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#Produktionsweisen
my-life-fm · 9 months
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... Stattdessen sollte sie gezielt ökologisch wirtschaftende Erzeuger unterstützen und den Konsum klima- und umweltverträglich erzeugter Lebensmittel fördern. Möglich wäre dies durch eine Senkung der Mehrwertsteuer auf pflanzliche Lebensmittel auf null Prozent. Wenn zum Beispiel die Mehrwertsteuer für klimaschädliche Fleisch- und Milchprodukte nicht mehr subventioniert würde, wäre genug Geld da, um pflanzliche Lebensmittel ganz von der Mehrwertsteuer zu befreien. Auch könnten bäuerliche Betriebe unterstützt werden, die in mehr Tierwohl oder Fleischalternativen investieren. Anreize für mehr Umwelt- und Klimaschutz könnten zudem Abgaben auf Mineraldünger und Pestizide bieten.
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hintergrundrauschen · 6 months
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Psychoanalyse und historischer Materialismus müssen koexistieren. Die soziale Welt läßt weder aus dem Bewußtsein noch aus dem Unbewußten der Subjekte sich erklären, die sie durch Arbeit zwar erzeugen und erhalten, aber das nicht wissen. Soziale »Tatbestände« wie das Wertgesetz, der imperialistische Krieg, der tendenzielle Fall der Profitrate oder die Überproduktionskrise lassen sich nicht auf die (stets sozial interpretierten, sei es legitimierten oder tabuierten Bedürfnisse von Individuen zurückführen. Kein Triebschicksal und keine Verdrängung macht den Kapitalismus und andere Produktionsweisen irgend verständlich. Umgekehrt lehrt die Kritik der politischen Ökonomie nichts darüber, wie die »Charaktermasken«, die die Personen als »Träger von bestimmten Klassenverhältnissen und Interessen« (Marx) überstülpen müssen, mit deren Trieben verlötet sind, nicht über Traum und Neurose. Daß Psychoanalyse und Kritik der politischen Ökonomie im ihnen gemeinsamen »Objekt«, dessen Eigentümlichkeit es ist, daß es Subjekt werden kann, zusammentreffen, ist ebenso gewiß wie ihre (einstweilen) unaufhebbare Differenz.
Dahmer, Helmut (1971): Psychoanalyse und historischer Materialismus, in: edition suhrkamp: Psychoanalyse als Sozialwissenschaft. Mit Beiträgen von Alfred Lorenzer/Helmut Dahmer/Klaus Horn/Karola Brede/Enno Schwanenberg, Suhrkamp Verlag, Frankfurt a. M., S. 64.
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lorenzlund · 4 months
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'Alles wieder nur lauter uebergrosse Pfeifen hier??' 'Sie mögen ja eine sein, ich bin es nicht!!'
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'up where (even) we (once have) belong(ed)!' *'Did ya enjoy your stay?'
Warum aber, frage ich, sollte jemand so schnell dorthin zurueckkehren wollen, von wo er bereits kam! Es kann doch gut sein, ee kennt dort bereits wirklich jeden einzelnen Stein, hat ihn zuvor schon tausendmal auch umgedreht!! Da ist es weiter hier zu sein doch immer viel interessanter! *the earth, Erde
'Gibt es auf so weit entfernten Planeten wie dem Jupiter auch weiterhin vielleicht Untertage-Kohlefoerderung und Bergbau im großen Stile und die dafuer benötigten Gruben? Und wem gehörten diese womoeglich dann heute??"
'Elektrizität in ihrer jetzigen Form ganz oft wie auch heutige Produktionsweisen für das elektrische Licht taugen als Energieform fast immer nicht wirklich viel.
Sie lassen Männer wie Frauen nur zusätzlich noch müder werden! Ganz anders verhält es sich wird ein Zug vielleicht per Dampflok betrieben! Ein Staatswesen jedenfalls lässt sich damit nicht sehr effektiv betreiben, oder gleich die gesamte Gesellschaft! Wenn bestaendig immer alle nur pennen und selber erneut dabei auch am Einschlafen sind, wohl kaum!!! Für die Wirtschaft, auch die eigene dann, gaelte das so dann nicht viel weniger immer noch genauso auch!
Wir tauchten nur sehr stark übermüdet alle auf der Arbeit gleich so früh morgens schon selber nur auch auf, auch dann bei uns!
Wir hätten plötzlich das selbe Problem auch!'
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naipan · 9 months
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„Der radioeins und Freitag Salon
30 Jahre Wochenzeitung „der Freitag“
Jakob Augstein im Gespräch mit Joseph Vogl: Ist der Kapitalismus am Ende?“
09.11.2020
“...ich denke, man kann guten Gewissens sagen, dass das, was man heute Anthropozän nennt, also die Veränderung der Erdgeschichte durch die Intervention des menschlichen Handelns, insbesondere bestimmter Produktionsweisen, dass man dieses Anthropozän eigentlich Kapitalozän nennen müsste. Es ist nicht der Mensch, der das getan hat, sondern bestimmte Wirtschaftsweisen, die die Ressourcen ausgebeutet haben und weiter ausbeuten.”
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artatberlin · 3 years
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Neuer Post auf ART@Berlin https://www.artatberlin.com/ausstellung-erez-israeli-crone-berlin-zeitgenoessische-kunst-in-berlin-contemporary-art-ausstellungen-berlin-galerien-art-at-berlin/
Erez Israeli | Pretzelman Begins | Crone Berlin | 30.10.-10.12.2021
bis 10.12. | #3214ARTatBerlin | Crone Berlin präsentiert ab 30. Oktober 2021 (Vernissage: 29.10.) die Einzelausstellung Pretzelman Begins des Künstlers Erez Israeli. Gezeigt werden über 80 Arbeiten verschiedenster Techniken, Genres und Produktionsweisen, die sich zu einer großen, raumgreifenden Installation zusammenfügen und den Betrachter auf vielfältige Weise mit dem schwierigen, schuldbeladenen Verhältnis von Deutschen und Juden […]
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RK | Szenario 2050 | Novartis Campus Basel
 2050, Basel, auf dem Novartis Campus, nahe der französischen Grenze. In Apartment Nummer 445 wohnt Emma. Heute musste Emma schon früh aufstehen. Gleich steht noch ein Meeting an, in dem sie als Teamleiterin ein neues Medikament vorstellen soll. Zum Glück muss sie dafür das Haus nicht verlassen. Meetings, Forschung, ihre tägliche Arbeit - all das kann sie in ihrem persönlichen Workspace erledigen. Dieser wurde in ihre Wohnung, die einst ein Labor war, eingebaut – genauso wie die Küche und das kleine Badezimmer. Durch die Digitalisierung und Autonomisierung der letzten Jahre konnten immer mehr Mitarbeiter von zu Hause arbeiten. Dadurch wurden auf dem großen Campus viele Räume frei. Diese wurden in Wohnungen für die Mitarbeiter umgebaut und nun können sie direkt von zu Hause aus noch produktiver sein als vor vielen Jahren. Der Campus ist mittlerweile ein belebter Ort, der seinen neuen Bewohnern neben Wohnraum auch viele Möglichkeiten zur Erholung, für tägliche Besorgungen oder zur Freizeitgestaltung bietet. Auch Emma möchte heute nach ihrem Arbeitstag noch im Park Joggen gehen und ist danach mit Freunden im Cinematico verabredet (…)
 „Durch die Autonomisierung ließe sich die vorhandene Verkehrsinfrastruktur deutlich effizienter nutzen. (…) Aus Straßen, Parkplätzen und -häusern können Erholungsräume, Bildungsräume, Wohnräume werden.“ (Dezentrale Produktionsweisen aus Spekulation Transformationen von M. Böttger u.a.)
