waren hier und sie alle hatten diese merkwürdigen, milchigen Augen. 
“Du hättest in deinem Garten bleiben sollen.” Caspers Stimme klang wie seine Stimme und doch vollkommen anders. Es fehlte die Wärme darin, das Lachen, das Leben. 
“Oder im Reich der Feen.” Die freundliche und so hilfsbereite Aine war nun kalt wie das Eis unter ihren Füßen. Vika erkannte nichts Vertrautes in ihrem Blick. 
“Ist dir Kalt? Arme kleine Fee. Ich kann dich etwas wärmen.” Dabis Hände standen in Flammen, doch die Hitze seines Feuers schien ihn nicht im mindesten zu erreichen. 
Butcher schwang die Brechstange in seinen Fingern. Die Geste sagte alles, was gesagt werden musste. 
Vika drehte sich um die eigene Achse. In jedem Winkel der Lichtung wartete nichts außer Kälte und Grausamkeit auf sie. Die Lücke in der Hecke, halb verborgen in den Schatten, kam ihr da genau richtig. Dafür müsste sie nur an Mike vorbei. Doch Vika schaffte nicht einmal einen ganzen Schritt, da prallte sie an die Brust des Mannes. Ein Arm schlang sich wie eine Schlinge um ihre Mitte, presste sie an einen Körper so kalt wie Eis. Sie spürte seine Stimme nicht einmal in seiner Brust vibrieren, als er ihren Namen aussprach. “Vika.” Es war wie das leise Klirren eines schmelzenden Gletschers. Finger ertasteten die zarten Flügel, die die Fee vor der Welt verborgen hielt, doch Mike konnte sie sehen und schlimmer noch, er konnte sie anfassen. 
Seine Berührung war erst fast zärtlich, während diese eiskalten Finger über die zarte und so verletzliche Membran ihrer Flügel strich. Erneut stiegen Tränen in ihren Augen empor, denn Vika erinnerte sich nur zu gut an die Worte von Mike. Er würde ihre Flügel nicht zart behandeln. Er würde sie hart anfassen, sie ihr stehlen. Sie vielleicht zerstören. 
Ihr Blick verschwamm hinter den Tränen, die ihr erneut in die Augen traten und doch konnte Vika nicht anders, als nach oben zu sehen. Direkt in diese milchig-grauen Augen von Mike. “Bitte…”, entfloh es ihren Lippen, doch die einzige Reaktion, die sie bekam, war ein Lächeln so abartig Böse, dass es keiner Worte brauchte, um die Tränen aus ihren Augen kullern zu lassen. 
Der einzige weit und breit, der das Schauspiel im Herzen des Labyrinths bewundern konnte, war die große silbrige Scheibe am sternenlosen Himmel. Und der Mond lauschte mit größtem Vergnügen Vikas Schreien in der Nacht. 
tagged by: @ausgetrieben (thank you girl! ♥) tagging: @vasted , @verflcht , @vcnenum , @fireburial , @vergeltvng , @narbenherz , @ghula-herz , @dragonul-de-aur , @heartofglass-mindofstone , @shadowpunk & You!
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driftingjazzbard · 2 months
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@mandysxmuses from this
And even now the 'angel'...whatever they were, didn't deign to speak to her. She had questions for them. And a couple accusations of being a goddamn fucking idiot. Maybe that was why they didn't show themselves; they were inside her. They knew what she was thinking, and how thoroughly they'd fucked up. They'd seen it.
It didn't feel...different. Though maybe she shouldn't have expected it to. After all, Emma thought this was a dream. She didn't think she was special, it was just...her dream.
Now it was Erin's.
And now it would need to calm down a little bit.
Godlike powers...wishing things in and out of existence. Like nothing.
She'd have to...experiment. Just to make sure it worked. A test before she started in on the real problems.
Knirschen...that would be good.
She closed her eyes, and thought about bringing him here. Him appearing here, no chains, and with control over his transformations. He'd never be a mindless monster again.
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"...This...damn I hope this worked."
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bibastibootz · 5 months
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Mein Mann
"Gleich sind wir endlich beim Auto." Sebastian atmet stoßhaft aus und schaut auf den sandigen Weg vor sich, der einen leichten Bogen macht und so die Sicht auf den Parkplatz verdeckt.
Thorsten runzelt die Stirn. "Wieso denn 'endlich'? Hat dir der Spaziergang etwa nicht gefallen?"
Sebastian schüttelt den Kopf. "Nein, aber meine Schuhe drücken heute irgendwie."
"Mhm", antwortet Thorsten mit einem misstrauischen Blick.
Sebastian greift nach Thorstens Hand. "Wirklich. Der Spaziergang war schön. Alles ist schön mit dir." Er drückt Thorstens Hand und will sie gerade wieder loslassen, da verfestigt er stattdessen seinen Griff und wirft Thorsten ein zufriedenes Lächeln zu.
Nach all den Monaten zusammen (so ganz offiziell) ist er noch immer überzeugt davon, dass alle anderen sie beide anstarren und verurteilen — aber hier im Park ist niemand. Also überkommt Sebastian dieses Gefühl von Sicherheit und er versucht, die Wärme und den Druck von Thorstens Hand zu genießen so gut es geht.
Die untergehende Sonne glitzert durch die Baumkronen und wirft tanzende Lichtkleckse auf den Sandweg. Die Schuhe knirschen im Rhythmus und verfallen in ein frühsommerliches Lied zusammen mit dem nahen und fernen Vogelgezwitscher.
Der Porsche steht direkt unter einem schattigen Baum und verspricht endlich Erholung für Sebastians Füße. Sebastian kann es kaum erwarten, sich genüsslich in den Beifahrersitz fallen zu lassen und auf dem Rückweg ein wenig seine Augen zu schließen. Davor gibt es aber noch etwas zu klären.
"Holen wir uns noch was zum Abendessen?", fragt er.
Thorsten dreht seinen Kopf zur Seite. "Du bist doch heute dran mit Kochen."
Sebastian lässt seine Schultern fallen und runzelt die Stirn. "Können wir unsere Regelung heute nicht einmal ausfallen lassen?"
"Genau das hast du letztes Wochenende auch schon gesagt."
"Aber heute habe ich wirklich keine Lust."
Sie stehen nun direkt vor dem Porsche und Thorsten hat sich zu Sebastian umgedreht. Ihre verschränkten Hände baumeln zwischen ihnen in der Luft. Thorstens Finger zucken einmal kurz gegen Sebastians Handfläche.
"Soll ich dir beim Kochen helfen?", fragt Thorsten schließlich.
"Wir können uns doch einfach schnell was holen und dann haben wir mehr Zeit auf dem Sofa." Sebastian hebt verschmitzt seine linke Augenbraue. "Wäre doch schön, oder?"
Thorsten verdreht die Augen, doch er kann das Grinsen nicht stoppen, das ihm um den Mund spielt. Dann versucht er aber wieder, etwas ernster zu gucken. "Überredet. Aber wir können wirklich nicht jeden zweiten Tag Essen bestellen."
Sebastian will gerade etwas antworten, da ertönt das Geräusch einer schließenden Autotür neben ihnen. Sofort fährt Sebastian zu dem Auto herum und lässt dabei seinen Arm fallen. Die Wärme von Thorstens Hand hinterlässt lediglich ein kaltes Kribbeln auf seiner Haut.
Sebastian weiß, dass er wie ertappt aussehen muss, so wie er da steht, Arme und Beine völlig starr und gestreckt, der Blick etwas beschämend zu Boden gerichtet. Da wird ihm bewusst, wie nah er noch an Thorsten steht und wie missverständlich ihre Nähe sein muss, also macht er einen kleinen Schritt zur Seite und hofft, dass Thorsten es ihm nicht übel nimmt.
"Streit ums Abendessen?", fragt der Mann vom Nachbarauto, der mit einem Grinsen seinen Rucksack aufsetzt und um sein Auto herumgeht.
Thorsten wirft Sebastian einen flüchtigen Blick zu, bevor er mit den Schultern zuckt. "Essen bestellen oder selbst kochen, Sie kennen das Problem bestimmt." Mit seinem Kopf nickt er in Sebastians Richtung. "Er hier wäre heute dran, hat aber keine Lust."
Sebastian wird rot, aber nicht, weil Thorsten ihn hier vor einem Fremden vorführt (was ihm dennoch sehr unangenehm ist), sondern weil das alles so privat klingt. Niemals würde er selbst so offen mit jemand anderem über Thorsten und sein Abendessen reden, erstrecht nicht mit einem wildfremden Menschen. Aber Thorsten war schon immer lockerer, was sowas angeht. Offener, einfacher.
