Tumgik
#Suchtgeschichte
agatha-abstinent · 2 years
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Tag 2690 / Gerade bin ich am DRK-Klinikum vorbeigefahren
Und dort lag der Eine ans Bett gefesselt. Er wurde fixiert, weil er so starke Entzugssymptome hatte. Davon berichtete er in meinem stationären Alkoholentzug. Obwohl er so starke Entzugssymptome hatte, ist er direkt nach der Entlassung aus dem DRK-Klinikum wieder trinken gegangen gegenüber. Inzwischen war er trocken, aber abhängig von Schmerzmitteln. Die von anderen Substanzen, nicht (nur) von Alkohol abhängig waren, guckten abfällig auf die Alkoholabhängigen in meiner stationären Entgiftung. Wir Alkoholabhängigen waren eher dick, eher träger, eher etwas ungepflegter und eher etwas älter. Ich hab mich da ja weder-noch zugehörig gefühlt. Ich war der Meinung, ich hätte nur ein bisschen zu viel getrunken und dass ich ein Problem mit Alkohol habe; fand es aber eine Unverschämtheit, dass ich entlassen werde mit einem Bericht, in dem steht, ich sei abhängig, seit ich 14 bin. Immerhin haben die sich in der stationären Entgiftung getraut, als Team diese Diagnose zu stellen, die Abhängigkeit nicht erst in die letzten Jahre zu verorten. In der Hafenstadt, wo ich Ende der Nullerjahre mehrere Wochen in der Psychosomatik war, sprach man nur von einem Alkoholabusus und auch in der Tagesklinik in Berlin, die ich dann fünf Monate lang besuchte, war ich immer noch keine Süchtige aus Sicht des Fachpersonals. Es ist gut, dass wir in AA immer mal wieder darüber reden, wie jemand seine erste, seine dritte oder seine 50. Entgiftung angetreten hat und wie kostbar das ist, wenn man endlich trocken bleiben konnte.
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Zum ersten Mal seit 100 Jahren kann ich eine Pommes nicht aufessen! Und es war eine kleine Pommes! Aber ich hab gemerkt, dass ich satt bin. Und dann konnte ich aufhören.
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Zum Thema suchtgeschichte würde ich mal sagen beides also wann und wieso
Also mit 15 hab ich den ersten Joint geraucht. Warum? Weil man damals cool sein wollte und ich es witzig fand high zu sein. Mit 17/18 Jahren hab ich ungefähr aufgehört, weil ich nen ziemlichen Abkacker hatte. Habe dann ewig nichts konsumiert. Mit 23 habe ich wieder mit dem Kiffen angefangen. Warum? Keine Ahnung, hatte Lust drauf und liebe das Gefühl high zu sein. Mit 23 hab ich dann auch das erste mal Pep gezogen. Warum? Wir waren feiern, ich war müde, wollte nicht nicht Hause und da kam es ganz gelegen. Einen Tag nach meinem 24. Geburtstag hab ich mein erstes Ding gehabt. Warum? Ich wollte mal was neues probieren und hab mich direkt verliebt in die Dinger. Find es schön für ne gewisse Zeit alle Probleme und Sorgen nach hinten stellen zu können. Mit 24 hab ich auch das erste Mal Kokain probiert. Warum? Die Hemmschwelle ist kaum noch da. Kokain ist aber nicht so meins. Mit 24 hab ich dann auch meine erste Pappe gehabt - kein LSD-25 sondern 1p-LSD. Auch mein erstes Mal Emma hatte ich mit 24.
Im Endeffekt nehme ich Drogen, um aus dem Alltag entfliehen zu können und weil’s mir echt Spaß macht.