 Der Text von M. Böttger geht auf Orte ein, die durch Autonomisierung effizienter genutzt werden können. So werden neue Räume frei, die anderen Nutzungszwecken dienen können. Dies könnte sich auch auf produktive Orte übertragen lassen, die gegebenenfalls durch eine andere Nutzungsart ihre Produktivität beibehalten. Ein mögliches Szenario einer Umnutzung beschreibt die Zeichnung und die dazugehörige Geschichte.  Der Novartis Campus Basel ist ein Produktions- und Arbeitsstandort, der von vielen namhaften Architekten geplant wurde. Ausgehend von der These, dass im Jahr 2050 viele dieser räumlichen Ressourcen obsolet geworden sind, wird von einer Nachnutzung als Wohnraum, der als Folge der Digitalisierung und Automatisierung auch gleichzeitig Arbeitsraum ist, ausgegangen. Der Campus bleibt so weiterhin produktiv und wird gleichzeitig belebt.
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garadinervi · 4 years
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Dimitri Bruni & Manuel Krebs / Norm, Produktionsweisen, Zürich, 2004
(via typoswiss)
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nessies-stuff · 5 years
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Falls ihr ein paar Momente Zeit habt,schaut euch mal bitte diese Schokoladen an! Die einzige die wirklich frei von Sklaverei in der Herstellung ist. Dazu ist die Dokumentarserie "Rotten" oder deutsch "Verdorben" auf @netflixde sehr zu empfehlen zu der Korruption und dem noch sehr mittelalterlichen Produktionsweisen und Handel in einigen Wirtschaftszweigen.. bitte teilt diese Geschichte,es geht uns alle an🌍❤ #tonyschocolonely @tonyschocolonely_de #chocolate #slavery #savethefarmers #weareone #slaves #cacao #cacaofarmers #gogreen #fairtrade @fairtradede #natural #vegan #sweet #alllivesmatter https://www.instagram.com/p/B3WrNE4ofCd/?igshid=wstk7k2ea6p8
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nunc2020 · 4 years
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Walter Benjamin und die Geschichte
Wolfram Eilenberger
Nur wenige Monate vor seinem Selbstmord im Sommer 1940 verfasste Walter Benjamin einen epochalen Text „Über den Begriff der Geschichte“. Läuft die Historie auf ein vorgegebenes Ziel zu? Ist Fortschritt nur eine Illusion? Welche Rolle spielen technische Innovationen? Welche der Klassenkampf ? Welche Gott? In Zeiten höchster historischer Anspannungen und akuter Krisen öffnen sich nach Benjamins Überzeugung neue Fenster der politischen Hoffnung – gar der Erlösung. Weshalb dieser Text gerade heute wieder eine Lektüre lohnt, erklärt Wolfram Eilenberger.
Kein Zweifel, die Geschichte hat uns wieder. In den vergangenen zwölf Monaten überstürzen sich politische Ereignisse in einer Weise und Intensität wie seit dem Jahr 1989 nicht mehr: von Merkels Entscheidung, die deutschen Grenzen für Flüchtlinge bedingungslos zu öffnen, bis zu kontinuierlichen Terrorattacken und Amokläufen in Europas Metropolen (und mittlerweile auch Kleinstädten), von der Präsidentschaftskandidatur Donald Trumps bis zum Brexit, von den fortdauernden Barbareien im Bürgerkriegsland Syrien bis zur Tatsache, dass täglich noch immer Dutzende Menschen im Mittelmeer ertrinken. Tief besorgt, mitunter geradezu geschockt folgt man derzeit den Abendnachrichten und fragt sich verstört, in „was für einer Zeit wir eigentlich leben“. Oder murmelt ungläubig vor sich hin: „Dass so etwas im 21. Jahrhundert in Europa noch möglich ist …“
Wer im Moment so denkt und empfindet, bezeugt damit, einer Geschichtsphilosophie anzuhängen, die der deutsche Philosoph und Kulturtheoretiker Walter Benjamin für rettungslos falsch hält. Denn wie Benjamin im Jahre 1940 – als deutscher Jude in Frankreich konkret von der Deportation und damit Auslöschung bedroht – in seinem letzten großen Text mit dem Titel „Über den Begriff der Geschichte“ schrieb, „ist das Staunen darüber, dass die Dinge, die wir erleben, im zwanzigsten Jahrhundert ‚noch‘ möglich sind, (…) kein philosophisches. Es steht nicht am Anfang einer Erkenntnis, es sei denn der, dass die Vorstellung von Geschichte, aus der es stammt, nicht zu halten ist.“ Von welcher Vorstellung spricht Benjamin hier? Und inwiefern herrscht dieser falsche „Begriff der Geschichte“ bis heute gesellschaftsdeckend vor?