Der Mann schnauft vor Lachen. "Ah, die altbekannte Essensfrage am Sonntagnachmittag." Er geht langsam Richtung Wanderweg, bleibt aber Thorsten und Sebastian zugewendet. "Mein Mann ist auch so. Jedes Wochenende haben wir die selbe Diskussion. Kleiner Tipp: Rückenmassage anbieten. Dann macht er alles."
Thorsten lacht leise auf und nickt. "Den Tipp merke ich mir, danke."
Sebastians Ohren können nicht roter werden als jetzt. Sein Blick wandert von Thorsten zu dem anderen Mann, der ihn in diesem Moment auch anguckt.
"Ich würde das Angebot annehmen", sagt er mit einem breiten Grinsen und einem selbstbewussten Zwinkern, das sich auf direktem Wege in Sebastians Brust und wie eine heilende Hand über sein Herz legt.
Sebastian kann nicht anders und er lächelt etwas unbeholfen zurück. "Okay", sagt er leise, noch etwas ertappt und peinlich berührt.
Der Mann hebt eine Hand zum Abschied und verschwindet dann auch schon hinter der Kurve.
Sebastian atmet einmal tief ein, geht um das Auto herum zur Beifahrertür und steigt dann zu Thorsten in den Wagen. Bevor dieser den Motor anstellen kann, legt Sebastian eine Hand auf Thorstens Oberschenkel. "Ich koche heute", sagt er.
Thorsten dreht seinen Kopf zu ihm um. "Musst du nicht, wenn du nicht willst."
Sebastian presst seine Lippen zu einem kleinen Lächeln zusammen. "Möchte ich aber."
"Mit anschließender Rückenmassage oder ohne?"
Sebastian legt seinen Kopf schief. "Als ob das überhaupt eine Frage wäre."
Thorsten startet den Motor. "Dann krieg ich nächstes Mal aber auch eine von dir."
"Abgemacht", antwortet Sebastian, drückt einmal Thorstens Oberschenkel und beugt sich zu einem kurzen Kuss auf Thorstens Wange rüber, bevor er seine Hand zurücknimmt.
Auf der Rückfahrt schweigen die beiden die meiste Zeit. Was sie nicht wissen, ist, dass in ihren Köpfen ein und der selbe Gedanke herumschwirrt und genau das gleiche wohlwollige Gefühl in ihren Herzen auslöst. Mein Mann.
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farkrad · 4 months
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Round 8 - Tag 6
Steine bitte, 2 Spitze, 2 Flache und einen Beutel Kies.
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Und damit rein ins geholper. Gestern noch mehr Erde heute Vietnam flashback aus Kroatien. Okay so schlimm waren die Klumpen nicht aber meine Bashplate hatte auf den ersten 60 km ordentlich zu schaffen, zumindest vom Geräusch Pegel her. Hochwärts finde ich es ja immer schön aber bergab eher so semi, gerade wenn einige kleine Drops dazwischen sind und man es unter sich nur knirschen und rumpeln hört.
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Die "flachste" Stelle....
Summa summarum aber recht witzig auch wenn meine Hände etwas argh angespannt waren (gut für den Händedruck).
So gingen auch schon die ersten drei Stunden scheppernd rum und meine größte Sorge war permanent mir nen Platten zu fahren, diesmal nicht, horray.
Die restliche weiterfahrt war geprägt von herrlicher Einsamkeit. Hier mal Schotter 20km, keiner da. Da mal 30km Hangweg mit vollgas, Kanada.
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Und mittendrin, ein Buddha Tempel, what?
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20km bei 50 bis 70 kmh, Spaß pur
So mittags rum überholte mich nach einer kurzen Fotopause aber doch eine, dreckige 😳, 1250er GS, ich ihn dann wieder usw. Kurz aus den Augen verloren und zack er kommt mir entgegen, nochmal grüßen.
Erkenntnis, bin in die selbe Sackgasse Gefahren. Wir scheinen also das selbe Kartenmaterial zu verwenden 😅. Gute 30 Minuten später zieht er wieder vorbei während ich in zu Fuß in der Pampa stehe und nur ein paar Meter weiter dann smalltalk auf der Straße. Joa, zum glück kommt hier ja nie einer daher 10 minuten Palare im Outback wer wie wohin und ob gemeinsam offroad damit ich sehe was so ne GS offroad kann . Ich verneinte höflich da mir die Pfoten immer noch schmerzen und erst 100 km auf dem Tacho lagen. Mit einem leichten aufatmen löschte er ebenfalls die offroad Passage raus und eine Abzweigung später trennten sich die Wege. War denke auch froh drüber da er seinen 270kg Bock heute schon mal in tallage abgelegt hat und ich es zudem im Knie spürte um die Maschine bergauf 10m rückwärts zu schieben.
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Ansonsten, viel kurverei und meine Reifen bleiben rund, passt. Quartier bezogen in aoiz und morgen wieder Frankreich in Richtung Spanien um die berge zurück 😁.
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richardsfotoseite · 8 months
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Wintermorgen im Park - Frost, Sonnenaufgang und Stille
Der Wetterbericht kündigte einen sonnigen Wintertag an, also machte ich mich bei Tagesanbruch auf den Weg in den nahegelegenen Park an der Ruhr. So früh am Morgen war es in der Stadt noch ruhig und im Park herrschte nahezu völlige Stille. Die einzigen Geräusche waren das leise Rauschen des nahen Flusses und das Knirschen meiner Schritte auf dem gefrorenen Boden. Langsam stieg die Sonne über den…
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*Titel:** *Der stille Pfad (Teil 4)
Clara stand noch immer in der Kälte, den Schlüssel in ihrer zitternden Hand. Die Morgendämmerung hüllte die verfallenen Gebäude in ein blasses Licht, und die Schatten, die vor wenigen Minuten noch bedrohlich gewirkt hatten, lösten sich langsam auf. Doch in Claras Geist tobte ein Sturm aus Verwirrung und Angst.
Sie war ein Teil dieses Spiels gewesen – ein Gedanke, der ihr Herz schneller schlagen ließ. Aber wie konnte sie das vergessen haben? Wie tief mussten die Erinnerungen begraben sein, dass sie nicht einmal die leiseste Ahnung von ihrer Vergangenheit hatte?
Mit dem Schlüssel in der Hand beschloss sie, sich auf den Weg zurück in ihre Wohnung zu machen. Vielleicht konnte sie dort in Ruhe nachdenken, vielleicht würde ihr etwas einfallen. Doch bevor sie auch nur den ersten Schritt in diese Richtung tun konnte, vibrierte ihr Handy in ihrer Tasche. Eine Nachricht. Sie zog es heraus und las die Worte, die ihr wie ein eisiger Wind durch die Seele fuhren:
*„Du hast weniger Zeit, als du denkst. Der Schlüssel öffnet nicht nur Türen. Folge dem Ruf des Westens, bevor die Nacht dich einholt.“*
Der Ruf des Westens? Clara spürte, wie die Verzweiflung in ihr aufstieg. Sie wusste nicht, was das bedeutete. Alles in ihr schrie danach, einfach zu fliehen, weit weg von dieser Stadt und diesem Albtraum. Aber etwas hielt sie zurück – ein seltsames Gefühl, das ihr sagte, dass sie genau das tun musste, was die Nachricht verlangte. Es war, als hätte eine unsichtbare Hand einen Faden um ihr Herz gelegt und zog sie nun unaufhaltsam in Richtung der nächsten Gefahr.
Ohne weiter zu zögern, rief sie ein Taxi und gab dem Fahrer die Adresse eines alten Bahnhofs im Westen der Stadt, der seit Jahren außer Betrieb war. Während des gesamten Weges starrte Clara gedankenverloren aus dem Fenster, die Stadtlandschaft an sich vorbeiziehen lassend, während die Räder des Taxis monoton über das Pflaster rollten.
Der Bahnhof war ein trostloser Ort. Graffiti bedeckten die Wände, die Fenster waren zerbrochen, und überall lag Müll verstreut. Kein Mensch war weit und breit zu sehen. Clara stieg aus dem Taxi, und der Fahrer fuhr schnell davon, als hätte er einen unheimlichen Ort verlassen. Clara zögerte einen Moment, den rostigen Schlüssel fest in ihrer Tasche umklammert. Dann betrat sie das verlassene Gebäude.