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agatha-abstinent · 4 years
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Tag 2192 / Handlung Erzählstrang
Die psychisch und physisch stark deformierte und lädierte Agatha löst im Frühjahr 2014 auf eigenen Wunsch eine unbefristete Festanstellung in renommierter Firma auf, um einen ambulanten qualifizierten Alkoholentzug zu machen und andere Lebensbereiche, deren Entwicklung nicht ihren Erwartungen entsprechen (Gewicht, Single, Einkommen) zu ändern. Mit dem ersten Vorhaben scheitert sie bereits am 4. Tag der Entzugsbehandlung. Sie wirft den Plan, bis Sommer keinen Alkohol zu trinken, auch nach weiteren vier trockenen Tagen und einem dann erfolgten Rückfall über Bord und interessiert sich für das „Kontrollierte Trinken“.
Das muss man erstmal schaffen: Nüchtern die eigene Biografie aushalten.
Als ich Donnerstagabend die Beschreibung des Films Goldener Handschuh las, den Handlungsstrang, da erkannte ich mich sowohl in Honka als auch in seinen Opfern. Dem Alkohol zugewandt Pech gehabt oder einfach kein Glück Beruflich nicht viel auf die Beine gestellt Bedürfnis nach Zweisamkeit, aber beim Sex kaum noch was spüren Mit Gelegenheitsbekanntschaften nicht zärtlich sein können Mit einen Holzlöffel penetriert werden Für Sex im 5 Sterne Hotel Dinge gegen den eigenen Willen tun
Helge war meine letzte feste Beziehung. Da habe ich oft ein so schönes, freies, losgelöstes Lächeln auf den Fotos. So eine hübsche Frau! Wahnsinnsfigur! Ende 70, Anfang 80 Kilo bei 170 cm kann wundervoll aussehen. Aber es fühlte sich nicht so an.
Ich fühlte mich damals auch zu dick. Falsch Unvollständig Und der Helge sollte mir geben, was ich mir nicht geben konnte.
Bestätigung Selbstbewusstsein Dass ich mich sexy fühle. So abhängig von seinem sich melden, von seinen Stimmungen. Ich war auch innerlich für den zu groß. Aber ich vermute keiner versteht, warum eine Frau wie ich so unsicher ist. Unsicher-abhängige Persönlichkeitsstörung Eine von diesen vielen Diagnosen, die ich bekam.
Ich bin meinen Eltern nicht böse. Meine Mutter war immer da. Die Klinik, die andere Der Umzug Da
Das will ja keiner hören. Nick nicht, Frau Rescue nicht. Aber das liegt ja alles ganz tief verwurzelt in mir. Das Gestörtsein Alkohol für alles nutzen. Und jetzt nicht klarkommen nüchtern damit, mit dem eigenen Lebenslauf.
Wer so ist, kann keine langen, festen, guten Beziehungen führen. Das ist ja nicht nur Symptom, sondern auch Ursache. Es ist eine Spirale. Keiner sagt mir nach dem Naseputzen: Du, da hängt noch was. Das Kleid steht dir nicht mehr so gut. Ich hätte ne Idee für deine Schuhe. Innerlich verkümmern allein.
Und der eine sagt im Meeting: Ein Leben wie Gott möchte, das ich es lebe und dass ich mich dann auch am besten fühlen würde. Und dass man wahrscheinlich nie dahin kommt, aber darauf hinstreben kann und so ähnlich hab ich es ja auch kürzlich von dem Rabbiner gelesen. Dass die 613 Gebote eine Richtschnur sind, ein Geländer eine Hilfe, keine Strafe.
Nur weil es Alkohol gibt oder die Washington Bar oder den Goldenen Handschuh - Niemand muss da hingehen.
Neulich, als ich krank war, hab ich nach wieder 50 bis 100 Männerbildern Durchklicken eeeeeeendlich mal was mit meinen Bildern gemacht. Ein Album angelegt für Abzüge.
Aber zum Teil frage ich mich auch: Was will ich mit all den Bildern? Noch eins von der Havel.
Meinen Vater in der Elbe begraben. Der Exfreund mit auf dem Kutter. Das glaubt mir niemand.