Für Benjamin ist unser derzeitiges, falsches Geschichtsbewusstsein im Kern von der Idee des Fortschritts getragen. Er nennt dieses Geschichtsbild 1940 deshalb im denkbar weitesten Sinne „sozialdemokratisch“ – und wählt damit einen Term, der bis heute unmittelbar einleuchtet. Denn anstatt einen radikalen Bruch mit den in der westlichen Welt herrschenden Verhältnissen und Produktionsweisen anzustreben, setzt dieses Geschichtsverständnis auf eine kontinuierliche Verbesserung der Lebenssituation einer immer größeren Anzahl von arbeitenden Bürgern. Die Allheilmittel für diesen kontinuierlichen Fortschritt nennt Benjamin ganz explizit: parlamentarische Demokratie, Verbesserung der Arbeitsbedingungen durch technologischen Fortschritt, Fortschritt der Naturbeherrschung samt eines Schutzes dieser Natur als ökonomische Ressource für den Menschen – im heutigen Jargon also ein nachhaltiges Wirtschaften. Derart weit bestimmt, lebt derzeit tatsächlich die gesamte westeuropäische Welt, und zwar über das gesamte bürgerliche Parteienspektrum hinweg, in einer fortwährenden Fortschrittserwartung. Besonders pointiert kommt sie in hoffnungsstarken Slogans wie „Yes We Can“ (Barack Obama) oder „Wir schaffen das!“ (Angela Merkel) zum Ausdruck. Geht nun vor diesem Erwartungshintergrund etwas gründlich schief oder läuft vollends aus dem Ruder, zeigt sich das bürgerliche Subjekt folgerichtig tief geschockt. Und verspricht sich sogleich gegenseitig, das bereits bestehende Maßnahmengerüst weiter auszubauen und zu optimieren. Wie am Beispiel des Brexits beispielhaft zu beobachten: Grundlegend geändert werden soll in der EU auch zukünftig nichts, dafür aber die bestehenden Bemühungen und Lösungskonzepte allseitig intensiviert.
VON TRÜMMERN UND ENGELN
Genau dieser Fortschrittskonzeption der Geschichte stellte Benjamin nun 1940 – als Europas Ordnung zum zweiten Mal binnen weniger Jahrzehnte kriegerisch zerfiel und im Begriff war, bis dato unvorstellbare Gräuel zu begehen – eine ganz andere Perspektive auf die menschliche Geschichte entgegen. Es ist sein bis heute gefeiertes, von einem Gemälde Paul Klees inspiriertes Denkbild vom „Engel der Geschichte“ (Absatz XI, „Über den Begriff der Geschichte“): „Er hat das Antlitz der Vergangenheit zugewendet. Wo eine Kette von Begebenheiten vor uns erscheint, da sieht er eine einzige Katastrophe, die unablässig Trümmer auf Trümmer häuft und sie ihm vor die Füße schleudert. Er möchte wohl verweilen, die Toten wecken und das Zerschlagene zusammenfügen. Aber ein Sturm weht vom Paradiese her, der sich in seinen Flügeln verfangen hat und so stark ist, dass der Engel sie nicht mehr schließen kann. Dieser Sturm treibt ihn unaufhaltsam in dieZukunft, der er den Rücken kehrt, während der Trümmerhaufen vor ihm zum Himmel wächst. Das, was wir Fortschritt nennen, ist dieser Sturm.“
Was aus Sicht des herrschenden Dogmas als Fortschritt erscheint, wird hier als sich unablässig auftürmende Folge von Katastrophen erkennbar, die uns in Form riesiger Trümmerhaufen direkt vor die Füße fallen. Natürlich zeigt sich Benjamins Gegenbild einerseits stark marxistisch motiviert. Ja, nach oberflächlicher Lesart ist seine formulierte Kritik am Fortschrittsparadigma nichts anderes als ein poetisierter Marxismus: Revolution statt Evolution, Umsturz statt Reform! Getragen von der Überzeugung, der moderne westliche Fortschritt gehe notwendig einher mit globaler Ausbeutung und Verheerung. Andererseits schließt seine Kritik am herrschenden Begriff der Geschichte aber selbst noch das Geschichtsbild des Marxismus mit ein, sofern auch dieses auf dem Glauben beruht, die Geschichte der Menschheit sei in Wahrheit von einer klaren Dynamik oder Gesetzlichkeit, im gegebenen Fall eben des „historischen Materialismus“ bestimmt und somit in ihrem Verlauf letztlich determiniert.
Sowohl die seit Francis Fukuyama herrschende, marktliberale Rede vom „Ende der Geschichte“ nach 1989 als auch das bis heute handelsübliche marxistische Narrativ vom zwangsläufigen Zusammenbruch „des Systems“ beruhen auf der letztlich hegelianischen Idee eines zielgerichteten Zulaufens auf einen Endzustand der Geschichte, der sich hier auf Erden dereinst allein durch menschliches Handeln einstellen wird. Genau daran aber glaubt Benjamin nicht. Vielmehr sieht er gerade in dem quasireligiösen Glauben an den Fortschritt die eigentliche Ursache der fortdauernden Katastrophe. Doch was genau ist philosophisch falsch am bis heute vorherrschenden Bild der Geschichte? Ausgehend von der These, all das, was wir „die Geschichte“ nennen, sei zu jedem beliebigen Zeitpunkt nichts anderes als die von uns mit bestimmten Interessen erinnerte Vergangenheit, setzt Benjamin zu einer dreifachen Dekonstruktion des eigentlichen gedanklichen Grundfehlers an, der seiner Überzeugung nach sämtliche historische Fortschrittsideologien fundiert. Es ist der Fehler von der Vorstellung einer, wie er sie nennt, „leeren Zeit“.
Nur wer annimmt, man könne historische Ereignisse auf der Basis einer (letztlich mathematisch gedachten) „leeren Zeit“, in der ein Zeitpunkt ganz kontinuierlich auf den nächsten folgt, Stück für Stück aneinanderreihen, um sie dann „durch die Finger laufen zu lassen wie einen Rosenkranz“, ist überhaupt in der Lage, „jedem Ereignis seinen festen Platz in der großen, universalen Bewegung auf den Fortschritt der Menschheit“ zuzuweisen. Erst unter der Annahme einer „leeren Zeit“ kann die Frage, „wie es denn eigentlich gewesen ist“, überhaupt sinnvoll erscheinen.