Der alte Wartesaal war düster und heruntergekommen. Die Luft roch nach abgestandener Feuchtigkeit und Moder. In der Mitte des Raumes stand eine Bank, auf der einst Reisende gesessen hatten, jetzt jedoch nur noch ein Überbleibsel vergangener Zeiten war. An der gegenüberliegenden Wand befand sich eine Tür mit einem seltsamen Symbol darauf – ein Kreis mit einem durchgestrichenen Dreieck in der Mitte. Es war das gleiche Symbol, das in ihren Alpträumen auftauchte, ein Zeichen, das sie nicht einordnen konnte, das aber in ihr etwas tief Vergrabenes rührte.
Clara holte den Schlüssel hervor, ihr Herz schlug schneller, als sie sich der Tür näherte. Mit einem tiefen Atemzug steckte sie den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn langsam um. Mit einem lauten Knirschen öffnete sich die Tür, und ein dunkler, schmaler Gang offenbarte sich dahinter.
Ohne weiter nachzudenken, trat Clara ein. Der Gang war dunkel, und die Wände schienen enger zusammenzurücken, je tiefer sie ging. Die Luft war schwer, und sie hatte das Gefühl, dass etwas sie beobachtete. Ihre Schritte hallten unheimlich in der Enge wider.
Plötzlich hörte sie ein Geräusch hinter sich – das leise Scharren von Schritten. Clara erstarrte und drehte sich langsam um. Nichts. Doch das Gefühl, nicht allein zu sein, verstärkte sich. Sie beschleunigte ihre Schritte, bis sie schließlich am Ende des Ganges vor einer weiteren Tür stand.
Diese Tür war anders. Sie war aus schwerem, altem Holz gefertigt und mit Eisenbändern verstärkt. Eine Inschrift war darauf eingeritzt, doch Clara konnte die Worte nicht entziffern. Mit zitternder Hand öffnete sie die Tür und trat in einen großen Raum ein.
Das, was sie dort sah, ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren.
In der Mitte des Raumes stand ein massiver Steinblock, der wie ein Altar wirkte. Auf ihm lag eine schwarze Box, die von dunklen, komplizierten Symbolen bedeckt war. Rund um den Altar waren Bilder und Gegenstände aufgereiht, die Clara nicht einordnen konnte, doch etwas daran schien ihr seltsam vertraut. Überall an den Wänden hingen alte Spiegel, die so angeordnet waren, dass sie ein Kaleidoskop aus Reflexionen bildeten.
Und dann war da noch ein weiteres Detail, das Claras Atem stocken ließ: Ein großes Bild, das direkt hinter dem Altar hing, zeigte eine Frau in einem roten Kleid, die von einer Gruppe von Männern und Frauen umringt war. Diese Frau… es war Clara.
Sie trat näher an das Bild heran, ihr Puls raste. Es war, als ob ihre Vergangenheit direkt vor ihr lag, greifbar und doch unerreichbar. Die Gesichter der Menschen um sie herum schienen leer, als ob sie Masken trugen. Doch Claras Blick blieb auf einem Gesicht hängen – dem Gesicht der Frau, die sie in den letzten Tagen verfolgt hatte.
„Du bist näher, als du denkst,“ flüsterte eine vertraute Stimme hinter ihr.
Clara wirbelte herum und sah die Frau im roten Kleid, die sie nun in Realität vor sich hatte. Doch diesmal war die Frau allein, ihre Augen bohrten sich in Clara wie kalte Stahlnadeln.
„Was… was ist das hier?“ Claras Stimme zitterte, während sie das Messer zog, das sie unterwegs als Schutz mitgenommen hatte.
„Das ist dein Schicksal, Clara. Du hast es immer gewusst, tief in deinem Inneren,“ sagte die Frau mit einem leichten Lächeln, das sowohl Mitleid als auch Überlegenheit ausdrückte.
Clara konnte fühlen, wie die Wahrheit in ihr aufstieg, wie ein Sturm, der endlich die Mauern des Vergessens durchbrach. Erinnerungen fluteten in ihr Bewusstsein – die Spiele, die sie gespielt hatte, die gefährlichen Aufgaben, die sie erledigen musste, die Lügen, die sie leben musste, um in dieser Welt zu überleben. Und dann… das Letzte Spiel, das Spiel, das sie verloren hatte.
„Es ist Zeit, sich zu erinnern,“ sagte die Frau und trat einen Schritt zurück. „Erinnere dich und wähle deinen Weg. Lebe oder stirb. Aber wisse, dass das Spiel niemals endet.“
Clara schloss die Augen, ihre Hand fest um den Griff des Messers. Sie wusste nun, was sie tun musste. Das Spiel verlangte einen hohen Preis, aber es war noch nicht zu Ende. Nicht für sie.
Mit einem letzten, tiefen Atemzug öffnete sie die Augen wieder, ihre Entscheidung getroffen.
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**Fortsetzung folgt...**
Soll Clara den endgültigen Schritt wagen, um das Spiel zu beenden, oder gibt es eine unerwartete Wendung?
Der Ruf des Westens? Clara spürte, wie die Verzweiflung in ihr aufstieg. Sie wusste nicht, was das bedeutete. Alles in ihr schrie danach, einfach zu fliehen, weit weg von dieser Stadt und diesem Albtraum. Aber etwas hielt sie zurück – ein seltsames Gefühl, das ihr sagte, dass sie genau das tun musste, was die Nachricht verlangte. Es war, als hätte eine unsichtbare Hand einen Faden um ihr Herz gelegt und zog sie nun unaufhaltsam in Richtung der nächsten Gefahr.
Ohne weiter zu zögern, rief sie ein Taxi und gab dem Fahrer die Adresse eines alten Bahnhofs im Westen der Stadt, der seit Jahren außer Betrieb war. Während des gesamten Weges starrte Clara gedankenverloren aus dem Fenster, die Stadtlandschaft an sich vorbeiziehen lassend, während die Räder des Taxis monoton über das Pflaster rollten.
Der Bahnhof war ein trostloser Ort. Graffiti bedeckten die Wände, die Fenster waren zerbrochen, und überall lag Müll verstreut. Kein Mensch war weit und breit zu sehen. Clara stieg aus dem Taxi, und der Fahrer fuhr schnell davon, als hätte er einen unheimlichen Ort verlassen. Clara zögerte einen Moment, den rostigen Schlüssel fest in ihrer Tasche umklammert. Dann betrat sie das verlassene Gebäude.
Der alte Wartesaal war düster und heruntergekommen. Die Luft roch nach abgestandener Feuchtigkeit und Moder. In der Mitte des Raumes stand eine Bank, auf der einst Reisende gesessen hatten, jetzt jedoch nur noch ein Überbleibsel vergangener Zeiten war. An der gegenüberliegenden Wand befand sich eine Tür mit einem seltsamen Symbol darauf – ein Kreis mit einem durchgestrichenen Dreieck in der Mitte. Es war das gleiche Symbol, das in ihren Alpträumen auftauchte, ein Zeichen, das sie nicht einordnen konnte, das aber in ihr etwas tief Vergrabenes rührte.
Clara holte den Schlüssel hervor, ihr Herz schlug schneller, als sie sich der Tür näherte. Mit einem tiefen Atemzug steckte sie den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn langsam um. Mit einem lauten Knirschen öffnete sich die Tür, und ein dunkler, schmaler Gang offenbarte sich dahinter.
Ohne weiter nachzudenken, trat Clara ein. Der Gang war dunkel, und die Wände schienen enger zusammenzurücken, je tiefer sie ging. Die Luft war schwer, und sie hatte das Gefühl, dass etwas sie beobachtete. Ihre Schritte hallten unheimlich in der Enge wider.
Plötzlich hörte sie ein Geräusch hinter sich – das leise Scharren von Schritten. Clara erstarrte und drehte sich langsam um. Nichts. Doch das Gefühl, nicht allein zu sein, verstärkte sich. Sie beschleunigte ihre Schritte, bis sie schließlich am Ende des Ganges vor einer weiteren Tür stand.
Diese Tür war anders. Sie war aus schwerem, altem Holz gefertigt und mit Eisenbändern verstärkt. Eine Inschrift war darauf eingeritzt, doch Clara konnte die Worte nicht entziffern. Mit zitternder Hand öffnete sie die Tür und trat in einen großen Raum ein.
Das, was sie dort sah, ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren.
In der Mitte des Raumes stand ein massiver Steinblock, der wie ein Altar wirkte. Auf ihm lag eine schwarze Box, die von dunklen, komplizierten Symbolen bedeckt war. Rund um den Altar waren Bilder und Gegenstände aufgereiht, die Clara nicht einordnen konnte, doch etwas daran schien ihr seltsam vertraut. Überall an den Wänden hingen alte Spiegel, die so angeordnet waren, dass sie ein Kaleidoskop aus Reflexionen bildeten.