Screenshots vom Serienmörder. Überidentifikation mit den psychischen Abgründen. Hamburger Berg Treffpunkt des sozialen Abschaums Und dann kommen die studierten Werbefuzzis und assimilieren sich schnell. Tränen, als ich den Edeka sehe. Tränen, weil es egal wo hätte sein können, weil so viel Hoffnung in dem Neuen steckt, weil ich nicht groß durchgestartet bin. Weil ich tief gefallen bin.
Ja, ich bin wieder aufgestanden. Ja, das stimmt.
DBT-Playlist auf dem Musikabspielgerät mit Abstinenzgravur. Je ne regrette rien Sein Lied
Schad doch nichts Nicht zu ändern jetzt
Erster Hotelsex mit einem aus dem Internet. Zwei Astra zu Hause, drei bei ihm und dann noch mal zwei. Die Simon-von-Utrecht-Straße entlang Dann in die Hein-Hoyer Und nur noch geradeaus Zurück gegen zwei Uhr nachts auch zu Fuß
Nach der Trennung von Helge Allein in die Washington Bar Allein trinken gegangen Mich cool gefunden Lebensmüde
Jetzt Je ne regrette rien
Nicht, dass ich da wieder hin will Aber die Selbstvorwürfe helfen mir im Hierundjetzt nicht.
Den gedanklichen Elan nutzen Fotos schreddern Kleidung weg Abstinenzkalender ab Panorama Jerusalem übers Sofa Oder doch woanders
Mit Vati in die Hafenstadt gefahren. Ihn da gelassen. Seine Mütze auch.
Katzi wieder mit zurückgenommen. Katzi hat nichts mit der Hafenstadt zu tun.
Jetzt doch nochmal Tränen. Wunder Die Toten Hosen Nick untern Tisch getrunken. Aber er hat mich als treuster Blogleser der ersten Stunde wieder hochgezogen. Auch mit Musik Wie wahrscheinlich bleibt ein Alkoholiker trocken? Und wie sicher ist der Tod? Wie denkbar ist ein Leben ohne Alk? Wie wahrscheinlich macht Abstinenz Spaß?
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Stein Ingebrigtsen Wir sind jung, wir sind frei https://www.youtube.com/watch?v=jQ3tRUPKTHg
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agatha-abstinent · 4 years
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Tag 1950 / Hier hatte ich mich einst gegen die Abstinenz entschieden
und das war im Sommer 2014. Bei einem Spaziergang mit der Therapiegruppe stoppten wir kurz am Gutshaus Neukladow. Und am Entlassungstag der stationären Alkoholentgiftung ließ ich mich lächelnd von Mutti vor Havelpanorama fotografieren. Hier hatte ich mich einst für "Kontrolliertes Trinken" entschieden. Ich wollte nach 15 alkoholfreien Tagen zweimal wöchentlich geplant Alkohol trinken. Denn meiner Ansicht nach hatte ich damals ein Alkoholproblem, aber ich war keine Alkoholikerin. Hier entschied ich mich gegen eine Alkoholentwöhnungstherapie, deren Beantragung im Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe für mich hätte in die Wege geleitet werden können. Hier dachte ich damals, es wäre ein Akt der Freiheit, Alkohol zu konsumieren. Heute bin ich 64 Monate trocken. Und ich ahnte nicht, dass ich auf meiner Radtour an dieser Stelle vorbeikomme.
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agatha-abstinent · 2 years
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Tag 2592 / Was glaubst du denn, warum es Übergangseinrichtungen gibt?
Therapeutische WGs, Adaptionshäuser?
Weil das so leicht ist, mit Podcasts und Blogs in ein alkoholfreies Leben zu finden, aufzuhören, nicht nur für einen Tag, für ein paar Wochen und Monate? Meint ihr wirklich, weil ihr online ein paar Leute erreicht, die schaffen das offline? Auf Strecke? Langfristig? Den Übergang?