Dass dieses Bild, diese Frage allzu naiv ist und damit notwendig in die Irre führt, liegt für Benjamin erstens darin, dass die Geschichte als festgehaltene fast ausschließlich von den Siegern eines jeweiligen „Klassenkampfes“ geschrieben wurde und somit immer schon als ideologisch getränkte, verzerrte und verkürzte auf uns kommt. („Es ist niemals ein Dokument der Kultur, ohne zugleich ein solches der Barbarei zu sein.“) Wichtiger aber noch scheint ihm zweitens, dass Menschen ihre Zeit immer schon als konkret erwartete und sinnerfüllte Zeit erfahren. Was immer in der Historie passiert,ist bereits auf spezifische Weise erwartet worden. Das zeigt sich besonders klar an historischen Schlüsselereignissen. Denn erst ein mannigfach getränkter Sinnhintergrund ist es ja, der angesichts von Ereignissen wie etwa dem Mauerfall oder dem Brexit bei den jeweiligen Zeugen gewisse Reaktionen des Schocks oder der Freude auslöst. Und damit auch neue Deutungshorizonte auf bereits lange Vergangenes öffnet, das nun auf einmal in ganz anderem Licht erscheint. Gerade weil „Geschichte“ immer nur in der Form des Erinnerns von Vergangenem zugänglich ist (und damit Vergangenes immer nur in Form von Geschichten), steht die Vergangenheit nach Benjamin damit drittens genauso wenig fest wie die Zukunft. Sie ist vielmehr ebenfalls ständig in Bewegung. Vergangenheit und Zukunft sind in gleicher Weise dynamisch, gleicher Weise offen, gleicher Weise fragil.
Um diese paradox erscheinende Konstellation zu verdeutlichen, wählt Benjamin schon seit der Frühphase seines Denkens das Beispiel eines Sternbilds wie etwa des Großen Wagens. Zunächst weist er darauf hin, dass dieses Sternbild nur als Sternbild erscheint, wenn man die einzelnen Punkte, aus denen es besteht, von vornherein als Ganzheit wahrnimmt (anstatt sie in einem „leeren Raum“additiv aneinanderzureihen). Vor allem aber ist die Art und Weise, wie sich dieses Sternbild dem menschlichen Auge zeigt, nicht unabhängig von dem Ort und der Zeit, in der es betrachtet wird. Auf der Südhalbkugel zeigt es sich anders als in der nördlichen Hemisphäre, und in zehn Millionen Jahren würde es einem Betrachter wiederum anders erscheinen als heute.
Die an sich sinnvoll scheinende Frage, wie das Sternbild des Großen Wagens nun „in Wahrheit“ aussieht, erweist sich damit als methodisch naiv, ja sinnlos. Übertragen auf das Thema der Geschichte: Jede historische Erkenntnis trägt selbst einen historischen Index. Das heißt, nur zu gewissen Zeiten sind gewisse historische Einsichten für ein geschichtliches Subjekt überhaupt möglich. An die Stelle einer leeren, homogenen Zeitkonzeption, die nach Benjamin die Grundlage sämtlicher Geschichtsbegriffe seiner Kultur bildet, setzt er damit das Bild einer immer schon erwartungsgefüllten, vielfach zerfurchten und disruptiven historischen Zeit, in der die Vergangenheit genauso offen und dynamisch ist wie die Zukunft. „Vergangenes historisch artikulieren heißt nicht, es erkennen, ‚wie es denn eigentlich gewesen ist‘. Es heißt, sich einer Erinnerung bemächtigen, wie sie im Augenblick einer Gefahr aufblitzt.“
DIE CHANCE DES „CHOCKS“
Mit diesem alternativen Geschichtsbegriff ist jeder Fortschrittsideologie – also mithin dem bis heute tragenden Narrativ der westlichen Demokratien – das Fundament entzogen. Nach ihrer Verabschiedung ersetzt Benjamin den Begriff des Fortschritts in seiner Philosophie durch den Begriff der Erlösung – und lädt ihn theologisch auf. Die Schlüssel zu einer je gegenwärtigen Erlösung liegen für Benjamin dabei weit versprengt in der von uns erinnerbaren Vergangenheit. Sie zu einem jeweiligen Zeitpunkt zu finden, liegt nicht allein in der Hand derer, die bewusst und methodisch nach ihnen suchen. Vielmehr bleibt das Ereignis der Erlösung für Benjamin immer etwas, was menschliches Wollen und Streben übersteigt. Es hat immer auch den Charakter der prophetischen Eingebung – und ist insofern etwas Göttliches. Wie lässt sich seine, explizit von der jüdischen Theologie inspirierte Rede von einer Zeit begreifen, in der „jede Sekunde die kleine Pforte (ist), durch die der Messias treten“ kann?
Zunächst sind es für Benjamin gerade historische Momente höchster Verstörung und Zerrissenheit, die dieses Fenster besonders weit öffnen. Sie sind für ihn damit Erkenntnischancen, an denen sich nichts Geringeres als die Zukunft der Menschheit entscheidet. Denn natürlich, auch das folgt aus seinem neuen Begriff der Geschichte ebenso wie aus seinen konkreten Lebenserfahrungen, steht Wesen wie uns trotz allem empfundenen Fortschritt auch jederzeit das Fenster in die totale Barbarei offen. Die tiefen historischen Verstörungen und „Chocks“, die wir derzeit alle am eigenen Leib verspüren, weisen im Sinne Benjamins damit nur dann den Weg in eine bessere Zeit, wenn wir sie zum Anlass nehmen, das derzeit vorherrschende Fortschrittsgestell grundsätzlich zu hinterfragen und es gegebenenfalls heilsam zu überwinden. Denn erst wenn dieser falsche Begriff von der Geschichte philosophisch abgelegt ist, öffnet sich seiner Überzeugung nach die Möglichkeit auf eine wahrhaft neue, erlösende Sicht der Geschichte. Eine Erlösung, die er nicht zuletzt darin erkennt, bisher verdrängte, verschüttete und verlorene Stimmen der Vergangenheit zum Sprechen zu bringen, auf dass sie von einer neuen Vergangenheit aus den Weg in eine andere Zukunft weisen. Benjamin selbst war zeitlebens so eine Stimme. Und die Zeit, ihre Botschaft neu zu vernehmen, selten günstiger als heute. •
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lorenzlund · 1 year
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Herstellungsweisen von Bier, Whiskey und Wodka. 'Main (alkoholic oder long) drinks' des Westens (Alter Kontinent Europa, USA und England), sowie des Ostens mit u.a. auch Russland.
Vorab schon einmal dieses: Es waren nur relativ wenig Unterschiede hier überhaupt feststellbar! Die Produktionsweisen ähnelten sich!
'Baerbock hört sich in Austin die Meinungen und Sichtweisen anderer an wie selbst die des Gouverneurs von Texas in dessen Amtssitz und besucht dafür sogar auch ein Bar Bi- Cue-Lokal'
the cue : Stock, der zum einen Ende hin dünner wird und dessen Spitze zum Schlagen des Balls beim Billard verwendet wird. bar = auch: nackt (dt.)