Und dann war da noch ein weiteres Detail, das Claras Atem stocken ließ: Ein großes Bild, das direkt hinter dem Altar hing, zeigte eine Frau in einem roten Kleid, die von einer Gruppe von Männern und Frauen umringt war. Diese Frau… es war Clara.
Sie trat näher an das Bild heran, ihr Puls raste. Es war, als ob ihre Vergangenheit direkt vor ihr lag, greifbar und doch unerreichbar. Die Gesichter der Menschen um sie herum schienen leer, als ob sie Masken trugen. Doch Claras Blick blieb auf einem Gesicht hängen – dem Gesicht der Frau, die sie in den letzten Tagen verfolgt hatte.
„Du bist näher, als du denkst,“ flüsterte eine vertraute Stimme hinter ihr.
Clara wirbelte herum und sah die Frau im roten Kleid, die sie nun in Realität vor sich hatte. Doch diesmal war die Frau allein, ihre Augen bohrten sich in Clara wie kalte Stahlnadeln.
„Was… was ist das hier?“ Claras Stimme zitterte, während sie das Messer zog, das sie unterwegs als Schutz mitgenommen hatte.
„Das ist dein Schicksal, Clara. Du hast es immer gewusst, tief in deinem Inneren,“ sagte die Frau mit einem leichten Lächeln, das sowohl Mitleid als auch Überlegenheit ausdrückte.
Clara konnte fühlen, wie die Wahrheit in ihr aufstieg, wie ein Sturm, der endlich die Mauern des Vergessens durchbrach. Erinnerungen fluteten in ihr Bewusstsein – die Spiele, die sie gespielt hatte, die gefährlichen Aufgaben, die sie erledigen musste, die Lügen, die sie leben musste, um in dieser Welt zu überleben. Und dann… das Letzte Spiel, das Spiel, das sie verloren hatte.
„Es ist Zeit, sich zu erinnern,“ sagte die Frau und trat einen Schritt zurück. „Erinnere dich und wähle deinen Weg. Lebe oder stirb. Aber wisse, dass das Spiel niemals endet.“
Clara schloss die Augen, ihre Hand fest um den Griff des Messers. Sie wusste nun, was sie tun musste. Das Spiel verlangte einen hohen Preis, aber es war noch nicht zu Ende. Nicht für sie.
Mit einem letzten, tiefen Atemzug öffnete sie die Augen wieder, ihre Entscheidung getroffen.
---
**Fortsetzung folgt...**
Soll Clara den endgültigen Schritt wagen, um das Spiel zu beenden, oder gibt es eine unerwartete Wendung?
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falleraatje · 2 years
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Zwar kein Teen Wolf, aber da mich das Werwolf-Thema nicht mehr losgelassen hat, hier ein kleines Snippet dazu @apfelhalm
Als Leo auf dem Parkplatz am Waldrand ankommt, herrscht dort geordnetes Chaos. Die Scheinwerfer der Fahrzeuge und die hellen Strahler, die die Einsatzleiter aufgebaut haben, tauchen einige Bereiche in grelles Licht, während andere in völliger Dunkelheit liegen. Immer wieder ertönt Hundegebell und Leo fühlt sich sofort wieder, als hätte er nie etwas anderes gemacht, obwohl sein letzter Einsatz mit der Truppe schon fast zwei Jahre her ist.
Als sein letzter Diensthund in den Ruhestand gegangen ist, stand er vor der Wahl: einen neuen Welpen antrainieren oder sich eine neue Stelle suchen? Inzwischen ist er bei der Mordkommission ziemlich zufrieden, auch wenn er hofft, dass dieser Einsatz nicht zu einem Fall für sie wird.
Um diese Jahreszeit sind ein Großteil der Kollegen krank oder schon im wohlverdienten Weihnachtsurlaub. Nur deshalb hat man Leo gebeten, noch einmal in seine alte Rolle zu schlüpfen. Es behagt ihm nicht wirklich, mit einem Hund unterwegs zu sein, den er kaum kennt, aber es geht hier darum, ein vermisstes Mädchen zu finden. Wenn er auch nur einen winzigen Teil dazu beitragen kann, wird er das tun.
Der Hund, dessen Führungsleine ihm in die Hand gedrückt wird, kommt Leo nicht bekannt vor. Er versucht Sabine darauf anzusprechen, die heute den Einsatz koordiniert, aber sie ist schon weitergelaufen und ruft irgendwelche Anweisungen über den Parkplatz. Dann muss Leo eben so klarkommen.
Für einen Moment hockt er sich neben dem Hund hin. Er wirkt größer als die Schäferhunde, die sie sich sonst heranziehen, mit dunklem Fell und spitzen Ohren. Mehr kann Leo in diesem Licht erkennen. Als er dem Hund einmal über den Rücken streichelt, fühlt sich das Fell beinahe rau an unter seiner Hand. Kurz ist Leo verwundert, aber Zeit sich darum zu kümmern hat er nicht.
Der Hund dreht seinen Körper ein Stück von ihm weg und wendet ihm stattdessen den Kopf zu. „Na, das kriegen wir schon hin, oder?“ flüstert Leo ihm zu. Es wäre wahrscheinlich besser, vor dem Start noch ein paar Kommandos durchzugehen um zu schauen, wie gut der Hund auf ihn hört, doch dazu haben sie keine Gelegenheit mehr.
Irgendwo kommt der Aufruf sich aufzustellen. Der Hund legt den Kopf schief und scheint Leo beinahe zuzunicken. Seine Augen wirken viel heller, als sie das in diesem Licht tun sollten. Leo steht auf, prüft noch einmal, ob das Geschirr richtig sitzt und dann sind sie unterwegs.
.
Es ist eine klare Nacht. Nun wo sie vom Parkplatz mit den vielen Lichtern weg sind, dringt das Mondlicht durch die Baumkronen und lässt Schatten im Unterholz tanzen. Ein Blick nach oben verrät Leo, dass ein großer Vollmond am Himmel steht. Wenigstens braucht er so die Batterien seiner Taschenlampe nicht auszureizen. 
Das Knirschen der Zweige und herabgefallenen Blätter unter Leos Schuhen wird mehrmals vom Heulen des Windes unterbrochen und Leo wünscht sich, er hätte sich noch eine zusätzliche Schicht angezogen, obwohl die Einsatzkleidung eigentlich warm genug sein sollte.
Der Hund läuft unbeirrt weiter. Bisher hat er noch keine Anzeichen gegeben, eine Spur aufgenommen zu haben und je weiter sie sich vom Waldrand entfernen, desto weniger Hoffnung hat Leo, dass sie noch etwas finden. Das Mädchen soll vom Haus direkt am Waldrand in den Wald hineingegangen sein zum Spielen. Als sie zum Mittagessen nicht zuhause war, haben die Eltern sich Sorgen gemacht. Nun müsste sie seit fast zwölf Stunden hier im Wald sein und je mehr Zeit vergeht und je weiter Leo läuft, desto größer wird seine Sorge.
Der Funk schweigt. Jede Minute hofft er auf den erlösenden Spruch, dass einer der Kollegen mehr Erfolg hatte als er, aber es kommt nichts.
Irgendwann müssen sie Halt machen, um zwischendurch etwas zu trinken. Leo gießt dem Hund etwas Wasser in den Napf, den er ihm mitgebracht hat. Sie haben schon einige Kilometer zurückgelegt und Leo sollte sich eigentlich müde fühlen, aber er weiß schon von sich, dass sein Körper das Gefühl der Erschöpfung erst kennt, wenn er nachher zuhause ankommt und beinahe zusammenklappt, noch bevor er über die Türschwelle tritt.
Der Hund nimmt das Wasser gierig auf und Leo gibt ihm noch ein bisschen mehr. „Du machst das gut“, sagt er, obwohl er weiß, dass der Hund ihn nicht versteht. Es ist anders, wenn man einen Hund von klein auf trainiert und mit ihm zusammenlebt. Bei diesem ist Leo eher skeptisch. Es wäre ihm lieber, wenn er wenigstens einen Namen wüsste.