Von dem Leben in der Sucht, mit dem Alkohol, mit anderen Drogen in ein suchtfreies Leben
Es schaffen die wenigsten! Und nicht, weil sie irgendwas nicht verstanden haben, nicht weil sie Podcasts und Blogs nicht aufmerksam genug (be-)folgen. Sondern, weil das eine scheiss Krankheit ist!
Und warum schreibe ich jetzt darüber, warum fasst mich das gerade so an? Weil ich an einem Wohnprojekt der Diakonie vorbeigefahren bin und weil ich mich gefragt habe, macht es Sinn über eine Stunde in öffentlichen Verkehrsmitteln zu verbringen auf dem Weg zum Schwimmen. Länger unterwegs, statt kurz bei trockenen Alkoholikern. Zu spät aufgestanden zum Meeting. Klar macht das Sinn. Trockene Zeit retten. Musik hören. Aus dem Fenster gucken.
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agatha-abstinent · 3 years
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Tag 2556 / Vielleicht muss ich mich bei allem nur einfach fragen: Könnte ich das jemandem erzählen, ohne mich zu schämen?
Und wenn die Antwort Nein ist, dann muss ich das beseitigen, das ändern. Zum Beispiel das mit den Kassenbons. Ich lebe hier zwischen Kassenbons von 2014, 15, 16, 17, 18, 19, 2021 und jetzt 22.
Heute habe ich immerhin einen halben Mülleimer voll Kassenbons weggeschmissen. Ich habe es nicht geschafft, die Kisten mit den nicht abgeheftet den Papieren von der einen Ecke des Raumes in die Vitrine zu stellen. Ich habe es nicht geschafft, den Wohnzimmertisch weiter leerzuräumen, weil ich ja vor einigen Wochen vorhatte, ihn ganz abzubauen. Ich habe es nicht geschafft, abzuwaschen, obwohl ich mir auf dem Fahrrad am Nachmittag sagte, so schlimm kann es nicht sein, eine halbe Stunde abzuwaschen. Ich weiß nicht, was in dieser Wohnung hängt oder was ich denke, was hier hängt, wenn ich hereinkomme, warum die Motivation, die ich draußen noch hatte bei Betreten wieder verschwunden ist.
Wenn ich weiß, dass meine Probezeit, mein Job daran hängt, wenn ich weiß, dass die Bewertung anderer Leute daran hängt, dann kann ich ja auch Dinge erledigen, die mir eigentlich gar keinen Spaß machen. Da ist dieser Druck von außen. Das ist jetzt dein Job und ob dir das Spaß macht oder nicht, darum geht es nicht.
Hier zu Hause mache ich fast nur, was mir Spaß macht. Abwaschen macht mir keinen Spaß, also lass ich das sein. Warum hab ich so eine Weise und kämpfe damit erst mal, unangenehme Dinge zu tun, obwohl ich doch davon profitieren würde, Dinge wegschmeißen, Dinge aufräumen. Ich hab mir heute vorgenommen, eine Kiste zu machen mit Schuhen, die ich nicht wegschmeißen möchte. Die Onitsuka mit dem Schaf drauf und die ersten Abstinenzschuhe von Nike und die aber aus dem Schuhschrank zu nehmen und auf den Zwischenboden zu legen. Schuhe, die ich nicht mehr anziehe, aber von denen ich mich noch nicht trennen kann, müssen nicht den Raum blockieren, wo man Schuhe hinstellen kann, die man trägt. Leah hat gesagt, bei ihr ist es ordentlich, sie könnte gar nicht unordentlich Leben, da wäre dann zu viel Unruhe im Kopf. Ich weiß nicht, ob bei mir Unruhe im Kopf ist oder ob diese Unruhe, die äußerliche, mich so lähmt, blockiert. Alles, was herumliegt, staut den Energiefluss, bremst mich, hält mich gefangen.