(Austin selber war er aber nie gay!! Als allererster hätte ja dann wohl ich etwas davon mitkriegen müssen! Was so aber nie stattfand! Und so wäre es vielleicht besser, man befragte ihn vielleicht gleich auch nochmal selber und direkt dazu demnächst, schlage ich vor, in den USA, seitens sogar dann auch der Regierung in Washington! Er könnte dann zum Beispiel auch vor dem Kongress dazu aussagen - oder vor selbst auch dem C.I.A, auf freiwilliger Basis!)
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derlift · 4 years
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Aus der Studierstube: Miriam Edmunds über die Entwicklung des bürgerlichen Familienmodells im 19. Jahrhundert
Aus der Studierstube
In der Ausstellung «Rendezvous» (26. Januar bis 16. August 2020) treten Werke aus den Sammlungen der Stiftung für Kunst des 19. Jahrhunderts und des Kunstmuseums Olten in einen thematisch gegliederten Dialog. Das Bild des Menschen in der Kunst des 19. Jahrhunderts ist einer der darin vertretenen Motivkreise. Bei einem Rundgang durch die Ausstellung wurde Praktikantin Miriam Edmunds vom «Bildnis der Familie Munzinger» des Basler Malers Sebastian Gutzwiller (1800–1872) dazu inspiriert, sich mit der Entstehung der bürgerlichen Kleinfamilie aus historischer Sicht auseinanderzusetzen:
Die Entstehung der bürgerlichen (Klein-)Familie
Während meiner Studienzeit hat mich ein Satz eines meiner Professoren stets begleitet:
«In der frühen Neuzeit [ca. 1500 bis 1900] hat nie jemand alleine in einem Bett geschlafen!» (Bernd Roeck, Prof. em. für frühe Neuzeit, Universität Zürich)
Das ist ein historischer Fakt (mit Ausnahmen, natürlich). Das bedeutet aber, dass sich die gesellschaftlichen Vorstellungen und Konzepte hinter den Begriffen Privatsphäre, Heim und Hof sowie Familie seit der frühen Neuzeit stark verändert haben müssen. Das wiederum lässt aufhorchen, denn Systeme, die heute mit «das war schon immer so» beschrieben werden, scheinen nicht «schon immer so» gewesen zu sein. Als anschauliches Beispiel eines solchen veränderten Systems schauen wir uns die Entstehung des bürgerlichen Familienmodells genauer an.
Die Hausgemeinschaft der frühen Neuzeit
In der frühen Neuzeit lebte man in Hausgemeinschaften, genannt das «ganze Haus», die als Arbeitsstätten und Wohnorte zugleich alle Beteiligten miteinander verbanden. Der Hausvater war für die Arbeitsorganisation verantwortlich. Dieses patriarchalische Prinzip der Hausordnung stand in engem Zusammenhang mit den übergeordneten Herrschaftsverhältnissen, weshalb das «ganze Haus» auch als Metapher für den Staat galt. Das «ganze Haus» war Ort des Haushaltes und Betriebes zugleich. Bei Bauern umfasste es neben dem Wohnbereich die Landwirtschaft samt Stallungen, bei Handwerkern die Werkstatt, bei Kaufleuten den Speicher oder das Warenlager und bei Adligen die Wirtschaftsgebäude. In der Hausgemeinschaft lebten die Eheleute, leibliche Kinder, Stiefkinder, (unverheiratete) Verwandte, Grosseltern, Mägde, Knechte und Tagelöhner. Grundsätzlich waren alle Mitglieder, auch Frauen, Kinder und ältere Verwandte, Arbeitskräfte. Produktive und reproduktive Tätigkeiten fanden stets gleichzeitig und an einem Ort statt, weshalb diese Arbeiten nicht nach «typisch weiblich» oder «typisch männlich» unterschieden wurden. Das bedeutet, dass Männer sich an der Kindererziehung und dem Haushalt beteiligten, während Frauen körperlich sehr anspruchsvolle Tätigkeiten erledigten und die Produktion der Hausgemeinschaft unterstützten.
Die Trennung der Geschlechter
Um 1800 vollzogen sich viele gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Veränderungen. Es bildeten sich Nationalstaaten, die Aufklärer veränderten die Weltsicht, die Industrialisierung beeinflusste die Wirtschaft und die kapitalistische Produktionsweise begann sich zu etablieren. In der Medizin, Biologie, Anthropologie, Pädagogik und Psychologie wurden neue Erkenntnisse gewonnen, die zeitgenössische Gelehrte schlussfolgern liessen, dass die Unterschiede zwischen Mann und Frau nicht nur in einzelnen körperlichen Details bestanden, sondern den Körper und Geist im Ganzen betrafen.
Die bisher gültigen (pluralen und koexistierenden) Geschlechtermodelle wurden durch eine monolithische Auffassung ersetzt, deren Kerngedanke es war, dass es hierarchisch angeordnete ‘Geschlechtscharakteren’ gebe, die mit fundamental verschiedenen psychischen und intellektuellen Konstitutionen einhergehen würden. Begründet wurde dieses Modell durch körperliche Eigenschaften und Funktionen. Zeitgenössische Erziehungsratgeber, wissenschaftliche Werke und die Populärliteratur begannen dieses heteronormative Zweigeschlechtermodell im grossen Stil zu verbreiten. Verbunden mit dem Zweigeschlechtermodell war ein Familienmodell mit einer Aufteilung in einen Ernährer und eine Hausfrau und Mutter. Dieses Familienmodell wurde in der Folge nun als ‘natürlich’ und erstrebenswert propagiert.
Die Entstehung der Hausfrau
Das Wort «Familie» wurde im Deutschen erst im 18. Jahrhundert gebräuchlich. Vorher verwendete man Begriffe wie «Haus», «Haushalts- oder Haushaltungsgemeinschaft». Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde das feudale Produktionssystem von kapitalistischen Produktionsweisen abgelöst. Dank Eisenbahnen, die den Transport von Rohstoffen ermöglichten, entstanden Fabriken auch in ländlichen Gegenden. Es kam zur Trennung von produktiven und reproduktiven Tätigkeiten. Mit dem Übergang von der manuellen zur mechanischen Produktion kam es sowohl zu einer physischen Trennung von Wohnen und Arbeiten, als auch zu einer ideologischen Trennung von Erwerbsarbeit und Hausarbeit. Die Frau kümmerte sich um die Familie und das Private und der Mann ging einer ausserhäuslichen Lohnarbeit nach. Durch diese sich allmählich etablierende Segregation der Arbeitsteilung entwickelt sich eine unterschiedliche Bewertung der beiden Bereiche. Während Arbeit (Produktion, Herstellung von Gütern) mit einem hohen Wert besetzt wurde, wurde Familie (Reproduktion, (Wieder-)Herstellung von Leben) mit einem tiefen Wert verknüpft. Wurde bis anhin in der Haushaltungsgemeinschaft immer sowohl produktive als auch reproduktive Arbeit geleistet, wurden diese Arbeiten nun getrennt und gleichzeitig vergeschlechtlicht. Arbeit in der Familie wurde immer weniger als Arbeit gewertet, bis sie überhaupt nicht mehr als solche begriffen wurde. In dieser modernen Trennung zwischen Produktion und Reproduktion bekam die Hausarbeit den «Schein von Naturhaftigkeit» und wurde als reiner «Liebesdienst» begriffen. Die Bestimmung zur Hausarbeit wurde nun aus der scheinbar natürlichen Dienstbereitschaft der Frau abgeleitet. In der bürgerlichen Schicht wurde der Haushalt zur individuellen Verantwortung der Frau/Mutter.