„Na komm“, sagt er, sobald die Unruhe in ihm wieder größer wird, weil es ihm vorkommt, als würden sie viel zu lange Pause machen. „Nur noch ein Stück, dann haben wir es geschafft.“
Wieder scheint der Hund zu nicken. Leo wüsste gerne, wer ihm das beigebracht hat, weil es keins der üblichen Kommandos auf ihrer Liste ist. Fast wirkt es, als würde er jedes von Leos Worten verstehen. Ein bisschen verwirrt wendet Leo sich ab, richtet den Rucksack auf seinem Rücken und packt die Leine wieder richtig. Sie müssen weiter.
.
Ein paar Kilometer weiter endet der Wald an einem Industriegelände, das von einem Zaun umgeben ist. Leo vergleicht seinen Standort mit der Route, die ihm zugeteilt ist. Sie müssen ein Stück am Zaun entlang und dann etwas weiter südlich zurück durch den Wald. 
Dass sie da etwas finden, bezweifelt er, aber wer weiß. Vielleicht haben sie Erfolg. Der Funkspruch verrät ihm zumindest, dass bisher noch niemand anderes irgendeine Spur gefunden hat.
Je näher ihr Punkt auf dem GPS-Gerät wieder der Straße und damit ihrem Startpunkt kommt, desto mehr verliert Leo die Hoffnung. Er hört die ersten Motorengeräusche und weiß, dass ihre Schicht gleich vorbei sein wird. Dann wird jemand anderes übernehmen und Leo will lieber nicht darüber nachdenken, wie groß die Chance nach 18 Stunden bei diesen Temperaturen noch ist, das Mädchen lebend zu finden.
„Tut mir leid“, sagt er, an den Hund gewandt, weil niemand anderes hier ist. Dem Mädchen selbst oder ihren Eltern würde er gerne das gleiche sagen, aber solange das nicht geht, muss das Fellknäuel vor ihm eben zuhören.
Die spitzen Ohren drehen sich nach hinten und der Hund wird langsamer, obwohl Leo ihm kein Zeichen dafür gegeben hat. Er hat wahrscheinlich Recht. Sie sind beide müde und sie sind inzwischen nahe genug an der Straße. Den Bereich haben Kollegen schon abgesucht und obwohl Leo trotzdem aufmerksam ist, als sie sich hinter der Leitplanke ihren Weg suchen, können sie sich ein bisschen Zeit lassen.
Die Lichter der entgegenkommenden Autos blenden ihn, aber sie sind auch praktisch, weil der Mond langsam untergeht. Am Horizont wird der erste graue Streifen der Morgendämmerung sichtbar. Es muss später sein, als Leo vermutet hat, wenn die Nacht schon vorbei ist.
Plötzlich geht ein Ruck durch seinen Arm. Er möchte die Leine fester fassen, doch er stolpert und im nächsten Moment spürt er, wie sie ihm durch die Finger gleitet. Das sollte nicht passieren. Er versucht, wieder danach zu greifen, doch seine Hände sind leer.
Der Hund steht ein paar Meter entfernt und schaut ihn einfach nur an. Nun wo Leo es nicht mehr festhält, hängt das Geschirr herunter und der Griff schleift über den Boden. Der Hund legt den Kopf schief und ganz kurz kommt es Leo vor, als wollte er sich entschuldigen. Dann läuft er los und verschwindet zwischen den Bäumen.
Fuck.
In seiner gesamten Zeit bei der Hundestaffel ist Leo so etwas noch nie passiert, nicht einmal beim Training. Er sollte dem Hund folgen, aber er weiß auch so, dass er nicht schnell genug sein wird und dass er keine Ahnung hat, in welche Richtung er suchen soll. So viel dazu, ihm einfach ein fremdes Tier in die Hand zu drücken. Er hätte sich gar nicht erst darauf einlassen sollen.
Leo hat keine Ahnung, was er jetzt machen soll. Auf die Baumreihe zu starren, bringt auch nicht viel. Der Hund wird wohl kaum einfach so wieder dort auftauchen, Leo anstupsen und brav mit ihm zum Parkplatz zurücklaufen.
Auf solche Fälle hat man ihn damals in der Ausbildung für die Hundestaffel nicht vorbereitet, weil es einfach nicht vorkommt. Deshalb nehmen sie ja auch nicht irgendwelche dahergelaufenen Schoßhunde mit in den Einsatz, sondern nur gut ausgebildete Tiere, die sich so etwas eben nicht erlauben.
Ihm bleibt nichts anderes übrig, als weiter zum Parkplatz zu laufen. In seinem Blickfeld schieben sich die ersten Sonnenstrahlen über den Horizont. Leo wünscht sich zurück in den dunklen, kalten Wald, mit der Hundeleine in der Hand und noch irgendeiner Aussicht, das verschwundene Mädchen zu finden.
.
Leo sollte nach Hause fahren. Im Präsidium herumzusitzen und Trübsal zu blasen, wird ihm nicht helfen. Sabine hat ihm schon vor einer Stunde gesagt, dass er nicht zu bleiben braucht, sondern sich ausruhen soll, falls man ihn in den nächsten Tagen noch mal braucht.
Er bezweifelt sehr, dass man ihn je noch einmal zu einem Einsatz der Hundestaffel mitnimmt. Ob er überhaupt so bald wieder an einem Fall mitarbeiten darf, ist fraglich. Das Mädchen wurde immer noch nicht gefunden und der Hund ist auch nicht wieder aufgetaucht.
Seltsamerweise scheint das niemanden groß zu kümmern. Ein „der taucht schon wieder auf“ ist nicht die übliche Reaktion darauf, wenn ein Kollege vermisst wird. Denn normalerweise gelten die Hunde als ihnen ebenbürtig; als Einsatzpersonal, das genauso im Dienst ist wie ihre Hundeführer, und das nicht einfach so abhandenkommen sollte wie ein Paar Handschellen, das einem aus der Tasche gefallen ist.
Sein Handy klingelt und fast rechnet Leo damit, dass dies der Moment ist, in dem er zu seinem Vorgesetzten zitiert wird. Stattdessen wird ein anderer Name auf dem Display angezeigt und nun ist Leo aus einem ganz anderen Grund schlecht.
Adam Schürk
Wie lange ist es her, dass er diesen Namen gesehen hat? Fünfzehn Jahre bestimmt. Wieso die Nummer überhaupt noch in seinen Kontakten gespeichert ist, kann Leo nicht sagen.
Anfangs hat er Adam so viele SMS und Voicemails geschickt, bis seine Eltern sich geweigert haben, die astronomisch hohen Handyrechnungen zu bezahlen. Danach hat er trotzdem immer noch gehofft, dass Adam ihn anruft, ihm schreibt oder sonst irgendein Lebenszeichen von sich gibt. Doch es ist nie etwas gekommen.
Kurz bevor sich die Mailbox einschaltet, nimmt Leo den Anruf an. Warum weiß er selbst nicht so genau.
„Das Mädchen war nie in diesem Wald.“
Leo muss sich den Mund zuhalten, damit ihm das erstickte Schluchzen nicht entweicht, das sich den Weg nach oben bahnt, als er diese Stimme hört. Er dachte, er hätte sie vergessen, genau wie alles andere an Adam. Seine unglaublich blauen Augen; wie er Leo angelächelt hat, wenn sie alleine waren, und seine leise, ein bisschen raue Stimme, als er Leo versprochen hat, dass sie sich morgen wiedersehen. Nur dass Adam am Morgen danach nie erschienen ist.
Nun klingt Adams Stimme auch rau, aber sie ist dennoch unverkennbar. Leo schluckt. Wahrscheinlich atmet er so laut, dass man es durchs Telefon hören kann.
Erst jetzt dringt die Bedeutung von Adams Worten zu ihm durch. Das Mädchen war nie in diesem Wald. Das Mädchen, der Wald, ihr Fall. Er hat fünfzehn Jahre nichts von Adam gehört und das ist seine Begrüßung?
„Woher zum Teufel willst du das wissen?“ Leo ist beinahe ein bisschen stolz, dass seine Stimme nicht zittert und dass keine der weiteren hundert Fragen mitkommt, die ihm auf der Zunge brennen.
„Ich weiß es einfach. Und ich kann dir helfen, sie zu finden.“
In Leos Kopf flattern alle Gedanken wild durcheinander. Er hat das Gefühl, dass er sich gleich übergeben muss. Ist er doch vor Erschöpfung eingeschlafen und träumt deshalb jetzt so einen Mist? „Was hast du überhaupt damit zu tun? Scheiße, Adam…“ Seine Stimme bricht, als er den Namen ausspricht, den er so lange vermieden hat. Er wollte nicht einmal an Adam denken, aber jetzt kommt auf einmal alles wieder hoch.