Wenn ich mir vorstelle, dass dieser Kollege, mit dem ich Mittagessen war, zu mir nach Hause kommt, dann kann ich plötzlich diese Kiste mit den Bons nehmen, noch eine, und anfangen, wegzuschmeißen. Wenn ich mich in jemand anderes reinversetze, ist es einfacher, aufzuräumen. Ich muss mich einfach fragen, ob andere Leute das auch machen, ob das normal ist und ob das sein muss. Und ich hab jetzt sogar beschlossen, Apothekenbons von 18, 19 und 20 wegzuschmeissen, weil ich gar keine Lust habe, die noch mal auseinanderzusortieren für die Steuer.
Ich möchte mich damit nicht mehr beschäftigen. Die Zeit ist endlich. Man wird älter. Und ich kann nicht, und das mache ich ja noch, und das muss ich auch, aber: Wie lange will ich hier Dinge hinterherräumen, die ich vor zwölf Jahren so abgelegt habe?
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agatha-abstinent · 3 years
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Tag 2479 / Ich bin ein rechtschaffener Mensch
Dass mein Leben ungeordnet lief, zum Teil in chaotischen Zuständen, ist Teil der Erkrankungen. Es ist keine Frage von Schuld.
Ich bin ein rechtschaffener Mensch jetzt schon seit sechseinhalb Jahren. Ich bin auf einem guten Weg.
Ich bin rechtschaffener als manche, die diese Abgründe nicht erlebt haben. Ich brauche mich nicht zu schämen, auch wenn das jetzt alles wieder hochkommt. Die Erinnerung an die Zeiten, weil ich die Zeugnisse suche, weil ich weiß, dass ich getrunken habe damals, weil ich jetzt nachspüren kann, wie schwer das war, in dieses Rechtschaffene zu wechseln, überzugehen, den Übergang zu finden, mich zu rehabilitieren.
Ich werde das machen, weil ich das jetzt machen muss. Die Beglaubigungen, einfach die Dinge abarbeiten. Die Befürchtungen abschütteln, sie da stehenlassen die Befürchtungen, die Ängste, die Bedenken in der Ecke. Weitergehen, weitermachen.
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agatha-abstinent · 3 years
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Tag 2371 / Wenn man eine Zeitungsbeilage so vergöttert wie ich das mit dem Süddeutsche Zeitung Magazin gemacht habe,
dann hat natürlich der redaktionelle Inhalt einen Einfluss auf mich. Und je mehr sich die redaktionellen Inhalte um Alkoholkonsum drehen, je mehr Alkohol so dargestellt wird als ob es in der Kolumne Stil leben zum guten Stil gehört oder in der Kolumne Kochquartett eine alkoholische Bowle vorgestellt wird, ich kann das irgendwie nicht richtig ausdrücken, aber ich meine, das Heft ist von 2013, das war eins meiner schlimmsten alkoholischen Jahre und wenn ich dann auch noch beim Lesen des Süddeutsche Zeitung Magazins bestärkt werde, dass Alkoholkonsum in den Alltag einzubauen beziehungsweise in in den Wochenablauf einzubauen, dass Alkoholkonsum zum Leben gehört, fast noch mehr als Sport treiben... Vielleicht wenn ich mal was gehabt hätte, was dem Thema entgegengesetzt gewesen wäre, was, das neutralisiert, aber das hatte ich leider nicht. Das ist ja eins meiner Leitmedien gewesen.
Dann ist da dieses Heft, auch von 2013, wo Ina Müller interviewt wird und sie ganz ungestraft sagt, dass sie zwischen Null und 1,2 Promille während ihrer Sendung hat, dass sie manchmal zehn Bier trinken kann und manchmal nur drei, dass ihr Wasser nicht schmeckt, wenn Wasser so schmecken würde wie Bier, dann würde sie auch mehr Wasser trinken. Das ist so, als würde jemand 2013 sagen, ich kippe immer alte Batterien bei mir in den Garten, wenn ich einen Ölwechsel mache, dann kommt der Rest in den Bach nebenan.
Die letzte Seite ist immer Sektwerbung. Da muss man sich nicht wundern, dass ich jeden Tag zugegriffen habe.