Mutterschaft und Vaterschaft im Wandel
Mit Einführung dieses Familienmodells bildeten sich auch spezifische Konzepte von Mutterschaft und Vaterschaft heraus. Damit unterscheidet es sich vom frühneuzeitlichen Familienmodell, das die Kinderbetreuung allen Mitgliedern der Haushaltungsgemeinschaft gemeinsam überantwortete. Generell fand eine Verengung und Intimisierung des Beziehungsgeflechts statt. Die Erziehung der Kinder wurde im bürgerlichen Familienmodell als gemeinsame Aufgabe verstanden, mit unterschiedlichen Rollen für Vater und Mutter. Strenge, Stärke und Autorität versus Weichheit, Sanftheit und Gefühl. Hier spiegeln sich die diametral gegenüberstehenden, aber komplementär ergänzenden «Geschlechtscharakteren».
Mit der Entstehung des bürgerlichen (Klein-)Familienideals (Vater, Mutter, Kind) fand auch eine Transformation der Verknüpfung von Mütterlichkeit und Mutterliebe statt. Die Liebe einer Mutter zum Kind war kein neues Gefühl der Neuzeit, aber sie erfuhr eine gesellschaftliche Neubewertung und Interpretation. Frauen wurden moralisch dazu verpflichtet, vor allem Mutter sein (zu wollen). Es entstand der Mythos vom Mutterinstinkt und der spontanen Liebe einer Mutter zu ihrem Kind. Das setzte sich ab von der vorhergehenden Tradition der gemeinschaftlichen Kindererziehung. Ausserdem wurden Kleinkinder bisher hauptsächlich als «unnütze Mäuler», ältere Kinder jedoch als unverzichtbare Arbeitskräfte angesehen. Entsprechend wurde versucht, ein Gleichgewicht zwischen Arbeitskräften und Essern herzustellen. Nötigenfalls durch Verhütung, Abtreibung, Kindstötung oder Verdingung.
Die Übernahme von Pflege, Ernährung und Kindererziehung sollten die «neuen» Mütter, so die Gebote der Pädagogen und Ärzte, nicht länger als Arbeit oder Pflicht, sondern als Freude empfinden. Im gleichen Zug wie die Hausarbeit – als «natürliche» Gabe der liebenden Hausfrau und Mutter – wurde auch die Beziehung zu den Kindern als eine den Müttern inhärente, natürliche Liebe konzipiert, die jedoch im ganzen 19. Jahrhundert in Erziehungsschriften propagiert werden musste, bis sie sich in der Bevölkerung nachhaltig etablierte.
Das Streben nach dem bürgerlichen Familienmodell
Das vormoderne Ehe- und Arbeitspaar wurde zum modernen Bildungspaar, dass sich in die Familie als intimen Privatraum zurückzog und gegen aussen abschloss. Die Liebesheirat wurde als Ideal – insbesondere in Abgrenzung zum Adel – hochgehalten und angestrebt. Gleichzeitig waren aber ökonomisches und soziales Kapital genauso ausschlaggebend wie die gegenseitige Zuneigung der zukünftigen Eheleute. Bei den Heimarbeiter- und Arbeiterfamilien veränderten sich die Familienverhältnisse aufgrund der völlig anderen ökonomischen Situation zunächst nur langsam; die Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern blieb länger flexibel. Die Arbeiterschaft selbst wollte ihren Frauen jedoch vermehrt das Hausfrauendasein «ermöglichen».
Das Bürgertum entwickelte seinem Lebensmodell gegenüber ein gewisses Sendungsbewusstsein und so etablierte sich die Vorstellung der Vater-Mutter-Kind-Familie zunehmend als neue gesellschaftliche Norm, die auch über das bürgerliche Milieu hinaus attraktiv und erstrebenswert wurde. Mit der Verbreitung von bürgerlichen Familienverhältnissen als Norm ging eine zunehmende Stigmatisierung anderer, davon abweichenden Familienverhältnisse einher. So zum Beispiel aussereheliche Geburten, Nicht-Sesshaftigkeit und Armut. Diese nun als deviant geltenden Erscheinungen führten zu Massnahmen wie der Gründung von Erziehungsheimen, Haushaltsschulen für Mädchen oder der staatlich organisierten Fremdplatzierung von Kindern. Diese Massnahmen sind einerseits im Kontext der «sozialen Frage» zu lesen, andererseits sind sie Ausdruck des Zwangs nach Anpassung aller an eine neue Norm, die erst seit wenigen Jahren wieder aufgebrochen und neudefiniert wird.
«In der frühen Neuzeit hat nie jemand alleine in einem Bett geschlafen!» Alles ist historisch, alles ist veränderbar. Ich bin gespannt zu sehen, was die Zukunft uns bringt.