Auf der anderen Seite der Leitung bleibt es so lange still, dass Leo schon befürchtet, Adam hätte aufgelegt. Er selbst bekommt kein Wort mehr raus, obwohl er sich am liebsten die Seele aus dem Leib brüllen würde. Er möchte Adam all die Fragen stellen, ihm alles an den Kopf werfen, was er sich nach Adams Verschwinden zurechtgelegt hat, aber nichts passiert.
Durch den Lautsprecher dringt ein Räuspern hindurch, was heißt, dass Adam immer noch dran ist. Leo weiß nicht, ob das gut oder schlecht ist.
„Bist du heute Morgen gut nach Hause gekommen?“
Aus irgendeinem Grund wirft die Frage Leo noch mehr aus der Bahn als alles andere. Natürlich ist er heute Morgen nicht nach Hause gefahren, aber woher will Adam das wissen? Woher sollte er eine Ahnung haben, dass Leo nicht die ganze Nacht zuhause war, wie normale Menschen das eben machen?
Adam weiß nichts über sein heutiges Leben. Er kann das gar nicht wissen. Er kann nicht wissen, dass Leo die ganze Nacht unterwegs war, dass am Ende seines Einsatzes etwas schief gelaufen ist und dass es überhaupt in Frage stand, ob Leo den Weg zurück zum Startpunkt finden würde.
Je länger er darüber nachdenkt, desto fest umklammert er das Handy in seiner Hand, bis er befürchtet, dass es einfach zerbricht. Wahrscheinlich wäre das die beste Art, diesen Anruf ein für alle Mal zu beenden.
Es ist unmöglich, dass Adam über all diese Dinge Bescheid weiß. Außer Leo weiß das niemand, weil niemand dabei war.
Niemand außer…
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mandysxmuses · 5 months
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(( are there any threads you want to do with your Keeper characters that you haven’t gotten to yet? ))
//Honestly, I know I haven't mentioned it until now but
I've always been interested in the "before everything got really horrible" part of their lives -- after Emma's death, but still before Todlich became as monstrous as he ended up and Niemand, uh, lost literally everything, and Laut began to snap both from witnessing said traumatic event and extended isolation
Where things were still obviously going wrong but hadn't completely blown up yet, that strange transitional period
Although it would make me a little sad to write them during that time as well, because characters like Knirschen, Verheiler, and even Renee wouldn't have shown up yet
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stillerwolf · 1 year
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Verbranntes Feld
Ich bin ein abgebranntes Feld
Die graue Erschöpfung in Person die
Eine schwarze Ähre in der Hand hält
Sie sehen nicht die stumme Asche
Sie hören nicht das Knirschen der trockenen Erde
Sie riechen nicht den bitteren Staub
Nur, dass es nicht mehr brennt
Sehen nur
Dass ich noch stehe
Nicht die Ernte
Der verkohlten Hände
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Gedanken
Dieses brennende Gefühl in der Lunge und im Herzen, wenn die Wut und die Verzweiflung langsam hochsteigt, wie heißes loderndes Feuer. Wenn man denkt, der Hals wird einem zugeschnürt und der Kiefer verkrampft sich, dass die Zähne aufeinander knirschen wie Mahlsteine einer Mühle. Die Gedanken, die wie Dämonen in den Kopf steigen und dir leise zuflüstern. Niemand wird es verstehen. Niemand wird wissen, wie du dich fühlst. Der klägliche Versuch es ihm zu erklären, wird scheitern.
Was sollst du tun? Was sollst du sagen? Wie willst du dich erklären?
So viele Fragen...
Was würden die anderen dir sagen?
Du reagierst nur über. Das wird schon wieder. Es wird alles wieder gut... oder denken sie du seist verrückt? Hättest nicht mehr alle Tassen im Schrank?
Du musst es für dich behalten. Deswegen frisst du es in dich hinein. In den dunklen Teil deines Herzens, der die Gedanken bewahrt. Der Teil, der dir die Gedanken und Gefühle immer wieder vor Augen hält.
Tief im inneren weißt du, dass du nicht alleine bist. Es gibt Menschen, die genauso fühlen. Menschen, die genauso denken. Doch wie sollst du diese Menschen finden, wenn sie genauso denken wie du es tust.
Sei stark. Halte durch. Sei stark. Halte durch.
Mit diesen Worten fangen die Gedanken lauter an zu schreien...solange bis du müde, erdchöpft und mit aufgequollenen Augen endlich schaffst einzuschlafen.
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opheliagreif · 2 years
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Das Tier in dir (Arbeitstitel - oder auch nicht, mal sehen)
Das ist der erste Versuch, Wölfe zu beschreiben. Bin noch unentschlossen, auch wenn ich die Szene gerne weiterhin drin haben möchte. Meinungen?
Der knirschende Schnee unter Leos nackten Füßen biss sich in seine empfindliche Menschenhaut, als er das Gehege betrat. Wie gestern auch schon ließ er dem Wolf an der gegenüberliegenden, weiter entfernten Seite Zeit, sich an seinen Geruch zu gewöhnen, bevor er den Morgenmantel ablegte und dem Wolf in sich Raum gab, sich auszubreiten und ihn ganz zu vereinnahmen.
Die Welt änderte sich, wurde schärfer, wurde intensiver. Überwältigend detailreich drängte sich der Geruch von Unsicherheit zu ihm und abwartend starrte Leo seinem Gegenüber in das Gesicht. Er verharrte an Ort und Stelle, sein Körper aufmerksam, aber nicht aggressiv. Probeweise schlug er mit seiner Rute, zeigte an, dass er nicht auf einen Angriff aus war und wie gestern auch kam der gelbgestromte Wolf langsam und zögernd auf ihn zu. Es war wichtig, dass dieser den ersten Schritt machte, bevor Leo ebenfalls die Distanz zwischen ihnen verringerte.
Die seinem menschlichen Körper soviel ausmachende Kälte war für den Wolf in ihm beinahe bedeutungslos. Seine schwarzen Pfoten bewegten sich auf dem Schnee ohne das beißende Gefühl der Eiseskälte. Schritt für Schritt ging er nach vorne. Hin zu dem Wolf, der sich immer noch weigerte, in seine menschliche Gestalt zurück zu kehren.
Er hinkte, lahmte mit seiner linken Vorderpfote und Leo legte musternd den Kopf schief. Er lauschte, doch er konnte kein verräterisches Knirschen gebrochener Knochen hören. Da war nichts, außer der beinahe schon ängstlichen Atmung des anderen Tieres.
Sie standen sich unweit gegenüber und Leo öffnete sein Maul. Sein heißer Atem wandelte sich in kleine, weiße Wolken und er schlug erneut mit seiner Rute. Trat noch einen Schritt näher an den ausgewachsenen Wolf heran. Aufmerksam musterten ihn die grünen Augen und vorsichtig verharrte er.
Leo trat an ihn heran und schnupperte an dem Fell, nahm den Geruch des Rüden auf. Unsicherheit, Ablehnung, aber auch Gewaltbereitschaft. Keine Dominanz, aber auch keine Unterordnung.
Wachsam hielt Leo seine Rute halb hoch, die Ohren entspannt aufgestellt. Er senkte seine Schnauze zu der lahmenden Pfote und wollte sie begutachten, als das andere Tier tief aus der Kehle heraus grollte und ohne Vorwarnung sein Maul schmerzhaft in Leos Seite vergrub.
Überrascht jaulte Leo auf und machte sich los.  Er grollte ebenfalls und zog aggressiv seine Lefzen zurück. Er hob seine Rute und stellte seine Nackenhaare auf. Gewaltbereit schnappte er nach dem anderen Wolf, ihn durch seine zornige Dominanz zurücktreibend.
Erschrocken machte das andere Tier einen Satz nach hinten und zog seine eigene Rute zwischen die Beine, kauerte sich unweit von Leo winselnd so gut es nur ging zusammen, die Ohren demütig flach an den Kopf angelegt. Er jaulte leise und zitterte am ganzen Körper, während er an Leo vorbei auf den Boden starrte, immer wieder wegzuckend. Immer und immer tiefer kauerte er sich zusammen, bis er fast schlotternd auf dem Boden lag.
Leo beobachtete das und nur langsam löste er sich aus seiner aggressiven Haltung. Noch viel langsamer entspannte er sich. Der Wolf vor ihm hatte Angst und hatte anscheinend aus eben dieser zugeschnappt. Die Pfote war es, nicht seine Anwesenheit. Leo war seinen Schmerzen zu nahe gekommen. Schmerzen, die ihm vielleicht durch einen Menschen, durch Roland Schürk, zugefügt worden waren.  