2011 ein ganzes Heft, beziehungsweise, der Hefttitel, die Hauptgeschichte über den Erfolg einer bestimmten Brauerei.
Scarlett Johansson mit knallroten Lippen, weißen Zähnen, lächelt, die blonden Haare fallen und sie hält sich fest an einer Flasche Champagner, 2012.
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agatha-abstinent · 3 years
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Tag 2284 / Im Krematorium Wedding gibt’s Aperol Spritz
Wie passend! Ein Beschleuniger auf dem Weg zum Tod. In der Berlinale Location
"Die Erkenntnisse am Nettelbeckplatz" (29.10.2014) diesmal aus einer anderen Perspektive, von einer anderen Seite.
Sommerbad Humboldthain - auch sehr schön!
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agatha-abstinent · 4 years
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Tumblr media
Tag 2076 / Agatha schmeißt endlich Anna weg
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agatha-abstinent · 4 years
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Tag 2122 / Bei der Zeile, vielleicht sagt der Arzt ihm, dass er Alkoholiker ist
S. 107 im Blauen Buch, an die Suchtberaterin gedacht. Sie sagte: "... diese Kriterien treffen zu bei Alkoholismus. Sie sind demnach Alkoholikerin." Sie hatte genau die richtige Sensibilität, wie sie das sagte. Sie gab mir eine Liste mit vier AA-Meetings, eine Empfehlung. Die Quantität an Meetings in Berlin ist auch erschlagend. 200 Meetings - in welches gehe ich denn? War gut, war hilfreich: nur vier. Glückliche Fügung, dass eins der Meetings keine 200 Meter von meinem Zuhause entfernt war. Mehrmals, mehrere Wochen vorbeigegangen, nicht reingetraut. Irgendwann doch.
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AVEC NFYT https://www.youtube.com/watch?v=CwkJgvx8pUA
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Wie ist eigentlich deine suchtgeschichte?
Darauf bezogen wann oder weshalb alles angefangen hat?
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agatha-abstinent · 7 years
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Tag 1105 / Ich muss nur um einen trockenen Tag bitten
Der einsteigende Mann hat eine Plastikbierflasche in der Hand und ich mache mich extra breiter, damit er sich nicht zwischen mich und die dauerlauttelefonierende Frau setzen kann. Nach einigen Stationen steigt jemand aus und dann sitzt mir dieser Mann gegenüber. Zwischen uns der Durchgang. Kein enger U-Bahn-Vierer, sondern ein großzügigerer S-Bahn-Sechser. Seine Haut beweist die Zersetzung und Zerstörung der Volksdroge Alkohol. Ich versuche die Luft anzuhalten, während er trinkt und auch kurz danach.
Erst als eine Frau im Echtpelzmantel neben ihm Platz nimmt, die Nase rümpft und einen vorwurfsvoll-genervten Gesichtsausdruck auflegt, kann ich meine Perspektive ändern. Er ist ich. Wir sind gleich. Beide krank. Uns unterscheidet nur, dass ich für heute trocken bin.
Ich wollte aufhören. Ich konnte aufhören. Nicht sofort, aber im dritten offiziellen medizinisch-therapeutisch unterstützten Anlauf. Ich wollte aufhören und nun muss ich mit den Konsequenzen klarkommen, das Leben trocken so annehmen wie es ist. Mich ebenso.
Ob ich heute einen besseren Tag habe, fragten mich vorhin die anderen Reha-Teilnehmer. Die, vor denen mir rausgerutscht ist, dass ich auch "n Suchti" bin. Der eine hatte in der Maltherapie für sein Bild, auf das ich ihn ansprach, die Begründung geliefert: "Na, ich bin doch n Suchti." Das sollte der nicht so für sich alleine haben. "Na, ich ja auch." schoss aus mir raus. Dann wurde über einen anderen Mitrehabilitanden gesprochen: "Bei Gerd sieht man's ja an der Haut..." Diskriminierung unter psychisch Kranken. Ich wusste das nicht von diesem Gerd. Ich wusste bis heute keine Diagnose von niemandem hier und keiner meine. Nun ist es mir rausgerutscht, mein Suchtmittel nicht gesagt. Jetzt, in der S-Bahn, sollte ich mich genau so verbunden fühlen wie mit dem in der Rehaeinrichtung.