Miriam Edmunds Kunstmuseum Olten, Praktikantin
Veröffentlicht am 22. Juli 2020
Abb. 1 Sebastian Gutzwiller (1800–1872) Gerichtspräsident Victor Munzinger mit Familie, 1841 Öl auf Leinwand, 69 x 83.5 cm Kunstmuseum Olten, Ankauf
Abb. 2 Ludwig Vogel (1788–1879) Ankunft auf der Alp, o. J. Öl auf Leinwand, 75 x 96.6 cm Stiftung für Kunst des 19. Jahrhunderts, Geschenk Sophie und Dora Bernoulli
Abb. 3 Emilie Linder (1797–1867) nach Joseph Schlotthauer (1789–1869) Heilige Familie in der Gartenlaube, o. J. Öl auf Metall, ca. 43 x 36 cm (Bild) Stiftung für Kunst des 19. Jahrhunderts, Geschenk Barbara Begelsbacher
Abb. 4 Ludwig Vogel (1788–1879) Tell hebt seinen Knaben empor, 1822 Aquarell auf Karton, 35 x 45.2 cm (Bild) Stiftung für Kunst des 19. Jahrhunderts, Schenkung Bernoulli «in memoriam Emilie Linder»
Abb. 5 Constantin Guise (1811–1858) Der Künstler in seinem Heim, 1849 Öl auf Holz, 32.5 x 25.5 cm Kunstmuseum Olten, Geschenk der Witwe von Adolf Munzinger-Vogt, Olten
Abb. 6 Josef Reinhard (1749–1824) Bildnis der Margarita Robert-Meyer, 1822 Öl auf Holz, 69 x 58 cm Kunstmuseum Olten, Schenkung von Herrn Robert, Bern
Abb. 7 Ludwig Vogel (1788–1879) Verwunderter Hirtenknabe im Schloss der Mutter, Lauterbrunnen, 1846 Öl auf Leinwand, 30.4 x 42.2 cm Stiftung für Kunst des 19. Jahrhunderts, Ankauf
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blizzregensburg · 4 years
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Kukuruz: Moderne Kunst am Hauptbahnhof
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Regensburg - Mais ist das am meisten angebaute Getreide weltweit. Mais und Maisstärke befinden sich in fast jedem Nahrungsmittel. Hauptsächlich wird das Getreide zu Tierfutter, aber auch Biotreibstoff und Kunststoffersatz verarbeitet. Für die österreichische Künstlerin Catrin Bolt Grund genug, die Pflanze in den Fokus ihrer Arbeit zu rücken. Maisgelb ist sie gefliest, die frühere Unterführung am Hauptbahnhof in Regensburg, die Schauplatz einer ganz besonderen Ausstellungsreihe ist. Im ART LAB Gleis 1 steht ab dem 28. Mai die Massenproduktion im Mittelpunkt der Installation „Monokulturelles Stillleben (Kukuruz)“. Circa 600 Maiskolben auf Kacheln erinnern an Küchenfliesen, die Stillleben von Obst, Gemüse oder Kräutern zeigen. Massenhaft aneinandergereiht haben die Maiskolben die gemütliche Szenerie einer 70er-Jahre-Küche längst verlassen. Die österreichische Künstlerin Catrin Bolt verweist mit dieser seriellen Arbeit auf landschaftsprägende Produktionsweisen. „Wie beim Bahnfahren die Monokulturen an einem vorbeiziehen, so kann man im ART LAB Gleis 1 an den Maiskolben entlanggehen – sie ähneln und kopieren sich immer weiter, aber sind doch jeweils anders und eigens gemalt," so die Künstlerin. Künstlerin Catrin Bolt lädt zur Diskussion Wer sich selbst ein Bild von "Kukuruz" machen möchte, kann zur Eröffnung am 28. Mai kommen. Zwischen 14 und 19 Uhr ist die Künstlerin im ART LAB Gleis 1 anwesend, um über das Thema zu diskutieren. Geöffnet hat die Ausstellung zwischen 28. Mai und 28. Juni jeweils Mittwoch bis Sonntag zwischen 14 und 19 Uhr. Der Eintritt ist frei. Mehr Infos unter www.donumenta.de/art-lab-gleis-1/ Lesen Sie den ganzen Artikel
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MaWo
Dezentrale Produktionsweisen
„Unter den Bedingungen von dezentralen Produktionsweisen wird es nur bedingt eine physische Mobilität von Produkten und Menschen geben, virtuelle Mobilität hingegen wird uneingeschränkt ausgeübt. In der Folge werden kleinteilige individuelle Entwicklungsräume in Deutschland entstehen.“
X - Mattijs Bouw, Vortrag Zukunftswerkstatt #3, Berlin, 27.11.2013
Nicht vorausahnend, dass eine weltweite Pandemie auftreten wird, hat er diese These aufgestellt. Nun ist bereits jetzt eine bedingte physische Mobilität von Produkten und Menschen zu beobachten durch das Coronavirus. Somit sollte nachvollziehbar sein, ob bereits jetzt kleinteilige individuelle Entwicklungsräume entstehen oder bereits entstanden sind.
Ich denke, ein erster Ansatz dieser kleinteiligen dezentralen Entwicklungsräume ist das Homeoffice, in dem plötzlich die Menschen aus ihrem normalen Produktionsort entzogen werden, hinein in ein buntes Umfeld, was im direkten Zusammenhang mit der Familie liegt und ihren unterschiedlichen Sichtweisen.
Habt ihr bereits kleinteilige individuelle Entwicklungsräume entdeckt? Denkt Ihr, dass ich richtig liege mit meiner Behauptung?
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aktionfsa-blog-blog · 5 years
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Safer Internet Day 2020
Digitalisierung im Dienste der Nachhaltigkeit
Gestern haben wir mit einer Cryptoparty aktiv in den heutigen Safer Internet Day (SID) hineingefeiert und versucht unsere Infrastruktur auf Lücken und Gefahren untersucht. Heute waren wir ebenfalls anlässlich des SID20 bei einer Veranstaltung des BMVJ und Bitkom e.V. wo es um die Möglichkeiten der Digitalisierung bei der Erfüllung der Nachhaltigkeitsziele 2030 der Bundesregierung (und der UNO) ging.
Es wurde diskutiert, wie Digitalisierung und Verbraucherschutz in den Dienst der Nachhaltigkeit gestellt werden kann. Anhand von ausgewählten Nachhaltigkeitszielen der UN-Agenda 2030 soll ausgelotet werden, wie sich eine gemeinwohlorientierte Zukunft mittels digitaler Technologien gestalten lässt. Im Fokus standen heute die Nachhaltigkeitsziele 9 (Industrie, Innovation, Infrastruktur), 12 (Verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster) und 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz) aus der UN-Agenda 2030. Das Programm von BMVJ und Bitkom umfasste eine Begrüßung durch Christine Lambrecht , Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz , und Dr. Bernhard Rohleder , den Bitkom-Hauptgeschäftsführer.