Leo schnaufte mit schlechtem Gewissen über seine eigene dominante Überreaktion und leckte sich über die Schnauze. Er richtete sich auf und ging ein paar Schritte zurück, setzte sich in den weißen Schnee. Unter den wachsamen Augen und der nun deutlich angsterfüllten Präsenz des anderen Wolfes legte er sich wachsam auf die Seite und hob seine Vorderpfote.  
Seine Geste der Beschwichtigung wurde misstrauisch beäugt und nötigte Leo schlussendlich zu einem Winseln. Probeweise fegte er den weißen Schnee mit seiner schwarz befellten Rute beiseite und grummelte nicht bedrohlich.
Die Zeit zwischen ihnen verstrich und nur langsam entspannte der ängstliche Wolf seine Haltung. Nur langsam wich die Angst dem Misstrauen und ließ zu, dass er Leo genauer musterte. Wieder schlug Leo mit seiner Rute und zuckte probeweise mit seiner Pfote, in der Hoffnung, ihre Begegnung doch noch zu entspannen.
Der andere Wolf kam näher, probeweise, immer wieder innehaltend. Seine Ohren zeigten noch Reste von ängstlicher Unterordnung und so schob sich die Schnauze schnüffelnd Stück für Stück nach vorne, bis sie Leos Pfote erreicht hatte. Nervös sah ihm das Tier in die Augen und Leo gruffte erneut leise. Als sich der helle Wolf seiner Seite näherte, wurde er jedoch vorsichtig, trotz aller Angst, die zwischen ihnen in der Luft lag.
Erst, als die große Zunge probeweise über die Stelle leckte, die er zuvor gebissen hatte, wurde Leo ruhiger und ließ ihn gewähren. Ließ ihn schnüffeln und einen Schritt zurückmachen, als Leo sich von der Seite auf den Bauch drehte.
Ebenfalls mit gerecktem Hals schob sich Leo noch einmal näher zu der verletzten Pfote des Wolfes und beobachtete ihn.
Dieses Mal hielt er still und Leo nutzte die angespannte Ruhe, um einmal vorsichtig über die warme Pfote zu lecken. Sie schmeckte nach Krankheit und Schmerz. Das Zucken des hellen Wolfes bestätigte ihm das und Leo winselte beruhigend. Er sah nach oben und hielt die Aufmerksamkeit der grünen Augen.
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z428 · 1 year
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Freitag. Schon wieder schlaflos über den Straßen des Viertels. Im Zwielicht früher Augenblicke, vor allem und allen anderen: Erster Kaffee. Kalenderbereinigung. Lückenbefüllung, der Versuch, Gleiches zu Gleichem zu bringen, um die mentalen Umschaltzeiten zu verringern. Hinter der Wand knirschen Dielenbretter, der Nachbar hustet, irgendwo rauscht Wasser. Eine Radiostimme murmelt vor sich hin, laut genug, wahrgenommen zu werden, leise genug, um Worte oder Themen aus dem Strom picken zu können. Leer noch der Bus, der über die Kreuzung hin zur Haltestelle rollt. Das Beruhigende vertrauter Bilder und Töne, während das Selbst sich noch entknotet und langsam in den Morgen findet. Habt es mild heute!
#outerworld #early morning dawn #home office hours #the city and me #where we are we are
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phasmophobie · 2 years
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❝ Du willst nur keine Schneeballschlacht, weil du weißt, dass du verlieren wirst! ❞
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 ⠀ ⸻ december 24, 1931. @thisis-elijah
 ⠀ “You just don’t wanna have a snowball fight cuz y’know you’ll lose!”, neckte der ältere Junge und presste die weißen Flocken in seinen Fäusten zu einer festen Kugel. Der gesamte Innenhof des St. Ubald Waisenhauses, war mit einer dicken Schneeschicht bedeckt. Die sonst so üppigen und vollen Rosenbüsche waren kahl und wirkten leblos, von den Statuen und den Fresken der Heiligen war kaum etwas zu erkennen. Die einzigen sichtbaren Wunder waren die Schöpfungen der Waisenkinder, die weniger Ähnlichkeit mit gesegneten Märtyrern hatten, sondern mehr mit dickbäuchigen und karottennasigen Schneegeschöpfen. 
 ⠀ “That’s not true!”, entgegnete der deutlich kleinere Junge mit den dunkelblauen Fäustlingen. Insgeheim wusste er, dass er gegen seinen sportlichen Freund keine Chance hatte, das hielt ihn jedoch nicht davon ab, naiv davon auszugehen, dass seine Behauptung wahr war. Elijah grinste von einem Ohr zum anderen. Seine Wangen hatten bereits dieselbe Farbe angenommen wie die Mütze aus roten Fasern, in dessen Innenseite sein Name eingenäht worden war. Kräftig holte er aus und warf dem regungslosen schmächtigen Jungen eine Ladung Schnee entgegen. Das dumpfe Geräusch des Aufpralls erinnerte Pavel erst daran, dass er reagieren musste, wenn er die Schlacht gewinnen wollte. Die anfängliche Enttäuschung wandelte sich zu einem Lächelns und ein schallendes Lachen wirbelte die warme Luft vor seinen Lippen auf. Hastig bückte er sich und packte einen gleichwertigen Schwung Schnee, den er so kräftig wie es ihm möglich war zusammendrückte. Womit er nicht gerechnet hatte, war, dass Elijah bereits dasselbe getan hatte. Und das deutlich schneller. Noch während sich Pavel erhob, donnerte eine weitere Ladung gegen seine Brust und hinterließ bröselnde Flocken in den Fasern seines geflickten Mantels. So schwungvoll wie er konnte, setzte er zum Gegenangriff an und schleuderte den weißen Ball in die generelle Richtung des Rotköpfigen, dieser machte einen gelassenen Satz zur Seite und sah nur belustigt zu, wie Schnee zu Schnee fiel. Sich von der Niederlage nicht demotivieren lassend, suchte Pavel Schutz hinter einer Schneekreation und baute einen Berg aus Kugeln. Hin und wieder schaute er aus der Deckung hervor, um mit Entsetzen festzustellen, dass sich Elijah allmählich näherte. Hastig und überfordert warf er alles, was er greifen konnte, in der Hoffnung, irgendwann den anderen Jungen zu treffen. Dieser lachte allerdings nur in die durchnässten Handschuhe und reagierte augenblicklich, als der Blizzard endete. Er sprang aus seiner Deckung auf und visierte den entsetzten Pavel an — sekündlich mehr und mehr bedeckt von den Überresten der Schneebälle. 
 ⠀ Elijah hielt inne, als sich zu seinem Gelächter ein Schluchzen gesellte. Langsam senkte er seinen Wurfarm und lockerte den Griff um die Kälte. “Pavel?”, fragte er vorsichtig und stapfte durch den durchwühlten Schnee. Jeder Schritt wurde von einem dumpfen Knirschen untermalt und hinterließ seine Spuren. Alle seine Taten zogen eine Konsequenz nach sich, egal wie gewählt die Schritte waren. Pavel und er waren länger in diesem Waisenhaus gewesen, als jedes andere Kind. Es hatte eine Zeit gegeben, weswegen sie sich darüber nächtelang beklagt hatten — nur festzustellen, dass sie einander hatten. Wer brauchte eine Familie, wenn sie sich hatten? “Pavel, I’m sorry…”, erbat er die Vergebung seines besten Freundes und trat um den Schneemann herum. Pavel kauerte am Boden und verdeckte sein Gesicht mit einer Hand, schluchzte bitterlich und wischte sich die Kälte von der Nase. “Hey, buddy…”, murmelte er und ging neben dem Jüngeren in die Knie, legte sachte und entschuldigend seine Hand an dessen Schulter. “It’s just fun, okay? You’re not a loser…”   ⠀ Just in diesem Moment schaute Pavel auf, ein gehässiges Grinsen auf den bläulichen Lippen, und bevor Elijah hätte reagieren können, bekam er eine Ladung Schnee direkt in die Visage. Es schob ihm die Mütze vom Kopf und rutschte ihm in die Kleidung. Die Überraschung brachte ihn zum Stürzen und Pavel nutzte die unglückliche Position des anderen zu seinem Vorteil um ihn wieder und immer wieder einzuseifen. “Gotcha!”, jubelte Pavel schließlich und stoppte, als es Elijah gelang, den anderen von sich zu schubsen. Mit dem Hintern voran landete er im Schnee und betrachtete den vollkommen eingeschneiten Jungen amüsiert. Von Traurigkeit war kaum etwas zu sehen. “You’re a cheater!”, beklagte sich Elijah, wenn auch mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen, während er sich die schmelzenden Flocken aus dem Gesicht rieb.   ⠀ “Didn’t know there were any rules.”, schmunzelte Pavel und reckte ihm die Zunge entgegen. Er stemmte sich auf die Beine, ehe er Elijah die Hand reichte und ihn ebenfalls auf die Beine zog. “You can let go of my hand.”  ⠀ “I’m not letting go of you this easily.”  ⠀ “Elijah— Elijah, no!” 