Beim "Mr. Brightside" von The Killers Hören Parallelen zu meiner Suchtgeschichte gezogen... "I just can't look its killing me, And taking control" "I'm coming out of my cage" - Käfig meiner Alkoholsucht "It started out with a kiss, How did it end up like this, It was only a kiss" - erster Zungenkuss von Biermund zu Biermund "Jealously" - auf den, der noch Bier trinkt? "It's just the price i pay" - Trockenheit ist nicht nur Blütenblätterregen und Glitzer Zu dieser Version im Jacques Lu Cont Remix vor neun, zehn Jahren durch den Park in der Hafenstadt gejoggt. Schönster Moment war immer die kleine Steigung, durch den Ruinentorbogen und dann jump, yeah, Mrs. Brightsight.
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The Killers Mr. Brightside (Jacques Lu Cont Remix) https://www.youtube.com/watch?v=8xR_jd0Nl-c
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agatha-abstinent · 7 years
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Tag 861 / Ich bin total froh, obwohl ich so viel heulen muss.
Ich bin total froh, dass ich jetzt meine berufliche Reha, diese Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben in Anspruch nehmen darf. Ich bin total froh, dass ich dieses Jahr dort anfangen konnte und nicht letztes. Ich bin total froh, dass ich genau da bin, wo ich hinwollte, weil die mich als Mensch sehen, weil mein Werdegang, mein Wesen viel mehr zählt, weil entgegen der medizinischen Reha und der medizinisch-beruflichen Reha nicht immer alles ins Verhältnis zu Suchtentstehung, Suchtmanifestation, Suchtgeschichte, Suchterkrankung gesetzt wird.
Ich darf jetzt wieder ich sein.
Ich darf gesehen werden als jemand, der Sprachen mag. Zum Beispiel. Denn ich mag noch viel mehr als Sprachen. Ich bin vielseitig, sagte heute jemand. Ich bin nicht "nur" Alkoholikerin, suchtkrank, abhängig, labil, instabil. Als ich meinen beruflichen Werdegang vorstelle, sagte keiner: "Du bist aber oft umgezogen!". Ein Aspekt meines Lebensweges, den ich irgendwann mit der Grenzlinie-Persönlichkeit in Verbindung brachte. Häufige Ortswechsel. Unruhe. Impulsiv. Wohnung kündigen. Job kündigen. Berlin glorifizieren. Und dann wieder eine andere Stadt. Und dann wieder nach London wollen. Und dann auf gar keinen Fall wieder in diese Branche. Und dann doch fast drei Jahre erneut ausbeuten lassen.
Ich kann mir mein ganzes Leben anhand von Diagnosen erklären.
Einiges wurde mir auch von außen herangetragen, übergestülpt. Aber heute, am 14.07.2017 würde ich sagen, dass ich beginne mich vom Denken in Störungsbildern zu lösen (Tag 183). Und dieser Prozess des Loslassens wurde in Gang gesetzt da, wo ich jetzt bin, wo ich oft Tränen vergieße, wo ich wieder mal Grenzen spüre, wo eigentlich vieles so ist wie in den beiden Rehas zuvor und doch eben das Zentrale nicht. Deshalb gehe ich auch weiter hin, auch wenn es weh tut, wenn ich immer noch denke, ich möchte viel mehr zu Hause sein bei meiner Katze, meine Ruhe haben, mich nicht mit dem neuen Denken und Handeln auseinandersetzen. Es ist schön, toll, wunderbar, wertvoll, dass andere Menschen mich als Mensch sehen. Dass ich nicht mit der medizinisch-therapeutischen Brille beäugt werde. Dass ich nicht wieder vorgelegt bekomme, was ich bearbeiten, ändern soll, sondern, worauf ich aufbauen, was ich ausbauen kann.