Es folgten zwei Vorträge
Unsere gemeinsame digitale Zukunft , Prof. Dr. Maja Göpel, Generalsekretärin des  Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung  Globale Umweltveränderungen (WBGU)
Die digitale Gesellschaft: Warum eine nachhaltige Entwicklung ohne disruptive Innovationen unmöglich ist , Prof. Dr. Nick Lin-Hi, Professur für Wirtschaft und Ethik, Universität Vechta
und Diskussionen zu den Themen
Nachhaltige Konsum- und Produktionsweisen –  nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster  sicher stellen (SDG 12)
Nachhaltigkeit und Transparenz: Mehr Vergleichbarkeit  für und mit Digitalen Diensten
Sofortmaßnahmen ergreifen, um den Klimawandel und  seine Auswirkungen zu bekämpfen (SDG 13)
Klima- und Umweltschutz: Welchen Einfluss hat die  Digitalisierung und welche Chancen ergeben sich?
Widerstandsfähige Infrastruktur und nachhaltige   Industrialisierung – eine widerstandsfähige Infrastruktur  aufbauen, breitenwirksame und nachhaltige Industrialisierung  fördern und Innovationen unterstützen (SDG 9)
Digitalisierung als Treiber für Innovation und  nachhaltige (Produkt-)Entwicklung - Digitalisierung im Dienste der Nachhaltigkeit
Die wichtigsten Erkenntnisse des Tages waren
10% des weltweiten Stroms (von 25.000 TWh) werden durch das Internet verbraucht, viel davon wegen der Cloud- und Internet-Server.
Nur 9% (-13%) der weltweiten Ressourcen werden recycelt.
Großbritannien hat völlig unbemerkt die Kohleverstromung bereits bei 25 Pfund/to CO2 eingestellt.
Der Wassermangel im Rhein hat bei BASF zu 300 Mio. € Mindereinnahmen geführt.
Gute Nischenprodukte kommen oft nicht im Mainstream an.
Die Versprechen:
Digitalisierung- Dematrialisierung – Nachhaltigkeit wird nicht erfüllt.
Microsoft will bis 2030 CO2 neutral sein und bis 2050 alles in seiner Geschichte erzeugte CO2 neutralisiert haben.
SAP will bis 2025  CO2 neutral sein.
Google ist seit 2012 CO2 neutral.
Durch Smart Spray auf dem Acker sollen 80% der Pestizide eingespart werden.
Als Forderungen wurden formuliert:
Ein Recht auf Reparatur; Android Handys werden sinnloserweise nach 2 Jahren, iPhones nach 4 Jahren durch Neue ersetzt.
2/3 der 18,2 Milionen Pendler in Deutschland würden gern zu Hause arbeiten. Das würde 1 Million to CO2 pro Jahr einsparen.
Eine öffentlich-rechtliche IKT muss einen Raum für Teilhabe schaffen.
Nachhaltigkeit muss bereits im BWL-Studium vermittelt werden.
Das Internet hat sich in den letzten 20 Jahren kommerzialisiert – deshalb muss die Macht der Konzerne beschränkt werden, z.B. durch eine Digitalsteuer.
bits&baeume fordert:  
einen Einsatz von Blockchains (Distributed Ledger Technologies, DLT) zur Kontrolle von Lieferketten und Erzeuger-Labels.
Dazu sind Unternehmensdaten, die jetzt noch proprietär sind, norwendig, um sie für die Interessen der Menschen (Käufer und auch Erzeuger) zu nutzen.
Fridays for Future fordert:
Nachhaltigkeit,
Langlebigkeit,
Demokratie,
Bildung,
fairen Handel mit dem Süden und
Begrenzung der Internet-Monopole.
den Menschen die Angst vor Zukunft/Arbeitsplatzverlust zu nehmen.
Menschen sollen nicht die Getriebenen sein.
Sozialen Ausgleich suchen, dazu die Digitalisierung nutzen
Ein Ende des Wachstums (zumindest in den entwickelten Ländern)
Steuerung durch den Staat
Eine Empfehlung:         Das Buch Quality Lab beschreibt die Dystopie eines Algorithmus, der bestimmt was wir „wollen“. Der Satz des Tages:     Der Smart-Wahn führt zur Pillepallisierung der menschlichen Existenz. Die interessante Veranstaltung endete mit einem Hinweis auf die weitere Auseinandersetzung mit den Nachhaltigskeitszielen 2030
am 19.6. beim bundesweiten Digitaltag und am 1.12. beim EU-weiten Consumer Day in Halle
Mehr dazu bei https://www.bitkom.org/Themen/Datenschutz-Sicherheit/Datenschutz/Artikel-Safer-Internet-Day-2.html
und https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/7168-20200211-safer-internet-day-2020.htm
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politlinks · 7 years
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Wie der neoliberale Thintank Mont Pèlerin Society das gesellschaftliche Denken und politische Handeln verändert hat.
Ausführlich dazu: Dieter Plehwe, Bernhard Walpen: Wissenschaftliche und wissenschaftspolitische Produktionsweisen im Neoliberalismus. Beiträge der Mont Pèlerin Society und marktradikaler Think Tanks zur Hegemoniegewinnung und -erhaltung.
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danielkupfer · 7 years
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Das Reich der Freiheit beginnt in der Tat erst da, wo das Arbeiten, das durch Not und äußere Zweckmäßigkeit bestimmt ist, aufhört; es liegt also der Natur der Sache nach jenseits der Sphäre der eigentlichen materiellen Produktion. Wie der Wilde mit der Natur ringen muß, um seine Bedürfnisse zu befriedigen, um sein Leben zu erhalten und zu reproduzieren, so muß es der Zivilisierte, und er muß es in allen Gesellschaftsformen und unter allen möglichen Produktionsweisen. Mit seiner Entwicklung erweitert sich dies Reich der Naturnotwendigkeit, weil die Bedürfnisse; aber zugleich erweitern sich die Produktivkräfte, die diese befriedigen. Die Freiheit in diesem Gebiet kann nur darin bestehn, daß der vergesellschaftete Mensch, die assoziierten Produzenten, diesen ihren Stoffwechsel mit der Natur rationell regeln, unter ihre gemeinschaftliche Kontrolle bringen, statt von ihm als von einer blinden Macht beherrscht zu werden; ihn mit dem geringsten Kraftaufwand und unter den ihrer menschlichen Natur würdigsten und adäquatesten Bedingungen vollziehn. Aber es bleibt dies immer ein Reich der Notwendigkeit. Jenseits desselben beginnt die menschliche Kraftentwicklung, die sich als Selbstzweck gilt, das wahre Reich der Freiheit, das aber nur auf jenem Reich der Notwendigkeit als seiner Basis aufblühn kann. Die Verkürzung des Arbeitstags ist die Grundbedingung.
Karl Marx/ Friedrich Engels: Werke, Band 25, Das Kapital, Bd. III, Siebenter Abschnitt. Berlin 1983, S. 828.
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