Mutter Pinguin, wie sie die humpelnde Nonne gerne unter sich nannten, war alles andere als froh darüber, als die beiden Jungen den Boden mit Schneewasser besudelten und bis auf die Unterwäsche durchnässt und beschmutzt waren. Den breit grinsenden Jungen war dies allerdings egal. Sie standen die Belehrungen durch, wie sie es immer taten und am Abend belustigten sie sich darüber. Sie hielten zusammen, wie es Familie tat. Dass es ihr letztes gemeinsames Weihnachten sein würde, hatten sie zu dem Zeitpunkt nicht ahnen können.
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undsowiesogenau · 2 years
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Con Dao
Früh zum Flughafen, dann mit Bamboo Airways auf die Insel Con Dao. Das Bordmagazin informiert darüber, dass während der Tet Holidays, also Neujahrsferien Pfirsich- und Kirschblütenzweige als Gepäck eingecheckt werden dürfen, sofern sie die Maße von 150x40x40 cm nicht überschreiten. Jeder Passagier darf nur zwei Zweige mitnehmen, und Bäume in Töpfen sind verboten. Solche Bäume stehen in Hanoi zur Zeit überall zum Verkauf, es handelt sich, soweit ich das erkennen kann, um Bonsais, voll ausgebildete Pfirsich- und Kirschbäume, stark verzweigt, mit gerade beginnender Blüte in zartem Rosa, vom Boden bis zur Krone selten höher als zwei Meter.
Sehr viel von dem, was mir hier auffällt, hat mit der Übersetzung von Tradition in die Gegenwart zu tun. Die Gegenwart hat sich hier in den vergangenen Jahrzehnten schneller verändert als bei uns, glaube ich, und die Traditionen, die da mitkommen müssen, sind tiefer verankert. Bevor die Mitarbeiterinnen vom Bamboo Airways mit dem Boarding beginnen, stellen sie sich in einer Reihe vor den wartenden Passagieren auf und verneigen sich synchron.
Con Dao: tropisch, neunzig Prozent Luftfeuchtigkeit, die Natur ist nicht nur lebendig, sondern führt eine eigene Existenz neben oder eher über den Menschen. Alle Blätter glänzen vom Regen, die Erde dampft, Flughunde schreien in den Spitzen der hohen Kiefern, Unmengen kleiner violetter Muscheln knirschen am Strand unter den Sohlen meiner Sandalen. Wir wohnen in einer Holzhütte im Niemandsland. Vor dem Garten verläuft eine vierspurige Straße, auf der noch niemand fährt. Eine uralte Welt und eine neue, die sie sich erschaffen will.
In dem Fischrestaurant, in dem wir abends faustgroße Schnecken verzehren, sitzt mit uns eine Horde von Taxifahrern, die sich aus Anlass des Neujahrsfestes unterhaltsam betrinken. Den Schnaps schöpfen sie mit einer Kelle, die aus einer halben Limette geformt ist, in ihre Gläser. Zwischen zwei Bissen vom knusprigen Krebs rauchen sie Zigarette.
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a-neverending-story · 2 years
Note
❝ Mir ist so unfassbar kalt... ❞
»Mir ist so unfassbar kalt...« Die Gestalt der Blondine zuckte augenblicklich zusammen, als die Stimme die herrschende Stille durchbrach. Die Worte hätten ein Echo schlagen müssen. Doch da war kein Echo. Kein Widerhall. Nichts. Nicht einmal eine Gestalt, zu der die Stimme gehörte. Lily war allein. Erst als ihre Füße sich wieder in Bewegung setzten wurde die Luft durch Geräusche in Schwingung versetzt. Selbst das Knirschen der winzigen Steine unter den dicken Sohlen ihrer Stiefel hallte nach. Warum also nicht die Stimme? Hatte sie sich diese eingebildet? Kehrten ihre Wahnvorstellungen zurück? Eigentlich hätte sie in diesem Moment einen klaren, nüchternen Verstand gebraucht und doch griff sie in ihre Hosentasche, knautschte das winzige Plastiktütchen zwischen ihren Fingern und konnte die Pillen darin spüren. Ihr Herz schlug sofort einen Deut schneller, ihr Atem beschleunigte sich und jede Faser in ihrem Innern schrie nach dem Inhalt des Tütchens. „Mir ist so unfassbar kalt...“ Dieser eine Satz sorgte dafür, dass das Blut in ihren Adern zu Eis gefror. Ihr Atem stockte und jegliche Vorfreude war sofort verschwunden. Lilys Gestalt begann sich sofort um die eigene Achse zu drehen, ihre Taschenlampe glitt über die Wände, in jede Ecke, durch die Türbögen und entlang am Stuck der Decke. Doch da war nichts. Keine Lautsprecher, keine andere Seele, kein Fernseher oder gar ein Handy. Lily war vollkommen allein und nirgendwoher hätte diese Stimme kommen können, die kalt war wie die Eiszapfen draußen am Dach des Hauses und so weich, wie der frisch gefallene Schnee im Gras. Hatte sie ihre Kopfhörer noch in den Ohren? Ihre Finger betasteten die Stecker in ihrem Ohr, das durch die herrschenden Minusgrade kalte Metall, doch da waren keine Kopfhörer. Nirgendwo. Woher also kam diese Stimme? Vergessen war, was Lilo in diesem Haus gesucht hatte. Sie würde finden, woher die Stimme kam. Entschlossenheit und auch Wut schlichen sich in ihre Eingeweide. Sie gab sich keine Mühe mehr leise zu sein, als ihre Füße den Weg durch die verlassenen Mauern suchten. Selbst die so verabscheute Kälte spielte keine Rolle mehr, während sie einen Raum nach dem anderen Absuchte. Lily fand einen alten Schaukelstuhl, Dreck, Müll und andere Zeugen der Vergangenheit. Doch da war nichts. Keine Lautsprecher, keine Fußspuren im Staub, außer die ihrer Stiefel. "So kalt..." Die Stimme sprach direkt in ihr Ohr, der kalte Hauch ihres Atems streichelte Lilys Hals und eine Gänsehaut breitete sich auf ihrer Haut aus. Sie wirbelte herum. Niemand da. "Wo bist du?" Verärgert hallte ihre Stimme durch die leeren Hallen. Um etwas Energie ab zu bauen trat sie gegen eine leere, zurückgelassene Dose. Diese flog im hohen Bogen durch den Raum und direkt hindurch durch die Gestalt einer jungen Frau in einem blütenweißen Kleid. Nun, zumindest fast. Von ihrem Hals tropfte Blut aus einer langen, klaffenden Schnittwunde. Es klang, als wäre ein Wasserhahn undicht. "Was willst du?" Lily strahlte ihr mit der Taschenlampe direkt ins Gesicht, doch die junge Frau blinzelte nicht einmal. "Es ist so kalt.." - "Du wiederholst dich."
Mit dem nächsten Blinzeln war sie verschwunden. Frustriert stapfte Lily mit den Fuß auf, drehte sich um und schrie, als sie Nase an Nase mit der jungen Frau stand. Der kalte Hauch des Todes haftete ihr an und übertrug sich binnen Sekunden auf die Blondine. "Das nächste Mal wirst du keine Narbe davon tragen." Mit einem Schrei erwachte sie und fasste sich an die Narbe, welche sich von ihrem Schlüsselbein zur Mitte ihres Dekolleté zog. Die Haut spannte, unter der Narbe brannte es wie Säure, es verteilte sich langsam in ihrem Körper. Lily kratzte mit ihren Nägeln über die frisch verheilte Haut bis Blut kam und doch kratzte sie weiter und weiter, wollte die Säure unter ihrer Haut hervor holen, damit es endlich aufhörte weh zu tun. Es trieb sie fast in den Wahnsinn.
Lily öffnete erneut die Augen.
Verschwunden war das Brennen unter ihrer Haut. Aber ihr war kalt. Kalt, als würde der Tod an ihren Fersen haften und nur darauf warten sie mit sich in die Tiefe zu reißen.
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