Gleichzeitig das Fürsorgliche diese Woche: Das vorsichtige Bremsen, nicht zu krass und voll und schnell in ein anspruchsvolles, langes Praktikum zu starten. Sehr wohl also die Berücksichtigung, woher ich komme, was mir nicht gut getan hat.
Aus meiner Sicht war das eine sehr gute Woche, trotz vieler Tränen, trotz Tränen heute morgen beim Wohnungstür von außen zuschließen, trotz Tränen vor Ort, trotz Tränen auf dem Rückweg, Tränen beim Wohnungstür von innen zuschließen. Vielen, vielen Tränen. Ich möchte das weitermachen und habe Angst, dass die DRV es mir wegnimmt, weil ich nicht schnell genug bin, nicht stark genug, nicht groß und bunt und und und...
Deshalb die Überlegung - Wenn jetzt einer käme: Frau Agatha, Sie müssen nicht mehr arbeiten, Sie können zu Hause bleiben und bekommen genug Geld, nicht vom Jobcenter, keine Rente, irgend ein anderes Geld, wenn mir jetzt einer anböte, dreimal die Woche zum Nähen kommen zu können, aber nichts erwartet würde, oder ich käme zum Lesen und dazu, aus Bildern und Texten eine Präsentation zu bauen... Vielleicht würde ich einwilligen. "Werkstatt" wäre vom Wort her schlimm, wegen meiner Vorurteile, Grundannahmen, Ansprüche. Aber vom Druck her, wäre es voll die Erleichterung. Den ersten Arbeitsmarkt den anderen zu überlassen. Und dann der Gedanke: Da geh ich ein. Es steckt doch noch mehr in mir. Also doch eine eigene Firma gründen?
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Weil ich Frida sehen wollte, bin ich abends noch hingegangen. Geschleppt ins Meeting nach diesem anstrengenden, inhalts-, erkenntnis- und tränenreichen Tag. Und da saßen viele von denen, denen ich zugehört habe, als ich noch nicht aufhören konnte. Viele von denen, die mir zugehört haben, als meine ersten Wochen und Monate in Trockenheit nicht einfach, nicht juhu waren. Und es wurde aus dem 12. Schritt gelesen. Das, was der beinhaltet, hatten die gemacht: die Botschaft an andere Alkoholiker weitergeben, die noch leiden. Ohne Verpflichtungen zu erzeugen, ohne etwas als Gegenleistung zu verlangen. Da wird nie eine Rechnung, nie eine Mahnung, nie eine Forderung, nie eine Erhöhung, nie eine Kündigung von AA in meinem Briefkasten sein. Ich darf zu dieser Gemeinschaft gehören, solange ich will. Noch nicht mal das Trinken müsste mich trennen. Nur der Tod könnte das.
Von denen, die mir am Anfang und vorm Anfang halfen, wurden eins, zwei rückfällig. Ich bin heute länger trocken als die, die mal so lange trocken waren, dass ich es mir nicht vorstellen konnte. Ich habe in dem Meeting von meinen Arbeitsstellen erzählt, wo es keine selbstlosen Gemeinschaften, keine Hilfe ohne Gegenleistungserwartung gab.
Und jemand anderes hat in dem Meeting vom Loslassen erzählt und davon, Neues zu beginnen. Das machte den Tag zu einem runden. Wie auch, dass Frida und ich uns gegenseitig zur Bahn begleiteten. Die Bahn, in der ich wieder Menschen fotografierte, die sich an Flaschen festhielten, was Freitagabend recht viele Bilder produziert. Und um 23.52 Uhr erstellte ich ein neues Worddokument, in das ich schrieb "Ich bin total froh, obwohl ich so viel heulen muss." - um das Gefühl festzuhalten, den Gedanken, nicht die Flasche, nicht das Glas.
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